Inhaltsverzeichnis 1 Hinweise zur Arbeit mit diesem Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 Übersicht über Lernbereiche im Physikunterricht der Klassen 6 – 10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . 14 4.1 Lernbereich 1: Grundlagen der Elektronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 4.2 Lernbereich 2: Energieversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4.2.1 Energieversorgung gestern, heute und morgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4.2.2 Elektromagnetische Induktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 4.2.3 Energie der Atomkerne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 4.3 Lernbereich 3: Bewegungsgesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 4.3.1 Größen und Gesetze der Kinematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 4.3.2 Newtonsche Gesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 5 Hinweise zu den Experimenten des Lehrbuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 6 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 7 Aufgaben des Arbeitshefts mit Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 3 1 Hinweise zur Arbeit mit diesem Material Die folgenden Empfehlungen und Materialien für den Physikunterricht der Klasse 9 sollen dem Lehrer Anregungen für seinen Unterricht geben und ihm eine rationelle Unterrichtsvorbereitung und -durchführung ermöglichen. Die Empfehlungen und Materialien sind abgestimmt mit dem – Lehrbuch Level Physik, Klasse 9, SN G, DUDEN PAETEC Schulbuchverlag ISBN 3-89818-382-3 – Arbeitsheft Level Physik, Klasse 9, SN G, DUDEN PAETEC Schulbuchverlag ISBN 3-89818-383-1 Als Nachschlagewerke für die gesamte Sekundarstufe I sind zu empfehlen: – Basiswissen Schule Physik. Verlage DUDEN PAETEC Schulbuchverlag. ISBN 3-89818-010-7 – Formelsammlung bis Klasse 10. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag. ISBN 3-89818-710-1 (Festeinband mit CD-ROM) oder ISBN 3-89818-715-2 (Broschur) – Formelsammlung bis zum Abitur Formeln, Tabellen, Daten (einschließlich CD-ROM) ISBN 3-89818-700-4 – Formeln und Tabellen für die Sekundarstufe I und II ISBN 3-89517-253-7 (Print) oder ISBN 3-89517-624-9 (einschließlich CD-ROM) Darüber hinaus sind folgende Lehrermaterialien für die Sekundarstufe I zu empfehlen: – Kopiervorlagen Schüleraktiver Physikunterricht mit Arbeitsblättern für die Sekundarstufe I ISBN 3-89517-328-2 (Print) oder ISBN 3-89517-329-0 (CD-ROM) – Kopiervorlagen Experimentieranleitungen Sekundarstufe I ISBN 3-89517-740-7 (Print) ISBN 3-89517-768-7 (CD-ROM) Über das gesamte Angebot des DUDEN PAETEC Schulbuchverlages können Sie sich im Internet unter folgender Adresse informieren: http://www.duden-paetec.de Nachschlagewerke für die Schüler sind zu finden unter http://www.schuelerlexikon.de Das vorliegende Material enthält: – eine Übersicht über den Physikunterricht in der Mittelschule, – einen Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan, – konkrete Unterrichtsmaterialien (Tafelbilder, Kopiervorlagen, Arbeitsblätter, Experimente, Projekte), – Hinweise zu den Experimenten des Lehrbuchs, – die ausführlichen Lösungen aller Aufgaben des Lehrbuchs, – die Lösungen aller Aufgaben des Arbeitsheftes. Das gesamte Material ist so gestaltet, dass es der Lehrer entsprechend seiner Erfahrungen und den spezifischen Bedingungen ergänzen, präzisieren oder umordnen kann. Die vorliegende Form ermöglicht auch schnelle und kostengünstige Ergänzungen und Präzisierungen. Für Anregungen, Vorschläge für konkrete Unterrichtsmaterialien, Kritiken und Hinweise ist der DUDEN PAETEC Schulbuchverlag immer dankbar. Stromstärke und Spannung in Stromkreisen (18 Std.) Die elektrische Stromstärke Die elektrische Spannung Energiewandler (10 Std.) Energie, Energieformen und Energieumwandlungen Mechanische Energie und mechanische Leistung Körper, Dichte der Stoffe, Bewegungen (14 Std.) Körper und Stoff Volumen, Masse und Dichte Bewegungen und ihre Beschreibung Temperatur und Zustand von Körpern (14 Std.) Temperatur und Temperaturmessung Volumen- und Längenänderung von Körpern Aggregatzustände und ihre Änderungen Wahlpflichtbereiche (je 4 Std., 2 Themen zur Auswahl) Kraftwandler – früher und heute Elektrische Schaltungen Vom Fliegen Zeit zur freien Verfügung Zeit für Projekte Fächerverbindender Unterricht Wahlpflichtbereiche (je 4 Std., 2 Themen zur Auswahl) Sehen und Fotografieren Wärmedämmung Farben Zeit zur freien Verfügung Zeit für Projekte Fächerverbindender Unterricht Elektrische Stromkreise (5 Std.) Elektrischer Strom und seine Wirkungen Elektrische Stromkreise Kräfte (22 Std.) Mechanische Kräfte Magnetische Kräfte Elektrostatische Kräfte Klasse 7 (2 Std.) Licht und seine Eigenschaften (17 Std.) Ausbreitung des Lichts Reflexion des Lichts Brechung des Lichts Bildentstehung an Sammellinsen und optische Geräte Klasse 6 (2 Std.) Energieversorgung (18 Std.) Energiebereitstellung in Kraftwerken Elektromagnetische Induktion Kernenergie Grundlagen der Elektronik (9 Std.) Eigenschaften von Halbleiterdiode, Solarzelle, Transistor Leitungsmechanismen in Halbleitern Klasse 9 (2 Std.) © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Zeit zur freien Verfügung Zeit für Projekte Fächerverbindender Unterricht Wahlpflichtbereiche (je 4 Std., 2 Themen zur Auswahl) Vom Ballonfahren Kühlschrank und Wärmepumpe Elektrisches Messen nichtelektrischer Größen Selbstständiges Experimentieren (8 Std.) Zeit zur freien Verfügung Zeit für Projekte Fächerverbindender Unterricht Wahlpflichtbereiche (je 4 Std., 2 Themen zur Auswahl) Natürliche Radioaktivität Energie von Wind und Sonne Bewegungen auf gekrümmten Bahnen Physikalisches Praktikum (7 Std.) Eigenschaften elektrischer Bewegungsgesetze (16 Std.) Bauelemente (15 Std.) Kinematische Bewegungsgesetze Der elektrische Widerstand Newtonsche Gesetze Widerstandsgesetz Kennlinie von Bauelementen Elektrische Energie und Leistung Thermische Energie (15 Std.) Thermische Energie und Wärme Übertragung von Energie Wärmekraftmaschinen Mechanik der Flüssigkeiten und Gase (12 Std.) Der Druck Schweredruck in Flüssigkeiten Auftrieb Luftdruck Klasse 8 (2 Std.) Gymnasium Klasse 10 (2 Std.) Zeit zur freien Verfügung Zeit für Projekte Fächerverbindender Unterricht Wahlpflichtbereiche (je 4 Std., 2 Themen zur Auswahl) Fernrohre Kommunikation mit elektronischen Medien Fernsehbildtechnik Physikalisches Praktikum (6 Std.) Hertzsche Wellen (7 Std.) Eigenschaften und elektromagnetisches Spektrum Licht als Strahl und Welle (9 Std.) Brechungsgesetz, Dispersion und Farbzerlegung Beugung und Interferenz Kosmos, Erde und Mensch (18 Std.) Sonnensystem, Sterne, Sternsysteme Orientierung am Himmel Weltbilder Erkenntnismethoden in der Astronomie Mechanische Schwingungen und Wellen (10 Std.) Beschreiben mechanischer Schwingungen Beschreiben mechanischer Wellen Schallwellen 2 Übersicht über Lernbereiche im Physikunterricht der Klassen 6 – 10 Übersicht über Lernbereiche im Physikunterricht der Klassen 6 – 10 3 Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium selbstständige Informationsgewinnung mithilfe von LB, Nachschlagewerken und elektronischen Medien, Vorstellung der Ergebnisse Untersuchungen in einfachen SE SE Aufnehmen von Kennlinien in getrennt gemeinschaftlicher Arbeit (leistungsdifferenziert), rechnergestütztes Erfassen und Auswerten, Zeichnen von Diagrammen unter Berücksichtigung der Messunsicherheiten, Interpretieren dieser Diagramme und der Diagramme anderer Bauelemente Ableiten von Schlussfolgerungen für die Nutzung der Bauelemente (Vergleich mit Recherche) Eigenschaften und Einsatzzwecke von Thermistor, Halbleiterdiode, Solarzelle, LED, Transistor Untersuchen von charakteristischen Eigenschaften bei Halbleiterdiode, Solarzelle, Transistor I(U)-Kennlinien von Halbleiterdioden, IC(UBE)-Kennlinie eines Transistors Anwenden der Kenntnisse und Fertigkeiten beim Experimentieren Vorstellen verschiedener diskreter und integrierter elektronischer Bauelemente, Informationen zur Chipfertigung, Tendenz zur Miniaturisierung, Vergleiche zu historischen Bauelementen Überblick über die Vielfalt elektronischer Bauelemente 4 Exkursion zu Unternehmen oder Einrichtungen: Unterstützung von Projektierung, Fertigung, Marketing mit elektronischen Systemen; Elektronik in Geräten des täglichen Bedarfs; Einblick gewinnen in Bedeutung und Leistungsfähigkeit der Elektronik 2 Methodische Hinweise Lernbereich 1: Grundlagen der Elektronik Inhalte Geräte für SE SEA E29, E30 GTR Geräte für Präsentation Sammlung verschiedener Bauelemente, Wafer, Chips, Mikroskop LB S. 8–29 AH S. 1–5 Hinweise auf Lehr- und Lernmittel Lehrbuch Level Physik 9 SN G. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag 2006, ISBN 978-3-89818-382-3 Arbeitsheft Level Physik 9 SN G. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag 2006, ISBN 3-89818-383-1 Kombipaket S I Experimentieranleitungen mit CD-ROM. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag, ISBN 3-89517-791-1 Kombipaket Kopiervorlagen Physik (Arbeitsblätter) mit CD-ROM. DUDEN PAETEC Schulbuchverlag, ISBN 3-89517-328-2 Schülerexperiment Demonstrationsexperiment Wiederholung aus anderen Lernbereichen oder anderen Fächern 9 Std.zahl LB AH SEA AB I SE DE Wh Es werden folgende Abkürzungen verwendet: 3 4 Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Hinweis auf Verstärker für Mikrofone und in Audiogeräten, Messverstärker Folien von Kennlinien elektronischer Verstärker Berichten über Probleme der Energieversorgung: Holzraubbau, Energiekrisen und ihre Folgen, ungleichmäßiger Energiebedarf in der Welt u. Ä. Freihandexperimente zur Wh des Energiebegriffs Energieträger, Energiearten und Energieumwandlungen, z. B. Spielzeuge mit elektrischem Antrieb sowie Feder- und Schwungradantrieb, Heben eines Körpers mit Muskelkraft und elektrisch angetriebenem Spielzeugkran, Akkubohrschrauber, Kerze anzünden, Raumbeleuchtung einschalten, Erwärmen von Wasser mit Gasbrenner und elektrischer Heizplatte Energieträger, die für die Energieversorgung besonders geeignet sind Nutbarkeit verschiedener Energiearten und Energieträger Elektroenergie als besonders gut nutzbare Energieart (edle Energie) Energieversorgung als Problem der Menschheit Übertragung, Umwandlung, Erhaltung und Entwertung von Energie Übertragen des Energiebegriffs auf Möglichkeiten der Energie bereitstellung DE oder Zusammenbau und Erprobung eines Bausatzes für Dämmerungsschalter oder Lichtschranke elektronischer Schalter 5 DE Aufbau und Wirkungsweise von Einweg- und Brückenschaltung, Nutzung eines Oszillografen, Erklären der Wirkungsweise Gleichrichterschaltungen Lernbereich 2: Energieversorgung Entwickeln bzw. Interpretieren einfacher Schaltungen aus Kennlinieninterpretation und charakteristischen Eigenschaften Erhöhung der Leitfähigkeit bei Energiezufuhr (Temperatur, Belichtung) Hinweise auf pn-Übergang und Bezug zu Sperr- und Durchlassverhalten Halbleiterstoffe Silicium, Germanium reine und dotierte Halbleiter, Paarbildung und Rekombination, n- und p- Leitung Übertragen und Anwenden der Kenntnisse auf einfache Schaltungen Erarbeiten im Unterrichtsgespräch unter Nutzung von Videoclips Kennen der prinzipiellen Leitungsmechanismen in Halbleitern 18 1 2 Geräte für Freihandexperimente AB Energie, Energieformen, Energieträger LB S. 30–39 AH S. 6–7 LB S. 30–77 AH S. 6–20 Geräte für DE, Beschaffung von Bausätzen, SEA E31 Geräte für DE Folien von Kennlinien AB Elektrische Leitungsvorgänge in Halbleitern AB Die Halbleiterdiode Video, Applikationsmaterial Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 5 2 1 SE/DE Induktionsspannung entsteht durch Änderung der Stärke des Magnetfeldes, das die Induktionsspule durchsetzt: mittels Relativbewegung, mittels Änderung der Erregerstromstärke des Feldmagneten DE Induktionsspannung entsteht durch Änderung der vom Feld durchsetzten (wirksamen) Spulenfläche DE Abhängigkeit von Windungsanzahl, Änderung der Stärke des Magnetfeldes in gleicher Zeit, Änderung des Magnetfelds in kürzerer Zeit, Erfassen in Je-desto-Aussagen Parameter, von denen der Betrag der Induktionsspannung abhängt SEA E21, E22, Geräte für DE AB Elektromagnetische Induktion (1) und (2) Geräte für DE SEA E20 Geräte für DE DE Nachweis der induzierten Spannung, Entdeckung der elektromagnetischen Induktion, MICHAEL FARADAY (SV) Induktionsgesetz Begriff elektromagnetische Induktion Bilder historischer Generatoren, Fahrraddynamo, Aufbaumodell Analyse der Funktion und des Aufbaus eines Generators Wh magnetisches Feld, Erkennen der relativen Bewegung von Feldmagnet und „stromerzeugender“ Spule LB S. 40–59 AH S. 8–13 Literatur, Zeitungsmeldungen, Videoclips Geräte für Demostrationen Vortragen über Abhängigkeit der Menschen von der Bereitstellung elektrischer Energie, Berichte von Havarien Anwenden der elektromagnetischen Induktion auf die Bereitstellung und den Transport elektrischer Energie Schulpublikationen von Energieversorgungsunternehmen AB Der Wirkungsgrad Bereitstellung von elektrischer Energie durch Reibungselektrizität, galvanische Elektrizität (Batterien), Generator (hohe Leistung möglich) Energieumwandlungen und -übertragungen in den Anlagenteilen, Wirkungsgrad, Wärme-Kraft-Kopplung in regionalen Kraftwerken Kraftwerksprozess in Wärmekraftwerken Generator als Voraussetzung für die Industrialisierung Veredelung von Energie in Kraftwerken: Primär-, Sekundär-, Nutzenergie – Abwärme Kraftwerke mit fossilen Energieträgern (Wärmekraftwerke), Kraftwerke mit regenerativen Energieträgern, Energieressourcen in verschiedenen Ländern Bereitstellung elektrischer Energie durch Kraftwerke Kraftwerksarten Schlussfolgern zur Notwendigkeit der Energieveredelung durch Umwandlung Wh Energieerhaltungssatz, Entwertung von Energie bei der Energienutzung, Wirkungsgrad von Anlagen 6 Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Einführen in die Probleme der Nutzung von Kernenergie: Argumente zu Für und Wider von Kernkraftwerken, Energieproblem, Havarien und Folgen, aktuelle Auseinandersetzungen aufgreifen Historisches zur Entdeckung der Radioaktivität, Anteil MARIE CURIES würdigen, Auswerten von Nebelkammeraufnahmen Unterscheiden nach ihrer Ablenkung im magnetischen Feld und ihrer Durchdringungsfähigkeit, Hinweis auf Ursache von Kernumwandlungen, Natur der verschiedenen Strahlungsarten Erscheinungen der Radioaktivität Nachweis der Radioaktivität durch Wirkung auf Fotomaterial und in der Nebelkammer Arten radioaktiver Strahlen Informieren über Energieverbundnetze und Energieverluste bei der Fernübertragung von elektrischer Energie Vorteile des Energieträgers elektrischer Strom hinsichtlich der Fernübertragung von Energie, Transformator als Bestandteil von Übertragungsanlagen Untersuchen des Aufbaus eines Transformators, Anwenden der Erkenntnisse zur Induktion zur Begründung des Aufbaus und Erklären der Wirkungsweise DE Wirkungsweise eines Transformators Möglichkeit der Spannungsübersetzung, Notwendigkeit der Energieübertragung mittels Hochspannung Wh elektrische Leistung, Folgen einer Energieübertragung großer Leistung mit kleinen Spannungen Abschnitt ist geeignet für getrennt gemeinschaftliche Schülerarbeit; Abstimmung mit Wahlpflichtbereich 1 Transformator 3 Anwenden der Erkenntnisse zur Begründung des Aufbaus und Erklären der Wirkungsweise, Entstehung von Wechselspannung Fahrraddynamo, Bauformen von Kraftwerksgeneratoren, Beiträge WERNER VON SIEMENS zur Entwicklung des Generators Einblick gewinnen in die Nutzung der Energie der Atomkerne Wechselstromgenerator 1 Übersichten über Nutzung von Kernenergie in verschiedenen Ländern, Berichte über Havarien (Harrisburg, Tschernobyl), Castortransporte Video, Nebelkammeraufnahmen AB Nachweis radioaktiver Strahlung LB S. 60–77 AH 14–20 Geräte für DE Realtrafo, Trafo-Aufbaumodell Videoclip, Bilder einer Umspannanlage demontierter Fahrraddynamo, Material zu Kraftwerksgeneratoren AB Der Generator Generator-Aufbaumodell Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 7 3 1 16 3 Bedingungen für Kernspaltung, Kettenreaktion, Hinweis auf Kernwaffen und atomare Rüstung gesteuerte Kettenreaktion im Reaktor (Aufbau und Wirkungsweise, Energiefreisetzung), Einsatz im Kraftwerk Argumentieren zu fossilen Energieträgerreserven, Möglichkeiten und Risiken der Nutzung verschiedener Energieträger, Umweltbelastung, Perspektiven Kernspaltung Sich positionieren zu den Vor- und Nachteilen verschiedener Kraftwerksarten Beherrschen der kinematischen Bewegungsgesetze Geschwindigkeit Bewegungsarten Begriff Bewegung Kennen des Begriffs Bewegung Lernbereich 3: Bewegungsgesetze DE Vergleich verschiedener Bewegungen, Schnelligkeit der Ortsveränderung, Geschwindigkeit als physikalische Größe (Wh Kl. 6) Demonstration verschiedener Bewegungsarten: Aufsuchen von Gemeinsamkeiten B Ortsveränderung, Relativität der Bewegung bewusst machen, Aufsuchen von Unterschieden B Bahnform, Bewegungsarten (Wh Kl. 6): geradlinige Bewegung, Kreisbewegung, Schwingung Beispiele wie Bewegung eines Turners, eines Autos beim Einparken B Modell Massepunkt Würdigung von HAHN, STRASSMANN und MEITNER , gesellschaftliche Rahmenbedingungen Entdeckung der Kernspaltung Nachweismöglichkeiten unterschiedlich starke ionisierende Wirkung der Strahlenarten, Berichten über Auswirkungen von Überdosen radioaktiver Strahlung, Anwendungen Vorstellen von Zählrohren, Ionisationsdosimeter Wh Kern-Hülle-Modell und PSE (Ch 7/8), Bestandteile des Kerns (relative Atommasse, Ladung) Kernbindungskräfte, isotope Kerne, natürliche Radioaktivität biologische Wirkung durch ionisierende Eigenschaft radioaktiver Strahlen Atomkern Geräte für DE Geräte für Demonstrationen LB S. 78–123 AH S. 21–32 Material von Energieversorgern, Abstimmung mit fächerverbindendem Thema Folien AB Kernenergie Videosequenzen Zählrohre, Fotodosimeter, Ionisationsdosimeter AB Anwendung radoaktiver Strahlen AB Aufbau von Atomen 8 Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 2 3 ∆s -----∆t 2 a ---- © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Würdigung von GALILEO GALILEI Übertragen der Bewegungsgesetze auf den freien Fall s(t) = · t2 a ---- · t2 2 Vermutung entwickeln: freier Fall als Sonderfall der geradlinig gleichmäßig beschleunigten Bewegung DE Fallbewegungen verschiedener Körper im Vakuum und in Luft Schülervortrag zu GALILEI DE Bestimmen der Fallbeschleunigung g, Aufgaben lösen DE Bestätigung von s ~ t2 an geneigter Ebene, Berechnungen, Interpretieren von Diagrammen Herleiten von s(t) = Merkmale hinsichtlich Bahnform und Betrag der Beschleunigung (a = konst.), Herleiten von v(t) = a · t DE Bestätigung von v ~ t, Beschleunigung als Anstieg der Geraden im v(t)-Diagramm, Weg als Fläche unter dem Graphen im v(t)-Diagramm geradlinig gleichmäßig beschleunigte Bewegung v(t) = a · t ∆v ------∆t Begriff Beschleunigung und Definition als physikalische Größe Größenvorstellungen von Beschleunigungen in Natur und Technik, Berechnungen physikalische Größe Beschleunigung a= Anfahr- und Bremsvorgänge, Bewegungen auf geneigter Ebene Merkmale hinsichtlich Bahnform und Betrag der Geschwindigkeit SE/DE Untersuchen des Zusammenhangs zwischen Weg und Zeit (rechnergestützte Messwerterfassung), Auswertung mit mathematischen Methoden ohne und mit Rechner Durchschnitts- und Augenblicksgeschwindigkeit Unterscheiden von ungleichförmiger und gleichförmiger Bewegung (v = konst.), Interpretieren von s(t)-Diagrammen, Verallgemeinerung der Definitionsgleichung beschleunigte und verzögerte Bewegungen s(t) = v · t geradlinig gleichförmige Bewegung v= Fallröhre, Fallschnüre AB Der freie Fall Geräte für DE AB Gleichförmige und gleichmäßig beschleunigte Bewegung Geräte für Demonstrationen Geräte für SE/DE GTR Folien, AB gleichförmige Bewegungen (2) Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium 9 2 5 SE halb quantitative Untersuchung der Zusammenhänge zwischen a und F sowie a und m Mitteilen der Gleichung F = m · a, Interpretieren und Vergleichen mit experimentellen Befunden, Aufgaben lösen, dabei 1 N = 1kg · m/s2 newtonsches Grundgesetz F=m·a Schwerelosigkeit frei fallender Körper, Wechselwirkung von Körpern unter dem Einfluss der Schwerkraft und Unterlage/ Aufhängung von an der Bewegung gehinderter Körper, Bezug zu oben, Diskussion weiterer Wechselwirkungen, z. B. Experiment Magdeburger Halbkugeln, Raketenantrieb, Rückstoß bei Geschützen oder Handfeuerwaffen, DE segnersches Wasserrad Ansichten ARISTOTELES zur „erzwungenen Bewegung“ eines Ochsenkarrens, GALILEIS Gedankenexperiment zur Trägheit, Reibung als verzögernde Kraft Kräftegleichgewicht zwischen Reibung und Antriebskraft für gleichförmige Bewegungen mit Reibung Herleitung des Trägheitsgesetzes als Sonderfall F = 0 DE Trägheitswirkungen Projekt Berechnen von Anhaltezeiten und -wegen unter Berücksichtigung der Reibung und der Reaktionszeit Computersimulationen experimentelle Bestimmung der Reaktionszeit Sinn von Sturzhelm und Sicherheitsgurt, Knautschzone Ladungssicherung Wechselwirkungsgesetz Trägheitsgesetz Beurteilen von Gefahren im Straßenverkehr Bremsvorgänge Trägheitswirkungen freier Fall als Folge der Schwerkraft Gewichtskraft Fg = m · g Fallbeschleunigung – Ortsfaktor Frage nach der Ursache von beschleunigten und verzögerten Bewegungen: Einwirken einer Kraft auf frei bewegliche Körper, Wh (Kl. 7) Kraft als physikalische Größe, Kraftwirkungen, Gewichtskraft, Ortsfaktor Kennen der newtonschen Gesetze Geräte für SE Video, Demonstrationen mit Modellexperimenten AB Sicherheitsgurt und Airbag LB S. 116 –119 Lehrmaterial von Fahrschulen Geräte für DE Geräte für DE SEA M11 10 Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 1 7 Die im LB vorgeschlagenen Experimente sind sowohl Aufgabenstellungen mit vorgegebener Handlungsfolge als auch Aufgabenstellungen, bei denen die Planung von Experimentieranordnung, Handlungsfolge und/oder Auswertung von den Schülern nach den vorgegebenen Gerätevoraussetzungen selbstständig erfolgen kann. Es eignen sich besonders Aufgaben – zur Bestimmung physikalischer Größen – zur Ermittlung quantitativer Zusammenhänge – zur Erklärung experimentell festgestellter Phänomene. Dabei sollen Messwerte sowohl mit herkömmlichen Methoden als auch computergestützt erfasst und verarbeitet werden. Beim Auswerten werden mathematische Methoden vertieft. Aus den drei Wahlpflichtbereichen können zwei ausgewählt werden. Abstimmen mit Lernbereich 2 Problemlösen bei komplexen experimentellen Anforderungen Wahlpflichtbereiche Wahlpflichtbereich 1: Natürliche Radioaktivität Erkunden der Umstände der Entdeckung der Radioaktivität durch HENRY BEQUEREL und MARIE CURIE, Hinweisen auf Zerfallsreihen Wirkungen radiaktiver Strahlung, die für Nachweismethoden relevant sind: Schwärzung von fotoempfindlichem Material, Filmdosimeter; Ionisierungsvermögen DE Entladen eines Wulfelektroskops Aufbau eines Geiger-Müller-Zählrohrs, problemhaftes Erarbeiten der Wirkungsweise, Totzeit Entdeckung der Radioaktivität Aufbau und Wirkungsweise des GeigerMüller-Zählrohrs Sich positionieren zur Radioaktivität in Natur und Technik Die im Lehrplan vorgegebenen Kompetenzen sollten mittels komplexer experimenteller Aufgaben erreicht werden. Hinweisen auf Erkenntnisse ALBERT EINSTEINS: Bedeutung der Lichtgeschwindigkeit, Relativität der Masse, Relativität von Raum und Zeit, Gültigkeit der Annahmen der klassischen Mechanik, Würdigung ISAAC NEWTONS Anwenden des Wissens beim Lösen von Aufgaben aus Mechanik und Elektrik Physikalisches Praktikum Einblick gewinnen in die Grenzen klassischer mechanischer Vorstellungen offenes Zählrohr Geräte für DE AB Nachweis radoaktiver Strahlung Videosequenzen LB S. 141–144 LB S. 140–150 außerdem: SEA P2, P3, P10, P11, P14, P18 für das Praktikum bearbeitet: SEA M12, M13, E21, E22, E24, E28, E31 LB S. 124–139 Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium 11 Medienrecherche Bildmaterial und Modelle Geräte für Experimente verschiedene Solarzellen Dieser Wahlpflichtbereich eignet sich für eine projektorientierte selbstständige Schülerarbeit. Berichten über Nutzung der Energie des Windes bei Segelschiffen und Windmühlen Rotorarten, Kopplung mit Generator, Wh Vorteile der Elektroenergie, Einspeisung ins Verbundnetz, Vor- und Nachteile von Windkraftanlagen in Bezug auf Umwelt und Wirtschaftlichkeit, Grenzen der Nutzung Eigenschaften von Wärmestrahlen (Experimente) und ihre Anwendung in Sonnenkollektoren Erzeugung hoher Temperaturen: Treibhauseffekt, Hohlspiegel, Brennlinsen Anwendung von Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitstellung, Niedrigenergiehäuser, evtl. Bau eines einfachen Sonnenkollektormodells Wirkungsweise einer Solarzelle (vereinfacht, mit Bezug zu Lernbereich 1), Spannung und Leistung verschiedener Solarzellen, Reihen- und Parallelschaltung Sich positionieren zur Nutzbarkeit der Energie von Wind und Sonne Historisches Aufbau und Wirkprinzip einer Windkraftanlage thermische Nutzung der Solarenergie Fotovoltaik Material für SE LB S. 145–147 Abstimmen mit Lernbereich 2 Wahlpflichtbereich 2: Energie von Wind und Sonne 4 AB Anwendung radioaktiver Strahlung Hinweisen auf verschiedene Einsatzzwecke in nuklearmedizinischer Diagnostik, Strahlentherapie, Werkstoffprüfung, Verschleißmessung vertiefte Beschäftigung mit einem ausgewählten Anwendungsbeispiel (getrennt gemeinschaftliche Arbeitsweise) Anwendung radioaktiver Präparate in der medizin und Technik Literatur zum Problem, Internetrecherche natürliche Strahlenbelastung am Beispiel des Radonproblems im Erzgebirge, Belastungen durch Halden des Uranbergbaus, Recherche Radioaktivität als Umweltfaktor Geräte für SE/DE Durchdringungsvermögen, Reichweite bei verschiedenen Strahlenarten und bei verschiedenen Materialien SE/DE Untersuchungen dazu unter Nutzung von Zählrohranordnungen, Schlussfolgern für persönlichen Strahlenschutz, Reaktorsicherheit Eigenschaften radioaktiver Strahlen 1 2 12 Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X gleichförmige Kreisbewegung © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 8 2 Kreisbewegung als Sonderfall von Bewegungen auf gekrümmter Bahn, mit der sich Bewegungen auf komplizierteren Bahnen näherungsweise berechnen lassen, konstanter Betrag der Geschwindigkeit auf der Bahn, jedoch sich stets ändernde Richtung Herleiten der Gleichung für die Bahngeschwindigkeit aus der Definitionsgleichung der Geschwindigkeit, Lösen von Berechnungsaufgaben Anwenden von Gesetzen der Kinematik und Dynamik auf Bewegungen auf gekrümmten Bahnen 2 Fächerverbindenes Thema: Energie und Umwelt Das Thema orientiert sich an den Perspektiven Raum und Zeit sowie Sprache und Denken und enthält Elemente aus den thematischen Bereichen Umwelt, Gesundheit, Technik und Medien. geostationäre Satelliten, Simulationen, Anwendungen der Satellitentechnik m ⋅ v2 -----------------r Satellitenbahnen FR = Analyse des Trägheitsgesetzes in Bezug auf die gleichförmige Kreisbewegung Erkennen, dass Kraft für ständige Richtungsänderung erforderlich ist, Bestätigung mit DE, Bewusstmachen an eigenen Erfahrungen, Begriff Radialkraft Mitteilen und Interpretieren der Gleichung Aufgaben lösen T 2π ⋅ r -------------- Radialkraft v= Bahngeschwindigkeit Betrachten von Beispielen für Bewegungen auf gekrümmten Bahnen, z. B. Turner am Reck, Hammerwerfen, Bewegung des Fahrradventils Bewegung von Himmelskörpern und Satelliten, Abgrenzung von Drehbewegung, Modell Massepunkt anwenden Wahlpflichtbereich 3: Bewegung auf gekrümmten Bahnen 4 SE Untersuchung der Abhängigkeit der Leistung von Bestrahlungsstärke und -winkel, Vor- und Nachteile in Bezug auf Umwelt und Wirtschaftlichkeit, Hinweis auf Solarkonstante, Wirkungsgrad heutiger Anlagen Präsentation der Arbeiten der Schülergruppen LB S. 151–157 Geräte für DE Experimentiermotor, dicker Kupferdraht, Plastilin Geräte für Freihanddemonstrationen LB S. 148–150 Präsentationstechnik Vorschlag für einen Stoffverteilungsplan Sachsen Physik Klasse 9 Gymnasium 13 14 4 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung 4.1 Lernbereich 1: Grundlagen der Elektronik Siliciumkristallen in eine Ebene darstellt. Die Skizze zeigt die räumliche Darstellung eines einzelnen Siliciumkristalls, bei dem die Elektronenpaare angedeutet sind. Eine andere Variante ist im TB dargestellt. Si Bei der Behandlung der Leitungsvorgänge in Halbleitern sind die Schwerpunkte – die Klärung des Begriffs Halbleiter, – die Eigenleitung und die Störstellenleitung, – die Temperaturabhängigkeit des Widerstands von Halbleitern am Beispiel des Thermistors, – die Halbleiterdiode, – der Transistor, – ausgewählte Anwendungen von Halbleiterbauelementen. Zur Klärung des Begriffs Halbleiter empfiehlt sich eine Gegenüberstellung von Leitern, Halbleitern und Nichtleitern. Während bei Leitern der spezifische elektrische Widerstand bei 0,1 … 0,01 Ω · mm2 /m liegt, beträgt er bei Nichtleitern ca. 1010 Ω · mm2 /m oder weniger. Halbleiter liegen unter normalen Bedingungen dazwischen, z. B. hoch dotiertes Silicium bei 102 Ω · mm2 /m. Bei reinem Silicium ist die Leitfähigkeit aufgrund der Eigenleitung sehr gering. Es gehört mit etwa 5 · 1013 Ω · mm2 /m zu den Isolatoren. Schon geringe Verunreinigungen, die immer vorhanden sind, erhöhen die elektrische Leitfähigkeit von Silicium um Größenordnungen. Für die vereinfachte Darstellung von Silicium gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Im Lehrbuch ist eine Variante angegeben, die eine Projektion von Si Si Si Si Auf die geringe Eigenleitung von Silicium sollten die Schüler aufmerksam gemacht werden. Die entscheidenden Prozesse dabei sind die Paarbildung (Elektron, Loch) und die Rekombination. Diese Eigenleitung, die ihrem Wesen nach eine Elektronenleitung ist, bei der sich auch Löcher bewegen, tritt auch bei dotierten Halbleitern auf. Da sie aber um Größenordnungen geringer ist als bei dotierten Halbleitern, kann sie weitgehend vernachlässigt werden. Um den Schülern zumindest vage Vorstellungen über die tatsächlichen Verhältnisse zu vermitteln, kann man sie auf folgende Zahlen aufmerksam machen: – In reinem Silicium kommt auf etwa 1011 (hundert Milliarden) Silciumatome ein frei bewegliches Elektron (Eigenleitung). – Bei normaler Dotierung kommt auf etwa 106 Siliciumatome ein Fremdatom. Bei 1011 Siliciumatomen sind es demzufolge 105 frei bewegliche Ladungsträger, also einhunderttausend Mal so viel wie bei reinem Silicium. Tafelbild Halbleiter Die elektrische Leitfähigkeit von Halbleitern liegt zwischen der von Leitern (z. B. Kupfer, Aluminium) und der von Nichtleitern (z. B. Gummi, Plastik). Aufbau von Silicium Einer der wichtigsten Halbleiterstoffe ist das Silicium. Si Si Si Si Si Si Si Si Si Silicium ist vierwertig. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 1: Grundlagen der Elektronik 15 Tafelbild / Kopiervorlage n-Leitung und p-Leitung Durch den Einbau von Fremdatomen (Dotieren) kann die elektrische Leitfähigkeit von Silicium in weiten Grenzen verändert werden. n-Leiter p-Leiter Si Si Si Si Si Si Si P Si Si Si Si Si Störstelle Si Si Si Si Si Si Si Si B Si Si Si Si Si Si Si Si Durch Einbau eines 5-wertigen Stoffes besteht ein Elektronenüberschuss. Durch Einbau eines 3-wertigen Stoffes besteht ein Elektronenmangel. Es sind Löcher vorhanden. vereinfachte Darstellung Phosphor-Ion Elektron Bor-Ion Loch (Defektelektron) Bei Anlegen einer Spannung bewegen sich die Elektronen gerichtet. Bei Anlegen einer Spannung bewegen sich Elektronen von Loch zu Loch. Dadurch bewegen sich die Löcher gerichtet. ⇒ Elektronenleitung (n-Leitung) ⇒ Löcherleitung (p-Leitung) Ursache für die n-Leitung und p-Leitung sind Störstellen. Man spricht deshalb auch von Störstellenleitung. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 16 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung – Bei hoch dotiertem Silicium beträgt das Verhältnis von Siliciumatomen zu Fremdatomen etwa 10000 : 1, die Anzahl der frei beweglichen Ladungsträger bei 1011 Siliciumatomen also 107. – Bei Metallen ist das Verhältnis Atome zu Elektronen etwa 1 : 1. Für die zeichnerische Darstellung des mit drei- oder fünfwertigen Elementen dotierten Siliciums bieten sich zwei Varianten an. Um die Störstellen (Elektronen, Löcher) deutlich zu machen, empfehlen sich Skizzen wie im TB. Da die Störstellenleitung die entscheidende Rolle spielt, ist die ebenfalls im TB enthaltene vereinfachte Darstellung sehr zu empfehlen. Anhand dieser Darstellung ist die p- und die n-Leitung leicht überschaubar, sie ist auch gut nutzbar für die Erläuterung der Vorgänge im pn-Übergang. Die Darstellung kann auch als Kopiervorlage genutzt werden. Die Beeinflussung des elektrischen Leitungsvorgangs in Halbleitern durch Wärme am Beispiel des Thermistors und durch Licht am Beispiel des Fotowiderstands kann vor oder nach der Behandlung der Störstellenleitung erfolgen. Im Vordergrund steht dabei nicht der Leitungsmechanismus, sondern der jeweilige Effekt, dass durch Wärme bzw. durch Licht die Zahl der Ladungsträger und damit der elektrische Widerstand des Bauelements verändert werden kann. Thermistoren oder Heißleiter (NTC-Widerstände, Abkürzung des englischen negativ temperature coefficient) bestehen aus gesinterten Metalloxiden oder oxidischen Mischkristallen, z. B. Fe2O3 mit TiO2 Dotierung, MgO mit Al2O3 oder NiO mit Li2O. Der Widerstandskoeffizient liegt meist zwischen – 3 %/K und – 6 %/K. Der Mechanismus der Widerstandsänderung besteht darin, dass sich bei Temperaturerhöhung infolge von thermischer Generation Ladungsträgerkonzentration und Ladungsträgerbeweglichkeit verändern. Bei Fotowiderständen verwendet man z. B. Cadmium- oder Bleisulfid und Cadmium- oder Bleiselenid auf einem Trägerblättchen. Genutzt wird der innere fotoelektrische Effekt, also die Freisetzung von Ladungsträgerpaaren (Elektronen, Defektelektronen) durch das eingestrahlte Licht. Die höchste Empfindlichkeit ist vom Material abhängig; sie kann im sichtbaren, aber auch im nicht sichtbaren Bereich (IR, UV) liegen. Fotowiderstand U= Taschenlampe A Heißleiter U= Föhn A Beide Experimente können mehrfach wiederholt werden (Lampenabstand verändern, Föhn an-, ausschalten), wodurch die Schüler selbst zu der Einsicht gelangen, dass eine Beleuchtungsstärke- bzw. Temperaturänderung zur Änderung der Stromstärke führt. Bei der Erklärung der Effekte geht es um zwei Aussagen, die auf unterschiedlicher Ebene liegen und die den Schülern bewusst werden sollten: a) Da sich bei konstanter Spannung die Stromstärke vergrößert und die Stromstärke ein Maß für die Anzahl der Ladungsträger ist, die sich durch einen Leiterquerschnitt bewegen, ergibt sich: Bei Temperaturerhöhung bzw. bei Beleuchtung stehen im Bauelement mehr Ladungsträger zur Verfügung. Die Energiezufuhr bewirkt eine Vergrößerung der Anzahl der Ladungsträger. b) Vergrößerung der Stromstärke bei konstanter Spannung bedeutet nach R = U/I eine Verkleinerung des elektrischen Widerstands. Mit Temperaturerhöhung bzw. Beleuchtung verkleinert sich der elektrische Widerstand des betreffenden Bauelements. Die wichtigsten Ergebnisse sind im TB zusammengefasst. In leistungsstärkeren Klassen kann man auch auf die Kennlinien eingehen. Bei Thermistoren liegt in der Regel eine nichtlineare Abhängigkeit vor. I-J- Kennlinie I U = konstant Im Unterricht empfiehlt sich ein phänomenologisches Herangehen, wobei man die Effekte durch Experimente verdeutlichen kann (s. Skizzen oben). J © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 1: Grundlagen der Elektronik 17 Tafelbild Beeinflussung der Leitfähigkeit von Halbleitern Die Leitfähigkeit von Halbleitern kann durch Energiezufuhr (Licht, Wärme) erhöht werden. Thermistor (Heißleiter) Fotowiderstand J A U U A Je höher die Temperatur, desto größer die Stromstärke und desto kleiner der Widerstand. Je größer die Beleuchtungsstärke, desto größer die Stromstärke und desto kleiner der Widerstand. Anwendungen Thermometer Anwendungen Lichtschranken, Dämmerungsschalter Bei Fotowiderständen ergibt sich meist ein linearer Zusammenhang, wenn man den Widerstand in Abhängigkeit von seiner Entfernung s von einer Lichtquelle bestimmt. Für einen Fotowiderstand FOK3 und einen Diaprojektor als Lichtquelle erhält man folgendes R-s-Diagramm: R in Ω 150 100 R in Ω 50 150 2000 4000 E in Lux 100 50 10 20 30 40 50 60 s in cm Beachtet man, dass zwischen Beleuchtungsstärke E und Abstand s die Beziehung E~1/s2 besteht, dann erhält man auch beim Fotowiderstand einen nichtlinearen Zusammenhang in der Form, wie er im Diagramm rechts dargestellt ist. Als wichtige Bauelemente, die sowohl als diskrete Bauelemente ihre Bedeutung haben als auch in integrierten Schaltkreisen eine wichtige Rolle spielen, werden die Halbleiterdiode und der Transistor herausgestellt. Beide Bauelemte können auf sehr unterschiedlichem Niveau behandelt werden, ebenso die verschiedenen Anwendungen. Entscheidend ist: Schüler sollen ein elemtares Verständnis für die Vorgänge in dotierten Halbleitern gewinnen. Es sollte deshalb die Störstellenleitung im Vordergrund stehen und die Eigenleitung bei Halbleiterdioden und Transistoren vernachlässigt werden. In den Tafelbildern/Kopiervorlagen sind didaktisch vereinfachte Varianten angegeben. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-38-X 18 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Tafelbild / Kopiervorlage Die Halbleiterdiode Aufbau: p-leitend Grenzschicht n-leitend – p-leitender Bereich – n-leitender Bereich – Grenzschicht, die sich zwischen beiden Bereichen bildet Löcher Durchlassrichtung Elektronen Sperrrichtung Kennlinie einer Silicium-Diode I in mA 80 60 40 20 –80 –60 –40 –20 0,4 0,8 1,2 U in V Anwendung: Gleichrichtung von Wechselströmen (Gleichrichter) © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 1: Grundlagen der Elektronik 19 Arbeitsblatt Untersuchungen an einer Diode Aufgabe: Untersuche die Abhängigkeit der Stromstärke von der Spannung in Durchlassrichtung und in Sperrrichtung! Vorbereitung: a) Was versteht man bei einer Diode unter Durchlass- bzw. Sperrrichtung? b) Ergänze den Kopf der Messwertetabellen! Durchführung: a) Baue zunächst die Schaltung für die Untersuchung der Durchlassrichtung auf! Führe die Messung durch! Trage die Messergebnisse in die Messwertetabelle ein! b) Untersuche die Sperrrichtung! Verändere dazu die Schaltung entsprechend dem angegebenen Schaltplan! Durchlassrichtung Sperrrichtung Diode RS V U= Diode RS U= V A A Auswertung: Durchlassrichtung: Sperrrichtung: U in V U in V 0,2 0,4 2 0,6 4 0,7 6 Zeichne die Kennlinie der Diode! © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 8 10 20 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Tafelbild / Kopiervorlage Der npn-Transistor Aufbau: Schaltzeichen: Kollektor C C C n p Basis B pnÜbergänge B B E n Emitter E E Schaltung, Stromkreise und Ströme beim Transistor A IC IC A IB U CE UBE Basisstromkreis IB Ströme beim Transistor Kollektorstromkreis – Es fließt ein Strom, wenn der pn-Übergang zwischen Emitter und Basis in Durchlassrichtung geschaltet ist (UBE > 0,7 V). – Die Kollektorstromstärke IC ist wesentlich größer als die Basisstromstärke IB. – Eine kleine Änderung von IB bewirkt eine große Änderung von IC. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung p 4.2 Lernbereich 2: Energieversorgung f e In diesem Lernbereich geht es vor allem darum, dass die Schüler ihr Wissen im Kontext zu Fragen h der Energieversorgung vernetzen. Die Schüler sollen zur Einsicht gelangen, dass man die natürliche Umwelt nur in enger Verbindung mit anderen Naturwissenschaften als komplexe Erscheinung erklären und verstehen kann. Ihnen wird bewusst, wie einzelne physikalisch-technische Erkenntnisse die Entwicklung von Wissenschaft und Technik befördern und damit die Lebenswelt der Menschen verändern. Der Lernbereich ist in enger Beziehung zum Wahlpflichtbereich „Energie von Wind und Sonne“ zu sehen und eignet sich zur Realisierung eines fächerverbindenden Themas „ Energie und Umwelt“. 4.2.1 Energieversorgung gestern, heute und morgen Das Stoffgebiet bietet vielfältige Möglichkeiten, die Schüler mit den Zusammenhängen zwischen Natur, Umwelt, Energie und Gesellschaft vertraut zu machen und sie zur Bewertung des Umgangs mit natürlichen Energieressourcen zu befähigen. Die Schüler sind in der Lage, Schlussfolgerungen für das eigene Handeln zu ziehen. Aufbauend auf den Kenntnissen zum Energiebegriff aus den Klassenstufen 7 und 8 geht es um – eine Weiterentwicklung des Energiebegriffs, – eine Beschreibung vielfältiger Energieumwandlungen am Beispiel komplexer Phänomene und technischer Anwendungen, – das Erläutern von Energieentwertung an Beispielen, 21 – das Erkennen der fundamentalen Bedeutung des Energieerhaltungssatzes über die Grenzen des Physikunterrichts hinaus, – die Bereitstellung elektrischer Energie durch Kraftwerke – Primärenergie, Sekundärenergie, Nutzenergie – erneuerbare und nicht erneuerbare Energien. Einbezogen werden sollten auch aktuelle Daten und Informationen, die man über das Internet abrufen kann. Auf einige dieser Quellen sei nachfolgend aufmerksam gemacht. – Aktuelle Energiedaten werden jährlich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit herausgegeben. Die Daten findet man unter www.bmwa.bund.de. Es können auch kostenlos Broschüren und Flyer bestellt werden. – Unter www.kernenergie.de findet man zahlreiche aktuelle Informationen zur Nutzung der Kernenergie und auch zu Kernkraftwerken. Beim Informationskreis Kernenergie werden auch kostenlos Broschüren in Klassensätzen bereitgestellt. – Unter www.wind-energie.de sind vielfältige Informationen zu Windkraftwerken zu finden. – Unter www.wasserkraft.org bietet der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke Informationen zur Nutzung der Wasserkraft. – Unter der Internet-Adresse von Energieunternehmen, z. B. unter der Adresse www.vattenfall.de, findet man teilweise sehr detaillierte Informationen zu einzelnen Kraftwerken. Einbezogen werden sollten auch Informationsmaterialien der örtlichen Energieversorger, die in der Regel kostenlos zur Verfügung gestellt werden. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 22 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Kopiervorlage Erneuerbare Energien Primärquellen Sonne Technische Nutzung Sonnenstrahlung Sonnenkollektor Solarzellen/ Solarkraftwerk Wasserkraft Wasserkraftwerk Wind elektrische Energie Windkraftwerk Biomasse (Pflanzen, Tiere) Erde Sekundär- bzw. Nutzenergie Umweltwärme (Erdoberfläche, Grundwasser, Luft) Kraftwerke mit Biogas oder Biomasse Heizung mit Biomasse Wärmepumpe Erdwärme Geothermisches Kraftwerk Geothermisches Heizwerk Gezeiten Gezeitenkraftwerk thermische Energie / Wärme Mond © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung 23 Kopiervorlage Erdwärmekraftwerk Es wird durch die Erdwärme erhitztes Wasser für die Gewinnung von Elektroenergie genutzt. Größte Anlage: Larderello (Italien) Gesamtleistung: 490 MW 180 Bohrlöcher speisen die Kraftwerke mit Dampf. Kraftwerk Turbine, Generator Pumpe kaltes Wasser heißes Wasser bzw. Dampf 3000 m bis 5 000 m Tiefe GRANIT © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 150 °C bis 300 °C 24 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Kopiervorlage Gezeitenkraftwerk Ebbe und Flut werden für die Gewinnung von Elektroenergie genutzt. Größte Anlage: St. Malo (Frankreich) Leistung: 240 MW (24 Turbinen) Durch einen Damm ist eine 22 km2 große Bucht abgeriegelt. bei Flut Damm abgeriegelte Bucht Meer Turbine Generator Damm bei Ebbe abgeriegelte Bucht Meer Turbine Generator © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung 25 Arbeitsblatt/Kopiervorlage Energie, Energieformen, Energieträger Energie ist die Fähigkeit eines Körpers, mechanische Arbeit zu verrichten oder Wärme abzugeben oder Licht auszusenden. Energieform Beispiele Energieträger potenzielle Energie Epot angestautes Wasser gehobene Körper kinetische Energie Ekin fahrendes Auto strömendes Wasser strömende Luft thermische Energie Etherm heißer Ofen heißes Wasser Flamme einer Kerze chemische Energie Echem Steinkohle, Braunkohle Erdgas, Propan Benzin, Dieselkraftstoff Heizöl Nahrungsmittel elektrische Energie Eel elektrischer Strom Kernenergie Ekern Wasserstoff, Uran, Plutonium © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 26 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Arbeitsblatt/Kopiervorlage Energieumwandlung und -übertragung 1. Zeichne farbig den Weg des Wassers bei einem Pumpspeicherkraftwerk ein! Benenne die wichtigen Teile! Ergänze die Kette der Energieumwandlungen! elektrische Energie (niedrige Spannung) potenzielle Energie des Wassers 2. Die Heizung eines Wohnhauses erfolgt mit Heizöl. Beschreibe anhand der Skizze die Energieumwandlungen und -übertragungen! Heizkörper Ausgleichgefäß Rohrleitungen Heizkessel Pumpe © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung p f b 27 4.2.2 Elektromagnetische Induktion Bei der elektromagnetischen Induktion stehen folgende Schwerpunkte im Mittelpunkt des Unterrichts: – Bedingungen für das Entstehen einer Induktionsspannung und Kenntnis des Induktionsgesetzes, – Abhängigkeit der Induktionsspannung von verschiedenen Faktoren, – Selbstinduktion, Ein- und Ausschaltvorgänge bei Spulen, – Wechselstromgenerator und Transformator als technisch wichtige Anwendungen der elektromagnetischen Induktion, – Transport elektrischer Energie Nachfolgend wird auf ausgewählte Schwerpunkte eingegangen. Beim Induktionsgesetz liegt der Schwerpunkt auf den Bedingungen, unter denen eine Spannung induziert wird. Für den Einstieg können unterschiedliche Möglichkeiten gewählt werden: 1. Möglichkeit: Es erfolgt ein historischer Einstieg, ausgehend von der OERSTED'schen Entdeckung der Ablenkung einer Magnetnadel durch einen stromdurchflossenen Leiter bis zur Umkehrung der Fragestellung durch FARADAY und der Entdeckung des Induktionsgesetzes durch ihn. Dabei kann eine Orientierung am Lehrbuchtext zur Entdeckung der elektromagnetischen Induktion erfolgen. 2. Möglichkeit: Es wird von einem Experiment mit einer Leiterschaukel im Magnetfeld eines Hufeisenmagneten ausgegangen und die Frage untersucht, was geschieht, wenn man die Leiterschleife im Magnetfeld bewegt. 3. Möglichkeit: Es wird ein Überraschungsexperiment entsprechend der Skizze an den Anfang gestellt. Magnet Da das Messgerät eine Spannung anzeigt, wenn der Magnet bewegt wird, muss bei Bewegung des Magneten eine Spannung erzeugt werden, eine für viele Schüler zunächst sehr überraschender Effekt. 4. Möglichkeit: Es wird von einem technischen Beispiel, z. B. von einem Fahrraddynamo, ausgegangen, der Aufbau untersucht und die Frage in den Mittelpunkt gerückt, wie beim Fahrraddynamo eine Spannung entsteht. Durch vielfältige Experimente muss den Schülern verdeutlicht werden, dass nur dann eine Induktionsspannung entsteht, wenn sich das von einer Leiterschleife bzw. Spule umfasste Magnetfeld ändert. Tafelbild Die elektromagnetische Induktion N S V V Relativbewegung Spule – Magnet Änderung der Stärke des Magnetfeldes In einer Spule wird eine Spannung induziert, solange sich das von ihr umfasste Magnetfeld ändert. Anwendungen: Fahrraddynamo, Wechselstromgenerator, Mikrofon © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 28 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Arbeitsblatt Die elektromagnetische Induktion 1. Ein Magnet wird in unterschiedlicher Weise bewegt. Begründe, ob in der Spule eine Spannung induziert wird oder nicht! a) b) V V 2. V Eine Spule wird in unterschiedlicher Weise bewegt. Begründe, ob in der Spule eine Spannung induziert wird oder nicht! a) 3. c) b) c) Zwei Spulen befinden sich auf einem gemeinsamen Eisenkern. Gib mindestens drei Möglichkeiten an, wie man in der rechten Spule eine Spannung induzieren kann! a) b) V c) © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung 29 Bei den Experimenten zur Erarbeitung des Induktinsgesetzes sollte beachtet werden, dass die Schüler möglichst alle für praktische Anwendungen wesentlichen Fälle erfassen. Dies lässt sich durch entsprechende Teilexperimente realisieren: Ergebnis: Für das Entstehen einer Induktionsspannung ist offensichtlich nicht die Bewegung, sondern die Änderung des von der Spule umfassten Magnetfeldes das Entscheidende. – Verschiedene Dauermagnete werden gegenüber Spulen bewegt. Die Art der Bewegung wird variiert, die Veränderungen mit Hilfe von Skizzen mit eingezeichneten Feldlinienbildern verdeutlicht, z. B. in folgender Weise: a) Erst auf einer solch breiten empirischen Basis sollte als Verallgemeinerung das Induktionsgesetz formuliert werden. Nachdem das Induktionsgesetz erarbeitet und ausreichend gefestigt wurde, ist die Frage zu stellen, wovon der Betrag der Induktionsspannung abhängig ist. Vor der experimentellen Untersuchung können Vermutungen formuliert werden. Zur experimentellen Untersuchung sowie zur Festigung sind im LB Aufgabenstellungen enthalten. Die wichtigsten Ergebnisse sind im TB zusammengefasst. Zur Einführung des lenzschen Gesetzes eignen sich Überraschungsexperimente, z. B. eines der folgenden: – Ein geschlossener Aluminiumring wird beim Schließen des Schalters nach oben geschleudert (Induktionskanone). V b) Eisenkern Ring V Spule Dabei sind auch Bewegungen einzubeziehen, bei denen sich das Magnetfeld nicht ändert (z. B. Drehung eines kreisförmigen Stabmagneten um seine Längsachse). Ergebnis: Es wird nur dann eine Spannung induziert, wenn sich das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert. – Es werden Spulen gegenüber Dauermagneten bewegt. Ergebnis: Ob eine Spannung induziert wird oder nicht, hängt von der Relativbewegung zwischen Spule und Magnet ab. – Der Dauermagnet wird durch einen Elektromagneten ersetzt. Spule und Elektromagnet werden relativ zueinander bewegt. Ergebnis: Eine Spannung wird unabhängig davon induziert, ob ein Dauermagnet oder ein Elektromagnet verwendet wird. – Spule und Elektromagnet sind zueinander in Ruhe. Es wird die Stärke des Magnetfeldes des Elektromagneten verändert. U – Bei einem geöffneten Ring aus Aluminium und gleicher Versuchsdurchführung passiert nichts. – Ein Permanentmagnet wird gegenüber einem Aluminiumring bewegt. Der Ring kann geschlossen bzw. geöffnet sein. Permanentmagnet Aluminiumring – Es wird die im LB abgebildete Wirbelstrombremse gezeigt, zunächst mit einer geschlitzten Scheibe, dann mit einer nicht geschlitzten Scheibe. Erklärungen sollten erst nach der Durchführung der vergleichenden Experimente gegeben werden. Bei den Experimenten liegt der Schwerpunkt beim genauen Beobachten und beim Vergleichen der jeweiligen Bedingungen. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 30 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Tafelbild/Kopiervorlage Der Betrag der Induktionsspannung Die Induktionsspannung ist umso größer, (1) – je größer die Windungszahl der Induktionsspule ist, U1 V U1 > U2 U2 V – je stärker sich das von der Induktionsspule umfasste Magnetfeld ändert, (2) U1 V U2 U1 > U2 V (3) U1 1s V U1 > U2 U2 V (4) U1 V U2 U1 > U2 10 s – je schneller die Änderung des von der Induktionsspule umfassten Magnetfeldes erfolgt. – In Spulen mit Eisenkern ist die Induktionsspannung wesentlich größer als in Spulen ohne Eisenkern. V © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung 31 Die Schüler sollten deutlich darauf aufmerksam gemacht werden, dass das lenzsche Gesetz ein spezieller Fall des Energieerhaltungssatzes ist. Das lässt sich besonders gut am Beispiel der Wirbelstrombremse erläutern. Auch bei der Selbstinduktion bietet sich ein experimentelles Herangehen an. Die Experimentieranordnungen sind im TB skizziert. Sie sind so gewählt, dass die Schüler wichtige Effekte erfassen können, die beim Einschalten bzw. beim Ausschalten auftreten. Für das Experiment zum Einschaltvorgang sollten beide Lampen eine Betriebsspannung von 4 Volt haben. Die Lampe 2 wird mit einem regelbaren Widerstand (etwa 10 – 20 Ohm) und Lampe 1 mit einer Spule (einige hundert Windungen) mit geschlossenem Eisenkern in Reihe geschaltet. Der Widerstand wird so eingeregelt, dass beide Lampen gleich hell leuchten. In leistungsstärkeren Klassen kann man auch auf den typischen Verlauf von Spannung und Stromstärke an einer Spule beim Schließen und Öffnen eines Schalters eingehen (s. TB). Für die Behandlung des Wechselstromgenerators kann man sehr gut das Motor-Generator-Modell nutzen. Analog dazu ist die beiliegende Kopiervorlage gestaltet. Die Darstellung lässt sich wesentlich vereinfachen, wenn man von einer rotierenden Leiterschleife in einen homogenem Magnetfeld ausgeht, so wie es im Tafelbild dargestellt ist. Wichtig ist dabei, dass die Schüler erfassen: Der Betrag der Induktionsspannung ist von der Änderungsgeschwindigkeit des Magnetfeldes abhängig. Für den Transformator sind im LB eine Reihe von experimentellen Aufgabenstellungen enthalten. Methodische Probleme treten dabei in der Regel nicht auf. Für praktische Anwendungen und auch für die Formulierung der Transformatorgesetze sind die beiden Fälle Leerlauf und Kurzschluss von Bedeutung. Hier muss klar differenziert werden (s. TB). Die Schüler sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass der Wirkungsgrad moderner Transformatoren sehr hoch ist ( > 95 %). Zumindest im Gymnasium sollte man auch darauf aufmerksam machen, dass der Wirkungsgrad eines Transformators von seiner Belastung abhängig ist und in der Regel bei einer mittleren Belastung ein Maximum erreicht. Tafelbild Selbstinduktion beim Ein- und Ausschalten Experiment 1 L1 Experiment 2 L2 L 1 leuchtet später als L 2 auf. Beim Öffnen des Schalters leuchtet die Glimmlampe auf. Erklärung: Beim Einschalten tritt in der Spule eine Induktionsspannung auf, die einen Strom bewirkt. Dieser hemmt den ursprünglichen Strom. Erklärung: Beim Öffnen des Schalters wird in der Spule eine Spannung induziert. Aufgrund der schnellen Änderung des Magnetfeldes liegt sie über der Zündspannung der Glimmlampe. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 32 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Tafelbild Stromstärke und Spannung an einer Spule I Es fließt Strom konstanter Stärke. einschalten ausschalten t Ui t Tafelbild/Kopiervorlage Induktion einer Wechselspannung Ui t In Spulen, die in einem magnetischen Feld rotieren, wird eine sinusförmige Wechselspannung induziert. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung 33 Kopiervolage Einsatzmöglichkeiten von Transformatoren Transformation von Spannungen Hinabtransformieren Hinauftransformieren N2 << N1 ⇒ U 2 klein N2 >> N1 ⇒ U 2 groß Klingeltrafo 230 V Æ 12 V, 6 V Zündanlage beim Auto 12 V Æ 25 kV Netzgeräte für CD-Player, Radiorecorder, Notebooks 230 V Æ 12 V … 3 V Transformator für Bildröhre beim Fernsehgerät 230 V Æ 15 kV Umspannwerk auf der Verbraucherseite 380 kV Æ 110 kV 110 kV Æ 20 kV 20 kV Æ 230 V Umspannwerk am Kraftwerk 20 kV Æ 220 kV 20 kV Æ 380 kV Transformation von Stromstärken Für eine Reihe von Anwendungen sind große Stromstärken erforderlich. N2 << N2 ⇒ I 2 groß elektrisches Schweißgerät: ca. 500 A elektrolytische Oberflächenvergütung (Verchromen, Versilbern): ca. 1 000 A Elektroschmelzofen: ca. 15 000 A © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 34 p e l r n Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung 4.2.3 Energie der Atomkerne In diesem Stoffgebiet erhalten die Schüler Einblicke in den Bereich der Atom- und Kernphysik sowie in aktuelle Probleme der Energieversorgung. Dieses Stoffgebiet ist in engem Zusammenhang mit dem Wahlpflichtbereich „Natürliche Radioaktivität“ und dem fächerverbindenden Thema „Energie und Umwelt“ zu sehen. Dabei sollen die Schüler – einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der Vorstellungen vom Atombau erhalten, – den Aufbau von Atomen und Atomkernen kennen lernen, – Einblicke in den Spontanzerfall erhalten, – die Arten radioaktiver Strahlung, ihre Eigenschaften, Nachweismöglichkeiten und Anwendungen kennen lernen, – Einsichten in die Notwendigkeit des Strahlenschutzes gewinnen, – Einblicke in die Kernspaltung und deren Nutzung in Kernkraftwerken erhalten. Die zur Verfügung stehende Stundenzahl ermöglicht an vielen Stellen nur die Vermittlung eines Überblicks. Der Lehrer muss in Abhängigkeit von der Klassensituation entscheiden, an welchen Stellen exemplarisch eine gründlichere Behandlung erfolgt. Das können z. B. – entwicklungsgeschichtliche Aspekte, etwa die Entwicklung der Vorstellungen vom Atom (Atommodell), – einzelne Nachweismethoden radioaktiver Strahlung, – einzelne Anwendungen von Radionukliden, – das Problem der Sicherheit von Kernkraftwerken sein. Nachfolgend sind Hinweise zu einzelnen Schwerpunkten gegeben, ohne dass Vollständigkeit angestrebt wird. Ein erster Schwerpunkt besteht darin, den Schülern einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der Vorstellungen vom Atombau zu geben. Es ist sicher im Unterricht nicht möglich und auch nicht sinnvoll, die komplizierten und teilweise widersprüchlichen Entwicklungen in den wissenschaftlichen Auffassungen nachvollziehen zu wollen. Einige wichtige Aspekte und Fakten sollten den Schülern aber bewusst werden: – Bis etwa 1860 spielten in der physikalischen Forschung Fragen des Atombaus keine Rolle. – Mit der Entwicklung der Elektrizitätslehre, insbesondere der Untersuchung von Gasentladungen, wurden Erscheinungen registriert, die mit den bekannten Modellen nicht zu erklären waren. Diese Situation verschärfte sich mit der Entdeckung und Untersuchung verschiedener Arten von Strahlungen (Katodenstrahlen und ihr Durchgang durch dünne Folien, Röntgenstrahlung (1895), ionisierende Strahlung (1896). – Auf der Grundlage experimenteller Erkenntnisse versuchte man solche Modelle zu finden, mit denen man experimentell ermittelte Fakten erklären konnte. Das führte zu unterschiedlichen Modellen. Einen Überblick über einige Etappen der Entwicklung der Vorstellungen vom Atom gibt die Kopiervorlage. Zur Entwicklung von Größenvorstellungen kann das LB genutzt werden. Die Zusammenhänge zwischen Protonenzahl, Elektronenzahl, Neutronenzahl und Massenzahl sollte an Beispielen gefestigt werden. Das LB enthält dazu einige Aufgaben. Die Einführung in Probleme des Spontanzerfalls kann historisch angelegt werden. Das LB bietet dazu einen Lesetext und auch einen Überblick über die drei Arten von Strahlung. Für das methodische Herangehen bieten sich zwei Varianten an: a) An den Überblick über die Arten von Strahlung schließt sich sofort die Behandlung der Eigenschaften radioaktiver Strahlung an. Danach werden Nachweismöglichkeiten behandelt, wobei die Eigenschaften genutzt werden. Erst dann folgt das Gesetz des Kernzerfalls. b) Nach der Einführung des Spontanzerfalls und Hinweisen auf verschiedene Strahlungsarten wird das Gesetz des Kernzerfalls behandelt. Anschließend wird auf Eigenschaften, Nachweismöglichkeiten und Anwendungen radioaktiver Strahlung eingegangen. Beim Gesetz des Kernzerfalls, das in Form einer grafischen Darstellung gegeben wird, sollte den Schüler deutlich gemacht werden: – Kerne des radioaktiven Nuklids zerfallen, es entstehen dabei Folgekerne. Die Gesamtzahl der Atomkerne bleibt gleich. Das kann man durch eine entsprechende grafische Darstellung (s. TB) bewusst machen. – Die Zeit, in der jeweils die Hälfte der Kerne des Radionuklids zerfällt, wird als Halbwertszeit bezeichnet. Je nach Nuklid kann diese Zeit zwischen Millisekunden und Milliarden Jahren liegen. – Das Gesetz des Kernzerfalls ist – im Unterschied zu allen bisher behandelten Gesetzen – ein statistisches Gesetz. Es macht Aussagen über die Gesamtheit der Atomkerne, nicht aber über den einzelnen Atomkern. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung 35 Tafelbild Aufbau eines Atoms Ein Atom besteht – aus einem positiv geladenen Atomkern mit Protonen und Neutronen – aus einer negativ geladenen Atomhülle mit Elektronen. Bei einem neutralen Atom gilt: Anzahl der Protonen = Anzahl der Neutronen. Für die Massen der Elementarteilchen gilt: mp ≈ mn 1 m e ≈ ------------- m p (me vernachlässigbar) 1860 Massenzahl = Protonenzahl (Ordnungszahl) + Neutronenzahl A=Z+N Das Wesen von statistischen Gesetzen kann man den Schülern auch an außerphysikalischen Beispielen verdeutlichen. Geeignete Beispiele sind das Würfeln, das Auftreten einer bestimmten Erkrankung bei einer Personengruppe, das Vorhandensein bestimmter Körpermerkmale o. Ä. Denkbar sind auch Computersimulationen. den, dass in der Natur mehrere Zerfallsreihen existieren. Eine ist im LB, eine zweite auf dem beiliegenden Arbeitsblatt dargestellt. Die Eigenschaften radioaktiver Srahlung können teils experimentell verdeutlicht werden, teils müssen sie den Schülern gegeben werden. Gut durchführbar sind Experimente zum Absorptionsvermögen radioaktiver Strahlung sowie zur Ablenkung in magnetischen Feldern. An Beispielen können Zerfallsgleichungen aufgestellt werden. Dabei sollte den Schüler bewusst werTafelbild Gesetz des Kernzerfalls Die Anzahl der Ausgangskerne nimmt ab, die Anzahl der Folgekerne entsprechend zu. Die Zeit, in der die Hälfte der vorhandenen radioaktiven Kerne zerfällt, wird als Halbwertszeit bezeichnet. N Folgekerne N/2 N/4 Ausgangskerne tH 2 · tH 3 · tH Die Größe der Halbwertszeit kann sehr unterschiedlich sein: Radon-220 tH = 55,6 s Barium-127 2,55 min Natrium-22 2,6 a © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Uran-235 8 7,1 · 10 a 4 · tH t 36 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Arbeitsblatt Entwicklung der Vorstellungen vom Atom 1860 bis 1900 Untersuchung von Katodenstrahlen (EUGEN GOLDSTEIN, PHILIPP LENARD, J. J. THOMSON) Katodenstrahlen sind schnell bewegte Elektronen. Mit den Elektronen wurde das erste Elementarteilchen gefunden. 1902 Atommodell von WILLIAM THOMSON (LORD KELVIN) positiv geladene „Flüssigkeit“ mit eingebetteten Elektronen (Rosinenkuchen-Modell) 1911 Atommodell von ERNEST RUTHERFORD (Planetenmodell) 1913 Atommodell von NIELS BOHR (Schalenmodell) ab 1925 Quantenmechanisches Atommodell (WERNER HEISENBERG, ERWIN SCHRÖDINGER , MAX BORN) Dieses Atommodell ist nur mit mathematischen Mitteln beschreibbar. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung 37 Arbeitsblatt Natürliche Radioaktivität 1. Was versteht man unter natürlicher Radioaktivität? 2. In der Natur existieren viele radioaktive Stoffe. Die Abbildung zeigt die ThoriumReihe. Das auf der Erde vorkommende Thorium zerfällt in mehreren Stufen bis zum stabilen Blei. N Thorium-232 232 228 224 220 216 212 208 Blei-208 80 82 84 86 88 90 Z a) Trage an der horizontalen Achse die Kurzsymbole der betreffenden chemischen Elemente ab! b) Wie lauten die Reaktionsgleichungen für die ersten drei Kernumwandlungen? c) Gib zwei Reaktionsgleichungen an, bei denen das stabile Blei-208 entsteht! © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 38 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Kopiervorlage Eigenschaften radioaktiver Strahlung Art der Strahlung α -Strahlung β -Strahlung Charakter doppelt positiv der Strahlung geladene HeliumKerne Kurzzeichen Beispiel für Auftreten Durchdringungsvermögen 4 He 2 oder 4 α 226 222 Ra→ 86 Rn 88 bewegte Elektronen 0 e –1 2 4 + 2α γ -Strahlung elektromagnetische Wellen kleiner Wellenlängen γ oder β – 214 214 Pb→ 83 Bi 82 + 0 e –1 208 208 82 Pb→ 82 Pb +γ klein mittel groß Das Verhältnis beträgt etwa 1 : 100 : 10 000. Ionisationsvermögen klein groß mittel Das Verhältnis beträgt etwa 10 000 : 100 : 1. Ablenkbarkeit in elektrischen und in elektrischen magnetischen und magnetiFeldern schen Feldern Energie meist –3 –13 8 · 10 J– 13 · 10 J (5 MeV – 8 MeV) wird nicht abgelenkt meist meist –13 –13 –13 –3 1 · 10 J – 5 · 10 J 0,5· 10 J – 4 · 10 J (0,5 MeV – 3 MeV) (0,3 MeV–2,5 MeV) © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung 39 Beim Nachweis radioaktiver Strahlung stehen Filme, Zählrohr und Nebelkammer im Vordergrund. Beim Nachweis mit Filmen, den man im Unterricht schwerlich realisieren kann, kann man zwei Schwerpunkte setzen: Die folgende Abbildung zeigt die Anordnung dieser Filter. a) Die Schüler werden auf historische Aufnahmen verwiesen, etwa auf die berühmte Aufnahme von HENRI BECQUEREL von 1896, die zur Entdeckung der natürlichen Radioaktivität führte. b) Als aktuelle Form wird eine Dosimeterplakette gezeigt, wie sie auch im LB abgebildet ist. Ein solches Filmdosimeter muss von allen Personen getragen werden, die beruflich mit Strahlung zu tun haben. Das sind in Deutschland ca. 340 000 Personen. Das Filmdosimeter dient dem Nachweis von β -Strahlung, γ -Strahlung und Röntgenstrahlung. Sein Vorteil besteht in der problemlosen Handhabung, sein Nachteil in der relativ großen Messunsicherheit bei niedrigen Dosen. Im Innern der Dosimeterplakette befindet sich ein Messfilm. Vorder- und Rückwand der Plakette bestehen aus Plastik mit je vier eingebauten Strahlenfiltern aus Blei und Kupfer, die folgende Stärken haben: Cu: 0,05 mm; 0,3 mm; 1,2 mm Pb: 0,8 mm Kassettendeckel Dosismessfilm Kassettenboden Die Kontrolle der Filme erfolgt monatlich durch eine zentrale Stelle. Zur Erklärung der Wirkungsweise des Zählrohrs kann die beiliegende Kopiervorlage genutzt und parallel dazu die Wirkungsweise demonstriert werden. Wenn möglich, sollte auch die Wirkungsweise einer Nebelkammer im Unterricht demonstriert werden. Die Kopiervorlage gibt einen Überblick über die Nachweismöglichkeiten, das Arbeitsblatt kann zur Festigung eingesetzt werden. Kopiervorlage Das Geiger-Müller-Zählrohr 1928 entwickelt von HANS GEIGER (1882–1945) und WALTHER MÜLLER (1905–1979) Rohr mit Edelgasfüllung Isolator Verstärker Impulszähler Lautsprecher U ≈ 500 V © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 40 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Bei Strahlenbelastungen ist zu beachten, dass dazu alle Arten ionisierender Strahlung einen Beitrag leisten. Dazu gehören nicht nur die beim Kernzerfall auftretenden Strahlungen (Alpha-, Beta- und Gammastrahlung), sondern auch Röntgenstrahlung, kurzwelliges UV-Licht und Höhenstrahlung. Erfasst werden die biologischen Wirkungen ionisierender Strahlung durch die Äquivalentdosis H, wobei gilt: Organ oder Gewebe T ist die mit dem GewebeWichtungsfaktor multiplizierte Organdosis: E = wT · H T Sind mehrere Strahlungsarten und verschiedene Organe beteiligt, so ergibt sich die effektive Dosis als Summe aller Anteile zu: E= Σ R H=D·q Dabei sind D die Energiedosis und q der Qualitätsfaktor. Die Internationale Strahlenschutzkommission (ICRP) hat 1991 anstelle dieses Qualitätsfaktors den sogenannten Strahlungs-Wichtungsfaktor wR eingeführt. Für eine bestimmte Strahlungsart R gilt dann: Das Produkt aus der von einem Organ oder Gewebe T aufgenommenen Energiedosis D T,R und dem betreffenden Strahlungs-Wichtungsfaktor ergibt die Organdosis HT: HT = D T,R · wR Sie wird in Millisievert (mSv) gemessen. Erfolgt die Bestrahlung durch mehrere Strahlungsarten R, so werden die einzelnen Beiträge summiert und man erhält: HT = Σ D T,R · wR w T · HT Gemessen wird die effektive Dosis ebenfalls in Millisievert (mSv). Auf die Zeit bezogen wird sie effektive Dosisleistung genannt. Diese auf den menschlichen Körper bezogene effektive Dosisleistung liegt in Deutschland im Mittel bei etwa 4 mSv/Jahr. Wegen der sehr unterschiedlichen Individualität der Menschen geht man bei wissenschaftlichen Berechnungen von einem Standardmenschen aus. Dieser Standardmensch hat ein Alter von 20 bis 30 Jahren, eine Gesamtlebensdauer von 70 Jahren, ein Körpergewicht von 70 kg, eine Körperoberfläche von 1,8 Quadratmetern und eine Körpergröße von 170 cm. Auch die Zusammensetzung des Körpers dieses Standardmenschen ist festgelegt. Einige Gewebe-Wichtungsfaktoren sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben. R Für die Strahlungs-Wichtungsfaktoren gilt: Strahlungsart und Energiebereich StrahlungsWichtungsfaktor Photonen beliebiger Energie 1 Elektronen beliebiger Energie 1 Neutronen < 10 keV 10 keV bis 100 keV 100 keV bis 2 MeV 2 MeV bis 20 MeV > 20 MeV Protonen Alphateilchen, Spaltfragmente, schwere Kerne 5 10 20 10 5 5 20 Die Organdosis besagt nur wenig darüber, wie groß das strahlenbedingte Risiko für Schädigungen tatsächlich ist, da die Strahlenempfindlichkeit der einzelnen Organe sehr unterschiedlich ist. Maß für das gesamte Strahlenrisiko ist die effektive Dosis E. Die effektive Dosis E für eine Strahlungsart und ein Gewebe oder Organ Gewebe-Wichtungsfaktor Keimdrüsen 0,20 Dickdarm 0,12 Knochenmark (rot) 0,12 Lunge 0,12 Magen 0,12 Blase 0,05 Brust 0,05 Leber 0,05 Schilddrüse 0,05 Speiseröhre 0,15 Haut 0,01 © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung 41 Arbeitsblatt Nachweis radioaktiver Strahlung 1. a) Nenne die wichtigsten Eigenschaften radioaktiver Strahlung! b) Welche dieser Eigenschaften könnte man zum Nachweis nutzen? 2. Die Skizze zeigt den Aufbau eines Zählrohrs. a) Skizziere die Vorgänge im Zählrohr beim Auftreffen radioaktiver Strahlung! Rohr mit Gasfüllung b) Erkläre die Wirkungsweise eines Zählrohrs! R 500 V 3. Das Bild zeigt eine Nebelkammeraufnahme von α-Strahlung. Wie kann man eine solche Aufnahme deuten? © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 42 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Kopiervorlage Anwendungen radioaktiver Strahlung Bestrahlungsverfahren: Strahlungsquelle – Sterilisation von Geräten – Tumorbehandlung – Verbesserung von Materialeigenschaften (z. B. Erhöhung der Reißfestigkeit von Folie) Durchstrahlungsverfahren: Einschluss Werkstück – Werkstoffprüfung – Füllstandsmessung – Dickenmessung (z. B. bei Papier- und Folienherstellung) Strahlungsempfänger Markierungsverfahren: Zählrohr Schilddrüse – Schilddrüsenuntersuchung – Gehirnuntersuchung – Ermittlung der Durchlassfähigkeit und der Fließgeschwindigkeit in Rohrleitungen – Feststellung der Abnutzung im Inneren von Maschinen (Schmiermittelmarkierung) © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung 43 Kopiervorlage Mittlere Strahlenbelastung in Deutschland Art der Strahlung Dosis in mSv pro Jahr Natürliche Strahlung kosmische Strahlung auf Meereshöhe 0,25 auf 1 500 m Höhe 0,50 terrestrische Strahlung bei Aufenthalt im Freien 0,06 … 2,2 bei Aufenthalt in Gebäuden 0,09 … 2,4 „innere“ Strahlung beim Menschen durch Einatmen von Radon 1,4 durch Nahrung, Trinkwasser 0,3 Mittelwert: 2,4 Zivilisatorische Strahlung Anwendung radioaktiver Stoffe und ionisierender Strahlung 1,5 – bei medizinischen Untersuchungen und Behandlungen – in Technik, Forschung und Alltag (hoch- 0,02 frequente Strahlung bei PC, Fernseher) – Kernwaffenversuche, Reaktorunfälle < 0,02 Mittelwert: 1,6 Mittlere Strahlenbelastung © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 4,0 44 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Kopiervorlage Historisch bedeutsame Kernumwandlungen Erste künstliche Kernumwandlung (E. RUTHERFORD 1919) 14 N 7 + 4α → 2 17 O 8 + 1H 1 Nachweis der Existenz von Neutronen (J. CHADWICK 1932) 9 Be 4 + 4α → 2 12 C 6 + 1n 0 Entdeckung der künstlichen Radioaktivität (I. UND F. JOLIOT-CURIE 1934) 27 Al 13 + 4α → 2 30 P 15 + 1n 0 ↓ 30 Si 14 + 0 e +1 Herstellung von Gold (E. FERMI 1934) 196 Pt 78 + 1 n→ 0 197 Pt 78 ↓ + γ -Strahlung 197 Ag 79 + 0 e -1 Entdeckung der Kernspaltung (O. HAHN, F. STRASSMANN, L. MEITNER 1938) 235 U 92 + 1 n→ 0 236 U→ 144 Ba 92 56 + 89 Kr 36 + 3 · 1n 0 © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung Bei der Behandlung der Kernenergie geht es um einen Einblick – in Probleme der Kernspaltung, – in den Aufbau und die Wirkungsweise eines Kernkraftwerks, – in ökologische Probleme, die mit der Nutzung von Kernenergie verbunden sind. Dabei kann es nicht Anliegen des Physikunterrichts sein, Meinungen zu verbreiten, sondern den Schülern Fakten zu vermitteln, die es ihnen ermöglichen, sich selbst einen Standpunkt zu bilden. Besondere Vorsicht ist hier bei der Materialnutzung geboten: In einer Reihe von Zeitungsartikeln geht es weniger um sachliche Information als um sensationell aufgemachte Plattheiten. Für das Thema bietet sich ein historischer Einstieg an: die Entdeckung der Kernspaltung durch HAHN und STRASSMANN. Dazu ist im LB ein ausführlicher Lesetext enthalten. Bezüglich der Kernkraftwerke ist es sinnvoll, den Schülern u. a. einen Überblick über ihre räumliche Verteilung in Deutschland und über ihre Bedeutung für die Elektroenergieerzeugung heute zu geben. Dazu kann die beiliegende Kopiervorlage genutzt werden. Wenn man auf Kernkraftwerke eingeht, kann man einen Druckwasserreaktor oder einen Siedewasserreaktor betrachten. Die wesentlichen Unterschiede zwischen Druckwasserreaktor und Siedewasserreaktor bestehen in Folgendem: 45 – Ein Druckwassergenerator hat Primär- und Sekundärkreislauf, wobei die Turbine im radioaktiv nicht belasteten Sekundarkreislauf liegt. Bei einem Siedewasserreaktor gibt es nur einen Kreislauf. Das an den Brennstäben vorbeiströmende Wasser verdampft, der Dampf wird direkt zur Turbine geleitet. – Beim Druckwasserreaktor wird mit Drücken von etwa 150 bar und Temperaturen von ca. 300 °C gearbeitet. Bei Siedewasserreaktoren liegen diese Werte bei 70 bar und 280 °C. Bezüglich der Sicherheit von Kernkraftwerken und der Entsorgung radioaktiver Abfälle sollte u. a. auf Folgendes aufmerksam gemacht werden: – Kernkraftwerke sind nach heutigen Sicherheitsstandards gebaut. Wie bei jeder technischen Anlage kann es auch in Kernkraftwerken Defekte und Havarien geben. – Aus physikalischen Gründen kann ein Kernkraftwerk nicht wie eine Atombombe explodieren. Gefährlich könnte der Austritt größerer Mengen radioaktiver Stoffe sein, so wie es 1986 im ukrainischen Tschernobyl passiert ist. – Der radioaktive Abfall (85 % niedrig radioaktiv, 5 % hoch radioaktiv) ist bei richtiger Lagerung ungefährlich. Das Problem besteht hier darin, dass wegen der teilweise sehr langen Halbwertszeit (s. Kopiervorlage) eine sichere Lagerung über viele Jahrzehnte erfolgen muss. Zur Erläuterung der Zusammenhänge können die beiliegenden Kopiervorlagen mit genutzt werden. Das Arbeitsblatt lässt sich im Rahmen der Festigung einsetzen. Dabei ist zu beachten: Das Kernkraftwerk Obrigheim wurde 2005 vom Netz genommen. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 46 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Kopiervorlage Kernkraftwerke und kerntechnische Anlagen in der Bundesrepublik Deutschland Kerntechnische Anlagen 1995 waren in der Bundesrepublik Deutschland 21 Kernkraftwerke in Betrieb und erzeugten ca. 30 % der gesamten Elektroenergie, 2005 sind noch 18 Kernkraftwerke in Betrieb. Größte Kernkraftwerke in Deutschland: KKB Grohnde: KKI II Isar: KKP Philippsburg: 1 430 MW 1 420 MW 1 402 MW © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 2: Energieversorgung Kopiervorlage Aufbau eines Kernkraftwerks mit Druckwasserreaktor Vorteile eines Druckwasserreaktors: – Das Wasser im Sekundärkreislauf ist nicht radioaktiv. Notwendige Reparaturen an Turbinen sind problemlos möglich. – Der Betriebsdruck im Primärkreislauf kann hoch sein (ca. 150 bar). – Es kann mit Dampf hoher Temperatur (ca. 300 °C) gearbeitet werden. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 47 48 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Kopiervorlage Wege der Entsorgung von radioaktiven Stoffen radioaktive Abfälle abgebrannte Brennelemente Kernkraftwerk Brennstoffelementefertigung Zwischenlager Vorbereitung für Endlagerung Endlager (z. B. Schacht Konrad) Wiederaufbereitung Brennelementezwischenlager Vorbereitung für Endlager Endlager (z.B. Gorleben) Bei einem Kernreaktor mit einer Leistung von 1 000 MW fallen im Jahr folgende zu entsorgende Stoffe an: 22 t Uran 210 kg Plutonium 750 kg sonstige Spaltprodukte. Die Zwischenlagerung erfolgt meist in den Kernkraftwerken, die Endlagerung in einem Salzstock bei Gorleben (Niedersachsen) und im Schacht Konrad, einem stillgelegten Eisenerzbergwerk bei Salzgitter (Niedersachsen). © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 3: Bewegungsgesetze m 4.3 Lernbereich 3: Bewegungsgesetze p f In diesem Lernbereich geht es u. a. darum, dass die e Schüler den Umgang mit Größen und Gesetzen der Kinematik beherrschen und die newtonschen Gesetze kennen. Das befähigt sie, durch das Verknüpfen quantitativer kinematischer und dynamischer Betrachtungen vielfältige Bewegungen zu beschreiben und zu erklären und daraus Schlussfolgerungen für ihr Verhalten im Straßenverkehr zu ziehen. Der Lernbereich ist auch in Beziehung zum Wahlpflichtbereich „Bewegung auf gekrümmten Bahnen“ zu sehen. Als komplexe Anwendung zu den Bewegungsgesetzen und den newtonschen Gesetzen bietet sich die Realisierung eines Projekts mit dem Thema „Gefahren im Straßenverkehr bei Bremsvorgängen“ an. 4.3.1 Größen und Gesetze der Kinematik Nachfolgend werden ausgewählte inhaltliche Schwerpunkte betrachtet, insbesondere – die Einführung des Begriffs Bewegung und des Begriffs Geschwindigkeit, – die Behandlung der gleichförmigen geradlinigen Bewegung, – die gleichmäßig beschleunigte geradlinige Bewegung einschließlich des freien Falls. In der Einführung sollten die Schüler – verschiedene Arten von Bewegungen kennen lernen und Bewegungsarten von Körpern unterscheiden können, – erfassen, dass Bewegung und Ruhe relativ sind, – die Geschwindigkeit eines Körpers als Maß für seine Schnelligkeit erkennen, – die Gleichung zur Berechnung der Geschwindigkeit v = s/t kennen und interpretieren können, – Geschwindigkeiten berechnen und Folgerungen für ein sinnvolles Verhalten im Straßenverkehr ableiten können. 49 Im Unterricht sollte sehr bewusst auf die vielfältigen Erfahrungen der Schüler über Bewegungen zurückgegriffen werden und auch bei Messungen und Anwendungen immer der Bezug zum Erfahrungsbereich der Schüler hergestellt werden. An einfachen Beispielen (Personen auf Rolltreppe, Fahrgast im Zug oder auf dem Schiff), die auch im Klassenraum leicht nachgestellt werden können, wird mit den Schülern die Frage diskutiert: Woran erkennt man, ob sich ein Körper in Ruhe oder in Bewegung befindet? Die Notwendigkeit der Festlegung eines Bezugskörpers zur eindeutigen Kennzeichnung von Bewegung und Ruhe wird an den oben genannten Beispielen erörtert. Es sollte auch vereinbart werden, dass man zumeist die Erdoberfläche als Bezugskörper nimmt und dies nicht extra formuliert. Wichtig bei der gesamten Betrachtung ist nur: Die Schüler sollen erfassen, dass physikalische Aussagen über Ruhe und Bewegung sehr exakt formuliert werden müssen, wenn sie eindeutig sein sollen. Aufmerksam gemacht werden kann auch auf historische Aspekte: Die Frage, ob sich die Erde bewegt oder ob sie in Ruhe ist, war jahrhundertelang umstritten. Ob man zur Charakterisierung von Ruhe und Bewegung den Begriff Bezugskörper oder Bezugssystem einführt, muss der Lehrer von der Klassensituation abhängig machen. Ein Bezugssystem umfasst immer einen Bezugskörper und ein mit diesem Bezugskörper verbundenes Koordinatensystem. Bei der Behandlung der Arten von Bewegungen hat es sich bewährt, von den Schülern Beispiele zusammentragen zu lassen, diese Beispiele an der Tafel in (für die Schüler zunächst unklare) Gruppen zu ordnen und gegebenenfalls in einfachen Experimenten auf spezielle Arten von Bewegungen aufmerksam zu machen. Das wird vor allem bei Schwingungen, eventuell auch bei der Kreisbewegung der Fall sein. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 50 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Tafelbild Bewegungen Ein Körper ist in Bewegung, wenn er seine Lage gegenüber einem Bezugskörper ändert. Meist wird als Bezugskörper die Erdoberfläche gewählt. Körper können sich bewegen auf unterschiedlichen Bahnen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten geradlinige Bewegung krummlinige Bewegung gleichförmige Bewegung ungleichförmige Bewegung fallender Stein Auto in Kurve herabschwebender Fallschirmspringer anfahrender Zug Neben der Einbeziehung der geradlinigen Bewegung, der Kreisbewegung und der Schwingung kann man auch die Drehbewegung mit betrachten, denn gerade dafür gibt es im Erfahrungsbereich der Schüler zahlreiche Beispiele. Die Suche der Gemeinsamkeiten innerhalb der an der Tafel notierten Gruppen führt dann zu einer Einteilung von Bewegungen (s. TB). Dabei ist zu beachten, dass es für solche Einteilungen unterschiedliche Möglichkeiten gibt. Im TB ist nur eine der Möglichkeiten dargestellt. Sie orientiert sich an den inhaltlichen Schwerpunkten, die nachfolgend behandelt werden. Der Begriff Geschwindigkeit ist wohl allen Schülern bekannt. Die meisten von ihnen verbinden damit durchaus richtige, wenn auch zumeist unvollständige Vorstellungen. So wird Geschwindigkeit häufig nur mit schnellen Bewegungen verknüpft, langsamen Bewegungen wird keine Geschwindigkeit zugeordnet. Von diesen Alltagsvorstellungen ausgehend, sollten bei der unterrichtlichen Behandlung einige Schwerpunkte gesetzt werden. Ihre Reihenfolge ist zugleich ein bewährter Weg der Einführung und Festigung des Geschwindigkeitsbegriffs. – An Beispielen aus dem Erfahrungsbereich der Schüler und bei einfachen Experimenten wird herausgearbeitet, dass Bewegungen von Körpern langsam oder schnell verlaufen. – Zur genaueren Charakterisierung der Schnelligkeit der Bewegung eines Körpers gibt es drei Möglichkeiten: a) Man könnte angeben, welchen Weg ein Körper in einer bestimmten Zeit (z. B. in 1 s oder 1 h) zurücklegt. Der Körper, der den größeren Weg zurücklegt, ist schneller (Beispiel: Weg eines Autos und eines Fahrradfahrers in 1 h). b) Man könnte angeben, welche Zeit ein Körper für einen bestimmten Weg braucht. Der Körper, der die kürzere Zeit braucht, ist schneller (Beispiel: 100-m-Lauf). c) Man könnte die Geschwindigkeit des Körpers angeben. Sie ist definiert als v = s/t. – Bei einer gleichförmigen Bewegung ist die Geschwindigkeit konstant, bei einer ungleichförmigen Bewegung erhält man aus dem zurückgelegten Weg und der benötigten Zeit die Durchschnittsgeschwindigkeit, bei sehr kleinen Zeitintervallen die Momentangeschwindigkeit, die z. B. bei Geschwindigkeitskontrollen ermittelt oder mit dem Tachometer gemessen wird. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 3: Bewegungsgesetze 51 Kopiervorlage Bewegung von Körpern Ein Körper ist in Bewegung in Ruhe WENN ER SEINE LAGE GEGENÜBER EINEM BEZUGSKÖRPER ändert Geradlinige Bewegung nicht ändert Kreisbewegung Drehbewegung Schwingung Auto auf gerader Strecke Gondel eines Riesenrads Bohrer einer Bohrmaschine Pendel einer Uhr Eine Bewegung kann erfolgen gleichförmig ungleichförmig beschleunigt Die Geschwindigkeit bleibt immer gleich groß. z. B. mit konstanter Geschwindigkeit fahrendes Auto verzögert Die Geschwindigkeit nimmt zu. Die Geschwindigkeit nimmt ab. z. B. anfahrender Zug z. B. bremsender Radfahrer © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 52 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Tafelbild Die Geschwindigkeit von Körpern Die Geschwindigkeit gibt an, wie schnell oder wie langsam sich ein Körper bewegt. s v = t Allgemein gilt: km m 1 ----- = 3, 6 --------s h Zu unterscheiden ist zwischen Durchschnitts- und Momentangeschwindigkeit. Durchschnittsgeschwindigkeit Momentangeschwindigkeit gibt an, welcher Weg in einer bestimmten Zeit zurückgelegt wird. gibt an, welche Geschwindigkeit der Körper zu einem bestimmten Zeitpunkt hat. v= A s t v= B s t ∆s (für kleines ∆t) ∆t ∆s ∆t Den Schülern sollte bewusst werden, dass die verschiedenen Geschwindigkeiten nicht an bestimmte Bewegungsarten oder Bahnformen gebunden sind. Es kann auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Momentangeschwindigkeit als eine gerichtete Größe betrachtet werden kann. Für die Durchschnittsgeschwindigkeit trifft das nicht zu. geradlinig gleichförmige, sondern für beliebige gleichförmige Bewegungen gilt. Im weiteren wird die geradlinig gleichförmige Bewegung genauer betrachtet. 1. Interessante Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung bis hin zu projektartigen Arbeiten bietet die Frage der Geschwindigkeitsmessung. Mit den Schüler könnte erörtert werden, wie man z. B. die Geschwindigkeit eines Radfahrers, eines Balls, eines Autos, eines Läufers mit einfachen Mitteln bestimmen kann. Erörterte Möglichkeiten der Geschwindigkeitsbestimmung sollten, wenn das bei den gegebenen Bedingungen realisierbar ist, auch ausprobiert werden. Für die Erarbeitung des Weg-Zeit-Gesetzes einer geradlinig gleichförmigen Bewegung bieten sich verschiedene Experimentieranordnungen an: – Luftkissenbahn, – Wagen auf Schienen, – endloses Band, – Faden mittels Experimentiermotor aufwickeln, – Luftblase in einem wassergefüllten Glasrohr. Die Experimente können als SE oder als DE durchgeführt werden. Genutzt werden kann auch das beiliegende Arbeitsblatt. Die Schüler sollten erfassen, dass man eine gleichförmige Bewegung in unterschiedlicher Weise charakterisieren kann (s. TB). Der Lehrer sollte beachten, dass diese Charakterisierung nicht nur für Bei der Festigung bieten sich verschiedene Schwerpunkte an, die in Abhängigkeit von der Klassensituation und der Unterrichtskonzeption des Lehrers unterschiedlich gewichtet werden können: 2. Ein Erkundungsauftrag für die Schüler könnte darin bestehen, in Ergänzung der im LB enthaltenen Übersicht Geschwindigkeiten von Körpern in Natur und Technik herauszufinden. In diesem Zusammenhang können die Schüler auf spezielle Einheiten der Geschwindigkeit (bei Schiffen: 1 Knoten = 1 Seemeile/Std. = 1852 m/h; bei Flugzeugen: 1 Mach = 340 m/s ª 1200 km/h) aufmerksam gemacht werden. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 3: Bewegungsgesetze 53 Kopiervorlage Geschwindigkeiten in Natur und Technik 8 3 ·10 10 Lichtgeschwindigkeit im Vakuum (300000 km/s) 5 3 10 2 10 1 10 Erde um die Sonne (30 km/s) Erdsatellit (7,9 km/s) Schallgeschwindigkeit in Wasser (1480 m/s) Geschoss (700 – 900 m/s) Punkt am Äquator aufgrund der Erdrotation (464 m/s) Schall in Luft (340 m/s) Passagierflugzeug (250 m/s = 900 km/h) Maximale Geschwindigkeit der Erregerleitung längs der Nervenfasern beim Menschen (1 m/s ...100 m/s) Orkan Windstärke 12 (> 33 m/s) Brieftaube, Jagdhund (17 m/s) Sprinter (10 m/s) Fallschirmspringer bei geöffnetem Schirm (6 m/s) Fußgänger (1,4 m/s = 5 km/h) 0 10 Golfstrom (1,1 m/s) –3 Schnecke (1,6 mm/s) Elektron bei Stromfluss (< 1 mm/s) –6 Gletscher (6 · 10–6 m/s = 0,006 mm/s) 10 10 –9 10 –9 Wachstum eines Haars (3 · 10 m/s = 0,3 mm je Tag) 0 Geschwindigkeit in m/s © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 54 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Tafelbild Die geradlinig gleichförmige Bewegung Bei einer gleichförmigen Bewegung – ist v = konstant, – erhält man im v-t-Diagramm eine Parallele zur t-Achse, – ist s ~ t, – erhält man im s-t-Diagramm eine Gerade, die durch den Nullpunkt verläuft. v t s t Bei der Behandlung der gleichmäßig beschleunigten Bewegung wird man vom Erfahrungsbereich der Schüler ausgehen und anhand von Beispielen aus dem Sport, dem Straßenverkehr und dem sonstigen Freizeitbereich zunächst den Begriff beschleunigte Bewegung klären, der auch Bewegungen einschließt, bei denen sich die Geschwindigkeit verringert. Von daher lässt sich der Begriff Beschleunigung allgemein als Geschwindigkeitsänderung in einem bestimmten Zeitintervall einführen. Auf die Einführung eines negativen Vorzeichens bei verzögerten Bewegungen kann verzichtet werden, da in Klasse 9 nur mit Beträgen gearbeitet wird und über die Richtung der Geschwindigkeitsänderung verbale Aussagen getroffen werden. Für die experimentelle Erarbeitung der Gesetze der gleichmäßig beschleunigten Bewegung bieten sich verschieden Möglichkeiten an: – Reifenapparat, – Luftkissenbahn, – Fallrinne, – Schienenwagen. Besondere Aufmerksamkeit sollte bei allen Experimenten zur gleichmäßigen beschleunigten Bewegung der exakten Zeitmessung gewidmet werden, da sich Fehler bei der Zeitmessung besonders deutlich auf die Ergebnisse auswirken. Dazu empfiehlt sich der Einsatz elektronischer Zeitmesseinrichtungen. Dabei sind bezüglich der Anlage der experimentellen Untersuchungen zwei Varianten sinnvoll: a) Es wird das Weg-Zeit-Gesetz experimentell erarbeitet und das Geschwindigkeits-Zeit-Gesetz gegeben. Diese Variante ist zeitlich günstig und ermöglicht es, mehr Zeit für die Festigung zu nutzen. Tafelbild Beschleunigte Bewegungen Alle Bewegungen, bei denen sich Betrag oder Richtung der Geschwindigkeit ändern, werden als beschleunigte Bewegungen bezeichnet. v1 v <v v >v 1 2 v1 1 v2 ∆t 2 v2 v1 v1 π v 2 v2 ∆t Bei geradlinigen Bewegungen gilt: Die Beschleunigung gibt an, wie schnell sich die Geschwindigkeit eines Körpers ändert. a ∆v = ------∆t Bei gleichmäßig beschleunigten Bewegungen ist die Beschleunigung konstant. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 3: Bewegungsgesetze 55 Tafelbild Die gleichmäßig beschleunigte geradlinige Bewegung Für die gleichmäßig beschleunigte geradlinige Bewegung aus dem Stillstand gilt: a v t a = konstant s v~t v=a·t b) Es werden beide Gesetze experimentell erarbeitet. Zweckmäßigerweise sollte dabei beim Geschwindigkeits-Zeit-Gesetz die Geschwindigkeit direkt ermittelt werden. Wichtig erscheint eine Interpretation beider Gesetze: – Beim Geschwindigkeits-Zeit-Gesetz sollten die Schüler erfassen, dass die Geschwindigkeit mit der Zeit gleichmäßig zunimmt bzw. abnimmt. – Beim Weg-Zeit-Gesetz ist die (überproportionale) Vergrößerung des Weges mit der Zeit in den Vordergrund zu stellen. Der freie Fall wird als spezielle gleichmäßig beschleunigte Bewegung herausgestellt. Dabei ist zu beachten, dass man den Begriff des freien Falls klären sollte, da viele Beispiele von fallenden Körpern, die die Schüler kennen, nicht nach den Gesetzen des freien Falls ablaufen. Beispiele dafür sind fallende Blätter, fallende Regentropfen, fallende Bälle oder ein aus großer Höhe zunächst ohne Fallschirm fallender Fallschirmspringer. In allen diesen Fällen ist der Luftwiderstand so groß, dass sich nach einer hinreichenden Flugzeit eine konstante Sinkgeschwindigkeit einstellt. Diese liegt – für eine frei fallende Person bei etwa 200 km/h, – für einen Fußball bei etwa 75 km/h, – für Regentropfen bei maximal 35 km/h. Näherungsweise gelten die Gesetze des freien Falls für Körper, die nur kurze Strecken fallen und bei denen der Luftwiderstand vernachlässigbar ist. Dies ist bei Experimenten zum freien Fall zu beachten. Auch den Schülern sollte bewusst werden, dass der freie Fall eine Idealisierung darstellt und man bei realen Vorgängen dieser Idealisierung nur nahekommt. t s ~ t2 a · t2 s = –– 2 t Im Rahmen der Festigung bietet es sich an, auch folgende Möglichkeiten mit einzubeziehen: a) Die Zusammenhänge zwischen Weg und Zeit werden sehr schön am Beispiel von Fallschnüren deutlich, die sich jeder Schüler aus Bindfaden und Schraubenmuttern herstellen kann. Die Aufgabe für die Schüler könnte darin bestehen, eine Fallschnur so herzustellen, dass die Zeitabstände zwischen dem Auftreffen der Schraubenmuttern gleich groß sind. b) Die Gesetze des freien Falls bieten auch eine einfache Möglichkeit, die Reaktionszeit eines Menschen zu bestimmen. Dazu lässt eine Person ein ca. 40 cm langes Lineal fallen, die Versuchsperson versucht es mit Daumen und Zeigefinger möglichst schnell zu halten. Aus dem Fallweg kann man nach t= 2s -----g die Reaktionszeit berechnen. Sie liegt im Durchschnitt zwischen 0,2 s und 0,3 s, also Fallwegen von 20 cm bis 40 cm. Um Fehleinschätzungen, insbesondere im Straßenverkehr, vorzubeugen, sollten die Schüler aber deutlich auf Folgendes aufmerksam gemacht werden: Wenn man auf ein Ereignis vorbereitet ist, liegt die durchschnittliche Reaktionszeit tatsächlich bei 0,2 s – 0,3 s. Ist man aber nicht darauf vorbereitet, so vergrößert sich die Reaktionszeit auf 0,8 s – 1,2 s („Schrecksekunde“). c) Eine Aufgabe für die Schüler kann auch darin bestehen, eine einfache Möglichkeit zur Abschätzung der Höhe eines Gebäudes oder der Tiefe eines Schachts zu entwickeln. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 56 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Arbeitsblatt Die gleichförmige geradlinige Bewegung Experimentieranordnung: Lineal (Messstrecke) Umlenkrolle Uhr Motor Messwertetabelle: Weg s in cm Zeit t in s st cmin ------s Auswertung: a) Berechne jeweils den Quotienten s/t! Vergleiche die Werte! s in cm b) Zeichne das s-t-Diagramm! Welcher Zusammenhang könnte zwischen Weg und Zeit bestehen? t in s c) Durch welche Messfehler kann das Ergebnis beeinflusst sein? © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 3: Bewegungsgesetze 57 Arbeitsblatt Die gleichmäßig beschleunigte geradlinige Bewegung Experimentieranordnung: Messstrecke Uhr Messwertetabelle: s in cm t in s t 2 in s2 s/t 2 in cm/s2 Auswertung: a) Zeichne das s-t Diagramm! Beschreibe den Zusammenhang in Worten! s in cm b) Berechne jeweils t 2 und den Quotienten s/t 2! Vergleiche die Quotienten! c) Durch welche Messfehler kann das Ergebnis beeinflusst worden sein? © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X t in s 58 m p f r n b e Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung 4.3.2 Newtonsche Gesetze Schwerpunkte bei der Behandlung der Dynamik sind: – eine Wiederholung und Vertiefung des Begriffs Kraft, – die newtonschen Gesetze, – Anwendungen zu den newtonschen Gesetzen, – verschiedene Kräfte, die Bewegungen beeinflussen (Reibungskräfte, Radialkräfte). An Beispielen aus ihrer Umwelt (Straßenverkehr, Freizeitbereich) sollen die Schüler erfassen, dass physikalisches Wissen auch persönlich bedeutsam ist, z. B. ein sinnvolles Verhalten im Straßenverkehr daraus abgeleitet werden kann. 2. Ablenkung einer rollenden Kugel im magnetischen Feld (Projektion mithilfe eines Overheadprojektors) N S 3. Spannen einer Feder (Zugfeder, Druckfeder) Tonnenfuß Viele der in Klasse 9 zu behandelnden Inhalte werden schon in Klasse 7 angesprochen. Aufgrund des großen zeitlichen Abstands ist aber eine gründliche Wiederholung dringend zu empfehlen, um einerseits zu erfassen, was die Schüler noch wissen bzw. können und andererseits das notwendige Ausgangsniveau zu sichern. Dazu kann neben dem LB auch das beiliegende Arbeitsblatt mit genutzt werden. Es ist auch sinnvoll, eine Reihe von Experimenten durchzuführen und die Wirkungen von Kräften sowie das paarweise Auftreten von Kräften zu demonstrieren. Dazu eignen sich z. B. folgende Experimente: 1. Ein Wagen mit einem Dauermagneten im Wirkungsbereich der Kraft eines Elektromagneten 4. Wechselwirkung zweier Wagen bzw. Wagens mit einem feststehenden Körper a) eines Faden / Feder a) abstoßende Wirkung Elektromagnet b) Wagen Faden / Feder b) anziehende Wirkung Elektromagnet Wagen An diesem Beispiel kann auch verdeutlicht werden, dass zwar stets zwei Kräfte auftreten, aus Gründen der Zweckmäßigkeit aber häufig nur eine der Kräfte betrachtet wird. Ein drastisches Beispiel für eine solche Betrachtungsweise ist die Gewichtskraft. Die Auswertung der Experimente führt unmittelbar zur Formulierung des Wechselwirkungsgesetzes (s. TB). © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 3: Bewegungsgesetze 59 Arbeitsblatt Kräfte und ihre Wirkungen 1. Woran ist das Wirken einer Kraft erkennbar? 2. Ergänze die folgende Übersicht zu Wirkungen von Kräften! Kräfte können hervorrufen Bewegungsänderungen von Körpern Zerstörung des Körpers 3. Ergänze die folgende Übersicht! Formelzeichen der Kraft Einheiten der Kraft Darstellung einer Kraft 4. Zeichne die wirkenden Kräfte ein und benenne sie! © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 60 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Tafelbild Das Wechselwirkungsgesetz FF FT FG FG FG FG ERDE Wirken zwei Körper aufeinander ein, so wirkt auf jeden der beiden Körper eine Kraft. Beide Kräfte sind gleich groß und entgegengesetzt gerichtet. Allgemein gilt: F1 = – F2 Ausgangspunkt für die Behandlung des Trägheitsgesetzes kann der Erfahrungsbereich der Schüler sein (anfahrende, bremsende Fahrzeuge). Eine andere Variante besteht darin, die Trägheit von Körpern in einfachen Freihandversuchen zu demonstrieren und von daher zu einer Formulierung des Trägheitsgesetzes zu gelangen. d) Bewegung eines Wagens auf einem Brett (Anziehen des Bretts, Abbremsen aus gleichförmiger Bewegung) Trägheit von festen Körpern a) Wegziehen einer Karteikarte/eines Blattes Papier Münze Trägheit von Flüssigkeiten Eine Glasschale mit Wasser wird in unterschiedlicher Weise bewegt: 5 a) beschleunigte Bewegung Glas b) Wegschlagen einer Streichholzschachtel unter einem Glas Glas c) Langsames und schnelles Anheben eines schweren Körpers, der an einem Faden befestigt ist. b) gleichförmige Bewegung c) verzögerte Bewegung Trägheit von Gasen Am Beispiel eines Trinkhalms, der über eine Tischkante hinausragt, wird gezeigt: a) Schlägt man mit einem Lineal auf den überstehenden Teil des Trinkhalms, so fliegt der Trinkhalm weg. b) Legt man ein Blatt Papier auf den Trinkhalm und schlägt (hinreichend schnell), so geht der Trinkhalm kaputt. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 3: Bewegungsgesetze 61 Tafelbild Das Trägheitsgesetz Trägheit ist die Eigenschaft eines Körpers, einer Bewegungsänderung einen Widerstand entgegenzusetzen. Ist die Summe der auf einen Körper wirkenden Kräfte null, so bleibt der Körper in Ruhe oder in gleichförmiger geradliniger Bewegung: v = konstant bei F = 0 Damit kann Trägheit eingeführt werden als Eigenschaft aller Körper, einer Bewegungsänderung einen Widerstand entgegenzusetzen. Daran anschließend kann die Frage diskutiert werden, wie sich ein Körper bewegt, wenn die Summe der auf ihn wirkenden Kräfte null ist. Wenn quantitative Experimente durchgeführt werden, dann müssen einige Zusammenhänge berücksichtigt werden, wie an der nachfolgenden Experimentiereinrichtung dargestellt: mW Für die Festigung bietet das LB ein Aufgabenangebot. Diskutiert werden sollten mit den Schülern auch Beispiele, aus denen sich unmittelbar Folgerungen für ein zweckmäßiges Verhalten ableiten lassen (Trägheit von Fahrzeugen, Sicherung von Gepäck bei Fahrzeugen, Gefährlichkeit von frei liegenden Gegenständen z. B. auf der hinteren Ablage eines Pkw u. Ä.). Für die Erarbeitung der Zusammenhänge beim newtonschen Grundgesetz gibt es unterschiedliche experimentelle Möglichkeiten, z. B.: – Luftkissenbahn in Kombination mit einem Beschleunigungsmesser, – Schienenbahn, – Reifenapparat, – Fallrinne, – atwoodsche Fallmaschine. Von der Auswahl der Experimentieranordnung hängt es auch ab, welche der Zusammenhänge man experimentell untersuchen kann und welche man den Schülern mitteilt. Zu überlegen ist auch, ob man relativ aufwendige quantitative Experimente durchführt oder sich auf einfache Experimente beschränkt, mit denen man Tendenzaussagen in der Form erhält: – Je größer die Kraft F, desto größer die Beschleunigung a, – Je größer die Masse m, desto kleiner die Beschleunigung a. mB F Beschleunigt wird immer die Gesamtmasse mW + mB . Untersucht man z. B. den Zusammenhang zwischen F und a, so muss die Gesamtmasse konstant sein. Brauchbare Ergebnisse erhält man auch dann noch, wenn man mB variiert und mW >> mB . Die beschleunigende Kraft ist nicht die Gewichtskraft FB = mB · g des Massestücks. Da sich dieses Massestück beschleunigt nach unten bewegt, wirkt die Kraft F = mB (g – a). Vernünftige Werte bekommt man nur, wenn a << g ist. Die wichtigsten Erkenntnisse für die Schüler sind im TB zusammengefasst. Als komplexe Anwendung zu den Bewegungsgesetzen und den newtonschen Gesetzen bietet sich die Realisierung eines Projekts mit dem Thema „Gefahren im Straßenverkehr bei Bremsvorgängen“ an. Dazu kann auch die beiliegende Kopiervorlage genutzt werden. Anhand der dort genannten Zeiten und festzulegender Massen können auch unterschiedliche quantitative Betrachtungen durchgeführt werden. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 62 Empfehlungen und Materialien zur Unterrichtsgestaltung Tafelbild Das newtonsche Grundgesetz Zusammenhang zwischen Kraft und Beschleunigung (m = konstant) a Zusammenhang zwischen Masse und Beschleunigung (F = konstant) a m F Je größer die wirkende Kraft, desto größer die Beschleunigung. Je größer die Masse des Körpers, desto kleiner die Beschleunigung. Beispiel: Pkw mit stärkerem Motor kann schneller anfahren. Beispiel: Beladener Lkw fährt langsamer an als gleichartiger unbeladener Lkw. Allgemein gilt: F = m · a Sinnvoll ist es, auf Reibungskräfte einzugehen, die immer so wirken, dass Bewegungen gehemmt oder verhindert werden. Bei Diskussionen zur Bewegung von Fahrzeugen bietet es sich auch an, die Luftwiderstandskraft einzubeziehen, die insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten wegen Fw ~ v 2 entscheidenden Einfluss auf die Bewegung haben kann. Diskutiert werden sollten mit den Schülern auch die Kräfte, die auf ein Auto wirken, das mit konstanter Geschwindigkeit auf einer ebenen Straße fährt. Beim Anwenden des Energieerhaltungssatzes auf Bewegungsvorgänge wird an Inhalte angeknüpft, die in Klasse 7 im Lernbereich „Energiewandler“ behandelt werden. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lernbereich 3: Bewegungsgesetze Zeitlicher Ablauf der Schutzwirkung von Sicherheitsgurt und Airbag Kopiervorlage © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 63 64 Hinweise zu den Experimenten des Lehrbuchs 5 Hinweise zu den Experimenten des Lehrbuchs Grundlagen der Elektronik Halbleiterwiderstände (LB S. 12) 1. Die folgende Tabelle bzw. die Diagramme zeigen ein Messbeispiel für einen NTC-Widerstand von 4,7 kΩ (bei 25 °C). J in °C 20 30 40 50 60 70 80 90 U in V 3 3 3 3 3 3 3 3 0,6 0,9 1,39 2,1 3,15 4,5 6,77 10,1 5000 3333 2158 1429 952 667 443 I in mA R in W 297 100 3 13,95 215 I in mA 16 14 12 10 8 stellt sich nach kurzer Zeit eine konstante Wärmeübertragung ein. Die Temperatur des Sensors bleibt gleich. Am Strommesser kann eine unveränderte, geringe Stromstärke abgelesen werden. Erreicht der Flüssigkeitsspiegel den Sensor, so kühlt dieser augenblicklich ab. Der damit verbundene starke Anstieg der Stromstärke kann als Maß für das Erreichen des Füllstandes gedeutet werden. Im Vergleich von Kaltleitern und Halbleitern sollte hervorgehoben werden, dass bei Kaltleitern mit der Abnahme der Temperatur die Stromstärke ansteigt, bei Heißleitern dagegen die Stromstärke kleiner wird. 4. Der Fotowiderstand wird mit einer elektrischen Quelle und einem Strommesser in Reihe geschaltet. Bei völliger Dunkelheit fließt kein Strom im Stromkreis, bei Beleuchtung nimmt sein Widerstand ab und wird umso kleiner, je mehr Licht auf ihn fällt, je dichter sich die Taschenlampe also befindet. Bei der Auswertung ist hervorzuheben, dass ein LDR ein lichtempfindlicher Sensor ist: Er registriert „Licht“ oder „kein Licht“. Das wird beim Schließen von Türen in Aufzügen genutzt. „Licht“ heißt „Tür schließen“, „kein Licht“heißt „Tür nicht schließen“. Auf der einen Seite der Aufzugstür befindet sich eine Lichtquelle, auf der anderen der Fotowiderstand. Eigenschaften von Halbleiterdioden (LB S. 14) 6 4 2 0 0 20 30 40 50 60 70 80 90 100 J in °C Bei der Bestimmung unbekannter Temperaturen ist darauf zu achten, dass die Schüler die Stromstärke ermitteln, die bei derselben Spannung von 3 V durch den Heißleiter fließt. Eine Erweiterung der Aufgabenstellung stellt die Berechnung des jeweiligen Widerstandswertes bei den gemessenen Temperaturen dar. Auch die grafische Darstellung im R-JDiagramm ist eine mögliche Erweiterung und zur Differenzierung des Unterrichts geeignet. R in Ω 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 0 20 30 40 50 60 70 80 90 100 J in °C 2. Da es in diesem Experiment um halbquantitative Aussagen geht, kann ein beliebiger Spielzeugmotor verwendet werden. Deutlich wird, dass sich mit zunehmender Beleuchtungsstärke die Drehzahl des Motors erhöht. 3. Aus den beiden Messungen erkennen die Schüler: Befindet sich der Füllstand unterhalb des Kaltleiters (Sensors), dann führt der Stromfluss zu einer Eigenerwärmung des Kaltleiters. Dadurch steigt der elektrische Widerstand und der Strom nimmt ab. Zwischen dem Sensor und der Luft 1.–3. Die Experimente 1 bis 3 machen die Schüler mit wichtigen Eigenschaften von Dioden vertraut. Während es in Experiment 1 um das Erkennen der Durchlass- bzw. Sperrrichtung einer Diode geht, wird in Experiment 2 deutlich, wie groß der Widerstand einer Diode ist. Beim Überbrücken der Diode wird der Gesamtwiderstand kleiner und demzufolge steigt die Stromstärke an. Die Lampe leuchtet heller. In Experiment 3 erkennen die Schüler, dass eine Leuchtdiode eine spezielle Halbleiterdiode ist, und demzufolge den Strom auch nur in einer Richtung durchlässt, sodass Lampe und LED leuchten. 4. Es ist unbedingt darauf zu achten, bis zu welcher Stromstärke die Dioden belastet werden können. Wurden die Schüler in der Klasse 8 mit den Unterschieden zwischen einer strom- bzw. spannungsrichtigen Messschaltung vertraut gemacht, dann kann die Anleitung differenzierter erfolgen: – Für die Durchlassrichtung ist oberhalb der Schwellspannung die spannungsrichtige Schaltung zu bevorzugen. Bis zur Schwellspannung sollte stromrichtig gemessen werden. – Für die Sperrrichtung ist grundsätzlich die stromrichtige Schaltung zu wählen, da sonst der Messstrom des Spannungsmessers einen sinnlosen Diodenstrom liefert. Die Schaltungen können den Schülern gegeben werden. Beim Zeichnen der I-U-Kennlinien ist es sinnvoll, bei der Spannungsachse in Durchlassrichtung eine Schrittweite von 0,2 V und in Sperrrichtung von 1 V zu wählen. Die Teilung der Stromstärkenachse richtet sich nach dem verwendeten Diodentyp. Bei Siliciumdioden setzt ab etwa 0,7 V ein merklicher Stromfluss ein, bei Germaniumdioden schon bei etwa 0,35 V. 5.– 6. In diesen Experimenten können die Schüler Fertigkeiten im Aufbau von elektronischen Schaltungen und in der Interpretation von Kennlinien erwerben. Sie erkennen die Vorzüge der Nutzung eines grafikfähigen Taschenrechners (GTR). Im Lehrbuch gibt es auf den Seiten 90 und 91 eine Anleitung zum Verarbeiten von Messwerten mit einem © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Hinweise zu den Experimenten des Lehrbuchs GTR. Obwohl diese an einem Beispiel aus der Kinematik dargestellt worden ist, ist sie auf den Sachverhalt im Experiment übertragbar. Um Dioden zu schützen, wird ein Widerstand in Reihe geschaltet. Seine Berechnung ergibt sich aus U = UR + US und UR = R ⋅ IDiode Durch Einsetzen und Umstellen folgt U–U R = ----------------S I Dioden Bei Zenerdioden ist zu beachten, dass sie in Sperrrichtung betrieben werden. Im Ergebnis der Experimente ergeben sich Kennlinien, ähnlich wie in den Abbildungen 1 und 3 des Lehrbuchs. Während Leuchtdioden vor allem zur Anzeige und zunehmend auch zu Beleuchtungszwecken eingesetzt werden, nutzt man Zenerdioden z.B. zur Spannungsbegrenzung. Eigenschaften von Transistoren (LB S. 18) 1. Das Experiment ist für die Erarbeitung der Wirkungsweise eines Transistors geeignet. Durch die Verwendung jeweils einer Spannungsquelle für Basis- und Kollektorstromkreis können die Stromkreise noch gut übersehen werden. Die Schüler erkennen, dass die Basisstromstärke viel kleiner als die Kollektorstromstärke ist. 2. Der Aufbau der Schaltung stellt hohe Anforderungen an die Schüler. Deshalb ist es hilfreich, auch in diesem Schaltplan zunächst den Basis- und Kollektorstromkreis mit zwei verschiedenen Farben zu kennzeichnen. Um für eine bestimmte Kollektor-Emitter-Spannung verschiedene Messwertepaare zu erhalten, muss mit dem Potenziometer im Basisstromkreis die Basisstromstärke geregelt werden. Das Experiment eignet sich, um mit dem grafikfähigen Taschenrechner die Messwerte darzustellen. Eine Erweiterung der Aufgabenstellung besteht in der Berechnung der Anstiege der Kurven. Sie machen eine Aussage über die Stromverstärkung des Transistors. 3. Das Experiment soll den Schülern Einblicke in die Verwendung des Transistors für einfache technische Aufgabenstellungen geben. Gleichzeitig werden die Kenntnisse über Transistoren und Fotowiderstände verknüpft. Energieversorgung Elektromagnetische Induktion und Anwendungen (LB S. 55) 1. Durch das Experiment erkennen die Schüler, dass es auf die Relativbewegung von Magnet und Spule ankommt, sodass mehr oder weniger Feldlinien von der Spule umfasst werden. Das gilt ebenso für die Drehung des Magneten um seine Querachse. Nur bei der Drehung des Magneten um seine Längsachse wird keine Spannung induziert, weil sich der räumliche Anteil des Magnetfelds, der von der Spule umfasst wird, nicht ändert. 2. Das Experiment ist geeignet, Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler zu magnetischem Feld, elektromagnetischer Induktion, Transformator und Wirkungsgrad in komplexer Weise an einem technischen Gerät zu verknüpfen und damit zu vertiefen. Es stellt hohe Anforderungen an die experimentellen Fähigkeiten der Schüler, weil mehrere Größen gleichzeitig u. U. an Vielfachmessern mit unterschiedlich eingestellten Messbereichen abgelesen werden müssen. Durch Verwen- 65 dung gleicher Windungszahlen für Primär- und Sekundärspule können auch gleiche Messbereiche jeweils für Spannungs- und Stromstärkemessgeräte verwendet werden. Solche Transformatoren werden als Transformatoren zur Schutzisolierung von Elektroanlagen eingesetzt. Eine Messwertetabelle kann z. B. wir folgt angelegt werden: Einstellungen I2 in mA U2 in V I1 in mA U1 in V h 1… 8 Im Diagramm soll ein Maximum für den Wirkungsgrad erkennbar sein. 3. In der Vorbereitung erarbeiten die Schüler das Prinzip der Fernübertragung. Das Prinzip besteht darin, dass in einem Kraftwerk die Spannung hochgespannt wird. Damit verringern sich die Stromstärke und damit auch die Wärmeverluste, die bei größeren Stromstärken unvermeidlich wären. In der Nähe der Verbraucher erfolgt ein Herunterspannen auf die Spannungen, die von den Abnehmern genutzt werden. Bewegungen und ihre Ursachen Geradlinige Bewegungen (LB S. 96) 1. Die Anleitung für das Experiment ist sehr ausführlich, sodass die Schüler selbstständig arbeiten können. Das Experiment eignet sich auch gut als Hausexperiment. 2. Schüler, die die Beobachtungen in Experiment 1 erklären können, sind meistens auch in der Lage, eine Voraussage für eine Fallschnur zu treffen, bei der Schraubenmuttern in gleichen Abständen angebracht sind. Auch dieses Experiment ist als Hausaufgabe geeignet. 3. Die Freihandexperimente sind geeignet, die Aussagen experimentell zu überprüfen. Die Schüler erkennen, dass der Wahrheitsgehalt der Aussagen von den Versuchsbedingungen abhängt. Die daraus gewonnenen Einsichten sind geeignet, um die Bedingungen zu diskutieren, bei denen die Gesetze des freien Falls angewendet werden können oder nicht. 4. Die Anleitung des Experiments ist bewusst sehr knapp angelegt worden. So werden die Fähigkeiten der Schüler zur Planung und systematischen Durchführung herausgefordert. Hilfen für Schülergruppen sollten differenziert erfolgen. Das Experiment verknüpft die Kenntnisse der Schüler über grundlegende Gesetze der geradlinig gleichförmigen und der gleichmäßig beschleunigten Bewegung. Umso wichtiger ist es, dass die Schüler verstehen, was eine gleichförmige und eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung unterscheidet. Die Neigung der geneigten Ebene sollte nicht zu groß sein (ca. 5 °). Auf der ebenen Bahn sind mindestens fünf verschieden lange Strecken zu kennzeichnen. Das Experiment eignet sich gut, um eine Fehlerdiskussion mit den Schülern zu führen. Das beginnt bereits in der Phase der Vorbereitung. Um sicher zu stellen, dass sich die Kugel auf der Auslaufschiene auch wirklich gleichförmig bewegt, sollten die Schüler für eine bestimmte Strecke mindestens dreimal die Zeit messen. Zur Verringerung der Messfehler sollte der Schüler, der die Zeit stoppt, auch die Kugel starten. Für © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 66 Hinweise zu den Experimenten des Lehrbuchs die Schüler ist das Verständnis wichtig, warum bei diesem Experiment durch eine Mittelwertbildung der Zeit die Messfehler verkleinert werden können. 4. Da das Ergebnis des Experiments bereits durch die Aufgabenstellung bekannt ist, kommt es darauf an, dass die Schüler die verschiedenen Varianten ausprobieren und jedes Mal die Bedingungen benennen. Kraft und Bewegung (LB S. 120) 1. In der Versuchsskizze die beschleunigende Kraft und die Masse zu erkennen, die beschleunigt wird, stellt hohe Anforderungen an die Schüler. Diese Erkenntnis ist aber unabdingbar, um die Versuchsdurchführung zu verstehen. Erst wenn die Anordnung mit konstanter Geschwindigkeit absinkt, macht es Sinn, sie zu beschleunigen. Aber schon die Feststellung der Konstanz der Geschwindigkeit stellt hohe Anforderungen an die Schüler. Ein Abschätzen ist zu ungenau. 2. a) Auf die Voraussage sollte auf keinen Fall verzichtet werden. Sie ist durchaus nicht trivial. Die Papierschlaufen erscheinen vielen Schülern leicht zu zerreißen. b) Das Experiment sollte mehrmals wiederholt werden. Dabei kann auch der Unterschied gezeigt werden, was passiert, wenn man nur langsam auf den Stab schlägt. c) Wegen der Trägheit werden die Papierschlaufen nicht zerreißen. 3. Die Anleitung ist bewusst offen gehalten, damit die Schüler selbstständig die entsprechenden Materialien und den Ablauf des Experiments wählen können. Bei der Auswertung sollte Wert auf die Begründung gelegt werden, auch die schnelle und langsame Bewegungsänderung ist zu thematisieren. 5. Die Schüler werden feststellen, dass sie sich in die entgegengesetzte Wurfrichtung bewegen. Interessant ist auch eine Erweiterung der Aufgabenstellung: Die Schüler sollen untersuchen, wovon es abhängt, wie weit sie sich mit dem Skateboard bewegen. Hier bietet sich auch ein kleiner Wettbewerb an. 6. Auch wenn das Ergebnis des Experiments immer dasselbe ist, sollten Varianten durchgeführt werden: – Zunächst übt nur der links stehende Schüler eine Kraft aus, der rechts stehende hält den Kraftmesser lediglich fest. – Nun bleibt der links stehende Schüler inaktiv und der rechts stehende zieht am Federkraftmesser. – Im dritten Schritt wirken beide mit ihren Muskelkräften auf die Federkraftmesser ein. – Besonders verblüfft es Schüler immer wieder, wenn sie passiv bleiben und der Federkraftmesser in ihrer Hand trotzdem dieselbe Kraft wie bei einem aktiven Schüler anzeigt. Eine weitere Variante wäre, einen der beiden Federkraftmesser an einem Wandhaken zu befestigen, sodass eine persönliche Beeinflussung des Ergebnisses ausgeschlossen werden kann. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 67 6 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs Grundlagen der Elektronik Eigenschaften elektronischer Bauelemente (LB S. 27–28) 1. Bei Lichteinfall auf Halbleiter werden Ladungsträger freigesetzt. Liegt eine Spannung am Halbleiter an, dann erhöht sich der Stromfluss durch den Halbleiter. Halbleiter unterscheiden sich darin, wie sie auf Wärme reagieren. Bei Heißleitern erhöht sich durch Wärme die Beweglichkeit der Teilchen, der Widerstand wird größer. Außerdem werden bei Erhöhung der Temperatur Ladungsträger freigesetzt, sodass die elektrische Stromstärke zunimmt. Dieser Vorgang überwiegt. Bei Kaltleitern wird mit Erhöhung der Temperatur der Widerstand größer und demzufolge wird der Stromfluss geringer. 2. a) Es ist der Zusammenhang zwischen der Beleuchtungsstärke und dem durch die Beleuchtung hervorgerufenen Strom dargestellt. Mit zunehmender Beleuchtungsstärke erhöht sich die Stromstärke. Es besteht aber keine direkte Proportionalität. Mit zunehmender Beleuchtungsstärke wächst die Stromstärke immer weniger an. b) Je stärker der Fotowiderstand beleuchtet wird, desto mehr Elektronen werden freigesetzt. Folglich vergrößert sich auch die Stromstärke. Die Anzahl der Elektronen, die freigesetzt werden, ist aber begrenzt. Damit ergibt sich auch für die Stromstärke ein maximaler Wert. dem Bildschirm erscheint das vollständige Bild des Wechselstroms. 6. a) L1 L2 b) L1 L2 c) L1 L2 Durchlassrichtung Sperrrichtung Sperrrichtung Durchlassrichtung einfacher Stromkreis U=0 leuchtet dunkel dunkel leuchtet leuchtet dunkel 7. Schaltplan für einen Polprüfer: Die grüne LED ist in Durchlassrichtung geschaltet. Bei vertauschten Anschlüssen leuchtet die rote LED. Zur Demonstration der Wirkungsweise können verschiedene Arten von Batterien überprüft werden. rot grün 3. a) Der Widerstand wird kleiner. Bei Temperaturerhöhung treten zwei Effekte auf: Zum einen erhöht sich die Beweglichkeit der Teilchen und damit der Widerstand. Zum anderen erhöht sich die Anzahl der Ladungsträger und damit die Stromstärke. Insgesamt überwiegt der zweite Effekt. b) Mit zunehmender Temperatur sinkt der Widerstand des Heißleiters. Dadurch würde sich bei U = konst. die Stromstärke vergrößern. Durch einen Vorwiderstand wird der Strom im Stromkreis auf einen bestimmten Wert begrenzt. 8. Lumineszenzdioden sind klein, leicht, unzerbrechlich, langlebig, leistungsstark und Strom sparend. Sie benötigen bei gleicher Lichtleistung lediglich etwa 10 % der Energie von Glühlampen. Sie entwickeln im Vergleich zu Glühlampen kaum Wärme, die abgeführt werden muss. Die Herstellungskosten sind noch hoch. LED werden zunehmend auch für Beleuchtungszwecke interessant. Für manche Menschen ist aber der Farbeindruck von weißen LED gewöhnungsbedürftig, ähnlich Leuchtstoffröhren im Wohnbereich. Die bisher hellste weiße Leuchtdiode von Osram übersteigt deutlich die Lichtausbeute von Glühlampen und Leuchtstoffröhren. Ihre durchschnittliche Lebensdauer beträgt bei acht Stunden Betriebsdauer pro Tag fast 18 Jahre. Organische Lumineszenzdioden (OLED, englisch organic light emitting diode) können – im Gegensatz zu konventionellen LED – flexibel und großflächig aufgebracht werden. Sie sind leicht, dünn und blendfrei. 4. a) 9. a) J Display Spannungsquelle b) S1 S2 L1 L2 zu auf – X auf zu – X zu zu – X S1 S2 L1 L2 zu auf X – auf zu – X zu zu X X b) z. B. Heißleiter Bei Temperaturänderung ändert sich der Widerstand und daraufhin die Stromstärke. Je höher die Temperatur, desto geringer ist der Widerstand und desto größer ist die Stromstärke. Die Stromstärke ist damit ein Maß für die Temperatur. Hinweis: Es können auch Kaltleiter verwendet werden. c) In Abhängigkeit von der Temperatur ändert sich die Stromstärke. Über eine elektronische Schaltung wird ein Display gesteuert. 10. Vorteile sind vor allem: – Die Leitfähigkeit erhöht sich gegenüber der Eigenleitung um den Faktor 105 bis 107. – Die Leitfähigkeit kann gezielt beeinflusst werden. 5. a) Es erscheint die untere Halbkurve des Wechselstroms, weil der Strom jetzt in der entgegengesetzten Richtung hindurchgelassen wird. b) Beim Überbrücken der Diode wird sie unwirksam und auf 11. Eine Halbleiterdiode besteht aus einem p-Leiter und einem n-Leiter. Zwischen den beiden bildet sich eine Grenzschicht (pn-Übergang) aus. Wirkungsweise: s. LB S. 21 c) Experiment © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 68 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 12. a) Ein Schalter ist durch die Zustände „Ein“ und „Aus“gekennzeichnet. Diese Zustände können beim Transistor durch Veränderung der Basis-Emitter-Spannung erreicht werden: UBE < 0,7 V: Es fließt kein Kollektorstrom. UBE > 0,7 V: Es fließt ein Kollektorstrom. b) Transistoren schalten kontaktfrei, benötigen geringe Steuerspannungen, ermöglichen eine hohe Schaltgeschwindigkeit. Mit einer einfachen Transistorschaltung ist es allerdings nicht möglich, einen Stromkreis zu schalten, in dem große Stromstärken fließen. 13. a) Dunkelschaltung B siehe LB S. 25 b) Bei der Hellschaltung soll der Arbeitsstromkreis eingeschaltet werden, wenn der Fotowiderstand beleuchtet wird. Dazu eignet sich folgende Schaltung: M + – Wird der Fotowiderstand nicht beleuchtet, so ist sein Widerstand groß. An ihm liegt eine große, am Widerstand R eine kleinere Spannung (UR < 0,7 V) an. Bei Beleuchtung verringert sich der Widerstand des Fotowiderstands. An ihm fällt dann eine kleinere, am Widerstand R eine größere Spannung ab. Der Kollektorstrom wird eingeschaltet. 14. Über die rote Leitung fließt Strom. Die anliegende Spannung UBE ist klein: Es fließt kein Basisstrom. Beim Reißen der Sicherungsleitung wird eine ausreichend hohe UBE im EmitterBasis-Kreis anliegen und der erforderliche Basisstrom kann fließen. 15. a) LB S. 22 b) LB S. 22 16. Mögliche Halbleiterbauelemente: Heißleiter, Kaltleiter, Fotozelle, Fotowiderstand, Lichtemitterdiode, Halbleiterdiode, Transistor. Die Darstellung wird stark von den Unterrichtsschwerpunkten und vom Erfahrungsbereich von (einzelnen) Schülern beeinflusst. 17. Erkundungsaufgabe Energieversorgung b) Keine Induktionsspannung. Das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert sich nicht. c) Induktionsspannung. Das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert sich ständig. d) Induktionsspannung. Das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert sich. 3. a) Eine Änderung des von Spule 2 umfassten Magnetfelds kann z. B. erreicht werden durch – Schließen oder Öffnen des Schalters, – Veränderung der Spannung und damit Veränderung der Stromstärke durch Spule 1, – Bewegen von Spule 2. b) Möglichkeiten sind u. a. – die Erhöhung der Gleichspannung, – die Vergrößerung der Windungszahl der Erregerspule oder der Induktionsspule, – die Erhöhung der Schnelligkeit der Stromstärkeänderung und somit der Änderung der magnetischen Feldstärke, – die Vergrößerung der Querschnittsfläche der Spulen. 4. a) Experiment II: Je größer N, desto größer Ui . b) Experiment I: Je schneller sich das Magnetfeld ändert, desto größer ist Ui. c) Experiment II: Je stärker sich das Magnetfeld ändert, desto größer ist Ui. d) Experiment I: Je größer die Querschnittsfläche, desto größer Ui. 5. Liegt an einer Spule eine Wechselspannung, so ändert sich ständig das von der Spule selbst umfasste Magnetfeld. Demzufolge wird in ihr eine Spannung induziert, die einen Strom hervorruft (Selbstinduktion). Nach dem lenzschen Gesetz ist dieser Induktionsstrom so gerichtet, dass er der Ursache seiner Entstehung entgegenwirkt, also dem ursprünglichen Strom. Die Spule wirkt damit im Wechselstromkreis wie ein Widerstand. 6. a) Unter einer glaskeramischen Platte sind Spulen verschiedener Induktivität installiert. Beim Fließen eines Wechselstroms wird um diese Spulen ein magnetisches Feld aufgebaut. Das Feld durchdringt die Keramikkochfläche. Werden Metallgegenstände in das Kochfeld gebracht, induzieren die magnetischen Felder Wirbelströme, die das Material stark erhitzen. b) Nur in Metallen (Kupfer, Aluminium, Stahl, u. Ä.) können Wirbelströme entstehen. c) Geringe elektrische Arbeit im Leerlauf, dadurch Energieeinsparung, geringe Erwärmung im Leerlauf, geringe Gefahr für Verbrennungen, rasche Abkühlung nach der Benutzung, geringe Energieverluste, da es keine Heizplatte gibt, von der Wärme an die Umgebung abgestrahlt wird. Elektromagnetische Induktion (LB S. 56–58) 1. a) Die Stärke des Magnetfelds ist überall gleich. Es ist ein homogenes Feld. Fall 1: keine Induktionsspannung, da sich das von der Leiterschleife umfasste Magnetfeld nicht ändert. b) Fall 2: Induktionsspannung. Das von der Leiterschleife umfasste Magnetfeld ändert sich. c) Die Spule befindet sich im Magnetfeld (Längsachse in Richtung Feldlinien) und wird um die Längsachse gedreht. 2. a) Induktionsspannung. Das von der Spule umfasste Magnetfeld ändert sich. 7. a) Die stromdurchflossene Induktionsschleife ist von einem magnetischen Feld konstanter Stärke umgeben. Darüber hinweg fahrende Fahrzeuge wirken wie ein Eisenkern einer Spule und verändern die Stärke des Magnetfelds. Dadurch entsteht aufgrund des Induktionsgesetzes eine Induktionsspannung und ein Induktionsstrom, die registriert werden können. b) Induktionsschleifen werden z. B. vor Ampeln angebracht, um Ampeln je nach Verkehrsfluss zu steuern. Man kann sie auch nutzen, um die Anzahl der Fahrzeuge zu ermitteln, die eine bestimmte Stelle passieren. c) Die Geschwindigkeit kann mit zwei Induktionsschleifen in Verbindung mit einer Zeitmessung bestimmt werden. Aus © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 69 dem Abstand der Induktionsschleifen (Weg) und der gemessenen Zeit ergibt sich die Geschwindigkeit. d) t = s / v t = 50 m / (100 km/h) t = 1,8 s 8. a) Bei der Umschaltung des Motors auf Generatorbetrieb wird die mechanische Energie der Bewegung in elektrische Energie umgewandelt. Verringerung der kinetischen Energie bedeutet Verringerung der Geschwindigkeit. b) Bei der Nutzbremsung wird keine elektrische Energie dem Leitungsnetz entnommen. Vielmehr wird ihm elektrische Energie zugeführt. Es entsteht also bei dieser Art der Bremsung nutzbare Energie in Form elektrischer Energie. Hinweis: Bei anderen Arten der Bremsung, z. B. bei Pkw, muss zum Bremsen Energie aufgewendet werden. Die entstehende Wärme wird an die Umgebung abgegeben und nicht genutzt. 9. a) elektrische Energie B Rotationsenergie b) mechanische Energie des Wassers oder Energie des Wasserdampfs B Rotationsenergie der Turbine B elektrische Energie c) elektrische Energie B Energie des magnetischen Felds B elektrische Energie. 10. Induktionsöfen wirken wie ein Transformator, bei dem die Sekundärspule durch ein zu härtendes Werkstück ersetzt wird. Dieses Werkstück wird in die Primärspule gebracht. Der in der Primärspule fließende Wechselstrom baut ein magnetisches Wechselfeld auf, welches das massive Werkstück durchsetzt und in ihm aufgrund des Induktionsgesetzes einen Induktionsstrom erzeugt. Der Induktionsstrom führt als Wirbelstrom zu einer starken Erwärmung des Werkstücks (bis zur Glut). Im weiteren Verlauf des Produktionsprozesses kann durch Abkühlung mittels verschiedener Flüssigkeiten (Wasser, Öle, u. a.) das Material oberflächengehärtet oder durchgängig gehärtet werden. 11. Der Wirkungsgrad ist das Verhältnis von nutzbarer und zugeführter Energie. Da eine 100 %ige Energieumwandlung ausgeschlossen ist, wird durch die Angabe des Wirkungsgrads der Anteil nutzbarer Energie genannt. Im Beispiel können maximal 98 % bis 99 % der zugeführten Energie genutzt werden. Zwischen 1 % und 2 % der elektrischen Energie wird in Wärme umgewandelt. induziert. Die induzierte Spannung wird den Wiedergabegeräten (Lautsprecher) zugeführt, die die Spannungsschwankungen in Schallschwingungen wandeln. 15. Der großen Windungszahl der Primärspule steht eine kleine Windungszahl der Sekundärspule gegenüber. Nach dem Stromstärkeübersetzungsverhältnis fließt im Schmelztiegel ein sehr hoher Strom, der z. B. Blei oder Lötzinn zum Schmelzen bringt. 16. a) hohe Spannung: kleine Primärwindungszahl, große Sekundärwindungszahl hohe Stromstärke: große Primärwindungszahl, kleine Sekundärwindungszahl b) Alle anderen Varianten widersprechen dem Energieerhaltungssatz (Im Idealfall ist E = U · I · t = konstant). c) Hochspannungstransformator: Kraftwerk, Umspannwerk, Zündspule bei Pkw Hochstromtransformator: Schweißtrafo 17. Für die Spannungsübersetzung gilt: U1/U2 = N1 /N2 Die Windungszahlen müssen im gleichen Verhältnis wie die Spannung stehen: U1/U2 = 20000 V/380000 V = 1/19 Die Windungszahl der Sekundärspule muss 19-mal so groß sein wie die der Primärspule. 18. Für den Wirkungsgrad gilt: h = (Pab/ Pzu) und damit Pzu = Pab / h Pzu = 15 MW / 0,97 Pzu = 15,5 MW Die Stromstärke im Primärkreis ergibt sich aus der aufgenommenen Leistung: P=U·I I=P/U I = 15,5 MW / 220 kV I = 70 A 19. Dünne, gegeneinander isolierte Bleche verhindern das Entstehen von Wirbelströmen. Energie der Atomkerne (LB S. 75 –76) 1. Die Teilchen eines Atoms füllen nur einen geringen Teil des Volumens eines Atoms aus. 2. 12. a) N2 = N1 · U2 /U1 N2 = 5500 · 8 V/230 V ≈ 191 b) I1 = I2 · N2 / N1 I1 = 0,6 A · 191/5500 ≈ 0,021 A = 21 mA 13. Die Windungszahlen müssen ein Verhältnis von 230 V : 12 V = 19,17 zueinander haben, also z. B. 4 2 He; 2 Protonen, 2 Neutronen im Kern, 2 Elektronen in der Hülle 14 6C; 6 Protonen, 8 Neutronen im Kern, 6 Elektronen in der Hülle 56 26 Protonen, 30 Neutronen im Kern, 26 Elektronen in 26Fe; der Hülle 3. N1 100 200 300 400 500 1000 N2 5 10 16 21 26 52 14. Aufzunehmende akustische Signale (Sprache, Musik) werden in einem Mikrofon in elektrische Stromschwankungen umgewandelt. Diese werden einem Tonkopf zugeführt. Zwischen den Polen des Tonkopfs entsteht ein magnetisches Wechselfeld. Das vorbeilaufende Magnetband wird unterschiedlich stark magnetisiert. Bei der Wiedergabe wird das Band am Tonkopf vorbeigeführt und in Abhängigkeit von der Magnetisierung werden unterschiedliche Spannungen Protonen Neutronen Elektronen 1 1H 1 0 1 12 6C 6 6 6 14 6C 6 8 6 60 27 Co 27 33 27 137 55 Cs 55 82 55 235 92 U 92 143 92 238 92 U 92 146 92 © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 70 4. Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 4 2 α + 49Be → 126C + 01n + γ 15. Internetrecherche 5. Kohlenstoff-14 hat eine Halbwertszeit von 5730 Jahren. Wenn man davon ausgeht, dass in der Mumie nur noch 25 % des ursprünglichen Anteils Kohlenstoff-14 vorhanden sind, ist 2-mal die Halbwertszeit vergangen. Die Mumie hat demzufolge ein Alter von 11460 Jahren. 6. Experiment 7. tH = 2 d 8. Eigenschaften: – breiten sich geradlinig aus – besitzen unterschiedliche Durchdringungsfähigkeit Dγ >> Dβ > Dα – werden mit Ausnahme der γ -Strahlung in elektrischen und magnetischen Feldern abgelenkt – Die Strahlung ist Träger von Energie. – α- und β-Strahlung bestehen aus Teilchen, γ -Strahlung ist eine elektromagnetische Welle kurzer Wellenlänge. – Sie können Filme schwärzen, Stoffe ionisieren, Zellen schädigen. 9. Der Bergsteiger ist terrestrischer und kosmischer Strahlung besonders ausgesetzt. 10. Strahlung durch natürliche und künstliche Radioaktivität sowie kosmische Strahlung 11. – Art der Strahlung – Dauer und Intensität der Bestrahlung – Empfindlichkeit der bestrahlten Organe Wichtige Strahlenschutzmaßnahmen sind: – Großen Abstand von radioaktiven Strahlungsquellen halten, da Absorptionsvermögen der Luft dann größer. – Strahlungsquellen abschirmen (Blei); Absorptionsvermögen groß. – Nur kurzzeitig mit radioaktiven Strahlungsquellen experimentieren; die Strahlungsdosis ist dann gering; hohe Strahlungsbelastung führt zu somatischen und genetischen Schäden. – Radioaktive Substanzen dürfen nicht in den Körper gelangen. Langzeitwirkung kann zu Schädigungen, insbesondere des Knochenmarks, der Lymphknoten und der Keimzellen, führen. 12. Im natürlichen Uran sind ca. 0,3 % spaltbares Uran-235 vorhanden, im angereicherten Uran sind es 3,5 % U-235 und 96,5 % U-238. 13. a) Eine Kernspaltung lässt sich mit Regelstäben aus Bor oder Cadmium steuern, die Neutronen absorbieren. Die Regelstäbe werden mehr oder weniger tief in das Reaktorgefäß eingefahren. b) Gesteuerte Kernspaltung: Die Anzahl der Neutronen kann begrenzt werden. Neutronen „richtiger“ Geschwindigkeit treffen auf spaltbares Material und rufen weitere Kernspaltungen hervor. Es kommt zu einer Kettenreaktion. Ungesteuerte Kernspaltung: Die Anzahl der frei gesetzten Neutronen ist unbegrenzt. c) gesteuert: Kernkraftwerk ungesteuert: Atombombe 14. Die Halbwertszeit von I-131 beträgt 8,04 h, die vom instabilen Cs-137 dagegen 30 a. Nach einigen Wochen ist das I-131 bereits größtenteils zerfallen, während die Caesium-Aktivität noch kaum verändert ist. 16. Sicherheitsbarrieren sind in mehrfachen Ausführungen, räumlich voneinander getrennt und in verschiedenen technischen Ausführungen vorhanden. Sie müssen auch dann funktionieren, wenn unvorhersehbare Ereignisse eintreten wie z. B. Erdbeben, Brände oder Flugzeugabstürze. Besonders starke Qualitätskontrollen bereits beim Bau und auch beim Betrieb des Kraftwerks. Reaktorschutzsystem bei Störfällen: Reaktor schaltet sich automatisch ab, Notstromversorgung und Kühlung durch Dieselaggregate, Kühlsysteme sind mehrfach vorhanden 17. Vorteile: hohe Energieausbeute, kaum Luftverschmutzung, weitgehend geschlossener Kreislauf möglich Nachteile: Es entsteht radioaktiver Abfall, der über Jahrzehnte sicher gelagert werden muss. Bei schweren Unfällen besteht die Gefahr der radioaktiven Verseuchung großer Gebiete. 18. Bei einem Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor besteht innerhalb des Kernreaktors ein erster Kreislauf mit einem Dampferzeuger. In einem zweiten Kreislauf gelangt der Dampf zur Turbine. Der dritte Wasserkreislauf dient der Kühlung. Ein Vorteil einer solchen Anordnung besteht darin, dass radioaktiv kontaminiertes Wasser sich nur innerhalb des abgeschirmten Reaktorbereichs befindet. Der Nachteil besteht im insgesamt komplizierteren Aufbau. 19. Radioaktiver Abfall, auch als radioaktiver Müll oder Atommüll bezeichnet, ist dasjenige Material, das beim Betrieb von Kernkraftwerken sowie bei technischen Anwendungen von Radionukliden anfällt und das wegen der von ihm ausgehenden radioaktiven Strahlung über lange Zeiträume hinweg sicher gelagert werden muss. Insgesamt beträgt in Deutschland die Gesamtmenge radioaktiven Abfalls in jedem Jahr ca. 30000 m3. Davon sind etwa 95 % schwach radioaktiv und weniger als 1 % hoch radioaktiv. Das Problem einer dauerhaft sicheren Entsorgung der radioaktiven Abfälle, die in Kernkraftwerken anfallen, ist bis heute nicht gelöst. Es handelt sich vor allem um die Brennstäbe, die nach etwa 3 Jahren ausgewechselt werden müssen, weil ihr Gehalt an Uran-235 zu gering geworden ist. Sie enthalten aber stark radioaktive Stoffe mit großen Halbwertszeiten und müssen deshalb über viele Jahrzehnte hinweg sicher gelagert werden. 20. CASTOR: Cask for storage and transport of radioactive material (Behälter für Lagerung und Transport radioaktiven Materials) Castor-Behälter: Transport- und Lagerbehälter für abgebrannte Brennelemente aus den Kernkraftwerken sowie für den Rücktransport von „Atommüll“ in Glaskokillen aus den Wiederaufbereitungsanlagen in Sellafield (GB) und La Hague (F) zu den deutschen Zwischenlagern in Ahaus (Nordrhein-Westfalen) und in Gorleben (Niedersachsen). 21. Geht man von den gegenwärtigen Zahlen aus, so ergibt sich: In einer Reihe von Ländern kann Kernenergie kurz- und mittelfristig nicht ersetzt werden. Für die Nutzung der Kernenergie spricht: – Es ist in der Anwendung eine „saubere“ Energie, d. h. die Schadstoffemissionen sind beim Betrieb von Kernkraftwerken gering. – Es ist aufgrund der technischen Entwicklung eine gut beherrschbare Technologie. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs Gegen die Nutzung der Kernenergie spricht: – Der entstehende radioaktive Müll muss viele Jahrzehnte lang sicher gelagert werden. – Bei Unfällen oder Anschlägen auf zentrale Bereiche (Kernreaktor) können radioaktive Stoffe freigesetzt werden und ganze Landstriche verseuchen. Bewegungsgesetze Größen und Gesetze der Kinematik (LB S. 98 –100) 1. a) Die Person ist bezüglich der Rolltreppe in Ruhe, bezüglich des umgebenden Raums aber in Bewegung. Ob man in Ruhe oder in Bewegung ist, hängt also von dem jeweiligen Bezugskörper ab. s t b) v = v = ---------- = 1,1 m/s ≈ 4 km/h 50 m 45 s 2. a) Nach dem Anfahren und vor dem Abbremsen bewegt sich der Aufzug gleichförmig. b) Beim ruhigen Flug über dem Meer bewegt sich das Flugzeug gleichförmig. c) Ein Weilchen nach dem Absprung bewegt sich ein Fallschirmspringer näherungsweise gleichförmig. d) Nach dem Anheben bewegt sich die Betonplatte bis zum Abbremsen gleichförmig. 3. Da für s = konstant v ~ 1/t ist und Susann die doppelte Zeit benötigt, ist ihre Geschwindigkeit halb so groß wie die Geschwindigkeit von Tina. 4. Das Auto mit der kürzeren Fahrzeit ist schneller. 5. m · s–1 0,1 3 20 100 km · h–1 0,36 10,8 ≈ 11 72 360 km · h–1 5 50 130 m · s–1 1,4 13,9 36,1 6. a) b) 30 km/s = 108 000 km/h c) 28 440 km/h = 7,9 km/s 7. Wenn in einer Sekunde ein Weg von 2 m zurückgelegt wird, dann wird in 10 s ein Weg von 10 · 2 m = 20 m zurückgelegt. In 10 s wird ein Betonteil um 20 m gehoben. 8. a) s = v · t s = 30 km/h · 1 s = 8,3 m b) s = 50 km/h · 1 s – 8,3 m ª 5,6 m 9. ∆t = s1 /v1 – s2 /v2 ∆t = 80 km/(100 km · h–1) – 80 km/(130 km · h–1) ∆t = 0,19 h = 11 min 71 10. a) b) c) d) Durchschnittsgeschwindigkeit Momentangeschwindigkeit Momentangeschwindigkeit Durchschnittsgeschwindigkeit s t 11. v = - v = 110 km/1,17 h = 94 km/h 12. a) s-t-Diagramm b) Weg für eine Minute: 3 km Weg für sieben Minuten: 21 km c) Zeit für 33 km: 11 min d) In der grafischen Darstellung ergibt sich eine Gerade, die durch den Nullpunkt verläuft. Die Bewegung des Fahrzeugs erfolgt also gleichförmig. e) Für die Berechnung der Geschwindigkeit kann ein beliebiges Messwertepaar ausgewählt werden, z. B. s = 30 km und t = 10 min = 1/6 h. Damit erhält man: v = 30 km / (1/6 h) v = 180 km/h f) Es könnte sich bei dem Fahrzeug um einen Zug oder ein sehr schnell fahrendes Auto handeln. s v 13. t = t = 11 m/(25 m/s) = 0,44 s 14. Schülervortrag 15. a) Der Weg ist über der Zeit aufgetragen. Weg und Zeit sind zueinander proportional. b) s = 105 m c) t = 37 s d) Es kann zur Berechnung ein beliebiges Messwertepaar gewählt werden, z. B. t = 30 s und s = 120 m. Damit erhält man: v = 4 m/s = 14,4 km/h 16. Im Diagramm ist die Geschwindigkeit und die Uhrzeit für einen Lkw registriert. Es wechseln gleichförmige und gleichmäßig beschleunigte (verzögerte) Bewegungen. Bis 12.15 Uhr Ruhe, v = 0 12.15 Uhr – 12.30 Uhr gleichmäßig beschleunigte Bewegung, Erhöhung der Geschwindigkeit, v = 20 km · h–1, 12.20 Uhr – 12.30 Uhr gleichförmige Bewegung, v = konst., 12.30 Uhr – 12.35 Uhr gleichmäßig beschleunigte Bewegung, Erhöhung der Geschwindigkeit, v = 60 km · h–1, 12.35 Uhr – 13.00 Uhr gleichförmige Bewegung, v = konst., 13.00 Uhr – 13.05 Uhr gleichmäßig beschleunigte Bewegung, Erhöhung der Geschwindigkeit, v = 90 km · h–1, 13.05 Uhr – 13.15 Uhr gleichförmige Bewegung, v = konst., 13.15 Uhr – 13.20 Uhr gleichmäßig verzögerte Bewegung, Verringerung der Geschwindigkeit, v = 40 km · h–1, 13.20 Uhr – 13.45 Uhr gleichförmige Bewegung, v = konst., 13.45 Uhr – 13.55 Uhr gleichmäßig verzögerte Bewegung, Verringerung der Geschwindigkeit, v = 0, ab 13.55 Uhr Ruhe v = 0. 17. a) a = ∆v/∆t a = (100 km/h)/9,8 s = 2,8 m/s2 Der Wert gilt für eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung. b) a = (40 km/h)/10,6 s = 1,05 m/s2 Die Beschleunigung ist kleiner. c) Dabei spielen zwei Gründe eine Rolle. In oberen Gängen ist die Übersetzung eine andere, das wirkende Drehmoment ist kleiner, demzufolge auch die Beschleunigung. Es macht sich der zunehmende Einfluss des Luftwiderstands bemerkbar. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 72 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 18. a = ∆v/ ∆t a = (27,8 m/s)/6,8 s a = 4,1 m/s2 19. a) Im Diagramm ist der Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Zeit dargestellt. Zu unterscheiden sind fünf Bewegungsabschnitte: 0 s … 20 s: gleichförmige Bewegung mit v = 50 km/h 20 s … 30 s: gleichmäßig verzögerte Bewegung bis zum Stillstand. 30 s … 60 s: Lkw steht. 60 s … 80 s: gleichmäßig beschleunigte Bewegung > 80 s: gleichförmige Bewegung mit v = 40 km/h. b) Bremsen: a = ∆v / ∆t a = (50 km/h)/10 s ≈ 1,4 m/s2 Anfahren: a = (40 km/h)/20s ≈ 0,56 m/s2 20. Das Weg-Zeit-Gesetz stellt den Zusammenhang von Weg und Zeit dar. Es besteht direkte Proportionalität zwischen Weg und dem Quadrat der Zeit. Bei konstanter Beschleunigung a ist der Quotient von Weg und dem Quadrat der Zeit konstant. Das Geschwindigkeits-Zeit-Gesetz stellt den Zusammenhang von Geschwindigkeit und Zeit dar. Es besteht direkte Proportionalität zwischen Geschwindigkeit und Zeit. Bei konstanter Beschleunigung ist der Quotient von Geschwindigkeit und Zeit konstant. 21. v = 2 ⋅ a ⋅ s 2 v = 2 ⋅ 6, 8m ⁄ s ⋅ 26m v = 18,8 m/s = 67,7 km/h Die Geschwindigkeit lag erheblich über der innerhalb geschlossener Ortschaften erlaubten Geschwindigkeit. 22. Weg bis zum Beginn des Bremsens: s=v·t s = 80 km/h · 0,9 s = 20 m Bremsweg: s = v 2 / 2a s = (80 km/h)2 /(2 · 4,2 m/s2) = 58,8 m Der Gesamtweg beträgt damit ca. 80 m. Das Fahrzeug kommt vor dem Reh zum Stehen. 23. Bei einer Schneeflocke macht sich der Luftwiderstand stärker bemerkbar als bei einem Regentropfen. Hinweis: Regentropfen erreichen eine maximale Geschwindigkeit von etwa 10 m/s, Schneeflocken < 1 m/s. 24. a) a < g b) a < g c) a ≈ g d) a ≈ g e) a < g Bei a < g sind die Gesetze nicht anwendbar, bei a ≈ g sind sie anwendbar. Hinweis: Viele Körper erreichen eine maximale Sinkgeschwindigkeit. Sie liegt z. B. bei einem frei fallenden Menschen (ohne Fallschirm) bei 200 km/h. Die Ursache dafür ist der Luftwiderstand. 25. s = g/2 · t2 s = (9,81 m/s2)/2 · (8 s)2 = 313,9 m 26. s = g / (2 · t2) s = 9,81 m/s2 /(2 · (3 s)2) s = 44,15 m 27. a) Dargestellt ist der Zusammenhang zwischen der Fallgeschwindigkeit und der Fallzeit. Mit zunehmender Fallzeit nimmt die Fallgeschwindigkeit immer weniger stark zu und erreicht schließlich einen Wert von etwa 200 km/h. b) 200 km/h ≈ 56 m/s Projekt: Gefahren im Straßenverkehr bei Bremsvorgängen (LB S. 116 –119) v a 1. Aus t = -- und s = -- · t2 folgt s = v2 /2a 2 a Für 30 km/h ergibt sich s = 11,6 m. Der Bremsweg wäre etwa 5 m kürzer gewesen. 2. Für v = 5 m/s, 10 m/s, 15 m/s, 20 m/s ergeben sich folgende Bremswege: s = 4,2 m; 16,7 m; 37,5 m; 66,7 m s in m 70 60 50 40 30 20 10 0 v in m s 0 5 10 15 20 3. Bremswege für ein Fahrrad bei folgenden Geschwindigkeiten: v = 5 m/s, 10 m/s, 15 m/s s = 5,0 m; 20 m; 37,5 m Bremswege für ein Auto bei folgenden Geschwindigkeiten: v = 5 m/s, 10 m/s, 15 m/s s = 1,8 m; 7,1 m; 16,1 m s in m 40 Fahrrad 30 20 Pkw 10 v in m s 0 0 5 10 15 Bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h kommt das Fahrrad in etwa 14 m zum Halten, der Pkw in ca. 5 m. Außerdem ist zu beachten, dass bei diesen Berechnungen noch nicht der Weg berücksichtigt wurde, der während der Schrecksekunde zurückgelegt wird. Den relativ langen Bremsweg bei 30 km/h müssen Fahrradfahrer unbedingt im Straßenverkehr beachten, wenn sie schneller als die normale Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 km/h fahren. 4. Das Gesetz, dass der Bremsweg bei einer bestimmten Bremsverzögerung proportional dem Quadrat der Geschwindigkeit ist, muss veranschaulicht werden. In die Bremsverzögerung gehen die Straßenverhältnisse mit ein. Je kleiner bei einer bestimmten Geschwindigkeit die Reibung zwischen den Reifen und dem Belag ist, desto größer ist der Bremsweg. 5. Die Veränderungen beziehen sich vor allem auf die Glätte der Fahrbahn: Bei Eis und Schnee sind die Reibungskräfte wesentlich geringer. Als Konsequenz ergibt sich: Die Bremswege verlängern sich. Bei Kurvenfahrten muss man mehr aufpassen, weil bei geringeren Reibungskräften die Gefahr des „Ausrutschens“ besteht. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 6. Internetrecherche , u. a.: Durch Regen, Schnee und Eis verringert sich die Haftreibungszahl von Reifen auf dem Straßenbelag. Damit verlängert sich der Bremsweg von Fahrzeugen. Das ist auch beim Kurvenfahren zu berücksichtigen. Die Bremsverzögerung ist u.a. vom Fahrbahnbelag und von der Steigung bzw. des Gefälles abhängig. Ein Pkw mit besten Bremsen und Reifen und unter idealen Bedingungen hat eine Bremsverzögerung zwischen 9,0 m/s2 und 10,5 m/s2. Glatteis: ca. 1,0 m/s2 Schneeglätte: ca. 2,0 m/s2 Nasse Fahrbahn: ca. 5,5 m/s2 Trockene Fahrbahn: ca. 7,5 m/s2 7. Bremsweg auf trockener Fahrbahn: s = v2/2a s = (30 km/h)2 /(2 · 7,5 m/s2) = 4,6 m Bremsweg auf nasser Fahrbahn: s = v2/2a s = (30 km/h)2 /(2 · 5,5 m/s2) = 6,3 m Der Bremsweg wäre 1,7 m länger. 8. Computersimulationen 9. Bei Regen, Schnee und Eis sollte man beachten, dass – sich Anfahr- und Bremswege infolge der geringeren Reibung vergrößern, – der Sicherheitsabstand vergrößert werden muss, um Auffahrunfälle zu vermeiden, – Kurven langsamer durchfahren werden müssen, damit die Fahrzeuge nicht herausgetragen werden. 10. Durch eine Antischlupfregelung wird erreicht, dass die Räder eines Fahrzeugs nicht „durchdrehen“, also ständig die Haftreibungskraft und nicht die kleinere Gleitreibungskraft wirkt. Erreicht wird dieser Effekt durch Sensoren, die die Drehzahl der Räder mit der Geschwindigkeit des Fahrzeugs abgleichen. 11. Aquaplaning entsteht, wenn Wasser, das sich auf der Fahrbahn befindet, vom Reifen nicht mehr hinreichend schnell zur Seite gedrückt werden kann, sich also unter dem Reifen ein Wasserfilm bildet. Die Gefahr von Aquaplaning vergrößert sich mit der Geschwindigkeit und mit der Verringerung der Profiltiefe sowie mit der Höhe des Wassers, das auf der Fahrbahn steht. 12. Experiment 73 Weitere Faustregel: Sicherheitsabstand ist gleich einem 2Sekunden-Abstand Um diese Faustregel anzuwenden, muss der Fahrer sich eine Stelle am Straßenrand merken, die der vor ihm fahrende Wagen gerade durchfährt. Es müssen mindestens 2 s, bei Geschwindigkeiten über 80 km/h sogar 3 s verstrichen sein, bis er selbst diese Stelle erreicht. 16. Bei Unfällen wird das Fahrzeug ruckartig abgebremst. Das Fahrzeug kommt schon zum Stehen, während sich die Personen im Fahrzeug entsprechend dem Trägheitsgesetz weiter bewegen. Um diese Bewegung nach vorn abzufangen, sind Sicherheitsgurte vorgeschrieben. Der Airbag dient als „Auffangkissen bei dieser Bewegung nach vorn. Er wird bei einem frontalen Aufprall ausgelöst und verhindert so ein Aufschlagen auf das Lenkrad und das Armaturenbrett. Seitenairbags dienen als seitlicher Aufprallschutz. 17. In den Pkw kann man sich auch mit Sicherheitsgurten noch bewegen, da diese im Normalfall nachgeben. Bei scharfem Bremsen sollen die Gurte eine Bewegung nach vorn verhindern. Sie müssen daher straff gespannt sein. 18. F = m · a F = 1,4 kg · 50 · 9,81 m/s2 F = 686,7 N Das ist etwa die Gewichtskraft eines Menschen mit m = 70 kg. Newtonsche Gesetze (LB S. 121–122) 1. Wenn das Blatt Papier langsam weggezogen wird, dann bewegt sich die Münze mit dem Blatt. Zieht man das Blatt Papier dagegen sehr schnell weg, dann fällt die Münze in das Glas. Wie jeder Körper hat auch die Münze eine Masse und ist träge. Sie setzt jeder Bewegungsänderung einen Widerstand entgegen und verharrt deshalb in Ruhe. Weil sie nicht mehr durch das Papier gehalten wird, fällt sie in das Glas. Besonders bemerkbar macht sich die Trägheit bei schnellen Bewegungsänderungen. 2. Beim Experimentieren macht man sich die Trägheit der Geldstücke zu nutze, die sie auf Grund ihrer Masse haben. Stößt man sehr schnell mit einem flachen Gegenstand, z. B. mit einem Lineal, gegen das unterste 50-Cent-Stück, dann „schlittert“ dieses über die Unterlage und die restlichen Geldstücke verharren in Ruhe, ohne dass der Stapel umkippt. Stößt man sehr vorsichtig und langsam gegen das unterste Geldstück, dann wird der ganze Stapel nur weg geschoben. 13. Experiment 14. Wenn ein Pkw mit 90 km/h fährt, sollte sein Sicherheitsabstand mindestens 45 m betragen. Bremswege sind aber oft länger als die „halbe Tachoanzeige“, weil Faktoren wie Reaktionszeit des Fahrers und Straßenverhältnisse das Ergebnis beeinflussen. Besonders bei nassen und vereisten Straßen muss der Sicherheitsabstand unbedingt größer gewählt werden. 15. Weitere Faustregel: Sicherheitsabstand s (in m) ist gleich dem Quadrat der durch 10 geteilten Geschwindigkeit (in km/h): 3. Die Insassen befinden sich zunächst in Ruhe und versuchen, in Ruhe zu verharren. Da das Auto beschleunigt wird, wirkt auf sie eine Kraft entgegen der Bewegungsrichtung. 4. Der defekte Pkw ist auf Grund seiner Masse träge. Um ihn aus dem Zustand der Ruhe zu bringen, ist eine Kraft erforderlich. Sie bewirkt eine Beschleunigung. Ist die Zeit der Geschwindigkeitsänderung sehr klein, tritt eine hohe Beschleunigung und demzufolge eine große Kraft auf. Das Seil kann reißen. v 2 s = ⎛ -----⎞ ⎝ 10⎠ 5. Man würde sich nach links bewegen. Das liegt daran, dass der Körper versucht, seine Bewegungsrichtung beizubehalten. Nach dieser Faustregel müsste der Sicherheitsabstand bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h mindestens 9 m betragen, bei 80 km/h wäre er 64 m. Der Sicherheitsabstand muss mit dem Quadrat der Geschwindigkeit größer gewählt werden. 6. Beim ruckartigen Bremsen bewegen sich die Fahrzeuginsassen entsprechend dem Trägheitsgesetz weiter. Sicherheitsgurte fangen die Bewegung nach vorn ab. Der Airbag wird beim frontalen Aufprall ausgelöst und verhindert ein Auf- © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 74 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs schlagen auf das Lenkrad und das Armaturenbrett. Seitenairbags schützen vor seitlichem Aufprall. 7. Strömt Luft aus dem Ballon, dann entsteht nach dem Wechselwirkungsgesetz eine gleich große Gegenkraft, die die Spielzeuge in entgegengesetzter Richtung in Bewegung versetzt. b) F = m · ∆v/∆t F = 80 kg · 50 m / (3,6 s · 6 s) F = 185,2 N 17. Charakteristische Beschleunigungen sind: Auto bei Auffahrunfall: > 100 m/s2 8. a) Bewegungen in entgegengesetzter Richtung. Auf beide Körper wirken gleich große Kräfte. b) Katharina wird beim Abstoßen einen größeren Weg zurücklegen. Die gleich große Kraft verleiht dem Körper mit der geringeren Masse eine höhere Beschleunigung. Vollbremsung Pkw (trockene Straße): 7,5 m/s2 Vollbremsung Pkw (nasse Straße): 4 m/s2 Pkw beim Anfahren: 3 m/s2 9. Beispiele sind: – Antrieb von Raketen, Flugzeugen – Rudern – Fortbewegung einiger Tiere (z. B. Quallen) Prinzip ist überall: Gase bzw. Flüssigkeiten werden in einer Richtung ausgestoßen bzw. bewegt. Nach dem Wechselwirkungsgesetz wirkt in entgegengesetzter Richtung eine gleich große Kraft und führt zu einer Bewegung des betreffenden Körpers. Anfahren beim ICE: 10. a) F = m · a a = v/t F = m · v/t F = 0,7 kg · (90 km/h) / 0,02 s = 875 N b) a = v/t a = (90 km/h) / 0,02 s a = 1 250 m/s2 0,5 m/s2 18. a) Versuchsskizze m = 5g m = 200 g m = 100 g 11. F = m · a F = 70 kg · 75 m/s2 F = 5 250 N m = 20 g 12. a) s = 0,8 m a in m/s2 1,5 1,0 0,5 2,0 4,0 F in N b) Es ist der Zusammenhang zwischen Kraft und Beschleunigung dargestellt. Je größer die Kraft ist, desto größer ist die Beschleunigung. Es gilt a ~ F. c) Es gilt m = F/a. Mit F = 4 N und a = 1,2 m/s2 erhält man m = 4 N / (1,2 m/s2) = 3,3 kg b) a1 = 0,31 m/s2, a2 = 0,23 m/s2, a3 = 0,19 m/s2 c) F1 = 0,196 N, F2 = 0,192 N, F3 = 0,196 N d) Abweichungen ergeben sich vor allem durch die Reibung. Wahlpflichtbereiche, Fächerverbindendes Thema Wahlpflichtbereich: Natürliche Radioaktivität (141–144) 13. a) a = F/m a = 270000 N/500000 kg = 0,54 m/s2 b) t = v/a t = (27,8 m/s)/0,54 m/s2 = 51 s c) Reibungskräfte wirken der Bewegung entgegen. Die Beschleunigung ist deshalb geringer als berechnet. 14. a) a = F/m a = 4 · 200000 N/330000 kg = 2,4 m/s2 b) s = v 2 /2a s = (300 km/h)2 /(2 · 2,4 m/s2)= 1447 m 15. F = m · a mit a = ∆v/∆t F = 70 kg · 40 m / (3,6 s · 1,2 s) F = 648 N 16. a) Die Kräfte wirken in Fahrtrichtung. 1. Internetrecherche und Repräsentation 2. Ein Zählrohr dient dem Nachweis radioaktiver Strahlung. Es besteht aus einem gasgefüllten Rohr mit einer dünnen Rohrwandung, die von radioaktiver Strahlung durchdrungen werden kann. Im Rohr befinden sich eine stabförmige Elektrode in der Mitte und eine meist spiralförmige Elektrode in der Nähe der Wandung. Zwischen den beiden Elektroden wird eine Spannung von etwa 500 V angelegt. 3. Fällt radioaktive Strahlung auf das Zählrohr, so wird das im Rohr befindliche Gas ionisiert, d. h. es werden Elektronen abgespalten. Es kommt zur Stoßionisation und damit zu einem kurzzeitigen Stromfluss im Zählerstromkreis. Die am Widerstand auftretende Spannungsänderung wird verstärkt. Sie ist in einem Lautsprecher als Knacken zu hören. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 4. Aufbau: lichtdicht eingepackter Film, Hülle mit verschiedenen Abschirmblechen Wirkungsweise: Die Dosimeterplakette wird von Personen getragen, die beruflich mit Strahlung zu tun haben. Da durch Strahlung (radioaktive Strahlung, Röntgenstrahlung) Filme geschwärzt werden, ist die Schwärzung des Films ein Maß für die Strahlenbelastung. Die Filme werden in regelmäßigen Abständen (meist monatlich) kontrolliert. 5. a) Die Aktivität gibt an, wie viele Kerne je Sekunde zerfallen. 40 kBq/m3 bedeutet, dass in einem Kubikmeter Bodenluft in einem Meter unter der Erdoberfläche 40 000 Kerne je Sekunde zerfallen. b) Internetrecherche: Die Karte gibt einen Überblick über die Radonbelastung in ganz Deutschland. Außer in Sachsen treten vor allem in einigen Gebieten in Bayern und Thüringen Radonkonzentrationen über 100 kBq/m3 auf. Die Karte gibt Hinweise darauf, in welchen Regionen mit erhöhten Radonkonzentrationen in der Raumluft zu rechnen ist. Das Verhältnis von Radon in der Raumluft zu Radon in der Bodenluft liegt bei ca. 1 ‰ bis 5 ‰. Bei 100 kBq/m3 in der Bodenluft könnten Werte im Bereich von 100 kBq/m3 bis 500 Bq/m3 in der Raumluft eines Gebäudes auftreten. In Gebieten mit Radonkonzentrationen von weniger als 20 kBq/m3 der Bodenluft sind erhöhte Konzentrationen in der Raumluft unwahrscheinlich. In den übrigen Gebieten muss jedoch mit erhöhten Konzentrationen in der Raumluft gerechnet werden. 6. Internetrecherche 7. Experiment: Der Nulleffekt ist zwar ständig vorhanden, tritt aber sehr unregelmäßig auf. Deshalb führen kurze Messzeiten zu unterschiedlichen Ergebnissen. 8. Da der Nulleffekt ständig vorhanden ist, beeinflusst er auch Messungen der Radioaktivität. Deshalb ermittelt man zunächst über einen längeren Zeitraum den Nulleffekt und subtrahiert ihn dann von anderen Messungen der Zählrate. 75 13. Erkundungsauftrag 14. Bestrahlungsverfahren Das Bestrahlungsverfahren beruht auf der Eigenschaft radioaktiver Strahlung, die biologischen Eigenschaften von Zellen zu verändern (Krebsbehandlung) oder in Stoffen physikalische oder chemische Veränderungen hervorzurufen (Schwärzung von fotografischen Schichten). Bei diesem Verfahren werden die Stoffe, Körper oder Zellen, bei denen bestimmte Veränderungen hervorgerufen werden sollen, einer Kernstrahlung ausgesetzt. Durchstrahlungsverfahren Beim Durchstrahlungsverfahren wird die Fähigkeit der Kernstrahlung benutzt, Stoffe zu durchdringen, bzw. umgekehrt die Tatsache, dass Kernstrahlung von unterschiedlichen Stoffen in unterschiedlichem Maße absorbiert wird. Zwischen die radioaktive Quelle und den Strahlungsempfänger, z. B. ein Geiger-Müller-Zählrohr, wird das zu prüfende Objekt gebracht. Je nachdem, wie viel von der ausgesandten Strahlung vom Empfänger registriert wird, kann auf die Qualität des betrachteten Objekts geschlossen werden. So können z. B. Einschlüsse in einem Werkstück geortet werden. Die ausgesandte Strahlung wird an den Einschlüssen anders absorbiert und am Strahlungsempfänger werden daher andere Werte registriert als im Umfeld. Markierungsverfahren Beim Markierungsverfahren nutzt man die Instabilität der Isotope aus, um ihren Weg zu verfolgen. Die instabilen Kerne zerfallen und geben somit Kernstrahlung ab. Die Strahlung kann aufgrund der Durchdringungsfähigkeit radioaktiver Strahlung nach außen dringen und dort registriert werden. Um bei langen, schwer zugänglichen Rohrleitungen einen Verschluss oder Rohrbruch zu lokalisieren, wird an einer zugänglichen Stelle eine radioaktive Substanz in die Leitung gegeben. Mithilfe eines Zählers lässt sich der Weg dieser Substanz im Leitungssystem verfolgen. Dort, wo sich die Substanz sammelt und somit die Zählrate entsprechend hoch ist, kann der Verschluss oder Rohrbruch lokalisiert werden. 9. Experiment 10. a) Im Diagramm ist die Absorption einer γ-Strahlung in Abhängigkeit von der Schichtdicke von Blei dargestellt. Die Impulsrate der γ-Strahlung je Minute nimmt mit zunehmender Schichtdicke ab. Dabei ist die Abnahme nicht proportional, sondern exponentiell zur durchdrungenen Schichtdicke. b) Bei einer Schichtdicke von ca. 12 mm ist die Hälfte der Strahlung absorbiert. c) Wenn 90 % der Strahlung absorbiert werden, gelangen noch 10 % durch die Schicht hindurch. Das sind 60 Impulse je Minute. Aus der Grafik ist ersichtlich, dass dieses bei einer Schichtdicke von 43 mm geschieht. 11. Kohlenstoff-14 hat eine Halbwertszeit von 5 730 Jahren. Wenn man davon ausgeht, dass in dem Fund nur noch 50 % des ursprünglichen Anteils Kohlenstoff-14 vorhanden sind, ist die Halbwertszeit ein Mal vergangen. Die Mumie hat demzufolge ein Alter von 5 730 Jahren. 12. Internetrecherche, u. a.: Die Methode geht davon aus, dass viele Steine Uran enthalten, dessen Isotope alle radioaktiv sind. Das natürliche Uranisotop 238 zerfällt über Zwischenstationen in das stabile Blei-206. Aus dem Verhältnis von Pb-206 zu U-238 lässt sich das Alter des Gesteins errechnen, wenn man davon ausgeht, dass ursprünglich nur Uran vorhanden war. Wahlpflichtbereich: Energie von Wind und Sonne (LB S. 145 –147) 1. Internetrecherche, u. a.: Bei Bockwindmühlen wird das gesamte, auf einen Bock montierte Mühlenhaus über einen vertikalen Zapfen in Windrichtung gedreht. Bei Holländerwindmühlen ist nur die Dachkappe mit dem meist vierflügeligen Windrad drehbar. Die Dachkappe befindet sich auf einem massiven, meist steinernen Gebäude. Windmühlen wurden als Antriebe für Mahlwerke oder Pumpen genutzt. Gemahlen wurden Getreide und Gewürze, aber auch Mineralien zu Farbe. In Lohmühlen wurde Eichenrinde zum Gerben von Leder gestampft. Windmühlen trieben Ölpressen und Sägewerke an. 2. Der DARRIEUS- und der SAVONIUS-Rotor haben eine senkrechte Rotorachse. Der DARRIEUS-Rotor hat zwei oder drei Rotorblätter, die als Mantellinien ausgeführt sind. Von Vorteil ist, dass seine Funktion nicht von der Windrichtung abhängt und der Generator auf dem Boden untergebracht werden kann. Da sich der Rotor relativ nahe am Erdboden befindet, ist die Energieausbeute geringer und beträgt nur etwa 75 % derjenigen von Anlagen mit waagrechter Achse. Der DARRIEUSRotor braucht eine Anlaufhilfe und ist schlechter regelbar. Sein Wirkungsgrad beträgt ca. 37 %. SAVONIUS-Rotoren arbeiten nach dem aerodynamischen Prinzip. Der Wind findet in der Schaufelöffnung einen höheren © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 76 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs Widerstand als in der Schaufelrückseite. So werden beide Schaufeln abwechselnd in Windrichtung gebracht. Deshalb laufen SAVONIUS-Rotoren schon bei kleinen Windstärken an (2 m/s bis 3 m/s). Ihr Wirkungsgrad beträgt nur 23 %. Bei großen Windstärken bremsen die entstehenden Turbulenzen den Rotor. Deshalb sind die Rotoren sturmsicher. Sie werden als Anlaufhilfe für DARRIEUS-Rotoren sowie für Entlüftungszwecke bei Fabrikhallen, Autos und Schiffen verwendet. 3. Weil sich bei Anlagen mit Luvläufern die Rotorblätter auf der windzugewandten Seite befinden, benötigen sie eine aktive Windnachführungsvorrichtung, die die Rotorwelle entsprechend der Windrichtung ausrichtet. Trotzdem sind sie stärker verbreitet, weil sich bei Leeläufern die Rotorblätter auf der windabgewandten Seite des Turms befinden und sich damit durch den „Schatten“ des Turms drehen, wobei die Windanströmung kurzzeitig unterbrochen wird. Außerdem führt die sich abrupt verändernde Strömung im Turmschatten ständig zu stoßartigen Belastungswechseln der Rotorblätter. Um Schäden zu vermeiden, sind daher an der Blattaufhängung besondere konstruktive und im allgemeinen kostenaufwendige Maßnahmen erforderlich (Pendelnabe). Das ist bei Luvläufern nicht der Fall, weil Leistungsverluste durch eventuelle Schräganströmung vermieden werden. 4. Internetrecherche und Präsentation 5. Ein Abbremsen ist besonders bei hohen Windstärken erforderlich, die die Standsicherheit der Anlagen gefährden würden. Bei Windstärke 10 (etwa ab 25 m/s) wird der Rotor zum Schutz vor mechanischer Überlastung gebremst oder stillgesetzt. Gegebenenfalls müssen die Blätter aus dem Wind gedreht werden. Die Bremsvorrichtung (Scheibenbremse) befindet sich an der Verbindungswelle zwischen Rotor und Getriebe bzw. Getriebe und Generator. 7. Internetrecherche 8. Die Abbildung zeigt für Deutschland die gesamte Sonnenstrahlung auf eine nach Süden geneigte Fläche pro Jahr in kWh/m2. Es ist erkennbar, dass die Intensität der Sonnenstrahlung in Süddeutschland größer als in Norddeutschland ist. Mittlere Globalstrahlung pro Jahr in kWh/m2 Elb e Berlin Od e r Weser Ems 11. Internetrecherche, u. a.: Mono- und polykristalline, zunehmend aber auch amorphe Siliciumzellen werden als Solarzellen eingesetzt. Sie unterscheiden sich vor allem in ihrem Wirkungsgrad. Monokristalline Zellentypen erreichen im Labor einen Wirkungsgrad zwischen 18 % und 23%, polykristalline zwischen 15 % und 18 % und amorphe zwischen 10 % und 16 %. 12. Experiment Wahlpflichtbereich: Bewegung auf gekrümmten Bahnen (LB S. 148 –150) 2. v = 2 ◊ π ◊ r / T Die Geschwindigkeit der Erde um die Sonne beträgt v = 2 ◊ π ◊ 149,6 ◊ 106 km/31536000 s = 29,8 km ◊ s-1 Die Geschwindigkeit des Mondes um die Erde beträgt v = 2 ◊ π ◊ 384 400 km / 2360059,2 s = 1,02 km ◊ s-1. Die Bahngeschwindigkeit, mit der sich die Erde um die Sonne bewegt, ist also etwa 30-mal so groß wie die Bahngeschwindigkeit des Mondes um die Erde. 3. v = 2 ◊ π ◊ r/T v = 2 ◊ π ◊ 42000 km / 86400 s ≈ 3 km/s Hamburg Neisse Rhe in Köln n M ai Don a Rhe in 10. In unseren Breitengraden reicht die Erwärmung des Wassers nicht aus, um allein durch die Hitze zu zirkulieren. 1. Gegenüber der Erdoberfläche befindet sich ein geostationärer Satellit in Ruhe. Gegenüber anderen Satelliten oder Raumkörpern befindet er sich in Bewegung. 6. Schülerdiskussion 1 200 und höher 1 125 – 1 200 1 050 – 1 125 975 – 1 050 9. Internetrecherche, u. a. Bei Systemen mit Vakuum-Flachkollektoren liegt die Temperaturobergrenze bei ca. 150 °C. Diese Temperaturen sind zum Heizen geeignet und entstehen, weil der Raum zwischen Absorber und Wand evakuiert wird. Dadurch werden Wärmeverluste durch Luftbewegung zwischen Absorber und Verglasung vermieden. Höhere Temperaturen lassen sich mit Röhrenkollektoren erzielen. Eine luftleere Röhre umgibt den Absorber und die Kanäle für den Wärmeträger. Durch das Hochvakuum werden die Wärmeverluste reduziert. Dadurch entstehen Temperaturen bis 250 °C. Systeme mit konzentrierenden Kollektoren bündeln die einfallende Sonnenstrahlung mithilfe von Spiegeln (Reflektoren). Dadurch können Temperaturen zwischen 100 °C und 300 °C erreicht werden. u München Quelle: nach Deutscher Wetterdienst 4. Experiment a) Der Radiergummi bewegt sich tangential zum Kreis in Richtung der Geschwindigkeit. b) Es wird eine Bewegung im Uhrzeigersinn angenommen. nach oben: wenn er sich ganz links befindet nach unten: wenn er sich ganz rechts befindet nach links: wenn er sich ganz unten befindet nach rechts: wenn er sich ganz oben befindet c) Die Radialkraft hält den Radiergummi auf der Bahn. 5. Sport: Hammerwerfen (Aufhängung), Diskuswerfen (Hand), Bahnradsportler (Bahn) Technik: Kettenkarussell (Aufhängung), Schaufeln einer Turbine (Aufhängung), Zentrifuge (Wand des Behälters) Alltag: Ringschleuder (Aufhängung), Kurvenfahrt (Reibungskraft), Waschmaschine (Wäschetrommel) © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 6. Die Gleichung für die Radialkraft zeigt die Abhängigkeit der Radialkraft von der Masse und Geschwindigkeit des Körpers und seiner Entfernung vom Zentrum der Kreisbahn. Unter der Voraussetzung, dass jeweils die anderen Größen konstant gehalten werden, gilt: Die Radialkraft ist proportional zur Masse und zum Quadrat der Geschwindigkeit des Körpers. Sie ist umgekehrt proportional zum Bahnradius. Bei einer Verdopplung (Verdreifachung) der Geschwindigkeit steigt die Radialkraft um das Vierfache (Neunfache). 7. Der Hammerwerfer muss die Gegenkraft zur Radialkraft aufbringen. 2 2 ⎛ 100 km ---------⎞ ⎝ h ⎠ v Fr = m ◊ ------ = 7,0 kg ◊ ----------------------------- = 2160 N r 2,5 m 8. Fr ~ 1/r, d. h. mit kleinerem Kurvenradius muss durch die Reibungskraft eine größere Radialkraft aufgebracht werden. 9. Bei Serpentinen ist der Kurvenradius sehr klein. Die aufzubringende Radialkraft ist also größer als bei Kurven mit größerem Radius (Fr ~ 1/r). Die Radialkraft wird durch die Reibung zwischen Straße und Reifen aufgebracht und hat bei gegebenen Bedingungen einen bestimmten Wert, der nicht überschritten werden darf, wenn man eine Kurve sicher durchfahren will. 10. a) Der Kurvenradius vergrößert sich. b) Damit die zum sicheren Durchfahren erforderliche Radialkraft noch vorhanden ist, muss bei einer bestimmten Geschwindigkeit der Kurvenradius größer sein. c) Es besteht die Gefahr schwerster Unfälle. 11. Die Kurve kann sicher durchfahren werden, wenn die Reibungskraft (Haftreibung) größer ist als die jeweils wirkende Gegenkraft zur Radialkraft. 12. Damit ein Satellit einen Himmelskörper umkreisen kann, muss er die 1. kosmische Geschwindigkeit haben. Für die Erde beträgt dieser Wert 7,9 km/s. Damit ein Satellit sich aus dem Anziehungsbereich eines Himmelskörpers entfernen kann, benötigt er die 2. kosmische Geschwindigkeit. Für die Erde hat sie einen Wert von 11,2 km/s. Sie ist also etwa 1,4-mal größer als die 1. kosmische Geschwindigkeit. Damit sich Satelliten aus dem Anziehungsbereich der Sonne entfernen können, gilt Folgendes: Geht man von einer erdgebundenen Betrachtung aus, so gilt: Ohne Berücksichtigung der Erdbewegung beträgt die 3. kosmische Geschwindigkeit für die Erde 42,4 km/s. Wird ein Körper in Richtung der Bahngeschwindigkeit der Erde abgeschossen, so beträgt diese Geschwindigkeit 16,7 km/s. Weil Masse und Radius der betreffenden Himmelskörper in die Gleichungen eingehen, ergeben sich für andere Himmelskörper auch andere Werte. 13. Startgeschwindigkeit 77 Fächerverbindendes Thema: Energie und Umwelt (LB S. 151–157) 1. a) Die Energieträger reichen nur endlich. Außerdem ist von einem weiteren Anstieg des Energiebedarfs auszugehen und wir können nicht auf Kosten unserer Nachfahren leben. Wichtigste Folgerung: Man muss sparsam und überlegt mit den betreffenden Energieträgern umgehen. b) Es muss verstärkt nach Möglichkeiten der intensiveren und effektiveren Nutzung von alternativen Energiequellen gesucht werden. 2. Erkundungsauftrag 3. – Regenerative Energiequellen wachsen nach (z. B. Holz, Torf, Biomasse) bzw. sind immer wieder nutzbar zu machen (z. B. Sonnenstrahlung, Erdwärme, fließendes und gestautes Wasser). – Sie sind zugleich Primärenergiequellen, die nicht direkt zum Heizen, Antrieb von Geräten, Maschinen und Anlagen genutzt werden können. Ausnahmen: Holz, Torf zum Heizen; fließendes Wasser zum Antrieb einfacher Maschinen. – Primärenergieträger werden in Umwandlungsprozessen mithilfe von Energiewandlern in Energieformen umgewandelt, die direkt genutzt werden können. z. B.: gestautes Wasser BWasserkraftwerk B elektrische Energie Umweltwärme BWärmepumpe Bthermische Energie. Natürliche Gegebenheiten, die die Nutzung erneuerbarer Energieträger begünstigen oder erschweren, sind: – Windreiche Gegenden wie z. B. Küstenregionen begünstigen die Nutzung von Windenergie. – Bergige und flussreiche Gegenden begünstigen die Nutzung von Wasserkraft. – Gegenden mit großen Temperaturunterschieden wie z. B. einige Regionen in Portugal begünstigen die Nutzung der Erdwärme. – Gegenden mit anhaltender Sonneneinstrahlung wie z. B. in Kalifornien begünstigen die Nutzung der Sonnenenergie. – Küstenregionen mit großen Differenzen zwischen Ebbe und Flut und Flussmündungen wie z. B. in St. Malo (Frankreich) begünstigen die Nutzung der Energie des strömenden Wassers. Bitte beachten: Die Nummerierung der Aufgaben auf der Seite 152 muss von Aufgabe 4 bis 8 gehen. Dieser Fehler wird bei einem Nachdruck berichtigt. 4. Internetrecherche 5. – immer noch relativ hohe Kosten – Dauer der Sonneneinstrahlung ist gering – geeignete Standorte für Windkraftanlagen begrenzt verfügbar Bahnform Beispiele Körper fällt zur Erde zurück Rakete bei Ausfall einer Antriebsstufe 6. Internetrecherche. v < 7,9 km/s v = 7,9 km/s Kreisbahn Satelliten auf niedriger Umlaufbahn 7. – – – – 7,9 km/s < v < 11,2 km/s Ellipse Forschungssatelliten v = 11,2 km/s Parabel v > 11,2 km/s Hyperbel Pioneer-Raumsonden fast überall verfügbar kann über weite Strecken übertragen werden ist eine „saubere“ Energieform ermöglicht den Betrieb von elektrischen Geräten und Anlagen, die wiederum Energiewandler sind, sowohl im Haushalt als auch in der Industrie – kann mit hohem Wirkungsgrad in andere Energieformen umgewandelt werden – Die Wirkungen des elektrischen Stromes werden in vielen praktischen Anwendungen genutzt. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 78 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs 8. Brennstoffzellen sind technische Anordnungen, mit deren Hilfe aus Wasserstoff und Sauerstoff elektrischer Strom erzeugt werden kann. Eine Brennstoffzelle besteht aus zwei Elektroden und einem Elektrolyten. Die Anode wird mit dem Brennstoff, meist Wasserstoff, und die Katode mit Sauerstoff versorgt. Der Elektrolyt verbindet die beiden Elektroden miteinander. Bei einer Betriebstemperatur zwischen 80 °C und 1000 °C gibt Wasserstoff an der Anode (Minuspol) Elektronen ab: 2H2 B 4H++ 4e– Die frei gewordenen Elektronen fließen über einen Verbraucher zur Katode und können dabei Arbeit verrichten. An der Katode nimmt Sauerstoff Elektronen auf. SauerstoffIonen bewegen sich durch den Elektrolyten zur Anode und vereinigen sich dort mit Wasserstoff-Ionen zu Wasser: O2 + 4e– + 4H+ B H2O Als Gesamtreaktion entsteht aus Wasserstoff und Sauerstoff Wasser. Eine einzelne Zelle liefert eine Spannung von 0,6 V bis 0,9 V. Durch Reihenschaltung solcher Zellen erreicht man Spannungen bis etwa 200 V. Der Vorteil von Brennstoffzellen besteht vor allem darin, dass bei ihrem Betrieb keine Umweltbelastungen auftreten. Die Rohstoffe Sauerstoff und Wasserstoff stehen nahezu unbegrenzt zur Verfügung. Darüber hinaus ist ihr Wirkungsgrad mit 35 % bis 85 % sehr hoch. Der derzeitige Nachteil von Brennstoffzellen besteht in hohen Produktionskosten. 9. Verfahren Energieumwandlungen Verbrennen von Biomasse (z. B. Holz) Ech in Etherm und ELicht Verbrennen von Biomasse (z. B. Holz) in einem Wärmekraftwerk Ech über Etherm in Eel Verbrennen von Biogas (z. B. aus Gärungsprozessen) Ech in Etherm und ELicht Windkraftwerk: kinetische Energie des Windes B kinetische Energie von Turbine/Generator B elektrische Energie geothermisches Kraftwerk: thermische Energie der Erdkruste B thermische Energie des Dampfes B kinetische Energie von Turbine/Generator B elektrische Energie 12. Kohlekraftwerk Wasserkraftwerk Windkraftwerk Solaranlagen Primär- nicht erneuerbar erneuerenergiebar träger erneuerbar erneuerbar Umwelt belastungen groß durch hohe Abwärme, Ausstoß von Kohlenstoffdioxid, Stickoxiden, Schwefel Eingriff in die Natur (Überflutung von Tälern, Flüsse verlieren Gefälle) kaum, nur Lärm durch Rotorblätter gering Baukosten relativ gering, aber Verteuerung durch Anlagen zur Entstickung und Entschwefelung der Abgase wegen der Talsperren hoch gering noch sehr hoch Betriebs hoch kosten gering gering gering Wirtschaftlichkeit gut bei momentanen Preisen für Brennstoffe gut gut bei günstigen Windverhältnissen nur bei höherem Wirkungsgrad und geringeren Herstellungskosten gut Wirkungsgrad 40 %–50 % bis 90 % 30 % 20 % Anteil ca. 51 % an Elektroenergieerzeugung ca. 5 % ca. 2 % Betrieb kontinuierlich nur bei Windstärke 3 effektiv Verbrennen von Biogas Ech über Etherm in Eel (z. B. aus Gärungsprozessen) in einem Wärmekraftwerk Verbrennen von Biogas Ech über Etherm in Ekin (z. B. aus Gärungsprozessen) in einem Verbrennungsmotor Verbrennen von Ethanol aus der alkoholischen Gärung in einem Verbrennungsmotor Ech über Etherm in Ekin Verbrennen von Rapsdiesel in einem Dieselmotor Ech über Etherm in Ekin 10. Experiment 11. Recherche 11. Die Aufgabennummer 11 wurde im Lehrbuch doppelt vergeben. Dieser Fehler wird bei einem Nachdruck behoben. Wärmekraftwerk: chemische Energie der Brennstoffe (Kohle, Gas, Öl, Müll, Biomasse,) B thermische Energie des Dampfes B kinetische Energie von Turbine/Generator B elektrische Energie Kernkraftwerk: chemische Energie des Brennstoffs (Uran) B thermische Energie des Dampfes B kinetische Energie von Turbine/ Generator B elektrische Energie Wasserkraftwerk: mechanische Energie des gestauten oder fließenden Wassers (kinetische Energie im Laufwasserkraftwerk, potenzielle Energie im Pumpspeicherkraftwerk) B kinetische Energie von Turbine/Generator B elektrische Energie kontinuierlich Abhängig von Sonnenscheindauer 13. Mit 1 kWh Elektroenergie könnte ein 1000-W-Staubsauger eine Stunde lang arbeiten. Eine Energiesparlampe (20 W) könnte damit sogar 50 Stunden lang betrieben werden. Massenvergleich: Man benötigt etwa eine doppelt so große Masse Müll als Braunkohle bzw. eine fast viermal so große Masse Braunkohle als Steinkohle oder Heizöl. 14. a) Wesentliche Teile eines Wärmekraftwerks sind der Kessel zur Dampferzeugung, Dampfturbine, Generator, Kondensator und Kühlturm. Das Prinzip besteht darin, dass Wasser in einem geschlossenen Kreislauf strömt, in dem es verdampft und wieder kondensiert. Der Wasserdampf trifft auf Turbinen und wird im Kondensator wieder abgekühlt. Im Dampferzeuger wird es von Neuem erhitzt. © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs Ein Teil des Dampfes, der aus den Turbinen austritt, wird direkt als Fernwärme ausgekoppelt. Das geschieht in einem Heizkondensator, in dem wird das Wasser eines Heizkreislaufs erwärmt. b) Wärmeleitung vom Kraftwerk zum Verbraucher ist nur dann effektiv, wenn die Entfernung zwischen beiden nicht zu groß ist. 15. Workshop Einige Argumente könnten sein: Geht man von den gegenwärtigen Zahlen aus, so ergibt sich: In einer Reihe von Ländern kann Kernenergie kurz- und mittelfristig nicht ersetzt werden. Für die Nutzung der Kernenergie spricht: – Es ist in der Anwendung eine „saubere“ Energie, d. h. die Schadstoffemissionen sind beim Betrieb von Kernkraftwerken gering. – Es ist aufgrund der technischen Entwicklung eine gut beherrschbare Technologie. – vergleichsweise hoher Wirkungsgrad – Kraftwerksblöcke mit hoher Leistung Gegen die Nutzung der Kernenergie spricht: – Der entstehende radioaktive Müll muss viele Jahrzehnte lang sicher gelagert werden. – Bei Unfällen oder Anschlägen auf zentrale Bereiche (Kernreaktor) können radioaktive Stoffe freigesetzt werden und ganze Landstriche verseuchen. – Risiko durch Sicherheitsmängel beim Transport der Brennstäbe und bei der Wiederaufbereitung der Brennstäbe. 16. Mutationen gehören zu den Spätschäden von radioaktiver Strahlung, die erst bei den Nachkommen auftreten. Besonders häufig sind dann Missbildungen der unterschiedlichsten Art bei Neugeborenen, Haut- und Blutkrankheiten sowie bösartige Tumore. Radioaktive Strahlung wirkt nicht unmittelbar auf die DNA ein, sondern bildet in den Zellen Radikale, die mit der DNA chemische Reaktionen eingehen. Dadurch kann es zu Brüchen im Einzel- oder Doppelstrang der DNA kommen. Die Folge können Basenaustausch oder ein Ausfall einer Nucleotids innerhalb der DNA sein. 17. Äquivalentdosis in Sievert Wirkungen bei kurzzeitiger Bestrahlung bis 0,5 Geringfügige Veränderung des Blutbilds, keine Langzeitwirkung 0,8 –1,2 Bei 5 –10 % der Betroffenen etwa 1 Tag lang Erbrechen, Übelkeit und Müdigkeit 1,3 –1,7 Bei etwa 25 % der Betroffenen etwa 1 Tag lang Erbrechen, Übelkeit und Müdigkeit, gefolgt von anderen Symptomen der Strahlenkrankheit, keine akuten Todesfälle 1,8 –2,6 Bei etwa 25 % der Betroffenen etwa 1 Tag lang Erbrechen, Übelkeit und Müdigkeit, gefolgt von anderen Symptomen der Strahlenkrankheit, keine akuten Todesfälle 2,7–3,3 Bei fast allen Betroffenen Erbrechen und Übelkeit am ersten Tag, gefolgt von anderen Symptomen der Strahlenkrankheit, etwa 20 % Todesfälle innerhalb von 2 bis 6 Wochen 3,4 –5,4 Bei allen Betroffenen Erbrechen und Übelkeit am ersten Tag, gefolgt von anderen Symptomen der Strahlenkrankheit, etwa 50 % Todesfälle innerhalb eines Monats 79 5,5–7,7 Bei allen Betroffenen Erbrechen und Übelkeit innerhalb von 4 Stunden nach der Bestrahlung, gefolgt von anderen Symptomen der Strahlenkrankheit, bis zu 100 % Todesfälle, nur wenige Überlebende 10 Bei allen Betroffenen Erbrechen und Übelkeit innerhalb von 1–2 Stunden, wahrscheinlich keine Überlebenden 50 Fast augenblicklich einsetzende schwerste Krankheit, Tod aller Bestrahlten innerhalb einer Woche 18. Fossile Brennstoffe sind aus vor Millionen von Jahren abgestorbenen Organismen entstanden. Die ehemalige Biomasse enthält darum neben dem Hauptbestandteil Kohlenstoff und Wasserstoff auch Amino- und Schwefelverbindungen, die größtenteils aus den Eiweißen der Organismen stammen. Ein Teil des Schwefels wurde im Verlauf der Zeit in Schwefelwasserstoff umgewandelt, ein anderer Teil ist immer noch organisch gebunden. Bei der Verbrennung entstehen Stickstoffoxide durch zwei Prozesse: Erstens wird der organisch gebundene Stickstoff (Amino-Gruppen) bis hin zum Stickstoffdioxid oxidiert. R-CH2-NH2 + 3,5 O2 B R = O + CO2 + 2 H2O + NO2 Zweitens sind die Temperaturen bei der Verbrennung fossiler Energieträger so hoch, dass Stickstoffoxide aus dem Sauerstoff und Stickstoff der Luft gebildet werden. Bei Temperaturen über 1000 °C reagiert selbst der reaktionsträge Stickstoff unter Bildung von Stickstoffmonooxid, das in der Folge weiter oxidiert werden kann. N2 + O2 B 2 NO 2 NO + O2 B NO2 19. Saurer Regen entsteht durch saure Oxide, die aus verschiedenen Quellen an die Atmosphäre gelangen und dort mit Luftbestandteilen zu Säuren reagieren. Der saure pH-Wert des Regenwassers ist teilweise durch natürliche Prozesse bedingt. So enthält die Atmosphäre Kohlenstoffdioxid und bei Gewittern gebildete Stickstoffoxide. All diese Nichtmetalloxide reagieren mit der Luftfeuchtigkeit unter Bildung von Säuren, sodass der pH-Wert von sauberem Regen schon bei ca. 5,6 liegt. Durch die Freisetzung weiterer saurer Gase infolge menschlicher Aktivitäten nimmt der pH-Wert des Regenwassers noch weiter ab. Die Verbrennungsabgase von Kraftwerken und Autos sind die Hauptquellen von Kohlenstoffdioxid, Stickstoffoxiden und Schwefeldioxid. Vor allem letztere bilden in der Atmosphäre starke Säuren (Salpetersäure und Schwefelsäure), die je nach Menge zu einer stärkeren Versauerung des Regens und des Bodens führen. 4 NO2 + 2 H2O + O2 B 4 HNO3 2 SO2 + 2 H2O + O2 B 2 H2SO4 Der saure Regen schädigt die Vegetation, aber auch höhere Organismen und Bauwerke. Der niedrige pH-Wert des Regenwassers führt zur Versauerung des Bodens. Die Bodenbakterien besitzen keine geeigneten Lebensbedingungen mehr, sie sterben ab. Im Boden existieren aus dem Verwitterungsprozess stammende Metallverbindungen, die wegen ihrer Unlöslichkeit für das Bodenleben ohne Bedeutung waren. Durch Säuren werden diese nun in wasserlösliche Stoffe überführt und von den Pflanzen aufgenommen, sodass sie deren Stoffwechselprozesse stören. Von besonderer Bedeutung sind die Schäden im Assimilationsgewebe, die die Fotosynthese beeinträchtigen. Es können aber auch Schäden an den Wurzeln auftreten, die dann zu Störungen in der Wasser- und Nährstoffaufnahme führen. Erkennbar sind die Wirkungen des sauren Regens an Wuchs- © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X 80 Lösungen der Aufgaben des Lehrbuchs störungen der Pflanzen, am Abwerfen von Nadeln bzw. Blättern, der Wipfeldürre und Kronenverlichtung und schließlich dem Tod der Pflanzen (Waldsterben). Auch Gewässer können infolge des sauren Regens versauern. Da die Lebensfähigkeit der Wasserorganismen, insbesondere die der Fische, je nach Art von einem bestimmten pH-Wert abhängig ist, kann ein Fischsterben stattfinden. An Bauwerken verursacht der saure Regen Korrosionsschäden durch chemische Reaktionen. Carbonathaltige und damit wasserunlösliche Baumaterialien werden durch die Säuren des sauren Regens in lösliche Verbindungen überführt und vom Regenwasser weggespült. Die Bauwerke bzw. Kunstwerke verlieren zunächst ihre Konturen und später ihre Stabilität. Metallkonstruktionen korrodieren durch den sauren Regen. Das Aussehen verändert sich, später wird die Stabilität und Festigkeit beeinträchtigt. (Hinweis: Neben den Folgen des sauren Regens sind auch noch die Auswirkungen der sauren Gase selbst in der Atmosphäre zu beachten.) 20. Die entstehenden Rauchgase werden zunächst „entstickt“, gelangen dann in die Entstaubungsanlage und von dort in die Entschwefelungsanlage. Ziel ist es, die entstehenden Stickstoffoxide schon bei der Verbrennung um etwa ein Drittel zu reduzieren. Entfernung der Stickstoffoxide: Das geschieht in einem Katalysator unter Zugabe von einem Gemisch aus Ammoniak und Luft. Die Anlagen werden DENOX-Anlagen genannt. Durch das Verfahren liegt der Anteil an Stickoxiden (NOx) unter 200 mg/m3 Rauchgas. Der Anteil der Wärmekraftwerke an der Belastung der Luft durch Stickstoffoxide ist durch diese Anlagen stark gesunken. Der größte Anteil wird durch Kraftfahrzeuge verursacht. Rauchgasentschwefelung: Da Kohle bis 4 % Schwefel enthält, verbrennt dieser in der Kohle mit und wird als Schwefeldioxid (SO2) freigesetzt. Zusammen mit Luftfeuchtigkeit wird Schweflige Säure (H2O3) und Schwefelsäure (H2SO4) gebildet. In einer Entschwefelungsanlage werden die Rauchgase mit einem Gemisch aus Kreide und Wasser besprüht. Damit wird das SO2 im Rauchgas chemisch gebunden. Über mehrere Prozesse entsteht Gips (CaSO4) und Kohlenstoffdioxid (CO2). Der Gips findet als Baustoff Verwendung, CO2 entweicht in die Atmosphäre. In modernen Anlagen liegt der Abscheidegrad der Entschwefelung über 95 %. 21. Die Anlage wird auch Fliehkraftabscheider genannt. Das Verfahren wird genutzt, um Staub aus Gasen abzusondern. Das Gas wird in eine Drehbewegung versetzt. Die auf den Staub wirkenden Trägheitskräfte beschleunigen ihn radial nach außen, sodass er vom Gasstrom abgetrennt wird und in den Staubbunker fällt. Das Gas wird nach innen abgesaugt. – Nutzung moderner Maschinen mit geringem Wasserverbrauch 24. Erkundungsaufgabe 25. a) Eine Energiesparlampe benötigt etwa ein Fünftel der Energie, die eine 100-Watt-Lampe benötigt. Angenommen, die Lampen sind im Jahr pro Tag fünf Stunden lang in Betrieb. Für die 100-Watt-Lampe ergibt sich dann folgendes: E = 100 W ◊ 5 h ◊ 365 = 182,5 kWh. Mit einem Preis von 0,15 Euro pro 1 kWh, betragen die Kosten dann 27,38 Euro. Die Kosten für die Energiesparlampe sind um ein Fünftel geringer, also 27,38 Euro/5 = 5,48 Euro. Damit ergäbe sich eine Einsparung von 21,90 Euro. b) Angenommen, ein Fernsehgerät befindet sich 18 Stunden pro Tag im Stand-by-Modus. Die Leistung, die dabei umgesetzt wird, beträgt etwa 10 W. Im Jahr wird die Energie von E = 65,7 kWh benötigt. Die Kosten für diesen Stand-by-Betrieb betragen rund 10 Euro. 26. – Kochen: passende Topfdurchmesser für entsprechende Heizplatten wählen; niedrigere Stufe schalten, wenn Siedevorgang eingetreten ist; rechtzeitig ausschalten (gart nach); nur so viel Wasser erhitzen, wie wirklich gebraucht wird; Schnellkochtopf nutzen – Kühlen: Schranktüren nicht unnötig lange öffnen, möglichst kühlen Platz wählen – Beleuchten: Lampe mit richtiger Leistung an richtigen Platz; nicht ganze Räume ausleuchten, wenn nur im Arbeitsbereich viel Licht benötigt wird; Leuchtstoff- und Energiesparlampen verwenden – Waschen und Trocknen: möglichst selten sogenannte Kochwäsche bei 95 °C waschen, oft reichen – 60 °C, keine Einzelstücke oder geringe Mengen waschen, Wäsche sammeln bis zur zulässigen Füllmenge, Waschen bei möglichst niedrigen Temperaturen, Nutzung moderner Maschinen mit geringem Wasserverbrauch, möglichst oft auf Wäschetrockner verzichten – energiesparende Geräte: bei vergleichbaren Typen Leistungsangaben auf Typenschildern vergleichen, Nutzung von Geräten mit hoher Leistung wird teuer – Heizen: Raumtemperaturen beachten (Wohnräume und Bad ca. 22 °C; Schlafräume ca. 18 °C; Räume, in denen man sich in der Regel nur kurze Zeit aufhält wie Flur oder Küche ca. 18 °C) 22. Nutzer von Elektroenergie in Deutschland, geordnet nach steigendem prozentualem Verbrauch: Landwirtschaft (1,5 %), Verkehr (3,2 %), öffentliche Einrichtungen (8,0 %), Handel/Gewerbe (13,7 %), Haushalte (25,8 %), Industrie (47,8 %). Fast die Hälfte der Elektroenergie wird von der Industrie genutzt. 23. a) Erkundungsaufgabe b) Heizung c) – möglichst selten sogenannte Kochwäsche bei 95 °C waschen, oft reichen 60 °C – keine Einzelstücke oder geringe Mengen waschen, Wäsche sammeln bis zur zulässigen Füllmenge – Waschen bei möglichst niedrigen Temperaturen © DUDEN PAETEC GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Internet: www.schuelerlexikon.de ISBN 3-89818-384-X