MATERIALIEN 21 . M 6.2 David ist viele Helden

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MATERIALIEN
 M 6.2
21
David ist viele Helden
David vereinigt Helden-Typen in
seiner Person. Er ist ein „literarischer Held“. Er ist so etwas wie der
Superstar des Alten Testaments. Er
soll die israelischen Stämme zur
Nation vereinigt haben und wurde
zum Vorbild des Herrschers in Israel. Aus seiner Familie soll der Messias („der Gesalbte“) kommen. Folgende „Heldenbilder“ sind in David
zu sehen.
Everybody’s darling
Star in der Politik
Nach der Goliat-Geschichte wird David
als der Liebling aller dargestellt: Volk
und Diener des Königs Saul lieben ihn
(1 Sam 18,5.16). Dann gewinnt er das
Herz der Königstochter Michal (1 Sam
18,20) und des Thronfolgers. Selbst
Jahwe scheint David so zu lieben, dass
er seinen Aufstieg ermöglicht: „David
hatte Erfolg, wohin ihn auch sein Weg
führte, und der Herr war mit ihm“ (1
Sam 18,14).
Nach der Erzählung erkennt Saul, dass
David ihm auch politisch gefährlich
wird (1 Sam 18,9.15.28f). Im weiteren
Verlauf des Aufstiegs zeigen sich Davids Führungsqualitäten auch in der
Politik: er sammelt Outlaws um sich,
kooperiert mit den Philistern, betreibt
gezielt Heiratspolitik, bringt die Vereinigung von Nord- und Südreich auf den
Weg, schließt vorteilhafte Verträge mit
Nachbarvölkern und baut Jerusalem
zur Hauptstadt aus.
Der jugendlich Naive
David tritt unbekümmert und ohne
Zweifel und Zögern auf. Er legt sich
ohne nachzudenken mit dem gefährlichsten Philister an.
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Hirte
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Florenz (Toskana, Italien), Galleria dell’Accademia,
Innenansicht der Tribuna mit „David“, Skulptur,15011504, von Michelangelo Buonarroti (1475-1564), Nachbildung des Originals (Rom), Marmor, Höhe 434 cm.
Foto: © akg-images/Rabatti-Domingie
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Held
Der Underdog
David ist der jüngste von sechs oder
sieben Brüdern. Er entspricht dem Bild
des jüngsten Sohns in Märchen oder
Sagen, der überraschend eine Aufgabe
bewältigt, an der andere scheitern. So
bekommt der junge David für seinen
Sieg über Goliat die Königstochter versprochen. Als die Hochzeit nicht zustande kommt, heiratet er die Schwester (1 Sam 18).
R
RELIGION
betrifft uns
David wird als guter Kämpfer geschildert (1 Sam 16,18). Nach dem Sieg über
Goliat aber gilt er als unbesiegbar. Seinem König Saul wird wegen seiner Erfolge unheimlich (1 Sam 18,7f). David
wird Bandenführer und Söldner der
Philister. Auch als König bleibt er siegreich (1 Sam 27-29; 2 Sam 2,15-17).
6 · 2010
„Ein besonderer Aspekt des politischen
Moments des davidischen Heldenbilds
ist die Rede vom Hirten: An einigen
(wenigen, aber bekannten) Stellen
wird auf die Hirtentätigkeit des jungen
David Bezug genommen. Möglicherweise hat er als Sohn eines reichen Betlehemiters tatsächlich die Schafe seines
Vaters gehütet. Viel wichtiger ist aber
die symbolische Bedeutung des Bildes:
David ist auserwählt, Hirte des Volkes
Israel zu werden.“
Musiktherapeut
Den depressiven Saul heitert David
durch seinen Gesang auf (1 Sam 16,1423). David unterhält den König also
nicht durch seine Musik, sondern ist
sein magischer Therapeut. Später
machte man David zum Verfasser, zum
Komponisten und zum ersten Sänger
der Psalmen.
David
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