Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 50 bis 55 Millionen Menschen ließen im Zweiten Weltkrieg ihr Leben. Sechs Millionen Juden, Minderheiten und Gegner des Nationalsozialismus' starben auf grausamste Weise in Konzentrationslagern. Nach Kriegsende wollten die Nationen sicherstellen, dass etwas Derartiges nie wieder passieren würde. Nachdem der Völkerbund versagt hatte, schlossen sich die Länder der Welt zu den Vereinten Nationen zusammen. Gemeinsam verfassten die Staaten eine Erklärung der Menschenrechte. Diese Rechte sollten international für alle Menschen gleichermaßen gelten und unveränderbar sein, um alle Menschen vor grausamsten Übergriffen zu schützen. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde am 10. Dezember 1948 in Paris verabschiedet. Kein einziges Land stimmte dagegen, doch acht Länder – darunter Südafrika, Saudi Arabien und die Sowjetunion – enthielten sich ihrer Stimmen. Südafrika wollte die Gleichheit aller Menschen nicht anerkennen, Saudi Arabien stieß sich an der Gleichheit von Mann und Frau und die Sowjetunion enthielt sich wegen des Kalten Kriegs bei den von den Westmächten angetriebenen Menschenrechtsdebatten. Eleanor Roosevelt, Mitverfasserin der Erklärung mit einer spanischen Ausgabe Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte umfasst insgesamt 30 Artikel, die die Basis für einen menschenwürdigen Umgang aller Menschen miteinander legen sollten. Darunter finden sich die folgenden Artikel: Artikel 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Artikel 4: Sklaverei und Sklavenhandel sind verboten. Artikel 5: Niemand darf der Folter unterworfen werden. Artikel 19: Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung. Der UN-Menschenrechtsrat Für die Überwachung der Einhaltung und für die Weiterentwicklung dieser Artikel wurde die UNMenschenrechtskommission ins Leben gerufen, in der 53 Regierungsvertreter aus den verschiedenen Ländern saßen. Nachdem sich in der konkreten Praxis allerdings herausgestellt hatte, dass sich Staaten, in denen die Menschenrechte verletzt wurden, bei den jährlichen Sitzungen gegenseitig schützten und damit die Kommission handlungsunfähig machten, wurde im Rahmen der Reform der Vereinten Nationen im Jahr 2006 der UNMenschenrechtsrat gegründet, der die Kommission Der UN-Menschenrechtsrat in ablöste. Im Rat sitzen 47 Vertreter der Länder, die mit Genf absoluter Mehrheit Beobachter zur Kontrolle der Einhaltung der Menschenrechte in die Mitgliedstaaten schicken können. 13 Sitze gehen dabei aktuell an Afrika, 13 weitere an Asien, sechs an Osteuropa, acht an Lateinamerika und die Karibik sowie sieben Sitze an Westeuropa und die anderen Staaten. Trotz Allgemeiner Erklärung der Menschenrechte und Überwachung durch den UNMenschenrechtsrat werden die Menschenrechte bis heute in vielen Ländern mit Füßen getreten. Die Rechte entsprechen in zahlreichen Ländern nicht dem gültigen Gesetz und können daher ungestraft missachtet werden. Ein großes Problem ist außerdem, dass die demokratischen Staaten im UNMenschenrechtsrat in der Minderheit sind. Das Gremium ist damit auch nach der Reform faktisch nicht handlungsfähig. Menschenrechtsverletzungen wie durch China in Tibet werden tatenlos geduldet. Selbst die USA, die in ihrer Unabhängigkeitserklärung schon 1776 von allgemeinen Menschenrechten sprachen, sorgten mit der Einrichtung von Folterlagern in Guantánamo 2002 für Entsetzen bei den Menschenrechtsaktivisten.