Sicherheit/Ausrüstung Neue Entwicklungen bei Navigationssystemen Von Georg Süsskraut (Preis ca. 950,00 ¤). Auf der Cebit im März 2007 waren neue Einsatzmöglichkeiten für Navigationssysteme einer der Haupttrends. Vorreiter bei Navigationshandys ist Nokia, das im Laufe des Jahres gleich drei verschiedene Handymodelle mit integrierter GPSNavigation auf den Markt bringen will: das „N95“, den Communicator „E-90“ und den „6110 Navigator“. Hier ist das Kartenmaterial mit an Bord, so dass auch auf dem Land bei fehlendem Handyempfang navigiert werden kann. Das Nokia 6110 Navigator ist ein Symbian-Smartphone mit GPS-Navigation, das mit Kartenmaterial für die entsprechende Kaufregion ausgeliefert wird. Die auf einer Speicherkarte befindlichen Kartendaten enthalten so genannte Points of Interests (POIs) wie Restaurants, Hotels oder Geschäfte, die sich in der Nähe eines bestimmten Bereichs befinden. Zu diesen lassen sich Webseiten direkt aufrufen oder entsprechende Unternehmen können direkt mit dem Mobiltelefon angerufen werden. Über das Internet lassen sich weitere Kartendaten und Daten wie Verkehrsinformationen, Wetterdienste oder Reiseführer beziehen. Dazu liegt die Software Nokia Map Manager bei, mit der die Daten vom PC auf das Mobiltelefon übertragen werden. Mit der Navigationssoftware lassen sich Routen berechnen, um sich per Auto oder zu Fuß leiten zu lassen. Neben dem UMTS-Netz unterstützt das Smartphone die vier GSMNetze 850, 900, 1 800 sowie 1 900 MHz und funkt Daten per HSDPA (High Speed Downlink Packet Access). Das mobile Internet wird in Ballungsräumen dank des UMTS-Datendienstes HSDPA noch schneller. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 3,6 MBit/s ist HSDPA vergleichbar mit dem heimischen DSL-Anschluss. Auf dem Land jedoch wird der mobile Spaß getrübt, da durch fehlende Netzabdeckung keine Verbindungen zustande kommen. Das Gerät soll im zweiten Quartal 2007 zum Preis von rund 540,00 ¤ ohne Vertrag auf den Markt kommen. Das Multimedia-UMTS-Handy N95 enthält einen GPS-Empfänger, WLAN, eine 5-Megapixel-Kamera mit Carl-Zeiss-Objektiv, HSDPA wird unterstützt. Das mitgelieferte Kartenmaterial für die Navigationssoftware soll über 100 Länder zur Routenfindung abdecken (Preis ca. 650,00 ¤). Mit dem E90 hat Nokia erstmals ein Gerät der Communicator-Reihe mit UMTS und HSDPA sowie einem GPS-Chip ausgerüstet Wettlauf der Systeme 10 Gut denkbar, dass für die zivile GPS-Nutzung in den nächsten Jahren neben dem Problemkind GALILEO weitere Konkurrenten in Gestalt des russischen GLONASS und des chinesischen COMPASS entstehen. Die USA modernisieren zurzeit ihre in die Jahre gekommenen GPS-Satelliten (GPS II, GPS III) und Indien arbeitet gemeinsam mit Russland an einer verbesserten Version seiner altmodischen GLONASS-Satelliten. Mobile Endgeräte zur Nutzung dieser Systeme müssen allerdings erst entwickelt werden. GALILEO ist der Name des europäischen Projektes zum Aufbau eines Satellitennavigationssytems, welches leistungsfähiger als GPS sein soll und dessen Inbetriebnahme ursprünglich für 2008 vorgesehen war. Bis März 2007 war es allerdings immer noch nicht gelungen, aus den beteiligten Unternehmen eine Betreibergesellschaft zu formen, so dass nach optimistischen Schätzungen frühestens 2012 mit einer Inbetriebnahme zu rechnen ist. Im Unterschied zu GPS und GLONASS wurde GALILEO für zivile Zwecke konzipiert und unterliegt daher nicht einer nationalen militärischen Kontrolle. GALILEO basiert auf 30 Satelliten (27 plus drei Ersatz), die in einer Höhe von etwa 23.260 km die Erde umkreisen, und einem Netz von Bodenstationen, die die Satelliten kontrollieren. Taschenempfänger in der Größe eines Mobiltelefons können aus den Funksignalen der Satelliten die eigene Position mit einer Genauigkeit von wenigen Metern bestimmen. Bei Verwendung von Zusatzinformationen und/oder -diensten lässt sich ähnlich wie bei anderen satellitengestützten Navigationssystemen (GNSS) die Positionsgenauigkeit in den Zentimeterbereich steigern. GALILEO wird, entgegen früheren Planungen, zumindest zu dem dann modernisierten NAVSTAR-GPS-System (GPS III; ab 2010) kompatibel sein. Dies hat den Vorteil, dass durch die Kombination der GPS- und Galileo-Signale eine deutlich verbesserte Abdeckung, mit einer Verfügbarkeit von jederzeit bis zu 15 Satelliten, erreicht werden sollte. Allerdings gilt als sicher, dass heutige „normale“ GPS-Empfänger, trotz dieser Kompatibilität, nicht für das zukünftige satelliten-gestützte Navigationssystem Galileo genutzt werden können. GLONASS ähnelt in Aufbau und Funktionsweise dem US-amerikanischen GPS und wurde in der Sowjetunion ausschließ- Sicherheit/Ausrüstung lich für militärische Zwecke entwickelt. Technisch basiert GLONASS auf den gleichen Prinzipien wie GPS. Der erste Sputnik für GLONASS wurde 1983 gestartet, das System 1994 provisorisch in Betrieb genommen. Damit auf dem gesamten Globus an jedem Punkt jeweils vier Satelliten des Systems zur Navigation zur Verfügung stehen, sind insgesamt 24 Satelliten (Typ Uragan) notwendig. Die letzten drei GLONASS-Satelliten sollen noch in 2007 gestartet werden. Zusammen mit dem Partner Indien forciert Russland zurzeit die technische Entwicklung für eine kommerzielle Nutzung, die ab 2009 möglich sein soll. COMPASS ist der Name des chinesischen Satellitennavigationssystems. Bei Fertigstellung (voraussichtlich 2010) wird es aus 4 geostationären Satelliten, 12 Satelliten auf geneigten geosynchronen Bahnen und 9 Satelliten mit Flugbahnen in der Höhe von 22 000 km Höhe bestehen. Bislang hat China nur einige geostationäre Satelliten in die Umlaufbahn gebracht, die für ein rudimentäres Navigationssystem in China sorgen, das mit einer Genauigkeit von 10 Metern für die wesentlichen kommerziellen Anwendungen ausreicht. Anfang Februar 2007 schoss China den vierten Navigationssatelliten vom Typ Beidou (Sternbild Großer Wagen) in die Umlaufbahn. Vermutungen, dass China ernsthaft an einer GPS-Konkurrenz arbeitet, können nicht mehr von der Hand gewiesen werden. Allerdings ist China auch am europäischen System Galileo beteiligt, so dass unklar ist, wo die Entwicklung letztlich hingeht. rät eingeschaltet ist. Die GSM- oder Handy-Ortung ist im Verhältnis zur bekannten GPS-Standortbestimmung ungenauer, da primär nicht das GSM-Gerät selbst sondern nur die jeweilige Basisstation, bei der das Handy eingebucht ist, geortet werden kann. Die Genauigkeit korreliert mit der Größe der zugehörigen Funkzelle, was bedeutet, dass in Ballungszentren die Ortung wesentlich genauer als in ländlichen Regionen ausfällt. Neben den schon länger üblichen Anwendungen in der Polizeiarbeit oder im Speditionswesen werden zunehmend auch Dienste im privaten Umfeld angeboten: Privatkunden können Suchfunktionen für Freunde oder ihre Kinder oder auch zur Ortung ihrer Haustiere abonnieren; letzteren muss dann natürlich ein Sender verpasst werden, da geeignete Handys für Hunde erst noch erfunden werden müssen. Kritisch wird das so genannte Tracking dann, wenn Menschen ohne ihr Wissen oder ohne ihre Zustimmung geortet werden. Das ist zwar technisch möglich, aber illegal. Denn die datenschutzrechtlich zwingende Voraussetzung für die Übermittlung und Nutzung von Standortdaten ist die Einwilligung der Betroffenen. Unternehmen, die Handyortung anbieten, findet ihr im Internet. Zustand unserer Kletteranlagen Unsere künstlichen Kletteranlagen wurden einer Prüfung nach DIN12752 unterzogen. Folgende Anlagen wurden geprüft: der Turm im Grunewald, die Kirchbachspitze in Schöneberg, der Bunker im Humboldthain und unsere Halle am Hüttenweg. Leider sind nicht alle Anlagen normgerecht und es wurde eine Mängelliste erstellt. Der Arbeitsausschuss für Kletteranlagen arbeitet gegenwärtig an einer Prioritätenliste und an einem Zeitplan für die Sanierung. Es wird daher in den nächsten Monaten evtl. zu Beeinträchtigungen im Kletterbetrieb kommen, um die gefundenen Mängel zu beheben. Das kurzzeitige Absperren von Wandteilen, um diese sanieren zu können, wird sicher notwendig werden. Ein Großteil der Arbeiten wird hoffentlich bis zum großen Ansturm in den Sommermonaten abgeschlossen sein. Für die von uns genutzte Anlage in der Mercedes Welt am Salzufer sind in Zusammenarbeit mit unserem Anlagenwart Jens Larisch einige Ideen zur Optimierung der Anlagennutzung ausgearbeitet worden. Jens prüft derzeit, inwieweit diese umsetzbar sind. Phillip Sünderhauf (Referent für Kletteranlagen) Handy-Ortung (GSM-Ortung) Bekanntermaßen können Handy-Nutzer überall geortet werden, sofern ihr Ge- 11