Kulturexpress Je Woche 3. Jahrgang 2007 ISSN 1862-1996 No. 30 Unabhängiges Magazin print on demand 22. - 28. ju li Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft und Wirtschaft Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab. Wirtschaft Das was die Continental AG im Frühjahr schon angekündigt hatte, hat sich bewahrheitet. Der Konzern erwirbt von Siemens die VDO Automotive AG. Vereint sollen die beiden Automobilzulieferer zur globalen Spitzenklasse aufsteigen Ausstellung NEU BAU LAND Seite 2 Architektur und Stadtumbau in den neuen Bundesländern. Eine Ausstellung des Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt Seite 4 1990 - 2007 Young Americans. Neue Architektur in den USA im Architekturmuseum in Frankfurt zeichnet sich durch dekorative Funktionalität und neben Holzverschalung durch diversifizierte Seite 7 Materialbehandlung aus DVD RENDEZVOUS (BRD 2005 Das Beziehungsdrama wurde in nur 14 Tagen an einem Ort mit nur einer Handkamera gedreht. Regie: Alexander Schüler; in den Rollen: Lisa Martinek, Anika Mauer, Tim Lang und Sven Wals Seite 11 på svenska Bio HEARTBREAK HOTEL (SVERIGE 2006) sid 12 En typisk COLIN NUTLEY film med HELENA BERGSTRÖM och MARIA LUNDKVIST Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E.Maass Anschrift Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)69 1330 4249715 Kontodaten: Rolf Maass Deutsche Kreditbank KTO: 17193277 BLZ: 120 300 00 E-Mail: St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: DE249774430 Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich IBAN: DE49120300000017193277 BIC: BYLADEM1001 [email protected] www.kulturexpress.de internationale Site www.kulturexpress.info ISSN 1862-1996 Kulturexpress Das was die Continental AG im Frühjahr schon angekündigt hatte, hat sich bewahrheitet. Der Konzern erwirbt von Siemens die VDO Automotive AG. Vereint sollen die beiden Automobilzulieferer zur globalen Spitzenklasse aufsteigen Ein Konzern findet große Worte: größter Zukauf in der Continental-Geschichte eröffnet beste Zukunftsperspektiven. Höchste Kompetenz bei Sicherheit, Chassis, Powertrain und Infotainment erwartet. Gebündelte Innovationskraft und breites Produktportfolio mit Top-Technologien. Gestaltungskraft der Beschäftigten ist bei der Integration der Arbeitnehmer unverzichtbar. Ein angemessener Preis wurde gezahlt und mit bestmöglichen Finanzierungskonditionen ausBeitrag vom 31. Juli 2007 gestattet. Foto: Maass Die Continental AG, Hannover, hat eine der größten Akquisitionen in ihrer 136-jährigen Geschichte bekanntgegeben und verspricht sich damit beste Zukunftsperspektiven auf einem chancenreichen globalen Markt. Continental erwirbt für 11,4 Milliarden Euro von der Siemens AG, Berlin und München, deren Automobil-Zuliefersparte Siemens VDO Automotive AG und rückt damit weltweit unter die Top-Fünf dieser Industrie vor. Die Aufsichtsräte der Siemens AG und der Continental AG stimmten am Mittwoch in München bzw. Hannover der Transaktion zu. Der Vollzug des Erwerbs steht unter der Bedingung der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden. Zusammen erzielen Continental und die Siemens VDO Automotive AG auf Basis 2006 mit knapp 140.000 Beschäftigten weltweit einen Jahresumsatz von rund 25 Milliarden Euro. „Continental und die Siemens VDO Automotive AG haben die Chance genutzt, gemeinsam aus zwei traditionsreichen und hoch leistungsfähigen Unternehmen einen Automobilzulieferer der globalen Spitzenklasse zu formen. Mit gebündelter Innovationskraft und weltweit führenden Positionen soll in entscheidenden 2 Kulturexpress - Unabhängiges Magazin Marktsegmenten wie Sicherheit, Chassis, Powertrain und Telematik/Infotainment soll herausragend für den globalen Wettbewerb gearbeitet und von allen Megatrends der Branche profitiert werden, meinte der Continental-Vorstandsvorsitzende, Manfred Wennemer. Die Continental AG setzt mit der Akquisition konsequent ihre Strategie des steigenden Wachstums mit dem Anspruch fort, individuelle Mobilität sicherer, komfortabler und umweltschonender zu machen. „Mit der Akquisition der Siemens VDO Automotive AG macht Continental den nächsten logischen Schritt in ihrer Entwicklung zum vollumfänglichen, integrierten Systemanbieter. Diesen Prozess wurde durch die Akquisition von Teves 1998 in Gang gesetzt, durch die Zukäufe von Temic und dem AutomobilelektronikGeschäft von Motorola vorangetrieben und erreichen nun mit der Siemens VDO Automotive AG einen vorläufigen Höhepunkt. Der aus der Division Automotive Systems zuständige Konzernvorstand, Karl-Thomas Neumann hob die Vorteile der neuen Continental hervor: Das kombinierte Know-how über Fahrerassistenzsysteme, Umfeldsensorik, Telematik und elektronische Bremssysteme wird die Integration passiver und aktiver Sicherheitssysteme entscheidend nach vorne tragen und mit innovativen Systemen auch im Bereich Verkehrsmanagement und Unfallvermeidung neue Maßstäbe setzen. Die innovative Spitzenposition bei Antriebssystemen sowohl im Segment der elektrischen Motoren und Hybridtechnologie als auch im Motor- und Getriebemanagement ermöglicht in enger Zusammenarbeit mit den Kunden in der Automobilindustrie einen entscheidenden Beitrag zur weltweit angestrebten Reduktion von CO2-Emissionen. Die intelligente Verknüpfung der weltweit führenden Position bei Telematiksystemen mit der Kompetenz bei Informations- und Unterhaltungssystemen sowie Cockpit-Instrumentierung schafft für OE-Kunden wie Endverbraucher neuen Nutzen. Kulturexpress „Gleichzeitig bauen wir unsere Marktpositionen in Europa, Nordamerika und Asien maßgeblich aus. Wir kombinieren zudem die gebündelten Innovationsenergien mit Top-Qualität, weiter verbesserter Effizienz und einem höchst ausgewogenen Produktportfolio und sind sicher, zum Besten unserer Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter von den großen Zukunftstrends in entscheidenden Marktsegmenten profitieren zu können“, betonte der Continental-Vorstandsvorsitzende Wennemer und nannte die Nachfrage nach Komponenten und Systemen zur aktiven und passiven Fahrzeugsicherheit wird auf Grund immer umfassenderer gesetzlicher Vorgaben und Ansprüche der Autofahrer weltweit weiter deutlich zunehmen. Ende 2009 abgeschlossen sein. Dabei soll der größere Teil bereits im nächsten Jahr vollzogen sein. „Es ist völlig klar, dass es im Zuge des Gesamtprojekts auch zu Restrukturierungsprozessen kommen wird. Dabei werden wir zunächst die unter Siemens-Regie von der Siemens VDO Automotive AG erarbeiteten Pläne zügig umsetzen“, betonte Wennemer. Der Continental-Vorstandsvorsitzende lud gleichzeitig die Beschäftigten beider Unternehmen sowie die Arbeitnehmervertreter ausdrücklich ein, die anstehenden Integrations- und Restrukturierungsprozesse im Rahmen der betrieblichen Mitbestimmung aktiv und konstruktiv mit zu gestalten. Im Dialog soll die Integration so reibungslos wie möglich umgesetzt und Die global immer strengeren Vorgaben in Sachen die Restrukturierungsfolgen sozial verträglich gestaltet Verbrauch und Emissionen und die Wünsche der werden. Endkunden führen zu einem dynamisch wachsenden Bedarf an Umwelt und Klima schonenden Antriebs- Der Continental-Konzern ist ein führender Automosystemen – bei herkömmlichen Motoren ebenso wie in bilzulieferer und Anbieter für Bremssysteme, Fahrder Hybridtechnologie oder hoch effizienten Batterie- werkkomponenten, Fahrzeugelektronik, Reifen und systemen. Technische Elastomere. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2006 einen Umsatz von 14,9 Milliarden Euro und Das weiter steil steigende Volumen im Daten- und In- beschäftigt derzeit weltweit rund 87.000 Mitarbeiter. formationsaustausch zwischen Fahrzeug, Fahrer und Rolf E.Maass Umfeld wird zu neuen und sich rasant entwickelnden Märkten rund um vernetzte Systeme und Produkte im Bereich Infotainment und Telematik führen. Die Nachfrage nach preiswerten Autos wird in den nächsten Jahren weltweit zweistellig wachsen. Komplettanbieter auch einfacher Lösungen werden hiervon profitieren. „Angesichts dieser weit reichenden operativen und strategischen Vorteile, des erwarteten Nettosynergiepotenzials von mindestens 170 Millionen Euro pro Jahr ab 2010 sowie der für uns mit der Transaktion verbundenen und für den Staat aufkommensneutralen Steuervorteile mit einem Wert von rund einer Milliarde Euro ist der vereinbarte Kaufpreis angemessen und gerechtfertigt“, betonte Wennemer. Die Integration soll zügig vonstatten gehen. Dabei kann Continental insbesondere auf die Erfahrung bei den erfolgreichen Integrationsprozessen der vergangenen zehn Jahre zurückgreifen, wie neben Teves, Temic oder dem Automobilelektronik-Geschäft von Motorola auch das Beispiel Phoenix zeigt. Nach einer Genehmigung durch die zuständigen Behörden, soll ein Vollzug des Erwerbs bis zum Ende des 4. Quartals 2007 erfolgen. Die Integration soll bis Kulturexpess - Unabhängiges Magazin 3 Kulturexpress NEU BAU LAND 1990 - 2007 Architektur und Stadtumbau in den neuen Bundesländern. Eine Ausstellung des Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt Vom 23. Juni bis 26. August 2007 Über Bausünden wird nicht berichtet. Es geht ausschließlich um die Anstrengungen und über das, was bisher erreicht wurde. Darin wird eine Art Portfolio auf die Vielzahl unterschiedlicher Bau-Projekte geliefert. Nicht die Umstände der Baugeschichte und deren soziale Hintergründe werden beschrieben, sondern eine Bestandsaufnahme gegeben. Deshalb ist der Katalog zur Ausstellung von besonderer Bedeutung. Beitrag vom 31. Juli 2007 Foto: Maass Die Ausstellung im Architekturmuseum zeigt faszinierende Bauprojekte, die erst in den letzten Jahren nach 1990 in den neuen Bundesländern entstanden sind. Sie geben einen Überblick über unterschiedliche Gebäudeformen. Es geht wohl darum zu zeigen, was sich seither eigentlich getan hat. Dazu besteht auch Grund, denn Ziel muß sein der Bevölkerungsflucht in den neuen Ländern entgegenzuwirken. Und was kann es schöneres geben als neue Häuser? Die Frage ist, haben die Neubauten in den neuen Ländern ihre eigene Qualität behalten und drücken sie etwas wie eigene Identität aus? Eine stilistische Nuance, in der sie sich von den alten Bundesländern unterscheiden? Oder ist die Ausstellung nur eine Alibiveranstaltung für das, was noch nicht geleistet wurde auf dem Gebiet der Sanierung. Über Bausünden wird nicht berichtet. Es geht ausschließlich um die Anstrengungen und über das, was bisher erreicht wurde. Darin wird eine Art Portfolio auf die Vielzahl unterschiedlicher Bau- 4 Kulturexpress - Unabhängiges Magazin Projekte geliefert. Nicht die Umstände der Baugeschichte und deren soziale Hintergründe werden beschrieben, sondern eine Bestandsaufnahme gegeben. Deshalb ist der Katalog zur Ausstellung auch von besonderer Bedeutung. Bemerkenswert ist der Aufsatz: "Gebaute Gefühle. Rekonstruktion für die ostdeutsche Identitätsstiftung" von Jürgen Tietz, der sich zunächst auf die Frauenkirche in Dresden als gelungene Kulissenarchitektur besinnt. Woran die Frage anschließt, besteht ein ostdeutsches Bedürfnis nach Rekonstruktion historischer Bauten? Die Antwort lautet, die Dresdner Frauenkirche ist kein Einzelfall. Natürlich darf in dieser Diskussion nicht der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses fehlen, wie Tietz immer wieder auf die Potsdamer Innenstadt zu sprechen kommt und mit zahlreichen zur Rekonstruktion anstifteten Bauvorhaben aufwartet. Wobei Potsdam vorsichtig gesagt im Dunstkreis der Hauptstadt Berlin liegt mit ihrem überdimensionierten Anspruch auf Wiederherstellung. Immerhin vollzieht Tietz den Schritt noch zur Gegenwart, indem er eine mögliche Verschränkung aus historischem Vorbild und zeitgenössischer Architektur anerkennt. Er zitiert Nicola Fortmann-Drühe mit ihrem Projekt am Neuen Markt 5. Die Strategien der Historisierung bleiben letztlich aber offen. Geht es nur um eine Sentimentalisierung, was eine optisch touristische Vermarktbarkeit zur Folge hätte oder ist es die bewußte Abgrenzung zur Planwirtschaft des früheren DDR-Systems? Architektonisch wären auch andere Strategien denkbar und sogar geboten. Einer ostdeutschen Identitätsfindung allein dient die Rekonstruktion historischer Bauten nicht, denn Stadtentwicklung bedeutet nicht nur "rosa" Erinnerungen zu pflegen. Vielmehr sollte die Identität der Städte aus einer erkennbaren Vielfalt an Bauten unterschiedlicher Epochen bestehen und nicht nur aus Geschichtsfiktionen. Das ist eindeutig zugunsten einer breiten Fächerung, womit keine "Luftblasen" der Abkapslung gegenüber regionalen und überregionalen Nachbarn produziert werden. Das scheint mir nämlich das größte Problem der DDR-Wirtschaft gewesen zu sein. Kulturexpress einander geschriebener Buchstabenfolgen, die der Fassade aus der Ferne eine optische Struktur verleihen. Das liegt im Trend, Fassaden mit variierender Oberfläche zu versehen. Immer mehr rücken auch ökologisches und energieeffizienteres Bauen in den Fokus der Baubetrachtung. Hier befindet sich das DAM mit seinen Bilderausstellungen ganz im Trend einer Entwicklung, die versucht ist ökonomische und ökologische Immanenz in Architektur und Bauplanung mit voranzutreiben. Die Ausstellungsobjekte bestehen vorwiegend aus Holzmodellen und aus Plakatwänden mit großformatigen Fotos bestückt, die in einer Galerie an den Außenwänden auf mehreren Etagen rund um führen. Gelegentlich findet sich ein Grundriss zu einem Projekt, in jedem Fall eine Beschreibung des Architekten und wer die Auftraggeber zu den Bauvorhaben sind. Vorwiegend handelt es sich hierbei um Bauten mit öffentlichem Charakter, weniger Einfamilienhäuser. Aber auch moderner Wohnungsbau wird am Beispiel vorgestellt, wie neues Bauen am Horn in Weimar. Hier entstand ein Stadtquartier auf einem ehemaligen Kasernengelände. Die Realisierung wurde von der Planungswerkstatt Diener & Diener aus Basel und mit den Architekten Adolf Krischanitz aus Wien und Luigi Snozzi aus Locarno umgesetzt. Nach den Regeln einer von Krischanitz entwickelten "Baugrammatik" gewährt das neue Quartier eine offene und dennoch dichte Wohnnutzung. Die Gebäude wirken auf den Abbildungen funktional, wie die Funktionalität bei den Neubauten in den neuen Ländern überwiegt. Gelegentlich tauchen originelle Abwandlungsformen der modernen Architektur auf. Dazu zählt die neue Universitätsbibliothek in Cottbus, das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) der Brandenburgischen Technischen Universität. Entwickelt wurde der Gebäudekomplex von den Architekten Herzog & Meuron ebenfalls aus Basel. Die Form erinnert an ein mittelalterliches Kastell mit integrierten Türmen an den Eckpunkten, die miteinander verknüpft sind und den Eindruck eines Umgangs erlauben. Die Außenfassade des Gebäudekomplexes weist optische Veränderungen auf, die farblich variierend sind. Solche Fassaden mit farblicher Veränderbarkeit finden sich auch am "Torre Agbar" in Barcelona des Architekten Jean Nouvel oder am neuen Fußballstadion in München, das durch Beleuchtungseffekte unterschiedliche Färbungen auf der Fassadenoberfläche aufweist. Oberfläche als Haut findet sich auch in Cottbus durch die Anordnung über- Gerade die neuen Bundesländer bieten hierfür Fläche, weil ein besonders starkes Bedürfnis nach Veränderung vorhanden ist, dem Ruf nach Zeitgeschmack. In Häusern leben wir - es muß also Ziel sein der Bevölkerungsflucht in den neuen Bundesländern entgegen zu wirken. Was kann es dafür besseres geben als neue Häuser zu bauen, um die Lebensqualität der Umgebung mit seiner Architektur zu verbessern. Das ist nicht immer einfach, denn die vorhandene Bausubstanz ist tragend und schafft nicht immer ein verändertes Bild in erreichbarer Nähe. NEU BAU LAND ist eine Doppelausstellung, die aus zwei eigenständigen Modulen besteht. "Architektur" und "Stadtumbau". Ein Unterscheidungsmerkmal besteht darin, daß im Bereich Architektur einzelne Bauprojekte vorgestellt werden, die bereits realisiert wurden, während im Bereich Stadtumbau auch Zukunftsvisionen der Stadtentwicklung vorgestellt werden, wie das am Beispiel Leipzig mit einem überschwänglichen Hochhausangebot in der gesamten Innenstadt ähnlich dem Vorbild Frankfurt sehr anschaulich demonstriert wird. Aus der Fülle der Neubauten und Sanierungsprojekte wurden 145 Beispiele ausgewählt, von denen 25 ausKulturexpess - Unabhängiges Magazin 5 Kulturexpress führlicher dargestellt werden. Hinzu kommen sechs Beispiele aus dem Stadt- und Landschaftsumbau. Das Land Berlin ist mit Absicht ausgelassen worden, da Berlin als Hauptstadt einer eigenen Dynamik unterliegt. Die Ausstellung wurde von Ernst A. Busche und Oliver G. Hamm in enger Zusammenarbeit mit Wolfgang Voigt vom DAM konzipiert. Ein Beirat aus ost- und westdeutschen Fachleuten unterstützte das Ausstellungsprojekt. Die Architektur zur Ausstellung entwarf das Frankfurter Architekturbüro Meixner Schlüter Wendt Architekten. Der umfangreiche Katalog ist wohl das Beste an der Sache, denn anhand der zahlreichen Beispiele gibt der Katalog einen Überblick über das bisher erreichte. Herausgegeben wurde der Katalog im Verlag von E. A. Seemann in Leipzig mit einzelnen Essays von Antje Heuer und Stefan Rettich, Ernst A. Busche, Oliver G. Hamm, Jürgen Tietz und Michael Bräuer. Der Katalog ist zweisprachig deutsch und englisch und umfaßt 300 Seiten sowie 600 farbige und s/w Abbildungen. Sponsoren der Ausstellung sind die Deutsche Bank Bauspar AG; die Stadt Frankfurt am Main; das Bundesministerium für Verkehr, die bau und Stadtentwicklung, die Gesellschaft der Freunde des Deutschen Architekturmuseum e.V.; die Georg und Franziska Speyersche Hochschulstiftung, Vattenfall Europe; und artur architekturbilder agentur gmbh. Rolf E.Maass Weitere Stationen der Ausstellung sind in den neuen Bundesländern und im Ausland vorgesehen. 6 Kulturexpress - Unabhängiges Magazin NEU BAU LAND 1990 - 2007 Architektur und Stadtumbau in den neuen Bundesländern Architecture and Urban Restructuring in Former East Germany E.A. Seemann Verlag 1. Auflage, Leipzig (Juni 2007) zweisprachig: Deutsch/ Englisch ISBN-10: 3865021581 ISBN-13: 978-3865021588 Kulturexpress Young Americans. Neue Architektur in den USA im Architekturmuseum in Frankfurt zeichnet sich durch dekorative Funktionalität und neben Holzverschalung durch diversifizierte Materialbehandlung aus vom 27. Juni bis 02. September 2007 Schließt sich an die Ausstellung NEU BAU LAND im DAM an, die ungefähr zeitgleich läuft und ein Portfolio an realisierten Bau-Projekten umfaßt. Auch in "Young Americans" dient eine Art Bestandsaufnahme bei der Gestaltung der Ausstellungsräume eine Rolle. Informationstafeln wurden mit großformatigen, farbigen Fotos bestückt, die eine erläuternde Beschreibung von 26 Architekturbüros enthalten. Das sich auf dem amerikanischen Kontinent auch in Sachen Architektur neuartiges tut, ist anzunehmen. Die Ausstellung vermittelt den Blick auf eine neue Generation. Die Ausstellungsmacher sprechen gar von einem neuen Trend, der in der internationalen Architekturszene spürbar wird. Beitrag vom 31. Juli 2007 Foto: Maass Stahlrahmen gefaßte Acrylpaneelen. Die durch Harmonie geprägte Gartenarchitektur an einem Teich wirkt asiatisch und erinnert tendenziell an ein japanisches Teehaus. Ein bewegliches Sonnensegel auf dem Dach spendet Schatten. Vom Stil erinnert das an das Jayawarende Haus in Mirissa des Sri Lankanischen Architekten Geoffrey Bawa. Zweites Projekt ist "Beverly Skyline Residence", ein Gebäude aus den siebziger Jahren das umfassend saniert wurde. Eine neue Holzschalung dient nicht nur als Regenschutz, sondern verleiht dem vorher eher monolithisch wirkenden Gebäude seine leichtere Erscheinung. Als drittes folgt "Tortuga Residence" ein amerikanisches Fertighaus, dessen Zweck darin besteht das natürliche Licht einzufangen. Auch hier wurde eine Holzschalung im Inneren des Hauses verwendet. Christoff:Finio Architecture kommt mit "Beach House" aus New York. Eine Hügelkette mit dicht bewaldeten Dünen liegt zwischen "Beach House" und Ozean. Beach Haus heißt hier, daß das Haus erhöht steht, so daß es unterspült werden kann. Auch hier findet sich eine Holzschalung an der Außenfassade. Sonst ist das Haus im Bungalowstil erbaut mit einer weiten, rechtwinkligen Anordnung. "Fort Greene House" ist ein mehrstöckiges Wohnhaus das kostengünstig im Stadtteil Brooklyn für ein Künstlerehepaar gebaut wurde und aus Klinkersteinen und Beton besteht. Dan Hisel Design aus Somerville beeindruckt mit einer "Cadyville Sauna". Das originelle Baumhaus befindet sich mitten im Wald und ist vollflächig mit Spiegelglas ausgestattet. Sieben Meter unterhalb der Sauna bietet der Fluß einen kraftvollen Whirlpool. Unabhängig von der Blickrichtung bleibt die Sauna als eine un-sichtbare Struktur im Wald zurück. "Z-Box" ist ein freistehender Kubus innerhalb eines offenen Raumes. Die sogenannte Möbeltektur ist Bett, Wandschrank, Lager, Lampe und Hundekorb. Eine interessante Lösung, die an das Bild vom "Haus im Haus" bei O. M. Ungers erinnert. Wenn genügend Raum vorhanden ist, dann bringt die Containerlösung die nötige Nestwärme mit ins eigene Heim. Auch hier wurde eine Holzverschalung für die Innenwände verMit dem Bercy Chen Studio aus Austin folgt "Annie Residence", was für zwei Familien errichtet wurde. wendet. Jeder Pavillon beherbergt einen zentralen Kern in Den Anfang machen AB Architects aus New York. "Lucentini Recidence" handelt vom Umbau eines Appartments. Dezente Farben, Messing Umrandungen und und schlichtes Design stehen in Manhattan Pate. Einbauelemente sind in Walnußholz gegliedert. Weiteres Beispiel aus diesem Büro sind drei Einfamilienhäuser "Manzana 40", eine Studie zur Ausrichtung und räumlichen Verlagerung. Die Modulierung funktionaler Elemente erlaubt unterschiedlich ausgebildete Baukörper. Was sich wie ein Baukastensystem anhört, zeichnet sich durch lineare Strenge in 3D-Animationen aus. Anlehnungen an de Bauhausarchitektur im mondrianschen Sinne sind spüren. Kulturexpess - Unabhängiges Magazin 7 Kulturexpress Della Valle Bernheimer aus New York haben am Stadtrand von Boston den Anbau eines Hauses aus der Kolonialzeit erhalten, "Newton Rsidence", um eine Suite, Badezimmer und Stauraum für ein neues Büro zu schaffen. Um zwischen Alt und neu zu unterscheiden wurde der Anbau mit verzinktem Kupfer verkleidet. Das Haus erhielt ein komplette Verschalung. Das Raster der Zinkpaneelen ahmt die ortsüblichen Holzverkleidungen nach. In den Innenräumen wurde Böden aus Kirschbaumholz sowie Fliesen aus Glas und Keramik verlegt. Besonders reizvoll ist der Pavillon für das "Philbrook Museum of Art" in Tulsa/Oklahoma. Das Gebäude ist durch seinen etymologischen Ursprung des Wortes Pavillon inspiriert. Darin bezieht es sich auf seine Metamorphose der Seidenraupe zum Schmetterling, die sich im Prozeß des Werdens in einem aufwändigen Kokon aus dem Seidengespinst befreit. Johnson Schmaling Architects aus Milwaukee präsentieren das "Camouflage House", ein schlichtes rechtwinkliges Gebäude, das am Steilufer eines Sees steht. Die Fassadengestaltung beruht auf Ergebnissen einer Konzeptstudie über Vertikalität dicht bewachsener Grundstücke und bezieht sich auf die natürliche Struktur von Baumrinde. "House in the Woods" in Port Washington/Wisconsins schließt sich ähnlich an die Bauweise an, ein eingeschossiges filigranes Fachwerkgebäude mit Satteldach. "Parts House Pavillon" enthält eine farbige Fassade, die ganz im Trend liegt mit anderen Projekten. Das erinnert an die farbige Glasfassade auf dem Campus Novartis in Basel. Dort hat das Architekturbüro Diener & Diener eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Künstler Helmut Federle und dem Architekten Gerold Wiederin begründet. Bei Johnson Schmaling erinnern die farbigen Kunststoffscheiben an die transparenten Wände japanischer Teehäuser. Nachts wird der Pavillon zu einem Feuerwerk aus Farben, Licht und Schatten. Johnston Marklee & Associates aus Los Angeles schufen mit "Mound House" eine Villa für eine Familie in Marfa/Texas. Die in dieser Gegend traditionell zum Bau eingesetzten Lehmziegel zusammen mit einem weitgespannten Stahlrahmen ergeben ein modernes Hofhaus. Auch hier wieder eine Holzverkleidung vor den Fenstern, die bei Sonne Schatten spenden. "Hill House" ist ein Blickfang und findet sich als skurril verzogenes Haus mit Hanglage, so als ob es der Hintergrundkulisse einer Comicserie entstammte. Leichtigkeit 8 Kulturexpress - Unabhängiges Magazin zeichnet das Gebäude aus. Durch Perspektivverzerrung werden scheinbar die Schwerkräfte aufgehoben und das Haus ist nur noch ein Karton, der wie eingedrückt an seinem Ort Platz gefunden hat. Die Situation ist klassisch für die neureiche Luxusvilla in den Bergen. Leven Betts Studio aus New York hat mit "Catskills House" einen Beitrag wieder mit Holzverschalung an der Außenfassade erbracht. Auch hier bestimmt die Hanglage über die verschiedenen Ebenen. Besonders reizvoll ist die Umgebung im Grünen. LTL Architects aus New York hat ein Studentenwohnheim "The College of Wooster" in Ohio realisiert. Der Bau ist kompakt gestaltet und bietet zahlreiche Wohn-, Arbeits- und Haushaltsbereiche in einer geschützten Umgebung. Auffällig sind die erkerartigen Ausbuchtungen mit großen Fenstern, die als Sitznischen mit Holzverschalung eingerichtet sind. Ähnlich kompakt das "Tides Restaurant". Neben Bambus kommen auch hier Holzverschalungen bei der Gestaltung zur Geltung. "Fluff Bakery" ist wieder skurriler, die Deckenverflechtungen bestehen aus zahlreichen Rohren, die ineinander wirken und dem Geflecht etwas chaotisches geben. Die Architektur "ICFF Passage" von Lyn Rice Architects aus New York erinnert die Blob-Architektur eines Greg Lynn. Das schlauchartige Gebilde in leuchtendes rot getaucht, verbindet zwei Gebäudetrakte miteinander. MESH Architectures aus New York bezieht mit seinem "Downtown Duplex" städtische Bedürfnisse mit wenig Platz auf großem Raum. Der Entwurf geht von der Idee des Lofts als Mikrokosmos urbanen Raums aus, der eine überdimensionale Kulisse für Aktivitäten und Veranstaltungen bietet. "Story Corps" erinnert an die "Z-Box" bei Dan Hisel Design, das an das "Haus im Haus" angelehnt ist. Das Innere in "Story Corps" ist schlichter und vermittelt nicht die gleiche kuschelige Nestwärme wie die "Z-Box". Miloby Ideasystem aus New York betreibt eine Art Merchandising, neben der eigentlichen Architektur werden auch T-Shirts und Plastiktüten mit einer Aufschrift im Design des Hauses vorgestellt. Das wirkt dekorativ aber inszeniert und geht auf Kosten der Funktionalität. Miró Rivera Architects aus Austin bauen am Wasser mit Sonnensegel auf dem Dach. Das Gebäude ist wie ein Badesteg oder ein Bootshaus, das nur einen praktisch oder gewerblichen Zweck zu erfüllen hat. "Lake Austin Boat Dock" ist ein Wochenend- Kulturexpress haus mit Bootsanlegestelle. Eigenartig auch die "Pedestrian Bridge" die wie aus einem Gemälde von Monet einen Bogen über das Wasser schlägt und aus lauter Schilfrohren besteht, die passend zurechtgebogen wurden. Die gewölbte Konstruktion hat eine Spannweite von 24 Metern. nArchitects aus New York beschreibt eine Zeltdach Konstruktion, die sich wie das Münchner Olympiastadion über die Köpfe erhebt. Der vegetative Charakter bei "Canopy MoMA/P.S.1" kommt noch stärker zum Ausdruck. Aus Bambus gefertigt stand das Gerüst für fünf Monate im Innenhof des P.S.1 Contemporary Art Centers in Queens. Dort kommen in den Sommermonaten bis zu 8.000 Besucher zu den Musikevents, um zu feiern. OBRA Architects aus New York benennt "Architectura Povera: Wall of Lessons". In der Galerie der Rhode Island School of Design in Providence wurden von März bis April 2004 drei Projekte ausgestellt, umgeben von einer zweieinhalb Meter hohen "Wall of Lessons", die aus 5,690 ineinander greifenden Furnierholzteilen bestand. An vorhandenen Befestigungsschienen waren hanfgefertigte Leuchten montiert und auf die Höhe der Ausstellungstische eingestellt. Die Wand sieht wie ein Flaschenregal aus und verleitet ein wenig dazu es umschmeißen zu wollen. Jedenfalls wird das Dekorative betont. Imposant aber genauso verspielt ist "Beatfuse!" eine gewölbte Überdachung für eine Park- und Wasserlandschaft. Drei Abb. aus der Ausstellung im DAM: Della Valle Bernheimer aus New York "Newton Residence"; PLY Archtiecture aus Ann Arbor "Horton /Kuwada Residence"; SHoP Architects aus New York "Porter House" siert ist nur "Urban Spa" eine Trennwand aus Milchglas, wie sie in Büros häufig Anwendung gefunden hat, bevor es offene Großraumbüros gab. ROY Co. aus New York entwerfen längliche Räume, die wie Galerien auf Besucher wirken. Vorwiegend aus Beton aber mit abgerundeten Ecken, haben die Räume Warteraum Stimmung. Auch "Pool House", nur als 3DAnimation zu sehen, ist voll im Trend. Die Ware wird kompakt geliefert. Die Außenwelt ist eine Innenwelt auf sich selbst fixiert. SHoP Architects aus New York zeigt städtebauliche Architektur, die versucht einen Altbau zu erhalten und durch einen Überbau zu erweitern und um das doppelte Volumen zu vergrößern. "Porter House" sind zwei Quader die ineinander gesteckt sind. Im Altbau steckt ein ebenso großer Neubau, der sich in schwarz auch noch farblich von der gelben Klinkerstein Fassade abhebt. Es handelt sich um ein modernisiertes sechsgeschossiges Lagerhaus in Manhattan. Me&Ro definiert sich über sein blumiges Interieur und die Beleuchtungsarrangements. Sehr schön auch "Camera Obscura" eine wellenförmige Anordnung, die ein Innenhaus umschließt aber vollständig geschlossen ist mit Holzplanken wie eine verbarrikadierte Wand. PLY Archtiecture aus Ann Arbor passt sich rustikal einer verschneiten Winterlandschaft an. Die Häuser sind ökonomisch durchdacht. Zuerst fällt der Schornstein ins Gesicht, der nicht zum Holz passt aber um so effektiver ist in der kalten Jahreszeit. "Horton/Kuwada Residence" ist ein praktikables Kastensystem aus Holz mit angeschlossener Garage. Im Gegensatz dazu steht "Big Ten Burrito", das verspielter ist mit seinen Dekorationen an der Decke und an den Wänden. Predock_Frane Architects aus Santa Monica baut mit "Center of Gravity Foundation Hall" Häuser wie sie in den Schweizer Bergen stehen. Über einem Gebäude lastet ein schweres Dach. Das Satteldach ist breit angelegt und dominiert die gesamte Erscheinung. Welchen Zweck das Dach erfüllt, wird nicht ersichtlich. Die Konstruktion aus Holzbalken zusammengesetzt, wirkt Slade Architecture aus New York ist die perfekte streng. Spiegelwelt. Ein Moment der Vereinsamung spricht aus Richard Rosa Architect nimmt die 1960er Jahre auf, dem monotonen Fenster in "Pixel House". Wie eine durch Kontraste geprägte Architektur, die lauter Panzerungen wirken die geschlossenen Wände mit nur Schnitte und Kanten voller Schatten hinterläßt. Reali- einer Fensteröffnung nach außen. "Dalki Projekt" ist Kulturexpess - Unabhängiges Magazin 9 Kulturexpress das Gegenteil davon, ein offener Raum für eine Bibliothek oder Einkaufsregale von allen Seiten durch die Fensterfassaden beleuchtet. Futuristisch anmutende an das "Endless House" von Friedrich Kiesler erinnernde Öffnungen in verschiedene Richtungen laufend. Teppichwiesen wurden mit sechseckigen Mustern versehen. Stephen Atkinson aus New York hat in ländlicher Umgebung das "Zachary House" erstellt, das auf einer großen Wiese inmitten eines Haines aus Pekannußbäumen steht. Das Haus ist so ausgerichtet, das ein milder Luftzug das Gebäude umspielt. Die Hausbesitzer wollten ihr Haus selbst errichten, Die Verkleidung aus Wellblech dient als Schutz. Die Verwendung desselben Materials für das Dach bewirkt eine Abstraktion der Form. In der Mitte des Langhauses wurde ein freier Platz ausgespart, überdacht und durch einen langen Steg verlängert, der kongruent zum Langhaus liegt. Am Ende ist der hohe Schornstein eines offenen Kamins. ausgestattet. Während die Küche in rostfreiem Stahl gehalten ist, wurde das bad mit Kalksandstein und Ahornholz verkleidet. WORKac aus New York befaßt sich mit Innenausstattung. Anspielungen aus der modernen Kunst werden dekorativ eingesetzt. Ideal für die Einrichtung anspruchsvoller Kaufhäuser mit viel Raum und und weitläufigen Regallösungen. Rolf E.Maass Außerdem wird eine Diashow im Innenraum das im haus in der dritte Etage gezeigt. Außerdem ist ein zweisprachiger Katalog zur Ausstellung erschienen: Stephen Chung Architect aus Boston nimmt das Holzgerüst an der Außenfassade um Rankgewächse daran entlangklettern zu lassen. Das Haus ist L-förmig, um das Haus herum wurden Spiegel aufgestellt, um die Landschaft in der Umgebung einzubinden und die Spiegelbilder der Bäume auf das Haus selbst zu projizieren. Studio Luz Architects aus Boston richten Lounges und Bars ein. "Diva Lounge" wirkt futuristisch und für das nightlife ausgedacht. Barhocker, Theke und Regal mit Getränkegalerie. Genauso "Seiyo - Sushi Wine Shop" eine Art Flaschenlager für nostalgische Bars. Terry Boling Architect aus Wyoming teilt Holz und Fassade aus Kupferblech. "Keller House" ist das Ergebnis des An- und Ausbaus eines Bungalows in Fairview Heights, einem Arbeiterviertel nahe der Universität von Cincinnatti. An das Satteldach wurde ein zweigeschossiger Anbau angesetzt, der maximale Bauhöhe und zu bebauende Fläche voll ausnützt. Die Inneneinrichtung ist mit unterschiedlichen Materialien 10 Kulturexpress - Unabhängiges Magazin Young Americans New Architecture in the USA Neue Architektur in den USA Herausgegeben von Beate Engelhorn DOM Publishers zweisprachig: Englisch/ Deutsch 1. Auflage (im Juni 2007) 424 Seiten, über 450 Abbildungen ISBN 10 393866617X ISBN 13 978-3938666-17-3 Preis: Softcover 39,80 €uro (gebunden 78 €uro) Kulturexpress RENDEZVOUS (BRD 2005) Das Beziehungsdrama wurde in nur 14 Tagen an einem Ort mit nur einer Handkamera gedreht. Regie: Alexander Schüler; in den Rollen: Lisa Martinek, Anika Mauer, Tim Lang und Sven Walser auf DVD Beitrag vom 06. September 2007 Walter (SVEN WALSER) und Anna (LISA MARTINEK) leben in Ehe in einer Designerwohnung eine Etage unter dem Dach. Während Walter seine Anwesenheit mit einer terminlichen Absage begründet, sagt Anna, daß sie am Abend ihre Mutter zum Essen erwartet. Das ist natürlich gelogen, denn jeder der beiden hat ein Rendezvous mit einem anderen Partner, ohne daß der andere etwas erfahren soll. Beide sind aufeinander eingespielt die Wahrheit geschickt zu umgehen. Es fallen spitze Bemerkungen, die den anderen aus der Reserve locken und ablenken sollen. Anna bereitet in der Küche das Abendessen zu. Dann taucht Jost (TIM LANG) auf und gibt vor, er wolle mit Walter über geschäftliche Dinge reden. Walter ist erzürnt über Josts geschäftliche Misere und stellt ihn am Tisch vor Anna bloß, was Jost gar nicht behagt. Dann erscheint Yvonne (ANIKA MAUER) Josts Ehefrau, die geschlossene Gesellschaft ist komplettiert. RENDEZVOUS ist ein Low Budget Film, die Innenschau auf die Beteiligten läßt die Reduzierung der technischen Mittel zu. Denn es fördert das ästhetische Niveau im Film. Zur Steigerung der emotionalen Stimmungen wurde das Material auch nachträglich noch mit einem Grobkornraster versehen, wie das aus der s/w Fotografie bekannt ist, um bestimmte seelische Stimmungen zu erzeugen. Geschlossene Gesellschaft könnte an der Wohnungstür stehen, die sich eine Etage unter dem flachen Dach in einem mehrstöckigen sanierten Altbau befindet und so angelegt ist, daß sie im rechten Winkel um die Ecke geht. tenwohnung", der es als erfolgreicher Geschäftsmann vorziehen würde in einer Villa zu wohnen, wenn Annas Vater mitspielen würde, der dafür das nötige Geld hat. Anna will Kinder haben, die sie bisher nicht bekommen hat. Wie es aussieht, bekommt sie diese auch nicht, wenn das Leben nur sarkastische Nebenbuhlerei ist. Der Film, einerseits widerlich und zugleich ein Lehrstück auf die Boshaftigkeit, von der unsere Lebenswelt beherrscht wird, zeigt sich mit zunehmendem Alkoholgenuß der Beteiligten von seiner exzessiRolf E.Maass ven Natur. Ein Drama ist vorbestimmt. Anfangs will ein Partner den anderen mit seinem Partner hintergehen. Doch wie das Schicksal spielt kommt einiges dazwischen, so daß beide Ehepaare beim gemeinsamen Abendessen miteinander ins Gespräch kom-men, wobei der eine den anderen durchkreuzt. Der Abend wird mit einem Glas Wein begossen. Die Männer sind Berufskollegen oder Berufsfeinde. Die Frauen sind vor allem Ehefrauen, die Rollenverteilung Spieldauer: 96 Minuten ist festgelegt. Beim gemeinsamen Abendessen werden FSK: 16 Jahre Erschienen bei: Pandora Film Konflikte ausgefochten und es geht zur Sache, wenn es um Bemerkungen und spitze Anspielungen geht. Gutbürgerliche Verhältnisse werden vorgespielt. Walter nennt die Wohnung "Studen- Veröffentlichungsdatum: 29.06.2007 Bildformat: 1.78:1 (anamorph) Ton/Sprache: Dolby Digital 2.0, Deutsch Extras: Teamfilm, Trailer Kulturexpess - Unabhängiges Magazin 11 Kulturexpress - oberoende tidskrift - svenska HEARTBREAK HOTEL (SVERIGE 2006) En typisk COLIN NUTLEY film med HELENA BERGSTRÖM och MARIA LUNDKVIST Man skulle betrakta den i alla fall med humor. Bidrag av 28 juli 2007 Den temperamentfulla gynekologen Elisabet (HELENA BERGSTRÖM) och den spröda kvinnliga parkeringsvakten Gudrun (MARIA LUNDQVIST) möts på gatan. Medan Gudrun utövar sitt arbete, har Elisabet bråttom. Hon får ta konsekvenserna för en parkerad bil. Filmen handlar om att när man efter ett tjugoårigt äktenskap, om män och kvinnor som är över fyrtio år. Dansar hela natten, alltid nya flirt med en ny partner för att befordra det nya livet. Tillsamman kliver dessa väninnor med schvung mot livet efter uppbrottet från äktenskapet och mannens missnöje. En är skild, den andra är änkefru. Barnen är uppvuxna och utflyttade. Det ser ut som om de vill skaffa ett stycke ”Mallorca” i eget hem. Ett bättre medel mot svårmod. "HEARTBREAK HOTEL" är en typisk Colin Nutley-film. Det är verkligen kul att se Helena Bergström och Maria Rolf E. Maass Lundqvist i filmen. www.kulturexpress.info ISSN 1862-1996 Längd: 110 min Regi: Colin Nutley Manus: Colin Nutley Skådespelare Helena Bergström, Maria Lundqvist, Claes Månsson, Johan Rabaeus, Erica Braun, Niki Gunke-Stangertz, Marie Robertsson och Christoffer Svensson Stillbildsfoto: Tony Nutley © Sweetwater 2006