Internationale Orchester 4 Claude Debussy Pelléas et Mélisande Freitag 13. März 2015 19:00 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese unbedingt zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird. Internationale Orchester 4 Karen Vourc’h Sopran (Mélisande) Christian Gerhaher Bariton (Pelléas) Christopher Maltman Bariton (Golaud) Wiebke Lehmkuhl Alt (Geneviève) John Tomlinson Bass (Arkel) Katja Stuber Sopran (Yniold) Jeremy Carpenter Bass (Ein Arzt / Ein Schäfer) Swedish Radio Symphony Orchestra Daniel Harding Dirigent Freitag 13. März 2015 19:00 Pause gegen 20:30 Ende gegen 22:10 Sophie Karthäuser ist leider erkrankt. Wir danken Karen Vourc’h für die kurzfristige Übernahme der Partie. Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. PROGRAMM Claude Debussy 1862 – 1918 Pelléas et Mélisande (1893 – 1902) Drame lyrique in fünf Akten Libretto von Maurice Maeterlinck Konzertante Aufführung in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln 2 Zum Werk Inhalt König Arkel von Allemonde ist der Vater von Geneviève. Geneviève ist die Mutter der Halbbrüder Golaud und Pelléas. Golauds Vater war Genevièves erster, inzwischen verstorbener Mann. Golaud ist Witwer. Aus seiner Ehe stammt der kleine Yniold. Golaud bringt Mélisande als seine zweite Frau mit auf das Schloss. Pelléas’ Vater ist Genevièves zweiter Mann. Er ist schwer krank. Man sieht ihn nie. Sie alle wohnen auf einem von Wald und vom Meer umgebenen Schloss. Erster Akt 1. Bild Im Wald. Golaud hat sich auf der Jagd verirrt. Am Rande eines Brunnens trifft er auf die weinende Mélisande. Man hat ihr etwas zuleide getan. Sie sagt aber nicht, was. Eine Krone, die ihr in das Wasser gefallen ist, will sie nicht wieder haben. Eher stürzte sie sich hinab. Golaud nimmt Mélisande mit sich. 2. Bild Ein Zimmer im Schloss. Geneviève liest Arkel einen Brief vor, den Golaud an Pelléas geschrieben hat. Golaud schreibt, dass er Mélisande geheiratet hat und es nicht wagt, auf das Schloss zurückzukehren: Er fürchtet Arkel, weil er mit seiner Heirat dessen politischen Pläne durchkreuzt hat. Sollte Arkel dennoch seine neue Verbindung anerkennen, bittet er darum, auf dem Turm ein Licht zu entzünden. Pelléas möchte zu einem sterbenden Freund reisen. Arkel versucht, Pelléas zurückzuhalten, indem er ihn an dessen todkranken Vater erinnert. Arkel akzeptiert die Eheschließung von Golaud und Mélisande. Geneviève trägt Pelléas auf, das Licht auf dem Turm zu entzünden. 3 3. Bild Vor dem Schloss. Mélisande beklagt gegenüber Geneviève die Düsternis ringsum. Pelléas kommt vom Meer. Man sieht das Schiff davonsegeln, das Mélisande mit Golaud hierher gebracht hat. Geneviève lässt Mélisande mit Pelléas allein. Pelléas begleitet Mélisande zurück ins Schloss. Als er davon spricht, am nächsten Tag vielleicht abzureisen, ist Mélisande erstaunt. Zweiter Akt 1. Bild Ein Brunnen im Park. Man erzählt, sein Wasser hätte früher Blinde geheilt. Pelléas hat Mélisande hierher geführt. Mélisande spielt am Brunnenrand mit ihrem Ehering. Der Ring fällt in das tiefe Wasser. Pelléas rät der verängstigten Mélisande, Golaud die Wahrheit zu sagen. 2. Bild Ein Zimmer im Schloss. Golaud ist vom Pferd gestürzt und hat sich verletzt. Er weiß nicht, dass das im selben Augenblick geschehen ist, in dem Mélisande den Ring verloren hat. Mélisande versucht, Golaud zu umsorgen. Als Mélisande weint, nimmt Golaud tröstend ihre Hand und bemerkt zornig den fehlenden Ring. Mélisande lügt: Sie habe den Ring beim Muschelsuchen mit Yniold in einer Grotte am Meeresufer verloren. Golaud verlangt von ihr, trotz der hereinbrechenden Dunkelheit, dort sofort den Ring zu suchen. Pelléas soll sie begleiten. 3. Bild Vor der Grotte am Meer. Pelléas drängt Mélisande, die Grotte zu betreten, um Golaud ihr Inneres auch beschreiben zu können. Ein Mondstrahl erhellt den Eingang und fällt auf drei schlafende, alte Bettler. Pelléas denkt an die Hungersnot im Land. Mélisande hat Angst und will umkehren. 4 Dritter Akt 1. Bild Einer der Türme des Schlosses. Es ist Nacht. Mélisande kämmt am offenen Fenster ihr Haar. Pelléas schwärmt von ihrer Schönheit. Er bittet sie, sich hinauszuneigen und ihm die Hand zu reichen, denn am nächsten Tag möchte er abreisen. Mélisandes langes Haar fällt herab und umhüllt den berauschten Pelléas. Pelléas verknüpft Mélisandes Haar mit den Weidenzweigen. Golaud überrascht die beiden und nennt sie Kinder. 2. Bild In den unteren Gewölben des Schlosses. Golaud führt Pelléas zu den rissigen, von fauligem Wasser umspülten Fundamenten des Schlosses. Dort lässt er ihn den Hauch des Todes spüren. Pelléas möchte rasch umkehren. 3. Bild Eine Terrasse am Ausgang der Gewölbe. Pelléas atmet auf. Golaud warnt Pelléas vor dessen Umgang mit Mélisande und erzählt ihm von deren Schwangerschaft. 4. Bild Vor dem Schloss. Der eifersüchtige Golaud verhört Yniold, der oft mit Mélisande und Pelléas zusammen ist. Yniold gibt unklare Antworten. Einmal hätten sich die beiden aber geküsst. Golaud hebt Yniold hoch, damit er in Mélisandes Zimmer blicken kann. Pelléas sei bei ihr, meldet der Junge. Beide stünden entfernt voneinander und blickten schweigend mit offenen Augen ins Licht. 5 Vierter Akt 1. Bild Ein Zimmer im Schloss. Pelléas erzählt Mélisande, dass sein Vater wieder gesundet sei. Er hätte ihn, seinen Sohn, wiedererkannt und ihm geraten, fortzureisen, da er »das erste und freudige Antlitz derer, die nicht mehr lange leben werden« habe. Pelléas und Mélisande verabreden sich am Brunnen im Park, um voneinander Abschied zu nehmen. Arkel ist glücklich über die Genesung von Pelléas’ Vater und glücklich über die Anwesenheit von Mélisande. Golaud misshandelt Mélisande, Arkel weist ihn zurecht. 2. Bild Ein Brunnen im Park. Yniold versucht einen schweren Stein zu heben, unter dem sich sein goldener Ball verkeilt hat. Er beobachtet eine Herde Schafe, die vermutlich zur Schlachtbank geführt wird. – Pelléas wartet auf Mélisande. Im Abschiednehmen gestehen sie einander ihre Liebe. Wissend, dass Golaud sie beobachtet, küssen sie einander. Golaud tötet Pelléas, dann setzt er der fliehenden Mélisande nach. Fünfter Akt 1. Bild Ein Zimmer im Schloss. Ein Arzt, Golaud und Arkel wachen am Krankenbett von Mélisande. Golaud hat Mélisande verletzt. Mélisande hat ihr Kind geboren. Golaud sucht Mélisandes Vergebung, fordert aber Aufklärung über ihr Verhältnis zu Pelléas. Mélisande bekennt freimütig, Pelléas zu lieben, verneint aber ihre Untreue. Golaud besteht darauf, die ganze Wahrheit zu erfahren. Mélisande kann sie ihm nicht erzählen. Arkel bringt Mélisande ihre neugeborene Tochter, doch sie ist zu schwach, sie zu halten. Das Zimmer füllt sich allmählich mit den Dienerinnen des 6 Schlosses. Arkel mahnt den verzweifelten Golaud zur Zurückhaltung. Die Dienerinnen fallen auf die Knie, der Arzt stellt Mélisandes Tod fest. Arkel fordert alle auf, das Zimmer zu verlassen. Nun müsse man sich dem Kind widmen: »Es muss jetzt leben an ihrer Statt. Jetzt ist die arme Kleine an der Reihe.« Oliver Binder 7 Claude Debussy: Pelléas et Mélisande Deutliche Rätselhaftigkeit Dicht durchzieht der Nebel der Tristesse das Land Allemonde. Arkel ist sein greiser und nahezu blinder Herrscher. Abgesondert von der von Armut, Hunger und Krieg gezeichneten Wirklichkeit lebt er mit der königlichen Familie auf einem von Wald und vom Meer umgebenen Schloss. Dessen Grundfesten sind rissig und von fauligem Wasser unterspült. Neben dem alten König bewohnen es dessen Tochter Geneviève, deren Söhne Golaud und Pelléas, sowie Yniold, Golauds kleiner Sohn aus erster Ehe. Golaud entstammt Genevièves erster Ehe. Ihr zweiter Mann – der Vater von Pelléas – siecht in den oberen Gemächern dahin. Durch die Anwesenheit der schönen und geheimnisvollen Mélisande, die Golaud als seine zweite Frau mit auf das Schloss bringt, erhofft man sich ein Aufatmen in dieser bedrückten Atmosphäre. Doch Mélisande trägt selbst verschwiegen eine leidvolle Vergangenheit mit sich. Als sie, die bald schon ein Kind von Golaud erwartet, sich in Pelléas verliebt, tötet der eifersüchtige Golaud seinen jüngeren Halbbruder. Er verletzt auch Mélisande, verletzt auch sich selbst. Mélisande stirbt kurz darauf und kurz nachdem sie eine Tochter zur Welt gebracht hat. Das Kind »muss jetzt leben an ihrer Statt«, meint Arkel, »jetzt ist die arme Kleine an der Reihe.« Die verklärte Weise, mit der Claude Debussy dann seine – etwas gekürzt, aber wortwörtlich – auf Maurice Maeterlincks gleichnamiges Drama komponierte Oper Pelléas et Mélisande verklingen lässt, scheint am Ende alle Traurigkeit trostvoll auflösen zu wollen. Der französische Komponist Claude Debussy und der belgische Dichter Maurice Maeterlinck wurden beide im Jahr 1862 geboren. Und beide wurden maßgeblich inspiriert von der symbolistischen Strömung der französischen Literatur, die unter anderem eine Reaktion gegen den Realismus und den Naturalismus darstellte. Eine zentrale Figur dieses Symbolismus war der um zwanzig Jahre ältere Dichter Stéphane Mallarmé, dessen Gedicht Prélude à l’après-midi d’un faune (Vorspiel zum Nachmittag eines Faunes) Debussy zu seiner berühmten sinfonischen Dichtung 8 anregte. Für Maeterlinck waren vor allem Mallarmés Schriften von Bedeutung. Debussy hingegen suchte auch die persönliche Begegnung mit dem verehrten Poeten und seinem Umfeld. Er besuchte Mallarmés »Dienstagabende«, an denen sich symbolistische Künstler aus unterschiedlichen Disziplinen trafen. Für viele der französischen Symbolisten war ausgerechnet der Deutsche Richard Wagner als künstlerischer Normüberschreiter und Grenz-Erweiterer eine fast religiös verehrte Leitfigur. Auch Claude Debussy war Wagner anfangs ob seiner harmonischen Kühnheiten und tonalen Auflösungstendenzen verfallen. Er pilgerte regelrecht zu den Bayreuther Festspielen. Auf Wagners »Zukunftsmusik« aufbauend und dessen Werk tief verinnerlicht, betrat Debussy dann aber den schwierigen Weg der Abgrenzung und Ablösung. Mit Pelléas et Mélisande gelang ihm schließlich der ebenbürtige Gegenentwurf zum mittlerweile als überladen empfundenen Wagnerschen Musikdrama. Maeterlincks Dichtung war für Debussys musikalische Visionen die ideale künstlerische »Trägersubstanz«. Der Dichter und sein Drama Maurice Maeterlinck wurde 1862 als Sohn einer reichen, vom Ertrag ihrer Güter lebenden Familie in Gent geboren. Im Anschluss an das Jurastudium in seiner Heimatstadt hielt er sich sieben Monate in Paris auf, wo er den Kontakt zu symbolistischen Schriftstellerkreisen suchte und, nach eigenen Angaben, in entscheidendem Maße durch den Wagner-besessenen MallarméFreund Auguste de Villiers de L’Isle-Adam beeinflusst wurde. 1889 veröffentlichte er seine erste Gedichtsammlung und wurde im selben Jahr mit seinem märchenhaften Drama La Princesse Maleine schlagartig berühmt, nachdem dieses enthusiastisch rezensiert worden war. Es zählt, wie auch das drei Jahre später entstandene Drama Pelléas et Mélisande, zu jener Gruppe von Maeterlincks frühen Stücken, die sich in einer märchenhaften Sphäre entfalten – im Gegensatz zu den zur selben Zeit entstandenen »Alltagsstücken«, die freilich von ebenso symbolistischer Art waren. Auch wenn sich der Stil des Autors über die Jahre wandeln sollte – er starb, nobelpreisgewürdigt, 1949 in der Nähe 9 von Nizza auf seinem Schloss »Orlamonde« – bleibt sein Name doch untrennbar mit der Blütezeit des belgischen Symbolismus verbunden. Lehnten die französischen Dichter des Symbolismus die gesellschaftsbezogene Wirklichkeit ab und verwandelten die Elemente der realen Welt in Bildzeichen (Symbole), so verliehen ihm die belgischen Dichter eine spezifische Note, indem sie ein zusätzliches Gewicht auf die Bedeutung von Metaphysik und Spiritualität legten. Der Symbolismus wollte den Blick nach innen auf die seelischen Regungen richten. Nicht nur Sprachbilder, auch Vorgänge und Landschaften wurden als Darstellung der Seele eingesetzt. Doch im Gegensatz zur bald darauf aufkommenden Seelenkunde eines Sigmund Freud ging es nicht darum, die Psyche tatsächlich zu ergründen, sondern darum, sie im Unergründbaren zu belassen. Dazu trieb man ein gezieltes Spiel mit der Uneindeutigkeit, das hinter der vordergründigen Bedeutung immer eine Vielzahl von Deutungen zuließ. Die rätselhafte Welt und die mysteriösen Geschehnisse in Pelléas et Mélisande hat Maurice Maeterlinck akribisch ausgearbeitet. Die verschiedenen Varianten bis zur ersten Veröffentlichung des Dramas im Jahr 1892 zeigen, wie sehr er bemüht war, ursprünglich allzu Nachvollziehbares immer mehr zu verschleiern und zusammenhängende Spuren vorsätzlich zu verwischen, um dem Ganzen seine auratische Wirkung zu verleihen. So wie es auch dem alten Johann Wolfgang von Goethe am Ende seiner Faust-Tragödie daran gelegen war, »noch einige Mantelfalten umzuschlagen, damit alles zusammen ein offenbares Rätsel bleibe, die Menschen fort und fort ergetze und ihnen zu schaffen mache.« So beschnitt Maeterlinck während der Ausgestaltung von Pelléas et Mélisande zunächst erkennbare Zusammenhänge. So grundierte er Ausgesprochenes mit Ambiguität und setzte Unausgesprochenes und Andeutungen bewusst ein, um zu verunklaren. Für die Motive, Figuren und Namen des Stückes ließ sich Maeterlinck von unterschiedlichsten Quellen anregen, amalgamierte sie aber zu einem in sich gänzlich originären Werk. An die Märchen der Gebrüder Grimm erinnern unter anderem die Szene am Brunnen mit dem verlorenen Ring (Froschkönig) und die Turmszene mit den herabfallenden Haaren (Rapunzel). Auf die Sage 10 der mit dem Grafen Siegfried vermählten und von dessen Diener Golo leidenschaftlich begehrten Genoveva von Brabant – in der dramatischen Ausgestaltung durch den deutschen Romantiker Ludwig Tieck – lassen sich die Gestalten von Golaud und der umworbenen Frau zurückführen. Allerdings nennt Maeterlinck seine weibliche Hauptfigur Mélisande und überschreibt den Namen Geneviève auf Golauds Mutter. Mélisande trägt Züge der sagenumwobenen Wassernixe Melusine, deren eigentliche Gestalt der geliebte Menschenmann nicht sehen darf. Sie erinnert außerdem an den in den Männerfantasien des Fin de Siècle ausgeprägten Typus der femme fragile und augenblicksweise auch an jenen der femme fatale. Pelléas trägt ebenfalls Züge von Tiecks Golo sowie den Namen eines Ritters der Tafelrunde der mittelalterlichen Artuswelt, in deren weiterem Umfeld sich auch die Geschichte von Tristan und Isolde zuträgt – und deren Grundzüge spiegeln sich wiederum ansatzweise in jener von Pelléas und Mélisande wider. Einzig für Arkel lassen sich keine unmittelbaren Referenzen nachweisen. Der Name des Reiches, über das er herrscht – Allemonde – könnte eine jenseitsverwandte »Anderswelt« ebenso meinen wie ein »Überall auf der Welt«. Das im Innersten bereits dem Zerfall anheimgegebene königliche Schloss weckt Erinnerungen an Edgar Allan Poes Erzählung vom Untergang des Hauses Usher. Die Oper des Komponisten Den Untergang des Hauses Usher von Edgar Allan Poe – dessen Werk für Maeterlinck nachweislich von zentraler Bedeutung war – versuchte Claude Debussy später ebenfalls für die Opernbühne zu adaptieren. Es war einer von mehr als 40 (!) unterschiedlich weit gediehenen, aber nicht zu Ende geführten musikdramatischen Plänen des Komponisten. Seine einzige vollendete Oper – er bezeichnete sie als »drame lyrique« (»Lyrisches Drama«) – blieb Pelléas et Mélisande. 1862 im nur wenige Kilometer westlich von Paris gelegenen Saint-Germain-en-Laye geboren, seit seinem zehnten Lebensjahr am Pariser Konservatorium ausgebildet, mit 22 Jahren Gewinner des prestigeträchtigen Rompreises, bald schon für seine harmonisch eigenwillige Tonsprache 11 bewundert und beargwöhnt, wohnte Claude Debussy am 17. Mai 1893 der Pariser Uraufführung von Maeterlincks Pelléas et Mélisande bei. Möglichweise hatte er das ein Jahr zuvor erschienene Drama auch schon gelesen. Spätestens aber durch die Aufführung schien ihm klar geworden zu sein, dass er es hier mit genau jener literarischen Vorlage zu tun hatte, nach der er so dringend gesucht hatte. Denn sein Wunschlibrettist war einer, »der mir erlaubt, meinen Traum auf seinen zu setzen, indem er die Dinge nur halb ausspricht, der, der sich Figuren ausdenkt, deren Geschichte und Situation nicht an eine bestimmte Zeit oder einen bestimmten Ort gebunden sind … und der mir die Freiheit lässt, hier oder da mehr Kunst als er zu besitzen und sein Werk zu vollenden.« Unmittelbar nach dieser Uraufführung nahm Claude Debussy über den Schriftsteller Henri de Régnier Kontakt zu Maurice Maeterlinck auf, der dem Komponisten in einem Brief vom 8. August ausrichten ließ, mit einer Vertonung einverstanden zu sein. Debussy begann sofort mit der Arbeit. Im November traf er mit Maeterlinck in Gent zusammen, der sich zuerst zierte »wie ein junges Mädchen, dem man seinen Zukünftigen vorstellt. Dann ist er aufgetaut und reizend geworden; er hat mit mir über das Theater als ein ganz und gar beachtlicher Mann gesprochen; was Pelléas angeht, lässt er mir, was Streichungen angeht, völlig freie Hand; er hat mich auf welche aufmerksam gemacht, die sehr wichtig, ja sehr nützlich sind.« Neben einigen Passagen innerhalb des Textverlaufes strich Debussy vier ganze Szenen: Zwei, in denen die Mägde des Schlosses die jeweils aktuellen Zustände und Vorkommnisse kommentieren; eine, in der Arkel den abreisegewillten Pelléas mit Blick auf die Gefahren im Land sowie den schwerkranken Vater bittet, zu bleiben; eine, in der Yniold weinend vorausahnt, dass Mélisande »fortgehen« werde. Durch die ansonsten aber wörtliche Vertonung des in Prosa abgefassten Schauspiels hatte Debussy das Genre der sogenannten »Literaturoper« begründet. Bereits im August 1895 hatte Debussy eine erste Fassung als Particell abgeschlossen, doch erst 1901 nahm die Pariser OpéraComique Pelléas et Mélisande zur Uraufführung an. Debussy überarbeitet das Werk erneut, erstellte einen Klavierauszug und 12 arbeitete die Partitur aus. Und er trug »seinen« Pelléas nun Maurice Maeterlinck am Klavier vor, der inzwischen in Paris mit der Sängerin Georgette Leblanc zusammenlebte. Dass der Dichter dann rund um die umstrittene Uraufführung am 30. April 1902 scharf gegen Debussys Umsetzung polemisierte, mochte auch damit zusammenhängen, dass ursprünglich die Leblanc für die Rolle der Mélisande vorgesehen war, statt ihr dann aber die britische Sopranistin Mary Garden engagiert wurde. An die Garden allerdings schrieb Maeterlinck achtzehn Jahre später: »Ich hatte geschworen, mir nie die Oper Pelléas et Mélisande anzusehen. Gestern habe ich meinen Eid gebrochen und bin ein glücklicher Mann. Zum ersten Mal habe ich mein Stück richtig verstanden, und zwar über Sie. Ich sah vieles, was ich nie erkannt oder wieder vergessen hatte.« Zu diesem Zeitpunkt war Claude Debussy, der bis zu seinem Tod im Jahr 1918 in Paris an der Partitur von Pelléas et Mélisande weitergefeilt hatte, schon nicht mehr am Leben. Debussys Zukunftsmusik Inzwischen hatte sich das anfangs zwiespältig aufgenommene Werk bereits seinen Weg auf die ersten Opernbühnen der Welt gebahnt. In Brüssel, Frankfurt, New York, Mailand, Berlin, Prag, London, Wien, Genf und St. Petersburg war Pelléas et Mélisande in den Jahren bis zum Ersten Weltkrieg zu sehen und zu hören gewesen. Waren Teile des Publikums und der Presse nach der Uraufführung von Debussys durch und durch neuartigem Musiktheaterstil, der seine Kraft aus der Zurücknahme jeglichen vordergründigen Ausdrucks schöpft, noch irritiert gewesen, so begann man bald zunehmend, gerade darin seine suggestive Faszination zu erkennen. Denn den Gesangspartien mangelt es keineswegs, wie die ersten Kritiker monierten, an Melodik. Man war es innerhalb des belcantofixierten und emotional aufgeheizten Operngenres nur nicht gewohnt, dass sich die melodische Ausgestaltung so eng um das dichterische Wort legte. Dabei erfüllte Debussy mit seiner »rezitativischen Psalmodie und unmelismatischen, ariosen Deklamation« (Monika Lichtenfeld) nichts anderes als die Idealvorstellungen des Wort-Ton-Verhältnisses, wie sie 13 schon die allerersten Opernkomponisten gefordert hatten. Die fein gesponnene Prosodie ist durchweg kantabel. »Die Personen des Pelléas-Dramas versuchen ganz natürlich zu singen«, hielt der Komponist dazu fest, »und nicht in einem willkürlichen Tonfall, der aus veralteten Traditionen stammt.« Ausbrüche sind selten in Pelléas et Mélisande. Trotz des großen Orchesters herrscht meist ein durchsichtiger, fast kammermusikalischer Tonfall. Die Dynamik bewegt sich meistens in den Bereichen von Piano und Pianissimo. Nur in wenigen Momenten, wie Arkels hoffnungsfroher Begeisterung über Mélisande oder Golauds Wüten und Verzweiflung, schreibt Debussy ein Forte vor. Der Komponist geht sparsam mit dem extrovertierten Pathos um. Umso mehr konzentriert er sich auf eine ganz nach innen genommene Dramatik. Gerade dann, wenn man im konventionellen Sinn eine große emotionale Geste erwarten würde, wird es still und flüchtig. Das gilt für den Verlust von Mélisandes Ring ebenso wie für das plötzliche Liebesgeständnis zwischen Pelléas und Mélisande, das rasch und fast geflüstert ohne jegliche Orchesterbegleitung erfolgt – und gerade dadurch größte Wirksamkeit erreicht. Nach eigenen Angaben begann Debussy die Arbeit an der Oper mit der Komposition dieser Liebesszene, und das dort eingesetzte Prinzip des musikalischen Schweigens bzw. der musikalischen Stille angesichts bedeutender Vorgänge strahlte in Folge auch auf andere Momente des Werkes aus. Still stirbt Mélisande auch. »La silence« war im Übrigen ein Schlüsselwort für Mallarmé und Maeterlinck. Und Debussy wurde zum Meister einer »musique du silence«. Diese »musique du silence« war eine auskomponierte Antithese zum Werk Richard Wagners. An Wagner knüpfte Debussy jedoch durch die Verwendung zahlreicher Leitmotive – auf seine ganz eigene Weise, und obwohl er sich davon distanzieren wollte – wieder an. Debussy hat seine Motive, die mit Orten wie mit Figuren verknüpft sind, allerdings wesentlich subtiler gearbeitet und verarbeitet. Sie sind nicht von so signalhaftem Charakter wie bei Wagner (vor allem im Ring des Nibelungen) und erfüllen nicht eine so ausdrücklich wissende Funktion. Dennoch tauchen auch bei Debussy die Motive teilweise mit ihren Figuren auf, kündigen sie an oder künden in Abwesenheit von ihnen. Zudem vermögen sie 14 in ihren Varianten die unterschiedlichen emotionalen Zustände der einzelnen Personen zu spiegeln. Nicht alles an diesen motivischen Bewegungen und Verarbeitungen ist beim ersten Hören nachvollziehbar. Debussys »Material« ist feinstofflicher, weniger »griffig« als die von Wagner massiv in sein Werk eingravierten Motivspuren. Und doch bilden auch sie im Untergrund von Pelléas et Mélisande ein ganzes Netzwerk an Beziehungen und Verweisen. Durch diese Art subkutaner Semantik verlieh Debussy einzelnen Situationen und Aussagen, die der ursprüngliche Dramentext Maeterlincks noch in ambivalenter Schwebe gehalten hatte, eine größere Eindeutigkeit. So erklingt beispielsweise – nach Golauds Insistieren, ob das Beteuern ihrer Unschuld auch tatsächlich die Wahrheit sei – zu Mélisandes Rückfrage »Warum soll ich nicht die Wahrheit sagen?« die auf Pelléas verweisende pendelnde Quarte. Die Musik spricht hier Verschwiegenes aus und überführt Mélisande der Unaufrichtigkeit. … und alle Fragen offen Die Frage nach Mélisandes Schuld und Unschuld bleibt dennoch ambivalent, bleibt geheimnisvoll wie ihr ganzes Wesen. Man erlangt bis zum Schluss keine Gewissheit darüber, wer sie ist, woher sie kommt, welches offenbar gewalttätige Schicksal sie zuvor erlitten hat. Unausgesprochen bleibt, wie bewusst oder unbewusst sie das Verhältnis mit Pelléas provoziert. Das Enigmatische ihres Charakters verleiht ihr, über ihre wohl anmutige Schönheit hinaus, eine zusätzliche Anziehungskraft. Pelléas, der Melancholiker und euphorische Schwärmer gleichermaßen, umwirbt Mélisande viel aktiver als sie ihn. Doch beginnt er mit seinen zunächst versteckten Avancen erst, nachdem Mélisande im leichtsinnigen Spiel der Ehering in den Brunnen gefallen ist – Zeichen (Symbol) ihrer Bereitschaft zur Untreue. Symbolhaft (somit zwar deutbar, aber nicht fassbar) bleiben die Indizien ihrer Zuneigung und möglichen Vereinigung. Die Grotte, die beide auf der vorgetäuschten Suche nach dem Ring aufsuchen, weckt Erinnerungen an die Minnegrotte von Tristan und Isolde. Doch Pelléas und Mélisande betreten sie nicht. Auch das sinnlich herabfallende Haar ist sexuell konnotiert. Nicht ganz so eindeutig 15 wie im Märchen von Rapunzel, wo das Mädchen schwanger wird, nachdem der Prinz über ihr Haar zu ihr in den Turm gelangt. Aber doch als deutlich erotischer Fetisch, der Pelléas »überflutet« und in dem er ganz aufgehen möchte. Von Mélisandes Schwangerschaft erzählt Golaud seinem Halbbruder Pelléas erst in der Szene darauf. Der mit Grund eifersüchtige Golaud ist allerdings nicht in der Lage, Pelléas und Mélisande direkt zur Rede zu stellen. Er ist nur fähig zu Demütigung und Gewalt. Die Frage nach der Wahrheit stellt er erst, als Mélisande im Sterben liegt. Da ist es zu spät. Mélisande stirbt im Übrigen nicht an der offenbar leichten Verletzung, die Golaud ihr zugefügt hat. Denn, so stellt der Arzt in einer von Debussy gestrichenen Stelle fest: »Sie konnte nicht am Leben bleiben … Ohne Grund ist sie geboren … nur um zu sterben; und nun stirbt sie ohne Grund …« Oliver Binder 16 BIOGRAPHIEN Karen Vourc’h Sopran (Mélisande) Karen Vourc’h studierte am Conservatoire in Paris sowie am Opernstudio in Zürich, wo sie u. a. die Erste Dame in der Zauberflöte und Feklu�sa in Kát’a Kabanová (unter Christoph von Dohnànyi) sang. Darüber hinaus war sie an verschiedenen Häusern zu hören als Musetta, als Pamina, als Fiordiligi (Così fan tutte), als Violetta (La Traviata), als Donna Elvira (Don Giovanni), als Manon, als Diana (Orpheus in der Unterwelt), als Gräfin Almaviva (Le nozze di Figaro) und als Vincenette (Mireille von Gounod). Besondere Aufmerksamkeit erregte sie als Blanche de La Force (Dialogues des Carmélites) und als Mélisande an der Opéra Comique in Paris, bei den Londoner Proms (mit John Eliot Gardiner) und in Tokyo (mit Charles Dutoit). Einen wichtigen Teil ihrer Arbeit nehmen die Musik des 20. Jahrhunderts und zeitgenössisches Repertoire ein, darunter Partien in Werken von Kaija Saariaho und Pascal ­Dusapin, Le Balcon von Peter Eötvös, Debussys La Chute de la maison Usher in Köln (unter Eliahu Inbal), Honeggers Le roi David in ­Dublin, die Titelrolle in The Saint of Bleecker Street von Menotti, Poulencs La voix humaine an der Cité de la Musique in Paris, Debussys Le Martyre de Saint Sébastien in Paris, Brüssel und Metz sowie Zemlinskys Der Zwerg in Lyon. Karen Vourc’h hat ein Soloalbum mit skandinavischen und französischen Liedern und eine CD mit Madrigalen von Monteverdi und Rossi (mit Geoffrey Jourdain) aufgenommen. Zuletzt nahm sie Saariahos Emilie Suite und Quatre Instants mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg auf. Karen Vourc’h wurde mit dem Prix de la Fondation Simone et Cino Del Duca der Académie des Beaux-Arts und dem ­Victoire de la Musique Classique ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt sie mehrere Preise und Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben. In der Kölner Philharmonie gibt Karen Vourc’h heute ihr Debüt. 17 Christian Gerhaher Bariton (Pelléas) Während seiner Studienzeit bei Paul Kuën und Raimund Grumbach besuchte Christian Gerhaher an der Münchner Hochschule für Musik die Opernschule und studierte dort außerdem gemeinsam mit seinem festen Klavierpartner Gerold Huber Liedgesang bei Friedemann Berger. Neben einem Medizinstudium rundete er seine stimmliche Ausbildung in Meisterkursen bei Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf und Inge Borkh ab. Inzwischen unterrichtet Christian Gerhaher selbst als Honorarprofessor der Münchner Hochschule und gibt Meisterklassen. 2013 wurde er mit dem Deutschen Theaterpreis Der Faust für seine Darstellung des Pelléas ausgezeichnet. Gemeinsam mit Gerold Huber setzt er Maßstäbe in der Liedinterpretation – ihre Aufnahmen wurden immer wieder mit Preisen ausgezeichnet. Auch auf der Opernbühne ist er ein gesuchter Darsteller. Unter Riccardo Muti sang er den Papageno bei den Salzburger Festspielen. Als Prinz von Homburg gastierte er in Hans Werner Henzes gleichnamiger Oper am Theater an der Wien, als Wolfram am Teatro Real in Madrid, an den Staatsopern von Wien und München und 2010 am Royal Opera House Covent Garden in London, wofür ihm 2011 der berühmte Laurence Olivier Award verliehen wurde. Bei den Münchner Opernfestspielen 2014 war er als Orfeo in David Böschs Neuproduktion der Monteverdi-Oper unter Ivor Bolton zu erleben. Seine intensive Beschäftigung mit der Musik Gustav Mahlers brachte ihn mit Riccardo Chailly, Gustavo Dudamel und Pierre Boulez zusammen. Die Arbeit mit Dirigenten wie Simon Rattle, Nikolaus Harnoncourt, Herbert Blomstedt, Kent Nagano, Mariss Jansons, Daniel Harding, Bernard Haitink und Christian Thielemann führte ihn in die bedeutenden Konzertsäle der Welt. Bei uns war Christian Gerhaher zuletzt im April 2013 zu Gast. 18 Christopher Maltman Bariton (Golaud) Nachdem er 1997 den Lieder-Preis beim Cardiff Singer of the World Competition gewonnen hatte, wechselte Christopher Maltman von einem Biochemie-Studium an der Warwick University zum Gesangsstudium an die Royal Academy of Music. Mit Recitals war er seither im Konzerthaus Wien, im Amsterdamer Concertgebouw, am Mozarteum Salzburg, an der Alten Oper Frankfurt, an der Mailänder Scala, in der Londoner Wigmore Hall, in New York, bei den Festivals in Aldeburgh, Edinburgh, Cheltenham und bei der Schubertiade in Schwarzenberg zu Gast. Auf der Opernbühne war Christopher Maltman zuletzt in der Titelrolle von Harrison Birtwistles Gawain bei den Salzburger Festspielen und in der Titelrolle von Mozarts Don Giovanni an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, an der Bayerischen Staatsoper in München sowie der Oper Köln zu sehen. Außerdem sang er Partien in Opern von Mozart, Puccini, Massenet, Janáček, Britten, Rossini und Purcell. In den USA trat er an der New Yorker Met auf sowie in San Francisco, Seattle und San Diego. Auf der Konzertbühne war Christopher Maltman mit dem Chicago Symphony Orchestra und James Conlon zu Gast beim Ravinia Festival, außerdem beim Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst, beim Philharmonia Orchestra unter Christoph von Dohnányi, beim BBC Symphony Orchestra mit John Adams, beim Orchestra of the Age of Enlightenment unter Sir Roger Norrington, beim London Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle, Tadaaki Otaka und Sir Colin Davis, bei Concentus Musicus Wien mit Nikolaus Harnoncourt, beim Swedish Radio Symphony Orchestra und dem Orchestra Filarmonica della Scala unter Daniel Harding, bei der Dresdner Staatskapelle unter Sir John Eliot Gardiner und beim New York Philharmonic mit Kurt Masur. In der Kölner Philharmonie war Christopher Maltman zuletzt im Juni 2011 zu hören. 19 Wiebke Lehmkuhl Alt (Geneviève) Die aus Oldenburg stammende Altistin Wiebke Lehmkuhl erhielt ihre Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und schloss dort ihr Studium mit Auszeichnung ab. 2006 wurde sie mit dem Mozart-Preis der Stadt Hamburg ausgezeichnet. Nach Gastengagements am Opernhaus Kiel und an den Staatsopern Hamburg und Hannover trat Wiebke Lehmkuhl 2008 noch während ihres Studiums ihr erstes Festengagement am Opernhaus Zürich an. 2011 erhielt sie den Preis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung als Nachwuchssängerin des Jahres und wurde von der Zeitschrift Opernwelt für ihre Interpretation der Magdalena in Die Meistersinger von Nürnberg am Opernhaus Zürich als Nachwuchssängerin 2012 nominiert. 2012 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt. Weitere Engagements führten sie mit dem Ring des Nibelungen an die Opéra Bastille in Paris und an die Bayerische Staatsoper München, wo sie in der Götterdämmerung unter Kent Nagano die Erste Norn und Floßhilde sang. Auf den internationalen Konzertpodien ist sie eine gefragte Solistin und regelmäßig bei den großen Festivals zu Gast, so beim Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Lucerne Festival und dem Festival La Folle Journée in Nantes. Weiterhin gastierte Wiebke Lehmkuhl im Wiener Musikverein, beim NDR Hannover, beim Tonhalle-Orchester Zürich, im Gewandhaus zu Leipzig, in der Berliner Philharmonie sowie in Bilbao, Tokyo und Shanghai. Die junge Altistin arbeitete bereits mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Philippe Jordan, Thomas Hengelbrock, Daniele Gatti, Marc Minkowski, Hans-Christoph Rademann, Reinhard Goebel, Frans Brüggen, Hermann Max, Andreas Spering, Ottavio Dantone, Riccardo Chailly und Kent Nagano. Bei uns ist sie heute zum ersten Mal zu hören. 20 John Tomlinson Bass (Arkel) John Tomlinson wurde 1946 im englischen Lancashire geboren und studierte zunächst Bauingenieurwesen an der Manchester University, als er ein Stipendium für das Royal Manchester College of Music erhielt. Er verfügt über ein großes Konzertrepertoire und hat mit allen großen britischen Orchestern gesungen und Einladungen zu Auftritten in Deutschland, Italien, Belgien, Holland, Frankreich, Spanien, Dänemark und den USA erhalten. Seine Opernengagements führten den Bass an die Mailänder Scala, nach Rom, Barcelona, Genf, Lissabon, an die Metropolitan Opera nach New York sowie nach Chicago, San Francisco, San Diego, Paris, Amsterdam, Berlin, Dresden, Hamburg, Frankfurt, München, Wien, Bilbao und zu den Bayreuther Festspielen, wo er 18 Jahre lang hintereinander zu Gast war, sowie zu den Festivals in Orange, Aix-en-Provence, Salzburg, Edinburgh und Florenz. Seit 1974 singt John Tomlinson regelmäßig an der English National Opera, seit 1977 auch an der Royal Opera Covent Garden. Zuletzt war er als Boris Timofeyevich Ismailov in Schostakowitschs Lady Macbeth von Mcensk an der Vlaamse Opera in Antwerpen, als Moses in Schönbergs Moses und Aron an der Welsh National Opera, als Gurnemanz in Wagners Parsifal am New National Theatre Tokyo und als König Marke in Tristan und Isolde am Royal Opera House Covent Garden zu sehen sowie in zahlreichen konzertanten Aufführungen u. a. als Green Knight in Birtwistles Gawain mit dem BBC Symphony Orchestra. John Tomlinson hat an zahlreichen Einspielungen mitgewirkt und ist dabei v. a. mit Wagner-Partien und in Mozart-Opern hervorgetreten, aber auch in der Titelrolle von Bartóks Herzog Blaubarts Burg, in Beethovens Neunter, Verdis Requiem sowie Händels Messiah und Acis und Galatea. Bei uns ist John Tomlinson zum ersten Mal zu Gast. 21 Katja Stuber Sopran (Yniold) Im bayerischen Roding geboren, studierte Katja Stuber an der Hochschule für Musik und Theater München bei Christian Gerhaher und schloss 2008 ihr Studium mit Auszeichnung ab. In München besuchte sie die Oratorien- und Liedklassen von Christoph Hammer, Juliane Banse und Helmut Deutsch und beendete 2011 in Saarbrücken ihr Meisterklassenstudium bei Ruth Ziesak. Aktuell arbeitet sie mit Margreet Honig in Amsterdam. Katja Stuber ist Stipendiatin der Organisation Yehudi Menuhin Live Music Now e. V., sowie des Deutschen Bühnenvereins. Sie war Ensemblemitglied im Staatstheater am Gärtnerplatz in München und ist seit 2014 Ensemblemitglied im Hessischen Staatstheater in Darmstadt. 2011 feierte Katja Stuber mit der Partie des Jungen Hirten ihr viel beachtetes Debüt bei den 100. Bayreuther Festspielen in einer Neuinszenierung von Richard Wagners Tannhäuser unter musikalischer Leitung von Thomas Hengelbrock. Auch in den folgenden Jahren war sie in Bayreuth mit dieser Partie zu Gast. Als Konzert-Solistin musizierte Katja Stuber mit Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Münchner Rundfunkorchester, den Münchener Symphonikern, dem Bach Collegium München, den Stuttgarter Philharmonikern, Concerto Köln, dem Balthasar-Neumann-Ensemble, dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem NDR Sinfonieorchester, dem Concertgebouw Kamerorkest und der Akademie für Alte Musik Berlin. Sie sang unter namhaften Dirigenten wie Peter Dijkstra, Hans-Christoph Rademann, Helmuth Rilling und Lothar Zagrosek. 2013 war Katja Stuber zum ersten Mal bei den Salzburger Festspielen in Mozarts Requiem zu Gast. 2015 kehrt sie mit der Partie der Belinda in Purcells Dido and Aeneas dorthin zurück. In der Kölner Philharmonie ist Katja Stuber zum ersten Mal zu Gast. 22 Jeremy Carpenter Bass (Ein Arzt / Ein Schäfer) Der britische Bariton Jeremy Carpenter studierte bei Ellis Keeler, Rudolf Piernay und David Pollard an der Guildhall School of Music and Drama in London. 2010 sang er mit großem Erfolg den Gérard in Umberto Giordanos Andrea Chénier an der Royal Swedish Opera in Stockholm, gefolgt von Belcore in Donizettis L’elisir d’amore an der Angers Nantes Opéra. Anschließend war er in Stockholm und Malmö als Escamillo in Bizets Carmen und als Talpa in einer konzertanten Aufführung von Puccinis Il tabarro durch das Swedish Radio Symphony Orchestra unter Leitung von Daniel Harding zu hören. Zu seinem Repertoire gehören zahlreiche Partien in Opern von Mozart, Puccini und Britten sowie von Strauss und Bizet. Jeremy Carpenter trat mit der Glyndebourne Festival Opera, in der Opéra de Lille, der Grange Park Opera, am Theater St. Gallen und an der Royal Swedish Opera auf. Auch auf der Konzertbühne fühlt er sich zuhause und war in Werken wie Orffs Carmina Burana, Brahms’ Liebesliederwalzern und Ein deutsches Requiem, Haydns Schöpfung, Stanfords Songs of the Sea, Maxwell-Davies’ The Martyrdom of St Magnus und Vaughan-Williams’ Sea Symphony zu hören. Aktuell singt er in Elgars The Kingdom mit dem Royal Flemish Philharmonic Orchestra unter Edo de Waart. Zu seinen jüngsten Erfolgen zählen Auftritte als Sharpless in Puccinis Madame Butterfly am Grand Théâtre de Genève, als Robert Cecil in Brittens Gloriana am Royal Opera House Covent Garden in London, wo er vor kurzem auch als Guglielmo Cecil in Donizettis Maria Stuarda zu sehen war. In der aktuellen Saison ist er in der Rolle des Protector in George Benjamins Written on Skin an der Royal Swedish Opera in seiner Wahlheimat Stockholm zu hören. Bei uns ist Jeremy Carpenter heute zum ersten Mal zu Gast. 23 Swedish Radio Symphony Orchestra Das Swedish Radio Symphony Orchestra, das seinen Sitz in Stockholms Berwaldhallen hat, wurde 1936 gegründet. Sämtliche Konzerte des über 100 herauragende Musiker zählenden Orchesters werden vom schwedischen Rundfunk landesweit live übertragen. Als Klangkörper von Weltrang etablierte sich das Swedish Radio Symphony Orchestra unter der Leitung von Sergiu Celibidache, der das Orchester von 1965 bis 1971 leitete. Ihm folgte von 1977 bis 1982 Herbert Blomstedt, der heute Ehrendirigent des Orchesters ist. Der damals 25-jährige Esa-Pekka Salonen übernahm im Jahr 1984 die Leitung und studierte mit dem Orchester zunehmend auch innovatives Repertoire ein. Zehn Jahre später folgte Yevgeny Svetlanov als Chefdirigent, bevor von 2000 bis 2006 Manfred Honeck die Leitung übernahm. Heute zählt das Swedish Radio Symphony Orchestra mit seinem gegenwärtigen Music Director Daniel Harding zu den weltweit bedeutenden Orchestern, was sich nicht zuletzt in der engen 24 Zusammenarbeit mit international führenden Dirigenten, Solisten und Komponisten niederschlägt. Regelmäßig unternimmt das Orchester Konzertreisen rund um die Welt und gastiert dabei bei den großen internationalen Festivals und Konzerthäusern. So standen 2010 Konzertreisen durch Europa und Asien an. 2011 und 2013 spielte das Orchester mehrere Konzerte in Italien. Neben ausgiebigen Konzertreisen durch Österreich, Deutschland und Spanien eröffnete es 2014 das Osterfestival in Aix-en-Provence und spielte beim Musikfestival in Turku und bei den BBC Proms in London. Das Swedish Radio Symphony Orchestra ist das Residenz-Ensemble und künstlerisches Rückgrat des jährlich in Stockholm stattfindenden Baltic Sea Festival. Neben dem etablierten Repertoire nimmt die zeitgenössische Musik eine wichtige Rolle in der Arbeit des Orchesters ein. So vergibt das Swedish Radio Symphony Orchestra immer wieder Kompositionsaufträge und bringt sie zur Uraufführung. Das Orchester hat zahlreiche erstklassige Einspielungen vorgelegt. Zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit zählen Jörg Widmanns Violinkonzert mit Christian Tetzlaff als Solist, die Violinkonzerte von Bartók mit Isabelle Faust sowie Beethovens Klavierkonzerte Nr. 3 und 4 mit Maria João Pires. In der Kölner Philharmonie war das Swedish Radio Symphony Orchestra zuletzt im Oktober 2014 zu hören. 25 Die Besetzung des Swedish Radio Symphony Orchestra Violine I Malin Broman Konzertmeister Ulrika Jansson Christian Bergqvist Gunnar Eklund Ulf Forsberg Hanna Göran Åsa Hallerbäck-Thedéen Per Hammarström Renate Klavina Iskandar Komilov Olle Markström Svein Martinsen Stanka Simeonova Lena Sintring Viola Eriikka Nylund Riikka Repo Elisabeth Arnberg Tony Bauer Diana Crafoord Åsa Karlsson Ingegerd Kierkegaard Linnéa Nyman Ann Christin Wingård Ward Hans Åkeson Violoncello Ola Karlsson Ulrika Edström Jana Boutani Magnus Lanning Peter Molander Helena Nilsson Johanna Sjunnesson Erik Williams Violine II Per Öman Martin Stensson Thomas Andersson Frida Hallén Blixt Jan Isaksson Eva Jonsson Roland Kress Ann-Marie Lysell Saara Nisonen Öman Anders Nyman Catherine Ribes Bo Söderström Kontrabass Rick Stotijn Ingalill Hillerud Jan Dahlkvist Maria Frankel Walter McTigert Carina Sporrong 26 Flöte Anders Jonhäll Julia Crowell Linda Taube Trompete Tarjei Hannevold Peter Kubik Leif Lundvall Oboe Emmanuel Laville Jérémy Sassano Ulf Bjurenhed Posaune Michael Oskarsson Göran Brink John Lingesjö Klarinette Niklas Andersson Dag Henriksson Tuba Lennart Nord Pauke Tomas Nilsson Fagott Henrik Blixt Katarina Agnas Maj Widding Schlagzeug Jan Huss Horn Christopher Parkes Bengt Ny Susan Sabin Tom Skog Harfe Lisa Viguier Vallgårda Ingrid Lindskog 27 Daniel Harding Daniel Harding, geboren in Oxford, begann seine Dirigentenlaufbahn als Assistent von Sir Simon Rattle beim City of Birmingham Symphony Orchestra, mit dem er 1994 debütierte. Anschließend arbeitete er als Assistent von Claudio Abbado bei den Berliner Philharmonikern. Mit diesem Orchester trat er erstmals 1996 bei den Berliner Festspielen auf. Daniel Harding ist heute Musikdirektor des Swedish Radio Symphony Orchestra, Erster Gastdirigent des London Symphony Orchestra und »Music Partner« des New Japan Philharmonic Orchestra. Er ist Künstlerischer Direktor der Ohga Hall in Karuizawa (Japan) und wurde kürzlich vom Mahler Chamber Orchestra mit dem Titel des Ehrendirigenten auf Lebenszeit ausgezeichnet. Zuvor bekleidete er wichtige Positionen bei zahlreichen internationalen Orchestern: er war Chefdirigent und Music Director des Mahler Chamber Orchestra (2003 – 2011), Chefdirigent des Trondheim Symphony Orchestra (1997 – 2000), Erster Gastdirigent des Norrköping Symphony Orchestra (1997 – 2003) und Musikdirektor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (1997 – 2003). Regelmäßig tritt er mit den Wiener Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden (mit beiden Orchestern gastierte er auch bei den Salzburger Festspielen), dem Königlichen Concertgebouw­ orchester Amsterdam, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Orchestra Filarmonica della Scala auf. Als Gastdirigent stand er den Berliner Philharmonikern, den Münchner Philharmonikern, dem Orchestre National de Lyon, dem Oslo Philharmonic, dem London Philharmonic, dem Royal Stockholm Philharmonic, dem Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Rotterdam Philharmonic, dem RSO Frankfurt und dem Orchestre des Champs-Elysées vor. Unter den amerikanischen Orchestern dirigierte er das New York Philharmonic, das Philadelphia Orchestra, das Boston 28 Symphony Orchestra, das Los Angeles Philharmonic und das Chicago Symphony Orchestra. Im Jahr 2005 eröffnete er die Saison der Mailänder Scala, an der er eine Neuproduktion von Idomeneo dirigierte. Er kehrte dorthin mehrmals zurück: 2007 für Salome, 2008 für Herzog Blaubarts Burg und Il Prigionero und zuletzt 2011 für Cavalleria Rusticana und I Pagliacci (für diese Produktion wurde er mit dem berühmten Preis »Franco Abbiati« der Musikkritiker ausgezeichnet). Seine Opern­ erfahrungen umfassen Ariadne auf Naxos, Don Giovanni und Le nozze di Figaro bei den Salzburger Festspielen mit den Wiener Philharmonikern, The Turn of the Screw und Wozzeck am Royal Opera House Covent Garden, Die Entführung aus dem Serail an der Bayerischen Staatsoper, Die Zauberflöte bei den Wiener Festwochen und Wozzeck am Theater an der Wien. Eng mit dem Festival in Aix-en-Provence verbunden, dirigierte er dort Neuproduktionen von Così fan tutte, Don Giovanni, The Turn of the Screw, La Traviata, Eugen Onegin und Le nozze di Figaro. In der Saison 2012/13 kehrte er an die Scala für Falstaff zurück und debütierte an der Deutschen Staatsoper Berlin und an der Wiener Staatsoper mit dem Fliegenden Holländer. Seine aktuellsten Aufnahmen, Mahlers zehnte Sinfonie mit den Wiener Philharmonikern und Orffs Carmina burana mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, erhielten großen Zuspruch der Kritik. Weitere Werke, die er einspielte, sind Mahlers vierte Sinfonie mit dem Mahler Chamber Orchestra, Brahms’ Sinfonien Nr. 3 und 4 mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Billy Budd mit dem London Symphony Orchestra (mit dem Grammy Award als beste Opernaufnahme ausgezeichnet), Don Giovanni und The Turn of the Screw (mit dem Choc de l’ Année 2002, dem Grand Prix de l’ Académie Charles Cros und dem Gramophone Award prämiert), beide mit dem Mahler Chamber Orchestra, sowie Werke von Lutosławski mit Solveig Kringelborn und dem Norwegian Chamber Orchestra. Darüber hinaus nahm er Kompositionen von Britten mit Ian Bostridge und der Britten Sinfonia auf (ausgezeichnet mit dem Choc de L’ Annee 1998). Daniel Harding wurde 2002 von der französischen Regierung mit dem Titel Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres 29 ausgezeichnet und 2012 zum Mitglied der Royal Swedish Academy of Music gewählt. In der Kölner Philharmonie dirigierte er zuletzt im Oktober 2014 ebenfalls das Swedish Radio Symphony Orchestra. 30 CHRISTIAN GERHAHER Foto © Sony Classical International/Felix Broede BEI SONY CLASSICAL „Seine hervorragende Technik gestattet ihm eine wunderbar geschmeidige und flüssige Phrasenbildung in allen dynamischen Schattierungen.“ Fono Forum Nachtviolen Romantische Arien Die aktuelle CD mit Liedern von Franz Schubert, u. a. An den Mond in einer Herbstnacht, Der Wanderer, Abendstern u. v. m. Christian Gerhaher und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Daniel Harding mit Arien aus Wagners Tannhäuser, Schuberts Graf von Gleichen, Alfonso und Estrella und Schumanns Genoveva. „Auf ihrem neuen Album übertreffen sich Christian Gerhaher und Gerold Huber selbst.“ Jury Preis der deutschen Schallplattenkritik www.gerhaher.de Außerdem erhältlich François Leleux und das Swedish Radio Symphony Orchestra unter Daniel Harding mit Werken von Richard Strauss www.sonymusicclassical.de www.facebook.com/sonyclassical KölnMusik-Vorschau März SO 22 11:00 SO 15 Calefax Oliver Boekhoorn Oboe Ivar Berix Klarinette Alban Wesly Fagott Raaf Hekkema Saxophon Jelte Althuis Bassklarinette 16:00 Musikkollegium Winterthur Alexander Lonquich Klavier und Leitung Gabriel Fauré Ballade Fis-Dur op. 19 für Klavier und Orchester Dagmar Slagmolen Regie Eine Reise zum Mars für Kinder ab 6 Pavane fis-Moll op. 50 für Orchester und Chor ad libitum Wer irgendwann einmal tatsächlich mit einem Raumschiff zum Mars fliegen sollte, muss viele Butterbrote einpacken. Immerhin dauert die Reise geschätzte acht Monate. Mit den fünf Musikern des niederländischen Ensembles Calefax schafft man es dagegen flotter. Und das Tolle an dieser Abenteuerreise zum roten Planeten ist außerdem, dass die jungen Zuhörer dabei nicht nur wundersame Sphärenklänge kennenlernen, sondern an Bord der Rakete auch auf musikalische Mitreisende treffen. Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie C-Dur KV 425 Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58 Sonntags um vier 4 DO 19 Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Eine Koproduktion von Oorkaan und Calefax 21:00 Stadtgarten TRIPCLUBBING Jens Düppe Akustik Band Kinder-Abo 4 als Gast: Pascal Schumacher vib Georg Conrad DJ SO 22 Musik von Jens Düppe – inspiriert von Sigmar Polke 15:00 Filmforum Ein Konzertabend zur Ausstellung im Museum Ludwig Der Lieblingsfilm von Terri Lyne Carrington De-Lovely (Die Cole Porter Story) USA/Großbritannien, 2004, 125 Min. Regie: Irwin Winkler Wir zeigen die Originalversion in einer digitalen Kopie. Medienpartner: choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln 32 Werke von Ludwig van Beethoven, Magnus Lindberg und Franz Schubert Foto: Marco Borggreve Donnerstag 19. März 2015 20:00 Renaud Capuçon Violine Scottish Chamber Orchestra Robin Ticciati Dirigent Mit Magnus Lindbergs Violinkonzert nimmt sich Renaud Capuçon auf seinem Instrument des großen Isaac Stern eines Werks an, das der Komponist im Jahr 2006 für die Geigerin Lisa Batiashvili schrieb. Umrahmt wird dieses auch an Sibelius erinnernde Konzert von Beethovens Ouvertüre zum Trauerspiel »Coriolan« und Franz Schuberts Sinfonie Nr. 8. Es spielt das Scottish Chamber Orchestra unter seinem Chefdirigenten Robin Ticciati. Um 19 Uhr hält Oliver Binder eine Einführung in das Konzert. Ihr nächstes Abonnement-Konzert SA Do 28 30 20:00 April 20:00 Buika voc Daniel Lopez Vicente g Ramón Suárez Escobar perc José Manuel Posada Oviendo b New York Philharmonic Alan Gilbert Dirigent Igor Strawinsky Pétrouchka (Originalfassung von 1911) Burleske in vier Bildern für Orchester MO Maurice Ravel Valses nobles et sentimentales (1912) für Klavier. Bearbeitung für Orchester 30 20:00 Richard Strauss Suite aus der Oper »Der Rosenkavalier« TrV 227d (1909 – 10) für Orchester Roland Hermann Sprecher Cuarteto Casals Vera Martínez Mehner Violine Abel Tomàs Realp Violine Jonathan Brown Viola Arnau Tomàs Realp Violoncello Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Internationale Orchester 5 Joseph Haydn Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze Hob. III:50-56 Fassung für Streichquartett April DO 02 21:00 Andrés Montilla-Acurero Alt Luca Cervoni Tenor Mauro Borgioni Bariton Davide Benetti Bass Concerto Romano Alessandro Quarta Leitung Tenebrae Romane Es ist seit Jahren eine stimmungsvolle Tradition, dass die Kölner Philharmonie in der Nacht vor Karfreitag in Kerzenschein getaucht wird. Mit meisterhaften Werken der Renaissance und des Barocks von Giovanni Pierluigi da Palestrina, Girolamo Frescobaldi, Giacomo Carissimi u. a. wird des Leidens und Sterbens Jesu gedacht. Bonuskonzert: Liederabende 34 Sonntag 22. März 2015 20:00 Kristian Bezuidenhout Hammerklavier Dirigent Foto: Marco Borggreve Freiburger Barockorchester Pablo Heras-Casado Werke von Juan Crisóstomo de Arriaga, Ludwig van Beethoven und Felix Mendelssohn Bartholdy Das Freiburger Barockorchester blickt auf eine beispiellose 25-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Aus studentischen Anfängen entstand innerhalb weniger Jahre ein international gefragter Klangkörper, der das Orchester heute ist. Wie im letzten Jahr wird das Orchester auch in diesem Konzert von Pablo HerasCasado geleitet, Musical America Dirigent des Jahres 2014. Solist in Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll ist Kristian Bezuidenhout auf dem Hammerklavier. Das Konzert wird live auf philharmonie.tv übertragen. Der Livestream wird unterstützt durch JTI. Philharmonie-Hotline 0221 280 280 ­koelner-­philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner ­Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln ­koelner-­philharmonie.de Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Oliver Binder ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Jeremy Carpenter © Emelie Joenniemi; Christian Gerhaher © Sony Classical/Jim Rakete ; Daniel Harding © Julian Hargreaves; Wiebke Lehmkuhl © Sound and Picturedesign; Christopher Maltman © Pia Clodi; Katja Stuber © Maria Conradi; Swedish Radio Symphony Orchestra © Julian Hargreaves; Sir John Tomlinson © Robert Workman; Karen Vourc’h © Cecile Hug Gesamtherstellung: adHOC ­Printproduktion GmbH Foto: Marion Koell Dienstag 21. April 2015 20:00 Lieder von Franz Schubert, Hugo Wolf und Modest Mussorgsky Franz-Josef Selig Bass Gerold Huber Klavier koelner-philharmonie.de 0221 280 280