Theaterzeitung März/April 2017

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25.3. bis 21.4.2017
Theaterzeitung
März/April 2017
DIESTUMMESERENADE
ALI CEI MWU N D E R L AN D
KÖNNENK ANINCHENTANZEN?
Urauff ührung
DASBALLETT„ ALICEIMWUNDERLAND“GIBTANTWORT
Ballett von Rosemary Anne Helliwell
und Roland Fister
Weiße Kaninchen können nicht tanzen?
Aber selbstverständlich können sie. Und
wie! Denn beim flotten „CheshireCat-Walk“ hält es niemanden auf den
Plätzen – und so tanzen sie alle gemeinsam mit Alice durchs Wunderland: die
Grinsekatze, der verrückte Hutmacher,
der durchgeknallte Märzhase. Selbst
die gemütlich Pfeife rauchende Raupe
lässt sich vom Rhythmus anstecken –
auch wenn es gar nicht so leicht ist,
zwölf Beinchen zu koordinieren …
Ganz hingerissen vom Zauber des
Wunderlands zeigte sich auch das
Premierenpublikum – und spendete
donnernden Applaus und Bravorufe.
Auch die Presse schwärmte:
Choreografie
Rosemary Anne Helliwell
Bühnenbild und Kostüme
Till Kuhnert
Mit
Jaume Costa i Guerrero
(Lewis Carroll/Raupe/Der Naive),
Lucia Colom/Mireia Martinez
Pineda (Alice),
Federico Frigo (Weißer Hase),
Lauren Limmer
(Alices Schwester/Siebenschläfer),
Manuela Mazzei
(Königin/Ältere Dame),
Jordi Arnau Rubio
(Froschdiener/Raupe),
Natalie Holzinger (Grinsekatze),
Sylvain Guillot
(Dandy/Hutmacher/Raupe),
Takashi Yamamoto
(Märzhase/Raupe/Vogel),
Chih-Lin Chan (Vogel/Raupe),
Lucas van Rensburg/Mathilda
Bihler, Thomas van Rensburg/
Emmy Wank (Igel/Junge),
Mark McClain (König)
Statisterie des Landestheaters
Philharmonisches Orchester
Landestheater Coburg
Nächste Vorstellungen
Freitag, 31. März 2017
Sonntag, 2. April 2017
Mittwoch, 5. April 2017
Freitag, 7. April 2017
Mittwoch, 12. April 2017
Donnerstag, 18. Mai 2017
Donnerstag, 25. Mai 2017
Sonntag, 28. Mai 2017
Dienstag, 30. Mai 2017
Mittwoch, 21. Juni 2017
Donnerstag, 6. Juli 2017
Roland Fister
„Überhaupt stimmen Musik und tänzerische Charakterisierung von Figuren
und Szenerien so überein, dass man
alles um sich vergisst, mit hineinfällt in
dieses Coburger Wunderland. Weder da
noch dort aufgesetzte Kunststücke um
der Virtuosität willen, sondern so selbstverständliche, stimmige Charakterisierung der Figuren, der Tiere, wobei sich
Musik wie Choreografie geschickt aller
gebotener Stile bedienen. “
Coburger Tageblatt
„Dem Landestheater ist mit diesem
zauberhaften Ballett wieder ein großer
Wurf gelungen, der nicht nur in der
Premiere Groß und Klein begeisterte,
sondern sicher auch in all den folgenden
Vorstellungen das Publikum in seinen
Bann ziehen wird.“
Neue Presse
Von Alice bewundert: Flamingos
Hier fehlt doch was: zehn Beinchen nämlich
Auch Blumen können im Wunderland tanzen ...
Chancenlos gegen Alice: die Königin
VONIGELBÄLLENUNDFLAMINGOSCHLÄGERN
ROLANDFISTERKOMPONIERTFÜRCOBURG„ ALICEIMWUNDERLAND“
Roland Fister beweist mit der Uraufführung des Orchester-Balletts „Alice im
Wunderland“ einmal mehr seine musikalische Doppelbegabung. Als Dirigent
ist er mit über 40 eigenen Einstudierungen von Oper bis Musical am Landestheater Coburg seit 2001 eine feste
Größe, von Kritikern und Publikum
gleichermaßen geschätzt.
Als Komponist erregte er erstmals 2013
überregionale Aufmerksamkeit mit der
Uraufführung seiner Musical-Opera
„Dorian Gray“ unter der Regie des
Intendanten Bodo Busse. Dann vergab
das Landestheater erneut einen Kompositionsauftrag, diesmal für ein Ballett,
welches die britische Choreografin
Rosemary Helliwell auf die Coburger
Bühne zaubern sollte. Roland Fister
schrieb für „Alice im Wunderland“ ein
Storyboard, mit dem er auch die Choreografin überzeugen konnte, legte die
Komposition eines bereits begonnen
Musicals „New York“ erst einmal in die
Schublade und begann mit der Komposition.
Seine Musik beschwört im besten Sinne
Hollywoodsound herauf und ist gespickt
mit Einflüssen von Jazz und Swing,
eben ganz Fister. Außerdem arbeitet
Roland Fister ganz bewusst mit charakteristischen Themen für die wichtigsten
Figuren. Alice bekommt gleich zwei
Themen, ein wunderschön verträumtes und lebhaftes Thema – nach dem
Motto: Auf zu neuen Ufern!
Man hört das Nölen der Raupe über die
Störung durch Alice und der Grinse-
katze und stolpert mit ihr musikalisch,
wenn sich ihre vielen Füße bei den
ersten Versuchen, den „Cheshire-CatWalk“ zu tanzen, verheddern. Natürlich
bekommt der König ein Auftrittsthema
mit einer Fanfare und der Hase hoppelt
mit eher hoppeligen Endlosetüden
durch das Bild.
Und so beschreibt Roland Fister
das Thema für das Krocketspiel, zu
dem Alice von der Königin des Wunderlandes eingeladen wird: „Das
Krocketspiel-Thema habe ich sehr filmisch gedacht. Man hört das Ausholen mit dem Flamingoschläger und das
Schlagen an den Igelball. Das Spiel
beginnt mit einer Fanfare – dann warten alle ab und los geht es. Wenn Alice
an der Reihe ist, hört man deutlich,
dass ihr Flamingoschläger nicht steif
bleibt. Mit schnellen Läufen kugelt der
Igel um die Ecken. Dazwischen erklingt
immer wieder das drohende Kopf-abThema der Königin, die durch Schummeln das Spiel zu ihren Gunsten entscheidet.
Je weiter es auf den Schluss zugeht,
umso mehr überlagern sich die
Themen. Ich habe beim Komponieren
im Prinzip immer Verlauf und Struktur, worüber ich mich mit Rosemary
geeinigt hatte, im Kopf gehabt. Wenn
zum Beispiel bei der Teezeremonie der
Siebenschläfer aufgeweckt wird, die
Zeit vergeht, habe ich dies wie auch
das Spiel mit dem Laufrad musikalisch
bedacht.“
Renate Liedtke
FOTO S AN D R E AKR EM P ER H EN N I N GR O S EN B U SC H
Musikalische Leitung
Roland Fister
2
T H E AT E R Z E I T U N G März/April 2017
L A N D E S T H E AT E RCO B U R G
VOMREINENTORENZUMERLÖSER
MATINEE
RICHARDWAGNERS„PARSIFAL“AUFDERGROSSENBÜHNE
ZU„PARSIFAL“
Niemand, der sich für Oper interessiert,
kommt an Richard Wagner vorbei.
Seine musikalischen Gesamtkunstwerke
ziehen damals wie heute die Musikwelt
an, und das sind nicht nur die mehr
als hundertdreißig Richard-WagnerVerbände, die über die ganze Welt verteilt sind. Die Musik Richard Wagners
hat es etwas von einer Droge, der man
sich, hat man sie einmal vernommen,
nicht mehr entziehen kann.
Richard Wagners letzte und tiefgründigste Oper „Parsifal“ führt den Titelhelden auf eine Reise zu der Rittergemeinschaft des Heiligen Gral, in den
Zaubergarten Klingsors und nach Irrfahrten als Heilsbringer zurück ins
Gralsreich.
Die von Titurel gebaute Gralsburg
beherbergte einst zwei Heiligtümer, den
Gralskelch, in dem das Blut Christi am
Kreuz aufgefangen wurde, und den
Speer, der die Wunde schlug. Die Enthüllung des Grals stärkt die Ritter, die
PAR S I FAL
Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner
Premiere
Sonntag, 9. April 2017
16.00 Uhr, Großes Haus
Musikalische Leitung
Roland Kluttig
Inszenierung
Jakob Peters-Messer
dann zu „höchsten Rettungswerken“
fähig sind. Auch Klingsor wollte der
Rittergemeinschaft angehören, wurde
aber abgewiesen und beschloss darauf,
die Gralswelt zu zerstören. Um ihm
Einhalt zu gebieten, zog Amfortas,
Sohn des Titurel, mit dem heiligen
Speer gegen Klingsor, wurde aber selbst
mit diesem verwundet und der Speer
blieb im Besitz von Klingsor. Einem
Orakel zufolge kann nur ein reiner
Tor, der durch Mitleid wissend wurde,
Klingsors Zauber brechen, den Speer
zurück bringen und die Wunde
Amfortas’ heilen. In Parsifal erhofften
die Ritter den Heilsbringer, doch Parsifal stellte bei der ersten Begegnung die
erwartete Frage nicht.
Kundry, die ein Ahasver-Leben führen
muss, weil sie im Vorleben Jesus Christus am Kreuz verlacht hatte, ist in dem
einen Leben Büßerin und Dienerin in
der Gralsgemeinschaft, im anderen
aber Verführerin; Klingsor bezeichnet
sie sogar als „Urteufelin“, „Herodias“
und „Gundryggia“.
Klingsor zwingt Kundry, auch Parsifal
zu verführen und ihn somit von seinem
Heilsweg abzubringen. Parsifal stößt
zwar Kundry von sich, aber das Mitleid,
das er bei ihrem Kuss mit Amfortas,
den sie ja auch verführt und damit verwundbar gemacht hatte, spürt, macht
ihn mitleidig wissen und bringt damit
das Zauberreich Klingsors zum Einsturz. Parsifal stellt die Einheit von
Speer und Gral wieder her, führt damit
auch das männliche und weibliche
Prinzip wieder zusammen. Er wird zum
neuen König gesalbt und schließt die
Umringt von Klingsors Zaubermädchen: Parsifal
Wunde von Amfortas. Nur ein unschuldiger Menschen, der „reine Tor“, konnte
die Erlösung bringen.
Wir leben in einer Gesellschaft, die
zunehmend das Mitleiden verlernt hat.
Man kann fast von einer Globalisierung
der Gleichgültigkeit sprechen. Und hier
hat „Parsifal“ wohl seinen aktuellsten
Zeitbezug. Es ist vor allem der Mitleidsgedanke, der Wagner, ausgehend von
der Philosophie Schopenhauers, treibt.
Die Läuterung Parsifals vom reinen
Toren zum Gralskönig erfolgt über die
Fähigkeit des Mitleidens. Wagner tritt
im „Parsifal“ für Gewaltlosigkeit und
die Versöhnung von Mensch und Natur
ein und er fragt nach einer Religion in
einer irreligiösen Zeit, die nicht dogmatisch ist. Sein Versuch einer Synthese indischer und christlicher Religion
kann die Anregung zu einem interreligiösen Dialog sein, den wir heute besonders intensiv zu führen haben.
Auch für Regisseur Jakob Peters-Messer
ist dieser Gedanke der Empathie bei der
Suche nach dem Sinn des Lebens ein
ganz wichtiger Aspekt in seiner Inszenierung.
Richard Wagner komponierte den
„Parsifal“ ausschließlich für die akustischen Gegebenheiten des Festspielhauses in Bayreuth und die Oper durfte
bis 1913 nur dort aufgeführt werden.
Heute begeistert der Klangzauber des
„Parsifal“ ein weltweites Publikum und
auch auf der Coburger Bühne des Landestheaters hält die Oper Einzug. Dank
des großzügigen Sponsorings der Firma
Brose ist es möglich, diese Produktion
zu realisieren, und neben unserem
großartigen Ensemble Gäste von internationalem Ruf für diese Produktion zu
verpflichten. Ein Opernereignis, das
man sich nicht entgehen lassen sollte.
Renate Liedtke
Erfahren Sie Interessantes und Hintergründiges zur bevorstehenden Premiere von Richard Wagners „Parsifal“: In
einer Einführungs-Matinee informieren
Generalmusikdirektor Roland Kluttig,
Regisseur Jakob Peters-Messer und
Musikdramaturgin Renate Liedtke über
den Komponisten und die Entstehung
des Werkes, über die Interpretationsansätze und das Inszenierungskonzept für
das Landestheater Coburg und gewähren einen Blick auf Modellbilder der
Bühnenrealisierung. Natürlich freuen
sich die drei auch auf Fragen und eine
rege Diskussion mit dem Publikum der
Matinee.
Michael Lion, der die Rolle des Gurnemanz übernommen hat, wird seine
Partie mit einer musikalische Kostprobe
vorstellen. Eine Besonderheit: Im
Anschluss an die Matinee eröffnet der
Coburger Oberbürgermeister Norbert
Tessmer eine Sonderausstellung des
Puppenmuseums. Unter dem Titel
„Vorhang auf!“ werden vom 26. März
bis zum 25. Juni 2017 im Coburger
Puppenmuseum Bilder und Modelle von
Theaterkulissen der Coburger Malerfamilie Brückner ausgestellt.
Renate Liedtke
Matinee zur Premiere
Parsifal
Sonntag, 26. März 2017
11.00 Uhr, Großes Haus
Eintritt frei
Bühnenbild und Lichtgestaltung
Guido Petzold
Kostüme
Sven Bindseil
EINEMMYTHOSAUFDERSPUR
Mit
Michael Bachtadze (Amfortas/
Klingsor), Felix Rathgeber (Titurel/
2. Gralsritter), Michael Lion
(Gurnemanz), Roman Payer (Parsifal),
Tünde Szaboki (Kundry),
Nadja Merzyn (1. Knappe),
Verena Usemann (2. Knappe),
Dirk Mestmacher (3. Knappe),
David Zimmer (4. Knappe),
Kora Pavelic (Alt-Solo)
Julia Da Rio, Anna Gütter, Verena
Usemann, Ana Cvetkovic-Stojnic,
Nadja Merzyn, Kora Pavelic
(Klingsors Zaubermädchen)
Chor und Extra-Chor des
Landestheaters
Philharmonisches Orchester
Landestheater Coburg
ZWEITÄGIGESSYMPOSIUMZU„PARSIFAL“INBAMBERG
Nächste Vorstellungen
Donnerstag, 13. April 2017
Sonntag, 16. April 2017
Sonntag, 23. April 2017
Sonntag, 30. April 2017
Donnerstag, 15. Juni 2017
Sonntag, 18. Juni 2017
Sonntag, 25. Juni 2017
FOTO S AN D R E AKR EM P ER G U I D OP E TZO LD
Mit großzügiger Unterstützung der
Brose Unternehmensgruppe
Parsifal. Noch heute sprechen Anhänger wie Kritiker den Titel von Richard
Wagners letztem Bühnenwerk mit Ehrfurcht aus. Von seinem Schöpfer selbst
als Bühnenweihfestspiel bezeichnet
steckt der „Parsifal“ voll religiöser und
mythologischer Symbole. Und Symbole, ob nun im Text, in der Musik oder
auf der Bühne, wollen – zumindest zu
einem Teil – entschlüsselt sein, um die
ganze Bandbreite des Werks erfassen
und genießen zu können. Und so veranstaltet der Richard-Wagner-Verband
Bamberg im Rahmen der Coburger
Neuinszenierung gemeinsam mit dem
Landestheater Coburg ein zweitägiges
Symposium, das sich sowohl an WagnerNeulinge als auch -Fortgeschrittene
richtet: die „Parsifal“-Werkstatt.
Eine unkonventionelle Einführung von
und mit Thomas Goerge zum Beispiel,
Künstler, Regisseur und Bilderbuchautor von „ Jump’n’Grail Parsifal!“
eröffnet die zweitägige Werkstatt
für Wagner-Anfänger am Samstag,
22. April 2017 und verspricht eine amüsante, sowie geistreiche erste Berührung
mit dem Werk. Studenten der OttoFriedrich-Universität Bamberg gehen
danach der Frage auf den Grund, wer
Parsifal heute für sie sein könnte.
Und spätestens nach dem Vortrag von
Sabine Zurmühl über Kundry, die
„Urteufelin, Höllenrose“, darf man sich
auch getrost als Parsifal-Fortgeschrittener bezeichnen und den folgenden
Dozenten und ihrer Sicht auf den
„Parsifal“ folgen. Wer sich zum Beispiel
schon gefragt hat, wie man eigentlich
den „Parsifal“ dirigiert oder ob man
nun „Parsifal“ mit s und f oder z und v
schreibt, findet hier sicher Antworten.
Auch im Medium Film hat die Figur
des Parsifal Spuren hinterlassen: Und so
wird im Rahmen der „Parsifal“-Werkstatt auch Eric Rohmers Film „Perceval
le Gallois“ von 1978 zu sehen sein.
Der Sonntagvormittag des 23. April 2017
beginnt mit einer Podiumsdiskussion:
Mit Regisseur Jakob Peters-Messer und
Dirigent Roland Kluttig vom Leitungsteam der Coburger „Parsifal“-Produktion wird die Frage diskutiert, wie
man das Bühnenweihfestspiel heute,
135 Jahre nach seiner Uraufführung,
auf die Bühne bringt. Zum krönenden
Abschluss fährt am Nachmittag dann
per Bus eine große Besuchergruppe
zur um 16 Uhr beginnenden „Parsifal“Vorstellung ins Große Haus des
Landestheaters Coburg.
Luca Pauer
Vielfältiger Raum: das Bühnenbild von Guido Petzold
Parsifal-Werkstatt
Samstag, 22. April 2017
Sonntag, 23. April 2017
Schirmherr:
Andreas Starke, Oberbürgermeister der
Stadt Bamberg
Grüner Saal der Harmonie
Schillerplatz 7, 96047 Bamberg
und
Landestheater Coburg, Großes
Haus, Schlossplatz, 96450 Coburg
Das ausführliche Programm sowie
Informationen zu Kosten und
Anmeldung unter
https://rwv-bamberg.jimdo.com
Menüpunkt Parsifal-Werkstatt
Anmeldeschluss: Montag, 3. April 2017
Gestaltung Wiebke Genzmer
Druck DZO Druckzentrum Oberfranken
Redaktionsschluss 21. März 2017
Auflage 48.000
IMPRESSUM
Herausgeber Landestheater Coburg
Intendant Bodo Busse
Kaufmännischer Direktor
Fritz Frömming
Landestheater Coburg
Schlossplatz 6, 96450 Coburg
Tickethotline +49· (0)9561· 89 89 89
Theaterkasse Di.–Fr. 10.00–17.00
Sa. 10.00–12.00
Internet www.landestheater-coburg.de
Redaktion Andrea Kremper
Redaktionelle Mitarbeit
Ines Schäfer, Renate Liedtke,
Carola von Gradulewski, Luca Pauer
GmbH & Co. KG
Änderungen und Druckfehler vorbehalten
T H E AT E R Z E I T U N G März/April 2017
L A N D E S T H E AT E RCO B U R G
3
RITUELLESKRÄFTEMESSEN
THERESIAWALSERS„EINBISSCHENRUHEVORDEMSTURM“INDERREITHALLE
E I NB I S SCH E NRU H EVO R
D E MSTU R M
Schauspiel von Theresia Walser
Premiere
Freitag, 7. April 2017
20.00 Uhr, Reithalle
Inszenierung
Matthias Straub
Bühnenbild und Kostüme
Carola Volles
Thomas Bernhards „Der Theatermacher“ trifft auf Bernd Eichingers
„Der Untergang“ – so könnte man die
Zutaten beschreiben, aus denen Theresia
Walser ihre geistreiche Farce „Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm“ zusammengebraut hat. In feingeschliffenen Dialogen entspinnt sich zwischen drei Schauspielern ein verbales Gefecht, das es in
sich hat. Zwei der Männer haben Hitler bereits gespielt, der dritte war bisher nur Goebbels, das alles aber im
Film. Würde das Theater ganz andere
Anforderungen an sie stellen? Immerhin war Hitler eine reale Person, da ist
das Theater ja wohl zwangsläufig zum
Abbild der Wirklichkeit verpflichtet?
Ein Kampf der Kulturen bricht aus und
tobt fast fundamentalistisch zwischen
altem „Naturalismusschwindel“ und
heutigen „Radikalbuben“, die Stücke
lieber mit Videos und „Schrumsmusik“
zukleistern. 2006 hat Theresia Walser
ihren Einakter als Auftragswerk für die
Spielzeiteröffnung des Nationaltheaters
Mannheim geschrieben und nachträglich wegen des großen Erfolges noch um
einige Passagen erweitert.
Die Darstellbarkeit Hitlers – darum
kreist das Gespräch der drei Diven, und
Mit
Stephan Mertl
(Franz Prächtel, Hitler-Darsteller 1),
Niklaus Scheibli
(Peter Söst, Hitler-Darsteller 2),
Thomas Straus
(Ulli Lerch, Goebbels-Darsteller)
Nächste Vorstellungen
Sonntag, 9. April 2017
Dienstag, 11. April 2017
Mittwoch, 12. April 2017
Sonntag, 30. April 2017
Donnerstag, 4. Mai 2017
Freitag, 19. Mai 2017
Samstag, 20. Mai 2017
Liefern sich einen virtuosen Schlagabtausch: Niklaus Scheibli, Stephan Mertl ...
natürlich darum, wer der beste Hitler
gewesen sei. Der selbstzufriedene Großschauspieler Franz Prächtel (Stephan
Mertl), der für seine Parkinson-Studien
ins Krankenhaus ging, um Hitler
menschlich zu spielen? Oder Söst
(Niklaus Scheibli), ein wendehälsischer
Intrigant: „Ich habe bei jedem Bissen
die Vernichtung mitgespielt!“ Oder
der um Ausgleich bemühte GoebbelsKollege Ulli Lerch (Thomas Straus),
der sich fragt, „ob man überhaupt Geld
damit verdienen darf, wenn man als
Deutscher einen Nazi spielt ... “
Lustvoll spielt die sprachlich versierte
Autorin mit Theaterklischees und
reflektiert gleichzeitig auf intelligente
Weise ästhetische Positionen und Kunstdiskurse.
Bei Theresia Walser bereiten sich die
drei auf einen gemeinsamen Auftritt in
einer Talkshow vor. Schauspieldirektor
Matthias Straub und die Bühnen- und
Kostümbildnerin Carola Volles haben
sich ein anderes Ambiente für den
Schlagabtausch der drei Schauspielergranden einfallen lassen. In einem opulenten, vom verblichenen Charme früherer Zeiten kündenden Raum, der
ein wenig an eine Hotellobby erinnert,
spult sich das rituelle Kräftemessen
der drei Akteure ab. Theresia Walser,
jüngste Tochter Martin Walsers, der ja
erst letztes Jahr bei den Literaturtagen
in Coburg zu Gast war, weiß, wovon
sie schreibt. Sie absolvierte eine Schauspielausbildung an der Hochschule für
Musik und Theater Bern und war zwei
Jahre lang am Jungen Theater Göttingen
engagiert, bis ihr dann 1998 mit der
Altenheim-Farce „King Kongs Töchter“
(UA im Theater am Neumarkt, Zürich)
der Durchbruch gelang. „Ein bisschen
Ruhe vor dem Sturm“ ist eine witzige,
schwarzhumorige und herrlich selbstironische Auseinandersetzung mit dem
Theater- und Kulturbetrieb. Und mit
Stephan Mertl, Niklaus Scheibli und
Thomas Straus ist Walsers Komödie mit
einem virtuosen Darsteller-Trio besetzt,
das sich lustvoll in dieses Spiel-im Spielbegibt.
Carola von Gradulewski
... und Thomas Straus
CURRY WURSTUNDANDERELITERARISCHEENTDECKUNGEN
LITERATURINDENHÄUSERNUNSERERSTADT
Joachim Meyerhoff: Ach, diese
Lücke, diese entsetzliche Lücke
Gelesen von Niklaus Scheibli
Mit seinem Romanzyklus „Alle Toten fl iegen
hoch“ begeistert Schauspieler und Autor
Joachim Meyerhoff Kritik und Publikum.
Ursprünglich als Soloprogramm konzipiert,
trägt das mehrteilige Werk stark autobiografi sche Züge. Meyerhoff erzählt seine eigene
Geschichte und die seiner Familie. Im dritten
Roman „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche
Lücke“ landet Meyerhoff in der großbürgerlichen Villa seiner Großeltern, als er unverhoff t an der Münchner Otto-FalckenbergSchule angenommen wird. Voller Wärme und
Humor erzählt er von seinem Leben zwischen
Schauspielschule und einem in rosa gehaltenen
Mädchenzimmer in der Villa seiner Großeltern – und einem Alltag, der durch abenteuerliche Rituale strukturiert wird.
„Ich war Tucholskys Lottchen“
Anne Rieckhof & Dominik Tremel mit
einer musikalisch-literarischen Annäherung an Tucholsky
Im kurzen, aber intensiven Leben Kurt
Tucholskys spielten Frauen eine wichtige
Rolle. Eine davon war Lisa Matthias, deren
1962 erschienene Autobiografi e ein mittleres
Beben im deutschen Feuilleton auslöste. In
Liedern, Chansons und Texten zeichnen Anne
Rieckhof und Dominik Tremel ein Porträt des
Dichters ganz aus der Sicht seiner Frauen, die
sich mitunter nicht sonderlich grün waren.
Und nebenbei werden noch die versteckten Botschaften eines Autokennzeichens entschlüsselt.
Ramita Navai: Stadt der Lügen
Gelesen von Eva Marianne Berger
Um in Teheran zu überleben, muss man lügen.
Denn im »Gottesstaat« Iran spielt sich das
Leben im Verborgenen ab. Schulmädchen
tragen unter dem Tschador Jeans und Turnschuhe, untreue Ehemänner pilgern nicht nach
Mekka, sondern nach Thailand, brave Hausfrauen drehen Pornofilme, Mullahs sagen per
Handy die Zukunft voraus, und beim Schönheitschirurgen werden nicht nur Nasen gerichtet, sondern auch Jung fernhäutchen wiederhergestellt. Ramita Navai erzählt von den
abenteuerlichen Doppelleben der Menschen
und entwirft ein faszinierendes Porträt einer
Stadt, die ihren Schleier nur ungern lüftet.
John Green: Das Schicksal ist ein
mieser Verräter
Gelesen von Oliver Baesler
Hazel Grace und Augustus lernen sich in einer
Selbsthilfegruppe für Krebspatienten kennen.
Was hier beginnt, ist eine der ergreifendsten
und schönsten Liebesgeschichten der Literatur
zwischen zwei außergewöhnlichen Teenagern
mit Sinn für Humor und Abneigung gegenüber
Konventionen.
Irene Dische: Großmama packt aus
Gelesen von Kerstin Hänel
Machen wir uns nichts vor – Familie ist ein
schwieriges Thema. In den besten Fällen ent-
steht daraus große Literatur, zum Beispiel,
wenn sich die amerikanische Autorin Irene
Dische der eigenen Familiengeschichte
annimmt. Mit einem Paukenschlag beginnt ihr
Roman: „Dass meine Enkeltochter so schwierig war, hängt vor allem mit Carls (Irene
Disches Großvater) geringer Spermiendichte
zusammen“, so Großmutter Elisabeth Rother
über die kleine Irene. Damit ist die süffi santhumorvolle Tonlage des Familienepos vorgegeben. Wie in einem Kaleidoskop fügen sich die
atemlos, liebevoll-bösartig erzählten Episoden
dieser deutsch-amerikanischen, katholischjüdischen Sippe zu einem Gesamtbild bürgerlicher Familienkatastrophen.
Rainer Werner Fassbinder: Im
Land des Apfelbaums
Gelesen von Thorsten Köhler und
Nils Liebscher
Rainer Werner Fassbinder war ein ruheloser,
kreativer Kopf, der die Kulturlandschaft in der
BRD maßgeblich prägte. Zeitlos aktuell sind
seine Theatertexte und Filme, in denen er der
Gesellschaft seiner Zeit den Spiegel vorhielt.
Ab dem 22. April 2017 zeigt das Landestheater Coburg sein Stück „Katzelmacher“. Als
Siebzehnjähriger hat Fassbinder eine Reihe
von Gedichten und Prosastücken geschrieben,
die den späteren Filmemacher, Drehbuch- und
Theaterautor bereits erahnen lassen. 1962/63
in seinem Kölner „Exil“ entstanden, als er bei
seinem Vater lebte und das Abendg ymnasium
besuchte, sind diese 2005 erstmals veröffentlichten Texte eindrucksvolle, berührende Dokumente eines frühreifen Genies und verweisen
auf den ganzen schmerzensreichen Kosmos seiner späteren Themen.
Horst Evers: Wäre ich du, ich
würde mich lieben und andere
Geschichten
Gelesen von Frederik Leberle
Der Kabarettist, Autor und Geschichtenerzähler Horst Evers ist bekannt für seine grandios
komischen Geschichten über Unbill und
Tücken des Alltags. Seine Titel sind allesamt
Bestseller und haben sich mitunter zu gefl ügelten Wendungen entwickelt. Ein ganz subjektives Best-of aus Horst Evers Texten hat
Frederik Leberle zusammengestellt.
Und wie könnte es anders sein, auch die
schönste Nebensache der Welt – Fußball –
hat in diesem Programm ihren Platz.
Uwe Timm: Die Entdeckung der
Currywurst
Gelesen von Ingo Paulick
Eine wunderbare Liebesgeschichte im Hamburg der letzten Kriegstage: In Erinnerung an
seine Kindheit macht sich der Erzähler auf die
Suche nach der ehemaligen Besitzerin einer
Imbissbude am Hamburger Großneumarkt.
Er fi ndet die hochbetagte Lena Brücker in
einem Altersheim und erfährt die Geschichte
ihrer »schönsten Jahre« und wie es zur Entdeckung der Currywurst kam.
Märchen und Sagen aus aller Welt
Gelesen von: Thomas Straus
Märchen und Sagen sind in allen Kulturkreisen anzutreffen. In Märchen wird von wundersamen Ereignissen berichtet und dank der
mündlichen Überlieferung bewahrte sich das
in ihnen gespeicherte Wissen bis in die Gegenwart. Die Deutsche UNESCO-Kommission
hat das Märchenerzählen im Dezember 2016
in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Grund genug,
einen ganzen Abend Märchen und Sagen aus
den verschiedensten Kulturkreisen zu lauschen.
Tom McCarthy: 8 ½ Millionen
Gelesen von Sarah Zaharanski
Ein Unfall: Etwas fällt vom Himmel, jemand
wird getroffen. Aus dem Koma erwacht, ist er
um seine Vergangenheit ärmer und um eine
Abfi ndung von 8 ½ Millionen Pfund reicher –
unter einer leicht zu erfüllenden Aufl age: Stillschweigen zu bewahren über das Ereignis, an
das er sich ohnehin nicht erinnert. Was jedoch
nicht einfach erkauft werden kann, ist die
Rückkehr in die Normalität. Nichts ist mehr
selbstverständlich. Alles fühlt sich unecht an.
Second hand. Tom McCarthys fulminanter
Debutroman ist ein spannender philosophischer Thriller.
Carola von Gradulewski
Literatur in den Häusern
unserer Stadt
Dienstag, 25. April 2017
20.00 Uhr, Privatwohnungen
(Adresse wird beim Kartenkauf bekannt
gegeben)
Karten ab Dienstag, 28. März 2017
an der Theaterkasse
FOTO S H EN N I N GR O S EN B U SC H R AI N ER B R AB EC
Alle Jahre wieder lesen in den Häusern
unserer Stadt Schauspielerinnen und
Schauspieler des Landestheaters. In diesem Jahr bildet die Literaturtour durch
Coburg den Auftakt der 14. Coburger
Literaturtage. Hier die diesjährigen
Lesungen im Überblick:
4
T H E AT E R Z E I T U N G März/April 2017
L A N D E S T H E AT E RCO B U R G
SPIELPLAN MÄRZBISMAI
März
Sa März
Großes Haus
Reithalle und anderswo
D I ESCHATZI N S E L FV, 19.30 – ca. 22.00
SCH L AF E NF I SCH E? FV, 15.00 – ca. 15.55
9+
Naturkundemuseum
Eine manchmal heitere und manchmal traurige Geschichte von J. Raschke
Das Abenteuer-Rock-Musical von Matthias Straub und Roland Fister
I NTRO D U C TI O N S FV, 20.00 – ca. 21.20
Fr März
So März
Fr März
PARSIFALMATINEEZURPREMIERE 11.00
Eintritt frei
ANY TH I N GGO E S FV, 18.00 – ca. 20.45
Musical von Cole Porter
I CHS I N N LOS ESOVO RM I CHH I N… FV, 20.00 – ca. 21.45
Di März
Fr März
Reithalle
Tanztheaterabend von Mark McClain
Ein Gerhard-Polt-Abend
ALI CEI MWU N D E R L AN D Fr blau, FV, 19.30 – ca. 21.30
Münchner Horäu
TSCH I CK FV, 10.00 + 20.00
12+
Schauspiel nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf
Ballett von Rosemary Helliwell, Musik von Roland Fister
Reithalle
I CHS I N N LOS ESOVO RM I CHH I N… FV, 20.00 – ca. 21.45
Ein Gerhard-Polt-Abend
April
Großes Haus
Reithalle und anderswo
Sa April
ANY TH I N GGO E S FV, 19.30 – ca. 22.15
Musical von Cole Porter
TSCH I CK FV, 20.00 – ca. 21.30
12+
Schauspiel nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf
Reithalle
So April
ALI CEI MWU N D E R L AN D FV, 15.00 – ca. 17.00
TSCH I CK FV, 18.00 – ca. 19.30
Reithalle
12+
Schauspiel nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf
Ballett von Rosemary Helliwell, Musik von Roland Fister
Alice im Wunderland
SCH L AF E NF I SCH E? FV, 10.00 – ca. 10.55
Di April
9+
Naturkundemuseum
Eine manchmal heitere und manchmal traurige Geschichte von J. Raschke
Sa April
D I ESTU M M ES E R E NAD E Di, FV, 19.30 – ca. 22.00
Operette von Erich Wolfgang Korngold
PO LITI SCH E RSALO N FV, 17.00
Mi April
ALI CEI MWU N D E R L AN D Mi blau, FV, 19.30 – ca. 21.30
SCH L AF E NF I SCH E? FV, 10.00 – ca. 10.55
Fr April
ALI CEI MWU N D E R L AN D FV, 19.30 – ca. 21.30
E I NB I S SCH E NR U H EVO RD E MSTU R M FV, 20.00
Reithalle
Sa April
TH E ATE R FÜ H R U N G FV, 14.00
Sa April
D I ESCHATZI N S E L FV, 19.30 – ca. 22.00
So April
PAR S I FAL PG, FV, 16.00
K ATZE LMACH E RMATINEEZURPREMIERE 11.00
Reithalle
Mo April
E I NB I S SCH E NR U H EVO RD E MSTU R M FV, 18.00
Reithalle
Di April
E I NB I S SCH E NR U H EVO RD E MSTU R M FV, 20.00
Reithalle
E I NB I S SCH E NR U H EVO RD E MSTU R M FV, 20.00
Reithalle
Buchhandlung Riemann
Mit Schauspielerin Eva Marianne Berger; Eintritt frei
9+
Naturkundemuseum
Eine manchmal heitere und manchmal traurige Geschichte von J. Raschke
Ballett von Rosemary Helliwell, Musik von Roland Fister
Ballett von Rosemary Helliwell, Musik von Roland Fister
Schauspiel von Theresia Walser
Blick hinter die Kulissen, Treff punkt: Bühneneingang
Das Abenteuer-Rock-Musical von Matthias Straub und Roland Fister
Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner; Einführung 15.30
Schauspiel von Rainer Werner Fassbinder, Eintritt frei
Schauspiel von Theresia Walser
Schauspiel von Theresia Walser
Mi April
ALI CEI MWU N D E R L AN D FV, 19.30 – ca. 21.30
Do April
PAR S I FAL Do blau, FV, 17.00
Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner; Einführung 16.30
Ein Gerhard-Polt-Abend
Sa April
ANY TH I N GGO E S FV, 19.30 – ca. 22.15
Musical von Cole Porter
P ET TE R S SO NU N DF I N D U S FV, 17.00 – ca. 17.50
So April
PAR S I FAL Mi blau, FV, 16.00
P ET TE R S SO NU N DF I N D U S FV, 11.00 + 15.00
Ballett von Rosemary Helliwell, Musik von Roland Fister
Schauspiel von Theresia Walser
I CHS I N N LOS ESOVO RM I CHH I N… FV, 20.00 – ca. 21.45
Münchner Horäu
3+
Schauspiel für Menschen ab 3 Jahre von Sven Nordqvist
Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner; Einführung 15.30
Schauspiel für Menschen ab 3 Jahre von Sven Nordqvist
Reithalle
Schlafen Fische?
3+
Reithalle
I CHS I N N LOS ESOVO RM I CHH I N… FV, 20.00 – ca. 21.45
Sa April
Ein Gerhard-Polt-Abend
Mo April
D I ESCHATZI N S E L FV, 18.00 – ca. 20.30
Mi April
D I ESTU M M ES E R E NAD E Mi rot, FV, 19.30 – ca. 22.00
Fr April
D I ESTU M M ES E R E NAD E Fr rot, FV, 19.30 – ca. 22.00
Operette von Erich Wolfgang Korngold
Sa April
K ATZE LMACH E R PG, PK, FV, 19.30
So April
PAR S I FAL Fr blau, FV, 16.00
FIRSTSTEPSTHESHOWMUSTGOON FV, 18.00
Di April
ANY TH I N GGO E S Di, FV, 19.30 – ca. 22.15
Ü B E RD I EG R E NZEI STE SN U RE I NSCH R IT T
P ET TE R S SO NU N DF I N D U S FV, 15.00 – ca. 15.50
Das Abenteuer-Rock-Musical von Matthias Straub und Roland Fister
Schauspiel für Menschen ab 3 Jahre von Sven Nordqvist
Münchner Horäu
3+
Reithalle
Operette von Erich Wolfgang Korngold
Schauspiel von Rainer Werner Fassbinder; Einführung 19.00
Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner; Einführung 15.30
Reithalle
Choreografi sche Miniaturen von Tänzern des Ballett Coburg
12+
Klassenzimmer
Klassenzimmerstück von Michael Müller, 10.00, [email protected]
Musical von Cole Porter
LITE R ATU RI ND E NHÄU S E R NU N S E R E RSTADT 20.00 Privatwohnungen
Sa April
Im Rahmen des Festivals „Coburg liest“, Karten an der Theaterkasse
Mi April
D I ESTU M M ES E R E NAD E Mi blau, M, FV, 19.30 – ca. 22.00
Operette von Erich Wolfgang Korngold
Do April
K ATZE LMACH E R Do rot, FV, 19.30
FIRSTSTEPSTHESHOWMUSTGOON FV, 20.00
Reithalle
Fr April
D I ESCHATZI N S E L FV, 19.30 – ca. 22.00
FIRSTSTEPSTHESHOWMUSTGOON FV, 20.00
Reithalle
Sa April
ABO - EXKLU S IVTHERAVEN/L AVOIXHUMAINE 10.00
Sa April
So April
FOTO S AN D R E AKR EM P ER H EN N I N GR O S EN B U SC H Münchner Horäu
Schauspiel von Rainer Werner Fassbinder; Einführung 19.00
Choreografi sche Miniaturen von Tänzern des Ballett Coburg
Das Abenteuer-Rock-Musical von Matthias Straub und Roland Fister
Choreografi sche Miniaturen von Tänzern des Ballett Coburg
Die stumme Serenade
Bühnenorchesterprobe; Karten gegen Vorlage des Abo-Ausweises an der Theaterkasse
DASSCH L AU EFÜ CH S LE I N FV, 19.30 – ca. 21.30
Oper von Leoš Janáček, Einführung 19.00
THERAVEN/LAVOIXHUMAINEMATINEEZURPREMIERE
RO MAN - MAR ATH O N 19.00
Reithalle
E I NB I S SCH E NR U H EVO RD E MSTU R M FV, 18.00
Reithalle
Abschluss des Festivals „Coburg liest“, Karten bei Buchhandlung Riemann
Spiegelsaal
Kammeroper von Toshio Hosokawa/Monooper von Francis Poulenc, 11.00
Schauspiel von Theresia Walser
PAR S I FAL Mi rot, OA, FV, 16.00
Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner; Einführung 15.30
Mai
Großes Haus
Reithalle und anderswo
Di Mai
SCH L AF E NF I SCH E? FV, 10.00 – ca. 10.55
Mi Mai
SCH L AF E NF I SCH E? FV, 10.00 – ca. 10.55
Mi Mai
9+
Naturkundemuseum
Eine manchmal heitere und manchmal traurige Geschichte von J. Raschke
9+
Naturkundemuseum
Eine manchmal heitere und manchmal traurige Geschichte von J. Raschke
F R AUM Ü LLE RM U S SWEG 19.30
Theater Hof
Schauspiel von Lutz Hübner, Gastspiel bei den Bayerischen Theatertagen
LEGENDEFV = Freier Verkauf, MT = Musiktheater-Abo, S = Schauspiel-Abo, Di = Dienstags-Abo, P = Premieren-Abo, KA = Konzert-Abo, KLA = Kleines Abo, FA = Familien-Abo,
SEN = Senioren-Abo, JA = Jugend-Abo, GV = Geschlossene Veranstaltung.
= Junges Landestheater Coburg, GA = Geschenk-Abo * = Eingeschränkte Parkmöglichkeit auf dem Schlossplatz
Ich sinnlose so vor mich hin ...
T H E AT E R Z E I T U N G März/April 2017
L A N D E S T H E AT E RCO B U R G
FAMILIENALBUM
SCHEINUNDSEIN
TENORROMANPAYER
SCHAUSPIEL-MATINEE„KATZELMACHER“
Mit Fotografen ist es manchmal wie mit
Friseuren: Ihnen erzählt man in entspannter Atmosphäre Dinge, für die
man daheim einen längeren inneren
Anlauf benötigt. Wir nutzen diesen fast
schon psychologischen Vorteil und stellen
besonderen Charakteren der Theaterspielzeit Fragen mit der Kamera.
Die schönsten Bilder im Familienalbum
entstanden nach entscheidenden Fragen
wie: „Willst Du noch einen?“ oder „Willst
Du diese Frau wirklich heiraten?“
Auf der Suche nach dem Heiligen Gral: Als
Parsifal in Richard Wagners gleichnamigen
Bühnenweihfestspiel gibt der junge Tenor
Roman Payer sein Rollendebüt.
LTC
Wer bist du, und woher kommst du?
Man trifft sich abends, hängt zusammen
ab, trinkt Bier, ödet sich an und gelegentlich brechen sich Frustration und
latente Aggression Bahn in verbalen
Ausfällen untereinander. In seinem
1968 uraufgeführten Bühnenstück
„Katzelmacher“ entwirft Rainer Werner
Fassbinder ein genaues Soziogramm
einer Clique junger Leute. Die Männer
hadern mehr oder weniger mit ihrem
perspektivlosen Leben, und die Frauen
stecken einiges weg, um nach außen
den Schein einer glücklichen Beziehung
zu wahren. Dann bricht mit dem Gastarbeiter Jorgos aus Griechenland das
Fremde ein in diese mühsam aufrecht
5
erhaltene Fassade und die Ordnung
subtiler Grausamkeiten entlädt sich in
Ablehnung und Gewaltfantasien gegenüber dem Fremden. Jorgos wird zur
Projektionsfläche für die Frustration der
Männer, aber auch für die Begierden
der Frauen. Es ist ein gnadenlos sezierender Blick, den Fassbinder in seinem
ersten Bühnenstück auf das Miteinander der Menschen richtet, illusionslos
und präzise zeichnet er die Abgrenzungs- und Projektionsmechanismen
nach.
Im Gespräch mit dem Regisseur
Thorsten Köhler und Darstellern der
Produktion werden in der Matinee
Leben und Werk Rainer Werner Fassbinders beleuchtet sowie Einblicke in
den Entstehungsprozess der Inszenierung gegeben. Lesungen und kleinere
musikalische Kostproben runden das
Programm ab.
Carola von Gradulewski
Matinee zur Premiere
Katzelmacher
Klingsors verführerische
Blumenmädchen umgarnen dich …
Hand aufs Herz, wie fühlt sich das an?
Sonntag, 9. April 2017
11.00 Uhr, Reithalle
Eintritt frei
Thorsten Köhler
ZUMLETZTENMAL
INTRODUCTIONS
Und Kundrys Kuss?
Bringst du den Heiligen Speer zur
Gralsburg zurück?
Ein ganz persönlicher Tanz tri ...
tisch – Coburgs Compagnie zeigt mit
profundem Können und Experimentierfreude Tanztheater auf der Höhe der
Zeit.“ Nach sechs spannenden Tanztheaterabenden, von denen keiner wie
der andere war, steht nun die letzte
Vorstellung auf dem Programm:
am Samstag, 25. März 2017.
Ines Schäfer
... persönliche Geschichte
FOTO S AN D R E AKR EM P ERH EN N I N GR O S EN B U SC H Also bist du der lang erwartete
Heilsbringer?
In der Reithalle ist man von jeher dicht
dran am Geschehen: Drei, vielleicht
vier Schritte, mehr Raum trennt dort
die erste Stuhlreihe der Besuchertribüne nicht von der Bühnenfläche. Noch
näher geht es eigentlich nicht – fast.
Denn beim Tanztheaterabend „Introductions“ dürfen mutige Zuschauer
sogar im Bühnenraum Platz nehmen,
und die Schritte, Sprünge, Drehungen
und Hebungen der Tänzerinnen und
Tänzer aus allernächster Nähe mitzuerleben. Das passt, denn „Introductions“ ist ein sehr persönlicher Abend:
In ihrer Muttersprache stellen sich die
zehn Tänzerinnen und Tänzer vor und
gewähren Einblicke in ihr Leben: was
sie antreibt, was sie bewegt, was sie sich
für ihre Zukunft wünschen. Natürlich
kommt auch der Tanz nicht zu kurz:
Jede Tänzerin, jeder Tänzer präsentiert
sich mit einem Solo, das jeden Abend
neu improvisiert wird. „‚Introductions‘
ist ein konzentrierter, nur gut einstündiger Erkundungsabend des Tanzes,
der nahe geht“, so das Coburger Tageblatt. Und die Neue Presse schrieb:
„Ein anregendes Wechselbad der Emotionen, persönlich, poetisch und poli-
6
T H E AT E R Z E I T U N G März/April 2017
L A N D E S T H E AT E RCO B U R G
ZWISCHENSCHWEREUNDLEICHTIGKEIT
PRESSESTIMMENZUDENPREMIEREN
Die stumme Serenade
Jihad Baby!
Schlafen Fische?
Tobias Materna beweist mit dieser
Inszenierung erneut sein Geschick für
präzise Personenführung und pointierte
szenische Anspielungen. Tempo und
treffsichere Komik, Gesang und effektvolle Choreografie – in dieser Produktion fügen sich alle Aspekte bestens
zusammen.
Im Zentrum: ein begeisterndes Darstellerpaar, das allen Widrigkeiten
zum Trotz am Ende zusammenfindet:
Anna Gütter mit schlankem Sopran als
Schauspiel-Diva Silvia Lombardi und
Salomón Zulic del Canto mit geschmeidigem Bariton als rettungslos in seine
prominente Kundin verliebter Modeschöpfer Andrea Coclé begeistern das
Coburger Publikum in Gesang und
Spiel gleichermaßen.
Coburger Tageblatt
Maike Bouschen, die 25-jährige Regisseurin, bringt die aus der Sicht Jonas
erzählte Geschichte eindringlich auf
die Studiobühne, mit Sinn für witzige
Situationen, packende Dramatik und
beklemmende Momente. Die Atmosphäre brennt an diesem 80-minütigen
Theaterabend: Klangcollagen des
Sounddesigners Lutz Gallmeister untermalen effektvoll die bedrohliche Entwicklung auf der schwarzen Bühne.
Daniel Tauer hat sie spartanisch ausgestattet: Sieben schwarze Stühle, am
Rand eine gläserne Zelle – wir blicken
in Jonas Zimmer und in seine Seele (…).
Neue Presse
Jens Raschkes knapp einstündiges
Stück beeindruckt durch seine Unmittelbarkeit, in der es Kinderfragen, ihre
sehr konkrete Vorstellungskraft in der
sogar humorvollen Erzählung der zehnjährigen Jette ausspricht. (…) Nichts
wird beschönigt. Doch in der grandiosen Darstellung von Anne Rieckhof
wandeln wir auf einem Grat zwischen
Schwere und Leichtigkeit, lachen auch
durchaus. Ihr erstaunlich authentisch
wirkendes Kindsein lässt die Geschichte
nahe gehen, ohne niederzudrücken.
Coburger Tageblatt
VORVERK AUF
KASSENZEITEN
Dienstag bis Freitag 10.00 –17.00
Samstag 10.00 –12.00
Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor
Vorstellungsbeginn.
TELEFONISCHEBESTELLUNG
+49· (0)9561 · 89 89 89
ONLINE-BESTELLUNG
www.landestheater-coburg.de
WEITEREVORVERKAUFSSTELLEN
AWO-Mehr Generationen Haus
Tel. (0)9561· 94 415
Mo., Di., Do., Fr. 9.00–17.00,
Mi. 9.00 –13.00
Coburger Tageblatt
Tel. (0)9561· 888-125
Mo. – Do. 9.00 –17.00,
Fr. 9.00 –14.00, Sa. 9.00 –12.00
Neue Presse Coburg
Tel. (0)9561· 850 170 oder -171
Mo. – Fr. 8.30 –17.30, Sa. 8.30 –12.00
Jihad Baby!
Schuhhaus Appis Bad Rodach
Tel. (0)9564· 44 26
Mo. – Fr. 9.00 –18.00, Sa. 9.00 –13.00
Buchhandlung Stache, Neustadt
Tel. (0)9568· 921 095
Mo. – Fr. 7.00 –18.30, Sa. 7.00 –12.30
Touristinformation Sonneberg
Tel. (0)3675· 70 27 11
Mo. – Do. 9.00 –17.00, Fr. 9.00 –15.00,
Sa. 9.00 –12.00
FOTO S AN D R E AKR EM P ER H EN N I N GR O S EN B U SC H Die stumme Serenade
Schlafen Fische?
Die nächste Theaterzeitung erscheint
am 22. April 2017.
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