Umnutzung ehem. „Bürger Schule 1834“ Gebäudesteckbrief Gebäude Ehemalige Bürgerschule Baujahr 1834 Lage Obere Altstadt Minden Nutzung Ursprünglich Realschule zur Zeit Umnutzung zu 7 hochwertigen Eigentumswohnungen Technisches Bauweise Massiver Ziegelbau mit Holzbalkendecken, Holzfenster Haustechnik Fernwärme Ansprechpartner Planung und Realisierung Rabe Immobilien AG Kläperstadt 1 32425 Minden Tel. 0571 46011 KRIEN AG Philosophenweg 15 32429 Minden Tel. 0571 889252-0 Umnutzung ehem. „Bürger Schule 1834“ Ausgangssituation Die 1834-35 erbaute Schule in der Mindener Oberstadt liegt an der Ecke Ritterstraße und Videbullenstraße. Der helle, zweigeschossige Putzbau wird durch die regelmäßig angeordneten Fensterachsen gegliedert. In der Mittelachse liegt der durch ein Giebeldreieck betonte Haupteingang. Zu beiden Seiten des zentralen Mittelflurs, der das Schulgebäude erschloss, befanden sich pro Etage je zwei Klassenräume. 1903 wurde das klassizistische Gebäude durch je ein hohes Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel an Vorder- und Rückseite aufgestockt und hatte seither zusätzlich zu den vorhandenen acht Klassen Platz für zwei Reserveklassen und ein Konferenzzimmer im Dachgeschoß. An den Giebelseiten wurden damals die Klassenfenster der beiden Vollgeschosse zugemauert und stattdessen an den Traufseiten zusätzliche Fenster geschaffen. Die auf Eisenträgern ruhende Treppe mit Blechstufen entstand wohl ebenfalls zu dieser Zeit. Sie ist mit ihren in die Stufen gestanzten floralen Lochmustern ein besonderer Blickfang in der Eingangshalle des Gebäudes. Die ehemalige Bürgerschule wurde bis Ende der 1980er Jahre als Realschule (Freiherr-von Vincke-Schule) genutzt. Anschließend wurden dort bis 1997 einige Klassen des Weserkollegs untergebracht. Nachdem eine im Jahr 2000 erwogene Nutzung der Schule für die Zwecke des benachbarten kulturhistorischen Museums nicht zustande kam, veräußerte die Stadt Minden das Gebäude 2003. Der Umbau Der neue Eigentümer ARGE Rabe Immobilien AG/KRIEN AG legte 2004 ein Konzept zur Sanierung und Umnutzung der Schule zu einem Wohngebäude mit hochwertigen Eigentumswohnungen vor und realisierte es bis 2006. Die Erschließung des Gebäudes durch den zentralen Mittelflur mit seiner historischen Treppe blieb erhalten. Zusätzlich wurde ein Fahrstuhl neben dem Flur eingebaut, der für die vorgesehene gehobene Wohnnutzung unabdingbar war. Der Fliesenbelag in den Fluren und die historische Windfangtür in der Eingangshalle wurden ebenfalls erhalten. Die großen Klassenräume, in denen keine alte Ausstattung mehr vorhanden war, wurden durch eingestellte Wände in Leichtbauweise zu je einer Wohnung ausgebaut. Zur besseren Belichtung der großzügig geschnittenen Wohnungen wurden die vermauerten Fenster in den Giebelseiten wieder geöffnet. Die nicht mehr bauzeitlichen Fenster wurden im ganzen Gebäude erneuert und nach einem historischen Foto wieder in dunkelgebeiztem Holz ausgeführt. Die zur rückwärtigen Traufseite gelegenen vier Wohnungen im Erdgeschoß und 1. Obergeschoß erhielten vorgestellte Balkone. Für die dort gelegenen beiden Dachgeschoßwohnungen wurden unmittelbar an das große Zwerchhaus angrenzende kleine Loggien errichtet. Projektbeschreibung mit freundlicher Genehmigung von Frau Dr. B. Pankoke, LWLAmt für Denkmalpflege in Westfalen