Seite 1 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Foto: Fotolia / Detailblick AUSGABE 3/12 6. FEBRUAR 2012 www.internetworld.de FulfillmentPartner gesucht Auf den Leib geschneidert „Eigene Marktplätze schaffen!“ Leben und leben lassen Was Dienstleister für den Händler tun können S.34 Mass Customization gewinnt immer mehr Freunde S.14 Strategietipps von ForresterAnalystin Sucharita Mulpuru S.8 Unfaire Einkaufskonditionen im Fokus S.24 Rakuten greift Amazon an ARVATO E-COMMERCE Schmitter wird CEO Friedhelm Johannes Schmitter soll „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ die Leitung der strategischen Markteinheit E-Commerce von Arvato übernehmen. Der 48Jährige ist ausgewiesener Spezialist für ECommerce Services in der Fashion- und Lifestyle-Branche. Seit 2009 hatte Schmitter die operative Leitung bei Heycom (später Netrada Management) inne. fk AMAZON-VERSANDPAUSCHALE Jeder Zehnte nutzt Prime Knapp zehn Prozent aller deutschen Internet-Nutzer zahlen Amazon bereits eine Jahrespauschale für den „Prime“Versand, melden die Marktforscher von eResult. Und Prime wirkt: Drei von vier Prime-Kunden bevorzugen Amazon. fk Was Amazon Prime bewirkt Ziehe Amazon anderen Anbietern vor 77,6 % Kaufe häufiger online ein 46,6 % Achte weniger auf den Preis 19,0 % Bestelle und retourniere mehr Produkte 5,2 % Der japanische E-Commerce-Kaiser Hiroshi Mikitani will auch in Deutschland an die Spitze N och kennt ihn hierzulande kaum jemand: Hiroshi Mikitani, in der Internet-Welt auch einfach nur „Mickey“ genannt, hat in Japan 14 Jahre lang hart gearbeitet und aus dem einstigen 5-Mann-Unternehmen Rakuten einen E-CommerceRiesen geschaffen. Dieser hat zuletzt einen operativen Jahresgewinn von nahezu einer Milliarde Euro vorgelegt und wird an der Börse mit 13 Milliarden USDollar bewertet. Damit steht genug Kapital zur Verfügung, um nun auch die westliche E-Commerce-Welt zu erobern – und dem Platzhirsch Amazon das Leben schwerer zu machen. „Ich glaube, fünf Jahre sind eine realistische Annahme“, antwortete Mikitani selbstbewusst auf die Frage von INTERNET WORLD Business, wie lange Rakuten brauchen werde, um die Nummer eins im Mehrfachnennungen möglich; Stand Januar 2012 Quelle: eResult Omnibus © INTERNET WORLD Business 3/12 ZALANDO 30.000 Paar Schuhe täglich Im Rahmen der Mitarbeitersuche für die Asien-Expansion lässt Zalando die Muskeln spielen und nennt erstmals Unternehmenszahlen: Diesen zufolge verschickt das Unternehmen inzwischen 30.000 Paar Schuhe pro Tag. Der monatliche Umsatz belaufe sich auf 100 Millionen Euro. dz BILD DIGITAL Mobile Schnäppchen Die Axel-Springer-Tochter Bild Digital erweitert das Mobilportal von Bild.de um eine M-Commerce-Option. Ab sofort gibt es eine Shopping-Rubrik, in der Produkte ausgewählter Partner und CouponingAngebote präsentiert werden. Ebenfalls neu: Eine iPad App des Shops. Für den Shopping Channel bietet AS Media Impact spezielle Vermarktungspakete an. fk Foto: Fotolia / Eric Isselée Online-Werbung I E-Commerce I Technik e 4,50 Fr. 9,00 Anzeige 13:33 Uhr 43205 02.02.2012 Hiroshi Mikitani: In 14 Jahren von der 5-Mann-Bude zum Weltkonzern deutschen E-Commerce zu werden. Dabei hofft der Rakuten-Chef auf die Unterstützung der deutschen Online-Händler, denen der Rakuten-Marktplatz ein partnerschaftlicheres Verhältnis anbietet, als Amazon dies Aus drei mach eins D er Online-Preisvergleichsdienst Smartshopping.de hat jetzt als erstes ShoppingPortal Gutscheine und Cashbacks vollautomatisch in seinen Preisvergleich integriert. Smartshopping.de: Erste Adresse für Preisfüchse Online-Nutzer bekommen künftig bei der Preisrecherche neben dem Standardpreis Informationen zu zusätzlichen Cashback- und Gutscheinofferten der Händler angezeigt und können so auf einen Klick den günstigsten Preis ermitteln. Zum Start sind 1.152 Händler mit 6,3 Millionen Produkten an Bord, darunter Apple, Cyberport, Neckermann, Otto, Praktiker und Zalando. Sie nutzen die zusätzliche Möglichkeit, sich gegenüber dem Wettbewerb mit speziellen Aktionen zu positionieren. Händler- sowie Produktzahlen sollen künftig deutlich ausgebaut werden, allerdings ist das Matching der Produkte aus den Produktdaten-Feeds für Preisvergleichsdienste und Affiliates „durchaus herausfordernd“, wie Roman Burdick, Leiter Shopping Platforms United Internet Media, zugibt. dz ❚ tut: „Auf der Shopping-Plattform Rakuten Ichiba verkaufen wir selbst nichts direkt, sondern dies tun ausschließlich ShopBetreiber. Wir stellen den Händlern lediglich die E-CommercePlattform zur Verfügung, also Software, das Netzwerk und das Know-how.“ Mit rund 40.000 aggregierten Shops und 100 Millionen Artikeln im Bestand sieht man sich Amazon gegenüber allerdings noch nicht optimal gerüstet. „Vorrangig müssen wir mehr Händler anwerben“, steht bei Rakuten-Deutschlandchef Tobias Kobier, der sein Unternehmen Tradoria an Rakuten verkaufte, ganz oben auf der To-do-Liste. Das Maßnahmenpaket dazu lautet: Händlerschulungen, die Weiterentwicklung von Rakuten Checkout, die Einführung des E-Money-Dienstes Edy sowie ein paneuropäisches Logistiknetzwerk. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 19. dz ❚ Teurere Facebook-Werbung F acebook erzielte im Jahr 2011 rund 3,2 Milliarden US-Dollar Umsatz über Werbung – 69 Prozent mehr als im Vorjahr, meldet das Social Network anlässlich seines geplanten Börsengangs. Damit ist OnlineWerbung mit einem Anteil von 85 Prozent am Gesamtumsatz von 3,7 Milliarden US-Dollar das größte Standbein. Insgesamt lieferte Facebook 42 Prozent mehr Werbeanzeigen aus als im Vorjahr. Der durchschnittliche Preis pro Anzeige ❚ stieg um 18 Prozent. dz Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Titel_IWB_0312.qxd 02_inhalt_0312.qxd 2 02.02.2012 14:10 Uhr Seite 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 6. Februar 2012 Chronik in der Kritik In eigener Sache Shop-Award: Jetzt noch anmelden! Neues Facebook-Layout mit mehr Targeting-Möglichkeiten – wenn Nutzer mitmachen W eiter können Standpunkte kaum auseinanderliegen: FacebookNutzer sollen das Social Network als „ihr Zuhause“ empfinden, wünscht sich Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Edgar Wagner hingegen, rheinland-pfälzischer Datenschutzbeauftragter, kann dem Portal nichts Heimeliges abgewinnen: „Facebook ist für mich eine Bedrohung.“ Stein des Anstoßes ist in beiden Fällen „die Chronik“, eine neue Darstellungsform für Facebook-Seiten, die seit Ende Hat die Chronik bereits: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg 2011 als Option verfügbar ist – und in den nächsten Tagen verbindlich für lang große Vorbehalte. Online-Umfragen – alle Nutzer des Networks weltweit einge- die allerdings keinen Anspruch auf Repräführt wird. In der Chronik werden alle Bei- sentativität erheben – gehen davon aus, träge eines Nutzers in chronologischer dass bis zu 60 Prozent der Facebook-NutReihenfolge präsentiert, seien es Bilder, zer die Chronik ablehnen. Dabei beeilt sich Beiträge, Kommentare oder Likes. Die die deutsche Facebook-Dependance, die Vision von Zuckerberg hat sich damit je- Gemüter zu beruhigen: Nichts, was ein doch noch nicht erfüllt: Die Nutzer sollen Nutzer gelöscht oder für die Augen andeihre Chronik als das digitale Archiv ihres rer gesperrt habe, würde in der Chronik Lebens aufbauen und dafür auch Inhalte erscheinen, alle Privatsphäre-Einstellunhochladen, die aus der Zeit vor Facebook gen blieben unverändert erhalten. Nutzer, stammen, etwa Kinderbilder, Schulzeug- die die Chronik noch nicht aktiviert hanisse und so weiter. Für Datenschützer ist ben, werden in nächster Zeit „zwangsumdiese Vorstellung ein Albtraum: Eine bessere geschaltet“. Bevor ihre Chronik für alle Voraussetzung für ein unerwünschtes Pro- sichtbar wird, haben sie sieben Tage Zeit, filing ist in ihren Augen kaum vorstellbar. Inhalte zu löschen, die sie für sich behalten Auch die deutsche Nutzergemeinde hat bis- wollen. Auch später, so beruhigt Facebook- Pressesprecherin Tina Kulow, könne man jederzeit unerwünschte Postings entfernen. So groß die Aufregung um die neue Gestaltung der Seiten auch sein mag: Für Anzeigenkunden hat sie zunächst keine spürbaren Auswirkungen. In der Chronik werden nur Inhalte angezeigt, die auch zuvor schon für das Targeting ausgewertet werden konnten. Erst wenn Nutzer im großen Stil der Zuckerberg’schen Vision vom persönlichen Lebensarchiv folgen und Inhalte aus ihrem Leben vor Facebook veröffentlichen sollten, würde sich die Basis für Behavioral Targeting verbreitern. Doch das ist bislang nicht zu erwarten – selbst Facebook-Gründer Zuckerberg und Sprecherin Kulow zeigen in ihren Chroniken kein Material aus ihrer Kindheit. Größere Veränderungen dürfte die neue Open-Graph-API (die Programmschnittstelle) hervorrufen, die Facebook kurz vor dem Jahreswechsel veröffentlicht hat. Sie erlaubt die Erstellung von Apps, mit denen Facebook-Nutzer ihre Freunde an ihrem Alltag teilhaben lassen können: Welche Musik sie gerade hören, welches Rezept sie gerade kochen. Und diese Daten ermöglichen dann wirklich ein Targeting, das es so bislang noch nicht gegeben hat. fk ❚ INTERNET WORLD Business 3/2012 Verlage waren 2011 in Kauflaune und suchen weiter Web-Firmen zur Diversifizierung 4 5 In fünf Jahren will der japanische E-CommerceRiese Rakuten die Nummer eins sein 19 18 Aufmarsch der Avantgarde beim DLD Viele Formen der Kommunikation Wieder einmal traf sich die digitale Crème de la Crème zum elitären Gedankenaustausch 6 Wer über das Internet vertreibt, wird deutlich mehr in den Kundenservice investieren müssen 20 US-Trends im E-Commerce Beispielhaft anders Forrester-Analystin Sucharita Mulpuru erklärt, welche Themen für E-Retailer 2012 wichtig sind 8 Wir haben Online Shops gefunden, die anders – und dennoch erfolgreich – verkaufen 22 Webshops und stationärer Handel kritisieren gleichermaßen unfaire Konditionen im Einkauf Individuelle Preroll Ads 10 Der Konsumgüterriese setzt auf Branded Entertainment und auf Yahoo 11 Busenbann bei Adwords Google liefert Anzeigen mit „Adult Content“ in Deutschland nicht aus 12 13 14 Echter Dialog statt Fan-Massen Nachdem der erste Hype vorbei ist, blicken Firmen differenzierter auf Social Media Einheitlicher Datenschutz 32 Skrill lässt mobil zahlen Mit 1-Tap führt der Anbieter neue Bezahlart ein 33 16 Was genau soll ein Dienstleister übernehmen? SPECIAL: SOCIAL CRM Die Integration von Daten aus Social Media in bestehende CRM-Systeme überfordert derzeit vor allem kleine und mittelständische Unternehmen 34 36 Darüber hinaus wird ein Sonderpreis für den Webshop mit der innovativsten Idee oder der besten Technologie ausgelobt. Die Teilnahme an dem Wettbewerb lohnt sich aber nicht nur für Shop-Betreiber, sondern auch für die beteiligten Agenturen. Die Ergebnisse fließen in eine Querschnittsanalyse ein, aus der zu einem späteren Zeitpunkt ein Ranking der erfolgreichsten E-Commerce-Agenturen erstellt wird. Einsendeschluss für die Bewerbungen ist der 20. Februar 2012. Die Preisverleihung findet im Rahmen der E-Commerce-Messe „Internet World“ am 27. März im Münchner Kongresszentrum ICM statt. ❚ www.internetworld.de/shopaward Auch das Begleitprogramm des DLD 2012 war gespickt mit Promis aus Politik und Wirtschaft 44 Christian Geyer, General Manager Valueclick DACH, bietet mit seinem Unternehmen als Arbeitgeber viele Möglichkeiten 41 MEINUNG Du sollst nicht retargeten! Gastkommentar: Die neue EU-Cookie-Richtlinie lässt sich auch als Chance begreifen Geschäftsführer von DI, weiß, die Erwartungshaltung der Kunden hat sich durch Social Media geändert 20 Director Digital Media bei OMD, erkennt ein stärkeres Bewusstsein für Social Media als Teil des Marketings 16 Schaulaufen der Mover & Shaker 46 Topkampagne: Immonet durchschaut User 17 Etats Marketing & Werbung 17 Rechtstipp: Paketzustellung beim Nachbarn 31 TOOLS & TECHNIK Fulfillment-Partner gesucht Hier ist jeder Kunde König Mass Customization gewinnt an Fahrt. Firmen erschließen dadurch neue Geschäftsfelder Recht: Die 19 wichtigsten Urteile 2011 Branche sagt Ja zu einheitlichen Regelungen „Enormer Nachholbedarf“ Die Automotive-Branche muss Performance Marketing als Absatzkanal begreifen 24 Bester Online-Pure-Player Bester Mobile-Shop ❚ Bester Multichannel-Auftritt ❚ Beste Social-Commerce-Strategie ❚ Beste Produktpräsentation ❚ Bester Webshop-Relaunch 2011 ❚ Diana Degraa, RUBRIKEN Entscheidungen, die Web-Händler kennen sollten 31 Procter & Gamble sponsert Webisodes 41 SZENE Leben und leben lassen MARKETING & WERBUNG Nummernschild und Hinweis auf Händler werden an den Ort des Nutzers angepasst Valueclick verbindet amerikanischen Stil mit deutscher Sicherheit und Gründlichkeit „Attraktivste Amazon-Alternative“ Otto fördert Ideenschmiede Handelskonzern investiert in Rocket-InternetKonkurrent Oryx Project Lockeres, sicheres Arbeiten Nutzer kaufen auf Facebook nicht ein, und Händler verkaufen nicht ❚ Daniel Bönisch, MENSCHEN & KARRIERE Verebbter Hype Investition in die Zukunft Noch bis 20. Februar können Einreichungen für den Shop-Award der INTERNET WORLD Business abgegeben werden. Bewerben können sich deutschsprachige Internet Shops sowie E-Commerce-Agenturen, die hinter der Umsetzung eines Webshops stehen. Folgende Kategorien stehen zur Wahl: Meinungen in diesem Heft E-COMMERCE TRENDS & STRATEGIEN 3/12 Techniktipp: 7 Tipps für mobile E-Mails 32 Etats Tools & Technik 33 Dienstleisterverzeichnis 38 Menschen & Karriere 42 Impressum 42 Stellenmarkt 43 Termine 44 Gehört / Feedback 46 Michael Hartwig, CMO bei Zanox, fordert von der Automotive-Branche Performance Marketing als Absatzkanal zu sehen 13 Reiner Heckel, CEO von Redcoon, ärgert sich über deutlich schlechtere Konditionen für Internet-Händler beim Einkauf 24 Hiroshi Mikitani, Gründer und CEO von Rakuten, will in fünf Jahren die Nummer eins im deutschen E-Commerce sein 19 Sucharita Mulpuru, Analystin bei Forrester, erklärt, welche Themen E-Retailer 2012 auf dem Radar haben sollten 8 Mathias Seidler, Geschäftsführer Digital Response, begreift die neue Cookie-Richtlinie der EU als Chance für die Zukunft 46 4 01.02.2012 10:46 Uhr Seite 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Daten statt Telefonate GOOGLE Wachstumsmarkt Mobile Mobile setzt sich durch: Google wird 2016 mindestens ein Viertel seines Umsatzes oder knapp 21 Milliarden US-Dollar mit Mobile Advertising erzielen. Das schätzen US-amerikanische Analysten nach einem Gespräch mit dem Konzern. Zurzeit liegt der Mobile-Anteil bei rund sieben Prozent und 2,5 Milliarden Dollar. In diesem Jahr soll er auf 13 Prozent oder rund sechs Milliarden Dollar wachsen. vs MICROSOFT Eigenes Cyber-Geld Bis Ende 2012 will Microsoft angeblich die virtuelle Währung Microsoft Points auf Apps und Windows-8-Angebote ausweiten. Microsoft bestätigte die Information zwar nicht, laut Branchendienst Inside Mobile Apps fordert der Softwarehersteller aber Entwickler bereits auf, die Währung in Apps einzuplanen. Mit Microsoft Points kaufen User bereits auf den Plattformen X-Box und Zune Spiele und Virtual Goods. vs Verlage waren 2011 in Kauflaune und suchen weiter Web-Firmen zur Diversifizierung A ufbruchstimmung in deutschen Verlagen: Nach der Finanzkrise haben diese 2011 wieder vermehrt Geschäfte zugekauft oder sich an neuen Ideen beteiligt. Insgesamt 225 Übernahmen und Beteiligungen von Verlagen, die zusammen ein Transaktionsvolumen von 3,5 Milliarden Euro ergaben, zählte die Beratung Bartholomäus & Cie: im Vergleich zu 2010 ein Plus von 40 Prozent. „Die klassische Kernkompetenz von Verlagen ist das Verarbeiten und Verbreiten von Inhalten“, erläutert Axel Bartholomäus. „Jetzt verlässt die Branche ihre alte Heimat, das ist der Zug der Zeit.“ Zwar übernahmen Verlage größ- Medien: Verlage diversifizieren ihr Angebot im Internet tenteils Titel oder Sparten von Konkurrenten. Doch zunehmend diversifizie- Dating-Dienste, Gaming-Plattformen soren und digitalisieren sie durch Zukäufe wie Communitys waren 2011 besonders oder Beteiligungen ihr Geschäft. Bei etwa gefragt. Insgesamt veränderte sich bei 61 einem Drittel oder 77 Transaktionen wur- Portalen die Besitzerstruktur, weil sie von de (rechtes Chart) daher um Web-Unter- Verlagen übernommen wurden, oder vernehmen verhandelt: in erster Linie um lagseigene Beteiligungsgesellschaften inPortale und Shops, die gute Einnahmen vestierten. „Bei Investments streuen Verlaoder lukrative Aussichten versprechen. ge breiter, finanzieren auch E-Commerce- Verlage und Transaktionen 2011 Hubert Burda Sie suchen den Fachmann für Suchmaschinen-Marketing? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 14 Axel Springer Rhapsody expandiert Anzeige Übernahmestrategien Die wichtigsten Käufer NAPSTER INTERNATIONAL Der US-amerikanische Musikdienst Rhapsody übernimmt Napster International vom Elektronikhändler Best Buy und betreibt Napster in Deutschland und Großbritannien weiter. Napster ist ein Musikabodienst, der in Deutschland monatlich 7,95 Euro beziehungsweise 12,95 Euro (Music-Flatrate plus mobile Nutzung) kostet. Rhapsody-Präsident Jon Irwin bezeichnet die Akquisition als „idealen Einstieg in den europäischen Markt“. Das Unternehmen will alle Mitarbeiter und auch die Marke Napster behalten. Die deutschen und englischen Abonnenten des Musikdienstes werden ab März auf die technische Infrastruktur von Rhapsody migriert werden, ihre Musikbibliothek bleibt dabei erhalten. Auch der Preis soll sich nicht ändern. Das US-Geschäft von Napster hatte Rhapsody bereits im Herbst 2011 von Best Buy gekauft. Best Buy hält eine Minderheitsbeteiligung an Rhapsody. Laut eigenen Angaben ist Rhapsody der größte Musikabodienst in den USA mit mehr als einer Million Abonnenten. Zu den internationalen Abonnentenzahlen macht das Unternehmen keine Angaben. is 3/12 Investition in die Zukunft EPLUS.DE / KPN Rund 3,23 Milliarden Euro Umsatz vermeldet die Mobilfunkgesellschaft E-Plus für 2011. Dabei wächst bei der Tochter der niederländischen Telefongesellschaft KPN das Geschäft mit mobilen Daten. Statt zu telefonieren, übertragen User Informationen heute online. Die Folge: Mobile WebServices tragen 36 Prozent zum Umsatz bei. 2010 lag der Anteil bei 28 Prozent. vs 6. Februar 2012 12 Bertelsmann 8 7 Holtzbrinck 5 WAZ DuMont Schauberg 3 Gesamtzahl: 225 Burda und Springer haben 2011 oft investiert © INTERNET WORLD Business 3/12 Burda stockte unter anderem die Beteiligung an Zooplus.de auf, Springer kaufte Seloger.com, aber auch Technologiespezialisten wie Jobanova.de oder Interred.de. Beide Verlage sind seit einigen Jahren besonders aktive Aufkäufer und Investoren. Burda fokussiert sich mehr auf E-Commerce, Springer auf Technologie. Besonders begehrt waren 2011 Portale, Technologien und Vermarktungsspezialisten. Gerechnet wird, dass 2012 neben den großen auch mittelständische Verlage mehr einkaufen. Gesammelte Social Media Lego vereint Social Media in eigener Community Rebrick Y outube, Twitter, Instagram, Facebook, registriert, kann anderen folgen, selbst Flickr – in allen Social-Media-Kanälen Bilder und Web-Fundstücke laden, komfinden sich Bilder und Filme von Lego-Fans. mentieren, Aktivitäten taggen oder auch Der Hersteller der Plastiksteine hat auf Freundeskreise bilden. „Wir glauben, wir können Lego-Fans mit diese Entwicklung reagiert und unter http://rebrick. Rebrick inspirieren“, so lego.com eine Community Espersen, „aber sie regen aufgebaut. Mit ihr will er auch uns an, über neue neue Zielgruppen für sein Produkte und Dienste Spielzeug gewinnen. „Auf nachzudenken.“ Das engSites und in Web-Diensten lischsprachige Rebrick wird Lego so oft benutzt, richtet sich nicht an Kinum Inhalte zu entwickeln“, der, sondern an Erwacherklärt Peter Espersen, der sene, die sich immer noch Social-Media-Verantwortmit Lego beschäftigen. liche von Lego. „So entDiese Klientel hat Lego stand eine Fragmentiebisher vernachlässigt. Das rung, die es Lego-Liebhasoll sich ändern. Das bern erschwert, diese InUnternehmen will künfhalte zu finden.“ Rebrick ist tig mehr Produkte für Erein Social Bookmark für wachsene liefern. Rebrick ist ein wichtiger Teil dieBilder, die Kreationen von Lego: Auch Erwachsene bauen ser Strategie. vs ❚ Lego zeigen. Wer sich hier gerne und viel mit den Steinen oder Spiele-Angebote“, sagt Bartholomäus. „Kaufen die Verlage direkt zu, liegen die Transaktionsvolumina höher.“ So ließ sich Axel Springer die Übernahme des Anzeigenportals Seloger.com angeblich rund 500 Millionen Euro kosten, die Mehrheitsbeteiligung an Kaufda.de indes wird auf 25 Millionen Euro geschätzt. Noch sind es weitgehend die großen Verlage, die aktiv zukaufen und sich an jungen Unternehmen beteiligen. Rund zehn Prozent der Transaktionen entfielen auf Axel Spinger und Hubert Burda. Doch das wird sich ändern, meint Bartholomäus. Er rechnet damit, dass sich die großen Verlage 2012 im Bereich Web-Services, Social Media sowie Veranstaltungen stärker aufstellen werden. Vor allem aber entdeckten nun die mittelständischen Verlage das Digitalgeschäft: „Diese Häuser fangen jetzt erst an, nicht nur auf Investments in andere Verlage zu setzen, sondern in ihre Zukunft zu investieren“, so Bartholomäus. „Das wird die Verlagswelt stärker als bisher verändern.“ vs ❚ Foto: web.de 04_news.qxd Begehrte Web-Unternehmen Wo Medienunternehmen investieren B2C-Portale 53 B2B-Portale 8 Software 9 4 Vermarkter Online-Buch-Shop 2 TV, Radio digital 1 Gesamtzahl: 77 Portale und Technologien waren 2011 gesucht Quelle: Bartholomäus & Cie Handelsmacht mit Coupons G roupon will zum „Betriebssystem des Handels“ werden und über Gutscheine die Preise sowie das Warenangebot mitbestimmen. Diese Pläne beschrieb Gründer Andrew Mason am Rande der Veranstaltung Digital Lifestyle Design (DLD) in München (s. Seite 6). Groupon kooperiert laut Mason mit „einer Viertelmillion Händlern“. 150 Millionen Verbraucher haben die Newsletter abonniert, mit denen der Gutscheindienstleister für Aktionen in 47 Ländern wirbt. Doch nur 30 Millionen von ihnen kaufen die Gutscheine auch. Groupon setzt daher für seine Zukunft auf das mobile Internet: Über Kooperationen mit Telefongesellschaften wie der Telekom soll sich die Groupon-App auf Smartphones verbreiten. „Die E-Mail-Nutzung bei jüngeren Nutzern nimmt ab“, so Mason. „Wir möchten die Groupon-Website so stark machen wie die Newsletter, statt eines Pull- ein Push-Angebot schaffen, das ❚ Leute von sich aus besuchen.“ vs 05_StartUps_0312.qxd 3/12 01.02.2012 9:44 Uhr Seite 5 TRENDS & STRATEGIEN 6. Februar 2012 Helfer beim Modekauf M ode ist einer der großen Gewinner des E-Commerce: Insbesondere Markenkleidung wird immer öfter online bestellt, weil sie in Shopping-Clubs und Online-Boutiquen oft billiger ist oder mit hohen Rabatten verkauft wird. Lovefashionsales.com bietet Verbrauchern jetzt den Überblick und einen individualisierbaren Preisvergleich. Wer sich hier registriert, seine Kleider- und Schuhgröße angibt sowie die Namen favorisierter Designer und Marken anklickt, wird täglich oder wöchentlich darüber informiert, wo Lovefashionsales: Individueller Preisvergleich es gerade Schnäppchen gibt. Natürlich gibt’s dazu auch Informationen zu angesagten Looks und Styles. Das Geschäftsmodell basiert auf Provisionen, die beim Kauf fällig werden. 400 britische OnlineHändler kooperieren mit dem Londoner Start-up, das seinen Dienst Anfang Dezember 2011 launchte. Nutzerzahlen geben die Gründer noch nicht bekannt, aber laut URLspy werden auf der Seite pro Monat knapp 70.000 Page Impressions sowie 25.000 Visits registriert. vs ❚ Otto fördert Ideenschmiede Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Handelskonzern investiert in Rocket-Internet-Konkurrenz Oryx Project N eue Geschäftsideen unterstützt die Hamburger Otto Gruppe gern. Wenn sie nicht wie etwa beim Shopping-Club Limango.de oder bei der Produktsuche Smatch.com direkt einsteigt, investiert sie schon seit einigen Jahren über ihre Beteiligungsgesellschaft eVenture Capital Partners in Start-ups. Otto unterstützt neuen Inkubator von Doch nun leistet sich ehemaligen Rocket-Internet-Mitarbeitern der Handelskonzern auch noch eine Gründerschmiede, die Ge- sich darauf speschäftskonzepte entwickelt und aufbaut. zialisiert, erfolgLaut Spiegel Online hat Otto gerade einen reiche Handelszweistelligen Millionenbetrag bereitge- konzepte aus stellt, damit Christian Weiss, Uwe Horst- den USA wie Zappos oder Groupon zu komann und Thies Sander ihr viel beachtetes pieren und schnell zu internationalisieren – in der Hoffnung, dass Investoren einstei„Oryx Project“ aufbauen können. Der Name ist zwar noch nicht in Stein gen oder die Originale den Widersacher gemeißelt, wird eventuell in A-Ventures für ihre Internationalisierung aufkaufen. geändert, aber das Ziel ist umrissen: „Wir Zuletzt machte der Samwer-Inkubator werden in eine Reihe vielversprechender aber von sich reden, als reihenweise FühStart-ups investieren und sie bei Marke- rungskräfte wie Gründungsgeschäftsfühting, Produktentwicklung und anderen rer Weiss, Geschäftsführer Horstmann wichtigen Fragen aktiv unterstützen und oder die Heinemann-Brüder, die einst beraten“, meint Weiss. Der Schwerpunkt Citydeal.de starteten, Rocket Internet verliegt dabei auf Ideen für E-Commerce und ließen – angeblich, weil Ideen immer schneller aufgebaut werden sollten und Internet sowie Mobile Services. Interessant ist die Kooperation mit Otto dabei die Qualität auf der Strecke blieb. Erste Projekte hat das Oryx-Trio bereits, deshalb, weil die Gründer direkt von Rocket Internet, dem Inkubator der Sam- Nachrichten über das Projekt sind in den ❚ wer-Brüder kommen. Der wiederum hat nächsten Monaten zu erwarten. vs SpielerVereinigung Zehn Millionen für Mytaxi Mobile Taxivermittlung will Services in Europa internationalisieren Z Internet World BUSINESS Menschen mindestens ehn Millionen Euro einmal mit dem Taxi, so hat das Hamburger werden rund vier MilliStart-up Intelligent Apps arden Euro umgesetzt. von Daimler sowie XingSchon gehen die FunkGründer Lars Hinrichs zentralen, die bisher und seinen Altinvestoren dieses Geschäft organiT-Venture und der KfWsierten und sich dafür Gruppe eingesammelt. von den Taxifirmen be„Mytaxi hat als kreativer zahlen lassen, gegen Revolutionär die MögMytaxi vor. Sie sperren lichkeit, in einem MilliarFahrer, die sich bei Mydenmarkt Europas eine taxi registrieren lassen. führende Stellung zu übernehmen“, sagt Hin- Mytaxi: Millionen Euro fürs Wachs- Doch gegen die Verbreitung der App sind sie richs. Mytaxi bietet eine tum kommen auch von Daimler machtlos: Bereits 7.000 App, mit der Nutzer via Smartphone in 30 Städten ein Taxi rufen Taxifahrer machen im deutschsprachigen und Fahrer ihre Autos auslasten können. Raum mit, 800.000 Nutzer bestellen darüEin Milliardenmarkt: Allein in Deutschland ber ein Taxi. Mit der Millionensumme will fahren pro Jahr mehr als 400 Millionen Mytaxi jetzt in Europa expandieren und zudem Geschäftskunden überzeugen. Daimler hat sich über seine Tochter Mytaxi – das Unternehmen Car2go an Mytaxi beteiligt. Der CarsharingDienst wird in diversen Städten ebenso über ❚ Mytaxi ist eine App der Intelligent Apps das mobile Netz organisiert. „Mit Car2go GmbH, die Sven Külper und Jan-Niclaus haben wir eine Lösung für die urbane MoMewes in Hamburg starteten. bilität geliefert“, sagt Geschäftsführer Robert ❚ Das Start-up beschäftigt 55 Mitarbeiter in Henrich. „Durch das Investment und die zehn Büros und will 2012 mindestens 70 Partnerschaft mit Mytaxi können wir vorweitere Filialen in Europa eröffnen. handene Mobilitätslücken füllen.“ vs ❚ O nline-Spiele sind ein lukratives Geschäft, sie bringen schnell Einnahmen und hohe Reichweiten. Doch Ideen und Entwickler für Spiele sind rar. Daher werden Teams und Start-ups schnell gekauft: Zynga, das sich mit Social Games wie Farmville für Facebook einen Namen gemacht hat, will sich mit einer eigenen Plattform für mobile Spiele unabhängiger von den Geschäften mit der Community machen. Durch den Börsengang Mitte Dezember hat sich das Unternehmen, das seit 2007 existiert, rund eine Million US-Dollar verschafft und befindet sich seither auf Einkaufstour. In den vergangenen Wochen hat Zynga in den USA drei Spieleentwickler gekauft, zudem die Gamedoctors aus Bielefeld. Das Start-up startete 2009, wurde von den Brüdern Matthias und Thomas Höchsmann gegründet und hat mit Zombie Smash eine erfolgreiche App fürs iPad ❚ und iPhone geliefert. vs Zombie Smash: Ein Spiel von Gamedoctors FAB.COM Wachstumsoffensive Fab.com will wachsen: Das Start-up, das seit 2010 Wohndesign mit hohen Rabatten verkauft, war bisher nur auf Einladung erreichbar und gibt diese Exklusivität auf. Zudem will der Liveshopper, bei dem sich zwei Millionen Käufer eingetragen haben, seinen Namen in der Fläche verbreiten und Läden eröffnen. Nicht zuletzt plant Fab.com die Expansion nach Kanada und Europa. Dafür hat sich das Start-up 51 Millionen US-Dollar Kapital besorgt. In Deutschland startet Rocket Internet gerade mit Bamarang.de eine Kopie des Vertriebskonzepts. vs LUXODO.DE Frisches Geld Die Münchner Beteiligungsgesellschaft RI Digital Ventures hat sich an Luxodo beteiligt. Ähnlich wie Fashionhub.com bietet Luxodo.de Boutiquen und Läden, die sich auf Lifestyle und Design spezialisieren, eine Web-Präsenz sowie einen Marktplatz, auf dem Nutzer auch gemeinsam erstellte Inhalte wie ein Magazin finden. Neben RI Digital Ventures ist auch Bigpoint-Gründer Heiko Hubertz an Luxodo beteiligt. vs 21DIAMONDS.DE Neuer Name, frisches Geld Der Online-Schmuckhändler Les Facettes hat sich in 21Diamonds umbenannt und die Samwer-Brüder als neue Investoren gewonnen. Die brachten einen MillionenEuro-Betrag ein. Mit der Finanzspritze startet das Münchner Start-up, an dem auch RI Digital Ventures und Holtzbrinck beteiligt sind, die Expansion in Europa. 21Diamonds ist in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden aktiv. vs SHOPSAVVY.MOBI Vom Scanner zum Shop Shopsavvy erweitert sein Geschäftsmodell. Als App zum Scannen von Barcodes und Preisvergleichen gestartet ergänzt Shopsavvy.mobi seine Plattform um einen Gebrauchtwarenhandel. Wer über die App Barcodes von Büchern, DVDs oder anderen Haushaltsprodukten einscannt, kann diese über Savvy Listings anderen AppNutzern zum Verkauf oder Tausch anbieten. Shopsavvy agiert in den USA und hat dort 20 Millionen Nutzer gewonnen. vs MT-PERFORMANCE.NET Neuer Werbemarkt Einem Millionen-Euro-Betrag investieren eVenture Capital und Bertelsmann Digital Media Investments in MT Performance, einen Spezialisten für Performance Marketing. Obwohl in Berlin ansässig und mithilfe von Hanse Ventures gegründet, konzentriert sich MT Performance ausschließlich auf neue Web-Werbemärkte in Lateinamerika und bietet seine Unterstützung im Suchmaschinenmarketing und Social Media nur dort an. vs 5 06_DLD.qxd 6 01.02.2012 16:05 Uhr Internet World BUSINESS Seite 6 TRENDS & STRATEGIEN 6. Februar 2012 3/12 DLD 2012 Aufmarsch der Avantgarde Wieder einmal traf sich die Crème de la Crème der Digitalwelt in München zum elitären Gedankenaustausch A Foto:s Hubert Burda Media uf dem diesjährigen DLD war Viele Facetten: Kunst, Design und eigentlich alles wie immer: interdisziplinäre WissenschaftsDie Referenten- und Gästeliste der themen standen im Fokus von Verleger Hubert Burda vor acht Jahren im Vorfeld des Weltwirtschaftsgipfels in Davos aus der Taufe gehobenen Digital-Konferenz strotzte nur so vor Firmengründern, Konzernbossen, Technologie-Genies, Wissenschaftlern und Künstlern. So kamen JohnLennon-Witwe Yoko Ono, Kasper Rorsted (Henkel), Peter Löscher (Siemens) oder Rupert Stadler (Audi). Vertreter der digitalen Elite tig wachsen. Dazu wird das mobile waren – um nur einige wenige zu Bezahlsystem, mit dem Nutzer via nennen – eBay-CEO John DonaApps bezahlen können, wahrscheinlich nach Asien expandiehoe, Twitter-Gründer Jack Dorsey oder Facebook-COO Sheryl Sandren. Deutschland steht noch nicht berg. Insgesamt pilgerten 800 Gäste auf dem Plan. und 150 Referenten aus aller Welt Karp erklärt Tumblr für zwei Tage Networking vom Feinsten nach München. Berühmt ist der DLD auch dafür, Dort gab es nicht nur unendlich dass er (hierzulande noch) weitgeviele Promis zum Anfassen, son- Digital Lifestyle Design: Zum achten Mal folgten die „Mover und Shaker“ dem Ruf von Hubert Burda zum DLD hend unbekannten Talenten ein dern auch jede Menge GesprächsPodium bietet – die nicht selten stoff. Für einen Paukenschlag gleich zum mit Designerbrille, weißem Hemd und men werden und Wachstum bringen – so den Sprung ins Rampenlicht schaffen. Auftakt sorgte Viviane Reding mit ihren Jackett – sowie mit Unternehmenszahlen: sei Groupon in den USA kürzlich ins Ge- David Mason war einst so einer, David Plänen zur Novellierung des europäischen Das Rabattportal habe zwischenzeitlich schäft mit rabattierten Flugangeboten ein- Karp könnte eine weitere Perle werden. Datenschutzrechts. Geht es nach der Vize- weltweit 10.000 Mitarbeiter (7.000 davon gestiegen. Große ErwarDer 25-Jährige hat vor präsidentin der Europäischen Kommis- außerhalb der USA) und verzeichnete im tungen hat Mason an das fünf Jahren Tumblr.com sion, wird ein EU-weites einheitliches vierten Quartal ein Umsatzplus von rund „Rewards“-Programm. In gegründet. Auf dem derDatenschutzrecht an die Stelle der vielen 500 Prozent. Trotz mehrfach nach unten den USA bei einigen Hunzeit am schnellsten wachkorrigierter Um- dert Händlern bereits im unterschiedlichen senden Network können satzzahlen scheint Einsatz, können Kunden nationalen RegelunNutzer Texte, Bilder, Zitate, Mason frei von jeg- mit einer über Groupon gen treten. „Gleiches Chatlogs, Links sowie licher Bescheiden- herausgegebenen KreditRecht für alle“ forVideo- und Audiodateien heit: „Würde man karte bei ihren Einkäufen dert sie wie auch die in einem „Tumblelog“ vervon jeder Zahl über Bonuspunkte sammeln. Anpassung des Daöffentlichen. Derzeit erunser Unternehmen Dass zu viele Nachahmer tenschutzes an das reicht der Social-Networkhinten eine Null das Geschäft von Groupon Blog-Hybrid pro Monat digitale Zeitalter. streichen, wären wir torpedieren, fürchtet Ma120 Millionen InternetInsbesondere mit ein normales Unter- son nicht: „Es lässt sich Nutzer, generiert monatBlick auf die sozianehmen.“ Aktuell einfach duplizieren“, belich rund 15 Milliarden len Netzwerke will unterhalte Groupon schreibt er das GeschäftsPage Views und zählt 42 sie den Bürgern das Verträge mit rund modell, aber: Die ErfolgsMillionen Tumblelogs, auf „Recht auf Verges250.000 Handels- barrieren seien hoch, nur Jack Dorsey, Gründer von Twitter, denen bis dato 16 Milliarsen“ einräumen. Ein partnern und habe wenige wie Travelzoo oder hatte Deutschlandpremiere den Artikel zu lesen sind. weiterer Punkt, der im vierten Quartal Open Table hätten Erfolg. Als ähnliches High Poin der deutschen David Karp ist 25 Jahre alt und Gründer von 2011 den Kunden tential gilt Chris Poole, 23 Jahre alt und Online-Branche auf Social-Network-Shootingstar Tumblr.com Twitter zwitschert nach Deutschland Gründer des Imageboards 4chan.com, das angeblich Ersparwenig Gegenliebe stößt, betrifft die Zustimmungspflicht der nisse in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar Mit seinem Unternehmen schon länger durch provokanten Netzaktionen auf sich gebracht. Die Zahl der registrierten Nutzer am Markt als Groupon, aber das erste Mal aufmerksam macht. Letztes Jahr startete User bei der Datenverarbeitung. Äußerlich kaum wiederzuerkennen war stieg von 21 auf 143 Millionen. Neue Mo- in Deutschland war Twitter-Gründer Jack Andrew Mason. Letztes Jahr erschien der delle könnten auch hierzulande übernom- Dorsey. „Wer einen neuen, coolen Job Groupon-Gründer noch in typischer sucht, kann sich bei mir melden“, warb der Start-up-Manier, unbebrillt in Jeans und 36-Jährige, denn „wir bauen gerade ein Großkarohemd. Jetzt präsentierte er sich Team in Deutschland auf.“ Mit Nachdruck betonte Dorsey die Bedeutung des MicroChris Poole heißt der junge Mann in der Mitte. blogging-Dienstes als Nachrichtenquelle: Er gründete 4chan.org und Canvas.com „Sie müssen nicht selbst tweeten“, sagte er. „Unser Hauptziel ist es, unverzüglich die relevantesten Inhalte zu liefern.“ Er selber, so plauderte er, lese keine News mehr, sondern öffne Twitter, wenn er wissen wolle, Viviane Reding, EU-Kommissarin und Dean was in der Welt passiert. Künftig werde es Hachamovitch von Microsoft im Gespräch daher für Twitter noch wichtiger, den Nutzern das Filtern relevanter Nachrich- Poole Canvas.com, ein soziales Netzwerk Andrew Mason, Groupon- ten zu ermöglichen. Hierbei soll auch das rund um witzige Bilder. Hierfür hat Poole Gründer, trug – nach T-Shirt kürzlich erworbene Start-up Summify übrigens 625.000 US-Dollar Risikokapital im letzten Jahr – diesmal helfen. Auch mit Square, seinem zweiten von namhaften Investoren eingesammelt – Brille, Hemd und Sakko Projekt (hier ist er CEO), will er 2012 kräf- Fortsetzung folgt 2013. häb ❚ 7_einsundeins.qxd 01.02.2012 15:06 Uhr Seite 9 08_Interv_Innovations.qxd 8 01.02.2012 10:03 Uhr Internet World BUSINESS Seite 8 TRENDS & STRATEGIEN 6. Februar 2012 3/12 INTERVIEW US-Trends im E-Commerce Forrester-Analystin Sucharita Mulpuru erläutert, welche drei Themen E-Retailer 2012 auf dem Radar haben sollten D er US-Web-Retail-Markt setzt Trends, die über kurz oder lang auch in Deutschland relevant sein werden. Die E-Commerce-Expertin Sucharita Mulpuru, Vice President und Principal Analyst beim Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Forrester Research, analysiert im Gespräch mit INTERNET WORLD Business, mit welchen Themen sich E-CommerceVerantwortliche in diesem Jahr auseinandersetzen sollten. In Ihrem neuesten Report „Trends 2012: US Retail eBusiness“ nennen Sie drei Schlüsselthemen, mit denen sich E-Business-Verantwortliche in diesem Jahr befassen sollten. Bitte zählen Sie diese kurz auf. Sucharita Mulpuru: Händler sollten sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wie sieht die passende mobile Roadmap für mein Unternehmen aus? Wie gelingt es, mein Geschäft angesichts der wachsenden Konkurrenz durch große Online-Händler wie Amazon wettwerbsfähig zu halten? Und: Was bedeutet die zunehmende Verlagerung des Einkaufs ins Web für die Langzeit-Profitabilität meines Unternehmens? Eine Zunahme bei der Smartphone-Verbreitung und mobilen Web-Nutzung heißt ja noch nicht unbedingt, dass auch mobil eingekauft wird. Warum ist für den Handel eine mobile Strategie dennoch wichtig? Mulpuru: Amerikanische Verbraucher haben Mobile Commerce erst seit Kurzem entdeckt. Vor allem Tablet-PCs treiben diese Entwicklung an. Händler gestalten inzwischen ganz eigene, reichhaltige Inhalte für Tablet-Geräte. Sie sind in den USA bereits weitverbreitet, wahrscheinlich weiter als in Deutschland. Warum ist Amazon so ein großer Konkurrent für Online Shops? Mulpuru: In den USA wächst Amazon schneller als der gesamte Online-RetailHandel. Das bedeutet: Das Unternehmen nimmt anderen Online-Händlern mit seiner aggressiven Versand- und Preisstrate- halten. Es gibt eine Reihe weiterer Möglichkeiten, zum Beispiel ein differenziertes Produktangebot zu schaffen, mit neuen Produktkategorien und neuen Shop-Layouts zu experimentieren oder die Abholung der online bestellten Ware im stationären Laden zu ermöglichen. Es gibt einige neue Ansätze in den USA für das Fulfillment. So kooperieren beispielsweise Online-Fotohändler mit lokalen Drugstores, bei denen Kunden die im Web bestellten Bilder abholen können. Das Verhältnis zwischen stationärem Handel und Online-Handel ist immer wieder ein Thema. Gerade machte ein Brief des Einzelhändlers Target Schlagzeilen, in dem angeblich einige Lieferanten aufgefordert wurden, Strategien anzubieten, die Target gegenüber dem Online-Handel Alleinstellungsmerkmale verschaffen und dafür sorgen sollen, dass Target preislich wettbewerbs- Sucharita Mulpuru ist Vice President und Principal Analyst bei Forrester gie Marktanteil weg. Das ist deshalb Research. Die E-Commerce-Spezialistin ist zudem möglich, weil das Unternehmen Autorin der mit dem US-Branchenverband Shop.org breit aufgestellt ist und weil es ein erstellten Studie „The State of Retailing Online“. Marktplatzmodell verfolgt. Als ❚ www.forrester.com Marktplatzbetreiber vermietet Amazon Online-Ladenfläche an einen Verkäufer und nimmt dafür 15 Prozent Provision. Das ist sehr, sehr lukrativ fähig ist. Laut Medienberichten will Target und ein wichtiger Treiber für den Erfolg nicht, dass die Geschäfte einfach nur zu des Unternehmens in den Vereinigten Showrooms werden und die Kunden dann Staaten. Gleichzeitig setzt das die Preise die Ware online kaufen. Welche Möglichkeivon allen anderen Händlern unter Druck. ten hat Target denn in diesem Fall? Zusätzlich bringen sie eigene Tablets her- Mulpuru: Es gibt verschiedene Interpretaaus und vermarkten das Amazon-Prime- tionsmöglichkeiten für diesen Brief. Eine Programm. Für viele aktive Online-Käufer Möglichkeit könnte sein, dass Target auch ist Amazon deshalb die erste Adresse im ins Marktplatzgeschäft strebt. Da sie selbst Web. Händler müssen überlegen, wie sie nicht den niedrigsten Preis bieten können, könnten sie der Verteiler für andere Ansich gegenüber Amazon positionieren. bieter mit dem niedrigsten Preis sein. Welche Strategien sind hier möglich? Mulpuru: Die Hauptstrategie ist, einen Halten Sie es für unvermeidlich, dass sich eigenen Marktplatz zu schaffen, die Vielfalt stationäre Läden zu Showrooms entwickeln der Produkte auf der eigenen Webseite zu und der Kaufprozess zum größten Teil ins erhöhen und mit Amazons Preisen mitzu- Web wandert? Keynote-Rednerin beim INTERNET WORLD Kongress Die Retail-Expertin Sucharita Mulpuru, Vice President und Principal Analyst beim Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Forrester Research, ist eine gefragte Rednerin bei amerikanischen Handelskongressen. Das deutsche Publikum kann sie live beim INTERNET WORLD Kongress erleben, wo Mulpuru die Keynote „Innovations in US Online Retail“ am 27. März 2012 halten wird. Und auch der zweite Eröffnungsvortrag ist mit F. Scott Woods, Commercial Director Deutschland, Österreich, Schweiz bei Facebook, hochkarätig besetzt. ❚ www.internetworld-messe.de/Kongress E-Commerce-Messe INTERNET WORLD: Erweitertes Kongressprogramm und mehr Aussteller Mulpuru: Der Einzelhandel wird sich ver- ändern. Die scharfe Trennung der Kanäle wird verwischen. Der einzige Grund, warum wir heute die Kanäle so stark unterscheiden, ist, dass Läden Kassen haben. Dadurch kann der Umsatz im Laden genau diesem Laden zugeordnet werden. Ich denke, der Handel wird sich dahin entwickeln, dass es keine Kassen mehr in den Läden geben wird. Die Kaufabwicklung wird über ein mobiles Gerät erfolgen, das entweder der Verkäufer oder der Kunde mit sich trägt. Wenn es so weit ist, werden alle Transaktionen automatisch in der Cloud in einem Web-Bestellsystem abgewickelt werden. Welchem Kanal rechnen Sie diesen Verkauf dann zu? Die Frage ist jedoch: Werden stationäre Geschäfte mit den niedrigeren Preisen im Web mithalten können? Wenn sie im Geschäft bleiben und nicht einfach nur Showroom sein wollen, müssen sie diese niedrigen Preise oder ein komplett anderes Angebot bieten. Wenn sie die gleichen Produkte verkaufen, ohne beim niedrigeren Preis mitzuhalten, werden sie natürlich zum Showroom. In Ihrem Report im vergangenen Jahr waren Sie noch skeptisch gegenüber Social Commerce und Facebook als Verkaufskanal. Wie betrachten Sie diese Themen heute? Mulpuru: Ich bin der Meinung, dass das vom jeweiligen Unternehmen und seinen Zielen abhängt. Für einen großen Händler, den alle kennen, wäre es albern, Facebook zur Steigerung der Bekanntheit einzusetzen. Wenn Sie jedoch ein kleiner Händler sind, den kaum einer kennt, kann Facebook sehr effektiv sein, die Bekanntheit zu erhöhen. Ein kleiner Händler wird dennoch nicht Millionen von Dollar über Facebook generieren. Wie gesagt: Es hängt von der Ausgangssituation und den Zielen ab. Facebook kann sich beispielsweise gut dafür eignen, einen Sale zu vermarkten, der gerade läuft. Lassen Sie uns noch über den dritten Punkt sprechen, den Sie eingangs genannt haben: Was bedeutet die zunehmende Verlagerung des Einkaufs ins Web für Online-Händler? Mulpuru: Der Trend ist, dass immer mehr Leute einen immer größeren Anteil ihres verfügbaren Einkommens online ausgeben, und das über ein immer breiteres Produktspektrum hinweg. Online-Einkaufen wird zur Gewohnheit. Online Shopping wächst schneller als der gesamte Handel. Ausgaben verlagern sich weg von Läden hin ins Web, selbst in solchen Kategorien, von denen man bisher annahm, dass sie immun dagegen seien, wie der Lebensmittelhandel. Das bringt uns zurück zu den ersten beiden Punkten. Deshalb ist der Fokus auf Mobile und eine Amazon-Strategie wichtig. Es ist wichtig, über die eigene WebPräsenz nachzudenken und kontinuierlich das Angebot zu überprüfen und zu testen, um zur besten Umsetzung zu gelangen. ❚ Interview: Ingrid Schutzmann neueIWB-Anzeige-1-1-intern_v2.qxd:Layout 1 30.06.2010 11:39 Uhr Seite 38 Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos sich ern unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce & Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. *im Jahresabo bei 26 Ausgaben 10_Marketing_Auftakt.qxd 10 02.02.2012 9:44 Uhr Seite 10 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Mit Blog auf Frauenfang ECKES-GRANINI Prelaunch im Web Nach „Hohes C“ und „Fruchttiger“ bringt Eckes-Granini jetzt auch seine Saftmarke Granini auf Facebook. Nutzer werden dort über News informiert, die Plattform soll zudem für Kampagnen eingesetzt werden. Aktuell läuft gerade eine Testaktion für den exklusiven Prelaunch der Geschmacksrichtung Orange-Blutorange. Die zuständige Agentur ist Berger Baader Hermes GmbH in München. häb 3/12 Individuelle Preroll Ads ADIDAS Mit Newsfororiginalgirls.com startet der Sportartikler Adidas einen Blog für Frauen und folgt so dem Trend von Herstellern, als Content-Lieferant aktiv zu werden. Auf der „femininen Plattform für Mode, Musik und Lifestyle“ können sich die Userinnen auch auf dem Blog in Szene setzen und haben die Chance, als Styling-Assistentin bei Adidas-Shootings dabei zu sein. häb 6. Februar 2012 Nummernschild und Hinweis auf Händler werden an den Ort des Nutzers angepasst D ynamische Werbemittel im Online Display Advertising sind nicht neu. Neu ist jedoch die Möglichkeit, in Bewegtbildwerbung dynamische Elemente einzufügen. Die Hamburger Impossible Software GmbH hat dafür eine Technologie entwickelt. Das Wort „dynamisch“ bezeichnet die Möglichkeit, auf einer vordefinierten Werbefläche im Original-Video unterschiedliche Elemente in Echtzeit einzuspielen, abhängig davon, was der Nutzer vor dem Bildschirm sehen soll. Das können beispielsweise verschiedene Preise, Produktbilder oder Ortsnamen sein. Gerade für Händler mit mehreren Filialen oder für Marken mit großem Händlernetz kann diese Regionalisierung von Werbespots interessant sein. In der neuen Mini-Roadster-Werbung kommt die dynamische Video-Werbung erstmals zum Einsatz: Internet-Nutzer in unterschiedlichen deutschen Städten sehen die Werbung für das Auto mit einem Nummernschild ihrer Region. Lokal unterschiedlich ist auch die Einblendung „bei Ihrem Mini-Partner in Hamburg“ oder eben „in München“, je nachdem wo der Zuschauer gerade vor dem Browser sitzt. „Statt eine unveränderte, immer gleiche Video-Botschaft an alle zu versenden, erfolgt nun eine dynamische Erstellung von Werbe-Videos, die individuell ver- Der Zuschauer in Hamburg sieht ein Hamburger, der Zuschauer in München ein Münchner Nummernschild. Impossible Software liefert die Spots regional unterschiedlich aus schickt werden – je nach Betrachter und Zielgruppe“, erläutert Torsten Appel, Geschäftsführer von Impossible Software. Bei der Mini-Roadster-Kampagne waren die Agenturen Mediaplus und deren Schwester Plan Net Media, München, für die Mediaplanung und die Kampagnenauslieferung zuständig. Entwicklung und Umsetzung der Kampagne übernahm die Agentur Plan Net Campaign. Die ersten Kampagnenflights starten am 6. Februar und laufen bis zum 2. April 2012. Die dynamischen Preroll-Videos werden im Portfolio des Vermarkters Sevenone Media und auf Tape.tv mit Targeting ausgeliefert. Der Preis für die Dynamisierung wird auf den Basispreis für die Video-Kampagne aufgeschlagen, so Appel. Im Schnitt sollen es zwischen 2 Euro und 2,50 Euro pro Tausend Videoviews zusätzlich sein. Hinzu kommt der Aufwand, das Video für die Dynamisierung vorzubereiten. Das Unternehmen arbeitet an einem Web-basierten Video-Bearbeitungstool, mit dem Produzenten in ihren Film selbst dynamische Werbeflächen einbauen können. is ❚ Granini geht auf Facebook und will dort das Interesse für die Marke stärken OMS Mit elf Neuen an die Spitze Vermarkter OMS baut seine Radio-Kombi auf 95 Markentitel aus. Dank den elf Neuen (Rmnradio.fm, Schlagerhoelle.de, Rmnrelax.de, Dancechannel.de, Rockhaus-radio.de, Partyradio24.de, Megahitradio.de, Radiomelodie.de, Kuschel.fm, Megafox24.de, Hitstation.fm) steigt die Reichweite auf 3,7 Millionen Unique User (Agof). Bei nationaler Reichweite kann Werbung lokal ausgesteuert werden. häb Dynamische Video-Werbung: Im Original-Video werden Werbeflächen ausgewiesen, die dann in Echtzeit mit individuellen Inhalten gefüllt werden In Schieflage Wrangler setzt mit seiner neuen Kampagne wieder auf Kreativität MEDIENTAGE MÜNCHEN Die App-Economy Über „Geschäftsmodelle im mobilen ÖkoSystem“ informieren die Medientage München zusammen mit der Unternehmensberatung KPMG am 14. Februar. Von 12 bis 17.30 Uhr diskutieren Experten im Hotel Kempinski am Flughafen München über Location Based Services, Empfehlungsmarketing, Couponing und die Zukunft der mobilen Werbung. Mehr dazu: www.medientage.de/app.php. häb Anzeige Sie brauchen Content Management Software? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister D as Jeans-Label Wrangler wird immer aktive Website zur Frühjahr-/Sommermehr zum Trendsetter für innovative Saison 2011 (Agentur: Kokokaka, GöteOnline-Werbung beziehungsweise -Auf- borg). Letztes Jahr sorgte der Online-Auftritte. Aktuelles Beispiel: Die aktuelle tritt für die Wrangler-Marke Blue Bell für Frühjahr-/Sommer-Kollektion 2012 „Get Furore. Dort konnten sich die User mit der Your Edge Back“ auf Wrangler- Computermaus von einer Szene in die Europe.com. Dort gibt es einen interakti- nächste schneiden. häb ❚ ven Kurzfilm, der in kurze Szenen unterteilt ist und jeweils ein oder mehrere Models an verschiedenen Schauplätzen in Portland, Oregon, zeigt. Das Besondere daran: Jeder Clip endet mit einer Schräglage des Bildes und mit der Aufforderung an den Internet-Nutzer, dieses mit der Maus zu bewegen. Folgt der User dieser Aufforderung, kippt das Bild und Schauplatz und Model werden ausgetauscht – ein kleiner Klick mit großer und für den User amüsanter Wirkung. Bereist 2010 holte das zur VF Corporation gehörende Label Witzig, spritzig: Wrangler sorgt mit seinen Internetin Cannes Cyber Gold für die inter- Auftritten immer wieder für Überraschungen Den eigenen Auftritt stärken D em Hype um Social Media und Bewegtbild zum Trotz: Den größten Handlungsbedarf in Sachen PR sehen die PR-Verantwortlichen der Unternehmen in der Verbesserung ihres Internet-Auftritts. So arbeitet knapp die Hälfte aller Pressestellen zurzeit an einer Optimierung ihrer Site, 42 Prozent davon haben dazu für das laufende Jahr 2012 auch ihre Investments aufgestockt. Das ergab die Blitzumfrage „Budgets und Investitionen in der PR“ von News aktuell und Faktenkontor unter knapp 870 Fach- und Führungskräften aus der Kommunikationsbranche. Dagegen will nur jedes dritte Unternehmen, das Social Media noch nicht nutzt, in diesem Jahr in Facebook und Co. einsteigen. Weiter betreiben nur 23 Prozent der befragten Unternehmen Bewegtbildkommunikation. Immerhin jedes zweite davon will in diesen PR-Kanal mehr investieren. Die Umfrage zeigt: Social Media ist viel heiße ❚ Luft um wenig. häb 11_auftakt_ii.qxd 3/12 02.02.2012 11:51 Uhr Seite 11 MARKETING & WERBUNG 6. Februar 2012 Procter sponsert Webisodes Der Konsumgüterriese setzt auf Branded Entertainment und auf Yahoo K onsumgüterriese Procter & Gamble setzt im großen Stil auf Branded Content und sponsert das neue WebshowFormat „Life & Harmony“ auf Yahoo. Das „service- und verbraucherorientierte Trendmagazin“ im Lifestyle-Channel des Internet-Portals gibt wöchentlich in etwa 15-minütigen, hochwertig produzierten Videoclips Beauty- und Lifestyle-Tipps für jüngere Frauen. So ging es in der ersten Episode um den Bad Hair Day, also um die Tage im Leben, an denen die Haare machen, was sie wollen, aber nicht, was sie sollen. Präsentiert wurde die Sendung von der Procter & Gamble-Haarshampoomarke Pantene ProV, die mittels Hintergrundeinfärbung, Wide Skyscraper und Sponsoreneinbindung („Powered by Panthene“) im Header stark in Szene gesetzt wurde. Die erste, gerade angelaufene „Staffel“ zählt 20 Zeitenwende: Webisodes sehen nicht mehr aus wie Hobby-Videos, sondern haben TV-Qualität „Powered by“ Procter & Gamble: Der weltweit größte Werbungtreibende, steigt ins Web-TV-Sponsoring ein Internet World BUSINESS 11 BVDW Wieder mehr Umsatz Über 85 Prozent der Unternehmen der digitalen Branche rechnen auch 2012 wieder mit mehr Umsatz, ergab eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). Die wichtigsten Themen: steigende Relevanz des Internets für Image- und Brandingkampagnen, Fortund Weiterbildungsmaßnahmen sowie Nachweis einer messbaren Reaktion der User bei Online-Werbekampagnen. häb MICROSOFT ADVERTISING AWARDS Querdenker gesucht Vom TV ins Web-TV: Fernsehmoderatorinnen wie Kerstin Linnartz finden ihren Weg ins Netz Episoden, die ersten zehn Folgen wurden im Studio in Hamburg schon abgedreht. In den nächsten Folgen wird es zum Beispiel um Gesundheit („Erkältung? Nein danke!“ am 7.2.), „Hollywood-Lächeln“ (28.2.), „Frühjahrsputz“ (13.3.) oder „Make up Frühjahrs-Looks“ (27.3.) gehen. Themen, in denen sich P&G-Marken wie das Erkältungsmittel „Wick“, die Zahnpflegeserie von „Blend-a-med“ oder die „Putzkolonne“ rund um die Produkte „Ace“, „Fairy“, „Meister Proper“, oder „Vizir“ prima inszenieren lassen. Als Moderatorin engagierte Yahoo Kerstin Linnartz, die regelmäßig Promis und Experten unterschiedlichster Fachgebiete im Studio begrüßt. Beispielsweise Nazan Eckes (RTL-Magazin „Explosiv“ und seit 2008 offizielles Gesicht von Pantene ProV) oder Weltklasseschwimmerin Britta Steffen. Das Engagement der aus TV-Sendungen auf Sport 1, NBC Giga oder dem Sat1-Boulevardmagazin „Blitz“ bekannten Linnartz umfasst auch einen Blog für Yahoo Lifestyle rund um die Themen Fashion, Beauty und „besseres Leben“. Pro- fessionell ist auch die Produktion des Formats. Yahoo hat dazu Pilot Entertainment beauftragt, dessen Geschäftsführer Andreas Türk anerkanntermaßen ein alter Hase im TV-Business ist. Life & Harmony ist nach Time4Fashion (Sponsor: Otto) das zweite Web-Format aus der Reihe Yahoo Originals. „Die Nutzer von Yahoo Lifestyle suchen immer nach den neuesten Trends. Jetzt können wir ihnen ein neues, hochwertiges Bewegtbildformat anbieten, das Information und Unterhaltung perfekt kombiniert“, sagt Andreas Krawczyk, Head of Audience & Chefredakteur von Yahoo Deutschland. In den USA ist Yahoo bereits länger im Webisode-Geschäft und erreicht mit inzwischen knapp 30 Video-Serien etwa 30 Millionen User pro Monat (INTERNET WORLD Business 21/2011). Auch dort ist Procter & Gamble Sponsor, und zwar schon seit fünf Jahren. Ziel dieser ContentProduktionsoffensive: die Reichweite mit attraktiven Inhalten zu steigern und den Werbekunden neue Möglichkeiten fürs ❚ Branding ihrer Marken zu bieten. häb „Der bessere QR-Code“ Microsoft Advertising hat die internationalen „Microsoft Advertising Story Awards“ ins Leben gerufen und lädt Planer und Kreative ein, „innovative Kampagnenkonzepte mit einleuchtendem Mediaplan zu einer facettenreichen digitalen Geschichte zu entwickeln“; kurz: eine schlüssige, kreative Multiscreen-Kampagne zu kreieren. Bewerbungen bis 31. März 2012 unter: http://advertising.microsoft.com/deutsch land/msaawards. häb Ab nach Cannes: Die Sieger sind VIPGäste von Microsoft beim Werbefestival ICC Werberichtlinien für Europa Die Internationale Handelskammer (ICC) hat ihren Kodex zur Werbe- und Marketingkommunikation erneuert. Darin gibt sie Werbungtreibenden Richtlinien für verhaltensbasierte Werbung im Netz mit auf den Weg. Neue Entwicklungen wie Online Targeting und Green Marketing wurden ebenfalls berücksichtigt. Die deutsche Fassung des Kodex gibt es im Internet unter www.codescentre.com. häb Eine kleine Software-Schmiede will von Chemnitz aus die internationale Werbewelt aufmischen W ir verbinden das günstige Preisgefüge und die Einfachheit von QR-Codes mit der Sicherheit und dem einfachen Lesen von RFID-Chips.“ Mit diesen Worten erklärt Sascha Voigt, Gründer des Technologieentwicklers Printechnologics, eine neue Technologie, die die Werbeindustrie revolutionieren könnte. „Touchcode“ ist ein unsichtbarer, gedruckter Datencode, der mit einer Standarddruckmaschine auf Papier, Karton oder Folie gedruckt werden kann und dann – ähnlich wie ein QRCode – als Schlüssel für weitere digitale Inhalte dient. Scan-Feld legen und bekamen dann Zugang zu den Inhalten der kostenlosen Ausgabe des Hochglanzmagazins. Gesponsert wurde die Aktion vom Ingolstädter Autobauer Audi, der sein Modell Q3 bewarb. Aktuell jettet Gründer Voigt durch die ganze Welt, um mit großen Markenkonzernen, Verlagen und Spiele-Publishern erste Sondierungsgespräche zu führen. „Wir fokussieren uns auf international Erste Sondierungsgespräche Eines der ersten größeren Projekte mit Touchcode wurde mit dem Axel Springer Verlag realisiert. Einer Ausgabe der „Welt am Sonntag“ wurde eine Touchcode-Karte beigelegt, mit der Leser kostenlos eine Ausgabe des iPad-Magazins „The Iconist“ abrufen konnten. Die Anwender mussten lediglich die App auf Touchcode erweitert auch Printihrem Tablet öffnen, die Karte auf ein objekte um digitale Inhalte agierende Unternehmen“, sagt er. Anwendungsszenarien hat er zuhauf im Kopf. Markenartikler wie Coca-Cola könnten ihren Sixpacks eine Karte beilegen und Kunden Zugang zu exklusiven digitalen Inhalten bieten, Games-Publisher engagierten Kunden über die Karte Zugang zu exklusiven Spielewelten vermitteln und Verlage die Brücke zwischen Print- und digitaler Welt schaffen. Weil hochwertiger Content der Schlüssel zu größter Nutzerakzeptanz ist, redet Voigt auch nicht mit Hinz und Kunz über potenzielle Projekte, sondern primär mit Unternehmen, die das Budget haben, entsprechende Kampagnen aufzusetzen. Markenschutz sieht er ebenfalls als interessantes Betätigungsfeld. „Unsere Technologie ist unsichtbar und kann nicht so leicht kopiert werden“, sagt Voigt. Außerdem könnten die Kunden über ihre vielfach verfügbaren Multitouch-Devices die Echtheit eines Markenprodukts leichter prüfen als etwa über Hologramme. dz ❚ Wissen, was geht: Der ICC-Kodex hilft in Graubereichen der Internet-Werbung DMEXCO Night-Talk-Termine stehen „Connecting the digital landscape“ heißt das diesjährige Motto der Dmexco Night Talks 2012. Auftakt ist am 15. März in Düsseldorf, das Thema „Real Time Bidding & Targeting“ gesponsert von Vivaki. Es folgen am 19. April München mit „Customer Journey 2.0“ von Quisma und am 12. Juni Smartclip in Hamburg mit „Mobile Video Advertising“. Details und die genauen Veranstaltungsorte unter www.dmexco.de/ Night_Talks_2012. häb 12_PerformanceNews.qxp 12 02.02.2012 13:30 Uhr Seite 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Adresshändler baut um GOOGLE Tracking grenzenlos Mit neuen Datenschutzrichtlinien, die ab 1. März 2012 gelten, festigt Suchmaschinengigant Google sein digitales Ökosystem. Wichtigste Änderungen für die Nutzer: Künftig werden Anwender der einzelnen Dienste (zum Beispiel Maps, Google+, Gmail oder Places) über die Grenzen der einzelnen Dienste hinaus identifiziert und mit Werbebotschaften versorgt, die zu ihren Interessen passen. Nebeneffekt: Ein Sign-on reicht für alle Services aus. fk Alles eins: Die Familie der GoogleDienste rückt dichter zusammen LBI GERMANY SEA für Disney Store LBi Germany, nach eigener Einschätzung eine der größten unabhängigen Agenturen für digitales Marketing und Technologie, hat die Betreuung der SEA-Kampagne für den neu gestarteten deutschen Disney Store des gleichnamigen Medienkonzerns übernommen. Die nach Angaben des Unternehmens langfristig angelegte SEAKampagne soll vor allem in der Startphase die Bekanntheit des neuen Disney Store steigern und Traffic generieren, wenn sich SEO-Aktivitäten in der Suche noch nicht signifikant bemerkbar machen, so LBiGeschäftsführerin Anke Herbener. fk ZANOX Büro in Zürich Mit einem neu gegründeten Büro in Zürich will das Performance-AdvertisingNetzwerk Zanox näher an seine helvetischen Kunden heranrücken. Bislang wurden die Schweizer Vertragspartner aus der Firmenzentrale in Berlin betreut. Die Leitung der Zürcher Niederlassung hat Roger Wassmer übernommen, bisheriger Head of Consulting der Publimedia AG. Der 39Jährige kommt quasi aus dem Haus, denn Publimedia ist – wie Zanox – eine Beteiligung der Publigroupe AG. fk Anzeige Sie suchen Anbieter von Web Controlling Services? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 3/12 Busenbann bei Adwords SCHOBER Die Schober Group, einer der größten Dienstleister für Direktmarketing-Kampagnen in Deutschland, stellt sich neu auf. Alle Leistungen sollen jeweils gezielt für die Bereiche B2B und B2C individualisiert und angeboten werden. Neben den klassischen Adress- und Datenservices soll der Fokus künftig deutlich stärker auf Marktanalysen und Beratungsangeboten liegen. fk 6. Februar 2012 Google liefert Anzeigen für „Adult Content“ in Deutschland nicht aus D er Werbekunde will (siehe Screenshot). Flechsig ungenannt bleiben und dazu: „Bei Adwords enthat ein Problem mit Google: scheiden mehr Kriterien als Die Adwords-Anzeigen, die nur die verwendeten Fotos der Anbieter von Brustverdarüber, ob wir das Angebot größerungen auf Google als ,für Jugendliche nicht geschalten wollte, wurden eignet‘ einstufen.“ nicht ausgeliefert. Denn sie Das Problem betrifft nicht verweisen auf eine Website, nur die silikonverarbeitende auf der unter anderem nackte Branche, auch Betreiber von Brüste gezeigt werden – für Dating-Portalen kommen eine Klinik mit dieser Speziregelmäßig mit den Googlealisierung eigentlich nichts Moralvorstellungen in KonUngewöhnliches. Dennoch flikt. Problematisch für die stufte Google den Inhalt der Betroffenen: Google verweiKampagne als „Adult Con- Blanke Haut: In der Fotosuche liefert Google Busen aus, in Adwords nicht gert jegliche Aussage darütent“ ein, und Google-Spreber, was genau ein Web-Ancher Klaas Flechsig erklärt auf Anfrage: Zufall, wie Flechsig bestätigt: „Dies ist der gebot auf den Index brachte. Die Über„Wir haben uns entschieden, Adwords mit unterschiedlichen Gesetzgebung in den prüfung der Angebote läuft automatisch, Adult Content in Deutschland grundsätz- einzelnen Ländern geschuldet.“ nur in Einzelfällen werden kritische Weblich nicht auszuliefern.“ An den Bildern allein kann es nicht lie- sites manuell unter die Lupe genommen. gen, dass Google das Web-Angebot eines „Dabei schauen wir auch auf den KonIm Topf mit China und Arabien Schönheitschirurgen als „für Jugendliche text“, erklärt der Google-Mann dazu. In seinen Nutzungsbedingungen wirft der nicht geeignet“ einstuft, denn eine BilderEinen Einspruch gegen die Einstufung Suchmaschinenriese die Bundesrepublik suche nach „Brustvergrößerung“ brachte (und damit gegen den De-facto-Ausin einen Topf mit so prüden Staaten wie selbst bei Filtereinstellung auf „strikt“ jede schluss aus Adwords) sieht Google nicht Bahrain, China und Saudi-Arabien. Kein Menge nackte Tatsachen auf den Schirm vor. Bleibt Betroffenen nur, ihr Web-Angebot so zu bearbeiten, dass es dem strengen Urteil der Google-Kontrolleure genügt. Flechsig weiß von Dating-Portal-Anbietern, die zum Beispiel mit separaten Landing Pages arbeiten, um so eine Adult-Einstufung zu vermeiden. Die Landing Page allein reicht jedoch noch nicht:„Wir gehen Kein Zufall: Google führt Deutschland gemeinsam mit weniger freiheitlichen Ländern auf schon zwei, drei Klicks tiefer.“ fk ❚ Exelution: Dubai und Kairo Münchner Digitalagentur eröffnet Niederlassungen in Arabien I mmer mehr deutsche Performance- Exelution tritt dabei als FullserviceMarketing-Dienstleister wagen den Dienstleister auf und bietet alle Leistungen Schritt in den arabischen Raum. Nachdem aus einer Hand an – von der Strategieentdie Augsburger Performance-Agentur wicklung bis zur Realisierung. „Wir möchten uns früh diesen Markt Explido bereits im Sommer 2011 im Rahmen ihres neu gegründeten Netzwerks sichern“, erklärt Usama Abu-Pascha, GeYamondo ihre Fühler in die Vereinigten schäftsführer von Exelution Middle East Arabischen Emirate (UAE) ausgestreckt mit ägyptischen Wurzeln. „Ziel ist es, die hat und eine Kooperation mit der Agentur Dynamik dieser Länder zu nutzen und auf IMC in Dubai eingegangen ist, weitet jetzt die starke Nachfrage nach professionellen die Münchner Digitalagentur Exelution Online-Marketing-Lösungen zu reagieihr Geschäft über die Grenzen Europas ren. Zudem sehen wir uns als kompetenaus. Seit Januar 2012 ist Exelution mit ten Partner für deutsche Unternehmen, die in den Nahen Osten Tochtergesellschaften in expandieren wollen.“ Dubai und Kairo präsent. Bei der Nutzung von Bereits kurz nach der Kanälen wie Facebook und Gründung können die araYoutube sind die Länder bischen Exelution-Dependes Nahen Ostens bereits dancen Neukunden melweiter als die Europäer. den, darunter den ersten Beispielsweise gibt es in ägyptischen Youtube-FernÄgypten professionelle sehsender El Gomhoreya, die E-Commerce-Plattform TV-Kanäle, die ihre ForNefsak.com, die im aramate nur über Youtube senden. Exelution-Grünbischsprachigen Raum ein der René Körting sieht in ähnliches Konzept wie dieser Region vor allem in Amazon verfolgt, und den Bereichen SEM und QSoft, einen der wichtigs- Ägyptische Wurzeln: Usama Social Media noch großes ten Online Publisher ara- Abu-Pascha, Geschäftsführer von Exelution Middle East Potenzial. fk bischsprachiger Inhalte. ❚ Bing ist nicht mehr Beta G ut zweieinhalb Jahre nach dem Launch am 1. Juni 2009 hat die Microsoft-Suchmaschine Bing das Beta-Stadium verlassen. Seit dem 27. Januar 2012 befindet sich der ambitioniert gestartete Auch ohne Beta schön: Bing präsentiert auch im Regelbetrieb jeden Tag ein neues Bild Google-Konkurrent im Regelbetrieb. Um dem Erzrivalen gefährlich zu werden, muss Bing in Deutschland noch erheblich aufholen: Google hält über 80 Prozent des deutschen Search-Marktes, Bing liegt derzeit bei rund vier Prozent. Der Softwarekonzern setzt große Hoffnung in die Buchungsplattform Ad Center, die in den USA bereits online ist und 2012 auch in Europa gestartet werden soll. Immerhin: In den USA hat Bing 15 Prozent Marktanteil, Google hält 66 Prozent. fk ❚ 13_Interview_Zanox.qxd 3/12 01.02.2012 14:12 Uhr 6. Februar 2012 Seite 13 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 13 INTERVIEW „Enormer Nachholbedarf“ Die Automotive-Branche muss Performance Marketing als Absatzkanal begreifen, glaubt Zanox-CMO Michael Hartwig B ei Kreativ-Awards gehören die Branding-Kampagnen großer Automobilkonzerne regelmäßig zu den Gewinnern. Doch für Michael Hartwig, Marketingvorstand des Performance-Netzwerks Zanox, ist Branding allein im Automotive-Bereich nicht genug. Seine These: Transaktionsbasiertes Marketing wird für Autohersteller immer wichtiger. Neuwagen werden heute in Deutschland fast ausschließlich beim stationären Händler gekauft. Wieso sollen die Autohersteller ihre bisherigen Branding-Kampagnen in Zukunft gegen abverkaufsbasierte Werbemodelle eintauschen? Michael Hartwig: Die Automobilindustrie hat das Performance Marketing noch nicht als großes Steckenpferd für sich erkannt. Wir erwarten auch nicht, dass die Marketing-Entscheider großer Hersteller jetzt ihr ganzes Geld für Performance Marketing ausgeben werden. Wir glauben aber, dass in der Gesamtorchestrierung und Kampagnenarchitektur Performance Advertising einen immer größeren Stellenwert einnehmen wird. Unsere These dazu ist einfach: In Zeiten, in denen es immer wichtiger wird, Geld vernünftig auszugeben – und gegebenenfalls auch darüber einen Nachweis zu führen – werden transaktionsgebundene Business-Modelle einen starken Schub erfahren. Aber die Transaktion im Internet ist doch nur in den seltensten Fällen tatsächlich der Kauf eines Autos. Hartwig: Hier geht es eher um den Lead, also die Anforderung von Prospekten oder die Vermittlung einer Probefahrt. Europas größtes Performance-AdvertisingNetzwerk wurde im Jahr 2000 in Berlin gegründet. Die Zanox.de AG gehört zu 52,5 Prozent der Axel Springer AG und zu 47,5 Prozent der Publigroupe AG. Seit 2010 leitet CEO Philipp Justus das Management-Team Wie kann Performance Marketing sicherstellen, dass die Leads nicht nur quantitativ stimmen, sondern auch qualitativ? Es nützt ja nichts, wenn man möglichst viele Menschen dazu bewegt, mit einem Vorführwagen in der Gegend herumzufahren. Es müssen ja vor allem die potenziellen Käufer eines solchen Autos angesprochen werden. Hartwig: Da ist der Weg bis zum Handel relativ lang. Das ist ein Problem, das der Hersteller oder Importeur lösen muss, bei dem wir bei Zanox ihm aber helfen können. Performance Advertising kommt ins Spiel, wenn es um die knallharte Währung einer Adresse geht, die in eine Probefahrt konvertiert wird. Es gibt für die Automobilindustrie keinen heißeren Lead als jemanden, der die Hand gehoben und gesagt hat: Hartwig: Es gibt eine riesige Fallhöhe zwischen der kreativen Idee und der Umsetzung einer Kampagne in der Art, dass sie auch gut konvertiert. Da findet man Websites mit enorm aufwendigen Animationen – und am Ende fehlt der Call to Action, der dem Kunden sagt, wie er sein gerade gewecktes Michael Hartwig Interesse an einem Auto jetzt umsetzen kann. Da sehe ich verantwortet seit Mai 2011 als Chief Markeauch auf Agenturseite einen ting Officer (CMO) das Marketing und die enormen Nachholbedarf. Unternehmenskommunikation bei Zanox. Zuvor war der 37-Jährige als Executive Director Brand Marketing für die Marken Opel und Vauxhall zuständig. ❚ www.zanox.com „Ja, ich möchte dieses Auto probefahren.“ Und wenn die Autoindustrie es erst einmal verstanden hat, die Menschen aus der Zielgruppe den richtigen Produkten zuzuordnen, also diesen Match hinzubekommen, dann ist Performance Advertising für sie eine Goldgrube, die sie nur noch monetarisieren müssen. Wie viel ist denn ein Lead wert? Hartwig: In der Automobilindustrie gibt es ein enormes Wissen darüber, wie viel etwa die Adresse eines Menschen wert ist, der einen 3er-BMW kaufen möchte. Wenn jetzt ein Anbieter wie Zanox dazukommt, der aus seinem Netzwerk Tausende von Leads liefern kann, dann kann sich ein Marketing-Verantwortlicher sehr schnell ausrechnen, wie stark das konvertiert und wie sein Return on Investment aussehen wird. Nehmen wir mal an, es ist Sommer und es werden Probefahrten im neuen Mercedes SL angeboten. Da wird man ja keine Schwierigkeiten haben, Menschen zu finden, die einen solchen Flitzer gern einmal ausprobieren wollen. Doch woher weiß der Hersteller, welcher dieser Menschen sich ein solch teures Auto überhaupt leisten kann? Hartwig: Das weiß er aus seinem CRM. Er weiß, wie alt die Käufer eines solchen Autos sind, er weiß sogar, wo sie wohnen. Er kann Geo-Targeting einsetzen. Allerdings werden solche exklusiven Automodelle ja eher verteilt als verkauft. Performance Advertising kann seine großen Stärken im großen Bereich der Volumenmodelle ausspielen. In diesem Bereich trauen wir uns zu, dass wir helfen können, und das ist ja auch der Bereich, in dem sich der Abverkauf etwas schwieriger gestaltet. Es bleibt allerdings die Aufgabe, den Lead zu veredeln. Hartwig: Was ist eigentlich ein Lead? Sind es fünf Items oder zehn Items mit Double Opt-in, die erfüllt sein müssen, bevor die Adresse die Kriterien erfüllt? In der Autoindustrie unterscheidet man im Wesentlichen drei verschiedene Arten von Leads, den sogenannten „Call for Brochure“, also das Bestellen von Prospektmaterial, den „Call for Quote“, sprich eine Angebotsabfrage mit Preis für ein konkretes Fahrzeug, und eben das dokumentierte Interesse an einer Probefahrt. Darüber muss man im Einzelnen sprechen, da bieten wir verschiedene Lösungen an. Darüber hinaus lassen sich Validierungen vornehmen, bevor wir die Adresse weitergeben. Wir können etwa das Call Center Handling übernehmen und die einzelnen Adressen weiter qualifizieren – und dadurch sicherstellen, dass nur die Leads, die der Kunde als „heiße“ Leads definiert hat, auch tatsächlich an ihn weitergegeben werden. Aber nicht jeder Lead kauft ja auch gleich ein Auto, oder? Hartwig: Natürlich. Die Konversion von Interessenten für eine Probefahrt zu Kaufinteressenten, die diese Probefahrt tatsächlich machen, beträgt vielleicht eins zu fünf, in schwierigen Verkaufsumfeldern vielleicht nur eins zu 15. Und der Marketingverantwortliche weiß ziemlich genau, wie viele Probefahrten er im Schnitt braucht, um ein Auto zu verkaufen. Daraus kann er errechnen, wie viel er für einen Lead ausgeben will, damit es sich für ihn lohnt. Das ist je nach Land und Marke unterschiedlich. In Frankreich zum Beispiel kann ein solcher Lead deutlich weniger wert sein als in Deutschland. Wenn man sich die gängigen Auto-Werbekampagnen in Bezug auf ihre PerformanceOrientierung ansieht, dann besteht da noch ein gewisses Optimierungspotenzial. Woher soll denn ein Autohersteller in schwierigen Zeiten das Geld für Performance Marketing bekommen, wenn er es an anderer Stelle nicht einsparen kann? Die Budgets wachsen nicht in den Himmel, und Branding bleibt weiterhin wichtig. Hartwig: Genau da sehen wir auch unsere Chance. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zeigt Performance Marketing seine Stärken, denn es ist transaktionsbasiert. Zwar kauft ein Kunde nicht direkt, aber er bestellt Prospekte oder meldet sich für eine Probefahrt an – alles Dinge, die messbar zum Abverkauf beitragen. Das ist eine knallharte Währung, die sie nur bezahlen, wenn die Aktion erfolgt ist. Dennoch, die Frage bleibt: Was tun, wenn das Marketing-Budget nicht mehr hergibt?. Hartwig: Am liebsten wäre es uns bei Zanox, wenn die Autohersteller begreifen würden, dass Performance Marketing eigentlich ein Vertriebsauftrag ist. Ein Performance-Budget müssen Sie nicht deckeln, denn je mehr Sie für transaktionsbasierte Werbung ausgeben, desto mehr verkaufen Sie. Und die Mittel dafür können Sie aus den Sales Allowances ziehen, also aus Sonderprämien oder Preisvorteilen – Geld, das der Hersteller sonst dem Auto als Vertriebsunterstützung in den Kofferaum legt. ❚ Interview: Frank Kemper Rund 35.000 Neuwagen wurden 2011 im Internet direkt verkauft – wenig im Vergleich zu den drei Millionen Neuwagen, die im stationären Handel abgesetzt wurden. Transaktionsbasiertes Performance Advertising im Automotive-Bereich definiert deshalb nicht den Sale als Konversionsziel, sondern den Lead. Als „heißester“ Lead gilt die Anmeldung zu einer Probefahrt. 14-15_Mass_Customization.qxd 14 01.02.2012 14:37 Uhr Internet World BUSINESS Seite 14 MARKETING & WERBUNG 6. Februar 2012 3/12 MASS CUSTOMIZATION Hier ist jeder Kunde König Mass Customization gewinnt an Fahrt. Dabei stellen Verbraucher selbst Müslis, Duschgels oder das Futter für ihren Hund zusammen. Unternehmen erschließen so neue Geschäfsfelder und stärken die Kundenbindung ei uns ist der Kunde König!“ Diese alte Kaufmannsdevise rückt vor allem im Internet in den Vordergrund. Mit großem Medienecho lanciert etwa McDonald’s aufgrund des großen Erfolgs 2011 dieses Jahr erneut seinen Burger-Bau-Wettbewerb „Mein Burger“. Jeder, der sich zum Hobbykoch berufen fühlt, darf nach Herzenslust Rezepte vorschlagen. Der Burger, der am häufigsten gewählt wurde, kommt dann in die Läden. Exotische Zusammensetzungen haben aber keine Chance, denn bei den Pimp-your-Burger-Wettbewerben zählt allein der Geschmack der Masse. B Müsli nach Maß gibt es inzwischen auch bei Rewe Für jeden Nutzer das Passende Genau den umgekehrten Weg gehen Anbieter von „Mass Customization“ (MC). Hier kann jeder ganz nach seinem Gusto sein Wunschprodukt individuell „maßschneidern“ und bestellen. Egal ob Müsli, Tee, Hundefutter, Schokolade, Duschgel: Einsatzmöglichkeiten gibt es zuhauf. Dabei ist MC – so der Fachjargon – keinesfalls nur etwas für Branchenriesen. Im Gegenteil: Viele Anbieter von personalisierten Produkten sind kleine und mittelständische Betriebe, zum Teil nur mit drei, zehn oder wenig mehr Mitarbeitern. „Ein kleines Müsligeschäft in einem Stadtteil mit 25.000 Einwohnern? Das hätte nie funk- Mass Customization Mass Customization (MC) bezeichnet die individualisierte Massenfertigung von Produkten: Speziell nach Kundenwunsch entworfene oder zusammengestellte Produkte werden anschließend in den firmenüblichen (Massen-)Produktionsverfahren hergestellt. Erste Angebote gibt es seit der Jahrtausendwende, derzeit wächst MC rasant. Auch unter der Dusche wollen Verbraucher einen Duft mit einer ganz persönlichen Note tioniert“, erklärt Béla Kubick, Geschäftsführer des Viermannbetriebs Müsli.de in Oberhausen. „Aber durch das Internet erreicht man zu ähnlichen Konditionen eine um ein Vielfaches größere Klientel. Individualisierte Produkte beginnen sich durch die Masse zu rechnen“, erläutert er die Skaleneffekte. Ob etwas machbar ist und wie weit die Individualisierung geht, hänge vom Produkt ab und vom Aufwand, den die Firma betreiben will. Mass Customization zieht auch beim Thema Verpackung und Design. Seit Kurzem bietet etwa der Drogeriemarkt DM den „Fotoparadies Produktdesigner“ (http://produktdesigner.fotoparadies.de) an: Fans der Handelsmarke Balea Dusche & Creme designen hier online ihr eigenes Etikett. „Der Balea-Produktdesigner wird rege genutzt, viel mehr als gedacht“, zieht Christoph Werner, Geschäftsführer Marketing und Beschaffung von Deutschlands Die Reihe der Beispiele könnte unendlich fortgesetzt werden. Mass Customization – so unisono die Meinung der Anbieter – ist komplett unabhängig von Geschlecht oder Alter. Und es erlaubt den Anbietern, sich unabhängig(er) vom Preiswettbewerb in einer Branche zu machen. Es lohnt sich dabei für eine weibliche, modeaffine ZielTäschchen wechsel dich spielen kann man bei My Unique Bag gruppe genauso wie für die eher im Luxussegment größter Drogeriemarktkette DM, schon angesiedelte männliche Zielgruppe der Liebhaber von Maßanzügen. „Maßkleinach den ersten Tagen positive Bilanz. dung war früher ein Zeichen für Luxus“, Für jedes Alter und Geschlecht sagt zum Beispiel David Beckers. Er hat Und auch der B2B-Bereich mit profanen mit seinem Bruder 2005 Hemdwerk.de ins und nicht so emotionalen Produkten wie Leben gerufen. „Wir sehen uns als VorreiFußmatten eignet sich hierfür. So offeriert ter einer Idee, die individuelle Bekleidung Matthias Weber, Geschäftsführer von iMat, für eine sehr große Zielgruppe zugänglich gewerblichen Kunden „die Möglichkeit, gu- macht.“ Schon ab 40 Euro kann der Kunde ten Geschmack schon im Eingangsbereich ein Maßhemd kaufen. Das setzt allerdings zu zeigen“, und verlangt für eine individuell für den Hersteller ein hohes Maß an Standesignte Fußmatte im Firmen-CI ab 30 dardisierung und Automatisierung bei der Bestellung und Fertigung voraus, sagt Euro aufwärts (www.fussmatten-shop.eu). Interview „Ausreichend Ressourcen einplanen“ Warum setzen immer mehr Firmen auf Mass Customization (MC)? Simon Umbreit: Mittels Mass Customization werden Unternehmen dem Wunsch der Kunden nach Individualisierung gerecht und können gleichzeitig eine stärkere Bindung zur Marke herstellen. Die Produkte sind dabei Träger einer bestimmten Markenbotschaft. Für welche Produkte ist MC geeignet? Umbreit: Grundsätzlich für alle Produkte, die das Potenzial haben, eine emotionale Bindung zur Marke herzustellen, besonders im Umfeld Lifestyle, Mode oder Geschenke. Aber auch für Unternehmen, die dem Preiskampf im Segment der standardisierten Produkte ausweichen und Simon Umbreit, Geschäftsführer der Stuttgarter DigitalAgentur Weitclick ❚ www.weitclick.de ihren Kunden einen zusätzlichen Nutzen bieten möchten. Letztendlich ist das aber eher eine Frage der richtigen Idee, wie man dem Kunden ein interessantes Angebot zu einem vernünftigen Preis bietet. Wer ist die Zielgruppe für individualisierte (Massen-)Ware? Umbreit: Die Zielgruppe ist eher dort zu finden, wo Wertigkeit, Individualität, Emotionalität und Marke eine Rolle spielen und nicht vorrangig der Preis. Wie hoch ist der Aufwand? Umbreit: MC wird erst möglich durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien. Die größte Herausforderung liegt aber in Prozessen wie Produktion, Logistik, Payment und Kundenservice. Diese Prozesse müssen angepasst oder komplett neu definiert werden. Außerdem sollten ausreichend Ressourcen eingeplant werden. Auch ist ein entsprechend großes Marketingbudget, um Kunden das Angebot zu kommunizieren, zu berücksichtigen. Wie hat sich denn der Markt in den Jahren seit den ersten Mass-Customization-Angeboten entwickelt? Umbreit: Das Thema ist für viele Branchen eher schon zum Standard geworden. Die anhaltende Verbreitung digitaler Medien sowie neue, effizientere Produktionsverfahren erlauben aber immer kleinere Mengen und immer mehr innovative Anwendungsgebiete, wie beispielsweise T-Shirts, Duschgel, Turnschuhe, Büroausstattung, Müsli und so weiter. Wenn der Trend der besseren Bezahlbarkeit bei kleineren Mengen anhält, wird es spannend, welche Branchen und Produkte in Zukunft noch individualisierbar sein werden. In Bezug auf den Preis wird es allerdings noch eine Zeit dauern, bis Mass Customization mit der herkömmlichen Massenproduktion von Standardprodukten ernsthaft konkurrieren kann. 14-15_Mass_Customization.qxd 3/12 01.02.2012 14:37 Uhr Seite 15 MARKETING & WERBUNG 6. Februar 2012 Beckers. Mit Standards (in Form von Basismodellen) zur Vielfalt (durch Kombimöglichkeiten) heißt es auch bei Myuniquebag.de. In dem Online Shop können Kunden aus verschiedenen Basismodellen ihre persönliche Tasche zaubern. Hochgerechnet gibt es zehn Milliarden Varianten – ab 90 Euro. Maßarbeit und perfekte Mischung sche PR und Social Media wie Blogs, Facebook und Twitter wichtige Werbeinstrumente. Wie das Beispiel von Myparfuem.de zeigt, ist aber auch der Sprung ins TV möglich, wenn das Thema interessant genug ist. Weil das Herstellungsverfahren der individuell zusammenstellbaren Düfte so spannend ist, berichteten schon Pro Sieben, RTL, Sat1 und ZDF in Boulevardund Wissensmagazinen sowie „Brigitte“, Derzeit auf dem Vormarsch sind schnelldrehende Konsumgüter wie Hundefutter, Tee oder Müsli. So können sich auf Müsli.de Körnerfreunde aus Flocken, Früchten und Nüssen (alles Bio versteht sich) ihre gewünschte Mischung in entsprechender Dosierung zusammenstellen; rein rechnerisch gibt es 560 Billiarden Mischungen, sagt Geschäftsführer Béla Kubick. Gemischt wird von Hand: „Sobald das Okay vom System kommt, werden Versandetiketten und Zutaten-Labels automatisch erstellt. Die Mitar- Auch mit Herzchen & Würstchen zum selber zusammenstellen kann Umsatz gesteigert und die Kundenbindung gestärkt werden beiter im Mischraum sehen direkt auf dem iPad, was zu mischen ist“, beschreibt er. Mymuesli.com hat inzwischen auch den Sprung ins reale Handelsregal geschafft, beispielsweise bei Rewe. Die Werbetrommel rühren Doch woher erfahren die Verbraucher von den Angeboten? Groß angelegte Werbekampagnen können sich die meisten Anbieter nicht leisten. Insofern sind klassi- Was Ihnen Mass Customization bringt Vorteile Zugang zu neuen Zielgruppen und Absatzkanälen Weniger Vergleichbarkeit Direkter Kontakt zum Kunden (One-to-One Marketing) Positive Effekte für die Marke Innovative, kreative Marketingformen (von der Massen- zur Individualkommunikation) Nachteile Mehr Komplexität in der Markenführung durch direkte Einbeziehung des Kunden Rechtliche Aspekte (Urheberrechte, Nutzungslizenzen usw. beachten) Großer Aufwand, damit Prozesse profitabel werden Quelle: Umbreit/Weitclick Was Sie als Anbieter beachten sollten 1. Grundsätzlich kundenorientiert aufstellen und das Marketingbudget entsprechend einplanen 2. Prozesse sauber definieren und konsequent optimieren (Produktion, Logistik inklusive Retouren, Payment, Kundenservice usw.) 3. Kreativ sein, den Mut haben für neue Ideen, neue Technologien nutzen 4. Was Bestellmengen angeht: geduldig sein 5. Auf eine gute Usability beim Design achten, Anwendungen einfach halten Quelle: Umbreit/Weitclick „Die Zeit“ und viele andere über den 2008 gegründeten Duftmischer. Begleitend eingesetzt werden Medienkooperationen (online und offline), regelmäßige Presseaussendungen oder Aktionen (Valentinstag). Kurz: Auch im Marketing hilft Kreativität. Trotz des hohen Aufwands, den Müsli.de, Myuniquebag.de oder Hemdwerk.de betreiben, lohnt die Mühe für Händler wie Kunden: Die gesamte Branche verzeichnet Internet World BUSINESS 15 wachsende Umsätze, „die Nachfrage nach Individualität bei Produkten des täglichen Lebens steigt“, so David Beckers. Oft sind die Umsätze der Kleinbetriebe zwar noch so gering, dass der MC-Shop nebenherläuft, doch die meisten schaffen in kurzer Zeit den Sprung in die Rentabilität – und haben in der Nische die Chance, mit großen Markenanbietern zu konkurrieren. ❚ Susanne Herrmann 16_SocialMedia.qxd 16 01.02.2012 14:02 Uhr Internet World BUSINESS Seite 16 MARKETING & WERBUNG 6. Februar 2012 3/12 SOCIAL-MEDIA-STRATEGIE Echter Dialog statt Fan-Massen Nachdem der erste Hype vorbei ist, blicken Firmen differenzierter auf Social Media Marketing S habe die Erfahrung geocial Media hat sich 2011 macht, dass es immer jeals Teil des Marketingmanden gibt, der versucht, mix etabliert. „Bei werbedie Abstimmung zu manitreibenden Kunden ist Sopulieren, was zur Folge hat, cial Media heute Standard“, dass sich andere Fans darümeint Matthias Berger, Geber beschweren. „Das gibt schäftsführer der Münchner immer Ärger auf der FanKreativagentur Berger Baapage.“ Dass Votings anders der Hermes, und konkretiausgehen können als gesiert: Der Einsatz des soziaplant, hatte auch der Onlen Netzwerks Facebook für line- und Versandhändler Marketingzwecke sei StanOtto erfahren. Beim Modeldard, der KurznachrichtenWettbewerb im November dienst Twitter hingegen 2010 stimmten die meisten nicht, und auch Google+ sei Fans für den Studenten Sanoch weit davon entfernt. scha, der als „der Brigitte“ in Die Umfrage „Social Media Frauenkleidern mit Perücke in Unternehmen“, die die posierte. Doch das UnterFachgruppe Social Media nehmen nahm die Sache mit im Bundesverband Digitale Humor. „Der Brigitte“ durfWirtschaft (BVDW) im Dete zwei Wochen lang das zember 2011 veröffentlicht Profilbild des Facebookhat, ist ebenfalls ein IndikaAuftritts von Otto zieren. tor dafür, wie aktiv Firmen Otto nutzt den Unternehim Social Web inzwischen mensauftritt in Facebook sind: Während 74 Prozent für innovative Interaktionsder befragten 188 Unternehmöglichkeiten. Jüngstes Beimen sich vor einem Jahr spiel ist die virtuelle Annoch deutlich weniger mit Die virtuelle Anprobe ist Teil der Facebook-Präsenz von Otto probe. Nutzerinnen wählen Social Media beschäftigten, hat das Thema für 72 Prozent aktuell eine genden Konzepte haben, was sie denn mit Kleidungsstücke aus und können sie vor sehr hohe Bedeutung. 85 Prozent sind der all diesen Fans anfangen sollen. Viele einer Webcam „anziehen“. Wer will, kann Ansicht, dass Social Media für ihr Unter- Unternehmen tun wenig, um einen echten die Fotos hochladen. Die Galerie zeigt genehmen an Bedeutung gewinnen wird. Dialog mit ihren Kunden zu führen, und lungene und weniger gelungene Beispiele. Auch der Mobilfunkanbieter Simyo beDiese Umfrage zeigt jedoch auch, dass die begnügen sich damit, irgendwelche beKommunikationsplattformen im Web im- deutungslosen Fragen zu stellen, einfach schäftigt sich mit der Frage, wie die Intermer noch in erster Linie für die Steigerung nur um Kommentare zu generieren, meint aktion mit den Kunden über Social Media, der Bekanntheit sowie zur Imageverbesse- Joe Mele von der US-Agentur Razorfish konkret Facebook, ausgebaut werden rung dienen. Knapp 74 Prozent der Be- auf seinem Blog Melesmusings.com. kann. „Über 80 Prozent unserer knapp fragten verwenden Social Media häufig für 19.000 Facebook-Fans sind Kunden, und Engagement wird schwieriger Pressearbeit und PR, also als zusätzlichen diese wollen auch vom Facebook Shop Kanal für die „Einweg-Kommunikation“. Die sozialen Netzwerker haben inzwi- profitieren. Dieser Insight spielt für uns Zu Kundenbindungszwecken setzen rund schen dazugelernt und sind meist keine eine entscheidende Rolle, sodass wir uns 60 Prozent der Befragten auf Twitter, Face- Neulinge mehr. Matthias Berger geht da- gerade mit der Frage beschäftigen, wie wir book und Co. von aus, dass es künftig schwerer wird, die unseren Bestandskunden dort ebenfalls Social Media User zu mehr Engagement zu Mehrwerte bieten können“, sagt Nicolas Entwicklung in drei Phasen Biagosch, Geschäftsbewegen, da der Neuführer Simyo GmbH. Bislang war das Hauptziel der in Social igkeitseffekt weg ist Er spricht am ersten Media aktiven Unternehmen, die Zahl der und die Fans oder Tag der Internet Fans und Follower zu steigern, also die Follower mit AngeWorld Messe über SoPräsenz der Marke zu stärken, analysiert boten zu mehr Intercial Commerce bei das US-Unternehmen Wildfire Interactive aktion nun überflutet Simyo. Das Unternehaus Redwood City, Kalifornien. Der An- werden. Er vergleicht men misst den Erfolg bieter einer Social Marketing Suite pro- die Entwicklung mit der Social-Media-Akgnostiziert im Report „2012 and Social dem Schicksal der tivitäten an der viraMedia: What’s Next?“, dass sich dieser Banner-Werbung im len Reichweite. „Bei Fokus verlagern und das „Engagement“ Netz: Die User hätten uns zählt in erster stärker in den Mittelpunkt rücken wird: gelernt, Banner-FläLinie die Interaktionsdie Qualität der Interaktion mit den Nut- chen nicht mehr zu rate. Eine Community zern. Wie häufig wird kommentiert? Wie beachten. Eine ähnli- Die Erhöhung der Brand Awareness ist oft wurden Inhalte an andere weitergelei- che Entwicklung wer- laut Umfrage von Wildfire am wichtigsten mit einer hohen Interaktionsrate ist für ein tet? Wie stark gelingt es, die Nutzer dazu zu de es im Social Media motivieren, eigene Inhalte zu erstellen? Marketing geben. Hier seien künftig die Unternehmen wertvoller als mehrere hunErst im dritten Schritt wird es ums Geld- Agenturen und ihre Kreativen gefragt, den derttausend Fans, die keinerlei Beziehung zu der Marke haben.“ Bei Simyo rückt das verdienen gehen, sprich: Wie werden die Spannungsbogen zu halten. Nicht nur die Nutzer sind erfahrener ge- Kundenbeziehungsmanagement über SoFans und Follower in qualifizierte Leads umgewandelt oder wie können bestimm- worden, auch die Unternehmen haben cial Media in den Blickpunkt, erklärt Biadurch ihre Social-Media-Aktivitäten ge- gosch: „Das Thema Social CRM wird für te Aktivitäten den Umsatz ankurbeln? Mancher Branchenexperte kritisiert, lernt, was zieht und was nicht. „Wir konzi- uns immer wichtiger. Hier arbeiten wir dass Marken zwar so viele Fans und Follo- pieren keine Gewinnspiele, bei denen die gerade an ersten Konzepten, um auch im wer wie möglich gewinnen wollen, dass sie Abstimmung der Nutzer direkt zum Ge- Bestandskunden-Marketing von Social aber immer noch keine wirklich überzeu- winn führt“, erklärt Berger. Seine Agentur Media zu profitieren.“ is ❚ Interview Diana Degraa, Director Digital Media bei Media Team OMD, Düsseldorf ❚ www.omd germany.de Budgets für Sichtbarkeit und Consumer Engagement Hat sich Social Media Marketing als Teil des Marketingmix etabliert? Diana Degraa: Ja, die Marketingentscheider wissen, dass Social Media ein Bestandteil des Kommunikationsmix sein muss. Die Art, wie dieser Kanal bereits bedient wird, ist allerdings stark diversifiziert. Welcher Teil des Gesamtwerbebudgets Ihrer Kunden fließt in Social Media Marketing? Degraa: Diese Zahl genau zu fassen, ist schwierig. 2011 sind in Deutschland durchschnittlich etwa vier Prozent des digitalen Display-Budgets in Social-Media-Umfelder geflossen, darunter viele Performance-Kampagnen. Wie viel Budget jedoch für Aktivitäten wie Content-Produktion oder Redaktion innerhalb der Social-Network-Profile ausgegeben wird, kann man kaum ermitteln, denn zum einen wird vieles firmenintern umgesetzt, zum anderen sind unterschiedlichste Dienstleister daran beteiligt. Werden die Budgets für Display in Social-Media-Umfeldern größer? Degraa: Im Media-Einkauf bezogen auf Display-Werbung in Social-Media-Umfeldern gehe ich 2012 von einem Wachstum im Jahresvergleich im einstelligen oder kleinen zweistelligen Prozentbereich aus. Das wird davon abhängen, welche neuen Vermarktungsoptionen uns 2012 und darüber hinaus noch ins Haus stehen. Wohin fließt das Geld? Degraa: Unseren Kunden sind Visibi- lität und Consumer Engagement wichtig, deshalb setzen wir vor allem auf Facebook und Youtube, manchmal auch auf Nischen wie Foren und Blogs mittels eigener BlogmarketingKampagnen. Youtube ist nicht nur eine reichweitenstarke Suchmaschine, sondern auch als Social-Media-Plattform für Display-Werbung relevant. Da gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten: von der Platzierung auf der Homepage bis zu Sponsored Videos. Wir schätzen bei Youtube die Buchungsoption „True View“, bei der nur der komplett betrachtete Videospot bezahlt wird. 17_Topkampi_03-2012.qxd 3/12 30.01.2012 14:23 Uhr Seite 17 MARKETING & WERBUNG 6. Februar 2012 Internet World BUSINESS In den Köpfen der User 17 Wer sein Anliegen mit vielen Worten erklären muss, hat vermutlich keine zündende Idee gehabt. Bei Immonet ist Werbung anders: Klar, kurz und prägnant – und fast ohne Worte. Immonet versucht, die Wünsche seiner Nutzer zu erraten V orstellung und Realität in Einklang zu bringen, kann ein kompliziertes Unterfangen sein – das weiß unter anderem jeder, der eine Immobilie sucht.Vom neuen Zuhause gibt es oft schon eine genaue Vorstellung. Und hat man sich im Geiste bereits auf einem Balkon gesonnt, in einer großzügigen Küche gekocht oder ist über einen Parkettboden gelaufen, wird man sich nur schwer mit einer gefliesten Bleibe mit Kochnische, aber ohne Balkon abfinden. Das Immobilienportal Immonet.de weiß um dieses Dilemma – und zeigt mit seiner crossmedialen Kampagne in Printtiteln, im Internet und im TV einen Ausweg auf. Mit dem Slogan „Was Sie im Kopf haben, haben wir im Netz“ benennt das Portal prägnant seine Kompetenzen. Die Vorgestellt von: Christian Riesenberger, Vorstand Marketing und Sales der Yellow Map AG in Karlsruhe ❚ www.yellowmap.de Ohne Worte: Was der Patient möchte, erkennt sogar das EEG ganz deutlich Steckbrief Offene Wünsche: Immonet schaut seinen Nutzern in die Köpfe und weiß, was diese wollen ❚ Auftraggeber: Immonet GmbH, Hamburg ❚ Auftrag: Integrierte Kampagne zur Stärkung von Reichweite und Bekanntheit ❚ Agentur: Freunde des Hauses Werbeagentur GmbH, Hamburg ❚ Internet: www.immonet.de ❚ Launch: Oktober 2011 Einfachheit des Satzes spiegelt die Einfachheit der Lösung wider: Wer „die eine Wohnung“ sucht, findet sie gewiss im mehr als 1,14 Millionen Objekte umfassenden Web-Angebot des Portals. Um das bildlich zu verdeutlichen, scheut sich das Unternehmen nicht, seinen Usern in den Kopf zu schauen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Die Werbung zeigt einen Mann und eine Frau, deren Köpfe geöffnet sind und so ihren „Traum vom Wohnen“ offenbaren. Die passende Geschichte zum Immonet-Slogan zeigen die TV-Spots, die komplett ohne Sprache auskommen: Während ein Patient sich einer Hirn- strommessung unterzieht, schlagen die Messschreiber des EEG heftig aus. Das Ergebnis lässt den Arzt stutzen: Statt der üblichen gezackten Linien ergibt sich das Bild eines Hauses. Und der Patient lächelt verschmitzt. Wer eine klare Message hat, braucht eben nicht viele Worte. ❚ Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister 9flats.com Kampagne inklusive TV-Spot, Online, Anzeigen und Citylights BBDO Proximity Frosta Tiefkühlkost Betreuung des kompletten Media-Etats OMD 90elf Vermarktung des Online-Fußballradiosenders RMS Fujitsu Technology Internationale Kampagne für die Fujitsu-Lifebook-Serie Webguerillas Hansa Mineralbrunnen Mediaplanung für die Mineralwassermarke Hella Pilot Maria Galland Internationale Lead-Agentur für den Kosmetikhersteller Die Crew A.T.U. Mediaberatung und -planung für den Kfz-Dienstleister BMW Weltweite Imagekampagne mit TV-Spot, Web-Special und Printmotiven Interone D’Arbo Werbekampagne inklusive TV-Spots sowie flankierenden Online-, PoSund PR-Aktivitäten für den österreichischen Konfitürenhersteller Demner, Merlicek & Bergmann Meinauto.de Online-Vermarktung des Neuwagenportals Ströer Interactive Mustang Jeans Betreuung des Search Engine Advertising Exelution Dove Markenkampagne mit dem Claim „Ich sehe was, was du nicht siehst – und das ist schön“ / Mediaplanung / Online-Maßnahmen Dokyo / Mindshare / Interone Ritter Sport Kampagne zum 100-jährigen Firmenjubiläum inkl. Microsite Kolle Rebbe Rodenstock Eat Smarter Online-Vermarktung des Koch- und Ernährungsportals Tomorrow Focus Betreuung des internationalen Werbeetats inklusive Kreation einer Kampagne für den deutschen Markt Serviceplan / Plan Net / Mediaplus Flugladen.de Kampagne zur Steigerung der Bekanntheit in Internet und Funk Saint Elmo’s Samsung Kampagne für den überarbeiteten Tablet-PC Galaxy 10.1 N Cheil Germany Crossmedia Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Sky im Werbehimmel Der Bezahlsender investiert im Januar am meisten in Online-Werbung N icht nur verglichen mit dem Vorjahr, als Sky Deutschland 1,73 Millionen Euro (brutto) in seine Online-Kampagne steckte, hat der Pay-TV-Sender mächtig zugelegt. Das Unterföhringer Unternehmen gab deutschlandweit generell am meisten Geld im Internet aus, um damit sein Bezahlangebot zu bewerben. Rund 6,18 Millionen Euro waren im Januar genug, um sogar den Seriensieger Esprit, der immerhin auch stattliche 4,64 Millionen Euro lockermachte, zu überrunden. Auf Rang drei folgte die Deutsche Telekom, die wie Esprit für ihr Image warb. host ❚ Top-Werbungtreibende in den Werbecharts im Dezember 2011 Der Pay-TV-Sender Sky Deutschland legt sich online mächtig ins Zeug und erobert die Spitze des Rankings Produkt Firma Spendings in Mio. Euro Dez. 2011 Dez. 2010 Sky Pay-TV Sky Deutschland, Unterföhring 1,73 6,18 Esprit Image allgemein Esprit Europe, Ratingen 5,98 4,64 Telekom Image Deutsche Telekom AG, Bonn 5,37 4,17 Google.de Google Germany, Hamburg 2,70 3,46 BMW Fahrzeug-Firmenwerbung BMW AG, München 2,53 3,27 Zalando.de Zalando GmbH, Berlin 1,75 2,17 Groupon.de Citydeal GmbH, Berlin 0,45 1,79 1&1 Image 1&1 Internet AG, Montabaur 1,87 1,28 Media Markt Techn. Kaufhäuser Media-Saturn-Holding, Ingostadt 0,41 1,10 Elitepartner.de Elitemedianet GmbH, Hamburg 0,08 0,19 © INTERNET WORLD Business 3/12 Online aktiv: Pay-TV-Sender Sky Deutschland Zeitraum: 01.12.2011 – 31.12.2011 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2012 18_News_I.qxd 18 02.02.2012 11:34 Uhr Seite 18 E-COMMERCE Internet World BUSINESS Erfahrung macht klüger KARL LAGERFELD So macht Modeshoppen Spaß Modezar Karl Lagerfeld hat wie angekündigt seine erste Kollektion nur für den Web-Verkauf entworfen, die auf Net-a-porter.com – typisch Lagerfeld – erstklassig präsentiert wird. Der Meister selbst hat die Models Abbey Lee Kershaw, Arizona Muse, Sui He, Saskia de Brauw und Anja Rubik in Szene gesetzt. Per Klick auf die Klamotten gelangt die Kundin auf die Produktdetailseite und kann bestellen. dz Nutzer kaufen auf Facebook nicht ein, und Händler verkaufen nicht S hoppen auf Facebook wird kommen, sind nicht wenige Social-Media-Experten überzeugt. Die Facebook-Mitglieder indes sehen dies (noch) anders, zeigt der aktuelle W3B-Report „Shopping via Facebook: Akzeptanz und Anforderungen der Nutzer“ des Hamburger Marktforschungsinstituts Fittkau & Maaß unter 8.000 Social-Media-Nutzern. Viele Nutzer, wenig Käufer Lediglich zwei von 100 Facebook-Mitgliedern haben schon einmal in einem Shop auf Facebook eingekauft, 0,7 Prozent mehrfach. Immerhin 14,5 Prozent signalisieren Interesse an einer zukünftigen Shopping-Tour bei dem Social Network, mit 78 Prozent die Mehrheit verweigert sich jedoch jeglichem Konsumgedanken auf ihrer Kommunikationsplattform. Größte Hürde in Sachen F-Commerce sind der Studie zufolge Bedenken bezüglich der Datensicherheit. Nur 11,7 Prozent der Befragten haben hier vollstes Vertrauen in Facebook. 75 Prozent hingegen zeig- F-Commerce-Nutzung Haben Sie schon in F-Stores eingekauft? Schön emotional: Per Mausklick bestellen, was Topmodels am Leib tragen Ja 1,2 % Ja, mehrfach 0,7 % Nein, habe aber Interesse VOBIS Online vorerst gescheitert Nein, kein Interesse Die Franchisekette Vobis wagt einem Bericht der Fachzeitschrift „Channel Partner“ zufolge den dritten Vorstoß in Sachen E-Commerce und lagert den Betrieb ihres Webshops an den neuen Franchise-Partner Bora Computer aus. „Wir haben uns von dem unter eigener Regie betriebenen Shop mehr versprochen, doch das hat leider nicht funktioniert“, so Vobis-Geschäftsführer Jürgen Bochmann. Der Preiskampf im Online-Handel sei gnadenlos. dz Weiß nicht AMAZON Entsetzte Aktionäre Für seine Verdrängungsstrategie zahlt Amazon mit Kindle und Prime einen hohen Preis. Zwar stieg der Nettoumsatz im vierten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent auf 17,43 Milliarden USDollar. Doch das Nettoergebnis sank um 58 Prozent auf 177 Millionen US-Dollar. Im ersten Quartal 2012 könnte das Ergebnis sogar rot ausfallen. Jeff Bezoz erwartet ein Ergebnis zwischen 200 Millionen Dollar Minus und 100 Millionen Dollar Plus. dz Anzeige Sie brauchen eine neue Online-Agentur? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 3/12 Verebbter Hype EBAY Um ein Gespür für die richtigen Weichenstellungen zu bekommen, wurden jetzt im eBay-Headquarter in San José Verkaufsterminals aufgestellt, über die die eigenen Mitarbeiter lernen sollen, wie man auf eBay verkauft. Die Terminals sind mit allem ausgestattet, was man zum Verkauf über eBay braucht. Wer nicht weiß, wie das funktioniert, kann an wöchentlichen Schulungen teilnehmen. dz 6. Februar 2012 © INTERNET WORLD Business 3/12 14,5 % 77,9 % 5,7 % Basis: Facebook-Nutzer Quelle: Fittkau & Maaß, Stand: Januar 2012 ten sich besorgt. Für die Shopping-Befürworter indes sind eigenen Angaben zufolge exklusive Produkte, Kostenvorteile für Fans, exklusive Angebote, Produktbewertungen durch andere Nutzer oder Grouponing-Aktionen der größte Motivator, auf Facebook den Geldbeutel zu zücken und einzukaufen. „F-Commerce stößt bei den Networkern zumeist noch auf Zurückhaltung und Ablehnung“, schlussfolgern die Studienautoren. Es werde aber auch deutlich, dass sich ein Großteil der Facebook-Nutzer mit dem Thema noch gar nicht auseinandergesetzt hat. Facebook rührt die Werbetrommel nition des Begriffs Social Commerce sei der Grundstein für seine Weiterentwicklung, so die Überzeugung. Und bei Facebook würde man Social Commerce nicht mit der Eröffnung eines Stores auf dem Social Network gleichsetzen. dz ❚ Auch bei Facebook selbst erkennt man offenbar zunehmend das Dilemma, dass F-Commerce nicht zwingend, wie von Mark Zuckerberg angekündigt, „zum nächsten großen Anforderungen an F-Stores Ding im Internet“ wird – und Was muss ein F-Store bieten? Web-Händler in Sachen Social Commerce kaum mehr einen 43,2 % Exklusive Produkte Finger rühren. Das ist auch 41,8 % Kostenvorteile für Fans im europäischen E-Commerce32,5 % Exklusives Angebot Vorzeigeland nicht anders. Eine Einkaufsmöglichkeit, Umfrage des Online-Marketing31,7 % auch ohne Fan zu sein Portals New Media Age unter Möglichkeit der Produkt30,4 % großen britischen Retailern wie bewertung durch Nutzer John Lewis oder Reiss zeigt: Kei24,0 % Grouponing-Aktionen ner hat Social Commerce für Möglichkeiten 22,0 % zum Austausch 2012 auf der Agenda. Jetzt will Fan-Artikel einer Marke das Social Network in Händler18,7 % oder eines Unternehmens programme investieren, die den Mehrfachnennungen 4,0 % Etwas anderes möglich Begriff „Social Commerce“ klarer definieren sollen. Darüber Weiß nicht 14,4 % hinaus sollen die Händler motiBasis: Nutzer, die schon bei Facebook viert werden, mehr Social Pluggekauft haben oder daran interessiert sind. © INTERNET WORLD Quelle: Fittkau & Maaß, Stand: Januar 2012 Business 3/12 ins in ihre Seiten zu integrieren. Eine allgemein akzeptierte Defi- „Wir rocken den Konzern“ Ein siebenköpfiges Social-Media-Team lehrt Nestlé das Umdenken I Facebook-Nutzer wollen nicht kaufen n den kommenden fünf Jahren“, da ist seiner Marke Kitkat sämtliche Netiquette Alexander Decker, Head of Consu- im Social Web vermissen ließ. „Die Leute mer Relations beim Lebensmittelkonzern können ihre Ideen einbringen, Produkte Nestlé, ganz ehrlich, werden über den neu- testen“, erzählt Nestlé-Social-Commerceen Nestlé-Marktplatz „keine Riesenum- Managerin Katja Reuthal.„Sie müssen sich sätze zu erwarten sein“. Und doch gilt das nicht registrieren, wir moderieren nichts erste deutsche Social Network eines Le- vor, wir reagieren nur darauf.“ Das funktiobensmittelkonzerns unternehmensintern niert gut, die anfänglichen Nestlé-Basher als Erfolg. „Einen Monat nach dem wurden von Markenbotschaftern verLaunch im September vergangenen Jahres drängt. Künftig will das Team das Thema ❚ hatten wir fast 6.800 Fans gewonnen, die Co-Creation stärker angehen. dz bei Mitmachkomponenten eine hohe Interaktionsquote zeigten“, lässt sich Decker an Zahlen aus der Nase ziehen. Inzwischen liege man bei einer Million Visits, gerechnet hatte man mit 400.000 bis 500.000. „Ein Kernteam von sieben Leuten rockt den Konzern“, freut sich der CR-Chef. Denn bislang dachte Nestlé in Paletten, nicht in Konsumeransätzen. Jetzt soll auf dem Nestlé-Marktplatz ein neues Bild von dem Unternehmen vermittelt Die Topseller beim Nestlé-Marktplatz sind vor allem werden, das bei der Palmöl-Affäre Produkte, die es sonst nur im Ausland gibt Weltbild fasst mobil Fuß D er Augsburger Handelskonzern Weltbild hat im vierten Quartal 2011 erstmals jeweils eine Million Euro Umsatz mit Mobile Commerce sowie mit dem Verkauf von E-Books erzielt. „Mobile ist keine Theorie mehr, sondern Geschäft“, so Klaus Driever, verantwortlich für den E-Commerce bei Weltbild, auf der Münchner Veranstaltung „Technology Enabled Success“ (TES). Seit Oktober 2011 verkauft Weltbild zum eigenen E-Reader auch ein günstiges Tablet mit Android-System und spricht damit explizit nicht Technik-Versierte und technische Trendsetter an: 65 Prozent der E-Reader-Käufer im vierten Quartal waren Frauen, vorzugsweise höheren Alters. 66 Prozent der Käufer waren älter als 40 Jahre. „Unsere E-Book-Käufer und Tablet-Nutzer sind die echten Leser und deckungsgleich mit der Zielgruppe der Buchleser in Deutschland“, interpretiert Driever die Zahlen. E-Books wie auch Mobile Commerce gehören inzwischen zum Konsumalltag und sind keine Randthemen mehr. vs ❚ 19_Interviewmitdrei.qxd 3/12 01.02.2012 16:18 Uhr Seite 19 E-COMMERCE 6. Februar 2012 Internet World BUSINESS 19 INTERVIEW „Attraktivste Amazon-Alternative“ In fünf Jahren will der hierzulande noch unbekannte japanische E-Commerce-Riese Rakuten die Nummer eins sein eb-Händler, denen die Übermacht von Amazon ein Dorn im Auge ist, haben ab sofort eine interessante Alternative: Der japanische E-Commerce-Riese Rakuten rüstet zum Angriff gegen den Platzhirsch im Web-Handel. INTERNET WORLD Business sprach mit RakutenGründer und CEO Hiroshi Mikitani sowie Tobias Kobier und Pierre Kosciusko-Morizet über die Pläne der Japaner und die Entwicklung des übernommenen deutschen Online-Marktplatzes Tradoria.de. Herr Mikitani, Amazons Strategie ist es, möglichst alles möglichst günstig auf der eigenen Plattform anbieten zu können. Wie lautet Ihr Mission Statement? Hiroshi Mikitani: Auf der Shopping-Plattform Rakuten Ichiba verkaufen wir selbst nichts direkt, sondern dies tun ausschließlich Shop-Betreiber. Wir stellen den Händlern lediglich die E-Commerce-Plattform zur Verfügung, also Software, das Netzwerk und das Know-how. Die knapp 40.000 Shops werden von uns aggregiert, sodass über 100 Millionen SKUs (Shop Keeping Units) zur Auswahl stehen. Im Unterschied zu Amazon geht unser Kunde nicht zu einer großen Plattform, sondern zu seinem spezialisierten Shop, denn Shops stehen im Mittelpunkt. Die Händler zahlen eine feste Gebühr und eine vergleichsweise geringe Transaktionsgebühr von drei Prozent. Die Shops können weitere Tools von uns kaufen, um ihr Geschäft zu verbessern. Wir geben unseren ShopBetreibern keine Templates wie bei eBay vor, nur ein absolutes Minimum als Standard. Jeder Shop verfügt daher über seine eigene Charakteristik. Und wenn ein Händler doch einmal weggehen sollte, kommt er bald wieder zurück, weil er merkt, Tobias Kobier ist Mitgründer von Tradoria und nach der Übernahme durch Rakuten weiterhin CEO geblieben. ❚ www.rakuten.de dass die Kundenwerbungskosten zurzeit astronomisch hoch sind. Im Vergleich dazu sind unsere Kosten sehr niedrig. Amazon hält aktuell am deutschen E-Commerce-Markt einen Anteil von 15 Prozent. Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Mikitani: Unsere Planung ist stets sehr langfristig. 1997 waren wir nur fünf Mitarbeiter, heute sind es rund 10.000 in rund 65 Unternehmen der Gruppe. In Japan haben wir einen Anteil im E-Commerce-Markt, der bei rund 35 Prozent liegt (plus andere Rakuten-Services). Amazon liegt nicht nur in Deutschland bei 15 Prozent, sondern auch in den USA. Wir hoffen, diesen Anteil zumindest erreichen zu können. Wie sehen Ihre Expansionspläne aus? Mikitani: Wir wollen in die größten 27 Län- der der OECD sowie die BRIC-Länder expandieren. Das ist der erste Schritt. In Europa haben wir unter anderem Priceminister.fr und Tradoria.de übernommen. Zurzeit exportieren wir das Rakuten-Shop-Modell in Priceminister.fr. Im Vergleich dazu ist Tradoria wie für uns geschaffen. Wie sehen Ihre Pläne mit Tradoria aus, um Wachstum zu erzielen? Mikitani: Zunächst soll Tradoria, das heißt Rakuten Deutschland, die Services, die wir bieten, ShopBetreibern und Endkunden offerieren. Zweitens soll es mehr Händler anwerben, damit der Endkunde ein One-Stop-ShoppingErlebnis bekommen kann. Wir müssen also auch mehr Produkte anbieten. Tobias Kobier: Vorrangig sollten wir unser Wachstum beschleunigen, das heißt mehr Händler anwerben und mehr Produkte anbieten. Zehn Millionen SKUs sind nicht genug. Wir werden unsere Händler-Services ausweiten. So werden wir den Rakuten Checkout ständig weiterentwickeln, ein E-Mail-Marketing-System zur professionellen Newsletter-Gestaltung und ein Schulungscenter eröffnen. Wie lange werden Sie brauchen, um wie verlautbart die Nummer eins im deutschen E-Commerce-Markt zu werden? Mikitani: Ich glaube, fünf Jahre sind eine realistische Annahme. Unser Geschäftsmodell ist ein kooperatives. Alles hängt deshalb davon ab, welche Marge wir erzielen können und welche Partner wir im Retail gewinnen können. In Japan haben wir beispielsweise drei der fünf Top-Seller in der Elektronik, und sie sind mächtiger als Amazon. Über kurz oder lang soll Rakuten in Deutschland die attraktivste Alternative zu Amazon werden. Beim Sortiment legen Sie gegenwärtig einen sehr starken Fokus auf E-Reader und E-Books. Wie sehen hier Ihre Pläne aus? Mikitani: Kobo E-Reader sollen zur besten Alternative zu Amazon Kindle und Fire werden. In Deutschland haben wir eine starke Partnerschaft mit Media Markt. Unsere Kunden sollen wählen können, welche E-Books sie auf welchen Geräten lesen. Und wir werden auch nicht versuchen, die Preise für E-Books zu kontrollieren. Werden zu Ihren deutschen Partnern auch Hersteller gehören? Das könnte zu Konflikten mit den Händlern führen. Mikitani: Das ist nicht nur bei der Elektronik der Fall, sondern auch bei Produkten kurrieren Händler eben nicht miteinander, sondern arbeiten zusammen. Welche Pläne hegen Sie sonst für den Markt in Deutschland? Mikitani: Wir wollen unser Online-Geschäft mit dem lokalen Einzelhandel verknüpfen. Deshalb haben wir den Edy E-Money Service gekauft und werden ihn in Deutschland einführen. Der Kunde sucht einen Artikel im Laden und bezahlt ihn mit seinem Smartphone und Edy im Laden. Man braucht keine Kreditkarte oder Bargeld. Wie unabhängig können Ihre lokalen Töchter auf dem Markt agieren, welche Vorgaben kommen aus Japan? Mikitani: Wenn wir Rakuten Deutschland stark ausbauen, können wir einen sehr wettbewerbsfähigen Service bieten. Wir haben einen Traum, aber auch eine Kaizen-basierte Methodologie, um ihn umzusetzen. Dazu gehört die ständige Analyse der Zahlen und herauszufinden, was wir tun müssen, um den Hiroshi Mikitani Service zu verbessern. baut seit 1997 – vom Westen weitgehend unDer Service ist entbemerkt – mit Rakuten in Japan einen E-Comscheidend, um auch in merce-Riesen auf, der jetzt auch hierzulande Deutschland zu reüsAmazon das Leben schwerer machen will. sieren. Wir differen❚ www.rakuten.jp zieren uns am meisten des täglichen dadurch, dass wir die Bedarfs (CPG). Händler mit den KunMan wird viele Direktverkäufer sehen, den kommunizieren lassen. Sie sollen Fans denke ich. Der Kunde wird letzten Endes ihres Shops gewinnen. Wir wollen nicht darüber entscheiden, wo er einkauft. der Wholesaler sein, der den Markt aufManchmal bieten Retailer einen viel bes- rollt, sondern wollen den lokalen Einzelseren Service nach dem Kauf als Hersteller. handel partnerschaftlich on- und offline unterstützen und wachsen lassen. Wie können die deutschen Rakuten-Händler von der internationalen Rakuten-Fir- Welche Entwicklung prognostizieren Sie menfamilie profitieren? Deutschland in Sachen M-Commerce? Und Mikitani: Unser Ziel ist es, die Umsätze, die wie unterstützt Rakuten diese Entwicklung? wir international machen, auf 20 Prozent Mikitani: In Japan macht Rakuten derzeit aller Transaktionen zu steigern. In drei Milliarden US-Dollar Umsatz im Deutschland sollte der Händler in die Lage M-Commerce. Ein Shop kann auf jeder versetzt werden, nach Frankreich oder Geräteplattform gleich aussehen und der Osteuropa zu liefern. Zu diesem Zweck Kunde seine Bonuspunkte von einen Rakuten-Shop zum anderen mitnehmen. In wenigen Jahren werden mehr als die Pierre KosciuskoHälfte des E-Commerce auf Handys und Tablets gestützt sein, in Japan in etwa drei Morizet Jahren. Edy E-Money ist nur einer der gründete den französischen M-Shopping-Dienste, die wir planen. Preisvergleichsdienst PriceFoto: Rakuten W minister.fr. ❚ www.priceminister.fr werden wir ein paneuropäisches Logistiknetzwerk errichten. Dieses Projekt ist noch in der Planungsphase. Pierre Kosciusko-Morizet: Bei Priceminister.fr fördern wir zusätzlich den Erfahrungsaustausch zwischen den Händlern. In Berlin wird Rakuten 2012 eine Universität gründen, um den Händlern zu vermitteln, wie sie unsere Tools am besten nutzen. Diese Akademien finden das ganze Jahr sowohl physisch als auch im Internet statt, also per E-Learning. Manchmal kon- Was sehen Sie gegenwärtig als die größten Herausforderungen im E-Commerce an? Mikitani: Unter anderem Near Field Communication in Zahlungsverfahren, denn Japan ist bislang das einzige Land, dem es gelungen ist, NFC erfolgreich einzuführen und durchzusetzen. Sehr langsam werden wir das NFC-basierte Zahlungsverfahren in unser System einführen. Eine weitere Herausforderung vor allem im asiatischen Markt sind die Produktfälschungen. Diese machen insbesondere auf chinesischen Plattformen inzwischen 30 Prozent des Warenbestands aus. ❚ Interview: Michael Matzer 20_Kundenservice.qxd 20 01.02.2012 14:30 Uhr Seite 20 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 6. Februar 2012 3/12 KUNDENSERVICE Viele Formen der Kommunikation Wer über das Internet vertreibt, wird künftig deutlich mehr in seinen Kundenservice investieren müssen er Beratungsbedarf ist nicht größer geworden, er verteilt sich nur auf mehrere Kanäle – und stellt damit höhere Ansprüche an Unternehmen“, stellte Kai Westphal, Leiter Kundenservice bei Mytoys.de, auf der Konferenz Novoinsight2 zu Entwicklungen in der Kundenkommunikation in der Ära Facebook fest. Warum Mytoys.de selbst noch nicht über soziale Medien mit seinen Kunden kommuniziert, beantwortet Westphal gern mit einer Gegenfrage: „Warum sollten wir?“ Schließlich greife die typische MytoysKundin doch lieber noch zum Telefon. Dem Sog der Abwanderung bei der Kundenkommunikation in Richtung Social Media kann sich aber auch der Spielwarenversender nicht entziehen. Erste Projekte sollen „in naher Zukunft“ umgesetzt werden. Denn bei austauschbaren Produkten und vergleichbaren Preisen entscheidet zunehmend die wahrgenommene Qualität der Kommunikation, wer zum E-Commerce-Favorit wird, erklärt Tillman Bardt, Director Digital Branding bei der Kölner Internet-Agentur People Interactive: „Wie einfach, wie innovativ, wie inspirierend ist die Kommunikation mit der Marke? Kundenservice wird heute von der reinen Problemlösung zu einer produktbegleitenden Dialogerfahrung. Social Media ermöglicht insbesondere dem Handel eine Rückbesinnung auf seine ursprünglichen kommunikativen Stärken: Dialoge zu führen, Beziehungen aufzubauen und Communitys zu entwickeln.“ Wichtige Regeln für crossdigitale Kommunikation Zum Telefonhörer greifen längst nicht mehr alle Kunden, wenn sie eine Frage haben „Die Agenten müssen die jeweiligen Kanäle bedienen können und diese in ihrer Funktionsweise verstehen lernen. Wenn sich ein Mitarbeiter im Austausch auf Twitter einen Fehler erlaubt, hört direkt ein ganzes Netzwerk mit. Trotzdem ist Social Media eine Chance, weil jede Serviceinformation auch für weitere Nutzer relevant sein kann.“ Kundenservice wird differenzierter Zudem werden die Kundenanfragen Daniel Bönisch, Geschäftsführer bei der komplizierter. Fragen zum Stand der BeMannheimer Internet-Agentur Digitale stellung stellt niemand mehr, die kann Informationssysteme (DI), ergänzt: „Kun- man per Kunden-ID quasi in Echtzeit denservice ist durch Social Media transpa- verfolgen. Es geht vielmehr um Fragen zu renter geworden – Lob und Beschwerden Inhaltsstoffen, Produkteigenschaften und technischen Details. Und hier sind Experten „Kunden erwarten deutlich gefragt. „Der Kunde erwartet eine durchgekürzere Reaktionszeiten als hende Qualität in der vor Social Media.“ Kommunikation über alle Devices und TouchDaniel Bönisch points hinweg, die sich Geschäftsführer Digitale Informationssysteme insbesondere durch den Grad der Individualisiewerden von der ganzen Community regis- rung in Bezug auf seine aktuellen Bedürftriert – und die Kunden erwarten deutlich nisse ausdrückt“, erklärt Alexander Gorny, kürzere Reaktionszeiten, als das vor Social Director Online Strategy bei People InterMedia der Fall war.“ Mit einer Antwort per active und skizziert die Folgen dieser E-Mail konnte man sich unter Umständen Anforderungen: „Kunden üben mehr und 24 Stunden Zeit lassen, sie gegebenenfalls mehr aktiven Einfluss auf Produktentintern abstimmen. Auf einen Facebook- wicklung, Marketing, Vertrieb und Service Post müsse man viel schneller reagieren. aus.“ Vorzeigehändler Dell bestreitet Für knapp jeden zweiten Kunden ist bereits mehr als die Hälfte auf seinen Schnelligkeit beim Kundenservice laut .com-Sites mit nutzergenerierten Inhal„Global Contact Center Preferences Re- ten. Der Anteil soll auf bis zu port“ von Avaya der wichtigste Zufrieden- 80 Prozent steigen. heitsfaktor. Jeder vierte Kunde würde Doch nicht jeder Mitarbeiter wegen schlechter Betreuung durch das ist geeignet, über alle Kanäle Contact Center den Anbieter wechseln. hinweg zu kommunizieren. Damit steigen die Anforderungen an die Ein Callcenter-Mitarbeiter mag Servicemitarbeiter, betont Susanne Beckers, souverän am Telefon sein, Vertriebsleiterin bei 3C Dialog, „Premium kann aber vor der BeantworCallcenter mit Social Media Kompetenz“: tung von Kunden-E-Mails zu- 1. Konsistenz (Einheitlichkeit in Look, Feel & Usability) „Plane holistisch: Biete den Kunden eine einheitliche interaktive Erfahrung bei allen digitalen Berührungspunkten und bringe nicht nur einzelne Styleguides zu Anwendung.“ 2. Kontinuität (Durchgängigkeit von Inhalten und Anlässen) „Denke voraus. Biete deinen Kunden immer die geeigneten Inhalte und überlege, was sie als Nächstes tun könnten.“ Foto: Fotolia / Dark Vectorangel D rückschrecken, weil Aspekte wie Formulierungen und Rechtschreibung zum Tragen kommen. „Es sind immer mehr Multichannel-Agenten gefordert“, hat Kai Westphal beobachtet. Der Agent der Zukunft ist ein Fachmann auf einem Gebiet und kann dies über verschiedene Kanäle hinweg kommunizieren, etwa über E-Mail, Chat, Facebook und Twitter, das Telefon jedoch überlässt er lieber dem Kollegen. „Man braucht immer höher qualifizierte Mitarbeiter im Kundenservice, die auch regelmäßig geschult werden müssen“, lautet sein Resümee. 3. Kongruenz (Übereinstimmung von Erwartung und Machbarkeit) „Vermeide falsche Erwartungen: Wenn eine mobile Applikation nur orientierend berät und kein Kaufabschluss möglich ist, dann mache auch kein anderes Versprechen.“ Quelle: People Interactive den. Eine technische Herausforderung, insbesondere bei heterogen gewachsenen Infrastrukturen.“ Es müssen aber nicht nur mehr Kanäle bedient werden als früher, jemand muss auch den Überblick über die gesamte Kommunikation behalten, mahnt Daniel Bönisch: „Das erfordert bei den Unterneh- „Fragen Sie sich, ob Ihre Organisation überhaupt fit für den Live-Dialog mit Kunden ist.“ Alexander Gorny Director Online Strategy bei People Interactive men einen zeitlichen und personellen Mehraufwand, und häufig müssen interne Daran soll es nicht scheitern, konstatiert Abläufe neu beziehungsweise anders gereSusanne Beckers:„Es wird so viel gecoacht, gelt werden.“ Den Preis, den guter Service geschult und gemonitort wie nie zuvor.“ kostet, will aber niemand mehr zahlen, so Neben der frühzeitigen Entwicklung einer Beckers: „Die Anforderungen an die AgenSocial-Media-Strategie und der Klärung ten sind gestiegen, die Servicelösungen für der Frage, auf welchen Plattformen welche Kunden werden immer individueller und Inhalte von welchem Mitarbeiter kommu- komplexer. Und doch nimmt die Zahniziert werden sollen, stellt sich die Frage, lungsbereitschaft für Dienstleistungen der ob die Organisation überhaupt fit ist für Dialogcenter immer weiter ab.“ Hier wird am falschen Ende gespart. Die den Live-Dialog mit den Kunden, gibt Alexander Gorny zu bedenken: „Hierzu ge- Quittung folgt auf dem Fuße, belegen Stuhört auch die Analyse und Anpassung der dien: Bei einem positiven Serviceerlebnis bestehenden IT-Infrastruktur, um sicher- ist die Wiederkaufrate höher.„Wir können zustellen, dass die verschiedenen Touch- zwar, was das Angebot angeht, nicht mit points integriert und synchronisiert wer- den Vollsortimentern dieser Welt mithalten“, sagt Westphal. „Aber diesen Anspruch haben wir auch „Es sind für den Kundenservice gar nicht. Im Bereich Kundensortimente sind wir die Speziimmer mehr Multichannelalisten“, trumpft er auf. „Und Agenten gefordert.“ wir können, gerade auch im Service, flexibler auf die KunKai Westphal denbedürfnisse reagieren.“ ❚ Leiter Kundenservice Mytoys.de Aufwand versus Investition Christina Rose 19_1blue.qxd 01.02.2012 15:01 Uhr Seite 21 22-23_Shop-Optimierung_Teil2.qxd 22 02.02.2012 12:31 Uhr Seite 22 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 6. Februar 2012 3/12 SERIE: SHOP-OPTIMIERUNG 2012 (II) Beispielhaft anders Navigation links, Kategorien oben, vier Produktbilder und ein CRO-optimierter Warenkorb sind Ihnen zu langweilig? Wir haben Webshops gefunden, die anders – und dennoch erfolgreich – verkaufen W as gehört in der realen Welt zur Themenwelt Shopping? Ein kleines Brainstorming: Vorfreude, Spannung, soziale Interaktion, Markenloyalität, Stöbern, Inspiration, Umkleidekabinen – und hoffentlich keine Kaufreue, sondern ein gutes Gefühl nach einem erfolgreichen Einkauf. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen – und in jedem Fall umfasst sie wesentlich mehr als nur den Moment, in dem der Kunde an der Kasse seinen Geldbeutel zückt. Diese Erkenntnis sickert allmählich auch in den konversionsgetriebenen Online-Handel ein, aus zweierlei Gründen: Erstens ist der OnlineKauf inzwischen so selbstverständlich geworden, dass die Kunden bereit sind, etwas Neues auszuprobieren, und mit immer höheren Erwartungen an ihre ECommerce-Shopping-Tour herangehen. Serie: Shop-Optimierung 2012 Standard-Layouts und Navigationsleisten nach Schema F haben für Online Shops ausgedient. Individuell und überzeugend sollen E-Commerce-Seiten sein, ausgestattet mit hoher User Experience und tadelloser Usability. In der neuen Serie „Shop-Optimierung 2012“ zeigt INTERNET WORLD Business, wo die Reise hingeht, und erklärt die neuesten Design-Buzzwords. ❚ Folge 1: Überzeugende Shops mit Persuasive Web-Design Ausgabe 2/2012 ❚ Folge 2: Neu, anders, erfolgreich: Innovative Online Shops vorgestellt Foto: Fotolia/macgyverhh Ausgabe 3/2012 ❚ Folge 3: Conversion-Rate: Gefährliche Überoptimierung vermeiden Ausgabe 4/2012 Alle Folgen der Serie können Sie unter www.internetworld.de/webcode mit dem Webcode 1202028 als PDF-Version herunterladen Neuer Ansatz gefordert Viele Experten, allen voran Jochen Krisch, der den Blog Exciting Commerce betreibt, fordern schon lange eine „weiblichere“ Denke im E-Commerce, weg vom Abarbeiten einer Einkaufsliste hin zur Kreation eines echten Einkaufserlebnisses, um gerade diese neuen, unternehmungslustigeren Kunden für sich zu gewinnen. Zweitens funktioniert der strikt durchoptimierte, CRO-perfektionierte Online-Verkauf zwar weiterhin gut, vor allem für die klassischen Web-Kunden, die genau wissen, was sie suchen – aber da kaum jemand diese Art des Verkaufens besser (und selten günstiger) beherrscht als Amazon, haben OnlineHändler, die mit einer ähnlichen Strategie antreten, keinen leichten Stand gegen den alles verschlingenden US-Marktplatz. Kreativität ist also gefragt, sowohl beim Design als auch bei der Kundenansprache und beim Verkaufskonzept. Aber wie weit kann man gehen, wie anders darf man sein, bevor man den Kunden nur noch verwirrt, wie Jan Schuhfuß, Leitung Webshops und Social Commerce bei der E-CommerceAgentur Spot-Media in Hamburg befürchtet (siehe Interview rechts)? INTERNET WORLD Business hat sich in der Branche umgehört und umgesehen und dabei Online Shops ausfindig gemacht, die andere Akzente setzen und ihre Kunden anders zu gewinnen suchen als der Durchschnitt. Eine Marke aufbauen Sucht man nach neuartigen Shops, stößt man seit etwa einem Jahr immer häufi- ger auf die Web-Filialen internationaler Modelabels. Das ist kaum verwunderlich: Diese großen Marken leben von der Loyalität ihrer Kunden, deshalb muss der wertvolle Brand vor schädlichen Preiskämpfen im Netz geschützt werden. Stattdessen soll die Kundschaft ihre Marke auch im Netz auf den ersten Blick wiedererkennen. Keine leichte Aufgabe – vor allem ihrer Komplexität ist der relativ späte Einstieg der Modelabels in den E-Commerce geschuldet. Doch inzwischen haben viele Marken ihren Online-Weg gefunden. Zu dieser Gruppe gehört seit Ende Januar auch Karl Lagerfeld. Der Modezar vertreibt eine eigene Online-Kollektion unter dem Namen „Karl“, zunächst exklusiv über den LuxusModeshop Net-a-porter.com. Schon beim Betreten der Website kommt dabei Lagerfeld-Feeling auf: Internationale Topmodels präsentieren, vom Meister persönlich fotografiert und in Szene gesetzt, die Kollektion. Beim modernen vertikalen Scroll, der ans iPad erinnert, blitzt es auf dem Bildschirm effektvoll – wie im Blitzlichtgewitter am Laufsteg. Ähnlich markengetreu präsentiert sich Burberry im eigenen Webshop. Das britische Label setzt bis in die unterste Auswahlebene auf eine bildgesteuerte Navigation, bei der die großformatige BurberryBilderwelt, bisher von Plakatwänden und Glanzanzeigen bekannt, im Netz ebenfalls ihre Entsprechung findet. Der bildstarke Auftritt setzt sich auch auf den Produktdetailseiten fort: Produktbeschreibungstexte Laufsteg-Flair Wunschhemd selber basteln Miteinander chatten Gegeneinander shoppen ❚ www.net-a-porter.com/karl ❚ Agentur: nicht bekannt ❚ Besonderheit: ❚ www.walbusch.de ❚ Agentur: Denkwerk, Köln ❚ Besonderheit: ❚ www.refashion.de ❚ Agentur: Spot-Media, Hamburg ❚ Besonderheit ❚ www.1-2-3.tv ❚ Agentur: SF eBusiness, Herrenberg ❚ Besonderheit: Blitzeffekte, ein vertikaler Scroll und die typische Lagerfeld-Inszenierung geben der Online-Kollektion ein stimmiges, edles und markengerechtes Bild. Auch die Usability stimmt. Stoffe, Manschettenknöpfe, Farbe, Muster – vom Saum bis zum Kragen können User ihr Maßhemd selbst per Drag and Drop zusammenstellen. User können sich in einem integrierten ChatFenster mit Facebook-Freunden austauschen. Ein Incentive-Programm belohnt fleißige Poster und Chatter. Kunden können die TV-Auktionen live im Internet mitverfolgen und direkt mitbieten. Dabei sehen sie, welche anderen User wie hoch mitbieten. 22-23_Shop-Optimierung_Teil2.qxd 3/12 02.02.2012 12:32 Uhr Seite 23 E-COMMERCE 6. Februar 2012 rücken in den Hintergrund, stattdessen dominieren Modelbilder – und für jedes Produkt gibt es ein eigenes kurzes Video. Nachteil: Die bildgewaltige Seite ist sehr ressourcenhungrig und hat mit massiven Performance-Problemen zu kämpfen. Vielleicht aufgrund solcher technischen Herausforderungen geht Victoria’s Secret einen Mittelweg. Das Unterwäsche-Label lässt seine berühmten Dessous-Engel auf einer eigenen Unterseite mithilfe von effektvoll umgesetzten 360-Grad-Ansichten über den virtuellen Laufsteg schweben und stellt so die Verbindung zwischen Off- und Online-Welt her. Im eigentlichen Shop klicken sich die Kundinnen mittels einer klassischen Navigation durch verschiedene Kategorien bis zum Wunsch-BH. Emotional verkaufen Große Brands müssen ihre Marke ins WWW transportieren und sich dabei treu bleiben. Das schaffen sie, indem sie beim Online-Kunden die gleichen Emotionen auslösen wie im Flagship-Store. Wie man Emotionen auslöst – und mit ihrer Hilfe verkauft –, können sich aber auch kleinere Shops abschauen, die nicht mit einer starken Marke ins Feld ziehen. Das versucht der Herrenmode-Shop Mr. Porter (www. mrporter.com/journal). Anstelle eines klassischen Online-Shops findet der User hier ein Lifestyle-Magazin vor. Der hochwertige Content mit bekannten Autoren und ausgezeichneten Fotos wird unauffällig und unaufdringlich mit dem angehängten Shop kombiniert – so können Kunden erst eine Reportage über modernes BusinessReisen lesen, und im Anschluss zum Thema passende Produkte kaufen. Über den Content zum Kommerz – ein interessantes Konzept für Nischen. Dem User die Wahl lassen Ganz andere Emotionen versucht Woonio, eine Website für maßgefertigte Möbel, zu wecken. Aufgrund des Geschäftsmodells hat Woonio keine festen Produkte, die es bewerben oder zum Verkauf anbieten kann – im Zentrum der Seite steht stattdessen ein abstrakter Konfigurator. Um die Kunden dennoch zum Kauf zu motivieren, muss der Möbelverkäufer zunächst inspirieren – und das tut er, mit großformatigen Diashows verschiedener Wohnsituationen, die dem User suggerieren: „So könnte dein Wohnzimmer aussehen – wenn du hier bestellst.“ Internet World BUSINESS Interview „Neu und anders sind keine Musterbeispiele“ Welcher Webshop ist Ihrer Meinung nach ein Musterbeispiel für einen anders denkenden Shop? Jan Schuhfuß: „Neu“ oder „anders“ sind für mich keine Musterbeispiele. Amazon ist keins von beidem, aber seit Langem ein Musterbeispiel, und zwar, weil alle Optimierungen radikal nutzerorientiert sind. Dieses Ziel führt auch neuere Shops wie Zalando zum Erfolg. Zalando ist deshalb so spannend, weil sie die Geschichte „Größter Erfolgsfaktor ist die Bereitschaft der Betreiber, immer zu lernen und zu optimieren.“ des Versandhandels nochmal komplett im Internet nachvollziehen: Anfangen mit einer Produktsparte, wenn dort erfolgreich, dann angrenzende Produktgruppen hinzunehmen. Es würde mich nicht wundern, wenn sie in ein, zwei Jahren auch Weiße Ware verkaufen. ein Shop nicht gut läuft, dann ist daran was falsch. Schlimm wird es, wenn die Shop-Betreiber es nicht wahrhaben wollen, nicht analysieren wollen und auch nicht handeln. Was sind Ihrer Meinung nach die Erfolgsfaktoren für einen Internet Shop mit Wiedererkennungswert? Schuhfuß: Größter Erfolgsfaktor ist die Bereitschaft der Betreiber, immer weiter zu lernen und zu optimieren. Auf Tracking, Analysen und Bewertungen wirklich zu hören und die Kundenwünsche auch umzusetzen, das ist entscheidend. Otto ist da ein gutes Beispiel, weil sie sehr viel in Test and Learn investieren und so immer wieder neue E-Commerce-Konzepte ausprobieren, um erfolgreiche Strategien zu erkennen. Die Learnings aus Projekten wie Yalook oder Refashion sind sicherlich sehr interessant und könnten sich in künftigen Webshops als Erfolgsfaktoren erweisen. Können Sie uns auch noch ein Negativbeispiel nennen? Schuhfuß: Negativ ist es natürlich immer, wenn ein Shop nervt: Check-outs sind kompliziert, Produkte nicht klar sortiert, Empfehlungen langweilig oder absurd. Auch wenn es doof klingen mag: Wenn Auf was sollten Shop-Betreiber bei Konzeption und Design von Webshops besonders achten, wenn sie anders sein wollen? Schuhfuß: Um anders zu sein, muss man vor allem offen sein. Beliebte Fehler werden immer wieder beim „Best Practice“ gemacht, eben dem Musterbeispiel. Amazon ist ja eins davon. Sollten wir uns deshalb viel von Amazon abgucken? Konfiguratoren wie der von Woonio sind ein Trend für sich: Produkte von der Stange gibt es im Netz überall, und meistens sind sie irgendwo anders günstiger. Deshalb besetzen immer mehr Händler die Nische Mass Customization. Was bei Spreadshirt begann, gibt es mittlerweile in fast allen Bereichen. Nutzer können T-Shirts, Notebooks, Erinnerungsstücke, Bürotassen, Möbel oder – wie bei Walbusch – Maßhemden im Internet konfigurieren. Das tun sie mit Begeisterung und nehmen dafür auch etwas höhere Preise in Kauf – immerhin ist das Produkt dafür etwas Besonderes. Aber auch Shops, die mit festen Produkten handeln, können vom Konfigurator-Trend profitieren. So bietet Sheego, eine Otto-Marke für kräftigere Frauen, beispielsweise einen Outfit-Generator an: Nutzerinnen können ein animiertes PlusSize-Modell als Anziehpuppe verwenden und verschiedene Kleidungsstücke miteinander kombinieren. Passt schließlich alles zusammen, wandert das komplette Outfit Ja. Sollten wir es alle wie Amazon machen? Nein. Die Gefahr des „Andersseinwollens“ ist Verwirrung auf Nutzerseite, weil Usability-Gewohnheiten einfach ignoriert werden. Oder erfolgreiche Shop-Konzepte auf Produkte übertragen werden, zu denen sie nicht passen. Es ist in jedem Fall entscheidend, die Zielgruppen sehr gut zu kennen und ihnen zuzuhören. Wer recherchiert, analysiert, befragt und aus den Ergebnissen heraus radikal handelt, erhält meistens hinterher ein ShopKonzept, an dem vieles „anders“ oder „neu“ ist, aber vieles auch alt, nämlich die Dinge, die wir an bewährten Shops lieben. Jan Schuhfuß, Leitung Webshops und Social Commerce Spot-Media, Hamburg ❚ www.spot-media.de mit nur einem einzigen Klick in den Warenkorb. Spannende Ansätze jenseits von Standard-Layouts und erprobten CRO- und Usability-Regeln gibt es in vielen Branchen. Letztlich muss jeder Shop-Betreiber für sein Geschäftsmodell und seine Produkte entscheiden, wie viel Innovation er sich und den Kunden zutraut. Dass sich der Mut zum Anderssein lohnen kann, zeigen viele Beispiele – sowohl die großer Marken als auch kleinere Shops. il ❚ Shop in Shop im Netz Content und Commerce Wohlfühl-Optik Mode-Magazin ❚ www.hagebau.de ❚ Agentur: Sinner Schrader, Hamburg ❚ Besonderheit: ❚ www.mrporter.com/journal ❚ Agentur: nicht bekannt ❚ Beschreibung: ❚ www.woonio.de ❚ Agentur: Moving Elements, Halle (Saale) ❚ Beschreibung: ❚ www.burberry.de ❚ Agentur: Universal McCann, Frankfurt a.M. ❚ Beschreibung: Das Offline-Shop-in-Shop-Konzept ins Netz übertragen: Auf einer eigenen Markenwelt unter Hagebau.de präsentiert Bosch seine Produkte. 23 Der Net-a-Porter-Ableger für Männermode verkauft seine Mode durch die Hintertür über eine Verknüpfung zu einem hochwertigen Lifestyle-Magazin. Mit großen Wohnszenarien inspiriert Woonio seine Nutzer. Auf der Startseite wird auf Navigationselemente weitgehend verzichtet. Anders, aber trotzdem anziehend. Eine Website wie eine animierte Plakatwand. Große Bilder und viele Videos transportieren die Marke. Die klassische Navigation links trägt den Usability-Konventionen Rechnung. 24_Lieferkonditionen.qxd 24 31.01.2012 16:12 Uhr Internet World BUSINESS Seite 24 E-COMMERCE 6. Februar 2012 3/12 EINKAUFSKONDITIONEN Leben und leben lassen Sowohl Webshops als auch der stationäre Handel kritisieren unfaire Konditionen im Einkauf scharf B ei einem Thema kommt Reiner Heckel so richtig in Rage: „Wir haben deutlich schlechtere Einkaufskonditionen als der stationäre Handel“, wettert der CEO des Online-Elektronikhändlers Redcoon. Vielfältige Leistungen der WebshopBetreiber würden von den Lieferanten nicht gewürdigt, zum Beispiel das Erstellen von Bildern, Videomaterial und die Produktsuche, aber auch Chat, Callcenter, Lagerhaltung und die Retourenabwicklung. „Wir sprechen von einer echten und ungerechtfertigten Diskriminierung des Online-Handels gegenüber dem stationären Handel“, klagt Heckel seine Lieferanten an. Die Ungleichheit der Chancen bezieht sich dabei nicht nur auf die oben genannten Rahmenbedingungen, auch bei der Preisgestaltung selbst, für die Wettbewerbsfähigkeit eines Online-Händlers das brisanteste Thema, beobachtet Heckel eine „massive Ungleichbehandlung“. Eine Studie des österreichischen Online-Preisvergleichsdienstes Geizhals.at kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: Knapp 50 Prozent der befragten InternetHändler hatten in den vergangenen Monaten das Gefühl, die Industrie versuche, auf ihre Preisgestaltung Einfluss zu nehmen. Dies zeigt sich auf verschiedene Arten: So bemerkten 78,6 Prozent der Befragten, dass Hersteller einzelne Artikel nur mit Verzögerungen auslieferten, manche Artikel würden zudem gesperrt, gaben 73,8 Prozent an. Eine mögliche Ver- ser. Beobachtet man dazu noch die Einträge in Foren und Blogs für HandyShops, so wird auch dort kräftig gewettert: gegen die Hersteller, die E-Tailer bevorzugen würden, aber auch die Netzbetreiber, die den Online-Kanal immer mehr für den Verkauf ihrer Produkte nutzen. Nicht nur die Einkaufsvolumina bestimmen den Preis, Händler aus beiden Lagern können – zumindest in der Theorie – mit Rahmenverträgen, Bonusprogrammen oder Jahresvereinbarungen jonglieren – die letztlich auch in den Verkaufspreis für die Endkunden einfließen. Lieferanten weisen Kritik von sich Auch der Lieferzeitpunkt entscheidet Foto: Fotolia/Eric Isselée So geht die Recherche weiter zu den Lieferanten, den Herstellern und auch den Distributoren. Die Großhändler winken bei der Anfrage der Redaktion sofort ab, das Thema sei zu kritisch, zu politisch, das Eis zu dünn und überhaupt die Gefahr, die guten Beziehungen zu den Kunden aus beiden Lagern und auch den Herstellern zu beeinträchtigen, zu groß. „Die Distributoren haben in der Regel auch keinen Handlungsspielraum, weil sie von den Herstellern konkrete Vorgaben bekommen, wie die Kunden konditioniert werden sollen“, erklärt Redcoon-CEO Reiner Heckel – und wirft den Ball damit den Herstellern zu. Andreas Guthmann, Sales lich.“ Auf die Preisgestaltung selbst Director Consumer Central habe Netgear zudem nur bedingt EinEurope von Netgear, ist die fluss. Das Unternehmen gebe keine Kritik der stationären und Verkaufspreise vor, nur unverbindOnline-Händler bestens bekannt. Das Unternehmen verkauft seine Netzwerk- liche Preisempfehlungen. Ein weiterer Hersteller aus dem CE-Beprodukte über beide Kanäle – den Vorwurf, er würde einen da- reich testet den Befreiungsschlag mit juvon bevorzugen, weist ristischen Argumenten: „Allein kartell„Wir haben deutlich schlechtere er allerdings entschie- rechtlich ist es uns gar nicht möglich, den den zurück und erklärt: Offline- oder Online-Kanal bei den PreisEinkaufskonditionen als der „Wir versuchen, jedem konditionen zu bevorzugen.“ Doch wie stationäre Handel.“ Kanal eine individuelle, kommt es dann zu den Vorwürfen? „Es gibt einige schwarze Schafe in beiakzeptable und verReiner Heckel den Lagern, offline und online“, berichtet kaufsfördernde SpanCEO Redcoon nensituation zu ermög- ein Insider aus Brandenburg, der ebenfalls lichen.“ Wie diese kon- nicht namentlich zitiert werden möchte. schlechterung der Einkaufskonditionen kret aussehen kann, das lässt er allerdings Diese drängten mit geballter Marktmacht allgemein stellten 57,1 Prozent fest. offen. Dafür sagt er: „Sowohl für die Preis- in die Einkaufsverhandlungen – und diese Heckels Vorwurf ist demnach nicht der gestaltung als auch für die erwirtschaftete Preisbrecher erhielten dann Einkaufskoneines einzelnen erbosten Online-Händ- Spanne ist der Handel – und damit auch ditionen, von denen andere Händler weit lers. Wohl aber ist er der einzige, der sei- der jeweilige Channel – selbst verantwort- entfernt seien. Letztlich gilt aber auch: nem Ärger Luft macht – und zwar öffentlich. INTERNET WORLD Business befragte eine ganze Reihe von Shop-BetreiWahrgenommene Art der Einflussnahme bern, die sich zum Großteil ebenfalls über Mit welchen Drohungen die Industrie Druck ausübt „mangelnde Chancengleichheit bei der Preisgestaltung“ beschwerten, zitiert werLieferverzögerung von bestimmten Artikeln 78,6 % den wollte allerdings niemand. Erstaunlich ist indes: Auch der stationäre Handel fordert Waffengleichheit ein Liefersperre von bestimmten Artikeln 73,8 % und beschwert sich seinerseits über erhebliche Nachteile bei den EinkaufskonditioVerschlechterung der Einkaufskonditionen 57,1 % nen im Vergleich zu den E-Tailern. So klagt beispielsweise Uwe Bauer, Vorstand der Fachhandelskooperation Aetka: „Immer Entzug der Herstellerbilderlaubnis 47,6 % noch gibt es Hersteller, die Produkte an in meinem Online Shop E-Tailer zu Preisen verkaufen, die unter n = 42 Webshop-Betreiber unserem Einkaufspreis liegen.“ Bauers Mehrfachnennungen möglich 35,7 % Verlust meines Jahresbonus Wort hat in der Branche Gewicht, zur Verbundgruppe gehören bundesweit immerLieferverzögerungen sind ein häufig eingesetztes Druckmittel der Hersteller gegenüber Web-Händlern hin mehr als 2.300 unabhängige und © INTERNET WORLD Business 3/12 selbstständige TelekommunikationsfachStand: Dezember 2011 geschäfte, Handy-Shops und Systemhäu- Und schließlich gibt es noch eine ganze Reihe von weichen Faktoren, die bei den Einkaufskonditionen für einzelne Händler eine teils sogar recht gewichtige Rolle spielen: „Wir bekommen meist die neuesten Produkte zum Marktstart geliefert – obwohl unsere Bestellvolumina im Vergleich zu den Platzhirschen am Markt vergleichsweise gering sind“, berichtet der Marketingleiter eines Online Shops für Smartphones, Web-Tablets und Notebooks. Sein Trick: „Wir achten sehr auf die gute Beziehung mit unseren Lieferanten, stehen im engen Kontakt mit Herstellern und Distributoren gleichermaßen.“ Denn: Unter den Ersten zu sein, die ein Produkt der Begierde für die Kunden anbieten, ist ein unglaublicher Wettbewerbsvorteil – da achten auch sonst preissensible Kunden nicht mehr auf den Verkaufspreis; bestes Beispiel dafür ist Apple. „Die Säule einer Marke ist ihre Preispolitik“, betont denn auch Shoplupe-Geschäftsführer Johannes Altmann. „Dass bewusst unterschiedliche Preisstrategien für Online und Offline gefahren werden, ist mir aber nicht bekannt“, sagt er. Fazit: Eine echte Chancengleichheit bei der Preisgestaltung, gleichgültig ob Markenprodukt oder schnelle Ware – wie sie sich viele Händler wünschen und wie sie auch Redcoon-Chef Reiner Heckel einfordert – wird es auch in Zukunft nicht geben, schließlich widerspricht sie dem marktwirtschaftlichen Prinzip. Denn jeder Händler kalkuliert seinen Verkaufspreis nach Einkaufspreis, Kosten und Gewinnabsicht. Erst wenn der Hersteller zum definierten Endpreis zwingt, entsteht eine Gleichheit beim Preis. ❚ Waltraud Ritzer Preisdiktatur Beeinflusst die Industrie Ihre Preise? n = 89 Webshop-Betreiber 52,8 % 47,2 % Ja Nein Fast jeder zweite Shop leidet unter Preisdiktatur Quelle: Geizhals.at 26_Gesamt-alle-Artikel_ea2.qxd 01.02.2012 15:29 Uhr Seite 25 Advertorial 27.–28. März 2012, München INTERNET WORLD 2012 Die Zukunft des E-Commerce Vom 27.–28. März 2012 dreht sich auf dem Münchner Messegelände alles um den E-Commerce V om 27.–28. März 2012 findet die 16. Internet World auf dem Messegelände in München statt. Zwei Tage dreht sich alles um das Thema E-Commerce. Die Besucher erwartet ein umfangreiches Programm. Neben der Messe finden der Internet World Kongress und folgende Partnerevents statt: Affiliate TactixX, mobile business conference, Tweet Akademie, STREAMING VIDEO SUMMIT, Local Media + Marketing Conference und Rechtsfragen im Internet. Seit 1997 ist die Internet World – Die E-Commerce Messe – der Event für Internet-Professionals und Treffpunkt für Entscheider auf Anbieter- und Anwenderseite. Veranstalter der Internet World ist die Neue Mediengesellschaft Ulm mbH mit Sitz in München, in der auch die Fachzeitschrift INTERNET WORLD Business erscheint. Die Besucher profitieren dabei von der Kompetenz des Verlagshauses und erleben an zwei Tagen die Highlights im E-Commerce; mit Top-Experten im Kongress und den Playern der Branche als Aussteller der Messe. In zwei Messehallen präsentieren sich 200 Aussteller mit Produkten und Dienstleistungen im E-Commerce und Online Marketing. Die Messebesucher können sich auf viele Highlights freuen. Insgesamt gibt es in der Messe drei Infoarenen, auf denen über beide Tage ein kostenloses Fachvortragsprogramm geboten wird. Die Besucher können aus über 60 Vorträgen ihr individuelles Messeprogramm zusammenstellen. Ergänzend zum Fachvortragsprogramm werden themenspezifische Guided Tours durch die Messe angeboten. Je nach Themenschwerpunkt der Tour haben die Besucher die Möglichkeit, die relevanten Aussteller kennenzulernen. Shop-Award Ein Highlight des ersten Messetages ist die Verleihung des 1. INTERNET WORLD Business Shop-Award 2012. Der Award wird von der Redaktion der INTERNET WORLD Business vergeben. Acht Kategorien werden prämiert, unter anderem der beste Mobile Shop, die beste Social-Media-Strategie und auch der beste Multichannel-Auftritt. (Einreichungsfrist für den Shop Award ist der 20. Februar 2012.) Am Abend des ersten Messetages feiert die Internet-Gemeinde die INTERNET WORLD Night, die zusammen mit den Konferenzen Affiliate TactixX und SMX veranstaltet wird. Über 1.000 Gäste werden auf der Praterinsel erwartet. Geboten werden Live-Musik, ein Loungebereich, eine Partyzone mit DJ, Bar-Stationen und Buffets auf zwei Ebenen. Kongress-Highlights Der Internet World Kongress steht 2012 unter dem Motto „Die Zukunft des E-Commerce“. Mehr als 50 Referenten geben Insights in die neuesten Trends im E-Commerce. Die Teilnehmer erwarten Sessions zu den Themen Conversion-Optimierung, Multichannel, Social Commerce, Logistik & Prozessmanagement, Recht, Online Marketing, Customer Experience Management, Emotional Shopping und Mobile Commerce. Eröffnet wird der Kongress mit einem hochkarätigen Keynote-Programm. Sucharita Mulpuru, Vice-President und Principal Analyst bei Forrester Research, spricht exklusiv über die neuesten Trends des amerikanischen Online-Handels. F. Scott Woods, Commercial Director DACH bei Facebook, erklärt, wie kleine und mittelständische Das Wichtigste in Kürze: 200 Aussteller mit Produkten und Dienstleistungen im Bereich E-Commerce und Online Marketing in zwei Hallen ● Kostenfreies Vortragsprogramm mit über 60 Vorträgen auf drei Infoarenen in der Messe ● Guided Tours durch die Messe ● Sonderschauen mit thematischen, regionalen und internationalen Schwerpunkten ● Preisverleihung INTERNET WORLD Business Shop-Award 2012 in der Messe ● Party INTERNET WORLD Night ● Unternehmen auf Facebook erfolgreich sein können. Weitere hochkarätige Referenten kommen unter anderem von Dell, Deutsche Bahn, Deutsche Post, METRO, simyo, HP, Photobox Deutschland, BAUR und Mister Spex. Aktuelle Informationen zur Internet World, zum Kongressprogramm und zu allen Partnerevents sowie die Anmeldung findet man unter: www.internetworld-messe.de ❚ Anmeldung unter: www.internetworld-messe.de 25 26_Gesamt-alle-Artikel_ea2.qxd 01.02.2012 15:29 Uhr Seite 26 27.–28. März 2012, München 26 ENDSPURT FÜR DIE 16. INTERNET WORLD 2012 24 Stunden im Einsatz für die E-Commerce-Messe Am 27. März 2012 beginnt die Internet World in München. Bis dahin gibt es für die Macher noch viel Arbeit W ir treffen Nicole Rüdlin und Sabine Eckert im Münchner Büro der Neuen Mediengesellschaft. Die beiden Verantwortlichen der Internet World wirken entspannt bei unserem Gespräch. Mit ihrem Team organisieren sie die 16. Internet World. Noch sieben Wochen bis zur Eröffnung der Internet World 2012 – wie laufen die Geschäfte? Nicole Rüdlin: Sehr gut. Die Vorbereitungen laufen so kurz vor der Messe auf Hochtouren. Das Kongressprogramm zur Internet World samt Messeprogramm steht komplett. Auch die Programme der Partnerevents (Affiliate TactixX, mobile business conference, Tweet Akademie, STREAMING VIDEO SUMMIT, Local Media + Marketing Conference, Rechtsfragen im Internet) sind fertig. Insgesamt sind wir mit den bisherigen Anmeldezahlen zufrieden – auf Aussteller- und Teilnehmerseite. Im Vergleich zum Vorjahr können wir schon jetzt eine deutliche Steigerung erkennen. Sabine Eckert: Die Internet World hat sich in den vergangenen Jahren extrem gut entwickelt. Unsere Arbeit und auch unser Standing in der Branche zahlen sich hier aus. Die Aussteller kommen in diesem Jahr fast von alleine. Welche Veränderungen und Neuerungen gibt es bei der Internet World 2012? Rüdlin: Die diesjährige Internet World positioniert sich klar als „Die E-Commerce Messe“. Die Internet World war in den vergangenen Jahren schon fokussiert auf E-Commerce, jedoch ha- die Umsätze in Deutschland um 17 Prozent auf 21 Mrd. Euro gestiegen und machten bereits 65 Prozent des gesamten Versandhandelsvolumens aus. Diesen Trend können wir eins zu eins an der Entwicklung unserer E-Commerce-Veranstaltungen erkennen. Eckert: Sowohl auf Teilnehmer als auch auf Ausstellerseite ist ein enormes Inte- ben wir erst 2012 diese klare Positionierung vorangetrieben – auch in der Kommunikation. In den vergangenen Jahren erlebte der Bereich E-Commerce einen deutlichen Aufschwung. Allein 2011 sind Gibt es denn noch Standflächen? Eckert: Ja, es gibt noch Sabine Eckert Nicole Rüdlin ist die Projektleiterin der Internet World. Sie ist verantwortlich für die Messe samt Rahmenprogramm. ist die Leiterin des Bereichs Kongresse und Messen bei der Neuen Mediengesellschaft Ulm mbH und unter anderem verantwortlich für das Programm des Internet World Kongresses. resse am Thema E-Commerce vorhanden. Rüdlin: Diese Fokussierung setzen wir auch im Internet World Kongress um, der unter dem Motto „Die Zukunft des E-Commerce“ steht. Gibt es weitere Veränderungen zum Vorjahr? Eckert: Veränderungen gibt es auch bei den Partnerevents. 2012 wird es so viele Partnerkonferenzen geben wie noch nie. Sechs Partnerkonferenzen finden zeitlich und räumlich parallel zur Internet World statt. Neben der Affiliate TactixX (27.–28. März), der Tweet Akademie (27.–28. März) und der Local Media + Marketing Conference (28. März) finden zum ersten Mal die mobile business conference (27.–28. März), der STREAMING VIDEO SUMMIT (27. März) und der KompaktWorkshop „Rechtsfragen im Internet“ (28. März) statt. Rüdlin: Seit 2009 verfolgen wir das Konzept der Partnerevents. So schaffen wir es, Themen-Highlights zu setzen, „2012 positionieren wir uns klar als ‚Die E-Commerce Messe‘.“ Nicole Rüdlin steigern. Dieses Wachstum setzt sich fort und wir werden 2012 circa 200 Aussteller vor Ort haben. Die Messe 2012 wird also noch größer. Rüdlin: Bei dieser Entwicklung werden wir im kommenden Jahr eine weitere Halle öffnen. Restflächen. Interessenten für 2012 sollten sich allerdings schnell entscheiden. neue Themen abzudecken und somit neue Zielgruppen anzusprechen. Wir führen diese Events immer mit den jeweiligen Branchen-Experten durch. So stellen wir die Qualität der Konferen- Kann man jetzt schon etwas von der Internet World sehen? Rüdlin: Ja, auf der Website oder der Fanpage auf Facebook. Alle Interessierten können sich dort tagesaktuell „Die Messe 2012 wird noch größer als im vergangenen Jahr.“ Sabine Eckert zen sicher und sind mit den aktuellsten Themen am Markt. Eigens für dieses Konzept haben wir das All-Area-Ticket für 1.090 Euro eingeführt. Das Ticket ist gültig für die Internet World und alle Partnerevents. Vorhin sprachen Sie von der positiven Entwicklung der Messe. Wie sieht diese konkret aus? Eckert: Im vergangenen Jahr konnten wir die Ausstellerzahlen um ein Drittel über das Kongressprogramm, die Aussteller und das Fachvortragsprogramm der Messe informieren. Worauf freuen Sie sich am meisten? Rüdlin: Auf den 27. und 28. März. Man plant ein Jahr und freut sich auf das Ergebnis: Wenn alle zufrieden sind – die Teilnehmer und die Aussteller. Eckert: Da kann ich mich nur anschließen. Aber bis dahin liegt noch viel Arbeit vor uns. ❚ Anmeldung unter: www.internetworld-messe.de 26_Gesamt-alle-Artikel_ea2.qxd 01.02.2012 15:29 Uhr Seite 27 27 PARTNEREVENTS IM ÜBERBLICK Ihr Kongressplaner: 27.-28. März Die Internet World – Die E-Commerce Messe und ihre Partnerevents 27. März 2012 28. März 2012 Internet World Messe S. 25 Internet World Internet World Kongress Kongress S. 25 Affiliate TactixX Kongress mobile business conference Messe S. 25 Internet World Kongress Kongress S. 25 S. 27 Affiliate TactixX Workshop S. 27 Workshop S. 28 mobile business conference Kongress S. 28 Tweet Akademie Akademie S. 30 Tweet Akademie Akademie S. 30 STREAMING VIDEO SUMMIT Kongress S. 28 Local Media + Marketing Conference Kongress S. 29 Party S. 30 „Rechtsfragen im Internet“ Workshop S. 29 INTERNET WORLD Night AFFILIATE TACTIXX 2012 Networking Der Weg zu Leads, Sales und Success vom 27.–28. März 2012 Affiliate TactixX 2012 bereits zum sechsten Mal in Folge von der Performance-Marketing-Agentur explido. Neu: Speakers Corner und Speed Networking „Unser unabhängiger Fachbeirat hat auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches und hochwertiges Konferenzprogramm erstellt, das allen Ansprüchen rund um das Thema Affiliate Marketing gerecht wird“, so Markus Kellermann, Head of Affiliate Marketing bei explido. Zum ersten Mal wird es auf der Affiliate TactixX eine eigene Speakers Corner geben, in der sich ausgewählte Speaker den Besuchern präsentieren. Auch 2012 gibt es die Affiliate Area auf dem Areal der Internet World. Die Veranstalter erwarten großen Andrang D er Countdown läuft: Am 27. und 28. März findet in München die Affiliate TactixX statt, Deutschlands größte Affiliate-Marketing-Konferenz. Jahr für Jahr lockt die zweitägige Veranstaltung Affiliates, Merchants, Netzwerk- und Agenturvertreter – kurz: das Who’s who der Branche – nach München. Am ersten Konferenztag hören die Teilnehmer Fachvorträge ausgewiesener Experten und begleiten spannende Panel-Diskussionen auf dem Podium. Als Keynote-Speaker wird Conversion-Experte André Morys neue Wachstumshebel für erfolgreiche Affiliate-Marketing-Kampagnen vorstel- len. Harry Gold von der US-Agentur Overdrive Interactive zeigt am Beispiel internationaler Brands, wie sich mit der richtigen Strategie Leads und Sales über Social Media generieren lassen. men reichen dabei von Real-Time Bidding über die Customer Journey bis hin zur Affiliate-relevanten Betreuung von Facebook-Pages. Ausgerichtet wird die „Für die Affiliate TactixX 2012 haben wir uns ein Feuerwerk an NetworkingMöglichkeiten überlegt. Die Party auf der Praterinsel wird sicherlich den Höhepunkt bilden“, so Vanessa Berger, Head of Marketing bei explido. Die Teilnehmer können gespannt sein. Intensiv-Workshops geben Insights aus der Praxis Der zweite Konferenztag bietet dem Fachpublikum mit Intensiv-Workshops tiefe Einblicke in die Praxis. In kleinen Gruppen erhalten die Teilnehmer von ausgewiesenen Branchenexperten interessante Insights und können selbst aktiv mitarbeiten. Die Workshop-The- More than a conference: Networking at its best Vanessa Berger, explido Markus Kellermann, explido Das aktuelle Konferenzprogramm der Affiliate TactixX und die Anmeldung findet man unter: www.affiliate-tactixx.de ❚ Anmeldung unter: www.internetworld-messe.de 26_Gesamt-alle-Artikel_ea2.qxd 01.02.2012 15:29 Uhr Seite 28 27.–28. März 2012, München 28 2. MOBILE BUSINESS CONFERENCE Alles zu Mobile Erfahrene Praktiker geben Einblicke in ihre mobile Aktivität V om 27.–28. März findet in München male Grundlage für den zweiten Tag, bietet den Teilnehmern zehn Vorträge den Konferenzteilnehmern einen kladie 2. mobile business conference der im gewohnten Konferenzformat zu „Status quo“, „Mobile Strategie“, ren Mehrwert. Mit der Sonderschau statt – zum ersten Mal zeitlich und stattfinden wird. „Mobile Usability und Marketing“ so„Mobile Area“ haben die Besucher alle räumlich parallel zur 16. Internet Die Workshop-Themen sind „Mobile wie „Facebook & Recht“. Erfahrene relevanten Player im Mobile Business World, der E-Commerce-Messe. Die Marketing Strategie“, „Mobile ComPraktiker wie Dr. Tilman Buchner von vor Ort und können sich so gezielt inFachkonferenz bietet an zwei Tagen merce“ sowie „Apps & Co. planen“ und Scout24, Florian Hiessl von Siemens formieren. kompaktes Wissen zu Mobile Marke„Multi-Channel-Commerce“. Die Refeund Karina Leute von HRS.com geben ting, Mobile Commerce, Apps & Co. renten geben wertvolle Tipps und areinen Einblick in ihre mobile Aktivität. Das aktuelle Programm und die AnNach einem erfolgreichen Start der beiten mit den Teilnehmern an realen Die Anbindung der mobile business meldung findet man unter: mobile business conference im NovemCases. Der Konferenztag am 28. März conference an die Internet World bietet www.mobile-business-conference.de ❚ ber 2011 geht die Konferenz 2012 mit einem neuen Konzept an den Start. Am ersten Tag, dem 27. März 2012, erwartet die Teilnehmer ein WorkshopFormat. Aus insgesamt vier Workshops wählen die Teilnehmer aus. Diese dauern zwischen 90 bis 120 Minuten und bieten den TeilnehDr. Tilman Buchner, Florian Hiessl, Thomas Lang, Karina Leute, Dr. Markus Pfeiffer, mern die Möglichkeit, noch Marcus Beckmann, Siemens AG Carpathia Consulting HRS.com Bloom Partners tiefer in die Themen einzu- Beckmann und Norda Scout24 Gruppe GmbH GmbH steigen. Das bietet eine opti- – Rechtsanwälte GbR STREAMING VIDEO SUMMIT The next big thing Wie Online-Videos den Marketingeinsatz in Zukunft fördern werden A m 27. März 2012 findet der 1. STREAMING VIDEO SUMMIT als Partnerevent der Internet World in München statt. Der Branchentreff der Streaming- und Online-Video-Industrie im deutschsprachigen Raum versammelt rund 20 hochkarätige Speaker und fast ebenso viele Aussteller, um kompetente Antworten auf die Frage: „Wie setze ich Streaming und Online-Video effizient und erfolgreich ein?“ zu geben. Cisco prognostiziert schon heute, dass der Anteil des Internet-Traffics bis 2015 zu 80 Prozent aus Videos bestehen wird, und ein Blick auf die weltweit größte Videosuchmaschine YouTube zeigt: Jeden Tag werden vier Milliarden Videos allein auf diesem Portal abgerufen. So erstaunt es nicht, dass laut Forrester Research 50 Prozent der Marketingentscheider überzeugt sind, dass Online-Videos den Marketingeinsatz in den nächsten drei Jahren effektiv fördern werden. Bedenkt man, dass die Abrufzahlen auf YouTube ausschließlich durch On-Demand-Inhalte zustande kommen, so lässt sich erahnen, welche Wachstumszahlen in naher Zukunft durch den neuen LivestreamingService von YouTube zu erwarten sind. Allein von 2009 auf 2010 wuchs der Live-Webvideo-Markt weltweit um 650 Prozent. Das Angebot sowie die Zahl der Publisher nehmen also permanent zu, und damit auch die Zahl der Ver- Michael Westphal, CEO miniCASTER markter von Videowerbung, Ad-Technologie-Anbieter, Streaming-Plattformen, Video-SEO-Agenturen und natürlich auch die Zahl der Zuschauer. Betrachtet man die Industrie aus der Metaebene, so gewinnt man den Eindruck: The next big thing is video! Zwei Lösungen zeigen insbesondere, wie nahe die Online-Video-Branche bereits an das klassische TV-Erlebnis herankommt, und machen deutlich, warum die Wachstumszahlen in diesem Online-Segment jedes Jahr dreistellig ausfallen. Mit dem miniCASTER der gleichnamigen Firma kann jeder Anwender mit nur einem Knopfdruck das Signal seiner Kamera beziehungsweise jeder beliebigen Videoquelle live encodieren und als H.264-Livestream per LAN, WLAN, 3G/LTE oder sogar per Satellit in die Cloud senden. Dort wird das Signal decodiert und auf PCs und mobile Endgeräte ausgeliefert. Matthias Greve, CEO VideoWeb Die Set-Top Box von VideoWeb verwandelt jedes herkömmliche TV-Gerät in ein Hybrid-TV beziehungsweise ein Internet-fähiges Fernsehgerät. Mit nur wenigen Handgriffen ist das Gerät angeschlossen und betriebsbereit. Die letzte Hürde „Wie kommt mein Content ins Wohnzimmer?“ scheint genommen. Das aktuelle Konferenzprogramm und die Anmeldung zum STREAMING VIDEO SUMMIT findet man unter: www.streaming-summit.com ❚ Anmeldung unter: www.internetworld-messe.de 26_Gesamt-alle-Artikel_ea2.qxd 01.02.2012 15:29 Uhr Seite 29 29 FACHKONFERENZ LOCAL MEDIA + MARKETING CONFERENCE IN MÜNCHEN Lokal ein Muss Gewinnbringende Strategien für lokale Medien und lokale Märkte Herr Zanetti, braucht es noch eine Medienkonferenz in Deutschland? Volker Zanetti: Ja, ganz sicher. Bisher hat sich niemand wirklich um den lokalen Werbetreibenden gekümmert. Als wir 2011 erstmals auf der Internet World präsent waren, sind über 150 Teilnehmer gekommen und waren begeistert, dass es endlich ein Format gibt, auf dem unterschiedlichste Medien, Agenturen und Unternehmen aktiv miteinander diskutieren. Jetzt im zweiten Jahr unterstützen uns alle relevanten Medienverbände wie BDZV, BVDA, FCP und SZV. Gibt es denn Besonderheiten im Lokalmarketing? Zanetti: Der durchschnittliche lokale Werbetreibende ist in der Regel ein Kleinunternehmer; er hat eine oder wenige Filialen, ein kleines Budget und oft nur eine Website, die knapp informiert. Er steht im harten Wettbewerb gegen große Unternehmen und die immer mehr Volker Zanetti Initiator Local Media + Marketing Conference, Geschäftsführer, zanetti altstoetter und team gbr wachsenden E-Commerce-Anbieter. Wie kann sich da das kleine Schuhgeschäft oder der Buchhändler gegen Zalando, Amazon und eBay behaupten? Antworten und Lösungsvorschläge gibt die Local Media + Marketing Conference. Haben denn die Printmedien verkaufsfördernde Online-Werbeformen, die zum Beispiel mit Google mithalten können? Zanetti: Anzeigenblätter, die heute zu den reichweitenstärksten Medien gehören, bieten mit neuen Werbeformaten, Online Shops und Aktionen den direkten Kontakt in die Zielgruppe. Das Empfehlungsmarketing spielt hier eine große Rolle. Tageszeitungen, gelesen von solventen und lokal interessierten Bürgern, sind mit mobilen Angeboten, Ticket-Services oder Ähnlichem sehr nah an der Zielgruppe und bieten den direkten Dialog zwischen Handel und Käufer an. Die Verzahnung von Offlineund Online-Medien bietet beste Chancen, den potenziellen Kunden jederzeit zu erreichen, seinen Bedarf zu wecken und ihn bis zum Einkauf zu begleiten. Also wird die lokale Werbung von Printmedien und Außenwerbern mobil? Zanetti: Die Herausforderung für die lokalen Medien besteht darin, einerseits der Werbung in Print Aufmerksamkeit zu bieten und andererseits echte Kaufkontakte online zu generieren. Zum Beispiel Plakate, die zum direkten Scan des Angebots einladen und den Interessenten per Smartphone direkt ins Geschäft führen. Und wer bekommt am Ende den lokalen Werbeeuro? Zanetti: Der, der dem lokalen Werbekunden ein einfaches und bezahlbares Angebot über alle relevanten Kontaktmöglichkeiten macht. Auf der Konferenz zeigen wir Lösungsangebote und erarbeiten den neuen Media-Mix. Das aktuelle Konferenzprogramm der Local Media + Marketing Conference, die Sprecher und die Anmeldung findet man unter: www.local-media-conference.com ❚ KOMPAKT-WORKSHOP „RECHTSFRAGEN IM INTERNET“ Die Geier lauern Wie man sicher durch den „Rechts-Dschungel“ kommt D erzeit verstärken und konkretisiezerprofile insbesondere durch den Einbruch. So wird es in jedem Bereich des Beachtung der ausgefeilten Rechtspreren sich Gesetzesinitiativen, die satz von Cookies erstellt und verwenelektronischen Geschäftsverkehrs Anchung zur Frage eines vorhandenen sich zum Teil erheblich auf den Bereich det werden dürfen. Schließlich wird der passungsbedarf geben. Und zwar soOpt-ins und dessen Beweisbarkeit. des E-Commerce auswirken. Jüngst Gesetzgeber noch im Lauf dieses Jahwohl in Bezug auf die optimale PlatzieIn der Öffentlichkeit werden die neuhat die EU-Kommissarin Viviane Reres den Rahmen von Online-Käufen insrung von Produkten unter Beachtung en Gesetzesinitiativen und auch die ding die Vorstellungen für einen EUbesondere in Bezug auf Informationsdes Nutzerverhaltens von Besuchern gesetzlichen Rahmenbedingungen, die weiten Datenschutz präsentiert, die pflichten der Anbieter neu gestalten. eines Shops als auch in Bezug auf die den elektronischen Geschäftsverkehr den Schutz des Verbrauchers in den Ohne Zweifel steht damit der RechtsAbwicklung des Verkaufsprozesses zu sehr einschränken, als belastend Vordergrund rücken. Geplant ist eine rahmen, der im Bereich des E-Comselbst. Des Weiteren spannend bleibt angesehen. Andererseits gibt es jeEU-weite Verordnung, die in allen merce zu beachten ist, vor einem Umdas Thema E-Mail-Marketing unter doch auch deutliche Lichtblicke, die ihren Teilen verbindlich zu einer Vereinfachung ist und unmittelbar in jedes E-Commerce führen dem Mitgliedsstaat gelwerden. ten soll. Ebenfalls stark Die rechtlichen Herausumstritten sind gesetzliforderungen sind imche Einschränkungen in mens. Der KompaktBezug auf die Zulässigworkshop „Rechtsfragen keit beziehungsweise die im Internet“ beantwortet Beschränkung von Maßdie wichtigsten Fragen. nahmen im Bereich des Online Behavioural AdDas Programm und die Andreas Bauer, Dr. Christian Frank, Dr. Sibylle GierschDr. Nicolai Wiegand, vertising und damit die Nicole BattistiniAnmeldung findet man Partner, Partner, mann, Partner, Partner, Fragestellung, wie und Kohler, Partner, unter: www.internetTaylor Wessing Taylor Wessing Taylor Wessing Taylor Wessing in welchem Umfang Nut- Taylor Wessing world-messe.de ❚ Anmeldung unter: www.internetworld-messe.de 26_Gesamt-alle-Artikel_ea2.qxd 01.02.2012 15:29 Uhr Seite 30 27.–28. März 2012, München 30 TWEET AKADEMIE 10.000 Fans – was nun? Das Ende von Social Media rückt näher – wieder einmal F acebook – vor einigen Jahren war das noch ein unbedeutender Begriff. Heute scheint das soziale Netzwerk das gesamte Internet in sich vereinen zu wollen. Doch die Euphorie ist gespalten und offensichtlich ist die Hoffnung, dass Social Media bald wieder verschwindet, bei einigen noch nicht erloschen. Aktuelle politische Bestrebungen nach zentraler Regulierung zeigen die Unsicherheit und Angst gegenüber der neuen, sich weltweit viral ausbreitenden Echtzeitkommunikation. Vor allem wenn es um die Verteilung von Werbe-Millionen geht, hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sich zum Ziel gemacht, seine InternetSeite zur übergreifenden Kommunikationsplattform auszubauen. Laut einer Studie von Forrester Research verlieren Facebook & Co an Reiz – anfängliche Begeisterung weicht steigender Passivität. Gleichzeitig wachsen mobile, soziale und lokale Daten- heute unumgänglich, sich nicht nur mit dem Thema Social Media zu befassen, sondern selbst ein aktiver Teil davon zu werden. Allerdings hinterfragen viele Unternehmen, die bei Facebook aktiv sind, den quantitativen Erfolgsfaktor „Anzahl von Fans“ immer häufiger. Es kann oft hilfreicher sein, 1.000 wertvolle Fans zu haben, die viel inWie verändert Social, Local und Mobile die Unterteragieren, aktiv teilnehnehmenskultur? men und somit zu einer breit gefächerten Verteiströme intensiver zusammen und die lung beitragen, als über 100.000 Fans Intelligenz der Masse und letztlich der zu verfügen. Doch letztendlich geht es Fans entscheiden über Erfolg, Reputabeim Return on Investment – ob nun tion und Glaubwürdigkeit von Marken im Social Web, bei Online- oder klassiund Social-Media-Aktivitäten. scher Werbung – im Wesentlichen um Offensichtlich ist jedenfalls, welch Folgendes: Wie viel Geld stecke ich großen Einfluss Facebook zurzeit hat. vorn rein und was kommt hinten raus? Und so ist es auch für Unternehmen Steht der Aufwand zur Gewinnung neuer Kunden im richtigen Verhältnis zum erzielten Ertrag? Erfolgreiche F-Commerce-Konzepte unterliegen immer mehr einem erweiterten Set an KPIs, das einhergeht mit tiefgreifenden Änderungen in der Unternehmens- und Kommunikationskultur bis hin zur Social-Enterprise-Kultur. Auch in diesem Jahr finden im Rahmen der Internet World Intensiv-Sessions der Tweet Akademie statt. Informationen und Anmeldung unter: www.tweetakademie.de/termine ❚ Interessierte Teilnehmer der Tweet Akademie 2011 INTERNET WORLD 2012 Was, wann, wo? Ein Guide für Ihren Besuch der Internet World 2012 Veranstaltungsübersicht: Veranstaltungsort: ❚ Internet World Messe: 27.–28. März 2012 ICM – Internationales Congress Center München Messe München GmbH Messegelände Eingang West 81823 München ❚ Internet World Kongress: 27.–28. März 2012 ❚ Affiliate TactixX: 27.–28. März 2012 ❚ mobile business conference: 27.–28. März 2012 ❚ Tweet Akademie: 27.–28. März 2012 ❚ STREAMING VIDEO SUMMIT: 27. März 2012 ❚ INTERNET WORLD Night: 27. März 2012 ❚ Local Media + Marketing Conference: 28. März 2012 ❚ Rechtsfragen im Internet: 28. März 2012 Öffnungszeiten: Registrierung für die Kongresse am 27. und 28. März 2012 ab 8.00 Uhr Öffnungszeiten der Messe: ❚ 27. März: 9.00-18.00 Uhr ❚ 28. März: 9.00-17.30 Uhr Preise: ❚ Internet World Messe: kostenlos nach Vorabregistrierung ❚ Internet World Kongress: 1-Tages-Ticket: € 500,–* mit Code: PROiw12IWB 2-Tages-Ticket: € 800,–* mit Code: PROiw12IWB ❚ Affiliate TactixX: ab € 199,–* Einen großen Andrang erwarten die Veranstalter der Internet World 2012 ❚ mobile business conference: 1-Tages-Ticket: € 399,–* mit Code: MBC12iwb 2-Tages-Ticket: € 699,–* mit Code: MBC12iwb ❚ STREAMING VIDEO SUMMIT: Ticket: € 290,–* mit Code: svs12iwb ❚ Local Media + Marketing Conference: Ticket: € 390,–* mit Code: lmc12iwb ❚ Rechtsfragen im Internet: Ticket: €199,–* ❚ All-Area-Ticket: 27.–28. März 2012 für € 1.090,–* (gültig für die Internet World und alle Partnerevents) ❚ INTERNET WORLD Night: Party für € 89,–* Anmeldung unter: www.internetworldmesse.de/anmeldung * alle Preise zzgl. MwSt. INTERNET WORLD Night: Am 27. März 2012 ab 19.30 Uhr auf der Praterinsel, München. Der Besuch der Abendveranstaltung ist nicht im Kongressticket oder Messeticket inkludiert. Tickets für die Abendveranstaltung können zum Preis von 89 Euro (zzgl. MwSt.) erworben werden. Im Preis enthalten ist der Besuch der Veranstaltung inklusive Catering und Getränke. Praterinsel Praterinsel 3–4 80538 München Veranstalter: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Bayerstr. 16a 80335 München Telefon: (089) 741 17-100 Anmeldung unter: www.internetworld-messe.de 31_Recht_0312.qxp 3/12 01.02.2012 10:27 Uhr Seite 31 E-COMMERCE 6. Februar 2012 Internet World BUSINESS Die 19 wichtigsten Urteile Diese Entscheidungen aus dem vergangenen Jahr sollten Online-Händler kennen I m Jahr 2011 hatten viele Gerichtsurteile große Auswirkungen auf den Online-Handel. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Entscheidungen: welcher über den Fristbeginn nach alter Rechtslage belehrt wird, ist wettbewerbswidrig. (OLG Hamm) 1. Produktbilder: Fehlt bei Liefe- rung ein Teil des Produkts, welches auf dem Produktbild mit abgebildet war, löst dies Gewährleistungsansprüche aus. (BGH) vereinbarung müssen zwingend die Worte „regelmäßige Kosten“ verwendet werden, sonst ist die Klausel unwirksam. (OLG Brandenburg) 2. Widerrufsbelehrung ohne Zwischenüberschriften: Die Ver- 14. Werbeslogans bei Adwords: In Adwords darf mit „24 wendung der Musterwiderrufsbelehrung ohne deren Zwischenüberschriften führt dazu, dass die Widerrufsfrist nicht zu laufen beginnt. (BGH) Stunden Lieferzeit“ geworben werden, wenn auf der Landing Page über die Bedingungen aufgeklärt wird und diese nicht zu ungewöhnlich sind. (BGH) 3. Newsletter-Einwilligungen verfallen: Erteilt ein Kunde die Foto: Fotolia / MH 13. Vereinbarung der Rücksendekosten: In der Kostentragungs- Wissen, worauf es ankommt: Urteile im Überblick Einwilligung zur E-Mail-Werbung, erhält aber erst 1,5 Jahre später die erste Werbe-Mail, so ist die Einwilligung nicht mehr gültig. (LG München I) 4. Installationskosten: Im Gewährleistungsfall muss der Händler sowohl die Kosten für den Ausbau der defekten als auch für den Einbau der neu gelieferten Ware übernehmen. (EuGH) 5. Datenschutzverstöße können nicht abgemahnt werden: Die fehlende In- Waren beziehen und dem gleichen typischen Verwendungszweck des Kunden entsprechen. (OLG Jena) 7. Garantie-Werbung: In einem Online Shop müssen nicht sämtliche Bedingungen einer zusätzlich angebotenen Garantie genannt werden. (BGH) 8. Auslandsversandkosten: Versendet ein Händler seine Waren auch ins Ausland, so muss er bereits im Shop die Versandkosten nennen. (OLG Hamm) Dr. Carsten Föhlisch, Rechtsanwalt und Justiziar des Webshop-Zertifizierers Trusted Shops in Köln. ❚ www.trustedshops.de 9. Wo Gewährleistungsansprüche erfüllt werden müssen: Der Erfüllungsort für Gewährleistungsansprüche ist im Kaufrecht regelmäßig am Sitz des Unternehmers. (BGH) 10. Durchgestrichene Preise: Wer damit wirbt, muss angeben, welche Bedeutung diese Preise haben. (BGH) formation zur Datennutzung in einem Webshop stellt keinen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht dar. (KG Berlin) 6. Newsletter-Versand ohne Einwilligung: Die für diese Versandart unter anderem erforderliche Ähnlichkeit der Ware muss sich auf die bereits gekauften 11. Nichtbestehen des Widerrufsrechts: Der Verbraucher ist bei einem entsprechend einschlägigen Sortiment darüber zu informieren, dass ein Widerrufsrecht nicht besteht. (BGH) 12. Alte Widerrufsbelehrung: Die Verwendung einer Widerrufsbelehrung, in 15. Impressumspflicht bei Facebook: Auch bei Facebook-Fan- pages müssen die Impressumspflichten erfüllt werden. (LG Aschaffenburg) 16. Rücksendung nur in Originalverpackung: Die Bitte nach Rücksendung in Originalverpackung ist zulässig, wenn sich klar ergibt, dass die Missachtung keine Auswirkungen auf das Bestehen des Widerrufsrechts hat. (LG Hamburg) 17. Lieferzeiten: Die Angabe „Die Lieferung erfolgt in der Regel innerhalb von zwei Werktagen nach Zahlungseingang“ ist unzulässig. (OLG Frankfurt) 18. Rabatte für positive Bewertungen: Kunden darf für die Abgabe von positiven Bewertungen kein Gutschein angeboten werden, wenn bei der Werbung mit der Gesamtnote kein Hinweis auf die Incentivierung erfolgt. (OLG Hamm) 19. Haftung für Transportverlust: Geht ein Paket auf dem Transportweg zum Verbraucher verloren, muss der Händler zwar nicht erneut liefern, allerdings den Kaufpreis erstatten. (OLG Hamm) ❚ RA Carsten Föhlisch Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1203031 31 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ❚ www.legalershop.de Keine Klauseln zur Paketzustellung beim Nachbarn Eine Klausel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von Paketdienstleistern, die eine „Ersatzzustellung“ an einen Nachbarn erlaubt, ist unzulässig. So entschied das Oberlandesgericht Köln mit Urteil vom 02.03.2011 (Az.: 6 U 165/10). Problematisch ist nach Auffassung der Kölner Richter schon die Verwendung des Begriffs „Nachbar“. Dieser sei nicht genau definiert und die Klausel damit nicht klar und verständlich. Der Verstoß könne jedoch in der Regel vernachlässigt werden, da bei sachgerechter Auswahl der „Ersatzperson“ durch den Zusteller keine für den Empfänger erhebliche Beeinträchtigung vorläge. Allerdings verstoße die Klausel in jedem Falle gegen Paragraf 307 Bürgerliches Gesetzbuch, wenn der Zusteller nicht zugleich auch zur Benachrichtigung des Empfängers verpflichtet werde. Danach ist eine Bestimmung in den AGB unwirksam, wenn sie den Vertragspartner des Verwenders entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen benachteiligt. Immer wieder gehen Sendungen auf dem Weg zum Kunden verloren. Das Transportrisiko trägt beim Verbrauchsgüterkauf der Händler. Wendet jedoch der Paketdienstleister eine Ersatzzustellung an einen Nachbarn ein, so sollten Händler dessen AGB-Klauseln prüfen und gegebenenfalls Schadenersatz verlangen. ❚ Aktenzeichen und Links zu den Urteilen Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht URHEBERRECHT FACEBOOK-UNTERNEHMENSSEITEN VORRATSDATENSPEICHERUNG FACEBOOK Bilderklau wird billiger IHK klagt gegen Weichert Klage gegen BSI-Gesetz Kündigung wegen Posting Das Oberlandesgericht Köln hat entschieden, dass der Streitwert bei privat oder im Bereich von Kleingewerben unrechtmäßig veröffentlichten Fotos 3.000 Euro beträgt – halb so viel wie bisher (Az.: 6 W 356/11). Diese Festsetzung hat zur Folge, dass die Anwalts- und Gerichtsgebühren in solchen Streitfällen deutlich niedriger ausfallen, außerdem geht der Fall dann in der ersten Instanz an ein Amtsgericht, bei dem die Prozessparteien auch ohne Anwalt antreten können. Besonders relevant ist das Urteil im Zusammenhang mit der häufig anzutreffenden Verwendung urheberrechtlich geschützter Produktfotos im Rahmen von ❚ eBay-Verkaufsangeboten. fk Gerichtlich klären lassen will die IHK SchleswigHolstein das Vorgehen des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD). ULD-Chef Thilo Weichert hatte Unternehmen und Behörden im nördlichsten Bundesland per schriftlicher Verfügung untersagt, Unternehmensseiten auf Facebook zu betreiben. Grund: Daten der Besucher dieser Seiten würden ohne ihr Wissen in den USA gespeichert und dort verarbeitet. Die IHK bestreitet die Unrechtmäßigkeit von Facebook-Fanpages, befürchtet einen Standortnachteil für die betroffenen Unternehmen und klagt deshalb gegen das ULD vor dem Verwaltungsgericht Schleswig. Auch Weichert begrüßt nach Medienberichten die gerichtliche Klärung. fk ❚ Gegen die Protokollierung und Speicherung von Zugriffsdaten bei der Kommunikation mit Websites und Servern von Bundesbehörden wendet sich eine Klage, die Datenschützer beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eingereicht haben. Das 2009 in Kraft getretene BSI-Gesetz, das die Protokollierung erlaubt, soll dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie helfen, Cyber-Attacken gegen Online-Angebote des Staates abzuwehren. Nach Ansicht des Arbeitskreises Datenschutz werden damit jedoch die Menschenrechte der Bürger beschnitten, etwa wenn der Staat E-Mails an Abgeordnete mitprotokolliere. Das Bundesverfassungsgericht hatte zuvor ❚ die Klage der Datenschützer abgelehnt. fk Unternehmensschädliche Facebook-Postings können nach Ansicht von Rechtsanwalt Nils Helmke außerordentliche Kündigungen begründen. Helmke, der mit dem Arbeitgeberverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (AGAD) zusammenarbeitet, sieht Arbeitnehmer auch beim „Whistleblowing“ auf dünnem Eis, da sie laut § 241, Art. 2 BGB in zumutbarer Weise auf die betrieblichen Interessen des Arbeitgebers Rücksicht zu nehmen hätten. Die Grenze der Zumutbarkeit sei erst erreicht, wenn sich der Arbeitnehmer durch Nichtanzeige selbst strafbar machen würde oder „überragende Allgemeingüter“ ❚ wie Leib und Leben gefährdet wären. fk 32_newsi.qxd 32 02.02.2012 11:58 Uhr Seite 32 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Um die Chancen zur mobilen Vermarktung auch im E-Mail-Marketing nutzen zu können, muss die Darstellung von E-Mails auf mobilen Endgeräten optimiert werden. Darauf kommt es bei mobilen E-Mails an: Multi-part Versenden Sie Ihre Nachrichten stets multipart. Der Empfänger muss zwischen einer HTML- und einer Textversion wählen können. Zudem sollten Sie einen Link zur HTMLWeb-Version des Newsletters integrieren. In der Kürze liegt die Würze Kurzfassen heißt es für Betreffzeile und Absender. Schon die ersten Zeichen müssen überzeugen und zur Handlung auffordern. Auch die Mail selbst sollte nicht zu lang sein: Beschränken Sie sich auf die wichtigsten Angebote, Schlagwörter und Themen, verwenden Sie maximal drei Headlines. Darstellung und Design Grafiken und Bilder müssen unbedingt Mobile-kompatibel, also klein und trotzdem lesbar sein. Links müssen mit dem Finger auf dem Touchscreen gut zu bedienen sein und sollten daher, wenn möglich, separat stehen. Selbstbestimmung des Users Lassen Sie den Kunden selbst entscheiden, ob er die Mobile- oder die Web-Version will – stellen Sie immer beides zu Verfügung. Sie können die Präferenzen auch schon bei der Newsletter-Anmeldung abfragen. Relevante Inhalte sind essenziell Überlegen Sie genau, welche Inhalte dem Empfänger einen mobilen Mehrwert bieten – nur mit wirklich interessantem Content können Sie Ihre Kunden begeistern. Beschränken Sie sich auf wenige, aber extrem relevante Angebote und stellen Sie „Call to Action“-Elemente in den Vordergrund. Vergrößern Sie Ihren Verteiler mobil Auch auf Ihrer mobilen Website sollte eine gut sichtbare Newsletter-Anmeldung zu finden sein. Bieten Sie, wenn möglich, eine Anmeldung via SMS direkt am PoS oder PoI. Testen, testen, testen Testen Sie viel und auf so vielen mobilen Endgeräten wie möglich. Prüfen Sie, ob Links unterstützt und Bilder richtig angezeigt werden sowie Schriften gut lesbar sind. Branche sagt ja zu EU-weit gültigen Regelungen, kritisiert aber Details des Entwurfs M verbessert, etwa durch Klarstellungen it einer neuen Verordnung will zum Begriff der personenbezogenen die EU die 17 Jahre alten, teils Daten oder Vereinfachungen beim Disehr unterschiedlichen Datenschutzrektmarketing. Seiner Meinung nach regelungen in den EU-Mitgliedstaaten stecke der Teufel wie so oft im Detail. vereinheitlichen. Eine der Bestimmungen des nun vorgelegten Entwurfs Kritik an Zwang zu Einwilligung ist das „Recht auf Vergessen“: Demnach sollen Betroffene verlangen dürVor allem die Ausweitung des Einwilfen, dass personenbezogene Daten geligungsprinzips stößt auf Kritik. Wenn löscht werden, wenn die Speicherung für alles und jedes eine gesonderte nicht mehr nötig ist oder sie ihre EinEinwilligung verlangt werde, „würde willigung widerrufen. Zudem soll häudas Web zu einem Hindernisparcour“, figer eine ausdrückliche Einwilligung so Kempf. Was eine solche Regelung des Betroffenen nötig sein, die dann konkret für Folgen haben könnte, umauch nur zeitlich begrenzt gilt und reißt die Datenschutzbeauftragte von erneuert werden muss. Vorgesehen ist Acxiom, Sachiko Scheuing. Wenn etweiterhin, dass Unternehmen, die ihwa bei Daten, die unternehmensintern ren Sitz außerhalb der EU haben, aber zur Kundenanalyse eingesetzt werden, Kunden in Europa ansprechen, einen die Widerspruchs- durch eine EinwilVerantwortlichen für Datenschutz beligungslösung abgelöst würde, könnnennen müssen. Innerhalb Europas ten CRM-Systeme illegal werden. soll unabhängig vom UnternehmensOhne zu wissen, wer wann was und sitz immer der Staat zuständig sein, wie oft gekauft habe, könnten Unterdessen Bürger betroffen ist. Datenpannehmen aber nicht mehr wirtschaftnen müssen binnen 24 Stunden solich und kundenorientiert arbeiten. wohl an den Betroffenen als auch an Personenbezogene Daten will die EU einheitlich besser Scheuing ist allerdings zuversichtlich, Behörden gemeldet werden. Auch das schützen, etwa durch ein „Recht auf Vergessen“ dass die Einwilligungslösung in dieStrafmaß soll deutlich angehoben wersem Bereich wieder gekippt wird, so den und künftig bis zu einem Prozent des Datenschutz EU-weit zu harmonisieren“, wie es beim Dialogmarketing bereits gebetont Bitkom-Präsident Dieter Kempf. schehen sei. Überhaupt: Der Entwurf wird Jahresumsatzes betragen. Die Internet-Branche reagiert bislang BVDW-Vizepräsident Matthias Ehrlich erst einmal vom EU-Ministerrat und im recht gelassen auf den Entwurf. Bitkom sieht in dem Entwurf „sehr begrüßenswer- EU-Parlament beraten und wird früheswie BVDW begrüßen prinzipiell eine Ver- te Ansätze“. Gegenüber früheren Entwür- tens 2014 in Kraft treten. Es bleibt also einheitlichung: „Es ist höchste Zeit, den fen habe die Kommission bereits einiges noch Zeit für Änderungen. cf ❚ Foto: Fotolia/MH Sieben Tipps, wie E-Mails auf dem Handy gut aussehen 3/12 Einheitlicher Datenschutz Techniktipp Volker Wiewer, Vorsitzender der Geschäftführung der eCircle GmbH ❚ www.ecircle.de 6. Februar 2012 Großer Wurf: Intershop 7 Die neue Shop-Software punktet mit entscheidenden Verbesserungen D as lange Warten hat ein Ende: Das aus dem Shop-System heraus verwalten. Jenaer Software-Haus Intershop hat Ein Multi-Applikations-Framework gaseiner E-Commerce-Lösung Enfinity rantiert dabei einheitliche Ansichten, Inhalte und PromotionSuite einen kompletten ReAktionen über alle Plattlaunch gegönnt. Die neue formen und KommunikaVersion mit dem Namen tionskanäle hinweg. „Intershop 7“ glänzt mit Eine neue Promotion mehr als 1.500 neuen FeaEngine erleichtert die Platures, darunter bedeutende nung und das Aufsetzen von Änderungen in Sachen regelbasierten Kampagnen. Multichannel, InternatioPer Drag and Drop können nalisierung, KampagnenHändler jetzt Kampagnen und Promotion-Managemit einzelnen Produkten ment sowie Analyse. verbinden und über einen So können Shop-ManaKampagnenplan mehrere ger jetzt sämtliche KommuPromotions nacheinander nikationskanäle wie Web, zeitversetzt ausspielen. Eimobile Endgeräte, Filiale, ne budgetabhängige SteueCallcenter, E-Mail oder Intershop-Vorstand Henry Social Commerce zentral Göttler hört auf Shop-Betreiber rung ist ebenfalls möglich: Hat eine Kampagne ein vorher festgesetztes Budget erreicht, wird sie vom System automatisch gestoppt. Für die Erfolgskontrolle stehen künftig sieben unterschiedliche multivariate Analysefunktionen zur Verfügung, mit denen Online-Händler den Erfolg verschiedener Layouts, Navigationsvarianten, Angebote oder Rabattaktionen überprüfen können. Außerdem hat Intershop an der Suchfunktion sowie den Produktberatungen- und empfehlungen geschraubt und dem System auch gleich neue Konfiguratorfunktionen beschert. „In die Konzeption von Intershop 7 sind unter anderem viele Erkenntnisse aus Interviews mit 150 Shop-Managern eingeflossen“, berichtet Intershop-Vorstand Henry Göttler. „Wir haben hier sehr genau hingehört und unsere Software den aktuellen Bedürfnissen der Online-Shop-Betreiber angepasst. Deshalb geht mit Intershop 7 vieles viel schneller als vorher, außerdem sind viele Elemente individuell ohne Programmieraufwand ❚ konfigurierbar.“ il Anzeige Täglich topaktuell informiert Jeden Tag ab 12:30 Uhr: Der Newsletter der INTERNET WORLD Business hält Sie auf dem Laufenden. www.internetworld.de/newsletter.html SPOT-MEDIA PAYPAL / SEVENVAL RAKUTEN Partner von eZ Systems Partnerschaft für M-Commerce Ratenkauf mit Klarna Die Online-Agentur Spot-Media ist jetzt Business-Partner von eZ Systems, dem Anbieter des Content-Management-Systems eZ Publish. Durch die Zusammenarbeit kann Spot-Media seinen Kunden CMS-Lösungen auf Basis der Open-Source-Lösung anbieten. cf Der Payment-Anbieter Paypal kooperiert ab sofort mit Sevenval, einem technischen Lösungsanbieter für mobile Technologie. Gemeinsam wollen die Unternehmen die mobilen Auftritte von Webshops und deren mobilen Kaufprozess konzipieren, optimieren und umsetzen. il Der Web-Marktplatz Rakuten hat als elftes Bezahlverfahren den Ratenkauf von Klarna integriert. Den angeschlossenen Händlern steht der Ratenkauf ab einem Warenkorb von 30 Euro kostenlos zur Verfügung. Auch für diese Zahlart gewährt Rakuten eine Auszahlungsgarantie. cf 33_NewsII.qxd 01.02.2012 3/12 16:00 Uhr Seite 33 TOOLS & TECHNIK 6. Februar 2012 Skrill lässt mobil zahlen Neue Kunden aufspüren B urda Direkt Services hat gemeinsam mit dem IT-Unternehmen Wired Minds ein Tool auf den Markt gebracht, mit dem sich Firmenbesucher der eigenen Website identifizieren lassen. Ziel ist es, potenzielle Neukunden im B2B-Bereich aufzuspüren, die sich vorab über den eigenen Internet-Auftritt informieren. Die Lösung namens „Digitaler Vertriebsassistent“ listet Firmenname, Postleitzahl und Ort, Größe und Branche der Firma auf und liefert zudem Daten über die besuchten Seiten, die Page Impressions und die Verweildauer des Besuchers. Laut TÜV Süd entspricht der Vertriebsassistent den geltenden Datenschutzbestimmungen. Burda Direkt Services konnte nach eigenen Angaben auch den Umsatz des eigenen Vertriebs durch den Einsatz der Lösung steigern. Zudem kann diese zur Verbesserung der Web Performance eingesetzt werden. Interessenten können das Tool kostenlos testen. cf ❚ Mit 1-Tap führt der Wallet-Anbieter eine neue Bezahlart ein M obil bezahlen im Online Shop mit nur einem Klick, das verspricht der PaymentDienstleister Skrill (vormals Moneybookers). „Skrill 1-Tap“ heißt die neue Bezahloption, die für Smartphones und Tablets entwickelt wurde. Erstnutzer des Skrill-Wallets müssen sich einmalig anmelden und ihr bevorzugtes Bezahlverfahren hinterlegen. Für weitere Einkäufe genügt dann ein Klick. Sensible Daten Mit nur einem Klick können Shopper mobil bezahlen wie etwa Kreditkartendaten werden nicht direkt im Gerät gespeichert, ein Außerdem hat der in Großbritannien ansässige Wallet-Anbieter sein Quick Sicherheitscode bestätigt die Zahlung. Online-Händler, die Skrill bereits als Checkout Enterprise Gateway, die BezahlZahlart anbieten, können 1-Tap ohne zu- plattform für die direkte Abwicklung von sätzliche Kosten einsetzen. Neukunden Kartenabrechnungen, für mobile Endmüssen einen Vertrag mit dem Dienst- geräte optimiert. Auf Basis von HTML 5 leister abschließen, bevor sie die Funktion soll der Checkout auf jedem Gerät immer ❚ optimal dargestellt werden. cf einbinden können. Gerne auf Empfehlung aufempfehlungen stoßen bei Shop- meisten Hinweise auf Zubehör. Die beste pern auf Akzeptanz. Das ist das Ergeb- Benennung für Empfehlungen lautet „Pasnis einer Umfrage, die eResult unter 600 send dazu“ oder „Gleich mitbestellen“. cf ❚ Internet-Nutzern durchgeführt hat. Der beste Platz für Empfehlungen ist die Artikeldetailseite: Wichtigkeit von Kaufempfehlungen Gut 70 Prozent wünschen sich an dieser Stelle Produktempfeh6,2 % Sehr wichtig lungen. Innerhalb des Bezahl22,2 % Wichtig prozesses sollten sie dagegen sparsam und diskret eingesetzt 31,3 % Eher wichtig werden, weil die Mehrheit Emp16,5 % Eher unwichtig fehlungen an dieser Stelle ab12,8 % Unwichtig lehnt. Je nach Branche unter11,0 % n = 600 Sehr unwichtig scheiden sich auch die Präferenzen, welche Produkte vorgeQuelle: eResult Omnibus-Studie zur Ak© INTERNET WORLD Business 3/12 zeptanz von Empfehlungen, Januar 2012 schlagen werden sollten: Bei Technik etwa wünschen sich die 33 PAYPAL Mobiles Bezahlen ohne NFC Paypal testet in den USA derzeit ein Bezahlverfahren, bei dem Kunden mit der Eingabe ihrer Mobilfunknummer und einer Paypal-PIN bezahlen können. An dem Pilotprojekt ist die US-Baumarktkette Home Depot beteiligt. Ab 2013 sei ein Einsatz auch in Deutschland möglich, so John Donahoe, Chef der Paypal-Mutter eBay am Rande des Münchner DLD zur „FTD“. cf DDP DIRECT Social Media Monitoring Der Kommunikationsdienstleister DDP Direct erweitert seine Produktpalette um ein Social Media Monitoring Tool. Beobachtet werden News-Seiten, Blogs, soziale Netzwerke, Video-Portale und Foren. Das Suchprofil lässt sich individuell anpassen, die Auswertung erfolgt automatisch nach einem festgelegten Rhythmus. Dazu kommen Analysemöglichkeiten wie etwa ein Ranking der Top-Meinungsführer. cf Produktbilder in 3-D im Shop Shopper mögen Kaufempfehlungen – aber nicht im Bestellprozess K Internet World BUSINESS D reidimensionale Artikelbilder zur Produktpräsentation im Webshop bietet die Komsa Kommunikation Sachsen AG an. Der Dienstleister aus Hartmannsdorf übernimmt das Abfotografieren und Scannen der Produkte und liefert unterschiedliche Ansichten wie eine horizontale und eine vertikale 360-Grad-Drehung sowie eine freigestellte Darstellung. Auch 3-D-Scans sind möglich, sodass der Online Shopper das Produkt in jede Position drehen und auch vergrößern kann. Der Kunde erhält die Bilder im Flash- oder HTML5-Format; der kleine Dateiumfang soll schnelle Ladezeiten ermöglichen. Die Kosten richten sich nach dem zeitlichen Aufwand, für größere Aufträge hält Komsa ein Flatrate-Angebot bereit. cf ❚ Welche Begriffe wann und wie oft fallen, verrät das Tool von DDP Direct WEBTREKK iOS noch deutlich vor Android Apples Betriebssystem iOS bleibt mit 77 Prozent Marktanteil an der Spitze – auch wenn Android aufholt. Das Google-System konnte seinen Marktanteil in den letzten zwei Jahren versiebenfachen und kommt nun auf knapp 20 Prozent. Das ergab eine Langzeitstudie von Webtrekk. Innerhalb der Apple-Familie zieht das iPad an: In den vergangenen zwölf Monaten wuchs der Marktanteil von rund 24 auf knapp 35 Prozent. Das iPhone verliert und kommt aktuell auf 40 Prozent. cf IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Agentur All Secur Relaunch der Website und Einsatz des neuen Content Management Systems Magnolia, Verbesserung der Usability Aperto Balta Bura Aufbau einer Internet-Präsenz auf Basis von Magento für den lettischen Groß- und Einzelhändler von Konsumgütern Team in Medias Brand Maker Technischer Relaunch der Website des „Marketing Resource Management System“-Anbieters auf Basis von Typo3 Punkt.de DM Drogerie Entwicklung eines Produktdesigners zum Selbstgestalten von Etiketten der Duschmarke Balea Weitclick Elégance Einsatz der Webshop-Controlling-Lösung Shop Monitor in sieben Länder-Shops des Versenders von Designer-Damenmode Econda Felix Katzenfutter Technische Umsetzung und strategische Weiterenwicklung der Website inklusive Ausbau der Kundenbindung Cocomore Hitmeister Einsatz der E-Mail-Marketing-Lösung Optivo Broadmail durch das E-Commerce-Portal Broadmail LR Health & Beauty Systems Relaunch des internationalen Portals in 18 Sprachen sowie des Partner-Extranets und des Online Shops auf Basis von Typo3 TWT Interactive Mam Babyartikel Optimierung der Website mit der Mouse-Tracking-Lösung Visitor Motion Etracker Sat1 Relaunch des Web-Auftritts des Fernsehsenders mit verbesserter Einbindung von Videos auf Basis des CMS eZ Publish Arithnea Sparkassen Broker Überarbeitung des Anmeldeprozesses durch Vereinfachung der Formularstrecke zur Online-Depot-Eröffnung Interone Telefónica Germany Relaunch des Alice-Webshops und Anpassung an die Markenwelt von O2 Spot-Media 34-35_Fulfillment_Dienstl.qxd 9:56 Uhr Seite 34 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 6. Februar 2012 3/12 Fotos: Fotolia / Gilles Lougassi, Jürgen Fälchle, Detailblick 34 01.02.2012 FULFILLMENT-DIENSTLEISTER Passender Partner gesucht Kundenbetreuung, Lagerhaltung, Debitoren-Management: Was soll ein Fulfillment-Dienstleister übernehmen? J e komplexer das Thema und je weiter es von den Kernkompetenzen des Unternehmens entfernt ist, desto sinnvoller ist – zumindest in der Start- und ersten Wachstumsphase einer Web-Filiale – das Hinzuziehen von Spezialisten. Sie bieten oft bessere Lösungen mit besser kalkulierbaren Kostenstrukturen. Zu den besonders heiklen Aufgaben gehören sämtliche Prozesse rund um das Fulfillment. Wenn hier der Ablauf nicht stimmt, ist nicht nur das Image einer Marke gefährdet – auch die Kosten laufen schnell aus dem Ruder und bringen die Online-Filiale in finanzielle Schieflage. Kurz: Fulfillment ist ein wichtiger Erfolgsfaktor im Web-Handel, zählt aber häufig nicht zu den Kernkompetenzen der ShopBetreiber. Umso wichtiger ist es, einen Fulfillment-Dienstleister zu finden, der als direkte Schnittstelle mit dem Endkunden nicht nur die Ware, sondern in seinem täglichen Handeln auch das Markenversprechen überzeugend transportiert. 004 GmbH mittel Konsumgüter & Electronics klein bis mittel + Arvato Services hoch offen mittel bis groß +++ Baur FS hoch Textil & Lifestyle mittel bis groß +++ Bilog mittel offen mittel ++ DHL eParcel hoch Konsumgüter & Electronics klein bis mittel +++ Docdata hoch offen offen ++ Fortuneglobe hoch Textil & Lifestyle klein bis mittel + Hermes k. A. offen mittel bis groß +++ JCL eCommerce hoch offen mittel bis groß ++ leister zu beauftragen – mit zusätzlichem Warenbestand und eigenen Prozessen. E-Commerce ist schlicht ein weiterer Vertriebskanal, der möglichst eng in den Gesamtvertrieb eingebunden werden muss. Im Prinzip agieren heute drei Arten von Fulfillment-Dienstleistern am Markt: ❚ Logistiker mit eigenem B2C-Fulfillment-Schwerpunkt ❚ Klassische B2B-Logistiker, die in den B2C-Markt einsteigen wollen, teils aber noch wenig Erfahrung haben ❚ B2C-Handelsunternehmen wie etwa Amazon, die sehr gute B2C-Prozesse aufgebaut haben und diese als zusätzliches Geschäftsmodell vermarkten Entscheidend für den Erfolg im B2CFulfillment ist zum einen, dass alle Prozesse sowohl beim Partner als auch beim Auftraggeber reibungslos ineinandergreifen und möglichst kostengünstig sind. Dafür ist eine leistungsfähige und flexible ITStruktur nötig, weil viele verschiedene Systeme problemlos und in Echtzeit miteinander kommunizieren müssen. Wichtig ist zu wissen, wie der potenzielle FulfillmentPartner eventuelle IT-Ausfälle kompensiert, wie leistungsfähig das Backend und wie stark die IT-Abteilung des Dienstleisters insgesamt sind. Zu klären ist außerdem, wie schnell sich Marketingaktionen im Fulfillment umsetzen oder saisonale Schwankungen ausgleichen lassen und wie gut der Dienstleister zusätzliche Kanäle einbinden und eine eventuell geplante Internationalisierung abbilden kann. Limal mittel offen klein bis mittel + Zusatzleistungen wie Customizing Loewe Logistik mittel offen klein bis mittel ++ Netrada hoch Textil & Lifestyle mittel bis groß ++ PVS Fashion hoch Textil & Lifestyle mittel ++ Natürlich muss der Dienstleister nicht nur die Kerngeschäfte wie Warehousing undFrachten beherrschen. Dazu kommen Fulfillment-Leistungen wie die Individualisierung von Waren unmittelbar vor dem Versand (Customizing), Customer Care und ein Debitoren-Management. Im Idealfall bietet der Fulfillment-Partner selbst solche Lösungen, sie können aber auch an einen weiteren Dienstleister ausgelagert werden. Optimal wäre in so einem Fall, einen Subdienstleister in die bestehenden Prozesse vor Ort beim Fulfillment-Anbieter einzubinden. Dann allerdings ist größte Sorgfalt auf transparente Echtzeit-ITKommunikation der Partner untereinander und mit dem Auftraggeber zu legen. Shop als Teil des Gesamtvertriebs Angesichts des Zusammenwachsens aller Kanäle ist es wirtschaftlich und im Hinblick auf einen einheitlichen Markenauftritt unsinnig oder sollte zumindest kritisch hinterfragt werden, neben einem Dienstleister für das Wholesale-Geschäft noch einen speziellen E-Commerce-Dienst- Fulfillment-Dienstleister E-Commerce- Branchenfokus Erfahrung Geeignete Kundengröße Ganzheitliche Logistikkompetenz Schwerpunkt E-Commerce-Fulfillment / Logistiker mit starkem B2C-Fulfillment-Schwerpunkt Schwerpunkt B2B-Logistik mit Angebot B2C Fiege mittel offen mittel bis groß +++ Hellmann mittel offen mittel bis groß +++ Logwin mittel offen mittel bis groß +++ Rhenus mittel offen mittel bis groß +++ E-Commerce-Unternehmen mit Fulfillment-Service-Angebot Amazon.de hoch offen klein bis mittel +++ Brands4friends.de mittel Textil & Lifestyle klein bis mittel + Dress-for-less.de hoch Textil & Lifestyle klein bis mittel ++ Herrenausstatter.de hoch Textil & Lifestyle klein bis mittel © INTERNET WORLD Business 3/12 + Quelle: eigene Recherche Um B2C-Prozesse gut abbilden zu können, ist eine leistungsfähige Middleware unabdingbar. Sie übernimmt die Mittlerfunktion zwischen den verschiedenen ITAnwendungen wie Debitoren-Management, Customer Care, Logistik, Finanzbuchhaltung, Produktionsinformationssystem, Content Management und FrontEnd System. Vor allem B2C-FulfillmentDienstleister haben inzwischen sehr gute Middleware-Lösungen aufgebaut. Es gibt heute aber auch gute freie Middleware – als Lizenzprodukt oder Software as a Service –, die etwa der angestammte B2B-Dienstleister einsetzen kann. Der Vorteil einer guten Middleware ist, dass sich alle Kanäle und alle Prozesse aus einem System bedienen und steuern lassen. Das minimiert Reibungsverluste, und man wird dem wachsenden Bedürfnis des Kunden nach einem einheitlichen Auftritt über alle Kanäle hinweg – Stichwort NoLine-Handel – gerecht. Im Übrigen lässt sich damit eine höhere Kosteneffizienz erreichen als mit getrennten Systemen. Und: Durch den Einsatz einer guten Middleware kann das klassische Shop-System entlastet werden und die daran geknüpften Anforderungen reduzieren sich. Alter oder neuer Partner? Wer sich auf die Suche nach einem Fulfillment-Partner für sein Online-Geschäft begibt, der wird in der Regel als nächstliegende Lösung dem angestammten B2BFulfillment-Partner auch dieses Business übertragen. Das hat durchaus Vorteile: Der bestehende Partner kennt bereits seinen Auftraggeber, die handelnden Personen und viele für das Fulfillment relevanten Prozesse – und umgekehrt. Hinzu kommt, dass der Auftraggeber durch die höheren Mengen, die sein E-CommerceZusatzauftrag dem Fulfillment-Partner Der Autor: Marcus Diekmann Der geschäftsführende Gesellschafter der E-Commerce-Agentur Shopmacher in Gescher hat sich auf die Betreuung von Markenartikel-Herstellern und Retailern spezialisiert. ❚ www.shopmacher.de 34-35_Fulfillment_Dienstl.qxd 3/12 01.02.2012 9:56 Uhr TOOLS & TECHNIK 6. Februar 2012 bringt, eine bessere Ausgangsposition für Preisverhandlungen bekommt. Andererseits erfüllt keineswegs jeder Fulfillment-Partner, der das traditionelle B2B-Geschäft beherrscht, auch die Anforderungen des Online-Handels und damit des B2C-Fulfillments. Hier muss genau geprüft werden, welche Voraussetzungen der Partner bereits erfüllt, welche sich in absehbarer Zeit überzeugend erfüllen lassen oder ob Abstriche gemacht werden müssen, um im B2C-Geschäft erfolgreich agieren zu können. Mix aus fixen und variablen Kosten ren. Allerdings sollte der variable Anteil auch nicht zu hoch sein, damit die Kosten im Zuge des Wachstums nicht zu stark steigen. Wichtig: Um das Wachstum auf Kostenseite abzusichern, sollten von vornherein mengenbezogene degressive Elemente eingebaut werden. Ein Fulfillment-Vertrag wird in der Regel über eine relativ lange Laufzeit, meist drei bis fünf Jahre, geschlossen. Dies macht es umso wichtiger, dass die Zusammenarbeit beiden Seiten Spaß macht. Das heißt: Nicht nur die Prozesse und das Zwischenmenschliche müssen stimmen – auch der Preis muss für beide Seiten akzeptabel sein. Wer seinen Dienstleister im Preis extrem drückt, braucht sich über einen Mangel an Service und partnerschaftlicher Zusammenarbeit nicht zu wundern. Referenzen sind ein Muss Fotos: Fotolia / Jürgen Effner Grundsätzlich ist zu beachten, dass der Mix aus fixen und variablen Kosten im Fulfillment eine wesentliche Rolle spielt. Wer den passenden Mix erreicht, kann zu Beginn seiner Online-Aktivitäten das Kostenrisiko über variable Kosten minimie- Seite 35 Die Lagerhaltung und der Versand sind nur ein Teil der Prozesskette, die ein Fulfillment-Dienstleister abbilden kann Es ist generell sinnvoll, sich vor einer Entscheidung für einen Fulfillment-Dienstleister eingehend mit dessen Referenzen zu beschäftigen. Sie stellen eine wesentliche Basis dar, um Leistungsfähigkeit, Erfahrung und Flexibilität sowie das Leistungsspektrum des potenziellen Partners einzuschätzen. Dabei sollten auch die spezifischen Anforderungen des eigenen OnlineGeschäfts eine zentrale Rolle spielen – bei einem Bekleidungsanbieter etwa sollte der Fulfillment-Partner Prozesse bieten, die den Versand und auch die Retouren von Kleidungsstücken optimal abbilden. Dazu kommen strategische Überlegungen. Steht beispielsweise eine Internationalisierung an, muss der Dienstleister diese umsetzen können. In diesem Fall sind internationale Erfahrung und gegebenenfalls Standorte im Ausland von erheblichem Vorteil. Klar ist: Auch beim Fulfillment wird in Zukunft der kanalübergreifende Handel, bei dem es keine Rolle spielt, ob der Kunde im stationären Geschäft, via Internet oder über sein Smartphone Ware kauft, ausschlaggebend für den Ansatz sein. Gefragt ist echtes, mit allen Prozessen sauber vernetztes Multichannel Fulfillment. Dies stellt nicht nur hohe Anforderungen an die Logistik, sondern auch an die IT. Ein Unternehmen, das dies im Griff hat, arbeitet nur noch mit einem Warenbestand für das B2B- und das B2C-Geschäft – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in Sachen Kosten und Flexibilität. Ware, die sich beispielsweise online nicht verkaufen lässt, ist mit wenig Aufwand für andere Kanäle verfügbar. Außerdem lassen sich Synergieeffekte nutzen, und Bündelungen von Produkten und Prozessen bringen immer einen Kostenvorteil. Fazit Es lohnt sich, erst einmal genau abzuklopfen, was der potenzielle Partner zu bieten hat. Und natürlich sind Vergleiche zwischen mehreren Anbietern unverzichtbar. ❚ Internet World BUSINESS 35 15 Kriterien für die Auswahl des Dienstleisters 1. Verfügt der potenzielle Partner über Erfahrung im E-Commerce? Welche Referenzen kann er vorweisen? 2. Welche Branchenschwerpunkte hat er? 3. Ab welchen Sendungsmengen ist man als Kunde für den Dienstleister interessant? 4. Ist ein kombiniertes B2B- und B2C-Fulfillment möglich, um dadurch Synergieeffekte zu erzielen? 5. Standorte Deutschland / international? 6. Frachtführungskosten Deutschland / international? 7. Wie leistungsfähig ist das IT-Backend (eigene / fremde Lösung)? 8. Beteiligt sich der Dienstleister erfolgsabhängig und übernimmt somit einen Teil des Risikos – zum Beispiel durch Verzicht auf Mindest-Fees oder transaktionsbasierte Modelle? 9. Wie hoch sind die variablen und fixen Kostenanteile pro Sendung und gibt es bei Wachstum eine Kostendegression? 10. Kann der Partner die gewünschten B2CKanäle bedienen? 11. Welche Leistungen und Services bietet er im Bereich Middleware? 12. Welche Leistung bietet er im Bereich Warehousing und zu welchen Kosten? 13. Welchen Stellenwert habe ich beim Dienstleister? Wird er durch das Neugeschäft größer? 14. Wie steht’s mit Customer-Care-Leistungen? Sind sie skalier- und international ausbaubar? 15. Welche Leistung bietet der Partner im Debitoren-Management? 36-37_social-crm.qxd 36 01.02.2012 9:58 Uhr Seite 36 SPECIAL: TOOLS &SOCIAL TECHNIK CRM Internet World BUSINESS 6. Februar 2012 3/12 CRM TOOLS Sozialer werden – aber wie? Die Integration der Daten aus Social Media in bestehende CRM-Systeme überfordert derzeit vor allem kleine und mittelständische Unternehmen W ir wissen, dass wir etwas tun müssen, aber wir wissen nicht wie und vor allem nicht, mit welchen Ressourcen.“ So lautet der Tenor in der Branche, wenn es um Social Customer Relationship Management (Social CRM) geht. Der Kontakt zum Kunden muss auch über Social Media stattfinden, das ist klar – aber wie und mit welchen Prozessen? Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen ohne Personal für Social-Media-Experimente tun sich mit dem Thema noch schwer. Schon im vergangenen Jahr kam eine Studie von Detecon zu dem Schluss, dass 70 Prozent aller befragten Unternehmen Social Media als wichtigen Servicekanal verstehen und gar 86 Prozent eine komplette Umstrukturierung der Kundenbetreuung für nötig erachten. Vor wenigen Tagen veröffentlichte Adobe eine neue Studie, die besagt, dass nur zwei Prozent aller Unternehmen die Verschmelzung der Daten aus Social Media und CRM leisten können, 29 Prozent arbeiten daran, der Rest nicht. In einem Round-Table-Gespräch, organisiert vom Münchner IDG Verlag, bringt es Elke Wendel-Lander, die Zentralbereichsleiterin Informatik der Messe München, auf den Punkt: „Ich würde mir wünschen, dass es Unternehmen gibt, die einen Service anbieten, um bestimmten Strategien gemäß diese Medien zu nutzen.“ Ein Tool als Rundum-sorglos-Paket also. Unstrukturierte, lebendige Daten Einer der wichtigsten Gründe dafür, dass nur wenige Unternehmen bislang SocialMedia-Daten in ihre CRM-Systeme einpflegen, ist die Tatsache, dass die bei CRMSystemen häufig eingesetzte Automatisierung nicht ausreichend greift. So erläutert Roland Fiege, Senior Director of Social Media Marketing bei Microstrategy:„Auto- Damit die Daten ineinandergreifen, brauchen Unternehmen gute Social CRM Tools Foto: Fotolia / S. John matische Sentimentanalyse funktioniert nicht, das ist ein manuelles Geschäft.“ Ein Unternehmen kann aus Social Media zweierlei Erkenntnisse ziehen: Da wären zum einen die Profildaten der einzelnen Mitglieder. Neben den harten Fakten, die die Nutzer selbst veröffentlichen, gehören dazu auch Likes, Shares und Kommentare – eben alles, was der Open Graph hergibt. Diese Daten erlauben es Firmenmitarbeitern, Kunden gezielter anzusprechen und mehr über ihre aktuellen Bedürfnisse zu erfahren. Außerdem lassen sich wichtige Meinungsbildner leichter identifizieren. „Über eine Facebook App verknüpfen wir Facebook-Pro- file mit internen Kundennummern“, so Fiege. Microstrategy hält diese Daten aktuell, indem es die Profile immer wieder aufs Neue crawlt. Weitaus komplexer ist der Versuch, Kunden auch auf Drittplattformen, etwa Bewertungssystemen, zu identifizieren und die dort stattfindende Kommunikation ebenfalls im CRM abzubilden: einerseits auf individueller Ebene, aber auch in aggregierter Form mit klassischem Social Media Monitoring, das Teil des internen Issue Managements wird. Diese Daten sind extrem heterogen, sowohl was die inhaltliche als auch was die formale Qualität betrifft. Hier muss die Einordnung redaktionell erfolgen. Drittens gilt es natürlich, die nach außen gerichteten Kommunikationsprozesse weiter zu optimieren. Hierzu müssen die CRM-Tools inzwischen über Schnittstellen zu Twitter und Facebook verfügen, damit der jeweilige Mitarbeiter ohne Fensterwechsel den adäquaten Kanal nutzen kann und die Daten im CRM abgespeichert werden. Eine schnelle Antwort via Twitter überrascht den Kunden positiv und kann – verglichen mit einem Telefonat – die aufgewendeten Ressourcen im Customer Care deutlich verringern. Eine weitere Spielart von Social CRM ist die Nutzung dieser Kommunikationssysteme für interne Zwecke. Die Mitarbeiter sind den Umgang mit Chat-Fenstern, Video-Conferencing-Tools und einem laufenden Newsstream inzwischen gewohnt, und diese Fähigkeiten kann ein Unternehmen produktiv nutzen. Oracle nennt sein internes „Social Network“ im Werbefilm „Aufgeputschtes Facebook, aber sicher“. Die Unternehmen, die schon früh auf intern gehostete CRM-Systeme gesetzt haben, stehen nun vor einer schwierigen Aufgabe. Sie sind der Entwicklungsgeschwindigkeit ihrer Anbieter ausgeliefert oder müssen sich für einen kompletten Systemwechsel entscheiden. CRM-Tools gegen SM Monitoring Von den etablierten Anbietern erntet vor allem IBM gute Noten. In einer Marktübersicht von Gartner wurde der Software-Bolide als eines von nur drei Unternehmen als sogenannter „Leader“ eingestuft, wenn es um das Thema Workplace Social Software geht. Auch beim Zurückspielen von Inhalten in Social Media kann IBM Connections die Gartner-Tester überzeugen, bei der Vollintegration der Daten als Social CRM aber nicht. Allerdings setzt eine aktive Entwickler-Community hier kreative Insellösungen um. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Microsoft. Zum Launch des neuen Updates von „Dynamics“ Anfang 2011 wurde die Vollintegration von Social CRM schmerzlich vermisst. Microsoft unterstützt wie IBM direkt nur individuell gehostete Social Media wie etwa Unternehmens-Blogs. Dank der Popularität von Sharepoint als Verteilerzentrale für Dokumente war es für Spezialisten wie Jive, Telligent oder das in den USA populäre Yammer ein Leichtes, Social-Media-Komponenten hinzuzufügen. Der CRM-Gigant Oracle taucht in den Gartner-Analysen nicht direkt auf, hat sich aber über bereits realisierte und geplante Zukäufe in Stellung gebracht. Vor allem die Akquise von Rightnow, die Gartner als aussichtsreichen Aufsteiger im Bereich Social CRM sieht, passt ins Portfolio. RightnowGründer Greg Gianforte: „Wir haben die Software, die Oracle braucht, die haben die Füße auf der Straße.“ Rightnow hat Wurzeln im Support und Customer Care und veröffentlichte mit dem aktuellen Update der Suite CX nicht nur die Anbindung von Was ist was: CRM, Social CRM, CEM Die definitorische Unterscheidung der verschiedenen Ansätze zur Optimierung der Kundenkontakte ist schwammig. Grundsätzlich liegt der Fokus beim Customer Relationship Management (CRM) auf der internen Firmensicht, ausgerichtet an der Prozessoptimierung im Kontaktmanagement, während Customer Experience Management (CEM) die Kundensicht in den Mittelpunkt stellt. Für CEM zählt also jeder Kontakt zwischen Unternehmen und Kunde für die Kundenerfahrung. Dazu gehören auch passive Kontakte mit Werbemitteln und Webseiten oder die Produktqualität selbst. Technisch betrachtet sind beim CRM traditionell angepasste Software-Lösungen im Einsatz, die häufig beim Kunden direkt administriert werden. CEM setzt hingegen auf Software as a Service in der Cloud. Derartige Lösungen sind ad hoc skalierbar, zum Beispiel um eine zeitlich befristete Kampagne zur Produkteinführung zu begleiten. Allerdings hat gerade Salesforce.com diese Trennung aufgelöst und ist damit sehr erfolgreich. Klassische CRM-Prozesse wurden in die Cloud portiert, was freilich mit erhöhten Sicherheitsanforderungen einhergeht. Oracle beschreitet gerade den gleichen Weg. Auch das Hinzufügen der sozialen Ebene sorgt dafür, dass die Welten sich annähern. Das Ergänzen von Profildaten aus sozialen Netzwerken zur Kundendatenbank ist nur der erste und kleinste Schritt. Will man die Prozesse hier weiter optimieren, muss auch ein Teil der Kundenansprache über diese Kanäle erfolgen, und das zahlt direkt auf die Customer Experience ein. Combit zieht Nutzerprofildaten aus den sozialen Netzen in die Datensätze im CRM 36-37_social-crm.qxd 3/12 01.02.2012 9:58 Uhr Seite 37 SPECIAL: TOOLS &SOCIAL TECHNIK CRM 6. Februar 2012 Social Media, sondern auch gleich noch die Integration von In-App-Support. „Wir haben den Markt analysiert und waren überrascht, dass fast keine Smartphone App den Nutzern ermöglicht, direkt mit einer FAQDatenbank oder dem Support in Verbindung zu treten“, erläutert David Vap, Chief Solutions Officer bei Rightnow. 1,5 Milliar- Michael Kausch von der Agentur Vibrio, erwartet eine weitere Konzentration auf dem Markt für Social-CRMSysteme den US-Dollar bezahlt Oracle für die Lösung und deren Bestandskunden. Die Rightnow-Technologie könnte Teil des „Social Network“ in Oracles offenem Konzept der Fusion Apps werden. Seit Anfang 2011 versucht Oracle-CEO Larry Ellison, seine Kunden Stück für Stück von proprietären, gehosteten Lösungen in die Oracle-Cloud zu heben. Das Oracle Social Network implementiert aus Social Media bekannte Kommunikationsformen und nutzt sie innerhalb des Unternehmens. Ein erfolgreicher Abschluss wird zum Beispiel sofort intern getweetet. Eindeutiger Technologieführer in der Gartner-Analyse ist derzeit Jive Software aus Palo Alto. In allen drei Disziplinen rangiert die junge Software-Schmiede unter den Besten. Neben Jive gibt es eine Reihe weiterer Quereinsteiger, die entweder aus den Bereichen Social Media Monitoring kommen, wie etwa Alterian oder Radian6, oder aus dem Thema Community Management wie Lithium, die den etablierten CRM-Anbietern Paroli bieten und mit zumeist schlanken Strukturen schnell auf die Entwicklung der sozialen Netzwerke reagieren können. Salesforce scheint das erkannt zu haben: Der Anbieter von SaaSEnterprise-Software hat sich den Monitoring-Marktführer Radian6 für 326 Millionen US-Dollar einverleibt und bietet auch Schnittstellen zu Lithium an. Branchenkenner Michael Krebs von Esentri Consulting stellt fest: „Nur Salesforce, der Marktführer im Cloud-basierten CRM-Markt, bietet hier Produkte an, die beide Welten miteinander grundlegend vereinen.“ In der aktuellen Frühphase von Social CRM bietet sich aber auch vielen kleineren Internet World BUSINESS Deutsche Kunden sollten sehr genau hinschauen, wer ihnen die beste und langfristigste ServiceUnterstützung bieten kann. Die Analysten von Gartner erwarten für die Zukunft eine klare Bereinigung des Marktes, der insgesamt schon mehr als 100 Anbieter umfasst. Selbst wenn sich ein Unternehmen zunächst auf das reine Monitoring und Datensammeln konzentriert, so gilt es doch, eine Strategie für aktive KommuniDas CRM von Sage hat einen integrierten Twitter-Client kation vorzubereiten. Hierzu ist nicht nur ein Tool nötig, sondern Anbietern eine gute Chance, im Markt Fuß auch Guidelines, neue Prozesse, entsprezu fassen. Das Geschäft ist beratungsinten- chende Schulungen und viel Überzeusiv und muss in vielen Fällen mit Change gungskraft im Gespräch mit allen BeteiligManagement und einem beträchtlichen ten. Momentan schrecken noch viele mittAufwand an individueller Anpassung des lere und kleine Unternehmen vor dieser ❚ Codes einhergehen. Michael Kausch von Aufgabe zurück. der Kommunikationsagentur Vibrio Frank Puscher meint: „Social-CRM-Projekte scheitern heute nicht so sehr an mangelhafter SoftWeitere Infos unter www.internetworld.de/webcode ware-Funktionalität wie an ihrer UmsetWEBCODE 1203036 zung und fehlenden Qualifikationen in den Unternehmen selbst. Wer von den ❚ Alle Grundlagen Prozessen der Social-Media-Kommunika❚ Die Zukunft von Social CRM tion keine Ahnung hat, der scheitert auch ❚ Kostenloses E-Book zum Thema mit optimaler Prozesssteuerungs-Software.“ ❚ Gartner-Studie: SCRM wächst Die wichtigsten Social CRM Tools im Vergleich Hersteller Batchblue Produkt Batchbook BSI Business Systems Integration CAS Software BSI CRM Social Features Facebook, Linkedin und Twitter bidirektional integriert Integration von Twitter und Facebook CAS Genesis World Facebook, Xing, Twitter, Blogs CDC Software Pivotal CRM Cobra Computer’s Brainware Combit Cobra CRM Plus Facebook, Twitter, LinkedIn, Inside View, Google Blogsuche Facebook, Twitter und weitere Schnittstellen Consol Combit Relationship Manager Consol CM IBM IBM Connections Jive Software Jive Engage Lithium Social Customer Suite Social Business Microsoft Microsoft Dynamics CRM Microstrategy CRM: Microstrategy 9 Social: Social Intelligence und Gateway Oracle Siebel CRM, CRM on Demand, Fusion Applications Rightnow CX Oracle Rightnow Technologies Sage Software Sage CRM Salesforce.com Salesforce CRM SAP SAP CRM Sugar CRM Sugar Professional und Sugar Enterprise Cosmic Update Software © INTERNET WORLD Business 3/12 Facebook, Twitter, Xing et cetera zur Datenanreicherung über den Partner Telenet mit Socialcom; Facebook, Twitter, Linkedin, Blogs und Google+ Lotus Connections als internes Social Network, Sugar CRM als Plattformpartner für Lotus Live Facebook, Twitter und weitere Schnittstellen Community-System mit Bewertungen, FAQs und Facebook-App, Standardschnittstellen zu Salesforce und Rightnow aktuelles Update nur für interne Social Media, also Firmenblogs Facebook internes Social Network Facebook-Integration, Twitter-Integration (Beta) Twitter Integration von Radian6 als Monitoring- und Response-Tool; internes Network: Chatterer Facebook, Twitter Facebook, Twitter und interne Status-Updates Facebook, Twitter und weitere Schnittstellen 37 Besonderheiten populär in der Social-Media- und Start-up-Szene integrierte SWOT-Analyse SOA-Architektur kostengünstige Web-basierte Einstiegslösung PIA; integrierte Module für Kundenbefragungen SM Monitoring, FB Event Management Angabe der Follower-Zahlen als Relevanzindex kostenlose Testversion, günstiger Preis komplette bidirektionale Lösung Bestnoten bei Gartner und Forrester integriertes Monitoring auch mit externen Plattformen SM-Zusatzmodule via Marketplace, zum Beispiel Netbreeze; breite Unterstützung durch externe Entwickler bidirektionale Schnittstelle zum Monitoring und Verfassen von Beiträgen erwartete Erweiterung der Fusion-Apps durch die Rightnow-Übernahme Zielgruppe kleine Unternehmen, Freelancer mittlere und große Unternehmen mittlere und kleine Unternehmen Branchen branchenunabhängig branchenunabhängig branchenunabhängig mittlere und große Unternehmen alle Größen Finanzdienstleistung, Handel, Industrie branchenunabhängig branchenunabhängig branchenunabhängig branchenunabhängig branchenunabhängig mittlere und große Unternehmen mittlere und große Unternehmen mittlere und große Unternehmen mittlere bis große Firmen; Jive Express für kleine Firmen alle Größen branchenunabhängig alle Größen branchenunabhängig mittlere und große Unternehmen branchenunabhängig mittlere und große Unternehmen Finanzen, Industrie, Telekommunikation aufgekauft von Oracle mittlere und kleine Unternehmen mittlere und kleine Unternehmen alle Größen erweiterte Einbindung möglich über Streamworks bidirektionale Schnittstelle zum SAPERP-System; Open-Source-System inklusive Monitoring Dashboards mittlere und große Unternehmen alle Größen branchenunabhängig branchenunabhängig branchenunabhängig branchenunabhängig branchenunabhängig branchenunabhängig mittlere und große Unternehmen Quelle: eigene Recherche 38_40_Dienstleister_0312.qxd:Layout 1 38 02.02.2012 16:01 Uhr DIENSTLEISTERVERZEICHNIS Internet World BUSINESS BILDBEARBEITUNG ADRESSANBIETER PLZ PLZ mediadress gmbh www.mediadress.de Im Ermlisgrund 18, 76337 Waldbronn Tel.: 07243-5685-0 / Fax -31 [email protected] mediadress gehört zu den führenden Listbrokern und EDV-Dienstleistern rund um die Adresse. 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Damit deckt der Web-Spezialist von Display und Mobile Advertising über Affiliate Marketing und Lead-Generierung bis hin zu Tracking und Adserving die gesamte Bandbreite erfolgsbasierter Online-Werbung ab. Zudem ist Valueclick weltweit an zahlreichen Standorten vertreten, darunter in den USA, Spanien, Schweden, England, Japan und Deutschland (Unterha- 41 Wissen zu Social Media Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) bietet eine Workshop-Reihe zum Thema „Social Media Dialog” an. Vertreter führender Unternehmen und Experten der Fachgruppe Social Media im BVDW zeigen, wie sich mit Social Media eine Community aufbauen und managen lässt, der Kundendialog in sozialen Netzwerken gefördert sowie Kommunikationskrisen abgewendet werden können. Die beiden Seminare finden am 14. Februar sowie am 14. März 2012 in Düsseldorf statt. sn KUNUNU Arbeiten bei den Besten Von den Kollegen lernen: Interner Wissenstransfer in der VC Academy steht hoch im Kurs wird.„Die Arbeit sollte in etwa 40 Stunden pro Woche erledigt sein“, meint Geyer. Wichtig ist Valueclick zudem ein gutes Arbeitsklima. Daher wird bei der Teamzusammenstellung zum einen auf die Kompatibilität in der Gruppe, zum anderen auf die Be„Wer Karriere dürfnisse des Einzelnen geachtet. Um optimale Teams machen will, hat bei uns zu finden, arbeitet Valueviele Möglichkeiten.“ click mit der sogenannten PI-Analyse. Sie stellt den Christian Geyer Mitarbeitern im MultipleGeneral Manager Valueclick DACH & CEE Choice-Verfahren 84 Adjektive zur Verfügung, um ching). Für Arbeitnehmer gibt es deshalb die Erwartungen an den Job und die eigene viele Chancen. „Passt ein Mitarbeiter von Persönlichkeit zu beschreiben. Anschlieseinem Profil her besser zu einem anderen ßend clustert ein PI-Analyst die Ergebnisse Aufgabenbereich, ermöglichen wir ihm in Kategorien. Je nachdem, in welcher Bebei Interesse gerne einen Wechsel, etwa in ziehung diese Kategorien zueinander steeinen anderen Geschäftsbereich“, erklärt hen, lassen sich bestimmte Referenzmuster Geyer. Oder auch an einen anderen Stand- erkennen. „Das Arbeiten – und damit das ort. Aktuell wurde eine Mitarbeiterin für Erkennen der Hauptmotivationsbedürfein halbes Jahr nach London entsandt. nisse eines Mitarbeiters – mit der PI-Ana„Wer Karriere machen will, hat bei uns lyse funktioniert sehr gut“, so Meisel. jede Menge Möglichkeiten“, so Geyer. Klettern für ein gutes Arbeitsklima Das ist noch nicht alles, was den Mitarbeitern geboten wird: Valueclick bietet fle- Weitere Anreize sollen außerdem Teamxible Arbeitszeiten, für Mütter und Väter building-Events bringen. So geht man beigibt es diverse Teilzeitmodelle. „Arbeiten spielsweise gemeinsam zum Segeln, Kletin Teilzeit zwischen 15 und 30 Stunden ist tern und Tanzen, feiert gemeinsam Weihkein Problem, ein Aufstocken der Arbeits- nachten oder besucht die Firmen-Wiesn. zeit in vielen Fällen möglich“, so Personal- Motivation für den Einzelnen ist der „Kolchefin Birgitt Meisel. Nur in der Kern- lege des Monats“. Dabei können Mitarbeiarbeitszeit, zwischen 10.00 und 16.30 Uhr, ter sich gegenseitig für die Auszeichnung sollten Vollzeit-Arbeiter anwesend sein. vorschlagen, ausgewählt wird der „Kollege Wert legen die Unterhachinger auch dar- des Monats“ anschließend vom Firmenauf, dass nicht zu oft zu lange gearbeitet chef selbst. Der Gewinner erhält Tickets oder Einkaufsgutscheine im Wert von rund 100 Euro. „Das funktioniert bei uns so gut, dass es mittlerweile von anderen internationalen Niederlassungen übernommen wurde“, berichtet Geyer. Viel Wert wird bei Valueclick auf breites Wissen gelegt. Daher finden in der „Valueclick Academy“ regelmäßig Englisch- und fachliche Weiterbildungskurse statt. Oft schulen auch Mitarbeiter ihre Kollegen – der Excel-„Gott“ kommt dabei genauso zu Wort wie Sales- oder Technik-Profis. Ein gewisses Know-how im Online Marketing Vertrauen aufbauen: Team-Events wie im Klettergarten sind Valueclick wichtig müssen auch neue Mitarbeiter mitbrin- Das Jobbewertungsportal Kununu.com hat die beliebtesten Arbeitgeber gekürt. Das Ergebnis der Auswertung basiert auf den Eindrücken der Mitarbeiter, die ihre Arbeitgeber mit einem Punktesystem von eins bis fünf bewerten. Bestwerte bekamen die ITK Engineering AG und die AA IT GmbH. Unter den Top 10 befinden sich außerdem Intershop, die Sparda-Bank München und M&M Software. Als Kriterien wurden die Gesamtbewertung sowie eine bestimmte Anzahl von Bewertungen herangezogen. sn SPIROFROG Steckbrief Richtig bewerben ❚ Agentur: Valueclick ❚ Gründung: 1998 in Kalifornien, 2000 Gründung Valueclick Deutschland GmbH ❚ Geschäftsführung: Christian Geyer ❚ Mitarbeiter: 60 in Deutschland (1.300 weltweit) ❚ Umsatz 4. Quartal 2011: 176 Mio. US-Dollar ❚ Leistung: Display und Mobile Advertising, Affiliate Marketing und Lead-Generierung, Tracking und Adserving ❚ Kunden: Unternehmen aller Branchen, die Online-Werbung betreiben, Media-Agenturen, Performance-Marketing-Dienstleister Eine professionelle Bewerbung ist auf der Suche nach einem neuen Job das A und O. Die Jobbörse Spirofrog.de hat nun in Zusammenarbeit mit Bewerbung.net ein E-Book zu diesem Thema auf den Markt gebracht. Enthalten sind aktuelle Tipps zu Anschreiben, Foto und Lebenslauf sowie zum Vorstellungsgespräch. Ergänzt wird das 50 Seiten starke E-Book um Vorlagen und Anschreiben zur Bewerbung für verschiedenste Branchen und Berufe. Der Ratgeber kostet 9,99 Euro und kann unter www.bewerbung.net/bewerbung-ebook heruntergeladen werden. sn ❚ Internet: www.valueclick.de gen, zumindest ein „Grundstock“ sollte es laut Geyer sein. Interessant sind Bewerber, die Sprachen beherrschen, BWL oder Marketing studiert haben. Valueclick bildet zudem zum Industriekaufmann aus. Das Besondere an der Arbeit bei Valueclick ist laut Geyer die Kombination von amerikanischer Aggressivität am Markt und der Sicherheit, die deutsche Firmen bieten: „Wir hatten auch in schwierigeren Zeiten nie die typisch amerikanische ‚Hire and fire‘-Politik. Außerdem konnten wir unsere Ziele erfüllen und sind kommerziell erfolgreich.“ Ohnehin unterliegen die Arbeitsverträge laut Geyer dem deutschen Recht und sind somit nur nach hiesigem Gesetz kündbar. Und noch etwas hebt der Firmenlenker hervor: Bei Valueclick gibt es 30 Tage Urlaub – eine Leistung, die bei anderen (amerikanischen) Internet-Firmen nicht unbedingt Usus ist. ❚ Susann Naumann Arbeitgeber im Porträt Sie sind der Meinung, dass auch Ihr Unternehmen in dieser Reihe vorgestellt werden sollte? Dann schicken Sie Ihre Bewerbung an [email protected] – und nennen Sie uns einen guten Grund. E-Book: Tipps und Vorlagen für Bewerbungen liefert Spirofrog.de STEPSTONE Zufriedene Mitarbeiter Die Mehrheit der deutschen Führungs- und Fachkräfte ist mit dem Arbeitsklima zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Jobportal Stepstone.de durchgeführte Befragung unter rund 4.500 Arbeitnehmern. Demnach findet rund ein Drittel der Befragten (35 Prozent) die Stimmung am Arbeitsplatz gut. Weitere 17 Prozent der Teilnehmer gaben an, so zufrieden mit dem Arbeitsklima zu sein, dass sie sich davon jeden Tag neu motiviert fühlen. Allerdings empfinden 48 Prozent die Atmosphäre am Arbeitsplatz als eher schlecht und enttäuschend. Zufriedener sind im europäischen Vergleich Norweger und Franzosen. Hier gaben 81 beziehungsweise 76 Prozent der Befragten an, zufrieden mit der Arbeitsatmosphäre im Unternehmen zu sein. sn 42-43_PersosImpr_0312.qxd 42 02.02.2012 11:39 Uhr Seite 42 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Ben Reubold / Daniel Horvath Ulrich Hauschild Weitclick, Stuttgart HRS – Hotel Reservation Service, Köln Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Stuttgarter Digitalagentur Weitclick. Ben Reubold kommt als neuer Se- B. Reubold nior Art Director. Zuletzt war der 29-Jährige, der davor unter anderem bei der Agentur Scholz & Volkmer in Wiesbaden tätig war, in gleicher Position bei der Ludwigsburger New Media Agentur Bassier, Bergmann & Kindler beschäf- D. Horvath tigt. Von der Mosaiq Media in Stuttgart, bei der er Senior Account Manager war, wechselt zudem Daniel Horvath zu Weitclick. Dort soll der 32-Jährige in gleicher Funktion vor allem den Kunden Globus Drive betreuen. ❚ www.weitclick.de Der ehemalige Leiter Miles & More von Lufthansa, Ulrich Hauschild, kehrt in die Tourismusbranche zurück und startet beim Hotel Reservation Service HRS als Diector Marketing. In dieser Position ist der 43-Jährige, der direkt an den Geschäftsführer Tobias Ragge berichtet, für Markenführung und Werbung, Online und Performance Marketing sowie CRM und strategische Kooperationen zuständig. Bisher war Hauschild Global Head of Customer Focus & Innovation bei der Allianz Deutschland AG. ❚ www.hrs.de Benjamin Ganter Billiger.de, Karlsruhe Für den Bereich Portal ist nun Benjamin Ganter beim Preisvergleichsdienst Billiger.de als neuer Leiter Produktmanagement zuständig. In dieser Position soll der 29-Jährige, der zuletzt bei der Become Europe GmbH die Bereiche Content und Technical Sales betreute, unter anderem das Portal Billiger.de weiterentwickeln und ausbauen. ❚ www.billiger.de Susanne Gehb / Maik Ackermann Advertising Alliance, Hamburg Mit zwei neuen Mitarbeitern baut die Hamburger Advertising Alliance AG, Experte für Online Marketing, ihre FühS. Gehb rungsebene aus. Als Director Sales kommt Susanne Gehb, die zuletzt in gleicher Position beim Web-Vermarkter Mediaroute tätig war. Davor arbeitete die 31-Jährige unter anderem beim E-Mail-Spezialisten M. Ackermann SG Media + Marketing sowie bei Quarter Media. Ebenfalls neu bei Advertising Alliance ist zudem Maik Ackermann, der als Director Business startet. In der neu geschaffenen Position verantwortet der bisherige SAP Inhouse Consultant von Magna Steyr die Bereiche Media-Buying und Partnermanagement. ❚ www.advertising-alliance.de 6. Februar 2012 3/12 Matthias Bauer NGN – New Generation Network, Berlin Kai Göttmann Tobias Stoll Microsoft, Unterschleißheim SF eBusiness, Herrenberg Den Geschäftsbereich Server, Tools & Cloud Business leitet in Zukunft Kai Göttmann bei Microsoft Deutschland. Der 44-Jährige, der bislang Vertriebsdirektor Mittelstand & Partner war, verantwortet als Direktor die strategische Planung, die vertriebliche Ausrichtung und das Marketing und berichtet an COO Jane Gilson. Göttmann beerbt Andreas Hartl, der zum COO für die Region Osteuropa ernannt wurde, und soll unter anderem die Cloud-Services-Plattform Windows Azure sowie neue Produkte vorantreiben. ❚ www.microsoft.com Zum neuen Geschäftsführer der SF eBusiness GmbH wurde Tobias Stoll ernannt. Der 28-Jährige, der seit fünf Jahren in der Projektleitung bei dem Herrenberger Fullservice-Dienstleister für digitales Marketing aktiv ist, ist damit neben den bisherigen Geschäftsführern Simon Loebel und Heinz Stoll für das Unternehmen verantwortlich. ❚ www.sfe.de Dirk Schacht Plista, Berlin Als neuer Sales Director heuert Dirk Schacht bei der Plista GmbH, Online- und MobileNetzwerk aus Berlin, an. Davor war er als Sales Manager und Key Account Manager bei den Bildagenturen Corbis und Getty Images aktiv und unter anderem für die Leitung des Sales-Teams zuständig. ❚ www.plista.de Nils Kowalczek Netdoktor.de, München Zur Netdoktor.de GmbH, Betreiberin des gleichnamigen Gesundheitsportals, wechselt Nils Kowalczek als neuer Senior Sales Manager. Zu seinen Aufgaben gehört neben der Direktvermarktung auch die Lizenzierung weiterer Inhalte für das Portal. Zuvor war Kowalczek unter anderem bei CBS Interactive (Silicon.de) und dem Heise Zeitschriften Verlag sowie zuletzt als Head of Sales bei Net Media Europe Deutschland beschäftigt. ❚ www.netdoktor.de Zum neuen Geschäftsführer wurde Matthias Bauer, bislang Director International Business & Strategy bei Vogel Business Media, bei der NGN – New Generation Network ernannt. Gemeinsam mit Christoph Krüger, Gesellschafter und Geschäftsführer von NGN, bildet der 30-Jährige das neue Führungsduo des MultimediaDienstleisters. Der bisherige Geschäftsführer Robert Drblik soll künftig als Executive Vice President New Business das strategische Entwicklungsfeld Bewegtbild vorantreiben. Seinen Posten übernimmt Bauer bei NGN, an dem Vogel Business Media 49,9 Prozent der Unternehmensanteile hält. ❚ www.ngn-global.com Mattthias Hunecke / Mario Zimmermann / Martin van Os Brille24, Oldenburg Bei der Web-Agentur Coma AG steigt Jörg Schleburg als neuer Creative Director ein. Vor seinem Wechsel zu den Münchnern war der 35-Jährige, der künftig die kreative Leitung aller Projekte und die Führung des achtköpfigen Kreativ-Teams verantwortet, bei der Herrwerth + Partner Marketing AG in München tätig. Dort betreute er unter anderem den Kunden Audi AG. ❚ www.coma.de Der Online-Optiker Brille24 GmbH strukturiert seine Führungsebene neu: Der GrünM. Hunecke der Matthias Hunecke wechselt in den Aufsichtsrat, dafür übernimmt in Zukunft Mario Zimmermann den Vorsitz der Oldenburger Unternehmensgruppe. Seit April 2010 war der 27-Jährige als Geschäftsführer bei der Brille24 Handel M. Zimmermann GmbH, einer Tochtergesellschaft, aktiv. Darüber hinaus rückt Martin van Os, der seit Oktober 2011 bereits beratend für Brille24 tätig war, in die Geschäftsführung auf. Der 44-Jährige agiert künftig als Chief Financial Officer. ❚ www.brille24.de Andreas Jutzi Uli Heimann Free X Media, Hamburg Seit 1. Februar 2012 betreut Andreas Jutzi unter anderem die Agenturen Heye OMD, Pilot München, Serviceplan Gruppe und MEC München beim Online-Vermarkter Free X Media in Hamburg. Bevor der 34-Jährige zum neuen Teamleiter Region Süd aufstieg, war er als Senior Key Account Manager im Agency Sales Team Nord beschäftigt. Während Jutzi Christoph Herick, der sich neuen Herausforderungen stelllen will, beerbt, übernehmen Birte Gadow und Valeria Dewjatko seine bisherigen Aufgaben. ❚ www.freexmedia.de Nugg Ad, Hamburg Jörg Schleburg Coma, München Beim Berliner Targeting-Spezialisten Nugg Ad steigt Uli Heimann zum neuen Director Data Solutions auf. In der neu geschaffenen Position verantwortet er vom Standort Hamburg aus das Business Development der Data Solutions Produktlinie. Außerdem wurde Heimann, der bisher als Director International Consulting bei Nugg Ad tätig war, vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zum neuen Leiter der Unit Targeting gewählt. Schwerpunkte seiner Tätigkeit dort sind Datenschutz und Informationsarbeit. ❚ www.nugg.ad Impressum Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), [email protected] Redaktion: Elke Häberle (häb), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christiane Fröhlich (cf), Susanne Gillner (sg), Susanne Herrmann, Susann Naumann (sn), Frank Puscher, Waltraut Ritzer, Christina Rose Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16 vom 01.10.2011 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leitung Redaktion Online: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion Online: David Henning (dah), [email protected] Sonja Kroll (skr), [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 42-43_PersosImpr_0312.qxd 3/12 02.02.2012 11:39 Uhr Seite 43 MENSCHEN & KARRIERE 6. Februar 2012 Ralf Haberich / Juliane Kroy / Birger Hansen / Nicola Liverani Webtrekk, Berlin Mit vier neuen Mitarbeitern stärkt die Webtrekk GmbH in R. Haberich Berlin, Web-Analyse-Anbieter, Account Management, Sales und Marketing. Ralf Haberich, bislang General Manager und für die Bereiche Marketing, Sales, Support sowie Consulting bei Nedstat zuständig, J. Kroy kommt als Chief Commercial Officer. In der neu geschaffenen Position ist der 35-Jährige, der zudem den Blog „Web Analytics Europe“ betreibt, künftig für den gesamten internationalen Aufbau von Webtrekk verantwortlich. Neu B. Hansen ist auch Juliane Kroy, die als Marketing und Communications Manager anheuert. Die 30-Jährige war zuletzt im Online Marketing bei der Rocket Internet GmbH aktiv. Beim Affiliate-Netzwerkbetreiber N. Liverani Zanox arbeitete bisher Birger Hansen als Account Manager. Als Key Account Manager betreut der 48-Jährige künftig Webtrekk-Kunden. Als neuer Vice President Sales verstärkt zudem Nicola Liverani das Team in Italien. Der 40-Jährige war bisher bei Nielsen tätig. ❚ www.webtrekk.com Internet World BUSINESS Michael Beer Nathalie Musché Jessica Seis Gutefrage.net, München Commission Junction, Unterhaching Universal McCann, Frankfurt Einen neuen Sales Manager hat die Münchner Gutefrage. net-Gruppe, eine Tochtergesellschaft der Holtzbrinck Digital GmbH, eingestellt: Michael Beer soll in Zukunft die Portale der Gruppe, zu denen neben Gutefrage.net Cosmiq, Helpster und Pointoo zählen, bei Direktkunden vermarkten. Vor seinem Wechsel in die neu geschaffene Position war der 31-Jährige, der zuvor unter anderem bei Procter & Gamble sowie Onvista Media tätig war, bei Yahoo Deutschland vor allem für Finanz- und Versicherungskunden zuständig. ❚ www.gutefrage.net Das CJ-Campaign-Team baut der Affiliate-Marketing-Spezialist Commission Junction aus: Nathalie Musché soll sich als Publisher Development Manager künftig um die Betreuung und Akquise der Publisher im Bereich Lead-Generierung kümmern. Zuletzt war die 27-Jährige als Senior Key Account & Campaign Manager bei der Kajomi GmbH, einer Agentur für E-Mail- und Online Marketing aus München, beschäftigt. ❚ www.de.cj.com 43 Die Media- und Marketingagentur Universal McCann (UM), Frankfurt, hat Jessica Seis zum Head of Research befördert. In der Position ist Seis, die bei UM seit 2008 als Researcher Digital tätig und mit crossmedialen Wirkungsstudien betraut war, für die fünfköpfige Unit und die Konzeption von Zielgruppen- und Werbewirkungsanalysen verantwortlich. Sie folgt auf Dirk Engel, der sich selbstständig gemacht hat, und berichtet an Managing Partner Michael Hofsäss. ❚ www.umww.com/germany Oliver Czok / Thorsten Schapmann Adrien Günther Webguerillas, München Deepblue Networks, Hamburg Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Münchner Webguerillas GmbH, Fullservice-Agentur für alternative E. Bopp Werbeformen: Eugen Bopp kommt als neuer Web-Entwickler. Zuvor arbeitete der 28-Jährige im Entwicklungsteam der SAP AG. Als freier Journalist und Lehrbeauftragter am Institut für Medienund Bildungstechnologie der M. Wildgruber Universität Augsburg war zuletzt Maximilian Wildgruber tätig. Der 32-Jährige startet im Social-Media-Team der Webguerillas. ❚ www.webguerillas.de Während Oliver Czok, bisher Vorstand Digitale Kommunikation bei der Agentur Deep- T. Schapmann blue Networks, die Hamburger zum Jahreswechsel verlassen hat, übernimmt künftig Thorsten Schapmann den Posten Head of Digital. In dieser Rolle soll der 44-Jährige, der seit 2005 bei der Agentur tätig ist und zuletzt als Geschäftsführer der Deepblue Dialog GmbH arbeitete, unter anderem die Bereiche Dialog und Digital stärker verzahnen. Czok (44), der die Agentur im Jahr 2001 gemeinsam mit den Vorständen Klaus-Stephan Wendt und Helmut Koch gegründet hatte, verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um sich beruflich neu zu orientieren. ❚ www.db-n.com Mit einem neuen Leistungsbereich will die Digital-Agentur Plan Net, Tochter der Serviceplan Gruppe, Return-onInvestment-Strategien ihrer Kunden verbessern. Leiter des „Business Intelligence Lab“ ist Adrien Günther, der zuletzt zwei Jahre lang als Web Analytics Evangelist bei der AT Internet GmbH, einem Anbieter für Online Intelligence, beschäftigt war. ❚ www.plan-net-group.com Eugen Bopp / Maximilian Wildgruber Plan Net, München Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ❚ [email protected] STELLENMARKT Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Referenten (m/w) International Electronic Business Berner Trading Holding GmbH Web Manager/in ÄRZTE OHNE GRENZEN Künzelsau Berlin Online Product Manager (m/w) Frontline GmbH Hamburg Sales Manager (m/w) Performance Marketing Unister Gruppe Hamburg Webdesigner (m/w) Frontline GmbH Hamburg Verkaufsmanager Audio Digital (w/m) (Webradio/Mobile/Display) RMS Radio Marketing Service GmbH & Co. KG Hamburg Partner Manager Payment Service Provider (m/w) B+S Card Service GmbH Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: Frankfurt/Main 0 89 / 741 17 – 432 44_SzeneTermine_0312.qxd 44 01.02.2012 14:22 Uhr Seite 44 SZENE Internet World BUSINESS 6. Februar 2012 3/12 Schaulaufen der Mover & Shaker Auch das Begleitprogramm des DLD 2012 war gespickt mit Promis aus Politik, Wirtschaft und Showbusiness urope’s hottest conference invitation“, nennt die britische Ausgabe der Lifestyle-Bibel „Wired“ die internationale Digitalkonferenz DLD (Digital, Life, Design) des Hauses Burda. Ein Lob, das viele Gäste unterschreiben würden – und zwar sowohl bezogen auf die Konferenz (siehe Seite 6) als auch auf das Begleitprogramm. Gesellschaftlicher Höhepunkt ist hier zweifelsohne die DLD Night am zweiten Abend, traditionell im Haus der Kunst in München. Neben den Denkern und Lenkern, die tagsüber ihr Wissen teilen, finden sich auf der Party auch zahlreiche Stars und Sternchen. In diesem Jahr neben Burda- E Die Macher und DLD-Gründer Marcel Reichart und Steffi Czerny machten einen super Job Internet-Pionierin Arianna Huffington („The Huffington Post“, rechts) bekam den Aenne Burda Award Fotos: Hubert Burda Media Schwergewichte aus der Politik wie Bayernchef Horst Seehofer (v.l.), Münchens OB Christian Ude, Verlegergattin Maria Furtwängler und EU-Kommissarin Viviane Reding fanden sich auf dem Chairmen’s Dinner Gattin und Schauspielerin Maria Furtwängler (u.a. „Tatort“), beispielsweise Schauspielerin Veronica Ferres, Ex-Germany’s-nextTopmodel-Kandidatin Barbara Meier und Ex-Skispringer Sven Hannawald, aber auch „Fachgäste“ wie Andreas Türck, Mitbegründer von Pilot Entertainment. BVDW-Auftakt an der Elbe ine der feinsten Adressen Hamburgs hat sich der Bundesverband Digitale Wirtschaft e. V. (BVDW) auch in diesem Jahr für seinen Neujahrsempfang ausgesucht. Mehr als 200 Gäste folgten der Einladung des Branchenverbands in den Business Club Hamburg an der Elbchaussee. Ihnen konnte Verbandspräsident Arndt Groth erfreuliche Zahlen präsentieren: Eine Befragung hatte ergeben, dass 91 Prozent der Mitglieder den Verband weiterempfehlen würden. In seiner Begrüßungsansprache sagte Groth: „Der Verband befindet sich auf einem guten Weg, um auch Andreas Türck, Geschäftsführer und Gründer von Pilot Entertainment, war ebenfalls auf der DLD Night und rockte zum R&B-Sänger Taio Cruz Eher im Zeichen politischer Schwergewichte steht dagegen das Chairmen’s Dinner im Jüdischen Gemeinschaftszentrum am „Warm-up“-Tag, dem Sonntag. Hier ein kleiner Auszug aus der Gästeliste: Bay- erns Ministerpräsident Horst Seehofer, EU-Kommissarin Viviane Reding, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, Deutsche-Bank-Chefaufseher Paul Achleitner und die Samwer-Brüder. häb ❚ Lob: SenatskanzleiChef Christoph Krupp bietet Zusammenarbeit an Gute Zahlen: BVDWPräsident Arndt Groth vermeldet hohe Mitglieder-Zufriedenheit Fotos: BVDW E Networking: Entspannte Atmosphäre im Business Club Hamburg in Zukunft die Interessen der Branche im ständigen Dialog mit Vertretern der Wirtschaft, politischen Entscheidungsträgern und der Gesellschaft erfolgreich zu vermitteln.“ Worin die Vermittlertätigkeit bestehen kann, zeigte das Grußwort von Staatsrat Christoph Krupp (SPD), das ganz im Zeichen der zwei Tage zuvor von EU-Kommissarin Viviane Reding vorgestellten EUDatenschutzrichtlinie stand. Krupp, seit 2011 Chef der Hamburger Senatskanzlei, lobte das Engagement des BVDW für eine Selbstregulierung beim Datenschutz und bot der Branche die Zusammenarbeit bei der Entwicklung datenschutzkonformer Geschäftsmodelle an. fk ❚ [email protected] ❚ Medientage Special Insbesondere an Entscheider, die sich über die Potenziale mobiler Apps informieren möchten, richtet sich diese Veranstaltung zum Themenschwerpunkt „Die App-Economy – Geschäftsmodelle im mobilen Ökosystem“. Termin: München, 14. Februar 2012 Kosten: 165 Euro zzgl. MwSt. Infos: www.medientage.de/app.php ❚ 4Sellers Unter dem Motto „Bringen Sie Ihren E-Commerce auf Touren – mit 4Sellers“ werden auf diesem Event nicht nur die Komplettlösung, sondern auch andere Themen vorgestellt, unter anderem: „Kundenbindung durch optimale Usability“, „Kaufen Sie online – wenn Sie sich trauen“ und „Steigern Sie Ihren Umsatz 2012 – Verkauf und Versand über Amazon“. Termin: München, 24. Februar 2012 Kosten: 49 Euro inkl. MwSt. Infos: www.4sellers.de ❚ Mobile World Congress Neben einer Ausstellung, einigen Nebenveranstaltungen und der Verleihung der Global Mobile Awards erwarten die Kongressbesucher unter anderem die Themen: The Connected Consumer, Mobile Operator Strategies in Developed Markets sowie Mobile Applications: Apps for all – How apps are changing our lives. Termin: Barcelona, 27. Februar bis 1. März 2012 Kosten: Zwischen 699 Euro (Exhibition Visitor Pass) und 4.999 Euro (Platinum Pass) Infos: www.mobileworldcongress.com ❚ VDZ – Digital Innovator Summit 2012 Die fünfte Ausgabe der Digital Magazine Media Conference bietet unter anderem die Themen „Online Innovations in Magazines“ und „Going International with Digital“. Termin: Berlin, 12. und 13. März 2012 Kosten: 1.990 Euro (für Mitglieder des VDZ nur 1.490 Euro) zzgl. MwSt. Infos: http://innovators-summit.vdz.de ❚ Swiss Online Marketing Zu den Schwerpunkten der Ausstellung zählen Affiliate Marketing, Cross Media Planning, Social Networks, E-Commerce, Mobile Marketing sowie Permission und Performance Marketing. Termin: Zürich, 14. und 15. März 2012 Kosten: 30 SF (2 Tage), 15 SF (1 Tag); Preise inkl. MwSt. bei Online-Vorabreservierung Infos: www.swiss-online-marketing.ch ❚ Internet World 2012 Die deutsche E-Commerce-Messe bietet neben 60 Vorträgen auf drei Infoarenen zahlreiche Sonderschauen zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen wie Mobile, Social Media, Video und Affiliate Marketing. Termin: München, 27. und 28. März 2012 Kosten: Messe ist bei Vorabregistrierung frei; Kongressticket für unsere Leser 500 bzw. 800 Euro statt 650 bzw. 950 Euro (1- bzw. 2-TagesTicket); Code: PROiw12iwb; Preise zzgl. MwSt. Infos: www.internetworld-messe.de ❚ Mobile Business Conference Die zweitägige Fachkonferenz gibt einen Überblick über die wichtigsten Fragestellungen rund um die Themen Mobile Marketing und Mobile Commerce sowie Apps und Co. Termin: München, 27. und 28. März 2012 Kosten: Unsere Leser zahlen nur 699 statt 799 Euro zzgl. MwSt. (Code: MBC12iwb) Infos: www.mobile-business-conference.de ❚ BVH 2.012 – Digital Retail Days Als „Konferenz für Praktiker im interaktiven Vertrieb und Handel“ sehen die Organisatoren diese Veranstaltung, die sich an Einzelhandelsunternehmer und operative Entscheider richtet. Themen unter anderem: „Multichannel – Chance oder Chimäre?“, „Handel der Zukunft – am Tropf von Google, Amazon und Facebook?“ sowie „Datenschutz im Internet“. Termin: Hamburg, 18. und 19. April 2012 Kosten: 99 Euro zzgl. MwSt. Infos: www.versandhandel.org 45_thomas_krenn.qxd 01.02.2012 14:51 Uhr Seite 9 46_Meinung_0312.qxp 46 31.01.2012 16:05 Uhr Seite 46 MEINUNG Internet World BUSINESS 6. Februar 2012 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Chronik als Stolperstein Du sollst nicht retargeten! 2012 will Facebook zwei Ziele erreichen: Das milliardste Mitglied begrüßen und an der Börse einen zweistelligen Milliardenbetrag erlösen. Damit die unglaubliche Erfolgsgeschichte des Social Network weitergeht, müssen Mark Zuckerberg Frank Kemper, Stv. Chefredakteur und seine Leute permanent nach neuen Attraktionen suchen. Was dabei auf der Strecke bleibt? Transparenz und Usability. Beispiele dafür gibt es zuhauf. Kaum waren zum Beispiel die User genügend sensibilisiert, um Listen für „Freunde“ aus unterschiedlichen Sphären anzulegen, machte Facebook diese Bemühungen überflüssig und erstellte anhand schwer durchschaubarer Kriterien eigene Listen. Und kaum hatte man sich daran gewöhnt, dass News aus dem Netzwerk chronologisch über den Schirm tickern, fing Facebook an, die News selbsttätig in „relevant“ und „nicht relevant“ zu sortieren. Dazu kommt ein nicht mehr zu durchschauendes Dickicht aus Apps, APIs und Querverweisen zu anderen Websites, sodass inzwischen niemand mehr zu sagen vermag, wer eigentlich welche Daten zu sehen bekommt oder nicht. Diese ständige Verwirrung der User scheint Methode zu haben. So zwingt Facebook demnächst allen Nutzern „Chronik“ auf: eine chronologische Darstellung aller ihrer jemals geposteten Beiträge in Form eines „digitalen Lebenslaufs“. Die Usability-Experten wissen, dass die Nutzer einiges auf sich nehmen, um etwas zu bekommen, was es woanders nicht gibt. Doch Facebook ist trotz seiner Größe keineswegs unersetzlich. Die deutsche Version des Netzwerks ist erst vier Jahre alt, und mit Google + gibt es eine ernst zu nehmende Alternative. Zuckerberg muss aufpassen, dass er die Interessen seiner Nutzer im Auge behält. Sonst sind sie schneller weg, als er für möglich hält. Die neue EU-Cookie-Richtlinie lässt sich auch als Chance begreifen N un soll also kommen, was die OnlineWerbebranche so gefürchtet hat: die Datenschutzrichtlinie im neuen Gewand. Am 25. Januar wurden die Entwürfe dazu von der Europäischen Kommission vorgestellt. Sie sollen vor allem der anhaltenden Veränderungen der Digitalisierung Rechnung tragen. Die neue Richtlinie wird nach jetzigem Stand genaue Ausführungen enthalten, was die Definition von Daten mit direktem Personenbezug und von personenbeziehbaren Daten beinhalten muss. Für die Verwendung von Kundendaten zum Direktmarketing wird künftig wohl immer eine explizite Einwilligung des Nutzers nötig sein. Erlaubnis für Cookies Insbesondere für die Verwendung von Retargeting Cookies wird in dem vorliegenden Entwurf (siehe Webcode) nachdrücklich die Zustimmung des Users verlangt, obgleich die Nutzer des Internets in den letzten Jahren gelernt haben, differenzierter und verantwortungsvoller mit ihren Daten umzugehen. Ob es sich jedoch bei allen Retargeting Cookies um Daten mit Personenbezug handelt und es damit überhaupt zu einer Anwendbarkeit der datenschutzrechtlichen Vorschriften kommen wird, bleibt noch abzuwarten. Daten von Jugendlichen sind tabu Für Behavioral Targeting und RetargetingAnwendungen bekannter WebshoppingAnbieter oder sozialer Netzwerke wird es nach Lage der Dinge aber definitiv schwerer, eventuell sogar verboten sein, die [email protected] Stimmen zur Facebook-Chronik Seit Ende 2011 bietet Facebook den Usern optional an, sämtliche jemals eingestellten Beiträge in einer chronologischen Übersicht anzuzeigen. Das umstrittene Feature „Chronik“ soll demnächst verpflichtend eingeführt werden. Dazu Leserstimmen: Hätte Facebook noch etwas länger damit gewartet, wären mehr Leute auf Google+ aktiv. Dann könnte man Facebook getrost komplett löschen, statt nur den Lebenslauf zu zensieren. Vielleicht ist das ja auch ein Grund dafür, dass die Pflicht für die Timeline vorgezogen wurde. Jan Kurschewitz 3/12 von euch als vorher und das Löschen von alten Aktivitäten ist noch einfacher. Es ist also eher ein Entgegenkommen von Facebook. Nur die Medien müssen es mal wieder umdrehen und dem armen, nichts wissenden Otto Normalverbraucher ins Gewissen reden und etwas, gegen Facebook, einreden. Wer es noch nicht probiert hat, sollte dies vorher tun, und dann seine Meinung überdenken. Kon Wall Anm. d. Red.: Das Aktivieren der FacebookChronik lässt sich nicht rückgängig machen. Daten von Jugendlichen unter 18 Jahren zum „Profiling“ zu verwenden. Für die Nutzung von Daten wird immer eine Einwilligung des Users erforderlich sein. Die bereits von der Online-Marketing-Branche umgesetzten Opt-out-Initiativen, die zum Beispiel eine zentrale Opt-out-Website für alle relevanten Targeting-Anbieter vorsehen, sind gute flankierende und grundrechtskonforme Maßnahmen. Sie können dazu beitragen, ein komplexes Konstrukt wie das Targeting als rechtskonform einzuordnen. Mathias Seidler, Geschäftsführer der Performance-MarketingAgentur Digital Response in Hamburg ❚ www.digitalresponse.de Man darf in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen, dass mittlerweile viele Nutzer bereit sind, ihre personenbezogenen Daten – im überschaubaren Rahmen – anzugeben, um dafür bessere Inhalte zu bekommen. Dies ist ein grundsätzlich begrüßenswerter Umstand, weil somit im Online Marketing eine Entwicklung stattgefunden hat, die von ehemals dumpfer Banner-Werbung zu fein austarierter personalisierter Werbung reicht. Damit kann ein spürbarer Mehrwert für den InternetNutzer einhergehen. Er bekommt Werbeangebote gezeigt, die seinen Interessen entsprechen. Die Behörden sollen nach EU-Planungen Beschwerden von Verbrauchern direkt nachgehen, Datenlecks untersuchen und Geldbußen verhängen dürfen. Der neue Datenschutz wird vermutlich für EU-Bürger weltweit gelten, also auch für Unternehmen, deren Sitz sich beispielsweise im Silicon Valley befindet, sofern diese Daten von EU-Bürgern verarbeiten. Dabei kommt auch zum Tragen, dass europäische Internet-Unternehmen im sehr starkem Wettbewerb zu US-Firmen stehen. Von Einzelinteressen geleitet Im Verlauf der Abstimmung werden sich allerdings zahlreiche EU-Vertreter von Einzelinteressen leiten lassen, sodass es vermutlich noch etwas dauern wird, bis ein endgültiger Entwurf zur Abstimmung in den europäischen Gremien bereitliegt. Die Folge davon ist, dass die Modernisierung des deutschen Datenschutzrechts noch auf sich warten lassen wird, solange keine rechtsverbindlichen Vorgaben aus Brüssel vorliegen. Nutzen wir die Zeit für einen Appell: Augen auf, liebe Werbekunden, es lohnt sich, schon jetzt, genauer auf die Kampagnenumsetzungsformen im Performance und Lead Marketing der digitalen Werbeunternehmen zu schauen. Vor allem mit Blick auf die Rechtswirksamkeit dieser grenzüberschreitenden EU-Datenschutzrichtlinie, die für reine Targeting-Spezialisten unweigerlich ein Überdenken ihres Geschäftsmodells mit sich bringen wird. ❚ Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1203046 ❚ Entwurf der EU-Richtlinie (englisch) Gehört „Facebook ist kein Marketing-Tool.“ Lady-Gaga-Manager Troy Carter weiß, dass ein Nutzer, der eins der Musik-Videos der Pop-Queen auf Facebook „liked“, deshalb noch lange keine CD der Künstlerin kaufen muss „Piraterie muss bekämpft werden, aber dafür dürfen weder Meinungsfreiheit noch Marktwirtschaft geopfert werden.“ Oliver Süme, Vorstandsmitglied des Branchenverbandes Eco, wendet sich gegen die Anti-Piraterie-Gesetze (Sopa und Pipa), zu denen in den USA derzeit eine heftige Debatte entbrannt ist Ihre Meinung ist uns wichtig! Ist eigentlich nicht öffentlicher als vorher, nur unübersichtlicher. Alexander Jaeger Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ❚ [email protected] Da steht dann ja wohl der nächste User-Exodus bei Facebook bevor… Thorsten Berger Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ❚ [email protected] Ich weiß gar nicht, was ihr habt. Ich habe die Facebook-Chronik jetzt seit Mitte Dezember. Fakt ist: Besucher eures Profils sehen weniger ❚ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an „In zwei Jahren werden wir alle keine Geldbörsen mehr mit uns herumtragen.“ eBay-CEO John Donahoe sieht elektronische Micropayment-Systeme auch im Offline-Bereich auf dem Vormarsch „Man muss schon lange in der Unternehmenshistorie von Google suchen, um ähnlich unerfreuliche Quartalszahlen wie diese zu finden.“ Wirtschaftsjournalist Nils Jacobsen zur Enttäuschung der Analysten über Googles 4. Quartal 47_thomas_krenn.qxd 01.02.2012 14:54 Uhr Seite 9 U4_Samsung.qxd 02.02.2012 13:57 Uhr Seite 48