Geometrie: Zeichnen von geometrischen Figuren „Raute, Trapez, Dreieck, Rechteck, Quadrat, Drachenviereck, Parallelogramm“ Beispiel: Schüler mit Asperger-Syndrom, 8. Klasse Realschule Vorbemerkung Schülerinnen und Schüler mit ASS kann es aufgrund eines eingeschränkten Arbeitsspeichers sowie der eingeschränkten Fähigkeit zum Multitasking schwer fallen gleichzeitig vorhandenes Wissen abzurufen und anzuwenden. Dieser Schüler konnte, obwohl er alle Eigenschaften der geometrischen Figuren kannte, die geforderten Konstruktionen nicht vollziehen. Mit ihm wurde folgende Vorgehensweise entwickelt: 1. Wissen abrufen 2. Wissen visualisieren 3. Wissen anwenden Beispielaufgabe: gegeben: Raute: a = 4cm, β = 130° • • • • • S. zeichnet die Skizze S. benennt die Eigenschaften einer Raute S. erhält eine Karte, auf der die Eigenschaften einer Raute aufgeführt sind (Regelkarte) S. markiert das Gegebene in seiner Skizze farbig S. konstruiert und nutzt dazu die Regelkarte Anmerkung: die Regelkarten eigenen sich im Vorfeld als strukturierte Visualisierung, um sich das Wissen über die Eigenschaften der Figuren anzueignen. Auch dieser Schüler benötigte die Regelkarten aufgrund der Komplexität der Informationen trotz guter kognitiver Fähigkeiten als Lernhilfe. Regelkarte: Raute Eigenschaften • • • • • alle Seiten sind gleichlang Gegenüberliegende Seiten sind parallel. Gegenüberliegende Winkel sind gleich groß. Benachbarte Winkel ergeben zusammen 180° (α + β = 180°) Die Diagonalen stehen aufeinander senkrecht (zwei Symmetrieachsen) © Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Rheinland-Pfalz (2012)