Politikwiss. u. Geschichte Entwurf RLP BOS FOS

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Senatsverwaltung für
Bildung, Jugend und Sport
BERLIN
Rahmenlehrplan für
Gültig ab Schuljahr
Unterricht und Erziehung in
der Berliner Schule
Berufsoberschule (BOS)
Klasse 12 und 13
Fachoberschule (FOS)
Klasse 12
alle Berufsfelder
Fach: Politikwissenschaft und Geschichte
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Herausgeber: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, Berlin
Stand: 10.06.2007
Berlin,
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Gliederung des Rahmenlehrplans Politikwissenschaft und Geschichte für die Fachoberschule und die Berufsoberschule
1 Allgemein......................................................................................................................... 4
1.1 Aufgaben und Ziele der Berufsoberschule: Beruflichkeit, Fachlichkeit,
Studierfähigkeit ....................................................................................................... 4
1.1.1 Beruflichkeit ................................................................................................. 4
1.1.2 Fachlichkeit.................................................................................................. 4
1.1.3 Studierfähigkeit ............................................................................................ 5
1.2 Leitidee / Lernbegriff im Unterrichtsfach.................................................................. 5
1.3 Bezug zu den übergeordneten Vereinbarungen der KMK über die BOS ................. 6
1.4 Berliner Vorgaben für Rahmenlehrpläne ................................................................. 6
1.5 Rahmenplangestaltung im Unterrichtsfach Politische Wissenschaft/Geschichte ..... 7
2 Kompetenzerwerb und fachliche Standards ....................................................................10
2.1 Kompetenzdimensionen im Fach/ Kompetenzen im Fach Politikwissenschaft/
Geschichte in der BOS ..........................................................................................11
2.1.1 Zentrale Kompetenz: Handlungskompetenz................................................11
2.1.2 Teilkompetenz 1: Fachkompetenz ..............................................................11
2.1.3 Teilkompetenz 2: Methodenkompetenz.......................................................12
2.1.4 Teilkompetenz 3: Sozialkompetenz.............................................................12
2.1.5 Teilkompetenz 4: Selbstkompetenz.............................................................13
2.1.6 Verlauf des Kompetenzerwerbs/ Zuordnung der Kompetenzen zu den
Klassenstufen Klasse 12 und Klasse 13 BOS .............................................13
2.2 Eingangsprofil (OR Standards, Berufsbildung, Berufserfahrung) ...........................14
2.3 Abschlussprofil (KMK Standards für DE, EG, MA) .................................................14
2.4 Bezug zu den EPAs (Anforderungsbereiche, Inhalte) ............................................15
3 Themenfelder..................................................................................................................16
3.1 Übersicht Themenfelder.........................................................................................17
3.1.1 Übersicht über die Pflicht- und Wahlthemenfelder für die 12. Klasse
(Fachoberschule und Berufsoberschule).....................................................17
3.1.2 Übersicht über die Pflicht- und Wahlthemenfelder für die 13. Klasse
(Fachoberschule und Berufsoberschule).....................................................18
3.2 BOS 12. Klasse (Themenfelder, Stunden-Zahl, Pflicht, Wahl unverplant) ..............19
3.2.1 Pflichtthemenfelder .....................................................................................19
3.2.1.1 Politische Strukturen in demokratischen Staaten............................19
3.2.1.2 Europäische Integration .................................................................21
3.2.2 Wahlthemenfelder.......................................................................................23
3.2.2.1 Wirtschaftliches Handeln in Modell und Realität .............................23
3.2.2.2 Ausgewählte Aspekte der deutschen Geschichte...........................25
3.2.2.3 Machtausübung und Machtkontrolle...............................................27
3.2.2.4 Gesellschaft – Verhalten und Handeln der Menschen ....................29
3.3 BOS 13 Klasse (Themenfelder, Stunden-Zahl, Pflicht, Wahl, unverplant) ..............31
3.3.1 Pflichtthemenfelder .....................................................................................31
3.3.1.1 Sozialer Wandel .............................................................................31
3.3.1.2 Die globalisierte Welt......................................................................33
3.3.2 Wahlthemenfelder.......................................................................................35
3.3.2.1 Konflikte und Konfliktlösungsstrategien ..........................................35
3.3.2.2 Die Verantwortung des Einzelnen in der Gesellschaft ....................37
3.3.2.3 Grund- und Menschenrechte..........................................................39
3.3.2.4 Die Rolle und Verantwortung Deutschlands im 21. Jahrhundert.....41
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1 Allgemein
Der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berliner Schulen lässt sich aus dem Grundgesetz
der Bundesrepublik Deutschland (Art. 7), der Verfassung von Berlin (Art. 20) und insbesondere aus dem § 1 des Schulgesetzes für das Land Berlin ableiten, in dem es heißt:
„Auftrag der Schule ist es, alle wertvollen Anlagen der Schülerinnen und Schüler zur vollen
Entfaltung zu bringen und ihnen ein Höchstmaß an Urteilskraft, gründliches Wissen und
Können zu vermitteln. Ziel muss die Heranbildung von Persönlichkeiten sein, welche fähig
sind, der Ideologie des Nationalsozialismus und allen anderen zur Gewaltherrschaft strebenden politischen Lehren entschieden entgegenzutreten sowie das staatliche und gesellschaftliche Leben auf der Grundlage der Demokratie, des Friedens, der Freiheit, der Menschenwürde, der Gleichstellung der Geschlechter und im Einklang mit Natur und Umwelt zu gestalten. Diese Persönlichkeiten müssen sich der Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit
bewusst sein, und ihre Haltung muss bestimmt werden von der Anerkennung der Gleichberechtigung aller Menschen, von der Achtung vor jeder ehrlichen Überzeugung und von der
Anerkennung der Notwendigkeit einer fortschrittlichen Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse sowie einer friedlichen Verständigung der Völker. Dabei sollen die Antike, das
Christentum und die für die Entwicklung zum Humanismus, zur Freiheit und zur Demokratie
wesentlichen gesellschaftlichen Bewegungen ihren Platz finden.“
1.1 Aufgaben und Ziele der Berufsoberschule: Beruflichkeit, Fachlichkeit, Studierfähigkeit
Dieser allgemeine Auftrag, aus dem für den Politik- und Geschichtsunterricht sicherlich eine
besondere Verantwortung erwächst, wird ergänzt und konkretisiert durch den Bildungsauftrag für die Berufsoberschule, der im Schulgesetz für das Land Berlin (§ 32, Absatz 1) folgendermaßen formuliert wird:
„Die Berufsoberschule vermittelt in einem zweijährigen Vollzeitbildungsgang eine allgemeine
und fachtheoretische Bildung. Sie führt zur fachgebundenen Hochschulreife und beim Nachweis der notwendigen Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache zur allgemeinen Hochschulreife.“
Dies bedeutet zunächst für die Berufsoberschule, dass das Ziel der Studierfähigkeit für wissenschaftliche Hochschulen auf dem Wege erweiterter und vertiefter beruflicher Kompetenzen erfolgen soll, die um studienqualifizierende (also wissenschaftspropädeutische) Kompetenzen ergänzt werden, kurz: die Entwicklung der beruflichen und studienqualifizierenden
Kompetenzen.
Ziel soll dabei sein, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, die in den einzelnen Fächern erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten verantwortungsbewusst und
selbstständig in Studium und Beruf, aber auch im gesellschaftlichen Leben anzuwenden und
weiterzuentwickeln und exemplarische (Handlungs-)Situationen mit Hilfe der erworbenen
Kompetenzen so sicher wie möglich zu beherrschen.
Daher sind bei der Ausgestaltung des Lehrplans die Prinzipien der Beruflichkeit, der Fachlichkeit und der Studierfähigkeit zu beachten: Auf Grundlage der Beruflichkeit und Fachlichkeit soll das Ziel der Studierfähigkeit erreicht werden.
1.1.1 Beruflichkeit
Die Schülerinnen und Schüler der Berufsoberschule verfügen über eine abgeschlossene
Berufsausbildung und somit über vielfältige berufliche Erfahrungen, Kenntnisse, Fertigkeiten
und Fähigkeiten. Sie sind durch ihre Berufstätigkeit sowie ihre Bereitschaft zum Weiterlernen
in ihrem Berufsfeld geprägt. Hieraus folgt in der Regel großes Interesse sowie eine hohe
Eigenmotivation zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung.
Die beruflichen Erfahrungen können und sollten daher bei der Gestaltung der Unterrichtsprozesse in der Berufsoberschule genutzt werden. Sie sind die Voraussetzung für die Weiterentwicklung und Vertiefung vorhandener Kompetenzen. Entsprechend berücksichtigen die
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Rahmenlehrpläne der Berufsoberschule bei der Auswahl, Differenzierung und Anordnung
der anzustrebenden Kompetenzen diese vielfältigen beruflichen Erfahrungen, um so das im
Prinzip der Beruflichkeit enthaltene Potenzial inhaltlich und methodisch nutzen zu können.
1.1.2 Fachlichkeit
Das Prinzip der Beruflichkeit geht von der individuellen beruflichen Erfahrung aus, das Ziel
des Prinzips der Fachlichkeit muss hingegen darin liegen, ausgehend von allgemeinen individuellen Erfahrungen zu intersubjektiver und objektiver Erkenntnis zu kommen. Die vor dem
Hintergrund der Beruflichkeit gemachten beruflichen Erfahrungen können allerdings für den
entsprechenden Reflexionsprozess im Unterricht didaktisch nutzbar gemacht werden. Fachlichkeit lässt sich folgendermaßen definieren:
[finde ich nicht so gelungen, mir fällt aber keine Alternative ein – A.S.]
„Fachlichkeit erfasst sich als wiederholbar dokumentierter Kanon von Sachverhalten eines
ganz bestimmten intersubjektiv abgegrenzten Inhaltsfeldes, die die auf diesem Fachgebiet
als Experten geltende Personengemeinschaft für sachgerecht erklärt.“ (Lehrpläne für die
Berufsoberschule: Grundlagen; LP SW, S. 5)
1.1.3 Studierfähigkeit
Der Abschluss der einjährigen Fachoberschule führt zur allgemeinen Fachhochschulreife,
der Abschluss der Berufsoberschule in einem zweijährigen Vollzeitbildungsgang zur fachgebundenen bzw. bei Nachweis einer entsprechenden Stundenzahl in der zweiten Fremdsprache zur allgemeinen Hochschulreife. Beide Schulzweige können auch berufsbegleitend in
Teilzeitform mit entsprechend längerer Dauer besucht werden. Die Berufsoberschule ermöglicht damit die volle Studierfähigkeit der Absolventen einer beruflichen Ausbildung und stellt
damit eine Schnittstelle zwischen der Berufswelt und den Universitäten dar.
Diese Bildungsgänge, die eine Berufsausbildung bzw. eine längere Berufstätigkeit voraussetzen, zeichnen sich durch eine hohe Durchlässigkeit aus: Es ist einerseits möglich, am
Ende des ersten Schuljahres in der Berufsoberschule die Fachhochschulreife zu erwerben,
andererseits steht der Eintritt in die Klasse 13 der Berufsoberschule mit erworbener Fachhochschulreife offen. Daraus ergibt sich für die Rahmenplangestaltung folgendes:
Die Inhalte des Rahmenlehrplans sind für die FOS und die BOS-12 identisch.
Nach einem Schuljahr in der Berufsoberschule muss die Prüfungsfähigkeit zur Fachhochschulreifeprüfung erreicht sein.
Das Ziel der Berufsoberschule, die Hochschulreife, erfordert die Orientierung des Unterrichtsniveaus methodisch und inhaltlich am Grundkursniveau des Gymnasiums.
Das angestrebte Ziel der Vermittlung von Studierfähigkeit setzt ein wissenschaftsorientiertes
Lernen voraus. Dieses basiert in der Berufsoberschule einerseits mit seinen Inhalten, Fragestellungen und Methoden auf dem aktuellen Stand der Forschung und bezieht andererseits
die konkreten beruflichen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler ein. Damit die Einordnung, Relativierung und Kritik des berufsbezogenen Denkens und Handelns gelingen kann,
ist die Orientierung an der Wissenschaftlichkeit und die Reflexion der Berufserfahrungen und
-inhalte wesentlicher Bestandteil der Lehr- und Lernprozesse in der Berufsoberschule.
Die Vermittlung der Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler umfasst
die Beherrschung von Grundsätzen und Formen selbstständigen Arbeitens. Dazu gehören
u.a. die Fähigkeit, komplexe Problemstellungen selbstständig zu fassen, Methoden und
Techniken der Informationsbeschaffung anzuwenden, die Problemlösung zielorientiert anzugehen und die Bereitschaft das Ergebnis kritisch zu reflektieren und zu bewerten.
das Einüben und die systematische Anwendung grundlegender wissenschaftlicher Verfahrens- und Erkenntnisweisen. Dazu gehört die Einsicht in die Strukturen und Methoden von
Wissenschaft, ihren Zusammenhängen und ihren Grenzen sowie die Fähigkeit wissenschaftliche Erkenntnisse anzuwenden und sprachlich darzustellen.
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die Fähigkeit, die gesellschaftlichen Bezüge von wissenschaftlicher Theorie und beruflicher Praxis zu erkennen und zu bewerten.
1.2 Leitidee / Lernbegriff im Unterrichtsfach
Aus dem in Kapitel 1 des Berliner Schulgesetzes erwächst dem Politik- und Geschichtsunterricht eine besondere Verantwortung. Schülerinnen und Schüler zu mündigen kritischen
Staatsbürgern zu erziehen, die ihre Interessen kennen, formulieren und vertreten können,
diese Aufgabe kommt vor allem diesem Fach zu. Die hier erworbenen Kompetenzen fördern
die Fähigkeit des einzelnen, sich in Gesellschaft und Wirtschaft zu orientieren und zielorientiert zu handeln. Die Handlungs- und Fachkompetenzen, die vermittelt und erarbeitet werden, dienen dazu, als mündige(r) Bürgerin und Bürger fachlich fundiert, zielorientiert, gestaltend, verantwortungsbewusst und nachhaltig handeln zu können. Die erworbenen Methodenkompetenzen befähigen die Schülerinnen und Schüler im täglichen Leben mit Instrumenten des Wissens und des Handelns umgehen zu können. Verknüpft mit entsprechenden
Human- und Sozialkompetenzen sollten sie in der Lage sein in heterogenen Gruppen erfolgreich agieren zu können, denn aus der Sicht des Individuums ist die aktive Partizipation primäres Handlungsziel dieses Unterrichtsfaches. Aus gesellschaftlicher Perspektive geht es
vor allem um die Erhaltung und Entwicklung eines demokratischen Gemeinwesens, dem
bewusst ist, dass es nicht zu Lasten der natürlichen Umwelt, nachkommender Generationen
und schwächerer Weltregionen dauerhaft existieren kann.
Deshalb ist es notwendig den Blick über die nationalen Grenzen hinaus zu schärfen. In fast
allen Bereichen unserer Gesellschaft werden durch die internationalen Verflechtungen von
internationalen Akteuren Bedingungen gesetzt, die den Handlungsspielraum der nationalen
Politik berühren. Diese sich verstärkende Beeinflussung macht eine bewusste Teilnahme am
gesellschaftlichen Leben immer stärker davon abhängig, dass die Vernetzung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten in ihrer Komplexität erkannt und bewertet werden kann. [noch ein Zitat – umformulieren!!]
Es kann deshalb im Politik- und Geschichtsunterricht nicht um die Vermittlung von Faktenwissen gehen, politisches Orientierungswissen, das sich an der Erfahrungs- und Lebenswelt
der Schülerinnen und Schüler orientiert, muss im Vordergrund stehen. Selbständiges gemeinsames Lernen, die Auseinandersetzung in Teams und Lerngruppen ist notwendig, um
sich zu positionieren, sich auszuprobieren und auseinanderzusetzen, sich in der aktiven Partizipation zu üben, denn individuelle Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lebens
zu übernehmen, setzt Entscheidungs- und Handlungskompetenz in den verschiedensten
sozialen Rollen voraus. Um diese Rollen kompetent ausfüllen zu können, ist aber auch ein
fundiertes Wissen zwingend erforderlich.
Exemplarisches Lernen .-......., das verbunden ist mit der Erweiterung der Methoden-, Handlungs-, Sozial- und Selbstkompetenz der Schülerinnen und Schüler muss entsprechend den
Unterricht inhaltlich, methodisch und didaktisch bestimmen.
1.3 Bezug zu den übergeordneten Vereinbarungen der KMK über
die BOS
In den „Allgemeinen Vorbemerkungen“ zu den „Standards für die Berufsoberschule in den
Fächern Deutsch, fortgeführte Pflichtfremdsprache, Mathematik“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 26.06.1998) wird gefordert, dass die Berufsoberschule „den Schülerinnen
und Schülern, aufbauend auf den Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten ihrer beruflichen
Qualifikation, eine erweiterte allgemeine und vertiefte fachtheoretische Bildung mit dem Ziel
der Studierfähigkeit“ vermitteln soll. Sie „werden befähigt, schwierige theoretische Erkenntnisse nachzuvollziehen sowie komplizierte Zusammenhänge zu durchschauen, zu ordnen
und verständlich darzustellen. Deshalb ist es notwendig, dass sie
umfassende Kommunikationsfähigkeit in der deutschen Sprache erwerben, […]
sicher mit komplexen mathematischen Problemen und ihrer Verknüpfung mit realen Sachverhalten umgehen können,
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mit modernen Medien kompetent, selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und kreativ
umgehen können,
ihr geschichtliches und ethisches Bewusstsein auch im Hinblick auf verantwortungsvolles
Handeln in der Gesellschaft weiterentwickeln.“ (Standards für die Berufsoberschule in den
Fächern Deutsch, fortgeführte Pflichtfremdsprache, Mathematik, S. 2)
Das Erreichen dieser Ziele kann nur dann erfolgen, wenn alle dafür geeigneten Fächer der
Berufsoberschule diese Aufgabe wahrnehmen. Dies soll durch eine entsprechende Gestaltung der Rahmenlehrpläne garantiert werden.
1.4 Berliner Vorgaben für Rahmenlehrpläne
Im Schulgesetz für das Land Berlin (§10 Abs. 1) wird bestimmt:
1. „Der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen wird auf der Grundlage von Rahmenlehrplänen erfüllt. Die Rahmenlehrpläne für Unterricht und Erziehung bestimmen
die Grundprinzipien des Lernens sowie die verbindlichen allgemeinen und fachlichen
Kompetenzen und Qualifikationsziele. Sie bestimmen ferner die leitenden Ideen und
die Standards der Unterrichtsfächer, Lernbereiche und Aufgabengebiete oder Lernfelder sowie die verbindlichen Unterrichtsinhalte, soweit sie zum Erreichen der Kompetenz- und Qualifikationsziele sowie der Standards der Unterrichtsfächer, Lernbereiche und Aufgabengebiete oder Lernfelder erforderlich sind.
2. Die Rahmenlehrpläne sind so zu gestalten, dass jede Schule einen hinreichend großen Entscheidungsspielraum für die aktive Gestaltung ihres Schulprogramms erhält
und den unterschiedlichen Fähigkeiten, Leistungen und Neigungen der Schülerinnen
und Schüler sowie der pädagogischen Verantwortung der Lehrkräfte entsprochen
werden kann.“
Entsprechend dieser Forderung bestehen die BOS Rahmenlehrpläne aus einem für alle
Schulen verbindlichen Kerncurriculum, das ca. 50% der Gesamtstundenzahl dieses Faches
umfasst. Der Wahlbereich umfasst ca. 25% der Gesamtstundenzahl des Faches. Diese
Wahlthemen ermöglichen es den Schulen, ihre schulspezifischen Themenfelder im Rahmen
ihres Schulprogramms zu vermitteln.
Die Rahmenlehrpläne werden als Verwaltungsvorschrift erlassen und sind regelmäßig zu
evaluieren und in angemessenen Abständen, spätestens nach jeweils zehn Jahren, zu überarbeiten.
[den folgenden Passus würde ich streichen – A.S.]
Die Entwicklung der BOS Rahmenlehrpläne erfolgt laut Schulgesetz für das Land Berlin
durch Kommissionen, die von der Senatsverwaltung eingesetzt werden. Das Berliner Landesinstitut für Schule und Medien koordiniert nach den Vorgaben der Schulaufsichtsbehörde
die Rahmenlehrplanarbeit.
1.5 Rahmenplangestaltung im Unterrichtsfach Politikwissenschaft
und Geschichte
Der vorliegende Rahmenlehrplan bildet die Arbeitsgrundlage für den Politik- und Geschichtsunterricht in der einjährigen Fachoberschule und in der Berufsoberschule. Er hat den Erwerb
der allgemeinen Fachhochschulreife respektive der fachgebundenen bzw. allgemeinen
Hochschulreife zum Ziel und orientiert sich entsprechend auch an Anforderungen des Gymnasiums (OG).
Der Rahmenplan gliedert sich in Pflicht- und Wahlthemen. Die Wahlthemenfelder dienen
dazu, der einzelnen Schule bzw. den Unterrichtenden Auswahlmöglichkeiten und Spielräume
zur Profilbildung zu eröffnen.
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Die angestrebte Progression wird vor allem in der BOS 13 durch die Verknüpfung und Vertiefung der Inhalte und Methoden aus der FOS / BOS 12 realisiert. Die Anordnung der Pflichtund Wahlthemen beruht auf folgenden Überlegungen:
Der Plan muss einen zweistufigen Aufbau besitzen, da die Schüler sowohl nach der 12.
Klasse als auch nach der 13. Klasse eine Abschlussprüfung machen (können). Die 12.
Klasse muss also das enthalten, was den SchülerInnen in jedem Fall vermittelt werden
sollte, in der 13. Klasse sollte dann ergänzt und vertieft werden.
Themen, die an bestimmten Schulen als eigenständige Fächer unterrichtet werden, können nicht Pflichtthema sein (z. B. Wirtschaft oder Recht).
Beide Jahrgangsstufen sollten nationale und internationale Themenschwerpunkte beinhalten.
In der 12. und 13. Klasse gibt es je zwei Pflichtthemen, von denen jeweils eins einen internationalen Aspekt und jeweils eins einen historischen Schwerpunkt abdeckt bzw. erlaubt
In der 13. Klasse sind die vorgeschlagenen Themen insgesamt komplexer als in der 12.
Klasse
Die Wahlthemen sollten die Pflichtthemen ergänzen bzw. an diese anknüpfen. Andererseits sollten die Wahlthemen Raum für eigene Schwerpunktsetzung und die Anfertigung
der Facharbeit lassen.
Da viele Themen nur an Hand von ausgewählten Schwerpunkten und/ oder exemplarisch
bearbeitet werden können, soll die Rahmenplangestaltung die Möglichkeit bieten, verschiedene Aspekte an anderer Stellen/ bei anderen Themen aufzugreifen und zu vertiefen.
Die Themen sollten so formuliert sein, dass sie sowohl eine Schülerorientierung als auch
eine Gegenwartsorientierung und immer auch eine Wissenschaftsorientierung aufweisen.
Als allgemeinbildendes Fach sollte das Fach Politische Wissenschaft/Geschichte politisches
Orientierungswissen vermitteln und sich nicht auf die Vermittlung von Faktenwissen beschränken. Da es die Aufgabe des Unterrichts sein muss, Schülerinnen und Schüler dazu zu
befähigen, begründet und selbstverantwortlich zu handeln, müssen sie durch vermehrtes
selbständiges Lernen und lernen in Gruppen in den entsprechenden Kompetenzen gefördert
werden.
Wünschenswert wäre auch eine interdisziplinäre Bearbeitung internationaler Problemfelder, um die Methodenkompetenz in diesem Bereich zu fördern. sollte das nicht eher in
die hinweise zum Unterricht?
Dementsprechend und gemäß den Vorgaben der Schulaufsichtsbehörde ist der Rahmenlehrplan in Themenfelder gegliedert. Für jedes Themenfeld sind Zeitrichtwerte in Unterrichtsstunden, Zielformulierungen, Hinweise zum Kompetenzerwerb, Inhalte, Hinweise zum Unterricht und Vernetzungen ausgewiesen.
Die Zielformulierungen bilden zusammen mit den Hinweisen zum Kompetenzerwerb die
entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Schülerinnen und Schüler und sind damit
eine wichtige Voraussetzung für die eigenverantwortliche und gemeinsame Vorbereitung des
Unterrichts durch die Lehrkräfte. Sie beschreiben die Kompetenzen, die mit diesem Themenfeld und seinen Inhalten bei den Schülerinnen und Schülern gefördert werden sollen und
bilden die Grundlage für die Formulierung von Lernerfolgskontrollen und Prüfungsaufgaben.
Die Inhalte sind auf einem mittleren Abstraktionsniveau formuliert und sind nach fachsystematischen und/oder handlungssystematischen Prinzipien geordnet.
Die Hinweise zum Unterricht umfassen Vorschläge für Lernaufgaben, Lernsituationen und
Projekte, sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien).
Unter Vernetzungen werden mögliche Verbindungen zu anderen Fächern beschrieben.
Die Zielformulierungen und Inhalte der Pflichtthemen sind verbindlich.
[ was ist mit den angegebenen Kompetenzen? – A.S.]
Die angegebenen Zeiten sind Richtwerte. Das für alle Schulen verbindliche Kerncurriculum
umfasst ca. 50% der Gesamtstundenzahl. Weitere ca. 25% sind für schulspezifische Wahlthemen vorgesehen. Damit hat jede Schule einen hinreichend großen Entscheidungsspielraum, um im Rahmen ihres Schulprogramms schulspezifische Themen zu vermitteln. Ca.
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25% der Gesamtstundenzahl sind unverplant und für Lernerfolgskontrollen, für die Durchführung außerschulischer Aktivitäten u.a.m. vorgesehen.
Die Lehrkräfte treffen ihre didaktischen Entscheidungen in pädagogischer Verantwortung
gemäß § 67 Absatz 2 des Schulgesetzes für das Land Berlin.
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2 Kompetenzerwerb und fachliche Standards
(Quelle: http://www.uni-rostock.de/bildung/download/fortbildungsmaterial/text-lehmann-nieke.pdf)
Struktur des Kapitels
Vorstellen und Erläuterung der einzelnen Kompetenzen
„Handlungskompetenz ist die Bereitschaft und Fähigkeit des Menschen die Komplexität seiner Umwelt zu erkennen und durch eigenverantwortliches und reflektiertes
Handeln fachgerecht und verantwortungsbewusst zu gestalten. Handlungskompetenz
erschließt sich in den Dimensionen Fachkompetenz, Humankompetenz und Sozialkompetenz.
Fachkompetenz ist die Bereitschaft und Fähigkeit, Aufgaben und Probleme selbstständig, fachlich richtig und methodengeleitet zu bearbeiten und das Ergebnis und
den Lösungsprozess zu beurteilen.
Human- bzw. Selbstkompetenz ist die Bereitschaft und Fähigkeit, als Individuum die
Entwicklungsmöglichkeiten und Einschränkungen im Beruf, im privaten und öffentlichen Leben zu durchdenken und zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen und fortzuentwickeln. Sie umfasst personale Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Hierzu gehören auch die Entwicklung eigener Wertvorstellungen und die selbst bestimmte Bindung an Werte.
Sozialkompetenz ist die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu leben
und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu verstehen sowie sich mit anderen Personen rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen. Hierzu gehören auch die Entwicklung sozialer Verantwortung, Solidarität
und die Bereitschaft sowie Fähigkeit, sich bei der Gestaltung von Technik, Arbeitswelt
und Gesellschaft zu beteiligen.“
Methodenkompetenz ermöglicht erst den Erwerb von fachlicher Kompetenz. Der Erwerb von methodischen Kompetenzen zeigt sich vor allem darin, dass
- über fachspezifische Arbeitstechniken und Lernstrategien zur Texterschließung,
Textzusammenfassung und weiterer Textbearbeitung nach vorgegebenen Zielorientierungen interpretierend und argumentierend verfügt wird.
- kommunikative Kompetenzen in mündlicher und schriftlicher Form adressatenbezogen und situationsgerecht eingesetzt und adäquat präsentiert werden.
- selbstständige Informationsbeschaffung, -auswertung und systematische Einordnung in fachliche und fächerübergreifende Zusammenhänge sicher beherrscht werden.
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- der Umgang mit Medien und neuen Technologien zur Erweiterung der fachspezifischen Erkenntnisdimensionen genutzt, aber auch kritisch bewertet wird.
Der Kompetenzkatalog kann besonders im Hinblick auf die ‚gemischte’ formulierung
von Lernzielen und Kompetenzen nicht vollständig sein
Eine gewollte ‚gemischte’ formulierung ist aber aussagekräftiger als nur Lernziele
Die Kompetenzformulierung ist stark auf das jeweilige Thema abgestellt
Methodenkompetenz ist die Bereitschaft und Fähigkeit, Arbeitstechniken, Verfahrensweisen und Lernstrategien sachgerecht, situationsbezogen und zielgerichtet anzuwenden.
Deutlich ist, dass sich die einzelnen Kompetenzen Kategorien zum Teil erheblich überschneiden und nicht sauber getrennt werden können. Am Schwierigsten erscheint mir
dies bei der Trennung von Fach- und Methodenkompetenz. Aber vielleicht hilft ja ein Bild
von sich überschneidenden Kreisen weiter, dieses Bild jedenfalls würde es erlauben,
nicht alle Kompetenzbereiche sauber und eindeutig voneinander abgrenzen zu müssen.
Die Erarbeitung von Fachkompetenz sollte jedoch immer geleitet sein von der Frage,
welche weiteren Kompetenzen (Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen) damit verknüpft werden sollen.
(offene) Fragen
Grafik Kompetenzmodell?
2.1 Kompetenzdimensionen im Fach/ Kompetenzen im Fach Politikwissenschaft und Geschichte in der BOS
2.1.1 Zentrale Kompetenz: Handlungskompetenz
Der Begriff der Handlungskompetenz ist weit gefasst und zielt in zwei Richtungen:
Sie zielt in einem weiten Sinn in die Richtung der allgemeinen Ziele des Politik- und Geschichtsunterrichts, nämlich die des mündigen und kritischen Staatsbürgers, der seine Interesse kennt und vertritt (‚wählen’, ‚demonstrieren’, …) Vgl. Schnadwinkel („didaktische
Leitbilder sind der/ die mündige Wirtschaftsbürger/in und der Citoyen [in verschiedenen
Lebensbereichen]“ (S. 1)
Sie zielt aber auch auf die im engeren Sinne Ziele des Bildungsgangs „Fachoberschule“
und „Berufsoberschule“, nämlich die der Studierfähigkeit
(offene) Fragen
Hier sind wir noch auf der Suche nach einem neuen Begriff. Alternativen könnten in Richtung „Lebenskompetenz“, „Verantwortungskompetenz“ oder „Befähigung zum…“ gehen
Im nächsten Schritt kann die als zentral angesehen Kompetenz der Handlungskompetenz in
folgende Teilkompetenzen unterteilt werden:
2.1.2 Teilkompetenz 1: Fachkompetenz
Unterkompetenzen sind
Fachwissen. Kenntnis von
Fakten (auch: Modellen, Theorien, …)
Meinungen
Positionen
Ziel: Zusammenhänge/ Strukturen/ Probleme (er)kennen und verstehen
Einordnen, Werten, Beurteilen von
Fakten/ Sachverhalten
Meinungen
Handlungen
(eigenen) Arbeitsergebnissen
Ziel: Einordnung von und Positionierung zu Fakten, Vorgängen, Ereignissen, ….
Methodisches Wissen (Fähigkeiten)
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Kenntnis von Arbeits- bzw. Erarbeitungstechniken
Aufgaben/ Probleme zur Kenntnis nehmen, verstehen und bearbeiten
Vorstellen, darstellen, beschreiben, erläutern
Sachverhalte schriftlich/ mündlich/ medial unterstützt darstellen
Ergebnisse eigener Erarbeitungs- oder von Arbeitsprozessen angemessen und
strukturiert darstellen
angemessene Arbeits- bzw. Erarbeitungstechniken kennen und planmäßig anwenden können
Ziel: Aufgaben/ Probleme methodisch reflektiert bearbeiten und darstellen
2.1.3 Teilkompetenz 2: Methodenkompetenz
Unterkompetenzen sind
Informationen beschaffen
Literatur- und Materialrecherche z.B. in der Bibliothek, im Buchhandel, im Internet, Archiv, Museum, aber auch mündlich (Zeitzeugen, Interview)
Erschließen von Quellen
Brauchbarkeit von Informationen erkennen und beurteilen
Ziel: notwendige Informationen beschaffen
Texte be- und verarbeiten
Quellenarbeit, Quellenkritik
Lesen und Exzerpieren von Texten allgemeine Texterschließung (auch: Markieren,
Gliedern….)
Analysieren, interpretieren, deuten
(Thesen, Positionen) Erörtern
Ziel: Texte analysieren und Erörtern
Analyse/ Interpretation/ Transformation (Übertragung) von
Bildern, Karikaturen, Grafiken, Statistiken, Schaubildern, Karten, Plakaten, Filmen,
(Wahl-)Werbespots
Reflexion: Möglichkeiten und Grenzen von verschiedenen Darstellungen sowie die
Brauchbarkeit medialer Darstellungen allgemein reflektieren und beurteilen
Wissenschaftliche Verfahrensweisen kennen und anwenden
Allgemein: beobachten, vergleichen, …
Erkenntnisinteresse entwickeln, Fragestellung formulieren
Hypothesen bilden und verifizieren bzw. falsifizieren
Lösungen entwerfen, reflektieren, Planen
Methoden anwenden, z.B. hermeneutische, empirische, deduktive und induktive Verfahren
Methodenkritik und -reflexion
Infragestellen fachwissenschaftlicher Ergebnisse
Darstellungs- und Präsentationstechniken
Präsentationstechniken kennen und reflektiert einsetzen
Fragestellung entwickeln, Problemfragen erkennen und entwerfen
Gliederung/ Struktur/ Ablaufplan, Leitfaden entwickeln
Schriftliche Arbeiten angemessen gestalten, z.B. Protokoll, Referat, Facharbeit, Klausuren
den eigenen Arbeitsprozess reflektieren
Ziel: eine Facharbeit (eine Präsentation, …) inhaltlich und methodisch reflektiert
gestalten und fertigstellen
Kommunikations- und Gesprächstechniken beherrschen
Zuhören (aktiv, protokollierend, ….)
Diskutieren, debattieren, moderieren
Selbstständige Festlegung von Beurteilungskriterien (hier???)
2.1.4 Teilkompetenz 3: Sozialkompetenz
Unterkompetenzen sind
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Kommunikationsfähigkeit (s.o.)
Interessen erkennen (analysieren), verstehen, vertreten
Konflikte erkennen (analysieren), verstehen, austragen
sich mit anderen Personen rational und verantwortungsbewusst auseinander setzen
und verständigen
Spannungen, ‚Störungen’ erkennen, verstehen
Verantwortung erkennen (analysieren), verstehen, übernehmen
Persönliche, soziale, gesellschaftliche Verantwortung unterscheiden
Solidarität üben (sowohl im eigenen/ privaten Umfeld als auch global)
Kooperieren
im Team, einer Gruppe, in der Gesellschaft
sich mit anderen Personen rational und verantwortungsbewusst auseinander setzen
und verständigen
Spannungen, ‚Störungen’ erkennen, verstehen
Kritikfähigkeit
Kritik angemessen üben und annehmen
Selbstkritik üben
Soziale und gesellschaftliche Beziehungen leben und gestalten
Empathie
Solidarität üben
Zuwendung annehmen und geben
Angemessen (inter)agieren: rational, emotional, formal, inhaltlich…
2.1.5 Teilkompetenz 4: Selbstkompetenz
[Vorbemerkung Angela Selbstkompetenz/ EU: Der Unterricht im Fach Politische Wissenschaft / Geschichte sollte die zu erlangenden Kompetenzen, die unter den Oberbegriff
Selbstkompetenz fallen, immer als wesentliche Triebfeder für die Auswahl bestimmter Materialien, Methoden und damit verknüpfter Aufgabenstellungen begreifen. Schülerinnen und
Schüler zu mündigen, selbstverantwortlich handelnden, demokratisch orientierten Bürgerinnen und Bürgern zu erziehen, die fähig sind, ihr Wissen und ihre Position immer wieder neu
zu reflektieren, zu festigen oder zu revidieren, ist oberes Ziel unseres Unterrichts.
Unterkompetenzen sind
Eigene Bedürfnisse und Interessen erkennen und artikulieren
Reflexion, Selbstreflexion
Reflexion von Gruppenprozessen, Arbeitsprozessen, Arbeitsergebnissen
Fähigkeit zum Perspektivenwechsel, zum Erkennen von Mehrdimensionalität
Eigene Wertvorstellungen erkennen, reflektieren, (fort)entwickeln
Selbstständige Festlegung von Beurteilungskriterien
Selbstständigkeit (fort)entwickeln
Eigenmotivation (fort)entwickeln
Kreativität (fort)entwickeln
Selbstorganisation (fort)entwickeln
Erkenntnisinteresse(n) (fort)entwickeln
(Lebens)Pläne fassen und entwickeln, eigene Begabungen erkennen und entfalten
Entwicklungsmöglichkeiten und Einschränkungen durchdenken und beurteilen
(Weiter)Entwickeln der eigenen Persönlichkeit und persönlicher Eigenschaften: Selbständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein, Autonomie
2.1.6 Verlauf des Kompetenzerwerbs/ Zuordnung der Kompetenzen zu
den Klassenstufen Klasse 12 und Klasse 13 BOS
Die vier Teilkompetenzen können als Ganzes nicht einzelnen Jahrgangsstufen wie bei einem
Baukastensystem zugeordnet werden.
Grundsätzlich sollten alle 4 Teilkompetenzen von Beginn an angestrebt werden, jedoch mit
unterschiedlicher Intensität.
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Klasse 12: Hauptblickrichtung ist ein späteres - mehr praxisorientiertes - Studium an einer
Fachhochschule (viele BOS Schüler verlassen die BOS nach der 12. Klasse mit dem FOSAbschluss; elternunabhängiges Bafög in der BOS).
In der 12. Klasse sollten anknüpfend an die (von uns noch zu formulierenden) „Eingangsstandards“ die „grundlegenden Strukturen von Politik und Wirtschaft“ vertieft betrachtet“
und „gleichzeitig in das wissenschaftliche Arbeiten eingeführt“ werden (Lehrplan Schleswig-Holstein, S. 12). Damit sind die Schüler am Ende der 12. Klasse sowohl in der Lage,
ein Studium an einer FH aufzunehmen als auch die Facharbeit in der 13. Klasse zu verfassen
Klasse 13: Hauptblickrichtung ist ein späteres - mehr theoretisches/wissenschaftliches Studium an einer Hochschule/Universitat
Wie das zu formulieren wäre, ist mir selber nicht klar, außer dass natürlich der Ansatz auf
mehr Komplexität und Differenziertheit zielen muss. Aber was heißt genau Studierfähigkeit.
Evtl. können uns da die EPA’s weiterhelfen?
Zu 1. Fachkompetenz:
Fachkompetenz bezieht sich jeweils auf die Inhalte der entsprechenden Jahrgangsstufe und
ist deshalb Klasse 12 und 13 zuzuordnen, dieses bezieht sich besonders auf die Unterpunke
Fachwissen/Kenntnis und (Be)Urteilen.
Methodisches Wissen sollte ab Klasse 12 vermittelt werden, in Klasse 13 aber verstärkt werden.
Zu 2. Methodenkompetenz:
Bei der Methodenkompetenz sollten die Teilkompetenzen
Informationen beschaffen und bearbeiten (vorrangig für den erfolgreichen Abschluss der
Klasse 12)
Texte be- und verarbeiten (vorrangig für den erfolgreichen Abschluss der Klasse 12)
Kommunikations- und Gesprächstechniken (s. auch Sozialkompetenz)
Darstellungs- und Präsentationstechniken
ebenfalls ab Klasse 12 erworben werden.
Zu 3. Sozialkompetenz und 4. Selbstkompetenz:
Auch diese Kompetenzen lassen sich nicht nur einer Klassenstufe zuordnen, sie sollten über
den gesamten Zeitraum erworben/vertieft werden. Sozial- und Selbstkompetenz sind wichtige Voraussetzungen für den Erwerb von Fachkompetenz.
Sowohl bei einem Fachhochschulstudium als auch bei einem Hochschulstudium werden Sozial- und Selbstkompetenz benötigt (aber auch im täglichen Leben).
Die Teilkompetenz Wissenschaftliche Verfahrensweisen anwenden wird zwar auch in
Klasse 12 benötigt, mehr jedoch in Klasse 13 (Facharbeit, angestrebtes Hochschul- oder
Universitätsstudium; Anmerkung Andreas: dann müssen sie aber in Klasse 12 gelehrt und
gelernt werden!). Außerdem haben im Regelfall nur Schüler mit dem Abschluss der Klasse
13 den Zugang zu einer Universität/Hochschule, an der mehr wissenschaftlich gearbeitet
wird.
Der Kompetenzerwerb sollte mehr mit Inhalten verknüpft werden. Außerdem sollten alle Lehrer einer Klasse ggf. ein gemeinsames Konzept zum Erwerb der Teilkompetenzen 2. bis 4.
festlegen und abstimmen, damit unnötige Wiederholungen vermieden werden, gerade erworbene Kompetenzen aber eingeübt werden können.
2.2 Eingangsprofil (OR Standards, Berufsbildung, Berufserfahrung)
2.3
Abschlussprofil (KMK Standards für DE, EG, MA)
Struktur des Kapitels
Hier müssen noch die Bezüge zur Studierfähigkeit etc. herein
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Das sind jetzt die einzelnen Überpunkte aus dem Kompetenzmodell. Die müssen evtl.
noch ausformuliert, zusammengefasst werden:
Handlungskompetenz. Die Schülerinnen können:
Fachkompetenz. Die Schülerinnen können:
Zusammenhänge/ Strukturen/ Probleme (er)kennen und verstehen
Einordnung von und Positionierung zu Fakten, Vorgängen, Ereignissen, ….
Aufgaben/ Probleme methodisch reflektiert bearbeiten und darstellen
Methodenkompetenz. Die Schülerinnen können:
notwendige Informationen beschaffen
Texte analysieren und Erörtern
Möglichkeiten und Grenzen von verschiedenen Darstellungen sowie die Brauchbarkeit
medialer Darstellungen allgemein reflektieren und beurteilen
Wissenschaftliche Verfahrensweisen kennen und anwenden
eine Facharbeit (eine Präsentation, …) inhaltlich und methodisch reflektiert gestalten und
fertig stellen
Kommunikations- und Gesprächstechniken beherrschen
Sozialkompetenz. Die Schülerinnen können:
Interessen erkennen (analysieren), verstehen, vertreten
Konflikte erkennen (analysieren), verstehen, austragen
Verantwortung erkennen (analysieren), verstehen, übernehmen
Kooperieren
Kritikfähigkeit
Soziale und gesellschaftliche Beziehungen leben und gestalten
Selbstkompetenz. Die Schülerinnen können:
Eigene Bedürfnisse und Interessen erkennen und artikulieren
Reflexion, Selbstreflexion
Eigene Wertvorstellungen erkennen, reflektieren, (fort)entwickeln
Selbstständigkeit (fort)entwickeln
2.4
Bezug zu den EPAs (Anforderungsbereiche, Inhalte)
Seite 15 von 42
3 Themenfelder
Im Unterricht der Politikwissenschaft und Geschichte in der Fachoberschule und Berufsoberschule sollen die zur Verfügung stehenden Unterrichtsstunden folgendermaßen aufgeteilt
werden: 50% der Unterrichtsstunden sind für Pflichtthemen zu verwenden, 25% der Unterrichtsstunden sind für schulspezifische Themen zur Profilbildung (Wahlthemen) vorgesehen,
und 25% der Unterrichtsstunden sollen für Klassenarbeiten, Exkursionen, außerunterrichtliche Tätigkeiten unverplant bleiben.
An den Berliner Fachoberschulen und Berufsoberschulen wird das Fach im Umfang von zwei
Wochenstunden unterrichtet, so dass insgesamt 80 Unterrichtsstunden in einem Schuljahr
erteilt werden.
Die folgende Übersicht informiert, über die Zahl von Unterrichtsstunden pro Halbjahr, die
jeweils für die Themen des Pflichtbereichs und Wahlbereichs vorzusehen sind.
Übersicht zu Stundenverteilung
Unterrichtstunden pro Schuljahr
2 Unterrichtsstunden pro
Woche FOS / BOS-12
80 Std.
2 Unterrichtsstunden pro
Woche BOS-13
80 Std.
Unterrichtsstunden pro Halbjahr
40 Std.
40 Std.
Pflichtthemen pro Halbjahr
20 Std.
20 Std.
Wahlthemen pro Halbjahr
10 Std.
10 Std.
Klausuren, Exkursionen etc. pro
Halbjahr
10 Std.
10 Std.
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3.1 Übersicht Themenfelder
Struktur des Kapitels
Wenn auch der Kompetenzerwerb in diesem Rahmenplan im Vordergrund steht, so sind
doch eine Reihe von Inhalten – die Pflichtthemen – verbindlich vorgeschrieben. Bei der Auswahl und Gestaltung der Wahlthemen können jedoch eigene Akzente gesetzt werden, und
zwar gemäß
den persönlichen Interessensschwerpunkten der Lehrenden
in Abstimmung mit möglichen einzubeziehenden Schülerwünschen
dem Leistungsstand der jeweiligen Lerngruppen (Schülerbezug – Schülerorientierung)
den Bezügen zum aktuellen politischen Geschehen (Gegenwartsbezug - Gegenwartsorientierung)
Die in den folgenden Kapiteln vorgestellten Themenfelder bzw. Themendifferenzierungen
folgen daher folgenden Überlegungen:
Grundsätzlich bemühen sich die Themendifferenzierungen darum, einen Verlauf des
Kompetenzerwerbs insofern zu realisieren, als dass in den Pflichtthemen ein verbindlicher Kompetenzerwerb festgeschrieben ist, der sich an dem Kompetenzkatalog aus
Kapitel 2.1 orientiert. Damit soll es Ziel des Unterrichts sein, in den vier Pflichtthemen mit
einem Stundenumfang von 80 Unterrichtsstunden den Kompetenzerwerb der entsprechenden Lerngruppe zu erreichen bzw. sicherzustellen.
Der Kompetenzerwerb der Wahlthemen hingegen ist so angelegt, dass er fakultativ und
abhängig von der einzelnen Lerngruppe von der unterrichtenden Lehrkraft zugeordnet
werden kann, und zwar in Abhängigkeit von folgenden Kriterien/ Überlegungen:
Vertiefung oder Ergänzung der in den Pflichtthemen erworbenen (oder zu erwerbenden) Kompetenzen
Rücksichtnahme auf besondere Interessen, Fähigkeiten (oder auch Defizite) der Lerngruppe
Einbindung von aktuellen Themen in das Unterrichtsgeschehen
Auch die inhaltlichen Realisierungsvorschläge der einzelnen Themenfelder sind in der
Regel zweigeteilt: In einem ersten Teil wird in der linken Spalte ein exemplarischer und
realistischer inhaltlicher Realisierungsvorschlag gegeben, in einem zweiten Teil können
exemplarisch weitere oder andere inhaltliche Schwerpunktsetzungen als Anregung genannt werden: Damit wird einerseits erreicht, dass zu den einzelnen Themenfeldern einerseits zeitlich realistische Realisierungen genannt werden, andererseits aber auch darauf hingewiesen wird, dass es andere mögliche inhaltliche Schwerpunksetzungen gibt
In diesem Sinne einer wohlverstandenen pädagogischen Freiheit der Lehrenden wie auch
ihrer Verantwortung für das Gelingen des Lernerfolgs sind daher auch der vorangestellte
„Kompetenzbezug“ und die rechte Spalte („Hinweise zum Unterricht“) der Rahmenplantabellen als Anregung und Hilfestellung für die Unterrichtsplanung zu verstehen, welche die konkrete, auf die jeweilige Lerngruppe und Situation bezogene Planung der einzelnen Lehrkraft
weder reglementieren will noch Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
(offene) Fragen
Stellenwert und Zuordnung des Methodentrainings
Evtl.: Dem Prinzip der Beruflichkeit wird dadurch Rechnung getragen, dass die Themenfelder für die einzelnen Fachrichtungen offen sind und modifiziert werden können
Die Kompetenzen werden in der Praxis auch abhängig von der Individualität des Lehrenden zugeordnet und vermittelt Anregung zur Selbstreflexion des Lehrenden. Die Parameter sind:
eigene Fachkompetenz
eigene Vorlieben
3.1.1 Übersicht über die Pflicht- und Wahlthemenfelder für die 12. Klasse
der Fachoberschule und der Berufsoberschule
Pflichtthemenfelder
Zeitrichtwert
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1. Politische Strukturen in demokratischen Staaten
2. Europäische Integration
Wahlthemenfelder
3. Wirtschaftliches Handeln in Modell und Realität
4. Ausgewählte Aspekte der deutschen Geschichte
5. Machtausübung und Machtkontrolle
6. Gesellschaft – Verhalten und Handeln der Menschen
20
20
10
10
10
10
3.1.2 Übersicht über die Pflicht- und Wahlthemenfelder für die 13. Klasse
der Berufsoberschule
Pflichtthemenfelder
7. Sozialer Wandel
8. Die globalisierte Welt
Wahltthemenfelder
9. Konflikte und Konfliktlösungsstrategien
10. Die Verantwortung des Einzelnen in der Gesellschaft
11. Grund- und Menschenrechte
12. Die Rolle und Verantwortung Deutschlands im 21. Jahrhundert
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Zeitrichtwert
20
20
10
10
10
10
3.2 FOS/BOS 12. Klasse (Themenfelder, Stunden-Zahl, Pflicht, Wahl
unverplant)
3.2.1 Pflichtthemenfelder
3.2.1.1 Politische Strukturen in demokratischen Staaten
Zielformulierung
Im Vordergrund stehen die Erarbeitung und das Verständnis von Theorien, unterschiedlichen Demokratieformen und –vorstellungen, sowie das Erkennen damit verbundener
Probleme
Die SchülerInnen erkennen, dass das Verständnis und die Ausprägung von Demokratie
unterschiedlich und damit auch Gegenstand von theoretischen und politischen Auseinandersetzungen ist. Sie üben das Verständnis, die Darstellung und eine erste eigene Positionierung zu Formen, Theorien und möglichen Kontroversen ein
Kompetenzerwerb
Fachkompetenz:
Kenntnis von verschiedenen Demokratietheorien und die damit verbundenen Vorstellungen von (demokratischen) Entscheidungsprozessen
Erkennen von Problemen, die sich aus unterschiedlichen Ausprägungen von Demokratie
und Demokratietheorien ergeben, sowie Herstellen von Zusammenhängen
Methodenkompetenz:
Verschiedene Texterschließungstechniken einüben und adäquat einsetzen
Analyse von Schaubildern
Möglichkeiten der Informationsbeschaffung aufzeigen und anwenden
Vorgegebene Präsentationstechniken einüben und reflektieren
Kommunikations- und Gesprächstechniken einüben und anwenden
Sozialkompetenz:
Eigene Interessen formulieren, vertreten, reflektieren
Interessen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen und sich daraus ergebender Interessenskonflikte erkennen und reflektieren
Selbstkompetenz:
Eigene Interessen erkennen
Sich selbst als Bürger in einem demokratischen Staat wahrnehmen
Einsicht, dass zur Demokratie sowohl Konflikte als auch Kompromissfähigkeit gehören
Reflexion von Arbeits- und Gruppenprozessen
Eigene Wertvorstellungen reflektieren und entwickeln
Inhalte
Demokratiebegriff und Demokratie-Theorien,
z.B.:
Direkte, plebiszitäre und repräsentative
Demokratie
Alternativ: Identitäts- und Konkurrenztheorie der Demokratie
Pluralismustheorie
…
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung
Erarbeitungstechniken wiederholen und vertiefen
Texterschließung
…
Darstellungstechniken wiederholen und vertiefen
Gesprächsregeln und –techniken wiederholen und vertiefen
Demokratie-Theorien und Staatsaufbau der Staatsaufbau/ Staatsorgane der BRD in
Bundesrepublik Deutschland im Vergleich zu
Gruppen erarbeiten
anderen Staaten, z.B.
Präsentationen zu einzelnen Demokratie Die Bedeutung von Wahlen
formen/ demokratischen Staaten
Die Bedeutung von Wahlsystemen (VerMöglicher Besuch des Bundestages, Bunhältniswahl, Mehrheitswahl, personalisierSeite 19 von 42
te Verhältniswahl)
Der föderale Staatsaufbau
Das Gesetzgebungsverfahren
desrates, Abgeordnetenhauses
Möglicher Besuch einer Bibliothek, der Bundeszentrale für politische Bildung oder der
Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
u.a.
Demokratie in Deutschland: Vergangen- Podiumsdiskussion zu aktuellen Streitfraheit/Geschichte und Gegenwart
gen
Expertengespräch
Zeitungsartikel verfassen
…
Für die Behandlung des Themas sind weitere Schwerpunktsetzungen denkbar:
Wahlen in der repräsentativen Demokratie, evtl. am Beispiel von aktuellen Wahlen
Vergleich Demokratie-Diktatur (z.B. an Hand eines Systemvergleichs BRD-DDR)
Seite 20 von 42
3.2.1.2 Europäische Integration
Zielformulierung
Die Schüler sollen Grundwissen zur Geschichte der Entwicklung eines geeinten Europas
erwerben und Perspektiven (Chancen und Probleme) eines geeinten Europas erkennen
Vor allem sollte es darum gehen, den Schülern die Möglichkeit einzuräumen, die nationale
Perspektive kritisch zu reflektieren und das eigene Umfeld als Mikrokosmos in einer von
Internationalisierung und Globalisierung geprägten Welt zu begreifen.
Kompetenzerwerb
Fachkompetenz
Den Weg und die Probleme in der historischen Entwicklung der europäischen Union erkennen, darstellen und beurteilen
Ziele und Visionen der europäischen Einigung, Institutionen und ihre Aufgaben in der EU
kennen und einschätzen und wissen, dass man als wahlberechtigter Bürger indirekt an
Entscheidungen beteiligt ist
Erkennen, dass sich die Staaten Europas um einen gleichberechtigten Austausch und eine
gemeinsame Positionierung bemühen und in diesem Bemühen vorangeschritten sind
Den Aufbau der EU dem Staatsaufbau der Bundesrepublik gegenüberstellen, reflektieren
und beurteilen (Gemeinsamkeiten und Unterschiede),
Die Verzahnung der EU-Politik mit nationalstaatlicher Politik erkennen und problematisieren
Wissen, dass die europäische Dimension die nationale Politik und Wirtschaft maßgeblich
beeinflusst und dies ganz konkret im Alltagsleben der Menschen deutlich wird
Aktuelle Problemfelder, z.B. die mangelnde Transparenz und Bürokratisierung, erkennen,
benennen und bewerten
Methodenkompetenz:
Texte und Schaubilder analysieren, inkl. Quellenkritik
Anwenden und verbessern von Präsentationstechniken
Befähigung zur eigenständigen Informationsbeschaffung und –verarbeitung. Ziel ist die
offene Recherche, dies schließt angeleitete Recherche aber nicht aus
Kritische Nutzung des Internets als Informations- und Recherchemedium
Entwickeln von eigenen Vorschlägen zur Problemlösung
Entwicklung und Festlegung von Kriterien zur Beurteilung
Sozialkompetenz
Interessen und Konflikte erkennen, formulieren und sich selbst positionieren
Den eigenen Standpunkt angemessen vertreten, Positionen akzeptieren und diskutieren
Konstruktive Kritik üben und annehmen
Im Team kooperieren
Interkulturelle Kompetenz vertiefen (EU als Gemeinschaft aus vielen verschiedenen Nationen, Kulturen und Sprachgruppen wahrnehmen und begreifen, z.B. durch das Wissen über Gebräuche und Gepflogenheiten in anderen Ländern)
Selbstkompetenz
Eigene Wertvorstellungen und Argumente reflektieren und evtl. revidieren
Motivation zur Erweiterung der Sprachkompetenzen erlangen (z.B. im Zusammenhang mit
dem Thema „Freizügigkeit“)
Respekt und Verständnis für andere Nationen und Kulturen weiterentwickeln
Selbstorganisation, Kommunikations- und Gesprächstechniken vertiefen
Sich selbst als Bürger der EU und Weltbürger begreifen und annehmen
Arbeits- und Gruppenprozesse reflektieren
Eigene Perspektiven in einem geeinten Europa entwickeln/sehen, z.B. räumliche Mobilität
als Chance und Problem
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Inhalte
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung
Geschichte Europas und der EU
Es bietet sich an, vom Vorwissen und den
Idee eines geeinten Europas insbesondeVorurteilen der Schüler/innen auszugehen
re seit 1900, Motive, Leitbilder, Ziele
(eigene Position zum Thema Europa er Die historische Entwicklung der EU
fragen)
den „Mythos“ Europa als Ausgangspunkt
für die kritische Reflektion zur historischen
Positionierung der Staaten Europas in der
Welt nutzen und als Anlass zur Auseinandersetzung mit Vorurteilen heranziehen
die Zusammenarbeit mit dem Fach Englisch bietet die Möglichkeit, das Europabild
der Briten zu reflektieren und mit dem eigenen zu kontrastieren
die internationale Dimension verdeutlicht
die Notwendigkeit Sprachkompetenzen zu
erwerben (Englisch / Französisch)
Aufgaben der EU
die Organe der EU können in Gruppen
Organe, Haushalt, Gesetzgebung, Grunderarbeitet werden
rechte etc.)
ein Vergleich mit den Staatsorganen der
Bundesrepublik bietet sich einerseits als
Wiederholung und Vertiefung und als Kontrast zum Aufbau und der Aufgabenzuordnung der Institutionen der EU an
Bürgerinnen und Bürger in der EU
Wahlen als Möglichkeit der Mitwirkung am
(Wähler, Verbraucher etc.)
Einigungsprozess
Politische Strömungen in Europa und ihr
Einfluss auf die Entscheidungen der EU
Entscheidungen des europäischen Gerichtshofs heranziehen, um zu verdeutlichen, dass die Entscheidungen die/ den
Einzelne(n) treffen (z.B. Soldatinnenurteil,
Cassis-de-Dijon-Urteil...)
Auch Verbraucherrechte bieten sich als
ein Schwerpunkt an, um die Bedeutung
der Entscheidungen auf EU-Ebene für den
einzelnen deutlich zu machen – fächerübergreifend kann hier gut mit „Wirtschaft“
und „Recht“ kooperiert werden.
Probleme und Perspektiven der europäi- aktuelle Themen verdeutlichen, welche
schen Integration
Probleme im Hinblick auf die europäische
Souveränität oder Einheit
Integration nach wie vor bestehen (z.B.
Verfassung
aktuelle Gesetzgebung – Umwandlung eu Problemfelder wie z.B. Freizügigkeit, Soropäische Richtlinien in nationale Gesetzialpolitik, Erweiterung, Globalisierung
ze)
…
Die Schüler/innen legen selbst die
Schwerpunkte fest, die sie bearbeiten
bei der Bewertung der Präsentationen
kann, nachdem ein gemeinsamer Kriterienkatalog erarbeitet wurde, die gesamte
Klasse in Form einer Abschlussevaluation
beteiligt werden
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung für alle Inhalte:
Klassenfahrten ins europäische Ausland vorbereiten und durchführen
Fächerübergreifender Unterricht mit Fremdsprachenunterricht
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3.2.2 Wahlthemenfelder
3.2.2.1 Wirtschaftliches Handeln in Modell und Realität
Vorbemerkung/ mögliche Fragestellung oder alternative Themenformulierung
Bedeutung des Wirtschaftens für gesellschaftliche Gruppen und Möglichkeiten der Organisation des Wirtschaftens
Wirtschaft in Modell und Realität in einer globalen Welt
Zielformulierung
Grundkenntnisse über Wirtschaftsmodelle auch in Verbindung mit best. Staatsformen haben
Interesse und Verständnis für wirtschaftliches Handeln und die Notwendigkeit zu wirtschaftl. Handeln Einzelner und des Staates entwickeln
Sich selbst als Wirtschaftsteilnehmer innerhalb größerer wirtschaftlicher Zusammenhänge
sehen
Kompetenzerwerb
Fachkompetenz
Kenntnis von Modellen und Theorien
Faktenwissen aus dem Wirtschaftsbereich
Vertrautmachen mit unterschiedlichen Positionen der unterschiedlichen gesellschaftlichen
Gruppen (Unternehmer/Arbeitnehmer, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Parteien,
Haus- und Grundeigentümer usw.) und Einordnung der jeweiligen Positionen
Wissen um die sozialen, ökonomischen und ökologischen Probleme in der Bundesrepublik
und ggf. Entwicklung von Lösungsvorschlägen/Lösungsansätzen und deren Auswirkung
Zuordnung von unterschiedlichen Positionen und Handlungsvorschlägen zu unterschiedlichen Interessensgruppen
Methodenkompetenz
Arbeiten mit Gesetzestexten/Verordnungen/Richtlinien
Exzerpieren von Texten
Recherche, Analyse und Präsentation von themenbezogenen Informationen
Übersetzung von Texten in Schaubilder/Grafiken und umgekehrt
Einordnung (Einschätzung) der Informationsquellen (Primärquellen und Sekundärquellen,
Qualität und Aktualität der Quellen)
Erkennen von Wertungen/Meinungen innerhalb von Texten
Reflexion von Arbeitsergebnissen und Präsentationen
Sozialkompetenz
Interessen und Interessenkonflikte der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen erkennen
Erkenntnis über einen schonenden Gebrauch von Ressourcen
Erkennen möglicher Konflikte zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen
und Erarbeitung möglicher Kompromisse
Wahrnehmung des staatlichen Systems in den Doppelfunktionen als allgem. Steuerungsinstrument und Anweisung/-leitung zu persönlichem Handeln
Selbstkompetenz
Einordnung von Individuellem Handeln in das staatliche ökonomische Gesamtsystem
Erkennen von Interessenskonflikten unter Einbeziehung der eigenen Person
Inhalte
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung
Für die Behandlung des Themas sind verschiedene Schwerpunktsetzungen denkbar
Idealtypische Wirtschaftsordnungen
(Marktwirtschaft und soziale Marktwirtschaft, Anknüpfung an eigene realistische wirtPlanwirtschaft)
schaftliche Ziele und Möglichkeiten ihrer
Ziele wirtschaftl. Handelns (für Haushalte, Realisation („Lebensbilanz“)
Unternehmen und Staat)
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Ökonomische Prinzip(ien)
Theorievergleich anhand von ausgewählten
Klassische Ökonnomietheorien
Texten
- Adam Smith
- J. M. Keynes
- K. Marx
Ansätze der Modelle im politischen und wirtArbeit mit dem Grundgesetz und Anknüpschaftlichen System der Bundesrepublik
fung an (ggf.) Thema 4 VerfassungsentwickDeutschland
lung
Grundgesetz der BRD und WirtschaftsHerstellung von Bezügen zur aktuellen Taordnung
gespolitik und Einbeziehung von ausgewähl- Sozialstaatsprinzip
ten dazugehörigen Hintergrundinformationen
- Grundrechte (z. B. Eigentumsgarantie
und seine Grenzen)
Aktuelle Maßnahmen der Politik bezogen auf
das Sozialstaatsprinzip (aktueller Stand des
Sozialstaats)
Ökonomische Modelle zu (wirtArbeit mit dem Gesetzestext
schafts-)politischen Eingriffen des Staates in
Arbeit mit Statistiken
die soziale Marktwirtschaft
Herstellung von Bezügen zur aktuellen Ta Wirtschaftskreislauf
gespolitik und Einbeziehung von ausgewähl Mikro- und makroökonomische Funktion
ten dazugehörigen Hintergrundinformationen
von Konsum/Sparen und Angebot/Nachfrage
Parteipolitische Aussagen (ggf. Wahlpro Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
gramme zu den Zielen von § 1 des Stabili(BIP)
tätsgesetzes
Ursprüngliche Ziele des Stabilitätsgesetzes und die Weiterentwicklung in Theorie
und Realität („magisches“ Vieleck)
Diskrepanz zwischen Modell (Theorie) und
Praxis in einer globalen Welt
Einsatz wirtschaftspolitischer Instrumente
Herstellung von Bezügen zur aktuellen Tazum Erreichen politischer, ökologischer oder
gespolitik und Einbeziehung von ausgewählsozialer Zielsetzungen
ten dazugehörigen Hintergrundinformationen
Nachfrage-, Fiskal- und Geldpolitik als
Verfolgung aktueller Gesetzesvorhaben und
grundsätzliche Steuerungselemente
der unterschiedlichen Positionen gesell Einkommensumverteilung als Mittel der
schaftlicher relevanter Gruppen dazu
Sozialpolitik (z. B. Kindergeld, Elterngeld
…)
Expertenbefragung
Fiskalpolitik als Mittel des Staates zur „ErEigene individuelle Maßnahmen zum Beziehung“ seiner Bürger (z. B. im Umweltreich Nachhaltigkeit in Bezug auf Rohstoffbereich)
nutzung
- z. B. Dosenpfand, Ökosteuer
Nachhaltigkeit des Wirtschaftens
Für die Behandlung des Themas sind weitere Schwerpunktsetzungen denkbar:
Hinweis: Die Politik trennt eigentlich zwischen Wirtschafts- und Steuer(Fiskal)politik.
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3.2.2.2 Ausgewählte Aspekte der deutschen Geschichte
Vorbemerkung
Die Bearbeitung dieses Themas muss unter Festlegung von Schwerpunkten unter Berücksichtigung vorhandenen Wissens erfolgen
Zielformulierung
Die SchülerInnen befassen sich mit der Frage, was (und welche Ereignisse) Deutschland
historisch geprägt hat (haben) und gewinnen Einsichten in ein mögliches deutsches
„Selbstverständnis“ und seine historischen Wurzeln
Die SchülerInnen erwerben (Grund)-Kompetenzen über Möglichkeiten historischer Erkenntnisgewinnung, vor allem in Hinblick auf schriftliche Quellen
Kompetenzerwerb
Fachkompetenz
An Fragestellungen und Erkenntnisinteresse orientiertes Überblickswissen über Abschnitte
deutscher Geschichte
Methodenkompetenz
lehrergeleitete Erkundung, Bearbeitung/Aufarbeitung und Präsentation historischer Sachverhalte
lehrergeleitete(s) Brainstorming, Moderation, Schwerpunktfindung/-setzung unter Berücksichtigung von Schülerinteressen und zeitökonomischer Überlegungen
Erkenntnisinteresse entwickeln, Fragestellung formulieren
lehrergeleitete Arbeitsteilige Projekt- bzw. Gruppenarbeit/Plakate, Infowände/Wandzeitung
zur Visualisierungen
Kommunikations- und Gesprächstechniken einüben
Museumsbesuch v.a. als Möglichkeit des Wissenserwerbs, aber auch der (Selbst-)Darstellung und Erfahrbarkeit von Geschichte (vor allem Deutsches Historisches Museum)
Sozialkompetenz
Kooperieren im Team, in einer Gruppe
Selbstkompetenz
Reflexion von Arbeitsprozessen, Arbeitsergebnissen
Eigenmotivation entwickeln
Erkenntnisinteresse entwickeln
Inhalte
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung
Für die Behandlung des Themas sind verschiedene Schwerpunktsetzungen denkbar:
Mittelalter und frühe Neuzeit: Das Heilige
Die Schüler können unter Anleitung feststelrömische Reich deutscher Nation als Grundlen, wo/wann die Wurzeln des deutschen
lage des deutschen Föderalismus?
Staates liegen und eine Festlegung treffen
die historischen „Wurzeln“ Deutschlands
Möglich sind auch Anknüpfungen an Schü deutsche Dualismen (Kaiser-Fürsten,
lerhobbys (Briefmarken/Münzen)
staatliche und weltliche Macht, ...)
Die Geschichte des deutschen Föderalismus
deutsche Kulturlandschaft und deutscher
Föderalismus
…
19./20. Jahrhundert: Gab es einen „deutEs empfiehlt sich das Thematisieren der
schen Sonderweg“?
Rolle des Krieges und des Militärs in politi Die späte nationale Einigung Deutschschen Entscheidungsprozessen (1870/71,
lands und die deutsche Außenpolitik bis
1914-1918)
1914
Die Bewältigung der Stofffülle und möglichen
Die Weimarer Republik (Entstehung und
Schwerpunktsetzungen kann nur in VerbinProbleme)
Der Nationalsozialismus als „Endpunkt“ dung mit einer lehrergeleiteten GruppenarSeite 25 von 42
des deutschen Sonderweges?
beit und –präsentation (evtl. in Kombination
mit einem Museumsbesuch) erfolgen
20. Jahrhundert: Deutsche Teilung und Widervereinigung
Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg
Die deutsche Teilung
„Kalter Krieg“
Die deutsche Wiedervereinigung
…
quellengestützte Situationsanalyse für verschiedene gesellschaftliche Bereiche (Versorgung/Wirtschaft, Politik, Infrastruktur,
Familie usw.) zum 8.5.1945
Je nach Schülerinteressen kann sich eine
Auseinandersetzung mit Lebensgeschichten
und unterschiedlichen Entwicklungen in der
eigenen Familie und/ oder die Nutzung des
Wissens von Zeitzeugen anbieten
Für die Behandlung des Themas sind weitere Schwerpunktsetzungen denkbar:
Auswirkungen der französischen Revolution auf die Entwicklungen in Deutschland
Die deutsche Verfassungsentwicklung 1848-1990
Der 9. November als deutscher Nationalfeiertag?
Die Geschichte Deutschlands als Bildungsnation
Der soziale Gedanke in Deutschland (Marx, Bismarck, ‚Sozialismus’ in der DDR, die soziale Marktwirtschaft in der BRD
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3.2.2.3 Machtausübung und Machtkontrolle
Zielformulierung
Kenntnis von Mechanismen der Machtausübung im persönlichen und politischen Bereich
Einsicht in das Spannungsverhältnis von Akzeptanz von und Wachsamkeit gegenüber
Macht: Macht soll als notwendig, aber auch nicht ungefährliches begriffen werden
Kompetenzerwerb
Fachkompetenz
Überblick über die historische Entwicklung der Legitimation von Macht
Überblick über einflussreiche Gruppen und ihrer Möglichkeiten, Macht und Einfluss zu entfalten
Beurteilung der Legitimation und Methoden von Machtausübung
Überblick über die Möglichkeiten des Einzelnen zur Einflussnahme
Kenntnis der Kontrollfunktion der Massenmedien
Methodenkompetenz
Texterfassung und –analyse abstrakter Texte
Erkenntnisinteresse entwickeln, Fragestellungen formulieren
Rollen übernehmen und in diesen agieren
Sozialkompetenz
Interessen erkennen, verstehen und in Rollenspielen vertreten
Kommunikationsfähigkeit
Kooperieren in einer Gruppe
Selbstkompetenz
Fähigkeit zum Perspektivenwechsel
Reflexion von Gruppenprozessen
Inhalte
Legitimierung, Begrenzung und Kontrolle
von Macht
Machtbegriff, Macht und Autorität
Dominanzverhalten von Individuen und
Gruppen
Macht in verschiedenen Bereichen, z.B.
im zwischenmenschlichen, politischen und
wirtschaftlichen Bereich
Legitimierung und Kontrolle von politischer
Macht, z.B. durch Wahlen, Gewaltenteilung, Rechtsbindung/ Bindung an Recht
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung
Theoretische Texte z. B. von Machiavelli,
Hobbes, Locke, Rousseau, Montesquieu,
Max Weber, Luhmann, Arendt, Foucault
Interessenvertretung und Interessenverbände
Interessenvertretung am Beispiel von Fallstudien (Planung einer Klassenfahrt;
Macht- und Autoritätskonflikte am Arbeitsplatz, in der Schule…)
Interessenverbände und gesellschaftlich
relevante Gruppen und ihr Einfluss auf politische Entscheidungen, z.B. Parteien, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen
Leitfrage: Welche Möglichkeiten hat der Einzelne in einer Demokratie seine Belange zu
vertreten?
Demokratie von unten (Volksbegehren,
Volksentscheid, Petition, Verfassungsbeschwerde, Demonstrationen etc. )
Sinnvoll sind Kontakte zu Interessengruppen, um deren Vorgehensweise kennen zu
lernen
Einbeziehung des Milgram-Experiments,
auch an Hand eines historischen Beispiels
(Nationalsozialismus etc.), oder von Filmen
(I wie Ikarus, Abraham – ein Versuch)
Historische Positiv- und Negativbeispiele:
das konstruktive Misstrauensvotum gegen
Brandt und die Bundestagswahl 1972; ähnlich Schmidt-Kohl 1982/83
Hier bieten sich Plan- und Rollenspiele als
Methode an (Tarifkonflikte, Gründung einer
Bürgerinitiative etc.)
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Massenmedien
Aufgaben und Funktionen der Massenmedien in der Demokratie
Probleme der Mediendemokratie: Politainment, Infotainment
Zu untersuchen ist hier insbesondere die
Kontrollfunktion der Massenmedien sowie
die Einflussnahme von Interessengruppen
auf diese (PR-Arbeit, Werbung, Anzeigenabhängigkeiten, politischer Druck)
Evtl. Besuch bei einer Zeitungs- oder TVRedaktion
historische Beispiel: Watergate 1972; Spiegel-Affäre 1962; Flick-Affäre 1982; BarschelAffäre 1987
Für die Behandlung des Themas sind weitere Schwerpunktsetzungen denkbar:
Demokratische Wahlen als Mittel der Machtkontrolle, z.B. in Verbindung mit einer aktuellen Wahl
Historische Fallstudien, z.B. Weimarer Republik-Nationalsozialismus; Systemvergleich
BRD-DDR; Fallstudie USA
Zeitungsprojekt, z.B. der Berliner Zeitung
Aktuelle Fallstudien: Legitimation und Kontrolle von Macht in internationalen Beziehungen
(Irak-Krieg; Volksaufstände im Ost-Block in den 50er und 60er Jahren)
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3.2.2.4 Gesellschaft – Verhalten und Handeln der Menschen
Zielformulierung
Die Schüler begreifen und bewerten kritisch die eigene Sozialisation als individuellen und
gesellschaftlichen Prozess, gerade auch vor dem Hintergrund der Geschlechterfrage
(Fach-, Sozial- und Selbstkompetenz).
Kompetenzerwerb
Fachkompetenz
Die Schüler zeigen die Bereitschaft, sich anhand der Auseinandersetzung mit der eigenen
Sozialisation grundlegende Fachbegriffe zu erarbeiten.
Die Schüler verstehen Sozialisation als gesellschaftlichen Prozess und differenzieren die
unterschiedlichen Ebenen der sie umgebenden Gesellschaft und ihre Funktion.
Die Schüler zeigen die Bereitschaft, sich mit soziologischen Texten und Theorien kritisch
auseinander zu setzen.
Die Schüler diskutieren fundiert, inwieweit das gender zu unterschiedlichen Sozialisationsbedingungen und -ergebnissen führt.
Methodenkompetenz
Sie üben und vertiefen ihre Arbeit in Gruppen. (Methoden- und Sozialkompetenz)
Die Rezeptionskompetenz komplexerer Texte wird geübt und vertieft. (Fach- und Methodenkompetenz)
Sie bereiten eine moderne Methode der Diskussion vor und führen diese durch.
Sozial- und Selbstkompetenz
Sie begreifen und beurteilen ihre soziale Position und die damit verbundenen Konsequenzen.
mögliche Inhalte
Grundlagen und Individualität
● Grundlegende Begriffe wie:
- Sozialisation
- Rolle und Rollenerwartungen
- Sanktionen
- Gesetz, Regel und Norm
- soziale Position
- zugeschriebene und erworbene Rolle
- Rollenkonflikte
- Soziale Interaktion
Gesellschaftliche Strukturen
Individualebene
Interaktionsebene
Organisations- und Institutionsebene
Gesellschaftsebene
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung
Grundsätzlich sollte hier
problematisierend begonnen werden,
um die Schüler für das Thema zu
sensibilisieren
die Erarbeitung der Begriffe sollte, wie
erwähnt, in Gruppen erfolgen, um bereits hier eine hohe Interaktion zu erreichen
Hier böte sich ein Strukturmodell
Hurrelmanns an, um eine Idee zu
bekommen. Wichtig ist, dass den
Schülern die Komplexität deutlich wird
und sie hieran die eigene Position
reflektieren
eine Visualisierung durch die Schüler
kann hier als Nachweis des Kompetenzzuwachses dienen
Theorie der Rollen als exemplarische Soziolo- Eine Heranführung und ein kritischer
gie
Umgang mit wissenschaftlichen Theo Als die zwei Haupttheorien sollten Dahrenrien sollte hier durchgeführt werden, um
dorf (homo soziologicus) und Krappmann
auch eine Studiumsvorbereitung zu er(Ich-Identität als Balance) im Zentrum stehen
reichen
hieran kann sich eine Diskussion
anschließen, inwieweit der Begriff Rolle
veraltet ist
abschließend sollte der Habitus als neuer Diskussions- und Erklärungsansatz
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eingeführt und hinterfragt werden
Geschlechtsspezifische Sozialisation?
Hier sollten aktuelle Texte zum
Problemaufriss genommen werden
Geschlecht – gender?
Geschlechtergleichheit/Geschlechterdifferenz eine Würdigung der Schülerstandpunkte
Geschlechtsidentität
darf nicht vergessen werden
aktueller Diskussionsstand
eine klasseninterne (oder gar im
größeren Rahmen) Diskussion, die auch
fächerübergreifend
(Pädagogik,
Deutsch) sein kann, bildet den
Höhepunkt
ein Ausblick/Verweis auf die Soziologie
und die Diskursanalyse (z.B. P.
Bourdieu) sollte nicht fehlen
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3.3 BOS 13 Klasse (Themenfelder, Stunden-Zahl, Pflicht, Wahl, unverplant)
3.3.1 Pflichtthemenfelder
3.3.1.1 Sozialer Wandel
Zielformulierung
Den Schülern soll das Phänomen des gesellschaftlichen Wandels sowohl historisch als
auch aktuell vermittelt werden. Dieser Wandel ist als notwendig, aber auch durch eigenes
Handeln beeinflussbar zu begreifen.
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Situation, ihr Selbstverständnis und ihre
Interessen im Prozess des sozialen Wandels
Kompetenzerwerb
Fachkompetenz
Erkenntnis, dass Gesellschaften Wandlungsprozessen unterliegen
Einsicht in die Prozesse und Faktoren von Wandlungsvorgängen
Auswirkungen von Wandlungsprozessen auf verschiedene gesellschaftliche Gruppen reflektieren
Die Beeinflussbarkeit von Wandlungsvorgängen erörtern
Konzepte zur Lösung von Problemen, die sich aus dem Wandel ergeben, beurteilen
Methodenkompetenz
Hypothesen für die Auslösung von Wandlungsprozessen aufstellen und diese überprüfen
Ausgewählte wissenschaftliche Verfahrensweise anwenden; als Hinführung zum empirischen Arbeiten evtl. Befragungen durchführen und Statistiken erstellen und auswerten
Lösungen aufzeigen und reflektieren
Ergebnisse eigener Erarbeitungs- oder von Arbeitsprozessen angemessen und strukturiert
darstellen und reflektieren; Präsentationstechniken reflektiert einsetzen
Sozialkompetenz
Empathie mit den Leidtragenden sozialen Wandels entwickeln
Möglichkeiten erörtern, Wandlungsprozesse mit zu gestalten
Konstruktiv in einem Team arbeiten
Selbstkompetenz
Wandlungsprozesse als Herausforderung und Chance begreifen
Überprüfung und Reflexion der eigenen beruflichen und Lebensperspektive
Fähigkeit zum Perspektivenwechsel (z.B. eigene Sicht-Elternsicht)
Die sich aus dem Wandel ergebenden Spannungen erkennen und verstehen
Inhalte
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung
Für die Realisierung des Themas sind verschiedene Schwerpunktsetzungen denkbar, wie:
Allgemeine Aspekte: Begriff und ausgewählte Bereiche des sozialer Wandels, z.B.
Die Möglichkeit zu empirischen Befragungen
Jugend, Familie im Wandel
ergibt sich z. B. bei den Unterthemen
Berufsstruktur/ Beruf im Wandel
Stellung zur Kleinfamilie
Bevölkerungsstruktur/ Soziale Differenzie Lebensmodelle - Familienvorstellungen
rung und soziale Mobilität
eigene Berufs- und Lebensperspektive
Sozialökonomischer Wandel
soziale Schichtung von Berufen
Stände-, Klassen- und SchichtengesellEs bietet sich eine Einführung in die Methoschaft
dik/ Problematik der Datenerhebung an
Die Industriegesellschaft und ihre AuswirDie entsprechenden Entwicklungen können
kungen
Pauperismus, Urbanisierung, soziale in „Teams“ erarbeitet werden sowie als Präsentationen vorbereitet werden
Mobilität
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Automatisierung, Rationalisierung
als Museumsbesuche bieten sich an:
Ausweitung des Dienstleistungssektors
Deutsches Historisches Museum + Wech Schädigung der Umwelt (Emissionen,
selausstellung
Zersiedelung, Lärm etc.)
Bezirksheimatmuseen
Deutsches Technikmuseum
Gesellschaftsdiagnosen /-prognosen und
Gesellschaftskonzepte für das 21. Jahrhundert: Chance oder Risiko? Z.B.:
Dienstleistungsgesellschaft
Wohlstandsgesellschaft
Wissensgesellschaft
Erlebnis-/ Spaßgesellschaft
Multikulturelle Gesellschaft
Risikogesellschaft
Globale Gesellschaft
Alternativ: Beispiel Bevölkerungsstruktur, Sozialordnung und soziale Sicherung der BRD
Hier bietet sich eine Debatte/ Diskussion
über eine ‚realistische’ Gesellschaftsperspektive und Möglichkeiten ihrer Beeinflussung an
Sinnvoll könnte auch die Einbeziehung von
Alteraufbau der BRD
Beratern der Bundesagentur für Arbeit sein
Der Altersaufbau in Deutschland seit dem
(Expertenbefragung)
19. Jahrhundert
Faktoren und Bedingungen der demographischen Entwicklung
…
Die Sozialordnung der BRD
Das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes
und Sozialpolitik
Das System der sozialen Sicherung
…
Die SchülerInnen können animiert werden,
eigene Entwürfe zu dem Thema „Deutschland im Jahre 2050“ zu entwickeln und zu
präsentieren
Auswirkungen des demographischen Wan- Hier bietet sich eine Debatte/ Diskussion
dels auf das System der sozialen Sicherung über die Finanzierbarkeit der Sozialstaats an
Eine alternde Gesellschaft
Die Reform der Alterssicherung als politi- Dieser Aspekt kann sinnvoll bei einer Wahl
sche Aufgabe
(vorzugsweise Bundestagswahl) thematisiert
Politische Konzepte für die Gestaltung des werden
demographischen Wandels
Für die Behandlung des Themas sind weitere Schwerpunktsetzungen denkbar:
Der soziale Wandel im Zuge der Auflösung der DDR und der deutschen Einheit
Kommunikation, z.B. die Wandlung zur Informationsgesellschaft
Wandel von Wohlstand, Armut, sozialer Ungleichheit und sozialer Mobilität
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3.3.1.2 Die globalisierte Welt
Zielformulierung
Die Schüler sind in der Lage, einen komplexen Inhaltsaspekt aus den Themenvorschlägen
(evtl. ihrer Wahl) in Projektform zu bearbeiten und zu präsentieren, sie präsentieren die
Ergebnisse und bewerten eigenständig entwickelte Lösungsstrategien kritisch vor dem
Hintergrund der zunehmenden Vernetzung in der globalisierten Welt.
Die wirtschaftlichen Aspekte sind gering angesetzt. Dies resultiert aus den Inhalten des Faches
Wirtschaftslehre bzw. dem Wahlpflichtunterricht an den wirtschaftlich orientierten Schulen.
Kompetenzerwerb
Da dieses Thema am Schluss des Ausbildungsganges steht, sollten hier die obersten Stufen
bei den zu erwerbenden Kompetenzen erkennbar sein.
Fachkompetenz
Erkennen von Voraussetzungen, Ursachen und Folgen für globale Prozesse und die daraus resultierenden, immer stärker werdenden internationalen Verflechtungen.
Begreifen der globalisierten Welt in ihrer Ambivalenz und Reflexion der Auswirkungen auf
die eigene Lebenssituation (teilw. Selbstkompetenz)
Erwerb entsprechenden Faktenwissens aus dem Wirtschaftsbereich
Reflexion der Bedeutung der Menschenrechte und deren Einhaltung in einer globalen Welt
Methodenkompetenz
Selbständige Recherche, Analyse und Präsentation von themenbezogenen Informationen
Übersetzung von Texten in Schaubilder/Grafiken und umgekehrt
Einordnung (Einschätzung) der Informationsquellen (Primärquellen und Sekundärquellen,
Qualität und Aktualität der Quellen, besonders evtl. vorhandene Interessen im Hintergrund
der Quellen)
Erkennen von Wertungen/Meinungen innerhalb von Texten
Reflexion von Arbeitsergebnissen und Präsentationen
Sozialkompetenz
Kritische Überprüfung und Reflexion der Ergebnisse und Findung der eigenen Position in
einer globalen Welt
Entwicklung von Bereitschaft zur Übernahme von Mitverantwortung in einer globalen Welt,
auch, um den Anforderungen in der globalen Welt gewachsen zu sein.
Erkennen möglicher Konflikte zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen
in der gesamten Welt (z. B. Unternehmen/Arbeitnehmer, Arbeitnehmer in der BRD/ Arbeitnehmer in Niedriglohnländern, nationale und internationale staatliche Interessen)
Selbstkompetenz
Einschätzung der eigenen Risiken und Chancen in einer globalen Welt
Einordnung von (eigenem) individuellem Handeln bezogen auf die Auswirkungen und
Möglichkeiten in der globalen Welt
Erkennen von Interessenskonflikten unter Einbeziehung der eigenen Person (z. B. Konsumverhalten und seine Auswirkungen)
Entwicklung/Weiterentwicklung der Fähigkeit, Widerstände im Denken und Handeln zu
akzeptieren (→ Ambiguitätstoleranz).
Ggf. Erkennen von Ängsten bezogen auf den Globalisierungsprozess, Äußerung der
Ängste und angemessener Umgang mit Ängsten (Angst zulassen)
Inhalte
Globale Entwicklungen und die Voraussetzungen, die diese möglich gemacht haben.
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung
Hier bietet sich ein verbindender Übergang von der bzw. ein Rekurs auf die EU
an, es stellt sich die Frage nach den
Globale Entwicklungen und ihre Ursachen:
Handlungsmöglichkeiten nationaler Staa der Einzelstaat als Spielball internationaler
ten und/oder supranationaler StaatsorgaInteressen
nisationen
Der Unterschied zwischen internationaler
Hier kann neu, weiter oder vertiefend unSeite 33 von 42
Zusammenarbeit und Globalisierung (qualitative und quantitative, ggf. historische
Betrachtung)
tersucht werden, welche globalen Spielräume bestehen oder erarbeitet werden
können. Mögliche Organisationen sind:
politisch: UN
globale Institutionen oder Organisationen
finanziell/wirtschaftlich: IWF
und ihre Möglichkeiten
NRO/NGO: ai; Greenpeace, attac
(Unter-)Entwicklung
Ursachen für das Nord-Süd-Gefälle usw.
Auswirkungen, Risiken und Chancen globa An exemplarisch, projektähnlichen Aufgaler Entwicklungen
bestellungen sollen Grundlagen erarbeitet
werden
Auswirkungen (neutrale Betrachtung):
Globaler Handel
Migration
Ökologische Probleme
Kampf um Ressourcen
Verteilungskämpfe
humane Bedrohungen (Pandemien u.a.)
Chancen (positionsabhängige Betrachtung):
Entstehung von Arbeitsplätzen
der bewusste Bürger
Studium/Arbeit in der globalen Welt
UN; IWF; NGO
Risiken (positionsabhängige Betrachtung):
Arbeitsplatzverlust
Ungewisse Lebensplanung …
Weltpolitik im 21. Jahrhundert: Chance für
eine friedliche und gerechte Welt?
Nationalstaatliche Maßnahmen und Umgang
mit der globalisierten Welt.
hier kann und sollte das eigene Konsumverhalten, die eigene Partizipation und das
eigene Engagement diskutiert werden
diese Organisationen sollten besonders
auf mögliche Chancen zur Verbesserung
überprüft werden
Globale Politik im 21. Jahrhundert
Hegemonie oder präventive Diplomatie –
das ist die mögliche Richtung. Dazu kann
auf die bekannten Organisationen und deren Möglichkeiten rekurriert werden
wirtschaftliche/soziale Möglichkeiten zur
Nachhaltigkeit
Trans fair oder andere Lösungsansätze
sollten einer realistischen Beurteilung unterzogen werden
Einwanderungsgesetze als gleichberechtigte Grundlage?
Migration und die Situation von Zuwanderern sollten gerade auch vor dem Hintergrund der Abschottung Europas untersucht werden und die Frage einer geregelten Einwanderung unter Ausschöpfung
global-diplomatischer Kanäle diskutiert
werden
Entwicklungshilfe
DED, GTZ und andere Organisationen
werden untersucht und z.B. mit dem Wirtschaftsfaktor der Überweisungen in die
Heimat von Arbeitsmigranten verglichen.
Inwieweit bietet staatliche Entwicklungshilfe einen Ausweg
Globalisierung und Terrorismus
Jeweils aktuelle Bezüge, Veränderungen im
Bereich Terrorismus im Zusammenhang mit
der Globalisierung herstellen
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3.3.2 Wahlthemenfelder
3.3.2.1 Konflikte und Konfliktlösungsstrategien
Zielformulierung
Die Schüler zeigen die Fähigkeit, internationale Konflikte auf Grundlage differenzierter
kommunikativer Kompetenzen kritisch zu beurteilen
Kompetenzerwerb
Sachkompetenz
Modelle der kongruenten Kommunikation kennen
Kenntnis und Anwendung von verlaufsdienlichen Strategien zur Bearbeitung von interindividuellen Konflikten
Erkenntnis, dass auch Großgruppen (ethnische und religiöse Gemeinschaften, Staaten)
sich in Konflikten ähnlich wie Individuen verhalten
Wege der Konfliktprävention und Deeskalation kennen
Möglichkeiten und Methoden wissen und kennen, mit denen Konfliktmediation im politischen Bereich angewandt wird
Die Erfolgsaussichten und Grenzen von Vermittlungsbemühungen bei politischen Konflikten einschätzen
Methodenkompetenz
Recherche des Verlaufs eines individuellen Konflikts und Übertragung auf einen konkreten politischen Konflikt
Untersuchung auf mögliche Fehler im Kommunikationsverhalten
Aufarbeitung der verschiedenen Phasen des Konflikts in Hinblick auf Deeskalations- und
Schlichtungsmöglichkeiten
Bei Politiker-Statements Positionen und Interessen unterscheiden können
Durchspielen des Konflikts in Rollenspielen unter Anwendung von Mediatitionstechniken
Sozialkompetenz
Aufmerksam zuhören, aufnehmen und neutral zusammenfassen können
unterschiedliche Meinungen und Ansichten gleichberechtigt zu akzeptieren
Gefühlshintergründe eines Konflikts erfassen
Selbstkompetenz
Empathie entwickeln bei der gemeinsamen Suche nach einvernehmlichen Lösungen
Fähigkeit, Konflikte anzuerkennen und andere Positionen gelten zu lassen, entwickeln
Inhalte
1. Kommunikation
-Begriffsklärung
Auseinandersetzung mit Kommunikationstheorien
Möglichkeiten erfolgreicher Kommunikation
Merkmale von Konflikten
Hinweise zum Unterricht:/ Vernetzung
Erarbeitung möglicher Inhalte:
Klärung des Vorwissens der Schülerinnen und Schüler oder aus Anlass eines
konkreten, individuellen Konflikts
Begriffe: Soziale Interaktion, Kommunikation, einfaches Kommunikationsmodell
etc.
Beispielsweise mit den Theorien entweder von Schulz von Thun oder der Theorie von V. Satir
Erarbeitung von Merkmalen erfolgreicher
Kommunikation um Kommunikationsprozesse zu qualifizieren
Mögliche Inhalte:
Begriffsklärungen:
Konflikt,
merkmale, Konfliktarten, etc.
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Konflikt-
Konfliktdiagnose
Konfliktanalyse, Konfliktfeld und Konfliktursachen, Konfliktentstehung, Konfliktverlauf,
Konfliktdiagnose hinsichtlich unterschiedlicher Parameter: Erscheinungsformen, Themen, Lösungsansätze, Verlauf, beteiligte
Personen, Ressourcen
Umgang mit Konflikten
Strategien zur Konfliktbewältigung, Umgang
mit Komplexität, Anwendung und Entwicklung bestimmter Kommunikationsstrategien
zum Umgang mit Konflikten etc.
Insgesamt ist es wichtig neben der Erarbeitung von theoretischen Elementen die Unterrichtseinheit handlungspropädeutisch auszurichten und den Übergang zum internationalen Feld zu ermöglichen
2. Exemplarische Untersuchung eines politi- Es sollten möglichst solche Konflikte gewählt
schen Konflikts zwischen Großgruppen, z.B. werden,
Nordirland
bei denen es internationale Vermitt Ex-Jugoslawien
lungsbemühungen gab
Nahost
die auch hinreichend dokumentiert sind,
Baskenland
die letztlich erfolgreich waren
(z.B. das Camp-David-Abkommen zwischen
Israel und Ägypten, der Nordirlandkonflikt)
Alternativ dazu könnten auch je ein erfolgreich befriedeter Konflikt und ein sich eskalierender einander gegenüber gestellt werden.
Fragestellungen hierzu könnten sein:
Wie kam es zu dem Konflikt?
Welche Positionen wurden nach außen
vertreten?
Welche Interessen standen dahinter?
Wer waren die Vermittler, waren sie von
beiden Seiten akzeptiert, waren sie genügend neutral oder verfolgten sie Eigeninteressen?
Wie wurde bei der Vermittlung vorgegangen?
Warum war die Vermittlung erfolgreich
bzw. woran ist sie gescheitert?
Welche Alternativen hätte es gegeben?
Für die Behandlung des Themas sind weitere Schwerpunktsetzungen denkbar:
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3.3.2.2 Die Verantwortung des Einzelnen in der Gesellschaft
Zielformulierung
Das Thema zielt darauf ab, den Menschen und damit sich selbst als ein auf die Gesellschaft angewiesenes Wesen zu begreifen, dem hierdurch auch eine Verantwortung für die
Gesellschaft erwächst, ohne die eine zivile Ordnung nicht möglich wäre.
Die Balance zwischen Freiheit des Einzelnen und der Rücksichtnahme bzw. dem Engagement im Interesse der Allgemeinheit soll ausgelotet werden.
Das Thema kann/soll aus unterschiedlichen Sichtweisen (z. B. philosophischer, religiöser
staatstheoretischer, soziologischer) betrachtet werden
Kompetenzerwerb
Fachkompetenz
Kenntnis philosophischer, religiöser, staatstheoretischer und soziologischer Ansätze zum
Verhältnis von Individuum und Gesellschaft
Erfassung und Beurteilung von (Verhaltens-)Regeln, die aus unterschiedlicher Sicht aufgestellt wurden (Ansatz oder Zeit)
Formulierung eigener Normen/Verhaltensregeln (z. B. für die Schule)
Methodenkompetenz
Erfassung und Analyse abstrakter Texte
Recherche, Be-/Verarbeitung und Präsentation zu unterschiedlichen Wertvorstellungen
und gesellschaftlichem Handeln
Akzeptanz für andere Normen und Werte entwickeln
Diskussionsregeln lernen und Anwenden
Die Debatte als Methode zum formulieren und vertreten eigener Standpunkte anwenden
Sozialkompetenz
Verantwortlichkeit erkennen, verstehen und wahrnehmen
Folgen von eigenem und fremdem Handeln einschätzen, beurteilen und prognostizieren
Eigene Verhaltensweisen und Verhalten anderer beobachten und wahrnehmen, einschätzen und ggf. Möglichkeiten der Veränderung und Einflussnahme entwickeln
Selbstkompetenz
Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung entwickeln
Sich selbst zur Übernahme von gesellschaftlichen Ämtern motivieren
Inhalte
Die ethische Verantwortung des Individuums
aus philosophischer, religiöser, staatstheoretischer und soziologischer Sicht
Kant, Schiller u. a.
Regeln des menschlichen Zusammenlebens aus religiöser Sicht (z. B. 10 Gebote,
Regeln des Koran)
Regeln des menschlichen Zusammenlebens aus staatlicher Sicht (z. B. Grund/Menschenrechte lt. GG Art. 1 bis 20, Katalog von Ordnungswidrigkeiten, Vergehen, Straftaten/Verbrechen)
Verantwortungslose und für die Gesellschaft
nachteilige Verhaltensweisen und ihre Vermeidung
verbale und physische Gewalt (z. B.
Vandalismus, Mobbing
Betrug an der Gesellschaft/Gemeinschaft
(z. B. Subventions-, Steuer- Versicherungs und Sozialbetrug)
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung
Geeignete Texte (z. B. LER-Materialien)
können als Einstieg in die Thematik zur Erarbeitung Philosophischer und religiöser
Modelle und Grundlage für konkrete eigene
Überlegungen dienen.
Die Schüler erarbeiten, formulieren, vergleichen, beurteilen, gewichten eigene und
fremde Werte/Verhaltensregeln.
Recherche, Verarbeitung und Präsentation
von Berichten über gesellschaftsschädigende Verhaltensweisen.
Einordnung/Bewertung gesellschaftsschädigender Verhaltensweisen und Entwicklung
von Möglichkeiten/Strategien zur Verringerung dieser Verhaltensweisen.
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rücksichtsloser Gebrauch wirtschaftlicher
Macht
umweltschädigendes Verhalten (z. B.
Müll, Verschwendung von Ressourcen)
Vernachlässigung und Misshandlung von
Mitmenschen
Möglichkeiten/Chancen der Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung,
z.B. ehrenamtliche, gemeinnützige Arbeit,
Zivildienst, Hilfeleistung in Not, Familien- und
Betreuungsarbeit, die Vorbildfunktion des
Einzelnen innerhalb einer Gruppe
Aufgaben/Möglichkeiten des Staates innerhalb der Gewaltenteilung zur Einflussnahme
auf gesellschaftsschädigendes Verhalten.
Möglichkeiten der Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung im eigenen Erfahrungsbereich erkennen/aufzeigen (z. B.
Klassensprecher, Schülersprecher, Pate
usw.
Anhand von Reportagen, eigenen Berichten
usw. lernen die Schüler Bespiele für gesellschaftlich nützliches Engagement für andere
sowie Motive, Schwierigkeiten und Chancen
dieser Arbeit kennen.
Ggf. Arbeit mit einem Zeitungsprojekt, ggf.
auch fächerübergreifend.
Für die Behandlung des Themas sind weitere Schwerpunktsetzungen denkbar:
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3.3.2.3 Grund- und Menschenrechte
Zielformulierung
Die SchülerInnen erkennen, dass die Einhaltung der Grund- und Menschenrechte notwendige Voraussetzung für staatliches und menschliches Zusammenleben ist und nur dadurch
der Willkür staatlicher Macht Grenzen gesetzt werden kann.
Sie erkennen darüber hinaus, dass politisches Engagement notwendig ist, um die Anerkennung der Menschenrechte weltweit zu gewährleisten und politisch Handelnde zu motivieren, sich für die Einhaltung der Menschenrechte international einzusetzen.
Erkennen persönlicher Verantwortung/ Stärkung von Verantwortungs- und Pflichtgefühl
Kompetenzerwerb
Fachkompetenz
Erkennen, dass Grund- und Menschenrechte vorstaatliche Rechte sind, die auf der Würde
des Menschen und seiner Natur gründen
Wissen, dass die Grundrechte die Grundlage einer demokratischen Rechtsordnung bilden
Erkennen, dass Grundrechte miteinander in Konkurrenz stehen können und im GG hierarchisch und deduktiv angeordnet sind
Erkennen und beurteilen des Spannungsverhältnisses von Schutz der persönlichen Freiheitsrechte und dem Verlangen nach staatlichem Schutz
Probleme der weltweiten Durchsetzbarkeit von Grund- und Menschenrechten erkennen
Methodenkompetenz
Textverständnis von abstrakten Texten (hier: Gesetzestexten)
Systematisierung, Klassifizierung und Strukturierung von Phänomenen/ (Fakten-)Wissen
(hier: von Grund- und Menschenrechten)
eigenverantwortliche Recherche
entwickeln geeigneter Präsentationsformen
Übernahme anderer Perspektiven (z.B. in Rollenspielen)
Diskutieren, Debattieren, Urteilen
Sozialkompetenz
Verantwortung erkennen und verstehen
Sensibilisierung gegenüber Verstößen gegen Grund- und Menschenrechte
Empathie und Verantwortungsbewusstsein einüben
Selbstkompetenz
Reflexion fremder und eigener Werte und Normen
Reflexion der eigenen Toleranz
Inhalte
Vom Staatsrecht zum Menschenrecht (historische Grundlagen), z.B.
„Petition of Rights“ (1628)
Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (26.08.1789)
die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (10.12.48),
Vereinte Nationen, Europarat; soziale
Menschenrechte, Flüchtlinge, weltweite
Frauendiskriminierung, Asyl etc.)
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung
Als Einstieg eignet sich ein aktuelles Beispiel
aus dem Bereich Menschenrechte im Alltag
– speziell Kinderrechte (z.B. Kinderverwahrlosung) oder Verletzungen der Menschenrechte weltweit
Die Begriffsklärung/ Systematisierung Menschenrechte - Grundrechte – Bürgerrechte
kann in Gruppenarbeit erarbeitet werden
Der Blick sollte hier auf nationale und internationale Probleme gerichtet werden
Hierbei bietet sich auch die Systematisierung in Menschenrechte der 1. Generation
(Freiheits- und Schutzrechte), Menschenrechte der 2. Generation (Gleichheits- und
Sozialrechte), Menschenrechte der 3. Generation (Entwicklungsrechte) an
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Grund- und Menschenrechte im demokratischen Rechtsstaat
Grundrechte in deutschen Verfassungen
Grundgesetz und Verfassungswirklichkeit
EU-Recht, Europäischer Gerichtshof etc.
Bei diesem Unterthema erscheint es sinnvoll, die Schüler in die Rolle von Verfassungsrichtern zu versetzen und über Grundrechtsfälle zunächst nach dem eigenen
Rechtsempfinden, dann mithilfe des GG urteilen zu lassen. Dabei sollte deutlich werden:
die deduktive, hierarchische Struktur des
Grundrechtskatalogs
das Grundrechte auch miteinander in
Konkurrenz treten können
die Einklagbarkeit der Grundrechte (daher Verzicht auf soziale Grundrechte)
die Nichtabschaffbarkeit des Wesensgehalts von Art. 1-20 sowie u.a. Art. 100-104
die Schutzmechanismen (u.a. Art. 18)
gegen möglichen Missbrauch von Freiheitsrechten (Reflex auf die legale Aushöhlung der Weimarer Verfassung)
Problematisiert werden sollte ferner, dass
die Forderung nach stärkerem staatlichem
Schutz auch die Einschränkung von Grundund Menschenrechten beinhaltet (Vorbeugeund Untersuchungshaft, Sicherheitsverwahrung…)
Menschenrechtsverletzungen
schenrechtsschutz
und
Men-
Dimensionen von Menschenrechtsverletzungen
Personale Dimension, z.B.
Folter
(politische) Morde
Verschleppungen
Vertreibungen
willkürliche Verhaftungen
(politischer) Terror
Völkermord
…
Kulturelle Dimension, z.B.
Vorenthaltung von Rechten für Frauen
Diskriminierung von Minderheiten
(religiöse) Diskriminierung
…
Strukturelle Dimension, z.B.
Ungleicher Handel
Vorenthaltung von Lebensgrundlagen
…
aktuelle Fallbeispiele bieten sich als Themen
für Projekte an, die die SchülerInnen eigenverantwortlich gestalten und in einer von
ihnen gewählten Form präsentieren
Menschenrechtsschutz, z.B.
Amnesty International
UNO
UNICEF
…
Möglich erscheint die Teilnahme an einer
„urgent action“ (amnesty international), evtl.
in Zusammenarbeit mit dem Fremdsprachenunterricht)
Experten können hier einbezogen werden,
um Berichte aus der praktischen Arbeit zu
erhalten
Mögliche Maßnahmen der Staatengemeinschaft bei Verstößen gegen Menschenrechte
sollten diskutiert werden (Kritischer Dialog,
stille Diplomatie, Entzug von Entwicklungshilfe, Wirtschaftsboykott …)
Müssen die Menschenrechte erweitert und Diskussion/ Debatte über die so genannten
überarbeitet werden?
Menschenrechte der 3. Generation (Entwicklungsrechte)
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3.3.2.4 Die Rolle und Verantwortung Deutschlands im 21. Jahrhundert
Vorbemerkung
Diese Einheit bietet sich als Ergänzung, Erweiterung, Vertiefung und Problematisierung
des Themas „Ausgewählte Aspekte der deutschen Geschichte“ an
Die Bearbeitung dieses Themas muss unter Festlegung von Schwerpunkten unter Berücksichtigung des (falls ausgewählt) vorhandenen Wissens aus Klasse 12 erfolgen
Zielformulierung
Die Schülerinnen erkennen auf Grundlage der deutschen Geschichte die historische und
zukünftige politische deutsche Verantwortung und sind in der Lage, einen eigenen Standpunkt über die zukünftige Rolle der BRD zu beziehen und zu vertreten
Die SchülerInnen vertiefen und reflektieren ihre Kompetenzen über Möglichkeiten historischer Erkenntnisgewinnung, vor allem in Hinblick auf den Umgang mit Zeitzeugen (vgl.
www.zeitzeugenboerse.de)
Kompetenzerwerb
Fachkompetenz
Kenntnis der historischen und zukünftige politischen deutschen Verantwortung
Einordnung von und Positionierung zu Fakten, Vorgängen, Ereignissen
Ergebnisse eigener Erarbeitungs- oder von Arbeitsprozessen angemessen und strukturiert
darstellen
angemessene Arbeits- bzw. Erarbeitungstechniken kennen und planmäßig anwenden
können
Aufgaben/ Probleme methodisch reflektiert bearbeiten und darstellen
Methodenkompetenz
Erkundung, Bearbeitung/Aufarbeitung und Präsentation historischer Sachverhalte
Brainstorming, Moderation, Schwerpunktfindung/-setzung unter Berücksichtigung von
Schülerinteressen und zeitökonomischer Überlegungen
arbeitsteilige Projekt- bzw. Gruppenarbeit/Plakate, Infowände/Wandzeitung zur Visualisierung
Arbeit mit verschiedenen Originalquellen (Bild, Ton, Schriftstücke), aber auch Zeitzeugen
Besuche von „Orten deutscher Geschichte“ oder Museen als Möglichkeit des Wissenserwerbs, der (Selbst-)Darstellung und Erfahrbarkeit von Geschichte (z. B. KZ Sachsenhausen, Reichstag, Mahnmale, Stasimuseum…)
Kommunikations- und Gesprächstechniken beherrschen
Alternativ: Beteiligung an Vorbereitungen und Präsentationen zu bestimmten Gedenktagen
Alternativ: Aktive Beobachtung (inter-)nationaler Politik z.B. durch Teilnahme an einem
Zeitungsprojekt und das Einsetzen von Berichterstattern für die Klasse
Sozialkompetenz
Kooperieren im Team, in einer Gruppe
Selbstkompetenz
Reflexion von Gruppenprozessen, Arbeitsprozessen, Arbeitsergebnissen
Fähigkeit zum Perspektivenwechsel, zum Erkennen von Mehrdimensionalität
Eigenmotivation (fort)entwickeln
Erkenntnisinteresse(n) (fort)entwickeln
Inhalte
Deutschlands historische Verantwortung/
Prägung
Die nationalsozialistischen Verbrechen
Der kalte Krieg (die Rolle der Bündnispartner USA und UDSSR und ihre jeweiligen Eigeninteressen)
Die deutsche Teilung und ihre Überwindung (Stationen und die Rolle und Beden-
Hinweise zum Unterricht/ Vernetzung
Erarbeitung in arbeitseiliger Gruppenarbeit
und -präsentation
Quellenarbeit z.B. an Hand der Quellen der
Nürnberger Prozesse.
Auswirkungen von Teilung und Überwindung
der Teilung auf die eigene Person/Familie.
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ken der Alliierten)
Vernetzung mit dem Fach Deutsch (z. B.
Nachkriegsliteratur in Deutschland
Versöhnung: Hier bietet sich als Anknüpfungspunkt die Zusammenarbeit mit ausländischen Partnerschulen an, Schüler können
Beziehungen und Differenzen gemeinsam
aufarbeiten.
Moralische und politische Folgen aus der
historischen Verantwortung/ Erfahrung
Der „Blick“ anderer Staaten auf Deutschland z.B. bezüglich neonazistischer Tendenzen und Entwicklungen
Achtung und Fortentwicklung des VölkerHerstellen von Bezügen zur Tagespolitik und
rechts mit dem Ziel der globalen SicherEinbeziehen von Hintergrundinformationen.
heit, die auf Versöhnung, Frieden, Recht
Auseinandersetzung mit Aufgaben und ggf.
und „Wohlergehen“ gründet
Gremien von internationalen Organisationen
Die internationale Einbindung Deutschdurch Recherche und ggf. Besuch von „Aulands: NATO; EU; UNO
ßenstellen“ der Gremien vor Ort oder Einla Pflege von Beziehungen zu „verbündeten
dung von „Experten“.
Staaten“
Die internationale Verantwortung und Rolle
Herstellen von Bezügen zur Tagespolitik und
des vereinigten Deutschlands
Einbeziehen von Hintergrundinformationen.
Gesichter der deutschen Außenpolitik
Dieser Bereich bietet sich zur Bearbeitung
Goethe-Institute
als „Aktuelles“ an.
Entwicklungshilfe
Deutschland als „Makler“ und Unterhändler
Beteiligung an internationalen Umweltabkommen
Beteiligung an internationalen Maßnahmen zur Friedenssicherung, auch durch
internationale Bundeswehreinsätze
„machtbewusste“
Außenpolitik
oder
Deutschland als Zivilmacht?
Für die Behandlung des Themas sind weitere Schwerpunktsetzungen denkbar:
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