Bayerische staatsoper Jugend einer Stadt Ein Mehrgenerationen-Projekt Münchner Opernfestspiele 2014 Dienstag, 29. Juli 2014, 19.00 Uhr Mittwoch, 30. Juli 2014, 19.00 Uhr Donnerstag, 31. Juli 2014, 19.00 Uhr Reithalle Künstlerische Leitung Árpád Schilling Musik Moritz Gagern Bühne und Kostüme Anja Kreher Mitarbeit Regie Manuel Schmitt Theaterpädagogik Isumi Rögner / Ursula Gessat Dramaturgie Daniel Menne 2013 Partner der Festspiele in der Reithalle 2014 Mit Holle Beier, Debora Criens, Michael Füting, Anna Handler, Ingeborg Herd-Dzierson, Bernd Horn, Meret Kienast, Renate Knobloch, Lena Kögl, Isabel Neuner, Sebastian Reckert, Angela Reich, Jutta Schlirf, Ferdinand Schneider, Werner Scholze, Constanze Schön, Senem Soykök, Maria Zumbeel Beginn: 19.00 Uhr Ende: ca. 20.00 Uhr Keine Pause BAYERISCHE STAATSOPER FESTSPIELE IN DER REITHALLE Künstlerische Produktionsleitung Sandra Eberle Technische Produktionsleitung Nico Sutter Inspizienz Thimo Gierok Beleuchtung Christian Kass Ton Clemens Nagl, Klemens Schulze Video Lea Heutelbeck, Thomas Herzog, Marino Solokhov Bühnenmeister Alexander Popitz Werkstätten Mathias Kaschube Transport Roland Wawoczny, Florian Kunz Deko / Requisite Herbert Häming Künstlerische leitung Árpád Schilling gründete 1995 das Ensemble Krétakör (Kreidekreis), mit dem er zu einer der innovativsten Stimmen in der ungarischen Theaterlandschaft wurde. Seine Krétakör-Inszenierungen wie W-Arbeiterzirkus nach Büchners Woyzeck oder von Tschechows Die Möwe weckten auch international große Aufmerksamkeit. 2008 verwandelte er Krétakör in eine Produktionsplattform zur Entwicklung dramenpädagogischer Projekte sowie von Inszenierungen und Filmen, die unmittelbarer auf soziale und politische Konflikte in Ungarn reagieren sollen, als es mit Klassiker-Inszenierungen möglich war. Seine Die Priesterin mit 15 Jugendlichen aus einem Dorf Transsylvaniens war zuletzt bei den Wiener Festwochen und auf Kampnagel zu sehen. Im Pariser Théâtre National de Chaillot kam 2012 Noéplanète (Noahs Planet) zur Premiere. 2009 erhielt er den Europäischen Theaterpreis für Neue Realitäten im Theater. Auf dem Programm der Münchner Opernfestspiele 2011 stand die von ihm mitentwickelte Oper Undankbare Biester. Inszenierungen an der Bayerischen Staatsoper: La Cenerentola (Opernstudio), Rigoletto. Mitarbeit Regie Manuel Schmitt, geboren in Oberhausen, schloss 2013 sein Regiestudium an der Bayerischen Theaterakademie ab, wo er u.a. Lukas Bärfuss’ Parzival, Rossinis L’inganno felice und Philip Glass’ Galileo Galilei inszenierte. Von 2009 bis 2011 war er Regieassistent von Willy Decker bei der Ruhrtriennale in Bochum. Seit 2012 assistiert er Jan Philipp Gloger bei den Bayreuther Festspielen. Eigene Regiearbeiten führten ihn u.a. ans Theater an der Rott, wo er Quartetto inszenierte. Musik Moritz Gagern, geboren in München, lebt als freischaffender Komponist in Berlin. Neben eigenen Konzertprojekten realisiert er mit Choreographen und Regisseuren gemeinsam entwickelte Uraufführungen. 2012 schuf er an der Bayerischen Staatsoper die Musik für Hacking Wagner, im selben Jahr war er hier auch als Dramaturg der Uraufführung Babylon tätig. Zudem veröffentlichte er Texte zur Musik im Magazin MAX JOSEPH und in Programmbüchern. Ursula Gessat studierte Sprecherziehung in Stuttgart und Theaterpädagogik in Zürich. Neben ihrer Lehrtätigkeit als Sprecherzieherin an verschiedenen Einrichtungen war sie freie Mitarbeiterin der Theaterpädagogik am Theater Basel. In der Spielzeit 2005/06 arbeitete sie als Theaterpädagogin am Schauspielhaus Zürich, in den folgenden drei Spielzeiten als Musiktheaterpädagogin der Jungen Oper der Staatsoper Stuttgart. Mit der Spielzeit 2009/10 übernahm sie die Kinder- und Jugendarbeit der Bayerischen Staatsoper und die Vermittlung und Organisation des Kinder- und Jugendprogramms des Bayerischen Staatsballetts. Bühne und Kostüme Anja Kreher studierte Kunst und Design sowie Design for Performance in London. Sie war zunächst Assistentin der Ausstattung und Technischen Direktion am Staatstheater am Gärtnerplatz und von 2004 bis 2007 Bühnenbildassistentin am Schauspielhaus Hamburg. Seit 2007 ist sie freischaffend für Theater, Show, Film und Werbung tätig. Am Thalia Theater in Hamburg gestaltete sie 2008 die Bühne für Urfaust, 2010 für Die Leiden des jungen Werther im Theater der jungen Welt in Leipzig. Zudem entwarf sie Bühne und Kostüm für Produktionen am Theater Göttingen, am Schauspielhaus Magdeburg und am Theater der Keller in Köln. Theaterpädagogik Isumi Rögner, geboren in Berlin, studierte Musik, Anglistik und Erziehungswissenschaften in Dortmund und schloss das Studium mit einer Arbeit über den Vergleich der Musikerziehung in Japan und Deutschland ab. Während des Studiums absolvierte sie eine Hospitanz an den Städtischen Bühnen Münster im Bereich der Kinder- und Jugenddramaturgie und arbeitete dort projektweise als freie Mitarbeiterin. Seit der Spielzeit 2013/14 arbeitet sie als Musiktheaterpädagogin in der Vermittlung des Kinder- und Jugendprogramms der Bayerischen Staatsoper. Dramaturgie Daniel Menne, geboren in Essen, studierte Philosophie, Musikwissenschaft und Germanistik in Würzburg und schloss dort mit einer Arbeit über Ludwig Wittgenstein ab. Anschließend absolvierte er ein Jahrespraktikum in der Musiktheaterdramaturgie am Theater Ulm. Seit dieser Spielzeit ist er Dramaturgieassistent an der Bayerischen Staatsoper. biographien In Jugend einer Stadt treffen Münch- Wege zu finden, diese Fragen mit den ner aus zwei Generationen, Jugendliche Mitteln des Musiktheaters zu themati- von heute und Jugendliche von vor 50 sieren, bildete einen Schwerpunkt der Jahren, aufeinander und bringen ihre Probenarbeit, die Anfang April 2014 Vorstellungen von der Zukunft auf die begann. In mehreren Probenblöcken Bühne. Ausgehend vom worst case – haben die Teilnehmer – allesamt einer Zukunft, in der all ihre Befürch- Theaterlaien – miteinander diskutiert, tungen und Ängste Realität geworden Texte geschrieben und diese anschlie- sind – fragen die 18 Teilnehmerinnen ßend zu Monologen und Dialogen ge- und Teilnehmer im Alter von 14 bis 73 formt, Situationen improvisiert und sie Jahren, wie unsere Gesellschaft im zu größeren Szenen erweitert, eigene Jahr 2043 aussehen könnte. Welche Songs und Choreographien entwickelt problematischen Trends der Gegenwart und einstudiert. Während der Proben – etwa die wachsende soziale Trennung kam so eine Fülle an Material zusam- von Arm und Reich, die Übertechnisie- men, das das Regieteam unter der Lei- rung des Lebens, der zunehmende Ver- tung von Árpád Schilling zu einer lust von Individualität in der Massen- revuehaften Szenenfolge arrangierte. gesellschaft oder das Streben nach Auf diese Weise ist mit Jugend einer Effizienz und Perfektionismus in allen Stadt eine Theaterperformance ent- Lebensbereichen – werden sich mögli- standen, die ein sehr persönliches Bild cherweise in den nächsten 30 Jahren davon entwirft, welche Befürchtungen fortsetzen? Und welche Folgen hat das Münchner Jugendliche und Senioren für die Stadt, in der man lebt? mit der Zukunft verbinden. ZuM Stück