- Hoppelbande

Werbung
etwas Neues reinzulegen. Es lohnt sich, Einrichtung
auch mal rauszunehmen und zwei Tage später
wieder anzubieten.
Der kleine Ratgeber
Kaninchen
für glückliche
von Viola Schillinger
Der kleine Kaninchenversteher
Grundbedürfnisse
­ Nur gemeinsam glücklich
­ Wahre Baumeister
­ Rund um die Uhr auf Nahrungssuche
­ Immer auf der Hut
­ Ruhezeiten sind wichtig
­ Immer in Bewegung
Kaninchen ziehen ein
­
­
­
­
­
­
Vorüberlegungen
Die richtige Wahl
Geschlechts­Bestimmung
Kaninchen an einander gewöhnen
Einzug und Eingewöhnung
Wie werden meine Kaninchen zutraulicher?
Ein Lebensraum für Kaninchen
Kaninchen in der Wohnung
­ Das Kaninchenrevier
­ Auslauf hält fit
­ Schritt für Schritt zum stubenreinen Kaninchen
Kaninchen im Garten oder auf dem Balkon
­ Das sichere Gehege
­ Freilauf erhöht die Lebensqualität
­ Tipps & Tricks gegen Hitze & Frost
Wohnwelten: Einrichtung & Zubehör
Der Speiseplan für Feinschmecker
­ Gesunde Genüsse im Sommer und Winter
­ Futter­Infos
­ Bestimmungshilfe: Wiesenpflanzen sammeln
Fit und aktiv durch den Tag
­ Beschäftigung ist wichtig
­ Zehn Beschäftigungs­Ideen für glückliche Kaninchen
Gepflegt und gesund
­ Fell­ und Nagelpflege
­ Ist mein Kaninchen gesund?
Der kleine Kaninchenversteher
Was sie können und welche Bedürfnisse sie haben
Kaum ein Heimtier wird so missverstanden, wie das Kaninchen. In
vielen deutschen Haushalten vegetieren diese falsch verstanden
Haustiere vor sich hin, weil sie schlichtweg vollig ungeeignet
untergebracht und verpfleget werden, obwohl die bemühten Halter
sich nur das Beste für ihre Tiere wünschen.
Kaninchen vollbringen Höchstleistungen in mehreren Disziplinen, die
der Halter kennen muss um seinen Tieren ein artgemäßes Leben zu
ermöglichen. Denn nur richtig verstandene Kaninchen sind glücklich.
Nur zusammen glücklich
Was sagt die Wissenschaft zur
Einzelhaltung?
Aus wissenschaftlichen
Studien weiß man, dass
Kaninchen nur gemeinsam
glücklich sind. Einzeln gehaltene
Kaninchen fressen aus
Langeweile und bewegen sich
wenig, dadurch neigen sie
schneller zu Übergewicht,
außerdem entwickeln sie
krankhaftes Verhalten
(stereotypische Verhaltens­
weisen) wie z.B. Gitternagen.
Und auch wenn Kaninchen die
Moglichkeit haben sich gut
auszuweichen, liegen sie lieber
dicht bei einander als getrennt.
Kein Mensch kann stundenlang mit seinem
Kaninchen kontaktliegen, ihm die Ohren sanft
abschlecken und die Umgebung im Blick
behalten um Feinde frühzeitig zu erkennen.
Deshalb brauchen Kaninchen mindestens einen
Artgenossen um sich rund herum wohl zu
fühlen. Die Schweiz und auch Osterreich haben
daher die Einzelhaltung von Kaninchen bereits
verboten.
Auch ein Meerschweinchen ersetzt keinen
Artgenossen. Meerschweinchen kommen nicht
nur von einem völlig anderen Kontinent, sondern
sprechen auch eine ganz andere Sprache als
Kaninchen. Lassen Sie deshalb ihr Kaninchen nie
einsam oder nur in Kontakt zu artfremden Tieren
(Menschen, Meerschweinchen...) leben sondern
schenken Sie ihm einen Partner der wirklich Tag
Kaninchen leben in der Natur in
und Nacht da ist.
Gruppen und verbringen sehr viel
Zeit damit, die Ohren und
Augen anderer Tiere zu
schlecken und den Rest des
Körpers zu putzen. Außerdem
kuscheln sie sehr gerne oder
liegen stundenlang neben
einander. Ein Tier der Gruppe hält
immer Ausschau nach Feinden,
während die anderen sich
entspannen können.
Auch wenn Sie jeden Tag sich
ganze vier Stunden mit dem
Kaninchen beschäftigen, ist es
immer noch taglich 20 Stunden
einsam.
Wahre Baumeister
In der Natur graben Kaninchen
große Tunnelsysteme und Höhlen
in den Erdboden. In der lockeren und
sonnen­beschienen Erde oder im
trockenen Sand wälzen sich die Kaninchen anschließend.
Der Buddeldrang ist bei unseren Hauskaninchen noch vorhanden, deshalb
brauchen auch Kaninchen in menschlicher Obhut immer eine Buddelkiste oder
(noch besser) einen großen Bereich, der mit Sand oder Erde befüllt wird.
Rund um die Uhr auf Nahrungssuche
Die Haupt­
beschäftigung der
Wildkaninchen ist
die Nahrungs­
suche.
Kaninchen verbringen viel
Zeit des Tages damit,
geeignetes Futter zu finden.
Sie riechen vorerst an der
Pflanze und probieren sie
nur, wenn sie nicht giftig
schmeckt. Dann wird sie
ausgiebig im Mund gekaut
und nur geschluckt, wenn
sie nicht ungenießbar
schmeckt. Wird dieser
Probebiss vertragen, frisst
das Kaninchen beim
nächsten mal etwas mehr.
Nur eine artgerechte Ernährung mit breitem Futterangebot ermöglicht dem
Kaninchen eine Beschäftigung mit dem Futter. So hat es die Möglichkeit sich die
Bestandteile der Nahrung optimal zu kombinieren. Es kann gezielt bestimmte
Pflanzenstoffe in einer geeigneten Dosis aufnehmen um kleine
Magenverstimmungenn auszugleichen und sich ausgewogen zu ernähren.
Immer auf der Hut
Kaninchen sind Fluchttiere. In der Natur
müssen sie sich vor Feinden in Sicherheit
bringen um zu überleben, denn besonders
wehrhaft sind sie nicht. Deshalb bauen sie sich
Erdbauten in die sie flüchten können und
Versteckmöglichkeiten im Unterholz oder
Gebüsch. Zudem haben sie immer die
Umgebung im Blick. Einen besonders guten
Überblick bekommen sie von erhöhten Flächen
und wenn sie Männchen machen.
Unsere Heimtiere fühlen sich nur sicher, wenn
sie viele Versteckmöglichkeiten, Tunnel,
erhöhte Aussichtsflächen (Etagen) und andere
Rückzugsmöglichkeiten vor finden und diese
jeder Zeit gut erreichen können.
Mit kleinen Kaninchenhäuschen, die über ein
Flachdach verfügen, oder auch mit einem Kork­
und Rascheltunnel wird man diesen Bedürfnis
gerecht.
Ruhezeiten sind wichtig
Kaninchen brauchen viel Ruhe und auch entspannte Zeiten um sich auszuruhen.
Sie schlafen nie so fest wie wir Menschen sondern sichern nebenher immer ihre
Umgebung ab um Feinde rechtzeitig zu erkennen. Nur wenn die Kaninchen auch
Ruhezeiten haben, bleiben sie gesund. Deshalb darf man sie nie beim ausruhen
stören.
Immer in Bewegung
Kaum ein Tier ist so ein Bewegungskünstler wie das Kaninchen. Kaninchen
schaffen nicht nur rekordverdächtige Geschwindigkeiten von über 60km/Std.
sondern auch unglaubliche Bewegungen. Sie drehen sich in der Luft beim springen
und hängen ihre Feinde durch extreme Wendemanöver (Haken schlagen) ab. Aus
dem Stand springen sie bis zu einem Meter hoch, mit Anlauf teilweise sogar
deutlich höher. Deshalb brauchen Kaninchen viel Platz der ihnen Tag und Nacht
zur Verfügung steht und diese Bewegungen ermöglicht. Auch regelmäßigen
Freilauf ist folglich unverzichtbar.
Kaninchen ziehen ein
Die Aufregung und Vorfreude ist groß wenn der Einzug von Kaninchen geplant
wird. Dieses Kapitel begleitet Neuhalter von den Überlegungen und Bedenken vor
der Haltung bis hin zur Eingewöhnungsphase im Umgang mit den Langohren.
Vorüberlegungen
Beweggründe für die Kaninchenhaltung
Falsche Beweggründe
Diese Punkte erfüllen Kaninchen
entgegen der weit verbreiteten Meinung
nicht, so dass ein Halter, der sie aus
diesen Gründen anschafft, nicht glücklich
werden wird.
­ Ich möchte ein Tier für meine Kinder
­ Ich suche nach einem Streicheltier
­ Ich möchte ein günstiges Tier
­ Ich möchte ein sehr pflegeleichtes Tier
­ Ich habe wenig Platz für mein Tier
Vernünftige Beweggründe
­ Das Kaninchen­Wesen gefällt mir gut
­ Ich beobachte gerne Tiere
­ Es macht mir viel Freude Tieren einen
Lebensraum zu gestalten & einzurichten
­ Ich möchte ein Tier das täglich
mehrere Stunden problemlos alleine
bleiben kann
­ Es freut mich wenn diese scheuen Tiere
ganz langsam Vertrauen zu mir fassen.
Vor dem Einzug sollte abgeklärt werden...
­ Sind alle im Haushalt lebenden mit der
Kaninchen­Haltung einverstanden?
­ Wer ist hauptsächlich für die Tiere
verantwortlich?
­ Reagiert jemand im Haushalt allergisch
auf Kaninchenhaare, Gräser, Einstreu,
Staub oder andere Pflanzen(samen)?
­ Ist für eine adäquate Betreuung während
des Urlaubs oder plötzlichen Krankenhaus­
Aufenthalten gesorgt?
Kaninchen im Mietrecht
Für jeden Mieter ist es wichtig, vor der
Anschaffung eines Kaninchens
abzuklären, ob und unter welchen
Voraussetzungen die Haltung in der
eigenen Wohnung gestattet ist.
Grundsätzlich schränkt laut
Rechtsprechung das Verbot einer
Kleintierhaltung das persönliche
Entfaltungsrecht so sehr ein, dass die
Haltung von Kaninchen und anderen
Kleintieren nicht untersagt werden
darf. Deshalb sind generelle
Tierhaltungs­Verbote oder das Verbot
der Kleintier­Haltung ungültig. Das gilt
jedoch nur, sofern weder die
Nachbarn durch Lärm oder Geruch
beeinträchtigt werden, noch ein
Schaden an der "Mietsache", also an
der Wohnung mit der gesamten
gestellten Enrichtung entsteht. Bei
zwei gut gepflegten Tieren in einem
geschlossenen Gehege ist dies
gegeben, bei der Haltung von sehr
vielen Tieren hingegen nicht.
Besonders bei freilaufenden
Kaninchen sollte darauf geachtet
werden, dass man Türrahmen,
Fenster, Teppichböden und andere
vorhandene, gefährdete Einrichtungs­
Gegestände entsprechend schützt und
bei Beschädigungen für den Schaden
aufkommt. Bei der Balkonhaltung der
Kaninchen ist noch dazu darauf zu
achten, dass der Anblick der
Hausfasade nicht verändert wird (z.B.
durch Gehege die höher als die
Balkonbrüstung sind) und das keine
Einstreu vom Balkon fliegen kann. Es
empfiehlt sich die Haltung der
Kaninchen im Voraus abzusprechen
und die Anzahl der Tiere im
Mietvertrag vermerken zu lassen.
Mit was man rechnen sollte...
auf dem Teppich leben?
­ Kaninchen werden ca. 6­12 Jahre alt:
­ Kaninchen brauchen sehr viel Platz:
Bin ich bereit so lange für sie tagtäglich
Habe ich mehrere Quadratmeter Platz
zu sorgen?
für ein Gehege in der Wohnung oder
­ Kaninchen müssen mindestens zweimal
im Garten, oder werde ich die
am Tag versorgt werden: Kann ich mich
Kaninchen wie Katzen frei in der
dazu wirklich 365 Tage im Jahr aufraffen? Wohnung halten?
­ Kaninchen sind auch nachts aktiv und
­ Kaninchen kosten viel Geld: Kann ich
laut: Kann ich ihnen nachts außerhalb
anfallende Tierarztkosten, die Kosten
von Schaf­ und Kinderzimmern einen
für ein großes Gehege und den
großen Lebensraum bieten?
Unterhalt für mindestens zwei
­ Kaninchen verursachen Dreck: Kann ich
Kaninchen tragen?
mit herumfliegender Streu und Kötteln
Die richtige Wahl
Kaninchen gibt es von jung bis alt, in
verschiedenen Farben und Rassen und
aus unterschiedlicher Herkunft.
Züchter, Tierheim, Notstation,
Tierhandel oder Privat­Abgabe?
Wer Jungtiere oder auch ältere Tiere
sucht, die tierärztlich versorgt werden
und bereits kastriert sind, ist in den
meisten Tierheimen und Notstationen
sehr gut beraten. Dort finden sich von jung
bis alt alle Farben und Größen. Die Mitarbeiter
können in den meisten Tierheimen genaue
Auskunft über den Charakter geben, so dass
man das passende Tier mit nach Hause
nimmt.
Viele Privathalter suchen über Kleinanzeigen
händeringend für ihre Kaninchen ein neues zu
Hause und sind sehr dankbar, wenn man sich
für ihre Tiere
entscheidet. Wer ein
Kaninchenrettung e.V. Kaninchen vom
Wer nur seriöse Züchter mit guter Haltung Züchter möchte, sollte
vor Ort genau
unterstützt, verhindert Tierleid. Dieses
hinschauen. Der
Kaninchen wird lebenslang unter der
Fehlstellung leiden, weil seine Eltern ohne Züchter muss über die
Kaninchengenetik und
Genetikkenntnisse gekreuzt wurden.
unterschiedliche
Zuchtmethoden
informiert sein und seine Tiere sollten nicht nur gut
gehalten und ernährt werden, sondern auch gepflegt und
aktion tier e.V.
gesund aussehen. Bei einem Beratungsgespräch merkt
man meist sehr schnell ob der Züchter über die nötige
Mit jedem Tierkauf im
Erfahrung und Kompetenz verfügt und um seine Tiere
Zoohandel unterstützt
bemüht ist. Der genaue Blick und die Ablehnung
man tierquälerische
ungeeigneter Züchter rechnen sich nachher, denn Tiere aus Massenzuchten..
schlechter Abstammung sind im Schnitt häufiger krank und leiden oftmals auch an
Spätfolgen wie z.B. Zahnfehlstellungen oder chronischen Verdauungsproblemen.
Nicht empfehlenswert ist es, Tiere aus der Zoohandlung zu erwerben. Diese Tiere
werden als Ware gehandhabt so dass Tierarztkosten und gesundes Futter aus
wirtschaflichen Gründen gemieden werden. Die Tiere werden viel zu oft schon von
der Mutter getrennt, wenn sie noch dringend auf diese angewiesen sind (unter 8­10
Wochen), zudem findet nicht immer eine ordentliche Geschlechtertrennung statt. Die
Verkäufer sind meist schlecht ausgebildet und beraten völlig falsch, so dass spontan
beim Abendeinkauf Tiere erworben werden und dann als Einzeltier im kleinen Käfig
ein dristes Leben dahin vegetieren müssen. Mit jedem Einkauf eines solchen Tieres,
steigt die Nachfrage und somit werden diese Verhältnisse unterstützt.
Jungtier oder ausgewachsenes Kaninchen?
Wer seine Kaninchen aufwachsen sehen möchte, entscheidet sich meist für junge
Kaninchen. Aber auch kleine Kaninchen sind schneller als man schauen kann zu
großen Kaninchen herangewachsen. Sich für ein älteres Tier zu entscheiden hat
mehrere Vorteile. Gerade wenn man sich sicher sein möchte, dass das zukünftige
Kaninchen ein bestimmtes Gewicht erreicht oder nicht überschreitet, einen
bestimmten Charakter oder bestimmte Eigenschaften (z.B. dass es stubenrein ist)
hat, wählt man am geschicktesten ältere Tiere. Bei Jungtieren weiß man nicht wie
sie sich entwickeln, ob sie vielleicht aggressiv oder niemals stubenrein werden oder
ausgewachsen sich ganz und gar nicht mehr verstehen obwohl sie als Babys ein Herz
und eine Seele waren.
Welche Rasse?
Für welche Zuchtform man sich letzendlich
entscheidet und ob es überhaupt eine spezielle
Rasse sein soll oder vielleicht auch ein passender
Mischling, das bleibt jedem einzelnen Halter
selber überlassen und hängt vorrangig von
seinen eigenen Vorlieben ab. Allerdings ist zu
beachten, dass manche Rassen zu
rassetypischen Krankheiten neigen. Daher sollte
man sich im Voraus über die gewünschte Rasse
genau informieren. In Tierheimen hat man meist Kaninchenrassen mit langen oder
Kaninchen zahlreicher Varianten zur Auswahl und gelockten Haaren um die Augen neigen
so die Möglichkeit sie direkt zu vergleichen.
sehr oft zu Bindehautentzündung.
Ein sehr wichtiger Punkt bei dieser Entscheidung
sind auch die Bedürfnisse der gewünschten
Rasse. So benötigen beispielweise Deutsche Riesen und andere große Rassen sehr
viel mehr Platz als Zwergkaninchen und langhaarige Tiere erfordern regelmäßiges
Scheren und intensive Fellpflege.
Geschlechtsbestimmung
Durch sanften Druck
über dem
Geschlechtsteil ist der
Schlitz der Häsin zu
sehen bzw. stülpt sich
der Penis aus.
Das Geschlecht sollte
immer durch zwei
unabhängige Experten
(Tierheim, Züchter,
Tierarzt...) bestätigt
werden.
Kaninchen aneinander gewöhnen
Wenn zwei oder mehr sich fremde Kaninchen zusammen leben sollen, müssen sie
erst an einander gewöhnt werden. Es ist viel zu gefährlich und meist zum scheitern
verurteilt, wenn man das neue Kaninchen einfach zum alteingesessenen ins Gehege
setzt oder sie durch das Gitter sich kennen lernen lässt.
1.
Welche Kaninchen passen zusammen?
Gerade für Anfänger ist die Haltung von einem
Pärchen ideal. Wenn es mehr als zwei
Kaninchen sein sollen, empfiehlt es sich darauf
zu achten, dass man gleich viele Weibchen und
Männchen hält. Reine Männchen­ oder
Weibchengruppe funktionieren nur bei sehr viel
Platz und wenn alle Tiere kastriert werden. Und
selbst unter diesen Voraussetzungen können sie
sehr problematisch werden. In der Pubertät (mit
6­8 Monaten) kann es zu stärkeren Streitereien
kommen, da die Rangordnung dann noch einmal
ausgekämpft wird.
Das Aussehen ist nicht entscheidend.
Ausschlag gebend ist das Geschlecht
und der Charakter des Kaninchens.
2. Wo führe ich die Kaninchen zusammen?
Die sich fremden Kaninchen dürfen auf keinen Fall
an einem Platz aufeinander treffen, den sie
bereits kennen. Es ist ein "neutraler Platz", also
ein Gebiet das keines der Kaninchen bisher
betreten hat nötig. Idealerweise sollte das Gebiet
völlig ungewöhnt sein, deshalb ist es von Vorteil
wenn man Innenkaninchen auf dem Balkon oder
im Garten und Draußenkaninchen in der Wohnung
oder Garage aneinander gewöhnt bzw. in einer
Wenn die Kaninchen ganz neu
einziehen und das Gehege noch nie
ganz fremden Wohnung.
Währen der Zusammenführung brauchen sie neue genutzt haben, können sie auch dort
vergesellschaftet werden.
Unterschlüpfe: gut geeignet sind Pappkartons mit
mindestens zwei Eingängen damit keine Sackgassen entstehen. Um die Stimmung
etwas aufzulockern sollte ausreichend Futter im Gehege verstreut werden.
3. Wie gewöhne ich die Kaninchen aneinander?
Die Kaninchen werden gleichzeitig in dem
neutralen Gebiet abgesetzt und in den nächsten
Minuten sehr gut beobachtet. Es kann zu
Kämpfen und Streitigkeiten kommen. Meist fliegt
auch jede Menge Fell und einzelne Tiere
berammeln die anderen (das ist ein Zeichen für
die Rangordnung und kein sexuelles Verhalten,
wer oben ist, möchte der Chef sein). Wenn es zu
Verletzungen kommt die über Kratzer und kleine
Bei der Zusammenführung kann es zu
starken Rangkämpfen kommen die
Bisse hinausgehen oder eines der Tiere mehr als
jedoch ganz normal sind um die
24 Stunden gar nichts frisst und sichtbar leidet,
Rangordnung zu klären.
sollte die Vergesellschaftung abgebrochen
werden. Ansonsten wartet man bis sich nach ein paar Tagen die Situation beruhigt
und die Tiere problemlos nebeneinander fresssen. Dann dürfen sie wieder zurück ins
ursprüngliche (aber geputzte und neu eingerichtete) Gehege ziehen.
Einzug und Eingewöhnung
Wenn der Tag des Einzuges naht, sollte alles für die
Kaninchen bereits vorbereitet sein. Deshalb ist es
wichtig das Gehege bereits vor dem Kaninchen­
Kauf zu kaufen oder zu bauen und jegliches
Zubehör, Futter und Einrichtung vorzubereiten.
Es lohnt sich auch eine Transportbox zu kaufen, die
nicht nur für die Fahrt nach Hause genutzt werden
kann, sondern auch als Einrichtung im Gehege und
für nötige Tierarztfahren wertvolle Dienste leistet.
In die Transportbox kann man eine dicke Schicht
Beim Einzug freuen sich
Küchenrollen­Papier oder ein Tuch (ohne Schlaufen Kaninchen über eine Portion
in denen die Krallen sich leicht verhängen können) Frischfutter.
legen. Oben drüber kommt etwas Heu und ein
wenig Frischfutter. Die Kaninchen werden am sichersten hinter dem Beifahrersitz im
Fußraum transportiert.
Sind die Kaninchen zu Hause angekommen, lässt man sie erst einmal in Ruhe und
stellt die Transportbox geöffnet in das vorbereitete Gehege.
Auch die ersten Tage sollte man die Kaninchen nur zum füttern stören und sich
ansonsten nur außerhalb des Geheges aufhalten. So gewöhnen sich die Kaninchen
schnell in ihrem neuen Zuhause ein.
Wie werden meine Kaninchen zutraulicher?
Kaninchen sind von Natur aus sehr vorsichtige und schreckhafte Tiere. Um ihr Vertrauen zu
gewinnen braucht man viel Geduld und Ruhe. Für den Anfang setzt man sich mehrmals täglich
neben das Gehege und beobachtete sie möglichst reglos. Später kann man sich zu ihnen in das
Gehege setzen. Bewehrt hat es sich, sie während der Gewöhnungszeiten zu füttern. Jeden Tag setzt
man sich etwas näher an die Futterstelle und irgendwann gewöhnen sie sich so sehr an die
Anwesenheit vom Halter, dass sie besonders
leckeres Futter auch aus der Hand nehmen.
Wenn dies gut klappt, kann man sie vorsichtig
berühen und langsam immer mehr an
Berührungen und später auch an das streicheln
gewöhnen. Keinesfalls sollten die Kaninchen
festgehalten oder hoch genommen werden um
sie an die Menschenhand zu gewöhnen. Richtig
tiefes Vertrauen fassen sie nur, wenn sie
niemals gezwungen werden, sondern jeder Zeit
gehen können.
Ein Lebensraum für Kaninchen
Kaninchen in der Wohnung
Kein Kaninchen fühlt sich im Käfig wohl
Kaninchen haben ein so starkes Bedürfnis nach
Bewegung, dass sie es in einem handelsüblichen
Kaninchen­Käfig nicht ausleben können. Für die
Tiere ist selbst der größte Kaninchenkäfig mit 160
cm Länge und 80 cm Breite immer noch zu klein,
sie können dort nicht einmal einen Haken schlagen.
Auch wenn die Tiere den ganzen Tag im Zimmer
unterwegs sind, dürfen sie nachts nicht in einen
Käfig gesperrt werden, denn gerade nachts sind die
wechselaktiven Tiere sehr viel unterwegs und
schlafen nicht durch, wie wir Menschen. Wenn man
ein so bewegungsfreudiges Tier wie das Kaninchen
in einen Käfig sperrt, bringt das viele
gesundheitliche Folgen mit sich. Käfig­Kaninchen
entwickeln Verhaltensstörungen wie z.B.
Gitternagen und verkümmern geistig. Mangels
Bewegung wird deutlich weniger Muskulatur
aufgebaut und das Skelett nimmt Schaden. So
werden einzelne Knochen beispielsweise nicht
ausreichend ausgebildet und es entstehen Skelett­Deformationen. Ein Kaninchen
hat einen ähnlichen Bewegungsdrang wie eine Katze und wird trotzdem immer noch
viel zu häufig in einen Käfig gesperrt. Der Kaninchen­Käfig sollte nur als Futter­,
Schlaf­, Rückzugs und Toiletten­Platz dienen und Tag wie Nacht geöffnet sein.
Das Kaninchenrevier
Die Kaninchen brauchen ihr eigenes Reich, in dem
sie einen Futterplatz eingerichtet bekommen,
Toiletten vorfinden, toben und sich zurück ziehen
können. Dafür eignet sich am besten eine
Zimmerecke, die für die Kaninchen hergerichtet
wird. Die Wände sollte man in diesem Bereich mit
Hobbyglas aus dem Baumarkt, Bambusteppichen
oder Holzplatten schützen und empfindlichen
Boden mit PVC­Bodenbelag oder auch Linoleum
überziehen. Die Ränder des PVC müssen
unbedingt vor den Kaninchenzähnen geschützt
werden, denn dieser ist giftig. Mit Fußbodenleisten
kann man die Ränder entsprechend überdecken.
Wenn die Kaninchen in diesem Bereich einen Teil
des Tages oder der Nacht eingesperrt werden
sollen, kann man an den offenen Seiten entweder
ein Gehege­Gitter, wie es im Handel als 8­Eck­
Die Abmessungen des Kaninchenrevieres
Die Umrandung sollte 80 cm hoch sein bzw. bei sprungfreudigen
Kaninchen sogar bis zu 1,20 m. Gerade wenn die Kaninchen in
diesem Gehege regelmäßig eingesperrt werden, brauchen sie auf
jeden Fall eine Mindestgröße von mehreren Quadratmetern
Grundfläche. Mindestmaße sind 2 m Länge und 2 m Breite wenn
die Kaninchen viel freilaufen. Ansonsten sollte die Mindestlänge
auf 3 m erhöht werden. Leben die Kaninchen hingegen völlig frei
und werden dort nie eingesperrt, kann die Ecke auch kleiner
ausfallen.
Gehege aus Metall zu
finden ist, anbringen,
oder man bastelt aus
Holzleisten eine
Umrandung, die man mit
Gehegedraht oder
Hobbyglas füllt.
Auslauf hält fit
Auch wenn die Kaninchenecke noch so groß ist
oder sogar ein ganzes Zimmer den Kaninchen
alleine gehört, ist zusätzlicher Auslauf nicht
entbehrlich. Auch ein großes Abenteuergehege
wird im Alltag irgendwann eintönig, selbst wenn es
regelmäßig umgebaut und die Einrichtung
ausgetauscht wird. Idealerweise werden die
Kaninchen gar nicht erst in ihrer Rückzugs­Ecke
eingesperrt und laufen Tag wie Nacht im Zimmer
oder sogar in der gesamten Wohnung frei, so wie es bei der Haltung von Katzen
verbreitet ist. Alternativ kann man den Langohren regelmäßig beaufsichtigten,
stundenweisen Auslauf anbieten.
Die Wohnung kaninchensicher gestalten
In den Räumen, die man den Kaninchen zur Nutzung anbietet, müssen Steckdosen
mit einer Kindersicherung abgesichert werden. Außerdem sind giftige
Zimmerpflanzen erhöht bzw. unerreichbar aufzustellen. Besondere
Aufmerksamkeit sollte man allen Kabeln widmen. Diese kann man mit stabilen
Kabelschächten und Kabelschutz absichern oder hinter der Fußbodenleiste
verlegen. Oftmals kann es auch nötig sein, die Tapeten mit Hobbyglas zu
schützen. Auch sonstige Gefahren wie z.B. volle Badewannen, geöffnete
Elektrogeräte (Spülmaschine, Kühlschrank, Waschmaschine...) und zufallende
Türen oder erreichbare, gekippte Fenster sollten beseitigt werden.
Das kleine 1x1 der Stubenreinheit
Die allermeisten Kaninchen können stubenrein werden wenn man sie entsprechend
daran gewöhnt. Voraussetzung ist eine große, gemütlich eingestreute und an der
richtigen Stelle aufgestellte Kaninchen­Toilette mit niedrigen Rand. Für den Anfang
werden die Toiletten unter den Futterplätzen und in den Ecken aufgestellt, später
dort, wo die Kaninchen sie bevorzugt nutzen. Über die saugfähige Streu gehört
grundsätzlich eine angenehme Schicht Heu oder Stroh, auf der die Kaninchen
gerne liegen. Die Toilette ist groß genug wenn mindestens zwei Kaninchen dort
ausgestreckt drinnen liegen können. Am Futterplatz sind teilweise noch größere
Toiletten nötig. Das Futter muss am Futterplatz so ausgelegt werden, dass die
Kaninchen grundsätzlich erst in die Toilette springen müssen und auch mit dem
Hinterteil in der Toilette sitzen, wenn sie sich am Futter bedienen, denn beim
fressen kötteln sie besonders gerne und können es auch schlecht kontrollieren.
Schritt für Schritt zum
sauberen Kaninchen
1. Das Kaninchen sollte in die Toilette
gesetzt und dort gefüttert werden um
den Platz kennen zu lernen und mít
etwas Positiven zu verknüpfen.
2. Die Toiletten werden am Anfang mit
schmutziger, riechender Streu befüllt
damit das Kaninchen versteht für was
sie da sind und das dort der richtige
Ort dafür ist.
3. Macht das Kaninchen an die falsche
Stelle, wird der Fleck kommentarlos
mit Küchenrolle entfernt und dieses in
die Toilette gelegt. Anschließend sollte
die Stelle mit milden Reinigungs­
mitteln gesäubert werden, damit es
dort nicht nach "Toilette" riecht. Macht
das Kaninchen gehäuft an die gleiche
falsche Stelle, sollte dort einfach eine
Toilette aufgestellt werden. Das
Kaninchen wird niemals bestraft oder
mit der Nase in den Urin getaucht. Das
verstört das Kaninchen nur und es
versteht nicht, was das soll.
4. Herumliegende Köttel und daneben
gegangene Flecken werden möglichst
oft entfernt und das Gehege immer
sauber gehalten, denn wo schon etwas
Probleme bei der Sauberkeitserziehung
­ Leben mehrere getrennt gehaltene
Kaninchengruppen im Haushalt, nimmt das Revier­
Markierverhalten extrem zu, so dass die Kaninchen
fast nie stubenrein werden.
­ Ungeeignete Toiletten oder Einstreu führt dazu,
dass die Kaninchen die Toiletten nicht nutzen.
­ In der Pubertät (mit ca. 6­8 Monaten) kann es
noch einmal verstärkt zu Unreinheiten und
Markierverhalten kommen, das sich jedoch wieder
legt.
­ Während und nach Vergesellschaftungen werden
Kaninchen unsauber, das legt sich nach einer Weile
wieder.
­ Große Gruppen werden fast nie stubenrein. Zwei
bis drei Kaninchen sollten deshalb in der Wohnung
nicht überschritten werden.
­ Unharmonie in der Gruppe führt zu starken
Reviermarkierungen.
­ Unkastrierte Rammler legen ein extremes Revier­
Markierverhalten an den Tag, bei unkastrierten
Weibchen kann dies auch ab und an vorkommen.
­ Verschiedene Erkrankungen (Durchfall,
Blasenentzündung...) können zu unkontrollierten
Harn­ und Kotabsatz führen.
­ Stehen die Toiletten an den falschen Stellen und
ist unter den Futterstellen keine große Toilette
aufgestellt, werden die Kaninchen fast nie
stubenrein.
ist, machen Kaninchen gerne wieder hin.
5. Es erfordert viel Geduld und etwas Zeit bis das
Kaninchen richtig stubenrein ist. Aber auch ein sauberes
Kaninchen kann ab und an Köttel an der falschen Stelle
verlieren. Wenn man diese regelmäßig wegsaugt, macht
es jedoch auch in der Wohnung keine Probleme, da sie
trocken und geruchlos sind.
Kaninchen im Freien
Das sichere Gehege
Ein großes, sicher gebautes Gehege mit
angeschlossenen Kaninchenstall wird von
Kaninchen sehr gerne Tag und Nacht als
Lebensraum bewohnt. Mit der richtigen
Einrichtung fühlen sich die Kaninchen dort
Sommer wie Winter wohl. Ein Gehege mit min.
2 m Breite, 3 m
Länge und 80
cm Höhe bietet Platz für ein bis vier Kaninchen,
größer ist natürlich immer besser.
Wenn man das Gehege gleich höher als die eigene
Körpergröße baut, kann man es zur Reinigung
bequemer betreten.
Sicherheit im Gehege
Damit sich die Kaninchen in ihren Lebensraum
nicht nur wohl fühlen sondern vor allem auch
sicher vor Raubtieren wie z.B. Mardern und
Füchsen sind, muss das Gehege entsprechend
sicher gebaut und ausgestattet werden.
Nötig ist ein Gehege das nicht nur zu allen Seiten,
sondern auch nach unten und nach oben
entsprechend gesichert wird, so dass es Tag und
Nacht frei und sicher genutzt werden kann.
Kaninchendraht ist nicht mardersicher, deshalb
verwendet man für das Gehege mindestens 1,2
mm starken Volieren­Vierkanntdraht, verzinkt und
punktgeschweist. Als Boden kann man entweder
Gehwegplatten verlegen oder Vierkannt­
Volierendraht vergraben. Bei sehr großen Gehegen
ist es fast unmöglich die gesamte Fläche nach
unten flächendeckend zu sichern, dann reicht es
aus die Gehegeränder min. 30 cm in den Boden zu
versenken oder entlang der Ränder 1 m breit
Platten zu verlegen damit sich keiner so schnell
unten drunter durch buddelt. Das Dach wird
entweder ebenfalls mit Volierendraht bzw. einem
richtigen Dach gesichert, oder man verwendet für
sehr große Gehege einen 2 m hohen Katzenzaun
mit elektronischen Viehhüter, der nach außen
gerichtet Marder und Füchse am drüber klettern
hindert.
Ein Stall als Garten­Quartier?
Ein normaler Kaninchenstall ist (sofern er
absolut regen­ und winddicht ist) sehr schön
als gemütliche Schutzhütte geeignet.
Niemals dürfen die Kaninchen jedoch in so
einen Stall eingesperrt werden, es sollte Tag
und Nacht ein großes Gehege angeschlossen
sein, in dem sie toben dürfen.
Sperrt man die Kaninchen in den Stall, so
können sie sich kaum bewegen, obwohl sie
eigentlich einen ähnlichen Bewegungsdrang
wie eine Katze haben, bei der keiner auf die
Idee käme, sie in so einen kleinen Kasten zu
sperren. So verkümmern sie nicht nur
körperlich sondern auch geistig. Wenn sie
nicht zu jeder Zeit den kleinen Stall
verlassen können, sind sie im Sommer wie in
einer kleinen Dauer­Sauna extremer Hitze
ausgesetzt, ohne dieser entfliehen zu
können. Im Winter leben die Kaninchen wie
in einem kleinen Gefrierschrank und haben
keinen Platz um fit und aktiv zu bleiben und
sich zu bewegen. Die Folgen sind nicht nur
Skelettdeformationen und mangelnder
Muskelaufbau wegen des Platzmangels,
sondern oftmals ein (tödlicher) Hitzschlag
oder der grausame Kältetod durch Erfrieren.
Freilauf erhöht die Lebensqualität
Auch wenn die Kaninchen in ihrem
Gehege ein kleines Kaninchenparadies
vorfinden, ist zusätzlicher Freilauf
immer eine enorme Bereicherung weil
er für extrem viel Umweltreize und
Abwechslung sorgt. Deshalb ist er
auch bei Außenhaltung kaum
verzichtbar. Entweder lässt man die
Kaninchen in einem versetzbaren (und
auch nach oben abgesicherten)
Gehege laufen, oder man grenzt ihnen
mit Metall­Gehegen aus dem
Zoohandel, Maschendraht, Kaninchen­
Weidezäunen, Kaninchendraht oder Estrich­Gittern einen Bereich des Gartens ab.
Natürlich kann man sie auch im gesamten Garten
laufen lassen.
Der Bereich muss natürlich über genug Versteck
und Fluchtmöglichkeiten verfügen und artgerecht
eingerichtet werden. Ein Wassernapf und Heu
sollten auch niemals fehlen. Besonders wichtig ist
es für Schatten zu sorgen (Achtung die Sonne
wandert!) und immer ein trockenes Plätzchen
anzubieten.
Kaninchen glücklich und gesund überwintern
Die Überwinterung im Freien ist problemlos möglich.
Meist macht den Kaninchen
die Hitze im Sommer sogar
deutlich mehr zu schaffen als
Frost und Schnee. Trotzdem
sollte man ein paar Punkte
beachten. Die Kaninchen
Schutz vor der Sommerhitze
brauchen im Winter einen
Zu der warmen
Partner zum kuscheln, ein großes
Gehege um fit und agil zu bleiben und Jahreszeit
benötigen
einen Kaninchenstall der Schutz vor
Kaninchen viele
Zug und Feuchtigkeit bietet. Ein
Schattenplätze.
zusätzlicher überdachter Bereich ist
Natürlicher
empfehlenswert. Kohl und Obst wird
von den Kaninchen auch gefroren noch Schatten (von
Bäumen, Gebüsch
gerne gefressen und ist deshalb im
Winter ein wichtiges Futter. Da Wasser oder Pflanzen) ist dabei immer
angenehmer als künstlicher Schatten
und Futter bei Frost schnell gefrieren,
durch einen Schirm. Mit wasserreichen
benötigen die Kaninchen viele kleine
Futter (Wassermelone und Gurke) kann
Frischfutter­Mahlzeiten, eine
man für etwas Erfrischung sorgen. Viele
Saatenmischung als Energielieferant
Kaninchen suchen bei Hitze nach kühlen
und zweimal am Tag frisches Wasser.
Erdmulden die man ihnen mit feuchter
Mit einem elektrischen Wärmenapf
kann man es dauerhaft frostfrei halten. Erde in einem flachen Gefäß im Schatten
Der dick eingestreute Kaninchenstall ist anbieten kann. Auch kühle Steinplatten
oder nasse Tücher die über die
mit Wärmekissen oder anderen
elektronischen Geräten gut frostfrei zu Einrichtung gehängt werden, sorgen für
halten, das ist aber kein Muss. Wichtig Kühle.
sind hingegen genügend Sonnenplätze.
Ein Lebensraum auf dem Balkon
Wem kein Garten zur Verfügung steht, der kann auf
dem Balkon ausweichen und dort seinen Kaninchen
ein kleines Paradies für Winter und Sommer
einrichten. Wie auch bei der Außenhaltung ist Platz
und die Sicherheit an erster Stelle. Falls der Balkon
über eine Garage, ein Ranggerüst, einen Baum oder
eine Katzenleiter erreichbar ist, muss auf dem
Balkon ein sicheres Gehege, genauso wie im Garten,
erbaut werden. Ansonsten reicht es aus wenn die
Brüstung hoch genug ist damit kein Kaninchen
darüber springt (1­1,20 m, je nach Sprungfreude
der Kaninchen) und ggf. noch ein Katzennetz
angebracht wird. Ritzen und Spalten müssen
natürlich auch gesichert werden. Mit etwas
Kreativität und vielen Einrichtungsgegenständen
erhalten die Kaninchen freilaufend auf dem Balkon
ihr eigenes Reich mit Kaninchenstall als Rückzug
und Wetterschutz. Im Sommer sollte man auf
Südbalkonen aufpassen, da diese oft durch die starke Sonneneinstrahlung
ungesunde Temperaturen erreichen.
Wohnwelten
in Wohnung und Garten
Futterplatz
In einer Ecke
sollte eine
großer
eingestreuter
Bereich
geschaffen
werden. Sehr
gut sind
Käfigwannen für
diesen Zweck
geeignet. In
diesem Bereich
wird gefüttert
und weil
Kaninchen beim fressen auch gerne
pullern, ist die Doppelfunktion
entscheidend. Auf dem Futterplatz
werden alle Raufen und Futtergefäße
untergebracht.
Heuraufen
Für das Heu sollte
eine Raufe
angebracht werden
an der sich das
Kaninchen nicht
verletzen kann.
Gerade an
einfachen
Gitterraufen
verletzen sich viele
Kaninchen beim
reinhüpfen oder wenn sie den Kopf
hineinstecken. Deshalb sollte man auf
dichter begitterte und nach oben
geschlossene Raufen zurück greifen.
Eine einfache und günstige Alternative
ist eine aufgehängte Baumwolltasche,
in die man im unteren Bereich ein paar
runde, kleinere Löcher schneidet.
Zusätzlich sollte zu allen Mahlzeiten
eine Hand frisches Heu auf den Boden
gelegt werden.
Stilles Örtchen
Nicht nur unter dem Futterplatz sollte
eine Toilette aufgestellt werden,
sondern auch in alle anderen Ecken
bzw. wo die Kaninchen bevorzugt
machen. Als Kaninchen­Toilette
geeignet sind standsichere
Katzentoiletten, Plastikwannen oder
auch Käfigwannen. Kaninchen­
Toiletten müssen ausreichend groß
bemessen sein und über einen
niedrigen Rand verfügen. Zudem
sollten sie gut zu reinigen und dicht
sein. In den Toiletten wird oftmals
auch gerne gelegen.
Die Einstreu sollte ausreichend
saugstark, geruchsbindend und
bequem sein. Bewehrt hat sich eine
Schicht mit saugfähigen Holzpellets
(im Baumarkt günstig als
"Heizpellets" erhältlich) oder
Maisgranulat, das dann mit einer
Schicht Heu oder Stroh überdeckt
wird, damit es bequemer ist. Die
Toiletten müssen regelmäßig
gereinigt und erneuert werden.
Versteck­ und Schlummerplatz
Je Kaninchen
sollte
mindestens
ein Unter­
schlupf
vorhanden
sein. Jeder
Unterschlupf
braucht
mindestens
einen Ein­ und einen Ausgang, damit
kein Kaninchen in eine Ecke
gedrängt werden kann. Geeignet
sind Holzhäuschen, Korkröhren,
Kisten, Papkartons und vieles mehr.
Teppiche & Tücher
Besonders in
Wohnungshaltung,
aber auch im
überdachten
Bereich des
Außengeheges
können kleine Baumwollteppiche einen
weichen, gemütlichen Untergrund
bieten, der gerne als Schlafplatz
angenommen wird. Die Teppiche sind
problemlos in der Waschmaschine
waschbar und somit auch für nicht
stubenreine Kaninchen geeignet.
Futtergefäße
Für das
Frischfutter,
die Trocken­
kräuter und
das Trinken
benötigen
Kaninchen
verschiedene Futterschalen. Als
Wasserschüssel ist ein schwerer
Steingutnapf geeignet, der erhöht auf
einer einstreufreien Fläche aufgestellt
werden sollte. Nippeltränken können
zusätzlich angeboten werden, niemals
jedoch als einzige Wassertränke, da die
Kaninchen aus diesen weniger trinken,
was gesundheitliche Folgen mit sich
bringt. Ebenso kann ein Wasserspender
aus dem Katzenfachhandel angeboten
werden. Für die getrockneten Kräuter
ist eine
große
Tonschale
ratsam.
Das Frisch­
futter
kann
entweder
direkt ins
saubere Stroh gelegt werden, oder man
bietet es in einer großen Auflaufform,
auf einem Teller oder in einem
Hundenapf an. Ebenso kann es in einer
Raufe angeboten werden, die für Heu
im Handel erhältlich sind.
Kaninchenstall
Ein handelsüblicher Kaninchenstall
darf bei
einer Hal­
tung im
Freien nicht
fehlen, er
schützt die
Kaninchen
vor Wind
und Wetter. Er sollte den Kaninchen
einen zug­ und regenfreien Platz bieten,
den sie mit ihrer Körpertemperatur
aufwärmen können. Der Stall muss
nicht isoliert werden, allerdings sollte
das Gitterfenster zusätzlich mit
Bastlerglas vor Wettereinflüssen
geschützt werden. Der Stall kann im
Gehege stehen oder an das Gehege
angeschlossen werden.
Buddelkiste
Ein Grundbedürfnis der Kaninchen ist
das Graben in der Erde. Kaninchen
legen in der Natur Höhlen an. Wenn
das Gehege dem Kaninchen keine
Möglichkeit zum Buddeln lässt, oder
die Kaninchen im Haus leben, bietet
man ihnen am besten eine Buddelkiste
an. Viele Kisten aus dem Baumarkt
(große Stapelboxen, Holzkisten,
Holzpflanzkästen mit Plastikeinsatz,
Aufbewahrungskisten, große
Plastikisten...) lassen sich für die
Kaninchen zweckentfremden. Dort
kann man auch Spielsand kaufen, der
anschließend einfach in die Kiste
eingefüllt wird. Wem dies zu viel Dreck
verursacht, der sollte auf eine höhere
oder nach oben geschlossene Kiste mit
Einstiegsloch ausweichen, oder aber
die Kiste mit zerknüllten Zeitungs­
papier
füllen. Eine
Buddel­
möglich­
keit ist
für Kanin­
chen sehr
wichtig.
Der Speiseplan für Feinschmecker
Um gesund zu bleiben, benötigen Kaninchen eine ausgewogene Ernährung die
sich an den Bedürfnissen ihrer wilden Verwandten, den Wildkaninchen,
orientiert, denn ihre Verdauung hat sich durch die Domestizierung kaum
verändert. Wildkaninchen sind reine Pflanzenfresser und ernähren sich von
Wild­ und Unkräutern, Grasspitzen, Blättern, Rinden und Wurzeln. Das
Kaninchen wählt sich aus einer großen Pflanzenvielfalt in der Natur die
geeigneten Pflanzenteile aus und verspeist diese über den Tag und die Nacht
verteilt, besonders jedoch in den frühen Morgen­ und späten Abendstunden.
Gesunde Genüsse
Wer seine Kaninchen gesund ernähren möchte, bietet ihnen am besten ebenfalls rund um
die Uhr eine möglichst große Pflanzenvielfalt an.
Die Sommer-Fütterung
Im Sommer ist es am einfachsten und
günstigsten eine Tüte Wiesenkräuter,
ein paar Gräser und Baumblätter zu ernten
und dem Kaninchen zweimal täglich so viel
zu reichen, dass die Vielfalt in der
Zwischenzeit nicht ausgeht.
Noch schöner ist es natürlich, wenn die
Kaninchen die Pflanzen selber abweiden
dürfen.
Zusätzlich sollten die Kanichen natürlich immer auf eine Schale frisches Wasser und
duftendes Heu Zugriff haben.
Wer die Möglichkeit der Wiesen-Fütterung nicht hat oder nicht täglich für genug
frisches Grün sorgen kann, orientiert sich am besten an der Winterfütterung.
Die Winter­Ernährung
Im Winter kann man in der Natur noch
Zweige und Grünfutter unter der
Schneedecke finden, allerdings reicht es
selten aus um die Kaninchen vollwertig
zu füttern. Deshalb reicht man in der
kalten Jahreszeit am besten zusätzlich
als Frischfutter und Vitamin­Lieferant
zweimal täglich einen großen Teller mit
Gemüse, Gemüseblättern, frischen
Küchenkräutern und etwas Obst. Außerdem sollte eine Trockenkräuter­
Mischung in ausreichender Menge und natürlich hochwertiges Heu
angeboten werden. Auch Wasser darf selbstverständlich nie fehlen und muss
häufig erneuert werden, da es schnell gefriert. Auch im Winter ist es
wichtig, dass die Kaninchen von allen Komponenten ihres Futters so viel
angeboten bekommen, dass sie rund um die Uhr eine Auswahl zur
Verfügung haben.
Futter­Infos
Was für Kräuter, Gemüse & Obst darf ich
verfüttern?
Prinzipiell können alle Gemüsesorten, die in
der Gemüsetheke im Suppermarkt
angeboten werden, verfüttert werden. Das
Grün von Auberginen, Paprikas und
Kartoffeln ist jedoch leicht giftig. Alles
andere Grün (z.B. Karottengrün) darf
verfüttert werden. Auch alle einheimischen
Obstsorten (nicht alle exotischen
Obstsorten!) sind verträglich, z.B. Apfel,
Birne, Zwetschge und Beeren. Für den
menschlichen Verzehr geeignete
Küchenkräuter sind ohne Ausnahme für
Kaninchen ungiftig.
Allerdings ist es wichtig, dass niemals zu
einseitig gefüttert wird, denn dann kann es
zu Unverträglichkeiten einzelner
Futtersorten kommen. Deshalb sollte immer
eine Mischung von mindestens sieben
Sorten angeboten werden. Außerdem ist
darauf zu achten, dass der Schwerpunkt des
Frischfutters auf blattreichen Gemüse (Kohl,
Salate, Gemüsegrün...) liegt. Zwei Drittel
der Portion sollte Blattgemüse sein.
Jedes Kaninchen hat andere Vorlieben,
daher lohnt es sich, alles durch zu
probieren.
Aufpassen sollte man bei Kaninchen, die mit
normalen Kaninchenfutter ernährt werden,
denn oftmals ist ihre Verdauung so in
Mitleidenschaft gezogen, dass sie das
Frischfutter nicht vertragen. Besonders Kohl
ist für solche Kaninchen meistens
unverträglich.
Braucht mein Kaninchen
Kraftfutter oder Kaninchenfutter?
Normales Kaninchenfutter aus
der Zoohandlung (Pellets,
Leckerlies, Drops,
Knabberstangen, Mischfutter,
Kaninchen­Menüs) sind für die
Kaninchenernährung ungeeignet
und können zu gesundheitlichen
Schäden führen. Als Kraft­ und
Ergänzungsfutter bietet man
seinem Kaninchen zusätzlich zur
Trockenkräuter­Mischung am
besten Saaten an. Als Basis kann
man ein Wellensittich­
Körnerfutter aus dem Handel
verwenden, das jedoch
zusatzstofffrei sein muss (keine
Vitaminzusätze, Aromen etc.).
Zusätzlich mischt man am besten
Leinsamen, Buchweizen,
Sonnenblumenkerne, Sesam und
weitere Saaten unter. Große
Kaninchenrassen, Kaninchen im
Wachstum oder Winter­
Außenhaltung, säugende oder
trächtige Tiere, so wie
untergewichtige Hauskaninchen,
sollten von dieser Mischung eine
solche Menge erhalten, dass sie
sich nicht darauf stürzen (zu
wenig) oder die Saaten länger
unbeachtet herumstehen (zu
viel). Für Kaninchen ohne
erhöhten Bedarf, reicht es aus ab
und zu ein paar
Sonnenblumenkerne aus der
Hand zu verfüttern.
Wie mische ich eine Trockenkräuter­
Mischung?
Im Zoohandel oder über das Internet sind
fertige Kräutermischung für Kaninchen
erhältlich. Natürlich kann man eine solche
Mischung auch selber herstellen, oder sogar
selber die Pflanzen trocknen (im Sommer).
Die Mischung sollte möglichst vielfältig sein,
so dass die Kaninchen die Möglichkeit
haben aus der Mischung auszuwählen, was
sie gerade benötigen.
Was gebe ich meinem Kaninchen
zu trinken?
Kaltes Leitungswasser aus der
Leitung hat in Deutschland
Trinkwasserqualität und ist sehr
gut als Kaninchen­Trinken
geeignet. Ebenso kann stilles
Wasser aus der Flasche verwendet
werden. Ungeeignet sind Nager­
Getränke oder Zusätze aus dem
Zoohandel.
Wiesenpflanzen sammeln
Gänseblümchen
­ Auffällige Blüte
­ Verwechslungsgefahr nur
mit ungiftigen Blumen
Spitz­ und Breitwegerich
­ Parallele Blatadern (keine
Hautblattader)
Löwenzahn
­ Gezahnte Blätter
­ Gelbe Blüten bzw. Pusteblumen
Schafgarbe
­ Feingegliederte Blätter
­ Weiße Blüten
­ Flächig wachsend
Klee und Luzerne
­ Drei Kronblätter auf einem Stiel
Bärenklau
Ampfer
­ Rote Punkte auf den Blättern
­ Saurer Geschmack
­ Buschiges Vorkommen
­ Versch. Blattformen
Brennnessel
­ Brennt bei Haut­Kontakt
Giersch
­ Giersch­Teppiche im
Schatten (unter Bäumen)
­ Dreieckiger Stiel
Taubnessel
­ Versch. farbige Blüten
Hiertentäschel
­ Herzförmige Blätter am
Stiel
Knoblauchsrauke
Labkraut
­ Kreisförmig angeordneter
Blattkranz um den Stiel
Wicke
­ Versch. Blütenfarben
Vogelmiere
Ehrenpreis
Fit und aktiv durch den Tag
Beschäftigung ist wichtig
In der Natur ist das Kaninchen viel
unterwegs, schnuppert an verschiedenen
Pflanzen und nimmt hier und da einen
Bissen. Es muss ständig auf der Hut sein
und sich bei Gefahr vor Raubtieren in
Sicherheit bringen. Kaninchen bewohnen
einen großen Lebensraum von mehreren
hundert Quadratmetern, sie sind damit
beschäftigt einen Bau zu bauen,
Nachwuchs groß zu ziehen und die
Umgebung zu erkunden. Durch die Jahreszeiten verändert sich ihr Lebensraum
jeden Tag und es gibt ständig Neues zu entdecken.
Wer seine Kaninchen nicht gerade auf mehreren hundert Quadratmetern im Garten
freilaufen lässt, muss dem Kaninchen spezielles Beschäftigungsspielzeug anbieten
und täglich den Lebensraum umgestalten, ansonsten verkümmert und langweilt
sich das Kaninchen, denn Kaninchen sind intelligenter als die meisten Menschen
denken. Viele Hauskaninchen sind dermaßen unterfordert, dass sie Verhaltens­
störungen entwickeln wie z.B. am Käfiggitter beißen, andere Kaninchen ärgern,
oder Einrichtung zerstören, herumschieben und zerlegen. Manche werden auch
gegenüber dem Menschen aggressiv. Mit ein wenig Beschäftigung kann man solche
Probleme beseitigen und ihnen vorbeugen.
Für die Beschäftigung sollte man sich jeden Tag Zeit nehmen. Auch beim täglichen
Auslauf kann man für Abwechslung sorgen.
Zehn Beschäftigungs­Ideen für glückliche Kaninchen
1. Die Gefüllte Küchenrolle
Einfach in einer Küchenrolle etwas Leckeres (z.B. ein
Stückchen Obst, frische Kräuter oder Saaten)
verstecken und die Seiten mit Heu verstopfen. Die
Kaninchen riechen das Essen und brauchen eine Weile,
bis sie sich zu diesem vorgearbeitet haben. Das gleiche
funktioniert auch mit einer Papiertüte, die man mit
Leckerlie und Heu füllt und dann die Öffnung zurollt.
Auch ein Eierkarton lässt sich gut füllen.
2. Gehege­Umgestaltung
Kaninchen erkunden für ihr Leben gerne. Wenn immer
alles gleich aussieht, haben sie jedoch keinen Anreiz
dazu. Deshalb ist es empfehlenswert, täglich die
Einrichtung im Kaninchenrevier etwas zu verändern. Es
reicht meist schon aus, ein oder zwei Gegenstände an
eine andere Stelle zu stellen oder etwas Neues
reinzulegen. Es lohnt sich, Einrichtung auch mal
rauszunehmen und zwei Tage später wieder
anzubieten.
3. Vom Pappkarton zum Kaninchenpalast
In jedem Laden bekommt man unbedruckte
Pappkartons geschenkt, aus den meisten lassen sich
Kaninchenhäuschen zaubern. Mit einem scharfen
Messer kann man verschiedene Eingänge hinein
schneiden. Natürlich kann man auch mehrere
Kartons aneinander schließen oder die Kartons mit
zerknüllten Zeitungspapier füllen... Der Fantasie
sind keine Grenzen gesetzt.
4. Das Futterseil
Mit einem einfachen Seil, an das man verschiedenes
Futter hängt, kann man Kaninchen gut
beschäftigen. Wie in der Natur, sind sie so mit der
Futtersuche beschäftigt. Allerdings sollte man
immer dabei bleiben, da sich ein Kaninchen im Seil
verwickeln könnte.
5. Frische Zweige
Kaum ein Kaninchen lässt sich nicht durch frische
Zweige begeistern. Alle einheimischen,
unbehandelten Laubbäume und Nadelbäume (außer
Eibe!) sind dafür geeignet. Besonders Obst­ und
Nussbaumzweige schmecken den Kaninchen gut.
Sie fressen die frischen Knospen ab, erkunden und
probieren die Früchte, knuspern die Blätter und
fressen dünne Zweige und die Rinde der dickeren
Zweige. Große verzweigte Äste sind interessanter
als kleine unverzweigte.
6. Snackball
Für wenig Geld kann man im Zoohandel Snackbälle
erwerben, die von den Kaninchen bewegt werden
müssen damit die Leckerlis herausfallen. Am besten
füllt man sie mit Saaten und getrockneten Gemüse.
7. Futterbaum
Eigentlich braucht man nur einen mitteldicken
Baumstamm und ein Stück Bodenplatte, auf die
man den Stamm senkrecht montiert. Mit einem
Bohrer kann man nun Löcher in den Baum bohren,
in die man Zweige und Futter stecken kann. Wer
sich das nicht zutraut, kann auch einen Ziegelstein
mit Löchern im Baumarkt kaufen, in diesen
Naturäste stecken und in die Zweige dann das
Futter hängen.
8. Rascheltunnel
Im Handel werden Rascheltunnel aus Nylon
angeboten (in der Katzenecke im Zoohandel). Das
Praktische an diesen Tunneln ist, dass man sie
problemlos zusammenfalten kann, so dass sie nur
noch so groß wie eine Scheibe sind. Ebenso schnell
sind sie auch wieder aufgebaut und Kaninchen
lieben diese Tunnel um hindurchzuflitzen und sich
zu verstecken.
9. Eine Raschelkiste
Kaninchen lieben es, wenn man ihnen Laub, frische
Baumblätter, Stroh, Heu oder auch einfach
zerknülltes Zeitungspapier in eine Kiste füllt (oder
einen Korb) bzw. einen Berg davon auf den Boden
legt. Sie wuseln sich dann durch und knabbern
daran. Gerne wird das Ganze dann auch nach ihren
Vorstellungen im Gehege verteilt.
10. Die Futtersuche
Warum muss das Futter immer an der gleichen
Stelle liegen? Viel spannender ist es für die
Kaninchen, wenn man blätriges Futter von oben
herabhängt, Gemüsestückchen im Gehege
verstreut, in den Unterschlüpfen Futter versteckt
und auf erhöhten Flächen füttert. So werden die
Kaninchen mit der Futtersuche beschäftigt.
Gepflegt und gesund
Fell­ und Nagelpflege
Ein gesundes Kaninchen benötigt im
Alltag keine Fellpflege. Während des
Fellwechsels oder wenn sich etwas
im Fell verfangen hat, muss es
jedoch gebürstet werden. Bei
langhaarigen Kaninchen sieht das
anders aus. Sie benötigen alle ein
bis zwei Tage ordentliche Fellpflege.
Zusätzlich muss das Fell regelmäßig
gekürzt werden, damit das Fell sie
bei ihren Bewegungsabläufen nicht
Kaninchen in Innenhaltung nutzen auf weichen
behindert. Im Winter darf es nicht
Untergrund nicht ihre Nägel ab, so dass man sie
zu kurz geschnitten werden sofern
mit einer Zange regelmäßig kürzen muss.
das Kaninchen draußen lebt.
Die Kaninchenkrallen nutzen sich je nach Untergrund normalerweise selber ab. In
Innenhaltung wachsen sie jedoch meist ungehindert, da der weiche Untergrund
kaum zu einer Abnutzung führt. Wenn sie länger als die Haare über den Krallen
sind, müssen sie mit einer speziellen Schere gekürzt werden. Am besten lässt man
sich dies von einem erfahrenen Halter oder vom Tierarzt (z.B. beim Impftermin)
zeigen, dann kann man es in Zukunft auch selber machen.
Ist mein Kaninchen gesund?
Wer sein Kaninchen gut beobachtet, merkt schnell wenn es Krankheitszeichen zeigt.
Diese sind beim Kaninchen jedoch meist eher unspektakulär. Wenn ein Kaninchen
das Fressen einstellt, ab nimmt oder anders als sonst im Gehege liegt, dann sollte
man umgehend zum Tierarzt gehen, auch wenn das Krankheitszeichen eher
harmlos wirkt, denn beim Kaninchen deuten bereits solche leichten
Krankheitszeichen auf gefährliche Erkrankungen hin. Deshalb ist es sehr wichtig,
das Kaninchen gut zu kennen und es täglich zu beobachten. Wenn sich sein
Verhalten, der Kot oder die Nahrungsaufnahme verändert, oder auch wenn es
äußere Anzeichen gibt (Fell­ oder Augenveränderungen, Knubbel, kahle Stellen,
Verletzungen) ist es wichtig, das Kaninchen zum Tierarzt zu bringen, damit es nicht
leiden muss.
Zusätzlich sollte immer im Frühjahr ein Tierarztbesuch statt finden, vor dem eine
Kotprobe abgegeben werden sollte. Beim Tierarzt wird eine gründliche
Allgemeinuntersuchung durchgeführt und das Kaninchen auf Wunsch geimpft.
Weiterführende Informationen
Umfangreichere Informationen rund ums Kaninchen finden sich im Internet unter
www.kaninchenwiese.de
Herunterladen