www.voe l kl i ng e r - h u ette.o rg www.vo elk lin g er - h u ette.o rg www.vo elk lin g er - h u ette.o rg Ringvorlesung zur Ausstellung Besucherservice +49 (0) 6898 – 9 100 100 Ringvorlesung Eintritt frei bis 19. Februar 2017 Übung der Shaolin-Mönche, Zhengzhou, China, 2004 Fotografie von Steve McCurry in der Möllerhalle Vierarmiger Avalokiteshvara | Ostindien, Bihar, Pala-Periode, 8. Jahrhundert n. Chr. Dunkelgrauer Stein, Höhe 120 cm, Privatsammlung Buddha – 232 Meisterwerke buddhistischer Kunst aus 2.000 Jahren Blick in die Ausstellung, Gebläsehalle Steve McCurry. Buddhismus – Fotografien 1985 bis 2013 Meisterwerke buddhistischer Kunst Die buddhistische Kultur Asiens Die Ausstellung "Buddha. Sammler öffnen ihre Schatzkammern – 232 Meisterwerke buddhistischer Kunst aus 2.000 Jahren" im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zeigt Meisterwerke buddhistischer Kunst aus den vier asiatischen Regionen Südasien, Ostasien, Südostasien und der Himalaya-Region. Sie bietet einen einzigartigen Überblick über die buddhistische Kunst Asiens vom 1. Jahrhundert vor Christus bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Die Exponate stammen ausschließlich aus Privatsammlungen und waren in diesem Umfang noch nie zu sehen. Ein großer Teil der Exponate wird zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Die Ausstellung zeigt zahlreiche extrem seltene und besonders herausragende Meisterwerke. Schirmherr der Ausstellung "Buddha" im Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama. Ein umfangreiches Begleitprogramm flankiert die BuddhaAusstellung: Meditationen mit buddhistischen Mönchen, Qigong-Übungen, Führungen für Kinder und Themenführungen zur buddhistischen Kunst einzelner asiatischer Länder. Zur Buddha-Ausstellung hat das Weltkulturerbe Völklinger Hütte auf dem 600.000 Quadratmeter großen Gelände einen "Pfad der Erkenntnis" mit acht Meditationsstationen eingerichtet. Zusammen mit dem umfangreichen Begleitprogramm öffnet die Ausstellung "Buddha" ein Portal zur buddhistischen Kultur Asiens. Kooperationspartner des Weltkulturerbes Völklinger Hütte ist das Tibethaus Deutschland in Frankfurt am Main. Die Ausstellung "Steve McCurry. Buddhismus – Fotografien 1985 bis 2013" im Weltkulturerbe Völklinger Hütte präsentiert noch bis zum 5. März 2017 einen der weltbesten Fotografen in einer großen Einzelausstellung. Sie zeigt eine besondere Facette des amerikanischen Magnum-Fotografen Steve McCurry – seine Auseinandersetzung mit der Kultur des Buddhismus. Zu sehen sind 40 großformatige Fotos, die Steve McCurry auf seinen zahlreichen Reisen nach Tibet, Indien, Sri Lanka, Myanmar, China, Japan, Thailand und Kambodscha aufgenommen hat. Steve McCurry ist fasziniert von den lebendigen Farben der Mönchsroben, von der Freude, die die Mönche im Umgang miteinander ausstrahlen, von ihrer Hilfsbereitschaft, alles zu teilen, was sie haben. Und von ihrer Gabe etwas Alltägliches in etwas Heiliges zu verwandeln. Katalogbuch zur Ausstellung: 96 Seiten, vierfarbig, Edition Völklinger Hütte, 14,80 € Sammler öffnen ihre Schatzkammern – 232 Meisterwerke buddhistischer Kunst aus 2.000 Jahren bis 19. Februar 2017 täglich ab 10 Uhr (außer 24., 25. und 31. Dezember) Eintritt ermäßigt 13 Euro Eintritt normal 15 Euro Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei Katalogbuch Buddha: Standardwerk zur buddhistischen Kunst, 528 Seiten, vierfarbig, Sonderpreis deutsch und englisch jeweils 29,90 € Meditierender Buddha, Gandhãra, Nordwestpakistan, 2./3. Jh. n. Chr. , H.: 93 cm www.voelklinger-huette.org In Kooperation mit Die Ringvorlesung ist eine Veranstaltung des Weltkulturerbe Völklinger Hütte – Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur mit der Universität des Saarlandes und der Universität Trier. © 2016 Weltkulturerbe Völklinger Hütte Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur Herausgeber: Meinrad Maria Grewenig Redaktion: Frank Krämer, Jocelyne Pallu Gestaltung: Glas AG Konzept: Frank Krämer Bildnachweis: Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Hans-Georg Merkel, Steve McCurry, Referenten Druck: Kern Druck, Bexbach im Weltkulturerbe Völklinger Hütte 25. Oktober bis 15. Dezember 2016 18.30 Uhr, Gebläsehalle Auftaktveranstaltung am Dienstag, 25. Oktober 2016 Alle nachfolgenden Termine ab 3. November finden donnerstags statt >25.10.2016 > Als der Buddha nach Deutschland kam... >3.11.2016 > Wer denkt schon ans Nirvana! >10.11.2016 > Auf dem Weg zur Weltreligion: die Entstehung des Buddha-Bildes >17.11.2016 > Grundlehren des Buddhismus >24.11.2016 > Was gibt es eigentlich zu lachen im Buddhismus? >1.12.2016 > Perspektiven einer buddhistischen Wirtschaftsethik >8.12.2016 > Frauen in der buddhistischen Ordensgemeinschaft >15.12.2016 > Warum blickt der Buddha zurück? 18 Uhr, Buddha Spezial, Themenrundgänge in der Ausstellung www.voelklinger-huette.org www.uni-saarland.de www.uni-trier.de Liebe BesucherInnen des Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Mit "Buddha. Sammler öffnen ihre Schatzkammern – 232 Meisterwerke buddhistischer Kunst aus 2.000 Jahren" öffnet das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ein großes Portal zur Kultur Asiens. Die Ringvorlesung zur BuddhaAusstellung nimmt den kulturellen und künstlerischen Kontext in den Blick, in dem die Kunstwerke stehen. Acht Vorträge von internationalen Experten geben den BesucherInnen Gelegenheit, die Kenntnis über die buddhistische Kunst und Kultur zu vertiefen und mehr über eine Welt zu erfahren, die vielen westlichen Menschen fremd ist. Zu den Themen der Ringvorlesung zählen allgemeine Fragen zur Kultur des Buddhismus: Woran glauben Buddhisten? Gibt es Götter im Buddhismus? Aber auch speziellere Fragestellungen wie die buddhistische Wirtschaftsethik, die Bedeutung von Frauen im Buddhismus oder ein bedeutender Abschnitt der buddhistischen Kulturgeschichte wie die Gandhara-Kultur werden behandelt. Und schließlich erfahren die Zuhörer auch, ob es in der buddhistischen Kultur überhaupt etwas zu lachen gibt. Alle Vorträge, vom 3. November bis zum 15. Dezember finden jeweils an einem Donnerstag ab 18.30 Uhr statt. Alle Vorträge beginnen jeweils ab 18.30 Uhr in der Gebläsehalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Die Auftaktveranstaltung findet Dienstag, 25. Oktober 2016, um 18.30 Uhr statt. Der Eintritt zu der Ringvorlesung ist frei. Vor den Vorlesungen werden, ebenfalls bei kostenfreiem Eintritt, ab 18 Uhr spezielle Themenrundgänge durch die Buddha-Ausstellung angeboten. Die Ringvorlesung zu "Buddha" ist eine Kooperation des Weltkulturerbes Völklinger Hütte mit der Universität des Saarlandes und der Universität Trier. Mein Dank gilt allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an der Vorbereitung mitgewirkt haben, und besonders Frank Krämer, der die Ringvorlesung konzipiert hat. Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig, CEO | Generaldirektor Weltkulturerbe Völklinger Hütte – Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur Donnerstag, 10.11.2016, 18.30 Uhr Jens-Uwe Hartmann Auf dem Weg zur Weltreligion: die Entstehung des Buddha-Bildes Donnerstag, 17.11.2016, 18.30 Uhr Karsten Schmidt Grundlehren des Buddhismus Dienstag, 25.10.2016, 18.30 Uhr Volker Zotz Als der Buddha nach Deutschland kam... Donnerstag, 3.11.2016, 18.30 Uhr Monika Zin Wer denkt schon ans Nirvana! Sorgen und Wünsche buddhistischer Gläubiger im Spiegel der Malereien von Ajanta Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Buddhismus in Deutschland bekannt und sogleich zum umstrittenen Thema. Hegel war skeptisch, Schopenhauer begeistert, und Richard Wagner begann mit der Komposition einer Oper über den Buddha. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen schätzte den Buddhismus, während Kaiser Wilhelm II ihn als gefährlich ablehnte. Der Vortrag gibt einen Einblick in die frühe Begegnung des deutschen Geisteslebens mit dem Buddha und seiner Lehre, wobei bis heute aktuelle Probleme für ein Verständnis des Buddhismus deutlich werden. Reliefs und vor allem Malereien in den Höhlen im zentralindischen Ajanta (1. Jh. v. Chr. und 5. Jh. n. Chr.) gewähren uns Einblicke in das tägliche Leben ihrer Entstehungszeit. Die Malereien zeigen Episoden aus dem Leben des Meisters und seine guten Taten aus früheren Geburten. Die Besucher waren aber nicht nur an erbauenden Geschichten interessiert; die dargestellte Symbolik und die bunte Welt der beschützenden Gottheiten zeigen, dass viele Gebete nicht dem Erreichen der Erlösung, sondern guten Geschäften und der gefahrlosen Heimkehr galten. Der Buddhismus bestand schon mehrere Jahrhunderte, als Künstler erstmals ein Bild des Gründers schufen. Dafür benutzten sie griechisch-römische Götterbilder als Vorlagen. Bereits der Alexander-Zug hatte griechische Kunst und Kultur bis nach Indien mitgebracht, und in römischer Zeit sorgte der Handel auf der Seidenstraße dafür, dass sich die Kulturkontakte fortsetzten. Vor rund zweitausend Jahren erschienen im Nordwesten des heutigen Pakistan die ersten Buddha-Darstellungen. Sehr rasch wurden sie nach Indien und entlang der Seidenstraße über fast ganz Asien verbreitet. Die Begegnung mit buddhistischen Lehren stellt uns vor besondere Herausforderungen. Das beginnt schon mit der Frage, ob Buddhismus überhaupt eine Religion sei. Obwohl Buddhismus zum Teil zu einer Modereligion geworden ist, fehlt oft ein angemessenes Verständnis davon, was den buddhistischen Ansatz ausmacht und wie er sich von anderen Religionen unterscheidet. Woran glauben Buddhisten? Geht es überhaupt darum, etwas zu glauben? Gibt es Götter im Buddhismus? Worin besteht die buddhistische Erlösung? Solche und andere Fragen versucht der Vortrag zu klären, wobei es auch genügend Raum für Fragen und Diskussion geben wird. Prof. Dr. Volker Zotz, Stiftungsratsvorsitzender der Lama und Li Gotami Govinda Stiftung, München Prof. Dr. Monika Zin, Professorin für Indologie, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Prof. Dr. Jens-Uwe Hartmann, Professor für Indologie an der LudwigMaximilians-Universität München | ordentliches Mitglied der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, München Dr. Karsten Schmidt, Religionswissenschaftler, Goethe-Universität, Frankfurt Donnerstag, 24.11.2016, 18.30 Uhr Karl-Heinz Pohl Was gibt es eigentlich zu lachen im Buddhismus? Donnerstag, 1.12.2016, 18.30 Uhr Karl-Heinz Brodbeck Perspektiven einer buddhistischen Wirtschaftsethik Donnerstag, 8.12.2016, 18.30 Uhr Ute Hüsken Frauen in der buddhistischen Ordensgemeinschaft Donnerstag, 15.12.2016, 18.30 Uhr Jeong-hee Lee-Kalisch Warum blickt der Buddha zurück? Die visuelle und die rituelle Bedeutung der außergewöhnlichen Buddha-Figuren aus Ostasien Der Buddhismus gilt als vergleichsweise pessimistische Religion. Seine Kernlehre beginnt mit den "Vier edlen Wahrheiten", von welchen die erste das Leben als Leiden identifiziert. Dies ist nicht gerade eine frohgemute Sichtweise auf das Dasein, und so fragt man sich, was es im Buddhismus überhaupt zu lachen gibt. Auf seinem Weg nach China machte der Buddhismus eine auffällige Entwicklung durch: Denn nun, in deutlichem Kontrast zur seiner früheren Geschichte in Indien, trifft man im chinesischen Kontext – zumindest gelegentlich – auf das Phänomen des Lachens. Die buddhistische Ethik lässt sich einmal kritisch als Überwindung der drei Geistesgifte (Gier, Hass, Verblendung), zum anderen als Ethik des Mitgefühls umschreiben. Geld, Rendite und Konkurrenz lassen sich als soziale Form der drei Geistesgifte dechiffrieren. Eine säkulare Ethik harmoniert hierbei mit dem Buddhismus in der Forderung nach dem Mitgefühl als zentraler Handlungsmaxime. Der Vortrag erläutert diese Fragen an aktuellen Beispielen aus der Wirtschaft und eröffnet auch einige Perspektiven zu einer Überwindung aktueller Krisen. Nach den kanonischen Quellen gründete der historische Buddha Gautama nicht lange nach dem Mönschsorden auch einen Nonnenorden. Seitdem haben Nonnen lange in den verschiedenen buddhistischen Ordensgemeinschaften eine wichtige Rolle gespielt. Im ausgehenden 20. Jahrhundert jedoch existierte nur in der chinesischen Tradition noch ein Nonnenorden, während er in der südlichen (Theravada) Tradition schon vor Jahrhunderten ausgestorben war. Der Vortrag zeichnet diese historische Entwicklung nach und geht ferner auf die zeitgenössischen Bemühungen zur Wiedereinrichtung des Nonnenordens ein: trotz massiver Widerstände orthodoxer Kräfte innerhalb der buddhistischen Ordensgemeinschaften werden heute immer mehr Nonnen in der Theravada Tradition ordiniert und Nonnengemeinschaften beginnen sich erneut zu etablieren. Wir kennen die Buddha-Figuren in Mahāyāna Buddhismus, die in frontaler, fast symmetrischer, herrischer Haltung und in sich ruhend dargestellt sind, wie die Buddhas in der Ausstellung der Völklingen Hütte auch zeigen. In seiner Strenge und Ruhe soll der Buddha den großartigen Meister, den Erhabenen, den hervorragenden Mann des idealisierten Überragenden und universalen Weltenherrscher sowie dessen transzendenten Charakter verkörpern. Jedoch gibt es andere Buddha-Darstellungen in Ostasien, die in einem Moment der körperlichen Drehung nach hinten blickend festgehalten sind. Die Identität und Bedeutung dieser Figuren stellen in der bisherigen Forschung noch ein Rätsel dar. In diesem Vortrag wird versucht, die visuelle und rituelle Bedeutung dieser außerordentlichen nach hinten blickenden BuddhaDarstellungen aus China, Korea und Japan zu erläutern. Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl, Professor i.R., Fachbereich Sinologie, Universität Trier Prof. em. Dr. Karl-Heinz Brodbeck, Hochschule für angewandte Wissenschaften, Würzburg | Hochschule für Politik, München Prof. Dr. Ute Hüsken, Professorin für Südasienstudien, Institut für Kulturwissenschaften und orientalische Sprachen, Oslo University, Norwegen Prof. Dr. Jeong-hee Lee-Kalisch, Lehrstuhlinhaberin der Ostasiatischen Kunstgeschichte im Kunsthistorischen Institut, Freie Universität Berlin