Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Zu diesem Modul Basis-Module Vögel gehören zu den Wirbeltieren. Die Körpertemperatur ist gleichwarm. Vögel besitzen ein Federkleid als Schutz vor Wind, Kälte und Frost. Man unterscheidet in Schwungfedern (Flügel), Schwanzfedern (Steuern und Abbremsen), Deckfedern (stromlinienförmiger Körper) und Daunen (Wärmeisolation). Das Federkleid wird bei der Mauser regelmäßig gewechselt. Vögel laufen auf zwei Beinen. Die vorderen Extremitäten sind zu Flügeln umgebildet. Die meisten Vögel können fliegen. Man unterscheidet Gleitflug oder Segelflug (ohne Kraftaufwand) und den Ruderflug (mit Kraftaufwand). Rüttelflug und Schwirrflug sind Abwandlungen des Ruderfluges. Die Knochen der Vögel sind innen hohl, damit sie leichter sind (Anpassung an das Fliegen). Versteifungen der Wirbelsäule im Rumpfbereich geben die nötige Stabilität für das Fliegen. Das Brustbein ist stark vergrößert und besitzt einen Brustbeinkamm, als Ansatz für die große Flugmuskulatur. Die Lunge besitzt 9 Luftsäcke. Das Herz ist sehr leistungsfähig, der Stoffwechsel erhöht. Die Körpertemperatur ist daher ebenfalls erhöht und liegt bei 41-42 °C. Vögel besitzen einen Schnabel aus Horn, sie haben keine Zähne. Die meisten Vögel sind Singvögel und besitzen einen besonderen Gesangsapparat. Die Vögel singen, um ihr Revier abzugrenzen und um Partner anzulocken. Vögel haben sehr gute Sinnesleistungen. Sie Orientieren sich u.a. nach der Sonne, dem Sternenhimmel und dem Erdmagnetfeld. Alle Vögel legen Eier mit einer festen Kalkschale, brüten diese aus und betreuen ihren Nachwuchs. Hier werden Nesthocker und Nestflüchter unterschieden. Die meisten Vögel bauen Nester. Viele Vögel sind Zugvögel und ziehen im Winter in wärmere Gebiete, in denen sie im Winter Nahrung finden. Standvögel bleiben das ganze Jahr an einem Ort. Weltweit gibt es über 9.000 Vogelarten. In Deutschland brüten über 330 Arten. Vogelarten, die sich der Zivilisationsgesellschaft angepasst haben, nennt man Kulturfolger. Sehr viele Vogelarten sind stark bedroht. Gründe dafür sind der Verlust des Lebensraumes durch die Lebensweise und Ausbreitung der Menschen, verschiedenste Störungen in ihrem Brutgebiet, Umweltgifte, Fang und Abschuss (vor allem während des Vogelzuges). :3 Vom Schnabel bis zur Feder Keine andere Tierart hat die Phantasie der Menschen so beeinflusst, wie die Vögel. Sie haben in uns die Sehnsucht nach dem Fliegen geweckt und sind oft unsere unmittelbaren Wegbegleiter oder gar "Nachbarn". Anders als bei vielen anderen Tierarten muss man gar nicht weit fahren oder lange suchen, um Vögeln zu begegnen oder sie beobachten zu können. Viele Arten kommen quasi zu uns. Wir sehen sie in Städten z.B. in Parks und Gärten, am Futterhaus oder beim Spaziergang durch Felder und Wiesen, im Wald, an Bächen und Seen usw.. Doch was macht die Vögel so besonders und dadurch so faszinierend? Im Folgenden sind ein paar besonderen Vogeleigenschaften und Anpassungen aufgeführt: Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen In diesem Modul geht es vor allem darum, sich die typischen Vogeleigenschaften spielerisch vor Augen zu führen aber auch darum, Möglichkeiten und Handlungsalternativen für den Schutz dieser fast überall bedrohten Tiere kennenzulernen. Basis-Module Es werden einige Tipps und Anregungen gegeben, wie jeder einzelne von uns aktiv werden kann und mit einfachen Mitteln mithelfen kann, dass unsere faszinierenden Vogelnachbarn und auch andere Tiere in ihren Lebensräumen weiterhin eine Chance haben zu überleben. Vogelfütterung - ja oder nein? Vogelfutter selber machen Was tun mit verletzten Vögeln? Was tun mit gefundenen Jungvögeln? Nisthilfen für Vögel Vogelfreundlicher Garten Vogelfreundliche Gebäude Vogelschutz im Alltag und beim Einkaufen :4 Vom Schnabel bis zur Feder Hierbei können wir aktiv werden: Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Spiele und Aktionen Basis-Module Einstiegsrunde Material: ein Gegenstand, der etwas mit dem Thema Vogel zu tun hat, z.B. eine Feder, ein Ei, eine kleine Vogelfigur Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 3 ab 4 ca. 10 Minuten, je nach Teilnehmerzahl draußen oder drinnen Frühling / Sommer / Herbst / Winter Das Vogel-Ballett Material: keines Ablauf: Alle stehen im Kreis, jeder hat etwas Platz zum Nachbarn. Frage: Was machen Vögel denn alles so und wie? Wer hat eine Idee? Die Spielleitung oder eines der Kinder macht eine Vogelbewegung vor, alle anderen versuchen sie nachzumachen. Dann kommt ein anderer Teilnehmer dran oder es geht reihum. Beispiele könnten sein: in die Hocke gehen, mit angewinkelten Armen flattern wie ein Huhn auf einem Bein stehen, wie z.B. Graureiher, Storch, Flamingo, dann Bein wechseln fliegen wie ein Greifvogel: mit ausgestreckten Armen im Kreis fliegen (gleiten) fliegen wie ein Kolibri: mit angewinkelten Armen, schnell mit den Händen flattern (Schwirrflug) Futtersuche am Boden: z.B. hinhocken mit dem Kopf immer wieder Richtung Boden gehen und picken Nestbau: Jeder fliegt ein paarmal umher und holt einen Grashalm oder Stöckchen und legt es an den Platz, an dem das Nest gebaut werden soll. Balztanz: immer zwei Vögel gehen zusammen und umtanzen sich flatternd sich Putzen oder ausruhen: hinhocken, den Kopf unter den Flügel (Arm) stecken Anmerkungen: Das Vogel-Ballett eignet sich gut als Aufwärm-Spiel zu Beginn einer Aktion. Hierbei werden typische Vogelbewegungen oder Verhaltensweisen verdeutlicht. Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 3 ab 2 10 bis 20 Minuten drinnen und draußen / Kreis für alle mit Platz zum Nachbarn Frühling / Sommer / Herbst / Winter :5 Vom Schnabel bis zur Feder Ablauf: Alle Teilnehmer stehen oder sitzen im Kreis und stellen sich nacheinander kurz vor. Wer mit Reden dran ist, hat den Gegenstand in der Hand und gibt ihn an den nächsten weiter, wenn er fertig ist. Dabei sollte jeder eine oder zwei der folgenden Fragen beantworten. Was ist für dich das besondere an einem Vogel? Was haben Vögel, was andere Tiere nicht haben? Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Körpersprache der Vögel Basis-Module Je nach Umfeld, kann man an der Körpersprache der Vögel einiges ablesen. Zum Beispiel: Wenn sich die Vögel in Sicherheit wissen, suchen sie Nahrung, fressen und trinken betreiben sie Körperpflege, sonnen oder baden sie sich balzen oder singen sie, bauen ein Nest und füttern ihre Jungen ruhen sie sich aus und schlafen leicht aufgeplustert ist ihr Hals lang gestreckt, das Gefieder angelegt und sie treten auf der Stelle plustern sie ihr gesamtes Gefieder auf hören sie auf zu singen, balzen, baden, putzen, fressen und füttern ihre Junge nicht mehr bewegen sich hektisch und zucken mit ihren Flügeln und Schwanz sitzen ganz starr auf dem Boden oder einem Ast und drücken sich dort fest flüchten sie hektisch und drehen sich zum Fluchtort um greifen sie ihren Feind mit Warnrufen und hektischen Körperbewegungen an Material: Zettel oder Kärtchen mit verschiedenen Verhaltensweisen der Vögel Ablauf: Die Kärtchen werden für alle sichtbar verteilt. Nun soll versucht werden, die jeweiligen Verhaltensweisen in zwei Bereiche zu teilen, zum einen Verhaltensweisen, die Vögel zeigen, wenn sie sich in Sicherheit vermuten, zum anderen Verhaltensweisen, wenn sie eine Gefahr sehen oder sich bedroht fühlen. Anmerkungen: Altersempfehlung: ab 7 Anzahl Teilnehmer: ab 2 Dauer: 10 bis 20 Minuten Ort / Platzbedarf: drinnen und draußen Jahreszeit / Wetter: Frühling / Sommer / Herbst / Winter Dieses Spiel passt gut als Erweiterung zum Vogel-Ballett. Vogel-ABC Das Vogel-ABC eignet sich gut für den Einstieg in das Thema, um bereits vorhandenes Wissen abzufragen und zu bündeln oder als Abschluss, um das besprochene zu reflektieren. Die Anleitung für das Vogel-ABC befindet sich im Kapitel Piep-Schau. Eine Kopiervorlage ist im Anhang dabei. :6 Vom Schnabel bis zur Feder Wenn Vögel Gefahr sehen, Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Stimmengewirr Basis-Module Viele Vögel sind recht stimmfreudig, haben oft einen schönen Gesang und dazu noch viele andere Lautäußerungen. Doch für unsere Ohren klingen viele Vogelstimmen erst einmal ziemlich gleich, oder wir tun uns schwer, aus dem Gezwitscher und Stimmengewirr einzelne Vögel herauszuhören. Sinn des Spiels ist es, genau hin zu hören und dabei Gruppen zu bilden. Material: vorbereitete Loszettel mit ähnlich klingenden Begriffen: z.B.: Eier, Geier, Reiher, Meier, Feier, Weiher usw. je nach Gruppengröße z. B. 3 mal 3, 4 mal 3, 5 mal 3 Lose mit den gleichen Wörtern Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: Winter Vom Schnabel bis zur Feder Ablauf: Jeder Teilnehmer zieht einen Zettel und merkt sich sein Wort. Auf ein Zeichen hin, laufen alle durcheinander und rufen immer wieder laut ihr Wort. In dem entstehenden Stimmengewirr sollen sich diejenigen Teilnehmer finden, welche die gleichen Wörter haben und sich als Gruppe zusammen finden. ab 7 ab 9, je mehr, desto lustiger ca. 10 Minuten drinnen und draußen Frühling Sommer Herbst Variante: Statt der ähnlich klingenden Wörter, können auch Rufe von verschiedenen Vögeln oder vogelähnliche Laute auf den Zetteln stehen. Zum Beispiel: Piep Piep-Piep Tschilp Kuckuck Zilpzalp Kikeriki krah-krah kiwitt-kiwitt Huh-Huhuhu-Huh usw. :7 Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Vögelchen Piep Basis-Module Die Singvögel nutzen den Gesang zur Revierabgrenzung und Partnersuche (Balz). Es werden also Konkurrenten abgeschreckt und Partnerinnen angelockt. Der Gesang ist oftmals nicht angeboren und muss von den Jungvögeln gelernt werden. Neben dem Gesang gibt es aber noch eine Vielzahl anderer Lautäußerungen und Rufe, z.B. Lockrufe oder Warnrufe. Ablauf: Die Teilnehmer dürfen aufzählen, welche Vogelstimmen sie schon kennen. Nun bilden immer zwei Personen ein Mama / Papa-Baby-Paar, das sich auf einen bestimmten Vogelruf einigt. Das Baby trägt eine Augenbinde und versucht nun, seiner Vogelmutter oder seinem Vogelvater hinterherzulaufen. Die Vogeleltern locken ihr Kind mit ihrem typischen Ruf und passen gleichzeitig auf, dass dem Vogeljungen unterwegs nichts passiert. Es soll sich nirgends stoßen oder stolpern und auch nicht einer falschen Vogelmutter hinterherlaufen, denn nun beginnt ein lautes Rufen, Piepen, Gackern und Schnattern, weil alle Vögel gleichzeitig starten. Am Ende der Strecke schließen die Mütter und Väter ihre Kinder ganz fest in die Flügel. Dann werden die Rollen getauscht. Anmerkungen: Vertrauen entsteht durch Geborgenheit und Sicherheit. Auch die Vogelkinder vertrauen darauf, dass ihre Eltern ihnen den richtigen Weg weisen und sie vor Gefahren schützen. Besonders geeignet sind Vogelstimmen von Vögeln, die ihren eigenen Namen rufen wie der Kuckuck, der Uhu oder der Zilpzalp. Es lässt sich aber natürlich auch gut schnattern wie eine Ente oder gackern wie ein Huhn. Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 4 Jahre maximal 16 bis 20 15 Minuten drinnen und draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter :8 Vom Schnabel bis zur Feder Material: Augenbinden Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Vogel auf Futtersuche Basis-Module Als Vogel ist es oft ziemlich mühsam, sich sein Futter zu besorgen. Vögel sind viel in Bewegung, wenn sie auf Futtersuche sind und können immer nur kleinere Futtermengen in ihrem Schnabel oder ihren Krallen transportieren. Ablauf: Es werden (je nach Gruppengröße) zwei bis vier Gruppen gebildet, diese stellen sich jeweils hintereinander in gleichem Abstand (etwa 5-8 m) an den verschiedenen Seiten des Tuches auf. Dort werden auch die Sammelschüsseln aufgestellt. Auf ein Startsignal hin (z.B. Auf die Körner! Fertig! Los!) laufen immer die ersten Vögel der Gruppen zur Futterstelle, schnappen sich jeweils eine Nuss oder Stein etc. und laufen zurück zur Gruppe. Sobald der Vogel seine Beute in die Schüssel geworfen hat, darf der nächste Vogel los fliegen. Das Ganze geht so lange, bis alles Futter eingesammelt ist. Nun wird ausgezählt, welche Gruppe am meisten Futter erbeutet hat. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 3 ab 4 ab 10 Minuten drinnen und draußen (am besten Wiese) Frühling / Sommer / Herbst / Winter Schnabel auf! - Vogelfütterung Bei diesem Spiel geht es um die Nahrung der Vögel. Im Gespräch lernen die Kinder, was Vögel essen. Die Beispiele hierfür sind vielfältig. Es gibt Nahrungsspezialisten wie Bussarde, die vor allem Mäuse fressen. Enten seihen Schnecken, Würmer und kleine Frösche aus dem Wasser. Gimpel bevorzugen Körnerfutter, Eisvögel mögen Fische und der Gartenrotschwanz bevorzugt Insekten. Material: Augenbinden, Schälchen, kleine Löffel oder Pinzetten, zum Essen: Gummiwürmer, -frösche oder -mäuse, lustig sind auch kalte Spaghetti als Würmer-Ersatz, Nüsse, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Rosinen (als Fliegen-Ersatz) Ablauf: Es gibt mehrere verschiedene Futtersorten (dem menschlichen Geschmack ein bisschen angepasst). Ein Futterbissen wird den mutigen, blinden Vogeljungen direkt in den offenen Schnabel gesteckt, und das blinde Vögelchen soll erraten, um was es sich handelt. Als Steigerung kann versucht werden, eine passende Vogelart dazu zu nennen. Anmerkungen: Altersempfehlung: ab 4 Anzahl Teilnehmer: ab 2 Dauer: ab 10 Minuten, ja nach Anzahl der Teilnehmer Ort / Platzbedarf: drinnen und draußen Jahreszeit / Wetter: Frühling / Sommer / Herbst / Winter Für dieses Spiel sollten sich die Gruppenteilnehmer schon etwas kennen, da es eine Menge Vertrauen voraussetzt, sich blind füttern zu lassen. :9 Vom Schnabel bis zur Feder Material: Nüsse, Sonnenblumenkerne, bunte Glassteinchen o.ä. als Futter, ein großes Tuch, auf dem das Futter verteilt wird, 2-4 Schälchen oder Körbchen als Startpunkt und Sammelbehälter der Gruppen Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Vogelnester bauen Basis-Module Aus der Nähe betrachtet ist ein Vogelnest ein wahres Kunstwerk. Wie warm und weich die Nester oft ausgepolstert sind und wie geschickt sie an Ästen und Zweigen befestigt sind. Das Bestaunen von Vogelnestern erweckt in uns Achtung vor der Geschicklichkeit und Bauleistung der Vögel. Ablauf: Die Kinder dürfen erzählen, welche Vogelnester sie schon gesehen haben. Wie sahen die Nester aus? Wo waren die Nistplätze? Vielleicht können sie auch ein echtes Vogelnest betrachten und untersuchen, welche Materialien verwendet wurden. Da gibt es neben den Halmen von Gräsern auch kleine Wurzeln, Zweige, Moos, Flechten, Lehm, manchmal sogar Tierhaare oder Federn. Die Kinder erhalten nun die Aufgabe, in der Umgebung Materialien zu sammeln, die sie selbst für den Nestbau verwenden können. Da wir Menschen nicht so geschickt wie die Vögel sind, benutzen wir für das Nest eine Unterlage aus Draht (Anleitung: siehe unten). Jedes Kind soll nun ein Vogelnest bauen und es anschließend in einem vorgegebenen Wald- oder Heckenstück möglichst unauffällig verstecken. Beim Nestbau können, wenn nötig, Hilfen gegeben werden: Gräser können in den Drahtkorb eingeflochten werden, Zweigstückchen kann man zwischen die Drahtschlingen schieben, mit Moos und Flechten kann das Nest ausgepolstert werden. Sind alle Nester versteckt, gehen die Nestbauer nun als Vogelkundler gemeinsam auf die Suche. Bei jedem einzelnen Nest wird der Nistplatz besprochen. War das Nest leicht zu finden? War es gut geschützt vor Fressfeinden und Wetter? Eine hübsche Überraschung ist es, wenn ab und zu in einem der Nester plötzlich Schokoladeneier zu finden sind. Die Eier werden am Ende gerecht geteilt und beim Naschen werden alle gesammelten Nester bewundert. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 Jahren ab 2 ab 30 Minuten draußen, teilweise auch drinnen möglich Frühling / Sommer / Herbst / Winter :: Vom Schnabel bis zur Feder Material: Nestunterlagen aus Blumendraht, evtl. echte Vogelnester zum Zeigen, Schokoladeneier o.ä. Der Traum vom Fliegen Variante: Eine einfachere Methode, um ohne zusätzliches Material Nester zu bauen, bietet Heu. Hierzu nimmt man etwa zwei Hände voll Heu und zwirbelt dieses zu einem Strang zusammen. Dieser wird dann zu einer Art Kranz miteinander verbunden. In die Mitte stopft man dann vorsichtig noch weiteres Heu, um den Nestboden zu bilden. Das Nest kann auch noch mit Moos oder Blättern etc. ausgepolstert werden. Die Heunester sind allerdings nicht so stabil, wie die mit dem Drahtgestell. Aber dafür können die Heunester ohne Probleme in den Hecken oder Bäumen verbleiben, weil sie verrotten und keine Fremdbestandteile übrig bleiben. Der Eierdieb Die Geschichte von einem Dieb, der die wertvollen Eier aus einem Uhunest stehlen wollte, um sie dann an einen reichen Mann zu verkaufen, könnte ein Einstieg in dieses Spiel sein. Material: Augenbinde, Wasserspritzflasche, drei kleine Bälle (als Eier) Ablauf: Die Kinder stellen sich in einem Kreis auf, in dessen Mitte drei kleine Bälle (Vogeleier) gelegt werden. Die Uhumutter ist ausgeflogen aber ein Kind schlüpft in die Rolle eines Vogelschützers und bewacht die Vogeleier. Da es sehr dunkel ist, kann er nichts sehen (Augenbinde), aber sehr gut hören. Zur Verteidigung hat er eine Wasserspritzflasche dabei. Ein oder mehrere Eierdiebe aus dem Kreis schleichen sich an, um ein Ei zu stehlen. Wird einer von ihnen vom Wasserstrahl des aufmerksamen Vogelschützers getroffen, so scheidet er aus. Nach Ende des Spiels wird ein neuer Vogelschützer bestimmt. Anmerkungen: Wanderfalken- und Uhugelege müssen z.B. tatsächlich oftmals von Vogelschützern bewacht werden, um den Diebstahl der Eier zu verhindern. Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 Jahren mindestens 6 ab 10 Minuten draußen, am besten im Wald, Platz für einen großen Kreis Frühling / Sommer / Herbst / (Winter) :; Basis-Module Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Kreative Eier Basis-Module Eierkopf mit Kresse-Haar Material: ausgepustete Eier, Filzstifte, einen Streifen Pappe, Watte, Kressesamen Bastelanleitung: 1. Ein Ei auspusten und das obere Viertel entfernen. 2. Das Ei mit Filzstiften nach Belieben anmalen (Gesicht, Muster,...) 3. Für den Körper einen Streifen Pappe zu einem Ring zusammenkleben. 4. Feuchte Watte in das Ei geben und Kresse darauf Streuen. 5. Wenn die Watte feucht gehalten wird, wachsen nach etwa 3-7 Tagen Kressepflänzchen aus dem Ei. Material: Eier, Essig, Wasser, Kochtopf · rote Farbtöne: Rotkohlblätter, Rote Beete, Rote Johannisbeeren · gelbe Farbtöne: Safran, Kamillenblüten · braune Farbtöne: Zwiebelschalen, Kaffee, schwarzer Tee · grüne Farbtöne: Spinat, Petersilie · blaue Farbtöne: Blaubeeren, Blaukraut Anleitung: Beim Färben von Ostereiern mit natürlichen Farbtönen wird aus den natürlichen Produkten zunächst ein Farbsud hergestellt. Dazu müssen die Naturprodukte zunächst in Wasser gekocht und dann der entstandene Sud gefiltert werden. Anschließend werden die gründlich gereinigten Eier in Essigwasser (ein Schuss Essig mit in den Kochtopf geben) hart gekocht und abgeschreckt, ehe sie in den kalten Farbsud gelegt und somit gefärbt werden. Durch den Essig werden die Farben besser aufgenommen. Muster: Um Muster auf die Eier zu bekommen, kann man vor dem Färben flüssiges Kerzenwachs auf eine Nadel geben und die Muster damit auf das Ei zeichnen. Nach dem Färben wird das Wachs mit einer Kerzenflamme abgeschmolzen. Ostereier-Mobile Material: ausgeblasene, gefärbte oder bemalte Eier, Zahnstocher, Federn, Holzstock Bastelanleitung: Zahnstocher in etwa 15 mm lange Teile zerbrechen. Die unterschiedlich langen Fäden werden mittig um die Zahnstocherstückchen gebunden, welche dann in die Eieröffnungen geschoben und am anderen Ende mit einem Holzstock verknotet werden. Am linken und rechten Ende des Stockes wird eine lange Schnur als Halterung befestigt. Anschließend können Eier und Fäden noch mit Federn dekoriert werden. ;2 Vom Schnabel bis zur Feder Ostereier natürlich Färben Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Feder-Labor Basis-Module Federn sind eines der typischen Merkmale, die einen Vogel ausmachen. Das Federkleid eines Vogels ist aus vielen Einzelfedern zusammengesetzt und dient vor allem als Isolationsschicht zum Schutz vor Kälte und Nässe. Federn, hier besonders die Schwungfedern und Schwanzfedern, sind die Werkzeuge zum Fliegen. Aber Federn haben auch unterschiedliche Farben und Muster und sind daher wichtige Merkmale, an denen wir Vogelarten erkennen können. Der Aufbau der Federn mit Federästen, Haken und Bogenstrahlen erinnert an das Prinzip des Klettverschlusses. (Siehe hierzu auch Kapitel Vogeltheorie.) Ablauf: Die Teilnehmer suchen sich jeweils mehrere Federn aus und schauen sich diese ganz genau (mit der Lupe) an. Dabei sollen sie versuchen, die einzelnen Haken- und Bogenstrahlen und deren Prinzip zu erkennen. Worin bestehen die Unterschiede der einzelnen Federn? Zu welchem Körperteil könnten sie gehören? Welcher Vogel hat sie verloren? Bestimmungsbücher für Federn können hier gute Dienste leisten. Eventuell können auch Zeichnungen der verschiedenen Federn angefertigt werden. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 Jahren ab 2 ab 10 Minuten draußen oder drinnen Frühling / Sommer / Herbst / Winter C. Eder Flaumfederpusten Material: mehrere kleine Flaumfedern Ablauf: Jeder Teilnehmer bekommt eine Flaumfeder. Nun versuchen alle einzeln, ihre Flaumfeder so lange wie möglich durch Pusten in der Luft zu halten. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 4 Jahren ab 2 ca. 10 Minuten draußen (wenn es nicht windig ist) oder drinnen Frühling / Sommer / Herbst / Winter Varianten: Jeweils zwei Personen gehen zusammen und pusten die Flaumfeder hin und her. Welches Paar schafft es am längsten? Schwierige Variante: Alle stehen im Kreis und versuchen, eine Flaumfeder im Kreis herum zu pusten. ;3 Vom Schnabel bis zur Feder Material: verschiedene Feder von verschiedenen Vögeln, Lupen, evtl. Papier und Stifte, Federbestimmungsbuch Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Vogel im Winterkleid Basis-Module Vögel bekommen im Winter ein besonders daunenreiches Federkleid, um sich besser vor der Kälte schützen zu können. Zudem plustern sie im Winter ihr Gefieder oft auf. Die Luftpolster zwischen den Daunen helfen, die Vögel nach außen gut zu isolieren. Ablauf: Als erstes wird die Temperatur des Tees in der Thermoskanne gemessen. Dann bekommt jeder Teilnehmer oder jede Kleingruppe ein Filmdöschen (als Vogel). Dieses wird mit heißem Tee gefüllt. Nun sollen die Teilnehmer ihren Vogel möglichst gut verpacken und evtl. verstecken. Nach etwa einer oder einer halben Stunde (In der Zwischenzeit können andere Spiele gemacht werden.) werden die Vögel wieder geholt und die Temperatur erneut gemessen. Wer hat den wärmsten Vogel? Wer hatte das beste Winterkleid? Zu den verpackten Vögeln sollte auch noch eine unverpackte Blindprobe als Vergleich aufgestellt werden. Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 5 Jahren ab 4 je ca. 10-15 Minuten Vorbereitung und Nachbesprechung draußen (evtl. innen) Frühling / Sommer / Herbst / Winter H. Zinnecker Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Alle Vögel fliegen hoch Material: keines Ablauf: Alle Kinder trommeln mit den Zeigefingern auf die Tischkante eines Tisches oder mit den Händen auf die Oberschenkel. Dann ruft eines der Kinder, welches vorher bestimmt wurde, Alle X fliegen hoch! Dabei wird das X durch ein beliebiges Tier ersetzt, und das Kind reißt seine Arme nach oben. Die anderen dürfen das nur tun, wenn das genannte Tier auch wirklich fliegen kann. Ansonsten gibt es für Fehler, wie falsche oder zu langsame Reaktion, einen Minuspunkt, der zu kurzem oder langem Ausscheiden führt. Zum Beispiel: Alle Vögel fliegen hoch! alle Kinder sollten die Arme heben. Bei Alle Hunde fliegen hoch!, darf nur das Kind, das gerade Spielleiter ist, die Arme hoch reißen. Alle anderen Kinder sollten die Arme unten lassen. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: ab 6 Jahre ab 4 beliebig drinnen und draußen, genug Platz damit alle im Kreis sitzen können Jahreszeit / Wetter: Frühling / Sommer / Herbst / Winter Etwas anspruchsvoller wird das Spiel, wenn statt dem Wort Vögel einzelne Vogelarten genannt werden. Auf diese Weise prägen sich auch gleich verschiedene (evtl. vorher besprochene) Vogelnamen ein. ;4 Vom Schnabel bis zur Feder Material: Filmdöschen, heißer Tee in Thermoskanne, Thermometer zum Verpacken als Winterkleid: Stoffreste, Noppenfolie, Naturmaterialien Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Vögel und Katzen Basis-Module Dieses Spiel eignet sich gut als Abschluss, um Gelerntes nochmal kurz abzufragen und zu wiederholen. Es passt auch gut zum Kapitel Piep-Schau, da man hier gut auf die Merkmale und Besonderheiten verschiedener Vögel eingehen kann. Material: Seil o.ä. als Mittellinie Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 5 Jahre ab 6 ab 10 Minuten draußen, am besten Wiese oder Sportplatz, evtl. Turnhalle Frühling / Sommer / Herbst / Winter Beispielaussagen: WAHR Vogelknochen haben innen Hohlräume Amselmännchen haben einen gelben Schnabel. Eisvögel fressen gerne Fisch. Kohlmeisen sind oben auf dem Kopf schwarz. Blaumeisen haben einen gelben Bauch. Blässhühner sind keine echten Hühner. Kormorane haben grüne Augen. Eulen können sehr gut hören. usw. FALSCH Alle Vögel fliegen im Winter in den Süden. Vogelknochen sind massiv gefüllt, um sie stabiler zu machen. Greifvögel haben spitze Zähne. Rotkehlchen haben einen roten Rücken. Der Buntspecht ist blau, gelb und grün. Kohlmeisen fressen gerne Kohl. Alle Vögel können fliegen. Blässhühner haben blaue Augen. usw. ;5 Vom Schnabel bis zur Feder Ablauf: Die Kinder teilen sich in zwei Gruppen, die Vögel und die Katzen, und stellen sich in zwei Reihen jeweils einen Schritt hinter einer Mittellinie auf. Fünf Meter hinter jedem Team zeichnet die Spielleitung nochmal einen Strich auf den Boden (oder markiert die Linie mit z.B. Rucksäcken), um das jeweilige Lager zu markieren. Nun macht die Spielleitung eine Aussage die falsch oder wahr sein kann. Wenn sie richtig ist, dann jagen die Katzen die Vögel und versuchen sie zu fangen, bevor sie ihr Lager erreicht haben. Ist die Aussage falsch, so jagen die Vögel die Katzen. Wer erwischt wird, kommt zur anderen Gruppe. Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Feder-Werkstatt Basis-Module Jetzt wird es kreativ! Mit Federn lassen sich viele wunderschöne Dinge basteln, z.B. Mobiles, Ketten, Traumfänger, Kopfschmuck oder Vogelmasken. Je nach Alter oder zeitlichem Rahmen, lassen sich die verschiedensten Dinge gestalten. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgelistet. Feder-Ketten als Glücksbringer Material: verschiedene Federn, bunte (Leder-)Bänder, Schnüre, Bast, Wolle oder ähnliches, Holz- oder Glas-Perlen etc. mit Loch, Schere, sonstige Naturmaterialien Feder-Mobiles Material: Zweige, kleine Astgabeln, Bambusstäbe oder -ringe, verschiedene Federn, bunte (Leder-)Bänder, Schnüre, Bast, Wolle oder ähnliches, Holz- oder Glas-Perlen etc. mit Loch, Schere, sonstige Naturmaterialien Bastelanleitung: Die Teilnehmer suchen sich aus den Materialien einige Federn und sonstige Naturmaterialien sowie Perlen aus und befestigen diese an den Schnüren. Die Schnüre werden dann gleichmäßig verteilt am Zweig oder Ring aufgehängt. Dabei sollte auch auf eine gleichmäßige Gewichtsverteilung geachtet werden. Der Zweig sollte nach oben ein Band haben, um das Mobile anschließend aufhängen zu können. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 Jahre (mit Hilfe) ab 2 ab 20 Minuten drinnen oder draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter Feder-Kopfschmuck Material: Streifen aus dickerem Papier, Klebeband, Schere, Klebstoff, verschiedene Federn, bunte Stifte evtl. bunte Papierstückchen Bastelanleitung: Jedem Kind wird ein Stirnband aus dickerem Papier an die Kopfgröße angepasst. Die Enden sollten aber erst zum Schluss zusammengeklebt werden. Die Stirnbänder werden nun von den Kindern bemalt und mit Federn beklebt. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 4 Jahre (mit Hilfe) ab 2 ab 20 Minuten drinnen oder draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter ;6 Vom Schnabel bis zur Feder Bastelanleitung: Die Teilnehmer suchen sich eine oder mehrere Federn und sonstige Naturmaterialien sowie Perlen aus und befestigen diese an ihrem Band oder ihrer Schnur. Der Traum vom Fliegen Vom Schnabel bis zur Feder Vogelmasken basteln Basis-Module Selbstgemachte Vogelmasken stellen ein schönes Mitbringsel dar und können auch als Ergänzung zum Vogeltheater (Kapitel "Vogelgeschichten") oder zur VogelModenschau (Kapitel "Komische Vögel") dienen. Bastelanleitung: ohne Vorlage: Aus dem dickeren Papier werden je nach Größe des Kindergesichts die Masken ausgeschnitten und Löcher für die Augen und Nase freigeschnitten. Die Masken werden nun von den Kindern bemalt und mit Federn beklebt. Außerdem können aus zusammengerolltem Papier noch Schnäbel angefertigt werden. mit Vorlage: Die kopierten Vorlagen (immer zwei Hälften pro Maske) werden ausgeschnitten, bemalt und / oder beklebt und dann an den markierten Stellen zusammengeklebt. Die Löcher für die Augen sollten groß genug sein. Dann werden die Gummibänder je nach Kopfumfang angepasst und befestigt. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 4 Jahre (mit Hilfe) ab 1 ab 20 Minuten drinnen oder draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter M. Fronius Einige Kopiervorlagen für Vogelmasken befinden sich im Anhang. Schreibfedern basteln Die Anleitung hierfür befindet sich im Kapitel Von Überfliegern und Fußgängern. ;7 Vom Schnabel bis zur Feder Material: dickeres Papier, Klebeband, Schere, Klebstoff, verschiedene Federn, bunte Stifte oder Wasserfarbe evtl. bunte Papierschnipsel, breiteres Gummiband zum Befestigen Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Traumfänger basteln Basis-Module Die Vorfahren der Ojibwa-Indianer glaubten, dass gute Träume die Quelle aller Weisheit wären. Die Kinder, die schlafen gingen, wurden dazu ermutigt zu träumen und sich an ihre Träume zu erinnern. Die Ojibwa webten Traumfänger, damit ihre Kinder von schlechten Träumen beschützt wurden. Sie glaubten, dass die guten Träume durch das Loch in der Mitte des Netzes fließen und dann hinunter auf dasschlafende Kind. Material: Runde Holzringe (z.B. aus dem Bastelladen, Größe nach Belieben), Bast, Bindfaden, stumpfe Nadel, Perlen und / oder evtl. kleine Steinchen mit Loch, Federn, etc. Schneide den Bindfaden ca. 1,5 bis 2 Meter lang ab. Knote das eine Ende des Fadens an einer beliebigen Stelle am Reifen fest und fädele das andere Ende auf eine Nadel. Nun führst du die Nadel von vorne nach hinten über den Reifen und dann durch die Schlaufe, die sich gebildet hat. Dadurch hast du einen kleinen Knoten und deine Schlaufen verrutschen nicht mehr. Diesen Vorgang wiederholst du so oft, bis du um den ganzen Reifen herum bist. Während du das Netz spannst kannst du die Perlen oder Steinchen mit einarbeiten. Etwa 1/2 bis 1 Schlaufenbreite vor dem Anfang machst du die letzte Schlaufe am Reifen. Dann ziehst du den Faden mit der Nadel durch die erste Schlaufe durch. Das machst du solange weiter, bis sich das Netz schließt. Den Faden musst du während der ganzen Zeit möglichst straff halten, so dass sich das Netz nicht aus Versehen verknotet. Pass aber auf, dass der Faden nicht reißt. Sollte der Faden mal reißen (oder nicht reichen), knotest du ein neues Stück an und verdeckst den Knoten dann mit einer Perle. ;8 Vom Schnabel bis zur Feder Bastelanleitung: Umwickele den Reifen mit dem Bast und verknote die Enden fest miteinander. Das längere Ende kannst du hängen lassen, um deinen Traumfänger später über deinem Bett zu befestigen. Das andere Ende schneidest du ab. Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Traumfänger basteln Basis-Module Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 Jahre (evtl. mit Hilfe) 1 oder mehr je nach Größe des Traumfängers ab 1 bis 2 Stunden drinnen und draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter Die Geschichte vom Traumfänger nach einer Indianischen Überlieferung Vor langer, langer Zeit war eine Familie in schrecklicher Not. Wohl führten sie ein gutes und im Geistigen begründetes Leben, aber ihre Nächte waren von schrecklichen Träumen und Visionen erfüllt. Der Vater, der keinen Ausweg sah, nahm seine Medizinpfeife und ging, um Rat zu suchen beim großen Geist. Ruhig saß er auf einem offenen, mit Präriegras bestandenem Feld, rauchte dabei und lauschte dem Flüstern des Windes. "Ich kann dir helfen", hörte er. "Wer sprach zu mir?" fragte der Vater. Als er um sich sah, bemerkte er eine große Spinne, die auf einem Grashalm saß. "Ich bin es, die dich angerufen hat. Ich habe eine Antwort auf deine Gebete. Ich will dich meine Medizin lehren. Die Verwirrungen in deinem Leben kommen nicht aus dir selbst, denn du führst ein gutes, im Geistigen begründetes Leben. Jene Geister um dich herum, die nicht in Harmonie leben, möchten, dass du zugrunde gehst. Es sind böse Geister, dem Chaos entstammend, die dich während deines Schlafes heimsuchen." Während die Spinne dem Vater das alles sagte war sie geschäftig, zog zwei Grashalme zueinander und band sie mit Spinnweb zusammen. "Du musst mir jetzt bestimmte Dinge bringen, damit ich dir helfen kann", sagte die Spinne. Der Vater ging fort und brachte, als er zurück kam die Dinge mit, die die Spinne erbeten hatte. Zuerst legte er die Adlerfeder in das Gewebe. "Diese Feder bedeutet die Luft und die Geister der Lüfte", sagte die Spinne. "Als nächstes soll der Stein in das Gewebe gebracht werden, dieser Stein bedeutet den Geist der Erde. Dann lege die Muschel in das Gewebe, diese Muschel bedeutet den Geist des Meeres. Zum Schluss lege die Perlenschnur in das Gewebe. Diese Perlen wurden im Feuer gebildet und bedeuten die Geister des Feuers. Nun nimm diesen Fänger der Träume, der die Kräfte von Erde, Wind, Feuer und Wasser in sich trägt. Hänge ihn über dein Bett und du wirst gut ruhen. Weil friedliche Geister sich in einer geraden Linie fortbewegen, werden sie in den Träumen zu dir kommen können. Aber die Geister chaotischen Ursprungs können auf gerader Linie nicht vorankommen und werden in dem Gewebe eingefangen, wo sie festgehalten werden, bis die Strahlen der Sonne sie verbrennen." ;9 Vom Schnabel bis zur Feder M. Widuch Zum Schluss, wenn das Netz geschlossen ist, muss das Fadenende fest verknotet werden. Jetzt schmückst du deinen Traumfänger noch mit Perlen und Federn, die du mit dem dicken Band an den Reifen hängst. Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Hilfe für Vögel Basis-Module Die Bereiche, in denen jeder von uns den Vögeln mit relativ wenig Aufwand helfen kann, sind sehr vielseitig. In diesem Abschnitt werden einige dieser Möglichkeiten kurz beschrieben. Für ausführlichere Informationen verweisen wir auf verschiedene Internetseiten und Literaturtipps, um den Umfang dieses Ordners nicht zu sprengen. Viele nützliche Tipps finden sich zu Beispiel unter: www.lbv.de/service/naturschutztipps www.wildvogelhilfe.org Die Meinungen von Naturschützern und Vogelliebhabern zum Thema Fütterung von Vögeln im Winter gehen oftmals stark auseinander. Während die einen ihren Vögeln in der harten Jahreszeit einfach nur helfen wollen, viele auch eine gewisse Bedeutung für den Vogelschutz annehmen, sehen andere in der Vogelfütterung eine sinnlose Geldverschwendung, einen Eingriff ins ökologische Gleichgewicht und eine Ablenkung von den wirklichen Naturschutzproblemen um uns herum. Vogelfütterung als Naturerlebnis Unabhängig von der Frage, ob das Füttern von Vögeln im Winter wirklich etwas zum Schutz der Vögel beiträgt: Eine künstliche Futterstelle im Garten bietet die Gelegenheit zu faszinierenden Beobachtungen! Gerade für Kinder ist es ein Erlebnis, Vögel von nahem und in voller Aktion beobachten zu können. Es weckt die Freude an unseren gefiederten Nachbarn und an der Natur. Die Beobachtung der Vögel an Futterstellen schafft Nähe zur Natur schult die Beobachtungsfähigkeit fördert die Artenkenntnis weckt die Freude an eigenen Entdeckungen fördert das Verantwortungsbewusstsein für Tiere und macht einfach Spaß! Bei der Vogelfütterung sollte immer beachtet werden: Das richtige Futter anbieten. Je nach Vogelarten eignen sich Körnergemische oder Fettfutter. Die richtigen Futtergefäße verwenden, z.B. Futtersäulen oder Futterhäuschen, die gut zu reinigen sind und bei denen das Futter nicht nass wird. Die Futterstelle so anbringen, dass sie nicht von Räubern erreicht werden. Fütterungszeiten: Beginn und Ende der Winterfütterung richten sich nicht starr nach dem Kalender, sondern nach dem Wetter: Füttern Sie, wenn die natürlichen Futterquellen weniger werden, z.B. mit beginnendem Frost! Sauberkeit am Futterplatz: Futterhäuser sollten so gebaut sein, dass die Vögel nicht selbst im Futter sitzen können, um den Ausbruch von Infektionskrankheiten (z. B. Salmonellen) zu verhindern. Anzahl der Futterstellen: Salmonellose tritt besonders häufig an großen Futterstellen auf. Deshalb sind mehrere kleine Futterstellen besser als eine große. Hygiene: Sollten Sie tote Vögel finden (vor allem während milder Winterperioden und im Spätwinter), so liegt Verdacht auf Salmonellose vor. Dann bitte Fütterung sofort einstellen, Futterhaus säubern und desinfizieren und alle Futterreste am Boden entfernen. Manche Typen des Krankheitserregers sind auch für den Menschen ansteckend. Daher tote Vögel nur mit Gummihandschuhen anfassen und im Plastikbeutel in den Restmüll entsorgen. Hände desinfizieren! ;: Vom Schnabel bis zur Feder Vogelfütterung ja oder nein? Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Vogelfutter selbst gemacht Basis-Module Futterglocken Ablauf: 1. Fett bei niedriger Temperatur im Topf erwärmen. 2. Körnermischung hinzugeben, wenn das Fett weich ist. Einen Schuss Speiseöl dazugeben, damit das Fett nachher nicht zu hart wird und bröckelt. 3. Kordel an das Stöckchen knoten. Der Knoten sollte dabei dicker werden als das Loch im Topf. 4. Kordel (mit Stöckchen) von innen durch das Loch im Topf ziehen. Der Knoten dient dabei als Verschluss. Zu beachten: Das Stöckchen sollte an der Unterseite der späteren Futterglocke mind. 10 cm herausschauen (dient als Vogelsitzplatz). 5. Körner-Fett-Gemisch in den Blumentopf füllen. 6. Auskühlen lassen. 7. An einer schattigen Stelle aufhängen, damit das Fett an warmen Wintertagen nicht schmilzt und das Futter nicht herausfällt. S. Jung Tipp: Wenn Körner-Fett-Gemisch übrigbleibt, dann kann man daraus mit feuchten Händen noch Meisenknödel formen. Dabei am besten die Kordel zum Aufhängen sofort einarbeiten. Damit die Futterglocken schöner aussehen, kann man die Töpfe im Vorfeld auch bunt anmalen. Nach dem Trocknen sollte man sie dann noch mit Klarlack einpinseln, um sie wetterfest zu machen. Viele weitere Rezepte für Vogelfutter und Tipps zur Winterfütterung sind auch auf der LBV Website zu finden. www.lbv.de/service/naturschutztipps/winterfuetterung.html ;; Vom Schnabel bis zur Feder Material: 1 Blumentopf oder halbe Kokosnussschale (Durchmesser ungefähr 10 cm und mit kleinem Loch im Boden) 150 g Kokosfett oder Rinderfett 150 g Körnermischung (z.B. aus Sonnenblumenkernen, Hanfkörnern, Haferflocken und gehackten Nüssen) etwas Speiseöl 1 Kordel 1 Stöckchen (sollte mindestens 10 cm aus dem Topf herausschauen) Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Was tun mit verletzten Vögeln? Basis-Module Rechtliches Die Rechtslage ist bei kranken und verletzten Vögeln nicht ganz eindeutig. Vögel, die unter das Jagdrecht fallen, z.B. Greifvögel, gehören dem Revierbesitzer. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, sollten Sie daher solche Vögel in Pflegestationen bringen, die sich auf solche Aufgaben spezialisiert haben. Nichtjagdbare Arten dürfen Sie zwar in Pflege nehmen, Sie müssen aber das Tier sofort wieder frei lassen, wenn es wieder flugfähig ist. Wollen Sie das Tier länger behalten, ist eine Genehmigung nötig. Dies wurde absichtlich eingeführt, um Missbrauch zu verhindern. Eines sollten Sie auf jeden Fall immer tun: Informieren Sie sich umgehend bei einem Spezialisten. Melden Sie sich z.B. beim Landesbund für Vogelschutz, wir können Ihnen Pflegestellen vermitteln, die in Ihrer Nähe liegen, bzw. Ratschläge zum Umgang geben. Auch Tierärzte können Ihnen weiterhelfen. Ein wehrloses Vögelchen? Ein verletzter oder kranker Vogel ist nicht wehrlos! Dies gilt vor allem für Greifvögel und Eulen, die mit ihren Krallen große Verletzungen verursachen können. Reiher dagegen verteidigen sich mit ihrem Schnabel, mit dem sie auf die Augen zielen. Dies kann ganz besonders gefährlich werden, da sie mit ihrem langen Hals eine große Reichweite haben. Aber auch kleine Singvögel können mit ihrem Schnabel kräftig zubeißen, wie zum Beispiel der Kernbeißer. Hinzu kommt noch, dass manche Arten mit der Ornithose, einer auf den Menschen übertragbaren Infektionskrankheit, infiziert sein können (Tauben). Man sollte Vögel also nie in der Küche unterbringen und sich nach dem Umgang mit ihnen immer die Hände waschen. Festhalten eines Vogels Kleine Vögel fassen Sie nach Möglichkeit mit der Hand um den Leib, klemmen die Beine zwischen Ring- und Mittelfinger und haben so Zeigefinger und Daumen für den Kopf frei. So können Sie das Tier auch ernähren, da Sie den Schnabel mit leichtem Druck öffnen können. Reiher oder Schwäne müssen Sie zuerst am Hals, kurz unter dem Kopf, greifen. Dann müssen Sie die Flügel an den Leib fixieren. Vorsicht bei Schwänen, sie schlagen gerne mit den Flügeln zu. Den Körper umfassen Sie nach Möglichkeit mit dem linken Arm und pressen den Leib des Vogels an den Körper, während die rechte den Kopf fixiert. Bei Greifvögeln sind die Krallen das gefährlichste! Diese müssen zuerst entschärft werden. Geben Sie dem Vogel einen Gegenstand in die Krallen, den er umgreifen kann. Als zusätzlichen Schutz sollten Sie unbedingt feste Handschuhe tragen. Halten Sie mit der einen Hand die Beine zusammen, während die andere den Körper des Tieres stützt, bzw. die Flügel an den Leib hält. Haben Sie das Tier gefangen, sollten Sie es vorsichtig untersuchen. Es bedarf einigen Geschicks und oft auch Mut, einen Vogel einzufangen und festzuhalten. Wenn Sie unsicher sind und Angst haben, sich oder den Vogel zu verletzen, versuchen Sie ihn mit Hilfe einer großen Decke einzufangen und in einen angemessenen Karton zu verfrachten. Der Vogel sollte normalerweise nicht in der Decke eingewickelt bleiben, da er sich darin verheddern oder überhitzen könnte. 322 Vom Schnabel bis zur Feder Immer wieder kann man in der Natur oder auf der Straße apathische erwachsene Vögel finden, die nicht fliehen. Bei diesen Tieren liegt der Schluss nahe, dass sie krank oder sogar verletzt sind. Es stellt sich dann immer die Frage, wie diesen Tieren zu helfen ist. Der Traum vom Fliegen Unterbringung und Transport Ein wilder Vogel gehört nicht in den Vogelkäfig! Er würde sich nur unnötig verletzen! Für einen Transport oder eine kurzfristige Unterbringung sollten Sie den Vogel in einen seiner Körpergröße entsprechenden Karton setzen. Das Tier braucht zum einen genug Platz, um aufrecht sitzen zu können, zum anderen muss es die Möglichkeit haben, sich flach hinlegen zu können. Um zu verhindern, dass der Vogel sich sein Gefieder mit Kot verklebt, legen Sie den Karton mit einem Handtuch, Küchenkrepp oder Zeitung aus. Der Karton sollte stabil und oben gut geschlossen sein. Auch ein völlig entkräftetes Tier kann in Todesangst seine letzten Kräfte zum Fluchtversuch mobilisieren. Ein paar Luftlöcher im Deckel und an den Seiten des Kartons sind normalerweise ausreichend. An heißen Tagen müssen Sie unbedingt darauf achten, dass der Vogel nicht überhitzt. Sorgen Sie für möglichst viele Luftlöcher oder legen Sie ein nasses Handtuch über den Karton. Fühlt sich der Vogel auffällig kühl an, sorgen Sie für eine angenehme Umgebungstemperatur. Achten Sie dabei darauf, dass dem Vogel nicht zu warm wird. Vögel können schnell überhitzen. Bedenken Sie, dass es sich um ein Wildtier handelt und ihm die Nähe zum Menschen Angst macht. Egal wie gut Sie es meinen, ein erwachsener Vogel wird Sie immer als Bedrohung empfinden. Deshalb sollten Sie dem Tier viel Ruhe gönnen und jeden Kontakt auf das Wesentlichste beschränken. Vögel sind Tiere, die besonders auf visuelle Reize reagieren. Deshalb können sie sich am besten erholen, wenn um sie herum möglichst wenig passiert. Äußere Verletzungen Wenn Sie an dem Vogel äußere Verletzungen feststellen, sollten Sie in jedem Falle einen Tierarzt oder eine Wildtierpflegestation aufsuchen. Selbst kleinere Hautverletzungen erfordern bei Vögeln häufig eine medizinische Behandlung. Knochenbrüche: diese sollten auf jeden Fall sofort zu einem Tierarzt. Ohne sichtbare Verletzungen Finden sich keine äußeren Verletzungen können verschiedene Ursachen in Frage kommen. Anprall: Fliegen Vögel gegen Glas, Freileitungen oder ähnlichem, ziehen sie sich oft schwere innere Verletzungen zu. Diese sind meist von außen nicht zu erkennen, können aber über kurz oder lang zum Tod des Tieres führen. Bringen Sie das Tier für ca. 2 h dunkel und warm unter. Manchmal haben die Vögel nur einen leichten Schock erlitten und erholen sich rasch wieder. In einem solchen Fall können Sie den Vogel guten Gewissens wieder frei lassen. Weit häufiger haben sich die Vögel aber ernsthaft verletzt, und es ist ratsam, professionelle Hilfe aufzusuchen. Schrot: Schrotverletzungen lassen sich nur schwer nachweisen. Erst durch eine Röntgenaufnahme kann man die Anzahl und die Lage der Körner erkennen. Diese entscheidet auch über die Überlebenschancen. Blei ist für den Organismus giftig, man muss die Körner also schnellst möglichst operativ entfernen. Vergiftung: Meist ist es schwierig eine Vergiftung zu diagnostizieren und zu heilen. Die Tiere zeigen Krämpfe, Lähmungserscheinungen oder Atembeschwerden. Der Tierarzt kann dem Tier Kohle verabreichen, die das Gift absorbiert. Allerdings ist dies nur in den wenigsten Fällen erfolgreich. Durchfall: Vögel mit Durchfall erkennt man am verklebten Gefieder rund um die Kloake. Auch hier ist der Besuch eines Tierarztes unerlässlich, da nur er ausschließen kann, dass keine Parasiten und Würmer für den Durchfall verantwortlich sind. Nahrungsmangel: Vögel bauen bei Nahrungsmangel sehr schnell die Brustmuskulatur ab. Tritt der Brustbeinkamm deutlich hervor, leidet das Tier an Nahrungsmangel. Auch hier ist unbedingt der Rat von Fachleuten einzuholen. Häufig sind die Tiere schon so ausgetrocknet, dass ihr Verdauungssystem mit der Aufnahme von fester Nahrung überfordert ist. 323 Basis-Module Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Infektionen: Es gibt verschiedene Infektionskrankheiten, an denen Vögel erkranken können. Leider kann man für die einzelnen Erkrankungen keine charakteristischen Krankheitsbilder festlegen. Durchfall, Apathie, Nasenausfluss, Zittern, Atemstörungen, Nahrungsverweigerung und sogar Hautausschläge können Zeichen für Infektionserkrankungen sein. Diese können nur mit Antibiotika behandelt werden, was den Gang zum Tierarzt unerlässlich macht. Parasiten: Federlinge, Lausfliegen, Vogelblutfliegen und Vogelflöhe können auf Vögel auch in größeren Mengen angetroffen werden. Vor allem die Blut saugenden Parasiten können Vögel stark schwächen. Stellen Sie Parasiten auf dem gefundenen Vogel fest, sollten diese behandelt werden. Vorsicht, dass die Parasiten nicht überwechseln (Flöhe). Sie werden Ihnen zwar kaum Schaden zufügen, da sie auf Vögel spezialisiert sind, aber sie können sehr unangenehm sein. Tierschutz Zum Schluss noch ein Gedanke an den Tierschutz: In vielen Fällen kann man zwar einem Vogel helfen, aber oftmals kann man den Vogel nicht mehr in die Natur entlassen, weil er z.B. nicht mehr flugfähig ist. Auch Zoos können nicht alle verletzten Vögel aufnehmen, bzw. die Tiere verhalten sich oft nicht mehr normal. Bei seltenen Arten können diese Tiere in Zuchtprogrammen untergebracht werden, in denen sie auch optimal betreut werden. Bei häufigen Arten dagegen ist diese Möglichkeit nicht gegeben. Daher sollte man sich gut überlegen, ob man dem Tier etwas Gutes tut. Je länger ein Wildtier in Gefangenschaft verbringen muss, desto schwieriger wird es, sich wieder in freier Wildbahn integrieren und behaupten zu können. Daher sollte man die Chancen des Vogels auf ein natürliches und artgerechtes Leben und die Schmerzen und Einschränkungen, die er bis dahin ertragen muss, gut miteinander abwägen. 324 Basis-Module Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Was tun mit gefundenen Jungvögeln? Hände weg von Jungvögeln! In jedem Frühjahr bricht über Naturschutzverbände, Tierheime und Tierarztpraxen eine Flut mutmaßlich eltern- und hilfloser Jungvögel herein, die von mitleidigen Tierfreunden gefunden und mitgenommen wurden. Solch gutgemeintes Bemühen richtet jedoch oft mehr Schaden als Nutzen an. Die meisten Jungvögel, die auf solche Weise in menschliche Obhut gelangen, sind keineswegs elternlos. Sie haben vielmehr noch vor dem Flüggewerden aktiv das Nest verlassen und betteln aus umliegenden Büschen oder Bäumen ihre Eltern um Futter an. Für den einzelnen Jungvogel steigert dies die Überlebenschancen, da ein Nest mit mehreren Jungvögeln leichter Beutegreifern wie Eichhörnchen oder Elster zum Opfer fällt, als der einzelne Jungvogel im Gebüsch. Die Aufzucht eines flugunfähigen Jungvogels ist dagegen nicht einfach und umso schwieriger, je jünger der Vogel ist. Und je länger der Vogel in menschlicher Obhut bleibt, desto schlechter sind seine Chancen, später in der Natur zu überleben. Nehmen Sie also einen solchen, vielleicht sogar bettelnden Jungvogel bitte nur in Pflege, wenn Sie sicher sind, dass er tatsächlich von seinen Eltern verlassen ist! Um dies zu klären, sollte man aus sicherer Distanz - um nicht selbst den Altvogel abzuschrecken - wenigstens eine Stunde lang beobachten, ob sich nicht doch eines der Elterntiere um den scheinbar hilflosen Jungvogel kümmert. Oft genügt es schon, einen offen auf dem Boden sitzenden Jungvogel zur Sicherheit auf einen höher gelegenen Ast zu setzen - er ruft sich dann schon seine Eltern herbei. Und selbst bei Dunenjungen, die aus dem Nest gefallen sind, ist es oft möglich, das Nest zu finden und den Vogel zurückzusetzen. Vögel orientieren sich wesentlich weniger als Säugetiere am Geruchssinn. Vogelkinder werden daher auch nach der Berührung durch den Menschen von den Eltern wieder angenommen. Rechtliche Stolperschwellen Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet, wildlebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen,...oder ihre Entwicklungsformen...der Natur zu entnehmen. Diese Bestimmung erfasst die meisten heimischen Vögel. Zulässig ist nur, kranke oder verletzte Tiere - dazu zählen auch wirklich und nicht nur vermeintlich verlassene Jungvögel - aufzunehmen. Diese Tiere müssen allerdings in die Freiheit entlassen werden, sobald sie sich selbständig erhalten können. Hier decken sich biologisch sinnvolles und geltendes Recht. Werden vom Aussterben bedrohte Arten aufgenommen, ist darüber hinaus die Untere Naturschutzbehörde am zuständigen Landratsamt zu informieren. Arten, die dem Jagdrecht unterliegen (etwa Greife, Hühner- oder Wasservögel), dürfen nur mit Einwilligung des Jagdinhabers aufgenommen werden. Diesen nennen Ihnen Polizei oder Landratsamt (Untere Jagdbehörde). Was tun, wenn ? Sollten Sie doch einen Jungvogel in Pflege nehmen müssen, der nachweislich von seinen Eltern verlassen ist, ist primär wichtig, um was für einen Vogel es sich handelt. Der Laie wird ein Dunenjunges kaum bis zur Art bestimmen können. Zumindest aber sollte man den Findling einer der häufigsten Gruppen zuordnen: Artengruppe Kennzeichen Greifvögel, Eulen Hakenschnabel, kräftige Fänge, plustern sich bei Annäherung fauchend auf Wasservögel (Enten, Schwäne etc.) Nestflüchter (stehen und laufen, tarnfarbenes Dunenkleid), Füße mit Schwimmhäuten, Entenschnabel Hühnervögel (Rebhuhn, Fasan) Nestflüchter (wie Wasservögel), jedoch spitzer Schnabel, keine Schwimmhäute Singvögel Nesthocker, sitzend oder liegend, nach dem Schlupf unbefiedert und blind; Insektenfresser (Meisen, Drosseln) mit dünnem spitzen, Körnerfresser (Finken, Ammern) mit breitem stumpfen Schnabel 325 Basis-Module Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Eulen, Greif- und Singvögel sind Nesthocker. Ihnen genügt als Quartier eine nestgroße Papp- oder Holzkiste, die mit einem Tuch, Heu oder Papier ausgepolstert wird. Unbefiederte Jungvögel benötigen eine Umgebungstemperatur von etwa 35 °C. Diese kann man durch eine untergeschobene Wärmflasche oder mit Hilfe einer über das Nest gehängten Glühlampe erzielen. Beginnen die Jungvögel zu hecheln, ist die Temperatur zu hoch. Ist die Befiederung an Bauch und Rücken vollständig, genügt Zimmertemperatur. Nestflüchter wie Wasser- oder Hühnervögel benötigen mehr Bewegungsfreiheit. Als Einstreu in einer Papp- oder Holzkiste haben sich Sand oder Sägespäne bewährt, die regelmäßig gewechselt werden sollten. Wärmezufuhr ist auch hier nötig. Wasservögel sollten auch die Möglichkeit zum Schwimmen erhalten. Basis-Module Arten Ersatzfutter Singvögel Weichfresser (Stelzen, Drosseln, Grasmücken, Meisen, Stare) Magerquark mit hartgekochtem Ei, geriebenem Zwieback und Hackfleisch, später handelsübliches Weichfutter; Ergänzung durch ein MultivitaminMineralstoff-Gemisch (Zoohandlungen, Tierarzt); Insektenlarven und - bei Drosseln - Regenwürmer als Lebendfutter Körnerfresser (Finken, Sperlinge) wie Weichfresser; später zunehmend feingeschnittenes Grünzeug, milchreife Grassamen und Sämereien; handelsübliches Aufzuchtfutter (Zoohandlungen) Schwalben wie Weichfresser; Drohnenbrut, Mehlwürmer, Fliegen u.a. kleine Insekten Mauersegler Grillen (Zoohandlung), notfalls auch reine (!) Insektenfuttermischungen. Mehlwürmer höchstens für 2-3 Tage, nie Fleisch Greifvögel, Eulen fettarme Fleischstücke mit Haaren oder Federn vermengt, um die Gewöllebildung anzuregen, besser Mäuse oder Eintagsküken Hühnervögel handelsübliches Aufzuchtfutter, Mehlwürmer, kleine Insekten, Grassamen, Haferflocken, Grünfutter, kleine Steinchen für den Muskelmagen Entenvögel eingeweichtes Weißbrot, Weizenflocken, hartgekochtes Ei, reichlich Grünzeug, später Fertigfutter Junge Singvögel müssen in halb bzw. einstündigem Abstand gefüttert werden. Bei Greifvögeln und Eulen reichen dagegen drei bis vier Fütterungen pro Tag. Alle Jungvögel benötigen Wasser, das bei den Nesthockern mit einer Pipette oder Spritze in den Schnabel geträufelt, bei den Nestflüchtern in einer flachen Schale angeboten wird. Zurück in die Freiheit Junge Singvögel können in die Freiheit entlassen werden, sobald sie flugfähig und an selbständige Futteraufnahme gewöhnt sind. Zur Entwöhnung setzt man den Jungvögeln das artgemäße Futter zunächst vor den Schnabel, dann immer weiter weg. Körnerfressern muss man geeignete Futterpflanzen anbieten, Drosseln beispielsweise Mehlwürmer, Insektenfressern am besten fliegende Insekten. Diese Umgewöhnung dauert in der Regel einige Tage. Hilfreich ist es, die Vögel von einem Käfig aus freizulassen, in dem noch für einige Tage das gewohnte Futter angeboten wird. Mauersegler können ohne Umgewöhnung von einem erhöhten Punkt aus freigelassen werden, sofern sie ein Körpergewicht von mindestens 30 g und eine Flügellänge von 165 bis 170 mm erreicht haben. Greifvögel und Eulen sind dagegen wesentlich schwieriger auszuwildern. Sie dürfen sich nicht an den Menschen gewöhnen und müssen an lebender Beute das Schlagen üben. Geeignete Volieren finden sich in der Regel nur in professionellen Pflegestationen. Dort sollte man sich frühzeitig um die Aufnahme bemühen. Adressen sind über Naturschutzverbände und Landratsämter zu erfahren. 326 Vom Schnabel bis zur Feder Futter à la carte Nesthocker werden mit einer stumpfen Pinzette gefüttert. Die artgemäße Futtermischung (s.u.) wird ihnen damit tief in den Rachen geschoben. Sperrt der Jungvogel nicht, muss man den Schnabel vorsichtig öffnen. In der Regel sperren auch solche Jungvögel bald angesichts ihres Pflegers. Einzige Ausnahme sind Mauersegler, die nicht wie Singvögel sperren und denen man den Schnabel immer öffnen muss. Der Traum vom Fliegen Nisthilfen für Vögel Basis-Module Die ursprünglichen Lebensräume unserer Gartenvögel sind lichte Wälder oder Offenlandschaften mit vielen Bäumen. Sie zeichneten sich u. a. durch einen hohen Totholzanteil aus. Totholz wird nicht nur als Nahrungsquelle genutzt - viele Insekten leben darin - sondern vor allem als Nistmöglichkeit. Viele Vogelarten nutzen Höhlen in Bäumen zur Aufzucht der Jungen. An erster Stelle steht natürlich der Specht, der eine Höhle zimmert. Danach ziehen die verschiedensten Arten ein, je nach Größe und Beschaffenheit der Höhle. Ist das Einflugloch noch klein, nutzen kleine Singvögel wie Meisen, Kleiber und Baumläufer die Höhle. Fault die Höhle aus und wird das Einflugloch größer, nutzen auch große Arten wie Tauben, Käuze oder Dohlen die Höhle. Aber nicht nur Vögel nutzen die Höhlungen, auch Siebenschläfer oder Baummarder nehmen diese Nischen als Quartier an. Heutzutage gibt es allerdings in den wenigsten Gebieten noch genügend Totholz und somit auch nicht genügend Nisthöhlen. Diesem Mangel an Totholz kann man mit künstlichen Nisthilfen abhelfen. Allerdings können z.B. Spechte diese Angebote nicht nutzen, da sie ihre Höhlen selbst anlegen. Entwickelt wurden die ersten Nisthilfen Ende des 19. Jahrhunderts. Sie dienten in erster Linie der biologischen Schädlingsbekämpfung in den Wirtschaftswäldern. Man erkannte damals, dass Vögel Insekten fressen und somit Schädlinge vernichten, die in Wirtschaftswäldern großen Schaden anrichten können. Mit der Zeit wurden immer mehr Nisthilfen für die verschiedenen Arten entwickelt. Welche Nisthilfe für welchen Vogel? Wie wir wissen, ist die Vogelwelt vielfältig, daher gibt es auch bei den Nistkästen unterschiedliche Größen und Ausführungen. Man unterscheidet zum Beispiel: A. Heymich Halbhöhlenkasten: z.B. für Rotkehlchen, Hausrotschwanz oder Zaunkönig Höhlenbrüterkasten: z.B. für Meisen, Kleiber oder Star Baumläufer-Höhle (Schlitzkasten): z.B. für Gartenbaumläufer Schwalben-Nisthilfe (Lehm- oder Gipsnester): z.B. für Mehlschwalben Mauersegler-Kasten Spatzenhaus Schleiereulen-Kasten Turmfalken-Kasten 327 Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Nistkästen selber bauen Nistkästen kann man einfach selber bauen. Vor allem Kindern macht es viel Spaß. Ausführliche Bauanleitungen findet man zum Beispiel in der Broschüre Wohnen nach Maß oder unter www.lbv.de/service/naturschutztipps/nisthilfen.html Bitte verwenden Sie unbehandeltes Holz, das Sie nach dem Zusammenbau des Kastens außen mit einer Lasur behandeln können, damit es wasserabweisend wird. Innen können Sie das Holz anrauen, damit Jungvögel besser hinaufklettern können. Wer keine Möglichkeit hat, an Holz zu gelangen, der kann im LBV-Shop bereits fertige Bausätze kaufen. Wer nicht selber bauen und schrauben möchte, für den bietet zum Beispiel der LBV verschiedene fertige Vogelhaus-Modelle an. www.lbv-shop.de Nisthilfen richtig anbringen Wichtig: Für Katzen und Marder nicht erreichbar Wann? Bringen Sie Nisthilfen im Herbst an, damit sie auswittern können. Außerdem nutzen viele Arten das Angebot als Nachtquartiere. Wo? Nistkästen können prinzipiell überall aufgehängt werden, aber wichtig ist Katzen- und Mardersicherheit. Dafür kann man die Kästen frei an einen einzelnen Ast hängen oder an einer glatten Hauswand anbringen. Bei Bäumen empfiehlt es sich, eine Manschette anzubringen, so dass Räuber nicht hinaufgelangen. Höhe: Je nach Art, die Sie unterstützen möchten, können Sie die Nistkästen unterschiedlich anbringen. In Gärten und umzäunten Grünflächen können Nisthilfen für Singvögel in Augenhöhe (1,5 bis 1,8 m) angebracht werden. Sonst werden sie etwa 2,8 bis 3,5 m hoch gehängt. Für größere Tiere empfiehlt sich eine Höhe von 4 bis 6 m. Ausrichtung: Wichtig ist für alle Nisthilfen, dass sie nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind. Das Flugloch wird idealerweise nach Südosten ausgerichtet. Wind und Regen sollten nicht in die Flugöffnung eindringen können. Vögel mögen es auch nicht, wenn der Nistkasten frei im Wind schaukelt. Wie? An Bäumen befestigt man die Nisthilfen am besten mit einem Aluminiumnagel. Dieser schadet dem Baum nicht, lässt sich leicht entfernen und schadet im Fall der Fälle der Kreissäge nicht. Der Nistkasten kann an diesem Nagel mit einem Draht aufgehängt werden, oder über eine Holzleiste fest am Baum vernagelt werden. Oder man hängt den Kasten mit einer Drahtschlaufe an einem dicken Ast auf. M. Fronius Nistkästen reinigen Gut gepflegt macht ein Nistkasten lange Freude. Ein Nistkasten sollte im Herbst oder Winter gereinigt werden. Indem Sie das alte Nest entfernen fördern Sie die Neubelegung im kommenden Jahr und Sie entfernen eventuell vorhandene Parasiten (Vogelflöhe und Milben). So bleiben die Vögel gesünder. Dabei reicht es völlig, wenn Sie das alte Nest gründlich entfernen. Verwenden Sie bitte keine Chemikalien. Ist ein Untermieter, vielleicht ein Siebenschläfer, in den Kasten eingezogen? Lassen Sie ihn in Ruhe und reinigen Sie den Kasten später. 328 Basis-Module Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Vogelfreundlicher Garten Basis-Module Aufgrund der Einschränkung der natürlichen Lebensräume vieler Tierarten suchen diese auch in der Nähe des Menschen nach geeigneten Lebensräumen. Um möglichst vielen Arten einen Lebensraum in unseren Gärten und Vorgärten zu bieten, müssen wir auf die jeweiligen Bedürfnisse der einzelnen Arten eingehen. Die meisten Kulturfolger benötigen jedoch nur wenig Raum in unseren Gärten, um sich dort dauerhaft wohl zu fühlen und sesshaft zu werden. Durch eine überlegte Gartengestaltung entstehen Biotope, die eine beachtliche Artenvielfalt aufweisen können. Um Vögeln einen geeigneten Lebensraum in unseren Gärten zu schaffen, müssen wir ihnen Nistmöglichkeiten und Nahrung bieten. Die Nahrungsgrundlage vieler Vögel, vor allem aber die der Nestlinge, sind Insekten. Deshalb müssen sich für einen vogelreichen Garten zuerst Insekten ansiedeln, diese sind sehr genügsam und benötigen nur kleine Bereiche im Garten, um sich einzufinden. Bauanleitungen für ein Insektenhotel findet man z. B. in der Broschüre "Wohnen nach Maß". Dazu eignen sich Trockenmauern, deren Steine ohne Mörtel aufeinander gesetzt sind, in ihren Zwischenräumen finden viele Tiere, die ursprünglich an Felswänden beheimatet sind, Unterschlupf. Sie bieten zahlreichen Laufkäferarten, aber auch Blindschleichen und verschiedenen Eidechsenarten, ein gern angenommenes Habitat. Durch das Einbringen von Hohlsteinen oder durch geschicktes Aufschichten der Steine entstehende Hohlräume bieten auch den bedrohten Hummeln ein Zuhause. Ein weiterer, gerne von Insekten und auch Regen- und Mistwürmern bevölkerter Platz im Garten sind Komposthaufen. Mit ihrer Hilfe kann für Beete wertvoller Humus erzeugt werden, zudem nutzen viele Kleintiere diesen Ort zum Überwintern. Die bei der Zersetzung des Kompostmaterials entstehende Wärme bietet ihnen einen guten Schutz vor dem Kältetod. Der allseits beliebte Gartenteich bietet vielen heimischen Amphibien, Libellen und anderen wasserbewohnenden Lebewesen ein Zuhause. Größere Steine am Ufer bieten Fröschen einen Platz an der Sonne, um sich aufzuwärmen und einen idealen Ansitzplatz auf der Lauer nach Beute. Ebenfalls sollten verschiedene Vegetationszonen in den Gartenteich eingebunden werden, darunter eine Sumpfzone, eine Flachwasserzone und auch eine Tiefwasserzone. Der Teich sollte an der tiefsten Stelle mindestens 60 cm tief sein, um ein Durchfrieren des gesamten Wasserkörpers zu verhindern und damit das Überleben von im Teichboden überwinternden Tieren zu sichern. Überdies sollte auf den Besatz des Gartenteiches mit Zierfischen verzichtet werden, da diese Froschlaich und Insektenlarven fressen. Auf das Umsetzen von Kaulquappen und Fröschen aus anderen Biotopen sollte ebenfalls verzichtet werden, da dies verboten und überdies nutzlos ist, denn die Tiere siedeln sich von selbst an. 329 Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Auch die häufig in Gärten anzutreffenden Hecken dienen vielen Arten als Lebensraum und Brutstätte. Bestehen sie aus heimischen Gehölzen (Hartriegel, Schlehe, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Liguster oder Holunder), findet sich schon innerhalb kurzer Zeit eine vielfältige Lebensgemeinschaft ein. Hecken bieten zudem einen Windschutz, sie verbessern die Bodenfeuchte und das Kleinklima in Gärten, spenden Schatten und fungieren als Sichtschutz. Gewährt man diesem Lebensraum genug Platz in Garten und Landschaft, siedeln sich in ihm viele bedrohte Tierarten und Nützlinge an. Am Fuße einer Hecke sollte auch ein wenig Raum für Stauden und Kleinsträucher wie Hundsrosen gelassen werden. In ihren Stängeln überwintern die Larven vieler Insekten, die, sobald die Temperaturen es im Frühjahr zulassen, aus ihren Winterquartieren schlüpfen. Um die Ansiedelung von, aus ökologischer Sicht wertvollen, Hecken zu erzielen, kann zu Beginn auch eine Benjeshecke angelegt werden, diese ist einfach zu errichten und kostengünstig, da nur wenige Pflanzen gekauft werden müssen. Sie eignet sich besonders für lange Flächenstücke, wie Wegränder und auch als Ersatz für Zäune zur Grundstückseingrenzung. Eine weitere Möglichkeit vielen Tieren ein Quartier für den Winter einzurichten sind Stein-, Laub- und Reisighaufen, die zum Teil (Laub, Reisig, Stroh) als Abdeckung für Rosen und andere Ziersträucher im Garten genommen werden. Gestaltet man diese etwas großvolumiger, können sie auch Tiere wie der Igel nutzen, um die kalte Jahreszeit zu überdauern. In einem Garten sollten, wenn genügend Platz zur Verfügung steht, auch Obstgehölze und Sträucher nicht fehlen. Sie bieten vielen Vögeln und auch anderen Gartenbewohnern eine Brutstätte, Nahrung und ein Versteck. Zudem sollte man Nisthilfen in den Bäumen anbringen, da diese besonders gern von ihnen angenommen werden und sie besonders die Nestlinge vor den allgegenwärtigen Hauskatzen schützen. An Bäumen besteht generell die Möglichkeit mehrere Nisthilfen anzubringen, da die meisten Vögel kein Problem damit haben, dass in ihrer Nachbarschaft weitere Brutpaare befinden. Um verschiedenen Arten Nistmöglichkeiten anzubieten, sollte man Vogelhäuser mit unterschiedlich großen Einfluglöchern wählen, da die einzelnen Arten bestimmte Öffnungsdurchmesser bevorzugen. 32: Basis-Module Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Der Traum vom Fliegen Vogelfreundliche Gebäude Basis-Module Vögel und andere Tiere finden nicht nur in unseren Gärten, Wäldern und Fluren einen Lebensraum, sondern auch in und an unseren Häusern. Sie nutzen geschickt Dachböden (Eulen, Dohlen), Hauswände (Schwalben), Traufe, Dach- und Fenstersimse und andere Plätze an unseren Häusern, wie mit Efeu oder Wein begrünte Fassaden, in deren Schutz sie gerne brüten. Dafür gibt es zwei Ursachen: Die eine ist, dass Glas durchsichtig ist. Wenn nun ein Vogel Bäume oder eine Landschaft durch ein Fensterglas sieht, fliegt er darauf zu. Das kann z.B. bei Wintergärten passieren. Die andere Ursache kann sein, dass sich die Umgebung, in der Scheibe spiegelt.Wenn das Spiegelbild z.B. wolkigen Himmel oder eine Parklandschaft zeigt, wird der Vogel ebenfalls darauf zufliegen. Was kann man dagegen tun? Eine Möglichkeit ist, sofort beim Bau Vogelschutzglas zu verwenden. Es besitzt eine UV-Markierung, die für den Menschen unsichtbar ist, aber von Vögeln wahrgenommen werden kann. Milchglas oder geripptes, geriffeltes oder farbiges Glas sind auch ein Lösungsansatz. Auf Sonnenschutzglas sollte man möglichst verzichten, da es hier zu Spiegelungen kommt. Optimal wären Scheiben, mit Außenreflexionsgrad kleiner als 15%. Auch sollte man, wenn möglich, bereits bei der Hausplanung Bereiche mit freier Durchsicht auf die Landschaft vermeiden. Das Problem der Durchsichtigkeit lässt sich z.B. durch helle Gardinen, punktartige Markierungen oder streifenartige Markierungen auf der Außenseite der Scheibe lösen. Diese Markierungen können entweder per Siebdruck oder durch Folien auf die Scheibe aufgebracht werden. Natürlich sind nicht nur Streifen und Punkte möglich, sondern auch andere Muster. Dabei sollten nur nicht allzu große Lücken freibleiben. Wenn die Markierungen mit sichtbaren Mustern nicht gewünscht sind, kann man auch z.B. mithilfe des sogenannten Birdpen UV-Markierungen in Form von Streifen auf die Scheibenaußenseite malen. Das Problem der Spiegelung lässt sich angehen, indem man z.B. Insektenschutzgitter außen an den Fenstern anbringt. Was auch hilft: Punktraster auf der Außenseite der Scheibe anbringen. Achtung: Die viel verwendeten Greifvogelsilhouetten zeigen keine oder kaum Wirkung! Weitere Informationen zum Thema Vogelschlag an Glasflächen finden Sie unter: www.lbv.de/service/naturschutztipps/vogelschlag-an-glasflaechen.html 32; Vom Schnabel bis zur Feder Das Problem mit den Glasscheiben: Jedes Jahr verunglücken hunderttausende Vögel an Fensterscheiben, verglasten Fassaden oder anderen senkrechten Glasflächen. Betroffen sind nicht nur häufige Arten wie Haussperling oder Kohlmeise, die oft in Siedlungen leben. Auch seltene und bedrohte Arten wie Buntspecht oder Eisvogel gehören immer wieder zu den Opfern. Der Traum vom Fliegen Vogelschutz im Alltag und beim Einkaufen Neben den oben genannten Punkten kann jeder von uns im Alltag leicht und fast ganz nebenbei etwas für den Natur- und Vogelschutz tun. Nachfolgend werden ein paar Beispiele aufgeführt. Im Praxisteil der Basismodule und Zusatzmodule werden zu diesen Punkten auch noch einige Spiele und Aktionen beschrieben. Beim Einkaufen kann man Bio-Produkte kaufen da diese nicht gespritzt werden und damit auch Insekten nicht vergiftet werden, die eine wertvolle Nahrungsquelle für Vögel sind. Außerdem kann man "vogelfreundliche" Produkte kaufen, wie zum Beispiel Kaffee (siehe LBV-Shop). Vogelfreundlich deswegen da zum Beispiel der Schattenanbau genutzt wird, was Vögeln Möglichkeiten bietet Brutund Nistplätze zu finden. Apfelsaft usw. von lokalen Anbietern kaufen, da die Äpfel dafür von Streuobstwiesen kommen und somit den Vögeln auch als Nahrung dienen können und außerdem nicht gespritzt werden. Die Säfte aus dem Supermarkt haben meist lange Transportwege hinter sich und die Apfelbäume werden oft gespritzt. Möglichst saisonales Obst und Gemüse von lokalen Anbietern kaufen. Damit werden unnötige Transportwege vermieden. Selbst beim Kauf von Kleidung können wir den Vögeln helfen, wenn wir darauf achten, dass es sich um Bio-Baumwolle handelt. Beim Anbau von Bio-Baumwolle werden ebenfalls keine Pestizide eingesetzt. Weniger Auto fahren, um den Treibhauseffekt nicht weiter zu beschleunigen und somit den Lebensraum der Vögel zu schaden. Außerdem verunglücken so weniger Vögel im Straßenverkehr. Lieber im Urlaub eine Radtour am Altmühlsee machen, anstatt lange Flugreisen nach Thailand etc. zu machen. Beim Möbelkauf aus heimischer und nachhaltiger Forstwirtschaft somit spare ich Transportwege und verhindere Kahlschläge in Urwäldern. Müll fachgerecht entsorgen statt in die Natur werfen, denn Vögel und auch andere Tiere können sich darin verfangen oder daran ersticken. Wasser und andere Getränke in Pfandflaschen / Glasflaschen kaufen, und so Müll vermeiden. Beim Einkaufen Stofftaschen oder Einkaufskörbe verwenden anstatt Plastiktüten. Energie und Strom sparen. Das schont nicht nur die Natur und Vogelwelt sondern auch den Geldbeutel. überlegter Eier- und Fleischkonsum: weniger Eier, Eierprodukte und (Geflügel-)Fleisch essen und wenn dann aus artgerechter Freilandhaltung. 332 Basis-Module Vom Schnabel bis zur Feder Vom Schnabel bis zur Feder Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Zu diesem Modul Basis-Module Der Name "Piep-Schau" hat bewusst ein wenig Ähnlichkeit mit dem englischen Begriff "Peep-Show". Der Begriff "Peep" kommt von dem englischen Wort "to peep", das bedeutet "durch eine schmale Öffnung spähen". Auch bei der Vogelbeobachtung schauen wir oft aus einem Versteck zu oder durch ein Fernglas und versuchen, einen Vogel zu erspähen. Damit der Begriff für unsere Zwecke aber nicht in die Irre führt oder falsche Schlüsse nach sich zieht und Vögel ja häufig piepen, haben wir das "Peep" durch "Piep" ersetzt. Und um für den zweiten Teil auch ein deutsches Wort zu benutzen, wurde aus der "Show" eine "Schau" LBV-Archiv Piep-Schau Im Modul Piep-Schau geht es in erster Linie darum, verschiedene, bei uns heimische Vogelarten und deren Lebensweise etwas genauer kennenzulernen. Neben 50 Steckbriefen werden wieder verschiedene Aktionen beschrieben, welche den Teilnehmern die Vögel auf spielerische Weise näher bringen. Neben dem Kennenlernen von Arten kommen im Abschnitt "Wunderhuhn" auch Aktionen vor, die zum Nachdenken anregen sollen, zum Beispiel über unseren eigenen Lebensstil. Durch kleine Experimente rund um das Geheimnis "Ei" wird beispielsweise ein Bewusstsein geschaffen für unseren Verbrauch an Eiern, unseren Fleischkonsum und somit für das Thema Hühnerhaltung bzw. Tierhaltung allgemein. 333 Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Spiele und Aktionen Basis-Module Einstiegsrunde Bei der Einstiegsrunde soll im Vorfeld geklärt werden, welche (einheimischen) Vögel die Kinder schon kennen. Für Kinder, die schon schreiben können, passt als Einstieg auch das Vogel-ABC (siehe unten) Material: ein Gegenstand, der etwas mit dem Thema Vogel zu tun hat, z.B. ein Vogelbild, eine Feder, eine kleine Vogelfigur o.ä. Ablauf: Alle Teilnehmer stehen oder sitzen im Kreis und stellen sich nacheinander kurz vor. Wer mit Reden dran ist, hat den Gegenstand in der Hand und gibt ihn an den nächsten weiter, wenn er fertig ist. Jeder kann zum Beispiel einen Vogel nennen, den er schon kennt. Es sollten möglichst keine Vögel doppelt genannt werden. Material: vorbereite Kopien mit ABC (siehe Kopiervorlage im Anhang), Stifte, evtl. Schreibunterlagen Ablauf: Jeder Teilnehmer (oder in Kleingruppen) bekommt ein Blatt mit dem ABC und soll zu möglichst allen Buchstaben Vogelnamen finden, die er oder sie schon kennt. Im Anschluss werden die Ergebnisse zusammengetragen und evtl. kurz besprochen. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: ab 4 (mit Hilfe) ab 2 20 40 Minuten (je nach Anzahl Teilnehmer und Intensität der Besprechung) Ort / Platzbedarf: drinnen und draußen Jahreszeit / Wetter: Frühling / Sommer / Herbst / Winter Das Vogel-ABC eignet sich auch gut als Einstieg in das Modul Vom Schnabel bis zur Feder. Hier können dann neben Vogelarten auch andere Begriffe aus der Vogelwelt notiert werden. Wir sind eine Vogelfamilie Bei diesem Spiel geht es um das Kennenlernen und Einprägen von verschiedenen Vogelarten, zum Beispiel solchen, die an oder in Hecken leben. Bei den Flugübungen werden die Kinder aufmerksam, damit sie ihren Einsatz nicht verpassen. Das Spiel passt gut vor die Aktion "Vogeljagd". Material: Vogelbilder (am besten laminiert) mit verschiedenen (einheimischen) Vögeln, jeweils mehrmals die gleiche Art, Wäscheklammern o.ä. zum Befestigen Ablauf: Jeder bekommt ein Vogelbild und heftet es sich für alle sichtbar vorne an die Kleidung. Dann laufen alle umher und suchen "ihre" Vogelfamilie. Gemeinsam überlegen die Teilnehmer, was für Vögel sie sind. Wenn sich die Gruppen gefunden haben, stellen sich alle in einen Kreis, dabei stehen die Familienmitglieder nebeneinander. 334 Piep-Schau Vogel-ABC Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Nun werden die einzelnen Familien namentlich vorgestellt und evtl. kurz besprochen. Gegebenenfalls werden die Vogelnamen nochmals wiederholt, damit jeder weiß, "wer" er oder sie ist. Der Kreis kann aufgelöst werden und in einigen Metern Entfernung wird ein Zielpunkt markiert oder genannt. Die Spielleitung nennt nach und nach eine Familie (Vogelart), deren Teilnehmer nun gemeinsam bis zur Markierung "fliegen" sollen und wieder zurück. Dabei ist darauf zu achten, dass die Fliegenden nicht mit anderen Vögeln zusammenstoßen. Wenn alle Familien eine Runde "geflogen" sind, kann das Ganze in anderer Reihenfolge wiederholt werden. Am Schluss dürfen dann alle nochmal eine gemeinsame Runde fliegen. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: Basis-Module ab 3 (evtl. mit Hilfe) ab 6 ca. 15 Minuten draußen, am besten auf einer Wiese, drinnen evtl. Turnhalle Frühling / Sommer / Herbst / Winter Bei der "Vogeljagd" wird die Bedeutung des Lebensraumes Hecke als Unterschlupf und Schutz vor Fressfeinden verdeutlicht. Material: Vogelkärtchen mit verschiedenen einheimischen Singvögeln, die auch in Hecken zu finden sind, Wäscheklammern o.ä. zum Befestigen (siehe oben "Wir sind eine Vogelfamilie") Ablauf: Jeder bekommt ein Vogelbild und heftet es sich für alle sichtbar vorne an die Kleidung. Die Spielleitung erklärt die Bedeutung und den Nutzen einer Hecke für die Vögel. (Lebensraum, Nestbau, Nahrungsquelle, Schutz ). Entlang der Hecke wird ein Spielfeld abgegrenzt, in diesem sollen die Vögel umher fliegen. Eine(r) oder bei größeren Gruppen auch zwei oder drei werden zu Katzen oder einem Greifvogel (z.B. Habicht) und geben für diese Runde ihre Schilder ab. Dann beginnt die Jagd und die Räuber versuchen, möglichst viele Vögel zu fangen (abschlagen). Wer gefangen ist, geht in die Hocke. Schafft es ein verfolgter Vogel bis an die Hecke (mit einer Hand an einem Zweig der Hecke festhalten), kann er nicht gefangen werden. Gefangene Vögel können von zwei flugfähigen Vögeln (einer links, einer rechts) wieder befreit werden und weiter fliegen. Anmerkungen: Es ist darauf zu achten, dass die Kinder (Singvögel und Räuber) nicht zu lange an oder vor der Hecke stehen, damit das Spiel in Bewegung bleibt. Manchmal kann man zwischendurch nochmal daran erinnern, dass ja auch Vögel befreit werden können. Erfahrungsgemäß wollen fast alle Kinder mal Katze oder Habicht sein. Daher sollten die einzelnen Runden nicht zu lange sein, ca. 2 Minuten. Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 4 ab 8 ab 15 Minuten draußen, Wiese an einer Hecke, mit genügend Platz davor zum Rennen Frühling / Sommer / Herbst / Winter 335 Piep-Schau Vogeljagd Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Amsel-Bowling Basis-Module Amseln sind eine Vogelart, welche die meisten von uns kennen und schon öfter gesehen haben. Oft hüpfen sie im Garten oder Park herum und sind auf der Suche nach Nahrung, z.B. Regenwürmern. Material: ca. 20 einlaminierte Regenwurmbilder in Korken gesteckt o.ä. als Amselnahrung, eine Plüschamsel oder eine mit Papier gefüllte Socke (braun oder schwarz) ab 3 ab 2 ca. 10 bis 20 Minuten, je nach Anzahl der Teilnehmer drinnen oder draußen auf ebenem Untergrund Frühling / Sommer / Herbst / Winter Neugierige Elstern Elstern sind sehr neugierig und nehmen fast alles unter die Lupe, was ungewöhnlich ausschaut, vor allem glänzende Gegenstände. Manchmal nehmen sie die Dinge auch mit. Dies bedeutet aber nicht, dass sie gezielt Silberlöffel stehlen! Zudem verstecken sie oft ihre Nahrung und finden diese auch fast immer wieder. Material: kleine Süßigkeiten in Alufolie verpackt, etwas Alufolie ohne Inhalt Ablauf: Die Spielleitung versteckt zu Beginn der Veranstaltung im umliegenden Gelände die glänzenden Päckchen. Es dürfen auch mal ein paar leere dabei sein. Im Anschluss sollen sich die Elstern für eine bestimmte Zeit im Gelände umsehen und alles Glänzende einsammeln, was sie finden und wieder zusammenkommen. Nun werden die Päckchen gemeinsam geöffnet und der Inhalt dann geteilt. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 5 ab 5 ca. 10 bis 15 Minuten (ohne Vorbereitungszeit) draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter 336 Piep-Schau Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: M. Widuch Ablauf: Die Korken mit den Regenwürmern werden vorab ähnlich wie die Spielkegel beim Bowling aufgebaut. Nun wirft einer nach dem anderen aus einer bestimmten Entfernung mit der Amsel und versucht, mit einem Wurf so viele Würmer wie möglich umzuwerfen. Vor jedem Werfer werden die Amseln immer wieder aufgestellt. Wer am Schluss die meisten Treffer hat, wird zum Amselkönig oder Amselkönigin. Der Traum vom Fliegen Piep-Schau Die Sprache der Vögel Basis-Module Außer ihrem Gesang, der zur Revierabgrenzung und dem Anlocken der Weibchen dient, haben Vögel eine Palette von weiteren Lautäußerungen. Dazu gehören: NahrungsBalz-, Warn- und Hilfe-Rufe. Dementsprechend gut sind Stimme / Stimmorgane und das Gehör ausgebildet. Die erzeugten Laute sind nach Tonhöhe, Stärke, Melodie, Tempo und Rhythmus von Art zu Art unterschiedlich und arttypisch. Ablauf: Alle Teilnehmer sitzen in einem Kreis. Zu Beginn des Spiels wird folgende Eingangsfrage gestellt: "Warum singen Vögel?" Alle Antworten werden gesammelt und besprochen. Es wird herausgearbeitet, dass bei Vögeln die Verständigung zu einem größten Teil über die Stimme und das Gehör geht. Die Teilnehmer nennen Vogelstimmen, die sie kennen und nachahmen können (z.B. Eule, Kuckuck, Ente, Hahn). Danach bilden sie Spielpaare (evtl. Junge / Mädchen). Die Augen der Partnerin werden verbunden. Sie muss nun den vorher ausgedachten Rufen "ihres" Männchens durch einen Wald folgen. Der Wald wird von den anderen Teilnehmern gebildet. Dazu stellen sich die Teilnehmer in einer lockeren Gruppe auf. Die Arme sind Äste, die sich leise knarrend im Wind bewegen. Das Vogelmännchen läuft rufend im Wald voran und muss aufpassen, dass sein Weibchen an keinem Baum verunglückt. Ist sein Weibchen aus dem Wald draußen, bleibt er stehen, bis das Weibchen ihn gefunden hat. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 6 ab 15 Minuten draußen, Wiese Frühling / Sommer / Herbst / Winter Variante: Das Spiel kann mit den einzelnen Vogelpaaren hintereinander oder aber mit 2 bis 4 "Vogelpaaren" gleichzeitig gespielt werden. 337 Piep-Schau Material: evtl. Zettel, Stifte Der Traum vom Fliegen Piep-Schau Eichelhäher-Warnrufspiel Basis-Module Der Eichelhäher wir manchmal auch als "Polizist des Waldes" bezeichnet, weil er mit einem lauten Warnruf andere Tiere auf eine mögliche Gefahr aufmerksam macht. Diese können sich dann verstecken und in Sicherheit bringen. Material: keines Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 6 ca. 10 bis 15 Minuten draußen, Wald Frühling / Sommer / Herbst / Winter Eichelhäher versteckt Wintervorrat Eichelhäher legen sich meist einen Wintervorrat an Eicheln, Nüssen oder Bucheckern an, von dem sie dann in der kalten Jahreszeit leben können. Eichelhäher sorgen damit für eine Verbreitung der verschiedenen Nahrungsbäume, da die Tiere nicht immer alle Vorräte wiederfinden oder alles aufbrauchen und einige der Samen dann auskeimen können. Material: für jeden ca. 15 Eicheln, Haselnüsse, Erdnüsse oder ähnliches als Wintervorrat Ablauf: Jeder Teilnehmer bekommt die gleiche Anzahl an Nüssen. Die Eichelhäher (Teilnehmer) sollen möglichst zu Beginn der Veranstaltung ihre Nahrung im umliegenden Gelände verstecken. Am besten ist es, wenn jeder seine Vorräte an mehreren verschiedenen Stellen versteckt. Danach können erst mal einige andere Aktionen und Spiele durchgeführt werden. Zum Schluss sollen dann die Eichelhäher ihre Vorräte wieder finden. Wer hat das beste Gedächnis? Wer findet alles wieder? Am Schluss können die Nüsse dann gegessen werden. Statt Nüssen können zu Beginn natürlich im Wald auch Eicheln gesammelt und dann versteckt werden. Die Eicheln dürfen dann aber nicht unter einem Eichenbaum versteckt werden. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 5 ab 5 ca. 10 bis 15 Minuten (mit Unterbrechung) draußen, am besten im Wald Frühling / Sommer / Herbst / Winter 338 Piep-Schau Ablauf: Ein Spieler ist der Eichelhäher, ein weiterer Spieler der Jäger. Die anderen sind Waldtiere und verteilen sich in einem begrenzten Gebiet entlang eines Weges. Der Jäger wartet auf Abruf hinter einem Gebüsch, oder ihm werden die Augen verbunden. Plötzlich ruft der "Eichelhäher" und warnt vor Gefahr. Nun müssen sich die "Waldtiere" innerhalb von 5 bis 10 Sekunden verstecken und reglos bleiben, denn jetzt kommt der Jäger den Weg (und nur den Weg!) entlang, um nach Waldtieren Ausschau zu halten. Erspäht er ein "Tier", ruft er laut dessen Namen. Ist es der richtige Name kommt das entdeckte "Tier" aus dem Versteck. Ist der Jäger am Ende der Wegstrecke angekommen, gibt der Eichelhäher erneut mit einem Ruf Entwarnung. Sind noch Waldtiere unentdeckt geblieben? Der Traum vom Fliegen Piep-Schau Die lebendige Wolke Basis-Module Schnelle Flieger, die in Schwärmen unterwegs sind, wie beispielsweise Stare, versuchen erst mal zu entkommen, wenn sie von einem Greifvogel angegriffen werden. Gelingt ihnen die Flucht nicht, setzen sie eine Verteidigungsstrategie ein, "die lebendige Wolke". Hunderte Vögel bilden dicht aneinander gedrängt eine "Wolke". Sehen wir einen Vogelschwarm am Himmel immer näher zusammenrücken, so ist wohl ein Greifvogel in der Nähe. Es ist für einen Angreifer grundsätzlich schwieriger, ein Tier aus einem Schwarm heraus zu fangen als ein Einzeltier, da er nicht weiß, auf welche Beute er sich konzentrieren soll. Material: keines Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 12 ab 10 Minuten draußen, am besten Wiese, viel Platz zum Laufen, evtl. Turnhalle Frühling / Sommer / Herbst / Winter Eulenspiel Material: Augenbinde, Kiefernzapfen o.ä. Ablauf: Die Spieler/-innen wählen unter sich eine Eule, der die Augen verbunden werden, damit sie sich nur mittels Gehör orientieren kann. Um die Eule herum werden reichlich Kiefernzapfen verteilt. Die restlichen Spieler/-innen sind Mäuse, die auf Nahrungssuche sind und dabei von der Eule erbeutet werden können. Sie stehen ca. 10 bis 15 Meter entfernt von der Eule und sprechen nicht. Ihre "Nahrung" sind die Kiefernzapfen, die in der Nähe der Eule liegen. Die "Mäuse" pirschen sich nun so leise wie möglich an die "Eule" heran, um sich einen Kiefernzapfen zu holen. Die "Eule" lauscht. Hört sie etwas, zeigt sie in Richtung des Geräusches. Zeigt die "Eule" dabei auf eine "Maus", ist diese gefangen und scheidet aus, indem sie sich lautlos hinhockt. Die erste Maus, die einen Kiefernzapfen erwischt, wird die nächste Eule. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 5 ab 15 Minuten draußen, am besten Wald Frühling / Sommer / Herbst / Winter 339 Piep-Schau Ablauf: Ein (oder zwei) der Spieler ist Greifvogel und wartet am Spielfeldrand, die anderen sind die Stare und "fliegen" auf dem Spielfeld umher. Auf den Zuruf: "Achtung Greifvogel!" setzt dann der Greifvogel plötzlich zum Angriff an und versucht, einen der Vögel zu fangen. Die Stare versuchen, sich mit einer lebendigen Wolke zu schützen und schließen sich zu engen Schwärmen zusammen. Dabei sollten sich immer mindestens 5 Stare zusammentun und an den Händen halten. Bei kleinen Gruppen reichen 3 Stare pro Schwarm. Wird ein Star erwischt, kann er in der nächsten Runde Greifvogel sein. Der Traum vom Fliegen Piep-Schau Specht-Musik Basis-Module Fast jeder kennt das typische Specht-Klopfen aus dem Wald. Die Spechte klopfen aus mehreren Gründen an die Bäume. Sie bauen Nisthöhlen, suchen nach Insekten aber auch zur Partnerwahl wird geklopft. Material: zwei Becher oder Beutel mit Losen in zwei Farben, auf denen jeweils sie gleichen Zahlen stehen. Bei 22 Mitspielern z.B. Zahlen von 3 bis 13 in jedem Becher. Bei mehr Teilnehmern entsprechend mehr. Ablauf: Die Teilnehmer werden in zwei gleichgroße Gruppen eingeteilt, Specht-Männchen und Specht-Weibchen. Jeder der Gruppe zieht aus ihrem Gruppen-Topf ein Los und merkt sich die Zahl. Die Specht-Männchen suchen sich dann einen Baum und klopfen mit einem Stock ihre Zahl an den Baumstamm, nach einer kurzen Pause wieder. Die Weibchen "fliegen" von Baum zu Baum und hören genau hin, ob sie "ihr" passendes Männchen (gleiche Zahl) finden. Wenn sich ein Paar gefunden hat, bleibt es zusammen am Baum stehen, so dass die anderen sehen, welche Spechte schon vergeben sind. Wenn alle einen Partner gefunden haben, kann eine neue Runde mit getauschten Rollen gestartet werden, damit alle mal Männchen und Weibchen gewesen sind. Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 8 (gerade Anzahl an Mitspielern) ab 10 - 15 Minuten draußen, am besten im Wald Frühling / Sommer / Herbst / Winter Piep-Schau Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Variante: Bei schlechtem Wetter oder wenn keine Bäume in der Nähe sind, kann das Spiel auch mit Holzstöckchen durchgeführt werden. Dazu nimmt jeder Specht zwei Stöckchen und schlägt diese zusammen. Rund ums Huhn Spiele und Aktionen rund um Huhn, Hühnerhaltung und Eier sind im Abschnitt "Wunderhuhn" zu finden. Kreative Bastel-Ideen zum Thema Eier gibt es außerdem im Modul "Vom Schnabel bis zur Feder" unter dem Punkt "Kreative Eier" zu finden. 33: Der Traum vom Fliegen Piep-Schau Storch auf der Jagd Basis-Module Die beliebten Weißstörche ernähren sich unter anderem von Mäusen, Fröschen und Regenwürmern. Diese suchen sie hauptsächlich in Feuchtwiesen oder auf Weiden. Wenn das Gras etwas höher ist, ist das aber gar nicht so einfach, wie wir in diesem Spiel sehen werden. Material: großes Schwungtuch oder Fallschirmtuch Ablauf: Die Teilnehmer verteilen sich gleichmäßig um das ausgebreitete Tuch und halten es etwa hüfthoch. Ein Teilnehmer wird zum Storch und geht auf das Tuch (am besten dabei die Schuhe ausziehen), zwei weitere werden zu Maus und Frosch und krabbeln auf allen Vieren unter dem Tuch entlang. Die restlichen Teilnehmer bewegen das Tuch leicht auf und ab, so dass Wellen im Tuch entstehen und Maus und Frosch nicht so leicht zu entdecken sind. Nun versucht der Storch, die beiden Beutetiere zu finden und sie durch das Tuch zu berühren. Piep-Schau ab 4 ab 12 ca. 10 - 20 Minuten draußen, am besten Wiese, drinnen evtl. Turnhalle Frühling / Sommer / Herbst / Winter M. Widuch Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: 33; Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Vogel-Malerei Basis-Module Material: Papier, verschiedene Stifte, Wasserfarben, evtl. Vogel-Bestimmungsbücher Ablauf: Die Teilnehmer sollen, evtl. mit Hilfe von Bildern oder Büchern, verschiedene Vögel malen oder zeichnen. Dabei sollten sie auf die typischen Details der jeweiligen Vogelart achten. Im Hintergrund kann der Lebensraum des Vogels zu sehen sein. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Im Anschluss kann eine gemeinsame Ausstellung gestaltet werden und über die Vögel gesprochen werden. Vogel-Pantomime Den Teilnehmern (einzeln oder in Kleingruppen) wird eine Vogelart ins Ohr geflüstert oder ein Spickzettel mit dem Namen gegeben. Dann bekommen sie einige Minuten Zeit zum Proben, um anschließend ihren Vogel pantomimisch darzustellen. Die anderen sollen raten, um welchen Vogel es sich handelt. Ablauf: Die Teilnehmer werden in Kleingruppen eingeteilt. Jede Gruppe zieht aus dem Lostopf einen Zettel und berät dann mit räumlichem Abstand zu den anderen Gruppen, wie sie den Vogel pantomimisch darstellen könnten. Nach einer kurzen Generalprobe kommen die Gruppen wieder zusammen. Die Gruppen führen nun nacheinander ihren Vogel vor. Die anderen Gruppen versuchen zu erraten, um welchen Vogel es sich handelt: Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: M. Widuch Material: Becher / Dose mit Loszetteln mit Vogelnamen (möglichst welche, die zuvor schon angesprochen wurden) zum Beispiel: Eule, Specht, Storch, Pinguin, Strauß, Haubentaucher, Amsel, Elster, Schwalbe, Kolibri ab 6 Jahre ab 2 15 bis 30 min (je nach Anzahl der Teilnehmer) draußen (Wald oder Wiese), drinnen großer Raum mit Rückzugmöglichkeiten Jahreszeit / Wetter: Frühling / Sommer / Herbst / Winter Diese Aktion lässt sich gut in die Module "Vogelgeschichten" oder "Rekordverdächtig" mit einbauen, da so die besonderen Merkmale einiger Vögel nochmal in Erinnerung gerufen werden. 342 Piep-Schau Anmerkungen: Altersempfehlung: ab 4 Jahre Anzahl Teilnehmer: ab 2 Dauer: ab 20 Minuten Ort / Platzbedarf: drinnen und draußen Jahreszeit / Wetter: Frühling / Sommer / Herbst / Winter Das Malen von Vögeln ist gut kombinierbar mit den Vogelsteckbriefen. Statt Fotos können die Teilnehmer auch eine Zeichnung von ihrem Vogel machen, oder das Foto durch ein selbstgemaltes Bild ergänzen. Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Vogel-Naseweis Basis-Module Material: vorbereitete Naseweis-Kärtchen mit Hinweisen zu verschiedenen Vögeln Beispiele als Kopiervorlage siehe Anhang Ablauf: Das Naseweis-Spiel ist eine Art Rätsel, bei der jeweils ein Tier (hier Vogel) erraten werden soll. Die Spielleitung liest nacheinander die Hinweise zum gesuchten Vogel auf der jeweiligen Karte vor. Wer von den Teilnehmern meint, die richtige Lösung zu kennen, der verrät noch nichts, sondern legt einen Zeigefinger auf die Nasenspitze. Wenn auf allen Nasen ein Zeigefinger liegt oder wenn es keine Hinweise mehr gibt, dann zählt die Spielleitung bis 3 und nun dürfen alle gemeinsam die Lösung rufen. Piep-Schau ab 4 Jahre ab 2 ab 5 Minuten draußen oder drinnen Frühling / Sommer / Herbst / Winter M. Widuch Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: 343 Der Traum vom Fliegen Piep-Schau Vogel- 1, 2 oder 3 Basis-Module Ähnlich wie beim Spiel "Vögel und Katzen" kann beim "Vogel-1, 2 oder 3" in kurzer Zeit spielerisch Wissen abgefragt werden bzw. etwas dazu gelernt werden. Material: Seile o.ä. um drei begehbare Spielfelder abzugrenzen, Schilder mit Zahlen von 1 bis 3, evtl. Sammelgefäße und bunte Glassteinchen als Punkte für richtige Antworten Ablauf: Die Teilnehmer laufen durcheinander um die Spielfelder herum. Die Spielleitung stellt eine Frage und gibt drei mögliche Antworten. Alle die glauben, Antwort 1 sei richtig, stellen sich auf Feld Nummer 1. Wer meint, Antwort 2 bzw. 3 sei korrekt, der fliegt entsprechend zu Feld Nummer 2 bzw. 3. Auf ein Zeichen der Spielleitung hin, darf keiner mehr sein gewähltes Feld ändern. Nun wird die richtige Antwort verraten und alle, die richtig standen, bekommen einen Punkt. ab 5 Jahre ab 6 ab 15 Minuten, je nach Anzahl der Fragen draußen, genug Platz zum Rennen, evtl. Turnhalle Frühling / Sommer / Herbst / Winter Beispiele für Fragen und Antworten: Welcher der drei Vögel hat den längeren Schnabel? 1) Blaumeise 2) Weißstorch 3) Schwarzspecht Wie heißt die größte Eule? 1) Waldkauz 2) Uhu 3) Schleiereule Wie heißt der Vogel im LBV-Logo? 1) Papagei 2) Kiwi 3) Eisvogel Welchem Vogel, der bei uns lebt, sagt man die schönste Stimme zu? 1) Nachtigall 2) Kohlmeise 3) Star Es gibt einen Vogel, der seine Beute an Dornen aufspießt kennst Du ihn? 1) Neuntöter 2) Mönchsgrasmücke 3) Dompfaff Welcher Vogel legt sein Ei in ein fremdes Nest und lässt seine Jungen von anderen Vogeleltern aufziehen? 1) Rotkehlchen 2) Kohlmeise 3) Kuckuck Welcher Vogel hat die größte Flügelspannweite von 3,60 Metern? 1) Wanderalbatros 2) Seeadler 3) Mäusebussard Der Wanderfalke ist der schnellste Vogel. Im Sturzflug schafft er ca. 1) 100 km/h 2) 350 km/h 3) 180 km/h Welcher Vogel fliegt im Jahr einmal vom Nordpol zum Südpol und wieder zurück also ca. 35 000 km? 1) Küstenseeschwalbe 2) Gartenrotschwanz 3) Weißstorch 344 Piep-Schau Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Die Weißstörche fliegen nach Afrika und nehmen die längere Route über den Landweg. Warum tun sie das? 1) , weil sie nicht schwimmen können 2) , weil sie den warmen Landwind zum Fliegen nutzen 3) , weil sie leicht seekrank werden Basis-Module Welcher Vogel trägt seine Eier und später seine Jungen auf den Füßen spazieren, um sie zu wärmen? 1) Graugans 2) Kaiser-Pinguin 3) Strauß Afrikanische Frauen in Kenia tragen eine "Kanga". Dies sind farbenfrohe und wunderschön gemusterte Tücher, die sie zu einem Kleid oder Rock wickeln. "Kanga" ist der afrikanische Name eines Vogels, dessen Gefieder auch an die Muster der Tücher erinnert. 1) Perlhuhn 2) Buntspecht 3) Pfau 3) Möwe Das bekannte Kinderlied "Ein Vogel wollte Hochzeit machen" beschreibt ein Hochzeitspaar. Wie heißt es? 1) Schwan und Graugans 2) Amsel und Drossel 3) Rotkehlchen und Blaumeise Welcher der folgenden Wasservögel hat rote Augen? 1) Haubentaucher 2) Stockente 3) Blässhuhn Wie viele Zehen hat der Strauß? 1) vier 2) drei 3) zwei Woran erkennt man beim Schwimmtest, ob ein Hühnerei frisch ist? 1) Es sinkt nach unten. 2) Es schwimmt im Wasser oben. 3) Es schwebt in der Mitte Welcher Vogel hat den gleichen Namen wie eine Frucht? 1) Guave 2) Kiwi 3) Nektarine 345 Piep-Schau Welcher Vogel steht als Symbol des Friedens? 1) Schwalbe 2) Taube Der Traum vom Fliegen Piep-Schau Zauberfernrohre basteln Basis-Module Mit diesen Fernrohren sieht man garantiert immer einen Vogel... Material: Pappröhren (z.B. von Küchenrollen oder mit größerem Durchmesser), bedruckbare Folie, Farbdrucker, Schere, Klebeband Ablauf: Die Folien werden mit verschiedenen Vogelbildern bedruckt und diese ausgeschnitten. Die Bilder werden dann an das eine Ende der Pappröhre (Fernrohr) geklebt. Die Fernrohre können außen auch noch mit bunter oder goldener Folie oder Papier beklebt werden. ab 6 Jahre ab 2 20 bis 30 Minuten, je nach Anzahl der Fernrohre basteln: drinnen; anschauen besser draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter Piep-Schau Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: Vogel-Steckbriefe erstellen Material: Stifte, Papier, vorbereitete Steckbriefkopien, evtl. Schreibunterlagen, Bestimmungsbücher o.ä. Ablauf: Die Teilnehmer sollen sich entweder alleine oder in kleinen Gruppen mit einer Vogelart etwas genauer beschäftigen und einen Steckbrief erstellen. Dabei sollen Besonderheiten des Vogels erfasst werden und später den anderen vorgestellt werden. Es können Zeichnungen von dem Vogel gemacht werden oder auch Fotos geknipst und ausgedruckt werden. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: ab 8 Jahre ab 2 20 bis 30 Minuten draußen (Wald oder Wiese), drinnen großer Raum mit Rückzugsmöglichkeiten Jahreszeit / Wetter: Frühling / Sommer / Herbst / Winter Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, sich im Internet über den jeweiligen Vogel schlau zu machen. Eine Kopiervorlage für die Steckbriefe befindet sich im Anhang. Das Erstellen von Vogel-Steckbriefen passt auch sehr gut zu Abschnitt "Vogel-Detektiv". 346 Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Das Wunderhuhn Basis-Module Von Hühnern und Menschen Alle unsere heute bekannten Haushuhn-Rassen sind Zuchtformen und stammen ursprünglich vom Bankiva-Huhn ab. Der natürliche Lebensraum des Bankiva-Huhns sind Urwälder in Südostasien, wo auch heute noch freilebende Exemplare existieren. Diese Hühner wurden domestiziert und durch Züchtung darauf spezialisiert, dem Menschen als Nutz- und Haustierart zu dienen. Dieser Prozess der Domestizierung liegt bereits über 4500 Jahre zurück und begann ebenfalls in Asien. Die Urahnen des heutigen Haushuhns waren nicht auf die Eier- oder Fleischproduktion angepasst, sondern selbstverständlich an ihren natürlichen Lebensraum. Das bedeutet, ein Bankiva-Huhn legte nur etwa 20 Eier im Jahr, von denen alle ausgebrütet wurden. Heutige Legehennen legen bis zu 300 Eier pro Jahr. Zudem sind die modernen Zuchtrassen deutlich größer und damit auch schwerer, was sie für die Fleischproduktion geeigneter macht. So entwickelten sich aus dem Stammhuhn bis zum heutigen Tag etwa 180 Zuchtformen für Haushuhn-Rassen. Ein weiterer Aspekt, der sich deutlich gewandelt hat, ist die Haltung der Hühner. Haushühner sind, wie der Name schon besagt, Nutz- und Haustierrassen, d.h. sie leben eigentlich ausschließlich in menschlicher Obhut. Früher wurden Hühner meist nur für den Eigenbedarf gehalten. Doch die Hühnerhaltung hat eine Industrialisierung erlebt, wie es nur wenige landwirtschaftliche Produktionszweige von sich behaupten können. Reine Zucht- und Haltungsbetriebe entstehen, die Tierbestände wachsen enorm an. Die einstige Auffassung, das Huhn sowohl als Fleischquelle, als auch als Eierlieferant zu nutzen, geht verloren. Die neuen Industriebetriebe spezialisieren sich: Geflügelmast, Geflügelzucht und Eierproduktion. Das Ei ist in der heutigen Zeit als Grundnahrungsmittel kaum mehr wegzudenken. Der zunehmende Fleischkonsum und die steigende Nachfrage nach Geflügel wirkten sich zusätzlich wachstumsfördernd auf die Hühnerhaltung aus. Mittlerweile leben in Deutschland über 44 Mio. Hühner, aus der Kleingruppenhaltung wurde die größte uns bekannte Massentierhaltung überhaupt! Die natürliche Brut durch die Henne wird in der modernen industrialisierten Viehwirtschaft vollkommen durch das Eingreifen des Menschen ersetzt. Die befruchteten Eier werden in riesigen Brutschränken ausgebrütet. Die frisch geschlüpften Küken werden binnen der ersten 48 Stunden sofort an Aufzuchtbetriebe versandt, die sich um die weitere Versorgung der Tiere kümmern. Die Küken werden nach Geschlechtern getrennt. Nur die Hennen finden als Legehennen, oder als Mastgeflügel eine weitere Verwendung. Die jungen Hähne eignen sich für beides nicht und werden größtenteils nach nur sehr kurzer Lebensdauer traurigerweise direkt zu Tierfutter weiter verarbeitet. Um diese grausame Begleiterscheinung weiß kaum jemand. In der modernen Viehwirtschaft steht der Nutzen eben leider weit über dem Wohlergehen und Leben des Tieres. 347 Piep-Schau Wer kennt sie nicht, die verschiedenen Köstlichkeiten, die man aus Hühnereiern machen kann. Angefangen beim gekochten Frühstücksei, über Rühreier, Spiegeleier, Omelette, Pfannkuchen usw. Eier sind von unserem Speiseplan kaum mehr wegzudenken. Ebenso ist es mit dem fettarmen Hühnerfleisch, ob als Hühnerbrust gebraten oder gegrillt, Hühnersuppe oder Chicken Wings. Geflügelfleisch (etwa 2/3 Hühnerfleisch und 1/3 Pute) erlebte in den vergangenen Jahrzehnten eine ungewöhnliche Nachfragesteigerung. 1960 lag der Pro-KopfVerbrauch an Geflügelfleisch in Deutschland bei etwa 4,4 kg pro Jahr. Und 2010 waren es 19,3 kg pro Jahr. Auch der Verzehr an Eiern ist enorm. In Deutschland beispielsweise isst jeder von uns etwa 220 Eier pro Jahr. Doch wer weiß schon, wo die vielen Eier und das Fleisch herkommen und welch geheimnisvolles Gebilde so ein Ei eigentlich ist und welches Wunder der Natur unsere Hühner. Und wer hat sich schon mal Gedanken darüber gemacht, welch hohen Preis die Hühner für unsere billigen Eier und unser billiges Fleisch zahlen müssen? Der Traum vom Fliegen Hühnerhaltung Um die optimale Haltung von Hühnern auszuwählen, muss man sich über das natürliche Sozialverhalten eines Huhns im Klaren sein. Haushühner benötigen soziale Verbände. Sie unterscheiden die Individuen ihrer Gruppe, sie bilden individualisierte Sozialverbände. Diese Verbände sind durch eine Hierarchie, eine sogenannte "Hackordnung" strukturiert. Diese Rangordnung wird durch verschiedene Faktoren, wie das Alter, die körperliche Fitness und bereits gewonnene Kämpfe untereinander festgelegt. Diese Gruppenstruktur sorgt für Harmonie zwischen den Tieren und sichert ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Des Weiteren muss eine Gruppe von Hühnern immer zweigeschlechtlich sein. Dies bedeutet, dass sowohl Hennen und Hähne zusammen leben. Wird eine Gruppe Hühner ohne Hahn gehalten, wirkt sich das negativ auf die soziale Gruppenstruktur aus. Der Hahn sorgt für Schlichtung innerhalb der Gruppe. Ebenso wie das Huhn die Gruppe benötigt, benötigt es freie Auslaufflächen und genügend Bewegungsfreiraum, am besten in der freien Natur. Hühner haben einen Drang zu laufen und sich zu bewegen. Sie verbringen einen Großteil des Tages mit der Aufnahme von Nahrung, die sie sich pickend am Boden suchen. Sie mögen es, ein Sandbad zu nehmen, das der Pflege des Gefieder und der Bekämpfung von Parasiten dient. Hühner legen nicht ganzjährig Eier, wie vielleicht viele Menschen glauben. Während der Mauser (Wechsel des Gefieders) und der kalten Wintermonate legen sie aus stoffwechseltechnischen Gründen kaum, bis keine Eier. Die Eier legen sie normalerweise in geschützte Bereiche. Haltungsformen a) Freilandhaltung Die Haltungsrichtlinie fordert, dass die Tiere neben einem Bodenhaltungsstall den uneingeschränkten Zugang zu einem Auslauf haben müssen. Die Größe des Freilaufs ergibt sich aus der Anzahl der Tiere, um einen Erhalt der natürlichen Vegetation sicherstellen zu können. Es gilt die Regel: 10 Quadratmeter pro Tier. Die Vegetation des Auslaufs ist extrem wichtig, um den Tieren Schutzzonen zu bieten, da es ansonsten zu einer Ballung der Tiere an einem Ort kommt, was dem Boden und den Pflanzen drauf schadet. Diese Haltungsform ist als einzig artgerechte zu beurteilen, da sie den Hühnern alle sozial notwendigen Verhaltensweisen ermöglicht. Der Grund für die geringe Verbreitung dieser Haltungsart liegt im hohen finanziellen Aufwand. Größere Flächen, mehr Futter, da die Tiere sich mehr bewegen und ein hoher Zeitaufwand treiben den Preis der Eier in die Höhe und sorgen für geringeren Absatz. Daraus ergibt sich der relativ geringe Anteil von gerade einmal 8 Prozent der Hühner, die in Deutschland in Freilandhaltung gehalten werden. b) Bodenhaltung Bodenhaltung meint die Haltung von Hühnern in geschlossenen Ställen, die eine Bewegungsfreiheit und arttypisches Verhalten garantieren sollen. Die verschiedenen Bodenhaltungsformen unterscheiden sich zum Teil durch Besatzdichte, Auslaufangebot und Tageslichteinfall. Vorgeschrieben ist eine Scharrfläche auf ein Drittel der Grundfläche des Stalls verteilt, ausgestreut mit entsprechendem Einstreu. Es gilt die Regel: Sieben Tiere pro Quadratmeter Stallfläche. Künstlich verlängerte Tageszeiten sorgen dafür, dass die Tiere auch im Winter eine konstante Legeleistung aufweisen. Der Aufbau des Stalls ist so angeordnet, dass der Kot der Tiere direkt in eine Kotgrube fällt und der Stall so nicht verschmutzt wird. Nach etwa zwölf bis vierzehn Monaten, was einer Legeperiode entspricht, wird der Stall komplett gesäubert. Als Legeplatz stehen sog. Familiennester breit, die etwa Platz für 15 Hennen bieten. Die Eier rollen von dort aus automatisch auf ein Fließband. Die Haltung ermöglicht den Tieren zumindest ein eingeschränktes Ausleben ihres Sozialverhaltens, allerdings kann der Bewegungsdrang der Vögel nicht gänzlich gestillt werden. 348 Basis-Module Piep-Schau Piep-Schau Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Ein Vorteil besteht in den strengen Hygienevorschriften. Allerdings stehen diesem die anstrengenden Bedingungen für die Legetiere entgegen, durch die künstlich verlängerten Tages- und Nachtzeiten und die daraus resultierende Massenproduktion an Eiern. Dies sorgt für eine Dauerbeanspruchung der Tiere, was die Lebenserwartung drastisch verkürzt. Diese Haltungsart betrifft 7 Prozent der deutschen Legehennen. Basis-Module c) Volierenhaltung Diese Haltungsform kommt ursprünglich aus der Schweiz und ersetzt dort die seit einigen Jahren verbotene Käfighaltung. Auch in Deutschland gehen nun immer mehr Betriebe zu dieser Haltungsform über. Die Volierenhaltung ist eine Variation der Bodenhaltung; die Nutzflächen für die Tiere (Futterplätze, Schlafplätze, Scharrbereich) sind auf mehrere Ebenen verteilt. Dies ermöglicht eine Haltung von bis zu 20 Tieren pro Quadratmeter. Ähnlich der Bodenhaltung können die Tiere zumindest ein eingeschränktes Artverhalten zeigen. Der geringe Platzbedarf, der als großer Vorteil für die Tierhalter, jedoch als Nachteil für die Tiere gilt, kann Dank der verschiedenen Stockwerke einigermaßen ausgeglichen werden. Die Haltung von Hühnern in Käfigen ist das Paradebeispiel einer rein kommerziell ausgerichteten industriellen Tiermassenhaltung. Seit dem 1. Januar 2010 ist diese Haltungsform nach den alten Richtlinien in Deutschland verboten. Dabei galt die Vorschrift, dass jedes Tier nur eine Fläche von etwa 50 mal 50 cm zur Verfügung haben muss. Die Käfige waren dabei meist nur 40 cm hoch und in mehreren Reihen übereinander gestapelt. Rechnet man die Anzahl der Hühner auf Quadratmeter um, so kommt man auf etwa 30 bis 40 Tiere. Die neue Art der Haltungsform wird als "Kleingruppenhaltung" bezeichnet und entspricht in vielen Zügen der oben beschriebenen Volierenhaltung. Neben etwas mehr Platz sind nun auch eine Sitzstange, ein Legenest und Einstreu Vorschrift. Diese Änderung ist allerdings leider kaum mehr als eine Beschönigung für die nahezu gleichen tierunwürdigen Bedingungen. Zudem hat das Verbot von Käfighaltung nicht dafür gesorgt, dass in Deutschland keine Eier aus Käfighaltung mehr verarbeitet werden. Produkte, die Eier enthalten, dürfen weiterhin mit importierten Eiern aus Käfighaltung produziert werden. Dies sorgt dafür, dass weiterhin bis zu 70 Prozent der in Deutschland verwendeten Eier weiterhin aus Käfighaltung stammen! Wie erkenne ich, aus welcher Haltungsform das Ei stammt? Code für die Haltungsart: Code des Herstellerlandes 0 = Ökologische Erzeugung (immer Freilandhaltung) DE = Deutschland AT = Österreich 1 = Freilandhaltung 2 = Bodenhaltung 1-DE-23457-2 Stallnummer Identifizierung des Betriebes 349 Piep-Schau d) Käfighaltung Der Traum vom Fliegen Das Geheimnis der Eier Eier sind reich an Mineralstoffen und Vitaminen, sowie an äußerst wertvollem Eiweiß. Zusätzlich sind im Ei, die acht Aminosäuren enthalten, die der Mensch nicht selbst synthetisieren kann. Der Hauptbestandteil von Eiweiß ist allerdings entgegen dem Volksglauben - Wasser, nur zehn Prozent sind tatsächlich Proteine. Die charakteristische ovale Eiform ist keineswegs zufällig, sondern weist einige Vorteile auf: Zum einen stabilisiert die Bogenform des Ovals das Ei gegen Gewalteinwirkung von außen. Von Innen allerdings lässt sich das Ei aber leicht aufbrechen, was den Küken beim Schlüpfen zu Hilfe kommt. Ein weiterer Vorteil der besonderen Form besteht darin, dass sie die optimale Form für den Legevorgang aufweist und diesen somit erleichtert. Am erstaunlichsten jedoch ist der Vorgang, wie aus einer winzigen Eizelle ein ganzes Hühnerei entsteht. Die "Reise" beginnt im Eierstock des Huhns, dort befinden sich unzählige Eizellen. An den Eizellen lagert sich in einem Zeitraum von knapp zwei Wochen Dotter an. Diese Dotterkugeln gelangen, wenn sie ihre Größe erreicht haben, in den Eileiter. Von nun an sind es nur noch 24 Stunden bis zum vollendeten Ei. An diesem Punkt der Entwicklung wäre eine Befruchtung des Eis möglich, wenn ein Hahn zugegen wäre. Nun beginnt die eigentliche Entwicklungsphase, die, ähnlich einem Fließband, nach verschiedenen Stationen und Arbeitsschritten abläuft. Um die Dotterkugel bildet sich eine Haut, die Dotterhaut, erstes Eiklar beginnt sich abzulagern. Durch eine spiralförmige Drehung des Eis im Eileiter bilden sich die sog. Hagelschnüre an beiden Seiten des Eis. Diese sorgen dafür, dass der Dotter später in der Mitte des Eis gehalten wird. Anschließend bildet sich die Schalenhaut um Eiklar und Dotter. Diese feine Haut ist auch später beim Pellen des Eis noch sichtbar. Im vorletzten, und mit Abstand Zeit raubendsten und für das Tier anstrengendsten Entwicklungsschritt wird im Lauf von ca. 17 Stunden die nur 0,3 mm dünne Kalkschale um das Ei gebildet. Diese Schale ist von tausenden von Poren durchlöchert, die dafür sorgen, dass ein Küken nicht ersticken würde, denn dadurch kann sich eine kleine Luftblase im Inneren des Eis bilden. Diese Luftblase sorgt beim Kochen des Eis auch manchmal für ein Aufplatzen der Schale. Im letzten Produktionsschritt wird die Schale noch von einer Schutzschicht (Kutikula) überzogen, die das Ei vor Keimen und Austrocknung bewahren soll. Diese Hülle enthält zudem die Farbstoffe, die die spätere Farbe des Eis bestimmen. In der Regel stammen braune Eier von Hennen mit dunklem Gefieder, weiße Eier hingegen von hell gefärbten Hühnern. Mit dem dicken Ende des Eis voran verlässt das Ei den Körper des Huhns. Eine Henne würde nun mit dem Ausbrüten des Eis beginnen, was aber im Regelfall durch das Entfernen des Eis durch den Menschen vorgebeugt wird. Wird das Ei entfernt, beginnt die Henne erneut ein weiteres Ei zu legen. So wird bei manchen Legehennen ein Jahrespensum von knapp 300 Eiern erreicht. Die Legeleistung lässt allerdings schon im frühen Alter von 2 Jahren auf Grund von Schwäche deutlich nach. Die Fließbandproduktion zieht die Tiere arg in Mitleidenschaft und verkürzt deren Lebenserwartung drastisch. 34: Basis-Module Piep-Schau Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Piep-Schau Hühner Rallye Basis-Module Da bei den meisten Kindern (aber auch Erwachsenen) kaum Vorkenntnisse über Hühner und deren Haltung vorhanden sind, bietet sich eine Art Stationsarbeit zum Thema Huhn und Eier an. Wie bei einer Rallye werden verschiedene Stationen durchlaufen. Material: vorbereitete Arbeitsblätter und Experimentierpunkte (siehe unten) Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 Jahre (je nach Schwerpunkt) ab 4 15 bis 60 Minuten oder auch länger, je nach Anzahl der Stationen draußen und drinnen Frühling / Sommer / Herbst / Winter Ei, Ei, Ei roh oder gekocht? Oft gleicht ein Ei dem anderen. Woher weiß man nun, ob ein Ei noch roh ist oder schon hart gekocht? Ein einfacher Versuch kann hier helfen. Material: ein rohes Ei und ein gekochtes Ei, eine gerade Tischplatte Ablauf: Die Eier werden auf dem Tisch gedreht wie beim Flaschendrehen. Das gekochte Ei dreht sich schneller und leichter, wenn man es mit dem Finger kurz bremst bleibt es stehen. Das rohe Ei, dreht sich langsamer und wird sich noch etwas weiter drehen, wenn man den Finger nach dem Bremsen wieder wegnimmt, da das Innere noch flüssig ist und nach dem Bremsen noch weiter hin und her schwappt. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 Jahre ab 2 ca. 5 Minuten drinnen oder draußen auf einem Tisch Frühling / Sommer / Herbst / Winter 34; Piep-Schau Ablauf: Je nach vorhandener Zeit und gewünschten Themenschwerpunkten können verschiedene Stationen durchlaufen werden, siehe unten. Es bieten sich, vor allem bei älteren Kindern auch Fragebögen an, bei denen die Kinder selber Nachforschungen anstellen können. Hierbei könnten auch Fragen auftauchen wie: Welche Tiere außer Hühnern legen noch Eier? Denn dass nicht nur Vögel Eier legen, ist vielen gar nicht bewusst. Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Frischetest 1 - Schwimmtest Basis-Module Auf den ersten Blick gleicht ein Ei dem anderen, man kann nur leichte Farbunterschiede in der Schale erkennen. Ob ein Ei alt oder frisch ist, kann man von außen nicht sehen. Aber es gibt verschiedene einfache Tests, um das herauszufinden. Je älter das Ei, umso größer ist die Luftblase im Inneren. D.h. je älter das Ei, um so besser schwimmt es. Oder: Ein frisches Ei bleibt am Boden. Material: Glasschale mit Wasser, verschieden alte Hühnereier Anmerkungen: Altersempfehlung: ab 6 Jahre Anzahl Teilnehmer: ab 2 Dauer: ab 5 Minuten Ort / Platzbedarf: drinnen oder draußen Jahreszeit / Wetter: Frühling / Sommer / Herbst / Winter Ein frisches Ei bleibt quer am Boden liegen. Ist es etwas eine Woche alt, hebt die Seite mit der Luftblase leicht ab. Ein 2-3 Wochen altes Ei steht auf der schmalen Spitze. Ist das Ei mehr als 4 Wochen alt, schwimmt es an der Wasseroberflache. Frischetest 2 rohe Eier Aufschlagen Auch beim Aufschlagen eines rohen Eies kann man den Unterschied zwischen alt und frisch erkennen. Das alte Ei erscheint von der Seite gesehen wesentlich flacher, das frische ist deutlich nach oben gewölbt. Material: rohe Eier, flache Schale Ablauf: Die Eier werden nacheinander vorsichtig aufgeschlagen und in eine flache Schale oder einen flachen Teller gegeben. Wie sieht die Wölbung aus? Flach oder hoch? Anmerkungen: Altersempfehlung: ab 6 Jahre Anzahl Teilnehmer: ab 2 Dauer: ab 5 Minuten Ort / Platzbedarf: drinnen Jahreszeit / Wetter: Frühling / Sommer / Herbst / Winter Nachdem die Eier aufgeschlagen sind, können mit weiteren Zutaten Pfannkuchen oder Kuchen gebacken werden. 352 Piep-Schau Ablauf: Die Eier werden nacheinander in die Glasschale mit Wasser gelegt. Was wird beobachtet? Bleibt das Ei quer am Boden? Stellt es sich senkrecht auf? Oder schwimmt es oben? Der Traum vom Fliegen Piep-Schau Eier-Belastungstest Basis-Module Die Stabilität von senkrecht stehenden, rohen Eiern ist erstaunlich. Da sich der Druck von oben auf die ganze Eioberfläche verteilt, kann es mehr als das zwanzigfache seines Eigengewichts aushalten. Material: rohe Eier in einer Eierpalette, dünnes Brett, Waage, Kartoffeln oder Steine zum Beschweren, Zeitungspapier, evtl. Lappen und Putzeimer Ablauf: Das Brett legt man auf die Eier und stellt die Waage darauf. Anschließend sollen die Teilnehmer Schätzungen abgeben, wie viel Gewicht die Eier mindestens aushalten. Dann füllt man vorsichtig Kartoffeln (Steine o.ä. eignen sich auch als Gewichte) in die Waage. Mehrere Kilo halten die Eier normalerweise gut aus. Die Spielleitung muss natürlich selbst entscheiden, ob die Eier wirklich zum Platzen gebracht werden sollen. In jedem Fall auch Eimer und Lappen bereit halten! ab 6 Jahre ab 2 ca. 10 Minuten drinnen oder draußen, auf einer ebenen Unterlage oder Tisch Frühling / Sommer / Herbst / Winter Eier-Durchleuchtungsgerät In den Sortieranlagen für Eier laufen diese stets auch über einen Leuchttisch, wo Eier mit kleinen Bluteinschlüssen o.ä. aussortiert werden. Das können die Teilnehmer nachvollziehen, indem sie sich ein eigenes Durchleuchtungsgerät basteln. Material: eine Konservendose ohne Deckel und Boden, dunklen Stoff, Klebeband oder Schnur, eine Taschenlampe und ein oder mehrere rohe Eier Ablauf: Der Stoff wird über den Dosenrand gelegt, mit Klebeband oder Schnur befestigt und in der Mitte ein kleines Loch hineingeschnitten. Legt man das Ei darauf und leuchtet von unten mit der Lampe, so kann man die Luftblase erkennen. Auch die Maserung der Eischale wird so deutlich. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 5 Jahre ab 2 ab 20 Minuten drinnen oder draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter 353 Piep-Schau Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: Piep-Schau Der Traum vom Fliegen (Oster-)Eier-Staffel Basis-Module Material: mehrere bunte Plastik-Ostereier (oder Tischtennisbälle) und je ein kleines Körbchen oder Schale pro Gruppe Ablauf: Alle Gruppen stehen hinter einer Startlinie. Jeder Gruppenerste erhält ein leeres Körbchen. Auf dem Spielfeld liegen die bunten Eier verteilt. Die ersten jeder Gruppe laufen zu den Eiern, legen ein Ei in ihr Körbchen, laufen damit zu ihrer Gruppe zurück und übergeben Körbchen samt Inhalt dem nächsten Spieler. Sollte ein Ei während des Laufens verloren gehen, muss es sofort wieder ins Körbchen gelegt werden. Erst dann darf weiter gelaufen werden. Das Spiel geht so lange, bis alle Eier eingesammelt worden sind. Welche Gruppe hat am Ende am meisten Eier eingesammelt? Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 4 Jahre ab 6 ca. 15 Minuten draußen (am besten Wiese) evtl. drinnen großer Raum Frühling / Sommer / Herbst / Winter Eier sind etwas Besonderes und daher kostbar. Wir sollten nicht achtlos oder zu selbstverständlich damit umgehen. Beim Eierlaufen müssen die Teilnehmer achtsam mit ihrem Ei umgehen, damit es nicht kaputt geht. Material: pro Teilnehmer oder Gruppe einen Esslöffel und ein hartgekochtes Ei, evtl. Seile für die Start- und Ziellinie Ablauf: Die Teilnehmer stellen sich an der Startlinie auf, in einer Hand den Löffel mit dem Ei. Das Ei darf nicht festgehalten werden. Auf das Startzeichen hin (z.B. Auf die Eier! Fertig! Los!) laufen die Teilnehmer los und versuchen, so schnell wie möglich an die Ziellinie zu gelangen, natürlich ohne dass ihr Ei runterfällt und kaputt geht. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 4 Jahre ab 2 ca. 10 Minuten draußen (am besten Wiese) Frühling / Sommer / Herbst / Winter 354 Piep-Schau Eier-Laufen Der Traum vom Fliegen Piep-Schau Ich wollt ich wär ein Huhn?! Basis-Module Bei dieser Aktion werden die Haltungsbedingungen der unterschiedlichen Hühnerhaltungen spielerisch kurz angeschnitten und können dann mit theoretischen Wissen über das natürliche Verhalten und die Haltung der Hühner vertieft werden. Dabei geht es vor allem um den geringen Platz, den die Hühner bei der Aufzucht zur Verfügung haben. Ablauf: Für jede der vier Haltungsformen (Freilandhaltung, Bodenhaltung, Volierenhaltung und Käfighaltung) wird etwa ein Quadratmeter Fläche abgegrenzt oder markiert. Nun werden die Kinder aufgefordert zu schätzen, wie viele Hühner sich den Platz jeweils teilen müssen. Sie können sich dazu auch auf die einzelnen Ställe verteilen und ggf. aneinanderdrängen. Bei kleineren Gruppen sollten die Ställe nacheinander besiedelt werden und evtl. im richtigen Verhältnis verkleinert werden, damit es auch richtig eng wird. Freilandhaltung: ein Huhn lebt auf etwa 10 qm, d.h. es hätte noch viel mehr Platz, ein Teilnehmer stellt sich nur mit einem Fuß in die Markierung Bodenhaltung: etwa 7 Tiere pro qm Volierenhaltung: etwa 20 Tiere pro qm (auf mehreren Ebenen) Käfighaltung: etwa 30-40 Tier pro qm (4-8 Käfigreihen übereinander) Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 Jahre ab 7, je mehr desto besser ab 20 Minuten mit Diskussion und Theorie draußen oder drinnen, Platz für 4 mal 1 Quadratmeter Frühling / Sommer / Herbst / Winter Tipp: Wenn wir alle etwas weniger und nur Eier und Fleisch aus artgerechter Freilandhaltung kaufen und essen würden, dann wäre für uns der Geld-Preis zwar etwas höher, aber der "Preis" für die Tiere wäre dafür etwas geringer. 355 Piep-Schau Material: 4 Seile o.ä., um die "Hühnerställe" abzugrenzen Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Hühner-Mitmachgeschichte Basis-Module Kinder lieben Mitmachgeschichten. Hierbei wird nicht nur die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen trainiert, sondern man kann auf diese Weise auch einige Infos und Wissenswertes in die Geschichten packen. Material: keines Die Geschichte von den Hühnern Zick und Zack ZICK und ZACK sind zwei vorwitzige Hühner, die auf dem Bauernhof von Bauer Maier wohnen. Eines Tages beschließen ZICK und ZACK, dass sie nicht mehr zu den Hühnern, die fleißig Eier legen, gehören wollen. ZICK und ZACK hüpfen von der Hühnerstange herunter und schleichen durch das Scheunentor auf den Hof. Da kommt Bruno der Hofhund bellend auf sie zu gerannt. Schnell laufen ZICK und ZACK zum Weidenzaun und mit ein paar kurzen Flügelschlägen fliegen sie über den Zaun. Dort stehen die grasenden, schwarzgefleckten Kühe, und ZICK und ZACK hüpfen gackernd zwischen ihnen herum und scheuchen die Kühe über die Wiese. Nun hat ZICK eine Idee: "Komm ZACK, wir gehen zu den Enten unten am Teich." Dort angekommen finden sie die Enten, die in der Wiese am Teich hocken und sich den warmen Sonnenschein auf ihr Gefieder scheinen lassen. ZICK und ZACK rennen wild gackernd zur Wiese, und die erschreckten Enten können sich gerade noch mit einem Sprung ins Wasser vor den wilden Hühnern retten. Nun führen die zwei frechen Hühner ZICK und ZACK schon wieder neuen Unfug im Schilde. Sie laufen in den Schweinestall, wo die Schweine fressend am Futtertrog stehen. ZICK zieht mit dem Schnabel einem Schwein am Ringelschwanz und ZACK kitzelt ein anderes Schwein mit seinem Schnabel am Bauch. Wütend wehren sich die geärgerten Schweine. ZICK bekommt einen Tritt in die Seite und ZACK wird von einer Schweinenase in den Mist geschuppst. Nun haben die beiden Hühner aber genug. Beleidigt verlassen ZICK und ZACK den Schweinestall. Sie setzen sich auf dem Hof in die Sonne und ruhen sich auf diesen Schreck hin aus. Als es zu dämmern beginnt, laufen ZICK und ZACK zurück in den Hühnerstall, wo sie von ihrer Hühnerfamilie schon erwartet werden. ZICK und ZACK erzählen jedoch lieber nicht, was sie den ganzen Tag so getrieben haben. Sie legen sich ins Heu und schlafen nach diesem erlebnisreichen Tag sogleich ein. Anmerkungen: Altersempfehlung: ab 4 Jahre Anzahl Teilnehmer: ab 4 Dauer: ca. 10 Minuten Ort / Platzbedarf: draußen oder drinnen Jahreszeit / Wetter: Frühling / Sommer / Herbst / Winter Selbstverständlich können auch eigene Geschichten erfunden werden und dabei spezielle Informationen zu verschiedenen Themen eingebaut werden. 356 Piep-Schau Ablauf: Alle Mitspieler sitzen auf Stühlen oder in der Hocke am Boden. Die Spielleitung liest folgende Mitmachgeschichte vor. Die Teilnehmer haben die Aufgabe, immer bei dem Wort Zick aufzustehen und bei Zack sich wieder hinzusetzen bzw. hinzuhocken. Auch können einige der vorgelesenen Sätze mit Gesten begleitet werden (z. B. Flattern). Der Traum vom Fliegen Piep-Schau Evolution vom Ei zum Mensch Basis-Module Ziel des Spiels ist es, die Evolution vom Ei über das Huhn zum Menschen durchzuspielen. Das Spiel passt auch gut ins Kapitel "Von Überfliegern und Fußgängern". Ablauf: Zu Beginn sind alle Spieler Eier. Sie können sich nur am Boden rollend fortbewegen. Treffen sich zwei Eier, dann kämpfen sie gegeneinander: sie spielen eine Runde "Schere, Stein, Papier". Zur Erinnerung: Die Schere schneidet das Papier (= Schere gewinnt), das Papier wickelt den Stein ein (= Papier gewinnt), und der Stein macht die Schere stumpf (= Stein gewinnt). Entscheiden sich beide Spieler für das selbe Symbol, wird das Spiel als unentschieden gewertet und wiederholt. Der Gewinner steigt in der Evolution um einen Schritt auf und entwickelt sich zum Huhn. Dies setzt sich fort über die Stufen Dinosaurier und Affe, bis ein Spieler die Stufe Mensch erreicht hat. Wichtig dabei ist: Es dürfen nur gleiche Evolutionsstufen miteinander kämpfen. Die Figuren lauten wie folgt: Ei: rollt am Boden. Huhn: bewegt sich hockend am Boden fort, schlägt dabei mit den Flügeln und gackert Dinosaurier: läuft gebückt und mit angezogenen Armen herum, brüllt gelegentlich Affe: geht (fast) aufrecht, klopft sich auf die Brust und gibt Affen-Geräusche von sich Mensch: stolziert aufrecht Anmerkungen: Man kann auch vereinbaren, dass der Verlierer jeweils eine Stufe zurück muss. Weiter zurück als das Ei ist aber natürlich nicht möglich, ein Ei bleibt ein Ei. Natürlich können auch weitere Figuren erfunden und eingefügt werden. Wer seine Rolle nicht korrekt wahrnimmt, kann von der Spielleitung zum Ei zurück verwandelt werden. Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 8 Jahre ab 10 ab 15 bis 30 min draußen auf einer trockenen Wiese oder drinnen z.B. Turnhalle Frühling / Sommer / Herbst / Winter 357 Piep-Schau Material: keines Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Hühner-Märchen Basis-Module Als Einstimmung oder als Abschluss ist es immer schön, ein Märchen vorzulesen. Auch zum Thema Huhn findet man einiges. Hier nur zwei Beispiele. Das Märchen vom klugen Hühnchen Es war einmal eine arme Frau, die hatte viele Kinder. Sie arbeitete schwer von früh bis spät, um ihre Kinder und sich selbst zu ernähren, zu kleiden, zu lehren Es war ein entbehrungsreiches Leben, und glücklich war die arme Frau nicht. Eines Tages, als sie an ihrem Brunnen grub, denn der war versiegt, flatterte ein buntes Hühnchen in ihren Hof. Dieses Hühnchen sah der Frau eine Weile beim Arbeiten zu. Dann flatterte es an den Brunnenrand und sprach zu der Frau: "Wenn du mir glauben willst, so werde ich dir zeigen, wo du den Brunnen besser graben sollst. Denn diese Wasserader hier ist verdorrt, und du wirst viele Tage graben und doch kein Wasser finden. Wenn du aber graben willst, wo ich es dir zeige, so wirst du frisches Wasser finden für deine Kinder und dich selbst - und auch für mich." Die arme Frau, die schon sehr lange gegraben hatte und matt geworden war, glaubte dem Huhn. Und so grub sie an einer anderen Stelle, und es gab frisches Wasser für alle. Das war ein Freudentag, und das Huhn sprach: "Wenn du mir glauben willst, so werde ich dir noch oft helfen können. Ich bitte für mich nur um ein sicheres Plätzchen, um einige Körnchen und um die Erlaubnis, auf dem ganzen Hofe scharren zu dürfen, und niemand soll mich verjagen oder mir Leid antun." Die Frau und auch ihre Kinder willigten ein. So kam es, dass durch des klugen Huhnes gute Ratschläge die Wirtschaft gedieh, und die Kinder der Frau wurden fröhlich. Die Vorratskammern waren immer gefüllt, und der harte Blick der Frau wurde weich, und ihr Haar wuchs lang und wundervoll und prächtig. Und so kam es, dass die Kunde sich herumsprach unter den Menschen, wie gut es der Frau und ihren Kindern ginge, und wie fröhlich sie miteinander lebten. Eines Tages hörte dies ein Witwer, der einen wohlbestellten Hof sein eigen nannte, Knechte und Mägde für sich arbeiten ließ und die Scheuern voll hatte und den Stall voller Vieh. Der sagte sich, "diese Frau muss ich mir ansehen gehen!" Und so geschah es. Er reiste zu dem Hof der Frau und fand alles so wohlbestellt, wie die Leute ihm erzählt hatten. Es gefielen ihm die gutgewachsenen und wohlgeratenen Kinder, und er hatte selber keine. Und die Frau mit ihrem weichen Blick und ihrem wundervollen Haar gefiel ihm noch viel besser, und so freite er um sie. Die Frau war beglückt. Sie ließ den Bewerber in ihren Hof und legte ihm vor, wonach ihm das Herz begehrte. Das Hühnchen aber sprach heimlich zu der Frau: "Pass auf, dass auch er in die Abmachung einwilligt, sonst bin ich meines Lebens nicht sicher." Die Frau aber bekam dunkle Augen und scheuchte das Huhn beiseite. Denn sie dachte, "wenn ich einen guten Mann für mich und meine Kinder bekommen kann, der mehr zu bieten hat als mein eigener Hof hergibt, was soll ich weiter ein kleines, zerzaustes Hühnchen schonen, wo ich doch den ganzen Hof voll der stolzesten Hähne haben kann!" 358 Piep-Schau Vom Adler, der glaubte, ein Huhn zu sein Eines Tages fand ein Mann ein Adler-Ei. Dies legte er in das Nest eines gewöhnlichen Huhns. Nach einiger Zeit schlüpfte daraus ein Adler-Junges, das zusammen mit den gewöhnlichen Hühner-Küken aufwuchs. Sein ganzes Leben lang benahm sich der Adler wie ein Hühner-Küken. Schließlich kannte er es ja nicht anders und er dachte, er sei ein Küken aus dem Hinterhof. Manchmal gackerte er und zuweilen flog er auch ein Stück - eben so, wie ein Hühner-Küken. Viele Jahre vergingen und der Adler wurde sehr alt. Eines Tages sah er einen herrlichen Vogel hoch über sich am Himmel. Majestätisch und elegant schwebte er durch die Lüfte, ohne groß mit seinen kräftigen Flügeln zu schlagen. Der alte Adler blickte staunend und sehnsüchtig empor und fragte dann seinen Nachbarn: Wer ist das? Der Nachbar sprach: "Das ist der Adler, der König der Vögel. Aber reg dich nicht auf. Du und ich gehören nicht dazu." So dachte der alte Adler nicht weiter an den Vogel. Er starb in der Überzeugung, ein Huhn im Hinterhof zu sein. Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Und so kam es, dass das kluge Hühnchen um sein Leben fürchtete. Und es dachte sich, "lieber ziehe ich wieder fort, als in den Topf zu kommen, in dem die Suppe köchelt." Und so musste es wieder auf Wanderschaft gehen. Die Frau aber heiratete und führte eine reiche, große Wirtschaft mit vielen Knechten und Mägden, und sie lebte mit ihren Kindern und ihrem Mann in Freude und Zufriedenheit. Doch die Zeit ging ins Land, und ihre Kinder wurden groß und zogen fort. Und sie lebte weiter mit ihrem Mann in Glück und Zweisamkeit. Nur ihr Haar wurde stumpf und struppig. Da sprach eines Tages der Mann: "Frau, was hast du für ein struppiges Haar bekommen! Ein Weib mit so struppigem Haar will ich nicht länger haben!", und er verstieß sie. Und so musste sie fortziehen. Zu ihren Kindern konnte sie nicht gehen, denn die hatten nur das Nötigste zum Leben. Ihr Mann hatte ihren stolzen kleinen Hof behalten, und so wanderte sie fort, und hatte nicht einmal ein kleines kluges Hühnchen als Freund. Denn die Freundschaft hatte sie nicht geschätzt, als ihr Glück am größten war. Und so hatte sie keinen Freund, als ihre Not am stärksten wurde. Basis-Module Quelle: http://yerainbow.wordpress.com Wer sich etwas länger mit dem Thema beschäftigen möchte, kann auch eine EierFeier oder eine Hühner-Party machen. Hier können neben Informationen rund um Eier und Hühner verschiedene Spiele und Experimente gemacht werden oder gebastelt werden (siehe "Kreative Eier") z.B. Frischetests Eier-Belastungstest Eier-Durchleuchtungsgerät Eier färben Eier bemalen Eier-Mobiles bauen Eier-Staffel Eier-Laufen Hühner-Ballett (vgl. Vogel-Ballett) Evolution vom Ei zum Mensch Ich wollt ich wär ein Huhn?! Hühner-Mitmachgeschichte Hühner-Märchen vorlesen Eier-Küche (verschiedene Eier-Rezepte ausprobieren) 359 Piep-Schau Eier-Feier oder Hühner-Party Piep-Schau Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module 1. Amsel 26. Kleiber 2. Beutelmeise 27. Kohlmeise 3. Blässhuhn 28. Kormoran 4. Blaukehlchen 29. Kuckuck 5. Blaumeise 30. Lachmöwe 6. Buchfink 31. Mauersegler 7. Buntspecht 32. Mäusebussard 8. Dohle 33. Nachtigall 9. Eichelhäher 34. Neuntöter 10. Eisvogel 35. Rabenkrähe 11. Elster 36. Rauchschwalbe 12. Feldlerche 37. Reiherente 13. Gartenrotschwanz 38. Ringeltaube 14. Gimpel 39. Rotkehlchen 15. Goldammer 40. Rotmilan 16. Graugans 41. Schleiereule 17. Graureiher 42. Star 18. Grünfink 43. Stieglitz / Distelfink 19. Grünschenkel 44. Stockente 20. Grünspecht 45. Turmfalke 21. Haubentaucher 46. Uhu 22. Haushuhn 47. Waldkauz 23. Haussperling / Spatz 48. Weißstorch 24. Höckerschwan 49. Zaunkönig 25. Kiebitz 50. Zilpzalp 35: Piep-Schau Nachfolgend sind 50 Vögel mit einem Steckbrief kurz vorgestellt. Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Amsel Wissenschaftlicher Name: Turdus merula Größe (von Kopf bis Fuß): 24 - 25 cm Flügelspannweite: 34 - 39 cm Gewicht: 70 - 140 g Zugverhalten: Standvogel, mancherorts auch Teilzieher Aussehen: M. Gläßel braun, unterseits helle Flecken, brauner Schnabel Nahrung: hauptsächlich Regenwürmer, aber auch Insekten, Insektenlarven, Beeren, Äpfel, etc. Lebensraum: ursprünglich im Wald, heute in Siedlungsgebieten, Parks, Gärten und auch Städten Fortpflanzung: - Nest: aus Halmen, mit Gras und Moos ausgepolstert, mit Schlamm verklebt, in Büschen, Bäumen aber auch an Häusern, in Blumenkästen usw. Eier: grünlich mit bräunlichen Sprenkeln, das Weibchen brütet Besonderheiten: - Die Männchen haben einen sehr schönen Gesang und singen von erhöhten Singwarten aus, wie Bäumen oder Dächern. Der Gesang soll die Weibchen anlocken und das Revier gegen andere Männchen abgrenzen. Platz für eigene Notizen 35; Piep-Schau komplett schwarz, orange/gelber Schnabel Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Beutelmeise Wissenschaftlicher Name: Remiz pendulinus Größe (von Kopf bis Fuß): 10 - 12 cm Flügelspannweite: ca. 20 cm Gewicht: ca. 20 g Zugverhalten: im Norden Sommervogel, im Mittelmeerraum Standvogel Aussehen: Piep-Schau schwarze Maske (beim Männchen etwas breiter), hellgrauer Scheitel und Nacken, rotbrauner Mantel Nahrung: Insekten, Spinnen, Samen Lebensraum: W. Keim in Verlandungszonen von stehenden oder fließenden Gewässern mit üppiger Vegetation Fortpflanzung: - kunstvolles, frei hängendes Beutelnest in Laubbäumen, mit Einschlupfröhre, wird in herabhängende Zweige eingeflochten, ca. 17 cm hoch und 11 cm breit flauschig und weich durch eingewobene Samenwolle von Weiden, Pappeln und Rohrkolben Besonderheiten: - kunstvolles Nest; Nester, die nicht fertig gebaut wurden sehen aus wie kleine Henkelkörbe Beutelmeisen werden in der Vogel-Systematik in eine eigene Familie gestellt. Platz für eigene Notizen 362 Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Blässhuhn / Blässralle Wissenschaftlicher Name: Fulica atra Größe (von Kopf bis Fuß): 36 - 39 cm Flügelspannweite: 70 - 80 cm Gewicht: 600 - 1.000 g Zugverhalten: Standvogel, z.T. Kurzstreckenzieher W. Keim weißer Schnabel und Blässe (Stirnbereich), ansonsten schwarz Jungtiere mit rotem Kopf Augen: dunkelrote Irisfärbung Nahrung: Allesfresser mit starken jahreszeitlichen und lokalen Unterschieden, z.B. Wasserpflanzen, Insekten, Insektenlarven, Schnecken, Samen und Gräser Lebensraum: stehende und langsam fließende Gewässer, auch in Parkanlagen Fortpflanzung: - Nest: napfförmige Plattform aus Pflanzen im offenen Wasser oder zwischen Pflanzen Eier: 4 bis 12, Brutzeit 21-23 Tage, beide Eltern brüten, Küken sind Nestflüchter Besonderheiten: - Füße mit Schwimmlappen an den drei großen Zehen (keine durchgehenden Schwimmhäute) taucht bis zu 15 Sekunden nach Nahrung braucht beim Auffliegen eine lange Strecke auf Wasser kein echter Hühnervogel, gehört zur Gruppe der Rallen Platz für eigene Notizen 363 Piep-Schau Aussehen: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Blaukehlchen Wissenschaftlicher Name: Luscinia svecica Größe (von Kopf bis Fuß): 13 - 14 cm Flügelspannweite: 20 - 22 cm Gewicht: 15 - 20 g Zugverhalten: Zugvogel, überwintert vorwiegend in Ländern rund ums Mittelmeer und in Nord- bzw. Westafrika leuchtend blaue Kehle Kehlfärbung variabel, meist nur ein schwarzer Bogen auf cremefarbenem Untergrund Nahrung: Insekten im Sommer, auch Beeren Lebensraum: hauptsächlich an nassen Standorten (Stauden, Gräben usw.), auch in Agrarlandschaften Fortpflanzung: - Nest gut versteckt direkt am Boden oder etwas erhöht in schilfiger oder krautiger Vegetation 4-6 olivfarbene, mit kleinen Flecken besetzte Eier Besonderheiten: - sehr auffällige Zeichnung, Gesang auffällig und schön Platz für eigene Notizen 364 Piep-Schau W. Keim Aussehen: Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Blaumeise Wissenschaftlicher Name: Cyanistes caeruleus, Syn. Parus caeruleus Größe (von Kopf bis Fuß): ca. 12 cm Flügelspannweite: 17 - 20 cm Gewicht: 13 - 19 g Zugverhalten: Standvogel A. Giessler blaue Kappe, gelber Bauch Flügel und Schwanz blau Nahrung: hauptsächlich kleine Insekten im Sommer; außerdem Sämereien, Obst und Körner im Spätsommer und Herbst, im Spätwinter Knospen, im Frühjahr Blüten Lebensraum: vielseitig, Parkanlagen, Alleen, Laub- und Mischwald, Gärten Fortpflanzung: - Höhlenbrüter; Nest hauptsächlich aus Moos, ausgepolstert mit feinen Federn, brütet auch gerne in Nistkästen Besonderheiten: - turnt gern kopfüber im Geäst sehr hilfreich für biologische Schädlingsbekämpfung Rekordhalter: die fleißigsten Eltern (siehe Kapitel "Rekordverdächtig") Platz für eigene Notizen 365 Piep-Schau Aussehen: Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Buchfink Wissenschaftlicher Name: Fringilla coelebs Größe (von Kopf bis Fuß): 14 - 16 cm Flügelspannweite: 19 - 24 cm Gewicht: 18 - 25 g Zugverhalten: Teilzieher, aber teils auch Standvogel (je nach Population und Region) Aussehen: im Sommer hauptsächlich Insekten, außerhalb der Brutzeit Samen, Körner, Bucheckern und Getreide Lebensraum: Laub-, Misch-, Nadelwald, Alleen, Parkanlagen, Gärten mit Baumbestand, Feldgehölze Fortpflanzung: - brütet auf Zweigen, vor allem in Obstbäumen Nest aus Moos und feinen Wurzeln, gepolstert mit Haaren und getarnt mit Flechten Besonderheiten: - Die Weibchen ziehen weiter als Männchen, deshalb beobachtet man bei uns im Winter vor allem die Männchen. typischer Ruf: Pink Merkspruch zum Gesang: "Ich trinke gerne Weizenbier" Platz für eigene Notizen 366 Piep-Schau Nahrung: A. Giessler Körnerfresserschnabel, helle Flügelbinde, weiße Schwanzkanten Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Buntspecht Wissenschaftlicher Name: Dendrocopos major Größe (von Kopf bis Fuß): 20 - 24 cm Flügelspannweite: 24 - 39 cm Gewicht: 70 - 100 g Zugverhalten: Standvogel und Teilzieher Aussehen: am Hinterkopf schwarz v.a. Sämereien, Beeren, Früchte und Nüsse, Holzbewohner (z.B. Käferlarven), Schmetterlingsund Ameisenlarven, Nadelbaumsamen W. Keim Nahrung: Lebensraum: Laub- und Nadelwald, Parks, Feldgehölze und Gärten Fortpflanzung: - brütet in selbstgebauten Höhlen morscher Stämme kein Nest, Eier liegen auf losen Spänen Männchen übernehmen Großteil der Brutfürsorge beim Schlüpfen völlig nackt (untypisch für Vögel) Besonderheiten: - typisches Klopfen am Baum, klettert an Bäumen hoch "Spechtschmiede": Specht bearbeitet Zapfen, indem er sie in Rindenspalten klemmt, darunter liegen oft große Mengen geleerter Zapfen - bauen mehr Höhlen als sie brauchen, andere Vögel können einziehen - Schädelknochen nicht pneumatisiert, wegen der hämmernden Lebensweise Platz für eigene Notizen 367 Piep-Schau schwarz-weißer Specht mit rotem Steiß am Hinterkopf roter Fleck Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Dohle Wissenschaftlicher Name: Coloeus monedula (Corvus monedula) Größe (von Kopf bis Fuß): 30 - 34 cm Flügelspannweite: 64 - 73 cm Gewicht: ca. 280 g Zugverhalten: in Deutschland meist Standvogel, Teilzieher und Kurzbis Mittelstreckenzieher Nahrung: Allesfresser: Würmer, Käfer, Spinnen, Schnecken, Fallobst, Samen, Getreidekörner, Abfälle Lebensraum: Laubwälder, Parks, Siedlungsgebiete Fortpflanzung: - Höhlen- und Gebäudebrüter, im Siedlungsbereich in Gebäudenischen, sonst in Baumhöhlen Legebeginn Ende März bis Anfang April, 4-6 Eier Weibchen brütet 16-19 Tage, wird währenddessen vom Männchen gefüttert Besonderheiten: - neugierig und intelligent - Vogel des Jahres 2012 sehr gesellige Vögel, Dohlen führen eine lebenslange Dauerehe, stehen oft wie Verliebte nahe beieinander Am Boden schreitet die Dohle würdevoll oder hüpft ein- oder zweibeinig, daher der Begriff "Hupfdohle". Platz für eigene Notizen 368 Piep-Schau Gefieder dunkelgrau bis schwarz, helleres Grau auf den Halsseiten und am Nacken Z. Tunka Aussehen: Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Eichelhäher Wissenschaftlicher Name: Garrulus glandarius Größe (von Kopf bis Fuß): 34 - 35 cm Flügelspannweite: 52 - 58 cm Gewicht: 140 - 210 g Zugverhalten: Standvogel im Süden und Westen, Teilzieher im Norden und Osten M. Bosch hellblaues Flügelfeld Grundfarbe rötlich graubraun Nahrung: v.a. pflanzliche Nahrung (wie z.B. Samen, Früchte, Eicheln, Haselnüsse, Bucheckern), unter anderem auch Eier und Jungvögel Lebensraum: Laub-, Misch- und Nadelwald; Parks und größere Gärten Fortpflanzung: - Nester aus Stöckchen und Zweigen, ausgepolstert mit feinen Wurzeln in Bäumen in 1-10 Metern Höhe Besonderheiten: - ahmt andere Tierstimmen nach ist wegen seiner lauten Warnrufe als Polizei des Waldes bekannt legt im Herbst Vorrat aus Eicheln an Platz für eigene Notizen 369 Piep-Schau Aussehen: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Eisvogel Wissenschaftlicher Name: Alcedo atthis Größe (von Kopf bis Fuß): 16 - 17 cm Flügelspannweite: 24 - 26 cm Gewicht: 34 - 44 g Zugverhalten: Standvogel, Teilzieher und Zugvogel Aussehen: schillernd blaues Gefieder geradliniger pfeilartiger Flug großer spitzer Schnabel Piep-Schau schwarzer Schnabel rötliche Unterschnabelbasis Nahrung: Fisch, auch Wasserinsekten, Frösche, selten Molche Lebensraum: W. Kein langsam fließendes oder stehendes Gewässer mit reichem Angebot an Kleinfischen Fortpflanzung: - gräbt eine knapp 1 Meter lange Röhre mit rundlicher Nestkammer in Steilwände Besonderheiten: - erbeutet Fische beim Stoßtauchen ins Wasser brütet in steilen Uferböschungen wird oft als "fliegender Diamant" bezeichnet Rekordhalter: die gerechtesten Eltern (siehe Kapitel "Rekordverdächtig") Platz für eigene Notizen 36: Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Elster Wissenschaftlicher Name: Pica pica Größe (von Kopf bis Fuß): 44 - 46 cm Flügelspannweite: 52 - 60 cm Gewicht: 185 - 247 g Zugverhalten: Standvogel H. Tuschl schwarz-weißer Vogel mit langem, glänzendem Schwanz, bewegt sich oft hüpfend am Boden Nahrung: Insekten, Spinnen, Aas, Tausendfüßler, Regenwürmer, aber auch Eier von anderen Vögeln usw. Lebensraum: offene Landschaften, Kulturland mit Baum- und Gebüschgruppen, Parkanlagen, Gärten und Siedlungsbereiche Fortpflanzung: - brütet in Bäumen oder Sträuchern nur das Weibchen brütet Nester sehr groß und überdacht, bestehen aus Ästen und in der Mitte aus Lehm und feinen Wurzeln Besonderheiten: - schillerndes Gefieder, gerne in Trupps unterwegs (z. T. über 100 Vögel) Stimme: lautes "Tschak-Tschak", klingt in etwa, wie eine geschüttelte Streichholzschachtel. Platz für eigene Notizen 36; Piep-Schau Aussehen: Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Feldlerche Wissenschaftlicher Name: Alauda arvensis Größe (von Kopf bis Fuß): 16 - 18 cm Flügelspannweite: 30 - 36 cm Gewicht: 30 - 52 g Zugverhalten: Standvogel, Zugvogel, Wintergast, der aus weiter nördlichen Gebieten bei uns überwintert Z. Tunka Oberseite: braun u. dunkle Streifen Unterseite: gelblich-weiß, gestrichelte Brust, Kopf mit Haube Nahrung: Samen, zarte Pflanzenteile, kleine Wirbellose Lebensraum: offene Flächen wie Felder und Wiesen, grasbestandenes Brachland Fortpflanzung: - brütet in Bodenmulden; Nester ausgepolstert mit Haaren, oft in Grasbüscheln nur Weibchen brütet, aber beide Eltern füttern Besonderheiten: - singt schon sehr früh morgens, mitunter fünf Minuten lang ohne Unterbrechung typischer Singflug: singt und steigt dabei immer höher in die Luft, bleibt singend an einer Stelle und lässt sich dann singend wieder fallen Platz für eigene Notizen 372 Piep-Schau Aussehen: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Gartenrotschwanz Wissenschaftlicher Name: Phoenicurus phoenicurus Größe (von Kopf bis Fuß): ca. 14 cm Flügelspannweite: 20 - 25 cm Gewicht: 14 - 19 g Zugverhalten: Langstreckenzieher Aussehen: beige-weiß mit orangenem Ton rostroter Schwanz Nahrung: vor allem Insekten und Spinnentiere, im Herbst Beeren Lebensraum: lichter, aufgelockerter Altholzbestand; Streuobstwiesen; Parks und ältere Obstgärten Fortpflanzung: - Nester aus Gras, Wurzeln und Moos, gepolstert mit Haaren und Federn brütet in Bäumen, Felsspalten, Erdwällen oder auch Nisthilfen Besonderheiten: - Vogel des Jahres 2011 singt schon sehr früh morgens Platz für eigene Notizen 373 Piep-Schau M. Bosch orange-rote Unterseite, schwarze Maske gut erkennbar Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Gimpel Wissenschaftlicher Name: Pyrrhula pyrrhula Größe (von Kopf bis Fuß): 14 - 20 cm Flügelspannweite: 22 - 29 cm Gewicht: 22 - 27 g Zugverhalten: Standvogel als auch Kurz- und Mittelstreckenzieher Aussehen: Bauchbereich rot, schwarze Kappe Bauchbereich bräunlich, schwarze Kappe Piep-Schau Nahrung: Samen und Knospen, Kräuter, Sämereien Lebensraum: A. Giessler Nadel- und Mischwaldbestände, Parkanlagen, Gärten, Friedhöfe Fortpflanzung: - Nester wenige Meter über dem Boden in Dornenhecken oder Fichten aus Zweigen, Moos und Flechten, feine Wurzeln und Haare werden zur Polsterung eingesetzt Besonderheiten: - Wegen der farblichen Ähnlichkeit zu kath. Priestern (rotes Gewand, schwarze Kappe) ist ein anderer Name des Gimpels auch Dompfaff. ein weiterer Name auch Blutfink Stimme: leises, tiefes "djü" Platz für eigene Notizen 374 Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Goldammer Wissenschaftlicher Name: Emberiza citrinella Größe (von Kopf bis Fuß): 16 - 17 cm Flügelspannweite: 23 - 30 cm Gewicht: 26 - 37 g Zugverhalten: überwiegend Standvogel, ansonsten Teil- und Kurzstreckenzieher goldgelbe Kopffärbung Rücken olivbraun mit schwarzen Streifen braungelb Nahrung: Z. Tunka Vielfalt an Sämereien, im Sommer Insekten, Larven sowie Spinnen Lebensraum: offene und halboffene Landschaften mit Büschen, Hecken und Gehölzen Fortpflanzung: - Nester in niedrigen Büschen oder Hecken; aus Stroh, Gras, Pflanzenstängeln; Polstermaterial: Haare und weiches Gras Besonderheiten: - Merkspruch zum Gesang: Wie wie wie hab ich dich liiiiiieb Platz für eigene Notizen 375 Piep-Schau Aussehen: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Graugans Wissenschaftlicher Name: Anser anser Größe (von Kopf bis Fuß): 76 - 89 cm Flügelspannweite: 147 - 180 cm Gewicht: 2.100 - 4.300 g Zugverhalten: Zugvogel oder Teilzieher Aussehen: große graue Gans mit rosabis orangefarbenem Schnabel W. Keim Pflanzenteile, hauptsächlich Gräser und Samen, seltener Gemüse Lebensraum: vielseitig, meist an Binnengewässern Fortpflanzung: - Nest: flache Nistmulden Besonderheiten: typisches Gänseschnattern W. Keim - Platz für eigene Notizen 376 Piep-Schau Nahrung: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Graureiher Wissenschaftlicher Name: Ardea cinerea Größe (von Kopf bis Fuß): 84 - 102 cm Flügelspannweite: 155 - 175 cm Gewicht: 1.020 - 2.070 g Zugverhalten: Standvogel, Zugvogel, Wintergast Aussehen: Nahrung: Fische und andere Wassertiere, Mäuse, junge Vögel W. Keim Lebensraum: Gewässer mit flachen Ufern, Schilf Fortpflanzung: - Nester bestehen aus großen Zweigen, befinden sich oft weit oben in Bäumen Besonderheiten: - M. Gläßel - fliegt mit s-förmig gebogenem Hals besitzt Krallenkamm an der Innenseite der dritten Zehe (zur Gefiederpflege) Platz für eigene Notizen 377 Piep-Schau grau, Kopf und Hals sind weiß; schwarzer Streifen von Auge bis Kopfhaube Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Grünfink Wissenschaftlicher Name: Carduelis chloris Größe (von Kopf bis Fuß): ca. 15 cm Flügelspannweite: 24 - 28 cm Gewicht: 23 - 37 g Zugverhalten: Teilzieher, Zugvogel, aber teils auch Standvogel (je nach Population und Region) Aussehen: Nahrung: W. Keim überwiegend je nach Jahreszeit Blatt- und Blütenknospen, Samenanlagen und weiche Früchte (z.B. Hagebutten) Lebensraum: halboffene parkähnliche Anlagen, Gebüsch, Baumgruppen, Feldgehölze und Waldränder Fortpflanzung: - napfförmige Nester in Büschen oder Bäumen; aus Grashalmen, Moos, Haaren, Wurzeln Besonderheiten: - trillernde Rufe (ähnlich Kanarienvogel) ein anderer Name ist auch Grünling Platz für eigene Notizen 378 Piep-Schau kräftiger Fink, grün-gelbe Färbung Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Grünschenkel Wissenschaftlicher Name: Tringa nebularia Größe (von Kopf bis Fuß): 30 - 34 cm Flügelspannweite: 55 - 62 cm Gewicht: ca. 280 g Zugverhalten: Zugvogel, in Deutschland nur Durchzugsgast auf dem Weg nach Afrika / : lange, graugrüne Beine; Oberseite grau, braun gemustert; Bauch weiß Nahrung: Z. Tunka Würmer, Krebstiere, Larven, Insekten, kleine Fische Lebensraum: seichter Flachwasserbereich von Seen, Tümpeln Flüssen und Mooren Fortpflanzung: - flache Bodenmulde mit Pflanzenteilen bis zu vier Eiern, von beiden Elternteilen gebrütet Besonderheiten: - Schnabel und Beine grau bis grün Platz für eigene Notizen 379 Piep-Schau Aussehen: Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Grünspecht Wissenschaftlicher Name: Picus viridis Größe (von Kopf bis Fuß): 31 - 33 cm Flügelspannweite: 40 - 42 cm Gewicht: 150 - 220 g Zugverhalten: Standvogel größer als Buntspecht, kräftiger Schnabel, roter Kopfscheitel, Rücken (bzw. Oberseite) olivgrün Ameisen, Fliegen und Mücken, Wespenlarven, Käfer, Wanzen, Regenwürmer, Schnecken, sowie Beeren und Obst Lebensraum: Laub- und Mischwald, Parkanlagen, Streuobstwiesen Fortpflanzung: - Höhlenbrüter, in alten Bäumen, in Wäldern oder Obstanlagen Besonderheiten: - lachender Ruf pickt Löcher in Ameisenhaufen und leckt mit der Zunge Ameisen auf Platz für eigene Notizen 37: W. Keim Nahrung: Piep-Schau Aussehen: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Haubentaucher Wissenschaftlicher Name: Podiceps cristatus Größe (von Kopf bis Fuß): 46 - 61 cm Flügelspannweite: 59 - 73 cm Gewicht: 800 - 1.400 g Zugverhalten: Teil- oder Standvogel Aussehen: W. Keim Piep-Schau braunes Deckgefieder, helle, teils dunkle Federhaube, kräftiger dolchartiger Schnabel Nahrung: Hauptbeute Fische, außerdem Insekten und deren Larven, Kaulquappen, Frösche Lebensraum: meist stehende Binnengewässer mit Uferbewuchs Fortpflanzung: - Schwimmnester auf Wasseroberfläche, Küken werden z. T. auf dem Rücken der Eltern im Gefieder transportiert Besonderheiten: - taucht bis zu 40 m tief, kann 90 sec. unter Wasser bleiben auffälliges Balzritual mit aufgestellter Federhaube Küken sind schwarz-weiß gestreift Platz für eigene Notizen 37; Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Haushuhn Wissenschaftlicher Name: Gallus gallus domesticus Größe (von Kopf bis Fuß): 40 - 55 cm Flügelspannweite: 65 - 80 cm Gewicht: 1.500 - 5.000 g (je nach Rasse) Zugverhalten: Haustier Hühner gehören zur Familie der Fasanenartigen. Der Hahn ist im Regelfall größer und schwerer als die Henne. Das Federkleid weist eine Vielfalt von Farben und Zeichenmustern auf. Das der Henne wirkt eher schlicht, wohingegen der Hahn farbenprächtiger ist. Charakteristisch sind der rote Kamm, der sehr kleine Kopf und die Kehllappen. Die Urform des heutigen Haushuhns, das südostasiatische Bankiva-Huhn, weist die Färbung eines Rebhuhns auf, die modernen Rassen haben ein viel bunteres Farbspektrum. Nahrung: Lebensraum: Haushühner sind global verbreitet und werden auf die unterschiedlichsten Arten gehalten: z.B. Freilandhaltung, Freigehege, Bodenhaltung, Käfighaltung Fortpflanzung: - Haushühner können im Jahr bis zu 300 Eier legen. Die natürliche Brutdauer wäre 21 Tage. Besonderheiten: - Hühner sehen sehr schlecht und können schlecht fliegen. Es gibt ca. 180 Hühnerrassen, sie gehören zu den ältesten Haustieren (8000 Jahre); in Ägypten wurden sie sogar verehrt, weil sie den Sonnengott ankündigten. - Hühner sind für uns wichtige Lieferanten für Eier und Fleisch. Platz für eigene Notizen 382 Dr. A. Prestele Gras, Körner, Würmer, Schnecken, Insekten und sogar Mäuse Piep-Schau Aussehen: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Haussperling / Spatz Wissenschaftlicher Name: Passer domesticus Größe (von Kopf bis Fuß): 14 - 15 cm Flügelspannweite: 21 - 26 cm Gewicht: 24 - 38 g Zugverhalten: Standvogel Aussehen: brauner Kopf mit grauem Scheitel, dunkler Kehllatz Nahrung: hauptsächlich Sämereien, Getreide, Gräser, Binsen, Körner, etc. Nestlinge werden mit Insekten und Larven gefüttert Lebensraum: Ortsrandlage, Städte, Dörfer, Siedlungsbereiche, in dichtem Gebüsch Fortpflanzung: - Nester in Höhlungen, z.B. in Dachrinnen, unter Dachziegeln, in verlassenen Nestern; aus Gras, Stroh und Federauspolsterung Besonderheiten: - häufigster Gartenvogel Ruf: "tschilp" Platz für eigene Notizen 383 Piep-Schau N. Wolf unauffällig beige-bräunlich Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Höckerschwan Wissenschaftlicher Name: Cygnus olor Größe (von Kopf bis Fuß): 140 - 160 cm Flügelspannweite: 200 - 240 cm Gewicht: 8.000 - 12.000 g Zugverhalten: Standvogel, Zugvogel, Wintergast Aussehen: weiß; Schnabel orange mit schwarzem Höcker am Grund Piep-Schau Nahrung: Weichtiere, Samen, Wasserpflanzen, Laich Lebensraum: Z. Tunka Binnengewässer Fortpflanzung: - Nest im Röhricht; aus Schilf, Ästen und Zweigen Besonderheiten: - oft halbzahm, d.h. wurden irgendwann einmal ausgesetzt fauchen, wenn sie sich bedroht fühlen einer der schwersten, noch flugfähigen Vögel Platz für eigene Notizen 384 Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Kiebitz Wissenschaftlicher Name: Vanellus vanellus Größe (von Kopf bis Fuß): 28 - 31 cm Flügelspannweite: 82 - 87 cm Gewicht: 128 - 330 g Zugverhalten: Kurzstreckenzieher Aussehen: Federschopf, breite Flügel, dunkelgrün / lila schillerndes Gefieder, Unterseite weiß Piep-Schau Nahrung: kleine Bodentiere (Insekten, Regenwürmer, etc.) Lebensraum: offene, strukturarme Wiesenflächen, gerne auch Feuchtwiesen, Felder Fortpflanzung: - Nest ist flache Mulde, die mit Gras ausgepolstert ist Gelege meistens aus vier birnenförmigen Eiern M. Bosch - Besonderheiten: - Ruf: Kiewitt (ruft seinen Namen) hat fast einen Rundumblick, weil Augen weit hinten am Kopf sind außerhalb der Brutzeit oft in großen Trupps auf Wiesen oder Äckern Platz für eigene Notizen 385 Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Kleiber Wissenschaftlicher Name: Sitta europaea Größe (von Kopf bis Fuß): ca. 14 cm Flügelspannweite: 22 - 27 cm Gewicht: 20 - 25 g Zugverhalten: Standvogel Aussehen: Nahrung: R. Rößner Insekten, Spinnen, ab Spätsommer: Samen, Nüsse Lebensraum: Laub- und Mischwälder, Parks, Friedhöfe, Gärten mit hohen grobborkigen Bäumen Fortpflanzung: - Höhlenbrüter, z. B. in verlassenen Spechthölen brütet auch in Nisthilfen Höhle wird mit Rindenstücken ausgelegt Besonderheiten: - klettert als einziger Vogel kopfüber an Bäumen herab kleibt (klebt), mit einem Speichel-Lehm-Gemisch seine Höhle zu, bzw. verkleinert das Spechtloch Platz für eigene Notizen 386 Piep-Schau blau-graue Oberseite, orange-brauner Bauch, schwarzer Augenstreif Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Kohlmeise Wissenschaftlicher Name: Parus major Größe (von Kopf bis Fuß): ca. 14 cm Flügelspannweite: 22 - 25 cm Gewicht: 17 - 22 g Zugverhalten: Standvogel Aussehen: kohlschwarze Kopffärbung, helles Wangenfeld gelber Bauch Lebensraum: vielseitig, Parkanlagen, Alleen, Laub- und Mischwald, Gärten, usw. Fortpflanzung: - baut Nest in Höhlungen, z.B. Spechthöhlen oder Mauernischen Nest aus Moos, innen Polster aus Haaren und Wolle brütet mehrmals im Jahr Besonderheiten: - häufig am Futterhaus zu entdecken fressen Raupen und nützen daher den Gärtnern lernfähig: öffnen Aludeckel von Milchflaschen, um an den Rahm zu gelangen Platz für eigene Notizen 387 A. Giessler hauptsächlich Insekten im Sommer; außerdem Sämereien, Obst, Knospen und Körner Piep-Schau Nahrung: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Kormoran Wissenschaftlicher Name: Phalacrocorax carbo Größe (von Kopf bis Fuß): 77 - 94 cm Flügelspannweite: 121 - 149 cm Gewicht: 1.975 - 3.180 g Zugverhalten: Standvogel, Zugvogel, Wintergast Aussehen: Piep-Schau schwarzes Gefieder mit metallischem Glanz, gelber Schnabelgrund, weiß umrandeter Schnabel Nahrung: fast ausschließlich Fische, selten andere Wassertiere Lebensraum: Z. Tunka an Wasser gebunden (Meer, große Flüsse oder Seen) Fortpflanzung: - brütet auf Felsklippen oder Bäumen (an Küsten und Seen), Nest aus Zweigen, Schilf oder Seetang Besonderheiten: - Oft sieht man den Kormoran in einer typischen Pose ein Sonnenbad nehmen. Beim Schwimmen befindet sich der größte Teil des Tieres unter Wasser. smaragdgrüne Augen Platz für eigene Notizen 388 Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Kuckuck Wissenschaftlicher Name: Cuculus canorus Größe (von Kopf bis Fuß): 32 - 34 cm Flügelspannweite: 55 - 60 cm Gewicht: 95 - 140 g Zugverhalten: Langstreckenzieher überwintern südlich der Sahara H. Tuschl falkenähnliches Flugbild, graues Gefieder, Bauch weiß mit dunklen Streifen können auch braun sein Nahrung: meist Schmetterlingsraupen (darunter auch behaarte, die von anderen Vögeln gemieden werden), Heuschrecken, Libellen, Ohrwürmer Lebensraum: sehr vielseitig, außer in Agrarlandschaften fast überall zu finden Fortpflanzung: - Brutschmarotzer: legt ein bis zwei Eier in fremde Nester und entfernt dabei die gleiche Anzahl Eier aus den Nestern der Wirtsvögel lässt seine Jungen von fremden Vögeln ausbrüten und füttern Besonderheiten: - Farbe der Kuckuckseier ist an die der jeweiligen Wirtsvögel angepasst. Die Jungen des Kuckucks schieben die Eier oder Jungvögel der Wirtsvögel aus dem Nest. Bevorzugte Wirtsvögel sind z. B. Rohrsänger, Bachstelzen, Rotschwänze, Neuntöter, Rotkehlchen oder Zaunkönige. Platz für eigene Notizen 389 Piep-Schau Aussehen: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Lachmöwe Wissenschaftlicher Name: Larus ridibundus Größe (von Kopf bis Fuß): 34 - 43 cm Flügelspannweite: 94 - 110 cm Gewicht: 195 - 400 g Zugverhalten: Standvogel, Teilund Kurzstreckenzieher W. Borok weißer Körper schokoladenbraunes Gesicht, mittelgroße Möwe Nahrung: vielseitig, abhängig vom Angebot: Fisch, Insekten von der Wasseroberfläche, Würmer auf umgepflügten Äckern. Lebensraum: langsam fließende und v.a. stehende Gewässer, Salzwiesen an der Küste Fortpflanzung: - Nest besteht aus unterschiedlichen toten Pflanzen; befindet sich auf Dünen, in Salzwiesen, Sümpfen oder Seeufern Die Jungen sind Platzhocker, bleiben also nach Schlüpfen eine ganze Zeit lang im Nest. Besonderheiten: brütet in teilweise sehr großen Kolonien sehr stimmfreudig junge Möwen sind braun Z. Tunka - Platz für eigene Notizen 38: Piep-Schau Aussehen: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Mauersegler Wissenschaftlicher Name: Apus apus Größe (von Kopf bis Fuß): 17 - 19 cm Flügelspannweite: 40 - 44 cm Gewicht: ca. 40 g Zugverhalten: Langstreckenzieher Aussehen: Nahrung: Fluginsekten AVL Lebensraum: meistens Dörfer, Städte Fortpflanzung: - Beim Nestbau werden Pflanzenteile mit Speichel verleimt. Nest in Höhlungen und Spalten von Gebäuden Besonderheiten: - Wenn er nicht brütet, verbringt er sogar die Nacht in der Luft. hat stromlinienfömigen Körper für wenig Luftwiderstand Bei schlechtem Wetter zieht er zur Futtersuche bis zu 100 km weit in Gebiete mit gutem Wetter. Platz für eigene Notizen 38; Piep-Schau braunschwarz mit heller Kehle; kurzer, gegabelter Schwanz; lange, sichelförmige Flügel Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Mäusebussard Wissenschaftlicher Name: Buteo buteo Größe (von Kopf bis Fuß): 50 - 57 cm Flügelspannweite: 113 - 128 cm Gewicht: 650 - 1.400 g Zugverhalten: Standvogel, Kurzstreckenzieher Aussehen: Nahrung: Z. Tunka Kleintiere (Spitzmäuse, Wühlmäuse, Hamster, Kaninchen, usw.), Insekten Lebensraum: Wald als Brutplatz und offenes Land als Jagdgebiet Fortpflanzung: - Nest oft auf Bäumen aus Stöcken, Halmen, Zweigen; Polsterung durch Farn, Moos, Bast Besonderheiten: - häufigster Greifvogel Deutschlands ruft laut "Hiäh", klingt fast wie Miauen einer Katze Weibchen schwerer als Männchen Platz für eigene Notizen 392 Piep-Schau sehr variabel, dunkel bis hell mittelgroßer Greifvogel, oft helles Brustband Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Nachtigall Wissenschaftlicher Name: Luscinia megarhynchos Größe (von Kopf bis Fuß): 15 - 17 cm Flügelspannweite: ca. 24 cm Gewicht: ca. 30 g Zugverhalten: Langstreckenzieher Aussehen: Nahrung: Z. Tunka Spinnen, Insekten, Würmer, Schnecken Lebensraum: Parks, Laubwälder, Auwälder Fortpflanzung: - Nest am Boden oder in Bodennähe; aus toten Blättern, Gras, Haaren Besonderheiten: - schöner Gesang; singt am Tag und in der Nacht Platz für eigene Notizen 393 Piep-Schau schlicht braun, mit kastanienbraunem Schwanz und weißer Kehle Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Neuntöter Wissenschaftlicher Name: Lanius collurio Größe (von Kopf bis Fuß): 16 - 18 cm Flügelspannweite: 24 - 27 cm Gewicht: ca. 28 g Zugverhalten: Langstreckenzieher, überwintert im tropischen Afrika Aussehen: rotbraun mit hellgrauem Kopf, schwarzem Augenstreif und schwarzem Schwanz Piep-Schau unauffällig rötlich-braun, Gesichtsmaske undeutlich Nahrung: M. Bosch hauptsächlich Insekten, aber z.T. auch Mäuse, junge Vögel, Amphibien Lebensraum: Brachflächen, Naturwiesen, heckenreiche Gebiete Fortpflanzung: - Nester in dornigen Sträuchern und auf Bäumen; außen aus trockenem Gras und Moos, innen aus Haaren und feinen Wurzeln Besonderheiten: - Schnabel mit scharfem Haken an der Spitze spießt Beutetiere auf Dornen auf, wenn hohes Nahrungsangebot vorhanden (-> Vorratskammer) Schleifenzug: anderer Weg bei Hin- und Rückflug zum bzw. vom Winterquartier Platz für eigene Notizen 394 Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Rabenkrähe Wissenschaftlicher Name: Anas platyrhynchos Größe (von Kopf bis Fuß): 44 - 51 cm Flügelspannweite: 84 - 100 cm Gewicht: 430 - 650 g Zugverhalten: Standvogel Aussehen: Nahrung: Allesfresser: Aas, Abfälle, Eier, Jungvögel, aber auch Getreide, Beeren, Früchte Lebensraum: Agrarlandschaften, Siedlungsgebiete Fortpflanzung: - legen Nester sehr hoch in Bäumen an Nester werden mehrmals genutzt bis zu 6 Eier, farblich sehr variabel Besonderheiten: - leben monogam werden oft als negatives Omen angesehen sehr intelligente Tiere verstecken manchmal ihre Nahrung und vergewissern sich, dass dabei niemand zusieht Platz für eigene Notizen 395 Piep-Schau schwarzes, bläulich schimmerndes Gefieder H. Fünfstück / Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Rauchschwalbe Wissenschaftlicher Name: Hirundo rustica Größe (von Kopf bis Fuß): 17 - 21 cm Flügelspannweite: 32 - 35 cm Gewicht: 16 - 22 g Zugverhalten: Langstreckenzieher Aussehen: Oberseite glänzend blauschwarz, Unterseite beige oder weiß typische Schwalbengestalt, Gesicht und Kehle rotbraun gefärbt lange spitze Flügel, tief gegabelter Schwanz Piep-Schau Nahrung: Insekten Lebensraum: offenes Kulturland und Dörfer - Z. Tunka Fortpflanzung: brütet fast immer an oder in Gebäuden z. B. in Scheunen oder Ställen Besonderheiten: - fängt Insekten im Flug aus der Luft und von Wasseroberflächen Nest ist eine mit Pflanzenstengeln verstärkte Schale aus gehärtetem Schlamm, innen gepolstert mit Gras und Federn Platz für eigene Notizen 396 Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Reiherente Wissenschaftlicher Name: Aythya fuligula Größe (von Kopf bis Fuß): 40 - 47 cm Flügelspannweite: 67 - 73 cm Gewicht: 500 - 1.000 g Zugverhalten: meist Kurzstreckenzieher oder Teilzieher Aussehen: blaugrauer Schnabel mit schwarzer Spitze, gelbe Augen schwarz-weiß, im Prachtkleid reiherartiger Federschopf Nahrung: Allesfresser, tierische Anteile überwiegen, v.a. mittelgroße Muscheln Lebensraum: Binnengewässer mit größerer Wasserfläche, Stauseen, Stadtparks, auch Brutvogel an der Küste Fortpflanzung: - Nester am Boden in Wassernähe, versteckt in den Pflanzen Besonderheiten: - tauchende Nahrungssuche Platz für eigene Notizen 397 Piep-Schau Z. Tunka unscheinbar dunkelbraun Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Ringeltaube Wissenschaftlicher Name: Columba palumbus Größe (von Kopf bis Fuß): 38 - 40 cm Flügelspannweite: 68 - 77 cm Gewicht: 420 - 630 g Zugverhalten: Standvogel bis Kurzstreckenzieher Z. Tunka auffälliger weißer Fleck am Hals, schmaler, weißer Streifen auf dem ausgestreckten Flügel Nahrung: Beeren, Samen, Knospen; im Herbst Bucheckern und Eicheln Lebensraum: Misch-, Laub- und Nadelwälder und in größeren Gärten Fortpflanzung: - einfaches flaches Reisignest, oft so schütter, dass die Eier vom Boden aus sichtbar sind 2 weiße, matt glänzende Eier Besonderheiten: - sehr große Taubenart mit besonders auffälliger Zeichnung gurrender Gesang meist fünf-silbig, mit kurzer Pause vor der letzten kürzeren Silbe "huuhuu huuhuu... hu" Platz für eigene Notizen 398 Piep-Schau Aussehen: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Rotkehlchen Wissenschaftlicher Name: Erithacus rubecula Größe (von Kopf bis Fuß): 13 - 14 cm Flügelspannweite: 20 - 22 cm Gewicht: 15 - 20 g Zugverhalten: Standvogel, Teilzieher Nahrung: v.a. Kleintiere (z.B. Käfer, Ohrwürmer, Spinnen, Blattläuse, etc.); aber auch Beeren und weiche Früchte Lebensraum: Hecken, Gebüsche, Parks, Gärten, Wälder Fortpflanzung: - Nest in Baumstümpfen, an Böschungen und bodennahen Höhlungen Besonderheiten: - heißt auf Englisch Robin Platz für eigene Notizen 399 Piep-Schau feiner Schnabel, rundlicher Körper, rot-orangene Kehle, Brust und Gesicht H. Zinnecker Aussehen: Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Rotmilan Wissenschaftlicher Name: Milvus milvus Größe (von Kopf bis Fuß): 61 - 72 cm Flügelspannweite: 140 - 165 cm Gewicht: 800 - 1.200 g Zugverhalten: Kurzstreckenzieher, z. T. auch Überwinterer Aussehen: markanter, tief gegabelter, roter Schwanz; Gefieder rotbraun, am Kopf grau Aas und Abfälle auch Fische und Insekten offene Argrarlandschaften als Nahrungsraum, angrenzende Baumbestände und Waldränder als Brutplatz M. Gläßl Lebensraum: Fortpflanzung: - Baumbrüter, Brutplatztreue Legebeginn im April Besonderheiten: - Wird wegen des gegabelten Schwanzes auch "Gabelweihe" genannt. Platz für eigene Notizen 39: Piep-Schau Nahrung: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Schleiereule Wissenschaftlicher Name: Tyto alba Größe (von Kopf bis Fuß): 33 - 35 cm Flügelspannweite: 85 - 93 cm Gewicht: 187 - 370 g Zugverhalten: Standvogel Aussehen: Nahrung: Mäuse, Insekten, aber auch Amphibien Lebensraum: offene Niederungsgebiete, strukturreiche Landschaft mit offenen Flächen Fortpflanzung: - brütet in Baumhöhlen, Gebäuden, Ruinen, besonders in Scheunen und darin aufgehängten geräumigen Nistkästen Besonderheiten: - lautlose Jagdweise durch besonders weiche Federn Jagd mit Hilfe akustischer Peilung nachtaktiv Rekordhalter: feinstes Gehör (siehe Kapitel "Rekordverdächtig") Platz für eigene Notizen 39; Piep-Schau W. Borok weißer, herzförmiger Gesichtsschleier; großer, wendiger Kopf; große Augen; beiges Gefieder Vogelsteckbriefe Der Traum vom Fliegen Basis-Module Star Wissenschaftlicher Name: Sturnus vulgaris Größe (von Kopf bis Fuß): 19 - 22 cm Flügelspannweite: ca. 14 cm Gewicht: ca. 81 g Zugverhalten: Kurz- und Langstreckenzieher, Teilzieher Aussehen: Gefieder metallisch grün, Schnabel hellgelb Nahrung: Piep-Schau Insektenlarven, Früchte wie z.B. Kirschen oder Trauben Lebensraum: offene Wälder, Wiesengelände mit Bäumen, Dörfer und Städte Fortpflanzung: - Höhlenbrüter, Nest in Spechthöhlen, Mauern, unter Dächern, in Felsspalten oder in Nistkästen - - Starenkästen hat man früher nicht aufgehängt, um den Staren zu helfen, sondern man wollte die jungen Stare zum Essen haben. kommen oft in großen Gruppen vor Stare imitieren den Ruf oder Gesang anderer Vögel z. B. Stare, die über Hühnergehegen wohnen, können gackern. Platz für eigene Notizen 3:2 W. Borok Besonderheiten: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Stieglitz / Distelfink Wissenschaftlicher Name: Carduelis carduelis Größe (von Kopf bis Fuß): ca. 12 cm Flügelspannweite: 21 - 26 cm Gewicht: 13 - 20 g Zugverhalten: Kurzstreckenzieher, Teilzieher, in Südeuropa Standvogel Aussehen: fast ausschließlich Sämereien (z.B. von Disteln, Staudenpflanzen, Erlen, Birken ) Lebensraum: offene und halboffene Landschaften, offene Nahrungsflächen samentragender Kraut- und Staudenpflanzen Fortpflanzung: - brütet in lichten Laub- und Mischwäldern und Gärten Besonderheiten: - sehr bunt und farbenprächtig Platz für eigene Notizen 3:3 Piep-Schau Nahrung: M. Bosch rotes Gesicht, gelbe Flügelpartie Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Stockente Wissenschaftlicher Name: Anas platyrhynchos Größe (von Kopf bis Fuß): 50 - 65 cm Flügelspannweite: 81 - 99 cm Gewicht: 750 - 1.575 g Zugverhalten: bei uns Jahresvogel, sonst überwiegend Zugvogel Aussehen: Z. Tunka unscheinbar braun geflecktes Gefieder, Schnabel dunkel-orange Nahrung: Algen und Kleinstlebewesen, Uferpflanzen, Binsengras, Kaulquappen (abhängig von der Jahreszeit) Lebensraum: Gewässer aller Art, Parkanlagen und -gewässer, Seen Fortpflanzung: - brütet an Gewässern fast aller Art, oft an Parkteichen, unter Büschen, in Baumhöhlen, sogar an Gebäuden Besonderheiten: - häufigste Entenart Deutschlands Stammform der Hausenten Platz für eigene Notizen 3:4 Piep-Schau grüner Kopf, gelblicher Schnabel, Erpellocke am Schwanz Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Turmfalke Wissenschaftlicher Name: Falco tinnunculus Größe (von Kopf bis Fuß): 32 - 39 cm Flügelspannweite: 65 - 89 cm Gewicht: 136 - 314 g Zugverhalten: bei uns Standvogel, in anderen Regionen Zugvogel graue Kappe, beige-brauner Rücken Z. Tunka Aussehen: Piep-Schau insgesamt beige-braun mit schwarzen Strichen und Flecken Nahrung: Mäuse, Insekten, Reptilien und Kleinvögel Lebensraum: freie Flächen mit niedriger oder lückenhafter Vegetation, Wald und Siedlungsräume Fortpflanzung: - Brutplatz in Felswänden, Bäumen oder Gebäuden, wie z.B. Kirchtürmen, teilweise in alten Krähennestern, Besonderheiten: Rüttelflug Zur Reviermarkierung werden scharfe "ki-ki-ki" Rufe ausgestoßen. Z. Tunka - Platz für eigene Notizen 3:5 Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Uhu Wissenschaftlicher Name: Bubo bubo Größe (von Kopf bis Fuß): 59 - 73 cm Flügelspannweite: 138 - 170 cm Gewicht: ca. 2.400 g Zugverhalten: Standvogel Aussehen: Nahrung: z.B. Mäuse, Ratten, Igel, Hasen, Möwen, Wasservögel usw. Lebensraum: Gebirge und Wälder, bevorzugt mit Felsen, Steilwänden und alten Bäumen Fortpflanzung: - nistet gern in Felswänden, auf Felsbändern oder auch in Steinbrüchen, selten an Baumstämmen am Boden Besonderheiten: - größte Eule dämmerungsund nachtaktiv Flug durch weiches Gefieder lautlos Weibchen größer als die Männchen Gesang: tiefes "UUH-hu" (Name!) Z. Tunka - Platz für eigene Notizen 3:6 Piep-Schau Z. Tunka lange, gut sichtbare Federohren, große, tonnenförmige Gestalt, große, orange-rote Augen Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Waldkauz Wissenschaftlicher Name: Strix aluco Größe (von Kopf bis Fuß): 37 - 43 cm Flügelspannweite: 81 - 96 cm Gewicht: ca. 600 g Zugverhalten: Standvogel Aussehen: grau oder braun mit dunklen Flecken; grauer Gesichtsschleier schwarze Augen Piep-Schau Nahrung: hauptsächlich Mäuse und Insekten Lebensraum: Wälder, Parks, Gärten - H. Lutschak Fortpflanzung: nistet in Bäumen oder Gebäuden Besonderheiten: - W. Borok - dämmerungs- und nachtaktiv lautloses Fliegen durch besonders weiche Federn typischer Ruf des Männchens: langgezogenes, heulendes Huh-Huhuhu-Huuuh, vorwiegend während der Balzzeit Platz für eigene Notizen 3:7 Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Weißstorch Wissenschaftlicher Name: Ciconia ciconia Größe (von Kopf bis Fuß): 80 - 100 cm Flügelspannweite: 155 - 220 cm Gewicht: 2.610 - 4.400 g Zugverhalten: Langstreckenzieher, z. T. Kurzstreckenzieher (aufgeteilt in West- und Ostzieher) Aussehen: schwarz-weißes Gefieder, großer roter Schnabel, lange rote Beine, Piep-Schau Nahrung: Z. Tunka Mäuse, Insekten, Regenwürmer, kleine Fische, Amphibien, Hamster, Aas, Maulwürfe Lebensraum: offene Kulturlandschaft mit Feuchtwiesen, landschaftlich extensiv genutztes Grünland, Teiche, Viehweiden, Sümpfe oder an flachen Ufern Fortpflanzung: - Brutplatz auf hohen freien Strukturen, im Siedlungsraum auf Schornsteinen und Kirchtürmen o.ä. baut ein Nest aus Zweigen auf vorhandenen Plattformen, wie z. B. Wagenrädern Besonderheiten: - kein Gesang, sondern Klappern (deswegen auch Name Klapperstorch) dank Mythen und Legenden einer der bekanntesten Vögel fliegt mit ausgestrecktem Hals Platz für eigene Notizen 3:8 Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Zaunkönig Wissenschaftlicher Name: Trogloldytes troglodytes Größe (von Kopf bis Fuß): 9 - 10 cm Flügelspannweite: 13 - 17 cm Gewicht: 8 - 12 g Zugverhalten: Teilzieher M. Kumke sehr klein, braunes Gefieder, Schwanz oft steil aufgerichtet Nahrung: kleine Gliederfüßer, Schnaken, Spinnen, Schmetterlinge Lebensraum: Gebüsch, unterholzreiche Wälder, Gehölze, gerne auch an Bächen mit Unterholz Fortpflanzung: - brütet in Wäldern, Dickicht, Parks, Gärten baut Moosnest mit seitlichem Eingang, mit Federn ausgepolstert Besonderheiten: - nach dem Goldhähnchen kleinster Brutvogel Deutschlands trotz geringer Größe laute Stimme Platz für eigene Notizen 3:9 Piep-Schau Aussehen: Der Traum vom Fliegen Vogelsteckbriefe Basis-Module Zilpzalp Wissenschaftlicher Name: Phylloscopus collybita Größe (von Kopf bis Fuß): 10 - 12 cm Flügelspannweite: 15 - 21 cm Gewicht: 6 - 10 g Zugverhalten: Kurzstreckenzieher, im Süden teilweise Standvogel Aussehen: Nahrung: A. Hartl kleine Insekten und andere kleine Wirbellose Lebensraum: Wälder, Parks, Gärten Fortpflanzung: - brütet oft zweimal im Jahr Nest mit seitlichem Eingang, meist niedrig in Brombeersträuchern, Büschen, auch in Holzstößen Nest kugelig, aus Blättern und Pflanzenstängeln, Federn im Inneren Besonderheiten: - sehr ähnlich dem Fitis auffälliger Gesang: wiederholt ständig zwei Töne, die wie zilpzalp klingen (Name!) Platz für eigene Notizen 3:: Piep-Schau Oberseite bräunlich grün, Unterseite weißlich, Kehle und Brust geblich bis beige Der Traum vom Fliegen Zu diesem Modul Basis-Module Ein Detektiv hat allgemein gesagt die Aufgabe, Dinge herauszufinden, die nicht immer ganz leicht zu verstehen, zu sehen oder finden sind. Es sollte sehr aufmerksam sein, damit ihm auch kleinste Hinweise nicht entgehen. Ein Detektiv braucht oft viel Geduld und Ausdauer, bis er seinem Ziel näher kommt oder ein Geheimnis lüften kann. Das gilt natürlich auch für einen Vogel-Detektiv. Bei der Natur- und Vogelbeobachtung ist es daher ebenfalls wichtig, aufmerksam zu schauen und zu lauschen, um die verborgenen Dinge am Wegesrand zu entdecken. In diesem Kapitel soll es darum gehen, die Wahrnehmungsfähigkeit zu erweitern. Es können entweder einzelne Elemente ausprobiert und in ein anderes Programm mit eingebaut werden, oder mehrere der Aktionen werden in eine Art Prüfung zum VogelDetektiv zusammengenommen. Besonders wichtig ist, dass man bei seinen Nachforschungen keine Vögel oder auch andere Tiere beunruhigt oder absichtlich aufscheucht. Die besten Beobachtungen macht man, wenn die Tiere einen gar nicht bemerken. Hier hilft es auch, wenn man bei der Wahl der Kleidung eher unauffällige Farben wie grün oder braun wählt. Von einem Sitzplatz oder Versteck aus in Stille, entspannt und aufmerksam kann man am besten scheue Tiere beobachten. Sitzt man öfter an ein und demselben Platz und verweilt dort, lernen die Vögel und die anderen Tiere uns an unserem Geruch, an unserer Stimme und an unseren Schritten und friedlichen Verhalten kennen. Sie beginnen langsam uns zu vertrauen und verringern ihre Distanz, da sie uns nicht mehr als Bedrohung wahrnehmen. Wir kennen es selbst; unseren Partner lassen wir ganz dicht an uns heran, da wir sehr vertraut sind. Eine gute Freundin / einen guten Freund lassen wir nah heran, aber nicht ganz so dicht. Zu einem Fremden halten wir schon einen größeren Abstand. Von einem knurrenden Hund, halten wir einen großen Sicherheitsabstand. So haben wir unterschiedliche kritische Grenzen zu den verschiedenen Personen. Dieses Wissen um die kritische Grenze oder auch Fluchtdistanz, ist wesentlich, wenn wir in der Natur Vögel oder andere Tiere beobachten wollen. Kommen wir einem Vogel zu nahe, wird er am Punkt seiner kritischen Grenze flüchten. Kommen wir seinen Jungen oder dem Nest zu nahe, kann er sogar angreifen. Doch bevor der Vogel dies tut, wird er uns mit lauten Warnrufen und intensiver Körpersprache warnen. Oft ist uns gar nicht bewusst, dass wir über ihre Grenze getreten sind. 3:; Ausbildung zum Vogel-Detektiv Ausbildung zum Vogel-Detektiv Ausbildung zum Vogel-Detektiv Der Traum vom Fliegen Spiele und Aktionen Basis-Module Die richtige Detektiv-Ausstattung Schreibblock und Stifte Fernglas Lupe, Becherlupe Maßband Plastiktütchen, Sammelbeutel oder Sammelgläschen z.B. für Federn, Eierschalen, Gewölle Bestimmungsbücher Taschenlampe Fotoapparat Tonband oder MP 3-Player (zum Aufnehmen von Vogelstimmen) Vogelstimmen-CD Einstiegsrunde Material: Gegenstand, der etwas mit dem Thema Vogel zu tun hat, z.B. eine Feder, ein Ei Ablauf: Alle Teilnehmer stehen oder sitzen im Kreis und stellen sich nacheinander kurz vor. Wer mit Reden dran ist, hat den Gegenstand in der Hand und gibt ihn an den nächsten weiter, wenn er fertig ist. Dabei sollte jeder eine oder zwei der folgenden Fragen beantworten. Was macht eigentlich ein Detektiv? Welche Ausstattung braucht ein Vogel-Detektiv? Worauf muss er oder sie bei der Arbeit achten? Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 4 ab 4 ca. 10 Minuten, je nach Teilnehmerzahl draußen oder drinnen Frühling / Sommer / Herbst / Winter Prüfung zum Vogel-Detektiv Material: vorbereitete Urkunden (s. Anhang), sonstige Materialien siehe im jeweiligen Abschnitt Ablauf: Einige der nachfolgenden Aktionen können auch als Art Prüfungsaufgaben für Detektive nacheinander abgehandelt werden. Am Schluss erhält jeder der Teilnehmer eine Urkunde auf der bescheinigt wird, dass er oder sie die Prüfungen zum Vogel-Detektiv erfolgreich abgelegt hat. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 2 1 bis 2 Stunden, je nach Teilnehmerzahl und Prüfungsfächer drinnen und draußen, je nach Prüfungsfach Frühling / Sommer / Herbst / Winter 3;2 Ausbildung zum Vogel-Detektiv Bevor es losgeht, können sich die Teilnehmer je nach Alter und Vorhaben ihre eigene Detektivausstattung zusammentragen. Dazu könnte gehören: Ausbildung zum Vogel-Detektiv Der Traum vom Fliegen Ein aufmerksamer Beobachter werden Basis-Module Material: keines Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 2 ca. 10 - 15 Minuten draußen, am besten im Wald Frühling / Sommer / Herbst / Winter Wenn viel Zeit zur Verfügung ist oder an mehreren Tagen beobachtet werden soll, so können auch Ergänzungen durchgeführt werden, um sich noch intensiver mit seinem Sitz- bzw. Beobachtungsplatz vertraut zu machen. Ein aufmerksamer Beobachter werden (Ergänzungen) Material: Je nach gewünschtem Aufwand: Lupe, Maßband, Fernglas, Fotoapparat, Stifte und Papier, Bestimmungsbuch, Sammelbeutel, Futter, Tonbandgerät oder MP 3-Player, etc. Ergänzugen zum Ablauf: Zeichnungen machen Sammeln von Tierspuren Bewegungen der Vögel und anderer Tiere mit Kopf, Armen und ganzem Körper nachahmen Geräusche der Umgebung imitieren Fotos machen Futter zum Anlocken auslegen Badestellen bauen (Die Seiten müssen flach abfallen, damit die Vögel leicht hineinund herauskommen, sollte der Behälter zu tief sein, legen wir Steine oder Holzstücke hinein.) Nistmaterial, wie Federn und Gras in Zweige hängen Aufnahmen von Stimmen und Geräusche machen 3;3 Ausbildung zum Vogel-Detektiv Ablauf: Die Gruppe geht einen Waldweg entlang. Alle paar Meter soll sich ein Kind im Wald einen Platz suchen und sich ruhig hinsetzen. So sitzt dann jedes Kind für sich, hat aber den Weg und die Gruppe in Sichtweite als Sicherheit. Die Kinder sollen sich mit ihrem Sitzplatz etwas vertraut machen und aufmerksam hinschauen. Nach ca. 5 Minuten werden die Kinder wieder schweigend eingesammelt und stellen sich in einem Kreis auf. Jedes Kind erzählt nun, was es gesehen oder gefunden hat. Ausbildung zum Vogel-Detektiv Der Traum vom Fliegen Sehen mit den Ohren Geräusche-Landkarte Basis-Module Ablauf: Jeder Teilnehmer sucht sich mit etwas Abstand zu den anderen einen (Sitz-)Platz (evtl. den gleichen wie zuvor). Dort schließt er oder sie zunächst mal die Augen und hört genau hin. Von wo kommen was für Geräusche? Z.B. Wo singt ein Vogel, wo knackt es im Geäst usw. Dann zeichnet jeder auf sein Papier eine Geräusche-Landkarte. In der Mitte der Karte befindet sich der Beobachter selber. Nach einigen Minuten sammeln sich wieder alle und es wird kurz besprochen, was alles gehört wurde. Als Zusatz kann man auf die rechte Seite der Rückseite (bei A6 Papier) noch Namen und Adresse aufschreiben, wie bei einer Postkarte. Die Karten werden dann von der Spielleitung eingesammelt und nach einigen Wochen als Postkarte an die Teilnehmer verschickt. Meist erinnert sich dann niemand mehr an die Karte und es ist eine schöne Überraschung. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 2 ca. 10 - 15 Minuten draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter Der Eulenblick Material: keines Ablauf: Wir stellen uns aufrecht hin und strecken unsere Arme waagrecht nach vorn. Wir blicken nicht auf die Hände, sondern in die Ferne. Nun öffnen wir langsam unsere Arme und sehen, wie unsere Hände auseinander gehen. Wir können sie nicht mehr scharf sehen, merken aber, wie sie auseinander gehen. Wir öffnen die Arme so weit, bis wir an einen Punkt kommen, an dem wir unsere Hände nicht mehr sehen. Um die Grenze des Sichtbaren auszutesten, wackeln wir nun mit den Fingern. Was wir jetzt sehen ist das Sehfeld des Weitwinkelblickes. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 2 ca. 5 - 10 Minuten draußen oder drinnen Frühling / Sommer / Herbst / Winter M. Widuch Variante: Ein Teilnehmer ist ein Vogel und steht still, Kopf in eine Richtung. Die anderen (z.B. VogelDetektive oder Räuber) nähern sich von hinten, ab wann sieht der Vogel die anderen? 3;4 Ausbildung zum Vogel-Detektiv Material: dickeres Papier (am besten A6 oder A5) und Stifte, evtl. Schreibunterlagen Ausbildung zum Vogel-Detektiv Der Traum vom Fliegen Sich unsichtbar machen Basis-Module Ablauf: Die Gruppe wird in Vögel und Detektive eingeteilt, dabei gibt es etwa doppelt so viele Vögel wie Detektive. Die Vögel sitzen in der Hocke im Wald am Boden und versuchen möglichst viel Futter zu finden. Dabei sind sie aber sehr aufmerksam und beobachten ihre Umgebung genau, um Gefahren oder Räuber rechtzeitig zu erkennen. Die Detektive versuchen möglichst nah an die Vögel heranzukommen, ohne von diesen entdeckt zu werden. Dazu sollten sich die Detektive im Zeitlupentempo an die Vögel heranschleichen. Falls ein Detektiv von einem Vogel entdeckt wird, muss dieser sofort in seiner Bewegung erstarren, um für den Vogel keine Gefahr darzustellen (unsichtbar werden). Wird der Detektiv in einer Bewegung vom Vogel entdeckt, so muss er zum Ausgangspunkt zurück. Schafft es einer der Detektive sich so nah an einen Vogel heran zu schleichen, dass er diesen berühren kann, wird er zum Meisterdetektiv und die erste Spielrunde ist zu Ende. Nun wird noch das Futter der Vögel verglichen. Der Vogel mit dem meisten Futter wird zum Amselkönig o.ä.. Für die nächste Runde werden die Rollen getauscht. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 5 ab 10 Minuten draußen, am besten im Wald, evtl. auch in einem großen Raum Frühling / Sommer / Herbst / Winter Tipp: Vögeln nie direkt in die Augen schauen. Immer mit Seitenblick beobachten. So kommt der Vogel näher. Sich lautlos bewegen Material: Augenbinde, mehrere Filmdöschen, kleine Stoffbeutel o.ä. mit Dingen die rascheln oder klappern, (z.B. Steinchen), Sprühflasche mit Wasser Ablauf: Die Eule steht in der Mitte und schläft (verbundene Augen), um sie herumstehen die Döschen oder Beutel. Die Mäuse (je nach Gruppengröße 2-4) suchen Futter (Filmdöschen) im gleichen Wald. Sie müssen aufpassen, dass sie nicht von der Eule entdeckt und gefressen werden. Die Mäuse schleichen sich an und versuchen, die Filmdöschen vorsichtig aufzuheben und mitzunehmen. Wenn die Eule eine Maus hört, dann kann sie mit der Spritzflasche auf die Maus spritzen. (Dieses Spiel ist ähnlich dem Spiel Eierdieb aus dem Kapitel Vom Schnabel bis zur Feder) Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 4 ab 10 Minuten draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter 3;5 Ausbildung zum Vogel-Detektiv Material: Eicheln, Nüsse, Zapfen, Glassteine o.ä. als Futter, Sammelsäckchen oder -Tüten Ausbildung zum Vogel-Detektiv Der Traum vom Fliegen Fernglas-Guck-Übung Basis-Module Um Vögel zu beobachten, ist ein Fernglas sehr hilfreich. Für Anfänger ist der Umgang mit dem Fernglas nicht immer einfach. Bis der richtige Ausschnitt gefunden ist und die Schärfe eingestellt wurde, ist der Vogel meist schon wieder weggeflogen. Vor allem jüngeren Kindern helfen Fernglas-Guck-Übungen. Ablauf: Die Bilder, Buchstaben und Zahlen werden im Vorfeld von der Spielleitung an Bäumen und Sträuchern befestigt. Von einer Wegkreuzung oder einem Stück Weg aus wird aus größerer Entfernung versucht, möglichst alle Bilder aufzuspüren. Wie viele Vögel werden entdeckt? Welche Farben haben sie? Sind Einzelheiten zu erkennen? Vielleicht lässt sich aus den gefundenen Buchstaben auch ein Lösungswort zusammensetzen. ab 5 ab 4 ab 15 Minuten (ohne Vorbereitungszeit) draußen, am besten im Wald oder an einer Hecke Frühling / Sommer / Herbst / Winter M. Widuch Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: 3;6 Ausbildung zum Vogel-Detektiv Material: Ferngläser, verschiedene (Vogel-)Bilder, Zahlen oder Buchstaben (am besten wetterfest laminiert), Schnur oder Klebeband zum Befestigen, evtl. Zettel und Stifte zum Notieren Ausbildung zum Vogel-Detektiv Der Traum vom Fliegen Spuren lesen Basis-Module Als Detektiv sollte man natürlich auch Spuren lesen können und wissen, welche Spuren zu welchem Täter gehören. Dazu zählen zum Beispiel Fraßspuren, Federn, Gewölle, Kot und auch Fußabdrücke. Auch der Mensch hinterlässt manchmal Spuren. Diese sind allerdings nicht immer ganz ungefährlich für die Tiere und Pflanzen der Natur. So sollte zum Beispiel kein Abfall einfach weg geworfen werden. Manche Tiere könnten die Materialien dann fressen, sich daran vergiften oder verletzen und sogar sterben. Ablauf: Die Detektive suchen im Wald in Sichtweite nach möglichen Spuren von Tieren oder auch Menschen. Dann wird zusammen versucht herauszufinden, von wem die Spuren sind. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 5 ab 4 ab 10 Minuten draußen, am besten im Wald Frühling / Sommer / Herbst / Winter Immer der Nase nach Material: Watte, verschiedene Duftöle, Wäscheklammern und / oder Filmdöschen Ablauf: Die Spielleitung hat im Vorfeld verschiedene Fährten aus mehreren mit Duftöl beträufelten Wattebäuschen gelegt (in Filmdöschen oder mit Wäscheklammern an Zweige gezwickt). Jede Fährte führt zu einem anderen Zielpunkt. Die Teilnehmer werden in Gruppen eingeteilt, pro Duft eine Gruppe. Nun wird versucht, die richtige Spur zu finden und sich von Punkt zu Punkt zu schnuppern. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 5 ab 2 ab 15 Minuten (ohne Vorbereitung) draußen, am besten im Wald Frühling / Sommer / Herbst / Winter Variante: Bei den jeweiligen Duftpunkten kann auch noch je ein Buchstabe oder Hinweis auf einen gesuchten Vogel dabei sein. Am Schluss werden die gesammelten Buchstaben oder Hinweise dann zu einem Lösungswort zusammengesetzt. 3;7 Ausbildung zum Vogel-Detektiv Material: evtl. Lupe, Bestimmungsbuch Federn, Sammelsäckchen, Notizblock Ausbildung zum Vogel-Detektiv Der Traum vom Fliegen Phantombilder zeichnen Basis-Module Als Detektiv sollte man in der Lage sein, mit Hilfe einer möglichst genauen Täterbeschreibung eines anderen, ein Phantombild zu erstellen. Dabei kommt es sowohl auf genaues Beschreiben als auch auf genaues Hinhören und Zeichnen an. Material: Papier und Stifte, evtl. Schreibunterlage Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 6 ab 2 ab 10 - 30 Minuten drinnen und draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter Vogel-Steckbriefe erstellen Wenn feststeht (z.B. nach der Täterbeschreibung und er Zeichnung eines Phantombildes), um welchen Vogel es sich handelt kann auch ein richtiger Steckbrief mit den wichtigsten Punkten über diese Vogelart erstellt werden. Dazu gehören z.B. Name des Vogels, Größenangaben, Aussehen, Nahrung, Zugverhalten, Lebensraum, Fortpflanzung und sonstige Besonderheiten. Anmerkungen: Eine genaue Beschreibung zu Material und Ablauf befindet sich im Kapitel "Piep-Schau". Eine Kopiervorlage für die Steckbriefe befindet sich im Anhang. Die Steckbriefe können einzeln oder in kleine Gruppen erstellt werden. Anschließend können sich die Teilnehmer oder Gruppen ihre Vögel gegenseitig vorstellen. 3;8 Ausbildung zum Vogel-Detektiv Ablauf: Ein Teilnehmer sucht sich in Gedanken oder aus Bildern einen Vogel aus, ohne es dem Zeichner zu verraten oder zu zeigen. Dann beschreibt er nach und nach das Tier. Der Zeichner kann evtl. auch Fragen stellen wie z.B. Wie groß war der gelbe Vogel? Es ist sinnvoll, sich zu überlegen, welche Merkmale man dem Zeichner zuerst verraten sollte. Ausbildung zum Vogel-Detektiv Der Traum vom Fliegen Der siebte Sinn Basis-Module In der Natur können wir alle unsere Sinne einsetzen, auch den sogenannten sechsten und siebten Sinn. Unseren Körperradar könnte man so beschreiben, dass wir etwas empfinden, das wir mit unseren üblichen Sinnen, wie dem Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, oder Fühlen nicht wahrnehmen können. Unser Körper nimmt wie eine Antenne Schwingungen auf. Ablauf: Als Paarübung können wir erfahren, wie unser Körper feinste Signale empfangen und aussenden kann. Dabei setzt sich ein Mitspieler mit verbundenen Augen auf einen Boden, der keine Geräusche abgibt (z.B. Gras). Der andere Spieler versucht sich anzuschleichen. Die Aufgabe ist es nun über die Körperwahrnehmung herauszufinden, wann der anschleichende Spieler sich in der Nähe befindet und auf welcher Seite. Variante für drinnen: Eine Person sitzt im Raum, mit dem Rücken zur Tür, oder mit geschlossenen bzw. verbundenen Augen, die andere Person kommt nach einiger Zeit lautlos zur offenen Tür rein. Sobald der oder die Sitzende den anderen bemerkt, gibt er / sie ein Zeichen. Vögel anlocken Material: keines Ablauf Mithilfe eins Lockrufes für Vögel, für den man nicht mehr benötigt als die eigene Stimme, kann man mit etwas Glück und Geschick ganz leicht kleinere Vogelarten anlocken wie zum Beispiel: Spatzen, Eichelhäher, Grünfinken, Meisen, Kleiber, Amseln, Zaunkönig und andere. Der Ruf für die kleineren Vögel ist einfach der Laut pssh, der rhythmisch wiederholt wird verschiedene Rhythmen für verschiedene Vogelarten. Hier sind zwei einfache Beispiele für den Anfang: pssh pssh pssh oder pssh pssh pssh-pssh pssh pssh Man sollte alle drei Sekunden eine kleine Pause machen und mit verschiedenen Rhythmen experimentieren, um herauszufinden, auf welche die Vögel in der Gegend am besten reagieren. Nun heißt es warten, bis man in der Nähe Vogelstimmen hört, dann kniet oder stellt man sich bewegungslos in die Nähe von Bäumen oder Büschen, die einen teilweise verdecken und den Vögeln einen Landeplatz bieten. Nachdem man den Ruf drei- oder viermal ertönen lassen hat, hält man ein und horcht, ob sich Vögel nähern. Anmerkungen: Altersempfehlung: Anzahl Teilnehmer: Dauer: Ort / Platzbedarf: Jahreszeit / Wetter: ab 5 ab 1 ab 20 - 30 Minuten draußen Frühling / Sommer / Herbst / Winter 3;9 Ausbildung zum Vogel-Detektiv Material: evtl. Augenbinde