Entwicklung der Gruppe Macht - Liebe - Autorität - Intimität die zentralen Probleme des Gruppenlebens Abhängigkeitsphase Phase der gegenseitigen Anhängigkeit Dependez Orientierung/Sicherheit Konterdependez Konflikt/Kontrolle Harmonie Differenzierung Ablösung Orientierung am Bekannten (z.B. Nachbarn) Machtkämpfe zwischen Untergruppen und Leitung hohes Wir-Gefühl Gruppe löst sich in Untergruppen auf Trennungsschmerz Ausrichtung auf Leitung Sündenböcke Suche nach Orientierungshilfen Aggressionen gegen Veranstalter Reaktivierte Aengste (Erinnerungen an frühere Anfangssituationen) Konfliktängste, Vermeidungen, Tränen Abspringer Misstrauen gegen Leitung Gruppe als Einheit Stimmung und Gefühle im Vordergrund Zufriedenheit Geselligkeit, Kontakt Arbeitsauftrag im Hintergrund Niedriger Gruppendruck Infragestellen des Lernerfolges Steigende Leistungsmotivation zunehmende Leiterabhängigkeit Kontaktwunsche nach aussen Wunsch, Lerndefizite rasch aufzuholen Widerstände gegen Neue psychosomatische Störung Abhängigkeit / Schutz Kampf / Flucht Wir-Gefühl Arbeit / Thema Back home forming storming norming performing closing Daniel Bürki, www.coaching-house.ch Entwicklungsphasen von Gruppen Phase I Phase II Fremdheit/Orientieru Kampf und Flucht / ng Position und Rolle Phase III Phase IV Vertrautheit / Intimität Differenzierung Kennzeichen Offen und ungeklärt; Grundbedürfnisse nach Zugehörigkeit, Anerkennung und Sicherheit werden fast gar nicht erfüllt. Klärung der Beziehungen untereinander Thema „Platz finden“ im Vordergrund Suche nach Sicherheit, Anerkennung und Einfluss Sicherheit, Befriedigung, jeder hat seinen Platz gefunden. Individuum (Ich) Gruppe (Wir) Die Gruppe ist noch ziemlich unstrukturiert. Teilnehmende haben untereinander noch keinen Bezug. Vorsichtige Orientierung am Einzelnen, vor allem an der Leitung, von der man sich Sicherheit und Verhaltensorientierung verspricht. Abgrenzung zur Gruppe und zur Gruppenleitung. Widerstreit zwischen Autonomie und Bewusstwerden der Abhängigkeiten. Zugehörigkeit. „Wir“-Gefühl steht im Vordergrund. Interesse am gemeinsamen Tun. Vorherrschend e Gefühle Neugierig, gespannt, interssiert aber auch ängstlich, unsicher und misstrauisch. Fragen: Wer sind wohl die anderen? Wie komme ich an? Werde ich meinen Platz finden? Dilemma von Annäherung und Zurückhaltung. Abtasten und beobachten Trotz Angst vor Angriffen, Wut, Aerger, Enttäuschung. Fragen: Kann und will ich in dieser Gruppe bleiben? Bekomme ich hier was ich brauche? Jeder sucht seinen „Platz“. Die Platzsuche kann je nach unterschiedlicher Eigenart so aussehen: s. einbringen, gegen etwas sein, Vorschläge machen, einander angreifen, Witze ma- Verhaltensweisen Daniel Bürki, www.coaching-house.ch Phase V Trennung / Ablösung Voraussetzung: Vertrautheitsphase ist positiv bewältigt. Autonomie/ Interdependenz Einzelner gewinnt an Bedeutung, Anerkennung und Sicherheit. In der Gruppe ist viel Kraft und Energie. Einzelne gewinnen an Bedeutung, Anerkennung und Sicherheit. Unterschiedlichkeiten werden als Chance und Gewinn für die Gruppe begriffen. Orientierung nach aussen. Rückschau, Auswertung, Transfer. Abschied. Getragen, geborgen, zugehörig. Gemeinsam sind wir stark! Aufeinanderbezogensein (Interdependenz) Ich bin was ich bin und ich fühle mich zugehörig. Früherfahrungen von Trennung und Ablösung werden lebendig. Trauer, Wut aber auch Heiterkeit und Erfüllt sein. Wünsche, sich wiederzusehen. Zusammenhalt. Das Wort „Wir“ wird oft benutzt. Man trennt sich oft ungern voneinander. Gemeinsame Planungen und Akzeptanz der Unterschiedlichkeiten, gegenseitige Unterstützung. Sich einbringen, andere Verhaltensweisen ausprobieren, sich verändern. Ev. Zurückfallen in die Verhaltensweisen der I. Phase. Leugnen, Regression und Wiederholung. TN schliessen sich noch einmal ganz eng aneindander. Orientierung nach Abnabelung von der Gruppe. Vereinzelung, Verselbständigung aber auch Intensivierung von einzelnen Beziehungen. Allmähliches Schwinden des Gruppen-“Wirs“. Aber auch das Gemeinsame wird nochmals beschworen. Phase I Phase II Fremdheit/Orientieru Kampf und Flucht / ng Position und Rolle Phase III Phase IV Vertrautheit / Intimität Differenzierung chen, schweigsam, zurückhaltend sein, alles wissen, usw. Tätigkeiten. Gute Kommunikation. aussen. Auftauchen von Aussenbeziehungen. Nach der „Kampf“-Phase neigt die Gruppe oft zu vorschneller Vertrautheit. Das „Wir“ wird zur Norm und individuelle Abweichungen werden mit Ablehnung bestraft. Abkapseln nach aussen. Auch neue Mitglieder können die Gruppe stören. Gruppe scheint nach aussen stabil, ist doch letztlich nicht tragfähig! Hilfreiches Verhalten zur Förderung der positiven Entwicklung in der Gruppe: Etwas gemeinsames tun. Gemeinsame Erlebnisse ermöglichen. Gelegenheit geben, dass die Gruppe als Ganzes und den Fähigkeiten des einzelnen entsprechend agieren kann. Raum geben zur Klärung bestehender Spannungen und unterschiedlicher Ansichten. Anregen, über bewusste und unbewusste Normen zu sprechen und sie neu auszuhandeln. Gruppe braucht sich nicht mehr nach aussen abzuschirmen. Die Gruppe hat viel Kraft, Energie und Initiative. Jeder kann sich verändern und entwickeln. An der Erreichung und Beibehaltung dieser Phase muss ständig gearbeitet werden: Balance zwischen Autonomie und Interdependenz. Trennung tut weh! Gruppenmitglieder neigen zu Verleumdung, Bagatellisierung und Regression. Die positive Bewältigung dieser Phase ist wichtig, damit jedes Gruppenmitglied die Gruppe aktiv aufgeben kann und keine ungeklärten, diffusen Gefühle zurückbleiben. Die Rolle des Leiters in dieser Phase ist vor allem die des Unterstützers und Anregers. Wenn nötig, erinnert er an formulierte Ziele, hilft bei Auseinandersetzungen und Klärung. Wie auch in den anderen Phasen ist vor allem die Echtheit und Stimmigkeit seines Verhaltens gefragt. Gruppenprogramm kann hier alles sein; jeder kann Interessen und Anliegen einbringen. In dieser Phase hat der Leiter wieder eine wichtige Funktion. Trennung beginnt nicht erst am Ende der Gruppe. Das Thema „Ende“ sollte immer wieder einmal durch Zwischenreflexionen angeschnitten werden. Hilfreiches Verhalten: Raum geben, Trennungsängste anzusprechen. Die Gruppe und einzelne unterstützen, die Trennung aktiv anzugehen. Rückschau, Auswertung und Transfer ermöglichen. Besonderheiten, Gefahren, aus denen sich Krisen / Konflikte ergeben können Das Bedürfnis nach Sicherheit treibt dazu, möglichst schon jetzt einige Punkte festzuschreiben, um der offenen Situation nicht hilflos ausgeliefert zu sein. So können schnell ausgesprochene und unausgesprochene Normen und Regeln entstehen. Erste Rollenfindungen und zuweisungen. Die in dieser Phase zuerst nur probeweise gespielte Rolle (wie komme ich am besten an?) kann schnell festgeschrieben werden. „Plätze“, auf die mehrere Gruppenmitglieder möchten: Dadurch können untergründige Kämpfe und Spannungen entstehen. Scheingefechte. Haltung und Intervention des Leiters Hohe Erwartungshaltung an den Leiter: Richtungsvorgabe, Orientierung. Sein Verhalten ist Massstab und Modell. Hilfreiches Verhalten: Offenheit, Aufmerksamkeit, jeden ernst nehmen. Unsicherheit wahrnehmen Unterstützung anbieten. Nähe und Distanz zulassen. Begegnung ermöglichen. Ueberschaubare, angstreduzierende Strukturen setzen. Schwierige Phase für den Leiter: Wird in die „Platz“-suche der Teilnehmer einbezogen, in Frage gestellt. Hilfreiches Verhalten: Auseinandersetzung ermöglichen. Teilnehmer unterstützen, sich einzubringen. Spannungen akzeptierend ansprechen. Positionskämpfe klären helfen. Signale setzen, dass Gefühle erlaubt sind und nicht verschwiegen werden müssen. Quelle: Nach Stufenmodell von B.W. Tuckmann 65, 77 & Zyklische Modell von Bales 85 Daniel Bürki, www.coaching-house.ch Phase V Trennung / Ablösung