€ 4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 24/14 24. NOVEMBER 2014 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige INTERNET WORLD Business 2015 Douglas-Chefs im Interview: „Wir müssen InhouseKompetenzen ausbauen“ S. 12 Ohne ihn fehlt etwas in Ihrem Büro: Der große INTERNET WORLD Business-Kalender 2015 zeigt alle wichtigen Branchentermine auf einen Blick – und bietet zudem genügend Platz für eigene Einträge. Ihr Exemplar liegt dieser Ausgabe bei Foto: Fotolia / Burak Cakmak Das Jahr an der Wand Neue Serie Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte Social Media Monitoring: Das Navi fürs Social Web S. 26 S. 38 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Ebays nächste Wandlung Google Der Suchriese lernt sehen Der Online-Pionier steht besser da als gedacht Mit geballter künstlicher Intelligenz arbeitet Google an der Überwindung einer großen Hürde: der automatischen Erkennung von Bildinhalten. Mittels „Neural Image Caption“ will der Suchriese entziffern, was auf einem Bild zu sehen ist – und daraus eine Bildunterschrift erstellen. Das klappt bislang mal mehr, mal weniger. Im Beispiel unten erkannte Google zwar, dass es um eine Sportart geht, verwechselte das abgebildete BMX-Rad aber mit einem Skateboard. Technisch diffizil: Automatische Erkennung von Bildinhalten auft Alibaba Ebay? Das fragen sich die Börsianer, seitdem die Chinesen beim Börsengang im Sommer rund 25 Milliarden US-Dollar einsammelten – ziemlich genau den Börsenwert des 1995 gegründeten Internet-Pioniers. Dass ein anderer WebGigant Ebay schlucken könnte, ist gar nicht so abwegig, denn 2015 will die Handelsplattform den Zahlungsdienstleister Paypal aus dem Konzern ausgliedern und gegebenenfalls verkaufen. Dieser erzielt im Moment rund 40 Prozent der Konzernumsätze – nach einer Trennung und einem eventuellen Verkauf wäre der Rest von Ebay für einen Käufer dann ein deutlich kleinerer Brocken. Kurz vor seinem 20. Geburtstag teilt der einstige Internet-Flohmarkt mit gleichaltrigen Weggefährten wie Yahoo vor allem eines – das angestaubte Image. Das liegt unter anderem am häufigen Wechsel der Ausrichtung: vom Flohmarkt zum Auktionshaus, vom Auktionshaus zum Marktplatz, vom Marktplatz zum Erlebniskaufhaus ... Was dabei schnell aus dem Blick gerät, ist der konstante Unternehmenserfolg. Zwar schrieb Ebay 2013 mit rund 16 Milliarden US-Dollar viel weniger Umsatz als Erzrivale Amazon, dafür konnte CEO John Donahoe stolze 2,9 Milliarden Dollar Gewinn vermelden – etwas, was Amazon bislang bei allen Mühen noch nicht gelungen ist. Zudem setzt Ebay nicht auf Konkurrenz, sondern auf Kooperation mit dem Online-Handel. Der Konzern selbst verkauft nichts, das überlässt er seinen Mitgliedern. Welche Farbe das Chamäleon des E-Commerce demnächst annehmen will (und welche Herausforderungen es dabei meistern muss), lesen Sie ab Seite 8. ◼ E-Commerce Online-Marketing Technik K Das Chamäleon: Seit 20 Jahren ändert Ebay immer wieder das Konzept Digitale Revolution Die digitale Revolution wird … … die Zahl der Jobs verringern 39 % … die Zahl der Jobs erhöhen 13 % Schlecht vernetzt Google – der große Traffic-Klau Mehr Performance für Trigema Viele Verbände und Organisationen sprechen für den E-Commerce und fördern ihn. Gut vertreten in Politik und Gesellschaft ist der Online-Handel dennoch nicht. Vor allem kleine Händler werden nicht gehört. S. 14 Antworten statt Suchergebnisse: Immer häufiger verweist Google bei Suchanfragen auf eigene Inhalte. Die Auswirkungen bekommen Wetterportale, Preisvergleiche und Reiseseiten zu spüren. S. 18 Die bestehende Plattform weiter nutzen oder auf eine neue, leistungsfähigere Software umsteigen? Fragen, die der Bekleidungshersteller beim Relaunch seines Shops für sich beantworten musste. S. 30 … Jobinhalte ändern, die Zahl aber bleibt gleich 36 % Smartphone-Besitzer können sich vorstellen, … … keinen messbaren Einfluss haben 8% Nur eine Minderheit der jungen Deutschen erwartet mehr Jobs durch die Digitalisierung INTERNET WORLD Business 24/14 Quelle: Vodafone / Yougov n = 1.000 Deutsche zwischen 18 und 30 Jahren … dass ihr Personalausweis durch das Smartphone ersetzt wird … nur noch mit dem Smartphone zu bezahlen 47 % 34 % Multitool: Viele Besitzer eines Smartphones würden es gern auch als Ausweis und Geldbörse benutzen INTERNET WORLD Business 24/14; Quelle: Bitkom Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt 4% Keine Antwort DOMAINS | MAIL | HOSTING | E-SHOPS | SERVER NEU: WORDPRESS WordPress Experience Neu: WordPress 4 Schnelle Installation mit dem 1&1 WordPress Einrichtungsassistenten Q Automatische WordPress-Core-Updates Q Q HOSTING Maximale Sicherheit Q Sicherheits-Notifications (Versions-Updates u. v. m.) Höchster Komfort Q Q Neu: WP-CLI Kommandozeilen Interface App-Expert Support State-of-the-Art Technik Über 300 Gbit/s Netzanbindung Georedundanz für max. Verfügbarkeit Q 1&1 CDN powered by CloudFlare Q Q Alles komplett Bis zu 4 Inklusivdomains (.de, .com, .net, .org, .biz, .info …) Q Unlimited Power: Webspace, Traffic, Mail-Accounts, MySQL-Datenbanken Q Profi-Themes günstiger Neu: 20 % auf alle Premium WordPress Themes von Template Monster Q Ideal für mobile Darstellung Q WordPress Pakete 1TEST 30 TAGE AUSPROBIEREN 1MONAT 1ANRUF VERTRAGSLAUFZEIT EXPERTENRAT * 1&1 Hosting mit 30 Tage Geld-zurück-Garantie, ohne Mindestvertragslaufzeit. Preisvorteil bei 12 Monaten Vertragsbindung: alle 1&1 Hosting Pakete 3 Monate für 0,– €/Monat, z.B. 1&1 WP Starter 3,99 €/Monat. 8,60 € Einrichtungsgebühr. Preise inkl. MwSt. Rubik’s Cube® used by permission of Rubik’s Brand Ltd. 1&1 Internet AG, Elgendorfer Straße 57, 56410 Montabaur. 0,– €* In den ersten 3 Monaten, danach ab 3,99 €/Monat. DE: 02602 / 96 91 AT: 0800 / 100 668 1und1.info INHALT 24. November 2014 24/14 INTERNET WORLD Business 3 Internet World 2015 Inhalt KNOW-HOW SCHWERPUNKT Handeln und wandeln Ebay – das Chamäleon des E-Commerce 8 E-COMMERCE Serie, Teil 1: Navi fürs Social Web Social Media Monitoring und Shitstorms 26 Das Kongressprogramm steht TECHNIK Der Weg ist das Ziel Douglas als Multichannel-Unternehmen 12 Das Ausland lockt Grenzüberschreitender E-Commerce Schlecht vernetzt Verbände für den E-Commerce 14 Vorbereitung auf mehr Traffic Trigema setzt seinen Webshop neu auf 30 Der Funke ist übergesprungen Der Online-Shop Feuerdepot.de 16 Das Tablet übernimmt Mobiler E-Commerce nimmt rapide zu 32 Recht: Teilen nur mit Lizenz Der Facebook Share Button 17 18 Globale Visionen Spreadshirt rüstet international auf 20 Unternehmen im Visier Facebook schielt auf die Arbeitswelt 22 Kundenfang im Advent Dialogmarketing bei Fotokasten 22 Roboter in love Vorwerk wirbt für seinen Saugroboter 24 Unter dem Motto „Die Zukunft des E-Commerce“ bietet der Kongress der Internet World Messe Best Practices und Case Studies rund um die Themen: Multichannel, E-Commerce B2B, Mobile Commerce, Smart Data, E-Commerce abroad, Customer Experience & Emotional Shopping und Internet of Things. 4 Pro & Contra: Breitbandausbau 11 Dienstleisterverzeichnis 33 Personalien 37 Termine 37 Stellenmarkt 38 Szene: The Search Conference 40 Impressum 40 Meinung: Sharing Economy 42 18 Erstmals wirft das internationale Panel „E-Commerce abroad“ auch einen Blick auf andere Märkte & Branchen. Experten aus den USA, China und europäischen Nachbarländern liefern Insights. Moderator dieses Panels ist Don Davis, Chefredakteur des US-Magazins „Internet Retailer“. Foto: iStockphoto / Mhatzapa Der große Traffic-Klau Googles Content-Strategie Die Keynote-Session eröffnet Peter Thulson, Vice President von Shopkick, mit seinem Vortrag „The future of shopping“. Anschließend zeigt Johannes Ehling, Geschäftsführer von Ernsting’s Family, wie sich das Mode- und Bekleidungsunternehmen der Herausforderung „Transformation“ stellt. RUBRIKEN Update ONLINE-MARKETING 28 Vom 24. bis 25. März 2015 findet die E-CommerceMesse Internet World 2015 in München statt. Jetzt steht das Kongressprogramm fest. Foto: GLS Foto: Fotolia / Westend61 Aktuelle Informationen, das komplette Konferenzprogramm, alle Referenten und die Anmeldung unter: www.internetworld-messe.de Social Media 28 14 Leser der Fachzeitschrift INTERNET WORLD Business erhalten mit dem Code IW15iwb Sonderkonditionen für die kostenpflichtige Kongressteilnahme. Der Messebesuch ist nach Vorabregistrierung kostenlos. Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter Menschen in diesem Heft Carl Icahn, Ebay-Investor, drängt nach der Abspaltung von Paypal jetzt auf einen Verkauf der Payment-Sparte. Seine Wunschinvestoren sind vor allem Google und Alibaba. Gefahr droht von 8 Konkurrent Apple Pay. Dietrich von Klaeden ist Leiter Public Affairs bei Axel Springer SE. Er kritisiert die GoogleStrategie deutlich und glaubt, dass es das Ziel des Konzerns ist, das Verteilen von Informationen und Unter18 haltung zu kontrollieren. Sven Gábor Jánszky, Trendforscher und Executive Director der 2b Ahead Think Tank GmbH, glaubt, dass die Wirtschaft mehr Rule Breakers wie den Taxi-Konkurrenten Uber braucht. Für ihn gilt: Wer die 42 Daten hat, definiert die Regeln. Jürgen Gassner, Bereichsleiter Einkauf und E-Commerce bei Trigema, erklärt, wie der Bekleidungshersteller seinen OnlineShop neu aufgesetzt hat. Mit der neuen Software kann der Shop nun besser auf Ereignisse reagieren. 30 Felix Nottensteiner ist Gründer und Geschäftsführer des Online-Shops Feuerdepot.de. Er erzählt, wie sich sein Unternehmen vom Exoten zum ernsthaften Vertriebskanal für Ofen- und Kaminher16 steller entwickelt hat. Nicolas Denissen, Bereichsvorstand E-Commerce bei der Douglas Holding in Hagen, setzt bei der Multichannel-Strategie der Parfümeriekette auf den Aufbau von Kompetenzen im Haus und ein agiles 12 Projektmanagement. UPDATE INTERNET WORLD Business 24. November 2014 Burberry: Mit einem interaktiven Schaufenster wirbt Burberry im Kaufhaus Printemps, Paris. Unter dem Motto „The Magical Christmas Journey“ fliegt ein Junge von London nach Paris. Die Reise kann übers Handy mitgestaltet werden. Die interaktive Kampagne wird über soziale Medien verlängert Peter Haller, Gründer der Agentur Serviceplan, hat das Buch „Die Zukunft der Marke“ veröffentlicht. Wie werden Marken heute im Netz aufgebaut? Die Markenbildung findet in erster Linie offline statt. Das Internet ist eine notwendige Ergänzung. Um 50 Prozent der deutschen Bevölkerung per Bewegtbild zu erreichen, brauche ich im Fernsehen einen Tag, online jedoch 49 Tage – und das trotz exzellentem Targeting. Zudem ist es teurer, mit Video-Werbung im Web zu werben als im TV. Aber die Preise für OnlineWerbung sinken doch. Banner sind billig, das stimmt. Doch für Markenführung braucht man Bewegtbild. Die gleiche Personenzahl zu erreichen kostet mit Video-Werbung zehn Mal so viel wie mit TV-Spots. GOOGLE GLASS tor.de die Med1 Online Service GmbH. Das Portal ist auf medizinische Fragen spezialisiert und gehört zu den ältesten WebCommunitys in Deutschland. Es wurde 1999 gegründet, bis heute Verkaufsstart der Brille verzögert sich Die Zukunft von Google Glass ist offenbar ungewiss. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass der reguläre Verkaufsstart der Datenbrille erneut verschoben werden muss. Eigentlich hätte das Wearable schon im Frühjahr 2013 in die Läden kommen sollen, dann wurde der Start auf dieses Jahr verschoben. Nun ist von 2015 die Rede. Unterdessen scheint der Brille der Coolness-Faktor abhanden zu kommen, der die notwendige Voraussetzung für einen Marktdurchbruch ist. Auf den einschlägigen Plattformen ist ein starker Preisverfall der auf den Markt befindlichen Datenbrillen zu beobachten. Selbst GoogleGründer Sergej Brin verzichtete bei öffentlichen Auftritten zuletzt auf die Brille. Google Glass erweckt vor allem Misstrauen, weil dort eine nach vorn gerichtete Kamera eingebaut ist. Für Außenstehende ist nicht erkennbar, ob damit gerade Aufnahmen gemacht werden. (hvr) Foto: Unternehmen Q&A Zwei Medizinportale rücken zusammen wurden dort in über 20 Millionen Beiträgen die unterschiedlichsten medizinischen Aspekte von Allergien bis Zahnschmerzen diskutiert. Dieser intensive Austausch der Patienten ist auch für die Plattform Netdoktor.de wichtig, die zur Verlagsgruppe Holtzbrinck gehört. Die gut eingeführte Marke Med1 soll beibehalten werden. (hvr) TWITTER Geldanlage auf Ramschniveau NETDOKTOR.DE Übernahme von Med1 Die Rating-Agentur Standard & Poor’s hat eine Milliardenanleihe von Twitter als „spekulative Zum 1. Dezember übernimmt die Gesundheitsplattform Netdok- Online-Umsätze im Weihnachtsgeschäft wachsen weiter % 10,0 Anteil am gesamten Weihnachtsgeschäft E-Commerce-Umsatz Angaben in Milliarden Euro 4,6 6% 2007 5,0 6% 2008 O2-Tippspiel: Bei der TVShow „Schlag den Raab“ können die Zuschauer jetzt vor jedem Spiel angeben, wer gewinnen wird. Die Highscorer werden live in der Sendung eingeblendet: eine SecondScreen-Anwendung direkt auf dem Fernsehbildschirm (Agentur: Zenith). 7,4 5,5 7% 2009 5,9 7% 2010 6,5 2011 9% 2012 10% 2013 12% 2014* Nach einer Prognose des Handelsverbands Deutschland (HDE) werden die Online-Umsätze im Weihnachtsgeschäft eine neue Rekordmarke erreichen INTERNET WORLD Business 24/14 Quelle: HDE; * Prognose Show-Partner O2 fragt: Wer gewinnt? Anlage“ gekennzeichnet. Das Unternehmen investiere „sehr aggressiv“ in Wachstum, warnte ein Analyst. Es könne bis 2016 dauern, bis Twitter seine Verpflichtungen aus eigenen Erträgen werde stemmen können. Die Kreditwächter bewerteten die Anleihen daher mit der Bonitätsnote BB–. Die Kreditwürdigkeit liegt damit im sogenannten „RamschBereich“; damit werden spekulative Anlagen gekennzeichnet. Der Vorgang ist indes nicht ungewöhnlich, auch andere Medienunternehmen wie Netflix hatten diese Wertung erhalten und sich dennoch wirtschaftlich wieder erholt. Allerdings dürfen viele große Player grundsätzlich nicht in Anleihen mit einem derartigen Rating investieren. (hvr) runde erfolgreich abgeschlossen: Das Hamburger Start-up erhält einen Betrag im mittleren siebenstelligen Euro-Bereich von Immobilienscout. Das Portal steigt mit dieser Summe ein. Mit dem frischen Kapital will das junge Unternehmen in die weitere Entwicklung und Vermarktung investieren. Auf der Agenda steht zudem die strategische Expansion in neue Zielmärkte. Dabei will Stuffle nicht nur in finanzieller Hinsicht vom neuen Investor profitieren, sondern auch von dessen Knowhow. „Die neue Finanzierungsrunde gibt uns die notwendige Beweglichkeit, um neue Ideen und Strategien schnell und effektiv umzusetzen“, so Gründer und CEO Morten Hartmann. (host) STUFFLE DEUTSCHE TELEKOM Geld für Flohmarkt 500 Millionen Euro für deutsche Start-ups Rund 30 Monate nach dem Launch seiner App für Smartphones und Tablets hat das Flohmarkt-Portal Stuffle eine weitere Finanzierungs- In den kommenden fünf Jahren will die Deutsche Telekom rund 500 Millionen Euro vornehmlich in deutsche Start-ups investieren. Dies hat jetzt der Aufsichtsrat beschlossen. Dazu wird die 1998 gegründete Beteiligungsgesellschaft T-Ventures Immobilienscout investiert Millionen für neue Investitio- Werbeausgaben Mobil-Werbung nervt Auf dem Handy / Smartphone / Tablet 61,0 % Im Fernsehen 44,4 % Im Radio 8,5 8% 24/14 Foto: Unternehmen 4 2015 wollen 32 Prozent Auf Bildschirmen im öffentl. Raum der Werbungtreibenden ihre Media-Ausgaben erhöhen. In Zeitung / Zeitschrift 30 Prozent planen, ihre Investitionen zu verringern, 39 Prozent gehen von gleichbleibenden Volumina aus. Quelle: Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) 33,1 % 21,8 % 11,4 % Auf Plakaten 8,6 % Angaben inProzent, n = 1.040 „Welche Art von Werbung empfinden Sie als störend?“ INTERNET WORLD Business 24/14 Quelle: FAW / Poster Select 5 24/14 Marken-Ranking: Rund 700.000 OnlineInterviews führte der Marktforscher Yougov in den vergangenen zwölf Monaten durch, um herauszufinden, welches die beliebtesten Marken der Deutschen sind. Bei den Modemarken dominieren die Sportartikelhersteller: Auf Platz eins liegt Adidas, gefolgt von Jack Wolfskin und Nike. Im Bereich Consumer Electronics liegt Samsung vorn, dahinter kommen Sony und Canon. nen geschlossen und die neue Tochter Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP) gegründet. Diese soll künftig vielversprechende Firmenneugründungen finanziell unterstützen. Daneben soll die Finanzbeteiligung auf bestehende Unternehmen ausgedehnt werden. Telekom-Chef Tim Höttges erklärte, damit werde das Know-how eines großen Konzerns mit der Flexibilität einer kleinen Investmentgesellschaft kombiniert. Dies solle die Telekom insgesamt voranbringen. Das Engagement im Risikokapitalbereich werde damit verdoppelt. (hvr) Die beliebtesten Modemarken sind Adidas, Jack Wolfskin und Nike genplätze vorgesehen. Öffnet der User einen neuen Tab, erscheinen mehrere Rechtecke, die auf andere Webseiten verweisen. Diese „Kacheln“ zeigen die am häufigsten angesurften Webadressen sowie Seiten, die den Nutzer interessieren könnten. Diese können auch mit Werbung belegt werden. Basis für die Vorschläge ist das bisherige Surfverhalten der Nutzer sowie die Aufrufe der Werbe-Kacheln. Ein persönliches Tracking der Nutzer werde es aber nicht geben, so Mozilla. Gemessen wird nur, wie viele Klicks jede Kachel bekommt. (hvr) M-PAYMENT Foto: Unternehmen Schlechte Erfahrung erschwert Einführung Deutsche Telekom macht halbe Milliarde locker FIREFOX Mozilla kommt mit Werbe-Kacheln Firefox öffnet sich jetzt auch für Werbekunden. In der neuesten Version des Browsers hat die Entwicklerstiftung Mozilla Anzei- Die Consulting-Unternehmen Mücke, Sturm & Company sowie How2Pay haben in einer Studie 17 Anbieter für Mobile Payment untersucht. Ergebnis: Nur wenige Anbieter bieten einen klar erkennbaren Nutzen und eine kundenfreundliche Lösung. In der Kategorie „Sicherheit“ belegen Vodafone Wallet und mPass den ersten Platz vor Veropay und Paypal QR Shopping. Die „Usability“ betreffend liegt die Lösung von Veropay vor Vodafone Wallet und Cash-Cloud. Bei den Recherchen stellten die Branchenexperten fest, dass die Mit- arbeiter in den Filialen über die neuen Bezahlmethoden häufig unzureichend informiert waren. Foto: Unternehmen 24. November 2014 Mobile Payment: Paypal punktet bei Sicherheit Zudem erschweren instabile Netzverbindungen den Bezahlvorgang. „Die schlechten Erfahrungen am Point of Sale führen zu einer Ablehnung der mobilen Bezahlverfahren und erschweren so die Marktdurchdringung“, lautet die Einschätzung von Martin Meinert, Project Manager bei Mücke, Sturm & Company. (hvr) HAMBURG Besuchen Sie die Auftaktveranstaltung des E-Commerces: 28. Februar 2015 Kongress Palais Kassel plentymarkets: E-Commerce ERP für erfolgreichen Online-Handel. Das volle Programm: Online-Shop Multi-Channel Warenwirtschaft Auftragsabwicklung Up2Date Cloud Überall freies WLAN Was Berlin bislang nicht schafft, will jetzt Hamburg erreichen: Ab 2016 soll in der gesamten Innenstadt ein flächendeckender drahtloser und kostenfreier Internet-Zugang möglich sein. Neben kommerziellen Anbietern sollen auch private Freifunker wie der Chaos Computer Club eingebunden werden. (hvr) „Ich freue mich mehr, wenn das online bestellte Paket kommt, als wenn ich im Laden einkaufe“ % 72 76 % Prozesse CRM Die Jahresauftaktveranstaltung für Online-Händler: Der 8. plentymarkets Online-Händler-Kongress in Kassel. Erleben Sie an diesem Tag mehr als 35 Vorträge und 60 Aussteller aus dem gesamten Spektrum des OnlineHandels. Egal ob Basiswissen für E-Commerce-Einsteiger oder die neusten Trends der Branche – hier findet jeder Händler nützliche Tipps für mehr Erfolg im E-Commerce. Intensives Networking und die legendäre E-CommerceParty am Abend runden dieses einzigartige Event ab. Seien Sie dabei! Powered by % 82 73 % Amazon bringt das Lautsprechersystem Echo in die Wohnzimmer. Man kann darüber Musik hören oder aber mit „Alexa“ kommunizieren. Die Sprachassistentin führt wie Apples Siri Befehle aus und ist lernfähig. E-Commerce in USA, UK, Brasilien, China: Zustimmung in den einzelnen Ländern in Prozent Quelle: Razorfish www.plentymarkets.com UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 World Wide Web Start-up Akanoo analysiert Kundenverhalten – damit rechtzeitig Anreize zur Bestellung gesetzt werden. So steigt die Zahl der Kaufabschlüsse. Akanoo: Daten für höhere Conversion Rates der Site und reagiert bei Bedarf mit der Einblendung von Hinweisen oder Angeboten, die zum Kauf bewegen sollen. „Viele stöbern parallel in mehreren Shops, um zu vergleichen“, beschreibt Lüdtke noch eine typische Situation. „Es reicht schon, dann die Vorteile des Shops gegenüber seiner Konkurrenz einzublenden.“ Erste Erfahrungen von Händlern zeigen: Mithilfe von Akanoo steigt die Conversion Rate um rund 30 Prozent. Für den Einsatz seines Tools verlangt das Start-up zehn Prozent der nachgewiesenen Mehreinnahmen. Die Hamburger konkurrieren mit Trbo aus München und Yieldify aus London, setzen aber mit eigener Technik neue Akzente im Wettbewerb. (vs) BERLIN / DEUTSCHLAND Der Charme von Datenschutzregeln http://bit.ly/1tWGg0z In Kanada leben pro Quadratkilometer nur vier Menschen, also ist der Weg zum Händler oft weit. Dennoch kaufen Kanadier selten online. Nur jeder fünfte Kauf wird laut Google-Konsumbarometer übers Web getätigt, in Südkorea indes jeder zweite. Dort leben 493 Menschen pro Quadratkilometer. Wollen OnlineKäufer also vor allem nicht so vielen Menschen begegnen? (vs) Berlin zieht an: Immer mehr Netzaktivisten wählen die Metropole an der Spree als Fluchtpunkt, weil hier Datenschutz streng gehandhabt wird. In Berlin zu sichten: Laura Poitras, Regisseurin des Films Citizenfour über Edgar Snowden, die Wikileaks-Unterstützer Jacob Appelbaum und Sarah Harrison und die Ex-MI5Agentin Annie Machon, die sich um Whistleblower kümmert. (vs) CHICAGO / USA Success made in Germany http://www.retale.com/ Ein Jahr nach dem Start in den USA erreicht Retale drei Millionen Verbraucher. Das Unternehmen ist ein Ableger von Kaufda des Betreibers Bonial aus Berlin. Wie Kaufda veröffentlicht auch Retale auf Website und App Handelsprospekte und lässt Kunden nach Sonderangeboten vor Ort stöbern. So sollen sie motiviert werden, in regionalen Geschäften und nicht nur bei Amazon & Co. zu kaufen. (vs) VODAFONE Konzern bietet Cloud-Lösungen an In den Wachstumsmarkt für Cloud Computing steigt jetzt auch Vodafone ein. Das Angebot umfasst die Anmietung von Flächen in den Rechenzentren (Colocations), Private Cloud und Storage Services sowie zahlreiche Sicherheitslösungen. Zudem bietet Vodafone diverse Beratungs- und Serviceleistungen an, um Kunden bei der Planung und Migration in die Cloud zu unterstützen. Den Sicherheitsaspekt hebt der Telekommunikationskonzern besonders hervor: Dafür ist das Düsseldorfer Unternehmen eine Partnerschaft mit dem deutschen Unternehmen E-shelter eingegangen. Sämtliche Daten bleiben in Rechenzentren inner- SEOUL / SÜDKOREA Mobile Käufer http://www.consumer barometer.com SYDNEY / AUSTRALIEN Woolworth setzt auf Beacons http://bit.ly/1u1PqqP Online aufgetischt: In Korea bestellt schon jeder dritte User Reis, Tofu und Gemüse im Internet, etwa jeder Vierte sogar mit Smartphone oder Tablet. Besonders beliebt sind die Ketten GSI Super und Auction. In Deutschland erreicht der OnlineAnteil am Lebensmittelhandel nicht einmal ein Prozent. (vs) Woolworth testet Funktechnik: Flanieren Kunden in Sydney mit einem Smartphone durch die Kaufhäuser, sendet ihnen Woolworth per Beacons Hinweise auf Aktionen. Die Handelskette setzt damit nicht nur auf einen neuen Kommunikationskanal, sondern will mithilfe der aufgenommenen Bewegungsmuster auch die eigenen Läden effizienter gestalten und einrichten. (vs) halb Deutschlands. Die Kunden werden über gegen unbefugten Zugiff abgeschirmte VPN-Verbindungen mit den Zentren vernetzt oder können über eine speziell geschützte mobile Verbindung auf ihre Daten in der Cloud (tga/vg) zugreifen. Foto: Vodafone Typisch: Besteller von Mode legen von einem Artikel oft mehrere Größen in den Korb. „Akanoo erkennt das und weist dann auf den Größenberater des Shops hin“, erklärt Jan-Paul Lüdtke. „So vermeiden wir Retouren und Kaufabbruch oder setzen Kaufanreize.“ Akanoo ist ein Start-up aus Hamburg, das Lüdtke 2013 mit Freunden gründete, aber auch ein Programm, das in Shop-Systeme integriert wird. Dort analysiert es in Echtzeit die Schritte eines Kunden auf OTTAWA / KANADA E-Commerce boomt in Ballungszentren http://www.consumerbarometer.com Vodafone setzt auf Cloud und Hosting Services YAHOO SPOTIFY / BMW Erneute Übernahme Musik-Streaming auf vier Rädern Insider hatten es bereits im Oktober von den Dächern gezwitschert, jetzt hat CEO Marissa Mayer die Übernahme von Brightroll offiziell bestätigt. Mithilfe der Technologie für VideoWerbung will Yahoo zur größten Bewegtbildanzeigen-Plattform im Netz werden. Die Investition von 640 Millionen US-Dollar zur Übernahme soll sich schon bald amortisieren, denn Brightroll schreibt schwarze Zahlen: Bei zwei Milliarden Werbeanfragen pro Tag erwartet das Unternehmen 100 Millionen US-Dollar Umsatz in diesem Jahr. Das im Jahr 2006 gegründete Brightroll will nach der Übernahme auch weiterhin mit Publishern zusammenarbeiten, die bisher nicht zum Yahoo-Netzwerk gehörten. (skr) Während Internet-Giganten wie Google Musik-StreamingDiensten wie Spotify die Pfründe streitig machen wollen (siehe Seite 7) drängt Letzterer selbst massiv in die Offline-Welt. BMW-Fahrer können künftig über das Audiosystem des Wagens auf die Musikbibliothek von Spotify zugreifen. Voraussetzung dafür ist, dass das Fahrzeug mit BMW Connected Drive oder Mini Connected ausgerüstet ist. Bislang steht der Service nur Inhabern eines iOSGeräts zur Verfügung. Für Spotify ist es der dritte Deal in der Automobilbranche. Der Streaming-Dienst ist bereits seit 2013 in Modellen von Ford und Volvo integriert. (vg) 24. November 2014 24 2 4/1 /14 4 24/14 INTERNET WORLD Business ZALANDO Foto: Unternehmen Ikea hat es vorgemacht, jetzt experimentiert auch der Modeversender Zalando in seinem aktuellen Printmagazin mit Augmented Reality (AR). Insgesamt 15 Seiten des Katalogs enthalten AR-Applikationen und sind mit einem entsprechenden Symbol gekennzeichnet. Sie bieten 360-GradProduktansichten, Kampagnenund auch „Behind the Scenes“Videos sowie Geschenkideen, die sich als Weihnachtswunsch direkt an Freunde und Verwandte verschicken lassen. Voraussetzung für den Genuss der erweiterten Realität ist die Installation der iOS-App von Zalando. (vg) Augmented Reality im Zalando-Katalog Foto: Unternehmen Katalog mit Augmented Reality Messenger App: MiniAngriff auf Whats App einblendungen auf dem PC oder dem Smartphone konsumieren. Neue Spitzenreiter in der Youtube-App für Android, iOS und der WebVersion sollen erst einmal mit personalisierten Musikempfehlungen das Nutzerinteresse wecken. „Music Key“ kostet zur Einführung 7,99 US-Dollar pro Monat. Zunächst dürfen eingeladene User das Abo sechs Monate kostenlos testen. Mit einer neuen Messenger App für Android-Geräte schießt Google zudem gegen Whats App. Der neue Messenger läuft ab der AndroidVersion 4.1 und lässt sich auf Wunsch auch als StandardSMS-App festlegen. Googles Aufholjagd auf den Wettbewerber könnte allerdings hart werden. Whats App, das zum Facebook-Imperium gehört, hat weltweit über 500 Millionen Nutzer. (hvr/skr) GOOGLE Streaming-Angebot und Messenger App Mit „Youtube Music Key“ steigt Googles Video-Portal ins kostenpflichtige Streaming ein: Nutzer können künftig Musik und Musik-Videoclips ohne Werbe- COCUS AG Revival für digitale Kassenbons Die Kassenzettel-App Reposito steht möglicherweise vor einem Comeback. Das ITUnternehmen Cocus aus Bad Internet of Things wird 2020 Alltag sein Automobilsektor Verbrauchersektor Business-Sektor 25,01 Angaben in Milliarden Geräten (ohne PC, Tablet, Smartphone) 3,03 2013 3,75 2014 4,88 2015 Geschätzte Anzahl der Geräte, die bis zum Jahr 2020 mit dem Internet verbunden sein werden INTERNET WORLD Business 24/14 Quelle: Gartner 2020 Homburg hat sich Technologie und Markenrechte gesichert und will 2015 den digitalen Kassenbon wiederbeleben. Er biete einen erheblichen Mehrwert für das Mobile Payment, so CocusVorstandschef Oliver Hüttig. Mithilfe der App könnten Kunden ihre Kassenbons archivieren. Die App soll weitere Dienste anbieten, wie Benachrichtigung bei Produktrückrufen oder das Ablaufen der Garantiefristen. Reposito, 2011 gegründet, hatte im August seinen Dienst eingestellt: Das Geschäftsmodell ließ sich nicht monetarisieren. Sämtliche Services waren kostenlos. (hvr) 7 NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.inter networld.de. Dort können Sie auch unsere zweimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. SCHWERPUNKT 8 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Handeln und wandeln Ebay unter der Lupe Ohne Paypal ein möglicher Übernahmekandidat Das meistkritisierte Unternehmen in den Top 10 Ebay ist das Chamäleon des E-Commerce. Gerade stehen wieder „Farbwechsel“ an. Die Veränderungen stehen regelmäßig in der Kritik – nicht immer zu Recht Der Online-Marktplatz bemüht sich um den stationären Handel Innovationen und Flops eines E-Commerce-Dinos er sich gerne einmal ein lebendiges Abbild von Selbstzufriedenheit ansehen möchte, muss zurzeit nur auf einem US-amerikanischen Wirtschaftssender wie Bloomberg TV oder CNBC ein Interview mit Carl Icahn einschalten. Der weltbekannte Investor, der 2,5 Prozent der Anteile an Ebay hält, ist seit Anfang des Jahres in der Szene allgegenwärtig mit seiner Forderung, Ebay solle sein „Kronjuwel“ Paypal ausgliedern, damit sich die Payment-Tochter weiterentwickeln kann. Monatelang hatte Ebay-Chef John Donahoe die Vorstöße abgewehrt, Ende September folgte dann der unerwartete Paukenschlag: 2015 soll Paypal unabhängig werden und an die Bör- W „Es gibt sicher jemanden, der Paypal im Moment kaufen würde – Ebay sollte diese Möglichkeit in Erwägung ziehen“ Carl Icahn, Ebay-Investor, drängt nach der Abspaltung von Paypal jetzt auf einen Verkauf der Payment-Sparte se gehen, gab Ebay bekannt. Seither reibt sich Dauer-Nervensäge Icahn öffentlich die Hände und hat schon neue Vorschläge für die Ebay-Spitze –Paypal solle nach der abgeschlossenen Abspaltung bald an einen potenten Investor (gemeint sind vor allem Google oder Alibaba) verkaufen, solange der Glanz dieser Perle noch nicht von dem der neuen Konkurrenten auf dem Payment-Markt, allen voran Apple Pay, überstrahlt wird. Übernahmegerüchte: Alibaba ante portas Der verlorene Kampf gegen den mächtigen Investor tut der öffentlichen Wahrnehmung des Konzerns nicht gut. Dazu kommen wilde Übernahmegerüchte: Nicht nur Paypal, auch das Kerngeschäft Ebay Marketplace könnte auf der Übernahmeliste interessierter Investoren stehen, wird in der Branche gemunkelt. Schließlich entsprechen die 25 Milliarden US-Dollar, die der chinesische E-Commerce-Konzern Alibaba bei seinem Börsengang im September eingesammelt hat, in etwa der Bewertung von Ebay Marketplace. Dass Ebay selbst betont, weder Marketplace noch Paypal stehe zum Verkauf, interessiert anscheinend kaum je- manden. Stattdessen häuft sich die Kritik: Ebay habe sein eigentliches Kerngeschäft aus den Augen verloren und versuche, ein besseres Amazon zu sein, was zum Scheitern verurteilt sei. Ebay diene sich zu bemüht dem Handel an, von dem es als reiner Marktplatz zu wenig verstehe. Der Deal-Dienst Ebay Wow sei unter seinen Möglichkeiten geblieben. Ebay sei als Google-Tochter besser dran. Recht machen kann es es die Unternehmensleitung momentan kaum jemandem. Ist der ECommerce-Dino tatsächlich auf dem „Weg in die Irrelevanz“, wie Jochen Krisch und Marcel Weiß schon letzten Februar in ihrem E-Commerce-Podcast Exchanges konstatierten? Betrachten wir die Fakten: Wirtschaftlich gesehen ist Ebay ein seit Jahren etabliertes Unternehmen mit gesundem Wachstum. Im Gegensatz zum Aktienkurs weist die Konzernbilanz (siehe Seite 10), seit John Donahoe 2008 den Chefsessel von Meg Whitman übernahm, kontinuierlich steigende Umsätze und – im Gegensatz beispielsweise zu Amazon – ordentliche Gewinne auf. Der Marktplatz wächst zwar langsamer als der gesamte E-Commerce-Markt, aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Wer das anhaltende Wachstum allein auf Paypal zurückführt, liegt falsch: Auch das Markt- 20 Jahre Ebay – Unternehmensentwicklung / Übernahmen Der erste verkaufte Gegenstand auf dem EbayVorgänger Auctionweb ist ein defekter Laser-Pointer 1995 Ebay geht an die Börse. Der Ausgabepreis pro Aktie liegt bei 18 US-Dollar 1998 Jun. 1999 Alando für 43 Mio. US-Dollar In den USA wird „Sofort-Kaufen“ für Festpreisangebote eingeführt 2000 Jul. 2000 FestpreisMarktplatz Half.com für 2,5 Mio. US-Dollar Ebay Shops werden eingeführt 2001 Okt. 2002 Paypal für 1,54 Mrd. US-Dollar „3-2-1…meins!“Kampagne startet in Deutschland Okt. 2003 Jan. 2004 Mobile.de für 121 Mio. Euro Feb. 2005 Immobilienmarktplatz Rent.com für 415 Mio. US-Dollar 24. November 2014 24/14 platzgeschäft wächst seit Jahren stetig. 8,3 Milliarden US-Dollar (plus 12 Prozent gegenüber 2012) steuerte Ebay Marketplace 2013 zum Gesamtumsatz des Unternehmens bei; im dritten Quartal 2014 brachten die Marktplätze 2,2 Milliarden USDollar Umsatz, 6,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Anzahl der aktiven Kunden stieg um 17 Prozent auf 152 Millionen. Auch wenn diese Werte im Vergleich zu den Wachstumraten von Paypal klein erscheinen – dessen Umsatz stieg im dritten Quartal im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 2 Milliarden US-Dollar –, sind sie für ein seit fast 20 Jahren aktives Unternehmen doch immer noch beachtlich. Zudem gibt es mit Ebay Enterprise die dritte Säule der Ebay Inc., die nach der Abspaltung von Paypal beim Mutterkonzern bleibt. Die Fulfillment-Tochter, die aus dem 2011 übernommenen Fullservice-E-Commerce-Dienstleister GSI Commerce entstanden ist, erwirtschaftete 2013 1,1 Milliarden US-Dollar, liegt damit allerdings unter den Erwartungen. Ebay, so der Vorwurf, hätte aus GSI mehr machen müssen. INTERNET WORLD Business Ebay Inc. Ebay Marketplace Inspiration Store: Tapferer Offline-Versuch, der an der Online-Version scheitert. the world“ einen globalen Handel eröffnen und gleichzeitig das immense Angebot von weltweit 800 Millionen Artikeln passend für den einzelnen Kunden aufzubereiten. Dafür gibt es die Ebay-Kollektionen, in denen Nutzer und Ebay-Redaktionsmitglieder schön aufgemachte Produktlisten zusammenstellen. Auch der Bereich Mode wurde in den letzten 12 Monaten massiv mit Lookbooks Wandlungen eines und Fashion-Themenseiten aufgehübscht. Doch Chamäleons Mode ohne renommierte Gesamtumsatz Die dennoch beachtlichen Marken bleibt ein Flop. So von Ebay 2013: Zahlen (was beim beliebsehr sich Ebay auch müht, ten Ebay-Bashing gern genau die bleiben dem vergessen wird) kommen Online-Marktplatz fern. nicht von ungefähr. Denn Eine Handvoll Shops von US-Dollar Ebay ist weniger der C- und D-Klasse-Labels E-Commerce-Dinosaurier, finden sich derzeit auf dem regelmäßig in MedienEbay. Die Synergien, die berichten und Blog-Abgesich das Unternehmen Nettogewinn sängen ein baldiges Ausvon der Übernahme des von Ebay 2013: sterben prophezeit wird, Shopping-Clubs Brandsals vielmehr ein E-Com4friends 2010 erhoffte, merce-Chamäleon. In seisind ausgeblieben. Vor ner 20-jährigen Geschichte allem in Deutschland hafUS-Dollar hat das Unternehmen mehrtet das Image des Flohmals versucht sich zu wandeln, markts an Ebay immer begleitet von immer neuen Markenoch wie Kaugummi am Schuh. tingkampagnen und griffigen Claims: vom Dagegen versucht das Unternehmen mit Flohmarkt zum Auktionshaus („3-2-1... höherer Professionalität durch verschärfte meins!“), vom Auktionshaus zum Markt- Regeln für gewerbliche Verkäufer auf dem platz („Genau was ich will“), vom Markt- Marktplatz vorzugehen: Nur wer in kürzesplatz zum Inspirations-Kaufhaus („Was ter Zeit nach Bestellung versendet, im immer Dich inspiriert“). Streitfall immer zugunsten des Kunden Momentan vollführt das Unternehmen entscheidet und in seinen Angeboten um gerade zwei „Farbwechsel“: Für die Konsu- Transparenz und professionelle, ansprementen will Ebay unter dem Claim „Shop chende Produktpräsentationen bemüht 16 Mrd. 2,9 Mrd. Ebays erste iPhone-App geht an den Start Jun. 2005 Aug. 2005 Skype für 2,6 Mrd. US-Dollar Produktvergleich Shopping.com für 620 Mio. US-Dollar Feb. 2007 TicketingAuktionsplattform Stubhub für 310 Mio. US-Dollar 9 2008 ist, kann noch die höheren Verkäuferränge erreichen. Das verärgert zwar die Verkäufer, freut aber die von Amazon verwöhnte Kundschaft. Mangelndes Bemühen um das Einkaufserlebnis kann man dem E-Commerce-Riesen also seit rund zwei Jahren wirklich nicht vorwerfen. Die Ausführung bleibt allerdings hinter dem Ideal zurück, wie ein einfacher Test zeigt (siehe Bildstrecke Seite 10): Wer auf die ansprechend präsentierten Kollektionen auf der Startseite klickt, trifft auf kuratierte Seiten mit einer mehr oder weniger zufälligen, nicht filterbaren Auswahl nur weniger Produkte, von denen mehrere meist aus abgelaufenen Aktionen stammen. Alternativen zu nicht mehr verfügbaren Artikeln müssen Nutzer mühsam suchen. Rund läuft das nicht. Trotz redlichem Bemühen bleiben die Kunden mit einem wenig erfüllenden „Schade“-Gefühl zurück. Der zweite Farbwechsel, den Ebay derzeit vollzieht, scheint auf den ersten Blick besser zu gelingen: Das Unternehmen stärkt seit einem guten Jahr sein Alleinstellungsmerkmal als Partner für den Handel. Im Gegensatz zu Amazon hat Ebay kein Interesse daran, die Händler, die auf der eigenen Plattform verkaufen, zu verdrängen, deren Sortimente zu übernehmen und preislich zu unterbieten. Das ist der Grund, warum so viele Händler dem Marktplatz die Treue halten, trotz vieler Klagen über händlerfeindliche Bedingungen, hohe Provisionen und über Gebühr anspruchsvolle Kunden. Ebay ist für Händler ein sichereres Gewässer als Amazon. Eine Alternative gibt es faktisch nicht, seit Mitbewerber wie Hood nur noch ▶ Zugehörige Unternehmen: Stubhub, Ebay Advertising (früher Shopping.com), Half.com, Brands4friends, Mobile.de Kunden weltweit: 152 Mio. Umsatz 2013: 8,3 Mrd. US-Dollar Ebay Enterprise Zugehöriges Unternehmen: Magento Kunden weltweit: k. A. Umsatz 2013: 1,1 Mrd. US-Dollar Paypal Zugehörige Unternehmen: Bill Me Later, Zong, Braintree Kunden weltweit: 152 Mio. Umsatz 2013: 6,6 Mrd. US-Dollar John Donahoe löst Meg Whitman an der Spitze des Unternehmens ab Mär. 2008 Jun. 2008 Ratenkaufanbieter Bill Me Later für 945 Mio. USDollar Start neuer Imagekampagnen, um sich vom OnlineAuktionshaus zum OnlineMarktplatz zu wandeln Apr. 2009 führende E-CommercePlattform in Singapur Qoo10 für 1,2 Mrd. US-Dollar Dez. 2010 ShoppingClub Brands4friends für 200 Mio. US-Dollar Dez. 2010 2011 Lokale WarenbestandSuche Milo für ca. 75 Mio. US-Dollar SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 Ebays Bilanz (3. Quartale 2008 u. 2014) Umsatz Gewinn 24/14 Ebays Aktienkurs (2008 – 2014) Angaben in Mio. US-Dollar 60 Angaben in US-Dollar pro Aktie 4.353 3.892 50 3.404 2.966 2.118 2.238 40 2.249 30 Marion von Kuczkowski betreibt das Ebay-Watchblog Take me to Auction und berichtet in ihren Büchern über die Strategien der Ebay-Millionäre. www.take-me-to-auction.de 492 350 432 491 597 689 673 20 10 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2008 Ebays Ergebnisse im jeweils 3. Quartal zeigen die positive Entwicklung eines etablierten Unternehmens INTERNET WORLD Business 24/14 Quelle: Statista 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Die Ebay-Aktie spiegelt das stetige Wachstum nicht mehr wider, seit rund zwei Jahren stagniert der Kurs INTERNET WORLD Business 24/14 Quelle: Comdirect „Wer es auf Ebay schafft, der schafft es überall“ Ebay-Beraterin Marion von Kuczkowski glaubt an die Zukunftsfähigkeit des E-Commerce-Dinosauriers. Frau von Kuzckowski, wer verdient auf Ebay heute noch Geld? Marion von Kuczkowski: Sagen wir so: 2012 habe ich in meinem Buch 99 Umsatzmillionäre auf Ebay unter die Lupe genommen. Von diesen 99 sind heute noch 61 aktiv. Aber die Verbliebenen verdienen jetzt im Schnitt deutlich mehr Geld als vor zwei Jahren. Eine Folge der Professionalisierung? von Kuczkowski: Ebay drängt seine Händler seit zwei Jahren zu extremer Professionalität. Versand innerhalb einer Stunde nach Bestellung, Entscheidung im Streitfall immer zugunsten des Kunden, Inspiration durch schöne Produktdarstellung: So wünscht sich Ebay seine Händler heute. Das ist der richtige Weg für diesen Marktplatz. Ist das Handeln auf Ebay dadurch schwieriger geworden? von Kuczkowski: Ebay war immer schon eine sehr große Herausforderung für alle Händler. Aber wer es auf Ebay schafft, der schafft es überall. geringe Reichweite haben und man von Neueinsteigern wie Rakuten oder Bepado kaum noch etwas hört. Diesen Vorsprung versucht Ebay seit einigen Jahren auf den stationären Handel auszuweiten. Schon 2010 wurde die lokale Einkaufssuchmaschine Milo übernommen, mit der der Warenbestand von La- dengeschäften in US-Städten im Web durchsucht werden kann. 2013 folgte die Übernahme des Same-Day-DeliveryStart-ups Shutl. Die Auswirkungen dieser Vorstöße des E-Commerce-Vorreiters, der einst den stationären Handel das Fürchten lehrte, können seit 12 Monaten beobachtet werden: In Großbritannien und Deutschland bietet Ebay diverse Click & CollectModelle an. Seit 2012 wird der Same-DayDelivery-Service Ebay Now in den USA und einigen europäischen Märkten getestet; jedoch Ebay verordnet sich ein neues, weniger verspieltes Logo GSI Commerce, später Ebay Enterprise, für 2,4 Mrd. US-Dollar / ShopSystem Magento für 180 Mio. US-Dollar cisco und Tokio „smart“ ausgestattet. Kunden werden zu Beginn ihres Besuchs im Laden per Smartphone-Nummer erkannt und in eine Umkleidekabine mit interaktivem Touchscreen geführt. Jedes Teil im Laden ist mit einem RFID-Chip ausgestattet, der in der technisch aufgerüsteten Umkleide erkannt wird. Passt etwas nicht, wer- Fehlgeschlagen: Ebay bemüht sich um Inspiration, was aber selten gelingt. Wer sich etwa für die Kollektion „Geschenke für Abenteurer“ begeistert, stößt teils auf Links zu abgelaufenen Aktionen und muss Alternativen mühsam suchen Verkauf von Skype an Microsoft Mai 2011 Jun. 2011 scheint die Sache nicht so zu laufen wie gewünscht: Ebay musste bereits Gerüchte über eine Ende des Services dementieren. Dennoch drängt der Online-Marktplatz weiterhin mit Macht in Richtung Multichannel: Zusammen mit dem Retail-Riesen Metro wurde Ende Oktober das Omnichannel-Projekt „The Inspiration Store“ Jul. 2011 Mobile-Payment-Dienstleister Zong für 240 Mio. US-Dollar Dez. 2011 2012 Rechnungskauf-Dienstleister Billsafe gestartet. Auf einer Verkaufsfläche im Bremer Einkaufszentrum Weserpark werden bis Mitte Januar rund 400 Produkte präsentiert, die Kunden dort direkt oder über digitale Displays kaufen können. Der Store kommt bei der Laufkundschaft gut an – die bemerkenswert hässliche Erweiterung in den Online-Kanal unter The-inspirationstore.de fällt jedoch wieder unter „schade“. Besser gelungen ist der Ausflug ins Stationärabenteuer mit dem US-amerikanischen Kunden Rebecca Minkoff. Das Mode-Label hat gemeinsam mit Ebay vier neu eröffnete Läden in New York, Los Angeles, San Fran- Verkauf von Rent.com an Primedia für 145 Mio. US-Dollar den Alternativen vorgeschlagen; was gefällt, kann direkt auf dem Screen zur Lieferung nach Hause bestellt werden. Das Rebecca-Minkoff-Projekt zeigt, wie innovativ Ebay immer noch sein kann. In Kombination mit seiner Marktmacht ist es kaum wahrscheinlich, dass das E-Commerce-Chamäleon in absehbarer Zeit in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. ◼ Ingrid Lommer internetworld.de/il Hacker-Großangriff auf Ebay wird bekannt. 145 Mio. Nutzer müssen ihre Passwörter ändern Mär. 2012 Okt. 2013 Dez. 2013 Same-DayDeliveryStart-up Shutl PaymentAnbieter Braintree für 800 Mio. USDollar Mai 2014 Jun. 2014 Übersetzungsexperte Apptek Ebay gibt die Abspaltung von Paypal bekannt Okt. 2014 PRO CONTRA 24. November 2014 24/14 INTERNET WORLD Business 11 Sollen ContentAnbieter zahlen? Netzbetreiber wollen für Investitionen ins Breitbandnetz is 2018, so hat es Bundeskanzlerin Angela Merkel versprochen, soll Breitband-Internet mit mindestens 50 MBit/s für jeden deutschen Haushalt verfügbar sein. Die Bundesregierung möchte den Breitbandausbau zwar fördern, aber nicht bezahlen – zumindest nicht komplett. Die Bundesnetzagentur will 2015 neue Mobilfunkfrequenzen für die nächste LTE-Generation versteigern und die erhofften mehreren Hundert Millionen Euro in den Netzausbau stecken, das aber wird nicht reichen: Bis zu 25 Milliarden Euro könnte ein bundesweiter 50 MBit/s-Ausbau kosten, schätzen Experten. Summen in dieser B Größenordnung wollen die Netzbetreiber nicht allein schultern, denn dem explodierenden Internet-Datenverkehr stehen keine steigenden Einnahmen gegenüber. Von 2007 bis 2013 hat sich der Datenverkehr in Deutschland fast verdreifacht: von 1,8 auf 5,7 Milliarden Gigabyte im Jahr. An der deutschen TK-Branche ging dieser Zuwachs jedoch spurlos vorbei, ihr Umsatz sank von 66,3 auf knapp unter 60 Milliarden Euro. Die Netzbetreiber fordern jetzt Gegenleistungen für ihre Investitionen, etwa faire Wettbewerbsbedingungen. Außerdem soll die Netzneutralität gelockert werden: Video-Portale wie Youtube, die hohe Band- Foto: Fotolia / Stihl024 Entgegenkommen von den Content-Anbietern Highspeed-Internet: Der Ausbau in Deutschland wird Milliarden kosten breiten brauchen, sollen dafür bezahlen. Die Inhalteanbieter halten dagegen. Erst ein attraktives Content-Angebot lasse die Wertschöpfungsmodelle der Netzbetreiber aufgehen. Conrad Albert, Vorstand Legal Distribution Regulatory Affairs bei Pro Sieben Sat1 Media, brachte anlässlich der Medientage München die Haltung der Content-Branche auf den Punkt: „Das ist ja so, als ob der Händler am Obststand nicht nur vom Käufer Geld verlangt, sondern auch ◼ vom Obstbauer.“ Frank Kemper Pro & Contra Philipp Blank Unternehmenssprecher Deutsche Telekom AG www.telekom.de „FAIRE BEDINGUNGEN“ Für uns geht es um faire Wettbewerbsbedingungen: Bisher müssen sich die Internet-Unternehmen nicht an unsere Standards halten (beispielsweise in Bezug auf Datenschutz) und können auch klassische Telekommunikationsdienste anbieten, ohne die Regularien hier in Europa sind häufig nicht miteinander kompatibel, Kunden werden in geschlossene Systeme gezwungen. Das wäre bei Telekommunikationsanbietern undenkbar. Darüber hinaus müssen innovative Internet-Dienste, die höhere Qualitätsanforderungen haben, möglich sein. Beispiele dafür sind die Telemedizin, die intelligente Verkehrssteue„Innovative Internet-Dienste rung, Online-Gaming oder Video-Konferenzen. Aus müssen möglich sein“ unserer Sicht braucht es dafür sogenannte Spezialdienste mit gesicherter einhalten zu müssen. Ein Beispiel: Qualität. Für uns sind das neue GeBei einem Wechsel zwischen zwei schäftsmodelle, mit denen wir in der Telekommunikationsanbietern darf Tat auch den Breitbandausbau refider Kunde nicht länger als einen Tag nanzieren können. Und es sind nicht ohne Anschluss dastehen. Haben Sie nur Telekom und Vodafone, die die aber mal versucht, Ihre Apps von Notwendigkeit von Qualitätsklassen einem iPhone auf ein Android-Gerät sehen, sondern die gesamte Branche. zu übertragen? Die Dienste der OTTDas steht so im Kursbuch der NetzPlayer (Internet-Content-Anbieter) allianz. Claus Grewenig Geschäftsführer Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. www.vprt.de „KLEINE IM NACHTEIL“ Inhalteanbieter investieren Milliarden integraler Bestandteil der Medienin ihre Programme und Angebote. landschaft. Es erfüllt eine wichtige Erst damit können die Netzbetreiber demokratiefördernde Funktion und ist ihren Kunden Mehrwert bieten und von essenzieller Bedeutung für die Inwerden Wertschöpfungsmodelle formations- und Meinungsfreiheit, die möglich. Breitbandige BewegtbildanMedienvielfalt sowie die unterschiedgebote weisen stetig steigende Nutlichsten Innovationen im Netz. Das zungszahlen aus und Netz muss daher für sind damit Treiber alle Inhalteangebote der Vermarktung der ohne EinschränkunNetzanschlüsse beim gen offen bleiben und „Inhalte machen Endkunden. In gedarf die Durchleitung Wertschöpfungsschlossenen Netzen nicht von zusätzlichen modelle der Netzwie beim IPTV ist ein Zahlungen abhängig betreiber möglich“ Dienstemanagement machen. möglich. Vielmehr muss Wenn man aber die Transparenz über die Durchleitung bestimmter Angebote tatsächliche Kapazitätssituation – im offenen Netz mit zusätzlichen Geauch für die Endkunden – hergestellt bühren belegte oder einzelnen Dienswerden. Die Inhalteanbieter leisten ten gegen Entgelt eine bevorzugte Beschon heute einen maßgeblichen Beihandlung ermöglichte, würden kleitrag zur Wertschöpfung der Netzbenere, weniger leistungsstarke treiber, sehen diesen aber nicht in ZuAnbieter im Datenverkehr benachteisatzzahlungen für die Verbreitung im ligt. Ein offenes Internet ist jedoch ein offenen Netz. E-COMMERCE 12 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Der Weg ist das Ziel Die Parfümeriekette Douglas arbeitet an der Umstrukturierung zum Multichannel-Unternehmen. E-Commerce-Vorstand Nicholas Denissen und COO Jan-Dieter Schaap erläutern das Vorgehen Was passiert, wenn man den Vertriebsweg Internet zu lange unterschätzt, bekam die Douglas Holding in den vergangenen Jahren schmerzlich am eigenen Leib zu spüren. Der zu spät eingeleitete Kampf der Buchhandelskette Thalia gegen Amazon ließ die börsennotierte Hagener Unternehmensgruppe tief in die roten Zahlen rutschen. Daraufhin holte die Inhaberfamilie Kreke den US-Finanzinvestor Advent an Bord und nahm Douglas vom Börsenparkett. Bei Advent fackelte man nicht lange und filetierte den Konzern. Im Laufe dieses Jahres wurden der Süßwarenkonzern Hussel und die Juwelierkette Christ verkauft, auch der Modehändler Appelrath Cüpper und Thalia, dessen Sanierung Unternehmensangaben zufolge nun abgeschlossen ist, stehen auf der Verkaufsliste. Künftig will Advent sich voll auf das Parfümeriegeschäft, die ertragreichste Sparte der Gruppe, konzentrieren – und sie für einen neuerlichen Börsengang aufhübschen. 500 Millionen Euro sollen in den kommenden fünf bis sechs Jahren in den Ausbau der Kette investiert werden. Der Fokus liegt dabei auf der internationalen Expansion – so wurde beispielsweise die französische Parfümeriekette Nocibe übernommen. Doch auch hierzulande verhandelt Douglas mit mittelständischen Parfümerien. Ordentlich Gas gegeben wird auch in Sachen Kanalverzahnung von Stationär- und Online-Geschäft: Die Unternehmensorganisation wird komplett umgebaut. Der Webanteil ist durchaus zufriedenstellend: 2014 sollen rund 15 Prozent des Gesamtumsatzes online erzielt werden. Foto: xxxxxx Ein Konzern im Umbruch Jan-Dieter Schaap Nicholas Denissen hat als COO bei der Parfümeriekette Douglas mit dem Umbau der IT-Struktur zu einer serviceorientierten Architektur derzeit alle Hände voll zu tun. bringt die Erfahrungen aus seiner Zeit als Vice President Media bei Amazon jetzt als Bereichsvorstand E-Commerce bei der Douglas Holding ein. uf der Hauptversammlung 2013 rief Henning Kreke für Douglas die Multichannel-Offensive aus. Wo auf dem Weg zum Multichannel-Händler der Zukunft stehen Sie denn gerade? Nicholas Denissen: Ich sehe uns auf einem guten Weg, aber es gibt kein endgültiges Ziel. Es geht darum, unsere Organisation mit auf die Reise zu nehmen und entsprechend weiterzuentwickeln und umzubauen. Nehmen wir das Thema Mobile. Das gewinnt für unsere Kunden zunehmend an Bedeutung – und entsprechend auch für uns. Statt Projekte nach einer Wasserfallstruktur abzuarbeiten, bei der man erst Monate oder Jahre nach Projektstart das Ergebnis sehen konnte, setzen wir heute gezielt auf Insourcing und eine agile Vorgehensweise. Wir haben ein „Minimal Viable Product“ definiert (Anm. Ein MVP ist auf die nötigsten Funktionen beschränkt, um es zwecks Kundenfeedback schnellstmöglich live stellen zu können). Damit sind wir im November 2013 an den Start gegangen. Seitdem arbeiten wir kontinuierlich an Verbesserungen und Weiterentwicklungen. Beispielsweise haben wir die Douglas-Kundenkarte digitalisiert oder mit dem „Douglas Color Expert“ eine Funktion in unsere App integriert, mit der man über sein Smartphone die eigene Hauttonfarbe messen und so abgestimmte Produktempfehlungen be- A kommen kann. Außerdem testen wir aktuell in ausgewählten Filialen „Beauty Tabs“, also Tablets, die unsere Verkäufer beim gesamten Verkaufsprozess unterstützen. Jan-Dieter Schaap: Wir haben in Köln in den vergangenen eineinhalb Jahren ein europäisches Kompetenzcenter für Multichannel- und E-Commerce aufgebaut und beschäftigen dort rund 200 fest angestellte „Wir sind davon überzeugt, dass wir unsere Inhousing-Kompetenzen ausbauen müssen“ Jan-Dieter Schaap, Geschäftsführer/COO bei Douglas Mitarbeiter, die sehr spezialisiert sind und international arbeiten. Wir sind davon überzeugt, dass wir unsere InhousingKompetenzen weiter ausbauen müssen, um die entscheidenden Prozentpunkte besser zu sein als die Konkurrenz. In manchen Ihrer Multichannel-Prozesse knirscht es aber noch gehörig. Ich habe neu- lich testweise bei Douglas online eingekauft und das Paket in der Filiale abgeholt. Es war verschlossen und es klebte ein Aufkleber drauf: „Nur vom Kunden zu öffnen.“ Wenn Sie mich schon in die Filiale lotsen, sollten Sie mir dann nicht noch Zusatzangebote machen können? Denissen: Unsere Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Natürlich gibt es weiteres Verbesserungspotenzial und wir optimieren auch kontinuierlich unsere Services. Dazu beschäftigen wir uns mit Informationen von unseren Kunden, ihren Wünschen und Erwartungen und versuchen, dies bestmöglich abzubilden. Schaap: Click & Collect ist bei unseren Kunden deutlich besser angenommen worden, als wir erwartet haben. In diesem Bereich werden wir den Kundenservice auf jeden Fall weiter ausbauen. Zum Glück sind wir trotz der bei allen MultichannelUnternehmen vorhandenen komplexen Strukturen in der Lage, solche Themen auch relativ schnell umzusetzen. Ist der nächste Schritt, Produkte in den Filialen reservieren zu lassen? Schaap: Daran arbeiten wir. Das ist ein erweiterter Service, von dem wir glauben, dass der Kunde ihn erwartet und gut annimmt. Damit der Service für den Kunden aber auch wirklich werthaltig ist, ist es 24. November 2014 13 24/14 wichtig, dass wir den Prozess so aufsetzen, dass der Kunde sein Produkt auch gleich vorfindet, wenn er im Laden ist. Wir wollen dabei eine Fehlerquote von null erreichen. Deswegen testen wir den Service zuerst sorgfältig in einigen Filialen, bevor wir ihn flächendeckend anbieten. Wo sehen Sie die großen Herausforderungen in diesem Bereich? Denissen: Ein Thema ist der digitale Reifegrad. IT- und Warenwirtschaftssysteme müssen entsprechend verbunden sein, damit das funktioniert. Und das ist eine Herausforderung, weil IT-Infrastrukturen in der Vergangenheit als abgeschlossene Systeme gebaut wurden. Das ist eine andere Architektur und Vorgehensweise als heute, wo man mit einem – im technischen Sinne – serviceorientierten Aufbau agil unterwegs sein muss. Die Herausforderung besteht darin, das alte statische Konstrukt zu einer serviceorientierten Architektur, in der unterschiedlichste ITund Prozessmodule wie in einem LegoBaukasten zusammengefügt werden können, umzubauen. Diese kann man dann autark weiterentwickeln, um Kunden neue Dienste und Erlebnisse schneller und gezielter zu ermöglichen. Das ist ein Stepby-Step-Verfahren, das Zeit braucht und fundamental ist. Klingt nach beträchtlichen Investitionen. Sind Sie optimistisch, irgendwann schwarze Zahlen zu schreiben? Denissen: Zu Zahlen äußern wir uns nicht. Nur so viel: Unser Online-Handel ist rentabel. Wir verfolgen nicht das Geschäftsmodell eines Start-ups, sondern sind als alteingesessenes Handelsunternehmen doch etwas anders gestrickt. Heißt das, dass Sie die Investitionen aus dem Cashflow stemmen? Denissen: Es ist alles operativ rentabel und das Modell funktioniert. Das ist jetzt aber sehr vage. Wie sieht es denn mit den Renditen aus? Viele Multichannel-Händler jammern, dass die online deutlich schlechter seien als stationär. Denissen: Die Online- und Offline-Renditen hängen stark vom Produkt ab. Renditen in der Reisebranche sehen bei Produkten, die man fast vollständig digital abbilden kann, ganz anders aus als bei Produkten mit kurzen Lebenszyklen, wo das Forecasting für das Inventar und die ganzen Logistikketten eine große Herausforderung sind. Aber man darf auch nicht vergessen, dass man online Skaleneffekte hat, die es offline nicht gibt. MAGENTO HOSTING PARTNER ĞƐƚWƌĂĐƟĐĞZŝĐŚƚůŝŶŝĞŶĚĞƌDĂŐĞŶƚŽ/ŶĐ͘ ZĞĚƵnjŝĞƌƵŶŐĚĞƌ>ĂĚĞnjĞŝƚĞŶĂƵĨƵŶƚĞƌϱϬŵƐ KƉƟŵŝĞƌƚĞƐĂĐŚŝŶŐŵŝƚsĂƌŶŝƐŚƵŶĚZĞĚŝƐ Die Verfügbarkeit der Produkte in den Filialen kann Douglas heute schon anzeigen. Die Reservierung soll folgen Denissen: Ich persönlich glaube, dass es einen großen Unterschied zwischen dem gibt, was Kunden sagen, und dem, was Kunden tun. Deswegen ziehe ich die wichtigsten Customer Insights daraus, wie Angebote genutzt werden oder wie Kunden agieren. Auf der anderen Seite ist aber auch der Ansatz von Co-Creation sehr valide. So haben wir im vergangenen Jahr einen Customer Blog gelauncht, wo wir es einigen unserer engagiertesten und begeistertsten Kunden „Unser Online-Handel ermöglichen, Douglas Online mitzuentist operativ rentabel wickeln. ,ŝŐŚWĞƌĨŽƌŵĂŶĐĞDĂŶĂŐĞĚDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐ DŽŶĂƚůŝĐŚĞsĞƌƚƌĂŐƐůĂƵĨnjĞŝƚ ϵϵ͕ϵϵйsĞƌĨƺŐďĂƌŬĞŝƚŝŵůƵƐƚĞƌ ŽƉƉĞůƚƌĞĚƵŶĚĂŶƚĞĂƚĞŶƐƉĞŝĐŚĞƌƵŶŐĂƵĨ^^ ƵƚŽŵĂƟƐĐŚĞ^ŬĂůŝĞƌƵŶŐŽŚŶĞhŶƚĞƌďƌĞĐŚƵŶŐ ǀŽŶWh͕ZDƵŶĚ^^ dmsnjĞƌƟĮnjŝĞƌƚĞƐ/^KϮϳϬϬϭ͗ϮϬϬϱZĞĐŚĞŶnjĞŶƚƌƵŵ und das Modell Und was sehen Sie als funktioniert“ Ihre größte Herausforderung? Nicholas Denissen, Bereichsvorstand E-Commerce Douglas Holding Denissen: Die Themen in der Geschwindigkeit umzusetzen, in der wir sie umsetzen wollen. E-Commerce ist ja nicht nur das, was man im Webbrowser sieht, sondern eine andere Art und Weise, Geschäft zu betreiben. Dahinter stehen komplexe Systeme und etablierte Prozesse. Das alles entsprechend in einen neuen Takt zu bringen, ist die größte Herausforderung. ◼ Interview: Daniela Zimmer Zum Beispiel? Denissen: Dass man mit einem Team aus hochqualifizierten Leuten, das einen Online-Marketing-Kanal wie SEO betreut, von einem zentralen Standort in Köln aus sehr viele Länder und sehr viele unterschiedliche Sites betreuen kann. Wenn ich im OfflineHandel viele Läden in vielen Ländern habe, brauche ich immer auch viele Menschen. Wie finden Sie denn eigentlich heraus, was die Kunden von Ihnen erwarten? EUROPAS ERSTER ůƐŽĸnjŝĞůůĞƌDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐWĂƌƚŶĞƌďĞƚƌĞŝďĞŶ ǁŝƌƺďĞƌϭϬϬDĂŐĞŶƚŽ^ŚŽƉƐĂůƐŽŵŵƵŶŝƚLJ ƵŶĚŶƚĞƌƉƌŝƐĞsĞƌƐŝŽŶ͘ Ein Hautton-Scanner in der Douglas-App ermittelt den Hautton der Kundin und schlägt passende Produkte vor ǁǁǁ͘ŵĂdžĐůƵƐƚĞƌ͘ĚĞ ĞƌĂƚƵŶŐƵŶƚĞƌнϰϵ;ϬͿϱϮϱϭϱϬϴϴϳϵϬ E-COMMERCE INTERNET WORLD Business Foto: Fotolia / Westend61 14 Schlecht vernetzt Viele Verbände und Organisationen sprechen für den E-Commerce und fördern diesen. Gut vertreten in Politik und Gesellschaft ist der Online-Handel dennoch nicht er Handelsverband Deutschland (HDE) sorgt sich um die Zukunft der Händler hierzulande: 50.000 Läden, so die Prognose, werden bis 2020 dichtmachen. Den Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) treiben indes andere Fragen um: Er befürchtet eine Verschärfung des Datenschutzes und damit Wettbewerbsnachteile für deutsche Onlineund Versandhändler. Handel im Wandel – das Internet verändert die Branche, die Probleme nehmen zu und damit die Zahl der Interessenvertre- tungen. In den letzten Jahren bildeten sich fünf neue Organisationen – BVOH, VDBO und Händlerbund sowie für Spezialisten der VIR und der BVDVA. Der BEVH, die Vertretung des Versandhandels, erweiterte sein Spektrum um den E-Commerce. Man sollte meinen, die Nöte der OnlineHändler würden so über diverse Kanäle bis in die Politik vordringen, zumal sich auch interdisziplinäre Verbände wie der BVDW um die Online-Händler kümmern. „Der E-Commerce ist politisch nicht gut vertreten – ein Riesenmanko“, sagt Berater Alexander Graf von eTribes. „Repräsentiert sind die E-Commerce-Aktivitäten des stationären Einzelhandels und des Katalogversands“, ergänzt Kollege Jochen Krisch, Herausgeber des Branchendienstes Exciting Commerce. „Während sich Online-Händler wie Zalando oder Amazon eigene Interessenvertreter mit direktem Draht nach Berlin und Brüssel leisten, können sich kleinere Händler kaum Gehör verschaf- BV E-Commerce und Versandh. e.V. Bundesverband Onlinehandel e.V. Händlerbund e.V. Handelsverband Deutschland – HDE e.V. Zahl Mitglieder: Rund 350 Beitrag: Umsatzabh. ab 600 € pro Jahr Sitz: Berlin Angebot: Der BEVH positioniert sich als Vertretung des Versand- und Online-Handels und erhebt eigene Branchenzahlen. Mitglieder finden hier Rechtsberatung sowie regelmäßig aktualisierte Rechtstexte für ihr Geschäft, außerdem ein Rabattprogramm für ausgewählte Dienstleister, die Preferred Partner. Die BEVH-Academy bietet Qualifizierungen an, Veranstaltungen wie die BEVH2015 oder der Etailment Summit dienen dem Austausch. www.bevh.org Zahl Mitglieder: k. A., auch Verbraucher Beitrag: Umsatzabh. ab 50 € pro Jahr Sitz: Dresden Angebot: Der BVOH entstand 2006 und setzt sich gegen Verkaufsverbote auf Online-Marktplätzen und selektiven Vertrieb ein. Dafür kämpft er mit Rechtsmitteln und Lobbyarbeit vom Berliner Büro aus. Zu den Mitgliedern zählen auch Verbraucher. Der BVOH unterstützt die Kampagne „Choice in E-Commerce“, Beratung oder Branchendaten bietet er nicht an. Er organisiert regionale Stammtische und 2014 erstmals den Online-Handelstag. www.bvoh.de Zahl Mitglieder: 30.000 geprüfte OnlinePräsenzen Beitrag: 9,90 bis 39,90 € pro Monat Sitz: Leipzig Angebot: Zum Händlerbund gehören mehrere gewinnorientierte Gesellschaften. Seit 2008 verfügt er über eine Vertretung in Berlin. Der gestaffelte Mitgliedsbeitrag enthält u. a. Beratungs- und Inkassoleistungen, geprüfte Rechtstexte für den Shop, Käufersiegel sowie Rabatte bei (technischen) Servicepartnern. Die Akademie bietet Fortbildung, die Tochter Gründerplus versucht sich in Crowdfunding. www.haendlerbund.de Zahl Mitglieder: ca. 100.000 Beitrag: Umsatzabh., min. 150 €/Jahr Sitz: Berlin, Regionalvertretungen Angebot: Der HDE ist der Wirtschaftsverband des Einzelhandels in Deutschland. Er erhebt Branchendaten und betreibt Lobbyarbeit in Brüssel und Berlin, in Ländern und Kommunen. In Fragen zum Wettbewerbs-, Arbeits- und Tarifrecht berät der HDE und vertritt Mitglieder bei Bedarf in Prozessen. Er bietet Sonderkonditionen bei Dienstleistern und Qualifizierungen an und steht hinter dem Deutschen Handelskongress sowie regionalen Veranstaltungen. www.einzelhandel.de D Handelsverbände Verdrängungswettbewerb 24. November 2014 24/14 15 Verbände für Handelsspezialisten Verbände der Internet-Wirtschaft Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. Zahl Mitglieder: 5.400 Verlage, Groß- und Buchhändler Beitrag: Umsatz- und ortsabh. ab 460 € Angebot: Der Börsenverein vertritt die Buchbranche, schützt die Buchpreisbindung und versorgt Mitglieder mit Rechts- und Fachberatung. www.boersenverein.de Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. Zahl Mitglieder: 650 Beitrag: Umsatzabh. ab 630 € pro Jahr Angebot: Der BVDW unterstützt die Digitalwirtschaft, u.a. auch Unternehmen aus dem E-Commerce. Er bietet Branchendaten, (Rechts)Beratung, Rabatt für Services an. www.bvdw.org Bundesverband Deutscher Versandapotheken Zahl Mitglieder: ca. 35 Beitrag: 2.400 € pro Jahr plus Aufnahmegebühr Angebot: Der Verband fördert den Versand- und Online-Handel von Apotheken und berät Mitglieder beim Aufbau sowie bei Rechts- und Fachfragen. www.bvdva.de Deutscher Internet Verband e.V. Zahl Mitglieder: 80.000 Privat- und Firmenmitglieder Beitrag: Privat kostenlos, Firmen125 € pro Jahr Angebot: Der DIV vertritt Nutzer, Verbraucher und Firmen. Er bietet: Nutzungsdaten, kostenlose Rechtsberatung, Infos zu Netzsicherheit und Datenschutz. www.deutscher-internet-verband.de Verband Internet Reisevertrieb e.V. Zahl Mitglieder: 9 Voll-/36 Fördermitglieder Beitrag: 30.000/5.000 € pro Jahr Angebot: Reiseportale und Web-Services netzwerken im VIR. Mitglieder finden Brancheninfos, Beratung, Nachwuchswerbung sowie Aufklärung für ihre Kunden. www.v-i-r.de Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. Zahl Mitglieder: 800 Firmen, u.a. Serviceprovider Beitrag: Umsatzabhängig, ab 1.500 € pro Jahr Angebot: Der Eco Branchendaten, kostenlose (Rechts) Beratung, Technologietransfer, Roadshows, Messepräsenz und Sonderkonditionen für techn. Services. www.eco.de fen.“ Die fast schon erdrückende Handelsmacht von Amazon steht dort folglich ebenso selten auf der Agenda wie Wettbewerbsnachteile, die im Webhandel durch die unterschiedliche Besteuerung von Waren (z. B. Bücher und E-Books) entstehen. Die Verbände setzen nicht die gleichen Schwerpunkte. Der HDE macht sich stark für den Einzelhandel: Selbst wenn sich die Zentrale für die Belange von Online-Händlern öffnet, werden diese auf regionaler Ebene immer noch als Konkurrenz behandelt, die es zum Erhalt lebendiger Stadtzen- tren zu bekämpfen gilt. Ähnlich zwiespältig agiert der Börsenverein, der als Vertreter des Buchhandels eigentlich auch für Online-Händler spricht und trotzdem Aktionen wie Buy local oder Maßnahmen gegen Amazon unterstützt. Im BVOH wiederum agieren nicht nur Händler, sondern auch Verbraucher; der Verband tritt aber auch nur gegen Handelsbeschränkungen auf Marktplätzen ein. Nicht jeder Verband verfolgt zudem nur gemeinnützige Ziele: So bietet der Händlerbund aus Leipzig zwar wie andere Organisation auch Rechtsberatung und Alltagshilfen an, doch seine etwa zehn Tochtergesellschaften verkaufen Services an Händler, etwa ein Käufersiegel, IT-Dienste oder Seminare. Auch die Mitgliedsbeiträge werden daher nach dem Umfang der enthaltenen Leistungspakete berechnet. Verband d. bundesdt.Onlinehandels e.V Zahl der Mitglieder: k. A. Beitrag: 199 € pro Jahr Sitz: Neumünster b. Kiel Angebot: Seit 2006 im Vereinsregister Kiel eingetragen. Entstanden als Vertretung von Ebay-Powersellern. Zurzeit keine aktuellen Brancheninformationen oder Veranstaltungen. Der VDBO bietet Beratung in den Sparten Logistik, Marketing und Recht an und vermittelt dazu Dienstleister. Hinter dem VDBO steht die Anwaltskanzlei des Vorstandsvorsitzenden Ole Damm, die sich auch auf IT- und Internet-Recht spezialisiert. www.vdbo.de Engagement lohnt Wer sich als Online-Händler einbringen und mitmischen will, sollte sich die Organisationen genau anschauen. Engagement aber zahlt sich aus: Die Teilnehmer von Arbeitskreisen und Ausschüssen sind früher über entstehende Trends informiert, finden leichter Kontaktpersonen und Ansprechpartner für eigene Fragen: Das alles sind Dinge, die der Branche dienen – und ◼ dem eigenen Geschäft. Susanne Vieser internetworld.de/vs Achtung! Spitze Zielgruppen! Der EntscheiderChannel für Mittelstand und KMU Zielsichere B2B-Kommunikation an Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Personal, Arbeitsschutz, Sozialwesen, Immobilien, Finance, Steuern, Recht, Controlling, Öffentlicher Dienst, Vereine, Marketing, Vertrieb. Mediainformationen unter: Tel. 0931 2791-770 oder www.haufe.de/mediacenter E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Foto: Cubic 16 Der Funke ist übergesprungen Feuerdepot.de hat sich zum ernsthaften Vertriebskanal für Ofen-und Kaminhersteller entwickelt ls Felix Nottensteiner 2007 unter Feuerdepot.de einen Online-Shop für Öfen und Kamine eröffnete, hielten ihn viele aus seinem näheren Umfeld für einen Träumer. Doch der Spross eines königlichbayerischen Hofofenbauers hatte schon früh die Zeichen der Zeit erkannt. Mit sehr viel persönlichem Engagement und in endlosen Nachtschichten baute der Betriebswirt ein Geschäftsmodell auf, das günstige Preise im Netz mit stationärem Service verbindet: Die online bestellten Öfen werden auf Wunsch von einem Generalunternehmen aufgebaut, das Mitarbeiter für den Ofeneinbau quer durch Deutschland vermittelt. Nottensteiners Konzept ging auf: „Seit drei Jahren verdoppeln sich unsere Umsätze jedes Jahr – und das bei praktisch gleich bleibendem Ebit“, freut sich der Gründer. Wurden im Jahr 2009 rund 700 Öfen über Feuerdepot.de geordert, lag die Stückzahl 2013 bereits im deutlich vierstelligen Bereich. Auch im laufenden Jahr hält der starke Trend an. Die Nischenbranche verkauft zusammengenommen jährlich rund 315.000 Öfen, größtenteils über Baumärkte und den Fachhandel. A Hersteller werden Partner Das gesamte Wachstum stemmte Nottensteiner aus dem Cashflow, ganz ohne Fremdkapital. Zugute kommt ihm dabei das Modell Dropshipping – die Kapitalbindung wird hier auf sehr geringem Niveau gehalten: Bestellt ein Kunde einen Ofen nsteiner die oder einen Kamin, leitet Nottensteiner eiter, der die Bestellung an den Hersteller weiter, alb von drei Produkte per Spedition innerhalb den schickt. bis fünf Werktagen an den Kunden „Seit drei Jahren verdoppeln sich unsere Umsätze Jahr für Jahr – bei praktisch gleich bleibendem Ebit“ Felix Nottensteiner ist Gründer und Geschäftsführer von Feuerdepot.de in Inning www.feuerdepot.de Die einstige Skepsis der Hersteller gegenüber dem Online-Handel ist verschwunden: „Die Marken haben uns als wertvollen Marketing- und Absatzkanal erkannt und unterstützen uns durch ordentliche Konditionen, privilegierte Behandlung und sogar Werbekostenzuschüsse“, so Nottensteiner. Auch für Hersteller, die partout nicht über das Web verkaufen wollen, ist Feuerdepot. de inzwischen ein interessanter Marketingkanal, den Nottensteiner monetarisieren konnte. Sie können sich auf der Website präsentieren. Sind die Kunden an weiterführenden Informationen interessiert, werden sie von dort an einen nahe gelegenen stationären Partner vermittelt. „Der Funke ist übergesprungen, aber das Feuer kann weiter angefacht werden“, schildert der Betriebswirt die Strategie für die Zukunft. Schließlich schläft auch die Konkurrenz nicht. Dabei hat Feuerdepot ein Ass im Ärmel, das nur schwer zu toppen ist: „Wir haben eine nachhaltige Kooperation mit dem Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger, der auch den Schornsteinfeger-Verlag, die Handwerksschule und weitere Institutionen des Schorn- Jährlich verkauft Feuerdepot.de Stückzahlen in vierstelliger Höhe steinfeger-Handwerks betreibt, in Form einer Beteiligung geschlossen“, sagt Nottensteiner nicht ohne Stolz. „Durch die einzigartige Hochzeit zweier Branchen gibt es jede Menge Multiplikatoren für Feuerdepot.de“. Doch die Hoffnung, dass die rund 8.000 angeschlossenen Bezirksschornsteinfeger ihren Kunden gegen eine kleine Umsatzprovision einen Feuerdepot.de-Flyer auf den Küchentisch legen, ging anfangs nicht auf. „Der Anreiz einer Provision allein reicht nicht aus. Vertrauen muss man sich verdienen“, erzählt Nottensteiner. Nun kommen auch Informationsträger wie eine zwölfseitige Infobroschüre zum Thema „Heizen mit Holz“ zum Einsatz, die das Team unter anderem aus den vorhandenen Blog- und Lexikoneinträgen auf der Website zusammenstellt. Diese drücken die Schornsteinfeger ihren Kunden gerne in die Hand – versehen mit dem Hinweis „geprüft vom Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger e.V.“ und gesponsert von Feuerdepot.de. Nachdem der erste Funke übergesprungen ist, sind weitere strategische Kooperationen bereits in der Umsetzung. Einen nächsten Schritt, damit auch die letzte Skepsis des regionalen Fachhandels verfliegt, hat Nottensteiner bereits unternommen. „Seit Beginn des dritten Quartals haben wir mit einem der größten regionalen Anbieter einen MultichannelAnsatz in der Testphase“, schildert der Unternehmer. Darüber hinaus arbeitet das Team daran, den Customer Lifetime Value zu erhöhen. Kunden sollen über Holzversorgung auf AboBasis bei der Stange gehalten werden, ein Sortiment an Grills erweitert das Portfolio des Shops auf hochwertigem Niveau. Politik befeuert Wachstum Auch im Stammgeschäft wird die Wachstumsplanung für die kommenden Jahre befeuert. Am 1. Januar 2015 greift eine neue Bundesimissionsschutzverordnung: Rund drei Millionen Feuerstellenbesitzer in Deutschland werden dadurch zum Austausch aufgefordert. Eine Jahrhundertchance, die Nottensteiner mit aller Kraft für sich zu nutzen versucht. In Prüfung befinden sich dazu mehrere Kapitalisierungsvarianten, angefangen von strategischen Beteiligungen des Energiesektors bis hin zu klassischen Venture Capitalists. Die Ziele sind ehrgeizig: Die mittelfristige Planung für Feuerdepot.de sieht einen Marktanteil von fünf Prozent am gesamten Markt für Öfen und Kamine vor. ◼ Daniela Zimmer internetworld.de/dz INTERNET WORLD Business INTE 17 § Foto: Fotolia / Rawpixel Sabine Heukrodt-Bauer LL.M. Teilen nur mit Lizenz Der Facebook Share Button auf einer Seite kann zu Urheberrechtsverletzungen führen Das müssen Sie beachten ∙ Wer den Facebook Share Button einsetzt, räumt Dritten das Recht ein, seine Inhalte in Social Networks zu verbreiten. ∙ Hierbei muss sicher sein, dass der Seitenbetreiber dieses Recht auch besitzt – besonders bei Fotos aus Datenbanken MOBILE TV Zu wenig Volumen für Bundesliga-Flatrate Das Landgericht Düsseldorf hat die Werbung für das Vodafone-Bundesliga-Angebot „Sky für unterwegs“ als irreführend eingestuft. Vodafone hatte damit geworben, dass man mit einer Mobile TV App für eine feste Monatsgebühr alle Spiele der 1. und 2. Bundesliga auf seinem Mobilgerät sehen könne. Allerdings war das mit dem Angebot verbundene Datenpaket mit zwei Gigabyte so knapp bemessen, dass es für kaum mehr als zwei Spiele im Monat ausreichte. Geklagt hatte die Verbraucherzentrale Bayern (Az.: 38 O 25/14). (fk) den sozialen Netzwerken zu teilen (Urteil vom 17.07.2014, Az.: 2-03 S 2/14). Das bedeutet im Umkehrschluss für den Seitenbetreiber, dass dieses Recht auch tatsächlich vorliegen muss. Ansonsten könnten die Nutzer der Share-Funktion im Falle einer Abmahnung den Seitenbetreiber mit dem Argument in Regress nehmen, er habe genau für dieses Teilen eine Lizenz erteilt. Die Gefahr ist besonders groß bei den über Stockfotografie vertriebenen Bildern; hier ist eine Verwendung in den sozialen Netzwerken meist ausgeschlossen. det werden dürfen. Das gilt auch für Bildmaterial aus Stockfoto-Datenbanken. ◼ Christian Solmecke Lizenzen sind entscheidend Seitenbetreiber sollten den Share Button somit nur dann einsetzen, wenn die zum Teilen vorgeschlagenen Bilder auch mit so weitreichenden Lizenzen versehen worden sind, dass sie in den sozialen Netzwerken weiterverteilt werden dürfen. Konkret sollten sich die Betreiber von Internet-Seiten von Fotografen die entsprechenden Rechte im Vorhinein einräumen lassen: etwa dadurch, dass im Lizenzvertrag geregelt ist, dass die eingekauften Bilder auch in den sozialen Netzwerken (die möglichst konkret benannt werden sollten) verwen- 2,99 €/Min. € für den Anruf aus dem Mobilfunknetz ist zu teuer für eine Rufnummer, die in einem Website-Impressum als Kontaktmöglichkeit angegeben wurde. Zu diesem Entscheid kam das OLG Frankfurt am Main am 2. Oktober 2014 (Az.: 6 U 219/13). „Besonders bei Bildern aus Stockfoto-Datenbanken besteht ein Risiko“ Christian Solmecke Partner der Kölner Kanzlei Wilde Beuger Solmecke www.wbs-law.de www.res-media.net Unklare Haftung für Amazon-Händler Amazon-Händler haften nicht für Wettbewerbsverstöße des Plattformbetreibers (Landgericht Arnsberg, Urteil vom 30.10.2014, Az.: I-8 O 121/14). Das Oberlandesgericht Köln sah das bereits anders. Ein Händler war wegen der Weiterempfehlungsfunktion in seinen Amazon-Angeboten abgemahnt worden, weil darüber Dritte ungewollte Werbe-Mails erhielten. Trotz Kenntnis dieser Lage hatte der Händler keine weiteren Maßnahmen ergriffen. Das LG Arnsberg lehnte eine Verantwortung des Händlers ab: Ihm fehle jede Einwirkungsmöglichkeit. Er könne die Nutzung der Weiterempfehlungsfunktion nur verhindern, indem er keine Angebote auf dem Amazon Marktplatz einstelle. Das könne aber weder rechtlich gefordert werden, noch sei das geschäftlich zumutbar. Die Rechtslage für Amazon-Händler bleibt unklar, denn das OLG Köln hatte mit Beschluss vom 23.09.2014 (Az.: 6 U 115/14) genau gegenteilig entschieden. Da sich Abmahner das zuständige Gericht wegen des sogenannten fliegenden Gerichtsstands aussuchen können, werden sie im Zweifel Köln wählen. Amazon-Händler tragen daher trotz des Urteils aus Arnsberg ein erhöhtes Abmahnrisiko. ONLINE-AUKTIONEN Wer Ebay-Auktion abbricht, bricht, muss dennoch liefern n Ein Gewerbetreibender bot auf eBay einen ndestgebot Gabelstapler zum Kauf an, Mindestgebot ion vorzei1 Euro. Dann brach er die Auktion tig ab, weil er das Gerät für 5.355 Euro as Höchstanderweitig verkauft hatte. Das kt bei 301 gebot lag zu diesem Zeitpunkt Euro. Das OLG Hamm wertete jedoch diese Faktenlage als gültigen Kaufvertrag und renz sprach dem Bieter die Differenz zwischen dem Verkaufspreis des Gabelstaplers und seinem Gebot zu – 5.045 Euro (Az: 28 U 199/13). (fk) Foto: Hersteller enn Social Networks wie Facebook ihren Nutzern neue Funktionen anbieten, scheren sie sich oft nicht um die rechtlichen Konsequenzen, die der Einsatz einer solchen Funktion in Deutschland haben kann. Das gilt auch für den Share Button, mit dem Website-Betreiber Facebook-Nutzer dazu einladen, ihre Seite auf Facebook weiterzuempfehlen. Das Landgericht Frankfurt hat entschieden, dass der Betreiber einer Website durch die Einbindung des Share Buttons den Besuchern der Seite zwar nicht das Recht zur Übernahme der fremden Texte und Bilder auf seiner Website einräumt, aber sehr wohl das Recht, diese Inhalte in W Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz „Mindestgebot 1 Euro“: Damit geht ein Anbieter einen Kaufvertrag ein ONLINE-MARKETING INTERNET WORLD Business 24/14 Foto: iStockphoto / Mhatzapa 18 Der große Traffic-Klau Von der Such- zur Antwortmaschine: Google präsentiert immer häufiger eigenen Content statt Links zu Suchergebnissen. Für andere Webangebote ist das eine Gefahr oogle liefert Treffer. Das der Angebotssegmente davon haben die Adressbuchverbetroffen, dass Google seine zeichnis-Anbieter bereits deutMarktmacht bei der Onlinelich zu spüren bekommen. Statt Suche ausnutzt, klagt Thomas auf Gelbeseiten.de in einem Port, Geschäftsführer Digital Suchfeld das Wort „Friseur“ Sevenone Media: „Wenn ein und im anderen als Ort „BerUser ‚Wetter‘ in die Suchmaske lin“ anzugeben, können User eingibt, erscheint eine Googledas auch gleich auf Google Wetterprognose für die nächsmachen. Über die Einblendung ten Tage – selbstverständlich von Google-Maps-Ergebnissen schon standortbezogen.“ Einem bekommen sie eine Auswahl Großteil der Menschen dürfte lokaler Anbieter zu sehen. das schon vollkommen genüIn immer mehr Bereichen gen, ein Klick auf Wetter.com generiert Google allerdings sei dann überflüssig. Sicher ist auch gleich eigene Inhalte und laut Port: „Die Reichweite wäre Wetter in München? Google blendet als Ergebnis auf der blendet sie prominent ein: entohne die vorweggenommenen ersten Seite fast nur eigenen Content und Adwords ein weder zwischen den Google Informationen von Google Ads und den echten Suchhöher. Die Frage ist nur, um ergebnissen oder auf der rechwie viel.“ ten Spalte der Trefferliste. Über einigen In rund acht Prozent aller Suchen ist eine Dietrich von Klaeden, Leiter Public Einblendungen steht das Wort „Anzeige“, solche Einblendung von Knowledge Affairs bei Axel Springer, kritisiert die Graphs oder Antwortboxen zu sehen, hat Google-Strategie deutlich: Die Technoloüber anderen nicht. Marcus Tober, Gründer und Geschäftsfüh- gieriesen, die nach dem Grundsatz „The rer der SEO-Software-Schmiede Search- winner takes it all“ vorgehen, begnügen Wetter, Sport und metrics, ermittelt. Tendenz steigend: In sich nicht mit ihrer bisherigen Marktstelden USA ist der Wert mit 18 Prozent mehr lung: „Ihr Ziel ist vielmehr, auch in Börsenkurse als doppelt so hoch. Google sei mit der angrenzenden Branchen und Märkten Wer etwa nach „Wetter in München“ sucht, Zeit immer besser darin geworden, Such- Fuß zu fassen und dabei das Verteilen von erhält hervorgehoben oben als erstes Such- anfragen zu verstehen und so direkt zu Information und Unterhaltung zu konergebnis nicht den Verweis auf Wetter.com, beantworten. Er glaubt, dass die Einblen- trollieren. Das Erstellen eigener Inhalte ist sondern eine grafisch sauber aufbereitete dung von Inhalten deswegen weiter zu- dabei nur der nächste logische Schritt.“ Wettervorhersage für die Isarmetropole. nehmen wird. Für Anbieter kann das zum Und die Eingabe der Begriffe „Bundesliga Problem werden: „Diese Art von ErgebVergleichsangebote in Ergebnisse“ erzeugt eine aufklappbare nissen erscheinen in der Regel sehr proTabelle mit allen zuletzt beendeten Spie- minent über oder neben den organischen der Touristikbranche len. Konkrete Antworten gibt es unter Suchergebnissen und fallen damit per se ja anderem auch bei Anfragen nach Börsen- schon ins Auge. Die anderen Resultate Eine weitere Spielart von Inhalten ist die kursen. Bei wissensbasierten Fragen blen- werden entsprechend nach unten ver- prominente Einblendung von Googledet Google in der rechten Spalte das Kurz- drängt.“ Es kann gut sein, dass die jeweilige Produkten: Textboxen mit Übersetzungen Intro von Wikipedia ein und darunter Anfrage sich durch die Google-Informati- via Google Translate, große Screenshots stichpunktartig verschiedene Fakten. onen bereits erledigt hat. von Youtube-Songs, Karten sowie Einträge Diese Einblendungsart ist die bekannteste Die großen deutschen Publisher sind von Google Maps und bebilderte AngeAusprägung des 2012 eingeführten Know- oft über mehrere Tochter-Angebote mit bote von Google Shopping. ledge Graph: Bei spezifischen Anfragen lie- den Google-Einblendungen konfrontiert: Die Touristikbranche hat seit Neuestem fert Google per Textbox die Antwort direkt Sevenone Media beispielsweise in den mit zwei spezialisierten Google-Diensten oberhalb der Treffer. Die Suche nach Bereichen Sport (Sport1) und Wetter zu kämpfen. Bei Flugsuchen lockt eine „Alter Angela Merkel“ verrät: Die Bundes- (Wetter.com), aber auch Reise (Reise.com) Textbox die Nutzer auf das Portal von kanzlerin ist 60 Jahre alt. und Musik (Myvideo). Man sei in jedem Google Flights und bei Anfragen wie G 8% aller Suchergebnisse auf Google.de enthalten Einblendungen von Knowledge Graph oder Antwortboxen In den USA (Google.com) sind es 18 % Quelle: Searchmetrics „Bei oberflächlichen Suchen hat Google klar die Nase vorn“ Marcus Tober, Geschäftsführer Searchmetrics 24. November 2014 24/14 „Hotels in München“ erscheinen Angebote des Google Hotel Finder, ein Klick führt dann direkt zum Finder. Dort wird eine Auswahl an Buchungsportalen präsentiert. Die Listings basieren auf einem Cost-per-Click-Modell. Michael Buller vom Verband Internet Reisevertrieb sieht den Wettbewerb im Internet bedroht, wenn Google so weitermacht (siehe Interview rechts). Das Geschäftsmodell von Vergleichsseiten leide, und Start-ups im touristischen Vergleichsmarkt könnten es durch die Google-Strategie schwer haben, glaubt Buller. Auch Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbands Deutschland, ist skeptisch gegenüber den Google-Angeboten, die bei den entsprechenden Suchanfragen omnipräsent sind: „Sobald eine Suche nach einem bestimmten Hotel oder eine eher unspezifische Suche, zum Beispiel ‚Hotel in Berlin‘, unter Google.de eingegeben wird, erscheint der Google Hotel Finder an der Spitze der generischen Suchergebnisse.“ Die Bekanntheit des Hotel Finder und der Traffic, der so generiert wird, steige somit kontinuierlich an. Interessant findet Luthe hingegen, dass im Hotel Finder mittlerweile nicht nur Buchungsplattformen berücksichtigt werden. Über das Format „Hotel Price Ads“ können auch einzelne Hotels direkte Buchungen auf ihren Webseiten generieren, eine Option, die es zu prüfen gelte: „Hier bieten sich für Hotels neue Möglichkeiten, den Direktvertrieb zu stärken.“ Allerdings sollten Hoteliers sich der Kosten dieses Kanals bewusst sein. Anders als bei Buchungsportalen rechnet man nicht provisionsbasiert ab, sondern zahlt für jeden Klick, was sich nicht für jeden automatisch rechnet. Nächste Herausforderung: Google Now Sowohl Reisemarktkenner Buller als auch SEO-Experte Tober glauben, dass das Thema Google-Einblendungen besonders im mobilen Bereich eine besondere Relevanz hat. Dass organische Suchergebnisse nach unten verdrängt werden, sei wegen der kleineren Screens auf Smartphones noch gravierender, meint Tober. INTERNET WORLD Business 19 „Wehret den Anfängen!“ Für Michael Buller, Vorstand des Verbands Internet Reisevertrieb (VIR), sind die Google-eigenen Informationsangebote eine unfaire Konkurrenz für die Webseiten im Google-Index. Er fragt sich, wo das noch hinführen wird, und empfiehlt, durch Markenbildung den Nutzern das Googeln abzutrainieren. Herr Buller, Google beantwortet etwa jede zwölfte Suchanfrage mit eigenen Inhalten anstatt mit Suchergebnissen. Inwiefern ist Ihre Branche betroffen? Michael Buller: Ziemlich konkret. Der Google Hotel Finder und Google Flights sind mittlerweile direkte Wettbewerber. deswegen weit davon entfernt, echte Vergleiche zu sein. Michael Buller Bieten die Google-Angebote nicht auch den Vorteil, dass Hotels und Fluglinien so die ungeliebten Vergleichsportale umgehen können? Buller: Auf den ersten Blick ja. Wenn es aber irgendwann keinen ernst zu nehmenden Wettbewerber mehr gibt, der alternativ Vertrieb machen könnte, kann Google als einziger Vertriebskanal die Konditionen diktieren. Was halten Sie allgemein davon, dass Google eigene Inhalte anbietet? Buller: Für mich hat es einen seltsamen Beigeschmack, wenn eine Suchmaschine eigene Ergebnisse einstreut. Darüber hinaus platziert Google seine eigenen Inhalte so, dass die Natural Search teilweise weit nach unten verschoben wird. Google missbraucht damit klar seine Marktmacht. Die Frage ist auch, wo die Entwicklung im mobilen Bereich hingeht. Bekommt man auf dem Smartphone irgendwann vielleicht nur noch Google Hotel Finder und Google Flights präsentiert? Wehret den Anfängen! Was halten Sie von der Auswahl, die in Google Flights und dem Google Hotel Finder präsentiert wird? Buller: Wenig. Die Auswahl gaukelt mir als Konsument vor, dass Google für mich das Internet durchsucht hat. Sie ist aber nicht vollständig. Oft werden beispielsweise nur zwei Anbieter angezeigt, die ein Hotel führen. Beide Angebote sind Was, wenn sich der Trend fortsetzt? Buller: Wenn Google so weitermacht, schränkt das den Wettbewerb ein. Das Geschäftsmodell von Vergleichsseiten beispielsweise würde erheblich leiden, und Start-ups in dem Bereich hätten kaum noch realistische Chancen. Wettbewerb funktioniert dann, wenn es möglichst viele Anbieter gibt. Bei Google Now zeigt sich schon heute, wohin die Reise in Zukunft gehen könnte. Der persönliche Smartphone-Assistent nimmt per Spracherkennung Suchaufträge entgegen: Er zeigt dem User eine Karte, das Wetter von morgen oder die aktuellen Fußballergebnisse. Auf dem Screen erscheint dazu passend die Google-Trefferliste, wobei teilweise überhaupt nur ein einziges Ergebnis zu sehen ist, das nicht von Google stammt. Der Sprachassistent kommt daraufhin gleich zur Sache und liest den Google-Treffer vor. Buller macht die Entwicklung im mobilen Bereich allgemein Sorgen, er warnt: „Wehret den Anfängen“. Und während Google Now auf Android-Handys nur eine Option ist, dient der Assistent bei vielen neuen Smartwatches als primäre Benutzeroberfläche. „Ziel von Google ist es, das Verteilen von Informationen und Unterhaltung zu kontrollieren“ Dietrich von Klaeden, Leiter Public Affairs, Axel Springer SE www.axelspringer.de Wie aber können Anbieter auf die Google-Inhaltsoffensive reagieren? Buller empfiehlt verstärkte Markenbildung: Der Kunde sollte am besten Google umgehen und gleich ein Portal im Kopf haben, das er ansteuert. Verbandschef Luthe empfiehlt, sich für den Hotelbereich mit den Hotel Price Ads als neue Option auseinanderzusetzen. Voraussetzung dafür sei aber eine ansprechende und funktionstüchtige Webseite sowie eine umkomplizierte Buchungsmaschine. Darüber hinaus rät er, den Google+-Local-Eintrag zu pflegen, um in der lokalen Suche und auf Google Maps gefunden zu werden. Für Tober ist es entscheidend, nach welcher Art von Information der Nutzer sucht. Bei oberflächlichen Suchen habe Google klar die Nase vorn: „Wenn der User wissen möchte, wie das gerade abgepfiffene Bundesligaspiel rein vom Ergebnis her geendet hat, wird man gegen die Antwortbox kaum eine Chance haben.“ Wird hingegen nach einem Spielbericht gesucht oder nach den Namen der Torschützen, hat man bei einem entsprechenden Ranking durchaus Chancen auf Traffic. Eine entsprechende inhaltliche Gestaltung des Snippets könnte da helfen. Lesenswerte und interessante Inhalte werden auch langfristig erfolgreich sein, glaubt Tober. Mit anderen Worten: Gegen die Googleeigenen Inhalte kann bestehen, wer mehr bietet als Google mit seinen Antwortboxen, Standardgrafiken oder Artikel-Intros aus Wikipedia – und wenn die Nutzer so konditioniert werden, dass sie die nicht immer fair agierende Suchmaschine gar ◼ nicht erst zurate ziehen. Stefan Mey ist Vorstand des Verbands Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) in Unterhaching bei München www.v-i-r.de Klagen kann man viel, aber wie können Anbieter mit der Situation umgehen? Buller: Am besten ist es, wenn der Konsument gar nicht erst den Umweg über Google nimmt. Vielleicht war das der Fehler in der Vergangenheit. Die Unternehmen unserer Branche hätten noch mehr dafür tun müssen, nicht bei Google, sondern beim Konsumenten sichtbar zu sein und ihre Marken aufzubauen. Auch Kundenbindung und Service müssen besser werden, sodass der Kunde auch für zukünftige Reisen stets das jeweilige Angebot direkt ansteuert. Die Anbieter müssen auf eine Unabhängigkeit von Google setzen. Google am Arm: Der persönliche Informationsassistent Google Now ist Bestandteil von Android – und somit auf vielen neuen Smartwatches ONLINE-MARKETING 20 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Globale Visionen Spreadshirt rüstet international auf und will die Vermarktungsoptionen für Unternehmen verbessern as Thema Umsatzmaximierung stand für Philip Rooke in diesem Jahr nicht an erster Stelle. Stattdessen konzentrierte sich der Spreadshirt CEO auf die internationale Expansion seiner Plattform für personalisierte T-Shirt-Drucke (Print-onDemand). Welche Länder für das E-Commerce-Unternehmen wichtig sind, wer der größte Konkurrent ist und welche Bedeutung die USA als Content-Lieferant haben, erklärt Rooke im Interview. D Wie lief Ihr Geschäftsjahr 2014? Philip Rooke: Dieses Jahr stand bei uns im Zeichen der Expansion und des Ausbaus unserer Plattform. Ich rechne mit einem Umsatz von rund 74 Millionen Euro (Anm.: Umsatz 2013 72 Millonen Euro). Unsere Hauptthemen waren Mobile und die Internationalisierung. Außerdem haben wir uns um die Weiterentwicklung unserer Plattform gekümmert. Wir bieten unseren Kunden und Verkäufern künftig bessere Möglichkeiten, ihre Designs und Produkte zu vermarkten. Was heißt das genau? Rooke: Eine der größten Herausforderungen, mit der wir auf unserer Plattform bislang zu tun haben, ist die länderspezifische Anpassung. Designer, Unternehmen oder Prominente aus Deutschland können ihre Designs und Produkte in ihrem Spreadshirt-Shop verkaufen, der speziell an den deutschen Markt angepasst ist. Wer Pro- dukte in anderen Ländern nach demselben Prinzip vertreiben möchte, musste bislang den gleichen Shop für diese Märkte noch einmal aufziehen. Unsere Arbeit in diesem Jahr zielte daher darauf ab, das Prozedere künftig schnell, effizient und länderübergreifend zu machen und somit den Aufwand für jeden Nutzer zu reduzieren. Damit kommen wir unserer Vision ein großes Stück näher, nämlich eine wirklich globale Plattform zu werden, mit der man Ideen und Produkte weltweit vertreiben kann. Um das zu schaffen, müssen wir unsere IT-Infrastruktur weiter aufrüsten und Präsenzen in den Ländern schaffen. Welches ist das wichtigste Land für Sie? Rooke: Im Moment sind das definitiv die USA und ich denke, das wird auch eine Weile so bleiben. 45 Prozent unserer Umsätze stammen aus den USA. Viel wichtiger ist allerdings der Content, den wir von dort bekommen. Youtube-Kanäle, Entertainment Shows, Lizenzen oder Serien wie „The Big Bang Theory“ – die Inhalte, die amerikanische Medienfirmen produzieren, sind gewaltig. Wir profitieren von diesem Fundus. Originelle Ideen werden über unsere Produkte weitervertrieben. Die USA sind also vor allem deswegen für uns so interessant, weil einfach eine viel größere Menge an Inhalten da ist. „Der Print-on-Demand-Markt ist inzwischen global, die Konkurrenten kommen von überall her“ Philip Rooke CEO Spreadshirt Plattform für Print-on-Demand Produkte. Gerade in den USA gibt es aber auch viel Konkurrenz, wie Zazzle, ebenfalls eine Rooke: Zazzle macht aus meiner Sicht ak- tuell keinen allzu guten Job. Aber natürlich Spreadshirt – „Your own label“ Während die einen Spreadshirt immer noch als „irgendeinen weiteren Web-2.0-Klon“ sehen, hat sich das Unternehmen längst als ernst zu nehmender Player auf dem Markt für „Personal Branding“ (Personen vermarkten sich selbst als Marke) etabliert. Seit ihrem Start 2002 mussten sich die Spreadshirt-Gründer Lukasz Gadowski und Matthias Spieß oft dem Vorwurf stellen, lediglich Nachahmer des US-amerikanischen Cafepress.com zu sein. Inzwischen hat sich die Kreativplattform für personalisierte Kleidung nach eigenen Angaben zu Europas größter T-Shirt-Druckerei gemausert (Print-onDemand). Das Portfolio mit über 180 Pro- Der Umsatz von Spreadshirt soll 2014 bei etwa 74 Millionen Euro liegen dukten umfasst längst nicht mehr nur Kleidung, sondern auch Accessoires aller Art: darunter Buttons, Taschen, Regenschirme oder Schlüsselanhänger. Zum Bedrucken stehen dem Kunden über 500.000 Motive zur Verfügung. Hauptsitz von Spreadshirt ist Leipzig, weitere Standorte sind Paris, Boston, London oder São Paulo. Das Unternehmen beschäftigt knapp 500 Mitarbeiter. Mehr als nur T-Shirts: Das Spreadshirt-Portfolio umfasst über 180 Produkte gibt es jede Menge Wettbewerber in den USA. Einer unserer größten Konkurrenten momentan ist Red Bubble. Das Unternehmen kommt aus Australien, was zeigt, dass der Print-on-Demand-Markt inzwischen ein globaler Markt ist und die Konkurrenten von überall her kommen. Eine andere Print-on-Demand-Plattform ist Vitrinepix. Das brasilianische Unternehmen haben Sie im Juli übernommen. Was steckt dahinter? Rooke: Brasilien war in puncto Übernahme ein wichtiger Schritt. Die Import- und Exportbedingungen für das südamerikanische Land sind alles andere als einfach, unsere Kunden können nicht so einfach von anderen Ländern beliefert werden. Allerdings gibt es in Brasilien eine große Anzahl an Menschen, die online shoppen. Im Moment ist der brasilianische E-Commerce-Markt etwa so groß wie der französische, aber in zwei oder drei Jahren wird er größer als der deutsche sein. Daher wird auch Brasilien in einigen Jahren einer unserer wichtigsten Märkte sein. Wie wichtig ist Mobile für Sie? Rooke: Sehr wichtig. 25 Prozent unseres Traffics kommt von Smartphones und Tablets, das sind 2,5 Millionen User im Monat. Dieses Jahr haben wir die gesamte Plattform für die mobile Nutzung optimiert, und vor allem den Check-out-Pro- 24. November 2014 24/14 zess in den vergangenen drei Wochen überarbeitet. So konnten wir die mobilen Bestellungen in den letzten zwei Wochen verdoppeln. Anfang nächsten Jahres werden wir unseren Business-Partnern eine Shop-Lösung für Mobile ermöglichen, ein Service, der bislang nur für Desktop-Seiten möglich ist. Und was sind nun Ihre Pläne für 2015? Rooke: Mobile ist weiter wichtig, liegt aber auf unserer Prioritätenliste auf dem dritten Rang. Ganz oben steht die Vereinfachung des Verkaufsprozesses für unsere Kunden und Verkäufer. Sie sollen in der Lage sein, ihre Designs auf all unseren Produkten in nur 60 Sekunden zu veröffentlichen, zum Verkauf bereitzustellen und somit schneller Geld zu verdienen. Das System wird dann weltweit imple- 21 mentiert, sodass Nutzer in jedem Land über die gleiche Usability verfügen – sowohl in unserem eigenen Shop, dem Spreadshirt-Marktplatz, als auch in den Shops der Verkäufer. So wollen wir innerhalb der nächsten drei Jahre signifikant wachsen. Auf Platz zwei stehen Bestellungen in großer Menge. Dafür haben wir zwei Lösungen gelauncht. Die eine, Yink, ist auf Großbestellungen ausgerichtet, mehr B2B-orientiert und umfasst auch den Corporate-Bereich. Außerdem launchen wir noch dieses Jahr Teamshirts.de, ein Angebot, das sich speziell an SportTeams und Event-Veranstalter richtet. ◼ Nutzen Sie als Plattform für Ihr Webinar Susanne Gillner internetworld.de/sg Marketing mit Spreadshirt Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen können die Plattform auf zweierlei Weise werbetechnisch für sich nutzen 1. Designs anbieten: Mitglieder des Designmarktplatzes von Spreadshirt können dort eigene Entwürfe hochladen und veröffentlichen. Sobald ein User eines der angebotenen Produkte mit seinem Entwurf gestaltet, bekommt der Kreative eine Provision, die er selbst vorab festlegt und die nach jedem Verkauf gutgeschrieben wird. Diese Kosten werden auf den Preis für das Produkt aufgeschlagen. Die Designer können einen Betrag bis maximal 15 Euro pro Motiv eingeben, die erfolgreichsten Künstler verlangen laut Spreadshirt im Durchschnitt drei Euro pro Entwurf. 2. Shop betreiben: Firmen, Vereine, Blogger, Promis oder Privatleute können gratis mithilfe eines Shop-Partnersystem einen eigenen T-Shirt-Shop kreieren und diesen auch in existierende Websites integrieren. Zum Verkauf stehen Produkte aus dem Spreadshirt-Sortiment mit eigenen Designs oder Motiven der Community. Spreadshirt kümmert sich um alles Organisatorische und bekommt von den über 400.000 Shops eine Provision für jeden Verkauf. Es gibt über 70.000 aktive Verkäufer, darunter Otto, Beck’s oder Ärzte ohne Grenzen. Um das Merchandising-Geschäft anzukurbeln, schaltete Spreadshirt im September erstmals einen B2BSpot auf Nachrichten- und diversen Spartensendern wie RTL Nitro, Sport1 oder Pro Sieben Maxx. Neben Marketingverantwortlichen und Markeninhabern sollen an Merchandising interessierte Bands und Vereine angesprochen werden. Die Krankenkasse AOK ist ein Aktionspartner mit eigenem Shop Ihr Gewinn Ð Qualifizierte Leads Ð Hohe Aufmerksamkeit in der Zielgruppe Ð Werbung auf mehreren Kanälen Ð Bereitstellung On Demand Unser Service Ð Produktion / Technischer Support Ð Banner auf Website / im Newsletter ÐSocial Media Marketing auf Facebook, Twitter, Google+ Ð Aufzeichnung des Webinars und Bereitstellung auf internetworld.de Ð Lead-Qualifizierung www.internetworld.de/webinare Ich berate Sie gerne: „Du hast die Ideen, wir setzen sie um“: Spreadshirts erster B2B-Spot Angelika Hochmuth Anzeigenleitung INTERNET WORLD Business [email protected] Tel.: 0 89 / 741 17 – 432 ONLINE-MARKETING 22 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Foto: Fotolia / Ra2 studio Unternehmen im Visier Das Privatleben der User genügt Facebook nicht mehr. Jetzt will Zuckerberg auch Einblick in die Arbeitswelt ie Zeiten, in denen soziale Netzwerke noch große Zuwächse an privaten Nutzern verzeichnen konnten, gehen langsam zu Ende. Das weiß auch Facebook-CEO Mark Zuckerberg. Um Reichweitenverlusten in der Consumer-Welt rechtzeitig vorzubeugen, will sich das Unternehmen nun mithilfe seiner neuen Webseite „Facebook at work“ auch am Arbeitsplatz etablieren. Die Plattform richtet sich an Arbeitnehmer und Arbeitgeber und will es ihnen ermöglichen, sich mit beruflichen Kontakten zu vernetzen, mit Kollegen zu chatten und gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten. Das neue Angebot soll in der Optik der gewohnten Facebook-Seite entsprechen. Nutzer können ihr berufliches und privates Profil mit den jeweiligen Fotos und Einträgen aber voneinander trennen. Der Dienst wird im Moment mit ausgewählten Firmen getestet. Die FacebookMitarbeiter selbst nutzen das Netzwerk schon länger für ihre tägliche Arbeit. D Mit dem neuen Angebot wildert Zuckerberg gleich in mehreren fremden Revieren. So tritt das soziale Netzwerk mit „Facebook at work“ nicht nur in direkte Konkurrenz zu Karriereplattformen wie Chatten, Kontakte knüpfen, gemeinsam Dokumente bearbeiten: Mit „Facebook at work“ greift das Netzwerk Karriereplattformen und Cloud-Dienste an Xing oder Marktführer Linkedin mit über 300 Millionen Mitgliedern weltweit, auch Cloud- und Software-Dienste wie Google Drive, Microsoft Office und Yammer bekommen einen neuen Wettbewerber. Voraussetzung für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben ist allerdings, dass es Facebook gelingt, das Vertrauen anderer Unternehmen und Organisationen zu gewinnen – derzeit verbieten nicht wenige von ihnen die Nutzung komplett. Zudem schlägt Facebook nach wie vor viel Misstrauen entgegen, wenn es um Datenschutz und Privatsphäre geht. Weniger werbliche Posts Zu werbelastig: Aufforderungen zum Produktkauf auf Facebook Um das Vertrauen seiner privaten Nutzer zu halten und diese vor unerwünschten Werbe-Posts im News Feed zu schützen, Kundenfang im Advent hat Facebook die Reichweite, die Unternehmen mit ihren Beiträgen erzielen, bereits seit Dezember 2013 drastisch eingeschränkt. Jetzt will das Netzwerk diese ab Januar kommenden Jahres weiter reduzieren – zumindest für Firmen, deren Inhalte von den Mitgliedern als werblich empfunden werden. Was als zu werbelastig gilt, hat Facebook in einer Befragung ermittelt. Demnach gehören dazu Beiträge, in denen die Nutzer dazu aufgefordert werden, ein Produkt zu kaufen oder eine App zu installieren, Posts, die zur Teilnahme an Aktionen und Wetten einladen sowie Beiträge, die den gleichen Inhalt wie Anzeigen haben. Inhalte von Unternehmensseiten will Facebook künftig überprüfen und deren Reichweite dann gegebenenfalls reduzieren. ◼ Susanne Gillner Ein Adventskalender mit Gewinnspiel und Erinnerungsfunktion generiert Reichweite für Fotokasten Die Online-Fotodruckerei Fotokasten steigert mit ihrem Adventskalender ihre Reichweite und bindet User on stationären Einzelhandelsketten wie DM oder Rossmann bis zu reinen Online-Händlern wie PosterXXL oder Fotokasten: Der Konkurrenzdruck im Markt für personalisierte Fotoprodukte ist hoch – vor allem während des Weihnachtsgeschäfts. Die Online-Fotodruckerei Fotokasten etwa erzielt rund 50 Prozent des Jahresumsatzes in dieser Zeit. Um Kunden zu gewinnen und die Reichweite zu erhöhen, setzt Fotokasten auf Dialogmarketing-Kampagnen. Diese EMail-Werbeaktionen – beispielsweise personalisierte Geburtstagsglückwünsche – liefert die Marketing-Software von Selligent automatisiert aus. Basis ist das eigene Datenmaterial: Stand vor zwei Jahren noch eine Datenbank mit 423.000 Kontakten zur Verfügung, gibt es inzwischen über eine Million Kontakte. Speziell zur Weihnachtszeit soll seit vier Jahren ein Adventskalender-Gewinnspiel V User binden. Zu gewinnen gibt es täglich hinter den Türchen versteckte Preise. Das können Fotokasten-Artikel, aber auch Produkte kooperierender Sponsoren sein. „Es ist wichtig, dass die Gewinne so attraktiv sind, dass die Teilnehmer bereit sind, dafür ihre Daten preiszugeben“, erklärt Sarah Busch, Teamleiterin CRM bei Fotokasten. Das Gewinnspiel ist im Webshop implementiert. Das soll laut Selligent die SEORelevanz steigern, da die User die Gewinnspielseite teilen und so für Backlinks auf die Unternehmens-Website sorgen. Zudem wirbt Fotokasten auch über E-Mail, Newsletter, soziale Medien und einen Teaser auf der Startseite des Webshops für das Gewinnspiel. Um weitere Multiplikatoren zu gewinnen, sind auch die Online-Kanäle der beteiligten Sponsoren integriert. Für alle 24 Türchen sind in Selligent Teilnahmeformulare angelegt, damit eine einfache Verwaltung der Daten möglich Die Reminder-Funktion ist ein wichtiges Kundenbindungselement ist. Innerhalb der Software lost Fotokasten zudem direkt die Gewinner der Tagespreise aus, um diese dann direkt über Selligent anzuschreiben. Ein besonders wichtiges Instrument ist die Erinnerungs-Mail. Mit ihr werden die User nach der Teilnahme am Gewinnspiel gefragt, ob sie täglich per Mail an den Kalender erinnert werden wollen. Das scheint sich auszuzahlen: Als die Kampagne 2011 startete, verzeichnete Fotokasten durchschnittlich 2.250 Teilnehmer am Tag. Im Folgejahr nahmen im Schnitt 2.500 Nutzer teil. An Tagen, in denen das Gewinnspiel über den Newsletter beworben wurde, lagen die Teilnehmerzahlen laut Selligent noch deutlich höher. Daher wurde 2013 die Erinnerungsfunktion eingeführt, wodurch die Anzahl der Teilnehmer auf 7.200 Nutzer täglich stieg. Insgesamt gab es 25.890 Unique User, wovon nur 55 Prozent bereits bei Fotokasten registriert waren. Die neue ReminderFunktion nahmen im vergangenen Jahr 10.600 (41 Prozent) Teilnehmer in Anspruch. Zudem verzeichnet die Erinnerungs-Mail Öffnungsraten von bis zu 57 Prozent und eine Click-to-Open-Rate zwischen 74 und 80 Prozent. ◼ Susanne Gillner HOMEPAGE | HOSTING | WEBSHOP NEU: BIS ZU 100 GB FÜR DEINE POSTFÄCHER! 1 10.000 Postfächer 1 GB 100 GB Größe Hosting-Komplettpakete mit flexiblem Mailspace! Speicherplatz einfach auf ein oder mehrere E-Mail-Postfächer verteilen. Postfachgröße sekundenschnell anpassen – auch nachträglich. HOSTINGPAKETE MIT BIS ZU 100 GB MAILSPACE PowerWeb-Pakete ab 3 90 , €/Monat JETZT ANGEBOT SICHERN UNTER: Keine Mindestvertragslaufzeit. Einmalige Einrichtungsgebühr 14,90 €. Preise inkl. MwSt. | STRATO AG, Pascalstr. 10, 10587 Berlin TOP-KAMPAGNE 24 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Roboter in love Vorgestellt von In einem emotionalen Video erweckt Vorwerk seinen neuen Saugroboter zum Leben aushalt – kaum ein Lebensbereich ist so wenig „sexy“ wie dieser. Das Reinigen der eigenen vier Wände steht auf der Beliebtheitsskala für gewöhnlich ganz weit unten. Mithilfe des neuen Saugroboters Kobold VR200, der einmal mehr gekonnt die jahrzehntelange Tradition innovativer Haushaltstechnik fortschreibt, will Vorwerk das nun ändern. Seit jeher sind die Menschen fasziniert von der Automatisierung der Arbeit. Nachdem Roboter lange Zeit hauptsäch- H Steckbrief Sascha Martini CEO Razorfish Deutschland Foto: Alle Youtube www.razorfish.de Ungleiches Paar: Der alte Spielzeugroboter verliebt sich in den neuen Kobold ∙ Auftraggeber: Vorwerk ∙ Produkt: Kobold VR200 ∙ Kampagne: „Kann man sich in Technik verlieben?“ ∙ Agentur: Saatchi & Saatchi ∙ Start: September 2014 lich für industrielle und medizinische Einsatzzwecke verwendet wurden, halten sie in den letzten Jahren mehr und mehr Einzug in den privaten Raum. Eine neue Ära der Automatisierung des Alltagslebens lässt sich erahnen – durch das Aufkommen des „Internet of Things“. Für viele Konsumenten ist das aber nicht nur mit positiven Gefühlen verbunden. Es bleibt auch die Angst vor dem Neuen und Unbekannten. Genau hier setzt Vorwerk mit einem herz- positiver Kritik auf Social Media. Und der erwärmenden Video über die Lovestory Zuschauer fühlt, dass man sich tatsächlich ◼ zweier Roboter an. Kaum hat auch der in Technik verlieben kann. letzte Mensch das Haus verlassen, schlägt die Stunde für den Kobold. Mit nicht nachlassender Sorgfalt reinigt der Saugroboter jeden Quadratzentimeter Boden und lässt sich dabei auch nicht von einem alten Spielzeugroboter ablenken, der für ihn tanzt, Gitarre spielt oder Herzen malt, um ihm seine Liebe zu zeigen. Trotz anfänglicher Probleme gibt es natürlich ein Happy End – und für Vorwerk ein zufriedenstellendes KampagMit allen Mitteln kämpft der Spielzeugroboter um die nenergebnis mit fast 45.000 Gunst des Kobolds – anfänglich noch wenig erfolgreich Views auf Youtube und viel Hightech in Perfektion: Vorwerks Saugroboter Kobold VR200 Ende gut, alles gut: Happy End bei Vorwerk ∙ Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Bluraydisc.de Vermarktung des Blu-ray-Portals im Bereich Display, Mobile, Video und Native Ads Hi Media Entwicklung einer Kampagne gegen sexuelle Gewalt für das Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité Berlin, mit Online-Maßnahmen, u. a eigener Webseite Scholz & Friends Berlin Verantwortung des SEA-Maßnahmen für das Verbraucher- und Bankkundenportal „Meine Bank vor Ort.de“ Exelution Charité Berlin Institut für Vermögensaufbau (IVA) Kleenex Schweiz Entwicklung eines neuen TV-Spots für den Taschentuchhersteller; Clip läuft auch online Wolkenkratzer Dr. Oetker Entwicklung eines TV- und Online-Spots für das Dessertpulver „Premium Crème de Chocolat“ BBDO Düsseldorf Lurpak Entwicklung einer Kampagne zum Launch der Buttermarke des Konzerns Arla Food in Deutschland, crossmediale Maßnahmen Wieden & Kennedy EON Konzeption des neuen Clips für die Kampagne „Energiezukunft“; Spot ist auch online zu sehen GGH Lowe Obi Verantwortung des digitalen Contents der Baumarktkette; Ziele sind der Ausbau der OnlinePräsenz sowie eine bessere suchmaschinenoptimierte Präsenz des Contents Blumberry Super RTL Konzeption der neuen Recruiting-Kampagne für den privaten TV-Sender, mit Print- und Online-Anzeigen sowie Bewegtbildinhalten Castenow, Videomotion Edeka Jung von Matt Konzeption der Weihnachtskampagne, mit Videos, Online-Bannern und Facebook-Aktionen Ernsting’s Family Entwicklung einer neuen Dessous-Kampagne für das Label, mit TV-Spots, Display-Werbung und Pre-Rolls sowie Werbemitteln am PoS Wunderhaus 29. Januar 2015 Novotel München City Mit den richtigen Daten mehr Effizienz im Marketing î Data- und Audience Management im Marketing-Mix î Datenschutz bei Marketing und Profiling nur î Personalisiertes Marketing mit SMART DATA unse Für re Le ser € 490 statt € 590 ,–* Ihr A nmel deco de: SD î Multichannel-Strategien für enge Kundenbeziehungen SJ15 Referenten auf dem SMART DATA Summit 2015 Dr. Alexander Borek, IBM Global Business Services Karsten Courtin, DER Touristik Online GmbH Dr. Tim Seewöster, PAYBACK GmbH ,– * iwb Moderation Ingrid Schutzmann, INTERNET WORLD Business * zzgl. MwSt. Information & Anmeldung: Goldsponsor: Sponsoren: smart-data-summit.de Veranstalter: KNOW-HOW 26 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Serie: Social Media Monitoring in der Praxis Foto: Fotolia / Burak Cakmak Wie stehen das eigene Unternehmen und seine Produkte in der Öffentlichkeit da? Was denken die Kunden wirklich? Auf Fragen wie diese kann Social Media Monitoring Antworten geben. Folge 1: Nutzungsszenarien – mehr als Shitstorm-Schutz (Ausgabe 24/2014) Folge 2: Die richtigen Tools auswählen und einsetzen (Ausgabe 25/2014) Navi fürs Social Web Social Media Monitoring steht in fast jedem Strategieplan für die digitale Unternehmenskommunikation. Doch viele wissen gar nicht, was damit alles erreicht werden kann anchmal muss es erst richtig knallen: Eine Kommunikationskrise kann Jedes bewirken, dass sich ein Unternehmen Gedanken über ein wirkungsvolles Monitoring der sozialen Kanäle macht. Shitstormgreift 2014 regelmäßig Prävention ist dabei nur ein Nebenaspekt auf das Monitoring im von Social Media Monitoring (SMM). Social Web zurück, Empörungsstürmen vorzubeugen ist paradoxerweise in der Praxis nicht nur ein Argument für das Monitoring, sondern oft auch dagejedoch nehmen lediglich gen: „Wir könnten damit eine Kommunikationsder krise früher auf uns Unternehmen an der zukommen sehen und dortigen Kommunikation schon vor einer Eskalation auch aktiv teil. Gegenmaßnahmen einleiten“, wird zwar durchaus als wichtiges ArguQuelle: BVDW Social Media ment wahrgenommen, Kompass 2014/2015 ohne eine konkrete eigene Erfahrung wiegt es jedoch oftmals nicht die Kosten und den Aufwand für SMM auf. „Verhindern lässt sich damit ein Shitstorm also nicht unbedingt?“, lautet häufig die letztlich zur Ablehnung führende Frage aus der Chefetage. Dabei gibt es überraschend viele andere Gründe, sich mit SMM zu befassen. Relativ nahe an der Krisenprävention liegt zum Beispiel die Überwachung der Reputationsentwicklung. Die Gespräche über eine Marke oder ein Unternehmen wer- zweite Unternehmen M 38 Prozent den hier im digitalen Raum beobachtet, erfasst und ausgewertet. Im Prinzip ist das nichts anderes als das klassische Presse-Clipping, nur mit zwei wichtigen Unterschieden: Zum einen werden keine Zeitungsausschnitte gesammelt, sondern digitale Erwähnungen auf vielen verschiedenen Plattformen, und zum anderen ist die Zahl der Treffer heute deutlich höher, weil im digitalen Raum auch Kunden- und Interessentengespräche berücksichtigt werden. Die gesammelten Daten lassen sich unter verschiedenen Gesichtspunkten und Zielsetzungen auswerten. Sie haben ein Problem? nes robustes Glas für Displays und Touchscreens. Dazu wurde bei Corning ein Social Media Monitoring aufgesetzt und speziell nach Fällen gesucht, in denen Konsumenten von gesprungenen Displays bei ihren Smartphones oder Tablets berichten. Die Treffer wurden den Herstellern und Gerätetypen zugeordnet und nach Auffälligkeiten untersucht. War dann ein bestimmtes Gerät überdurchschnittlich oft betroffen, machte Corning den Hersteller darauf aufmerksam und lud ihn gleichzeitig zum Test der eigenen bruchsicheren Spezialabdeckgläser ein. Der besondere Clou: Oft wussten die Gerätehersteller selbst noch gar nicht, dass es bei einem ihrer Geräte ein Problem Wir haben die Lösung! Social Media Monitoring kann auch zur Kundengewinnung eingesetzt werden. Wer potenzielle Kunden und ihre Bedürfnisse erkennt und aufmerksam zuhört, kann mit einem passenden Angebot zum richtigen Zeitpunkt neue Kunden für sich gewinnen. Das funktioniert immer dann gut, wenn ein Angebot zu einer Problemlösung beiträgt. Perfekt angewendet wurde dieses Prinzip beispielsweise vom US-amerikanischen Unternehmen Corning. Der Hersteller von Spezialgläsern für Mobilgeräte suchte aktiv nach neuen B2B-Kunden für sein als „Gorilla Glass“ bekannt geworde- Neun zehn von Firmen Erfolgsmessung nicht setzen zur zuletzt oder wesentlich auf Social Media Monitoring Quelle: BVDW Social Media Kompass 2014/2015 24. November 2014 24/14 INTERNET WORLD Business 27 gut funktionierte, ist derzeit schon wieder überholt. Sony zieht sich aus dem Consumer-Geschäft zurück und konzentriert sich auf das lukrativere Geschäft mit Businesskunden. Ob auch hier wieder Monitoring eine Rolle spielte, ist allerdings nicht bekannt. Die Suche nach den Meinungsführern Ritter Sport: Das Gerede um iPhones, die sich verbiegen lassen, griff der Schokoladenmacher mit mildem Spott auf – und landete einen Lacher Foto: Corning gibt. Die mitgelieferten Daten aus dem Monitoring belegten den Bedarf an einer Lösung und halfen bei der Akquise. Problemerkennung ist nicht nur für die Gewinnung neuer Kunden nützlich, sondern auch für die eigene Produktentwicklung. Negative Erwähnungen von Kunden bei Facebook, Twitter & Co. sind für die beteiligten Unternehmen auf den ersten Blick nicht gerade schön, doch sie bergen ein enormes Potenzial. Jede Beschwerde ist zugleich auch ein Feedback, das, richtig genutzt, dazu beitragen kann, das erwähnte Produkt zu verbessern. Social Media ist dabei aktueller als herkömmliche Support-Kanäle, denn oft suchen Konsumenten hier zuerst Hilfe, wenn sie ein Problem mit einem Produkt haben. Die Hersteller bekommen auf diese Weise gleich eine doppelte Chance: Zum einen können sie auffällige Häufungen erkennen und dann die Produktion optimieren, und zum anderen können sie direkt punkten, indem sie sich bei den Kunden melden und selbst Hilfe anbieten. Corning: Monitoring hilft, Probleme potenzieller Kunden zu erkennen Eine wichtige Funktion von Social Media Monitoring ist die Identifizierung und Nutzung von Trends und Trendthemen. Im Marketingbereich darf dabei auch gern mal „um die Ecke“ gedacht werden, so wie es beispielsweise der Schokoladenhersteller Ritter Sport getan hat. Kurz nach der Markteinführung des iPhone 6 Plus kursierten Videos im Netz, die zeigten, wie einfach sich das neue Smartphone von Apple verbiegen lässt. Das Phänomen wurde unter dem Hashtag #bentgate schnell zum Trend bei Twitter und anderen sozialen Netzwerken. Ritter Sport nutzte diesen für eine virale Kampagne mit dem Slogan „Knicken statt biegen! – Wer braucht schon eine Biege-Funktion, wir knicken direkt“. Solch ein „Schadenfreude-Marketing“ funktioniert dann besonders gut, wenn man diese Möglichkeit noch vor allen anderen entdeckt und vor diesen für sich zu nutzen weiß. Wichtige Vorteile von Social Media Monitoring liegen beispielsweise auch in der Datengenerierung in Echtzeit sowie in der Unabhängigkeit von Branchendiensten. Richtig aufgesetzt erhält ein Unternehmen einen detaillierten Marktüberblick, der viele Einsatzmöglichkeiten bietet. Wie das funktionieren kann, zeigt das Beispiel des japanischen Elektronikriesen Sony. Im stark umkämpften Markt für E-Book-Reader suchte Sony 2010 nach einer gewinnträchtigen Nische, die von anderen Herstellern noch nicht belegt war. Während das Marktforschungsunternehmen Nielsen die wichtigste Zielgruppe als jung und männlich bezeichnete, zeigte das Monitoring im Themen-Cluster E-BookReader eine auffällige Häufung für „Mom“. Das Marketing konzentrierte sich daraufhin auf Frauen, vor allem Mütter, und setzte sich damit von der Masse ab. Was für Sony in diesem Fall einige Jahre ganz Fotos: Unternehmen Sony: Marktforscher hielten E-Book-Reader-Käufer für jung und männlich. Social Media Monitoring ergab, dass auch Mütter eine Zielgruppe sind Um im zunehmenden Rauschen im Social Web auch weiterhin gehört zu werden, setzen immer mehr Unternehmen und Marken auf die Wirkung von Influencer Marketing. Eine der größten Einstiegshürden stellt hier das Erkennen der Influencer dar: Wer genau beeinflusst die Meinung der Konsumenten über eine Marke und deren Produkte? Die Suche nach diesen Personen gestaltet sich mit herkömmlichen Mitteln sehr aufwendig, da beim Start noch nicht einmal klar ist, auf welchen Plattformen sie kommunizieren. Die Anbieter von Social Media Monitoring Tools wissen um diese Problematik und haben den Funktionsumfang ihrer Produkte mittlerweile entsprechend ergänzt. So wird bei den meisten Tools nicht nur angeboten, die Meinungsführer in einer Branche, bei einem Thema oder Event herauszufinden, auch die nächsten Schritte werden geplant: Anbindungen an das CRM und Erfolgsmessung der Marketingmaßnahmen. Komplett automatisieren lässt sich das Influencer Marketing allerdings noch nicht. Mit Monitoring können letztlich nur quantitative Daten gesammelt werden, die erste wichtige Anhaltspunkte geben, aber noch qualitativ ausgewertet werden müssen. Zwar bieten viele Monitoring-Werkzeuge bereits eine Sentimentanalyse an, die Fundstellen inhaltlich bewertet, doch die Fehlerquote ist dabei noch zu hoch. Äußert sich eine Person sehr häufig über ein Unternehmen, so muss dies nicht unbedingt positiv sein, sondern kann auch eine negative Tonalität aufweisen. Schwierig wird es etwa bei fehlenden Negativindikatoren, wie dies beim Stilmittel der Ironie häufig vorkommt. Das Monitoring funktioniert in diesem Zusammenhang wie ein erster Filter, der umfangreiche Daten auf ein Maß reduziert, mit dem Marketingverantwortliche händisch weiterarbeiten können. Social Media Monitoring kann ein wertvolles Mittel sein, doch die Datenerhebung allein nützt noch nichts. Bleibt es beim passiven Reporting, verpuffen potenziell vorhandene Vorteile umgehend. Schon vor dem Einsatz von Social Media Monitoring sollten sich die Unternehmen daher grundlegend Gedanken über die Integration in die wichtigsten Unternehmensprozesse machen. Dazu gehört die Überlegung, auf welche Fragen das Monitoring Antworten liefern soll. Nur so ist ein zielgerichteter Einsatz und eine Überführung in die Unternehmens-DNA gewährleistet. Wie Unternehmen das optimale SMM-Tool für ihre Bedürfnisse finden, lesen Sie im zwei◼ ten Teil dieser Serie. Falk Hedemann Hier kann Social Media Monitoring helfen Früherkennung von Kommunikationskrisen Reputationsentwicklung Welche Meinung haben Kunden von Ihrem Unternehmen? Messungen Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen erfassen Analyse der Kundenerwartungen Wie weit liegen Hoffnung und Realität auseinander? Antizipierender Kundenservice Verbesserungspotenziale bei den eigenen Produkten erkennen, bevor Klagen kommen Trenderkennung Trends und Gesprächsthemen erkennen und eigene Kampagnen darauf abstimmen Zielgruppen identifizieren Wo kommunizieren sie? Welche Kanäle eignen sich für die Ansprache? Begleitung und Optimierung von Kampagnen Wie werden Kampagnen von der Zielgruppe aufgenommen? Influencer Marketing Wer sind die wichtigsten Meinungsführer? Wie kann man sie erreichen? Marktforschung Wo entwickeln sich neue Geschäftsfelder? Was machen die Marktbegleiter? TECHNIK INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Foto: GLS 28 Das Ausland lockt Versanddienstleister wollen vom grenzüberschreitenden E-Commerce profitieren und entwickeln spezielle Lösungen für Online-Händler er Versand ins Ausland gilt als Patentrezept für mehr Umsatz im OnlineHandel. Viele deutsche Versandhändler liefern bereits über die bundesdeutschen Grenzen hinaus. Rund 79 Prozent sendeten 2013 Pakete in Märkte außerhalb Deutschlands, so eine Umfrage des Logistikdienstleisters Hermes unter 104 deutschen Versandhändlern. Dass dabei Österreich und die Schweiz am häufigsten genannt werden, ist naheliegend, weil es in diesen Ländern kaum Sprachbarrieren gibt. D Damit die im Online-Shop bestellte Ware auch bei außerhalb Deutschlands wohnenden Kunden sicher ankommt, sollten Online-Händler darauf achten, dass der Versanddienstleister die landesspezifischen Besonderheiten kennt. So ist es beispielsweise in Schweden aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte vielerorts unüblich, Pakete an der Haustür zuzustellen. Sie werden dort meist automatisch an den nächstgelegenen Paket-Shop geliefert. In Großbritannien wiederum ist die Zustel- Sendungsmengen ins Ausland Der Anteil am gesamten Versandvolumen ist jedoch noch gering: lung gegen Quittung nicht gebräuchlich, stattdessen nutzen viele Briten das „Safe Place Delivery“. Damit ist das Ablegen des Pakets an einem sicheren Ort wie der Garage oder dem Hinterhof gemeint. Und in Österreich zählt die „Stiege“ oft zu den dringend benötigten Adressangaben, ohne die der Zusteller den richtigen Adressaten nicht so leicht findet. Das wiederum setzt voraus, dass im Bestellformular im Shop die unterschiedlichen Adressformate anderer Länder abgebildet werden können. Lieferung bevorzugt in Nachbarländer In diese fünf Länder versenden deutsche Versandhändler am häufigsten verzeicheten einen Anteil von maximal 10 %, der befragten Händler versenden bereits ins Ausland „45 Prozent aller versendeten Pakete gehen ins Ausland“ René Stuprich, geschäftsführender Gesellschafter Pralinamo GmbH www.pralinamo.at einen Anteil von über 50 % Der Anteil der Auslandsbestellungen liegt bei den meisten Händlern unter 10 Prozent INTERNET WORLD Business 24/14 Quelle: Hermes Logistik Gruppe Deutschland, Basis: n = 104 Versandhändler In die deutschsprachigen Länder Österreich und Schweiz gehen die meisten Pakete INTERNET WORLD Business 24/14 Quelle: Hermes Logistik Gruppe Deutschland, Basis: n = 104 Versandhändler 24. November 2014 24/14 INTERNET WORLD Business Internationalisierungspläne der Händler 29 Die Bedeutung der neuen EU-Richtlinie Sind Sie der Meinung, dass die neue EU-Verbraucherrechterichtlinie (VRRL) den grenzüberschreitenden Handel beleben wird? Holger Neubert Apotheker und Inhaber der Bodfeld Apotheke planen, ihren grenzüberschreitenden Versandhandel weiter auszubauen sind noch unentschlossen ... wird aufgrund der VRRL zunehmen planen keinen weiteren Ausbau des grenzüberschreitenden Versandhandels INTERNET WORLD Business 24/14 Quelle: Hermes Logistik Gruppe Deutschland, Basis: n = 104 Versandhändler Da der internationale E-Commerce wächst, entwickeln die Versanddienstleister entsprechende Angebote. „Im grenzüberschreitenden E-Commerce liegen enorme Wachstumspotenziale“, erklärt Ralf Bürk, Director Products & Services International bei DPD Deutschland: „Allerdings sind die Hürden besonders beim Versand in Nicht-EU-Länder für viele Anbieter noch zu hoch.“ DPD hat im Oktober 2014 den Service „DPD Direct“ vorgestellt, eine Komplettlösung für den B2C-Versand in 30 Märkte, darunter die USA, China, Indien, Brasilien und Australien. Der Dienstleister übernimmt die Bearbeitung der Einfuhr- und Verzollungsbestimmungen sowie die Zustellung vor Ort und hat Retourenlösungen implementiert. Realisiert wird der E-Commerce-Service durch die Zusammenarbeit mit dem internationalen Logistikdienstleister WN Direct, an dem der DPD-Mehrheitsgesellschafter Geopost mit 57 Prozent beteiligt ist. Versandhändler übergeben die für jedes Paket notwendigen Daten auf elektronischem Weg an DPD. Der Dienstleister WN Direct wickelt das Verzollungs- ... wird zunehmen, mit oder ohne VRRL ... wird nicht begünstigt durch die VRRL der Befragten konnten die Entwicklung des internationalen Versandhandels nicht einschätzen INTERNET WORLD Business 24/14 Quelle: Hermes Logistik Gruppe Deutschland, Basis: n = 104 Versandhändler management ab und informiert über die anfallenden Gebühren. Diese sowie die Abgaben für das Zielland können bereits im Check-out-Prozess ermittelt und dem Endkunden transparent dargestellt und berechnet werden. Fullservice für Russland Ein weiteres Beispiel dafür, wie sich Versanddienstleister für den grenzüberschreitenden Handel positionieren, ist die Zusammenarbeit von Hermes Fulfilment und dem finnischen Logistikdienstleister Itella. Beide Unternehmen wollen westeuropäischen Händlern mit einem Fullservice-E-Commerce-Angebot den Weg auf den russischen Markt ebnen. Der russische Online-Handel wuchs laut Experteneinschätzung 2013 um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Sein Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz liegt zurzeit bei etwa zwei Prozent. „Das Potenzial ist also bei Weitem noch nicht ausgeschöpft“, sagt Dieter Urbanke, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hermes Fulfilment. Ein Engagement in Russland berge aber auch Herausforderungen, betont Nikolai Voinov, Generaldirektor von Itella Russia – etwa durch die Entfernungen im Land und die komplexen Rechtsvorschriften. Zu hohe Versandkosten, Zollgebühren und das Retourenhandling sind aus Händlersicht die größten Hürden für den Start ins Auslandsgeschäft. Das hat die Umfrage von Hermes ergeben. All das schreckt Holger Neubert, Apotheker und Inhaber der Versandapotheke Bodfeld-apotheke.de, nicht vom grenzüberschreitenden Handel ab (siehe Interview). Das Gros der ausländischen Bestellungen bei der Online-Apotheke kommt aus Österreich und der Schweiz. „Aber wir liefern auch nach Nordamerika, nach Russland und nach China“, berichtet er. Innerhalb der EU ist der Online-Handel inzwischen einfach, meint er. Das findet auch René Stuprich, Geschäftsführer der österreichischen Pralinamo GmbH: „45 Prozent unserer Pakete gehen ins Ausland“, die meisten davon ◼ übrigens nach Deutschland. Ingrid Schutzmann internetworld.de/is Angebote für internationalen E-Commerce der Versanddienstleister (Auswahl) Deutsche Post DHL DPD GLS Hermes Welche Märkte werden beliefert? DHL versendet weltweit in 220 Länder und Regionen DPD liefert in 230 Länder und Regionen weltweit. Für 30 wichtige E-CommerceMärkte gibt es Komplettlösungen für den B2C-Versand GLS stellt Pakete über eigene Landesgesellschaften oder Partner nahezu in alle Welt zu. Ausnahmen sind nur Länder mit sehr hohem politischem Risiko Hermes liefert in über 20 europäische Länder Preise Mit Geschäftskunden werden Preise individuell verhandelt, je nach Sendungsmenge und Zielland Für gewerbliche Versender erstellt DPD ein individuelles Angebot. Für Kleinversender bietet DPD den Versand ins EU-Ausland an. Der Preis wird dann anhand der Paketgröße und des Ziellandes ermittelt GLS verhandelt Preise kundenspezifisch in Abhängigkeit von Volumen, Versandstruktur und Verkehrswegen Die Preise für den Versand ins Ausland werden individuell mit dem Auftraggeber verhandelt Laufzeiten sind je nach Land unterschiedlich Classic-Pakete innerhalb Europas: 1 bis 4 Tage, außerhalb Europas 3 bis 7 Tage; weltweit mit ExpressService: 1 bis 4 Tage Innerhalb Europas 2 bis 4 Werktage, abhängig vom Zielland; individuelle Auskunft über Laufzeit in weit entfernte Regionen Innerhalb Europas: 3 bis 5 Werktage, in Nachbarländer wie Österreich oder Niederlande: 1 bis 2 Werktage Wie lange sind Pakete ins EU-Ausland oder in andere Länder unterwegs? INTERNET WORLD Business 24/14 Quelle: Angaben der Unternehmen www.bodfeld-apotheke.de Internationale Bestellungen nehmen zu Die stationäre Bodfeld Apotheke wurde 2006 eröffnet. Ein Jahr später startete Apotheker Holger Neubert mit dem Online-Versand. Um internationale Kunden besser anzusprechen, wurde Bodfeld-apotheke.de in neun Sprachen übersetzt. Wie hoch ist der Anteil der internationalen Bestellungen an Ihrem Online-Umsatz? Holger Neubert: Zwischen 10 und 20 Prozent des Online-Umsatzes stammen von Bestellungen aus dem Ausland. Es ist das am stärksten wachsende Umsatzsegment unserer Versandapotheke mit einer jährlichen Steigerung von rund 50 Prozent. Mit welchen Versanddienstleistern arbeiten Sie für den internationalen Versand zusammen? Neubert: Noch vor drei bis vier Jahren haben wir Pakete ausschließlich mit DHL ins Ausland versendet, die anderen Anbieter waren damals schlicht zu teuer. Das hat sich geändert. Seit Juli 2014 versenden wir mit Hermes in alle EU-Staaten. Hermes hat den EU-weiten Versand ausgeweitet und bietet attraktive Konditionen sowie schnelle Lieferzeiten. Alle Pakete, die weiter weg befördert werden, nach China, Russland oder Nordamerika, werden mit DHL versendet. Was kostet der Versand ins Ausland? Neubert: Das hängt vom jeweiligen Land ab. Ein Paket nach Österreich kostet rund 6 Euro, nach Spanien 15 Euro. Innerhalb der EU liegen die Preise in dieser Spanne. Ein Paket nach China kostet im Durchschnitt um die 69 Euro. Wie lang sind die Pakete unterwegs? Neubert: Innerhalb der EU dauert der Versand zwischen zwei und vier Werktage, weltweit kann es schon fünf bis sieben Tage dauern, bis das Paket ankommt. Jeder Kunde erhält eine Tracking-Nummer zur Paketverfolgung. TECHNIK 30 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Vorbereitung auf mehr Traffic Flexiblere Verwaltung und bessere Performance – wie Trigema seinen Online-Shop neu aufgesetzt hat ach den ersten erfolgreichen E-Commerce-Jahren stehen viele Markenartikler und Händler vor der Überlegung, ob ihre bisher genutzte Software noch zur Weiterentwicklung ihrer Online-Vertriebsstrategie passt. Oder ist es sinnvoller, auf eine andere Plattform zu migrieren? Der Bekleidungshersteller Trigema hat diese Frage kürzlich für sich gelöst. Der Online-Shop von Trigema war in die Jahre gekommen. Seit 2007 lief Trigema.de auf der Shop-Software Hybris 3.1. klar, dass wir entweder die Hybris-Software updaten oder den Shop auf eine andere Plattform migrieren müssen“, berichtet Jürgen Gassner, Bereichsleiter Einkauf und E-Commerce bei Trigema. 2013 erwirtschaftete Trigema laut eigenen Angaben einen Umsatz in Höhe von 88,9 Millionen Euro. „Rund neun Prozent unseres Gesamtumsatzes werden aktuell über den Online-Vertrieb inklusive der Marktplätze generiert“, sagt Gassner. Er geht davon aus, dass dieser Anteil künftig weiter steigen wird. Der Shop sollte das stemmen können. Gegen Hybris sprachen laut Gassner zum einen die höheren Kosten und zum anderen, dass für die Wartung des Shops und selbst für geringe inhaltliche Änderungen immer externe Dienstleister hinzugezogen werden mussten. Trigema wollte jedoch die Content-Pflege ins eigene Unternehmen holen, um die Shop-Inhalte und Kampagnen flexibler selbst gestalten Trigema-Inhaber Wolfgang Grupp in der Nähezu können. Zudem sollte die rei in Burladingen Performance des Shops gesteigert und die Handhabung insgesamt einfacher werden. Ende 2013 war das Shop-System deshalb Eine weitere Herausforderung war, dass schon lange nicht mehr auf dem neuesten Trigema gleichzeitig die ERP-Software Stand. Bei Trigema sah man in der Vergan- Microsoft Dynamics AX eingeführt hat genheit keinen Mehrwert in einer Investi- (Anm.: ERP steht für Enterprise Ressource tion für eine neuere Version und scheute Planning, diese Software dient zur Verdaher die hohen Kosten. waltung und Planung aller UnternehDoch nun soll der Online-Vertrieb stär- mensressourcen). ker ausgebaut werden. Also stand eine Entscheidung an: „Wir arbeiteten mit Punktesystem zur Auswahl einer älteren Hybris-Version. Uns war Gassner und sein Team erstellten eine Anforderungsliste für die Shop-Software und sahen sich verschiedene Lösungen an, Steckbrief darunter Demandware, Magento, Oxid eShop, Intershop und Commerce-Tools. ∙ Auftraggeber: Trigema Inh. W. Ein Punktesystem bildete ab, wie gut jede Grupp e.K., Burladingen Software die Anforderungen erfüllte. Das ∙ Auftrag: Relaunch des OnlineRennen machte schließlich Oxid eShop Enterprise Edition 5.1 – „aus verschiedeShops Trigema.de ∙ E-Commerce-Agentur: nen Gründen“, erklärt Gassner. Die SoftJankowfsky AG ware sei flexibel, habe eine integrierte ∙ Shop-Software: Oxid eShop EnterHochlastfunktion, sei zukunftsfähig und könne modular erweitert werden. prise Edition 5.1 ∙ Hosting: Profihost Die Jankowfsky AG war als E-Commerce∙ ERP-Software: Microsoft DynaAgentur am Relaunch beteiligt. Sie berichtet, dass die Produktvielfalt mit zahlreimics AX (Branchenlösung Circon chen Varianten und Attributen eine Fashion) besondere Herausforderung darstellte. Teilweise gibt es bis zu 150 verschiedene Von Jankowfsky entwickelte Module ∙ Content-Management-System: Farben und Varianten pro Produkt. Im Shop werden Artikelbilder mit AbbildunCMS4Oxid gen kombiniert, auf denen Models die ∙ Newsletter-Versand: Produkte tragen. Die automatische ZuInxmail4Oxid weisung zu den Kategorien „Damen“, ∙ Filternavigation: Filter4Oxid „Herren“ und „Kinder“ muss klappen. N Klarer Aufbau der Einstiegsseite: Große Bilder dienen der emotionalen Ansprache, die Vorteile werden deutlich kommuniziert Für die Anbindung des Shops an verschiedene Online-Vertriebskanäle nutzt Trigema die Software „TB One“ von Tradebyte. Mittels bereits vorhandener Schnittstellen wurden die Produktsuche (Dienstleister: Factfinder), die Webanalyse (Econda) und der E-Mail-Newsletter-Versand (Inxmail) eingebunden. „Wir können jetzt schneller eigene Landing Pages bauen und auf Ereignisse reagieren“ Jürgen Gassner, Bereichsleiter Einkauf und E-Commerce bei Trigema www.trigema.de Damit die Datenmenge fließend verarbeitet werden kann, wurde die Standardschnittstelle zwischen dem Oxid-eShop und der ERP-Software erweitert. Die Produktbilder sollten zentral verfügbar sein und gleichzeitig für verschiedene Vertriebskanäle genutzt werden. Deshalb wurde ein Content-Delivery-Netzwerk (CDN) installiert. Dadurch können der Shop oder Marktplatzpartner schnell und zur gleichen Zeit auf die Daten zugreifen. Eine weitere Anforderung war, die Daten des Kundenbonussystems aus den Jahren 2013 und 2014 aus dem alten in das neue Shop-System zu übernehmen. Gleichzeitig wurden zusätzliche Felder integriert. Durch ihre Integration können nun die Bonuswerte beziehungsweise die Bonusberechnungen der Kunden live und tagesaktuell im Shop-System erarbeitet werden. Weitere Projekte Seit Mai 2014 ist der neue Trigema-Shop nun online, der Relaunch dauerte rund ein halbes Jahr. Die gleichzeitige Implementierung einer neuen ERP- und einer ShopLösung war eine Herausforderung. Gassner ist mit dem neuen Shop zufrieden, weil die Lösung kostengünstiger als Hybris und zudem flexibler ist. „Wir können jetzt zum Beispiel viel schneller eigene Landing Pages für Kampagnen bauen und sofort auf Ereignisse wie die Fußballweltmeisterschaft reagieren“, erzählt er. Doch nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Es gibt noch einiges zu tun. Trigema arbeitet schon an weiteren Projekten: „Die nächste Baustelle ist Mobile“, erklärt Gassner. Zudem sollen Online-Kunden schon bald die Möglichkeit erhalten, ihre TShirts oder andere Kleidungsstücke mit eigenen aufgedruckten oder gestickten Motiven zu personalisieren. Deswegen wird demnächst die PersonalisierungsSoftware des Schweizer Anbieters Melco ◼ im Online-Shop lanciert. Ingrid Schutzmann internetworld.de/is Wenn Sie von München nach Frankfurt wollen, fliegen Sie ja auch nicht über Fort Meade, Maryland. Warum sollte man nicht auch beim Datenaustausch den direkten Weg nehmen? In unserer in Deutschland gehosteten clouD kommunizieren virtuelle Server direkt untereinander oder mit Ihnen. Direkte Wege gehen heißt: Daten geschützt zur Verfügung stellen. Die Sicherheit von Daten in unserer clouD ist für uns selbstverständlich, weil es um Ihre Daten geht. Wir stehen für Ihre Sicherheit. Das nennen wir Hosting – safe in Germany. filoo.de/meade TECHNIK 32 INTERNET WORLD Business PraxisTipp Andreas Graap Berater und Online-MarketingExperte www.andreasgraap.de Drei kapitale Fehler im Online-Shop Selbst große Online-Shops schöpfen bei der Kundenakquise nicht ihr volles Potenzial aus. Eine Analyse, welche Fehler sehr oft gemacht werden: 1. Besucher, die nicht kaufen, werden nicht an den Shop gebunden Besucher der Webseite werden nur in zwei Kategorien eingeteilt: in Käufer und in Nicht-Käufer. Kaum ein OnlineShop unternimmt aber den Versuch, die Nicht-Käufer als Interessenten und im nächsten Schritt als Kunden zu gewinnen. Bieten Sie ihnen aktiv einen Newsletter an und bewerben Sie ihn. Stellen Sie die Vorteile des Newsletters heraus. So haben Sie eine Chance, Nicht-Käufer über den Newsletter als Interessenten zu gewinnen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt in Käufer umzuwandeln. 2. Die Sorgen und Ängste der Besucher werden nicht ernst genommen Online-Shops verlassen sich meist nur auf Trust-Siegel wie TÜV-Plaketten oder Bewertungen von Nutzern, wenn es darum geht, bei Neukunden Vertrauen aufzubauen. Die Wenigsten aber nehmen die Sorgen und Ängste der Besucher wirklich ernst. Zweifel oder Fragen müssen während des Einkaufs ausgeräumt werden. Deshalb sollten Shops genau analysieren, an welchen Stellen Unsicherheiten entstehen und diese während des Verkaufsprozesses durch entsprechende Hinweise ausräumen. 3. Die Fokussierung des Shops fehlt Im Idealfall richtet ein Online-Shop sein Angebot fokussiert auf die besonderen Bedürfnisse der Zielgruppe aus. Die Produktpalette muss für diese Zielgruppe sinnvoll sein und darf nicht verwässert werden. Wer sich klar aufstellt, erhält letztlich auch die Besucher, die konkret nach den Produkten im Shop suchen. Dadurch fällt es leichter, diese Besucher in Kunden zu verwandeln. Wer zusätzlich über einen Blog und Social-Media-Aktivitäten Kompetenz in dieser Branche aufbaut, kann schnell zum Marktführer werden. 24. November 2014 24/14 Das Tablet übernimmt Forrester-Prognose: In vier Jahren läuft die Hälfte der Online-Umsätze über Tablets und Smartphones nline-Händler, die ihren Shop noch nicht für mobile Geräte optimiert haben, sollten sich ins Zeug legen. Denn der Umsatzanteil, der über Smartphones und vor allem über Tablets im digitalen Handel generiert wird, soll in den nächsten Jahren rapide steigen. Im Jahr 2018 wird knapp die Hälfte (49 Prozent) der Umsätze im Online-Retail, inklusive des Online-Reiseverkaufs, von mobilen Geräten und Tablets stammen, prognostizieren die Marktforscher von Forrester im Report „European Mobile and Tablet Commerce, Forecast 2013 to 2018“. Die Studie differenziert nach „Mobile Retail“ und „Tablet Retail“. „Mobile“ bezeichnet die Umsätze, die über Smartphones kommen. Deren Anteil und auch das Wachstum sind deutlich kleiner. Verkäufe über Smartphones legen im Schnitt in den kommenden Jahren um 27 Prozent zu, so der Report. Im Jahr 2018 werden dann 28,2 Milliarden Euro mobil umgesetzt. Die Zahlen beziehen sich auf die sieben westeuropäischen Länder Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Spanien, Schweden und Großbritannien. Tablets hingegen übernehmen Funktionen, die bislang von PCs oder Notebooks erfüllt wurden. Aufgrund der Bildschirmgröße und der Nutzungssituation zu Hause fällt es auf Tablets leichter zu stöbern. Auch die visuelle Ansprache der Käufer über emotionale Bilderwelten funktioniert darauf gut. O Das Volumen des Tablet Commerce wird dementsprechend von 17,3 Milliarden Euro im Jahr 2013 auf 113,3 Milliarden Auf Tablets funktioniert die visuelle Ansprache in vier Jahren ansteigen. Traditider Konsumenten besonders gut onelle E-Commerce-Kategorien wie Mode werden 2018 gut zwei Drittel des gesamten Tablet Commerce zum „Multichannel Enabler“. Da Smartausmachen, glauben die Forrester-Analys- phones während des gesamten Kaufproten. Mit Smartphones hingegen werden zesses für die Recherche eingesetzt wereher Medienprodukte wie Bücher oder den, ist ihr Einfluss nicht zu unterschätDVDs eingekauft, also Waren, die keine zen. Konsumenten erwarten auf den kleigrößere Recherche erfordern. nen mobilen Geräten das gleiche EinWelche Empfehlungen resultieren daraus kaufserlebnis wie auf den großen Screens. für den Handel? Das Smartphone wird Deshalb sollten Händler einen „Mobile first“-Ansatz verfolgen. Nur auf den Umsatz zu blicken, der über mobile Geräte angestoßen wird, greift dabei jedoch zu kurz. Umsatz Tablet Retail E-Business-Verantwortliche sollten analysieren, welche Rolle die Geräte während 113,3 des gesamten KaufentscheidungsprozesAngaben in ses spielen, zum Beispiel auch beim EinMilliarden Euro 94,2 kauf im stationären Handel. So sollten Händler darauf vorbereitet 71,4 sein, dass Kunden im Laden ihr Smart49,5 phone für Entscheidungen nutzen, und diesen Einsatz entsprechend fördern. Als 31,1 Beispiel nennt der Report die SmartphoneApp des britischen Lebensmittelhändlers Asda. Diese verfüge nun über einen „In2014* 2015* 2016* 2017* 2018* Store“-Modus, mit dem Kunden die EinDas durchschnittliche jährliche träge auf ihrer Einkaufsliste abhaken und Wachstum beträgt 46 Prozent ihre Ausgaben im Blick haben, während INTERNET WORLD Business 24/14 sie im Laden einkaufen. ◼ Quelle: Forrester Research; * Prognose Ingrid Schutzmann Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Webauftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Versicherungsgruppe BGV Relaunch der Website mit neuer Suchfunktion, Tarifrechner und OnlineVertragsverwaltung Netpioneer Bundeslandwirtschaftsministerium Relaunch der Website im Responsive Design, Einsatz einer Facettensuche und Entwicklung eines Besuchstermin-Tools Aperto/Materna Canada Goose Einsatz der Shop-Software Demandware Commerce Demandware Holy Fashion Group Einrichtung mobiler Shops für Strellson und Joop auf Basis von Hybris Sinner Schrader Level by Level Aufbau des Shops Polaboy.de für Foto-Kunstwerke Netshops Rhein-Neckar Löwen Relaunch der Site des Handball-Bundesligisten im Responsive Design Dots United Sixt Einsatz der Adserving-Technologie für das internationale digitale Onsiteund Offsite-Marketing Adition Technologies Soldan Implementierung des Product-Information-Management- und des Media-Asset-Management-Systems von Informatica Nionex Steinway & Sons Website-Relaunch des Flügel- und Klavierherstellers in sechs Sprachen Commerce Plus Zooplus Einsatz von Payment-Lösungen für die Akzeptanz von Kredit- und Debitkarten in den 24 Ländershops des Heimtierbedarf-Händlers Wirecard Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 24. November 2014 AFFILIATE MARKETING 24/14 BILDBEARBEITUNG PLZ INTERNET WORLD Business PLZ DOMAINS 6 9 PLZ 1 ProfiMasking www.profimasking.de Björn Brücker Föhrenstrasse 33 D-90530 Wendelstein Tel.: +49 9129/2969696 Fax: +49 3212/1395849 [email protected] Fotografie - Bildbearbeitung Multimedia: visuelle Produktbildoptimierung für Onlineshops, Webseiten und Kataloge. Integrierte branchenspezifische Lösungen für den Onlinehandel. Firstlead GmbH www.adcell.de Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 100.000 Partnern und ohne SetupGebühr! PLZ 2 Intelligente Digitalisierung von Marken und Kundenbeziehungen. Deutschlandweit an 10 Standorten in Ihrer Nähe. 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Über 100 bekannte Markenartikler und Händler vertrauen uns. Konzeption, Realisierung und Videostreaming aus einer Hand. e-dynamics GmbH www.e-dynamics.de Franzstraße 53 52064 Aachen Tel.: +49 (0)241 - 978870 [email protected] Fachliche und technische Unterstützung und Beratung in anspruchsvollen Web Intelligence Projekten PLZ 7 econda GmbH www.econda.de Sven Graehl Eisenlohrstraße 43 76135 Karlsruhe Tel.: +49 (0) 721 6630350 [email protected] econda Web-Analyse und Recommendation Lösungen dienen der Erfolgsmaximierung im E-Commerce. Meistgenutzte kommerzielle Web-Analyse-Lösung bei Deutschlands Top 100-Versandhändlern (vgl. Top 100 des Dt. Versandhandels 2012, hrsg. VDV/VH). WEBSPACE Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Informationen unter [email protected] oder Tel.: 089/74117 281 WEB-TRACKING Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Informationen unter [email protected] oder Tel.: 089/74117 281 VIRAL MARKETING/ SEEDING WHITE-LABEL Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Informationen unter [email protected] oder Tel.: 089/74117 281 Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Informationen unter [email protected] oder Tel.: 089/74117 281 Ihr Unternehmen ist nicht dabei? Senden Sie eine E-Mail an: [email protected] PERSONALIEN 24. November 2014 24/14 INTERNET WORLD Business 37 Ralf Reckmann Jürgen Strätker Sony Mobile Communications, Düsseldorf Im Management Team für Deutschland verantwortet Jürgen Strätker als Vertriebsleiter die Aktivitäten bei Sony Mobile Communications. Bisher war er für die Beziehungen zu Distributoren und Fachhandelspartnern zuständig. Er berichtet an Gernot Teufel, Country Head Germany Sony Mobile. www.sonymobile.com/de Adler Modemärkte, Haibach Anna Reiländer Belboon, Berlin Mit einer neu geschaffenen Position wollen die Adler Modemärkte ihren Online-Umsatz vorantreiben: Ralf Reckmann kommt als Head of E-Commerce an Bord und soll die Internet-Angebote des Unternehmens noch besser mit dem stationären Geschäft verzahnen. Zuletzt war Reckmann als Managing Director seiner Beratungsfirma RDC unter anderem für Arvato und Vorwerk tätig. Von 1988 bis 2006 war er darüber hinaus in verschiedenen Führungspositionen innerhalb der KarstadtGruppe beschäftigt. Spätestens mit der nächsten Frühjahr-/Sommer-Kollektion will Adler unter anderem SameDay-Delivery einführen. www.adlermode.com Beim Affiliate-Netzwerk Belboon steigt Anna Reiländer zur Geschäftsleiterin auf. Bislang war sie Head of Key Account Management und in dieser Position unter anderem für die Betreuung von Agenturen und das Projektgeschäft zuständig. Reiländer, die bereits seit 2005 bei dem Berliner Unternehmen arbeitet, folgt auf Michael Kruse, der zum Jahresende ausscheidet und sich neuen Projekten widmen will. www.belboon.de Arnaud Valion Travel Audience, Berlin Mit dem neuen Head of Sales France Arnaud Valion treibt das Online Marketing Network Travel Audience, Spezialist für die Reisebranche, seine Expansion voran. Der bisherige Advertising Manager von Mobile International berichtet an Gert-Jan van Wijk, Head of Sales Europe. www.travelaudience.com mierung und Koordination mit dem Sales Team. Verstärkung erhält Dunzinger von Sophie Mayer-Leidlmair. Die 20-Jährige ist neu bei Twyn und soll das Team unter anderem in den Bereichen Monitoring und Reporting, Optimierung sowie bei der Integration neuer Publisher unterstützen. www.twyn.com Norbert Neumeister Waga, Düsseldorf Als User Experience Director geht Norbert Neumeister, bisher Leiter Kreation und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung am Frankfurter Standort von Sinner Schrader, zu Waga. Bei der Marken- und Designberatung soll der 40Jährige den Bereich User Experience leiten und Kunden wie Tetra betreuen. www.waga.net Anja Keckeisen Holidaycheck, München Jeff Platón Interactive Intelligence, Indianapolis Termine Online B2B Conference Strategien für Ihr Online Marketing im B2B-Bereich zeigt diese Konferenz auf, an deren zweitem Tag unter anderem die Themen Social Media, Content Marketing, SEO und SEA, Recht, E-Mail-Marketing und Online-Kennzahlen in IntensivWorkshops vermittelt werden. Termin: Hamburg, 1. und 2. Dezember 2014 Kosten: Für unsere Leser ab 450 Euro statt 590 Euro zzgl. MwSt. (Code: obc14diwb) www.online-businessInfo: conference.de LeWeb Auf dieser Konferenz für digitale Innovationen diskutieren Vertreter von Marken, Martin Dunzinger / Sophie MayerLeidlmair Twyn Group, Wien (A) Der bisherige Media Consultant & Business Analyst der Twyn Group Martin Dunzinger steigt auf: Künftig verantwortet der 24-Jährige, der seit vier Jahren bei dem Wiener Dienstleister beschäftigt ist, als Leiter des Kampagnenmanagements unter anderem die Bereiche Personalentwicklung, Prozessopti- Start-ups, Medienunternehmen und Technologiefirmen über Trends und die Zukunft der Internet-Branche. Zu den Referenten zählen unter anderem Vertreter von Google, Lego, Paypal, Nestlé, Allianz, Unruly, Indiegogo sowie Ogilvy & Mather. Termin: Paris (F), 9. bis 11. Dezember 2014 Kosten: 1.890 Euro (Preis gültig bis 28. November und inkl. MwSt.) www.leweb.co Info: DLD15 Mehr als 150 Speaker und 1.000 Besucher werden zur elften Ausgabe dieser Konferenz erwartet, die „Digital Giants“, Start-ups, führende Meinungsmacher und Branchengrößen zusammenbringen möchte. Das Programm wurde bislang noch nicht veröffentlicht. Termin: München, 18. bis 20. Januar 2015 Foto: Natalia Zmajkovicova Der Software-Hersteller Interactive Intelligence, der hierzulande mit einem Büro in Frankfurt am Main vertreten ist, holt Jeff Platón als neuen Chief Marketing Officer. Er kommt von Cisco und verantwortet die Bereiche Corporate- und Produkt-Marketing, Public Relations, strategische Allianzen sowie Channel-Programme. www.inin.com/de Zum 15. November ist Anja Keckeisen bei dem Hotelbewertungs- und Buchungsportal Holidaycheck als Chief Commercial Officer in die Geschäftsführung eingetreten. Die 47-Jährige, die bereits im März 2014 interimsweise die Position des Managing Directors für die DACH-Region übernommen hatte, verantwortet in Zukunft das Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie die Bereiche Vertrieb, Marketing und Servicecenter. www.holidaycheck.de Kosten: Auf Einladung www.dld-conference.com Info: Smart Data Summit Wie Sie mit den richtigen Daten mehr Effizienz im Marketing erreichen, zeigt Ihnen diese Veranstaltung kompakt an einem Tag. Auf der Agenda stehen Vorträge und Praxisberichte unter anderem zu den Themen Customer-Journey-Analyse, Marketing Automation, Personalisierung, Data-Management-Plattformen sowie Datenqualität und Datenschutz. Zielgruppe sind insbesondere Führungskräfte und Manager aus den Bereichen Database, (Online) Marketing, CRM und Kommunikation sowie Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen aller Branchen sowie Mitarbeiter von Mediaund Werbeagenturen. Termin: München, 29. Januar 2015 Fabian Sessler CJ Affiliate by Conversant, München Als Account Director startet Fabian Sessler beim Affiliate-Netzwerk CJ Affiliate by Conversant. In der Position leitet der bisherige Teamleiter von Nonstop Consulting das deutsche Account Management Team. Der 36-Jährige berichtet direkt an Country Manager Tobias Allgeyer. www.de.cj.com Bertil Lundell Tradedoubler, Stockholm (S) Die schwedische Performance-MarketingAgentur Tradedoubler heuert Bertil Lundell als Chief Technical Officer an. Zuletzt war Lundell, der an CEO Matthias Stadelmeyer berichtet, Vive President Engineering bei der Orc Group in Stockholm. www.tradedoubler.com Kosten: Für unsere Leser 490 Euro statt 590 Euro zzgl. MwSt. (Code: SDSJ15iwb) www.smart-data-summit.de Info: Campixxweek Mit einer Mischung aus Konferenz, Barcamp, Networking- und Fun-Event richtet sich diese Veranstaltung an alle Interessierten zum Thema Online Marketing. Von Montag bis Freitag dreht sich jeden Tag alles um ein jeweils anderes Thema, von Neuromarketing über Creativity und Inbound Marketing bis hin zu Media und Communication. Am Samstag und Sonntag, 14. und 15. März, steht zudem Suchmaschinenoptimierung auf der Agenda des abschließenden SEO Campixx. Termine: Berlin, 9. bis 15. März 2015 Kosten: 149 bis 645 Euro inkl. MwSt. www.campixx-week.de Info: STELLENMARKT 38 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Online Marketing Referentin/Referenten Schwerpunkt Web Analytics & Social Media Ameropa-Reisen GmbH Bad Homburg Web Entwickler (m/w) – Düsseldorf/ Erkrath ACTC GmbH Erkrath Online Marketing Coordinator (m/w) eCommerce Springer Science+Business Media Deutschland GmbH Berlin Director (m/w) e-performance FTI Touristik GmbH München Performance Marketing Manager (m/w) Closed GmbH Hamburg Manager Web Analytics (m/w) in Vollzeit für den Bereich E-Commerce Roller Gelsenkirchen Senior Media-Planer (w/m) Deutsche Bahn AG Senior Manager Display/Retargeting (m/w) Marc O‘Polo Einzelhandels GmbH Berlin Stephanskirchen / München Online-Marketing-Manager/SEM (m/w) Bonn norisbank GmbH Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] Berlin PERSONALIEN 24. November 2014 24/14 INTERNET WORLD Business Harm Behrens ePages, Hamburg Tom Adamski Ihr ManagementTeam verstärkt die Hamburger ePages GmbH mit Harm Behrens. Als CTO verantwortet der 45-Jährige bei dem Webshop-Software-Anbieter die Weiterentwicklung der Plattform. Bislang war er als Leiter des E-Commerce Competence Centers bei der Otto Group tätig. www.epages.com Unter Leitung von CEO Tom Adamski bietet das Publicis Groupe Network Razorfish Global, das aus der Zusammenführung der beiden Agenturen Razorfish und Rosetta entstanden ist, künftig seine Internet-Dienstleistungen an. Neben dem neuen Chief Executive Officer zählen Chief Financial Officer Ariel Marciano, Chief Talent Marcus Wille Etracker, Hamburg Razorfish, New York (USA) Officer Alicia Shankland, Chief Technology Officer Ray Velez, Chief Marketing Officer William Lidstone, Chief Creative Officer Daniel Bonner und Chief Strategy Officer Scott Sorokin zum Führungsteam. Alle Mitglieder der globalen Führungsriege berichten künftig direkt an Adamski. www.razorfish.com Patrick Edlefson Sizmek, Hamburg Vom Director Sales und Business Development steigt Patrick Edlefson zum Managing Director DACH von Sizmek auf. Damit verantwortet der 37-Jährige, der zuvor unter anderem bei der Ebuzzing Group in Hamburg beschäftigt war, in Zukunft die Geschäfte des Ad-Management-Anbieters in Deutschland, Österreich und der Schweiz. www.sizmek.com Christian Thiel Huth + Wenzel, Frankfurt am Main Als neuer Etat-Director soll Christian Thiel, der von Ogilvy & Mather kommt, künftig zusammen mit der Geschäftsführung das Neugeschäft der Agentur Huth + Wenzel vorantreiben. Zudem betreut der 35-Jährige, der bei Ogilvy für Ikea, Kraft Foods, Deutsche Bahn und SAP aktiv war, Kunden wie Mainova und KWS Saatgut. www.huth-wenzel.de David Armstrong Holiday Pirates, Berlin David Armstrong übernimmt bei der Holiday Pirates GmbH die neu geschaffene Position des COO. In dieser Funktion verantwortet er die internationalen Vertriebs- und Marketingaktivitäten des Reiseanbieters und treibt dessen globale Expansion voran. www.urlaubspiraten.de Klaus Lindinger Diligent Boardbooks, Frankfurt am Main Um ihren Marktanteil in Deutschland zu vergrößern, heuert Diligent Boardbooks Klaus Lindinger als Sales und Business Development Director für Deutschland an. Er wechselt von Oracle, wo als er Senior Regional Sales Manager beschäftigt war, zu dem Anbieter eines digitalen Organisationsportals für Führungskräfte. www.boardbooks.com John Riccitiello / David Helgason Unity Technologies, San Francisco (USA) Als Nachfolger von Mitgründer David Helgason übernimmt John Riccitiello (Foto) den CEO-Posten bei Unity Technologies, einem Betreiber einer Entwicklungsplattform für interaktive 2D- und 3D-Anwendungen. Bisher war der ehemalige CEO von Electronic Arts im Board of Directors bei Unity aktiv. Helgason bleibt als Executive Vice President für Strategie und Kommunikation verantwortlich. www.unity3d.com Eun-Kyung Park / Katja Hofem Pro Sieben Sat 1, Unterföhring Zum 1. Dezember 2014 steigen Eun-Kyung Park (Foto) und Katja Hofem in die Geschäftsführung der Pro Sieben Sat 1 TV Deutschland GmbH auf. Während Hofem (44) neben Kabel eins die strategische Weiterentwicklung und den Ausbau der neuen Sender innerhalb der Gruppe verantwortet, ist Park für den Bereich TV-Relations & Business Development zuständig. Die 36-Jährige, bislang Chefin des Senders Sixx, soll vor allem die Vernetzung der Free-TV-Sender mit allen digitalen Angeboten vorantreiben. www.prosiebensat1.de Der Web-Controllingund Targeting-Dienstleister Etracker erweitert seine Geschäftsleitung: Marcus Wille verantwortet künftig die Bereiche Marketing, Vertrieb, HR, Legal und Finanzen. Der 45-Jährige agiert gleichberechtigt neben Yves Stalgies, der für Produktentwicklung, Consulting sowie IT zuständig ist. Zuletzt war Wille, der wie Stalgies an die Gesellschafter Christian Bennefeld und Oliver Krapp berichtet, als Director Administration Europe bei der DemandSite-Plattform Dataxu beschäftigt. www.etracker.com Peter Geismar Econda, Karlsruhe Sein Client Relations Team erweitert der Web-Analyse-Spezialist Econda mit Peter Geismar. Der neue Senior E-Commerce Consultant kümmert sich vor allem um die Betreuung und Beratung von Bestandskunden. Außerdem ist Geismar, der zuletzt bei Europa Apotheek Venlo für die Bereiche Marketingund Web-Analyse verantwortlich war, für Schulungen und Webcasts zuständig. www.econda.de Paul Hesser Teamquest, Frankfurt Von MBS Dev. kommt Paul Hesser zu Teamquest, einem SoftwareAnbieter für IT-Service-Optimierung. Als neuer Präsident, CEO und Vorstandsmitglied soll der 48-Jährige die internationalen Geschäfte im Bereich IT Operations Analytics vorantreiben. www.teamquest.com Stellenmarkt Helmut Briggl Defacto Marketing, Erlangen Von der Sport Scheck GmbH in München, bei der er zuletzt als Bereichsleiter Zentrale Dienstleistungen tätig war, wechselt Helmut Briggl zur Defacto Marketing GmbH. Bei der Tochtergesellschaft von Defacto X, Agentur für CRM- und Dialogmarketing, kümmert er sich als neuer Client Service Director um die Beratung großer Kunden im Bereich Fashion und Retail. In seiner neuen Funktion berichtet der 38-Jährige, der zuvor 14 Jahre lang bei Sport Scheck in verschiedenen Positionen tätig war, an Geschäftsführer Marcus Wailersbacher. www.defacto-x.de 39 PERFORMANCE MARKETING MANAGER (M/W) Im Rahmen unserer weiteren Expansion suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt am Standort Hamburg einen Performance Marketing Manager (w/m). In dieser Position verantworten Sie die Konzipierung, Durchführung und Steuer ung sämtlicher Per formance -Marketing-Ma ßnah men im Bereich SEA, SEO sowie Affiliate Marketing in enger Abstimmung mit dem Head of eCommerce. Sie sind für die stetige Optimierung und die strategische Weiterentwick lung der Per formance - Marketing - Kanä le zuständig und verantworten die Erfolgskontrolle sowie die performanceorientierte Budgetverwaltung der einzelnen Kanäle. Sie verfügen über ein abgeschlossenes BWL Studium mit dem Schwerpunkt Online Marketing und haben mehrjährige Berufserfahrung in ei ner vergleich ba ren Posit ion au f Ku nden- o der Agent u rseite. S ie arbeiten ziel- und ergebnisorientiert, besitzen eine hands-on Mentalität sowie ein hohes Maß an Eigeninitiative. Sehr gute Kenntnisse im Umgang mit google Analytics und Microsoft Office setzen wir für diese Aufgabe ebenso voraus wie fundierte Englischkenntnisse. Wenn Sie sich durch diese Aufgabe angesprochen fühlen, freuen wir uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung inklusive Ihrer Gehaltsvorstellungen an Kristian Sidenius Lenz ([email protected]) oder per Post an: Closed GmbH Kristian Sidenius Lenz Straßenbahnring 6 20251 Hamburg SZENE 40 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Party trotz Streik Die 18. Affiliate Networxx am Münchner Flughafen war mal wieder ausgebucht – trotz Bahnstreik arkus Kellermann und die Gewerkschaften – eine Geschichte setzt sich fort. Als der Affiliate-Marketing-Experte im Frühjahr die 17. Affiliate Networxx am Flughafen München organisierte, streikten gerade die Piloten. Anfang November, bei Networxx Nummer 18, waren dann die Lokführer im Ausstand. Die Gäste ließen sich davon nicht abhalten und kamen wie immer zahlreich – etwa 400 Affiliates, Merchants und Agenturvertreter trafen sich im Airbräu zum Trinken, Essen, Feiern und Speed-Net- M 01 Search im Mittelpunkt Hamburg, München und Frankfurt waren die Stationen working. Rund 150 von ihnen hatten den Tag über bereits auf der Affiliate Conference ein ganztägiges Vortragsprogramm absolviert – und waren am Abend dankbar für ein Bier und eine Brotzeit. (fk) ◼ 01 Wie immer voll: Das Airbräu am Flughafen München 02 Grün statt Rot: Der neue Hauptsponsor heißt Xpand 360 statt Explido 03 Unermüdlicher Networker: NetworxxMacher Markus Kellermann von The Search Conference 2014 ustomer Journeys aus der Nutzerperspektive, SEO für verschiedene Endgeräte und Strategien für die OnpageOptimierung – die 6. Auflage der Fachkonferenz The Search Conference vermittelte den insgesamt rund 400 Teilnehmern aktuelles Know-how zu den Themen Suchmaschinenoptimierung und -marketing. Dabei zeigte sich deutlich: Der Kampf um eine optimale Auffindbarkeit des eigenen Webangebots ist keine Geheimwissenschaft, muss aber konsequent und mit einer klaren Strategie angegangen werden. Und Google bleibt ein schwieriger Gegner, der oft mit ◼ verdeckten Karten spielt. (fk) C 02 01 Großes Interesse an SEO und SEA: Volles Haus in München 02 Fünf Klicks für mehr Traffic: Diana Karcz von der Online Solutions Group Fotos: Frank Kemper Fotos: Frank Kemper 01 03 03 SEO-Tipps live am Objekt: Florian Stelzner (l.), Florian Elbers (r.). 02 03 INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 3, 89073 Ulm Geschäftsführer Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion: Till Dziallas (tdz), [email protected] Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Stefan Hofer (host), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Falk Hedemann, Stefan Mey, Helmut van Rinsum Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Textchefin: Vera Günther (vg), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17–432, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17–281, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19 vom 01.10.2014 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17–111, E-Mail: [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17–205, Fax: (089) 741 17–101 E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. 24. - 25. März 2015, München Jetzt anmelden zum Kongress Die Zukunft des E-Commerce Smart Emotional Data Shopping Cross- E-Commerce Channel B2B Mit Code IW15iwb 240,– € bei Kongresstickets sparen: internetworld-messe.de InternetWorldMesse #iwm MEINUNG 42 INTERNET WORLD Business 24. November 2014 24/14 Böse Sharing Economy? Die Wirtschaft braucht mehr Rule Breakers wie den Taxi-Konkurrenten Uber izenzierte Taxifahrer und ihre Taxizentralen protestieren gegen Uber und bringen das Thema vor die Gerichte und in die Medien. Was wir erleben, ist eine normale Verteidigungsstrategie der alten Machthaber in Zeiten des technologischen Wandels. Als Ende des 19. Jahrhunderts in England die ersten Automobile rollten, setzte die Droschkenlobby im Parlament den sogenannten „Red Flag Act“ durch: Jedem Auto musste ein Mann mit einer roten Flagge voranlaufen, weil die Autos ansonsten angeblich zu gefährlich seien. Dies sicherte der Droschkenindustrie tatsächlich für ein paar Jahre ihre Macht. Etwa 13 Jahre dauerte es, bis die Allgemeinheit das Gesetz einfach ignorierte. Erst 31 Jahre später wurde es wieder abgeschafft. Ähnliches passierte in Deutschland nach der Erfindung des Tonfilms. Wütende Proteste der Berufsmusiker (die bislang jeden Stummfilm im Kino live auf ihren Instrumenten begleitet hatten) behaupteten, der Tonfilm sei „geistiger Mord“, „verderbe das Gehör“ und „ruiniere die Existenzen der Musiker“. Vergleichen Sie dies mit den Argumenten der Taxizentralen, Gewerkschaften und Verbraucherschützer von heute. Sie werden verblüffende Ähnlichkeiten feststellen. Dass Uber die Taxis verdrängt, ist eine Mär. Das Gegenteil ist der Fall: Wer jemals in San Francisco die Uber-App gestartet hat, der findet gleichberechtigt neben den Bestellbuttons für SUV, Black Car, UberX und Uberpool auch den Button „Taxi“. Uber versorgt Taxifahrer mit Aufträgen, allerdings zu den Spielregeln von Uber, nicht zu denen der Taxizentralen. L Was andere schreiben Reinhard Loske, Nachhaltigkeitsforscher, auf Zeit.de Gibt es gar keinen Regulierungsbedarf, wie uns Uber & Co. weismachen wollen? Das trifft wohl eher nicht zu. Umgekehrt kann es aber auch nicht sein, dass die Sharing Economy von der Politik gleich totreguliert wird, nur weil sie mit ständischen Interessen kollidiert. Mark Böschen, „Manager Magazin“ Das Geschwätz von der „neuen Share Economy“ ist nur Folklore. New York handelt (im Umgang mit der Zimmervermittlung AirBnB) klug, wenn es überprüft, ob unter dieser Tarnung Steuern, Sozialabgaben und Standards umgangen werden. Deutsche Großstädte sollten dies auch tun. Daniel Bakir, Stern.de Es scheint so, als ob die sympathische Sharing-Idee fast zwangsläufig missbraucht wird – von kleinen Anbietern genauso wie von kommerziellen Geschäftemachern. Die Sharing Economy funktioniert daher offenbar nur nach strengen Regeln. „Dass Uber die Taxis verdrängt, ist eine Mär. Das Gegenteil ist der Fall“ Sven Gábor Jánszky, Trendforscher, Executive Director der 2b Ahead ThinkTank GmbH www.2bahead.com In der Industriegesellschaft sicherte der Besitz von Infrastruktur (also Produktion, Logistik und Shops) automatisch die Macht über den Kunden. Aber seit mehr als zehn Jahren zieht in den meisten Branchen eine neue, kostenlose Infrastruktur ein: das Internet. Auf diese Weise wird der Besitz von Infrastruktur von der Macht über das Geschäft entkoppelt. Natürlich wird auch künftig noch Hardware produziert, aber die Macht über die Kundenbedürfnisse liegt im Massensegment bei den Datenaggregatoren. Sie wissen, wann wel- #Mobile_Shopping cher Kunde welches Bedürfnis hat. Dieses Wissen verauktionieren sie an die Produzenten. Dies ist eine klare Machtverschiebung – zu Ungunsten der Hardwareproduzenten. Künftig gilt: Wer die Daten hat, definiert die Regeln. Dies ist die wahre Veränderung, die den etablierten Playern Angst macht. Es gibt künftig keine Einheitskunden mehr, die zu Einheitspreisen mit Einheitsdatenschutzlevel und EinheitsZielgruppenbedürfnissen in Einheitstaxis fahren. Stattdessen zieht in unsere Geschäftsmodelle eine wohltuende Logik ein: Wir sind keine Einheitsmenschen. Wir möchten manchmal in der Limousine fahren und mehr bezahlen, manchmal beim Nachbarn mitfahren und weniger zahlen, ab und an vielleicht in der Gruppe mitfahren und noch weniger zahlen. Und es gibt auch diejenigen die weiterhin Taxi fahren wollen, weil sie der Marke vertrauen. Sollen sie es tun! Es ist eine Mär, dass Kunden nach einem Einheitspreis für Taxis, nach einem Einheitstaxi streben. Vermutlich wollten die Kunden das noch nie. Wir haben es ihnen aber bisher aufgezwungen. Dies wird sich jetzt ändern – auf Grundlage von Datenanalysen, mit denen Produkte und Services adaptiv gemacht werden. Die angebliche Sharing Economy ist in Wirklichkeit eine Datenanalyse-Wirtschaft. Wir brauchen kein Verbot von Uber. Wir brauchen mehr Ubers. Und wir brauchen Rule Breaker! Am besten deutsche Rule Breaker. Auch in Ihrer Branche. Denn das, was wir heute im Taxigeschäft sehen, ist nur ein Vorgeschmack darauf, was wir in den kommenden Jahren in Ihrer Branche erleben werden. ◼ Zitat Jacob Morgan, „Forbes“ Viele der Dinge, die früher einfach unter „Mieten“ fielen, gelten heute als Sharing Economy. Es scheint, als wenn jedes Unternehmen, das sich irgendwie an Verbraucher richtet, heute zur Sharing Economy gezählt wird. Doch das wird ausgebügelt werden, wenn der Markt Reife erlangt. 50 Prozent der Top-100-Mobile-Shops in Deutschland bieten ihren Kunden keine Möglichkeit, direkt beim Shop anzurufen. Quelle: Konversionskraft „Wenn fast die Hälfte der Bürger gar nichts oder nur wenig mit Computern anfangen kann, muss uns das wachrütteln“ Bitkom-Vizepräsident Achim Berg zu einer Studie über Computerkenntnisse in der Bevölkerung Was wir sagen, das tun wir. Was wir tun, das tun wir für Sie. Wenn zwei Parteien nicht nur wissen wovon sie sprechen, sondern auch Spaß an der Sache haben, dann unterhalten sich nicht nur Kunde und Anbieter. Da sprechen Profis miteinander. Sollte dies dann noch zu einer Geschäftsbeziehung führen, haben wir natürlich auch nichts einzuwenden. Wir haben keine Kunden, wir haben Partner. Das nennen wir Service made in Germany. thomas-krenn.com/thomas-krenn Mit 1 Klic k zu Ihrem Server Maßgesch neid erte Read ymade-Se uriert, so rver. fort einsa mit nur ei tzbereit u nem Klick nd im Waren korb. Vorkonfig Mehr daz u unter: thomas-k renn.com /1 8QGZLHÁH[LEHOLVW,KU6HUYHU" Anbieter: domainfactory GmbH, Oskar-Messter-Str. 33, 85737 Ismaning, Deutschland Foto: Akhilesh Sharma / Fotolia )OH[LEHOVNDOLHUEDUH&ORXG6HUYHU2Q'HPDQG mit nutzungsbasierter Abrechnung JiffyBox direkt einrichten und 24 Stunden gratis testen