aktueller Stand 2016

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Vortragsteile
1) Ausganssituation Anfang 2016
2) Zulassungssituation im Steinund Beerenobst 2016
LTZ, Köppler
3) Befall mit Kirschessigfliege im Stein- und Beerenobst in
Baden-Württemberg 2016
Auftreten und Bekämpfung
der Kirschessigfliege aktueller Stand 2016
LTZ, Köppler
4) Bekämpfungsversuche (Netze und Insektizide) in Kirschen
und Beerenobst (LTZ Augustenberg und Landratsamt
Karlsruhe)
Dr. Kirsten Köppler
LTZ Augustenberg, Karlsruhe, Deutschland
5) Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse der IOBCTagung Pflanzenschutz Obstbau Sept. 2016 in Thessaloniki
Österreichische Beerenobstfachtage, Graz, 01. - 02.12.2016
6) Projekte zur Kirschessigfliege 2016 in Baden-Württemberg
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
Kirschessigfliegenfänge am LTZ Augustenberg
2012-2016
Fangzeiträume: 2012
Sept.-Dez.
2013
Juli-Dez.
2014
Jan.-Dez.
Fliegen/Falle
2015
Jan.-Dez.
678
2016
Jan.- >Okt.
> 619
469
Kirschessigfliege 2016: Vergleich der Winterfänge
2013/2014, 2014/2015 sowie 2015/2016 (LTZ)
Anzahl Fliegen
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
2013/2014
2014/2015
2015/2016
45 46 47 48 49 50 51 52 53 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
266
Kalenderwoche Nov-März
8
Kirschessigfliege sind je nach Standort und Temperatur im Winter durchgehend
nachweisbar
Höhe der Winterfänge ohne Aussage über das nachfolgende Befallsgeschehen
das Befallsrisiko wird maßgeblich bestimmt durch den Witterungsverlauf in der
Saison (Frühjahr und Sommer)
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
Beginn der Eiablage in Kirschen 2016 (z. B. Nordbaden)
450
Männchen
Weibchen
Anzahl Fliegen
400
350
300
1. reife Eier
(präparierte ♀)
250
200
Beginn der Eiablage in Kirschen
Bekämpfungsmöglichkeiten 2016
mit Insektiziden
150
100
50
11.
19.
25.
1.
8.
15.
23.
29.
7.
15.
21.
29.
4.
13.
18.
25.
2.
9.
17.
23.
31.
6.
13.
0
Jan.
Febr.
März
April
Mai
Juni
Eiablage ab Ende Mai in rötelnden Kirschen sowie Befall der Kirschen in der 1.
Kirschwoche (z.B. Sorte `Rita´)
bis zu 100 % Belegung mit Eiern in unbehandelten `Burlat´
Befallsdruck 2016 deutlich höher als 2015 (mindestens vergleichbar mit 2014)
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
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Zulassungssituation Kirschessigfliege: Steinobst
nur Art. 53 2016
Kultur
Handelsname (Wirkstoff)
N Behandlungen/
Wartezeit
SpinTor (Spinosad)
DuPont Exirel (Cyantraniliprole)
Piretro Verde (Pyrethrine; nur ökol.
Landbau)
2/7
2/7
Pfirsiche,
Aprikosen
SpinTor (Spinosad)
Karate Zeon (lambda-Cyhalothrin)
2/7
2/7
Pflaumen,
Mirabellen
SpinTor (Spinosad)
DuPont Exirel (Cyantraniliprole)
Piretro Verde (Pyrethrine; nur ökol.
Landbau)
Karate Zeon (lambda-Cyhalothrin)
2/7
2/7
Süß- und
Sauerkirschen
3/1
Mospilan SG
(Acetamiprid)
Kultur
N Behandlungen/
Wartezeit
Süß- und Sauerkirschen
2/7
Pflaumen
Aprikosen Pfirsiche
2/14
2/14
Süß- und Sauerkirschen
Calypso
(Thiacloprid)
2/14
Pflaumen
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Ausnutzung der Nebenwirkungen von
weiteren PSM mit Zulassungen nach
Art. 51 EU-VO 1107/2009: Beerenobst
Zulassungssituation Kirschessigfliege:
Beerenobst
Art. 51 und 53 2016
Handelsname (Wirkstoff)
Handelsname
(Wirkstoff)
LTZ, Köppler
3/1
2/7
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Kultur (FX/GWH)
Ausnutzung der Nebenwirkungen von
weiteren PSM mit Zulassungen nach
Art. 51 EU-VO 1107/2009: Steinobst
N Behandlungen/
Wartezeit
Him- und
Brombeeren (FL
und GWH)
SpinTor (Spinosad)
Karate Zeon (lambda-Cyhalothrin)
Piretro Verde
3/3
2/3
3/1
Johannis-,
Stachel- und
Heidelbeeren (FL
und GWH),
Holunder (FL)
SpinTor (Spinosad)
Karate Zeon (lambda-Cyhalothrin)
Piretro Verde (nur FL)
2/3
2/3
3/1
Erdbeeren (FL
und GWH)
SpinTor (Spinosad, nur GWH)
Karate Zeon (lambda-Cyhalothrin)
Piretro Verde (Pyrethrine, nur GWH)
3/1
3/3
3/1
Handelsname
(Wirkstoff)
Kultur
Karate Zeon
(lambdaCyhalothrin)
Erdbeeren
Calypso
(Thiacloprid)
Himbeeren
Brombeeren
Johannisbeerartiges Beerenobst
Erdbeeren
FL = Freiland, GWH = Gewächshaus)
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Geplante Zulassungsanträge nach
Art. 53 EU-VO 1107/2009 für 2017
LTZ, Köppler
N Behandlungen/
Wartezeit
Freiland und
Gewächshaus: 2/3
Freiland: 14
Gewächshaus: 7
Freiland: 1/21
Gewächshaus: 2/3
Freiland und
Gewächshaus: 2/3
Johannisbeerartiges Beerenobst: Johannis- und Stachelbeere, Heidelbeer-Arten (Heidelbeere, Preiselbeere,
Cranberry), Holunder, Josta, Hagebutte, Speierling, Weißdorn; Himbeerartiges Beerenobst: Himbeere,
Brombeere, Maulbeere, Loganbeere
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Befallssituation Kirschessigfliege im
Obstbau in Baden-Württemberg 2016
wie für 2016 mit Ausnahme der inzwischen gültigen Zulassungen
nach Art. 51 EU-VO 1107/2009 für SpinTor im Beerenobst
zusätzlich: Karate Zeon in Kirschen, DuPont Exirel in ges. Steinobst
Antragstellung: Bundesfachgruppe Obstbau
Kirsten Köppler, Christine Cent, Thomas Diehl, Arno Fried, Elfie Schell,
Gerhard Steinecke, Hans-Dieter Beuschlein, Matthias Bernhard,
Thomas Köninger, Christian Scheer, Martin Trautmann, Hubert Schneider
RP
Stuttgart
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
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Befallssituation 2016:
Süß- und Sauerkirschen
LTZ, Köppler
Süßkirschen:
ohne Behandlungen oder mit verzögerter Ernte (> 7
Tage entsprechend Wartezeiten) trotz Behandlungen
bis zu 100 % Befall bzw. wirtschaftlicher Totalausfall unter Einstellen der Ernte
bei maximal zulässiger Behandlung (max. 6 inkl. Ausnutzung der Nebenwirkungen von Mospilan) und rascher Ernte ebenfalls nicht tolerierbarer Befall
von 10-20 %
je nach Anlage, Sorte (spätere Reifewochen ab KW 4), Region, Umgebung
oder Randeffekten Unterschiede im Befallsgeschehen
Sauerkirschen
sehr hoher Populations- und Befallsdruck
Region, Umgebung oder Randeffekten
ebenfalls Einfluss von Anlage,
ohne Behandlungen Totalausfall und bis zu 100 % Befall, sehr hohe Verluste
trotz Behandlungen
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Befallssituation 2016:
Konsequenzen Steinobst
Markteinschätzung (Beispiele)
LTZ, Köppler
LTZ, Köppler
Süßkirschen:
Reklamtionen seitens der Marmeladen- und Konservenhersteller
diese
fürchten zukünftig um genügend Ware aus regionaler Herkunft
Sauerkischen
Situation führt zu weiteren Rodungen von Anlagen
Obstart wird wahrscheinlich zukünftig nur noch im Frühbereich eine Rolle
spielen
Zwetschgen:
Qualitätsverluste durch frühere Ernte
Anbaumotivation
Konsequenzen für Preise und
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
Gegenwärtige Zulassungs- und Bekämpfungssituation: Bewertung
keine reguläre Zulassungen von PSM im Steinobst gegen die Kirschessigfliege (neben jährlich neu zu beantragenden Zulassungen nach
Art. 53 lediglich Ausnutzung von Nebenwirkungen bei der Bekämpfung der Kirschfruchtfliege möglich)
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
Befallssituation 2016:
Pfirsiche/Aprikosen sowie
Zwetschgen/Mirabellen
Aprikosen/Pfirsich:
ab Anfang Juli Eiablage nachgewiesen, ohne Behandlungen und je nach Kulturführung (z. B. Mahd) hoher
LTZ, Köppler
Befall sowie Verluste
Zwetschgen:
bereits in frühen Sorten Anfang Juli Eiablage nachgewiesen, ohne Behandlungen und je nach Sorte betriebsweise deutliche Verluste (z. B. Katinka)
durch trockene und heiße Witterung im August bis Mitte September
Abnahme des Befallsdruckes und geringere Eiablage nachgewiesen
Befall vor allem in reiferen Früchten (z.B. bei Direktvermarktung) sowie bei
Brennware
Marktware kaum betroffen, aber Ernte oft noch in ungenießbarem Zustand
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Befallssituation 2016:
Beerenobst
Erdbeeren: Befall ab Ende Juni/Anfang Juli in späten Sorten (bis zu 60 %)
hoher Befallsdruck und deutliche Verluste ohne Behandlungen in remontierende Erdbeeren
LTZ, Köppler
Himbeeren: Eiablage ab Ende Juni in Sommerhimbeeren
ren; keine Befallsverhinderung durch Insektizidmaßnahmen, 100 % Befall und
Fruchtverfall nach Ablauf der möglichen Behandlungen unter Einstellung der
Ernte
bereits im Juli stark ansteigender Befall in Herbsthimbeeren trotz Behandlungen; Verminderung des Befallsdruckes durch Witterung im August
Brombeeren: ansteigender Befall bereits zu Beginn der Erntephase (z.B. 10
Eier/Frucht) trotz optimaler Kulturmaßnahmen keine Befallsverhinderung
möglich und Zunahme des Befalls; Verminderung des Befallsdruckes durch
Witterung im August; ohne Insektizidmaßnahmen keine oder nur kurzzeitige
Ernte möglich
Heidelbeeren: regional deutlicher Befall und hohe Verluste ohne Insektidbehandlungen
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
Gegenwärtige Zulassungs- und Bekämpfungssituation: Bewertung
keine reguläre Zulassungen von PSM im Steinobst gegen die Kirschessigfliege (neben jährlich neu zu beantragenden Zulassungen nach
Art. 53 lediglich Ausnutzung von Nebenwirkungen bei der Bekämpfung der Kirschfruchtfliege R. cerasi möglich)
reguläre Zulassung (Art. 51) von SpinTor im gesamten Beerenobst
sowie Karate in Erdbeeren sowie weitere Zulassungen nur nach Art. 53
möglich
insbesondere bei langen Erntephasen (z.B. bis zu 8
Wochen in Brombeeren) sind 2 bis 3 Behandlungen bei Weitem nicht
ausreichend
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Gegenwärtige Zulassungs- und Bekämpfungssituation: Bewertung
Gegenwärtige Zulassungs- und Bekämpfungssituation: Bewertung
keine reguläre Zulassungen von PSM im Steinobst gegen die Kirschessigfliege (neben jährlich neu zu beantragenden Zulassungen nach
Art. 53 lediglich Ausnutzung von Nebenwirkungen bei der Bekämpfung der Kirschfruchtfliege R. cerasi möglich)
reguläre Zulassung (Art. 51) von SpinTor im gesamten Beerenobst
sowie Karate in Erdbeeren sowie weitere Zulassungen nur nach Art. 53
möglich
insbesondere bei langen Erntephasen (z.B. bis zu 8
Wochen in Brombeeren) sind 2 bis 3 Behandlungen bei Weitem nicht
ausreichend
durch Notfallzulassungen für Anbauer keine langfristige Sicherheit
sowie Planbarkeit des Anbaus gewährleistet
keine reguläre Zulassungen von PSM im Steinobst gegen die Kirschessigfliege (neben jährlich neu zu beantragenden Zulassungen nach
Art. 53 lediglich Ausnutzung von Nebenwirkungen bei der Bekämpfung der Kirschfruchtfliege R. cerasi möglich)
reguläre Zulassung (Art. 51) von SpinTor im gesamten Beerenobst
sowie Karate in Erdbeeren sowie weitere Zulassungen nur nach Art. 53
möglich
insbesondere bei langen Erntephasen (z.B. bis zu 8
Wochen in Brombeeren) sind 2 bis 3 Behandlungen bei Weitem nicht
ausreichend
durch Notfallzulassungen für Anbauer keine langfristige Sicherheit
sowie Planbarkeit des Anbaus gewährleistet
kulturtechnische Maßnahmen und Einnetzungen gewähren keinen
vollständigen Schutz vor der Kirschessigfliege
daher reguläre
Zulassungen von PSM dringend notwendig als Bestandteil einer
Bekämpfungsstrategie
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
LTZ, Köppler
1) Einnetzungsversuche:
Kirschen und Beerenobst
Bekämpfungsversuche
LTZ & LRA KA 2016:
Versuche in Kirschen mit verschiedenen Maschenweiten:
1,3 x 1,3 mm
1,0 x 0,8 mm
0,8 x 0,8 mm
Versuche in Beerenobst mit verschiedenen Netzkonstruktionen (alle Netze 0,8 x 0,8 mm):
geschlossener Tunnel mit Schleuse
offener Tunnel
Seitenwände (permanent geschlossen)
Freiland
1) Netze
2) Insektizide
LTZ
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
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Durchführung: Kirschen
Ergebnisse: Kirschen
LTZ, Köppler
Maschenweiten: 0,8 x 0,8 mm, 1,0 x 0,8 mm
sowie 1,3 x 1,3 mm
in jedem Käfig 1 Apfelessigfalle: wöchentliche
Kontrolle
Fruchtbonitur auf Kirschessigfliegenbefall am 19. Juli 2016
(300 Kirschen/Käfig)
Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
Larven/Frucht
Einzelreiheneinnetzung mit jeweils
4-6 Bäumen am 27. Mai 2016
(Regina und Skeena)
LTZ, Köppler
LTZ, Köppler
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
0,8x0,8
1,0x0,8
1,3x1,3
ohne Netz
Netzvariante (Maschenweite)
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