Wintersemester 1997/98 Dynamische Systeme I Aufzeichnungen, Folien und Programme (noch kein Vorlesungsskript!) Udo Backhaus Trajektorie eines angeregten harmonischen Pendels im dreidimensionale Zustandsraum INHALTSVERZEICHNIS ii Inhaltsverzeichnis 0 Anlagen 1 Lernziele 2 30. Oktober 1997: Einfuhrung iv vii 1 2.1 Vorlesung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2.2 U bung: Programm HarmonischeSchwingung1 . . . . . . . . . . . . . . . . 1 3 6. November 1997: Schwingungen eines Federpendels 3.1 Vorlesung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.1 Aufstellung der Bewegungsgleichung . 3.1.2 Qualitatives Verhalten der Losung . . . 3.2 Analytische Losung . . . . . . . . . . . . . . . 3.3 U bung: Programm HarmonischeSchwingung2 . 4 13. November 1997: Numerische Integration 4.1 Vorlesung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.1 Wiederholung . . . . . . . . . . . . . . 4.1.2 Experimentelle Prufung . . . . . . . . 4.1.3 Numerische Integration . . . . . . . . . 4.2 U bung: Programm HarmonischeSchwingung3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 20. November 1997: Numerische Integration und Grak 5.1 Vorlesung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.1.1 Wiederholung . . . . . . . . . . . . 5.2 Einfuhrung in die Grak-Programmierung 5.2.1 konventionell: Unit Graph . . . . . 6 4. Dezember 1997: Fortgeschrittene Grak 6.1 Wiederholung . . . . . . . . . . . . . 6.2 Programm HarmonischeSchwingung5 6.2.1 Units Kern und Modul . . . . 6.2.2 Das Programm . . . . . . . . 6.2.3 Hausaufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 11. Dezember 1997: weiter: Fortgeschrittene Grak 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wiederholung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Web-Dokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Programm HarmonischeSchwingung6 . . . . . . . . . . . . . Genauigkeit und Zeitbedarf bei der numerischen Integration Hausaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 18. Dezember 1997: Halbschritt-Verfahren, Reibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 3 4 5 6 7 7 7 8 8 10 11 11 11 12 12 13 13 13 13 13 13 14 14 14 15 15 16 17 8.1 Unterstutzungsangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 8.2 Halbschritt-Verfahren (z.T. Wiederholung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 8.3 Reibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 INHALTSVERZEICHNIS iii 8.4 U bung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 9 8. Januar 1998: Zweidim. Bewegung, Phasendiagramm 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 Wiederholung . . . . . . . . . . senkrechter Wurf . . . . . . . . Zweidimensionale Bewegungen . Phasendiagramme . . . . . . . . U bung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 21 21 22 23 25 10 15. Januar 1998: Schiefer Wurf mit Reibung und Wind 26 11 22. Januar 1998: Integration mit Bibliotheksroutinen 28 10.1 Schiefer Wurf (Verallgemeinerung von Wurf1) . . . . . . . . . . . . . . . . 26 10.2 Newtonsche Reibung und Wind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 11.1 11.2 11.3 11.4 Veralgemeinerung des Halbschritt-Verfahrens . Das Programm Wurf5 . . . . . . . . . . . . . . Bibliotheks-Integrationsroutinen . . . . . . . . U bung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 29. Januar 1998 Erzwungene Schwingungen 28 30 31 32 33 12.1 Wiederholung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 12.2 Anregung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 12.3 Hausaufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 13 5. Februar 1998 Analytische Losung und Zustandsraum 13.1 13.2 13.3 13.4 Analytische Losung . . . . . . . . . U bung . . . . . . . . . . . . . . . . Phasendiagramme und Attraktoren Chaotisches Verhalten . . . . . . . 14 12. Februar 1998 Fadenpendel 1 14.1 14.2 14.3 14.4 Wiederholung . . Nichtlinearitat . . Das Fadenpendel U bung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.1 15.2 15.3 15.4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wiederholung . . . . . . . . . Simulation des Fadenpendels . Experiment und Simulation . U bung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Liftkurs 9.-11. Marz 1998 17 14. April 1998: Klausur 1 . . . . . . . . . . . . 15 19. Februar Fadenpendel 2 . . . . . . . . 37 37 39 40 41 45 45 45 46 47 49 49 49 50 51 53 54 0 ANLAGEN 0 Anlagen iv 1. Programm HarmonischeSchwingung1: Schraubenfederpendel, Tabellenausgabe 2. Diskette: Borland Pascal 7.0 (Minimalversion) 3. Programm HarmonischeSchwingung2: Schraubenfederpendel, weitere Schleifenkonstruktionen, Pascal-Funktionen und -Prozeduren 4. Programm HarmonischeSchwingung3: Schraubenfederpendel, Parameterubergabe, numerische Integration mit Ganzschritt-Verfahren 5. Programm HarmonischeSchwingung3a: Ausgabe der Ergebnisse einer numerischen Integration "per Hand\ 6. Programm HarmonischeSchwingung4: Schraubenfederpendel, grasche Ausgabe mit Unit Graph 7. Programm Harmonische Schwingung5: Schraubenfederpendel, grasche Ausgabe mit Units Kern und Modul 8. Web-Dokumentation GrafNum { Teil 1 9. Programm HarmonischeSchwingung6: Schraubenfederpendel, automatische Dimensionierung, komfortable Eingabe, Achsenkreuz 10. Programm HarmonischeSchwingung7: Schraubenfederpendel, Halbschritt-Verfahren, Vorlaufzeit vor Grakausgabe 11. Programm Wurf1: senkrechter Wurf 12. Web-Dokumentation GrafNum { Teil 2 13. Programm HarmonischeSchwingung8: Schraubenfederpendel, gedampfte Schwingung 14. Programm HarmonischeSchwingung9: Schraubenfederpendel, Phasendiagramm 15. Programm Wurf2: schiefer Wurf ohne Reibung (nicht verteilt) 16. Programm Wurf3: schiefer Wurf mit Reibung 17. Programm Wurf4: schiefer Wurf mit Reibung Halbschrittverfahren 18. Programm Wurf5: schiefer Wurf mit Reibung Integration mit Bibliotheksroutinen 19. Folie 1: Verallgemeinerung des Halbschritt-Verfahrens 20. Programm Wurf6: schiefer Wurf mit Tischtennisball und Stahlkugel und mit Gegenwind 21. Programm Resonanz: Graphische Darstellung von absorbierender Amplitude A, elastischer Amplitude B , Schwingungsamplitude y0 und Phasenverschiebung ' der stationaren angeregten Schwingung (nicht verteilt) 0 ANLAGEN v 22. Folie 2: Amplituden der stationaren angeregten Schwingung 23. Programm HarmonischeSchwingung10: Schraubenfederpendel, Ort-Zeit-Diagramm von angeregten Schwingungen 24. Folie 3: Einschwingvorgang bei schwacher Dampfung 25. Programm HarmonischeSchwingung11: Schraubenfederpendel, Phasendiagramm von angeregten Schwingungen 26. Folie 4: Punktattraktoren 27. Folie 5: Grenzzyklen 28. Programm HarmonischeSchwingung12: Schraubenfederpendel, Ort-Zeit-Diagramm von angeregten Schwingungen, nichtlineare Ruckstellkraft 29. Programm HarmonischeSchwingung13: Schraubenfederpendel, Phasendiagramm von angeregten Schwingungen, nichtlineare Ruckstellkraft 30. Folie 6: Chaotischer Attraktor 31. Folie 7: Trajektorie im dreidimensionalen Zustandsraum 32. Programm HarmonischeSchwingung14: Schraubenfederpendel, dreidimensionales Phasendiagramm 33. Programm HarmonischeSchwingung15: Schraubenfederpendel, ultimative Version 34. Programm Pendel0: Fadenpendel: Auslenkung als Funktion der Zeit und Phasendiagramm (nicht verteilt) 35. Programm Pendel1: Fadenpendel: Auslenkung als Funktion der Zeit, Phasendiagramm und "Messung\ der Schwingungsdauer 36. Programm Pendel2: Fadenpendel: Verallgemeinerung von Pendel1: zusatzlich "Messung\ der Amplituden und Berucksichtigung moglicher U berschlage (nicht verteilt) 37. zum Liftkurs: (a) Abbildung durch Linsen: i. Programm Linse1 ii. Programm Linse2 iii. Programm Linse3 iv. Programm Linse4 v. Programm Linse5 (verteilt) (b) Programm Rahmen (verteilt) (c) senkrechter Wurf: i. Programm sWurf1 0 ANLAGEN ii. Programm sWurf2 iii. Programm sWurf3 iv. Programm sWurf4 38. Klausur 1 39. Klausur 1 mit Losung vi 1 LERNZIELE vii 1 Lernziele Die Teilnehmer sollen am Ende der Veranstaltung folgendes konnen: 1. Standard-Pascal: (a) . . . folgende Schlusselworter und ihre Bedeutung kennen: program, proce- dure, function, far, const, type, var, begin, end, for, to, do, while, repeat, until, case, if, then, else, array, in (b) . . . folgende Datentypen kennen: integer, LongInt, real, Char, boolean, String (c) . . . folgende Schleifenkonstruktionen kennen und anwenden: i. for-Schleife ii. while-Schleife iii. repeat . . . until-Schleife (d) . . . folgende Standard-Pascal-Funktionen kennen: Write, WriteLn, ReadLn, Chr, Ord, Round, sqr, sqrt, sin, cos, arctan, Inc, Dec (e) die Ergebnisse einer numerischen Berechnung als Tabelle ausgeben, (f) . . . kleine Programme zur Simulation einfacher Systeme schreiben, die die Ergebnisse in Tabellenform darstellen, (g) . . . zielgerichtete Abanderungen an einem vorgegebenen Programm durchfuhren, (h) . . . die Bestimmung von Nulldurchgangen und Maximalausschlagen einer numerischen Losung (zur Bestimmung von Dampfung und Schwingungsdauer) beschreiben. 2. Zusatzbibliotheken Kern und Modul: die Routinen dieser Bibliotheken bei der Programmierung numerischer Probleme und ihrer graschen Darstellung nutzen. Dazu gehoren insbesondere die folgenden Konstanten, Typen, Variablen, Prozeduren und Funktionen: (a) Konstanten: Dimension (b) Typen: Zustand, Zuwachs, AendTyp (c) Variablen: schwarz, ... weiss, xm, ym, farbig (d) Prozeduren: liesChar, liesString, liesInteger, liesReal, setzeTextmodus, setzeGrafikmodus, loescheBildschirm, setzeBildschirmausschnitt, dimensioniereBildschirm, zeichneGrafstring, setzePunkt, zeichneLinie, geheNach, zieheLinieNach, zeichneXAchse, zeichneYAchse, setze3dBildschirmausschnitt, dimensioniere3dBildschirm, berechnexy3dPlot, Ganzschritt, RungeKutta (e) Funktionen: Tastencode, 3. aus der Numerik: . xPlot, yPlot 1 LERNZIELE viii (a) . . . die Idee der numerischen Integration anhand eines Graphen und eines Fludiagrammes beschreiben, (b) . . . analytische und numerische Losungen miteinander vergleichen, (c) . . . das Halbschritt-Verfahren am konkreten Beispiel erlautern, (d) . . . beschreiben konnen, woran man Integrationsfehler bemerken und wie man sie verringern kann, (e) . . . die Bewegungsgleichungen einfacher Systeme in ein Dierentialgleichungssystem 1. Ordnung umwandeln, als Prozedur vom Typ AenTyp formulieren und mit den vorgegebenen numerischen Routinen Ganzschritt und RungeKutta integrieren konnen, (f) . . . Chancen und Risiken der Behandlung reibungsbehafteter Systeme durch Computersimulation nennen, 4. aus der Theorie dynamischer Systeme: (a) Ort, Geschwindigkeit und Beschleunigung einer harmonischen Schwingung als Funktion der Zeit angeben, (b) . . . die Bewegungsgleichung der (evtl. gedampften und angeregten) harmonischen Schwingung kennen und aufstellen, (c) am Beispiel der ungedampften harmonischen Schwingung das qualitative Verhalten der Losung aus der Bewegungsgleichung ablesen, (d) . . . die Bewegungsgleichung der (gedampften) harmonischen Schwingung mit einem naheliegenden Ansatz durch Einsetzen losen, (e) zwei Darstellungsarten der allgemeinen Losung der harmonischen Bewegungsgleichung (ohne Dampfung) kennen und ineinander umrechnen (f) die Losung der gedampften harmonischen Bewegungsgleichung fur gegebene Anfangswerte von Auslenkung und Geschwindigkeit angeben, (g) . . . den Ansatz zum Aunden einer stationaren Losung der Bewegungsgleichung einer angeregten Schwingung nennen, (h) . . . zeigen, da die Summe aus spezieller Losung der inhomogenen und allgemeiner Losung der homogenen Bewegungsgleichung wieder eine Losung der inhomogenen Gleichung ist, (i) . . . Denition und Bedeutung von Phasendiagrammen an Beispielen erlautern, (j) . . . den Zustandsraum eines Systems angeben und allgemeine Eigenschaften von Trajektorien nennen und begrunden, (k) . . . den Begri des Attraktors erlautern und Beispiele nennen, 5. aus der Experimentalphysik: (a) . . . 2. Newtonsches Gesetz (Grundgleichung der Mechanik) und Hookesches Gesetz kennen und anwenden, (b) . . . Thomsonsche Schwingungsformel (Abhangigkeit der Frequenz bzw. Schwingungsdauer von den Systemparametern bei Schraubenfeder- und Fadenpendel) kennen und anwenden, 1 LERNZIELE ix (c) . . . Experimente zur Demonstration und U berprufung dieser Gesetzmaigkeiten beschreiben, (d) . . . die Bewegungsgleichungen fur folgende Systeme ableiten: i. Schraubenfederpendel (mit und ohne Reibung, mit und ohne Anregung) ii. Fadenpendel (mit und ohne Reibung) iii. (schiefer, senkrechter) Wurf mit und ohne Reibung mit und ohne Wind (e) . . . die wesentlichen Eigenschaften harmonisch angeregter harmonischer Schwingungen nennen und Amplitude und Phasenverschiebung als Funktion der Zeit darstellen, (f) . . . die Denition des Widerstandsbeiwertes cW nennen, (g) . . . das Fadenpendel als Beipiel einer nichtharmonischen Schwingung diskutieren, (h) . . . die Bewegungsgleichung des Fadenpendels ableiten und aus ihr die Abhangigkeit der Schwingungsdauer von Erdbeschleunigung und Fadenlange gewinnen, 2 30. OKTOBER 1997: EINFU HRUNG 1 2 30. Oktober 1997: Einfuhrung 2.1 Vorlesung Teilnehmerliste Terminfrage U berblick { Denition dynamischer Systeme: Alle physikalischen Systeme sind dynamische Systeme. Das zukunftige Verhalten eines dynamischen Systems ist durch den momentanen Zustand festgelegt. Das Verhalten dynamischer Systeme wird durch (kontinuierliche) Dierentialgleichungen oder durch (diskrete) Dierenzengleichungen beschrieben. { Die Losungen der dynamischen Gleichungen sind manchmal analytisch, meist aber nur numerisch zu nden. { Bedeutung, analytische und numerische Losung von Dierentialgleichungen sollen gelernt werden. { Mandelbrotmenge { Vergleich zwischen Theorie und Experiment { Gegenuberstellung von regularem und chaotischem Verhalten Beispiele fur unvorhersagbares Verhalten (Demonstration) { Magnetpendel { Dreifachpendel konkreter Einstieg: Schraubenfederpendel (Freihand-Demonstration) { qualitatives Verhalten: nahezu periodischer Vorgang (Idealisierung ) harmonische Schwingung { halbquantitative Aussagen: Die Frequenz ist umso groer, je harter die Feder und je kleiner die Masse ist, unabhangig von der Amplitude und der Erdbeschleunigung { Hausaufgabe: Vorbereitung auf Bewegungsgleichung und deren Losung 2.2 U bung: Programm HarmonischeSchwingung1 Benutzt wird Turbo-Pascal 7.0. Es wird eine Diskette zusammengestellt, die eine Minimalversion von Turbo-Pascal und die in dieser Veranstaltung zusatzlich benutzten Modul enthalt. 2 30. OKTOBER 1997: EINFU HRUNG 2 kurzer Vergleich zwischen Compiler und Interpreter. Einfuhrung in Pascal anhand HarmonischeSchwingung1 { Schlusselworter program, const, var, begin, end, for, to, do. { Typen real, integer. { Funktionen und Prozeduren: WriteLn, sqr, sqrt, ReadLn, sin, cos, ReadLn. { for-Schleife Thomsonsche Schwingungsformel wird genannt: s !0 = D m Das Zeitverhalten von Auslenkung, Geschwindigkeit und Beschleunigung wird vorgegeben: x = x0 cos(!0t) v = ;x0!0 sin(!0t) a = ;x0!02 cos(!0t) Das Programm gibt elf Werte fur Zeit, Auslenkung, Geschwindigkeit und Beschleunigung in Tabellenform aus. 3 6. NOVEMBER 1997: SCHWINGUNGEN EINES FEDERPENDELS 3 3 6. November 1997: Schwingungen eines Federpendels 3.1 Vorlesung 3.1.1 Aufstellung der Bewegungsgleichung l0 ; l0 x ? @ ; @ ; @ ; @ ;@ lG ~ 6 y Ausgangspunkt bilden die Newtonsche Bewegungsgleichung F~ = m~a und das Hooksche Gesetz F = Dl Dabei bedeuten D die Federkonstante und l die Verlangerung der Feder, die durch die Kraft F hervorgerufen wird. Zwei Moglichkeiten der Wahl des Koordinatensystems: 1. linke Seite: Koordinate x, Ursprung an der Decke, Richtung nach unten F =) mx =) x =) x 0 ;D(x ; l0 ) + mg ;D(x ; l0 ) + mg = = = D (x ; l ; mg ) 0 m D D = ;mx mit x = x ; l0 ; mg D ; 0 0 2. rechte Seite: Koordinate y, Ursprung in der Gleichgewichtslage, Richtung nach oben =) my = D(lG ; y ; l0) ; mg my = ;Dy (wegen D(lG ; l0) = mg) In beiden Fallen ist also die folgende Dierentialgleichung zu losen: x(t) + kx(t) = 0 3 6. NOVEMBER 1997: SCHWINGUNGEN EINES FEDERPENDELS 4 3.1.2 Qualitatives Verhalten der Losung Benutzt wird: { x_ = Steigung der Kurve, { x = Krummung der Kurve: x < 0: Rechtskr ummung, x > 0: Linkskrummung. Die Anfangsbedingungen x0 = x(t = 0) und v0 = x_ (t = 0) mussen bekannt sein. Wenn x0 = 0 und v0 = 0, dann ist auch a0 = 0. Geschwindigkeit und damit auch Auslenkung bleiben Null. Wenn x0 = 0, aber v0 > 0 ist, dann wird im nachsten Moment die Auslenkung positiv sein. Damit wird aber die Beschleunigung negativ und damit die Geschwindigkeit kleiner. Leicht zu sehende Eigenschaften: { x > 0 =) Rechtskrummung, { x < 0 =) Linkskrummung, { die Kurve ist also immer zur Zeitachse hingekrummt. { Der Betrag der Krummung ist proportional zu jxj. { Es gibt also immer wieder Nulldurchgange. x t Nicht so leicht zu erkennen sind die folgenden Eigenschaften: { Der Abstand der Nulldurchgange ist immer gleich. { Die Hohe der Extremstellen ist immer gleich. Diese Aussagen gewinnt man folgendermaen: { Man lasse die Zeit in der umgekehrten Richtung laufen, "spule\ also "den Film zuruck\, d.h. dt ;! ;dt { Dann folgen 3 6. NOVEMBER 1997: SCHWINGUNGEN EINES FEDERPENDELS 5 v ;! ;v und a ;! a. { Die Dierentialgleichung bleibt also dieselbe. Das heit aber: Zu jedem Zeitpunkt, an dem v = 0 gilt, mu die Kurve (zeitlich) symmetrisch liegen. { Damit mussen alle Extrema gleich hoch sein und die Nulldurchgange denselben Abstand haben. Bei diesen Uberlegungen mu die Kurve schrittweise konstruiert werden: Aus jedem Zustand ergibt sich der "Folgezustand\. Wir werden sehen, da dies gerade die Idee der numerischen Integration ist. 3.2 Analytische Losung x(t) = ;kx(t) (1) Gesucht ist eine Funktion, die durch zweimalige Ableitung bis auf das Vorzeichen und einen (positiven) Faktor in sich selbst ubergeht. Sinus und Cosinus sind solche Funktionen tatsachlich sind es (im wesentlichen) die einzigen. Die Dierentialgleichung ist linear, d.h. die Funktion selbst und ihre Ableitungen kommen nur in der 1. Potenz vor. Das hat eine wichtige Konsequenz: Wenn zwei Funktionen f1 und f2 die Gleichung erfullen, dann tun es auch ihre Linearkombinationen: f1 + kf1 = 0 und f2 + kf2 = 0 =) af1 + bf2 + k(f1 + f2) = f1 + f2 + kf1 + kf2 = 0 Ansatz: =) =) =) x(t) x_ (t) x(t) x(t) = A sin(!0t) + B cos(!0t) = !0A cos(!0t) ; !0B sin(!0 t) = ;!02A sin(!0t) ; !02B cos(!0t) = ;!02x(t) Der Ansatz (2) ist also eine Losung der Dierentialgleichung (1), wenn gilt: !02 = k = D m (2) (3) (4) Die Bedeutung von !0 kann man sich folgendermaen klar machen: (5) 3 6. NOVEMBER 1997: SCHWINGUNGEN EINES FEDERPENDELS { t = t0 + 2! x(t) = x(t0) =) 0 6 { Der Zusammenhang zwischen Der Periodenlange T und der Eigenfrequenz !0 ist also gegeben durch: T = 2! 0 T = 2 D =) (6) Der Ansatz (2) stellt in Wirklichkeit die allgemeine Losung der Dierentialgleichung (1) dar! Die Losung eines konkreten Problems, bei dem die Anfangsbedingungen bekannt sind, erhalt man folgendermaen: x(t = 0) = x0 v(t = 0) = v0 =) rm ) =) ( B = x0 !0 = v0 x(t) = !v0 sin(!0t) + x0 cos(!0t) 0 (7) Diese analytische Losung ermoglicht es, im Gegensatz zum numerischen Verfahren, zu jedem Wert von t sofort, d.h. ohne Berechnung aller Zwischenzustande, Auslenkung, Geschwindigkeit und Beschleunigung zu berechnen. 3.3 U bung: Programm HarmonischeSchwingung2 uses Crt: ClrScr, ReadKey Weitere Schleifen-Konstruktionen: { while . . . do . . . { repeat . .. until . . . { Functionen und Prozeduren: function, procedure { Auorderung, das Hauptprogramm so kurz wie moglich zu halten. 4 13. NOVEMBER 1997: NUMERISCHE INTEGRATION 7 4 13. November 1997: Numerische Integration Verteilung von HarmSch2 4.1 Vorlesung 4.1.1 Wiederholung Das Verhalten des Schraubenfederpendels wird beschrieben durch die folgende Bewegungsgleichung: D x(t) x(t) = ; m (8) Diese Gleichung wird gelost durch { Allgemeine Losung: !0 = D m: Dieser allgemeine Ansatz ist erforderlich, um alle moglichen Anfangssituationen (z.B. x0 = 0 ^ v0 > 0 und x0 > 0 ^ v0 = 0) beschreiben zu konnen. { Spezielle Losung mit Anfangsbedingungen x(t = 0) = x0 und x_ (t = 0) = v0: x(t) = !v0 sin(!0t) + x0 cos(!0t) (9) 0 Diskussion: { Die Bewegung ist periodisch mit der Periodenlange rm T = 2 D : { Die Bewegung ist harmonisch { die Losung kann namlich auch so geschrieben werden: x(t) = X0 cos(!0t + ') Amplitude X0 und Phasenverschiebung ' lassen sich durch A und B ausdrucken (Beweis durch Anwendung des Additionstheorems fur den Cosinus: Hausaufgabe!, s. Gleichung (11)). { Die Schwingungsdauer ist unabhangig von der Amplitude und der Erdbeschleunigung. { Die Schwingungsdauer ist proportional zur Wurzel aus der Masse und umgekehrt proportional zur Wurzel aus der Federkonstanten. x(t) = A sin !0t + B cos !0 t s mit 4 13. NOVEMBER 1997: NUMERISCHE INTEGRATION 8 4.1.2 Experimentelle Prufung Das zeitliche Verhalten (9) des Federpendels ergab sich deduktiv aus folgenden Annahmen: 1. Newtonsche Bewegungsgleichung (allgemeine Voraussetzung), 2. Unabhangigkeit der Erdbeschleunigung vom Ort, 3. Hookeschem Gesetz. Das Ergebnis mu deshalb experimentell gepruft werden, um diese Voraussetzungen zu prufen. Experimentell konnen gepruft werden: { Die Unabhangigkeit der Schwingungsdauer von der Amplitude (mit Freihandversuch bereits geschehen). { Die Harmonizitat der Bewegung, z.B. durch Synchronisation der Bewegung mit der Projektion einer gleichformigen Kreisbewegung (wird weggelassen). { Die Abhangigkeit der Schwingungsdauer von der Masse: Vervierfachung der Masse fuhrt zur Verdopplung der Schwingungszeit. { Die Abhangigkeit der Schwingungsdauer von der Federharte: Halbierung der Federkonstanten (durch Aneinanderhangen zweier gleicher Federn (Begrundung?)) fuhrt zur Vergroerung der Schwingungsdauer um den Faktor 1.4. 4.1.3 Numerische Integration Die Idee wurde bereits bei der qualitativen Losung der Dierentialgleichung beschrieben. Grasch kann das Verfahren folgendermaen veranschaulicht werden: 4 13. NOVEMBER 1997: NUMERISCHE INTEGRATION 9 x x(t1) r x(t1) + v(t1 )t x(t1 + t) r r (x(t1 ) + v (t1 )t) + (a(t1 ) t)t x(t1) + v(t1 )t r r t1 t1 + t t1 + 2t t Algorithmisch kann es folgendermaen formuliert werden: 1. Zum Zeitpunkt t = 0:0 sind Auslenkung x und Geschwindigkeit v gegeben (Anfangsbedingungen). 2. Die zugehorige Beschleunigung a lat sich mit Hilfe der Bewegungsgleichung berechnen. 3. Erhohe t um t, und berechne die zugehorigen Werte von x und v gema x = x + v t v = v + at 4. Gehe zuruck nach 2. Und schlielich als Fludiagramm: Anfangsbedingungen: x = v0 v = v0 ?- Bewegungsgleichung: a = a(x v t) - x = x + vt v = v + at t = t + t 4 13. NOVEMBER 1997: NUMERISCHE INTEGRATION 4.2 U bung: Programm HarmonischeSchwingung3 10 Parameterubergabe: { call by value: function Auslenkung(t: real): real der Funktion wird lediglich ein aktueller Zahlenwert, evtl. eine Konstante, ubergeben. Die Variable t hat nur lokale G ultigkeit innerhalb der Funktion. Die ubergebende Variable oder eine Variable gleichen Namens auerhalb der Funktion bleiben unbeein!ut. { call by reference: procedure Ganzschritt(a: real var x, v, t: real) der Prozedur werden Variable x, y, z ubergeben, deren Wert die Prozedur verandern kann. Die Variablen konnen lokal (d.h. innerhalb der Prozedur) andere Namen haben als global. Numerische Integration mit Ganzschritt-Verfahren tabellarischer Vergleich zwischen analytischer und numerischer Losung Verteilung von HarmSch3 5 20. NOVEMBER 1997: NUMERISCHE INTEGRATION UND GRAFIK 11 5 20. November 1997: Numerische Integration und Grak 5.1 Vorlesung nachste Woche fallt wegen eines Kolloquiumsvortrages in Gottingen aus! heute nur "U bung\ 5.1.1 Wiederholung leicht abgeandertes Fludiagramm: Bewegungsgleichung: a = ;!02x Anfangsbedingungen: x = v0 v = v0 t = 0:0 - 6ja H HtH tmaxHH H ?nein ? Ausgabe x = x + v t v = v + at t = t + t Ende direkte Pascal-U bersetzung x:=x0 v:=v0 t:=0.0 t<=tMax while begin do a:=-Omega02*x WriteLn(...) x:=x+v*dt v:=v+a*dt t:=t+dt end Einfuhrung und Begrundung der Prozeduren berechneBeschleunigung und Ganzschritt Besprechung der Hausaufgabe: Fur den Fall D = 1 mN m = 1kg v0 = 0 x0 = 1:0 teile die erste Viertelperiode in 6 Integrationsschritte und berechne die numerische Losung von Hand ! 5 20. NOVEMBER 1997: NUMERISCHE INTEGRATION UND GRAFIK 12 Losung: t"s] 0.00 0.26 0.52 0.79 1.05 1.31 1.57 x"m] xNum"m] v"m/s] vNum"m/s] a"m/s2] aNum"m/s2] 1.00 1.00 0.00 0.00 -1.00 -1.00 0.97 1.00 -0.26 -0.26 -0.97 -1.00 0.87 0.93 -0.50 -0.52 -0.87 -0.93 0.71 0.79 -0.71 -0.77 -0.71 -0.79 0.50 0.59 -0.87 -0.98 -0.50 -0.59 0.26 0.34 -0.97 -1.13 -0.26 -0.34 -0.00 0.04 -1.00 -1.22 0.00 -0.04 5.2 Einfuhrung in die Grak-Programmierung 5.2.1 konventionell: Unit Graph zugehorige Befehle: { initGraph, closeGraph { Erlauterung des Aufbaus des Grak-Bildschirms { Umrechnung reale Koordinaten ;! Bildschirmkoordinaten { moveto { setColor, LineTo, OutTextXY { putPixel Erlauterung und Vorfuhrung von HarmSch4 Nachteile: { Au!osungsabhangigkeit { Vermischung phys. Probleme ! Programmierprobleme { schwierige Anpassung an andere Computersysteme und andere Dimensionierungen 6 4. DEZEMBER 1997: FORTGESCHRITTENE GRAFIK 13 6 4. Dezember 1997: Fortgeschrittene Grak 6.1 Wiederholung Programm Harmsch4 { Grundprobleme der Grakprogrammierung { Nachteile dieser Art von Programmierung (s.o.) 6.2 Programm HarmonischeSchwingung5 6.2.1 Units Kern und Modul Grundidee von Kern und Modul: Programme sollen weitgehend rechnerunabhangig geschrieben werden konnen und durch Verlagerung von einfachen und komplexen Grakroutinen in Bibliotheken weitgehend auf das physikalische Problem konzentriert bleiben konnen. Kern enthalt die rechner- und compilerabhangigen Routinen, Modul lediglich darauf aufbauende Routinen, die bereits (weitgehend) unabh angig von benutztem Rechner und Compiler sein sollten. benutzte Befehle: grundlegende Befehle aus Kern: { { { setzeGrafikmodus, setzeTextmodus, loescheBildschirm, xm, ym, Farben, zHoehe setzePunkt, zeichneLinie, zeichneGrafstring benutzte Befehle: aufbauende Befehle aus Modul: { { { { setzeBildschirmausschnitt dimensioniereBildschirm xPlot, yPlot geheNach, zieheLinieNach 6.2.2 Das Programm Vorteile: { weitgehend systemunabhangig, { Au!osungsunabhangigkeit ausfuhrlich untersucht { Auslagerung der Grakumrechnungen: setzeBildschirmausschnitt ausfuhrlich untersucht { Flexibilitat automatische Dimensionierung mit Extremwertbestimmung in Version 5 eingearbeitet. Soll in Version 6 ubernommen werden. 6.2.3 Hausaufgabe Schreibe die Version 5 des Programmes so um, da mit der analytisch berechneten Amplitude verglichen wird! 7 11. DEZEMBER 1997: WEITER: FORTGESCHRITTENE GRAFIK 14 7 11. Dezember 1997: weiter: Fortgeschrittene Grak 7.1 Wiederholung Wegen des Streiks in der letzten Woche etwas ausfuhrlicher als ublich. Erlauterung der wichtigsten neuen Variablen und Routinen anhand HarmSch5: { setzeGrafikmodus, setzeTextmodus { xm, ym, setzeBildschirmausschnitt, dimensioniereBildschirm { xPlot, yPlot, geheNach, zieheLinieNach, zeichneGrafstring Besprechung der HA { Ansatz: x(t) = X0 cos(!0t + ') = X0 cos ' cos !0t ; X0 sin ' sin !0t { Koezientenvergleich mit Gleichung (7) ergibt: v ) u 2 u X0 cos ' = x0 t 2 + v0 = ) X = x 0 v 0 ;X0 sin ' = !00 !02 (10) (11) 7.2 Web-Dokumentation Beim Verteilen Geld einsammeln: 5 DM { weitere 20 Seiten werden folgen. Hinweisen auf die einfuhrenden Beispielprogramme U bersichten { zu Kern: S. 13f, { zu Modul: S. 33f, { zu Kenr2: S. 28 gemeinsames Lesen der Grakinitialisierung: Die eigene Grakkarte mu gepruft werden. Besprechung der Funktion Tastencode, der zugehorigen Konstanten und der gegenseitigen Umwandlung von Bytes in Buchstaben und umgekehrt durch Chr() und Ord(). Beispiel: Abfrage der Alternative "(j/n)\: Taste:=Tastencode if Chr(Taste) in 'j','J'] then ... Routinen zum Zeichnen von Achsenkreuzen: zeichneXAchse, zeichneYAchse. Achtung: Der Bildschirm mu vorher dimensioniert sein! komfortable Eingaberoutinen liesInteger, liesReal, liesChar. Abbruch des Programmes mit Ctrl C. 7 11. DEZEMBER 1997: WEITER: FORTGESCHRITTENE GRAFIK 15 Abbildung 1: Dimensionierung mit der analytischen Losung bzw. mit dem tatsachlich berechneten Maximum durch HarmSch6 7.3 Programm HarmonischeSchwingung6 1. Dimensionierung mit der analytisch berechneten Amplitude. Wahrend des 1. Durchganges werden die Extremwerte berechnet. 2. Dimensionierung mit diesen Extremwerten, nachdem sie symmetrisch gemacht worden sind (damit die Achseneinteilung vernunftig ist!). Die Farben werden fur die beiden Durchgange verschieden gewahlt, die Farbe der vertikalen Achse entsprechend. Automatische Dimensionierung hat den Nachteil, da alle Kurven fast gleich aussehen. 7.4 Genauigkeit und Zeitbedarf bei der numerischen Integration Veranderungen an HarmSch6: { Das Aufschaukeln des Fehlers beobachten durch tMax = 30.0 { Verkleinerung der Integrationsschrittweite dt. Diese hat naturlich eine entsprechende Verlangerung der Rechenzeit zur Folge! Verbesserung des Integrationsverfahrens: { Einfuhrung eines Zwischenschrittes bei 2t : Die Auslenkung wird um die Halfte des Zeitintervalles propagiert: xNum:=xNum+0.5*vNum*dt 7 11. DEZEMBER 1997: WEITER: FORTGESCHRITTENE GRAFIK Abbildung 2: Aufschaukeln des Integrationsfehlers bei HarmSch6 dt=0.1 16 im Programm Mit dieser Auslenkung wird die neue Beschleunigung berechnet: aNum:=-Omega0*sqr(xNum) Mit dieser Beschleunigung wird die neue Geschwindigkeit berechnet: vNum:=vNum+aNum*dt Schlielich wird die Auslenkung mit dieser Geschwindigkeit erneut um die Halfte des Zeitintervalles propagiert: xNum:=xNum+0.5*vNum*dt Life\-Experimente am Bildschirm. Ergebnis: Die Genauigkeit wachst weit starker "als der zusatzliche Rechenaufwand! 7.5 Hausaufgaben Verandern Sie HarmSch6 so, da die Pendelschwingung erst nach einer Vorlaufzeit t0 aufgezeichnet wird! Schreiben Sie ein Programm, das den reibungsfreien senkrechten Wurf als Funktion der Zeit darstellt! 8 18. DEZEMBER 1997: HALBSCHRITT-VERFAHREN, REIBUNG 17 8 18. Dezember 1997: Halbschritt-Verfahren, Reibung 8.1 Unterstutzungsangebote Kopie der Pascal-Einfuhrung? Betonung: Das grundliche Nacharbeiten der Vorlesung und der Beispielprogramme ist unerlalich! Durchhalten: Die meisten erforderlichen Pascal-Techniken haben wir inzwischen besprochen { es sollte diesbezuglich also einfacher werden! bei Problemen mit den Programmen bzw. mit A nderungen an ihnen: Ausdruck abgeben, ich sehe ihn nach. Losungen der Hausaufgaben konnen abgegeben werden und werden dann nachgesehen. nach dem Semester evtl. 2-3 Tage Lift-Kurs 8.2 Halbschritt-Verfahren (z.T. Wiederholung) Umwandlung einer Dierentialgleichung 2. Ordnung in ein System von zwei Dierentialgleichungen 1. Ordnung: { x + f (x(t))x_ (t) + g(x(t)) = 0 { Durch Einfuhrung einer neuen Variablen vx(t) = x_ (t) wird daraus: x_ (t) = vx(t) = F1(x(t) vx(t)) v_ x(t) = ;f (x(t))vx(t) ; g(x(t)) = F2(x(t) vx(t)) (12) Ganzschritt-Verfahren x(t + t) = x(t) + F1(x(t) vx(t))t vx(t + t) = vx(t) + F2(x(t) vx(t))t t = t + t (13) 8 18. DEZEMBER 1997: HALBSCHRITT-VERFAHREN, REIBUNG Halbschritt-Verfahren hx = x(t) + F1(x(t) vx(t)) 2t hvx = vx(t) + F2(x(t) vx(t)) 2t x(t + t) = x(t) + F1(hx hvx )t vx(t + t) = vx(t) + F2(hx hvx )t t = t + t 18 (14) Beispiel: Schraubenfeder-Pendel { Bewegungsgleichung: x + !02x = 0 =) f (x(t)) = 0 g(x(t)) = !02x(t) =) F1(x vx) = vx F2(x vx) = ;!02x { Ganzschritt-Verfahren: x(t + t) = x(t) + vx(t)t vx(t + t) = vx(t) ; !02x(t)t t = t + t { Halbschritt-Verfahren: hx = x(t) + vx 2t hvx x(t + t) vx(t + t) t = = = = vx(t) ; !02x(t) 2t x(t) + hvx t vx(t) ; !02hxt t + t 8.3 Reibung Tatsachlich ist die Schwingung des Schraubenfederpendels gedampft. Ursache: eine zusatzliche Kraft, Reibungskraft, mit einer der Geschwindigkeit entgegengesetzten Richtung. Diese Kraft ist umso groer, je schneller die Bewegung ist. Nimmt man Proportionalitat zwischen Geschwindigkeit und Reibungskraft an, FR v (viskose oder Stokessche Reibung) (15) 8 18. DEZEMBER 1997: HALBSCHRITT-VERFAHREN, REIBUNG 19 andert sich die Bewegungsgleichung (1) in F = mx = ;Dx ; m vx =) x(t) + x_ (t) + !02x(t) = 0 (16) Um einen Losungsansatz zu nden, wird die Schwingung genauer experimentell untersucht (funktioniert nur bei starker Dampfung, z.B. in Wasser). Ergebnis: Der Quotient aufeinanderfolgender Amplituden ist immer gleich. Das ist ein Charakteristikum der Exponentialfunktion: e c(t+t) = e ct = const e ct Ansatz: x(t) = e ct (A sin(!t) + B cos(!t)) (17) ) x_ (t) = ;ce ct (A sin(!t) + B cos(!t)) + !e ct (A cos(!t) ; B sin(!t)) ) x(t) = c2e ct (A sin(!t) + B cos(!t)) ; c!e ct (A cos(!t) ; B sin(!t)) ;c!e ct (A cos(!t) ; B sin(!t)) ; ! 2 e ct (A sin(!t) + B cos(!t)) ; ; ; ; ; ; ; ; ; ; Einsetzen in die Bewegungsgleichung (16) ergibt eine Gleichung vom Typ a sin(!t) + b cos(!t) = 0 fur alle t: Das kann nur richtig sein, wenn beide Koezienten Null sind: Ac2 + 2c!B ; A!2 ; c A ; ! B + !02A = 0 Bc2 ; 2c!A ; B!2 ; c B + ! A + !02B = 0 Umordnen ergibt: A(c2 ; !2 ; c + !02) + B (2c! ; ! ) = 0 A(;2c! + ! ) + B (c2 ; !2 ; c + !02) = 0 Dieses Gleichungssystem fur A und B ist nur losbar, wenn die Koezientendeterminante Null ist: (c2 ; !2 ; c + !02)2 + (2c! ; ! )2 = 0 Also mussen beide Summanden einzeln Null sein. Daraus folgt aber: 2 c = 2 und !2 = !02 ; 4 Die Bewegungsgleichung (16) kann also mit dem Ansatz (17) tatsachlich erfullt werden, wenn s 2 2 c = 2 und !02 ; 4 > 0 und ! = !02 ; 4 (18) 8 18. DEZEMBER 1997: HALBSCHRITT-VERFAHREN, REIBUNG Mit x(t = 0) := x0 und x_ (t = 0) := v0 wird aus (17) x(t) = e ; 2t 2v + x 0 0 sin(!t) + x0 cos(!t) (19) ;! anum = ;!02xnum ; vnum Hier wird zum ersten Mal der Vorteil numerischer Integration deutlich: Analytisch macht die Berucksichtigung der Reibung eine vollig neue Losung erforderlich, numerisch mu lediglich ein additiver Zusatzterm eingefuhrt werden. Noch deutlicher wird das bei einer Reibungskraft, die quadratisch mit der Geschwindigkeit wachst: Die zugehorige Dierentialgleichung lat sich nicht mehr analytisch losen (obwohl das Pendelverhalten sehr ahnlich aussieht!), wahrend die numerische Losung ebenso einfach ist wie beim linearen Ansatz. 8.4 U bung 2! Numerisch ist die Reibung sehr viel einfacher zu berucksichtigen: anum = ;!02xnum 20 Fragen zum HarmSch6? Besprechung der Hausaufgabe: Einfuhrung einer Vorlaufzeit: am einfachsten durch zwei aufeinander folgende while-Schleifen. Bildschirm mu auf das neue Zeitintervall umdimensioniert werden. Verteilen und Besprechen von Harmsch7 A nderung von HarmSch7 zur Berucksichtigung der Reibung Hausaufgabe: Phasendiagramm (v = v(x)) { qualitative Vorhersage: Wie sieht es fur ungedampfte und gedampfte Schwingungen aus? { Programmierung 9 8. JANUAR 1998: ZWEIDIM. BEWEGUNG, PHASENDIAGRAMM 21 9 8. Januar 1998: Zweidim. Bewegung, Phasendiagramm 9.1 Wiederholung allgemein Schraubenfeder senkrechter Wurf Fges = F (x vx) Fges = ;Dx ; cvx Fges = ;mg ; cjvxjvx x = f (x vx) x = ;!02x ; vx x = ;g ; jvxjvx x_ = vx v_ x = f (x vx) x_ = vx v_x = ;!02x ; vx x_ = vx v_ x = ;g ; jvxjvx Vergleich zwischen analytischer und numerischer Losung: { analytische Losung: exakt ermoglicht direkte Berechnung des Zustandes zu jedem beliebigen Zeitpunkt nderungen am System im allgemeinen schwierig oder Auch nach kleinen A gar nicht zu berechnen Erinnerung: Die Einfuhrung eines Reibungstermes beim Federpendel macht eine vollig neue schwierige Berechnung erforderlich. { numerische Losung: numerische Fehler, deren Groe nicht leicht abzuschatzen ist Berechnung des Systemzustandes zu einem Zeitpunkt t erfordert die Berechnung aller Zwischenzustande. Anderungen am System erfordern im allgemeinen nur die A nderung weniger Zeilen in der numerischen Integrationsroutine Erinnerung: Einf uhrung des Reibungstermes (s.o.) 9.2 senkrechter Wurf Integration eines senkrechten Wurfes (nur andeutungsweise durchgefuhrt): { analytische Losung: x(t) = x0 + v0t ; g2 t2 ) x_ (t) = v0 ; gt (20) 9 8. JANUAR 1998: ZWEIDIM. BEWEGUNG, PHASENDIAGRAMM 22 { Damit konnen leicht Wurfhohe h und Wurfzeit tW berechnet und zur Dimensionierung verwendet werden: Wurfhohe: v = 0 ) t = vg0 Wurfzeit: x =) x0 + v0tW ; 2g t2W = 0 ) ) ) 2 2 2 h = x0 + vg0 ; 2vg0 = x0 + 2vg0 t2W ; 2gv0 tW ; 2gx0 = 0 v u u 2 v 0 tW = g + t vg0 + 2gx0 Verteilen und Besprechen von Wurf1 9.3 Zweidimensionale Bewegungen Verallgemeinerung des obigen Verfahrens auf Bewegungen in zwei (oder drei) Dimensionen: F~ges = F~ (~r~v) =) x = fx(x vx y vy ) y = fy (x vx y vy) =) x_ v_ x y_ v_ y = = = = vx fx(x vx y vy ) vy fy (x vx y vy) (21) Anwendung auf den schiefen Wurf: { Fur Luftreibung gilt in guter Naherung: Fr v 2 : { Die naheliegende Verallgemeinerung der obigen Gleichungen ist jedoch falsch: FRx F~R jF~Rj = m v 2 oder eleganter: * ~v x FRy ? =) FRx = ;jF~Rj cos = ;m v2 vx = ;m vvx v F~R = ;jF~Rj j~vvj = ;m v~v (22) 9 8. JANUAR 1998: ZWEIDIM. BEWEGUNG, PHASENDIAGRAMM Die Bewegungsgleichungen lauten also: x_ = vx q v_ x = ; vx2 + vy2vx v_ = vy q v_ y = ; vx2 + vy2vy 23 (23) 9.4 Phasendiagramme Besprechung der Hausaufgabe: { Bei einem Phasendiagramm wird die Geschwindigkeit uber der Auslenkung aufgetragen. { Punktweises Konstruieren fur den ungedampften Fall und v0 = 0: (Start mit Anfangsgeschwindigkeit) vx 4 5 p r r r 3 r r 1 x 2 1. Zu Beginn ist die Auslenkung maximal und die Geschwindigkeit Null. 2. Beim 1. Nulldurchgang ist die Auslenkung Null und die Geschwindigkeit negativ extremal. 3. Im unteren Umkehrpunkt ist die Auslenkung minimal und die Geschwindigkeit wieder Null. 4. Beim 2. Nulldurchgang ist die Auslenkung wieder Null und die Geschwindigkeit positiv extremal. 5. Ist beim Start die Geschwindigkeit positiv, dann beginnt das Diagramm an anderer Stelle, und es ergibt sich eine groere Trajektorie. { Vermutung: Die Trajektorie formt eine Ellipse. Beweis: x = x0 cos !t ^ vx = ;!x0 sin !t =) !2x2 + vx2 = !02x20 x2 + vx2 = 1 oder (24) x2 (!x )2 0 0 { Bei Berucksichtigung der Dampfung spiralt die Trajektorie in den Ursprung. Bedeutung von Phasendiagrammen: { Bei raumlich beschrankter Bewegung bleibt das Diagramm { anders als das x(t)-Diagramm { beschrankt. { Bei periodischen Bewegungen ergeben sich geschlossene Bahnkurven. { Bei periodischen Bewegungen reagiert das Phasendiagramm sehr sensibel auf numerische Ungenauigkeiten: Die Trajektorie schliet sich nicht, sondern spiralt u.U. nach innen oder auen. 9 8. JANUAR 1998: ZWEIDIM. BEWEGUNG, PHASENDIAGRAMM Abbildung 3: Phasendiagramm einer ungedampften harmonischen Schwingung, erzeugt mit Programm HarmSch9 Abbildung 4: Phasendiagramm einer gedampften harmonischen Schwingung, erzeugt mit Programm HarmSch9 24 9 8. JANUAR 1998: ZWEIDIM. BEWEGUNG, PHASENDIAGRAMM 25 Abbildung 5: Phasendiagramm einer ungedampften harmonischen Schwingung, erzeugt mit Programm HarmSch9, dt=0.15, tmax=300. Aufgrund von Integrationsfehlern scheint sich die Schwingung aufzuschaukeln. 9.5 U bung Losungen zum Pascal-Kurs zur Verfugung gestellt. Verteilung des 2. Teiles der GrafNum-Dokumentation Verteilung, Besprechung und Demonstration von HarmSch8 Besprechung der zum Zeichnen eines Phasendiagrammes erforderlichen A nderungen an Harmsch8. Verteilung und Demonstration von Harmsch9: { unterschiedliche Dampfungen { Demonstration der numerischen Fehler bei reibungsfreier Bewegung: Die Trajektorie durchlauft keine geschlossene Ellipse, sondern spiralt mehr oder weniger schnell nach auen. Die Schwingung scheint sich aufzuschaukeln (s. Abb. 5)! Hausaufgabe: Verallgemeinerung von Wurf1: 1. Zweidimensionale Bewegung: Bahnkurve des reibungsfreien schiefen Wurfes 2. Berucksichtigung der Reibung 3. Ersetzung des Ganzschritt-Verfahrens durch das Halbschritt-Verfahren, dabei evtl. die analytische Losung der reibungsfreien Bewegung mitzeichnen und zur Dimensionierung benutzen 10 15. JANUAR 1998: SCHIEFER WURF MIT REIBUNG UND WIND 26 10 15. Januar 1998: Schiefer Wurf mit Reibung und Wind 10.1 Schiefer Wurf (Verallgemeinerung von Wurf1) Die Erweiterungen des Programmes Wurf1 wurden sehr ausfuhrlich in Form einer U bung besprochen. 1. Verallgemeinerung: senkrechter Wurf ;! schiefer Wurf: 1. Umbenennung der Ortvariablen x in y (insbesondere in den Zeilen 15, 39, 40): x ! y vx ! vy 2. Hinzufugen der Horizontalbewegung (insbesondere in den Zeilen 40, 43): v0 ! v0y vx = const x = vxt 3. A nderung der Dimensionierung und der Achsenbefehle (Zeilen 43-47) 4. A nderung der Zeichenbefehle (Zeilen 60-62): (xPlot(t), yPlot(x)) ;! (xPlot(x), yPlot(y)) 2. Verallgemeinerung: Berucksichtigung der Reibung (Programm Wurf3): 1. ax = 0 2. ay = ;g ax = ; vvx ;! ay = ;g ; vvy 3. Verallgemeinerung: Halbschritt-Integrationsverfahren (Programm Wurf4): 1. Zusammenfassen der Integrationszeilen zu einer ;! procedure Ganzschritt(var xNum, vxNum, yNum, vyNum, t: real) procedure Halbschritt(var xNum, vxNum, yNum, vyNum, t: real) 2. entsprechende Denition einer Routine 10.2 Newtonsche Reibung und Wind Die Luftreibung kann man sich dadurch entstanden denken, da der sich bewegende Korper allen (ruhenden) Luftmolekulen, auf die er trit, dieselbe Geschwindigkeit erteilt, die er selbst hat (total unelastischer Sto). Als Gleichung: FR = ;p_ = ;mv_ = ; LV v_ = ; LAvt vt =) FR = ; LAv2 Dabei sind L die Dichte der Luft (bzw. allgemeiner des entsprechenden Stromungsmediums), A die Querschnitts!ache des sich bewegenden Korpers und v seine Geschwindigkeit (bzw. allgemeiner die Relativgeschwindigkeit zwischen Korper und Medium). 10 15. JANUAR 1998: SCHIEFER WURF MIT REIBUNG UND WIND 27 Tatsachlich wird der Korper, je nach Gestalt, nur mehr oder weniger der getroenen Molekule in Bewegung setzen. Das berucksichtigt man durch den sogenannten Widerstandsbeiwert cW . In Anlehnung an Newton schreibt man das Widerstandsgesetz deshalb: FR = c2W LAv2 (Newtonsche Reibung) (25) Typische cW -Werte sind (Stocker, S. 165): Korperform cW Fallschirm 1.33 Scheibe 1.1 Kugel 0.45 Personenauto 0.4 - 0.55 Sportauto 0.23 Trag!ugel 0.08 - 0.2 Herrscht keine Windstille, sondern ein Wind mit der Windgeschwindigkeit ~vW , dann ist der "Fahrtwind\, der fur die Reibung verantwortlich ist, nicht mehr ;~v, sondern ~vW ; ~v. Die Reibungskraft wird deshalb zu ~vF = ;~v ! ~vF = ~vW ; ~v FR = c2W LAj~vW ; ~vj(~vW ; ~v) (26) Der Widerstandskoezient in (22) mu also folgendermaen ersetzt werden: W FR = m v2 = c2W LAv2 =) = 2cm LA ! (27) Die Reibungsbeschleunigung ist also von der Masse des bewegten Korpers abhangig, und zwar ist sie umso groer, je kleiner die Masse ist! Erinnerung: Leichte Korper fallen langsamer als sonst gleiche schwerere Korper. Hausaufgabe: Erganzen Sie das Wurf-Programm so, da es 1. die Wurfbewegungen einer 5kg-Stahlkugel und eines Tischtennisballes simulieren kann, 2. Gegenwind einstellbarer Geschwindigkeit berucksichtigen kann. 11 22. JANUAR 1998: INTEGRATION MIT BIBLIOTHEKSROUTINEN 28 11 22. Januar 1998: Integration mit Bibliotheksroutinen 11.1 Veralgemeinerung des Halbschritt-Verfahrens Verallgemeinerung des Halbschrittverfahrens am Beispiel des schiefen Wurfes im Programm Wurf5. Die U bersicht zeigt Folie 1. 1. Verallgemeinerung: q v := vx2 + vy2 ax := ; vvx ay := ;g ; vvy xh := x + vx 2t vxh := vx + ax 2t yh := y + vy 2t vyh := vy + ay 2t v := ax := ay := x vx y vy := := := := q vx2h + vy2h ; vvxh ;g ; vvyh x + vxh t vx + axt y + vyh t vy + ay t 2. Verallgemeinerung: (z1 z2 z3 z4) := (x vx y vy) (w1 w2 w3 w4) := (x_ v_x y_ v_ y ) v w1 w2 w3 w4 zh1 zh2 zh3 q := z22 + z42 := z2 := ; vz2 := z4 := ;g ; vz4 := z1 + w1 2t := z2 + w2 2t := z3 + w3 2t 11 22. JANUAR 1998: INTEGRATION MIT BIBLIOTHEKSROUTINEN 29 zh4 := z4 + w4 2t q v w1 w2 w3 w4 := zh22 + zh24 := zh2 := ; vzh2 := zh4 := ;g ; vzh4 z1 z2 z3 z4 := := := := 3. Verallgemeinerung: { berechneZuwachs(z, var w): v w1 w2 w3 w4 z1 + w1t z2 + w2t z3 + w3t zz + w4t q := z22 + z42 := z2 := ; vz2 := z4 := ;g ; vz4 { Halbschritt(var z, var t) berechneZuwachs(z, w) for i:=1 to 4 do hi i berechneZuwachs(zh, w) i:=1 to 4 i i z := z + wi 2t for do z := z + wit 4. Verallgemeinerung: In Pascal konnen Vektoren (und Matrizen) durch eindimensionale (und zweidimensionale) Felder (Arrays) beschrieben werden, z.B. durch var var Vektor = Matrix = array array of 1..3] real 1..3,1..3] real of Auf die Elemente dieser Felder kann einzeln zugegrien werden, z.B. durch r:=Vektor1] r:=Matrix1,2] Die Felder konnen aber auch als Ganzes entsprechenden Variablen zugewiesen werden, z.B. durch Vektor1:=Vektor2 Matrix1:=Matrix2 Es konnen auch entsprechende Typen neu deklariert werden: type Vektor = array 1..3] of real type Matrix = array 1..3,1..3] of real var v: Vektor m: Matrix 11 22. JANUAR 1998: INTEGRATION MIT BIBLIOTHEKSROUTINEN 30 Mit diesen Moglichkeiten lassen sich die in der 3. Verallgemeinerung zusammengefaten Schritte leicht und elegant formulieren: type array of Zustand = 1..4] real Zuwachs = Zustand DiffGleichung(z: Zustand v: real procedure var begin var w: Zuwachs) far v:=sqrt(sqr(z2])+sqr(z4]) w1]:=z2] w2]:=-rho*v*z2] w3]:=z4] w4]:=-rho*v*z4] end procedure Halbschritt(f: integer delta: real var z: Zustand var t: real) var zh: Zustand w: Zuwachs deltah: real i: integer begin deltah:=0.5*delta DiffGleichung(z, w) i:=1 4 zhi]:=zi]+wi]*deltah DiffGleichung(zh, w) i:=1 4 zi]:=zi]+wi]*delta t:=t+delta for to do for end to do 5. Verallgemeinerung: Die Bewegungsgleichung wird der Integrationsroutine (Prozedur-) Parameter ubergeben: type AendType = procedure(z: Zustand var w: Zuwachs) procedure DiffGleichung(z: Zustand var w: Zuwachs) far procedure Halbschritt(f: integer delta: real var z: Zustand var t: real Dgl: AendType) 11.2 Das Programm Wurf5 Prozedur DiffGleichung (Z. 63) Prozedur Halbschritt (Z. 75) Im kommenden Abschnitt wird erlautert, da der eigentliche Integrationsaufruf in Zeile 112 durch die Bibliotheksroutinen Ganzschritt oder RungeKutta ersetzt werden kann. 11 22. JANUAR 1998: INTEGRATION MIT BIBLIOTHEKSROUTINEN 31 Abbildung 6: Typische Ausgabe des Programmes wurf6: 1) Stahlkugel, 2) Tennisball und 3) Tischtennisball mit v0 = 10 ms , = 45 und Gegenwind mit vW = 10 ms 11.3 Bibliotheks-Integrationsroutinen In Modul sind die folgenden Integrationsroutinen implementiert (Der Parameter tZ hat hauptsachlich "historische\ Bedeutung, mu aber immer mit ubergeben werden!): 0. const Dimension = 5 (* Bibl. S. 48 *) type Zustand = array 1..Dimension] of real type Zuwachs = Zustand (* Bibl. S. 57 *) type = AendType = procedure(z: Zustand w: Zuwachs) 1. Ganzschritt(f: integer delta: real var z: Zustand var t: real var tZ: LongInt Dgl: AendType) 2. RungeKutta(f: integer delta: real var z: Zustand var t: real var tZ: LongInt Dgl: AendType) 3. Obige Prozedur Halbschritt ist nicht implementiert, konnte aber leicht hinzugefugt werden. 11 22. JANUAR 1998: INTEGRATION MIT BIBLIOTHEKSROUTINEN 11.4 U bung 32 Besprechung der Hausaufgabe: Berucksichtigung von Wind im Programm Wurf5 Wer war erfolgreich? Schwierigkeiten? Verteilung und Besprechung von Wurf6: { Prozedur liesChar (Z. 56, Bibl. S. 16) { U bernahme vorgegebener Parameter durch die case-Anweisung (Z. 58) { Zur Zeichnung mehrerer Kurven in ein Bild wird die Grak mit der Prozedur sichereBildschirm (Bibl. S. 22) gespeichert (Z. 190) und evtl. mit der Prozedur rekonstruiereBildschirm (Bibl. S. 22) wieder auf den Bildschirm geholt (Z. 129). Die Entscheidung daruber fallt der Benutzer durch seinen Tastendruck (Z. 199). { Die Wurfhohe wird nun allgemeiner berechnet (Z. 93). Allerdings wird die Moglichkeit einer negativen Wurfhohe nicht berucksichtigt. { Die Dimensionierung (Z. 100) wird nun so vorgenommen, da beide Achsen denselben Mastab haben und damit der Abwurfwinkel richtig dargestellt wird. Die Moglichkeit eines Wurfes nach hinten ( > 90 ) wird in Zeilen 118 berucksichtigt. { Berucksichtigung des Windes in DiffGleichung (Z. 135), nachdem der "Gegenwind\ in "Wind\ umgewandelt wurde (Z. 84). Hausaufgabe: Gr undliches Durcharbeiten von Wurf6 12 29. JANUAR 1998 ERZWUNGENE SCHWINGUNGEN 33 12 29. Januar 1998 Erzwungene Schwingungen 12.1 Wiederholung Formulierung der Bewegungsgleichungen eines Systems in Form einer Prozedur vom Typ AendType numerische Integration mit den Prozeduren Ganzschritt, Halbschritt und RungeKutta: Die Parameterliste mu folgendermaen aufgebaut sein: (f, dt, z, t, tZ, Dgl). Dabei bedeuten: { f die Anzahl der Freiheitsgrade, d.h. die Anzahl der zu losenden Dierentialgleichungen, { dt die Integrationsschrittweite, { z den zu verandernden Systemzustand (eine Variable!), { t die Integrationszeit (eine Variable!), { tZ einen im Moment nicht benutzten LongInt-Zahler (eine Variable!), { Dgl den Namen der Prozedur, die die Bewegungsgleichungen enthalt. Sie mu vom Typ AendType = procedure(z: Zustand var w: Zuwachs) und als far deklariert sein. Besprechung von Wurf6: { Wer hat Fragen? { Erganzungen meinerseits: Bei der Dimensionierung gibt es zwei Besonderheiten: Z. 106 bzw. Z. 112 sorgen dafur, da beide Achsen denselben Mastab haben, Winkel also richtig dargestellt werden. Bei einem Wurf nach hinten (90 < < 270 ) ist die Wurfweite negativ. Das wird in Z. 119f berucksichtigt. Die Abstande der Achsmarkierungen werden auf glatte Werte gerundet (Z. 115). Inc(NrC) (Z. 130): NrC ist vom Typ Char! Die Beschriftung der Kurven (Z. 184) geschieht an der letzten berechneten (aber nicht mehr gezeichneten!) x-Position. weitere Simulationen mit Wurf6: { (Kanonen-) Kugel: 1. y0 = 1000 v0 = 1000 = 0 2. y0 = 1000 v0 = 1000 = 45 3. y0 = 1000 v0 = 1500 = 0 { Tischtennisball: 1. y0 = 2 v0 = 40 = ;3 2. y0 = 2 v0 = 40 = 45 3. y0 = 2 v0 = 40 = 40 12 29. JANUAR 1998 ERZWUNGENE SCHWINGUNGEN Abbildung 7: Kanonenkugel Abbildung 8: Tischtennisball 34 12 29. JANUAR 1998 ERZWUNGENE SCHWINGUNGEN 35 4. . . . (Optimierung des Wurfwinkels zur Erzielung der groten Wurfweite bei ca. = 29 ) Anregung zu experimentellen Untersuchungen: { Bestimmung des Reibungsgesetzes, { insbesondere Messung von cw -Werten bei bekannter Anfangsgeschwindigkeit oder { Messung der Anfangsgeschwindigkeit bei bekanntem cw 12.2 Anregung Man kann eine gedampfte Federschwingung entdampfen, z.B. indem man den Aufhangepunkt (Koordinate yA) periodisch auf- und abbewegt. Das kennt man aus Freihandexperimenten (z.B. beim Jojo). Genauer kann man es mit folgendem Aufbau untersuchen: p r p Dabei zeigen sich folgende Eigenschaften der erzwungenen Schwingung: { Nach einer Einschwingzeit schwingt das Pendel (naherungsweise) harmonisch mit der Frequenz der Anregung. { Die Schwingungsamplitude ist von der Anregungsfrequenz abhangig: Bei kleinen und groen Anregungsfrequenzen ist die Amplitude klein, in der Nahe der Eigenfrequenz des Pendels gro (Resonanz). 12 29. JANUAR 1998 ERZWUNGENE SCHWINGUNGEN 36 { Die erzwungene Schwingung weist eine Phasenverschiebung zur Anregung auf: Bei kleinen Anregungsfrequenzen schwingt sie etwa gleichphasig, bei groen etwa gegenphasig. Der U bergang geschieht in der Nahe der Resonanzfrequenz { umso schneller, je geringer die Dampfung ist. Die Bewegungsgleichung ist einfach aufzustellen: yA = yA0 cos $t my = ;Dy ; m vy ! my = ;D(y ; yA) ; m vy =) y = ;!02y ; vy + !02yA0 cos $t Diese Bewegungsgleichung ist explizit von der Zeit abhangig. Unsere Integrationsverfahren sind aber nur anwendbar bei Dierentialgleichungen, deren Koezienten nicht von der Zeit abhangen. Dieses Problem lat sich formal einfach durch Einfuhrung einer 3. Variablen bzw. eines 3. Freiheitsgrades beseitigen, z.B. der Phase der Anregung p = $t. Damit lat sich die Bewegungsgleichung schreiben als: y_ = vy v_ y = ;!02y ; vy + !02yA0 cos p p_ = $ (28) (29) Damit lat sich die angeregte Schwingung ebenso wie die gedampfte Schwingung untersuchen. Allerdings wird der Phasenraum dreidimensional (y y_ p) { mit weitreichenden Konsequenzen, wie wir noch sehen werden. Die Bewegungsgleichung (28) lat sich noch analytisch losen. Allerdings ist der Aufwand bereits ziemlich gro: 1. Die Beobachtung des Experimentes legt folgenden Ansatz fur den stationaren Fall nahe: Ansatz: y(t) = A($) sin $t + B ($) cos $t 2. Die Abhangigkeit der Amplituden A und B von der Anregungsfrequenz kann man bestimmen, indem man (wie fruher) den Ansatz in die Bewegungsgleichung einsetzt und die Koezienten von Sinus und von Kosinus Null setzt (Anregung fur zuhause!). 12.3 Hausaufgabe Erweiterung von HarmSch8 (y(t)-Diagramm) um Anregung Erweiterung von HarmSch9 (Phasendiagramm) um Anregung Experimentieren mit den Programmen und Verizierung der beobachteten Eigenschaften evtl.: analytische Losung der Bewegungsgleichung (28) 13 5. FEBRUAR 1998 ANALYTISCHE LOSUNG UND ZUSTANDSRAUM 37 Abbildung 9: elastische Amplitude A und absorbierende Amplitude B , berechnet mit Resonanz 13 5. Februar 1998 Analytische Losung und Zustandsraum 13.1 Analytische Losung Fortsetzung der letzten Vorlesung { analytische Losung der Bewegungsgleichung (28): 1. { Bewegungsgleichung: y + y_ + !02y = f cos $t (vgl. Gleichung (28)) { Ansatz: y = A sin $t + B cos $t y_ = $A cos $t ; $B sin $t y = ;$2A sin $t ; $2B cos $t { Einsetzen ergibt: sin $t(;$2A ; $B + !02A) + cos $t(;$2B + $A + !02B ; f ) = 0 ( 2 2 (!0 ; $ )A ; $B =0 =) A = !02 2 B =) $A + (!02 ; $2)B =f 2 2 =) !2 ;$$2 B + (!02 ; $2)B = f =) 0 (!02 ; $2)f 2 2 B = ( $)2 + (!02 ; $2)2 (antisymmetrisch in !0 ; $ )(30) $f 2 2 (symmetrisch in ! A = (31) 0 ;$ ) 2 2 2 2 ( $) + (!0 ; $ ) ; =) 13 5. FEBRUAR 1998 ANALYTISCHE LOSUNG UND ZUSTANDSRAUM 38 Abbildung 10: Schwingungsamplitude x0, berechnet mit Resonanz { Amplitude und Phasenverschiebung erhalt man durch Koezientenvergleich mit y = y0 cos($t + ') = y0 cos ' cos $t ; y0 sin ' sin $t ( =) y0 = ;y0 sin '=A ) y0 cos '=B p =) (32) f ( $)2 + (!02 ; $2) A2 + B 2 (30)=(31) q (33) A = $ (34) B $2 ; !02 oder besser (weil auch eine Phasenverschiebung von mehr als 90 richtig wiedergegeben wird): ' (32) B ; y0 tan '2 = 1 ;sincos = (35) ' A q (!02 ; $2) ; ( $)2 + (!02 ; $2) (36) = $ tan ' = ; { Anregung: Schreiben Sie ein Programm zur Darstellung der Amplituden A, B und y0 und der Phasenverschiebung ' als Funktion von !0 ! 2. Die allgemeine Losung der Bewegungsgleichung ist die Summe aus dieser speziellen Losung yi der inhomogenen Gleichung und der allgemeinen Losung yh der homogenen Gleichung (ohne Antrieb), die wir bereits kennen (19): 13 5. FEBRUAR 1998 ANALYTISCHE LOSUNG UND ZUSTANDSRAUM 39 Abbildung 11: Phasenverschiebung ', berechnet mit Resonanz =) y = yh + yi y + y_ + !o y = (yh + yi) + (y_h + y_i) + !02(yh + yi) = (yh + y_h + !02yh) + (yi + y_i + !02yi) = 0 + f cos $t 2 Der Einschwingvorgang ergibt sich dann als Superposition der gedampften Schwingung mit der Frequenz ! und der stationaren Schwingung mit der Frequenz $ der Anregung: y = yh0 e 2 t cos !t + yi0 cos($t + ') oder allgemeiner: y = e 2 t(a sin !t + b cos !t) + A sin $t + B cos $t (37) ; Bei schwach gedampfter Schwingung kann dieser Einschwingvorgang sehr lange dauern und ziemlich chaotisch aussehen (s. Abb. 12). Anregung: Bauen Sie die analytische Losung in unsere Simulationsprogramme ein! 13.2 U bung minimale Erweiterung von HarmSch8 um Anregung: { Erganzung der Bewegungsgleichung { OmegaA, OmegaAStr, yA0, yA0Str und die entsprechende Eingabe { OmegaA:=OmegaA*2.0*Pi { A nderung der Anzahl der Freiheitsgrade im Aufruf von RungeKutta 13 5. FEBRUAR 1998 ANALYTISCHE LOSUNG UND ZUSTANDSRAUM 40 Abbildung 12: Einschwingvorgang bei schwach gedampftem Pendel (harmsc10: x0 = 1 v0 = 0 = 0:05 yA0 = 0:2 $ = 0:2 tmax = 200) Simulationen zur Darstellung der Resonanz mit harmSc10: y0 = 1 v0 = 0 vW = 0 = 0:2 yA0 = 0:2 OmegaA = 0:14 0:15 : : :. Die Resonanzfrequenz liegt bei $ = 1 =) fA = 21 0:159. entsprechende Erweiterung von HarmSch9 um Anregung und Simulationen mit HarmSc11 zur Demonstration des Einschwingvorganges: y0 = 1 v0 = 0 = 0:5 : : : 0:01 yA0 = 0:1 fA = 0:2 tmax = 300 13.3 Phasendiagramme und Attraktoren Oensichtlich sind in vielen Fallen Phasendiagramme besser als Ort-Zeit-Diagramme geeignet, eine U bersicht uber das (Langzeit-) Systemverhalten zu gewinnen. Tatsachlich werden wir bei der Untersuchung der komplexen Verhaltensmuster nichtlinearer Systeme fast ausschlielich Phasendiagramme benutzen. Deshalb hier zunachst einige grundsatzliche Bemerkungen dazu: Die Trajektorien sind zusammenhangende Kurven. Das ist klar: Es wird vorausgesetzt, da die Zeit kontinuierlich verlauft und die Ortskoordinaten stetige (sogar zweimal dierenzierbare) Funktionen der Zeit sind. Die Bahnen (Trajektorien) im Phasenraum konnen sich nicht schneiden. Ein Schnittpunkt wurde ja bedeuten, da ein und derselbe Anfangszustand zu zwei verschiedenen Verhaltensweisen des Systems fuhren wurde. Der Phasenraum wird aber gerade von den Systemvariablen (Freiheitsgraden) des Systems aufgespannt, die das System vollstandig beschreiben, die also eine eindeutige Vorhersage ermoglichen. Deshalb sind bei Systemen mit nur zwei Freiheitsgraden nur drei verschiedene Langzeitverhaltensweisen moglich: 13 5. FEBRUAR 1998 ANALYTISCHE LOSUNG UND ZUSTANDSRAUM 41 Abbildung 13: Punktattraktor (harmsc11: x0 = 0 v0 = 0:4 = 0:1 yA0 = 0:2 $ = 0:2 tmax = 300) 1. Das System kommt zur Ruhe (genauer: ins Gleichgewicht!): Alle Freiheitsgrade nehmen konstante Werte an, die Trajektorie zieht sich im Phasenraum auf einen Punkt zusammen (s. Abb. 13). 2. Das System divergiert: Mindestens ein Freiheitsgrad des Systems strebt gegen unendlich. Die Trajektorie lauft wieder gegen einen Punkt { namlich gegen 1 (s. Abb. 14). 3. Das System nimmt ein stationares Verhalten an: Alle Freiheitsgrade variieren periodisch, und die Trajektorie im Phasenraum wird zu einer (einfach) geschlossenen Kurve (s. Abb. 15). Da das Systemverhalten von dieser Grenzgur im Phasenraum geradezu angezogen wird, nennt man diese Gestalt einen Attraktor. Fur Systeme mit zwei Freiheitsgraden gibt es nur zwei mogliche Arten von Attraktoren: Punktattraktor (incl. 1-Attraktor) und Grenzzyklus! Das Phasendiagramm des Einschwingvorganges einer erzwungenen Schwingung scheint viele Schnittpunkte zu haben (s. Abb. 16). Das ist allerdings eine Tauschung: Der Phasenraum ist in Wirklichkeit dreidimensional, und das Diagramm zeigt nur eine Projektion auf die Ebene p = const (s. Abb. 17): Die Zustande mit gleichen Werten fur Auslenkung und Geschwindigkeit unterscheiden sich im zugehorigen Wert der Anregungsphase. Hausaufgabe: Lesen Sie in der Bibliotheksdokumentation den Abschnitt uber Kurven im Raum durch und schreiben Sie ein entsprechendes Programm zur dreidimensionalen Darstellung der Trajektorien im Zustandsraum! 13.4 Chaotisches Verhalten 1. Einblick in chaotische Schwingungen durch Einfuhrung einer Nichtlinearitat: 13 5. FEBRUAR 1998 ANALYTISCHE LOSUNG UND ZUSTANDSRAUM Abbildung 14: 1-Attraktor (harmsc11: x0 = 0 v0 = 0:4 = ;0:01 yA0 = 0:2 $ = 0:2 tmax = 300) Abbildung 15: Grenzzyklus (harmsc11: x0 = 0 v0 = 0:4 = 0:9 yA0 = 0:2 $ = 0:2 tmax = 300) 42 13 5. FEBRUAR 1998 ANALYTISCHE LOSUNG UND ZUSTANDSRAUM Abbildung 16: Einschwingvorgang im Phasenraum (harmsc11: x0 = 0 v0 = 0:4 = 0:07 yA0 = 0:15 $ = 0:2 tmax = 500) Abbildung 17: Dreidimensionale Darstellung der Trajektorie im Phasenraum (harmsc14: x0 = 1 v0 = 0 = 0:2 yA0 = 0:2 $ = 0:2 tmax = 50) 43 13 5. FEBRUAR 1998 ANALYTISCHE LOSUNG UND ZUSTANDSRAUM Abbildung 18: chaotisches Verhalten bei nichtlinearer Ruckstellkraft (harmsc13: x0 = 1 v0 = 0 = 0:01 yA0 = 0:2 $ = 0:025 tmax = 1000) -Omega02*z1] ;! -Omega02*z1]*abs(z1]) Chaos entsteht z.B. in HarmSc13 bei folgenden Parametern (s. Abb. 18): y0 = 1 v0 = 0 = 0:01 yA0 = 0:2 $A = 0:025 Der U bergang kann verfolgt werden z.B. bei Verringerung der Reibung ( = 0:5 0:1 0:07 0:03 0:025 0:020 : : : 0:001) oder bei Vergroerung der Anregungsamplitude. 44 14 12. FEBRUAR 1998 FADENPENDEL 1 45 14 12. Februar 1998 Fadenpendel 1 14.1 Wiederholung Zustandsraum: { Der Phasenraum wird aufgespannt von den Orts- und Geschwindigkeitskoor- dinaten des Systems. { Der Zustansraum wird von der kleinsten Zahl von Variablen des Systems aufgespannt, da ein Punkt in diesem Raum den Zustand des Systems eindeutig bestimmt in dem Sinne, da das zukunftige (und vergangene) Verhalten des Systems eindeutig vorhergesagt werden kann. { Die Anzahl der Dimensionen des Zustandsraumes nennt man auch die Anzahl der Freiheitsgrade des Systems. { Wie wir sahen, stimmen Phasenraum und Zustandsraum manchmal uberein, aber nicht immer. Eigenschaften von Trajektorien: { Die Bewegung des Systemszustandes auf einer Trajektorie beschreibt die zeit- liche Entwicklung des Systems. { Trajektorien sind stetige (sogar stetig dierenzierbare) Kurven. { Trajektorien konnen sich nicht schneiden. (D.i. eine Moglichkeit zu prufen, ob der gewahlte Raum genugend Dimensionen hat!) { Systeme mit zwei Freiheitsgeraden haben nur zwei mogliche Langzeitverhalten: Punktattraktor und Grenzzyklus. Einfuhrung von Nichtlinearitat in die Bewegungsgleichung des Schraubenfederpendels . . . { . . . kann motiviert werden durch "Federn\, deren Harte von der Dehnung abhangt, z.B. Gummibander, { . . . fuhrt zu "unubersichtlichen\ Bewegungsformen, die { schlielich die Frage nach der Stabilitat und der Ordnung in diesen Bewegungsformen aufwirft. (Harmsc13 fuhrt mit den voreingestellten Parametern und Anfangsbedingungen (s. Abb.18) nach ca. 10000 Sekunden in eine stationare periodische Bewegung! ) 14.2 Nichtlinearitat Harmonische Schwingungen bilden in Natur und Technik einen seltenen Idealfall: Sie treten nur auf bei linearem Kraftgesetz, wenn also die rucktreibende Kraft proportional zur Auslenkung ist. Drei Argumente gibt es dafur, sich trotzdem mit ihnen zu befassen: 1. Die analytische Untersuchung ist nur bei linearem Kraftgesetz moglich. 14 12. FEBRUAR 1998 FADENPENDEL 1 46 2. Bei kleinen Auslenkungen ist das Kraftgesetz haug linear (1. Glied der TaylorEntwicklung!). 3. Beliebige periodische Bewegungen lassen sich darstellen als U berlagerung periodischer Schwingungen (Fourierentwicklung ). Eine oensichtliche Folge der Nichtlinearitat ist die Abhangigkeit der Schwingungsdauer von der Amplitude ! Z.B. wird das Pendel bei quadratischem Kraftgesetz bei kleinen Amplituden schwacher in die Gleichgewichtslage zuruckgezogen als das lineare Pendel, bei groen Amplituden viel starker. (Simulation mit HarmSc12: y0 = 0:1 0:5 1:0 1:35 3 v0 = 0 = 0:1 yA0 = 0 tmax = 50) Das Entstehen des chaotischen Verhaltens lat sich qualitativ relativ einfach verstehen: { Die Einfuhrung der Nichtlinearitat hat zur Folge, da die Frequenz der Eigenschwingung des Pendels von der Amplitude abhangt: sehr groe Frequenz bei groen Amplituden, immer kleiner werdende Frequenz bei abnehmender Amplitude. { Diese Veranderung der Eigenfrequenz kann zur Folge haben, da sich keine feste Phasenbeziehung zwischen Schwingung und Anregung einstellen kann. 14.3 Das Fadenpendel Freihandexperimente am Fadenpendel: 1. Unabhangigkeit der Frequenz von der (kleinen!) Amplitude, 2. Abhangigkeit der Frequenz f von der Fadenlange l: (a) je groer l, desto kleiner f , (b) Vervierfachung von l fuhrt zu Halbierung von f : s f 1l 3. Beobachtung der Abhangigkeit der Schwingungsdauer von der Amplitude mit Fadenpendel und Stoppuhr, Ableitung der Bewegungsgleichung: { Da der Pendelkorper nur in tangentialer Richtung beschleunigt werden kann, mu auch die resultierende Kraft Fs tangential gerichtet sein. Auf den Korper wirkt die Gewichtskraft Fg . Der Aufhangepunkt zieht den Korper (mit Hilfe des Fadens) in Richtung Zentrum. Andere Korper wirken nicht auf das Pendel ein. Die Fadenkraft FF mu also so gro sein, da sich als Vektorsumme Fg + FF eine Kraft in Bahnrichtung ergibt: 14 12. FEBRUAR 1998 FADENPENDEL 1 47 r l F~F x F~s F~ g { Damit ergibt sich die Bewegungsgleichung: ms = Fg sin =) ml = mg sin (38) =) = gl sin { Die Sinusfunktion hat die folgende (Taylor-) Reihenentwicklung, wenn man den Winkel im Bogenma ausdruckt: 2n+1 3 5 X sin = (;1)n (2n + 1)! = ; 3! + 5! ; + : : : n=0 1 { Nur fur sehr kleine Winkel (dann konnen die hoheren Potenzen von ver- nachlassigt werden) geht (38) in die Bewegungsgleichung einer harmonischen Schwingung uber: rg 2 1 =) = !0 mit !0 = l (39) { Eigenschaften der harmonischen Naherung: 1. Die Schwingungsdauer hangt nicht von der Amplitude und nicht von der Masse ab. p 2. Die Schwingungsdauer ist qumso groer, je groer l ist ( l), und umso kleiner, je groer g ist ( 1g ). { Da der Sinus des Winkels langsamer wachst als der Winkel selbst, wird die Schwingungsdauer mit zunehmender Amplitude groer werden. { Anschaulich ist klar, da die Schwingungsdauer sogar gegen 1 streben wird, wenn die Amplitude gegen 180 geht. 14.4 U bung analytische Losung des angeregten Schraubenfederpendels 14 12. FEBRUAR 1998 FADENPENDEL 1 48 { Die vollstandige Losung lautete (s. 37): y(t) = e 2 t(a sin !t + b cos !t) + A sin $t + B cos $t: ; { Die Konstanten A und B sind bereits eindeutig bestimmt (s. (30) und (31)). Die Konstanten a und b ergeben sich aus den Anfangsbedingungen: y(t = 0) = y0 = b + B y_ (t = 0) = v0 = ; 2 b + !a + $A =) =) b = y0 ; B a = !1 (v0 + 2 b ; $A) Erzeugung einer dreidimensionalen Trajektorie (s. Dokumentation S. 31f): { Zunachst mu angegeben werden, wie gro der "Zeichenraum\ sein soll: setze3dBildschirmausschnitt (400, 400, 400, xm div 2, ym div 2-50) (in diesem Fall 400*400*400 Pixel) und wo der Mittelpunkt der Projektion auf dem Bildschirm liegen soll. { Dann mu der Zeichenraum dimensioniert (in drei Richtungen: Die erste wird nach rechts, die zweite nach hinten, die dritte nach oben aufgetragen!) und angegeben werden, wie er gedreht werden soll, bevor er parallel auf den Bildschirm projiziert wird: dimensioniere3dBildschirm (xmin, xmax, 0.0, OmegaA*tMax, -vMax, vMax, -40.0, -30.0) (Hier soll zunachst um die Hochachse um 1 = ;40 (im Uhrzeigersinn!), dann um die Rechtsachse um 2 = ;30 gedreht werden.) { "Experimentelle\ Beobachtung des Ein!usses der beiden Winkelparameter: 1 = 0 und 2 = 0 : Phasendiagramm 1 = ;90 und 2 = 0 : Geschwindigkeit als Funktion der Zeit 1 = 0 und 2 = ;90 : Phase als Funktion\ der Auslenkung " { Bevor nun ein Punkt (z1], z3], z2]) auf den Bildschirm gezeichnet werden kann, mussen die Bildschirmkoordinaten ((x3d, y3d) seiner Projektion berechnet werden: berechnexy3dPlot(z1], z3], z2], x3d, y3d) { Oft kann man sich die Lage einer Kurve im Raum besser vorstellen, wenn man die Projektion auf eine oder zwei der Koordinatenebenen mitzeichnet. Diese Projektionen sind einfach zu berechnen, indem eine der Koordinaten Null gesetzt wird, z.B.: berechnexy3dPlot(0.0, z3], z2], x3d, y3d) { Im Programm HarmSc14 wird die Trajektorie des Schraubenfederpendels entsprechend dargestellt. 15 19. FEBRUAR FADENPENDEL 2 49 15 19. Februar Fadenpendel 2 15.1 Wiederholung Rolle der Nichtlinearitat Beispiele anharmonischer Schwingungen Bewegungsgleichung des Fadenpendels ohne Reibung 15.2 Simulation des Fadenpendels Algorithmus der Bewegungsgleichung: { Erweiterung der Bewegungsgleichung um Reibung: ms = Fg sin ; ks_ k =) s = gl sin ; _ mit = m { Die Bewegungsgleichung kann ganz einfach in die erforderliche Form gebracht werden ((z1 z2) = ( _ ): z_1 = z2 z_2 = ;!02 sin z1 ; z2 mit !02 = gl { Ein- und Ausgabe des Ausschlages und der Winkelgeschwindigkeit sollten in Grad (bzw. Grad/s) geschehen. Da das Programm jedoch im Bogenma rechnet, mussen die entsprechenden Groen direkt nach der Eingabe bzw. vor der Ausgabe entsprechend umgerechnet werden. Dazu dient die folgende Konstante: const Grad = Pi/180.0 { Die Dimensionierung geschieht mit der zugehorigen harmonischen Schwingung. Messung der Schwingungsdauer des Fadenpendels in der Simulation { "Gemessen\ wird jeweils die Zeit ti, zu der die Auslenkung das Vorzeichen von positiv nach negativ andert. Dazu mu man sich den jeweils vorhergehenden Wert ti 1 der Auslenkung merken. { Die "gemessene\ Periode ist dann die Dierenz zweier aufeinanderfolgender solcher Nulldurchgangszeiten (T = ti ; ti 1). Dazu mu man sich jeweils die vorhergehende Durchgangszeit merken. { konkrete Umsetzung in Pendel1: ; ; if z1]<0.0 then if yl>0.0 then (* Nulldurchgang nach unten? *) begin (* bereits ein Nulldurchgang gespeichert? *) 15 19. FEBRUAR FADENPENDEL 2 50 if tl>0.0 then begin Periode:=t-tl end tl:=t (* Speicherung der Nulldurchgangszeit *) end yl:=z1] { Ausgegeben wird das Verhaltnis dieser Periode zur Periode Tharm der zugehorigen harmonischen Schwingung: T = 2 T Tharm !0 konkret in Pendel1: (* Ausgabe von T/T(harmonisch): *) wandleZahlInString(Periode*Omega/2.0/Pi, 1.3, sPeriode) zeichneGrafstring(0, yG, sPeriode, weiss) yG:=yG+zHoehe (* n achste Ausgabe um zHoehe tiefer*) 15.3 Experiment und Simulation Abhangigkeit der Schwingungsdauer von der Erdbeschleunigung g: Die Schwingungsebene des Pendels wird um den Winkel gegen die Vertikale geneigt. Dadurch wirkt in der Schwingungsebene nur eine Komponente der Schwerkraft, namlich g cos . Da gema (38) fur die Schwingungsdauer T 1g ist, sollte man hier erwarten: 1 T pcos Folgende Meergebnisse wurden erhalten: p T 0 655ms 2 T0 T p cos 30 699ms 0.937 0.931 45 782ms 0.838 0.841 Abhangigkeit der Schwingungsdauer von der Amplitude: Gemessen und simuliert wuden folgende Werte: 15 19. FEBRUAR FADENPENDEL 2 T 2 0 655ms 10 657ms 20 659ms 30 666ms 40 675ms 50 684ms 60 699ms 70 717ms 80 738ms 90 760ms 100 793ms 110 835ms 120 873ms 130 938ms 140 1020ms 51 T T0 (gemessen) T T0 (simuliert) 1.003 1.006 1.017 1.031 1.044 1.067 1.095 1.127 1.160 1.211 1.275 1.333 1.432 1.557 1.002 1.008 1.017 1.031 1.050 1.073 1.102 1.137 1.180 1.232 1.295 1.373 1.470 1.595 Messung der Dampfung: Gemessen wird die Abnahme der Schwingungsamplituden. Anschlieend wird versucht, durch Einstellung des Dampfungsparameters in der Simulation dieselbe Abnahme zu erreichen. Gemessen wurden bisher folgende Abnahmen: 1. 90 ! 80 ! 74 (das entspricht etwa = 0:08) 2. Abnahme der Amplitude von 50 auf 40 in 14 Perioden (das entspricht etwa = 0:015). 15.4 U bung Besprechung von HarmSc15 { Hauptprogramm: Information (Z. 378, Z. 30-55) verschiedene Formen der Ausgabe (Z. 382-387) { Eingabe: Variable Anregung (Z. 73) Eingabe der Anregungsfrequenz $ als Vielfaches von !0 (Z. 76) Integrationsschrittweite als Teil der Periode, so da eine typische Systemzeit als Richtschnur dient (Z. 80) anzuzeigende Zeit als Vielfaches der Anregungsperiode (Z. 84) 15 19. FEBRUAR FADENPENDEL 2 52 gewunschte Art der Ausgabe (Z. 87) gewunschtes Integrationsverfahren (Z. 98) { analytische Losung der harmonischen Schwingung: Nenner (Z. 128) A B (Z. 129f) b a (Z. 132f) Funktionen analAuslenkung, analGeschwindigkeit (Z. 173) Dimensionierung mit Hilfe der harmonischen Losung (Z. 135-148) { Vergleichsausgabe: setzedPunkt for i:=1 to 3 ... case i of (Z. 252) Besprechung von Pendel1 { analytische Losung der harmonischen Schwingungsgleichung als Funktionen (Z. 67 und Z. 74) { Bewegungsgleichung (Z. 86) { procedure Ausgabe wird nicht mehr gebraucht (Z. 89-116) { Messung der Periode: Variablen yl, tl zur Speicherung der vorhergehenden Werte Variable yG fur die Zeile der Ausgabe Variable sPeriode, String zur Ausgabe der Periode Registrierung des Nulldurchganges (Z. 144-159) Erweiterung von Pendel1 um die Messung der Amplituden: yll:=yl yl:=z1] RungeKutta(2, dt, z, t, tZ, Bewegungsgleichung) if (yl>yll) and (yl>z1]) then begin wandleZahlInString(yl/lAmplitude, 1.3, sAmplitude) zeichneGrafstring(xm-6*zBreite, yAmpl, sAmplitude, weiss) lAmplitude:=yl yAmpl:=yAmpl+zHoehe end Ich wunsche schone Semesterferien! 1998 16 LIFTKURS 9.-11. MARZ 53 16 Liftkurs 9.-11. Marz 1998 Es wurden folgende Aufgaben gestellt und an den Rechnern des Hardware-Praktikums weitgehend selbstandig gelost, nachdem zunachst die Software installiert und das Erstellen von Fludiagrammen geubt worden war: 1. Abbildung durch Linsen (a) Schreiben Sie ein Programm, das bei fester (d.h. als Konstante eingesetzter) Brennweite zu einer eingegebenen Gegenstandsweite einmalig die zugehorige Bildweite ausgibt! (Linse1) (b) A ndern Sie das Programm so ab, da es eine wiederholte Eingabe einer Gegenstandsweite ermoglicht. Abbrechen soll das Programm bei der Eingabe g:=0.0. (Linse2) (c) A ndern Sie das Programm so, da auch verschiedene Brennweiten eingegeben werden konnen. Abbrechen soll das Programm bei Eingabe von f:=0.0. Fur jede Brennweite sollen so lange Gegenstandsweioten eingegeben werden konnen, bis g=0.0. (Linse3) (d) Nun soll das Programm fur jede eingegebene Brennweite eine Tabelle anzeigen, in der fur g=0.5*f, 0.6*f, ... 2.5*f g b g ; f b ; f (g ; f ) (b ; f ) ausgegeben werden. (Linse4) (e) Schreiben Sie den Quelltext unter Verwendung von Rahmen, so um, da er moglichst ubersichtlich wird. (Linse5, nicht geschat) 2. senkrechter Wurf (a) Schreiben Sie, ausgehend von Rahmen, ein Programm, das den senkrechten Wurf simuliert und die analytische Losung in Form einer Tabelle ausgibt, bis der Korper auf dem Boden aufschlagt. Der Benutzer soll nach Anfangshohe und Anfangsgeschwindigkeit gefragt werden, und das Programm abbrechen, wenn die Anfangshohe kleiner oder gleich 0 ist. (sWurf1) (b) Schreiben Sie das Programm so um, da es nach auen dasselbe tut, nun aber numerisch integriert. Benutzen Sie die Bibliotheksprozedur RungeKutta! (sWurf2) (c) Schreiben Sie das Programm so um, da Reibung berucksichtigt werden kann und die Hohe als Funktion der Zeit graphisch dargestellt wird. Der Benutzer soll die Dimensionierung in horizontaler und vertikaler Richtung einstellen konnen. Anschlieend andern Sie das Programm so, da es stattdessen die Geschwindigkeit als Funktion der Zeit darstellt! (sWurf3 zeichnet beide Kurven in ein Diagramm.) (d) Schlielich soll das Programm das Phasendiagramm darstellen, nachdem der Benutzer wieder die Dimensionierung in beiden Richtungen eingestellt hat. (sWurf4) 17 14. APRIL 1998: KLAUSUR 1 17 14. April 1998: Klausur 1 54