Mini High Rise - Referate

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msa | münster school of architecture
Sustainable Building Design Studio
Prof. i.V. Hans Drexler
Mini High Rise .
SoSe 2014 . MASTER
Sustainable Building Design Studio
SoSe 2014 . MASTER
Mini High
Rise
msa | münster school of architecture
Sustainable Building Design Studio
Prof. i.V. Hans Drexler Layout & Gestaltung: Sandra Bolle
Mini High Rise
SoSe 2014 . MASTER
REFERATE
Tobias Milz + Jerome Walker
GDW - Sauerbruch + Hutton
Lisa Emmler + Sabrina Rothe
Kanchanjunga Apartments
Tobias Anderson + Tobias Rabold
80 south street tower - Calatrava
Alessa Falkenberg + Julia Pauls
The met
Gero Friesenborg + Murat Apaydin
Neue Vahr - Alvar Aalto
Ann- Lena Fleck + Tanja Rudde
Wohnhochhaus Oslo
Frederik Ehling
High Rise Wienerberg
Evgenij Ott + Nicolas Besseda
1 Bligh
Nik Beiler + Stefan Schmidt
Verwaltung und Ausbildungszentrum der Deutschen Olivetti
12 - 22
23 - 36
37 - 48
49 - 65
66 - 86
87-102
103-120
121 -140
141 -152
Mini High Rise
Referate
GDW Immobilien AG
Hauptgebäude Berlin
Tobias Milz
Jerome Walker
Gebäudedaten
Bauherr: Gemeinützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft - Berlin
Architekten: sauerbruch & hutton
Gebäudehöhe: 81,50 m
Etagenanzahl: 22
BGF: 63730 m²
Grundstück: 13959 m²
GFZ: 4,5
GRZ: 0,37
NGF pro Regelgeschoss: 873 m²
Lichte Raumhöhe: 3,33 m
Baubeginn: 1995
Fertigstellung: 1999
Baukosten: ca. 200 Mio. DM
Das Gebäude mit den Verwaltungsbüros der GSW gilt
als eines der repräsentativsten Architekturen der
Bauentwicklung, nach der Wende in der Berliner Innenstadt zum Thema, zusammenwachsen der beiden
Stadthälften. Der im Jahre 1991 ausgelobte Wettbewerb verlangte eine Erweiterung des bestehenden
Gebäudes um 19.000 Quadratmeter Büro- und Ladenfläche.Um die Gesichte des Grundstückes in der
Kochstraße zu verstehen, muss man die Geschichte
von Berlin kennen. Die Stadt hat seit 1700 eine Vielzahl von epochalen Veränderungen durchlaufen. Die
barocken Stadterweiterungen der nördlichen und
südlichen Friedrichstadt wurden im späten 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert zum „steinernen
Berlin“ verdichtet. Der Krieg und der Wiederaufbau in
Ost und West, die Teilung durch die Mauer führten zu
der damlas vorhandenen Stadtgestalt. Die Spuren der
vielen Entwicklungsstadien zeichnet die Friedrichstadt
in besonderem Maße als eine reichhaltige Landschaft
aus die Geschichte der Stadt und ihrer Bevölkerung
verkörpert.
7
Die GSW-Hauptverwaltung ist ein Ensemble aus fünf
im Charakter eigenständigen Gebäuden. Diese Vielfalt
von Elementen entstand durch das Eingehen auf die
unterschiedlichen typologischen und morphologischen
Bedingungen des Standorts im Übergang zwischen
der nördlichen und der südlichen Friedrichtstadt im
Zentrum Berlin. Das neue Ensemble reagiert auf die
barocke Logik des Stadtgrundrisses ebenso wie auf die
Verdichtungsregeln des 19. Jahrhunderts. Es absorbiert das Objekthafte des Büroturms und registriert
die Konfrontation von Hochhäusern über die Mauer
hinweg. In dieser Kombination von Raum- und Gebäudeformen unterscheidlicher Generationen ist die neue
Hochhausscheibe der Gebäudeteil, der mit der Gegenwart und der Zukunft assoziiert wird. Gleichermaßen
bildet das Gebäudeensemble einen Akzent in der Stadt,
der, aus der Tradition des Ortes entwickelt und die Inhalte und das Engagement einer neuen Architekturgeneration manifestiert.
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Städtebaulicher Kontext
Unweit des ehemaligen Checkpoint Charlie im alten
Berliner Zeitungsviertel in der Charlottenstraße
in Kreuzberg, befindet sich die Zentrale der GSW
Immobilien AG. Der Neubau wurde 1999 nach den
Plänen von Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton
(Büro Sauerbruch Hutton) fertiggestellt. Er erweitert ein bestehendes Hochhaus aus den 1950er
Jahren zu einem vierteiligen Ensemble. Neben dem
17-geschossigen alten Büroturm entstanden eine
22-geschossige Hochhausscheibe, die runde Pillbox
sowie ein verbindender Flachbau. Die dynamische Anordnung der verschiedenen Baukörper schafft einen
spannungsvollen Akzent an einem städtebaulich und
historisch wichtigen Standort. Ein markantes Gestaltungsmerkmal des Gebäudes ist die Vorhangfassade
in Richtung Westen, die von Sauerbruch Hutton
mit flexibel steuerbaren Sonnenschutzpaneelen in
unterschiedlichen Farben gestaltet wurde. In der
warmen Nachmittags- und Abendsonne erscheint das
Hochhaus so als buntes Mosaik in den Tönen rubinrot,
rosa und orange. Ein weiteres auffälliges Detail ist die
flugdachähnliche Dachskulptur des Gebäudes, die eine
gelungene architektonische Hommage an die 1950erJahre schafft.
Das gesamte Grundstück wurde als kontinuierliche öffentliche Fläche betrachtet. Zur Markgrafenstraße hin
ein Hain mit Platanen, zur Charlottenstraße eine Holzterasse mit Stufen und Bäumen. Die Eingangshalle ist
als überdachter Straßenraum konzipiert. Die Fassade
des Flachbaus ist analog zu seiner liegenden, massiven
Gebäudeform in einem schweren Material ausgeführt.
Hierzu wurden extra Terrakottaplatten ein einer graphitfarbigen Galsur entwickelt und angefertig.
Die umliegende Bebauung umfasst Wohn-, Geschäftsund Bürogebäude mit einer Höhe zwischen 12m und
25m, so fügt sich das Nutzungskonzept nahtlos ein.
Eine extreme Verstattung der umliegenden Gebäude
ist durch die geringe Gebäudetiefe und der Ausrichtung nach Norden und Süden nicht gegeben.
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GSW-Hauptgebäude_Berlin_Eingangsbereich
Sockelgebäude
Alter BüroTurm
Pillbox
Anbau
Schnitt
GR_EG
Gebäudestruktur / Tragwerk
Das Ensemble besteht aus 5 einzelnen Baukörpern.
Der alte 17 geschossige Büroturm mit direkter Verbindung zur neuen Hochhausscheibe, den beiden unteren 3 geschossigen Flachbau und der s.g. „Pillbox“. Die
„Pillbox“ ist ein vieldeutiger Körper der aus meheren
Radien zusammengesetzt, verändert ihren Charakter,
je nachdem aus welcher Richtung man sie betrachtet.
Ihre mehrfarbige Haut unterstützt den Eindruck eines
sich nach verschiedenen Seiten veränderten Objektes. Von Norden aus betrachtet wirkt die fett und lastend auf dem Dach des Flachbaus, jedoch von Süden
und Osten aus betrachet balanciert sie prekär auf der
Kante. Das Tragwerk basiert auf einem Stahlbetonskelettbau der mit zwei Betonkernen am nordlichen- und
südostlichen Ende des Gebäudes ausgesteift wird. Die
Deckenscheiben werden dann zur Aussteifung darauf
gelegt. Die Basis bilden die zwei Baukörper die ebenerdig zu dem Ensemble gehören.
GR_Regelgeschoss_Tragwerk
10
Verkehrsflächen 434 m²
Konstruktionsflächen 219 m²
Nutzflächen 873 m²
Fluchtwege
GR_Regelgeschoss_Nutzung
GR_Regelgeschoss_Fluchtwege
Grundriss und Nutzung
Der neue Büroturm bietet mit seinem offenen Grundriss eine varaible Nutzung der Flächen. So können mit
Hilfe von Leichtbauwänden Büros abgetrennt und später wieder zusammen gefügt werden. So lassen sich
im oben aufgeführten Beispiel durch einen schmalen
zentralen Gang, 19 einzelne und 1 im Grundriss unterbringen Großraumbüro unterbringen. Am Ende des
Ganges befindet sich dann noch ein größeres Einzelbüro mit einer großzügigen Fläche von 61 m². Die Verbindung zwischen dem alten Büroturm und der neuen Büroscheibe bildet gleichzeitig die Erschliessung
der beiden Hochhäuser. So gibt es ein zentrales Aufzugsystem, bestehend aus 6 einzelene Aufzügen und
einem Treppenaufgang im Süden. Dirket hinter den
Aufzugschächten befinden sich die Nasszellen für jedes Geschoss. Massiv umbaut dient dieser „Erschliessungs und Versorgungkern“ zusätzlich als Stütze für
das Tragwerk. Die der neuen Büroscheibe befindet sich
am nördlichen Ende ein Betonkern der einen zweiten
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Treppenaufgang beinhaltet der gleichzeitig als Fluchtweg für die einzelnen Etagen dient. Die Techniknischen
Anlagen für die Aufzüge befinden sich auf dem Dach
des Verbindungsstückes.
Flächeneffizienz
Energie Konzept
Das Energiekonzept der Büroscheibe basiert auf verschieden Bausteinen wie Tageslichtoptimierung, sommerlicher und winterlicher Wärmeschutz, Sonnenschutz, Wärmerückgewinnung, Nachtauskühlung so
wie ein detailiertes Lüftungskonzpet.
Die Tagesbelichtung der Bürofläche wird durch eine
großzügige Verglasung der gesamten Fassade und einen relativ schmalen Grundriss optimiert.
Um den Wärmeverlust zu minimieren, sind die östlich und die westliche Außenwand mit „Pufferzonen“
in Form von zweischichtigen Fassaden ausgestattet.
Die Ostfassade verfügt über eine 20 Zentimeter tiefe, geschossweise hinterlüftete Doppelhaut. Auf der
Westseite ist der Zwischenraum zwischen der isolierverglasten Innenseite und der einfachverglasten
Außenseite 1 Meter tief. Die Westseite ist als Konvektionsfassade ausgebildet, die die gesamte Fläche der
Fassade abdeckt.
Zwischen den Schichten der zweischaligen Ost- und
Westfassade sind bewegliche Sonnenschutzelemente
angeordnet. Diese Elemente werden wie die öffenbaren Fenster von jedem Nutzer individuell, aber auch
zentral gesteuert.
Die Decken des Gebäude sind unverkleidet ausgeführt
um die thermische Masse des Stahlbetontragwerks
zur positiven Beeinflussung des Raumklimas einzusetzen. Insbesondere im Sommer wird die thermische
Trägheit des massiven Materials genutzt, um das Gebäude, das über Nacht durch natürliche Querlüftung
abgekühlt wurde, tagsüber länger kühl zu halten.
Da im Winter die Außenluft für natürliche Belüftung
zu kühl ist, wird für den Winter eine mechanische
Lüftungsanlage vorgehalten. Diese Lüftungsanlage
erlaubt die Wiedergewinnung der Abluftwärme und
senkt damit entsprechend den Heizvbedarf.
Schnitt_Belichtungskonzept
Schnitt_Wärmespeicherung
Schnitt_Sonnenschutz
Schnitt_Speichermasse
Schnitt_Wärmerückgewinnung
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Das Winddach ist ein Gebäudeteil, der als direktes
Resultat von zwei Tests im Windkanal entstanden ist.
Seine Aufgabe besteht darin, erstens wie ein Schirm
die nach oben hin offene Konvektionsfassade vor dem
Regen zu schützenund zweitens Windströme zu leiten.
Wenn der Wind aus der Hauptwindrichtung bläst, wird
er durch die Form des Daches direkt über die Oberkante der Abluftfassade geleitet. Durch das Profil des
Daches wird der Wind beschleunigt und der Unterdruck in der Fassade erhöht (Venturi-Effekt).
Schnitt_Winddach
Der natürliche Wärmeauftrieb, der in der Konvektionsfassade auf der Westseite entsteht, bildet einen
Unterdruck, mit dem frisch Luft durch das Gebäude
hindurchgezogen wird, wenn Fenster auf der Ost- bzw.
der Westseite des Gebäudes geöffnet werden. Diese Luftbewegung ist langsam und auf dem Grund der
gleichmässigen Druckverhältnisse in der Doppelfassade von Außenbedingungen weitgehend unabhängig.
Die Hochhausfassaden sind die wichtigsten baulichen
Elemente des Niederigenergiekonzeptes. Ein hoher
Glasanteil erlaubt maximale Tagesbelichtung. Über Sonen- und Blendschutz wird Wärme- und Lichteinlass
geregelt; durch Ausbildung von Pufferzonen in den
doppelten Glasschichten verfügt sie über einen relativ
hohen Transmissionswärmewiederstand. Die Ostfassade mit ihren porenhaften Zuluftöffnungen funktioniert wie eine glatte Haut; die Westfassade gleicht mit
ihrer Tiefe und der Auflösung in gestaffelten Schichten
einem Fell. Alle felxiblen Elemente der Fassade sind mit
einem zentralen Steuerungssystem verbunden und individuell von jedem Arbeitsplatz aus steuerbar. Durch
diese Steuerung verändert sich das Bild vor allem der
Westfassade kontinuierlich.
Schnitt_Fassade
Schnitt_Belüftungskonzept ohne Trennwand
Schnitt_Belüftungskonzept mit Trennwand
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Plan, Grafik, Rendering, Foto, usw...
Ränder einhalten!
GSW-Hauptgebäude_Berlin_Westfassade
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Lloyd´s of London
Julia Klümper
Antje Schmidt
Der internationale Versicherungsmarkt Lloyd´s mit
Sitz in London benötigte in den 1970er Jahren ein neues Bürogebäude. Dieses sollte eine hohe Flexibilität
des Grundrisses bieten und ein repräsentatives Bauwerk, das die Spitzenposition von Lloyds´s widerspiegelt, sein. Des Weiteren sollten die Abwicklungen der
Geschäfte mit einem Minimum an Unterbrechungen
durchgeführt werden.
Zwischen 1978 und 1986 wurde der Entwurf Richard
Rogers gebaut und gilt bis Heute als ein Beispiel für ein
innovatives, futuristisches Gebäude, das sich durch die
offene Verlegung der Versorgungsleitungen, Treppen
und Lifte an der Fassade von den umliegenden Hochhauskomplexen abhebt. Es ist ein Hochhaus, das seine Servicefunktionen von innen nach außen trägt und
somit dem zuvor entstandenen Centre Pompidou von
Richard Rogers und Renzo Piano gleicht.
Heute steht das Hochhaus Lloyd´s of London unter
Denkmalschutz.
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Bauzeit 1978 - 1986
NutzungsprofilBürogebäude
Geschosse 14
Höhe
88 m (95 m)
BGF
55.000 qm
NGF
34.839 qm
NGF pro Regelgeschoss
2.973 qm
Geschosshöhe
2,40 m
Kosten
£ 75 mio
Bauherr Lloyd´s of London
Architekt
Richard Rogers
16
Plan, Grafik, Renderin, Foto, usw...
Ränder einhalten!
Lageplan Städtebauliche Analyse
Der Versicherungsmarkt Lloyd´s sollte sich vergrößern und an seinem gewohnten Standort im Londoner
Bankenviertel bleiben.
Um dieses Umsetzen zu können, mussten die alten
Gebäude von Lloyd´s dem neuen Hochhaus und somit
einem neuen „Landmark“ weichen.
Es befindet sich direkt an der Ecke Leadenstreet und
Lime Street. Der Haupteingang befindet sich im SüdOsten an der Lime Street. Die Nebeneingänge der Servicetürme befinden sich um das Gebäude verteilt.
Der Bezug zu den alten Gebäuden sollte bestehen bleiben und somit wurde das große Eingangsportal der
Leadenhall erhalten.
In südwestlicher Richtung wurde der mittige Gebäudekomplex/ das Hauptgebäude von vierzehn Geschossen auf sechs Geschosse abgestuft. Dieses ist den
Mindestabstandsflächen zu den Nachbargebäuden
geschuldet.
Zur Entstehungszeit des Hochhauses Lloyd´s of Lon17
don war die umliegende Bebauungsstruktur mehrgeschossig, jedoch relativ gering (5 - 6 Geschosse). Es
gab nur vereinzelte Hochhäuser. Das heißt, die Verschattung des Hochhauses war geringfügig. Die umliegende Bebauung wurde hingegen mehr durch Schattenwurf beeinträchtigt.
Heute besteht die umliegende Bebauung ausschließlich aus Hochhäusern, die das Bankenviertel prägen.
Dies bedeutet eine höhere Verschattung des Gebäudes Lloyd´s of London, da die Gebäude höher, die Straßen jedoch nicht breiter geworden sind.
Gebäudekundliche Analyse
Erdgeschoss
Regelgeschoss
Hauptraum
Hauptraum
Hauptraum
Hauptraum
Erschließung
Erschließung
Rettungsweg
Sanitär
Bürofläche
Terrassen
Das Hochhaus basiert auf der Idee, dass sich das
Hauptgebäude, ein zentraler, rechteckiger Block (68,4
m x 46,8 m), variabel den Bedürfnissen der Nutzer anpassen kann. Dieses gelingt zum einen durch die Auslagerung sämtlicher Ver- und Entsorgungseinheiten
sowie WC´s, Treppenräume und Aufzüge in die dafür
vorgesehenen sechs Servicetürme, die außerhalb des
Hauptgebäudes angeordnet sind und zum anderen
durch den Einbau und Ausbau von Trennwänden. Diese
ermöglichen eine rasche Veränderung der Raumstruktur.
Der Eingangsbereich befindet sich im abgesenkten
Erdgeschoss, 2,50 m unterhalb des Straßenniveaus.
Hier befinden sich öffentliche Bereiche, ein Restaurant
sowie die wiederaufgebaute alte Bücherei.
Im Geschoss darüber befindet sich ein großer, offener
Bürobereich, der „room“, welcher sich auch über das
darauffolgende Geschoss erstreckt. Dieser Bereich
des Hauptgebäudes kann außerdem von der Straße
aus über eine Rampe erreicht werden.
Der „room“ hat eine Deckenhöhe von 60 m. Hieran angrenzend befinden sich Galerien. Die unteren drei Galerien sind mit dem Luftraum verbunden und können
je nach Bedarf dem „room“ zugeschaltet werden. Die
oberen Galerien sind durch eine Glaswand vom „room“
abgetrennt, behalten durch die Verglasung aber den
Blickbezug.
Des Weiteren sind die ersten drei Galerien durch
Rolltreppen miteinander verbunden. Die anderen Geschosse können nur über die in drei Servicetürmen angeordneten Treppen und Aufzüge erschlossen werden.
In den anderen drei Servicetürmen sind die Fluchtund Rettungswege. Unter anderem befinden sich auch
noch übereinander gestapelte Besprechungs- und
Aufenthaltsräume in sechs Servicetürmen. Von diesen
sind vier an den Schmalseiten und jeweils einer an den
Längsseiten des Hauptgebäudes angesiedelt.
Die städtebaulich begründeten Abstufungen des Gebäudes an der Südwestfassade bilden Sonnenterrassen aus, die von den Mitarbeitern genutzt werden können.
Erschließung
Erschließung
Rettungsweg
Rettungsweg
Rettungsweg
Sanitär
Dachgeschoss
Hauptraum
Hauptraum
Hauptraum
Erschließung
Erschließung
Erschließung
Rettungsweg
Hauptraum
Erschließung
Rettungsweg
Sanitär
Büro
Terrasse
Bürofläche
Bürofläche
Terrassen
Hauptra
Erschlie
Terrassen
Terrassen
Rettung
Sanitär
Büroflä
Terrass
Rettungsweg
Rettungsweg
Sanitär
Sanitär
Sanitär
Sanitär
Sanitär
Bürofläche
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Tragwerk und Baukonstruktion
Das Hochhaus Lloyd´s of London sollte eine außenliegende, tragende Stahlkonstruktion erhalten. Aus
brandschutztechnischer Sicht war dieses in London
jedoch nicht möglich. Deshalb entschied Richard Rogers sich für hellen Beton, der größtenteils mit mattem rostfreien Stahl verkleidet ist.
Die Außenstützen stehen vor der Fassade, da so die
Möglichkeit eines flexiblen Grundrisses besteht.
Der Boden wird aus einem Raster (1,80 m x 1,80 m)
aus parallel verlaufenden Stahlbetonbalken gebildet.
Die Lasten verteilen sich im Raster gleichmäßig und
die Balken spannen in beide Richtungen. Auf den Knotenpunkten des Rasters befinden sich Betonstempel,
auf denen ein profiliertes Stahlblech angebracht wird
und die Unterkonstruktion des Bodenaufbaus bildet.
Da das komplette Tragwerk zunächst als Stahlkonstruktion angedacht war, finden sich auch jetzt offensichtliche Elemente des Stahlbaus wieder. Hierzu gehören zum Beispiel die ähnlichen Verbindungen und
Anschlüsse im Bereich der Stützen und des Rasters.
Dies ist ein prägnanter Bestandteil des Erscheinungsbilds des Gebäudes.
Die außenliegenden Querstreben sind aus Stahl, um so
die Schlankheit der Außenansicht zu bewahren. Doch
aufgrund der Brandschutzanforderungen mussten
diese mit Beton verkleidet werden.
Das durch die innere Stützenreihe gebildete, zwölfgeschossige Atrium ist vollständig verglast. Die
Glasdachkonstruktion besteht aus filigranen StahlFachwerkträgern, die einen großen Kontrast zu den
ansonsten massiven Betonelementen bilden. Getragen
wird das Stahlfachwerk des Daches von den Stahlbetonstützen des Atriums. Hierfür werden diese über die
oberste Geschossdecke hinausgeführt.
Die Windlasten im Süden werden über ein Stahlbetonkreuz aufgenommen, das über drei Geschosse geht.
Die Servicetürme bestehen zum größten Teil aus einer
vorgefertigten Stahlbetonkonstruktion. Die Verbindungen zum Hauptgebäude wurden verschraubt.
Die Sanitäreinrichtungen sind ebenfalls aus vorgefertigten Elementen und wurden als komplettes
19
Schnitt
Dachkonstruktion (Glas)
ss
Deckenkonstruktion
Brandschutz
Bauteil in das Gebäude integriert.
Die Fassade des Hauptgebäudes besteht aus geschosshohen und 1,80 m breiten Fassadenelementen.
Diese bestehen zum größten Teil aus einer doppelwandigen, thermisch getrennten dreifach Verglasung.
Die Konstruktionsteile der Fassade sind überwiegend
aus Aluminium hergestellt worden.
Die Flucht- und Rettungswege des Hochhauses Lloyd´s
of London befinden sich in den Servicetürmen.
Drei der sechs Servicetürme sind als zweites, notwendiges Treppenhaus ausgebildet. Hierin befinden sich
ebenfalls Feuerwehraufzüge. Hierdurch ist eine Evakuierung des inneren Kerns innerhalb von 2,5 Minuten
möglich. Etwa 6.000 Menschen sollen somit schnellstmöglich aus dem Gebäude gebracht werden.
Aus Sicht des Brandschutzes wurde das zunächst aus
Stahl geplante Tragwerk auf eine Stahlbetonkonstruktion umgestellt.
20
Energiekonzept
Das Atrium, die Stahlbetonkonstruktion und die dreifach Verglasung sind aktive Elemente zur klimatischen
Regelung.
Die Luftführung im Raum erfolgt nach dem Prinzip der
Quelllüftung. Die hierfür benötigten Klimaanlagen stehen zum einen im Untergeschoss und zum anderen in
vier Technikräumen, die sich in den Servicetürmen befinden. Die Luft gelangt von hier, über außen an der Fassade angebrachte Kanäle, in die jeweiligen Nutzungseinheiten (Büros). In diesen wird die gekühlte Luft über
Zuluftauslässe im Boden in den Raum geführt. Über
eingebaute Abluftleuchten wird die nach oben steigende, verbrauchte Luft wieder abgezogen. Danach wird
die Luft weiter durch die Fassade geleitet. Das heißt,
sie wird durch den Zwischenraum einer doppelwandigen, thermisch getrennten dreifach Verglasung geleitet. Die äußerste und innerste Scheibe sind aus Gussglas gefertigt. Dadurch wirken sie tagsüber wie eine
Lichtwand nach innen und nachts strahlen sie wie ein
Kristall nach außen.
Die eingebaute Deckenbeleuchtung strahlt die Fassadenfläche an. Hierdurch wird das Licht an ihr reflektiert und in den Raum gestreut. Somit entsteht keine
Blendung.
Die Betondecken nehmen während der Nutzung der
Büros Strahlungswärme auf. Diese entsteht durch
die anwesenden Menschen und verwendeten elektronischen Geräte. Während der Nacht werden die Bauteile mittels Nachtkühlung wieder abgekühlt. Dieses
ermöglicht, dass geringere Ansprüche an das Klimasystem gestellt werden können.
Die außenliegenden Versorgungssysteme sorgen dafür, dass Teile des Hochhauses verschattet werden
und können somit als außenliegender Sonnenschutz
angesehen werden. Dies gilt ebenfalls für die vorgelagerten Servicetürme.
Funktionsschema Energiekonzept
Verschattung
21
Richard Rogers_Complete Works Volume One_Kenneth Powell
22
Kanchanjunga Apartments
Emmler, Lisa
Rothe, Sabrina
Charles Correa
Architekt: Lage: Mumbai, Indien
Baujahr: 1970- 1983
Typ: Mehrfamilien-Hochhaus
Höhe:84m
Geschosse:
28
BGF:11.360m²
GFZ:
3,9
GRZ:0,46
Regelgeschosshöhe:2,80m
Das Kanchanjunga Apartments in Mumbai in Indien,
erbaut durch den Architekten Charles Correa zwischen 1970 und 1983, ist ein 28-geschossiges Wohnhochhaus mit insgesamt 32 Apartments.
Das Hochhaus ist nach dem zweithöchsten Berg des
Himalaya-Gebirges benannt. Wie die meisten Gebäude
in Mumbai ist auch das Kanchanjunga nach den Himmelsrichtungen Ost und West orientiert. Dies liegt
an der Lage auf einer Landzunge zwischen dem Arabischen Meer und der Back Bay. Die Ostseite ist in Richtung des Arabischen Meeres orientiert, die Westseite
lässt auf den Hafen von Mumbai blicken.
Ein Nachteil der Ost-West-Ausrichtung des Apartmenthauses ist, dass Sonne und Monsunregen ebenso orientiert sind. Zum Schutz gegen diese Umwelteinflüsse wurden aus dem monolithischen Bau auf jeder
Ebene Gartenterrassen herausgehölt.
Mit einer Grundfläche von 21 x 21m und einer Höhe von
84m ergibt sich in der Ansicht ein Proportionsverhältnis von 1:4. Auf den unteren 3 Ebenen sind Parkdecks
für die Anwohner situiert.
23
http://mesonet.agron.iastate.edu/sites/windrose.
phtml?station=VABB&network=II_ASOS
http://dome.mit.edu/handle/1721.3/58248
13
http://ad009cdnb.archdaily.net/wp-content/uploads/2011/07/1311110790-charles-correa2-528x262.jpg
Die meisten Gebäude in Mumbai haben eine Höhe von
4-5 Geschossen, die Kanchanjunga Apartments liegen
in einem Teil der Stadt, in welchem höher gebaut wird.
Trotz einer relativ dichten Bebauung behält das Wohnhochhaus seinen monolithischen Charakter
Umringt von höheren Gebäuden, daher fügt es sich relativ gut in die Stadtlandschaft ein.
Die Besonderheit des Wohnhochhauses besteht darin, dass jedes Apartment eine Terrasse besitzt, welche
über zwei Geschosse ragt, mit einer lichten Höhe von
6,30m.
Die Terrassen sind einerseits eine moderne Interpretation der traditionellen Indischen Bungalows, bei denen die Hauptwohnräume eine Veranda umschließen,
welche zum Schutz vor den Monsunregen und der
Sonne dienen. Auf der anderen Seite bieten sie jedem
Wohnraum auch in großer Höhe einen Außenraum sowie einen Garten.
Es ist quasi eine vertikale Stapelung der traditionellen
Bauweise von Bungalows
25
M 1:2000
26
Flächenverteilung
E
Das Gebäude beherbergt 4 unterschiedliche Wohntypen, welche sich in der Anzahl der Schlafzimmer
und möglichen Nutzer unterscheiden. Die einzelnen
Wohntypen ragen jeweils über zwei Geschosse mit einer innenliegenden Erschließung. Somit ergeben sich
diverse Sichtachsen innerhalb eines Apartments und
Blickbezüge nach Außen.
Auf jedem Geschoss befindet sich eine bzw. zwei Wohnungen. Der Erschließungskern, welcher beinahe mittig im Grundriss plaziert ist, ist daher sehr komprimiert und die äußere Erschließungsfläche reduziert
sich auf ein Minimum. Die Wohnräume sind von der
Fläche her sehr großzügig und offen getaltet, einzelne Wohnräume lassen sich anhand der Höhenunterschiede ablesen. Ein eigener Raum für Bedienstete
und die Größe der Apartments lassen darauf schließen, dass der Wohnturm für ein wohlhabendes Klientel vorgesehen ist. Auffällig ist der enorm hohe Flächenanteil der Loggien pro Geschoss, welcher durch
das Konzept der natürlichen Klimatisierung und zum
Schutz gegen die vorherrschenden Umwelteinflüsse
zustande kommt.
Loggia
Schlafen 3
Loggia
Schlafen 3
CC
Loggia
Loggia
Schlafen 1
C
Loggia
Schlafen 3
Loggia
Arbeiten
Loggia
Schlafen 3
Loggia
Arbeiten
Loggia
Wohnen
Schlafen 1
C
Loggia
Wohnen
Schlafen 3
Arbeiten
A
Loggia
Wohnen
B
Loggia
Wohnen
Schlafen 2
Schlafen 3
Arbeiten
A
Loggia
Wohnen
B
Schlafen 2
Loggia
Wohnen
Schlafen 3
Arbeiten
A
Loggia
Wohnen
Schlafen 3
Arbeiten
A
Loggia
Wohnen
B
Loggia
Wohnen
Schlafen 2
Schlafen 1
Schlafen 3
Loggia
Arbeiten
Loggia
C
Loggia
Wohnen
Balkon
Ankleide
Schlafen 1
D
Loggia
Essen
Bar
Loggia
Wohnen
Schlafen 3
Arbeiten
A
Loggia
Wohnen
B
Schlafen 2
Loggia
Wohnen
Schlafen 3
Parken
Arbeiten
A
Parken
Parken
Parken
27
Loggia
Wohnen
Eingang
Äußere Erschließung
74 m2
Innere Erschließung
30 m2
NNF/Sanitär
20 m2
HNF Wohnen
152 m2
NNF Stauraum
9 m2
Außenraum
60 m2
Konstruktionsfläche
51 m2
BGF: 11.360 m2
HNF/BGF: 0,42
VF/BGF: 0,19
KF/BGF: 0,14
Außenraum/BGF: 0,16
28
Tragwerk
Das Kanchanjunga Apartments war das erste mehrstöckige Gebäude in Indien seinerzeit, welches mit Hilfe der Gleitschal-Technik errichtet wurde. Der innere
Kern, welcher Treppenhaus und Lifte enthält, wurde in
dieser Konstruktionsmethode hochgezogen. Dadurch
ist ein schneller und sicherer Bauablauf garantiert.
Aufgrund der geographischen Lage kommt es in dieser
Klimazone häufig zu Monsunregen und damit einhergehend zu starken seitlichen Windlasten. Aus diesem
Grund sind auf jedem Geschoss des Wohnhochhauses
die gekennzeichneten Wände als Aussteifung gegen
seitlich ankommende Windlasten errichtet.
Die umliegenden Wände des Kerns bilden die wichtigsten Wände gegen diese Kräfte und befinden sich auf
jedem Geschoss an der gleichen Stelle.
Die Fassade ist wie die übrigen Wände aus Stahlbeton
gefertigt, da auch die äußeren Wände den seitlichen
Windkräften ausgesetzt ist. Desweiteren sind die Einschnitte für die Terrasen in der Fassade stützenfrei
und diese Kräfte werden über die Wände abgetragen.
29
30
Fluchtweg
Fluchttreppenhaus
Feuerwehraufzug
Brandschutzmaßnahmen
(nicht vorhanden)
31
Brandschutz
fehlende Brandschutzmaßnahmen:
In dem kompakten Kern des Gebäudes befinden sich 3
Personenaufzüge in einem Schacht gelegen, ein kurzer
gerader Flur, sowie das Treppenhaus und ein weiterer
größerer Feuerwehraufzug. Dieser Kern mit den Maßen 7,8m x 6,9m verbindet die Geschosse vertikal miteinander. Es gibt keine Brandschutzmasßnahmen, das
Treppenhaus bildet die einzige Fluchtmöglichkeit im
Brandfall und dieses ist nicht rauchdicht abgeschlossen, sodass ein feuer sich schnell ausbreiten kann. Es
aus den Wohnungen über zwei Wege zu erschließen.
Aus der zweiten Ebene einer Wohnung muss man sich
zunächst in die darunter gelegene bewegen um Zugang zum Fluchttreppenhaus zu bekommen.
- über 60m benötigt man 2 Sicherheitstreppenhäuser
- Sicherheitstreppenhaus muss durch rauchdichte Brandschutztüren abgetrennt werden
- Feuerwehraufzug muss durch Notstromaggregat bei Stromausfall funktionstüchtig sein
http://identityhousing.wordpress.com/2009/12/03/
charles-correa-kanchanjunga-apartments-cumballa-hill-mumbai-1970-1983/
Energiekonzept
Die Loggien und Fensteröffnungen sind so plaziert, dass
keine mechanische Lüftung oder Kühlung nötig ist. Die
Seeluft von Westen her kommend wird sich zu nutze
gemacht und sorgt für eine natürliche Luftzirkulation
innerhalb der gesamten Wohnung. Das ist möglich, da
die einzelnen Räume nicht durch große Wände voneinander getrennt sind. Auf der nördlichen und südlichen
Begäudeseite sind die Fensteröffnungen recht klein
gehalten. So gelangt vor allem auf der Südseite wenig
wärmende Sonne in die Geschosse. Jeder der Wohnräume wird natürlich belichtet, große Fensteröffnungen sind an der Gartenterrasse plaziert, da dort kein
direktes Sonnenlicht ins Innere gelangen kann.
32
http://www.archdaily.com/151844/ad-classics-kanchanjunga-apartments-charles-correa/charles-correa-2/(Eurostyle
Oblique; 9Pt; Blocktext Bild- / Randbündig
Wohnkonzept
Das Wohnkonzept sieht 4 unterschiedliche Apartmentgrößen vor. Vom Grundriss unterscheiden sie
sich untereinander nicht groß, allerdings variiert die
Anzahl der Schlafzimmer, mit 3, 4, 5 oder 6 Schlafräumen.
Innerhalb einer Etage finden sich mehrer Ebenenversprünge, welche in dem offenen Grundriss die einzelnen
Wohnräume andeuten. Übereinander liegende Räume
sind miteinander verschachtelt um vertikale Blichbezüge zu schaffen. Insegesamt bilden die Apartments
eine komplexe Organisation von Wohnräumen, welche
sich um die auskragenden Gartenterrasen reihen.
Die zweigeschossigkeit und Verschachtelung innerhalb
einea Apartments zeigen, dass Charles Correa sich an
Le Corbusiers Unite de Habitation in Marseilles orientiert hat.
33
http://majesticplumage.blogspot.de/2013/05/charlescorrea-kanchanjunga-apartments_5.html
http://www.archdaily.com/151844/ad-classics-kanchanjunga-apartments-charles-correa/charles-correa-4/
http://www.charlescorrea.net/
34
TYP A — 302m2
M 1:300
35
TYP B — 253m2
M 1:300
TYP C — 384m2
M 1:300
TYP D — 367m2
M 1:300
36
80 South Street Tower
Tobias Anderson
Tobias Rabold
Der Wohnturm mit dem Projekttitel „Apartments
in the Sky“ wurde 2003 von Santiago Calatrava für
die Firma Sciame Development entworfen und der
Öffentlichkeit vorgestellt. Nachdem allerdings keines
der Apartments, verkauft wurde, stellte man das
Projekt im April 2008 endgültig ein.
Geplant war, einen schlanken Turm, den Calatrava
nach dem Vorbild seiner Skulptur „Standing Torso“
(1985) entwarf, zu errichten, der aus zwölf jeweils
viergeschossigen Kuben besteht, von denen die oberen
zehn jeweils ein bis vier Apartments enthalten sollten.
Die beiden unteren Kuben sollten für gewerbliche
Nutzungen vermietet werden. Die filigrane Konstruktion
ruhte auf einer Basis, für die eine öffentliche Nutzung
angestrebt wurde. Im Gespräch waren ein Museum,
Theater oder entgegen der Wünsche des Bauherren
eine Shopping Mall.
Mit 252 Metern wäre der Turm einer der höchsten
Wolkenkratzer in Lower Manhatten geworden und
aufgrund seiner komplexen, sichtbaren Tragstruktur
eine Landmarke mit hohem Wiedererkennungswert.
37
Architekt:
Bauherr:
Planung:
Santiago Calatrava
Sciame Development
2003 - 2008
Adresse:
80 South St
New York, NY 10002
USA
BGF:
GF:
Grundstück:
22.000 m²
720 m²
790 m²
GFZ:
GRZ:
27,8
0,91
Nutzung:
Wohnen (60%)
Gewerbe (12%)
Museum (28 %)
43
r
te
St
Jo
hn
a
W
t
tS
n
ro
F
M
ai
de
n
Ln
h
ut
So
Manhatten 1:50.000
39
Schwarzplan 1:2.500
St
St
Städtebauliche Einbindung
Das geplante Gebäude befindet sich in den USA in New
York City (NY). Auf der Insel Manhatten, inmitten der
dichten Hochhausansammlung in Lower Manhatten.
Das Grundstück liegt an der South Street in erster
Reihe zum East River. Der Turm hätte bei erfolgter
Ausführung ein wesentlich kleineres Ziegelsteingebäude
ersetzt und somit eine Lücke in der Skyline am South
St Seaport ersetzt. Geplant war der Turm mit
einer Höhe von 252m und wäre damit dritthöchste
Gebäude von New York geworden. Aufgrund seiner
filigranen Tragstruktur und seiner Höhe wäre er
trotz des heterogenen Umfeld dennoch stark ins
Auge gefallen und hätte identitätsstiftende Wirkung
auf die Skyline von Lower Manhatten gehabt. Die
Filigranität des Turms sticht im umgebenden Stadtbild
heraus, das hauptsächlich von stark geradlinigen,
teils gedrungen wirkenden Hochhäusern geprägt ist,
welche sich formal an der (Post-) Moderne und dem
International Style aber auch an der zeitgenössischen
Architektursprache orientieren. Der Turm folgt
nicht der sonst üblichen, dem Zoning Law folgenden
Extrusion der Gebäudegrundfläche mit den typischen
Setbacks sondern spricht durch die an einem dezentral
angeordneten Kern auskragenden Würfel eine stark
eigenständige Sprache. Durch die Südausrichtung
und die erste Reihe zum Wasser ist eine Verschattung
durch andere Gebäude ausgeschlossen. Auch die
geringe Grundfläche je Geschoss und die daraus
resultierende hohe Schlankheit des Turms halten eine
durch ihn verursachte Verschattung umliegender
Gebäude in erheblich geringerem Maße als durch
eine der Umgebung angepassten Formensprache zu
erwarten gewesen wäre.
Durch die geringe BGF von ca. 22.000 m² bei 74
Geschossen resultiert eine recht niedrige Dichte von
GFZ 27,8 wobei durch die fast vollständig bebaute
Grundfläche eine GRZ von 0,91 erreicht wird.
Der 80 South Street Tower hat im Gegensatz zu den
meisten umliegenden Gebäuden ein außenliegendes
Tragwerk.
40
Wohnen
60%
Gewerbe
12%
Museum
28%
GSEducationalVersion
Nutzungskonzept
41
Erschließungskonzept
Schnitt
Gebäudekundliche Analyse
Der Turmbau mit dem Projekttitel
„Apartments in the Sky“ erhebt sich
auf einem knapp 800 m² großen
Grundstück mit einem ca. 30m hohen
Sockelbau, der auf einer Grundfläche von
ca 720 m² für eine öffentliche Nutzung
vorgesehen war. Geplant war, dass der
Sockel ein Museum, Theater oder eine
Shopping Mall beherbergt und über
einen separaten Eingang erschlossen
wird. Durch einen schlanken, dezentral
angeordneten Kern erschließt sich der
Turmaufbau, der eine mit etwa 270
m² Grundfläche weniger als die halbe
Ausdehnung des Sockels aufweist. Am
Kern, der ca 70 m² groß ist, hängen 12
Kuben, von denen die unteren beiden
für eine gewerbliche Nutzung vermietet
werden sollten während in den oberen
10 Kuben jeweils ein bis vier private
Apartments untergebracht werden
sollten. Die Größe der Apartments
reicht hierbei von 200 m² bis etwa
900m². Durch das Versetzen der
Kuben um eine Halbe Gebäudeachse
werden die Dächer der Würfel für die
jeweils darüber liegende Einheit als
großzügige Terrasse nutzbar gemacht.
Im Innern wird auf jedem Geschoss ein
relativ großer Anteil von ca. 24% als
Kernfläche genutzt, wobei der Kern 3
Personenaufzüge, einen Lastenaufzug,
die Fluchttreppenhäuser und die
Leitungsführung aufnimmt. Der Kern
enthält alle dienenden Räume, um einen
fließenden Grundriss zu ermöglichen.
Grundstück:
Grundfläche:
BGF:
GFZ:
GRZ:
BGF gesamt:
790 m²
720 m²
22.000 m²
27,8
0,91
22.000 m²
NGF
19.800 m²
90%
KGF
2.200 m²
10%
NF
14.400 m²
65%
BGF Regelgeschoss:
VF
5.400 m²
25%
265 m²
NGF
240 m²
92%
NF
172 m²
66%
KGF
25 m²
8%
VF
68 m²
24%
Flächenanalyse
42
Standing Torso (1985)
43
Baukonstruktion und Tragwerk
Die
filigrane
Tragstruktur
des
Gebäudes, die den Turm massiv von
seiner umgebenden Bebauung abgrenzt
basiert auf einer Reihe von Skulpturen,
die Calatrava in den achziger Jahren
anfertigte. An einem massiven Kern
hängen 12 gegeneinander versetzte
Kuben, die seitlich von zwei Stahlstützen gehalten werden. Die Würfel
werden auf jeder Querseite durch
diagonale Träger in der horizontalen
und vertikalen Ebende gestützt und
über die gesamte Höhe des Turms
ausgesteift.
Der Kern verhindert
hierbei ein Verwinden des Turms. In
seiner Gesamtheit bildet der Turm ein
vertikales Raumfachwerk, wobei an
jedem Knotenpunkt der Diagonalen ein
viergeschossiges Volumen eingehängt
ist. Das Fachwerk ist gesprengt, um
den Würfeln Platz zu bieten. Unter
der Voraussetzung, dass die Würfel
selbst eine biegesteif ausgeführte
Rahmenkonstruktion bilden, welche
die nötige Kraftübertragung leistet,
steift sich der Turm gegen seitliche
Windlasten aus, wobei die Diagonalen
je nach Windrichtung abwechselnd
auf Druck oder Zug belastet werden.
Der massive Kern verhindert hierbei
ein Kippen und Verwinden des Turms.
Durch dieses Konstruktionsprinzip
von
hängenden,
freitragenden
Kuben, konnte die Effizienz der
Primärkonstruktion effektiv gesteigert
und der Konstruktionsflächenanteil
erheblich verringert werden. Nicht
zuletzt der exzentrisch angeordnete
Kern trägt zur augenscheinlich hohen
Schlankheit des Turms bei.
Aussteifung und Tragstruktur
44
Brandschutz
Das Brandschutzkonzept des Turms ist immanent
mit der äußeren Gestalt in Zusammenhang zu bringen. Die gegeneinander versetzten Einheiten, die einen
geschosshohen Abstand aufweisen verhindern eine
Brandausbreitung und bilden so jeweils einen eigenen
Brandabschnitt. Das Fluchttreppenhaus im Kern ist
sowohl von jedem Geschoss, zu erreichen. Die notwendige innere Erschließung der Würfel ermöglicht zudem
einen zweiten Fluchtweg über die Dachfläche des jeweils darunterliegenden Würfels. Somit entstehen
mehrere Fluchtmöglichkeiten im Brandfall: auf direktem Wege geschossweise in das vorhandene Fluchttreppenhaus oder indirekt über die interne Erschließung ziwschen den Kuben. Multiple Fluchtwege bilden
somit den organisatorischen Brandschutz, wobei die
Ausbildung des Fluchttreppenraumes selbst unklar
bleibt, ebenso das Brandschutzkonzept des Sockelbaus, für den eine Nutzung bis zuletzt nicht feststand.
Fluchtwege
45
Brandabschnitte
Energiekonzept
Der Sockel des Gebäudes mit seiner öffentlichen Nutzung, sei es Museum, Theater oder Shopping Mall, ist
in jedem Fall eine Nutzung, die weitesgehend ohne Tageslicht im Gebäudeinneren auskommt. Dies ermöglicht eine weitgehend opake und kompakte Fassade,
welche bei der richtigen Konstruktionsmethode ohne
Probleme auch höchsten Standarts der Heizenergieeinsparung zu erfüllen in der Lage wäre. Effizienzeinbußen liegen hierbei lediglich bei den hohen Kunstlichtanforderungen und energetischen Aufwendungen für
eine mechanische Lüftung, welche durch ein Energieerzeugungskonzept kompensiert werden könnten. Für
ein solches Konzept gab es im letzten veröffentlichten
Planungsstand allerdings keine Anhaltspunkte.
Schwieriger wird die Situation in den Wohnwürfeln,
welche von 3 Seiten verglast dargestellt werden. Es
kommt hier zwar zu enormen solaren Gewinnen im
Winter, da eine Verschattung nach Süden nicht stattfindet, jedoch ist eine Überhitzung im Sommer sehr
wahrscheinlich. Hier müsste es ein ausgeklügeltes
System aus natürlicher und mechanischer Lüftung
geben, welches die Energieaufwendungen im täglichen
Betrieb des Gebäudes weiter erhöht. Eine natürliche
Querlüftung ist durch die Anordnung von nur einem
Apartment pro Geschoss ohne weiteres möglich, um
den notwendigen Luftwechsel zu garantieren. Die Effizienz der kompakten Kubatur der Wohnwürfel wird
durch zahlreiche Durchstoßpunkte der außenliegenden Tragstruktur massiv geschwächt. Es entstehen
zahlreiche Wärmebrücken, denen nur mit nicht unerheblichen konstruktiven Aufwand zu begegnen ist.
Da die Umsetzung des Gebäudes fast ausschließlich
aus Stahl erfolgt wäre, hätte dies einen enormen Primärenergieaufwand zur Folge. Die hohe Effizienz des
Gebäudes und die damit verringerte Stahlmenge bei
der Konstruktion dämmt diesen Effekt jedoch auf ein
Minimum ein. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass
beim vorliegenden Planungsstand zahlreiche Fragen
bezüglich eines erfolgreichen Energiekonzeptes offen
beliben.
46
Innenraumperspektiven
47
Erschließung
Fluchttreppenhaus
Servicebereich /
Leitungsführung
freier Grundriss
interne
Erschließung
Beispielgrundriss Schema
Wohnkonzept
Das Wohnkonzept des Turms mit „Apartments im
Himmel“ von Manhatten schien nicht völlig aufzugehen, da das Projekt letztlich daran scheiterte, dass
für keine der 10-40 Wohneinheiten ein Käufer gefunden wurde. Dies mag an der stattlichen Preisspanne von $29 Mio. bis $59 Mio. und der schwierigen
Marktsituation in den USA zum Planungszeitpunkt
gelegen haben, nicht aber am innovativen Wohnkonzept, das sicher einige Interessenten überzeugt hätte.
Geplant war, die 10 Würfel mit jeweils ein bis vier
Apartments auszustatten. Hier hätte eine Wohnfläche
zwischen ca 260 m² und bis zu 900 m² möglich sein
können. Die Aparments, die über eine Etage hinaus reichen, wären mit einer internen Erschließung versehen
worden, sowie einem eigenen Lift innerhalb der Einheit.
Denkbar, dass dieser im erweiterten Kern, der sich bis
in den Würfel hineinzieht mitsamt der Servicebereiche,
die eine vertikale Leitungsführung erfordern angeordnet gewesen wäre. Diese kompakte Anordnung von
dienenden Bereichen, wie Bädern, Küchen, Lifts etc.
hätte eine freie Grundrissorganisation über ca. 120 m²
je Etage möglich gemacht. Die Konzeptstudien zu diesen Wohneindrücken hat Calatrave in einer Reihe von
Aquarellen gefasst. Gut lässt sich auch erkennen, dass
die Dachfläche des jeweils unterhalb liegenden Würfels
als Terasse einer darüberliegenden Wohneinheit angeschlossen wird.
Im besten Fall konnte man also ein knapp 1.000 m² großes, vierstöckiges Einfamilienhaus mit Garten erwerben, welches bis zu 250m über New York City an einer
filigranen Stahlstruktur scheinbar mühelos schwebt
und alle Häuser der Stadt überragt hätte.
Da der Turm einer der wenigen Strukturen mit Wohnnutzung in Manhatten geworden wäre, hätte man die
höchsten und exklusivsten Apartments der Stadt erworben. Jedoch auch zum bis dahin höchsten Preis in
ganz Manhatten.
48
The Met, Bangkok, Thailand
Alessa, Falkenberg
Julia, Pauls
_123 South Sathorn Road, Bangkok, Thailand
_Bauzeit: 2005 -2009, Baukosten 132 mio €
_WOHA Architects
_Apatmentgebäude: 370 Wohnungen auf 66 Etagen
_Höhe: 230,56 m
_Grundstück:11.360 m2, Nutzfläche:68.803m2,GFZ 1:10
_vier Wohntypen zwischen 92 m2 und 408 m2 und ein
Penthousetyp mit 546 m2
_lichte Raumhöhe 2,90 m
_Raumprogramm umfasst: Parkgarage, Foyers, große
Gartenlandschaft, Pools,Fitness-Center, Wellnessbereiche, Bibliothek, Grillplatz, Tennisplätze,Dachterassen,
Konferenz- Besprechungsräume, Kinderspielplätze
49
55
Altstadt
Zentrum
H
H
H
H
The Met
H
H
Städtebauliche Lage
51
Schattenplan
ca. 60m
ca. 6m
ca. 40m
ca. 6m
Abstandsflächen
52
EInbindung in die Umgebung
The Met hebt die für Bangkok üblichen konventionelle Trennung zwischen Innen und Außen auf und entspricht weder den vertrauten westlichen Bildern für
Hochhäuser noch den traditionellen tropischen Bildern für Wohnhäuser. Das neue Konzept bezieht sich
stark auf den Ort und vermischt Tradition mit Innovation. Auf den ersten Blick wirkt das Gebäude sehr
homogen und Strukturiert. Doch bei näherer Betrachtung ist es sehr feingliedrig. Das Gebäude hebt sich mit
der grünen Fassade und der perforierten, sehr offenen
Gebäudestruktur von seiner Umgebung ab. Es wirkt im
Vergleich viel schlanker und leichter. Durch die Fassade wird noch ein weiterer gestalterischer Bezug zu der
Tradition des Landes hergestellt. Bei Nacht wird das
Hochhaus dramatisch beleuchtet um seine Höhe und
Schlankheit nochmal hervorzuheben. Die Beleuchtung
soll das Gebäude auch als Wahrzeichen von Bangkok
kennzeichnen.
Einbindung in die Umgebung
53
Ausblick und die Umgebung
54
Die meisten Hochhäuser in Bangkok basieren auf Vorbildern aus Westlichen Ländern und kälteren Klimazonen meist mit mittigem Aussteifungskern mit drum
herum angesiedelten Geschoßflächen und geschlossenen Fassadenflächen. Der Entwurf von WOHA Architects basiert auf einer Entzerrung und Zerteilung
solch eines typisch Gebäudes in drei gleichgroße versetzte Körper und einer horizontale Teilung in drei Zonen, die jeweils auf allen 6 Etagen verbunden sind. Dadurch entsteht ein ungewöhnlich offener Baukörper.
55
Konzept und Modell
•
•
obere Zone
bis 66. Geschoß
nur Dachterrassen hinter der Stützebene
Gemeinschaftsbereich
•
•
mittlere Zone
bis 46. Geschoß
nur Austritte
Gemeinschaftsbereich
•
•
•
niedrige Zone
bis 27. Geschoß
große Balkone
kleine Bäume
Gemeinschaftsbereich
•
•
•
•
Sockel Zone
bis 9. Geschoß
Parkhaus
Haut aus Rankpflanzen
kein Keller, minimaler Eingriff in den Boden
Zonierung und Gemeinschaftsbereiche
56
Empfang
Lobby8.bis27.OG
Lobby28.bis64.OG
Erschließung
Besucher werden unter eine überdachten Passage
zur Rezeption und durch einen Hausangestellten mit
Liftkarte weitergeleitet. In diesen Bereich befinden sich
Wasserflächen, Pflanzen und kühlende Steinböden. Bewohner fahren mit dem Auto in die Parkgarage, welche
natürlich belichtet und belüftet wird hinein und haben
eine eigene Liftkarte mit welcher sie zu ihrer Wohnung
oder zu den Gemeinschaftsbereichen gelangen. Die
Liftkarte ist eine Art Schlüssel, der gewährleistet, dass
nur berechtigte Personen, im Besitz solch einer Karte
Zurtitt zu der Wohnung haben. Die Fahrstühle mit der
gelben makierung befördern Besucher und Bewohner
in das 9. bis 27. Geschoß. Die rot makierten Fahrstühle
fahren von der Lobby aus direkt die 29.- 64. Etage an.
Durch die Aufteilung der Fahrstühle auf nur bestimmte
Stockwerke und die höhere Fahrgeschwindigkeit werden die Wartezeiten minimiert.
Eingangssituation
57
Gemeinschaftsbereich
9. Etage
Gemeinschaftsbereiche befinden sich im 9, 28 und 46.
OG. Hier findet man Veranstaltungsräume, Gärten,
Grillplätze, Kinderspielplätze, eine Bibliothek usw. Als
Materialien für den Boden im Freibereich wurde Balauholz und grauer thailändisch Sandstein. Das Wohnen
beginnt ab dem 9. Level. Das höhere Niveau verspricht
bessere Luft, niedrigen Lärmpegel, der zusätzlich durch
das Plätschern der Wasserbecken übertönt wird. Es
bietet höheren Schutz und größere Privatsphären.
7 Gymnastikraum
8 Spielraum
9 Fitnessstudio
10 Grillbereich
11 Pocket Garden
12 Büro Hausverwaltung
13 Umkleide
14 Schwimmbecken
15 Wirlpools
Gemeinschaftsbereiche
58
Gemeinschaftspool
59
Wohntypen
Wohnkonzept
Die Wohnungen sind zwischen 90m² und 545m² groß.
Für den Innenraum wurde Marmor, Holz, Edelstahl und
Glas verwendet. Die Miete für eine kleinere Wohnung
beträgt ungefähr das 10-fache des durchschnittlichen
Lohns in Bangkok. Der Kaufpreis liegt umgerechnet
zwischen 2900€/m² und 4100€/m². Es gibt unterschiedliche Wohnungstypen von 3 Zimmerwohnung
mit ca. 100m², 4 ZW mit ca. 200m², 5 ZW auf zwei
Geschoße mit 300m² verteilt bis zum Penthaus mit
mehr als 500m² und eigener Dachterrasse. Die Wohnräume lassen sich durch das Öffnen der Schiebetüren
zu den Terrassen erweitern. Es gibt die repräsentative
Küchen, die sich zum Wohnbereich öffnet und eine wo
täglich gekocht wird, diese besitzen ein Fenster. Außerdem hat jedes Schlafzimmer ein Bad. Die kleineren
3 Zimmerwohnungen teilen sich ein Zugang zum Lift
wärmend sich die Lifttüren in den größeren Wohnungen im privaten Raum öffnen. Zudem bietet das Wohnhochhaus einen Hotelähnlichen Service.
60
3 Zimmerwohnung ca. 100 m²
4 Zimmerwohnung ca. 200 m²
61
Penthouse ca. 545 m2
Flächenanalyse
•
•
•
•
•
•
Grundstücksfläche: 11.360 m2
Bebaute Fläche ca. 6000m²
Nutzfläche 68.803m2
Verkehrsfläche: 30.000m²
GFZ 1:10
HNF/VF 0,4
Hauptnutzflächen
Nebennutzflächen
Verkehrsflächen
Fluchtwege
Technische Funktionsflächen
Konstruktionsflächen
62
Westansicht und Fassadenbild
63
Nordansicht und Fassadenbild
64
das
Primärtragsystem
besteht aus den aussteifenden
Erschließungskernen,
den äußeren Stützen und
den Scheibenelementen
geschlossene Westund
Ostfassaden
dienen als tragende/
aussteifende
Scheibenelemente
Auslägerträger
koppeln den Kern
mit den Aussenstützen und erhöhen die
Lastenaufnahme
über die Geschoßdecken werden die
Horizontalkräfte auf
das aussteifenden
Kernsystem geleitet
Sekundärtragwerk
zur Unterteilung der
Fassaden- und Fensterflächen
die
Windlasten
werden von der
Fassade aufgenommen und in das
Tragsystem geleitet
230 m
Aussteifungen im K-Verband in der Fassadenebene ermöglichen den
Innenräume stützenfrei
zu bleiben, die Wände
müssen nicht tragend
sein/Grundrisse
können flexibel gestaltet
werden
eine vermutlich
etwa 4m dicke
Flachgründung
in Kombination
mit Pfählen
80 m
27 m
Tragwerkssystem
65
Tragwerk und Konstruktion
Die Tragwerksstruktur ist in das architektonische Design integriert. Die sehr systematische und regelmäßige Strukturen, basierend auf einem 9m-Modul, das
sich gut auf alle Nutzungen (Wohnung, Freizeitanlagen, Landschaft)anwenden lässt. Bei der Schlankheit
des Gebäudes sind Erdbewegung und die Fensterbedingungen bei der Statik berücksichtig worden und
ausreichend dimensioniert. Somit kann das Gebäude
Windlasten von bis zu 200km/h und stärkere Erdbeben aushalten. Verschiedene Windkanaltests gewährleisten die Sicherheit und den Komfort auf den
Aussenterrassen. Das Tragwerk des Gebäudes ist
ein Scheibensystem aus einem Verbund von Stahl und
hochfestem Beton. Der mittlere Betonkern sichert
den Stand. Die Vertikallasten werden über den Kern,
die Aussenstützen in der Nord- und Süd Fassade und
die Wandscheiben der Ost- und Westfassaden abgetragen. Die Horizontallasten aus dem Wind werden
über die Fassade in das aussteifende System geleitet.
Vor allem die geschlossenen West- und Ostfassaden
sind wichtig für die Statik, da sie als tragende Querscheiben dem Gesamtsystems dienen. Auslegerträger, die vom Kern mit den Aussenstützen und den
Scheiben verbunden sind erhöhen die Aufnahme der
Horizontalkräfte. Die verbindenden Dachgärten steifen das System durch Träger und Betonauskreuzung
zusätzlich aus. Nach oben hin verringert sich die Tiefe
des Gebäudes und vermindert somit die Vertikallasten.
Das Gebäudefundament besteht vermutlich aus einer
4m dicken Flachgründung in Kombination mit Pfählen.
Tragwerkssystem
66
Baustellenfoto
67
Aussteifende Systeme
68
Brandschutz
Vermutlich gibt es keine Vorschriften zum Brandschutz im Hochhauswohnungsbau in Thailand. Nach
deutschen Maßstäben ist der Brandschutz wie folgt
gewährleistet: Zu den konstruktiven Maßnahmen gehören die vorwiegende Verwendung von Materialien
der Brandschutzklasse A (nicht brennbar), wie Beton,
Aluminium- und Edelstahlplatten für Tragende Bauteile, wie Wände und Decken, und für Fassadenmaterial.
Durch die Schlankheit der Gebäude entfällt die Notwendigkeit von Brandwänden. Im Kern des Gebäudes
sind zwei unabhängige Rettungswege vorhanden und
ein Feuerwehrfahrstuhl befindet sich in jedem Riegel.
Außerdem verfügt jede Wohnung über Feuermeldeund Sprinkleranlagen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit die Wasserflächen der Pools und Ruhebecken als
Löschwasser heranzuziehen.
Sprinkleranlagen
Rauchmelder
Löschwasser
Feuerwehraufzug
zwei unabhängige Fluchttreppenanlagen
Brandschutzmaßnahmen
69
Fluchttreppenanlagen an äußeren Gebäudeseiten
Private
Pools
und Ruhebecken
als Löschwasser
nutzbar
Notfallsammelpunkte im
9ten, 28ten und 46ten
Geschoß vorhanden
Fluchttreppenanlagen an äußeren Gebäudeseiten
Brandschutzmaßnahmen
70
Horizontal und Vertikalschnitt des Balkons/ Fassade
1 Bohlen Balauholz 25/75 mm
Lattung
Unterkonstruktion Stahl
Estrich 50 mm
Abdichtung
Stahlbeton 180 mm
2 Edelstahlprofil L100/10 mm
3 VSG klar 15,5 mm
4 Schiebetür VSG 12,8 mm
5 Sonnenschutz Streckmetall Aluminium
6 Blende VSG 11,5 mm
Aluminiumfolie innen aufkaschiert
Wärmedämmung 40 mm
Dampfsperre
7 Abdeckung Aluminium 4 mm
8 Edelstahlblech poliert 3 mm
9 Abdeckprofil Aluminium extrudiert
Detail Balkon/ Fassade
71
Schnitt Balkon
1 Ruhepool
2 Verbund-Sicherheitsglas
3 Verbund- Aluminiumplatte
4 Gondelring
5 Seitelamellen aus Edelstahl,
poliert und verstärkt
6 Verkleidung aus Edelstahl,
poliert und verstärkt
7 Mittelpfosten aus Edelstahl
8 Verbundsicherheitsglas, klar
9 Pflanzenkasten
10 Steinsitz, wasserfest
11 Holzboden, massiv
Detail Balkon
72
Schnitt Privatpool/ Garten
1 Beckenrandeinfassung Granit
2 Bodenaufbau Pool
Keramikfliesen 10 mm
Estrich 40 mm
Abdichtung
Stahlbeton 200 mm verputzt
3 Festverglasung VSG 12,8 mm
4 Fassadenpaneel Aluminium 4 mm
Unterkonstruktion Aluprofil L 60/40/4 mm
Hinterlüftung
Stahlbeton 550 mm verputzt
5 Trockenmauerwerk
Materialien im Inneren
Balauholz
grauer thail. Sandstein
Marmor
Edelstahl
73
Detail Privatpool/Garten
Schnitt Privater Pool/ Garten
1 Verkleidung aus Massivholz
2 Massivholz
3 Fassadenaufbau
Milchglas
Sicherheitsmilchglas
Isolierende Aluminiumabdeckung
Aluminiumfolie
4 Edelstahl-Geländer mit VSG klar
Detail Privatpool/Garten
74
Energetische Maßnahmen
75
Energiekonzept
Das Klima in Thailand ist tropisch, die Durchschnittstemperatur beträgt 28°C, die Luftfeuchtigkeit ist sehr
hoch und es gibt nur leichte Winde. Als Leitbild für den
Entwurf dienten traditionelle tropische Einfamilienhäuser mit natürlicher Belüftung und der Verschmelzung
von Innen- und Außenräumen in einer grünen Umgebung. Der Entwurf reagiert somit auf die klimatischen
und städtebaulichen Bedingungen und Bedürfnisse
der Menschen. Der Entwurf nutzt eine breite Palette
an passiven Strategien zur Senkung des Energieverbrauchs und trägt so zum Schutz der Umwelt bei. Es
findet eine Verschattung durch horizontale überdachende Deckenelemente und gelochte Metallplatten
statt, die die Überhitzung der Außenwände durch die
Sonne vorbeugt. Grüne Wandelemente auf der Ostund Westseite des Gebäudes tragen zur Kühlung durch
Transpiration und Verschattung bei, diese Verbessern
zusätzlich auch die Luftqualität. Durch die versetzten
Grundrisse entsteht die Möglichkeit der Querlüftung
von Süd nach Nord, diese macht die Klimaanlage optional, die Wohnungen werden von allen vier Seiten
belichtet. Trotzdem verfügen alle Wohnungen über
Klimaanlagen, die meistens nur in den drei heißesten
Monaten im Jahr zur Anwendung kommen. Außerdem
tragen die Wasserflächen durch Verdunstungskühlung
zur Klimatisierung des Gebäudes bei und auch das Regenwasser wird gesammelt und für die Bewässerung
der Pflanzen genutzt. Die Architekten verzichteten aus
ökologischen Gründen auch auf ein Kellergeschoß um
die Eingriffe im Boden auf ein Minimum zu reduzieren.
Die zentrale Lage des Wohnhochhauses bietet auch
weitere umweltrelevante Vorteile. In dem sie der Zersiedlung und Versieglung der vorstädtischen Gebiete
entgegenwirkt, werden die vorhandenen Grünflächen
erhalten. Die Bewohner solcher Wohnhochhäuser können öffentliche Verkehrsmittel nutzen um zur Arbeit zu
gelangen und auch andere Erledigungen würden nicht
zwingenderweise ein Auto erfordern, somit werden
Staub, Lärm und Emissionen stark reduziert.
76
77
Vergleich Idee und Realität
78
Zukunftsaussichten
Für die Architekten von WOHA waren klimagerechte Lösungen mit vielen Außenbezügen und Gemeinschaftsflächen schon im Wettbewerbsbeitrag 2001
dem „Duxton Plain Public Housing“ das leitende Thema. Dabei ging es um einen 50-geschoßigen, sozialen
Wohnungsbau. Alle paar Geschoße waren horizontale
Gärten, Skyparks und Skystreets geplant, die als soziale Kommunikationsräume und Gemeinschaftsflächen
dienen und die Wohntürme miteinander verbinden. Die
Wohnungen sollen auch für weniger verdienende erschwingliche sein. Außerdem sollen die Bewohner Einfluss auf die Gestaltung ihrer Räume nehmen könne.
Prägende Aspekte sind die Gemeinschaft und die Einbindung von Pflanzen und landschaftlichen Elementen.
In Zukunft arbeiten die Architekten weiter an Urbanen
Verdichtungen mit viel Grün, kompakten, sozialen und
klimagerechten Gebäuden.
79
65
“Neue Vahr“, Alvar Aalto
Gero, Frisenborg
Murat, Apaydin
Typ:Wohnbau/Hochhaus
Standort:Bremen
Grundfläche:
650m2
Wohnfläche:
7.860m2
Geschosse: 22
Höhe:65 Meter
Wohneinheiten:
189
Fläche Wohungen:
34,4 - 59,5m2
Ausrichtung:
West
Bauzeit:
1959 - 1961
Bauherr:
Neue Heimat (heute
GEWOBA)
Aalto-Hochhaus, Vahr 28327 Bremen
81
Bremen
Alvar Aalto
1945 nachkriegs Deutschland, große Teile der Städte lagen in Trümmern. So auch Bremen, noch in der
Mitte der fünfziger Jahre waren rund 25.000 Bremer
auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Bremen entschloss dazu sich selbst zu verpflichten innerhalb von
4 Jahren 10.000 Mietwohungen zu errichten.
Der erste Prototyp einer Satellitenstadt entstand.
Kleine Läden, Schulen, Post, Kirchen etc. bildeten ein
eigenständiges kleines Zentrum, dass mit Fußwegesytemen erschlossen ist. Baukonzepte mit einer bewusst flächensparender, erhöhter Wohndichte sollten
die Antwort der sechziger Jahre sein.
Die Wohneinheiten sollten vorallem eins sein: praktisch
und funktional. Eine Wohnanlage in der alles einfach ist:
zentrale Müllsammelsysteme, Fernheizung und Einkaufen vor der Tür. Auf ca. 31 Hektar Grünfläche entstand
die „Neue Vahr“, eine Gartenstadt mit dem Vahren See
und weitern kleinen Teichen und Grünanlagen.
Für den Bau des 22 Stockwerke hohen Hauses haben
die Bremer seinerzeit einen der einflussreichsten Vertreter der modernen Architektur und Design engagiert : Alvar Aalto.
Der Finne (1898 - 1976) war für seine ungewöhnlichen
sowie organischen Formen und Grundrisse bekannt.
So sollte das Zentrum der „Stadt“ Neue Vahr einen architektonischen Anspruch bekommen. Und sich damit
herrausheben.
Neue Vahr
Die Fassade des 65 Meter hohe Gebäude wurde 1996
saniert. Im gleichen Zuge wurde es unter Denkmalgeschütze gestellt. Der Wohnturm wird nach wie vor als
Wohnfläche angeboten, auch wenn es mittlerweile zu
den Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf
gehört. Die Neue Vahr blribt ein bedeutender Teil der
Stadt Bremen.
Aalto-Hochhaus, Süd seite
82
M 1/5000
Neue Vahr
Die Fassade des 65 Meter hohe Gebäude wurde 1996
saniert. Im gleichen Zuge wurde es unter Denkmalgeschütze gestellt. Der Wohnturm wird nach wie vor als
Wohnfläche angeboten, auch wenn es mittlerweile zu
den Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf
gehört. Die Neue Vahr blribt ein bedeutender Teil der
Stadt Bremen.
83
Schalung
Gipsplatte
Beton
Ytongplatte
Schalung
Detail Wandaufbau
Bauweise mit Beton
1831 wurde das erste Betonhaus in Marac nahe Albi
gebaut, 1834 folgte ein Schulhaus in Saint Aignen und
1835 ein Weiteres in Castelferrus. Die Wände dieser Gebäude sind etwas 50 cm dick, (grobkörniger
Stampfbeton). 1867 wurde das erste, sechsgeschossige Wohnhaus in Paris errichtet. In Deutschland stieß
der Beton zunächst auf wenig Begeisterung. Er war
kostspielig, besonders die meist nur selten wiederverwertbare Schalung trieb die Preise Höhe. Ziegelmauerwerk war nach wie vor das beliebteste Baumaterial.
Erst 1953 als ein Wohnhaus in Berlin mit nur 18cm
dicken Betonwänden und sehr geringer Bewehrung
gebaut werden sollte stand der Beton wieder im Augenmerk und entfachte eine hitzige Diskussion bei den
Fachleuten. Es entstand die Feidner- Kastenbauweise.
Wände und Decken sind miteinander verbunden, die
Wände sind unbewehrt zwischen wasserabsaugenden Platten,u. a. aus Gibs, zunächst lagenweise, später
auch vollständig betoniert worden. Gipsplatten tragen
zu einem guten Raumklima und damit zu günstigen bau
physikalischen Eigenschaften bei. Die Feidner-Bauweise, ist eine der zahlreichen, nach dem Krieg entwickelten Mantelbauweisen, welche die Baukosten, Bauzeit
und eine optimale Bauphysik möglichst günstig zu
vereinigen suchte. Sie war die erfolgreichste und am
meisten ausgeführte Wand-Konstruktionsart, in Kastenbauweise.
Die Feidner- Kastenbauweise
Die Feidner-Kastenbauweise entstand wie viele Kastenbauweisen in der Nachkriegszeit, ihre Vorteile sind
eine schnelle und kostengünstige Ausführung. Aussenseitig wurde die Schalung mit 8cm starken Ttongplatten. Auf der Wohnungsinnenseite wurden 3cm starke
Gipsplatten verwendet. Im nächsten Schritt wurde
der ca. 10cm breite Zwischenraum mit unbewehrtem
Beton ausgegossen. Im letzten Arbeitsschritt wurde
84
Tragstruktur
Konstruktion - Material Primärkonstruktion
Die ersten vier Geschosse des Hochhauses wurden
aus Stahlbeton errichtet um dem Gebäude einen „stabilen Fuß“ zu geben. In den darauf folgenden Stockwerke, wurden die tragenden Wände nach der oben beschriebenen Feinder- Kastenbauweise hergestellt. Im
Grundriss fallen die unterschiedlichen Dicken im Verlauf einer Wand ins Auge. Die
nicht tragenden Wände wurden aus einem Ziegelsplittund Gipsgemisch errichtet.
Die Fassadenverkleidung an der Westfassade besteht
aus einem hellen, glatten Kunststein. Dieser tritt in
starken Kontrast mit den dunkeln, aus Holz gefertigten Fenstern, in der Fassade und der Loggia. Die rückwertige Fassade ist mit großformatigen Eternitplatten
verkleidet. Farblich passen sie sich der Westfassade
an, doch durch ihre klar ersichtliche Fugenbildung geben sie dieser Ansicht des Gebäude eher einen profaSchnitt 1/500
65
Wohnraum
Gebäudekundliche Analyse
OG 1-22
Belichtungsstudie
Das „Aalto Hochaus“ ist in zwei verschiedene Etagengrundrisse
gegliedert. Dem Erdgeschossgrundriss und denn darauf folgenden
Wohnetagen. Im Erdgeschoss ist der Eigangsbereich für für die
Wohneiheiten mit einer frei im Raum stehenden Treppe und Aufzügen. Von dieser Eingangshalle gehen zur Westseite Büroeinheiten
ab, welche zusätzlich eine innere Erschließung besitzen. Von dieser
gehen die notwendigen sanitären Einrichtungen ab. Auf der Nordseite sind dienende Nebenräume für die Unterbringung der hausinternen Müllensorgung, sowie Lagerräume untergebracht.
Die Grundrissstruktur der oberen 21 Geschosse ist fortlaufen identisch organisiert. Entsprechend der Gebäudekubatur sind die tragenden Wohnungstrennwände fächerförmig aufgespannt. Von der
Hauptfassade im Westen des Wohnturmes verjüngen sich die Wohnungen zur Haupterschließung im Osten. Im Inneren jeder, individuell
geschnittenen, Wohnung befinden sich das Bad, die Küche, sowie
ein Abstell- und Anschlussraum. Diese Räume werrden über den
Hauptraum der Wohnung erschlossen, der zugleich das Wohn- und
Esszimmer beinhaltet. An den Wohnraum ist jeweils eine Loggia angeschlossen. Lediglich bei den beiden äußeren Wohnungen sind die
Nebenräume mit natürlicher Belichtung.
EG
Äußere Erschließung : 2145 qm
Innere Erschließung:
790 qm
Wohnfläche:
5754 qm
Konstruktionsfläche 2517 qm
Bürofläche:
150 qm
Abstellfläche:
713 qm
Sanitärfläche: 678 qm
Gemeinschaftsfläche:
735 qm
Loggien:630 qm
Außenfläche:
188 qm
86
Wohnhochhaus Oslo
Steckbrief
MAD Architekten
Tanja Rudde, Ann-Lena Fleck
Ort:Oslo, Norwegen
Architekten:
MAD Arkitekter
Fertigstellung:
März 2013
Nutzungsprofil:
Apartments (Sockelge-
schoss: Öffentlich)
Geschosse oberirdisch: 15
Höhe:54 m
Grundfläche:
11 m x 90 m
Höhe: 54 m
Anzahl Wohnungen: 76
Größe Wohnungen: 37–105 m²
Sondernutzungen: 3300 m² Gewerbeflächen
BGF: 15 500 m²
Nutzfläche:
14 200 m²
87
Bauherr: Oslo S Utvikling AS
Projektleitung: Vedal Prosjekt AS
Tragwerksplaner: Multiconsult AS
Landschaftsarchitekten: Grindaker AS
Akustikberater :Multiconsult AS
Energieberater: Erichsen og Horgen AS
Elektroberater: ECT AS
Fassade der Gewerbeetagen: Flex Fasader AB
Baumeister: Haga & Berg Entreprenør AS
Betonarbeiten: Bundebygg AS
Fenster und Glastüren der Wohnetagen: Nordvestvinduet AS
Fahrradständer: Tangen Maskin
Vorderansicht
Rückansicht
88
89
Osl
oer
Hau
ptb
ahn
hof
Plan, Grafik, Renderin, Foto, usw...
Ränder einhalten!
Ope
Dro
rha
nni
us O
slo
ng
Euf
em
ias
Tor
100 m
Lageplan
Der für das Opernviertel entwickelte Masterplan ist
das Ergebnis eines internationalen Wettbewerbs im
Jahr 2003, wo das Barcode-Konzept von MVRDV, ALabor und DARK Arkitekter gewählt wurde.
Vorgaben für die Volumenkörper wurden aufgestellt
um die volle länge des Grundstückes auszunutzen.
Das Gebäude muss sich über die volle Länge erstrecken, eine rechteckige Form besitzen und es sollen
einheitliche Materialien verwendet werden. So bilden
die Gebäudeblöcke ein externes Netz aus Gehwegen.
In den unteren Geschossen befinden sich öffentliche
Passagen bestehend aus Restaurant, Fitnessräume,
Büro- und Verkaufsräume mit dem Ziel, städtisches
Leben und Interaktion zu fördern
Als ein außergewöhnliches Ergebnis ist der Entwurf
von MAD zu nennen: weniger als 30 Meter breit und
von Bürohochhäusern flankiert mit ihren dunklen
Fassaden sticht dieser besonders hervor.
Von der Südostseite wird das Gebäude komplett vom
Nachbarn verschattet, jedoch durch die abgestuften Volumen erhält das Gebäude Tageslicht von der
Ostseite.
Außerdem legen die Vorschriften den Abstand zwischen den Wohnungen und benachbarten Gebäuden
fest und legen die Parameter fest für die extremen
Proportionen des Operviertels.
Einbindung in die Umgebung
Das Opernviertel ist ein zentraler Bezirk in Oslo.
Der Platz befindet sich zwischen dem Osloer Hauptbahnhof und dem Dronning Eufemias Tor; eine neue
Straße, die Ost und West verbindet.
Das Opernviertel besteht aus 12 Gebäuden und wird
10 000 Büroarbeitsplätze und 500 Wohnungen
bieten.
Alle Gebäude beinhalten das Barcode-Prinzip: lange,
schlanke Hochhausvolumen mit zwischenliegenden
Sichtachsen.
90
91
Gebäudekundliche Analyse
Allgemein
- Abmaße des Gebäudes: 7,80m breit und 90m lang, am schmalsten Punkt weist die Breite ein Maß von 6 m auf
- Das Grundstück ist 11m breit
- zählt zu den weltweit schlankesten Apartment Blocks
- der Sockel besteht aus zwei gewerblichen Ebenen, diese beherbergen Restaurants, Fitnessräume, Büro- und Verkaufsräume
- Über den öffentlichen Ebenen befinden sich 13 Wohngeschosse, auf einer Ebene befinden sich sechs unterschiedlich geschnittene Apartments, zu jedem Apartment gehört ein Balkon, zusätzlich gibt es gemeinschaftliche Dachgärten
- Die Erschließung findet über drei Treppenkerne statt, pro Ebene werden jeweils zwei Apartments
erschlossen
- Der große Dachgarten beherbergt Sitzgelegenheiten mit Tisch sowie pflanzliche Anlagen in festen Kübeln, dies lässt verschiedene Privatbereiche entstehen
- der Blick Richtung Süden bietet ein Panorama auf den Hafen des Flusses Akerselven und die Oper,
- der nördliche Blick richtet sich auf den Bahnhof
- Die Apartments der zweiten Etage haben zusätzliche private Dachterrassen
92
93
Fassade
- Auflösen der Fassade in Loggien, hierdurch entsteht
eine abwechslungsreiche Fassade
- Die innere Gebäudehülle besteht primär aus einer
Holzfassade, eine verschiebbare Vorhang-Fassadenelemente aus eloxiertem Aluminium, dienen als
Sonnen- und Sichtschutz und bilden die äußere
Fassade
- Das Material des Holzes hebt den wohnlichen
Charakter (im Kontrast zu dem Aluminium)
- Die Aluminium-Fassade definiert das
Erscheinungsbild des rechteckigen Barcode Bodys
- Das System des Sonnenschutzes ist auf den
Bewohner abgestimmt, dieser kann sowohl seine
individuellen Licht bedürfnisse regulieren als auch
seine Privatsphäre zum öffentliche Raum abgrenzen
- Durch bewegliche Fassaden Elemente verändert
sich die Architektur nahezu täglich
- Die eloxierten Aluminium Elemente sind so
entworfen das Blicke von Innen nach Außen möglich
sind, das Licht gefiltert wird und interessante
Muster auf die organische Holzfassade wirft
- Die Fassade weißt unterschiedlich große Öffnungen
auf, die Loggien befinden sich vorwiegend an der
Ostfassade und zu den kurzen Nord- und Südfassa
den
- Die längliche Ost-Fassade weist die Besonderheit
einer Zick-Zack Form auf, dadurch entstehende
Freiräume hinter der Vorhangfassade bilden
unterschiedlich große Loggien für die einzelnen
Apartments, von tiefen Balkon- Bereichen bis hin zu
einer Art französischen Balkon durch Schaffung
eines Balkons entsteht ein Übergang zwischen
Innen- und Außenbereich (Umgebung)
- die schräg verlaufenden Wände sollen den Blick
lenken, anstelle des Blicks auf die gegenüberliegenden Gebäude
- gegenüber der Ostfassade befindet sich ein
treppenstufenförmigen Gebäude, dies wirkt sich
positiv auf die Belichtung auf das MAD-Konzept aus
94
Wohnungen
- Pro Geschoss findet man sechs in Größe und
Zuschnitt unterschiedliche Apartments.
- Jede Wohnung verfügt über einen separaten
Balkon, der durch gemeinschaftliche Dachgärten
ergänzt wird.
- Die zick-zackförmig verlaufenden holzverkleideten
Fassaden zonieren die Außenbereiche, die von tiefen
Terrassen bis hin zu schmalen französischen
Balkonen variieren.
- Die Nutzfläche beträgt 482 m² (Wohnen und
Erschließung
- Die Wohnfläche insgesamt pro Geschoss 375m²
(80% der Nutzfläche) und die Erschließung 95m²
(20% der Nutzfläche)
95
Wohnungstypen:
2x
4-Zimmer-Wohnung (großzügiger offener Wohn Essbereich, zwei Bäder)
2x
3-Zimmer-Wohnung (offener Wohn-Essbe-
reich, 1 Bad, +Ankleidezimmer)
2x
2-Zimmer-Wohnung (offener Wohn-Essbe-
reich, 1 Bad)
Geschosse
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Fitnessstudio
Passage
Ladenfläche
Restaurant
Terrasse
4-Zimmer-Wohnung
3-Zimmer-Wohnung
2-Zimmer-Wohnung
Balkon
Dachgarten
96
2-Zimmer-Wohnung
1 Wohnküche
2 Bad
3 Schlafzimmer
4 Diele
5 Balkon
6 Arbeits-/ Kinderzimmer
7 Küche
8 Wohnraum
97
4-Zimmer-Wohnung
1 Wohnküche
2 Bad
3 Schlafzimmer
4 Diele
5 Balkon
6 Arbeits-/ Kinderzimmer
7 Küche
8 Wohnraum
98
Analyse der Baukonstruktion und
Tragwek
- Hauptkonstruktion besteht aus bewehrtem
Stahlbeton
- Die drei massiven Erschließungskerne zwischen den
Wohneinheiten garantieren eine Aussteifung über
die komplette Breite der Konstruktion.
- Es gibt zwei Fassaden; zum einem gibt es die Innere,
die tragende Fassade aus Stahlbeton und die
Äußere Aluminium Vorhangfassade
- Die tragenden Stahlbetonelemente sind von außen
mit Holz verkleidet und im Inneren verputzt
- die Erschließungskerne und Stützen dienen der
vertikalen Lastabtragung, die Außenwände tragen
die vertikalen Lasten
99
Brandschutz
- Durch die drei massiven Erschließungskerne, sind ,
sogleich die erforderlichen Fluchtwege
gewährleistet.
- Die Kerne sorgen nicht nur für die gewünschte
Tragfähigkeit, sondern trennen das Wohnhochhaus
auch in vier Brandabschnitte.
- Die Fluchtwege erfolgen über die zwei nebeneinader
liegenden baulich getrennten Treppenhäuser
- Die Treppenhäuser sind direkt von außen zugänglich
100
Energiekonzept
101
Passive Maßnahmen
Materialien
- Um ganztags vom Sonnenlicht zu profitieren,
orientieren sich alle Wohnräume und Balkone nach
Südosten.
- Großzügige Glasschiebetüren und Deckenhöhen von
2,70m unterstützen diesen Effekt.
- Schlafräume und Bäder sind entlang der
verschatteten Nordwestfassade angeordnet.
- Eine Außenhaut aus perforiertem eloxiertem
Aluminium in Form beweglicher Fassadenelemente dient als Sonnen- und Sichtschutz und
definiert schließlich die Konturen des rechteckigen
Baukörpers.
- vor den Fenstern sind Niederflurkonvektoren
angebracht, welche die Apartments beheizen
- Holz = nachwachsender Rohstoff
geringer Primärenergiefaktor
langlebiger Baustoff
natürliche CO² Speicher
wohnlicher Charakter
- Aluminium = langlebiger Rohstoff
hoher Primärenergieaufwand
sehr geringer Wartungsaufwand
leichter Rohstoff (verringert Transportkosten und wirkt sich auf die Konstruktion positiv aus)
gut recyclebar durch 85 % Rückführung in
den Kreislauf
- durch die stark unterbrochene Stahlbetonwand
durch großflächige Fenster ensteht ein
besondere Bezug zum Außenraum und lässt die
Wohnfläche größer erscheinen
- Brüstungenselemente sind offen gestaltet, sodass
sie die Blickbeziehung zum Außemraum zulassen
- durch die offen gestalteten Wohn und Essbereiche
entfallen weitere Verkehsflächen und ermöglichen
größere Nutzflächen
- Der Bodenbelag unterstütz den fließenden
Übergang zwischen Innen- und Außenbereich
(Balkon)
102
High Rise Wienerberg
Frederik, Ehling
Das Hochhaus liegt am Hang des Wienerberg, in der
Nähe von drei weiteren Wohnhochhäusern. Ungewöhnlicher Weise beherberget dieses Projekt geförderten Wohnbau in einem 101 Meter hohen Gebäude
auf einer Grundfläche von 16 mal 40 Metern.
Die breiten Fassaden- und Modulsysteme des Designs
ermöglichen variable Grundrisse.
Gebäudetechnik sind in nur zwei Hauptkanälen konzentriert, die den Zugang zur Wohnung über Versorgungsleitungen an jedem beliebigen Punkt haben und damit
unbegrenzte Freiheit der Grundriss ermöglichen.
Die beiden Fluchttreppen sind extrem Raumökonomisch organisiert. Die Sturz freien Innenwände schaffen eine ungewöhnliche Gefühl der Raumfluss, indem
alle Türen, Durchgänge und Fenster über die gesamte
Raumhöhe gehen.
Auf der Süd- und Westseite, schafft ein 1,8 -Meterbreiter Balkon eine Art von Doppelschicht-Fassade.
103
Eine kalte Haut aus Glas, mit einer weißen Balken Grafik gedruckt. Diese befindet sich vor der isolierenden
Haut.
Aufgrund der Tatsache, dass die Wohnräume zu diesen
Seiten orientiert sind, ist die thematische Behandlung
mehr als nur eine formale Geste. Die Fassade bringt
die inhaltliche Funktion dahinter zum Ausdruck.
Im Norden und Osten ist das Gebäude von einem dunklen, fast schwarzen Gesicht geprägt. Introvertiert und
verschlossen, was die Schlafbereiche widerspiegeln
soll. Ein wesentliches Merkmal dieser Fassade sind die
weit nach vorne vorstehenden 1,5 -Meter- Schilde, die
in einem scheinbar zufälligen Muster verteilt sind.
65
Addresse
Carl-Appel Straße 7
A-1100 Vienna
Kategorie
Hochhaus, Wohnen
Status
Gebaut
Geschossfläche
16.600 m²
Gesamtgrundfläche
23.200 m²
Volumen
69.600 m³
Grundstücksfläche
5.495 m²
Grundfläche
720 m²
Höhe
101,7 m
Geometrie
40 m x 16 m
Apartments
204
Geschosse
34
Kellergeschosse
2
105
Wienerberg
40
m
16
m
Lageplan Wien
106
Wienerberg Hochhäuser von DMAA
Sozialer Wohnungsbau auf dem Wienerberg. In direkter Nachbarschaft zu weiteren Hochhäusern plante
Delugan Meissl Associated Architects einen 101,7m
hohen Wohnturm mit Baukosten von ca. 1700€/m².
Das Entwurfkonzept sieht einen inneren Kern vor,
der alle notwendigen Funktionen auf nimmt und zwei
Treppenhäuser, Aufzüge und Funktionsschächte beherbergt. Durch die Zentrale Lage und die einseitige
Orientierung der Wohnungen ergibt sich ein komplett
frei bespielbarer Raum, der nach belieben die Wohnungen einteilen kann. Es gibt zwei Fassadentypen. Der
eine ist mit weiß bedrucktem Glas an die Vorgelagerte
Balkonzone fixiert und sorgt für eine großzügige Belichtung, der andere befindet sich rückseitig an der
Nord- und Ostseite des Hauses und hat einen dunklen, fast schwarzen Look. Dieser soll im Gegensatz zum
ersten die introvertierten Räume widerspiegeln und
ist zusätzlich mit unregelmäßig verteilten 1,5m langen
Metallschilde versehen.
107
Luftbild aus Richtung Süden
Luftbild aus Richtung Osten
108
Schnitt quer
109
Grrundriss Regelobergeschoss
Grrundriss Erdgeschoss
110
Haupteingang vom Platz
64
Nutzflächenlegende
Nutzflächen
HNF [Schlafen]
BGF
683,88m²
NNF [Bad, WC]
HNF
420,07m² (+ 82,39m² Balkon)
vermietbare
Fläche
HNF [Wohnen]
VF
92,57m²
Balkon
KF
88,85m²
VF [öffentlich, nicht vermietbar]
vermietbare Fläche/BGF
73,5%
KF [Schacht]
KF [Wand]
112
Fluchtkonzept
Die Entfluchtung der Wohnungen erfolgt aufgrund der
Höhe über 22m nach innen über den Kern. Dieser besitzt zwei gleichwertige Fluchttreppenhäuser, die auch
im Regelbetrieb zur Erschließung genutzt werden.
Beide Treppenhäuser sind über die Vorgelagerte Verkehrsfläche beliebig zu erreichen und durch den Aufzugsbereich getrennt. An beiden Treppenhäusern befinden sich jeweils drei Wohnungen mit etwa gleichen
Grundflächen. Zentral zwischen den Treppenkernen
liegen die drei Aufzugschächte.
Die Vertikale Entfluchtung erfolg also ausschließlich
über den inneren Kern. Eine Rettung über den Balkon
in den unteren Geschossen wäre möglich, jedoch für
das Fluchtkonzept nicht notwendig.
Der Austritt aus den Treppenhäusern erfolgt im Erdgeschoss über eine Schleuse auf den Platz auf der
Nordseite des Komplexes.
Fluchtwegkonzept vertikal
113
Fluchtwegkonzept Regelgeschoss im OG
Fluchtwegkonzept EG
114
Konstruktion und Material
Das Gebäude besteht aus einem Inneren Kern, der alle
funktionalen notwendigen funktionalen Aufgaben übernimmt. Er beherbergt zwei identische Treppenhäuser,
die Aufzugsanlangen, sowie zwei Schächte mit Steigleidungen. Die Bauweise ist Stahlbeton und wurde als
Ortbeton angefertigt. Als verlängerte Achsen gibt
es dazu noch vier Schotten. Die Außen- und inneren
Trennwände sind ebenfalls in Massivbauweise errichtet, jedoch aus Betonfertigteilen gefügt.
Die Süd-Ost- und Süd-West-Fassaden haben einen
vorgelagerten Balkon, der mit einer kalte Stahlkonstruktion dem Gebäude vorgelagert ist. Als Fassadenbekleidung wurde ein weißbedrucktes Glas verwendet,
dass von außen betrachtet einen flächigen und recht
geschlossenen Eindruck macht, vom Innenraum jedoch äußerst hell und offen erscheint (siehe Foto „Balkon mit bedrucktem Glas an den Südfassaden“).
115
Perspektive Foyerbereich EG
Ansicht vom gegenüberliegenden Hochhaus
116
Balkon mit bedrucktem Glas an den Südfassaden
64
Fassadenschnitt vertikal
Fassadenschnitt horizontal
120
1 Bligh, Sydney
Evgenij Ott
Nicolas Besseda
1 Bligh Street, Sydney NSW, 2000.
Ausführung 2009 - 2011
Baukosten: 182 mio €
Architekten:
Ingenhoven
Bürogebäude: Höhe: 139 m
Geschosse: 30
BGF: 45.000 m²
vermietbare Nettofläche:
42.700 m²
GFZ:15
GRZ:0,5
Gesamkosten: 121
260 millionen €
65
Städtebauliche Analyse
Das Bürohochhaus mit seiner elliptischer Form liegt
leicht gedreht im Straßenraster, so dass alle Büros
einen direkten Blick auf den Hafen von Sydney und die
berühmte Harbour Bridge haben. Ringsum ist er von
weitaus höheren Gebäuden umgeben und hat doch
freie und voraussichtlich unverbaubare Sicht Richtung
Sydney Cove und Harbour Bridge, wo sich vorwiegend
flachere, historische Bauten anschließen.
Sehr zentral gelegen und dadurch auch optimal angebunden steht das Bürogebäude and der Kreuzung
O´Connell Street und Bent Street. Von hier aus kann
es mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus, U-Bahn
und sogar mit der Fähre erreicht werden.
Dieser Teil der Stadt ist in Bezug auf kulturelle Einrichtungen und Freizeitmöglichkeiten sehr gut entwickelt.
Auch die Lage am Wasser macht diesen Ort sehr attraktiv.
123
Das 1 Bligh Bürogebäude liegt im Herzen des Finanzviertel in Sydney. Nicht weit von der Bucht an der
sich auch das berühmte Opernhaus befindet. Auf der
rechten Seite liegt der großangelegte Park mit Botanischem Garten. Links davon befindet sich der Pier und
einigen kulturellen Einrichtungen, wie Theater und viele kleineren Parkanlagen. In unmittelbarer Umgebung
sind viele Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und Hotels anzutreffen.
Mit dem Entwurf stellten die Architekten die Bedürfnisse der Nutzer- wie den Ausblick aller Büros in den
Fokus. Die großzügige und offene Fassade bietet viele
Möglichkeiten für Ausblicke in die Umgebung.
Außerdem war der Aspekt der öffentlichen Nutzung
von großer Bedeutung für die Architekten. Die Exponierte Lage und die Form des Bürogebäudes sollte die
Fußgänger in das Gebäude leiten und zum Verweilen
auf den Treppenstufen oder dem Café im Erdgeschoß
einladen.
124
Verschattung
Nordhalbkugel
Im Osten geht die Sonne auf,
im Süden steigt sie hoch hinauf,
im Westen wird sie untergehn,
im Norden ist sie nie zu sehn.
Südhalbkugel
Im Osten geht die Sonne auf,
im Norden steigt sie hoch hinauf,
im Westen wird sie untergehn,
im Süden ist sie nie zu sehn.
Die umgebende Stadtstrucktur ist sehr dicht und
vergleichsweise höher als die des 1Bligh Buildings.
Dadurch ist es die meiste Zeit des Tages durch die
Nachbargebäude verschattet. Wiederrum wird aber
auch die angrenzenden niedrige Bebauung durch das
Bürogebäude vor der Sonne verdeckt.
125
EInbindung in die Umgebung
Der Neubau steht rund 500 Meter vom Südufer des
Hafens entfernt an einer städtebaulichen exponierten
Stelle. Auch 1 Bligh selbst ist mit seinen 139 Metern
kein Riese; die Höhenbeschränkung ergab sich aus der
Vorgabe, dass angrenzende Freiflächen nicht stark zu
beschattet werden durften.
126
Grundrisse
Die Bebauungsvorschrift sahen eigentlich ein mehrgeschossiges, bis an die Straßenkante reichendes
Sockelbauwerk vor, das teilweise öffentliche Nutzung
enthalten sollte. Die Architekten überzeugten die Behörden hingegen, das Prinzip Öffentlichkeit hier auf die
Spitze zu treiben: Die Erdgeschossfassade ist gegenüber den Obergeschossen zurückgesetzt, das öffentlichen zugängliche Erdgeschoss enthält lediglich ein
Café sowie den Empfangstresen und die Zugänge zu
den Aufzügen.
Das Gebäude ist nach Norden, Richtung Hafen orientiert. Die Bürogrundrisse sind auf maximale Aussicht
hin ausgelegt: Statt eines zentralen Kerns in der Mitte,
so wie es üblich bei den anderen Bürohäusern ist, platzierten Ingenhoven/Architectus die Vertikalerschließung an der Südseite des Gebäudes.
127
65
Flächenanalyse
Zu 92% sind die Geschossflächen als Nutzfläche vermietbar und erreicht dadurch einen ökonomischen
Effizienz Bestwert, lediglich 8% sind Neben- und Verkehrsflächen. Nur zwölf Stützen unterteilen die 1630
m² großen Büroflächen; davon sind 1000 m² völlig
stützenfrei, um eine hohe Flexibilität in der Raumeinteilung zu gewährleisten
NFP
NFÖ
NNF
VF
129
130
Schlankheit
131
Citigroup
Centre
Chifley
Tower
Governor
Phillip
Tower
Ernst &
Young
Tower at
Latitude
Aurora
Place
Grosvenor
Place
Australia 1 O‘Connell
Square
Street
Tower
1 Bligh
Street
243 m
241 m
227 m
222 m
219 m
180 m
170 m
166 m
139 m
50
50
54
45
41
45
46
36
30
Tragwerk
• Tragende Struktur - Stb-Stützen
Stb-Decken
2 Stb-Kerne
• Vorgehängte zweischalige Glasfassade
Geschosshöhe - 4,5 m
Atriumhöhe - 120 m
132
Details
133
Details
134
Flucht- und Rettungswege
135
Belichtungskonzet
• Außenfassade - zwieischalige Glasfassade mit
integriertem Sonnenschutz
(automatisch gesteuert)
• Innenfassade - Verbundsicherheitsglas mit einer
Low-E-Beschichtung
(Lichttransmissionswert - 60%)
136
Lüftungskonzept
137
Energiekonzept
• 500 m2 Solarzellen auf dem Dach
• Wasserkühlung in den Decken
(mit Grundwasser gespeist)
• Lüftungsanlage
• Kraftanlage (Erdgas)
• Kläranlage für das Brauchwasser
138
139
Verwaltungs- und
Ausbildungszentrum
der Deutschen Olivetti
Stefan Schmidt
Nik Beiler
Eiermann an seine Mitarbeiter
Daten
Bei diesem Bau bin ich einzig und allein an der letzten
Perfektion gedanklicher wie sachlicher Art interessiert.
Fertigstellung:1972
Nutzungsprofil:Büro
Gebäude:
Turm I
Geschosse oberirdisch:
12 FB höchster Aufenthaltsraum: 36m Höhe:
52m
BRI:19.163m3
BGF:4.293m2
NGF pro Regelgeschoss:
605m2
Regelgeschosshöhe:
2,60m
1
Das ist eine Einstellung, die heutzutage im Zeitalter
der sogenannten Rationalisierung nicht mehr opportun ist und unter deren Folgen alle zu leiden haben.
Auch Sie, auch ich, wobei ich nur hoffe, dass die Erwartungen die wir für diesen Bau empfinden, trotz aller Mühsal einen Lohn bringen können, der für unser
Leben und für unsere gemeinsame Tätigkeit nicht ohne
Bedeutung sein wird.“
Egon Eiermann 1904-1970 Bauten und Projekte
1
141
Turm II
14
42m
57m
23.621m3
4.993m2
632m2
2,60m
Bauherr
Deutsche Olivetti
Architektur
Urheber: Prof. Dr. Egon Eiermann, nach seinem Tod
durch die Planungsgruppe Olivetti, Büro Rudolf Wiest
weitergeführt.
Modernisierung durch Pielok Marquardt Architekten
Städtebauliche Analyse 1
Die Frankfurter Bürostadt Niederrad ist ca 144 ha
groß und ungefähr acht Straßenkilometer vom Stadtzentrum entfernt.
Der Masterplan der 1962 entstand sah eine aufgelockerte Hochhauswiese im grünen vor um eine attraktive Alternative zur verkehrsbelasteten Innenstadt zu
bieten.
Im Nachhinein wurde deren Umsetzung wegen
schlechter öffentlicher Verkehrsanbindung, wenig
Wohnbauten und Einkaufsmöglichkeiten und einer zu
unbelebten Atmosphäre nicht wirklich akzeptiert.
Nach einem Büroleerstand von 25% im Jahr 2007
beschloss die Stadt, durch Umnutzung, Nachverdichtung und Planung von Spielplätzen, Grünstreifen und
Radwegen, die in die Jahre gekommen Monostruktur
aufzulockern.
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Städtebauliche Analyse 2
Folgende Forderungen und Bedingungen haben die
Konzeption stark beeinflusst:
1
1.
das Grundstück, das nahe der Autobahn in unmittelbarer Nachbarschaft eines 50m hohen Scheibenhauses
liegt und mit 18400m2 Fläche knapp bemessen war;
2.
ein differenziertes Raumprogramm, das für 350 ständige Mitarbeiter und für 150 wechselnde Lehrgangsteilnehmer normale Verwaltungsbüros und zwei Schulen mit 17 Klassen unterschiedlicher Größe forderte
sowie ein Verkaufsbüro, Ausstellungsräume, Werkstätten, Lagerräume, eine Datenverarbeitungsanlage,
eine Kantine, Freizeiträume, ein Gästehaus mit 140 bis
150 Bettenzimmern, drei Wohnhäuser und 200 Einstellplätze;
M 1:5000
3.
die Baubestimmungen, die forderten, dass die befestigten Hofflächen nicht größer als 20% Prozent der
Grundstücksfläche sein durften (eine Bedingung, die
dazu führte, die Hälfte der geforderten Einstellplätze
in Garagen unter dem Gebäude unterzubringen) und
dass die üb erbaute Fläche nur die Hälfte der Grundfläche betragen durfte (eine Bedingung, die zum Bauen in
die Höhe führte).
Diese Bedingungen führten dazu, zwei Hochhäuser
so nah wie möglich an einen Flachbau heranzurücken,
wodurch die Bebauungsgrenzen und Grenzabstände eingehalten werden konnten, sie jedoch wegen ihrer unterschiedlichen Konstruktionen nicht aus dem
Flachbau herauswachsen zu lassen.
Egon Eiermann 1904-1970 Bauten und Projekte
1
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Flächenanalyse
Im Erdgeschossgrundriss ist im linken Teil des Flachbaukomplexes der Empfangs- und Gästebereich angelegt. Oberhalb befindet sich das Gästehochhaus, besser bekannt als Olivetti 1.
Im größeren Teil des Flachbaus, rechts im Bild, befindet
sich das Ausbildungszentrum mit Anschluss an das
Bürohochhaus Olivetti 2.
Beide Komplexe werden an der Ostseite über die beiden gleichartigen Eingangsbereiche erschlossen, die
sich durch markante, weitauskragende Vordächer
auszeichnen.
Grundriss Erdgeschoss
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Grundriss Obergeschoss
Querschnitt Büroturm 1
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Flächenanalyse
BGF-A und B
VF, TF und NF
HNF und NNF
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Brandschutz
Der Erschließungskern ist in F90 ausgebildet und dient
als erster Rettungsweg.
Jeder der beiden Türme verfügt über ein externes
Fluchttreppenhaus welches über den Umgang in der
Doppelfassade von jedem Fenster aus erreicht werden
kann und bildet somit den zweiten Fluchtweg.
Im Verlauf der Sanierung 1995-2000 wurde eine Asbestsanierung und Modernisierung der TGA und vorallem der Brandschutzanlagen durchgeführt und heutigen Standarts angepasst (BMA und Sprinkleranlage).
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Analyse und Erklärung Tragwerk
Die Olivetti Türme 1 und 2 sind als Stahlskelett-Konstruktionen ausgebildet die auf einem massiven Stahlbetonbau mit trichterförmiger Verjüngung ruht, ähnlich
dem Prinzip einer Pflanze mit Blütenkelch.
Der Stahlbetonsockel erstreckt sich bei beiden Türmen oberirdisch über sechs Geschosse und dient innenseitig allen übrigen Etagen als Erschließungskern,
Installationsschacht und der Aufnahme von Horizontalkräften.
Der Kelch Trägt die Vertikallasten der Fassadenkonstruktion nach unten ab und die Decken leiten die Horizontallasten zum Kern.
Ursprünglich war einer der Türme als Hängekonstruktion gedacht worauf jedoch aus Kostengründen verzichtet wurde.
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BAUKONSTRUKTION
Die Fassade der Olivetti-Türme besteht wie bei vielen
Eiermann Entwürfen aus einer außenliegenden, vorgesetzen Stahlkonstruktion mit integrietem Sonnenschutz in Form von Sonnensegeln die unter anderem
auch Schutz vor Schlagregen und Blendung bieten.
Zwischen dem Sonnenschutz und der Glasfassade befindet sich ein umlaufender Umgang der von allen nach
aussen orientierten Räumen als Flucht- und Rettungsweg zu den freistehenden Nottreppentürmen genutz
werden kann und ermöglicht gleichzeitig ein einfacheres Reinigen der Fassaden.
Die Geschossdecken sind Teil der Stahlskelettkonstruktion und bieten im abgehängten Zwischenraum
Platz für integriete Deckenleuchten und TGA.
Fassadenschnitt IBM Stuttgart
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Energiekonzept
Bei den Hochhäusern kann auf künstliche Belüftung
der Büros verzichtet werden, da die gewählte zweischalige Ausbildung der Fassaden das Gebädeinnere
vor Aufheitzung bewahrt. Die Kühlung der Räume im
Sommer wird dadurch erreicht, dass während der
Nacht frische Luft über eine Feinlüftung in den Fenstern durch Schächte im Gebäudekern angesaut und
über das Dach wieder abgegeben wird. Beheizt werden
die Hochhäuser durch Konvektoren an den Fensterbrüstungen. Die Hallenbauten dagegen werden künstlich belüftet und mittels Fußbodenheizung erwärmt.
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Egon Eiermann 1904-1970 Bauten und Projekte
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We point out to the fact that
all copyrights are remaining basically
with the authors of the designs.
msa | münster school of architecture
Sustainable Building Design Studio
Prof. i.V. Hans Drexler
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