- Heftarchiv - Internet World Business

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43205
www.internetworld.de
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
Software per
Self Service
Weniger Technik,
mehr Erlebnis
„Ich bleibe
optimistisch“
Native
Advertising
Wie Metaio mit digitalen
S.38
Gütern expandiert
Was E-Shops vom stationären
Handel lernen können S.22
Investmentbanker Ali Dagli
zum Twitter-Börsengang S.46
Werbung, die nicht
S.14
mehr stört
Ab Frühjahr 2014 will die Telekom-Tochter T-Mobile alle auf Android basierenden Smartphones des Hauses mit einem
Newsticker auf dem Startbildschim ausliefern, der vom Kurznachrichtendienst
Twitter beliefert wird. Eine entsprechende
Vereinbarung gaben beide Unternehmen
bekannt. Der Newsticker soll auch die
Nutzer mit Informationen versorgen, die
selbst keinen Twitter Account besitzen.
Sie erhalten bunte Nachrichten zu Politik, Sport und Promis. fk
AUTOVERTRIEB
Daimler verkauft im Netz
Mit einem Pilotprojekt der Filiale Hamburg ist die Automarke Mercedes-Benz
jetzt offiziell in den Online-Vertrieb von
Schwierige Wachstumsphase
Die Ist-Zahlen stationärer Händler im E-Commerce liegen oft deutlich unter der Planung
W
elche Trends prägten den
Internet-Handel in den
vergangenen zwölf Monaten?
Darüber diskutierte der Business-Beirat E-Commerce der
INTERNET WORLD Business
zusammen mit der Redaktion.
Shopmacher-Gründer Marcus
Diekmann, Professor Gerrit
Heinemann, Leiter des eWeb
Research Center an der Hochschule Niederrhein, ExcitingCommerce-Blogger
Jochen
Krisch und die E-CommerceLeiterin von Christ, Christine
Wurm, waren sich einig: Die
Branche ist in diesem Jahr den
Kinderschuhen entwachsen.
„Mit einem mittelprächtigen Shop oder mittelprächtigen Prozessen
kommt man inzwischen nicht mehr
weit“, so die Erfahrung
von Christine Wurm.
Autokauf per Tablet: Die angebotenen Fahrzeuge sind fertig konfiguriert
Neuwagen eingestiegen. Das Sortiment
umfasst rund 70 vorkonfigurierte Fahrzeuge der Modellreihen A, CLA und CLS.
Ebenfalls bestellbar sind Leasing-Angebote und Wartungspakete. Im 1. Quartal
2014 soll nach Unternehmensangaben
ein weiteres Pilotprojekt im polnischen
Warschau starten. fk
ELEKTRONIKHÄNDLER
Conrad schluckt Getgoods
Der Multichannel-Händler Conrad Electronic übernimmt den insolventen Wettbewerber Getgoods. Das Start-up aus
Frankfurt/Oder, das neben Getgoods.de
auch Hoh.de (Home of Hardware) betreibt, hatte Mitte November 2013 überraschend Insolvenz angemeldet. Nach
Unternehmensangaben will Conrad fast
alle 190 Mitarbeiter übernehmen und
mit Getgoods.de vor allem jüngere Zielgruppen erreichen. fk
Darüber hinaus zeigt sich, dass
der Online-Handel viel komplexer ist als gedacht. „Ich würde
wetten, dass 75 Prozent der sta-
Junge mögen QR-Codes
Z
usätzliche digitale Informa- gegenüber. Über alle Geschlechtionen zu einem Produkt, ter und Altersstufen hinweg findie man beim Einkaufen am La- det sich für diesen Service eine
denregal aufrufen kann, wären Mehrheit, bei den unter 29-Jähfür 49 Prozent aller Verbrau- rigen sind es gar zwei Drittel.
cher ein guter Service, das ergab Mehr zu den aktuellen Trends,
eine exklusive Umfrage des das Einkaufserlebnis am Point
of Sale mit digitalen Medien
Meinungsforschungsinstituts
eResult
für
INTERNET eindrucksvoller zu gestalten,
■
WORLD Business. Bei Konsu- lesen Sie auf Seite 7. fk
menten unter 29 Jahren ist
die Nachfrage nach QRCodes oder Ähnlichem
mit 63 Prozent höher, bei
Männern mit 53 Prozent
ebenfalls. Wenig verwunderlich: Besitzer von
Smartphones stehen der
Idee, im Laden zusätzliche
digitale Infos zu Produkten ihrer Wahl abzurufen, Finden junge Nutzer gut: Zusätzliche
deutlich aufgeschlossener digitale Produktinfos am Ladenregal
tionären Fashion Shops online
ihre Umsatzziele nicht erreicht
haben“, so Diekmann. Der
Grund, laut Professor Heinemann, ist ein falsches Verständnis von dem
Geschäftsmo-
Der OnlineHandel ist
den Kinderschuhen entwachsen
dell. Der stationäre Handel lege
an Webshops die gleichen
Kriterien an wie an eine Filiale,
die nach zwei Jahren profitabel
zu sein hat. Schafft der Shop das
nicht, werden Sortimente und
Media reduziert und der Webshop damit getötet.
Auch den E-CommerceDienstleistern wehte 2013 ein
strammerer Wind ins Gesicht,
wie das Beispiel Netrada zeigt:
„Viele Dienstleister machen
derzeit die Erfahrung, dass
Händler ab dem Umsatz-Level,
wo Provisionen endlich Spaß
machen würden, Verantwortlichkeiten intern aufbauen.
Hier muss sich die Branche in irgendeiner Form
rekonfigurieren“, so Berater Krisch.
Das Protokoll der
Diskussion lesen Sie ab
■
Seite 8. dz
Foto: Fotolia / Klaus Eppele
Twitter auf jedem Handy
UIM macht Echtzeithandel
O
nline-Vermarkter United
Internet Media (UIM), zu
dem Portale wie GMX.de. und
Web.de gehören, kooperiert mit
App Nexus. Gemeinsam mit
dem Technologieanbieter entwickelt UIM einen privaten Marktplatz für Real-Time Advertising.
Über die Plattform erhalten ausgewählte Agenturen, Werbungtreibende und Trading Desks
direkten Zugriff auf das Inventar
von UIM. Nach MSN und Interactive Media ist das der dritte
Top-Agof-Vermarkter, der mit
■
App Nexus kooperiert. vg
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
T-MOBILE
Foto: Fotolia /Lassedesignen
AUSGABE 25/13 9. DEZEMBER 2013
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Online-Werbung I E-Commerce I Technik
€ 4,50 | Fr. 9,00
2
AKTUELL
Internet World BUSINESS
9. Dezember 2013
Amazons Luftnummer
In eigener Sache
Internet World 2014 – Die
Flächen werden knapp
Zweifel sind angebracht, dass eine Lieferung per Drohne funktionieren kann
Elf Wochen vor dem Start der Internet
World 2014 am 25. und 26. Februar in
München füllen sich die Ausstellerlisten
für die führende E-Commerce-Messe in
Deutschland. Insgesamt rechnet das Organisationsteam mit 300 Ausstellern in
zwei Messehallen auf
11.000 Quadratmetern. Nach Angaben
des Veranstalters
Jetzt noch
Neue MediengesellStandfläche schaft Ulm steht nur
sichern !
noch begrenzt Standfläche zur Verfügung.
Bereits jetzt haben
über 200 Teilnehmer
gebucht bzw. ihre Standfläche für 2014 reserviert.
Schwerpunkte der Messe in München-Riem
sind E-Commerce, Multichannel, Online
Marketing, Social Media, E-Payment, Usability und Technik des Internets. Die Messe wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm: Fachvorträge,
Speed Networking, Guided Tours, Diskussionsforen, Preisverleihungen ud vieles
mehr. Parallel zur Messe findet ein Kongress zu den Top-Trends im E-Commerce
statt. Praxiserfahrene Referenten präsentieren den Teilnehmern spannende Vorträge
und aktuelle Case Studies in drei parallelen Panels.
Weitere Informationen zur Messe, zum
Kongress sowie das Buchungsformular
für Aussteller für 2014 gibt es unter:
www.internetworld-messe.de
A
9/11 sind die Regeln für den
ls Amazon-Gründer Jeff
US-Luftraum noch strenger.
Bezos pünktlich zum
„Cyber Monday“ am 2. DezemWagemutige Projekte
ber das Projekt „Prime Air“
vorstellte, war ihm die weltAndererseits sind kaliforniweite Aufmerksamkeit der
sche Dotcom-Entrepreneure
Medien gewiss. In einem Video
für wagemutige Projekte bewurde gezeigt, wie eine elekkannt: Paypal-Erfinder Elon
trisch betriebene Flugdrohne
Musk baut heute mit seinem
mit acht Propellern eine Box
Unternehmen Space-X unter
aus einer Amazon-Lagerhalle
anderem Raumschiffe, die
zu einem Zielpunkt trug und
Google-Gründer stecken seit
dort weich absetzte. Die Idee
Jahren viel Geld und Mühe in
ist nicht neu, der Verdacht,
die Vision des selbst fahrendass es sich dabei um ein
den Roboterautos. Alles nur
Hirngespinst handelt, ebenso: Einsatz in bewohnten Gebieten kaum denkbar: Die Amazon-Drohne
Zukunfts-Hirngespinste? Im2012 rief der Plan eines Frei- „Octocopter“ hätte in Deutschland keine Chance auf Zulassung
merhin hat eines von Musks
burger Entwicklerteams, mit
Raumschiffen unlängst erfolgeinem „Dönercopter“ unbemannt Fast- Noch größer sind die rechtlichen Hürden. reich Fracht zur internationalen Raumstafood auszuliefern, beachtliche Medien- In einer Broschüre listet das Bundesver- tion ISS geflogen. Und im US-Wüstenstaat
resonanz und – gebotene – Skepsis hervor. kehrsministerium die Voraussetzungen Nevada dürfen die selbst fahrenden
auf, die beim Einsatz eines „unbemannten Google-Autos seit 2012 für Testfahrten
Geringer Aktionsradius
Fluggerätes“ in Deutschland einzuhalten öffentliche Straßen benutzen. Allerdings
Gegen eine schnelle Umsetzung des Ama- sind. So darf es sich nicht außerhalb der müssen diese Autos immer mit mindestens
zon-Projekts sprechen technische und Sichtweite des Piloten (ohne Hilfsmittel wie zwei Personen besetzt sein, die den Comrechtliche Gründe. Kommerzielle Drohnen Fernglas oder Video-Kamera) bewegen. puter überwachen und im Notfall das
wie zum Beispiel die HT-8-2000 des deut- Flüge über Menschenansammlungen sind Steuer übernehmen können.
Dass Amazon bereits zum nächsten
schen Herstellers Height-Tech kosten pro verboten, Vehikel mit einem Startgewicht
Stück ab 22.000 Euro, können gerade ein- von über 25 Kilogramm sowieso. Vor dem „Cyber Monday“ Ware per Hubschraubermal zwei Kilogramm tragen und haben Start müssen mehrere Behörden um Erlaub- Drohne ausliefert, ist kaum zu erwarten.
eine maximale Flugzeit von 17 Minuten. nis gefragt werden, vor der Landung auf Doch die Konkurrenz schläft nicht: UPS
Bei einer Spitzengeschwindigkeit von 35 jeden Fall der Grundstücksbesitzer. Eher und Fedex arbeiten nach eigenem Bekunkm/h ergibt sich daraus ein Aktionsradius unwahrscheinlich, dass in diesem engen den an ähnlichen Projekten. DHL startet
von höchstens fünf Kilometern – zu wenig Korsett automatisch gesteuerte Flugroboter derzeit angeblich gleichfalls erste Testflüge
■
für Berlin, und erst recht für die Bay Area. durch die City fliegen könnten – und seit mit Drohnen. fk
INTERNET WORLD Business 25/2013
TRENDS & STRATEGIEN
Wachstum durch Zukäufe
Douglas vergrößert sich im Internet und im Ausland und investiert 500 Mio. Euro für Zukäufe
4
Gläser mit Perspektive
Eyeglass24 vertreibt optische Gläser online und
montiert sie in Brillen
5
Neue Score-Kompetenz
Kreditech entwickelt aus Kundendaten Noten zur
6
Kreditwürdigkeit von Verbrauchern
Screens als Verkäufer
Digitale Produktberater und interaktive Schaufenster: Neue Technologien sollen Ladengeschäfte
attraktiver machen
7
„Die Lehrzeit ist vorbei“
Der Business-Beirat E-Commerce der INTERNET
WORLD BUSINESS diskutiert über Trends und Entwicklungen im Online-Handel
8
Rationale Facebook Fans
10
Werbewunschkonzert
Mit dem Ad Selector können Zuschauer ihren
eigenen Werbespot auswählen
11
Meinungen in diesem Heft
Serie: Kennzahlen für das Online Marketing
Unter einem gemeinsamen Dach
Ali Dagli,
Für den Erfolg von E-Mail-Kampagnen zählen nicht
nur Öffnungs- und Bounce Rate, sondern auch, wie
oft die Newsletter geteilt werden
18
Typo3 CMS, Typo3 Flow und Typo3 Neos – das
weitverbreitete Content-Management-System geht
36
aufgefrischt in die Zukunft
Director GP Bullhound, bescheinigt
Twitter ein Geschäftsmodell mit lang46
fristigen Wachstumsaussichten
Software per Selbstbedienung
Daniel Gelder,
E-COMMERCE
Digitaler Kaufrausch
Black Friday und Cyber Monday brachen in den
USA alle Rekorde, die Deutschen holen noch auf 20
Der Verkauf virtueller Güter folgt eigenen Regeln:
Metaio vertreibt Software online und expandiert
damit weltweit
38
Weniger Technik, mehr Erlebnis
Form folgt Funktion, so ein alter Designer-Leitsatz.
Doch was ist die Funktion eines Marken-OnlineShops und was folgt daraus für die Form?
22
Tortenträume leicht gemacht
TOOLS & TECHNIK
Hilfe für das Formular
Cosmos Direkt nutzt Co-Browsing-Lösung von
Synchronite für die Kundenbetreuung
Gmail schadet Newslettern
Mit Daten zu mehr Umsatz
Seit Einführung eines neuen User Interfaces stürzen
die Öffnungsraten ab
12
Viele Online Shops verlassen sich auf Datenanalysen, um ihre Conversion Rate zu steigern
Marketingleiter von Metaio, glaubt,
dass Online-Vertrieb die Entwicklung
38
neuer Produkte erst ermöglicht
Curt Simon Harlinghausen,
Amazon auf den Fersen
In Sachen E-Commerce-Prozesse gilt Amazon als
unerreichbar. Andere Shops sind aber häufig auch
nicht schlechter
21
Mit Tortendeko-Material, einer Cake School und
Herzblut setzt der Online Shop Tolletorten.com
jährlich 2,6 Millionen Euro um
24
MARKETING & WERBUNG
Wenn Nutzer einer Marke folgen, erwarten sie
Vorteile, sonst wenden sie sich ab
25/13
32
MEINUNG
Die Chancen von Twitter
Investmentbanker Ali Dagli bewertet das
Potenzial des Kurznachrichtendienstes nach dem
Börsengang
46
RUBRIKEN
Topkampagne: Volvo macht gewagten Spagat 13
Mittel gegen Banner-Blindheit
Print als Online-Verstärker
Totgesagte leben länger, das gilt auch für gedruckte
Kataloge, allerdings kommen sie heute in modernen Varianten zum Kunden
34
Christoph Hlubek,
Geschäftsführer Networkteam, setzt
auf die neuen Möglichkeiten, die
36
die Typo3-Ableger liefern
Dariusch Hosseini,
Managing Director Exponential
Interactive, bewundert die Akrobatik
13
in der viralen Volvo-Kampagne
Etats Marketing & Werbung:
13
Rechtstipp: Haftung für Mitarbeiter-Postings
30
Techniktipp: Produktkonfiguratoren
32
Roman Kirsch,
Etats Tools & Technik:
33
Dienstleisterverzeichnis
39
Gründer Lesara, übernimmt das AldiPrinzip für seinen Online-Discounter
für Mode, Wohnen und Elektronik 6
Menschen & Karriere
43
Impressum
43
Stellenmarkt
44
Termine
45
Gehört / Feedback
46
33
Native Advertising ist Werbung, die nicht wie Werbung aussieht. Statt Online-Anzeigen aufpoppen
zu lassen, erzählen Marken Storys
14
Geschäftsführer Akom 360, sieht
Native Advertising als Alternative zur
15
klassischen Display-Werbung
Oliver Lederle,
Geschäftsführer Mytoys.de, ist vom
Print-Katalog als verkaufsunterstützendem Mittel für Online überzeugt 35
Martin Stöve-Michel,
Geschäftsführer Tolletorten.com, hat
mit dem Vertrieb von Tortendekoratio24
nen eine Marktlücke gefüllt
AKTUELL
3
„Nicht der große Wurf“
Koalitionsvertrag wird nach Ansicht der Verbände keinen digitalen Aufbruch einleiten
N
etzneutralität, Breitbandausbau, digitale
Ausbildung und Förderung von Start-ups:
Die digitale Agenda zum neuen Koalitionsvertrag der wiedervereinten Regierungspartner SPD und CDU/CSU klingt vielversprechend. Dennoch bleibt sie weit
hinter den Erwartungen der Verbände zurück. „Der Koalitionsvertrag verpasst die
Chance, den notwendigen
digitalen Aufbruch einzuleiten“, bemängelt Oliver
Grün, Präsident des Bundesverbands
IT-Mittelstand (Bitmi). „Nicht der
große Wurf “, kommentiert
Zähes Ringen um die Koalitionsvereinbarungen. Was von allen
auch Dieter Kempf, Präsident
Strömungen übrig bleibt, ist ein fader Kompromiss
des Hightech-Verbands Bitkom. Kritisch sieht er vor allem die stärkere Haftung für del davon von profitieren, wenn möglichst alle
Provider. So kündigen die Koalitionspartner an, Bürger in Deutschland über einen angemessenen
„dass sich solche Diensteanbieter nicht länger auf Internet-Zugang verfügen.“
Sowohl Dieter Kempf als auch Oliver Grün
das Haftungsprivileg, das sie als sogenannte Host
Provider genießen, zurückziehen können und bedauern allerdings, dass die vorgesehenen Aufinsbesondere keine Werbeeinnahmen mehr er- wendungen für den Breitbandausbau gestrichen
halten.“ Als negatives Signal für die kommende wurden. Ursprünglich wollten die Parteien eine
Legislaturperiode empfindet das Oliver Süme, Milliarde Euro zusätzlich für den Ausbau superVorstand im Eco Verband der deutschen Internet- schneller Internet-Anschlüsse ausgeben. Eine konwirtschaft: „Provider dürfen nicht zu Hilfssheriffs krete Summe wird im Koalitionsvertrag nun nicht
mehr genannt. Dort heißt es lediglich: Bis 2018 solwerden, die die Nutzer überwachen.“
Ein weiterer Stein des Anstoßes ist die geplante len die Menschen in Deutschland flächendeckend
Vorratsdatenspeicherung. Demnach sollen Tele- mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde surfen
kommunikationsunternehmen in Deutschland können. Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftskünftig Verbindungsdaten ihrer Kunden drei führer des Bundesverbands des deutschen VerMonate lang speichern, damit Ermittler zur Auf- sandhandels (BVH), findet hingegen versöhnliche
klärung schwerer Verbrechen auf diese zugreifen Worte. Er lobt, dass sich die Koalition klar gegen
können. „Anlasslose Totalüberwachung“ schimpft eine „Diskriminierung des Vertriebswegs Internet
Süme. Die Absichtserklärungen zum geplanten positioniert. Das Signal, europäische Vorgaben 1:1
Breitbandausbau begrüßt er hingegen ebenso wie in nationales Recht umsetzen zu wollen, sichert
Andreas Arlt, Vorstandsvorsitzender des Händ- gleiche Spielregeln für alle und fördert den Wett■
lerbundes. „Schließlich würde der Online-Han- bewerb“ – zumindest dem Wortlaut nach. vg
Oliver Süme, Vorstand Eco
Verband der deutschen
Internetwirtschaft
Oliver Grün, Präsident
Bundesverband IT-Mittelstand
„Die Ansätze im Koalitionsvertrag bei den Themen Breitbandausbau, Rechtssicherheit
für WLAN-Betreiber und Bedingungen für Start-ups sind positiv. Kritischer ist die
geplante Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung – eine anlasslose Totalüberwachung, die
das Vertrauen der Nutzer in ein sicheres Internet
schwächen wird. Auch die beabsichtigte stärkere
Verantwortlichkeit der Provider bei Urheberrechtsverletzungen ist ein negatives Signal.“
„Es ist bedauerlich, dass die 1
Milliarde Euro für den Breitbandausbau sowie die steuerliche Forschungsförderung gestrichen wurden. Auch müssen
wir aufpassen, dass keine rein symbolischen,
technisch nutzlosen Konsequenzen aus dem
NSA-Skandal gezogen werden – wie ein nationales oder Schengen-Routing. Es gibt auch gute Ansätze wie die Verankerung möglicher moderner
Zugänge zur Finanzierung für den Mittelstand,
aber Konkretes ist dünn gesät.“
Andreas Arlt, Vorstandsvorsitzender Händlerbund
Dieter Kempf
Präsident Bitkom
„In Sachen Netzneutralität müssen sowohl Verbraucher als
auch der Online-Handel wachsam sein, dass künftige Regierungsentscheidungen dazu
nicht einzig auf dem Interesse großer Konzerne
beruhen. Das im Koalitionsvertrag angekündigte
Rückgaberecht für Apps würde zudem Verbraucher beim M-Commerce weiter stärken – die Umsetzung einer solchen Regelung könnte jedoch
Anbieter von Apps benachteiligen und muss in
der Umsetzung sorgsam geprüft werden.“
„Zukunftsweisende Vorschläge
der Fachpolitiker haben es nicht
in den Vertrag geschafft: steuerliche Forschungsförderung, ein
Maßnahmenpaket für den Breitbandausbau, ein ständiger Internet-Ausschuss im
Bundestag. Kritisch sehen wir eine stärkere Haftung
für Provider, eine Hinterlegungspflicht für strittige
urheberrechtliche Abgaben sowie die Besteuerung
von Veräußerungsgewinnen auf Streubesitz. Positiv
klingt, die „Digitale Agenda“ sowie „Industrie 4.0“
zum Zukunftsprojekt der Regierung zu machen.“
Fot
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7. plentymarkets
Online-Händler-Kongress
15. Februar 2014
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Die Jahresauftaktveranstaltung
für den E-Commerce 2014
Folgende Key-Speaker erwarten Sie:
Jan Griesel
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Michael Möglich
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4
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
Bibliothek ohne Bücher
AMAZON
Bestprice-Forderung gekippt
Seit Februar 2013 lief das Verfahren, jetzt
hat Amazon nach mehrmaligem Eingreifen
der Bundeskartellbehörden klein beigegeben und die Bestprice-Forderung aus den
Verträgen genommen. Händler dürfen
über den Amazon-Marktplatz Waren nun
auch teurer verkaufen als auf der eigenen
Website oder in anderen Shops (Siehe
auch S. 30). „Preisvorgaben an die eigenen Wettbewerber sind unter keinen Umständen zu rechtfertigen“, so Andreas
Mundt, Chef des Bundeskartellamts in
Bonn. Signalwirkung dürfte der Ausgang
des Verfahrens für die Hotelbuchungsplattformen haben: Zurzeit bewertet die
Behörde die Bestpreisregel von HRS. vs
Douglas vergrößert sich im Internet und im Ausland – 500 Millionen Euro für Zukäufe
S
o durchwachsen wie das Jahr verlief, ist
nun auch die Bilanz, die Douglas-Chef
Henning Kreke vorlegte: Das Hagener Unternehmen, zu dem neben den gleichnamigen Parfümerien auch die Filialketten von
Christ (Schmuck), Hussel (Süßigkeiten)
und Thalia (Medien) gehören, befindet sich
im Umbruch. Es hat Filialen geschlossen,
im Sommer die Investorengruppe Advent
beteiligt und sich von der Börse zurückgezogen. Nun folgt die erste Bilanz – mit deutlich weniger Details als zu Börsenzeiten.
Für das Geschäftsjahr 2012/13 – es
endete im September – bilanziert der Konzern einen Nettoumsatz von 3,5 Milliarden Euro und ein Wachstum von gerade
mal einem halben Prozent. „Wir sind
damit recht zufrieden“, so Kreke. „Wir
haben einige unrentable Umsätze durch
Filialschließungen
Nicholas Denissen
soll das OnlineGeschäft antreiben
Umsatz deutscher Online Shops
Sorgenkind Thalia: In den Filialen werden neben Büchern neuerdings auch Reisen verkauft
abgeschnitten.“ Besonders gut macht sich
Douglas im Ausland und im Internet: Um
neun Prozent auf 1,2 Milliarden Euro stieg
der Umsatz jenseits deutscher Grenzen,
um 16 Prozent auf rund 280 Millionen
Euro indes die Online-Erlöse.
Und die sollen weiter wachsen: Zurzeit
baut Douglas das Online-Geschäft aller
seiner Marken aus und hat dazu Nicholas
Denissen von Amazon abgeworben. Während die Parfümeriesparte einen eigenen
Shop betreibt, hat sich Christ zusätzlich
mit Zalando zusammengetan und mit den
Berlinern einen Marktplatz eröffnet. Sorgenkind ist die Buchkette Thalia: Sie hat
ihr Sortiment um Medien und Spielzeug
ausgebaut, in einige Filialen ist zudem der
Reiseanbieter Sonnenklar eingezogen.
500 Millionen Euro stehen Douglas für
Übernahmen und damit für mehr Wachstum zur Verfügung. Erster Kauf: die französische Kosmetikkette Nocibé, die auch
online verkauft. Zurzeit prüfen die Wett■
bewerbsbehörden den Deal. vs
Boom Online, Stagnation Offline
Erlöse des Einzelhandels
33,1
26,1
21,9
PRO SIEBEN SAT1
18,3
Songtexte für Musikvertrieb
14,5
11,0
Die Münchner Sendergruppe Pro Sieben
Sat1 hat sich Songtexte.com geschnappt.
Das Portal passt nicht nur zum neuen
Musik-Streaming-Dienst Ampya, über den
Nutzer neben 20 Millionen Einzeltiteln auch
die Programme von 200.000 Radiostationen abrufen können, sondern auch zu
Myvideo. Songtexte zieht pro Monat 2,61
Millionen Nutzer an. Auf der Video-Plattform finden sich unter anderem 55.000
Musikclips, zudem werden Texte aktueller
Musiktitel sowie Nachrichten gesammelt. vs
2003 2005 2007 2009 2011 2013*
Wachstum: In diesem Jahr sollen die Erlöse des
Online-Handels auf 33,1 Milliarden Euro wachsen
© INTERNET WORLD Business 25/13
Mit zweistelligem Wachstum zieht der E-Commerce die Aufmerksamkeit auf sich. Im Handel
insgesamt hingegen stagnieren die Erlöse seit
Jahren. Die Handelswelt ist im Umbruch, Douglas ist dafür nur ein Beispiel: Das stationäre Geschäft des Hagener Unternehmens stagniert,
Wachstum wird dort nur über Zukäufe erreicht.
Grund hierfür ist nicht nur das E-CommerceWachstum, die Markenhersteller tendieren auch
dazu, eigene Filialen und Flagshipstores aufzubauen – und so die Händler zu umgehen.
Aufschlag in der Schweiz
Tennis-Point internationalisiert das Geschäft durch Zukauf
EBAY-AMAZON
Lieferkrieg
Ebay nimmt Amazon ins Visier und kämpft
mit kostenlosen Lieferservices gegen den
Online-Händler um Marktanteile: In vier
US-Metropolen können Käufer bis zum 24.
Dezember den Same-Day-Delivery-Service
eBay Now kostenlos nutzen – normalerweise verlangt eBay dafür fünf Dollar.
Amazon will die schnelle Lieferung im
Rahmen seiner Prime-Mitgliedschaft anbieten. Diese kostet 79 Dollar im Jahr. Ebay
Now soll 2014 in 25 US-Städten verbreitet
werden. vs
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25/13
Wachstum durch Zukäufe
E-BOOKS
In San Antonio (Texas) hat die erste Bibliothek eröffnet, in der es weder Bücher noch
Regale gibt. Stattdessen finden Besucher
in der Bexar County Digital Library 800
E-Reader, die sie sich ausleihen können,
sowie 48 Computer, 40 Tablets und zehn
Laptops, an denen sie arbeiten und surfen
können. 10.000 Titel umfasst die Sammlung von E-Books, hinzu kommen 400
digitale Hörbücher, Online-Sprach- und
Technikkurse sowie Massive Open Online
Courses, also offene Online-Vorlesungen
und -Seminare. 63 Prozent der Bürger von
San Antonio sind Immigranten, die wenigsten von ihnen verfügen über einen eigenen Internetanschluss. vs
9. Dezember 2013
S
portspezialist Tennis-Point.de will
international expandieren und hat sich
deshalb mit der MRS Tennis AG den größten Webshop rund um den weißen Sport
der Schweiz geschnappt. „MRS Tennis ist
ein erfolgreiches Traditionsunternehmen
mit Potenzial, das gut zu unserer Strategie
passt“, sagt Tennis-Point-Geschäftsführer
Maik Langenberg. Weitere Standorte im
In- und Ausland sind bereits anvisiert.
Tennis-Point wurde als Sportfachhandel
in Münster gegründet und verkauft seit
2008 auch online. MRS-Tennis ergänzt das
Netz aus sechs Filialen in Deutschland und
Österreich jetzt um den Standort Dietikon
bei Zürich. „Der Online-Versand ist bei
uns eng mit den Filialen verbunden“, so
Langenberg. „Kunden finden im Laden
dieselben Konditionen und Verfügbarkeiten wie im Internet.“ Sie können bei Bedarf
außerdem Waren in den Filialen zurückgeben oder dort abholen. „Die Präsenz in Europa soll ausgebaut und ein flächendeckender Versand mit Service aufgebaut wer-
401
den“, plant Langenberg. Das Unternehmen
mit Sitz in Herzebrock-Clarholz bei Bielefeld setzt für die Expansion auch auf die
Präsenz bei bekannten Tennisturnieren sowie auf Ergänzung durch weitere Sportarten: Seit 2011 betreibt Tennis-Point auch
den Online Shop Jogging-Point rund ums
Laufen. Das Unternehmen beschäftigt 120
■
Mitarbeiter. vs
411
403
422
432
2003 2005 2007 2009 2011 2013*
Stagnation: Die Umsätze im Einzelhandel steigen
nur marginal. Für 2013 sind 432 Mrd.Euro angepeilt
* Schätzung; Angaben in Mrd. Euro. Quelle: HDE
Größter BeraterIrrtum 2013
A
Tennis-Point, Online Shop für den weißen
Sport, hat jetzt auch eine Filiale in der Schweiz
414
nfang 2013 von Beratungen wie Gartner, IDC oder Experton zum Trend
erhoben, jetzt als heiße Luft entlarvt: Bring
your own Identity (Byoid) gilt als die ITBlase des Jahres. Das ist das Ergebnis einer
Umfrage von Gulp, einem Personal- und
Projektportal für IT-Dienstleistungen.
Dieses bat mehr als 400 IT-Spezialisten
um ihr Urteil. 81 Prozent bestätigten, dass
Byoid – die Möglichkeit, sich mit privaten
Community- oder Mail-Account-Daten
in die Unternehmenstechnik einzuloggen –
im Alltag nicht erwünscht oder nachgefragt wurde. Ebenfalls nicht massentauglich ist nach den IT-Spezialisten die
von Beratern hoch geschätzte Platform as
a Service, die Auslagerung von Entwicklungen in die Cloud. Stattdessen rückten
2013 zwei Randthemen ins Blickfeld:
Immer mehr Unternehmen suchen Schutz
gegen Cyberkriminalität und Datenmissbrauch. Cybersecurity und Datenschutz
werden folglich auch 2014 Schlüsseltrends
■
in der Branche sein. vs
25/13
TRENDS & STRATEGIEN
9. Dezember 2013
Neue Produkte
ausgedruckt
D
er Kabelclip für den Kopfhörer, ein
Astronaut als Eierbecher, SmartphoneHüllen: Was wie Billigware aus Asien
klingt, stammt aus speziellen Druckern.
Dreidimensionales Drucken gilt als das
„next big Thing“ im Internet, das 2014
endlich denn Durchbruch erleben könnte.
Die beschriebenen Produkte werden bei
Shapeways angeboten, dem ersten und
größten Marktplatz für 3-D-Druck mit Sitz
in New York. 2010 aus dem Lifestyle-Inkubator von Philips hervorgegangen verkaufen hier inzwischen 10.000 Händler ihre
Werke. Shapeways druckt rund 720.000
Produkte pro Jahr aus – die eigens errichtete 3-D-Druckerei ist auf drei bis fünf
Millionen Stück pro Jahr ausgelegt. In
Deutschland bietet – ohne angeschlossenen
Marktplatz – Fabbeo.de 3-D-Drucke an.
Doch inzwischen gibt es auch die ersten bezahlbaren Geräte. Zudem: Der 3-D-Drucker zum Selbstbauen findet sich online
unter Reprap.org. Dort steht die Druckliste
für alle Teile sowie die Bauanleitung für die
erste Maschine, die sich selbst kopiert: Es
kann losgehen mit dem 3-D-Druck. vs ■
Shapeways.com: Erster Marktplatz für 3-DDruck aus den USA
Gläser mit Perspektive
M
ister Spex, Brille24
oder Netzoptiker
haben das Optikergeschäft ins Internet gebracht. Mit einer Spezialisierung kommt nun
Eyeglass24 auf den
Markt: Das Start-up aus
München verkauft und
montiert nur die Brillengläser.
„Wir adressieren den
Massenmarkt“, erklärt
Mitgründer und Geschäftsführer
Jascha
Chong Luna, „also Kunden, die sich eine Zweitbrille gekauft haben, ein
altes Gestell in der
Schublade wieder entdecken oder vom Flohmarkt eine Brille haben,
deren Gläser beschädigt
sind.“ Ihnen verspricht das Gründerquintett Gläser in Optikerqualität, aber bis zu
80 Prozent billiger als beim Spezialisten:
„Wir kaufen bei denselben Herstellern wie
Optiker“, so Chong Luna, „und können die
Gläser dank effizienter Prozesse günstiger
verkaufen.“ Kunden geben online die
Werte der Gläser ein, und während ihre
Brille auf dem Weg zu den Münchnern ist,
ordern diese die Gläser. Die Lagerhaltung
von Gestellen und Gläsern entfällt.
Das Geschäftsmodell klingt vielversprechend: Allein in Deutschland werden pro
Jahr sechs Millionen Brillen mit neuen
Gläsern ausgestattet – das sind mehr als
15.000 pro Tag. 1,2 Milliarden Euro lassen
sich deutsche Verbraucher die klare Sicht
TRIPWOLF.COM
5 Millionen Downloads
Eyeglass24.de: Die fünf
Gründer (li.) differenzieren
den Optikmarkt weiter aus
kosten. „Wir montieren
zurzeit sieben bis zehn
Gläser pro Tag“, berichtet Chong Luna. „Die
meisten unserer Kunden sind über 35, 40
Jahre alt, viele schicken ein gebrauchtes
Gestell mit, einige auch ein neues.“ Unter
den 1.500 Bestellungen, die das Start-up
seit dem Start Ende 2012 bearbeitet hat,
finden sich schon erste „Wiederholungstäter“. Die Retourenquote liegt unter zwei
Prozent. Kunden können die Gläser innerhalb von 100 Tagen beanstanden oder zurückgeben. Das kommt bei Brillenträgern
und Investoren an: Eyeglass24 überzeugte
Seven Ventures, hat eben deren AcceleratorProgramm durchlaufen und beim Gründerwettbewerb des Unternehmens in London
den Publikumspreis gewonnen. Die Expansion ins deutschsprachige Ausland werden
■
erste Investoren finanzieren. vs
Gebündeltes
Wissen
Clickworker übernimmt seinen Konkurrenten Bitworxx
ie Essener Gesellschaft Humangrid
hat den Namen ihres Portals Clickworker angenommen. Außerdem übernahm sie den Wettbewerber Bitworxx aus
Ratingen. „Bitworxx ergänzt unser Angebot“, sagt Clickworker-Chef Christian
Rozsenich. „Mit unserer Crowd in Kombination mit den Partnern und Tools von Bitworxx können wir neue Probleme lösen.“
Bei Clickworker sind rund
450.000 Menschen
registriert, die die
Fließbandarbeit
im Internet er-
Bitworxx: Datenpflege für den Shop und die
Kontrolle von Nutzerkommentaren
Hier finden Sie
Nachrichten von
jungen Firmen und
Investoren
Eyeglass24 vertreibt optische Gläser online und montiert sie in Brillen
Arbeiten in der Crowd
D
Internet World BUSINESS
ledigen: Sie sortieren Daten, katalogisieren Fotos und fertigen kurze Produkttexte
nach Suchmaschinekriterien an. Um dies
massenweise und schnell abzuarbeiten,
werden die Aufträge in standardisierte,
übersichtliche Aufgaben für Hunderte von
Clickworkern zerlegt. Bitworxx bietet
Ähnliches, hat sich aber auf die Datenpflege
im Online-Handel spezialisiert und setzt
auf die Mitarbeit von
Callcentern. Für die
effizientere Kooperation mit den Clickworkern hat Bitworxx
Tools wie Bitproducts
oder Bitscreens entwickelt, mit denen
Datenbanken schneller aktualisiert werden
können. Diese will
Clickworker ebenfalls
nutzen und so neue
Clickworker:
Services entwickeln.
Fließbandarbeit
Das Unternehmen starim Internet
tete 2008, ist in 136
Ländern aktiv und konkurriert mit Amazons Service „Mechanical Turk“ und dem
■
Start-up Crowdflower. vs
Tripwolf überträgt Reiseführer in die
mobile Welt und kombiniert dies mit
Tipps von Touristen zu einer Region. Seit
dem Start 2008 wurden die Apps von
Tripwolf fünf Millionen Mal gespeichert.
Jetzt veröffentlichte das Start-up aus
Wien einen ersten Reiseführer für Tablets.
Allerdings muss Tripwolf auch den
Abgang seines Gründers verkraften:
Sebastian Heinzel übernimmt Managementaufgaben in der Papierindustrie
und hat das Zepter an Wilfried Schaffner
übergeben, der von Truck24 kommt. vs
LUXODO.COM
Geld für die Expansion
Der Marktplatz für Marken und Design,
Luxodo, hat sich rund 1,7 Millionen Euro
Risikokapital von DN Capital und dem
Investorenkreis B-to-V gesichert. Luxodo
macht seit 2011 das Sortiment von Edelboutiquen und Einrichtungsgeschäften
online verfügbar, inzwischen sind mehr
als 50 Einzelhändler bei Luxodo zu
Hause. DN Capital ist in den USA und
London vertreten und wird Luxodo bei
der Internationalisierung unterstützen. vs
LOCK8.COM
Kapital für smartes Schloss
Rund 60.000 Euro von potenziellen Käufern und Nutzern, danach eine Finanzierung in Millionenhöhe von Horizons
Ventures und Otto Capital: Lock8, das
smarte Fahrradschloss, kann jetzt in Marketing, Team und Technik investieren.
Das Start-up aus London bietet ein Fahrradschloss, das mit dem Internet verlinkt
ist und sich per App sperren und lokalisieren lässt. Mehr dazu im Internet unter:
http://bit.ly/Ix5aiT. vs
PAPAYER.COM
Taschengeld digital
Yumda: Fachinformationen und Anzeigen
rund um Lebensmittel und Getränke
D
er Beteiligungszweig des Versandhauses Klingel, K – New-Media, hat
in Yumda investiert. Auf dem Portal finden sich Fachinformationen rund um die
Lebensmittel- und Getränkebranche
sowie Stellenanzeigen: „Zur Informationsbeschaffung und -platzierung gibt es
effektivere Wege als generische Suchmaschinen und Fachpublikationen“, sagt K –
New-Media-Manager Christoph Hellmann.
Yumda biete bequeme Alternativen. Das
Portal wurde im August 2013 in Nürnberg
gestartet und bietet inzwischen Arbeit für
■
sechs Mitarbeiter. vs
Eine Anschubfinanzierung im mittleren
sechsstelligen Bereich hat sich Papayer
gesichert. Das Wiener Start-up bietet in
Zusammenarbeit mit Mastercard eine
Prepaid-Karte für Teenager an, die mit
zwei Apps gemanagt wird: Die eine zeigt
Jugendlichen Ausgaben und Kontostand,
die andere lässt Eltern über das Finanzgebaren ihrer Sprösslinge wachen. Das
digitale Taschengeldkonto wurde vor
Kurzem gelauncht. vs
MYLORRY.COM
Transportvermittlung
Mylorry macht Kurierdiensten Konkurrenz und bietet Liefermöglichkeiten: Die
App des Berliner Start-ups bringt die
Fahrer von Kleintransportern mit Kunden –
Händlern und Verbrauchern – zusammen. Die Fahrer bekommen fünf bis 15
Euro für Transporte bis zu 30 Kilometer,
einen Teil davon behält Mylorry ein. Das
Start-up wird vom Accelerator Microsoft
Ventures gefördert. vs
5
6
Internet World BUSINESS
TRENDS & STRATEGIEN
9. Dezember 2013
Neue Score-Kompetenz
Eine gute Idee für
einen (mobilen)
Service, eine praktische Technik oder der
Web-basierte Helfer im Internet-Alltag:
Hier stellt INTERNET WORLD Business regelmäßig junge Unternehmen und ihre Angebote für E-Commerce und Online Marketing vor. Alle Beiträge dieser Serie finden Sie
online im Heftarchiv auf www.internetworld.de
unter dem Webcode 0802024.
Kreditech entwickelt aus Kundendaten Noten für Kreditwürdigkeit von Verbrauchern
Z
umindest in Deutschland sind Verbraucher gläserne Wesen: Seit 1952
wird ihre Kreditwürdigkeit von der
Schufa Holding, die Banken und Händlern gehört, benotet. Die Scores entstehen aus Finanzdaten der Verbraucher.
Sie können online ebenso gut aus Computer- oder Community-Nutzung, Produktvorlieben oder Kaufaktivitäten abgeleitet werden: Das glauben Sebastian
Diemer und Alexander Graubner-Müller. Sie haben daher Kreditech gegründet
und wollen die Schufa der Welt werden:
„Fünf Milliarden Menschen bekommen
■
Kreditech existiert seit Februar 2012 und
startet im Sommer 2012 online
■
Das Hamburger Start-up vergibt Kleinkredite und vermarktet Scoring-Daten
■
Mitarbeiter: 75, davon 60 in Hamburg
■
Finanzierung: 13 Mio. US-Dollar, die
nächste Finanzierungsrunde läuft an
■
Im Web: www.kreditech.com
Start-up Algorithmen zur
Risikobewertung erstellt.
Noch erwirtschaftet Kreditech 85 Prozent des Jahresumsatzes (2013: 5,5 Millionen Euro) durch Kreditzinsen. Doch das soll sich
ändern: „Wir sehen uns als
Technologie-Startup“, sagt Diemer,
„und wollen nicht
nur Märkte erobern, sondern SysKreditech prüft die Bonität der
teme zur RisikobeVerbraucher
wertung im Finanzbereich liefern.“
keinen Kredit, weil sie keinen
Kreditech
wird
Score haben.“ In Polen, Russ- Diemer, Graubner-Müller (re.):
also mit wachsender
land, Tschechien, Spanien Mit Big Data Scores erarbeiten
Datenbasis von der
und Mexiko, dort wo Organisationen wie die Schufa fehlen und je- Vermarktung der Scores profitieren.
der eigenes Geld ohne Lizenz verleihen Auch Konkurrenten wie Lenddo und
darf, vergibt Kreditech Mikrokredite, um Zestfinance setzen auf dieses Geschäft,
Daten zu Schuldnern zu sammeln. „Bei und das zieht Investoren an: 13 Millioder Anfrage entstehen Daten, weitere nen US-Dollar Risikokapital sammelte
liefern Datenbanken, Webshops und Kreditech ein: „Services für Banken sind
Communitys“, erklärt Diemer. „Um Da- ein heißer Markt, noch heißer ist die
ten in Communitys zu sammeln, holen Kombination mit Big Data“, so Diemer.
Die nächste Finanzierung läuft: Krediwir die Erlaubnis von Kunden ein.“
2013 bearbeitete Kreditech 300.000 tech will dabei mit schwarzen Zahlen für
■
Anträge: Eine Menge Daten, für die das 2014 punkten. vs
Discounter fürs Web
25/13
Ein Abo für
Kinderbücher
V
orlesen ist in: Omas und Mütter
üben so die Lese- und Merkfähigkeit
von Kindern und tun auch etwas für die
eigene Fantasie. Librileo verschafft Vorlesern Futter: Das Berliner Start-up verkauft Bilderbücher und Schmöker für
Erstleser im Abonnement. „Wir präsentieren Bücher für Kinder von 0 bis 8“,
erklärt Gründer Julius Bertram, der
■
Die Julius Bertram UG startet Librileo
Anfang November 2013
■
Das Berliner Start-up verkauft Kinderbücher im Abonnement
■
Mitarbeiter: 4 Kooperationspartner
■
Finanzierung: Gründer
■
Im Web: www.librileo.de
Lesara will der Discounter für Mode, Wohnen und Elektronik im Internet werden
D
ren dafür mit Importeuren und
eutsche Verbraucher kaumit Produzenten, die für Marfen gerne billig. 40 Milliarken arbeiten.“
den Euro setzen Discounter
Nach demselben Prinzip hat
wie Aldi, Lidl oder Kik pro Jahr
Kirsch mit Casacanda Heimum: Eine Perspektive, die nicht
textilien und Wohnaccessoires
zuletzt Internet-Gründer und
verkauft – nicht Billig-, sondern
Investoren anzieht. Roman
Markenware. Je nach WarenKirsch, Gründer des Shoppinggruppe sind rund 70 Prozent
clubs Casacanda, den er im Kirsch: AldiHandelsmarge bei MarkenproFebruar 2012 an die US-ameri- Prinzip online
dukten drin, im Discount liegt
kanische Konkurrenz Fab.com
verkaufte, will nun das erfolgreiche Dis- sie bei rund 35 Prozent: Immer noch ein
counter-Modell ins Internet übertragen: gutes Geschäft, meint Kirsch.
Eigene Labels sollen daher auch bei
„Bei Lesara bieten wir Qualität und günstige Preise“, verspricht er. „Wir kooperie- Lesara für Exklusivität sowie Alleinstellung sorgen und Trends schnell
zum Kunden bringen: „Discounter
wie Kik oder Aldi brauchen neun
bis zwölf Wochen, um Neues in die
Läden zu bringen, wir schaffen das
sicher schneller“, so Kirsch. „Lag
bei Casacanda der Schwerpunkt auf
der Markenbildung, werden jetzt
die Einkaufs- und Logistikprozesse
wichtiger.“
Zurzeit sind 1.000 Produkte in
den Kategorien Kleidung, Schmuck,
Wohnen und Elektronik im Angebot. Sie werden im Lesara-Logistikzentrum bei Kassel verpackt. GünsLesara lockt mit Tagesangeboten und setzt auf
tige Tagesangebote und Themenden Impulskauf von weiteren Waren
■
Lesara wird im September 2013 gegründet und geht im November 2013 online
■
Der Online Shop lässt produzieren, um
Waren billiger zu verkaufen
■
Mitarbeiter: 20
■
Finanzierung: Erste Finanzierungsrunde
läuft gerade
■
Im Web: www.lesara.de
welten – bei Lesara unter „Events“ zu finden – sollen Kunden locken und dazu
verlocken, mehr Waren als geplant einzukaufen. „Wir bieten beste Preise, aber
dafür entstehen Versandkosten, wenn
der Warenkorb unter 40 Euro liegt“,
erklärt Kirsch. „Auch die Retoure ist in
diesem Fall nicht umsonst.“
Erste Pakete hat Lesara bereits verschickt: „Jetzt, kurz vor Weihnachten, war
der richtige Zeitpunkt zum Start“, ist
Kirsch zufrieden. Und die Investoren bekunden ebenfalls Interesse. Schließlich
bietet Discount gerade auch im Internet
die Aussicht auf lukrative Geschäfte. vs ■
bereits Anfang 2013 mit Njunju – später
umbenannt in Kirondo – einen Marktplatz für Secondhand-Kleidung für Kinder startete. „Oft behandeln die Bücher
ein Thema.“ Im Dezember steht natürlich Weihnachten auf dem Programm,
im Januar Lektüre zum Thema Mut. Bis
zu drei Bücher gibt es pro Monat, die
Abonnements kosten je nach Vertragslänge zwischen knapp 16 und knapp 18
Euro. „Die Bücher haben immer einen
Wert von 14,95“, sagt Bertram. „Wegen
der Buchpreisbindung gibt’s wenig Spielraum für die Preisgestaltung.“ Die Idee
kommt durchaus an: Vier Wochen nach
dem Start haben ganz ohne Marketingmaßnahmen erste Interessenten ein Abo
abgeschlossen. Ab Mitte Dezember gibt
es die Bücher auch im Einzelverkauf, mit
eigenen Inhalten und Geschichten sollen
Themenhefte entstehen und die Kundenbindung wachsen. „Wir müssen rausfinden, wie das Geschäftsmodell am besten
■
funktioniert“, so Bertram. vs
25/13
9. Dezember 2013
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
7
INNOVATIVE LÖSUNGEN AM POINT OF SALE
Screens als Verkäufer
Digitale Produktberater und interaktive Schaufenster: Neue Technologien sollen Ladengeschäfte attraktiver machen
V
Flagship-Store in London oder Audi City,
or den Laufschuh-Regalen des neuen
einen Showroom, den Sapient Nitro für
Sport-Scheck-Flagship-Stores in der
Audi entwickelt hat. Bader ist überzeugt,
Münchner Fußgängerzone sind zwei Bilddass die Entwicklung digitaler Verkaufslöschirme angebracht. Die digitalen Prosungen für den Point of Sale riesiges Potenduktberater helfen den Kunden, den paszial hat: „Wir glauben, dass das in den
senden Schuh zu finden, indem sie einfanächsten Jahren ein großer Markt wird.“
che Fragen stellen: Wie lange läuft der
Schließlich werde der Konkurrenzkampf
Sportler? Wie rollt der Fuß ab? Wie ist die
der Läden immer größer. Mit den digitalen
Kniestellung? Die Fragen zeigen, worauf
Lösungen können Produkte erlebbar gebeim Kauf zu achten ist. Nach der Beantmacht werden. Sie stärken die emotionale
wortung aller Fragen, sieht der Kunde
Ansprache der Kunden, betont Bader und
mehrere Modelle, die zu seinen sportlinennt die Apple Stores als Vorbild.
chen Aktivitäten passen. So kann er unter
Für deutsche Konsumenten sind Tabder Vielzahl von Jogging-Schuhen schon
lets, Touchscreens oder andere digitale
einmal eine Vorauswahl treffen.
Oberflächen noch ungewohnte EinkaufsSport Scheck hat die digitalen Berater
hilfen. Für 20 Prozent ist es zu umständim ganzen Haus installiert: Sie geben
lich, Produktinfos in einem Geschäft an
Tipps für den Kauf von Jacken, Ski, Snoweinem Tablet oder Rechner abzurufen. 32
boards oder Schlafsäcken. Wenn der
Prozent wollen lieber direkt mit einem
Kundenansturm groß ist, entlasten sie die
Verkäufer sprechen. Knapp 40 Prozent
Verkäufer. „Moderne iPad-Stationen un- Sport Scheck informiert Kunden im Geschäft mit digitalen Produktberatern
fänden es jedoch praktisch, sich im Laden
terstützen die Kundenberatung und geben
unseren Kunden ständigen Zugriff auf informieren und unterhalten sowie eine fraglich. Denn warum sollten Kunden an einem Tablet zu informieren. Das hat
wesentliche Produktinformationen sowie Verbindung zwischen der realen Laden- noch einmal ins Reisebüro kommen, eine Umfrage von INTERNET WORLD
wenn sie schon online ein Angebot ausge- Business unter 600 Verbrauchern, durcheine kompakte Vorabberatung“ sagt Chris- welt und dem Online-Verkauf schaffen.
geführt vom Online-MarktforschungsEine einheitliche Lösung für die digitale sucht haben?
tian Seidel, Abteilungsleiter E-Commerce /
unternehmen eResult, ergeben (siehe GraNeue Medien bei Sport Scheck. Die Pro- Verkaufsunterstützung gibt es nicht. Zum
Agentur-Spielwiese
fiken). Weniger akzeptiert ist die MöglichEinsatz kommen etwa
duktempfehlungen basiedigitale Spiegel, Tablets, Zahlreiche Agenturen beschäftigen sich keit, im Laden auch digital einzukaufen.
ren auf dem aktuell verfügberührungssensitive Tische mit neuen digitalen Präsentationsformen 56 Prozent meinen, dass sie dass ja auch zu
baren Sortiment des Händoder interaktive Elemente für die Ladenfläche oder in Schaufenstern. Hause online machen können.
lers. Sport Scheck setzt die
Noch sind solche E-Commerce-Mögin Schaufenstern.
virtuellen Berater des
Im Sommer 2013 hatte die Agentur Netu„Traveltouch One“ nennt ral vor einem Duty-free-Shop am Wiener lichkeiten im Handel selten. Das wird sich
Dienstleisters
Excentos
die Agentur People Inter- Flughafen einen digitalen Spiegel aufge- aber ändern. Albert Ortig von Netural
bereits im Web ein und hat
active ihren großformati- baut. Der „Silhouette iMirror“ erfasste das berichtet, dass viele Unternehmen, auch
sie nun auch in die Ladengen Beratertisch. Das Gesicht, sobald jemand vor dem Spiegel seine Agentur, daran arbeiten, das Schaugeschäfte gebracht. „Die
interaktive Möbel soll in stehen blieb und setzte ihm eine Brille vir- fenster zu „revolutionieren“. Die BestelInstore-Berater sind eine
Reisebüros zum Einsatz tuell auf die Nase. Eine Handbewegung lung am Schaufenster, beispielsweise wenn
Web-basierte Lösung, die
kommen. Landkarten, Bil- und die Brillenmodelle wechselten. Der der Laden geschlossen ist, sei der nächste
mit dem Excentos-Webder, Hotel-Videos – die iMirror habe eine sehr gute Verbindung Schritt der Technologieentwicklung.
server kommuniziert“, erReiseziele sollen beim Bu- zwischen stationärer Fläche und
läutert Ole Tangermann,
chungsprozess erlebbarer digitalem Produktangebot herGeschäftsführer der Potsdamer Excentos GmbH.
Anprobe per Handbewegung: werden. Kunden, die im gestellt, meint Albert Ortig,
Reiseangebote Geschäftsführer der Wiener
Ähnlich wie das Sport- Der Spiegel von Netural erlaubt Internet
ausgewählt haben, können Agentur Netural. Die Möghaus setzen inzwischen vor die virtuelle Brillenanprobe
diese auch per Code auf lichkeit mit dem Spiegel zu
allem Flagship-Stores großer Marken auf digitale Medien am Point dem Handy mit ins Reisebüro nehmen. interagieren hat viel Inteof Sale. Sie sollen im Wesentlichen drei Traveltouch One erkennt den Code und resse der Passanten auf
Aufgaben erfüllen: Das Verkaufspersonal ruft das Angebot auf. Ob genau dieses Ein- sich gezogen, und zwar
bei der Beratung unterstützen, die Kunden satzszenario realistisch ist, ist allerdings quer durch alle Altersgruppen, berichtet er. Viele,
die sich mit dem Spiegel
beschäftigten und stehen geKonsumenten begegnen digitalen Medien im Geschäft zögerlich
blieben waren, gingen dann
Nein, das wäre mir
Nein, das wäre mir
auch ins Geschäft.
zu umständlich
zu umständlich
Lösungen wie der iMirror Traveltouch One soll in Reisebüros zum Einsatz kommen
19,8 %
14,0 %
oder der Traveltouch-Tisch sind
allerdings keine Produkte von der Stange. Läden, die sich keine teuren AugmentedNein, das kann ich
Sie werden von Agenturen für große Mar- Reality-Lösungen leisten können oder
auch online zu
Nein, ich
Hause machen
ken individuell konzipiert, und das kostet wollen, müssen nicht auf den Einsatz digispreche lieber mit
Ja, das fände
Geld. Solche innovativen Schaufenster- taler Medien verzichten. Schließlich tragen
56,2 %
einem Verkäufer
ich praktisch
Ja, das fände
oder In-Store-Lösungen kommen deshalb viele Verbraucher schon einen vernetzten
39,3 %
32,5 %
ich praktisch
in Flagship-Stores, an Flughäfen oder in Bildschirm in der Tasche. Experten gehen
23,7 %
großen Einkaufszentren zum Einsatz. davon aus, dass das Smartphone im Off„Das wird nicht in die breite Retail-Fläche line-Handel viele Funktionen übernehIch weiß nicht
Ich weiß nicht
men wird. Es kann Kunden über In-Storegehen“, schätzt Ortig.
8,4 %
6,1 %
Joachim Bader, Executive Director Navigation zum gesuchten Produkt lotDeutschland bei Sapient Nitro, sieht die sen, am Regal Zusatzinfos abrufen und
Könnten Sie sich vorstellen, in einem Ladengeschäft
Könnten Sie sich vorstellen, in einem LadengeNachfrage nach innovativen Retail-Tech- beim Bezahlen als Punktekonto für BoProduktinfos über einen Rechner abzurufen?
schäft über einen Rechner Produkte zu kaufen?
nologien in Deutschland und in Europa nusprogramme fungieren. Digitale Tech© INTERNET WORLD Business 25/13
Quelle: INTERNET WORLD Business, eResult Omnibus ; n = 600
noch ganz am Anfang. Es gebe nur einige nologien werden uns in stationären Ge■
Leuchtturmprojekte wie den Burberry- schäften bald häufiger begegnen. is
8
Internet World BUSINESS
TRENDS & STRATEGIEN
9. Dezember 2013
25/13
E-COMMERCE ROUNDTABLE
„Die Lehrzeit ist vorbei“
Der Online-Handel ist erwachsen geworden. Das nennen die Mitglieder des Business-Beirat E-Commerce der INTERNET
WORLD Business unisono als wichtigsten Trend des Jahres 2013 – und diskutierten die daraus resultierenden Folgen
Shopmacher
denkt sich keine Planzahlen mehr aus,
sondern jetzt sitzt der Controller da und
will die Ist-Zahlen sehen. Und auf einmal
stellt man fest, dass die Kostenstruktur, die
man geschaffen hat, mit den Ist-Zahlen
nicht zu vereinbaren ist.
Wie viele Shops sind denn an ihren eigenen
Planzahlen gescheitert?
Diekmann: Ohne es zu wissen, würde ich
heute behaupten und mit der gesamten
Branche wetten, dass mindestens 75 Prozent der stationären Fashion-Shops ihre
angestrebten Umsatzziele online nicht
erreicht haben.
Juwelier Christ
tung deckt sich nicht mit der realistischen
Machbarkeit. Das ist wirklich fatal und
passiert vermutlich bei jedem Handelsunternehmen nur einmal. Aber es passiert
eben bei jedem auch einmal.
Diekmann: Im Grunde nehmen die Webshops großer Handelsunternehmen und
Marken überall den gleichen Verlauf:
Es wird eine Planung gemacht, die
wird nicht erreicht. In den OnlineKanal wurde erst einmal ordentlich
Ware gepumpt, weil es ja überall
heißt, man müsse sich möglichst
breit aufstellen. Auch in Media
wurde ein bisschen investiert. Jetzt
wurden nach einem halben Jahr die
Planzahlen nicht erreicht. Und
obwohl die Firmen nicht an Geldmangel leiden und weiter hätten
investieren können, bekommt der
Geschäftsführer kalte Füße. Der weiß,
dass Filialen nach ein bis zwei Jahren
die schwarze Null erreichen, also
erwartet er das vom Online-Kanal
auch. Wird das Ziel nicht erreicht,
wird Media zurückgeschraubt.
Gleichzeitig reduziert er die Ware
im Online-Kanal. Die Folge:
Der Shop wird für jeden
User völlig uninteressant, er wird
nicht mehr be-
lia
MARCUS DIEKMANN
CHRISTINE WURM
Foto
Wie sehen Sie Mobile? Ist Tablet gleich
Handy?
Wurm: Nein, bei uns gibt es deutliche Unterschiede, welche Ware mit welchem
Endgerät gekauft wird. Ein Diamantring
wird eher über das Tablet gekauft, über das
„Ich wette, dass 75 Prozent der Fashion-Retailer
online ihre Umsatzziele
nicht erreicht haben“
„Mit einem mittelprächtigen Shop oder mittelprächtigen Prozessen
kommt man nicht weit“
worben, kein Traffic kommt rein. Auf diese
Weise töten die Händler sich und die
schwarze Null selbst, weil sie
nicht verstehen, dass ihre
Fixkosten so hoch sind,
dass sie mit einer Reduzierung gar keine
Chance auf eine
schwarze
Null
haben oder nur
nach vorne kommen, wenn man
die ganze Strategie
überdenkt. Man
kann ein E-Commerce-Projekt ja viel
kleiner fahren, aber
dann muss man das ganze
Konstrukt auswechseln.
Heinemann: Ich glaube, da kommen
zwei Dinge zusammen: Viele Händler verstehen das Geschäftsmodell noch nicht und
setzen es mit der Entwicklung einer Filiale
gleich. Und dann sind sie das Projekt
E-Commerce auch sehr blauäugig angegangen. Die dachten, mit einer OutsourcingLösung sei das nicht so schwer. Netrada ist
ein Warnsignal, weil die ersten feststellen,
le /
Fühlen Sie sich zu
langsam, Frau Wurm?
Christine Wurm: Wir haben in
Sachen Geschwindigkeit auf jeden Fall noch
Potenzial. Wir arbeiten zwar hart daran, ich
sehe uns aber trotzdem nur im Mittelfeld.
Auch das Thema Professionalisierung gewinnt an Bedeutung: Mit einem mittelprächtigen Shop oder mittelprächtigen Prozessen kommt man inzwischen nicht mehr
weit. Sie müssen ziemlich exzellent sein, um
Kunden zu begeistern und nicht sofort zu
verlieren. Die Besucher stellen hohe Anforderungen an Bilder, Models, Videos. Und
dann gewinnt Mobile massiv an Fahrt. Die
Zugriffe über Mobile explodieren geradezu.
Sie setzen also auf getrennte Auftritte für
Desktop, Tablet und Mobile. Kriegt man
das denn rentabel?
Wurm: Wir versuchen hier jeweils eine
Differenzierung hinzubekommen, derzeit allerdings manuell. Wir arbeiten daran, künftig eine etwas automatisiertere
Lösung hinzubekommen.
Marcus Diekmann: Targeting ist definitiv ein
großer Trend. Zalando propagiert, dass
man künftig gar nicht mehr sagen kann,
wie eine ideale Startseite aussieht. Denn je
nach Kundentyp, der die Seite aufruft,
wird die Seite anders ausgespielt. Ansonsten ist für mich die Erkenntnis des Jahres
2013, dass die Branche erwachsen wurde.
Obwohl der Markt boomt, spricht man
davon, ob man über Sanierungskonzepte
nachdenken muss, sich neu strukturieren
muss oder ob man in vielen Dingen zu
groß gedacht hat. Gleichzeitig sprechen
Marken nicht mehr vom Umsatz-Store,
sondern eher vom Flagship-Store, der vor
allem Markenziele verfolgt. Umsatz wird
eher über Amazon oder andere
Marktplätze gemacht. Erstmalig kommen auch reale
Kennzahlen auf den
Markt, an denen sich
die Branche entlanghangeln kann. Man
Wurde also zu optimistisch geplant?
Jochen Krisch: Was fehlt, ist die Erfahrung.
Es werden eher Projekte gemanagt als das Business.
Wer ein Projekt startet,
plant Budgets abhängig vom erwarteten
Umsatz. Und die
Erwartungshal-
us E
ppe
Das Jahr 2013 ist fast vorbei. Was waren
Ihrer Ansicht nach die wichtigsten und prägendsten E-Commerce-Themen der vergangenen zwölf Monate?
Gerrit Heinemann: Aus meiner Sicht war
E-Pace am wichtigsten. Digitale Zeitvorteile
und Geschwindigkeit ist ein großes Thema
und wird es auch in Zukunft bleiben. Das
betrifft nicht nur innovative E-CommerceGeschäftsmodelle, sondern alle Funktionen
– von Warenverfügbarkeit über Ladezeiten
im mobilen Shop bis hin zur Logistik. Wie
immer zeigen die beiden großen US-Anbieter, wie es gehen kann. Das Thema Same Day
Delivery wurde in den USA zunächst von
eBay gestartet (eBay Now) und dann von
Amazon in Deutschland gesetzt. Die Lücke wird größer zwischen deutschen und amerikanischen oder britischen
Webshops.
Von
London nach Düsseldorf kann in
vier Stunden geliefert werden.
Die Briten übersetzen gerade
ihre Websites,
da werden wir
uns noch warm
anziehen müssen.
Handy verkaufen sich Modeschmuck und
Preislagen bis 100 Euro ganz gut. Mit dem
Tablet sitzt man zu Hause auf der Couch
und trifft Kaufentscheidungen überlegter.
Mit dem Smartphone greift man auch mal
spontan zu – aber eher bei preisgünstigerer Ware.
: Kla
elche Trends prägten den deutschen
Internet-Handel in diesem Jahr?
Was waren die einschneidendsten Ereignisse? Was erwartet die Branche? Die
Redaktion von INTERNET WORLD Business diskutierte mit ihrem Business-Beirat
E-Commerce, bestehend aus ShopmacherGründer Marcus Diekmann, Professor
Gerrit Heinemann von der Hochschule
Niederrhein, Exciting-Commerce-Blogger
und Berater Jochen Krisch und ChristE-Commerce-Leiterin Christine Wurm,
vor welchen Herausforderungen der
Online-Handel jetzt und in Zukunft steht.
Foto
W
25/13
9. Dezember 2013
dass Outsourcing nicht ohne Weiteres ein
Erfolgsgarant, in ihre eigenen Prozesse
nicht integrierbar und auch nicht skalierbar ist. Und jetzt fangen die ersten Händler
an, radikal inzusourcen. Galeria-Kaufhof
beispielsweise hat da offensichtlich auch
dazugelernt.
Frau Wurm, sourcen Sie noch out oder
sourcen Sie schon in?
Wurm: Ich würde mich per se nie für eine
komplette Fullservice-Lösung entscheiden,
da ich nicht das Gefühl habe, auf diese
Weise das kompetenteste Angebot zu guten
Konditionen zu bekommen. Da schöpft so
ein Fullservice-Angebot einfach zu viel ab
und ist nicht in jedem Themengebiet der
Beste. Außerdem muss man, wenn man im
E-Commerce profitabel sein möchte, sehr
viele einzelne Stellhebel suchen und optimieren. Selbst bei guten Dienstleistern ist
es so, dass man ab einer bestimmten Größenordnung an Umsatz überlegt, ob nicht
besser Ressourcen intern aufgebaut werden
sollten. Fullservice-Dienstleister eignen
sich von daher vorrangig für die Unternehmen, die sich kein E-CommerceKnow-how aufbauen wollen und für die
E-Commerce ein Randthema ist.
Für Dienstleister, die sich erfolgsabhängig
bezahlen lassen, ist das aber ein undankbares Spiel. Sie tragen das Risiko, solange
der Shop nicht läuft. Und wenn erstmals Gelder fließen, sind sie raus.
Krisch: Viele Dienstleister,
nicht nur im Logistikbereich,
sondern auch im Marketing
oder in Affiliate-Netzwerken, machen derzeit
TRENDS & STRATEGIEN
die Erfahrung, dass Händler ab einem
bestimmten Umsatz-Level, wo die Provisionen für Dienstleister endlich Spaß
machen würden, Verantwortlichkeiten
intern aufbauen. Hier sehe ich als
Trend für die kommenden Jahre, dass
sich die Branche in irgendeiner Form
rekonfigurieren muss. Der Markt hat
eine gewisse Größe erreicht, jetzt
muss man sehen, inwieweit dies auch
die Dienstleisterlandschaft verändert.
Ich bin der Ansicht, dass viele Dienstleister ihre Geschäftsmodelle falsch aufgestellt haben. Wenn sie variabel gehen,
brauchen sie von Beginn an einen gewissen Umsatzdruck. Gehen sie fix und verkaufen Lizenzen, ist ihre Leistung nur für
einen bestimmten Bereich erschwinglich.
Für mich ist noch nicht sichtbar, wo die
Entwicklung da hingeht. Und auch die
Dienstleister scheinen hier noch gar kein
richtiges Bewusstsein zu haben.
Internet World BUSINESS
9
über den eigenen Online-Store. Die machen eher super Umsätze über Zalando.
Die Großen wie eBay, Amazon oder Zalando
werden immer noch fetter und der Rest
muss sehen, wo er bleibt?
Diekmann: Das war doch auch
im stationären Handel nie
anders. Das hätte man
sich auch herleiten kön„Unternehmen, die
nen. Eine klassische
Modemarke, wenn es
glauben, E-Commerce
nicht gerade H&M
läuft nebenbei, wurden
oder Zara ist, hat
eines Besseren belehrt“
nicht den Pull-Effekt,
dass Menschen in die
GERRIT HEINEMANN
Stadt fahren, um dort
mehr nur eine technieWeb Research Center
einzukaufen. Für Hollissche Frage. Ich habe die
ter oder Primark mag man
Hoffnung, dass wir jetzt
100 Kilometer fahren, für
in eine Phase professionelandere macht man das nicht. Die
len Online-Handels kommen.
brauchen wirklich eine 1a-Lage, um
Und das ist gar nicht so einfach hinzubekommen. Wenn man einen gewissen Traffic in den Store zu bekommen. Im
Welche Modelle sind denn vorstellbar?
Level erreicht hat, tut man sich auch intern E-Commerce hat sich damit niemand
leichter. Aber die kommenden ein bis zwei beschäftigt. Die dachten, man hat einen
Krisch: Ich glaube, es werden sich unterschiedliche Angebote für unterschiedliche Jahre werden bestimmt kritische Jahre, in Online Shop, die Tür ist offen, dann kommen die Leute. Und die ganzen MediaMarktsegmente herauskristallisieren. Die denen es sehr turbulent werden kann.
ganz Kleinen setzen weiter auf Fullservice, Heinemann: Ich sehe die Branche auch an Agenturen schürten die Hoffnung, man
dann gibt’s ein Mittelfeld, in dem es span- einem Scheideweg. Im Grunde kann man könnte auch mit kleinen Budgets viel erreinend wird, und es gibt die Großen, die an- sagen, die Lehrzeit ist vorbei, jetzt beginnt chen. Doch wenn man nicht ein Pure Player
fangen, inhouse Kompetenz aufzubauen. der Ernst. Die Unternehmen, die geglaubt ist wie Zalando, der markenübergreifend
Bestes Beispiel ist die Otto-Gruppe, die haben, E-Commerce einfach nebenbei agiert, sind die Mediakosten für das, was
jetzt ihre ganze Techno- machen zu können, wurden eines Besseren man erzielen könnte, viel zu hoch.
logie selbst entwi- belehrt. Die Händler merken, dass der On- Krisch: Oder man nutzt das Marktplatzgeckelt und The- line-Handel schwieriger ist als ihr bisheriges schäft. Jedes Modell hat ein Für und Wider.
men ganz an- Geschäft und sie zwingt, aufgrund der stei- Das eine ist sehr kostenintensiv im Markeders angeht.
genden Transparenz auch im traditionellen ting, das andere schafft ein AbhängigkeitsGeschäft professioneller zu sein. Und problem. Händler müssen sich strategisch
Dienstleistern, die 100 Prozent Wachs- die Frage stellen, was sie online erreichen
tum zu null Kosten versprochen ha- möchten. Wollen sie eher Anlaufstelle mit
ben, fliegen ihre Aussagen jetzt Kundenkontakt sein oder Umsatz machen?
um die Ohren, siehe Netrada. Heinemann: Bis auf wenige große Pure
Andere werden sicherlich Player haben die meisten Händler noch
„Viele Dienstleister haben
noch folgen, denn wir haben kein erkennbares, echtes strategisches
ihre Geschäftsmodelle
da auch sicherlich eine Kon- Konzept. Stattdessen setzt man hektisch
solidierungs- und Professio- auf Flickschusterei – ein bisschen Marktfalsch aufgestellt“
nalisierungsphase vor uns in platz, ein bisschen Mobile.
JOCHEN KRISCH
den nächsten 2 bis 3 Jahren.
Exciting Commerce
Frau Wurm, lassen Sie diesen Vorwurf so
Wie passen denn die Tsunami- einfach auf sich sitzen?
artig steigenden E-Commerce- Wurm: Wir beobachten vor allem eBay als
Umsätze mit der Aussage zusammen, Problemlöser für den stationären Handel
Abgesehen von der
dass 75 bis 90 Prozent der stationären ganz interessiert. Dort gibt es einen Service,
Neuorientierung der
Händler ihre Umsatzziele online nicht bei dem Ware aus den Filialen eingestellt
Dienstleister – was sehen Sie
erreicht haben?
denn noch als Haupttrends für 2013?
und dort bestellt oder abgeholt werden
kann. Das ist wirklich nicht uninteressant,
Krisch: Ich stimme der Aussage zu, dass in
Diekmann: Ich habe nicht gesagt, dass
der Branche Professionalisierung und Ernst- E-Commerce nicht boomt. Das ist unbe- weil man so Altware aus den Filialen einem
haftigkeit Einzug gehalten hat. Angesichts stritten. Es heißt auch nicht, dass Mode- ganz anderen Publikum zugänglich ma■
der Tsunami-Entwicklung im Online-Han- marken im E-Commerce nicht richtig chen kann.
del kann sich kein Unternehmen mehr dem wachsen können. Aber sie wachsen nicht
INTERVIEW: DANIELA ZIMMER
Druck wirklich entziehen. Inzwischen werden Geschäftsmodelle auf Geschäftsführerebene diskutiert. E-Commerce ist nicht
Der Business-Beirat E-Commerce
der INTERNET WORLD Business
INTERNET WORLD Business hat mit vier
namhaften E-Commerce-Branchenkennern
einen Business-Beirat für E-Commerce gegründet. Das Expertengremium diskutiert
zweimal jährlich die wichtigsten Trends
und Entwicklungen im interaktiven Handel. Die Mitglieder des Beirats sind:
Marcus Diekmann, Gründer und Geschäftsführer der E-Commerce-Agentur
Shopmacher und Herausgeber des Buches
„E-Commerce lohnt sich nicht“.
Jochen Krisch, E-Commerce-Berater und
Betreiber des Blogs „Exciting Commerce“.
Gerrit Heinemann, Professor für BWL an
der Hochschule Niederrhein und Leiter des
eWeb Research Centers.
Christine Wurm, E-Commerce-Leiterin der
Juwelierkette Christ.
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Stressfaktoren im Marketing
OMS
Kampagne auf allen Screens
OMS, Vermarkter von rund 470 Tageszeitungs- und Radio-Websites, hat künftig
Channel-Multiscreen-Pakete im Portfolio.
Zur Aussteuerung nach redaktionellen Umfeldern wie Sport, Entertainment, Freizeit
oder Wirtschaft kommt dann die Platzierung auf sämtlichen Screens: stationärem
PC, Tablet und Smartphone. Ziel ist, dass
die Kampagne den Nutzer unabhängig
von seinem Endgerät erreicht. hvr
TELE 5
IP mit neuem Mandanten
Nach dem Relaunch seiner Website hin zu
einer Plattform für Filme und Serien forciert TV-Sender Tele 5 nun auch den Werbeverkauf: Künftig soll RTL-Vermarkter IP
Deutschland die Werbeplätze von www.
tele5.de verkaufen. Zu den vermarkteten
25/13
Rationale Facebook Fans
TERADATA
Die kurzfristige Ausrichtung des Marketings,
das Fehlen einfacher Kennzahlen sowie die
hohe administrative Belastung sind die
größten Stressfaktoren im Joballtag eines
Marketingmanagers. Das ergibt eine Umfrage von Teradata, einem Anbieter von
Analyseplattformen. Die Befragung unter
weltweit 2.200 Marketern zeigt auch:
Daten gelten als Vermögenswerte eines
Unternehmens, werden aber nur von
jedem zweiten wirklich genutzt. hvr
9. Dezember 2013
Wenn Nutzer einer Marke folgen, erwarten sie Vorteile – sonst wenden sie sich ab
D
ie Beziehung zwischen einer
Marke und dem Nutzer von
Social-Media-Plattformen
ist
vielschichtiger als bislang angenommen. Darauf weist eine Untersuchung der LMU München
hin, die in Zusammenarbeit mit
der Agentur Webguerillas erstellt
wurde („Markenführung 2.0 –
Ein Social Media User Kompass“). Darin geben rund 85 Prozent der Befragten an, dass sie auf
Facebook Fan einer Marke sein
können, ohne diese wirklich
sympathisch zu finden. Es gehe
ihnen vielmehr darum, Informationen und günstige Angebote zu
erhalten. „Die Insights zeigen,
dass User häufig einen sehr rationalen, rein nutzenorientierten
Wer schlechte Erfahrungen macht, will kein Fan sein
Zugang zu Marken im Social
Web haben“, sagt David Eicher,
Geschäftsführer der Webguerillas. Damit Roman aus München. „Das will man ehrwerde eine andere Markenführung nötig lich gesagt einfach nicht mehr drin haben
als in den traditionellen Medien.
und dann sagt man, man kickt es raus, weil
Diese Einstellung weist auf eine eher von denen will man nichts mehr lesen.“
lockere Beziehung hin: Wenn die Marke
Warum der Daumen gesenkt wird,
nicht mehr gefällt, die Botschaften zu häu- untersucht auch eine Befragung der
fig oder zu kommerziell werden und dem Media-Agentur Vivaki. Für die Studie
User deshalb auf die Nerven gehen, wird „Motzbold oder Markenfan“ wurden 186
der Fan-Status aufgekündigt. Die insge- Personen befragt, die auf Facebook Kritik
samt 136 Tiefeninterviews, die vor allem an Marken üben. Die wichtigsten Gründe
mit jüngeren Menschen geführt wurden, für eine abfällige Äußerung sind danach
offenbaren zahlreiche interessante Ant- Unzufriedenheit mit der Ware oder dem
worten. „Meine Familie hat damals Service, der Werbung oder dem Geschäftsschlechte Erfahrungen mit LG gemacht“, gebaren des Unternehmens. Dabei potenerzählt beispielsweise der 25-jährige ziert sich der Frust, wenn der Verbraucher
Gründe für das Abwenden
Marke/Produkt
gefällt nicht mehr
Markenkommunikation ist zu häufig
Keine Identifikation
mit der Marke mehr
gegeben
Grund, warum man
Fan wurde, entfällt
Foto: Fotolia / Klaus Eppele
10
Zu große kommerzielle Nutzung
Andere
45,6 %
37,5 %
36,8 %
17,6 %
11,0 %
6,6 %
Aus welchen Gründen haben Sie sich von der
Marke abgewendet?
© INTERNET WORLD
Business 25/13
Quelle: IMM; n = 136;
Mehrfachnennung möglich
kein Gehör findet, beispielsweise in Warteschleifen vergessen oder in E-Mails mit
standardisierten Antwortbausteinen abgespeist wird. Die Folge ist auf Facebook
öffentlich geäußerter Unmut.
Interessant ist, dass die Erwartungen
von Frauen und Männern bezüglich ihrer
Beschwerde unterschiedlich sind. Während
Männer an einer rationalen Stellungnahme
interessiert sind, geht es Frauen in erster
Linie um eine Entschuldigung. Wichtig
aber seien in beiden Fällen eine „schnelle,
freundliche Reaktion und eine kompetente Lösung des Problems“, so Julia Jakof,
■
Research Manager bei Vivaki. hvr
IP Deutschland vermarktet künftig
die Website des TV-Senders Tele 5
Dokus zum Spielfilm
Werbeformen zählen Pre-, Mid- und PostRolls sowie Banner und Skyscraper. hvr
Der „Spiegel“ zeigt auf seinem Web-TV-Sender künftig auch Spielfilme
TOMORROW FOCUS MEDIA
Ad Effekts in Neuauflage
An großformatige Anzeigen können sich
Nutzer besser erinnern, Standardformate
gefallen besser. Das ermittelte die Werbewirkungsstudie Ad Effects 2013 von
Tomorrow Focus Media. Wenn es um die
Wiedererkennung des Werbemittels geht,
überzeugten „Over the Page“-Werbeformen wie Banderole und Interstitial am
meisten. An Ersteres konnten sich 67,5
Prozent der Befragten erinnern, an das
Interstitial 66,1 Prozent. Auf Rang drei
liegt das Pre-Roll mit 43,2 Prozent. Am
schlechtesten schnitt das Floor Ad mit
einer Erinnerungsleistung von 13,5 Prozent ab. Mehr zu der Studie unter Internetworld.de. sg
Anzeige
D
er „Spiegel“ erweitert sein Web-TV- Spielfilme sollen inhaltlich allerdings
Angebot. Auf dem Portal www. nicht losgelöst vom bisherigen Programm
spiegel.tv laufen künftig auch Kinofilme. präsentiert werden. Ziel ist es, um sie herDen Anfang machte der Film „Gegen die um passende Dokumentationen zu zeigen.
Wand“, der von Freitag, 29. November, 16 So wurden neben dem Migrantendrama
Uhr bis zum darauffolgenden Montagvor- „Gegen die Wand“ Dokus wie „Tödlicher
mittag per Klick angesehen werden konnte. Kultur-Clash“ oder „Fremde Heimat –
Weitere Filme sollen
in regelmäßigen Abständen folgen, darunter „Fraktus“, „Zur
Sache
Schätzchen“,
„Der Unhold“, „Marlene“ und „Schuld
sind immer die anderen“. Auch sie sind
nur einige Tage zu
sehen, was den EventCharakter unterstreichen soll.
Spiegel TV, die Spiegel TV präsentiert im Web Kinofilme in redaktionellem Content
Fernsehproduktionsfirma des gleichnamigen Nachrichtenma- Deutsche im Ausland“ gezeigt. Zur Finangazins, war im Juni 2011 mit Internet- zierung des Spielfilmprojekts tragen WerFernsehen gestartet. Seitdem werden auf bespots bei. Der Film wird zum ersten Mal
dem Portal in einem 24-stündigen Live- nach vier Minuten unterbrochen, dann
stream Dokumentationen und Hinter- vergrößern sich die Abstände. Das Pringrundberichte gezeigt. Fiktionale Filme zip: Je länger der Zuschauer guckt, umso
■
fehlten bislang. Die künftig ausgestrahlten seltener sieht er den Spot. hvr
Adscale steigert
Reichweite
A
dscale, der Marktplatz für digitale
Werbung, öffnet sich jetzt erstmals
auch Drittanbietern und vergrößert damit
seine Reichweite. Dazu wurde eine Demand-Side-Plattform (DSP) entwickelt,
die eine Schnittstelle zu externen TrafficQuellen aufweist. Dadurch können Werbungtreibende über Adscale künftig auch
Werbeflächen einkaufen, die nicht zum
Adscale-Marktplatz gehören. Erreichte die
Ströer-Tochter mit ihrem Angebot bislang
77 Prozent aller deutschen Internet-Nutzer, wird durch die DSP jetzt nahezu der
komplette Angebotsmarkt im Online Display Advertising abgedeckt.
Zeitgleich mit der neuen Schnittstelle
führt Adscale auch neue Targeting-Algorithmen ein. Dadurch wird es möglich,
Neukunden zu erkennen und mit einer
Kampagne gezielt anzusprechen, obwohl
sie die Internet-Seite des Werbekunden
noch nie besucht haben. Dazu werden
sogenannte Look-alike-Modelle herangezogen. Bestehende Kunden werden nach
Nutzerprofilen geclustert. Weist ein Nichtkunde ein ähnliches Profil wie ein Bestandskunde auf, wird er als potenzieller
Käufer erkannt und binnen Millisekunden
■
angesprochen. hvr
25/13
S
9. Dezember 2013
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Infos auf Knopfdruck
Werbewunschkonzert
DAB wirbt auf Smart-TV-Angebot von RTL und Vox
Zuschauer können sich online ihren eigenen Werbespot auswählen
mart TV ist im Wohnzimmer angekommen. Knapp
ein Viertel aller deutschen
Konsumenten verfügt laut
einer Studie von Pricewaterhouse Coopers über ein Internet-fähiges TV-Gerät, allerdings ist nur jedes zweite (58
Prozent) mit dem Web verbunden. Für die DAB Bank
dennoch genug Potenzial. Als
zweiter Kunde nach dem Der Red Button führt auf dem Smart TV zur DAB-Microsite
Lebensmittelhersteller Knorr
wirbt die Direktbank auf dem von RTL- konto preis. Dass ein derartiges Angebot
Vermarkter IP Deutschland im Sommer ankommt, will IP mit einer internen Erhegelaunchten Smart-TV-Format „Branded bung belegen, die in den nächsten Wochen
Red Button“ und erreicht damit die laut IP veröffentlicht werden soll: Demnach finden
„5,6 Millionen Geräte, die HbbTV-fähig es rund 70 Prozent der Smart TV-Nutzer
sind und unsere Sender eingeschaltet gut, dass sie durch Werbung die Digitaltexthaben“. Hbb-TV ist der von den Sendern Offerte kostenlos nutzen können. Ebenso
propagierte Standard, der von circa 54 schätzen sie, dass sie selbstbestimmt ZuProzent der smarten TVs unterstützt wird. satzinformationen abrufen können.
Während des Spots erscheint der „Red
Die DAB Bank wirbt noch bis Ende des
Button“ in der unteren Bildschirmecke – Jahres sowohl auf RTL als auch auf Vox.
ein Hinweis für weiterführende Inhalte. Zusätzlich verweisen In-Page-Werbemittel
Zuschauer gelangen über den roten Knopf im RTL- und Vox-Digitaltext auf die
ihrer Fernbedienung auf die Microsite der Microsite. Beim RTL-Nachrichtensender
Direktbank. Während das TV-Programm N-tv erreicht die Direktbank über das Werin einem kleinen Bildschirm im oberen Eck beformat „Crawl XL“, das am unteren Ende
der Microsite weiterläuft, gibt das Special des Bildschirmrandes platziert ist, beson■
zusätzliche Details zum kostenlosen Giro- ders finanzinteressierte Zuschauer. vg
11
W
erbung, die sich die Betrachter selbst und 98 Prozent der Nutzer dem ausgewählaussuchen, wird intensiver wahrge- ten Spot bis zum Schluss treu, obwohl sie
nommen und bleibt länger in Erinnerung, die Option gehabt hätten, den Werbefilm
so die These von Zenith Optimedia. Um das nach einigen Sekunden zu überspringen, um
zu untermauern, setzt die Media-Agentur- zum eigentlichen Video-Inhalt zu gelangen.
gruppe bei Online‐Video-Werbung auf den „Diese Ergebnisse belegen den AufmerkAd Selector. Bei dem neuen Werbeformat, samkeitsunterschied zwischen Push‐ und
das sich vermarkterübergreifend buchen Pull‐Werbung“, erklärt Nils Hachen, Execulässt, hat der Betrachter die Möglichkeit, im tive Managing Director Zenith: „WerbungRahmen einer Pre-RollWerbung aus mehreren
Spot-Versionen
eine
auszuwählen.
Den Erfolg soll eine
kampagnenbegleitende
Forschung für Coty
belegen. Der Kosmetikkonzern warb zwischen
August und November
für seinen neuen Duft
Super Playboy auf TV,
Online und Social-Media-Kanälen. Dabei, so Spot nach Wahl: Der Ad Selector lässt den User entscheiden
die etwas unbestimmte
Aussage der Zenith-Forscher, habe die treibende steigern durch die interaktive AusZahl der Nutzer, die eines von drei in der wahlmöglichkeit die Auseinandersetzung
Werbeform angezeigten Videos ausgewählt der Konsumenten mit der Marke des Kunhatten, um ein Vielfaches über den Klick- den. Außerdem gewinnen sie durch die akraten üblicher Werbemittel gelegen. Kon- tive Auswahl der Nutzer neue Zielgruppenkreter wird die Fallstudie zur Verweildauer: daten, die für die weiterführende Ansprache
Je nach Zielgruppe blieben zwischen 86 unmittelbar genutzt werden können.“ vg ■
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MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
CRITEO
Retargeting für Mobile
Im Oktober 2013 ging der RetargetingSpezialist Criteo an die Börse, jetzt folgt der
nächste Streich: Die hauseigene Technik
wird auf mobile Endgeräte ausgeweitet.
Nutzer, die sich ein Produkt im Netz angesehen haben, werden identifiziert und bekommen danach gezielt Werbung gezeigt,
die sie an das gesehene Produkt erinnert.
Im Gegensatz zur Desktop-Variante setzt
Criteo im Mobilkanal nicht auf Cookies. Ein
Nachteil bleibt bestehen: Cross-ChannelTracking ist unmöglich – wechselt der Nutzer das Gerät, verliert sich seine Spur. fk
BELBOON
Affiliate Marketing für Covus
Mit mehr als 70 Programmen startet die
Software-Vertriebsplattform Covus Freemium
eine exklusive Affiliate-Marketing-Partnerschaft mit dem Netzwerkbetreiber Belboon.
Neben Gratis-Software für PCs besteht das
Portfolio des Berliner Unternehmens aus
kostenlosen Reiseführern und BrowserSpielen. Weltweit zählt Covus 10 Millionen
aktive Nutzer. Zur Covus-Gruppe gehören
Nichtraucher.de, Onlineversicherung.de
und Gutscheincodes.de. fk
Reichweite durch Software: Das
Berliner Download-Portal Covus
LIGATUS
Start in der Schweiz
Ab 6. Januar 2014 können Kunden des
Performance-Netzwerks Ligatus ihre Werbung auch auf Schweizer Websites einbuchen. Das auf reichweitenstarke PremiumSeiten spezialisierte Anzeigennetzwerk hat
zum Start 15 deutsch- und französischsprachige Angebote aus der Schweiz ins
Angebot genommen. Buchbar sind CPCund CPL-Kampagnen für Desktop- und
Tablet-Reichweite. Betreut werden die
Accounts aus Deutschland heraus. fk
TRADEDOUBLER
Schutz für Gutscheine
Mit einer neuen Technik will das Performance-Netzwerk Tradedoubler den Einsatz von Gutscheinen für Werbekunden
attraktiver machen. Via „Voucher Code
Tracking“ kann Tradedoubler genau nachvollziehen, wo und in welchem Zusammenhang ein Website-Betreiber einen Gutschein platziert. So soll sichergestellt werden, dass bestimmte Premium-Gutscheine
nur von autorisierten Advertisern und auf
den richtigen Seiten platziert werden. fk
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9. Dezember 2013
25/13
Gmail schadet Newslettern
Seit Einführung eines neuen User Interfaces stürzen die Öffnungsraten ab
A
ls Google das Design seines MailDienstes Gmail im Sommer 2013 änderte, rieben sich nicht nur die Nutzer die
Augen: Statt wie bisher eingehende Mails
chronologisch aufzulisten, fasst Gmail die
Nachrichten jetzt zu „Konversationen“
zusammen und garniert sie mit einem
großen Icon zur Unterscheidung – Flat
Design lässt grüßen. Zunächst vor allem
auf Android-Handys zu besichtigen, betrifft
die Umstellung seit einiger Zeit auch das
Web Interface auf dem PC-Desktop.
Marktanteile private E-MailBoxen in Deutschland
GMX
26,3 %
Web.de
26,1 %
T-Online
9,1 %
Microsoft
Gmail
7,7 %
6,5 %
Zweistelliger Rückgang bei Groupon
Vodafone
4,6 %
Was den Nutzern den Überblick erleichtern soll, hat für Newsletter-Versender teils
fatale Folgen: So berichtet das US-Fachblog „Internet Retailer“, dass der CouponBetreiber Groupon im dritten Quartal
2013 bei seinen Mails einen zweistelligen
Rückgang bei der Öffnungsrate beobachten
musste. Groupon-CEO Eric Lefkowski
führt das darauf zurück, dass Gmail die
Mails des Couponing-Portals mit anderen
Werbemails unter „Promotions“ zusammenfasst und so der unmittelbaren Aufmerksamkeit der Nutzer entzieht. Der
Manager, der sein Unternehmen als einen
der größten E-Mail-Versender weltweit
einstuft, will jetzt stärker den Einsatz
anderer Marketingkanäle ausloten.
Deutsche Versender sind von dem
Gmail-Problem noch nicht in dem Maße
betroffen, was in erster Linie am Marktanteil liegt: Während sich Gmail in den USA
einen Wettkampf mit Yahoo um Platz 1
liefert, rangiert Googles Gratis-Mailbox in
Deutschland auf Platz 5 – mehr als die
1&1
4,3 %
Drei Möglichkeiten für mehr Traffic
Freenet
3,8 %
2,1 %
1,3 %
Quelle: Convios Consulting
Stand 08/2013
Marktanteile der Anbieter, die von den Privatnutzern als primäres Postfach genutzt werden
© INTERNET WORLD Business 25/13
Sieht modern aus,
aus hat aber Tücken: Neue
Mailbox-Oberfläche von Gmail
Hälfte aller von Privatleuten primär genutzten Mailboxen werden von den United-Internet-Töchtern GMX und Web.de
betrieben. United Internet Media bietet
hier mit „Trusted Dialog“ bereits eine
Methode, um legitime Werbemails im
Posteingang hervorzuheben. Gmail, das
begeld, aber die Performance ist besser als
bei den normalen Adwords.
Schließlich lohnt der vergleichende
Blick auf andere Suchmaschinen. So ist
der Anteil von Microsoft Bing am gesamten deutschen SEA-Traffic auf rund vier
Prozent angestiegen. Das ist nicht viel –
aber zu viel, um es zu ignorieren. Denn oft
sind hier die Klickpreise niedriger als
beim übermächtigen Konkurrenten. Wer
also schon immer mal SEA auf einer anderen Plattform ausprobieren wollte: Jetzt
könnte genau der richtige Zeitpunkt für
■
einen Versuch sein. fk
Der erste Schritt kann etwa darin bestehen, ehemalige Shop-Besucher erneut anzusprechen. Das Prinzip des Retargeting
wendet Google mit den Adwords Remarketing Lists for Search Ads
(RLSA) für Textanzeigen
an. Zwar sind die Klickpreise auch hier hoch, doch
die
Performance-Werte
sind besser als bei normalen
n
Adwords.
Dasselbe gilt auch für das
as
Google Merchant Center, in
das Online-Händler Produktkteinträge hochladen können.
nen.
Diese werden dann in den verschiedenen Suchergebnisseiten
eiten
angezeigt. Auch hier fließt Wer- Vor Weihnachten wird Adwords
Adwords-Werbung
Werbung teurer
unter Experten als größter Mail Service
der Welt gilt, kommt hierzulande nur auf
6,5 Prozent. Allerdings schaffte es Gmail,
seinen Marktanteil in Deutschland innerhalb von nur drei Jahren zu verdoppeln –
und wird es dabei nicht bewenden lassen.
Grund dafür dürfte die Verbreitung von
Android-Geräten sein, denn für die
■
braucht man eine Gmail-Adresse. fk
Reaktionen auf
Referrer-Problem
So lässt sich die SEA-Performance vor Weihnachten noch steigern
icht nur im Handel klingeln zu Weihnachten die Kassen, auch bei Google
brummt das Jahresendgeschäft: Die Preise
von Top Keywords für die Suchwortwerbung (SEA) steigen im Restjahr rasant.
Wer jetzt seine SEA-Strategie ändert, kann
im Weihnachtsgeschäft seine Performance verbessern.
4,3 %
3,9 %
Andere
Alternativen zu Adwords
N
AOL
Yahoo
Eigene
Domain
Foto: Fotolia / Yanick Chauvin
12
S
eit 2011 fehlt bei einem zunehmenden
Teil des organischen Traffics, der von
Google kommt, die Information, nach
welchem Suchbegriff gesucht wurde (Encrypted Search). Dieser beträgt inzwischen bis zu 90 Prozent und lässt klassische Web-Analyse-Tools ins Leere laufen
(siehe auch Ausgabe 23/13, S. 12).
Landing Page im Fokus
Der sukzessive Wegfall der Referrer-Daten
bringt Performance-Marketing-Agenturen
in Zugzwang. Sie wollen jetzt verstärkt die
seitenbezogenen Analysen durch selbst
erstellte Keyword Rankings ersetzen, was
einen gewissen technischen Aufwand
erzeugt – und nicht unbedingt für Transparenz gegenüber dem Kunden sorgt. Er
muss sich noch mehr darauf verlassen, was
seine Agentur ihm rät. Andreas Schwabe,
Geschäftsführer der Münchner Agentur
Booming, sieht durch die fehlenden Referrer-Informationen Handlungsbedarf bei
Landing Pages. Statt sie auf einzelne Keywords zu optimieren, müsse bei der Landing Page in Zukunft „verstärkt auf die
Usability und den Nutzwert der Seite an
■
sich geachtet werden“. fk
25/13
MARKETING & WERBUNG
9. Dezember 2013
Internet World BUSINESS
13
Seit wenigen
Wochen online –
schon jetzt Kult:
Volvo und Schauspieler Jean-Claude Van
Damme punkten mit
einem außergewöhnlichen Werbe-Video.
Gewagter Spagat
Der neue Volvo-Spot hat dank prominenter Unterstützung das Zeug zum viralen Hit
Vorgestellt von:
W
er interessiert sich
schon für Truck-Werbung? Die Zielgruppe ist
sicherlich klar umrissen und
überschaubar.
Autobauer
Volvo aber hat mit seinem
neuen Spot für seine Lkws
etwas geschafft, was nicht oft
gelingt: Begeisterung für die
Wirkung eines technischen
Features.
In dem Clip steht JeanClaude Van Damme auf den
Außenspiegeln zweier Trucks, die langsam rückwärtsfahren und kontrolliert
auseinanderdriften. Was im ersten Moment wie der Ausschnitt aus einem seiner Action-Filme anmutet, entpuppt sich
als einer der sehenswertesten Momente
Steckbrief
■
Auftraggeber: Volvo Trucks
■
Kampagne: The Epic Split feat. Van Damme
■
Agentur: Forsman & Bodenfors
■
Regie: Andreas Nilsson
■
Start: November 2013
Balanceakt: Mit einem gefährlichen
Stunt wirbt Volvo für seine Trucks
der Automobilwerbung. Van Damme
strahlt trotz Spagat die Ruhe und Kraft
selbst aus. Die sich dem Betrachter bietende Szenerie steht für Perfektion, Präzision und Einfachheit. Das Video wird
passend dazu untermalt von der klaren
Stimme der irischen Sängerin Enya.
Eine Leistung ist dies aber nicht nur
von dem gelenkigen Van Damme: Der
Spot strahlt enorm in die Marke und
ihren Markenkern ein – ganz unabhängig davon, ob Pkw oder Lkw. Denn dem
Betrachter wird schnell klar, dass nicht
nur die Brummis von Volvo so präzise
rückwärtsfahren können. Auch Volvo als
Marke steht für Sicherheit und Ausge-
reiftheit – Merkmale, die die Grundlage
bei der Herstellung jedes Volvos sein
müssen, suggeriert die Werbung. Wenn
man diesen Spot in den Kontext der
Pkw-Kommunikation von Volvo setzt,
positioniert das die Marke, trotz des starken Markenkerns, neu und macht jeden
Volvo etwas begehrenswerter.
Der Spot wurde auf Youtube bereits
mehr als 55 Millionen Mal angesehen
und über 60.000 Mal kommentiert – und
sorgt auch sonst im Netz für reichlich
Gesprächsstoff. Insgesamt ein unglaublicher Erfolg. Denn garantiert waren es
nicht nur Lkw-Fahrer, die für diese Aufrufe gesorgt haben. Dass Volvo den Spot
Dariusch Hosseini,
Managing Director bei
Exponential Interactive
Deutschland, München
■ fireflyvideo.com/de/
ausschließlich für den Online-Kanal kreieren ließ, ist ein klares Signal: Kreative
und packende Video-Werbung im Netz
wirkt. Daran glaubten auch die Markenstrategen von Volvo, und fühlen sich
sicher darin an jedem Tag bestätigt, an
dem die Abrufe weiter steigen.
Dem Kreativteam dieses Spots muss
man gratulieren und man muss es gleichzeitig bedauern: Es ist unwahrscheinlich,
dass das Team noch mal eine so gute Idee
■
haben wird.
Coolness in Person: Jean-Claude Van Damme beweist Nerven wie Drahtseile
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Brother
Konzeption und Realisierung der crossmedialen LaunchKampagne für den „Print Air Bag“ des Druckerherstellers
Smartin Advertising
H&M
Entwicklung eines weltweit gelaunchten Online Spots
für die aktuelle Weihnachtskampagne von H&M
B-Reel
Bosch
Kampagne für das Einbaugeräteprogramm von Bosch
mit crossmedialen Maßnahmen
BBDO Proximity
Hasseröder
Digitale Umsetzung der Markenstrategie der Biermarke;
mit neuem Markenauftritt
Coma AG
Canon
Deutschland
Umsetzung einer Weihnachtskampagne mit TV-Spots,
Online-, Print- und Outdoor-Anzeigen
PHD Germany
Lidl
Crossmediale Weihnachtskampagne für die Eigenmarke
„Deluxe“des Discounters
Freunde des Hauses
Lufthansa
Verteidigung des Media-Mandats der Airline
Mindshare
Christ
Kreation von TV-Spots für die aktuelle Weihnachtskampagne; daneben Print-Anzeigen, Online-Auftritt und Pointof-Sale-Maßnahmen
Salon Deluxe
Nivea
Weihnachtskampagne mit TV-Spots und umfassenden
Maßnahmen in Social-Media-Kanälen wie Youtube, Facebook, Spotify, Pinterest und Instagram
Labamba und Neteye
Deutsche Telekom
Start einer neuen Kampagne mit dem „Tutu-Projekt“ von
Bob und Linda Carey; Spot läuft im TV und im Internet
DDB Tribal Hamburg
Tele5
Vermarktung des Internet-Angebots des Fernsehsenders;
das TV-Programm vermarktet Tele5 weiterhin selbst
IP Deutschland
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
Filmreife Werbung
Top-Werbespender im Oktober ist Constantin Film Verleih
W
erbeausgaben von fast einer Million Euro (brutto) – und das alles
für den Kinofilm „Ender’s Game – Das
große Spiel“. Constantin Film Verleih
führt mit klarem Vorsprung die Liste der
Top-Ten-Newcomer in den Online-Werbecharts im Oktober an.
Auch den zweiten Platz belegt das
Filmunternehmen. Für den Film „Fack ju
Göhte“ wurden Internet-Anzeigen in
Höhe von 470.000 Euro geschaltet. Auf
dem dritten Rang liegt die Deutsche Post
mit dem ADAC Postbus“, ihrem Fern-
Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im Oktober 2013
Die teuerste Kampagne im Oktober stammt von Constantin Film Verleih
Produkt
Firma
Okt. 2013
Mio. Euro
Ender’s Game – Das große Spiel
Constantin Film Verleih, München
0,99
Fack ju Göhte (Dt.)
Constantin Film Verleih, München
0,47
ADAC Postbus
Dt. Post Mobility, Bonn
0,35
Infiniti QX70 Geländewagen
Infiniti Europe, Rolle
0,26
Nivea Diamond Volume Pfl.-Shampoo
Beiersdorf AG, Hamburg
0,25
Jackass Bad Grandpa (Dt.)
Paramount Pictures, Unterföhring
0,17
Batman Arkham Origins Vid.-Spi./Playst. Warner Bros Interactive Entert., Burbank 0,11
Blockbuster: Ender’s Game – das große Spiel
Alles eine Frage der Zeit
Universal Pictures Int. Germany, FFM
0,08
Unify Image
Unify, München
0,08
Skylanders Swap Force Video-Spiele
busangebot, und Web-Werbeausgaben
■
von 350.000 Euro. sg
© INTERNET WORLD Business 25/13
Activision Blizzard, Santa Monica
Zeitraum: 01.10.2013 – 31.10.2013
0,05
Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2013
14
Internet World BUSINESS
MARKETING & WERBUNG
9. Dezember 2013
25/13
NATIVE ADVERTISING
Mittel gegen Banner-Blindheit
Werbung, die nicht wie Werbung aussieht: Native Advertising wird derzeit als einer der heißesten Trends in der Mediaplanung gehandelt. Statt Online-Anzeigen aufpoppen zu lassen, erzählen die Marken redaktionell verpackte Storys
eplagte Web-User mussten im Laufe
der zurückliegenden Jahre schon einige Überlebensstrategien entwickeln. Eine davon ist die Fähigkeit, Display-Werbung auf dem Bildschirm einfach zu übersehen: Im Fachjargon wird das „BannerBlindheit“ genannt. Bei den Werbungtreibenden führt dieses Verhalten immer wieder zu Panikattacken, verständlicherweise
– basieren doch weite Teile des Web-Handels darauf, dass der Nutzer an die Hand
genommen und von einer Webseite auf
eine andere geführt und dort nach Möglichkeit in ein Geschäft verwickelt wird.
Und dabei spielt Werbung, insbesondere
Banner-Werbung, eine elementare Rolle.
Auf der Suche nach einem Mittel gegen
dieses unerwünschte User-Verhalten diskutiert die Branche derzeit intensiv über
Native Advertising. Native Ads werden als
wirksame Werbealternative gegen Banner
Blindness hoch gehandelt. Im Grunde
wird damit eine Werbeform bezeichnet,
die nicht wie Werbung aussieht, sondern
eher wie ein redaktioneller Beitrag – oder
wie ein Teaser zu einem redaktionellen
Beitrag. „Native Ads sind im Lesefluss
platziert und somit sehr unaufdringlich“,
sagt Daniel Horzetzky, Head of Content
Marketing bei Plista. „Sie sind dem Look
& Feel des Umfelds angepasst und im
direkten redaktionellen Bereich eingebettet. Dadurch genießen sie eine intensivere
Wahrnehmung als übliche Banner.“ Dabei
gilt die Faustformel: Je relevanter der Inhalt, desto größer die Aufmerksamkeit.
Story ersetzt Werbebotschaft
Plista gehört zu den Dienstleistern, die
von dem steigenden Interesse an Native
Advertising derzeit profitieren. Die Agentur hat auf zahlreichen Medienseiten
kleine Empfehlungsboxen platziert. Darin
sind Miniaturbilder und ein paar knapp
formulierte Zeilen untergebracht, die das
Interesse des Users wecken sollen. Klickt
er auf den Anreißer, der sich beispielsweise
Foto: Fotolia / lassedesignen
G
Harmonisch: Wenn das beworbene Produkt zum Umfeld passt, stört es nicht mehr
inhaltlich mit Elektrorollern befasst, lan- Branded-Entertainment-Konzepte entwidet er auf dem Unternehmens-Blog des ckelt. Aktuelles Beispiel ist die Web-TVEnergiekonzerns RWE (siehe Abbildung). Sendung „Two for Fashion“ des Online„Der User wird also nicht mehr mit bun- Händlers Otto. Wie auf dem gleichnamiten, blinkenden Bildern und großen gen Blog wird dort über Modestile und
Claims gelockt, sondern mit Inhalten und Designertrends berichtet, womit sich Otto
Storys“, sagt Horzetzky. Inhalte,
an denen er Interesse hat, wes- Plista Tipps: Ein kurzer Teaser zu Elektrohalb die damit verbundene rollern führt zum Blog von RWE
Werbebotschaft auch auf Akzeptanz stößt.
Native Ads folgen damit dem
Prinzip des Branded Entertainment. Bei dieser Form der Kommunikation verzichtet ein Unternehmen darauf, nur eine
plumpe Werbebotschaft zu verkünden. Stattdessen versucht es
über interessante Geschichten,
seine Marke beim Verbraucher
im Gespräch zu halten. Weltmeister in die- bei den Usern als kompeser Disziplin ist der Getränkehersteller tenter Lieferant für Mode
Red Bull, der als Höhepunkt dieser Strate- und Lifestyle positioniert.
Auch verschiedene Publisher haben
gie im Oktober 2012 den Sprung des Extremsportlers Felix Baumgartner aus der Branded Entertainment als lukrative EinStratosphäre inszenierte und weltweit ein nahmequelle entdeckt, darunter das „Handelsblatt“. Auf seiner Website HandelsMillionenpublikum erreichte.
„Native Advertising ist keine blatt.com bespielt etwa der Mischkonzern
wirklich neue Geschichte“, sagt General Electric einen ganzen Channel
Klaus Ahrens, Geschäftsführer der und berichtet dort ausführlich über die
Agentur Pilot in Hamburg. „Es ist Themen Energie und Healthcare. Natüraber ein sehr charmanter Begriff, lich sind diese Seiten als Sonderveröffentder das Thema neu zusammen- lichung gekennzeichnet. Trotzdem sollen
fasst.“ Pilot hat in den vergangenen die redaktionelle Anmutung der Beiträge,
Jahren schon mehrfach für Kunden das glaubwürdige Umfeld des „Handelsblatts“ sowie die dem Stil des Finanztitels ähnelnde optische Aufbereitung den General-Electric-Konzern
als kompetente Marke empfehlen.
„Im Grunde ist das wie das gute alte
Advertorial“, sagt Eduard Klein,
Geschäftsführer der Beratungsfirma
Calor Communication und Betreiber
der Website Content-marketing.com.
„Auch ein Advertorial sieht so aus
wie der Rest der Zeitschrift.“
Die Blog-Zeitung Huffington Post,
Huffington Post: Ein Teaser führt auf eine die vor Kurzem mit viel Medientrara
von HRS redaktionell gestaltete Reiseseite in Deutschland startete, vertraut in
ihrem Business-Plan ebenfalls auf solche
Branded-Content-Modelle. Journalistisch
anmutende Text-Bild-Teaser leiten den
User zu einer Seite weiter, auf der sich Inhalte befinden, die indirekt für ein Unternehmen werben. Das Buchungsportal
HRS nutzt beispielsweise diese Gelegenheit und berichtet rund um das Thema
Reisen (siehe Abbildung unten links).
Nachteil dieser gebrandeten und gesponserten Webseiten ist der hohe Aufwand, der mit ihrer Erstellung verbunden
ist. Der Artikel muss inhaltlich relevant
sein und mit seinen Geschichten zum
übrigen Auftritt passen. Das Layout muss
ebenfalls exakt angepasst werden. Die
Werbeform ist also maßgeschneidert auf
den jeweiligen Werbeträger und dafür
muss Zeit und Geld investiert werden.
Standardisierte Native-Advertising-Ansätze, wie die von Plista, machen BrandedEntertainment-Konzepte skalierbar. Ziel ist
es, Formate zu finden und einzuführen, mit
deren Hilfe native Werbung über Adserver
verbreitet, an Publisher ausgeliefert und
über branchenübliche Standards wie den
Tausend-Kontakt-Preis abgerechnet wer-
den kann: Eine höchst individuelle Werbeform wird so massentauglich.
Unternehmen wie Efamous.net oder
Unrulymedia arbeiten an dieser Skalierbarkeit, aber auch das Lifestyle-Magazin
Vice. Für sein Online-Netzwerk hat Vice
seit jeher aufwendige Branded-Entertainment-Formate realisiert, zuletzt beispiels-
„Der User wird nicht mehr mit
blinkenden Bildern gelockt,
sondern mit Inhalten“
DANIEL HORZETZKY
Head of Content Marketing, Plista
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MARKETING & WERBUNG
9. Dezember 2013
weise recht künstlerisch inspi- Xbox One: Zum Start der Spielekonsole
rierte Video-Produktionen im entwickelte Vice ein Werbeformat, das
Auftrag der Computermarke Platz für redaktionellen Content bietet
Lenovo. Für die neue Xbox
wurde nun aber in England
eine Werbeform gelauncht, die
Banner-Werbung mit redaktionellem Content verbindet. Das
Format ist in drei Felder aufgeteilt: Während in einem das
Produkt gezeigt wird, kann in
einem der anderen Bereiche
redaktionell aufbereiteter Content ablaufen (siehe Abbildung). „Es geht nicht mehr nur
um
Banner-Schaltungen“,
betont Benny Eichelmann,
Head of Advertising Vice Deutschland. Ebuzzing, der Anbieter für Social Video
„Es geht um die Distribution interessanter Advertising, hat seit Oktober das Werbeformat Ebuzzing Native auf dem Markt.
Formate, in denen Content integriert ist.“
Native Advertising ist für viele schon Die Software erkennt mittels Kontextjetzt einer der heißesten Online-Trends Targeting die redaktionellen Inhalte und
der nächsten Monate. Werbung im Ge- liefert dazu passende Videos. Scrollt der
wand von Content wird kommen, unklar User über den Text, schiebt sich an einer
ist nur, welche Formate sich durchsetzen vorher definierten Stelle der Artikel auswerden: Es herrscht Aufbruchsstimmung einander und es erscheint ein WerbeVideo. Scrollt der Leser weiter nach unten,
und es wird allseits viel experimentiert.
verschwindet es wieder.
„Bei Pre-Roll-Videos muss
der User die Werbung
sehen, bevor er zum Inhalt
kommt“, sagt David Mahoney, General Manager von
Ebuzzing. „Bei Native entscheidet der Nutzer, ob er
sie sehen möchte.“
Das Beispiel zeigt gleichzeitig, dass der Begriff
Native Advertising noch
Spielraum für Interpretationen zulässt. Plista geht
beispielsweise davon aus,
dass Native Ads mit redaktionell aufbereitetem Con„Handelsblatt“-Website: Der Mischkonzern GE unterhält dort
tent arbeiten müssen. Für
einen eigenen Channel zum Thema Healthcare
Ebuzzing wiederum muss Werbung exakt
zum redaktionellen Umfeld und zu den
Interessen des Users passen, aber nicht unbedingt selbst Content bieten: Ein Artikel
über Laufsport könnte also mit einem Spot
von Adidas angereichert werden.
„Format, Stil und Erscheinungsbild orientieren sich bei Native Advertising an der
Plattform, auf der sie gezeigt werden“, sagt
Eduard Klein. Nach diesem Prinzip agieren
auch die großen sozialen
Netzwerke, die NativeAdvertising-Formate im
Repertoire haben: Twitter mit Promoted Tweets,
Linkedin und Facebook
mit Sponsored Posts. In
diesen Fällen nutzen die
Unternehmen die Möglichkeit, sich in den
Newsstream einzubuchen und dort ihren
Content anzuteasern. „Stünde der Content in der Spalte rechts, würde er als Werbung identifiziert und deutlich weniger
Beachtung finden“, so Klein.
Darin liegt aber auch die Gefahr dieser
jungen Werbeform. Noch ist der User
aufgeschlossen, weil sie nur fein dosiert
auftaucht und nicht unbedingt als Werbung erkannt wird. Doch sollten an allen
Ecken und Enden plötzlich Native Ads
Internet World BUSINESS
15
auf den Webseiten erscheinen, würde
sich der Kampf um die Aufmerksamkeit
des Users nur auf eine andere Ebene verlagern. Gleichzeitig käme es dann zu
einem Kampf um Inhalte. „Im Endeffekt
wird es eine Schlacht um den besten Content geben – Quality Content is King“,
prognostiziert Daniel Horzetzky. „Es
wird mittelfristig um die Frage gehen,
wer zu welchem Thema den hochwertigsten Content hat und damit im sichtbaren
Bereich des organischen Google Rankings auftaucht.“
Bei den Agenturen gibt es bereits erste
Aktivitäten, dieses Feld zu besetzen.
Media-Agenturen wie Pilot haben das
Thema schon länger für sich entdeckt, bei
der Starcom Mediavest Group wurde
soeben ein Content Creator eingestellt
und Kreativagenturen gründen Units für
Content Marketing. „Native Advertising
wird eine der zentralen Entwicklungen der
kommenden Jahre sein“, sagt Lothar
Prison, Chief Digital Officer Vivaki. „An-
„Stil und Erscheinungsbild
orientieren sich an der Plattform, auf der sie gezeigt werden“
EDUARD KLEIN
Geschäftsführer Calor Communication Group
gesichts sinkender Klickraten bietet sich
hier für die Online-Werbung eine riesige
Chance, wieder relevanter zu werden.“
Und für Journalisten tun sich abseits
ihres angestammten Arbeitsfelds plötzlich
neue Jobs auf. Jobs, die ein Gespür für die
richtige Ansprache erfordern und gewiss
nicht anspruchslos sind. Ahrens: „Ich
warne jeden davor, der glaubt, er müsse
nur einfach seine Pressemeldung ins Netz
■
stellen.“ hvr
Native Ads stellen an Werbekunden ganz neue Anforderungen
„Alternative zur klassischen Display-Werbung“
Wie hat sich die Nachfrage nach Native
Advertising in den vergangenen Monaten
entwickelt?
Curt Simon Harlinghausen: Native Advertising steht in Deutschland noch ganz am
Anfang. Die Nachfrage steigt, ist aber
noch nicht so groß, dass man von einem
veritablen Geschäft sprechen könnte.
Dafür ist die digitale Transformation in
manchen Wirtschaftsbereichen noch
nicht weit genug vorangeschritten, außerdem sind die Plattformen infrastrukturell
nicht vorbereitet. Zudem gibt es bis dato
nur eine geringe Anzahl an Technologieanbietern und Adservern, die die gezielte
Auslieferung von Content-integrierten
und kontextbezogenen Werbeformaten
unterstützen.
Worauf ist denn das aktuelle Interesse an
dieser Werbeform zurückzuführen?
Harlinghausen: Die Nachfrage entsteht vor
allem durch die Suche nach alternativen
Werbeformen zur klassischen digitalen
Display-Werbung. Ziel ist es, nützlichen,
interaktiven Branded Content anzubieten, der eine andere Form der User Experience bietet als klassische Werbung.
passende Plattformen auswählen müssen. Aufmerksamkeit ist eher ein PushThema, wobei Entscheidungen eher mit
Pull Marketing beeinflusst werden.
Lässt sich schon absehen, welche Formate
sich durchsetzen werden?
Harlinghausen: Erst einmal stellen sich die
Fragen, welche Formate es überhaupt gibt
und wie sich Native Advertising definiert.
Denn das Verständnis von dieser neuen
Form der zielgruppengerechten Content-
Für welche Werbeziele eignet sich denn
Native Advertising?
Harlinghausen: Im Prinzip für alle. Die
größte Herausforderung besteht sicher in
der Entwicklung von Format-Frameworks, sodass die Werbemaßnahmen
nicht „uniform“ wirken und somit ihre
„natürliche“ Wirkung zu schnell verloren
geht. Darüber hinaus sind die Erstellung
von passenden Inhalten sowie die Skalierung von Technologie für die Aussteuerung die wichtigsten Optimierungsfelder.
Curt Simon Harlinghausen
ist Geschäftsführer der Agentur
Akom 360 und Vorsitzender der
Fachgruppe Social Media im BVDW.
■
www.bvdw.org
Werbung ist unterschiedlich und reicht
von Social Ads wie Sponsored Stories,
Promoted Tweets oder Facebook Newsfeed Ads über Musik und Videos bis hin
zu Bildern und Grafiken. Das Spektrum
wächst kontinuierlich.
Das bedeutet: Werbekunden müssen sich
an den richtigen Umgang mit Native Advertising erst noch herantasten.
Harlinghausen: Sie müssen jedenfalls passende Inhalte entwickeln und diese so platzieren, dass sie nicht als reine Werbung
wahrgenommen werden. Das bedeutet,
dass die Werbekunden sich ihren Sales
Funnel und die Customer Journey der
Nutzer genau ansehen und für die einzelnen Abschnitte Themen definieren und
Ist Native Advertising damit eher ein länger anhaltender Trend oder doch nur ein
kurzfristiger Hype?
Harlinghausen: Ich denke, es kann zu
einem nachhaltigen Trend werden, wenn
es gelingt, die Formate und Maßnahmen
so zu gestalten, dass sie sich am Nutzer
orientieren und dadurch einen echten
Mehrwert für ihn darstellen.
INTERVIEW: HELMUT VAN RINSUM
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MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
9. Dezember 2013
SERIE: KENNZAHLEN FÜR ONLINE MARKETING
Das Involvement zählt
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enn die Werbe-Mail im Postfach landet, ist
das ein erster Schritt: Wer die Wirkung von
Newsletter-Kampagnen bewerten möchte, tut
aber gut daran, auch den Social Buzz zu berücksichtigen. Wie wird eine Nachricht verlängert?
Wie verbreitet sie sich in sozialen Netzwerken?
Welche Aktionen ruft sie hervor? Auch hierfür
gibt es Key Performance Indicators (KPI), mit
denen sich Effekte quantifizieren lassen. Entscheidend dabei ist, dass man die Kennzahlen
nicht nur einmal erhebt, sondern regelmäßig
über einen längeren Zeitraum. Nur dann lassen
sich Erfolge von Optimierungsmaßnahmen erkennen – oder Fehlentwicklungen korrigieren.
Wie bei den Kennzahlen, die in der vergangenen Ausgabe vorgestellt wurden, gilt auch hier:
Das Berechnen der Zahlen ist einfach. Entscheidend ist, die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Weiterleitungsrate
Social Sharing Rate
Conversion Rate
Die Social Sharing Rate ist ein Gradmesser für
das virale Potenzial eines Newsletters. Wird er
geöffnet, dann ist das gut, aber wenn der Empfänger den Inhalt nicht nur für sich behält, sondern über seine sozialen Netzwerke mit anderen
teilt, dann ist das noch besser. Wichtig: Neben
der Rate sollte auch überprüft werden, was die
Nutzer mit ihren sozialen Kontakten teilen: Nur
wenn sich die geteilten Inhalte auf irgendeine
Weise mit dem Absender in Verbindung bringen
lassen, hat der auch etwas davon.
Wenn es um das Verkaufen geht, dann ist die
Conversion Rate das Maß aller Dinge: Wie viele
Empfänger haben das getan, was der Absender
mit dem Versand der Mail auslösen wollte?
Wenn eine Mail häufig angeklickt wird, aber nur
ein zu geringer Prozentsatz auf das beworbene
Angebot einsteigt, dann ist Fehleranalyse angesagt: Stimmt etwas bei der Aufbereitung des
Angebots nicht? Gibt es Usability-Hürden im
Bestellprozess? Oder erfüllt das Angebot einfach nicht die geweckten Erwartungen?
Die Weiterleitungsrate ist ein guter Gradmesser
für das Involvement des Nutzers. Newsletter,
die häufig weitergeleitet werden, haben einen
Inhalt, der zuvor vom Empfänger erfasst und für
wichtig genug erachtet wurde, um ihn an MailKontakte weiterzuleiten. Das ist die erste Stufe
zu einem gelungenen Social Sharing.
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9. Dezember 2013
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
19
Nach dem Empfang geht’s weiter: Für den Erfolg von E-Mail-Marketing-Kampagnen zählen nicht nur Öffnungs- und
Bounce Rate. Aus den entsprechenden Analysedaten lässt sich berechnen, wie stark Newsletter-Empfänger auf den Inhalt
ansprechen und ihn in sozialen Netzwerken teilen. Dieser Artikel stellt dafür die entscheidenden Kennzahlen vor
Serie
: Ke
Antwortrate
Double Opt-In Rate
Diese sehr einfach zu berechnende Kennzahl
ist ein Maß dafür, wie groß das Interesse an dem
kommunizierten Inhalt ist. Doch das ist nicht
alles: Ist die Antwortrate niedrig, kann der Grund
dafür auch ein Gestaltungsproblem im Newsletter sein. Wenn Antworten auf eine Mail erwünscht
sind, sollten diese durch Call-to-Action-Elemente
im Newsletter provoziert werden. Vielleicht antworten die Empfänger nicht, weil sie nicht wissen, dass sie es tun sollen.
Eine wichtige Kennzahl für die Lead-Generierung. Erst wenn Mail-Empfänger den Empfang
der ersten Nachricht aktiv bestätigen, dürfen sie
werblich angesprochen werden. Eine große
Differenz zwischen Single Opt-In (NewsletterAnmeldung) und Double Opt-In (Bestätigung)
weist auf technische Probleme hin. Landen die
Bestätigungs-Mails vielleicht im Spam-Filter?
Ändert sich diese Kennzahl sprunghaft, sollte
der Anmeldeprozess überprüft werden.
Retention Rate
Segment Engagement Quotient
Die Retention Rate gibt das Ausmaß der Empfängerbindung in einem festgelegten Zeitraum
an. Sie zeigt prozentual an, wie viele Empfänger
nach Ablauf dieses Zeitraums im Verteiler geblieben oder hinzugekommen sind. Dazu wird
die Empfängeranzahl zu Beginn des gewählten
Zeitraums zur Empfängeranzahl am Ende ins
Verhältnis gesetzt. Diese Kennzahl eignet sich
dazu, die Performance von verschiedenen Kampagnen miteinander zu vergleichen.
Der Segment Engagement Quotient (SEQ) wird
benutzt, um die Aktivität der Empfänger zu berechnen. Die Aktivität wird auf einer Skala von null
bis zehn angezeigt. Null bedeutet komplette Inaktivität, zehn eine hundertprozentige Aktivität.
Die Definition von Aktivität beziehungsweise
Inaktivität hängt vom Einzelfall ab. Beispiele für
sinnvolle Definitionen von Aktivität sind Conversions oder Klicks. Die Öffnung allein sagt wenig
aus, denn sie geschieht oft automatisch.
Fotos: iStockphoto.com / Lazarev; iStockphoto.com / Art-Y; Psdblast.com / Andy; All-free-download.com / Shokunin; All-free-download.com / Zcool.com.cn
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20
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
Online ins Weihnachtsgeschäft
Flagship-Store in Köln
Der Online Pure Player Sparhandy zeigt
jetzt auch im stationären Handel Präsenz.
In Köln wurde ein Flagship-Store auf 85
Quadratmetern eröffnet, in dem Kunden
80 Smartphones und Tablets vor dem Kauf
bei einer Tasse Kaffee testen können. Auch
die Abholung von Internet-Bestellungen
Sparhandy hält im Kölner Flagship-Store
80 mobile Geräte zum Test bereit
oder die Online-Bestellung in der Filiale ist
möglich. Köln soll nach dem Willen von
Sparhandy-Geschäftsführer Wilke Stromann
auch nicht der einzige stationäre Standort
bleiben. Bei positiver Akzeptanz sollen weitere Filialen folgen. dz
DEBENHAMS
eBay soll Reichweite steigern
Die britische Warenhauskette Debenhams
will in Deutschland stärker Fuß fassen. Dazu will das Modeunternehmen, das seit
eineinhalb Jahren einen deutschen Webshop betreibt, im kommenden Jahr mit
eBay kooperieren und von dort Reichweite
abschöpfen. In Großbritannien zeigt die
Warenhauskette auf eBay bereits seit einer
Weile Flagge. Dort sind 50.000 Artikel im
Sortiment. dz
Anzeige
Black Friday und Cyber Monday brachen in den USA alle Rekorde, Deutsche holen auf
D
er US-Online-Handel
ten auf. Ab 12.20 Uhr kam
hat die umsatzstärkses
dann
zu
ersten
ten Tage des Jahres – von
Abbrüchen beim Laden der
Thanksgiving bis Cyber
Startseite aufgrund von
Monday – mit Bravour
Browser Timeout. Um
absolviert. Während die
12.26 Uhr, zur höchsten
Umsätze des stationären
Nachfragezeit, machte der
US-Handels am ThanksWebshop unfreiwillig Mitgiving-Wochenende ersttagspause. Erst um 13.28
mals drei Prozent unter
Uhr lief der Technikladen
dem Vorjahresniveau lagen,
wieder rund.
sprudelten bei den WebFabian Spielberger, GrünHändlern allein am Black
der der Shopping CommuFriday laut Marktzahlen
nity Mydealz, beobachtete
von Comscore 1,2 Milliaraber nicht nur technische,
den US-Dollar in die Kasse.
sondern vor allem auch
Am Cyber Monday kamen
konzeptionelle Probleme
weitere zwei Milliarden Weihnachtswahnsinn: 1,2 Milliarden US-Dollar nahm der US-Online-Handel am bei den Verkaufsevents der
dazu. Das Umsatzplus bezif- Black Friday ein, über zwei Milliarden waren es am Cyber Monday
deutschen Web-Händler:
fert IBM verglichen mit dem
„Die meisten Kunden haben
Vorjahr auf 19 Prozent. Interessant dabei: Wert: Amazon brachte es im gesamten schlicht keine Ahnung, was sie beim Black
Erstmals spielt auch M-Commerce im Juni laut Nielsen Media Research auf 22,7 Friday erwarten wird. Hier müssten HändWeihnachtsgeschäft eine maßgebliche Millionen Visits. Umgerechnet auf den ler viel mehr erklären“, so seine Forderung.
Rolle. Rund ein Drittel der Zugriffe auf die Tag wären das 750.000.
Auch die Praxis vieler Händler, Rabatte auf
US-Webshops erfolgte laut IBM über
Der Modeversender Asos generierte einen UVP zu berechnen, der auch vorher
mobile Endgeräte. Das entspricht einem innerhalb der ersten zwei Stunden mehr nicht verlangt worden wären, hält SpielZuwachs von 58 Prozent gegenüber 2012.
als 40.000 Besucher über die Site, der Elek- berger für Irreführung der Kunden. Und
tronikriese Saturn sogar rund 100.000. Die dies falle negativ vor allem auf die entspre1,2 Millionen Visits in 24 Stunden
■
Designerin Lena Hoschke steigerte ihren chenden Händler zurück. dz
In Deutschland hat sich die Einkaufs- und normalen Tagesumsatz um das
Rabattschlacht erneut nicht so richtig Zwölffache, die durchschnittlichen
durchgesetzt. Dabei hatten viele Shops, Warenkorbwerte lagen bei 110
allen voran Amazon, an diesen Tagen und Euro netto, die Konversionsraten in
im Vorfeld Schnäppchen im Angebot. Am der Spitze bei bis zu 15 Prozent.
Allerdings: Mancher (auch namlautesten die Werbetrommel rührte
Blackfridaysale.de. Rund 500 Shops, darun- hafte) Händler war dem Ansturm
ter namhafte Marken wie Saturn, Otto, einmal mehr nur bedingt gewachAsos oder Yoox, buhlten um das Interesse sen. Wie der Website-Performanceder Kunden. Insgesamt zog das Verkaufs- Spezialist Compuware analysierte,
event innerhalb von 24 Stunden 1,2 Milli- wiesen schon um 11.00 Uhr der
onen Visitors an. Für eine gänzlich unbe- Webserver und das CMS-System Blackfridaysale.de generierte innerhalb von 24 Stunkannte Plattform ist das kein schlechter von Saturn schlechte Reaktionszei- den rund 1,2 Millionen Besucher
Foto: Fotolia / Marek
SPARHANDY
25/13
Digitaler Kaufrausch
MÜLLER
Während Konkurrent DM in Deutschland
dem E-Commerce weiter fernbleibt, ist die
Drogeriemarktkette Müller schon einen
Schritt weiter. Mitten im Weihnachtsgeschäft hat der Drogeriemarkt unter www.
shop.mueller.de einen eigenen Webshop
gestartet. Im Sortiment finden sich 20.000
Produkte aus den Bereichen Parfümerie,
Spielwaren und Multimedia. Die OnlineFiliale wurde in acht Monaten in Zusammenarbeit mit der Hamburger SinnerSchrader-Tochter Commerce Plus entwickelt. Allerdings: Anders als die meisten
Multichannel-Anbieter verschickt Müller
Online-Bestellungen ausschließlich an
nahe gelegene Filialen. Kunden werden
per Mail über das Eintreffen der Pakete
informiert und können den Einkauf dann
an der Kasse bezahlen. Als Vorteil für den
Kunden sieht Müller in erster Linie das größere Sortiment. dz
9. Dezember 2013
Kaufen beim Nachbarn
Die Zeitungsgruppe Thüringen startet eine lokale E-Commerce-Offensive
D
ie Zeitungsgruppe Thüringen steigt Zahlungsabwicklung inklusive Rückmit dem Online-Einkaufsportal erstattungen und Inkasso. Ziel des Verlags
„Kaufhaus Mitte“ in den Online-Handel ist es, die eigene Relevanz in der Region zu
ein. Mittelständische Marken aus der stärken und gemeinsam mit Produzenten
Region wie Kahla/Thüringen, Weimar und Händlern am stetig wachsenden
Porzellan, Steiner Plüsch und Arnstadt Markt für E-Commerce zu partizipieren.
Kristall sowie kleinere Anbieter aus den
Umgesetzt wurde das „Kaufhaus Mitte“
Bereichen Mode, Genuss und Kunsthand- von der selbstständigen Interimsmanawerk erhalten unter Kaufhausmitte.de gerin Gabriele Sass. Werbemaßnahmen
eine Plattform, um ihre Produkte feil- laufen in den Printmedien des Verlags
■
zubieten. Kunden können zwar in einem sowie im Lokalradio. dz
gemeinsamen Warenkorb bei verschiedenen Herstellern einkaufen,
müssen aber gegebenenfalls mehrfach für das Porto aufkommen.
Denn die E-Commerce-Plattform
vemittelt die Bestellungen an die
Marken weiter, die die Produkte
dann an den Käufer verschicken
und dafür an die Zeitungsgruppe
eine Provision bezahlen.
Darüber hinaus übernimmt die
Zeitungsgruppe Thüringen für die Kaufhausmitte.de: Die Zeitungsgruppe Thüringen
lokalen Händler auch die komplette will den lokalen Handel im Web stärken
Telefónica auf
Facebook
D
er Münchner Netzbetreiber Telefónica
Deutschland verkauft seine Produkte
ab sofort auch über einen eigenen Facebook
Shop. Dieser hat werktags von 8 bis 22 Uhr
geöffnet und bietet Kunden generell alle
Produkte, die sie auch in den regulären Sales-Kanälen erhalten. Während der Öffnungszeit stehen spezielle Mitarbeiter –
wie in einem echten Shop – für persönliche Beratungs- und Verkaufsgespräche
bereit. Dabei können Facebook-Nutzer
sowohl die Namen als auch Bilder der O2Verkäufer sehen. Mittelfristig ist auch eine
Video-Interaktion über Webcams geplant.
Hinter der Präsenz im sozialen Web
steht auch ein physischer Shop, der im 22.
Stock des O2-Towers in München angesiedelt ist. Dieser dient den Mitarbeitern
des Facebook Shops aber in erster Linie
als Arbeitsumgebung – Einkäufe vor Ort
können dort nicht getätigt werden. Bislang wurde Facebook von Telefónica vor
allem als Austauschplattform für Kunden
■
genutzt. sv
25/13
E-COMMERCE
9. Dezember 2013
Internet World BUSINESS
21
Amazon auf den Fersen
In Sachen E-Commerce-Prozesse gilt Amazon als unerreichbar. Andere Shops sind häufig aber auch nicht schlechter
D
Rückerstattungsdauer
Versandkosten
33 %
17 %
20 %
27 %
27 %
4-5 €
>5€
23 %
10 %
16 %
17 %
Kostenlos < 3 €
3-4 €
13 %
3%
Foto: Fotolia / Araraadt
er Erfolg von Amazon
gründet im Wesentlichen auf zwei Faktoren:
einem großen Sortiment
und einem exzellenten
Fulfillment. Die Bremer
E-Commerce-Agentur
Hmmh hat bei 30 OnlineFashion-Shops von Mai
bis August 2013 mehrere
Testbestellungen durchgeführt, um Bestellprozess, Payment, Versand,
Packaging, Service und
Retouren zu analysieren.
Viele Fashion-Stores sind online besser als der Kunde denkt
Das Ergebnis zeigt:
Amazon mag in Sachen Service das bessere die Konkurrenz: Mindestbestellwerte, die
Image haben, die meisten Mode-Webshops 30 Prozent der Händler fordern, gibt es bei
müssen sich hinter dem E-Commerce-Rie- Amazon nicht. Auch voraussichtliche Liesen aber nicht mehr verstecken. So lässt ferzeiten werden beim Platzhirsch oft klaAmazon Erstbesteller mühsam zehn rer kommuniziert als bei der Konkurrenz.
Schritte absolvieren, bevor sie das Produkt
Geht es um Versandgeschwindigkeit,
in ihrem Warenkorb bestellt haben. Web- gilt Amazon ebenfalls oft als unerreichbar.
Händler wie Zalando oder Fashion ID Doch der Hmmh-Test zeigt: 67 Prozent
bilden diesen Prozess in vier Schritten ab. aller Testbestellungen trafen maximal zwei
Jeder zweite Händler benötigt zwischen Tage nach Ordereingang beim Kunden
vier und sechs Schritte. Dafür legt Amazon ein. 23 Prozent schafften sogar einen Verseinen Kunden an anderen Stellen im Be- sand unter 30 Stunden. Amazon ist hier
stellprozess weniger Steine in den Weg als mit durchschnittlich 50 Stunden Versand-
2 Tage 3 Tage 4 Tage 5 Tage 6 Tage >/=7 Tage
2 – 5 Tage dauert die Erstattung retournierter
Kleidung bei den meisten Fashion-Webshops
© INTERNET WORLD Business 25/13
Nur 13 Prozent aller Mode-Shops liefern kostenlos.
Hier bietet Amazon einen echten Vorteil
Quelle: Hmmh; Stand: Mai –August 2013; Basis: Testbestellungen bei 30 Online-Mode-Shops
dauer auch nicht schneller. Ein bisschen
anders sieht es bei der Abwicklung der Retouren aus. Bestätigt Amazon den Eingang
der Retoure in der Regel innerhalb von ein
bis zwei Tagen und bucht die eingezogenen Gelder auch unmittelbar nach Erhalt
der Retoure auf die Kundenkonten zurück, schaffen andere Shops diese Geschwindigkeit nicht. Zwar bestätigt jeder
zweite Webstore den Erhalt der Retoure
ähnlich schnell, bis zur Rückerstattung
vergehen bei 43 Prozent der Händler aber
sechs Tage und mehr. Die besten Retouren-
prozesse bescheinigt Hmmh nach Amazon
Esprit, Fashion ID, Street One und Zara.
Als Prozesskennzahlen, an denen sich
ein Webshop messen sollte, empfiehlt
Hmmh: Waren sollten vier, maximal zwölf
Stunden nach Bestelleingang versandfertig
sein, Bestellungen müssen innerhalb von
zwei Tagen beim Kunden eintreffen, die
Zustellzeit des Logistikers darf nicht mehr
als 24 Stunden betragen, Abbuchungen
sollten nach ein bis spätestens zwei Tagen
erfolgen und die Retourenabwicklung darf
■
nicht länger als drei Tage dauern. dz
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Beilage INTERNET WORLD Business
2/2014 vom 20.01.2014
Anzeigenschluss: 13.12.2013
Druckunterlagenschluss: 20.12.2013
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Anzeigenberatung:
Juliane Roschke
Telefon 0 89/7 41 17-283,
E-Mail [email protected]
22
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
Was gehört zu wem? Ordnen Sie die
vier Logos dem passenden Shop zu
?
?
1
9. Dezember 2013
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2
E-COMMERCE-DESIGN
Weniger Technik, mehr Erlebnis
Er gilt immer noch, der alte Designer-Leitsatz, nach dem die Form der Funktion zu folgen hat. Doch was ist die Funktion
eines Marken-Online-Shops in Zeiten von Multichanneling und No-Line-Commerce? Und was folgt daraus für die Form?
W
er die Inszenierungen in den stationären Flagship-Stores von Esprit
kennt und dann den Online Shop der
Marke besucht, könnte glauben, er habe
sich in der digitalen Welt verirrt. Während
offline warme Farben vorherrschen und
die emotionale Ansprache des Kunden zur
Hochform stilisiert wird, herrscht online
Eisschrankatmosphäre. Offline gibt es wie
zufällig an die Wand gepinnte Schnappschüsse von Menschen, die mit der Kamera
flirten – online unpersönlich-coole ProfiModels ohne jeglichen optischen Kontext.
Offline sympathische Unordnung, online
akkurat aneinandergefügte Kästchenbilder auf nüchtern-weißem Grund. Eine
Marke, zwei völlig unterschiedliche Auftritte. Wiedererkennung? Online-Inszenierung? Vergiss es.
Roter Faden: Langeweile
Das, was sich heute in den meisten Marken-Online-Shops an die Öffentlichkeit
traut, ist ein absolutes No-Go – Gleichförmigkeit auf breiter Front. Es beginnt meist
schon bei der Startseite: ein großformatiges Bild, wahlweise über die ganze Content-Breite oder noch mit Platz für eine
Seitenleiste, ein paar Kästchen darunter,
eine Leiste oben und eventuell eine weitere seitlich. Für „Dynamik“ sorgt allenfalls
noch ein freihändig eingestreuter Textbaustein. Der rote Faden? Langeweile.
Gelegentlich – vermutlich stand gerade
ein farblich und in der Anmutung passendes Aufmacherfoto zur Verfügung – spiegelt die Startseite noch einigermaßen das
stationäre Erscheinungsbild der Marke.
Einen Klick weiter allerdings ist es dann
aber meist vorbei mit der schönen Markenwelt: Die Markenkraft verpufft, teure
Plakat- und Fernsehwerbung wird nicht
recycelt. Dem aufmerksamen Beobachter
drängt sich der Verdacht auf, dass hier
allzu häufig schlicht kopiert wird nach
dem Motto: Zalando funktioniert, also
machen wir einen Online Shop nach dem
gleichen Muster, nur mit unserem Logo.
Dass es auch anders geht, zeigt zum
Beispiel Burberry: „Wir denken ständig
darüber nach, wie wir ein Gefühl dessen,
was wir in der realen Welt kreiert oder
erlebt haben, in die digitale übersetzen“,
nennt Burberry-CEO Christopher Bailey
als Devise. Die Verknüpfung von Emotion
und Technik beginnt schon damit, dass es
für Burberry ganz selbstverständlich ist,
Modeschauen aus den Flagship-Stores der
Metropolen dieser Welt in Echtzeit und
großformatig auch im digitalen Showroom zu zeigen. Damit kann nicht nur der
Top-Promi, sondern auch Otto Normal-
verbraucher gleich einen Blick auf die
aktuellsten Entwürfe werfen. Andere Markenfans kommen so ebenfalls via Web der
Marke Burberry näher. Doch damit nicht
genug: Die aktuellen Kollektionen werden
auch später im Shop digital inszeniert und
lassen sich direkt vom digitalen Laufsteg
aus in den virtuellen Warenkorb legen.
In den Filialen wiederum nutzt Burberry
seinen Online-Auftritt als Content Cloud.
Wer stationär mit einem Burberry-Kleidungsstück vor den Spiegel tritt, erhält
über einen RFID-Chip Zusatzinformationen aus dem Shop auf der Spiegeloberfläche angezeigt. Schöner, aber auch nutzwertiger, kann die Kanalverschmelzung
eigentlich nicht inszeniert werden.
Ähnlich wie Burberry werden auch
andere Markenhersteller nicht umhinkommen, in ihrem Online-Auftritt alle Inhalte,
optischen Elemente und Services, die das
Esprit setzt im stationären Flagship-Store auf Markenerlebnis, der Webshop aber ist 08/15
Markenimage prägen, zu bündeln und von
dort aus den verschiedenen anderen Vertriebs- und Marketingkanälen zugänglich
zu machen. Stimmt die Markeninszenierung in der Cloud, wird daraus auf den
Bildschirmen und im stationären Shop
eine perfekte Multichannel-Inszenierung.
Digitale Attraktionen kreieren
Die Herausforderung für Online-Markendesigner ist klar: Sie müssen digitale
Attraktionen kreieren, die den Kunden
emotional ansprechen. Sie müssen ihn in
eine Umgebung entführen, in der er sich
sofort wohlfühlt und die er intuitiv erforschen kann. Der digitale Metastore muss
dem Kunden überall und jederzeit eine
adäquate Markeninszenierung bieten.
Gefragt sind Unterhaltung und Spaß, Appetitanreger, Kaufanreize und Mehrwerte,
die die Alleinstellungsmerkmale der Marke
sympathisch und klar vermitteln. Auch eine
hohe Informationstiefe ist für ein positives
Markenerlebnis unabdingbar. Der Kunde
muss online alles finden, was er für seine
Kaufentscheidung braucht. Und zu guter
Letzt muss auch der Service es schaffen,
Online- und Offline-Welt zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen.
Neben dem Blick auf das große Ganze
muss jeder gute Online-Markendesigner
aber auch eine große Portion Detailverliebtheit an den Tag legen, wenn er über
Design, Emotion und Nutzerführung
nachdenkt. Wenn Ladezeiten die Geduld
der Nutzer überstrapazieren, Links ins
Leere laufen oder Bilder sich nicht laden,
ist das ganzheitliche Erlebnis futsch – ähnlich, wie wenn bei einem Megakonzert mit
stimmiger Lichtinszenierung plötzlich das
Mikro des Sängers ausfällt.
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Internet World BUSINESS
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4
Auflösung: 1= More & More, 2 = Tom Tailor, 3 = Esprit, 4 = S.Oliver
So weit die Theorie. In der Praxis sucht
man makellose Musterbeispiele für die
ganze Bandbreite an Online-Markendesign noch vergeblich. Doch wenigstens
einzelne Brands sind in dieser Richtung
unterwegs. Die dänische Marke für Einrichtungsdesign, Normann Copenhagen,
setzt einen Benchmark in Sachen Produktpräsentation. Auf den Produktdetailseiten nutzt das Unternehmen die komplette Browser-Fläche, um ein Produkt zu
präsentieren. Der Webshop wird zur Produktbühne, die sich über eine kleine Navigation am rechten Bildschirmrand immer
weiter nach unten scrollen lässt und so
noch mehr Details über das Produkt und
den jeweiligen Designer preisgibt. Die
Folge: Der Käufer fühlt sich besser informiert als bei jedem noch so geschulten
Ladenverkäufer.
Auch der spanische Textilkonzern Inditex versteht sein Handwerk in Sachen
Online-Markenbildung. Bei jeder neuen
Kollektion experimentiert das Unternehmen im Webshop mit immer wieder neuen
Seitentypen. Auch hier wird die Website
zur riesigen Bühne, auf der es mehr um
Emotion und Inspiration als um das
konkrete Produkt geht. Wer die Website
wie möglich in den Hintergrund gerückt. So faltet sich
beispielsweise die Navigation
zu einem kaum wahrnehmbaren „Plus“-Zeichen zusammen,
sobald der Nutzer seinen ShopEinstieg gewählt hat. Auch Produktbezeichnungen und Preise
stehen nur klein unter den entsprechenden Bildern, um den
ersten optischen Eindruck der
Mode nicht zu zerstören.
In seiner Mobile App gelingt
Zara der Brückenschlag zwischen stationärer und mobiler
Welt. Trotz Minibildschirm
wird jedes Kleidungsstück über
Bei Zara können sich Webhändler abschauen, was eine
gestochen scharfe Bilder in vergute Mobile App leisten sollte
schiedenen Ansichten präsenbesucht, sieht weder blinkende Sonder- tiert, Video-Trailer liefern noch mehr Einangebote noch Werbung für Warengut- blick in das derzeitige Sortiment. Wer
scheine oder Gewinnspiele. Stattdessen nicht auf den Postboten warten will, kann
bieten großflächige, emotionale Fotos ver- über eine Online-Verfügbarkeitsabfrage
schiedene Shop-Zugänge, sei es über aktu- schauen, in welchen Filialen die Wunschelle Testimonials wie das französische klamotte noch im Sortiment ist. Und wenn
Model Caroline de Maigret, Lookbooks es umgekehrt im stationären Shop das
der aktuellen Kollektionen oder die übli- Lieblingsteil nicht mehr in der eigenen
chen Kategorieneinstiege über „Frauen“, Größe gibt, kann man per Smartphone
„Männer“, „Kinder“. Technik wird so weit den Barcode des Preisschilds scannen und
das Teil online nach Hause ordern. So sieht
Multichannel-Service aus.
Die Entwicklung des stationären Handels in den vergangenen 20 Jahren zeigt: In
Zeiten von Überangebot und Verdrängungswettbewerb gewinnen starke Marken. Wie Online-Handel funktioniert, hat
die Branche und haben die Kunden gelernt. Technik und Funktionalität sind
selbstverständlich geworden. Jetzt gilt es,
die stationär gelernten Markeninszenierungen in die Web-Welt zu übertragen.
Wer es nicht tut, den bestraft der Kunde –
■
und das eher früher als spät.
Autoren: T. Böker, S. Bomm
Tim Böker und Sebastian Bomm sind Experten
für Online User Experience Design und Gründer
der E-Commerce-Design-Agentur „Kommerz.“
■ www.kommerz.eu
DER NEUE FULL-SERVICE ANBIETER FÜR BARGELDLOSE ZAHLUNGEN IN EUROPA
Wir bieten internationale Lösungen für die Akzeptanz und Transaktionsverarbeitung von Debit- und Kreditkarten im stationären Handel, im
E-Commerce und im Versandhandel sowie an Geldausgabeautomaten. Nicht umsonst sind wir der exklusive Anbieter für Kartenakzeptanzlösungen des Geschäftsbereichs Global Transaction Banking der Deutschen Bank in Europa und wurden wiederholt als bester Anbieter für
international agierende Händler ausgezeichnet. www.EVOpayments.eu
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Internet World BUSINESS
E-COMMERCE
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SHOP-PORTRÄT TOLLETORTEN.COM
Tortenträume leicht gemacht
Mit Tortendeko-Material, einer Cake School und Herzblut
J
etzt ist höchste Konzentration gefragt:
Vorsichtig, mit den Fingerspitzen und
viel Gefühl, zieht und zupft die angehende
Tortenkünstlerin im Grundkurs der „Cake
School International CSI GmbH“ an der
rosa eingefärbten Zuckermasse herum,
formt mit zarter Hand einzelne Blütenblätter, ritzt Strukturen in das appetitlich
duftende Material, bis schließlich eine
perfekte Rose auf ihrer mit Fondant eingedeckten Schokoladentorte prangt: Das
Kursziel ist erreicht, die erste Weihe auf
dem Weg zum Tortenkünstler empfangen.
Jede Woche spielen sich Szenen wie diese
in den Cake Schools des Online-Versenders Tolletorten.com ab. „Wir bedienen
hier eine echte Marktlücke“, erzählt Tolletorten-Geschäftsführer Martin Stöve-Michel stolz. „Das Interesse an unseren Torten-Dekorationskursen ist riesengroß. Die
Schulungen sind ein halbes Jahr im Voraus
ausgebucht.“ 15 in England ausgebildete
Lehrer und internationale Gastdozenten
unterrichten die Nachwuchstortenkünstler an den Standorten Köln und Berlin sowie in Hamburg, Frankfurt, München und
Oberösterreich. 22 Mitarbeiter halten den
Online Shop für Tortendeko-Artikel am
die einfach Spaß am Tortendekorieren haben. Für sie gibt es die Cake Schools und
seit neuestem unser jährlich stattfindendes Event, die Hausmesse „Cake Cologne“
mit Tortenwettbewerb, How-To-Workshops, Verkaufsständen und ähnlichen
Angeboten“, so der Geschäftsführer. „Aber
auch Profis kaufen bei uns: 15 Prozent der
Kunden sind Konditoren, 5 Prozent pro-
Tortengestaltung
der fantasievollen
Art hat auch in
Deutschland viele
Anhänger
Aus semiprofessionellen Anfangstagen
stammt die Website von Tolletorten.com. Sie
soll im Januar relauncht werden
fessionelle Tortendekorierer, die zum Beispiel für Party-Services oder Hochzeitsplaner arbeiten. Diesen B2B-Bereich wollen wir in Zukunft ausbauen, unter anderem mit Sortimentsanpassungen.“ Das
vierköpfige Team der Abteilung Marketing unter der Leitung von Marketingspezialist Stöve-Michel erarbeitet sämtliche
Strategien und Kampagnen inhouse und
nutzt so das vorhandene Potential zur
Weiterführung des Erfolgs. Ansonsten
steht erst einmal die Sicherung und Politur
des Erreichten auf dem Programm. Für Januar ist ein Relaunch geplant, auch ein neues Shop-Konzept steht auf der Agenda. Ein
Image-Video für die Cake Schools ist schon
abgedreht. Das sind dann aber genug Pläne
für das kommende Jahr, so der Geschäftsführer. „Wir sind organisch mit unserer
Kundschaft gewachsen und immer damit
gut gefahren, einen Schritt nach dem anderen zu tun“, betont Stöve-Michel. „Wir machen gute Geschäfte, haben treue Kunden
und wenig Konkurrenz. Wir können es uns
■
leisten, nichts zu überstürzen.“ il
ausgefallenen Zutaten, machte sich Marion Michel auf die Suche, recherchierte in
Großbritannien, dem Mekka der MotivTortenkunst, nach möglichen Produkten
und Lieferanten. Als sich in der Kundengemeinschaft die Fragen nach Dekorationsideen und -anleitungen häuften, gründeten die Michels die „Cake School International CSI GmbH“. Als die Community
zunehmend vehementer bedauerte, dass
man nach Köln so weit anreisen müsste,
entschied man sich, einen zweiten Filialstandort mit angeschlossener Cake School
in Berlin zu eröffnen. Voraussetzung für
diese kundennahe Weiterentwicklung ist
ein enger Austausch, vor allem über die
sozialen Medien. „Wir haben über 24.000
Facebook Fans und kümmern uns sehr
um diese Community“, betont Stöve-Michel. „Außerdem sind wir in vielen relevanten Foren aktiv. Social Media ist neben
SEO unser wichtigster Marketingkanal.“
Auch die weiteren Pläne von Tolletorten
orientieren sich eng an der Kundschaft.
„80 Prozent unserer Kunden sind semiprofessionelle Hobbyisten wie meine Frau,
Fotos: Tolletorten.com
Geld ausgibt und ihr geraten, sie solle ein
Kleingewerbe anmelden, damit sie bei
Händlern direkt einkaufen
kann.“ Das Ergebnis einer
kurzen Recherche ergab jedoch schnell: Für Tortendeko gibt es in Deutschland keine Händler. „Also
habe ich gesagt, dann musst
du eben selber so was machen,
und ich habe ihr einen kleinen Webshop gebaut.“
Stöve-Michel kommt aus
dem digitalen Marketing, hat jahrelang als
externer Mitarbeiter
unter anderem für
Vodafone, o2 und
eplus gearbeitet; durch dieses Vorwissen
war der Webshop schnell online, und auch das
Marketing, vor allem
SEO, das bei Tolletorten bis
heute inhouse gemacht wird, lief gut
an. Ehefrau Marion Michel brachte ihre
Fachkompetenz und die
eigene Begeisterung für
„Unser Shop hat sich in der
die Materie in die Sortimentsgestaltung ein. ErTortendeko-Szene rasend
gebnis: Der „kleine Webschnell herumgesprochen“
shop“ blieb nicht lange
klein. „Anscheinend haMARTIN STÖVE-MICHEL
ben eine ganze Menge
Geschäftsführer Tolletorten.com
Leute verzweifelt auf ein
Angebot wie das unsere
Laufen, dazu betreibt Tolletorten zwei Sta- gewartet“, so der Geschäftsführer. „Unser
tionärfilialen. 2 Millionen Euro Umsatz Shop hat sich in der Szene, die in Deutschwird das Unternehmen in diesem Jahr land viel größer ist, als wir je erwartet häterzielen; eine stolze Zahl, schließlich star- ten, rasend schnell herumgesprochen, und
tete der Versender erst vor drei Jahren in dann haben uns die Leute förmlich die
Bude eingerannt.“ Die Garage wurde
der sprichwörtlichen Garage.
schnell zu klein: 70.000 Pakete im Jahr verEine Torte für den Nachwuchs
schickt Tolletorten mittlerweile, im Juli hat
Alles begann mit den Geburtstagstorten der Shop deshalb ein kleines, aber profesfür den Sohn des Gründerpaars. „Meine sionelles Hochregallager in Betrieb
Frau hat immer schon gerne Torten mit genommen.
ausgefallenen Verzierungen kreiert und
Kundenorientierte Entwicklung
dafür auch Kurse besucht“, erinnert sich
Stöve-Michel. „Irgendwann habe ich dann Familie Michel ließ sich bei der Weiterentangemerkt, dass sie für das ganze Torten- wicklung von ihrer begeisterten KundDekomaterial ja schon eine ganze Menge schaft antreiben. Fragten die Kunden nach
setzt Tolletorten.com jährlich 2 Millionen Euro um
Zuckerwattig präsentieren sich die Stationärflächen von Tolletorten.com
Die Kurse der Cake School sind weit im Voraus ausgebucht
■
Webshop-Launch: 2010
■
Shop-Software: Plentymarkets
■
Design: Inhouse
■
Marketing: SEO, SEM und Social Media
(inhouse)
■
Callcenter: Inhouse
■
Versand: DHL oder Hermes
■
Zahlungsmittel: Überweisung, Rechnung
via Billsafe, Paypal, Barzahlung
25. - 26. Februar 2014, München
Jetzt anmelden
zum Kongress
Die Zukunft des E-Commerce
Referenten
(Auszug)
Von Multi- zu Cross-Channel
ōWachstumstreiber
Mobile Shopping
ōVon der Strategie zur Umsetzung
ōBest in Class Konzepte
Customer Experience Management
Kay Ahnsel,
Möbel Mahler 24
GmbH
Eva Balashazy,
Telefónica Germany
GmbH & Co. OHG
Katja Felke,
BUTLERS
GmbH & Co. KG
Dr. Matthias Häsel,
OTTO
Dr. János Heé,
Swiss International
Air Lines Ltd.
Ben Proske,
Migros-Genossenschafts-Bund
Dr. Guido Sandler,
BERGFÜRST AG
Benjamin Steen,
FC Bayern
München AG
Stefan Weitz,
bing/ Microsoft USA
ōBlackbox
„Kunde“
ōKundenansprache über alle Kanäle
ōBig Data und Customer Journey
ōSocial: CRM, Service & Sales
E-Commerce im B2B
ōE-Commerce
International
ōMultichannel B2B
Mit Code
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bei Kongresstickets sparen:
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InternetWorldMesse
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Kongressprogramm I Dienstag, 25. Februar 2014
Eröffnung Internet World
09.00 – 11.00
Couch
Commerce
Einkäufe via Tablet
PC erfolgen zu 85%
von zu Hause aus. *
–
Offizielle Eröffnung Internet World Kongress
KeynoteSession
11.00 – 11.30
hyper trend: Entering a naturalistic era in the relationships
between people and machines – The new contextual search
on every screen for a population wearing mobile devices
Stefan Weitz, Director Search, bing/ Microsoft USA
Englisch
Kaffeepause & Besuch der Messe
Saal
14a
Mobile Commerce
11.30 – 13.00
Wachstumstreiber Mobile Shopping
Moderation: Thomas Lang, Geschäftsführer, Carpathia Consulting GmbH
Studie
Mobile & Multiscreen Commerce
Studienergebnisse zum Informations- und Kaufverhalten in der Post-PC Ära
Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting GmbH
Jenseits der Conversion-Rate: Responsive Web-Design im E-Commerce
Die erfolgreiche Entwicklung einer eigenen Multi-Device-Strategie im E-Commerce
Matthias Eckert, Leiter, E-Commerce Platform Management,
SCHWAB VERSAND GmbH
* W3B Report <<Mobile Commerce>>
fittkaumass.de/reports
Couch Commerce & Co. – Eine neue Shopping-Ära (Arbeitstitel)
N.N. (Zalando angefragt)
13.00 – 14.00
Tablet
Shoppers
14.00 – 15.30
Die Chocogreets App: Schweizer Schokolade erobert den mobilen Markt
Internationale Vermarktung der App & logistische Herausforderungen
Sven Beichler, Gründer, mySwissChocolate AG
Pfister der Online Shop zum Anfassen
Relaunch mit Responsive Design, Mobile Commerce & Verbindung von
Off- mit Online-Services
Carlos Friedrich, CMO & Mitglieder der Unternehmensleitung und Franco Kölliker,
E-Commerce Leiter, beide Möbel Pfister AG
Smartphone
Shoppers
Blick in die Omnichannel-Zukunft: Mobile Best Practices aus Asien
Rainer Wiedmann, Gründer und Geschäftsführer, aquarius gruppe
(München, Hong Kong, Shanghai)
28%
15.30 – 16.00
Tablet
Shoppers
* 2013 Digital Publishing Report: Retail
Apps & Buying Habits, Adobe Digital
Publishing
Mobile in Zusammenspiel mit anderen Kanälen
Logistik
Moderation: Thomas Lang
‚
don t just browse,
they buy.*
55%
Mittagspause & Besuch der Messe
Kaffeepause & Besuch der Messe
Markenführung –
16.00 – 17.30
KeynoteSession
Holition’s Augmented Retail, evolutionary behavior
in the retailspace
Jonathan Chippindale, CEO, Holition
Englisch
Charakter versus digitale Beliebigkeit
Über die DNA von Marken und deren Auftritte im Netz
Peter Martin, Geschäftsführer, MARTIN ET KARCZINSKI Agentur für
Corporate Identity, Design und Markenberatung
Die Zukunft des E-Commerce
Saal
14a
09.00 – 11.00
KeynoteSession
NeuroWeb – Was das Webmarketing und die Webgestaltung
von der modernen Hirnforschung lernen kann
Dr. Hans-Georg Häusel, Senior-Partner, Gruppe Nymphenburg Consult AG und
Dozent an der Hochschule für Wirtschaft in Zürich
Die Customer Journey in einer Multi-Device-Welt: Everywhere Commerce by OTTO
Dr. Thomas Schnieders, Direktor E-Commerce, Innovation & Plattform und
Dr. Matthias Häsel, Leiter E-Commerce Innovation Center, beide OTTO
Kaffeepause & Besuch der Messe
Customer Experience Management
11.00 – 11.30
Saal
14c
Blackbox „Kunde“
39,8
Milliarden
Euro
E-CommerceUmsatz prognostiziert für 2013
(Plus von 44,2 %)*
11.30 – 13.00
Moderation: Svenja Teichmann, Geschäftsführerin, crowdmedia
Inspired Shopping – Was Verbraucher heute von einem
Multichannel-Einkaufserlebnis erwarten
Michael Möglich, Seller Director, eBay GmbH
Ihr Kunde ist für uns keineswegs ein unbekanntes Wesen
Wege, die Customer Journey zu einem positiven Ausgang zu führen
Andreas Kulpa, Director Consulting Services, arvato infoscore GmbH
Customer Experience im Jahr 2014
Die Spannungsfelder bei einem Relaunch
Dr. János Heé, Head of E-Commerce, Swiss International Air Lines Ltd.
* Bundesverband des deutschen Versandhandels (BVH)
Mittagspause & Besuch der Messe
13.00 – 14.00
Kundenansprache über alle Kanäle
14.00 – 15.30
Moderation: Svenja Teichmann
Multi-Channel Konzepte im Möbelhandel zur Markenbildung und Kundenbindung
Warum ist die Customer Experience einer Marke im Retail über alle Kanäle
heute so wichtig?
Katja Felke, Head of E-Commerce/Leiterin E-Commerce, BUTLERS GmbH & CO. KG
Smartphone-User
kauft bereits mobil.*
Kundenansprache über alle Kanäle – Emotionalisierung wirkt
online – mobile – social
Jens Bünger, Geschäftsführer, e-Sixt GmbH & Co. KG
Die digitale Zukunft des FC Bayern München
Mobile, Social Media, Streaming Content & CRM
Benjamin Steen, Leiter digitale Plattformen, FC Bayern München AG und
Stefan Leibhard, Managing Director, BTD New Media GmbH
Kaffeepause & Besuch der Messe
Emotionalisierung der Marke
STYLEBOP.com LUXURY FASHION ONLINE
Erfolgsfaktoren Crossmedialer Markenführung
Ralf Plentinger, Head of Online Marketing & IT, STYLEBOP GmbH
15.30 – 16.00
Saal
14b
Jeder
zweite
16.00 – 17.30
!!!
KeynoteSession
Programmänderung vorbehalten
* W3B Report <<Trends im E-Commerce>>
fittkaumass.de/reports
Kongressprogramm I Mittwoch, 26. Februar 2014
E-Commerce lohnt sich das?
09.30 – 10.45
KeynoteSession
Begrüßung durch den Moderator:
Julian Riedlbauer, Partner, Tech Investmentbank GP Bullhound
Wachstumsfinanzierung und Exits von E-Commerce Firmen: Aktuelle Trends | Julian Riedlbauer
E-Commerce und Crowdinvesting: Der ideale Fit in der Wachstumsphase!
Dr. Guido Sandler, Vorstand und CEO, BERGFÜRST AG
Die Bedeutung von Online Branding und Kundenbindung
Benjamin Esser, Gründer und CEO, URBANARA GmbH
10.45 – 11.15
Kaffeepause & Besuch der Messe
Saal
14b
Von Multi- zu Cross-Channel
11.15 – 13.15
Studie
Von der Strategie zur Umsetzung
Moderation: Daniela Zimmer, INTERNET WORLD Business
Moderation: Svenja Teichmann
Neue Studie: Was erwarten Kunden am POS?
Lars Rabe, Senior Director European Retail Practice,
Demandware GmbH
Analyse der Customer Journey in der Praxis
Datengetriebene, kundenorientierte und agile Vorgehensweisen
als feste Bestandteile der Marketingarbeit
Dr. Mirko Caspar, Geschäftsführer, Mister Spex GmbH
Best in Class Consumer Decision Journey Strategien aus
Herstellersicht | Wie erreicht man eine effiziente seemless
Shopper Journey | Marek Sandrock, E-Trade Marketing Manager
D/A/CH, Philips GmbH Unternehmensbereich Consumer Lifestyle
E-Commerce profitabel gestalten
In variablen Kostenstrukturen europaweit verkaufen
und Mehrwerte für Endkunden schaffen. | Dr. Stefan Rhiem,
Geschäftsführender Gesellschafter, RHIEM Gruppe
Mit wenigen Klicks weltweit online handeln
Entwicklungsbericht unseres PIM mit automatischer
Mehrsprachigkeit
Nicolas Kröger, Head of E-Commerce, modotex GmbH
„Wenn eine Marke online geht…“ | Entwicklung und
Implementierung eines Multi-Channel Konzepts sowie
Einführung eines selektiven Vertriebsystems
Stephan Waldeis, Head of E-Business, AL-KO Kober SE
Digital Attraction Factor – Design im E-Commerce
Tim Böker, UX-Designer & Geschäftsführer und Sebastian
Bomm, UX-Designer & Geschäftsführer, beide Kommerz –
digitale Marken- & Einkaufserlebnisse GmbH
13.15 – 14.15
Mittagspause & Besuch der Messe
Best
Logistik
in Class Konzepte
Social: CRM, Service & Sales
Multichannel oder Cross-Channel? Strategische und operative
Herausforderungen für den stationären Einzelhändler
Nikolas Kohlars, Leiter E-Commerce, Modehaus Pollozek
Spielerisch verkaufen – Gamification im E-Commerce
Best Practices & NoGo‘s als praktischer Leitfaden
Patrick Lobacher, CEO, typovision GmbH
Cross-Channel bei der Migros: Die Verknüpfung von
E-Commerce und Filialgeschäft bei Melectronics,
SportXX & Micasa. | Ben Proske, Head of E-Commerce
& Cross-Channel, Migros-Genossenschafts-Bund
Big Data plus Emotion als Treiber für den E-Commerce
Vorteile des Social Shopping Prinzips für den OnlineHandel und den Kunden
Ingo Heinrich, Geschäftsführer, stylefruits GmbH
Herausforderungen beim Aufbau eines Möbel-Onlineshops
Chancen und Risiken für stationäre Möbelhändler
Kay Ahnsel, Leiter E-Commerce, Möbel Mahler 24 GmbH
Social Media Monitoring und Business Relevanz
Consumer Reviews als Kennzahl für die
Unternehmenssteuerung
Jan Warp, Senior Social Media Consultant, BSH Bosch und
Siemens Hausgeräte GmbH
Cross Channel Management | Wie kann sich ein Unternehmen
zu einem Cross-Channel-Unternehmen entwickeln
Michael Badichler, Leiter E-Commerce, Office World AG
Ein Offline-Shop im Online-Möbelhandel?
Sebastian Hoeldtke, Marketing Manager DE/AT,
fashion4home GmbH
ca. 16.45
Saal
14a
Big Data und Customer Journey im Fokus
Multichannel Best Practice: Die Erfolgsgeschichte PKZ.CH
Der Weg in die Multichannel-Welt
Nicolas Schibler, Geschäftsführer E-Commerce,
PKZ Burger-Kehl & Co. AG und Maximilian Plank,
Head of Business Area, Unic AG
14.15 – 16.45
Customer Experience
Management
Social Customer Service – Service ist das neue Marketing
Eva Balashazy, Social Media Manager, Telefónica Germany
GmbH & Co. OHG
Ende des 2. Kongresstages & Besuch der Messe
Saal
14b
09.30 – 10.45
KeynoteSession
Private Equity als Wachstumsmotor
Fabian Wasmus, Director, EQT Partners GmbH
Round-Table: E-Commerce lohnt sich das? | Es diskutieren:
Dr. Sebastian Sieglerschmidt (Geschäftsführer, Allianz Digital
Accelerator, E-Commerce-Eaxperte), Lars Jankowfsky (CTO,
Yatego GmbH), Dr. Guido Sandler, Benjamin Esser, Fabian Wasmus
Kaffeepause & Besuch der Messe
E-Commerce im B2B
10.45 – 11.15
schätzen beim
Online-Shopping die
Preistransparenz,
Frauen
Bequemlichkeit.*
Saal
14c
E-Commerce International
Männer
11.15 – 13.15
Moderation: Thomas Lang
Die Zukunft des B2B-Commerce – Wohin geht die Reise?
Michael Hubrich, Country Manager Germany, hybris GmbH
METRO C&C – from international Cash & Carry wholesales to
international omni channel B2B service company
Aleš Drábek, Director Global E-Marketing & E-Commerce MCC
Corporate Marketing MCC, METRO AG
Internationaler B2B Onlineshop in der Elektronikbranche
Komplexe Produkte, weltweiter Vertrieb, anspruchsvolle
Großkunden – das E-Commerce Modell der Murrelektronik GmbH
Janko Strauß, Director of Corporate Marketing,
Murrelektronik GmbH
Mehrwert im B2B E-Commerce. Was Kunden wirklich „bewegt“.
Der Kunde ist im Mittelpunkt! Tatsächlich?
Erfahrungen aus 12 Jahren B2B E-Commerce
Tilman Schäfer, Head of Internet Communication und Karl Zank,
Head of Global E-Business & CRM, beide Festo AG & Co. KG
Mittagspause & Besuch der Messe
13.15 – 14.15
Multichannel B2B
14.15 – 16.45
83%
Im Wandel der Handelslandschaft: Impulse und Strategien für
erfolgreichen B2B Commerce
Marcus Diekmann, Autor und Mitglied im Business-Beirat
E-Commerce der INTERNET WORLD Business
B2B im Kern, die Hülle B2C: Warum es auch im B2B Sinn macht,
B2C-Funktionalität anzubieten
Mag. Stephan Wenger, eCommerce Management, Anton Paar GmbH
Das internationale Multi-Channel-System für
landwirtschaftliches Zubehör
Wie sich Umsatz und Convenience mit Endverbrauchern durch
innovative Händlerintegration steigern lassen!
Markus Buscher, Director Global Livestock Supplies,
Business Unit Farm Services, GEA Farm Technologies GmbH
der Internet-Nutzer
bereiten ihre
Kaufentscheidung
online vor.*
Der klassische Eisenwarenhändler erweitert seine Vertriebskanäle.
Er wird zum Multi-Channel-Player
Thomas Cramer, Fachbereichsleiter eBusiness, NORDWEST
Handel AG
Ende des 2. Kongresstages & Besuch der Messe
ca. 16.45
Programmänderung vorbehalten
* W3B Report <<Trends im E-Commerce>>
fittkaumass.de/reports
30
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
Der übereifrige Mitarbeiter
9. Dezember 2013
25/13
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Unternehmen müssen für gut gemeinte, aber unbedachte Werbung haften
S
Foto: Fotolia / Jorgophotography
ie wollen meist nur das
fixiert werden. Sie sollten
Beste. Aber viele Arbeitwerbende Aussagen, insbenehmer denken bei Äußesondere über soziale Netzrungen im Internet nicht
werke und auch über sonsdarüber nach, welche rechttige Internet-Foren, unterlichen Konsequenzen diese
sagen. Gleiches gilt für
für ihren Arbeitgeber haben
werbende Einträge in Bekönnen.
wertungskommentaren zu
So auch in einem Fall, den
Waren und Dienstleistunjüngst das Landgericht Freigen in Internet-Foren und
burg zu entscheiden hatte
Bewertungsportalen.
(Urteil vom 4. November
Damit schafft der Arbeit2013, Az.: 12 O 83/13, nicht
geber wenigstens die Mögrechtskräftig). Die Wettlichkeit, eventuelle finanzibewerbszentrale hatte ein
elle Ansprüche auf den MitAutohaus wegen mehrerer
arbeiter abzuwälzen, wenn
Wettbewerbsverstöße abgeder gegen Bestimmungen in
mahnt – die sich in einem
seinem Arbeitsvertrag oder
Facebook Posting eines
eine Betriebsvereinbarung
Mitarbeiters fanden, den er Zu viel Elan kann schaden: Wenn Mitarbeiter auf eigene Faust Werbung
verstoßen hat. Allerdings:
unter seinem eigenen Na- für das Unternehmen machen, haftet das Unternehmen für die Folgen
Den reinen Unterlassungsmen veröffentlicht hatte.
anspruch beseitigt diese
Der Mitarbeiter des Autohauses hatte Beseitigungsanspruch auch gegen den Instruktion der Mitarbeiter nicht. Auch
Angaben über ein Auto, die Telefonnum- Inhaber des Unternehmens begründet.“ wenn es nur der Mitarbeiter war, der –
mer für den Neuwagenverkauf, ein Foto Fatale Folge für das Autohaus: Obwohl es womöglich sogar ohne Abstimmung mit
und wesentliche technische Angaben des selbst nicht aktiv an der Werbung betei- seinem Chef – gegen seinen Arbeitsverligt war, wurde es aus dem trag und das Wettbewerbsrecht verstoWettbewerbsrecht für das ßen hat: Der Anspruch auf Unterlassung
Posting des Mitarbeiters ver- besteht gegenüber dem Unternehmen. ■
Rolf Albrecht
antwortlich gemacht. Und in
RA ROLF ALBRECHT
dem fehlte einiges, was eine
Fachanwalt für gewerblichen
gewerbliche Verkaufsanzeige
Rechtsschutz und für IT-Recht in
Das müssen Sie beachten:
für ein Auto enthalten muss,
der Kanzlei Volke 2.0 in Lünen
zum
Beispiel
die
Angaben
■ Äußerungen von Mitarbeitern in sozialen
■ www.volke2-0.de
zum CO2-Ausstoß.
Netzwerken oder an sonstigen Stellen im
Dieses Urteil zeigt, dass
Internet, die werbend sind, können Ihrem
zwar das Interesse von MitarUnternehmen zugerechnet werden.
beworbenen Kraftfahrzeugs gepostet. beitern am Umsatz der Firma gefördert
■ Wenn die Aussagen wettbewerbswidrig
Das Gericht sah hier eine werbende werden sollte, zugleich jedoch sollten
sind, kann Ihr Unternehmen abgemahnt
Maßnahme des Unternehmens selbst Unternehmen ihre Mitarbeiter darüber
werden, obwohl nur der Mitarbeiter
und rechnete dem Unternehmen diese aufklären, was sie tun und schreiben dürgehandelt hat.
Handlung des Mitarbeiters zu. Denn in fen und was nicht.
■ Schaffen Sie dahin gehende arbeitsvertragParagraf 8 Abs. 2 des Gesetzes gegen den
liche Regelungen, dass Mitarbeiter im InterKlausel im Arbeitsvertrag sinnvoll
unlauteren Wettbewerb (UWG) heißt es:
net und vor allem in sozialen Netzwerken
„Werden die Zuwiderhandlungen in Solche Vereinbarungen können als
nicht ungeprüft beziehungsweise ungefragt
einem Unternehmen von einem Mitar- ergänzende Regelungen zu Arbeitsverfür Ihr Unternehmen und dessen Waren
beiter oder Beauftragten begangen, so trägen oder – wenn ein Betriebsrat vorund Dienstleistungen werben sollen.
sind der Unterlassungsanspruch und der handen ist – als Betriebsvereinbarungen
Der E-Shop-Rechtstipp
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
■ www.legalershop.de
Unterlassungserklärung ist
kein Anerkenntnis
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass die Abgabe von strafbewehrten Unterlassungserklärungen
grundsätzlich kein automatisches Schuldanerkenntnis auch in Bezug auf die Berechtigung der Abmahnung oder der Abmahnkosten darstellt (Urteil vom
24.09.2013, Az.: I ZR 219/12).
In dem verhandelten Fall hatte die Beklagte nach einer Abmahnung zwar die
geforderte Unterlassungserklärung abgegeben, die Zahlung von Rechtsverfolgungskosten jedoch verweigert. Der BGH
entschied, dass die Abgabe der Unterlassungserklärung allein nicht zum Anerkenntnis des Unterlassungsanspruchs oder der
Abmahnkosten führt. Der Schuldner
könne die Erklärung auch nur aus dem
Motiv heraus abgeben, jedes Kostenoder Prozessrisiko zu vermeiden. Für ein
Anerkenntnis müsse sich aus weiteren
Umständen ergeben, dass der Abgemahnte auch die Unterlassungs- und/
oder Zahlungsansprüche akzeptiere. Dies
könne durch förmliche Erklärung oder auf
andere Weise geschehen. Das gelte auch
dann, wenn in der Unterlassungserklärung nicht der Zusatz verwendet
werde, dass die Erklärung ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht erfolge.
Abmahner werden zukünftig darauf
dringen, dass das Anerkenntnis mit in die
Unterlassungserklärung aufgenommen
wird. Abgemahnte sollten aber jegliche
Erklärungen dazu vermeiden.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
AMAZON
VERKAUFSVERBOTE
OFFENE FORDERUNGEN
BLOGS UND JOURNALISMUS
Bestpreisklausel verboten
Neues Urteil aus Kiel
Der Stichtag entscheidet
Plädoyer bringt Extrastrafe
Ende November hat das Bundeskartellamt die
Ermittlungen gegen Amazon wegen der sogenannten „Preisparität“ endgültig eingestellt (siehe Seite 4) Im Sommer hatte Amazon zwar mitgeteilt, dass es die Preisparität – also die Pflicht
für Händler, ihre Produkte nirgends billiger als
auf Amazon anzubieten – nicht mehr durchsetzen will. Doch von dieser Änderung der Klausel
hatten viele Amazon-Händler zunächst einmal
gar nichts mitbekommen, außerdem griff sie bei
„Platin-Händlern“ mit großem Handelsvolumen
ohnehin nicht. Es ist zu erwarten, dass vergleichbare Preisdiktate auf anderen Plattformen, etwa
im Buchungsportalbereich, jetzt auch verschwin■
den müssen. fk
Das Landgericht Kiel hat einem Hersteller von Kameraprodukten untersagt, in seinen Händlerverträgen festzuschreiben, dass der Verkauf seiner
Produkte über eBay oder Amazon Marketplace
nicht gestattet sei (Az.: 14 O 44/13 Kart). Geklagt
hatte die Wettbewerbszentrale, nachdem sie den
Hersteller abgemahnt hatte. Mit seiner Entscheidung folgt das LG Kiel einer Tendenz: Erst im
September hatte das Kammergericht Berlin ein
eBay-Vertriebsverbot des Schulranzenherstellers
Sternjakob (Scout) kassiert – das Unternehmen
hat aber Revision angekündigt. Und derzeit steht
der Sportartikelhersteller Adidas wegen ähnlicher Vorwürfe im Mittelpunkt einer Untersu■
chung des Bundeskartellamts. fk
Unternehmen, die noch offene Forderungen
aus dem Jahr 2010 haben, können deren Verjährung durch ein gerichtliches Mahnverfahren
verhindern. Dafür ist der Stichtag 31. Dezember
2013 entscheidend. Am Ende des dritten Kalenderjahres seit Bestehen der Forderung verliert
sie ihre Gültigkeit – es sei denn, der Gläubiger
sichert sie durch Mahn- und Vollstreckungsbescheid. Dieser Vollstreckungstitel, der in einem
gerichtlichen Mahnverfahren erwirkt wird,
bleibt 30 Jahre lang gültig. Wichtig für die Wahrung der Frist: Der Antrag auf einen Mahnbescheid muss bis zum Stichtag beim Mahngericht eingegangen sein – und er muss die
korrekte Adresse des Schuldners enthalten. fk ■
Teuer wurden sprachliche Entgleisungen für
einen Heilbronner Journalisten, der unter dem
Pseudonym „Michael Mannheimer“ bloggt. Er
hatte einen Stadtrat der Stadt Rottenburg beleidigt, der zuvor im Zusammenhang mit einer
geplanten Vergrößerung des umstrittenen Kopp
Verlags vor einer steigenden Anschlagsgefahr
gewarnt hatte. Nachdem das Amtsgericht Heilbronn den Journalisten zu 1.800 Euro Geldstrafe
verurteilt hatte, packte das Landgericht in der
nächsten Instanz noch einmal 600 Euro drauf.
Grund: Der Journalist und sein Verteidiger hatten den Politiker auch während der Verhandlung
„in rechtsstaatlich nicht zu rechtfertigender Weise
■
diffamiert“ (Az.: 5 Ns 21 Js 24890/12). fk
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32
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
9. Dezember 2013
25/13
Hilfe für das Formular
Techniktipp
Achim Reupert
Director Sales der
Nionex GmbH
■ www.nionex.de
Cosmos Direkt nutzt Co-Browsing-Lösung von Synchronite für die Kundenberatung
V
Produktkonfiguratoren unterstützen die
Planung komplexer Produkte optimal.
Neben den Kunden profitieren auch Händler
und der Außendienst von solchen Tools. Sie
können mit der Visualisierung schneller und
genauer auf Kundenwünsche eingehen und
den Konfigurator als Argumentationshilfe im
Verkaufsgespräch nutzen. Was aber zeichnet
einen guten Produktkonfigurator aus?
1. Multidevice: Wird der Konfigurator mit
einer Cross-Plattform-Entwicklungsumgebung erstellt, lässt er sich leicht auf verschiedenste mobile und stationäre Geräte
und Betriebssysteme anpassen.
2. Standalone: Als Windows- oder MacAnwendung eignet sich der Konfigurator
auch ohne zusätzliche IT-Infrastruktur für
den Messe- oder PoS-Einsatz.
3. Multichannel: Konfiguratoren verbinden Verkaufskanäle. Der Kunde stellt sein
Produkt zusammen und der Konfigurator
weist ihm den Weg zum nächsten Händler
oder stellt den Kontakt zum Vertrieb her.
Neuer Pilot von Paypal
4. Intuitive Bedienung: Für die Bedienung
nutzt der Konfigurator gelernte Bedienmuster wie Drag & Drop, Touch-Gesten etc.
5. 3-D-Visualisierung: Eine 3-D-Darstellung erlaubt es dem Kunden, das möglichst realitätsnah dargestellte Produkt aus
allen Blickwinkeln zu betrachten.
6. Touchpoints: Der Klick auf ein Element
ruft weitere Informationen auf, etwa ein
Erklär-Video. Das schafft Mehrwert für den
Kunden und fördert den Spieltrieb.
7. Nutzerverhalten: Im Backend gesammelte Nutzungsdaten – keine personenbezogenen Daten – dienen der Optimierung
der Anwendung.
8. QR-Codes: QR-Codes auf Ausstellungsstücken erweitern den Showroom. Der
Kunde sieht auf dem Screen, wie das Produkt z. B. in einer anderen Farbe aussieht.
9. Zusatzservices: Der Kunde spielt dem
Vertrieb über den Konfigurator direkt sein
Wunschprodukt zu. Der Berater kann zielgerichtet auf den Kunden eingehen.
Kostenloses
Monitoring Tool
Der Zahlungsanbieter testet eine neue Variante von Mobile Payment
B
erlin, Rosenthaler Platz: Kunden, die in
einem der dort beheimateten Restaurants oder Cafés etwas essen oder trinken
möchten, können die Rechnung jetzt quasi
mit ihrem Foto bezahlen. Paypal testet derzeit gemeinsam mit Orderbird in neun
Gastronomiebetrieben und einem Buchladen eine neue Version des mobilen Bezahlens namens „Check in“. Orderbird hat sich
auf iPad-basierte Kassensysteme spezialisiert. Über die erweiterte Paypal-App sieht
der Nutzer, welche Händler und Lokale die
neue Bezahlvariante akzeptieren und wie
weit diese entfernt sind. Checkt er dann in
einem ausgewählten Restaurant oder Café
ein, erscheinen sein Name und sein Foto
im Kassensystem des Händlers und der
Nutzer kann mit seinem Smartphone bezahlen. Die Autorisierung erfolgt über einen
Bildabgleich, die Transaktion wird vom
Händler mit einem Klick auf das Bild abgeschlossen, sobald der Kunde sein Okay
gegeben hat. Er erhält dann eine Nachricht
über die Zahlung und eine Rechnung per
I
E-Mail. Alle Transaktionen können über
die App jederzeit eingesehen werden.
Ist das Pilotprojekt erfolgreich, will
Paypal das System deutschlandweit im
Einzelhandel und der Gastronomie anbieten. Bislang wickelt Paypal mobile Zahlungen über einen QR-Code ab. In Oldenburg
läuft derzeit ein Versuch mit QR-Code■
Zahlungen bei Einzelhändlern. cf
st der Online Shop oder die Website
nicht erreichbar, entgeht dem Betreiber
schnell Umsatz. Deswegen ist die lückenlose Überwachung des Web-Auftritts oder
des Shops so wichtig. Die Agentur Webdesign Winkler aus Radeberg hat nun ein
Tool herausgebracht, das automatisch alle
zehn Minuten die Internet-Präsenz überprüft. Ist die Site nicht verfügbar, erhält
der Webmaster sofort per E-Mail eine Benachrichtigung. Besteht das Problem nach
60 Minuten noch immer, erhält der Webmaster automatisch eine Erinnerung.
Verfügbar als Software as a Service
Mit Foto statt QR-Code können Kunden über
die erweiterte Paypal-App in Berlin bezahlen
Das Tool wird als Software as a Service angeboten, muss also nicht installiert werden.
Es kann rund um die Uhr online verwaltet
werden. Darüber hinaus meldet es auch
den HTTP-Statuscode an den Webmaster,
sodass dieser erste Hinweise erhält, welches Problem vorliegt. Interessenten
gelangen über Monitoring.seo-report.de
■
zu dem kostenlosen Tool. cf
COMPUTOP
WIRECARD
SHOPGATE
Otto-Gruppe wird Kunde
Payment in 48 Stunden einrichten
Gratisrechner für Mobile-Umsatz
Der Payment Service Provider (PSP) Computop
wickelt künftig den kompletten Online-Zahlungsverkehr der Otto-Gruppe mit ihren 100 Konzerngesellschaften ab. Dahinter steht eine Kooperation mit dem Otto-eigenen PSP EOS Payment
Solutions. EOS wird seine eigenen Paygates Otto
Pay, Click Pay und Neo Pay 2015 abschalten. cf
Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat mit
Payplugger.de ein Portal aufgebaut, über das
Online-Händler selbst ein Payment-Portfolio
sowie das dazugehörige Risikomanagement
zusammenstellen können. Knapp 20 Zahlarten
stehen zu Verfügung. Binnen 48 Stunden können die Shops Zahlungen annehmen. cf
Shopgate, ein Anbieter von Mobile-ShoppingLösungen, stellt Online-Händlern einen kostenlosen Rechner zur Verfügung, mit dem sie das
Umsatzpotenzial ihres Mobile-optimierten
Shops berechnen können. Der Rechner soll
konkret benennen, wie viel Umsatz durch einen
mobilen Kanal zusätzlich erreichbar ist. cf
Foto: Orderbird
Kundenbindung mit
Produktkonfiguratoren
Informationen, etwa die Eingabe
ersicherungen und Geldanlavon Passwörtern oder Kreditkargen sind keine einfachen Protendaten, sieht der Berater nicht.
dukte. Die Anbieter geben sich zwar
Beide Seiten können die Session
meist große Mühe, ihre Produkte
per Knopfdruck abschalten.
im Web verständlich zu erklären,
Im Gegensatz zu anderen Codennoch kommt es beim VertragsBrowsing- oder Websharing-Tools
abschluss immer wieder zu Rückmüssen Nutzer keine Software auf
fragen. Kunden suchen die persönihren Rechner laden oder Plug-ins
liche Beratung und greifen zum
installieren. Die Sicherheit der AnTelefonhörer. Oft verweisen die
wendung und die NutzerfreundCallcenter-Agenten dann auf eine
lichkeit nennt Stefan Seedorf,
bestimmte Webseite, auf der die
Geschäftsführer von Synchronite
Information steht oder ein Formuin Mannheim, als Alleinstellungslar ausgefüllt werden kann. Den
merkmale der Lösung.
Weg oder Klickpfad dorthin muss
Rainer Wilmers, Leiter der Kunder Kunde jedoch selbst finden.
denberatung bei Cosmos Direkt,
Beim Versicherer Cosmos Direkt
ist zufrieden mit der Beratungsist das anders. Der in Saarbrücken
möglichkeit in Echtzeit: „Wir setansässige Direktversicherer nutzt
zen das Tool seit Juli 2013 ein. Die
das Co-Browsing-Tool von Synerste Erfahrung zeigt, dass Kunden
chronite, mit dem sich Agent und
das Co-Browsing gern annehmen.
Kunde gleichzeitig auf der Unternehmens-Webseite bewegen kön- Berater und Kunde können gemeinsam auf der Website surfen Unsere Mitarbeiter sind von der
Geschwindigkeit der Lösung posinen. Die Live-Beratung funktioniert so: Während eines Telefonats kann gestartet wird. Dann sehen Berater und tiv überrascht.“ Cosmos Direkt hat sich
der Agent den Kunden auffordern, auf den Kunde, was der jeweils andere auf der nach einer Marktrecherche für SynchroButton „Co-Browsing“ in der rechten Webseite macht. Dadurch kann der Agent nite entschieden, berichtet er. Gründe für
Spalte der Cosmos-Direkt-Webseite zu den Kunden zu Inhalten lotsen, die er die Wahl seien der geringe Integrationsdrücken. Der Kunde erhält vom Agenten selbst nicht findet, oder ihm beim Ausfül- aufwand und die Einfachheit der Anwen■
einen Eingabecode, mit dem die Session len eines Formulars helfen. Bestimmte dung aus Kundensicht gewesen. is
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25/13
TOOLS & TECHNIK
9. Dezember 2013
Internet World BUSINESS
Mit Daten zu mehr Umsatz
Viele Online Shops verlassen sich auf Datenanalysen, um ihre Conversion Rate zu steigern
J
Foto: Fotolia / DOC RABE Media
der Befragten beziffert den
e größer ein Unternehmen,
Käuferanteil auf sechs Prozent
desto höher ist die Wahrund mehr.
scheinlichkeit, dass es BusiDas Hinzuziehen von Daness Intelligence für die Optitenanalysen zahlt sich offenbar
mierung seines Online Shops
aus: 97 Prozent der BI-Nutzer
nutzt. Fast sieben von zehn der
berichten, dass sich dadurch
im Auftrag von Novomind bedie Conversion Rate verbesfragten Unternehmen verwensert habe. 86 Prozent verzeichden Datenanalysen für die
neten eine Steigerung des UmVerbesserung ihres digitalen
satzes beziehungsweise des
Vertriebskanals. Weitere 24
Warenkorbwerts. Auf die
Prozent planen dies. Nur zehn
Retourenquote wirkt sich die
Prozent lassen von Business
Datenanalyse nicht unbedingt
Intelligence komplett die Finaus. Nur 52 Prozent der
ger. Das hat eine Befragung des
Befragten sahen einen ZusamHamburger IT-Dienstleisters
menhang zwischen dem EinNovomind ergeben.
Business Intelligence heißt, datenbasierte Entscheidungen zu treffen
satz von BI und der VerringeDurchgeführt wurde die
Studie vom Forsa-Institut, befragt wurden Grieben, Vorstand von Novomind. Busi- rung der Retourenquote.
Novomind wollte auch wissen, wie
100 IT- und Customer-Care-Verantwort- ness Intelligence liefere allerdings keine
liche aus Unternehmen mit eigenem Schlussfolgerungen, die müsse der Verant- wichtig es für die E-Commerce-Verantwortlichen ist, in Echtzeit auf das KundenOnline Shop. Novomind ist Anbieter einer wortliche selbst ziehen, meint Grieben.
Shop-Software. Die Befragung sollte
Drei Viertel derjenigen, die Business verhalten reagieren zu können, beispielsermitteln, wie die Firmen im Bereich Busi- Intelligence einsetzen, verbessern damit weise um personalisierte Angebote auszuness Intelligence aufgestellt sind.
die Conversion Rate im Webshop. 86 Pro- spielen. 27 Prozent der Befragten finden
Business Intelligence (BI) bedeutet, zent kennen den Käuferanteil unter den diese Möglichkeit „sehr wichtig“, 37 Prounterschiedliche Daten zum Kunden- Besuchern ihres Online-Geschäfts. Dieser zent kreuzten „wichtig“ und 32 Prozent
verhalten zusammenzufassen und daraus liegt in der Mehrheit (42 Prozent) nur zwi- „weniger wichtig“ an. Etwas über die
Ableitungen zu bilden, erläutert Stefan schen einem und fünf Prozent. Ein Viertel Hälfte der Befragten arbeitet bereits mit
33
Einsatz von Business
Intelligence im Online Shop
Ja, wird bereits
genutzt
65 %
Nein, ist aber
in Planung
24 %
Nein, weder
genutzt noch
in Planung
10 %
Weiß nicht /
Keine Angabe
1%
Die Mehrheit der Befragten nutzt Business Intelligence, um den eigenen Shop zu optimieren
© INTERNET WORLD Business 25/13 Quelle: Novomind AG
einem Shop-System, das Business-Intelligence-Daten in Echtzeit verwenden kann.
Auswertungen in Echtzeit zu fahren, sei
ein großer Trend, beobachtet Grieben.
Doch ob das schon viel bringt, ist offen.
29 Prozent verbuchen dadurch eine
deutliche Erfolgssteigerung, während 38
Prozent „Ja, etwas“ auf die Frage antworten „Hat sich der Erfolg Ihres Shops durch
die Nutzung von Daten in Echtzeit gesteigert?“. 26 Prozent verneinen dies.
Last but not least wollte Novomind von
den IT-Verantwortlichen wissen, ob sie
Live-Chat im Shop einsetzen. Ergebnis:
■
Nur 11 Prozent bieten dies an. is
IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Accor Hotels
Integration des Direktüberweisungsverfahrens Sofort
Überweisung in das Bezahlportfolio
Sofort
Anheuser-Busch InBev
Konzeption eines neuen Markenauftritts für Hasseröder
und Umsetzung im Responsive Design
Coma
Baume & Mercier,
Schweiz
Relaunch der europäischen Web-Präsenz der Uhrenmarke KKLD
Baume & Mercier auf Basis von HTML5
Brands4friends
Auf- und Ausbau der mobilen Strategie, Produkt- und
Technologieumgebung
Smart Mobile Factory
Spezialisiert auf nachhaltiges SEO
Codenet
Digital-Etat der Hotelbuchungs-Webseite Surprice, die
mobile Version folgt
Demodern
Seit über zehn Jahren erfolgreich
Coop, Schweiz
Relaunch der Website der Coop-eigenen Versicherung
AHV und Rebrush der Online-Version der Coop-Zeitung
Edicos
30 Vollzeit-Mitarbeiter, feste Ansprechpartner
Dawanda
Einsatz der Wirecard-Payplugger-Lösung für die Zahlungsabwicklung
Wirecard
Experten für jeden Teilbereich des SEO
Deutsche Post
Anbindung der Zahlungsabwicklung Postpay an
ePages-Online-Shops
ePages
Fernsehsender S1,
Schweiz
Konzeption und Umsetzung des Web-Auftritts S1tv.ch
Spoiled Milk
Gemalto
Erstellung eines Entwicklerforums für den Bereich M2M
(Machine-to-Machine)
Virtual Identity
KRH Klinikum Region
Hannover
Umsetzung eines Klinikfinders für die Online-Beratung,
Konzeption, Design, Programmierung des Rechenkerns
Cybay New Media
Küche&Co
Relaunch der Webseite Kueche-co.de, Konzeption, Design sowie Frontend-Optimierung für Web und Mobile
dasAundO
Lieblingstasche
Umstellung der Backend-Prozesse des Online Shops
www.lieblingstasche.de
Pixi Software
Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG)
Fahrgastinformations- und Infotainmentsystem in der
Münchner U-Bahn
Infotainweb
SCA Svenska Cellulosa
Aktiebolaget
Microsite http://taschentuch.tempo.net/cotton-touch zum Coma
Produktlaunch von Tempo Cotton Touch
Seidensticker
Seidensticker vertreibt seine Produkte über die SaaSSoftware „TB One“ auf Online-Portalen
Tradebyte Software
Tele Columbus
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Mobiler Internet-Auftritt mit Bestellservice für Internetund Telefonanschlüsse des Kabelnetzbetreibers
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34
Internet World BUSINESS
TOOLS & TECHNIK
9. Dezember 2013
25/13
KATALOGE IM E-COMMERCE
Print als Online-Verstärker
Totgesagte leben länger, das gilt auch für gedruckte Kataloge. Allerdings kommen sie heute meist in wesentlich moderneren
Varianten – etwa als Magalog – zum Kunden. Und kurbeln dabei den Umsatz im Webshop an
O
Foto: Quelle
pa erzählt von seiner Nachkriegskindheit, Papa rechnet Euro noch immer in
D-Mark um. Mama wiederum berichtet,
wie sie anno dazumal ihre Nachthemden
und Kochtöpfe ausgewählt hat – im ziegelsteinschweren Quelle-Katalog. Lange sah
es so aus, als ob sich Kataloge bei Kindern
der heutigen Generation in die Reihe der
Anekdoten aus längst vergangenen Zeiten
einordnen würden. Mit der Firma Quelle
ist auch viel von der Katalogromantik vergangener Jahrzehnte verschwunden. Und
Otto hat im Sommer ebenfalls angekündigt, sich von seinem Hauptkatalog mit
einer Auflage von vier Millionen Stück zu
verabschieden. Die Absage an den 1,7 Kilo
schweren Wälzer ist bei Otto eine logische
Folge der veränderten Einkaufsgewohnheiten. Die großen Versender sind heute
durch die Bank auch Online-Händler – so
viel zum Aufgeben einer Tradition. Und
dann, zack, geht Zalando, einer der großen
Pure Player des Online-Handels, plötzlich
den umgekehrten Weg, kommt auf einmal
mit einem verkaufsunterstützenden PrintProdukt daher. Allerdings setzt der Modeversender mit dem Image, in Sachen
Marketing die Branchengrößen vor sich
her zu treiben, weniger auf klassische Kataloge als vielmehr auf trendige Magazine
in Millionenauflage.
Zalando macht es vor
Zweck des Zalando Magazins: die ZalandoWelt noch emotionaler zu präsentieren.
„Eingebunden in aufwendig produzierte
Fotostrecken und redaktionellen Content
zeigen wir ausgewählte Produkt-Highlights, geben Styling-Tipps und stellen
Der Quelle-Katalog hat ausgedient. Dennoch setzen Online-Händler auf gedruckte Präsentationen
wertigen Magazinumfeld zu präsentieren.“ Zudem erschließt sich Zalando mit
dem Druckwerk einen weiteren OfflineKommunikationskanal neben den Online- und TV-Maßnahmen. Im März 2011 hat
„Für unsere virtuelle Marke
der Modehändler sein
erstes Print-Magazin verdient das Trend Book als
öffentlicht. Mittlerweile
physisches Markenerlebnis“
gibt es das Women-Magazin vier Mal im Jahr in
JENS RIEWENHERM
Deutschland, Österreich,
Geschäftsführer Mytheresa.com
der Schweiz und Frankreich mit einer Auflage
aktuelle Trends vor“, sagt Lena Elster, von insgesamt einer Million Stück. HalbChefredakteurin des Zalando Magazins. jährlich wird zudem ein Zalando Magazin
„Das Magazin ist eine tolle Möglichkeit, Men publiziert, soeben erschien die zweite
unser breites Sortiment in einem hoch- Ausgabe mit 30.000 Exemplaren. Dazu
kommen etwa zu Weihnachten ThemenSpecials und weitere Minikataloge, die
ebenso wie das Hauptmagazin für die
weibliche Kundschaft an Zalando-Kunden
verschickt werden.
Kataloge wecken Bedarf
In einem Whitepaper zur Bedeutung von
Print-Medien im Kommunikations-Mix
bestätigt das E-Commerce-Center Köln
(ECC Köln) die ansprechende Wirkung
professionell gestalteter Print-Werbemittel
und ihre Impulsfunktion für den OnlineHandel: „Während einem Besuch im Online Shop oder einem stationären Geschäft
häufig ein konkretes Interesse vorausgeht,
kann zum Beispiel ein Katalog ein solches
Interesse überhaupt erst wecken.“
Das sieht man auch bei der Arvato-Tochter
Mohn Media so, dem führenden Druckund Mediendienstleister in Europa. Aus
Sicht von Andreas Kloss, Leiter Produktlinie Katalog bei Mohn Media, bietet sich
die Print-Präsentation vor allem an, um
Bedürfnisse zu wecken: „Mit einem Katalog entsteht der Bedarf beim Kunden,
wenn er darin blättert. Er sucht beispielsweise ein bestimmtes Produkt, entdeckt
aber bei der Suche weitere Artikel, über die
er schon länger nachgedacht hat oder die
mit dem gesuchten Artikel korrespondieren.“ Außerdem hält Kloss Kataloge für
ein probates Mittel, um etwa zu Weihnachten oder Ostern saisonale Artikel zu
bewerben: „Wenn der Kunde den Katalog
vor diesem Hintergrund bewusst gewählt
hat, ist er affin und bereit, beim Blättern
weitere Bedürfnisse wecken zu lassen.“
Kloss rät Online-Händlern, Kataloge zur
gezielten Ansprache ihrer Kunden zu nutzen
und dafür deren Surf-Verhalten zu untersuchen: „Wenn sich ein User im Online
Store seit Wochen über Lederjacken informiert und dann gezielt auf dem Postweg
mit einem Katalog mit Lederjacken versorgt wird, kommt es in den meisten Fällen
zur Bestellung.“ Seine Begründung: Der
Katalog hole ohnehin schon affine Kunden
gezielt ab und das nicht irgendwo, sondern
„in ihrem persönlichem Umfeld“, zu
Hause, wo sie sich wohlfühlen.
Die richtige Print-Form finden
Diese große Bedeutung von Print als Impulsgeber spiegelt sich auch in den Antworten der vom ECC befragten Entscheider wider: So werden gut zwei Drittel (66,9
Prozent) der Käufe in Online Shops durch
Print ausgelöst. Auch der geschätzte Anteil
der durch Print initiierten Besuche für
Online Shops liegt bei knapp 70 Prozent.
Was Einsteiger bei der Katalogproduktion beachten müssen
Der Erfolg eines Katalogs ist vor allem eine
Frage von Kosten und Nutzen. Deshalb gilt es,
sich vor der Produktion genau zu überlegen,
an wen sich das Print-Werk richten soll und welche Artikel sich dafür eignen.
„Um teure Streuverluste beim Versand zu
vermeiden, müssen Online-Händler ihre Zielgruppe genau kennen und sich von Anfang an
die Frage stellen, ob sich der Katalog refinanzieren lässt“, erklärt Andreas Kloss, Leiter Produktlinie Katalog bei Mohn Media. „Dafür ist eine
Hochrechnung erforderlich: Die Umsätze, die
sich aus der zu erwartenden Response-Rate und
der prognostizierten Größe des durchschnittlichen Warenkorbs ergeben, den ein Kunde
durch den Katalog bestellt, müssen die Produktionskosten refinanzieren.“
Deshalb ist es nicht sinnvoll, nur niedrigpreisige Artikel in einem Katalog zu bewerben.
Das Geheimnis liegt vielmehr in einer guten
Mischkalkulation aus Hoch- und Niedrigpreisprodukten. Eine weitere wichtige Aufgabe ist,
eine Verbindung zwischen Katalog und Internet-Auftritt herzustellen. „Design, Produktportfolio, Navigation beziehungsweise Unterteilung
in Kategorien müssen zwischen Print- und
Online-Medium für einen Wiedererkennungswert sorgen“, erläutert Kloss. „Um erfolgreich
zu sein, muss heute immer ein Dialog zwischen
Online und Offline geführt werden. Viele Kunden blättern im Katalog, holen sich Anregungen und bestellen anschließend über die Internet-Seite, weil es komfortabler und schneller ist.
Das muss bei der Katalogproduktion immer
mitgedacht werden.“ Um Anfängerfehler in
Sachen Haptik, Format, Verpackung oder Versandart zu vermeiden, empfiehlt sich gerade für
Einsteiger die Zusammenarbeit mit professionellen Dienstleistern.
„Der Katalog holt affine
Kunden gezielt ab, und zwar in
ihrem persönlichen Umfeld“
ANDREAS KLOSS
Leiter der Produktlinie Katalog bei Mohn Media
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TOOLS & TECHNIK
9. Dezember 2013
Internet World BUSINESS
Auf den traditionellen Katalog setzt hingegen Mytoys – und das schon seit Jahren.
Rechtzeitig vor Weihnachten produziert
der Spielwaren- und Kindermodenhändler seine gedruckte Produktpräsentation
(siehe Interview). Der Katalog sei ein sehr
erfolgreicher Vertriebskanal, der sich
positiv auf den Umsatz auswirke. „Deshalb bleibt er auch in Zukunft ein fester
Bestandteil unserer Multichannel-Strategie“, erklärt Mytoys-Geschäftsführer
Oliver Lederle.
Nichts für schnelle Sparten
Trotzdem sind Kataloge und Magaloge
kein Universalmittel. Es gibt auch Segmente,
für die sie sich nicht eignen, etwa die Elektronikbranche. Ulrich Kaleta, Direktor
Marketing bei Notebooksbilliger.de, bestätigt: „Wir haben in der Vergangenheit
regional Prospekte getestet und konnten
keinen nennenswerten, messbaren Erfolg
erkennen. Kataloge haben durch den
Druck und die Verteilungsmechanismen
einen erheblichen zeitlichen Vorlauf. Dadurch sind sie bei Erscheinen eigentlich
schon überholt.“ Gerade der Elektronik-
Zalando druckt sein Magazin für die weibliche Kundschaft in einer Auflage von einer Million Stück
Die erhofften Effekte eines Katalogs belegt
zudem eine Händlerstudie vom Bundesverband des deutschen Versandhandels
(BVH) und Trusted Shops. Dafür wurden
Händler zur Effizienz von Online- und
Offline-Marketing-Kanälen für den E-Commerce befragt. Das Ergebnis: Aufgrund der
hohen Wiederkäufer- und ResponseRaten halten die Online-Händler Kataloge
für das effizienteste Offline-MarketingTool. Viele planen daher, hier künftig
mehr Geld auszugeben.
Es muss aber nicht immer der klassische
Katalog sein. Als moderne Variante sind
Magaloge, eine Mischform zwischen inhaltsbetontem Magazin und herkömmlichem
Katalog, im Kommen. 40 Prozent der vom
BVH befragten Händler wollen künftig in
solche Magaloge investieren, die in den
unterschiedlichsten Formen erscheinen.
Mytheresa setzt auf Magaloge
Für den klassischen Katalog kann sich der
Diplom-Kaufmann hingegen nicht erwärmen: „Unsere Kundin ist up to date, shoppt
gerne zeitgemäß und schätzt das Unkomplizierte des E-Commerce. Manchmal
Effizienz von Offline-Werbemitteln
Kataloge
Magaloge
Hohe Response- und hohe
Wiederkäuferrate
49 %
9%
Hohe Response-, aber
niedrige Wiederkäuferrate
16 %
Niedrige Response-, aber
hohe Wiederkäuferrate
15 %
18 %
Niedrige Response- und
niedrige Wiederkäuferrate
37 %
20 %
36 %
Katalog ist unschlagbar: Jeder zweite Versandhändler lobt die hohe Response- und Wiederkaufsrate
Ein Online-Händler, für den sich der
© INTERNET WORLD Business 25/13
Quelle: BVH/Trusted Shops; Stand: Frühjahr 2013; n = 100 Online- und Versandhändler
Print-Zwitter Magalog zu rechnen scheint,
ist der Münchner Luxusmodeversender
Mytheresa.com. Der 2006 eröffnete Inter- kauft sie auch traditionell und möchte bereich aber ist von hohen Preisschwannet Store hat sich weltweit unter den füh- dann die haptische Erfahrung im physi- kungen geprägt, weswegen es wenig Sinn
renden Distanzhändlern für High Fashion schen Store nicht missen. Ein Katalog macht, sich schon vorab auf einen bepositioniert. Er produziert regelmäßig ein passt daher nicht zu unserer Vertriebs- stimmten Preis festzulegen. Daneben spielt
sogenanntes Trend Book, das alle Kundin- strategie und unserer Markenwelt“, so Rie- für Kaleta der Medienbruch eine erhebliche Rolle: „Es ist eine zusätzliche Hürde,
nen mit der ersten Bestellung in einer wenherms Einschätzung.
die der Kunde überwinden muss.“
Saison erhalten. „Als Fashion-UnObgleich er die Möglichkeit sieht,
ternehmen im Segment High End
in Katalogen thematische Welten
Luxury wollen wir unseren Kunaufzubauen und so einen Kundendinnen die wichtigsten Trends der
bindungseffekt zu erzeugen, ist er
Saison in haptischer Form präsenüberzeugt, dass sich Print-Produkte
tieren. Wir verstehen das als eine
im E-Commerce für IT und Unterzusätzliche Serviceleistung und
haltungselektronik nicht rechnen.
möchten unsere Kundinnen inspiDiese Erfahrung teilt auch Jörn
rieren und über die neuesten
Werner, Geschäftsführer von ConTrends informieren“, erläutert Gerad Electronics. Noch sind die
schäftsführer Jens Riewenherm.
dicken Conrad-Kataloge nicht aus
Gleichzeitig erfüllt das Trend Book
der Kataloglandschaft wegzudeneine Branding-Funktion. So manken, „die Bedeutung des Katalogs
che Kundin legt es wie ein Coffeenimmt aber auch für unser Haus ab
table Book, also einen schönen
und ist pro Jahr etwa zehn bis zwölf
Bildband, auf dem Couchtisch aus,
Prozent rückläufig“, räumte Werso Riewenherm. „Für unsere virner im Frühjahr in einem Interview
tuelle Marke Mytheresa.com dient
ein. Er forciert mittelfristig deswees somit als wichtiges physisches
gen lieber den Online-Handel.
Markenerlebnis.“
Unsere Kinder kennen die dicken
Das Feedback zum MytheresaKataloge von Conrad & Co. noch,
Magalog ist laut Riewenherm
unseren Enkeln aber werden wir
durchweg positiv. Die meisten Kunvielleicht dereinst von ihnen erzähdinnen empfinden ihn als informalen: Es gab einmal so dicke Wälzer,
tiv und hochwertig. „Für unsere
in denen vom Fernseher, über Kabel
Designer ist es außerdem ein wichaller Art bis hin zu Werkzeug und
tiger Marketingkanal, um ihre favoModellbau alles zu haben war ... ■
risierte Zielgruppe ohne Streuver- Das Trendbook von Mytheresa liegt bei so mancher Kundin
luste direkt anzusprechen.“
MIRIAM MÜLLER
neben stylischen Bildbänden auf dem Couchtisch
Interview
Oliver Lederle
Geschäftsführer
von Mytoys.de
■ www.mytoys.de
„Als Vertriebskanal bewährt“
Für den 1999 gegründete OnlineSpielwarenhändler Mytoys.de stellen Kataloge kein Neuland dar:
Schon vor sechs Jahren hat die europaweit aktive Berliner Otto-Beteiligung ihren ersten Katalog gedruckt.
In diesen Tagen erscheint die aktuelle Ausgabe mit einem Umfang von
260 Seiten.
Welche Strategie verfolgt Mytoys.de
mit den Print-Katalogen?
Oliver Lederle: Multichannel bedeutet
für Mytoys.de als Marke und Händler
ganzheitlich in der Lebenswelt von
Eltern präsent zu sein und so den Bedürfnissen möglichst vieler Kundentypen gerecht zu werden. Das erreichen wir, indem wir unsere Produkte
über verschiedene Vertriebskanäle
anbieten: im Online Shop, stationär
sowie über Print-Werbemittel. Der
Mytoys‐Katalog erscheint in der Vorweihnachtszeit. Ein Katalog zum
Blättern und Stöbern macht gerade in
unserem Kernsortiment Spielwaren
absolut Sinn und hat sich deshalb für
uns als dritter Vertriebskanal bewährt. Aus dem Katalog können
Kunden nicht nur über das Internet,
sondern ganz klassisch auch per Telefon oder auf dem Postweg bestellen.
Woher wissen Sie, welche Bestellungen
über den Print-Katalog kommen?
Lederle: Jedes im Katalog beworbene
Produkt erhält einen eindeutigen
Kampagnen-Code, der Teil der Bestellnummer ist. So lässt sich immer
nachvollziehen, ob der Kunde durch
den Katalog auf unser Angebot aufmerksam geworden ist – unabhängig
davon, ob er über den Online Shop
oder telefonisch bestellt hat.
Welche Vorteile bieten Print-Kataloge
Online‐Händlern generell?
Lederle: Gerade für Versandhändler
ist der Print-Katalog eine gute Möglichkeit, neue Kaufimpulse zu setzen,
indem aus dem umfangreichen Online‐Angebot einzelne, für die Zielgruppe besonders relevante Produkte
besonders beworben werden. So erhalten etwa Eltern und Großeltern
über den Katalog zu Weihnachten
konkrete Geschenkideen, auf die sie
beim Stöbern im mehr als 100.000
Artikel starken Online Shop vielleicht
nicht gekommen wären. Darüber lassen sich mit Katalogen auch Kunden
ansprechen, die nicht gerne online
bestellen, sondern lieber zum Telefon
greifen. Es erschließen sich also ganz
neue Kundengruppen – auch dadurch, dass innerhalb eines Haushalts
angefangen von den Eltern bis hin zu
den Großeltern oder Tanten meist
mehrere Personen den Katalog lesen.
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Internet World BUSINESS
TOOLS & TECHNIK
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CONTENT-MANAGEMENT-SYSTEM
Unter einem gemeinsamen Dach
Typo3 CMS, Typo3 Flow und Typo3 Neos – das weitverbreitete Content-ManagementSystem auf Open-Source-Basis wurde aufgefrischt und zukunftstauglich gemacht
I
m Jahr 2001 wurde die erste Version von
Typo3 veröffentlicht, seitdem ist das
Content-Management-System, kurz CMS,
aus der Internet-Landschaft nicht mehr
wegzudenken. Rund 500.000 Mal wurde
die Lösung weltweit bislang für Projekte
aller Art eingesetzt, schätzt die Typo3
Association, die Entwickler-Community
der Open-Source-Software. Etliche Großprojekte wie etwa die Website des Deutschen Fußball-Bundes, des Landes Sachsen-Anhalt, der Technischen Universität
Berlin oder der Partei Bündnis 90/Die
Grünen wurden damit realisiert.
Neos wird erstmals vorgestellt
Nun steht eine umfassende Weiterentwicklung des Systems auf dem Programm:
Am 10. Dezember wird die Version 1.0
von Typo3 Neos vorgestellt. Damit kommt
eine völlig neue Ausgabe des ContentManagement-Systems auf den Markt, die
sich neben dem etablierten Typo3-System
behaupten soll.
Grund dafür ist, dass die Entwickler in
ihrem Bemühen, das System zu modernisieren, schnell erkannt haben, dass es einige
grundlegende Änderungen geben muss,
um beispielsweise die wachsenden Anforderungen für das Responsive Design erfüllen zu können. In der Folge entstand
zunächst einmal ein komplett neues
Framework, also ein Programmiergerüst,
das unabhängig vom Content-Management-System für Web-Projekte eingesetzt
werden kann. Dieses Framework ist seit
zwei Jahren unter der Bezeichnung Typo3
Flow verfügbar. Auf der Basis dieser
Programmierarchitektur haben die Entwickler nun Typo3 Neos als ContentManagement-System aufgesetzt.
Und das ist zugleich der große Vorteil
von Typo3 Neos: Wurde beispielsweise ein
Web-Projekt mittels Typo3 Flow realisiert,
so lässt sich ohne nachträgliche Anpassung später das Content-ManagementSystem Typo3 Neos andocken. Denn mit
Typo3 Flow steht das derzeit modernste
Framework für die Programmiersprache
PHP zur Verfügung, so die Einschätzung
der Entwickler. Zudem lässt sich durch
diese Verknüpfung ein heutzutage üblicher Relaunch einer Website im laufenden
Betrieb deutlich leichter umsetzen. Damit
wird Typo3 Neos
zu einem maximal
erweiterbaren CMS,
das auch umfassenden
Enterprise-Anforderungen genügt.
Typo 3 CMS bleibt
Dennoch wird auch
die bestehende Lösung
künftig weiterentwickelt; sie
ist seit April dieses Jahres in der
neuen Version 6.1 verfügbar. Um
die Systeme unterscheidbar zu
machen, kam die Typo3
Association überein, die
Bezeichnung Typo3 künftig als Dachmarke zu verwenden, unter der die etablierte Version mit dem Namen Typo3
CMS neben Typo3 Neos und Flow ihren
Platz findet.
Der Vorteil von Typo3 CMS ist, dass
eine große Zahl an Erweiterungen, sogenannte Extensions, verfügbar ist, damit
liegen für viele Anwendungsbereiche
bereits fertig programmierte Module vor.
Typo3 ist die
Dachmarke für
das alte und das
neue CMS
Gleichzeitig fließen die Erfahrungen mit
Typo3 Neos und Flow wieder in das bestehende Typo3 CMS zurück, sodass auch
hier eine ständige Anpassung an neue Anforderungen gegeben ist.
Welche Zukunftschancen Typo3 hat und
wo die Vor- und die Nachteile des Systems
■
liegen, umreißen Agenturvertreter. cf
CHRISTOPHER HLUBEK
Geschäftsführer von Networkteam
KATRIN LANGE
Team Lead Service bei Commerce Plus
Wo sehen Sie die Vorteile und die Nachteile von Typo3?
„Ein wesentlicher Vorteil ist, dass Typo3
ein Open-Source-System ist. Somit fallen
keine Lizenzkosten an. Außerdem verfügt
Typo3 über eine sehr große Community,
die beispielsweise Sicherheitslücken zeitnah fixt. Und: Das System ist einfach zu
bedienen. Redakteure, die oft beim Kunden sitzen, können schnell eingearbeitet
werden, große Programmierkenntnisse
sind nicht notwendig.
Wenn aber die verfügbaren Erweiterungen nicht ausreichen und eigener Programmieraufwand anfällt, wird es kompliziert. Solche Anpassung können sehr
komplex werden und erfordern Fachwissen auf Seiten der Entwickler. Zudem ist
es nicht möglich, ohne Fachkenntnisse
ein neues Template zu bauen. Ein anderer
Nachteil ist, dass beliebte Systeme, die viel
genutzt werden – und Typo3 gehört
dazu – mit Vorliebe gehackt werden. “
Was halten Sie von Typo3 Flow und
Typo3 Neos?
„Wir setzen Typo3 Flow bereits seit der
ersten Version für umfangreiche WebProjekte ein und haben unseren Entwicklungsprozess für individuelle WebApplikationen darauf umgestellt. Dabei
zeichnet sich das System durch das sehr
strukturierte Vorgehen und die Modellierungsmöglichkeiten für komplexe
Geschäftsmodelle aus.
Mit Typo3 Neos werden wir in Zukunft
innovativ editierbare Webseiten implementieren können und mit Typo3 Flow
als darunterliegendem Framework eine
gute Basis für individuelle Entwicklun-
gen haben. So können wir unseren
en Kunden eine innovative und effiziente
te Bearbeitungsmöglichkeit bieten und sind für
individuelle Erweiterungen offen.
en. Die
Grenzen zwischen klassischen Webseiten
ebseiten
mit CMS und Web-Applikationen
en werden dadurch noch weiter verschwimchwimmen. Durch die neuen Möglichkeiten
iten bei
der Implementierung von Webseiten
iten mit
Typo3 Neos können wir Entwicklungsklungsressourcen sparen und oftmals auf auff
wendige Eigenentwicklungen verzichten.
zichten.
Durch die zwei CMS-Produkte kann
ann das
Typo3-Projekt jetzt flexibel auf
uf neue
Anforderungen und die bestehende
ehende
Kundenbasis reagieren.“
KIAN T. GOULD
Geschäftsführer von AOE Media
Wie sehen Sie die Zukunftschancen von Typo3 Neos?
„Typo3 Flow und Typo3 Neos sind die natürlichen
Weiterentwicklungen des aus meiner Sicht ausgereiftesten Open-Source-CMS auf dem Markt. Derzeit gibt es weder ein Application Framework, das
so speziell an die Bedürfnisse von Content-lastigen
Webseiten und Portalen ausgelegt ist, noch gibt es
ein PHP-basiertes CMS, das mit einer ähnlich
Enterprise-fähigen Architektur daherkommt.
Auch wenn die Entwicklungszeit deutlich länger
war, als ich mir das gewünscht habe, ist Typo3 Neos
dennoch auf dem besten Weg, den aktuellen kommerziellen Platzhirschen wie Adobe CQ5 das Wasser
zu reichen. Wir setzen Flow bereits für diverse Projekte unter anderem für die Deutsche Telekom ein.
Dabei mussten wir natürlich auch die Stolpersteine
akzeptieren, die es bei Alpha- und Betaversionen
einer Software in den Anfängen noch gibt.“
37
Die Konferenz für Trends
im Online Marketing
SVEN DITZ
Leiter Konzeption bei Sitegeist Media Solutions
Warum nutzen Sie in Projekten Typo3?
„Typo3 ist zurzeit das einzige CMS, das wir nutzen,
weil es uns die besten und flexibelsten Möglichkeiten bietet. Außerdem ist es aktuell unter den OpenSource-Content-Management-Systemen das einzige
Enterprise-Content-Management-System. Generell
nutzen wir Open-Source-Systeme nicht nur aufgrund der Lizenzkostenfreiheit, sondern aus Dienst
an unseren Kunden. Kommerzielle CMS bedingen
meist, dass nur wenige Agenturen in der Lage sind,
Änderungen beziehungsweise Erweiterungen zu
programmieren. Mit so großen Open-Source-Systemen wie Typo3 hat der Kunde immer die Möglichkeit, den Dienstleister zu wechseln.“
JÜRGEN EGELING
Geschäftsführer von Punkt.de
len, den Content aus alten Typo3-Projekten zu übernehmen. Wenn das
gelingt, dann wird Typo3 Neos den
Markt der Content-Management-Systeme aufrütteln, da bisher nur Typo3
Neos zukunftsfähige Content-Verwaltungsstrategien bereitstellt. Wir hoffen,
dass Typo3 Neos sich sehr bald in Projekten einsetzen lässt. Die Vorstellungen
auf der diesjährigen Typo3-Konferenz
Ende Oktober lassen da hoffen.“
Frankfurt
27. März 2014
Hamburg
01. April 2014
München
03. April 2014
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Ihr Co
4i
Wo sehen Sie Nachteile von Typo3?
„Einer der Hauptnachteile ist gleichzeitig der größte Vorteil von Typo3 CMS:
der großen Funktionsumfang. Dadurch ist das Nutzererlebnis an manchen Stellen nicht optimal. Doch genau
deshalb hat die Typo3 Community in
den letzten Jahren Typo3 Neos entwickelt. Typo3 Neos wurde von Grund
auf neu entwickelt und ein riesiger Erfahrungsschatz aus Typo3 CMS ist dort
eingeflossen. Auch wenn Neos noch
lange nicht den Funktionsumfang von
Typo3 CMS erreicht hat, sind die neuen
Konzepte für den Redakteur und dessen typische Workflows richtungsweisend im Web-CMS-Umfeld. Damit hat
Typo3 beste Voraussetzungen für eine
blühende Zukunft geschaffen. Mit
Typo3 CMS steht ein sehr ausgereiftes
und vom Funktionsumfang äußerst
umfangreiches Produkt für Benutzer
mit hohen Ansprüchen an die Funktionalität zur Verfügung.“
26. März 2014
F1
SÖREN SCHAFFSTEIN
Geschäftsführer DKD Internet Service
Düsseldorf
OM
Wie schätzen Sie die Zukunft von
Typo3 ein?
„Ich denke, Typo3 Neos wird der Nachfolger von Typo3 werden. Ich hoffe, dass
die Entwickler die Chance erkennen, die
Mächtigkeit vom existierenden Typo3
zum neuen Typo3 Neos zu portieren
und anschließend den Anwendern einfache Werkzeuge zur Verfügung zu stel-
THEMENAUSWAHL 2014:
™Crossmedia-Marketing:
Erreichen Sie Ihre Kunden über alle Kanäle
™Content Marketing:
Relevanten Content erstellen und aussteuern
™Mobile Marketing: Werbestrategien für Mobile Devices
VOLKER GRAUBAUM
Geschäftsführer E-Net Consulting
Warum nutzen Sie in Projekten Typo3?
„Typo3 CMS ist ein etabliertes und technisch fortgeschrittenes System, mit dem sich auch kleine Projekte
umsetzen lassen. Seine Stärken voll entfalten kann das
System natürlich am besten bei Projekten in der Größe
von circa 60 bis 200 Personentagen. Viele technische
Herausforderungen sind bereits gelöst oder lassen sich
einfach lösen. Die klare Trennung von Daten und Programmcode beziehungsweise Datenstrukturen sind ein
Vorteil etwa gegenüber Drupal, das Strukturen in der Datenbank speichert, was umfangreiche Änderungen oder Ergänzungen an dem System verkompliziert. Typo3 hat
im Gegensatz etwa zu eZ Publish die breitere Nutzerstruktur im deutschsprachigen
Raum und es fallen keine hohen Lizenzkosten an, wie es beispielsweise bei First Spirit
der Fall ist. Dazu kommt, dass Typo3 nicht für einen konkreten Einsatzzweck entwickelt wurde wie etwa Wordpress. Als Alternative bei kleineren Projekten bietet sich hier
Typo3 Neos an, das einen besonderen Schwerpunkt auf die Usability setzt.“
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Internet World BUSINESS
TOOLS & TECHNIK
9. Dezember 2013
25/13
ONLINE-VERTRIEB VON VIRTUELLEN GÜTERN
Software per Selbstbedienung
Der Verkauf virtueller Güter folgt eigenen Regeln: Metaio vertreibt Software online und expandiert damit weltweit
M
arken wie Lego, Audi, Ikea oder
McDonald’s machten es vor: Werden
Spielzeugschachteln, Lenkräder, Katalogbilder oder Burger-Packungen mit der
Smartphone-Kamera gescreent, erscheinen auf dem Bildschirm weitere Informationen zum Produkt. Der Einsatz von
Augmented Reality (AR) ist jedoch nicht
nur für Marken attraktiv. Auch Programmierer und Webdesigner bauen AR-Funktionen in Apps oder Web-Präsenzen ein.
Nach den ersten Experimenten mit AR
stieg bei Metaio, einem Spezialisten für
AR-Anwendungen und Programme zu
deren Erstellung, die Nachfrage deutlich
an. Software-Schmieden und Agenturen
suchten nach Tools, um AR-Funktionen
zu kreieren. Metaio erweiterte das Produktportfolio und damit den Kundenkreis: „Anfangs boten wir Entwicklern
überwiegend hochpreisige Produkte, inzwischen bieten wir eine kostenlose Einstiegslösung, die sich Cloud-basiert erweitern lässt“, erklärt Daniel Gelder, Marketingverantwortlicher bei Metaio. „Für
deren Verkauf haben wir einen OnlineDirektvertrieb aufgesetzt.“
Auch andere Anbieter von digitalen Gütern gehen so vor. Der Verkauf von Software, Spielen, Musik oder E-Books folgt
neuen Regeln: Für sie werden oft keine
starren Preise erhoben, sondern es fallen
Lego zeigt über die Metaio-Software, wie der
Packungsinhalt aufgebaut aussieht
Nutzungs- oder Lizenzgebühren an. Für
Spiele oder Cloud-Dienste wünschen sich
Interessenten Demoversionen. Software
soll wenigstens eine Zeit lang kostenfrei
ausprobiert werden können. Für den Verkauf von Programmen wie Metaio Creator, SDK und diversen Cloud-Diensten
richtete Metaio auf der Homepage einen
Webshop oder besser eine Download-Zone
ein. Bei der Organisation des Shops, vor
allem bei der Abrechnung, lassen sich die
Münchner von Avangate helfen. Der
Dienstleister aus Kalifornien hat sich auf
den Vertrieb von Software as a Service und
Cloud-Diensten spezialisiert.
Wie die Konkurrenten Digital River,
Demandware oder Adobe liefert Avangate
ein Bezahlsystem, das sich in Waren- und
Internetsysteme integriert und neben
gewöhnlichen Verkaufspreisen die Sonderfälle des Vertriebs von digitalen Gütern
ermöglicht: zum Beispiel Abonnements,
die kurzfristige und befristete Vergabe von
Lizenzen oder das Zubuchen von weiteren
Funktionalitäten. Metaio-Kunden können
dadurch eine kostenlose Einstiegslösung
abspeichern und bei Gefallen mit einem
Klick auf die Vollversion umsteigen.
Die Anbieter von Software und digitalen
Gütern wiederum haben wesentlich größere Freiheiten: Sie können mit ihren Systemen digitale Produkte jenseits von App
Stores, Google Play und Software-Börsen
vermarkten – und sich damit die Einstellund Transaktionsgebühren sparen, die bei
Google und Apple mindestens 30 Prozent
des Preises ausmachen. „In unserem Fall
wäre der traditionelle Vertrieb kaum denk-
Der Vertrieb von digitalen Gütern: Das gilt es zu beachten
■
Digitale Güter wie Software oder Apps werden
im Direktvertrieb verkauft – und sind somit
sofort weltweit verfügbar: Neben der deutschen Website sollte es daher mindestens
eine englische Variante geben.
■ Abos, Freemium, Nutzungsgebühren: Es gibt
viele Erlösmodelle für den Vertrieb digitaler
Güter. Sie sollten standardisiert und gut
verständlich sein und sich mit wenigen Klicks
realisieren lassen.
■ Knackpunkt beim Verkauf digitaler Güter ist
der Download: Er muss für Käufer einfach zu
bewerkstelligen sein und sicher funktionieren. Spezialisierte Shop- und Bezahlsysteme
bieten bewährte Technik.
■ Kreditkarte und Paypal allein reichen nicht.
Wer international verkauft, braucht mehrere
Bezahlmethoden, die weltweit akzeptiert und
bekannt sind.
■ App Store und Google Play sind die bekanntesten App-Börsen. Wer sie umgehen will,
muss selbst für sein Produkt trommeln, Apps,
Software oder E-Books selbst bekannt und
vor allem im Internet auffindbar machen.
Wer digitale Güter nicht über Apple,
Google & Co. organisieren will, muss sich
selbst um Werbung kümmern. Das Abrechnungssystem von Avangate beinhaltet
daher auch Tools fürs Suchmaschinenmarketing und die Kundenbindung,
außerdem den Anschluss an ein AffiliateNetzwerk aus 30.000 Blogs, Portalen und
Plattformen. Dieses nutzt Metaio, um auf
neue Programmfunktionen und Aktionen
hinzuweisen oder Tipps und Tricks rund
um das Entwickeln von AR zu streuen.
„Der Online-Handel hat
uns mehr User und mehr
„Der Online-Vertrieb hat die
potenzielle Kunden ins
Portfolio gespült und auch
Entwicklung neuer Produkte und
die Entwicklung neuer
Lizenzmodelle erst ermöglicht“
Produkte und Lizenzmodelle
ermöglicht“,
DANIEL GELDER
zieht
Marketingleiter
Marketingleiter Metaio
Gelder Bilanz aus knapp
vier Jahren Softwaregewohnheiten, was wiederum die Konver- Direktvertrieb. Der Webshop erreicht
sionsraten im Shop fördert. Nicht zuletzt rund 65.000 Entwickler weltweit. Konkrete
beachtet das System regionale Eigenheiten, Zahlen nennt Gelder nicht, aber seit 2010
etwa, dass deutsche Kunden gemäß Gesetz haben sich die Verkaufszahlen verdreiSoftware wie physische Ware innerhalb von facht, in den USA verfünffacht.
Chancen wittern die Münchner jetzt in
14 Tagen zurückgeben können.
Asien: Wann immer sie
wollen, können die dortigen Entwickler MetaioSoftware downloaden.
Sprachbarrieren gibt es
nicht. Die Entwickler vor
Ort lassen, was sie auf
der deutsch- und englischsprachigen MetaioSite nicht verstehen,
durch Online-Übersetzungsdienste laufen, weiß
Gelder: „Der Direktvertrieb von Software kennt
keine Grenzen mehr.“ ■
K.SCHREIBER/S. VIESER
Audi hat auf Basis von Metaio ein AR-Bedienerhandbuch kreiert
bar“, sagt Gelder. „Für Avangate sprach die
globale Ausrichtung, aber auch, dass das
System lokale Besonderheiten berücksichtigt.“ Etwa 30 Prozent des Umsatzes erzielt
Metaio in den USA und Asien – der direkte
Download erspart den Versand von Software-Paketen sowie aufwendige Vertriebsstrukturen. Das Avangate-System sorgt dafür, dass die Einnahmen aus verschiedenen
Ländern nach deren Regeln besteuert werden. Es beinhaltet 31 Bezahlverfahren und
berücksichtigt so die wichtigsten Zahlungs-
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25/13
MENSCHEN & KARRIERE
9. Dezember 2013
Bernd Speicher /
Waleria Widera /
Daniel Rieber
Quisma, Stockholm
Digital Arts Network / TBWA, Düsseldorf
Mit drei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Berliner Adsquare GmbH, Anbieter für
B. Speicher
Mobile Audience Targeting.
Von der Yoc Mobile Advertising GmbH wechselt Bernd
Speicher, der bislang Sales
Manager war, zu Adsquare,
wo er Director Agency Sales
ist. Mit ihm von Yoc kommt
Waleria Widera, die künftig
W. Widera
für die Optimierung der Targeting-Plattform sowie die
Weiterentwicklung des Produktportfolios zuständig ist.
Bei Yoc war sie Product Manager. Als Leiter im Bereich
Digital Research war zuletzt
Daniel Rieber beim Marktfor- D. Rieber
schungsinstitut Interrogare
tätig. Er übernimmt bei Adsquare den Posten des
Director Business Development.
■ www.adsquare.com
Stefanie Rößler
eFulfilment, Ludwigsburg
Als neue Leiterin des Partner
Managements soll sich Stefanie Rößler in Zukunft bei der
eFulfilment Transaction Service GmbH insbesondere um
den strategischen Ausbau des
Partnernetzwerks kümmern. Vor ihrem Wechsel
zu dem Ludwigsburger Software-Unternehmen
war die 35-Jährige, die zudem für die Betreuung
von Kooperationen zuständig ist, unter anderem
Head of Partner Management bei Fact-Finder.
■ www.efulfilment.de
Jan Winklmann
iCompetence, Hamburg
Ihren Beraterstab erweitert
die iCompetence GmbH aus
Hamburg: Jan Winklmann
übernimmt künftig Projektverantwortung beim Spezialisten für Online-Offline-Integration, Web-Analyse und Tag-Management. Er
kommt von der GE Power Conversion GmbH, bei
der er unter anderem für die Konzeption globaler Kommunikationskampagnen zuständig war.
■ www.icompetence.de
43
Jens Hård
Tobias Schiwek
Adsquare, Berlin
Internet World BUSINESS
Das Münchner Agenturnetzwerk Quisma hat im Rahmen
seiner Internationalisierungsstrategie Outrider aus Stockholm übernommen. Geleitet
wird die Agentur, die nun als
Quisma Schweden firmiert, von Managing Director Jens Hård, der wie die 24 Mitarbeiter übernommen wird. Die Agentur wurde 2007 gegründet
und betreut derzeit 50 Kunden, ihr Jahresumsatz
beträgt rund 22 Millionen Euro. Schweden ist
das 16. Land, in dem Quisma ein Büro unterhält.
■ www.quisma.com
Als Managing Director des Digital Arts Network in Deutschland
ist Tobias Schiwek künftig standortübergreifend für die digitalen
Projekte des Agenturnetzwerks TBWA in Düsseldorf, München,
Hamburg und Berlin verantwortlich. Bislang war Schiwek, der
im Oktober 2012 zu TBWA kam, Geschäftsführer von E-Graphics
und innerhalb der TBWA Deutschland Gruppe für die digitale
Produktion zuständig. In Zukunft leitet er Digital Planning, Scoping, Creating und Produktion.
■ www.digitalartsnetwork.com
Joe Steele /
Guy Halfhead
Alexander Unzicker
Valueclick, München
Zum Head of Media Sales ist
Alexander Unzicker vom Online-Werbenetzwerk Valueclick Media befördert worden. Der 34-Jährige verantwortet damit künftig den gesamten Sales-Bereich für Display Advertising in
Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Unzicker berichtet direkt an Richard Sharp, den Managing Director von Valueclick Media & Greystripe, UK & DACH. Bisher arbeitete Unzicker, der
sich außerdem um die Vermarktung des neuen
Audience-Modelling-Produkts kümmern soll, als
Senior Sales Manager für das Ad Network. Davor
war er unter anderem bei Adconion Media und
der Deutschen Lufthansa AG in London tätig.
■ www.valueclick.com
Koray Seker /
Tim Purkayastha
Rocket Fuel, Hamburg
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich Rocket Fuel, Betreiber einer Media-Einkaufsplattform: Tim Purkayastha ist T. Purkayastha
neu als Director Sales und so
wie der neue Senior Account
Manager Koray Seker künftig
in Hamburg tätig. Während
Seker zuletzt Display & Affiliate Manager bei der Eprofessional GmbH war, wechselt
Purkayastha von Heise Online
K. Seker
zu Rocket Fuel. Der bisherige
Director Sales & Strategy soll nun vor allem das
Neukundengeschäft auf Agenturseite vorantreiben und das Sales-Team ausbauen. Weitere Stationen Purkayasthas waren Bauer Media, Verlagsgruppe Milchstraße und Microsoft Deutschland.
■ www.rocketfuel.com.de
Livebookings, London
Dirk Songür
Mit neuer Führungsspitze
will Livebookings, Reservierungs- und Marketingservice
für die Gastronomie, seine
J. Steele
Expansion vorantreiben. Joe
Steele, der bereits seit Juni
2013 bei Livebookings arbeitet, soll als neuer CEO insbesondere die KonsumentenSparte Bookatable ausbauen
sowie die mobile Nachfrage
und internationale PartnerG. Halfhead
schaften stärken. Ebenfalls in
neuer Position ist künftig Guy Halfhead tätig. Der
bisherige Leiter des B2B-Servicebereichs, der seit
2011 bei dem Unternehmen mit Deutschlandsitz
in Hamburg beschäftigt ist, steigt zum Chief Operating Officer (COO) auf. In dieser Position soll er
auf die Partnerschaften, die er in seiner bisherigen
Position etabliert hat, aufbauen, um die Entwicklung der Livebooking-Technologie in anderen internationalen Märkten voranzutreiben.
■ www.livebookings.de
Razorfish, Frankfurt
Carsten Reichel
Booming, München
Als neuer Senior Consultant
heuert Carsten Reichel beim
Internet- und PerformanceMarketing-Spezialisten Booming in München an. In der
Position soll der 42-Jährige,
der bisher bei der Goldbach Interactive AG tätig
war, unter anderem die Positionierung auf dem
Schweizer Markt vorantreiben. Darüber hinaus
zählen künftig Suchmaschinenmarketing, Conversion-Optimierung und Cross-Channel-Strategien zu seinen Aufgaben.
■ www.booming.de
Der bisherige Technical Director Dirk Songür steigt bei
der digitalen Kreativagentur
Razorfish zum Head of Technology auf. In der Position ist
der 35-Jährige, der ein Team
mit 28 Mitarbeitern leitet, übergeordnet für alle
Kunden verantwortlich. Außerdem wird Songür
weiterhin den Kunden Audi betreuen. Er berichtet an John Cunningham, Vice President Technology Europe, sowie an Sascha Martini, CEO von
Razorfish Deutschland.
■ www.razorfish.de
Erik Bellendir /
Christoph Kunz
The Retail Performance
Company, München
Das Joint Venture The Retail
Performance Company (RPC)
baut sein europäisches BeraE. Bellendir
tungsgeschäft mit zwei neuen Standorten in Belgien und
Italien aus. Die Leitung der
italienischen Dependance in
Bozen übernimmt Christoph
Kunz, der zuvor unter anderem Managementberater bei
der H&Z UnternehmensbeC. Kunz
ratung sowie im Vertrieb bei
BMW und Oracle tätig war. Er ist bei RPC für die
Märkte Italien, Spanien und Portugal zuständig.
Für den belgischen Standort in Antwerpen ist in
Zukunft Erik Bellendir verantwortlich. Der ehemalige BMW-Retail-Experte kümmert sich zudem
um Frankreich, Luxemburg, Großbritannien, die
Niederlande, Belgien und Irland.
■ www.rpc-partners.com
▶
Impressum
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17-0, Fax -101
www.internetworld.de
Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
Karlstraße 41, 89073 Ulm
Geschäftsführer:
Florian Ebner,
Dr. Günter Götz
Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
[email protected]
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
[email protected]
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
Marita Brotz,
Telefon: (089) 741 17-281,
Fax: (089) 741 17-269,
E-Mail: [email protected]
Leitung Online-Redaktion:
Tanja Gabler (tga),
[email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Mirjam Müller, Helmut van Rinsum (hvr),
Kristina Schreiber
Redaktion:
Till Dziallas (tdz),
[email protected]
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
Christiane Fröhlich (cf),
[email protected]
Chefin vom Dienst:
Vera Günther (vg),
[email protected]
Leitung Herstellung/Vertrieb:
Thomas Heydn,
Telefon: (089) 741 17-111,
E-Mail: [email protected]
Art Directorin:
Maria-Luise Sailer
Leserservice:
Hotline: (089) 741 17-205,
Fax: (089) 741 17-101
E-Mail: [email protected]
Susanne Gillner (sg),
[email protected]
Vera Günther (vg),
[email protected]
Stefan Hofer (host),
[email protected]
Ingrid Lommer (il),
[email protected]
Ingrid Schutzmann (is),
[email protected]
Susanne Vieser (vs),
[email protected]
Daniela Zimmer (dz),
[email protected]
Gestaltung:
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,
Catharina Burmester, Hedi Hefele,
Manuela Keller, Simone Köhnke,
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,
Ilka Rüther, Christian Schumacher
Anzeigenleitung:
Angelika Hochmuth,
Telefon: (089) 741 17-432,
Fax: (089) 741 17-269,
E-Mail: [email protected]
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18
vom 01.10.2013
Kooperationen:
Larissa Oßwald
Telefon: (089) 741 17-116,
E-Mail: [email protected]
Bank: Deutsche Bank
Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10)
IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00
BIC: DEUTDEMM
Druck:
L.N. Schaffrath Druckmedien,
Marktweg 42–50, 47608 Geldern
INTERNET WORLD Business ist die
Fachzeitung für den Internet-Entscheider
und erscheint zweiwöchentlich am Montag.
Der Bezugszeitraum für Abonnenten
beträgt jeweils ein Jahr.
Der Bezugspreis im Abonnement beträgt
53,50 Euro inklusive Versand und
Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für
eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In
Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro
im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken
im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich
automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs
Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich
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erhalten bei Vorlage eines
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MENSCHEN & KARRIERE
9. Dezember 2013
Thomas Brück /
Benjamin Weiß
Wunderman, Frankfurt
Webguerillas, München
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Münchner
Webguerillas GmbH, Agentur für alternative Werbung.
T. Brück
Thomas Brück, bislang bei
Interone als Technischer Projektmanager tätig, stößt als
Technischer Berater zu den
Webguerillas. Neben dem
30-Jährigen ist auch Benjamin Weiß neu im Team, er
startet als Art Director (OnB. Weiß
line). Der 32-Jährige war zuletzt ebenfalls bei Interone und seit Frühjahr 2008
als Art Director für Kunden wie Schweppes, Sky,
Mini und Check24 beschäftigt.
■ www.webguerillas.de
Zum 1. Januar 2014 übernimmt Dennis Köhler die Leitung des
Bereichs E-Commerce bei der Autohaus-Gruppe Robert Kunzmann GmbH & Co. KG aus Aschaffenburg. In der Position soll
der 26-Jährige, der seit September 2012 im Online Marketing
des Unternehmens arbeitet, die Abteilung strategisch ausrichten und Online-Marketing-Maßnahmen etablieren. Vor seinem
Engagement bei Robert Kunzmann war Köhler unter anderem
bei Neckermann.de als Spezialist für Onsite Sales tätig.
■ www.kunzmann-shop.de
Adello, Zürich (CH)
Auf insgesamt sechs MobileSpezialisten hat der Schweizer Vermarkter Adello sein
Team ausgebaut. In der neu
S. Beer
geschaffenen Position Head
of Direct Sales fängt Stephan
Beer am Züricher Standort
an. Der 29-Jährige war zuvor
bei Adlink, Goldbach Media
und zuletzt als Sales-Teamleiter bei Radio Energy tätig.
Von Automatic Data ProcesA. Mrvelj
sing Inc. kommt außerdem
Anto Mrvelj, der in Zukunft die Kundenberatung
des Mobile-Vermarkters Adello verstärken soll.
■ www.adello.ch
Wladimir
Baranoff-Rossine
Shopgate, Butzbach
Der Gründer und ehemalige
CEO von Mobicart Wladimir
Baranoff-Rossine übernimmt
bei der Shopgate GmbH aus
Butzbach den Posten Chief
Operating Officer. In der neu geschaffenen Position unterstützt er vom Standort Newcastle upon
Tyne aus das weltweite Marketing und den Vertrieb des Lösungsanbieters für Mobile Shopping.
Mit Mobicart entwickelte Baranoff-Rossine federführend mobile Stores für rund 14.000 Händler.
■ www.shopgate.com
45
Lincoln Bjorkman
Dennis Köhler
Robert Kunzmann, Aschaffenburg
Anto Mrvelj /
Stephan Beer
Internet World BUSINESS
Jan Limbach
Thorsten Smeets
Germania, Berlin
Ratepay, Berlin
Als neuer Marketing Director
verantwortet Jan Limbach in
Zukunft die komplette Kommunikationspolitik der Fluggesellschaft Germania und
von deren westafrikanischen
Schwesterfirma Gambia Bird. Der 47-Jährige, der
direkt an Chief Commercial Officer Oliver Pawel
berichtet, soll vor allem die weitere Internationalisierung der Germania-Gruppe begleiten. Zuvor
war Limbach, dem ein internationales Team für
klassisches und Online Marketing zur Verfügung
steht, unter anderem als Managing Director Strategy der Berliner Agentur Die Botschaft für Lufthansa Systems und Tui Travel tätig.
■ www.flygermania.de
Die Führung des Vertriebsteams übernimmt Thorsten
Smeets beim Payment-Spezialisten Ratepay in Berlin. Der
36-Jährige verantwortet den
Auf- und Ausbau des Händlernetzwerks und betreut als Sales-Experte wichtige Kunden direkt. Smeets kommt von der Klarna AB, bei der er am Kölner Standort als Senior
Manager Partner Sales tätig war. Davor hatte er
beim Hosting-Provider Key-Systems gearbeitet.
■ www.ratepay.com
Oliver Horn /
Thalia Rahman
Axel Springer Mediahouse,
Berlin
Zum 1. Januar 2014 heuert
Oliver Horn als Director Sales
beim Axel Springer MediaO. Horn
house Berlin an. In der neu
geschaffenen Position verantwortet der 41-Jährige die
Vermarktung aller Titel und
digitalen Auftritte, darunter
„Rolling Stone“ und „Musikexpress“. Horn kommt vom
Vermarkter Brand Media und
T. Rahman
berichtet direkt an Verlagsgeschäftsführerin Petra Kalb. Ebenfalls neu beim
Berliner Unternehmen ist Thalia Rahman. Die 38Jährige übernimmt als Senior Sales Manager mit
digitalem Schwerpunkt die Aufgaben von David
Krost. Zuvor war sie im Digital-Bereich beim Berliner Tip Verlag und bei Sevenone Media tätig.
■ www.axel-springer-mediahouse-berlin.de
Dirk Schäfer
Adesso, Dortmund
Um die Koordinierung sämtlicher Mobile-Business-Aktivitäten kümmert sich künftig
Dirk Schäfer bei der Adesso
Group in Dortmund. Davor
war der 46-Jährige, der den
Posten des Head of Mobile Activities, Strategy &
Portfolio übernimmt, unter anderem innerhalb
des Vodafone-Konzerns in verschiedenen Unternehmen tätig, zuletzt als CEO der 7P UK Ltd.
■ www.adesso.de
Ian Dowds
Inmobi, London (GB)
Das mobile Werbenetzwerk
Inmobi geht mit Ian Dowds
als neuem Vice President und
General Manager Brands für
Großbritannien, Frankreich,
Deutschland, Österreich und
die Schweiz in die Zukunft. Zuletzt war Dowds,
der vor allem das regionale Wachstum vorantreiben soll, bei Trinity Mirror als Managing Director
Digital Media beschäftigt.
■ http://inmo.bi
Als neuer Global Chief Creative Officer verantwortet Lincoln Bjorkman von New York
aus in Zukunft die weltweite
Kreativstrategie der Agentur
Wunderman. Außerdem fungiert der 48-Jährige, der direkt an Chairman und
CEO Daniel Morel berichtet, als Mitglied des Executive Boards sowie Leiter des 2012 gegründeten
Global Creative Councils. Vor seinem Wechsel zu
Wunderman war der mehrfach ausgezeichnete
Kreative unter anderem bei Digitas LBi tätig.
■ www.wunderman.de
Daniel Gey
Media Group One, München
Das Medien- und Vermarktungshaus Media Group One
holt Daniel Gey als Head of
Multichannel Networks an
Bord. Der 40-Jährige soll bei
dem Spezialisten für Video
und Verticals eine Unit in dem Bereich aufbauen.
Außerdem kümmert sich Gey, der bislang Leiter
der Online-Redaktion bei der Brainpool Artist &
Content Service GmbH war, um den Aufbau der
Reichweite und das Partnermanagement ausgewählter Lizenzgeber-Youtube-Channels.
■ www.mediagroupone.de
Shaygan Kheradpir
Juniper Networks, Sunnyvale
(Kalifornien, USA)
Als Chief Executive Officer ist
Shaygan Kheradpir ab Januar
2014 für die Geschäfte des
globalen Netzwerkausrüsters
Juniper Networks zuständig.
Er folgt auf Kevin Johnson, der seinen Rücktritt
bereits im Juli 2013 angekündigt hatte, aber weiterhin im Aufsichtsrat tätig sein wird. Zuletzt war
Kheradpir Chief Operations Officer und Mitglied
des Vorstands bei Barclays PLC, davor hatte er als
Executive Vice President und Chief Information
and Technology Officer bei Verizon Communications gearbeitet.
■ www.juniper.net/de
Lassen Sie’s uns wissen
Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder
aussteigen, schreiben Sie uns.
■ [email protected]
[email protected]
■
Le Web
Unter dem diesjährigen Veranstaltungsmotto
„The Next 10 Years“ halten Vertreter unter
anderem von Google, Forrester Research,
Techcrunch, Paypal, Orange, Twitter, Sherpa
Ventures und Ventee-privee.com Vorträge.
Termin: Paris, 10. bis 12. Dezember 2013
Kosten: 2.390 Euro inkl. MwSt.
Info: www.leweb.co
■
DLD 14
Die DLD (Digital-Life-Design) ist eine jährlich
stattfindende, international besetzte Konferenz
zu Zukunftsfragen, unter anderem des Internets. Über 150 Referenten und mehr als
1.000 Teilnehmer werden auch für kommendes Jahr in München erwartet.
Termin: München, 19. bis 21. Januar 2014
Kosten: Einladungs-Event
Info: http://dld-conference.com
■
■
Junge Talente 2014
Mit einem neuen Workshop-Format will die
Agentur Cobra Youth Communications HREntscheider bei der Ansprache junger Zielgruppen unterstützen. Grundlage des neuen
Formats ist die Studie: „Was ist für Jugendliche
bei der Jobauswahl wichtig?“
Termin: Berlin, 13. Februar 2014
Kosten: Keine
Info: www.cobrayouth.de/junge-talente
Online Marketing Rockstars 2014
Die Veranstaltung zieht im nächsten Jahr von
der Großen Freiheit 36 auf der Reeperbahn ins
Stage Theater um. An der inhaltlichen Ausrichtung ändert sich nichts: Im Fokus steht „Smartes und modernes Online Marketing“.
Termin: Hamburg, 21. Februar 2014
Kosten: 299 Euro zzgl. MwSt.
Info: www.onlinemarketingrockstars.de
■
Affiliate Tactixx
Spannende Vorträge und intensive Diskussionsrunden erwarten die Teilnehmer. Begleitend zur Konferenz finden Speed Networking,
„Ask the experts“ und Speakers‘ Corner statt.
Termin: München, 25. und 26. Februar 2014
Kosten: Ab 199 Euro (Early Bird bis 31.12.2013)
Info: www.affiliate-tactixx.de
■
Online Marketing Forum
Die Konferenz für Trends im Online Marketing,
die von INTERNET WORLD Business präsentiert
wird, richtet sich insbesondere an MarketingVerantwortliche und Webshop-Betreiber.
Termine: Düsseldorf, 26. März; Frankfurt, 27.
März; Hamburg, 1. April; München, 3. April
Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249
Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: OMF14iwb)
Info: www.onlinemarketingforum.de
■
ecommerce conference
Die neuesten Trends und Erfolgstipps für den
Webshop stehen im Fokus der Veranstaltung,
die sich an E-Commerce-Leiter richtet.
Termine: Hamburg, 13. Mai 2014; Frankfurt,
20. Mai 2014 und München, 22. Mai 2014
Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249
Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: ecom14iwb)
Info: www.ecommerce-conference.de
■
Internet World
Auf der führenden E-Commerce Messe in
Deutschland präsentieren sich 300 Aussteller
in zwei Messehallen auf 11.000 qm. Parallel
zur Messe findet an beiden Tagen ein hochkarätig besetzter Kongress zu den Top-Trends im
E-Commerce statt. Messebesuch: kostenlos.
Termin: München, 25. und 26. Februar 2014
Kosten: Für unsere Leser 850 Euro statt 1.090
Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: IW14iwb)
Info: www.internetworld-messe.de
46
MEINUNG
Internet World BUSINESS
9. Dezember 2013
25/13
KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Das Bewertungsdesaster
Die Chancen von Twitter
Das Spiel ist seit Alando
(ohne Z) bekannt: Ein
deutsches Start-up setzt
eine – nicht notwendigerweise eigene – Idee
gekonnt um, schafft eine
gute Marktdurchdringung in Deutschland
Frank Kemper,
und wird dann von
einem US-Giganten
Stv. Chefredakteur
übernommen. Was eBay
vor 15 Jahren mit dem deutschen eBay-Klon
Alando vorführte, hat sich Ende 2012 wiederholt: Anstatt viel Zeit und Geld in die Eroberung
des hiesigen Marktes zu stecken, übernahm das
US-Bewertungsportal Yelp einfach seinen Rivalen
Qype. Immerhin 50 Millionen US-Dollar haben
die Amerikaner für das Portal mit zwei Millionen
Bewertungen berappt. So weit, so gut.
Doch die Art, wie Yelp jetzt mit den erworbenen Daten umgeht, lässt mich am Sinn solcher
Übernahmen zweifeln: Von den Bewertungen,
die Qype-Nutzer in ganz Europa für Restaurants,
Hotels, Fitnessclubs und andere Unternehmen
abgaben, wurden nur die negativen auf die YelpPlattform übernommen. Und von denen ist im
Einzelfall nicht wirklich nachvollziehbar, ob sie
wirklich aufgrund einer schlechten Erfahrung
geschrieben wurden oder nicht vielleicht von
missgünstigen Wettbewerbern stammen.
Ich weiß nicht, ob der Datenverlust absichtlich
geschah oder Folge einer technischen Panne ist,
aber beides ist unverzeihlich. Für den betroffenen Hotelier, Wirt oder Friseur, der vor ein paar
Jahren einen Qype-Aufkleber auf seiner Ladentür
anbrachte und Kunden umgarnte, damit sie ihn
im Netz loben, kommt ein Ranking, das auf fünf
Verrissen basiert und 40 Empfehlungen auslässt,
einem Rufmord gleich – vor allem, wenn es Kunden, die im Internet nach ihm suchen, ungefragt
präsentiert wird. Hier muss Yelp dringend nachbessern, bevor betroffene Unternehmen den
Klageweg beschreiten.
Ein Investmentbanker bewertet das Potenzial des Unternehmens nach dem Börsengang
W
as haben die Suchmaschine Google,
das Social Network Facebook und
der Microblogging Service Twitter gemein?
Für viele Internet-Nutzer sind sie aus
ihrem persönlichen Alltag nicht mehr
wegzudenken. Sie zeigen starkes Wachstum und sind Quelle zahlreicher Innovationen. Außerdem haben alle drei Unternehmen viel beachtete Börsengänge hingelegt: Google im Jahr 2004, Facebook
neun Jahre später – und Twitter im
November 2013. Doch während die Google-Aktie nach
dem IPO raketengleich abhob,
hatte Facebook 2012 einen
schlechten Start. Wie sich
Twitter auf dem Börsenparkett
machen wird, bleibt abzuwarten: Der Kurs der Aktie stieg
immerhin auf rund 50 Prozent
über Ausgabepreis, bewegt
sich jetzt aber seit- beziehungsweise leicht abwärts.
500 Millionen Tweets
Der frischgebackene Börsenstar kann
beeindruckende Zahlen vorweisen: Mit
230 Millionen monatlichen Nutzern,
davon 100 Millionen täglich aktiv, und bis
zu 500 Millionen Tweets pro Tag ist Twitter mittlerweile die weltweit größte und
effizienteste öffentliche Content-Distribution-Plattform, um Neuigkeiten und Informationen auszutauschen.
Vermutlich ist eine beträchtliche Anzahl
der ursprünglich angemeldeten User nicht
mehr aktiv oder hat den Account längst
wieder deaktiviert. Dennoch entwickelte
sich der Blogging Service, der ursprünglich als One-to-many-Kommunikations-
[email protected]
„Nicht nur Miet-Shops“
Der Beitrag „Drum prüfe, wer sich ewig
bindet“ (Ausgabe 24 /2013, S. 28) hat einige
Reaktionen ausgelöst.
Wilfried Beeck, CEO ePages:
Der Artikel ordnet uns mit unserem Produkt
ePages Base korrekt der Kategorie Miet-Shops
zu. Doch ePages bietet auch eine EnterpriseLösung an, denn ePages Enterprise ist eine Produktfamilie, bei der die Software durch Agenturen frei anpassbar ist.
Weiter heißt es: „Das System lässt sich nicht an
nachgelagerte Prozessketten anschließen.“ Jedoch lassen sich bereits ePages Base Shops
nahtlos mit Warenwirtschaftssystemen verknüpfen. Dank offener APIs können Agenturen an
ePages Enterprise alle gängigen Warenwirtschaftssysteme anschließen.
Unter dem Punkt Kostenschätzung führen Sie
„Lizenzkosten ab 120 Euro im Monat“ auf. Dies
trifft auf ePages Enterprise zu; ePages Base
Shops gibt es schon ab 10 Euro pro Monat
inklusive Hosting-Kosten.
Wiljo Krechting, PR-Manager Shopware AG:
Die Shopware AG hat neben der EnterpriseBasic-Version auch eine Enterprise-PremiumVersion im Angebot. Diese ist vollständig ausgebaut und hochperformant und lässt sich durch
Performance-Pakete flexibel und bedarfsorientiert erweitern. Sie ist für eine einmalige Lizenzgebühr ab 19.995 Euro zu haben.
Anmerkung des Autors Marcus Diekmann:
Bei Oxid, Magento und Shopware heißt es, die
Systeme könnten „bis zu 1.000 Aufträge am Tag
verarbeiten“. In den relevanten täglichen Bestellzeiten sehen wir heute bei diesen Systemen 1.000
Transaktionen als realistisch an, gerade unter Berücksichtigung der immer komplexer werdenden
Abfragen im Check-out und bei einem StandardHosting-System. Durch die Einbindung eines Hochlast-Hosting-Systems sind auch Orderzahlen bis zu
15.000 Transaktionen erreichbar. Im Artikel heißt
es: „ePages bietet nur Miet-Shops und keine Enterprise-Lösungen.“ ePages kann grundsätzlich auch
als Enterprise-Lösung angesehen werden, da das
System auch über offene Schnittstellen verfügt und
grundsätzlich Enterprise-fähig ist. Allerdings hat
diese Lösung aus unserer Sicht aktuell im Enterprise-Segment kaum Bedeutung.
dienst konzipiert wurde, schnell zu einer
viralen und sozialen Echtzeitanwendung,
die aus dem Leben einer stetig wachsenden Community treuer Follower nicht
mehr wegzudenken ist.
Langfristige Wachstumsaussichten
Die Herausforderung für Twitter besteht
darin, ein nachhaltiges Monetarisierungsmodell zu finden und signifikante Umsätze
mit den nur 140 Zeichen langen Tweets zu
Ali Dagli
Director im Büro San Francisco
der Tech-Investmentbank
GP Bullhound
■
www.gpbullhound.com
generieren. Ich habe allerdings keine großen Bedenken und sehe in Twitter ein
Geschäftsmodell mit langfristigen Wachstumsaussichten. Werbekunden werden
sicher nicht zögern, wenn es darum geht,
aktive und große Zielgruppen zu akquirieren und auf wertvolle Real-Time-Nutzerdaten zugreifen zu können.
Der Anstieg von Aktivitätskennzahlen
(Timeline Views) beweist, dass Twitter die
Zweifel an seinem Geschäftsmodell ausräumen und seine Dienste auch zukünftig
monetarisieren kann. Die Analyse der
Twitter-Zahlen der ersten neun Monate
des laufenden Jahres zeigt, dass die Rohertragsmarge bei 64 Prozent liegt und die
Ausgaben für Marketing und Vertrieb mit
33 Prozent vom Umsatz deutlich niedriger
als die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (R&D) sind.
Die R&D-Ausgaben und somit die Investments in die Software-Plattform stellen
mit 47 Prozent vom Umsatz den größten
Kostenblock dar. Die Anzahl der Mitarbeiter wurde innerhalb der letzten zwölf
Monate verdoppelt und auch die Zahl der
Landesmanager wurde signifikant erhöht.
Das Umsatzwachstum ist ebenso rasant:
Twitter konnte schon innerhalb der ersten
neun Monate des aktuellen Jahres mit 600
Millionen US-Dollar den Umsatz im Vergleich zum gesamten Vorjahr (2012: 269
Mio. US-Dollar) mehr als verdoppeln.
Der aktuelle Börsenwert von über 20
Milliarden US-Dollar entspricht dem fast
Vierzigfachen des zu erwartenden Umsatzes für 2013. Auch wenn vermutlich Rückschläge nach dem Börsengang zu befürchten sind, weil das Unternehmen trotz
wachsender Umsätze weiterhin Verluste
schreibt, bleibe ich hinsichtlich der langfristigen Entwicklung von Twitter nach
wie vor optimistisch.
Im Jahr 2006 haben die Mitbegründer
Jack Dorsey, Biz Stone und Evan Williams
eine einfache, effiziente und leistungsstarke
Kommunikationsplattform entwickelt und
sich in den Folgejahren auch immer an
den Bedürfnissen ihrer Follower orientiert, um das Produkt konsequent und
User-freundlich zu verbessern. Unter
CEO Dick Costolo und CRO Adam Bain
wagt sich Twitter stärker in das Geschäft
mit Werbung und stellt sich nun der größten Herausforderung: die Monetarisierung und die Rentabilität des Unterneh■
mens weiter voranzutreiben.
Gehört
„Amazon ist auf dem Weg, ein
Medienunternehmen zu werden.“
Burda-Vorstandschef PAUL-BERNHARD KALLEN sieht die
Medienlandschaft in einem tiefgreifenden Strukturwandel
„Web Wallets sind wie echte Geldbörsen, in denen man Bargeld herumträgt. Sie sind nicht dazu gedacht, große Summen aufzubewahren.“
KRIS HENRIKSEN, Geschäftsführer des von Hackern bestohlenen dänischen Bitcoin-Dienstleis-
ters BIPS, äußert sich in einem Blog-Beitrag zum entstandenen Schaden
„Gierig, gnadenlos und besessen.“
„Handelsblatt“-Redakteur HANS-PETER SIEBENHAAR zeichnet in
seiner Kolumne ein wenig schmeichelhaftes Bild von Amazon-Chef Jeff Bezos
„Die EU-Richtlinie über den Abruf und die Nutzung von
Telekommunikationsverbindungsdaten werden wir umsetzen.“
Der letzte Entwurf des KOALITIONSVERTRAGS zwischen CDU, CSU und SPD
sieht eine Wiedereinführung der Telekommunikationsdaten-Vorratsspeicherung vor
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