Praktische Philosophie Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Bielefeld – Seminar Haupt-, Real- und Gesamtschule - HRGe Praktische Philosophie Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung - HRGe Fachseminar: Praktische Philosophie Praktische Philosophie – Ein junges Schulfach stellt sich vor Im Juni 1996 beschloss der Landtag des Landes NRW das Fach Praktische Philosophie als repräsentativen Schulversuch einzuführen. Damit wurde den Schülerinnen und Schülern, die nicht am konfessionellen Religionsunterricht teilnahmen, eine Möglichkeit geboten sich mit essentiellen Sinn- und Wertfragen zu beschäftigen. Das eigenverantwortliche Handeln des Individuums im Kontext gesellschaftlicher Werte steht im Zentrum der unterrichtlichen Auseinandersetzung. Dabei sollen die Jugendlichen befähigt werden, für komplexe gesellschaftliche, ethische und moralische Fragestellungen begründete Maßstäbe für verantwortliches Urteilen und Handeln zu entwickeln. Als Unterrichtsbasis wurde zunächst ein curriculares Rahmenkonzept unter fachwissenschaftlicher Begleitung für alle Schulformen erarbeitet. Mittlerweile ist der Schulversuch abgeschlossen, das Fach im neuen Schulgesetz verankert und für alle Schülerinnen und Schüler obligatorisch, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Der aktuelle Kernlehrplan gilt seit dem Schuljahr 2008/2009 und ist kompetenzorientiert ausgerichtet. Zielsetzung und konzeptionelle Ausrichtung Im Zentrum des Unterrichtes im Fach Praktische Philosophie stehen nicht abstrakte Fragestellungen oder der Erwerb von Fachwissen, sondern die Vermittlung von Kompetenzen, um eine selbstgesteuerte Werturteilsfindung anzubahnen. Die Inhalte des Faches sind in sieben Fragenkreise unterteilt, diese sind: - Die Frage nach dem Selbst - Die Frage nach dem Anderen - Die Frage nach gutem Handeln - Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft - Die Frage nach der Natur und Technik - Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien - Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn Die aus den Fragenkreisen abgeleiteten Unterrichtsreihen und Stundenthemen dienen in erster Linie zur Kompetenzerweiterung in den Bereichen: Personale Kompetenz - Soziale Kompetenz - Sachkompetenz Kontakt: Tel: 0521 - 106-2265 - Fax: 0521 - 106-6430 - [email protected] Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Bielefeld – Seminar Haupt-, Real- und Gesamtschule – HRGe - 33615 Bielefeld - Kurt-Schumacher-Str. 6 Praktische Philosophie Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Bielefeld – Seminar Haupt-, Real- und Gesamtschule - HRGe Die Einteilung der für den Unterricht im Fach Praktische Philosophie verbindlichen Kompetenzen entspricht den Bildungsstandards der KMK auf der Anforderungsebene des mittleren Schulabschlusses (Fachoberschulreife). Der Unterricht muss daher entsprechende fachdidaktische Methoden integrieren und sollte handlungsorientiert ausgerichtet und gestaltet sein. Die zum Teil kontrovers zu diskutierenden Wertfragen müssen offen erörtert werden. Die Basis der inhaltlichen Auseinandersetzung bildet der im Grundgesetz verankerte gesamtgesellschaftliche Wertkonsens. Zu den damit verbundenen Wertkonflikten können und sollen die Lernenden eigene Standpunkte glaubwürdig vertreten. Keinesfalls dürfen diese aber indoktrinierend in den Unterricht eingebracht werden. Meinungspluralität, die Erziehung zur Toleranz und Empathiefähigkeit sind somit prägende Elemente des Unterrichts. Es ist Aufgabe des Lehrenden modellhaft ein wertebezogenes Schul- und Unterrichtsklima zu verwirklichen, das diesen Ansprüchen gerecht wird. • • • • • • • • • • • • • • Monografien: BRÜNING, BARBARA: Philosophieren in der Sekundarstufe - Methoden und Medien, Weinheim und Basel, 2003 BRÜNING, BARBARA/ MARTENS, EKKEHARD: Anschaulich philosophieren- mit Märchen, Fabeln, Bildern und Filmen, Weinheim und Basel, 2007 ENGELS, HELMUT: Nehmen wir an...- Das Gedankenexperiment in didaktischer Absicht, Weinheim und Basel, 2004 FIECHTER-ALBER, ELMAR: Welche Ethik in der Schule? Grundlagen ethischen Lehrens und Lernens, Mainz, 2004. GREEN, NORM u.a.: Kooperatives Lernen im Klassenraum und im Kollegium. Das Trainingsbuch, SeelzeVelber, 2005. KOHLBERG, LAWRENCE: Zur kognitiven Entwicklung des Kindes: Drei Aufsätze, Frankfurt a.M., 1974. KOSTKA, M. / KÖSTER, P.: Kompetent unterrichten, Leipzig, 2005. LÖBBECKE, ALMUT (Hrsg.): Die Fundgrube für den Ethik- und Religionsunterricht: Das Nachschlagewerk für jeden Tag, Berlin, 1999. MARTENS, EKKEHARD: Methodik des Ethik- und Philosophieunterrichts, Hannover 2003. MEYER, HILBERT: Was ist guter Unterricht?, Berlin 2004. ROHBECK, JOHANNES (Hrsg.): Praktische Philosophie, Hannover, 2003. In: Praxishandbücher Philosophie-Ethik, Band 2 STANDOP, JUTTA: Werteerziehung, Weinheim und Basel, 2005. STEENBLOCK, VOLKER: Philosophische Bildung- Einführung in die Philosophiedidaktik und Handbuch: Praktische Philosophie, Lit- Verlag, Berlin 2007 Gesetze und Richtlinien: Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Kernlehrplan "Praktische Philosophie", 2008 Kontakt: Tel: 0521 - 106-2265 - Fax: 0521 - 106-6430 - [email protected] Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Bielefeld – Seminar Haupt-, Real- und Gesamtschule – HRGe - 33615 Bielefeld - Kurt-Schumacher-Str. 6