Maria-Theresia-Gymnasium München Grundwissen Mathematik 7. Klasse Algebra 1. Rationale Zahlen Beispiele: Negative Zahlen Man unterscheidet positive und negative Zahlen durch − 3; − 19564,67; − 3 sind negative Zahlen. ihr Vorzeichen. −5 hat ein negatives Vorzeichen, +5 7 hat ein positives Vorzeichen, die Zahl 0 ist weder positiv noch negativ. -1,5 Die Menge Q der rationalen Zahlen besteht aus den positiven und negativen (Bruch-)Zahlen sowie der Zahl 0. Q = ba a, b ∈ Z, b ≠ 0 { -3 } -2 -1 0 1 2 3 Es gilt: IN ⊂ Z⊂ Q Absoluter Betrag -a ist die Gegenzahl von a. Die Entfernung eines Punktes a vom Nullpunkt der Zahlengeraden heißt (absoluter) Betrag der Zahl a. Der Betrag wird mit |a| bezeichnet. Anordnung in Q Von zwei rationalen Zahlen ist diejenige die größere, die weiter rechts auf der Zahlengeraden liegt. -5 ist die Gegenzahl von +5 und umgekehrt ist +5 die Gegenzahl von -5. |-2,7| = 2,7; |0| = 0; |5,1| = 5,1. -4,1 > -5,1 ; -3 < 4; − 1 31 < − 34 Addition und Subtraktion rationaler Zahlen Zwei rationale Zahlen mit gleichen Vorzeichen werden addiert, indem man die Beträge addiert und anschlie- ( −4) + ( −7) = −11; 15,8 + ( +72,6) = 88,4. ßen das gemeinsame Vorzeichen setzt. Zwei rationale Zahlen mit verschiedenen Vorzeichen werden addiert, indem man vom größeren Betrag den kleineren Betrag subtrahiert und anschließend das Vorzeichen der Zahl mit dem größeren Betrag setzt. Das Subtrahieren einer Zahl erfolgt durch das Addieren ihrer Gegenzahl: a – (+b) = a + (–b); a – (–b) = a + (+b). Multiplikation und Division rationaler Zahlen Man multipliziert (bzw. dividiert) rationale Zahlen, indem man ihre Beträge multipliziert (bzw. dividiert) und das Vorzeichen nach folgender Regel setzt: Plus Plus Minus Minus · Plus · Minus · Plus · Minus = Plus ; = Minus; = Minus; = Plus ; Plus : Plus Plus : Minus Minus : Plus Minus : Minus = Plus = Minus = Minus = Plus Verbindung der Grundrechenarten Wie bisher gelten die Regeln: • „Was in Klammern steht, wird zuerst berechnet“ • „Potenz vor Punkt vor Strich“ ( −4) + ( +7) = +3; 2 3 + ( − 56 ) = − 61 . −8 − ( +19 ) = −8 + ( −19) = −27; (+15,1) – (−23,3) = (+15,1) + (+23,3) = 38,4; 7,5 – 12,3 = −4,8 5 ⋅ (−1) = −5; (− 3 ) ⋅ 2 = − 3 . 4 5 10 ( −5) ⋅ ( −9) = 45; ( − 51 ) ⋅ ( −2 31 ) = ( − 51 ) ⋅ ( − 73 ) = 12 : ( −5) = −2,4; ( − 34 ) : ( −5) : ( −9) = 59 ; 2 5 7 . 15 = − 34 ⋅ 52 = − 15 = −1 78 . 8 ( −5) : ( − 31 ) = ( −5) ⋅ ( −3) = 15. 12,5 · 0 = 0; 0 : (-7,5) = 0; Aber: durch 0 kann man nicht dividieren. (1 − = 11 12 1 3 : 2 2 ) ⋅ ( − 34 ) = (1 − 1 3 1 : 4) ⋅ ( − 34 ) = (1 − 12 ) ⋅ ( − 34 ) = 11 ⋅ ( − 34 ) = − 16 . 2. Terme und Termumformungen Variable und Term Ein Zeichen, das man als Platzhalter für Zahlen verwendet, heißt Variable. Ein Ausdruck, der aus Zahlen, Variablen, Rechenzeichen und Klammern zusammengesetzt ist, heißt Term. Termarten: Summe, Differenz, Produkt, Quotient, Potenz. Beispiele für Terme: T(x) = x + 3 , T(y) = (3 − 2y)3 , T(a;b) = a3 −b. 5 T(x;y) = (5+x)(2-3y); T(-2;5) = 3·(-13) = –39. Der Term ist ein Produkt. Seite 1 von 2 Januar 2004 Maria-Theresia-Gymnasium München Grundwissen Mathematik Äquivalenz von Termen Zwei Terme T1(x) und T2(x) heißen äquivalent, wenn sie für jede Einsetzung von x jeweils den gleichen Wert annehmen. Es gilt dann: T1(x) = T2(x) Rechnen mit Termen Terme wie 5xy und 7xy, die sich nur im Koeffizienten unterscheiden, werden addiert (bzw. subtrahiert), indem man die zugehörigen Koeffizienten addiert (bzw. subtrahiert) und die gemeinsamen Variablen beibehält. Klammerregeln Plusklammern: Steht ein Pluszeichen vor einer Klammer, so kann die Klammer weggelassen werden. Minusklammern: Steht ein Minuszeichen vor einer Klammer, so kann man die Klammer samt Minuszeichen weglassen, wenn man alle Vorzeichen in der Klammer ändert. Ausklammern (Faktorisieren) Durch Ausklammern gemeinsamer Faktoren lassen sich Summen in Produkte verwandeln (faktorisieren). Multiplikation von Summen Zwei Summen werden multipliziert, indem man jeden Summanden der ersten Summe mit allen Summanden der zweiten Summe multipliziert und anschließend die Produkte addiert. Die binomischen Formeln 1. 2. 7. Klasse Algebra Die Terme 2x + 3x und 5x sind äquivalent; die Terme 1 + x und 1 + x2 sind nicht äquivalent. 3x – 3 + 8x – x + 5 = 10x + 2 x + 2,5x2 – 4,3x – 1,9x2 = – 3,3x + 0,6x2 a + (b – c) = a + b – c 3xy + (4xy – 5x) = 3xy + 4xy – 5x = 7xy – 5x a – (b – c) = a – b + c 7,2 – ( –5 + 6 – 2) = 7,2 + 5 – 6 + 2 = 8,2 ab + ac = a(b + c) 6xy + 3x2 – 9xz = 3x(2y + x – 3z) 3(u + v) – u(u + v) = (u + v) (3 – u) (a + b)(c + d) = ac + ad + bc + bd (2x + 4y)(3x – y) = 6x2 – 2xy + 12xy – 4y2. (1,5x + y )2 = 2,25x2 + 3xy + y2 (a + b)2 = a 2 + 2ab + b 2 (a − b)2 = a 2 − 2ab + b 2 (a + b)(a − b) = a 2 − b 2 (1 − a3 )2 = 1 − 23a + a9 2 3. (8v + 3w )(8v − 3w ) = 64v 2 − 9w 2 Mit Hilfe der binomischen Formeln kann man eben2 + 4x + 2x2 = 2 (1 + x)2. falls Summen faktorisieren. 3. Lineare Gleichungen und Ungleichungen Lineare Gleichungen In einer linearen Gleichung kommt nur eine Variable vor und diese nur in der ersten Potenz. Um eine lineare Gleichung zu lösen, darf • auf beiden Seiten der Gleichung dieselbe Zahl oder derselbe Term addiert (bzw. subtrahiert) werden, • auf beiden Seiten der Gleichung mit derselben von Null verschiedenen Zahl multipliziert (bzw. dividiert) werden. Diese Umformungen heißen Äquivalenzumformungen. Eine lineare Gleichung mit der Grundmenge Q ist entweder eindeutig lösbar oder nicht lösbar oder allgemeingültig. – 2x + 48 = 12 – 11x 9x + 48 = 12 9x = – 36 x=–4 L = {– 4} 3·(2 – x) + 5x = 2x + 6 6 – 3x + 5x = 2x + 6 6 + 2x = 2x + 6 6=6 L=Q Lineare Ungleichungen Beim Lösen von linearen Ungleichungen ist zusätzlich zu beachten, dass sich bei der Multiplikation (bzw. Division) der Ungleichung mit einer (bzw. durch eine) negative(n) Zahl das Ungleichheitszeichen umkehrt. Seite 2 von 2 | +11x | – 48 | :9 (Klammern auflösen) (Zusammenfassen) | -2x (allgemein gültig) – 3x < 6 | : (– 3) x > –2 L = {x | x > –2} Januar 2004