- Heftarchiv - Internet World Business

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€ 4,50 I FR. 9,00
E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK
43205
INTERNET WORLD Business
AUSGABE 7/15 30. MÄRZ 2015
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
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E-Mail-Marketing
„Natürlich gibt man
Platz eins ungern auf“
S. 24
Die Zukunft des E-Commerce
Internet World – die führende
E-Commerce-Messe in Europa
Apps vs. Websites
Nutzung über Apps
Weiß nicht
Die besten Online-Shops
der Republik
S. 16
Der Stellenmarkt für
Internet-Fachkräfte
S. 38
oder unter internetworld.de/stellenmarkt
Linkedin versus Xing
Internet World 2015
Mit einem Besucherrekord ging die
19. Internet World zu Ende. 14.700
Teilnehmer zählten die Organisatoren
auf dem Münchner Messegelände –
mehr als erwartet und 13 Prozent
mehr als im vergangenen Jahr.
Messe, Party, Gala – Impressionen von
der Internet World ab Seite 40.
Shop Award
Das Telefon hat als Recruiting-Tool ausgedient. Jetzt dominiert das Web
önnen Sie gerade ungestört sprechen?“ Anrufe dieser Art durch Personalberater werden immer seltener. Statt
geeignete Kandidaten am Arbeitsplatz
ohne Termin und vorherigen Kontakt
anzusprechen, durchforsten Headhunter
Karrierenetzwerke wie Linkedin und
Xing, um die Not deutscher Unternehmen
bei der Besetzung von Stellen zu lindern.
Jede fünfte Stelle wird Branchenschätzungen zufolge bereits über eine derartige
Abwerbung besetzt.
Der deutsche Platzhirsch unter den Jobbörsen Xing und sein US-Herausforderer
Linkedin, für den Deutschland der stärkste
Wachstumsmarkt ist, rüsten ihre Plattformen auf, um für Unternehmen und Arbeitsssuchende erste Anlaufstelle zu sein. Im
vergangenen Jahr übernahm Linkedin das
Jobportal Bright. Xing reagierte und kaufte
Ende Januar Jobbörse.com. Außerdem feilen beide Plattformen an mobilen Services.
Die Umsätze lassen Investitionen zu:
Linkedin legte im vergangenen Jahr um 40
Prozent auf zwei Milliarden Euro zu, Xing
wuchs um 20 Prozent auf 100 Millionen
Euro. Auch die Börse goutiert den Erfolg:
Die Aktien beider Unternehmen befinden
sich zur Zeit im Höhenflug. Mehr zu den
Herausforderungen im Online-Recruiting und den Strategien von Xing und
◼
Linkedin lesen Sie ab Seite 8.
E-Commerce
Online-Marketing
Technik
K
Homepage
Jobbörse
Karrierenetzwerk
Arbeitsagentur
Headhunter
Empfehlung
Zeitung
Foto: Shutterstock / Ridkous Mykhailo
UDG-CEO Jessica Peppel-Schulz:
In einer verwirrend vielfältigen
Multichannel-Welt ist das E-MailMarketing als berechenbare
Größe nicht zu ersetzen: Es übernimmt die direkte Ansprache der
User und wird dabei immer stärker
zu einem persönlichen Kanal zum
Kunden.
S. 22
Foto: Foto-Vogt
Klebstoff fürs Marketing
Jede fünfte Stelle wird durch gezielte Abwerbung besetzt
Nichts davon
Nutzung über mobile Website
Tablet-Besitzer
27,7 %
60,6 %
6,0 %
5,7 %
Smartphone-Besitzer
Alle wollen Wuppertal
Mit Deeplinks in die App
Designen für die Smartwatch
Über regionale E-Commerce-Portale wird
derzeit heiß diskutiert. Der E-CommerceBeirat der INTERNET WORLD Business
analysiert den neuen Trend im Rahmen
S. 12
eines Roundtable-Gesprächs.
70 Prozent seines Website-Traffics generiert der Online-Möbelhändler Westwing
über seinen Newsletter. Eine intelligente
Technik sorgt dafür, dass mobile Nutzer
S. 26
auf die App gelenkt werden.
Die Apple Watch und ihre Android-Pendants
sind für App-Designer eine Herausforderung. Anwendungen, die auf dem kleinen
Display funktionieren sollen, erfordern Mut
S. 30
und technische Kenntnisse.
Menschen, die Lebensmittel online kaufen
37,4 %
13,5 %
6,3 %
Tablet-Nutzer wollen Websites,
Phone-Nutzer sind unentschieden
INTERNET WORLD Business 7/15
Quelle: W3B Report „Mobile Commerce“; Basis:
27.000 befragte Tablet- und Smartphone-Besitzer,
Herbst/Winter 2014
5%
Für
ist Online der
bevorzugte
Kanal
Sie kaufen
18 %
ihres Bedarfs
online ein
Weit entfernt von der Marktsättigung: Selbst überzeugte
Onliner kaufen ihre Lebensmittel meistens noch im Laden
INTERNET WORLD Business 7/15; Quelle: Konzept & Markt
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
42,7 %
Die Themen-Guides der
Internet World Business
Webagenturen
Guide 2015
Beilage
INTERNET WORLD
Business 11/15 vom
25.05.2015
Anzeigenschluss:
17.04.2015
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INHALT
30. März 2015
7/15
INTERNET WORLD Business
Inhalt
3
Online-Trends
SCHWERPUNKT
Kontakte für die Karriere
Xing und Linkedin setzen auf Recruiter
8
E-COMMERCE
Social-Media-Strategie für Unternehmen
Teil 2: Facebook und andere Kanäle
28
TECHNIK
Alle wollen Wuppertal
Regionaler E-Commerce in der Diskussion
12
Designen für die Smartwatch
Guidelines für die App-Entwicklung
Shop Award 2015
Die besten Online-Shops Deutschlands
16
Emotionen beim Einkauf
Shopware inspiriert mit neuen Funktionen
32
Bitte sagen ist erlaubt
Widerrufsrecht lässt Ersuchen zu
20
Der lange Weg bis zur Kasse
Check-out-Prozess bei Mobile
33
ONLINE-MARKETING
30
Das Online Marketing Forum ist die Konferenz für
die neuesten Trends und Praxiserfahrungen aus dem
Bereich Online-Marketing. Start ist am 5. Mai in
Hamburg, weitere Veranstaltungsorte sind Frankfurt
(12. Mai), Düsseldorf (19. Mai) und München (21. Mai).
Die Themen der dreizehnten Auflage:
RUBRIKEN
Klebstoff fürs Marketing
E-Mail-Marketing als Dauerbrenner
„Agentur der Zukunft“
Interview mit UDG-Chefin Peppel-Schulz
Mit Deeplinks in die App
Westwing optimiert das Einkaufserlebnis
Fremde werden Freunde
Airbnb wirbt für mehr Miteinander
Online-Marketing ist der Motor der Kommunikationsbranche. Gleichzeitig entwickelt sich der Markt rasant
weiter und stellt seine Akteure vor immer neue Herausforderungen.
KNOW-HOW
Update
22
24
26
27
íMultichannel: Mit intelligentem Marketing-Mix zu
mehr Kundengewinnung und -bindung
4
Personalien
39
Szene: Internet World Messe und Gala
40
Meinung
46
Termine
42
Impressum
41
Stellenmarkt
38
Dienstleisterverzeichnis
34
íE-Mail-Marketing: Mit Smart Data Kunden individuell und persönlich ansprechen
íSEO und SEA: Mit der passenden Strategie die beste
Awareness für Ihre Website erhalten
íSocial Media: Der richtige Umgang mit KundenFeedback auf sozialen Kanälen
Ein kostenloser Workshop ergänzt das
Konferenzprogramm. Das Online Marketing
Forum wird von INTERNET WORLD Business präsentiert. Leser erhalten
Sonderkonditionen und können mit
dem Code OMF15iwb für 189 Euro
zzgl. MwSt. (statt 249 Euro zzgl.
MwSt.) buchen.
26
30
Anmeldung und weitere Infos unter
www.onlinemarketingforum.de
12
Foto: Fotolia / Doc Rabe Media
Foto: LG
Social Media
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facebook.com/internetworld.de
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@internet_world
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www.internetworld.de/newsletter
Menschen in diesem Heft
Don Davis
Chefredakteur des amerikanischen,
Fachmagazins „Internet Retailer“,
glaubt, dass die digitale Revolution
im Einzelhandel gerade erst begonnen hat. Treiber werden Smart46
phones sein.
Sebastian Hamann
Vorstand der Shopware AG, hat
soeben ein neues Release der
gleichnamigen Software herausgegeben. Im Fokus stehen Funktionen,
die das Shopping-Erlebnis individua32
lisieren und inspirieren.
Till Kaestner
Geschäftsführer DACH bei Linkedin,
bringt das Businessportal in Position
gegen Xing. Deutschland ist für ihn
der wichtigste Wachstumsmarkt und
Recruiting die Branche, mit der er
Umsatzpotenziale heben möchte. 8
Hannah-Maria Kemper
Head of Content und Above-the-Line
Marketing bei Otto, kämpfte mit dem
Shop-Konzept Aboutyou im letzten
Jahr gegen viel Branchenkritik an.
Der Lohn: ein Doppelsieg beim Shop
17
Award.
Jessica Peppel-Schulz
CEO der United Digital Group, hat
der Agenturholding einen Totalumbau verordnet und in einem Jahr
aus zehn Einzelagenturen eine übergreifende Unternehmensmarke
24
geschaffen.
Steffen Schulz
Head of Mobile der Westwing Group,
wollte das Einkaufserlebnis bei dem
Online-Möbelshop optimieren.
Cross-Device-Tracking half bei der
Analyse, was die Kunden wirklich
26
haben wollen.
UPDATE
INTERNET WORLD Business
30. März 2015
erentscheid:
Digitaler Bürgerentscheid:
denoberbuerger
Unter www.holdenoberbuerger
en die Heidelmeister.de können
berger Bürger politische
Entscheidungsprozesse
prozesse
uf der von
mitgestalten. Auf
Razorfish konzipierten
pierten
Plattform können
en Anliegen
eingereicht und durch andere
Nutzer unterstützt
ützt werden.
Interruptus: Wie die Möbelberaterin zum Sex-Killer wird, zeigt ein
Werbe-Video des dänischen Möbelhändlers Bo Concept. Das Viral
erzielte innerhalb eines Monats 1,35 Millionen Klicks auf Youtube.
PRO SIEBEN SAT1
Fokus auf Premium
und E-Commerce
2014 gewann
das BusinessNetzwerk
Linkedin im
deutschsprachigen Raum
etwa eine Million Nutzer. Geschäftsführer
Till Kaestner zur Marktposition
(siehe Interview auf www.
internetworld.de):
Wie wichtig ist der deutsche
Markt für Linkedin?
Deutschland ist für uns der
stärkste Wachstumsmarkt in
Europa. Wir arbeiten bereits
mit 29 der DAX-30-Unternehmen zusammen, aber gerade
im Mittelstand ist noch viel
Luft nach oben.
Wie stark ist die Konkurrenz
von Facebook, das sich ja auch
im Bereich Business bei Unternehmen etablieren will?
Wir sehen Facebook nicht als
Konkurrenz. Die vorgestellten
Lösungen zielen auf ein anderes Geschäftsmodell ab und
dienen eher der internen
Kommunikation.
Code-Name „7Nxt.“ Unter diesem
Arbeitstitel bastelt die Pro-SiebenSat1-Gruppe derzeit an neuen
Geschäftsmodellen. Und die drehen sich um alles, was sich digital
bewegt – mehr will man noch
nicht verraten. Fest stehen allerdings zwei Beteiligte: Manuel
Uhlitzsch und Malte Fehr, bisher
Geschäftsführer der Pro-SiebenSat1-Tochter Magic Internet,
wechseln in den neuen – gleichfalls in Berlin angesiedelten –
Geschäftsbereich, ebenso wie ein
Teil der Belegschaft von Magic
Internet. Magic Internet ist Betreiber des Pro-Sieben-eigenen
Video-Portals Myvideo.
Dort arbeiten die Strategen verstärkt an der Premiumstrategie.
Das ursprünglich als YoutubeAntwort gelaunchte Portal will
völlig weg von User Generated
Content und setzt zunehmend
auf eigene Inhalte. Zu selbst produzierten Serien und GamingShows verwertet der Konzern bei
Myvideo das eigene Senderangebot on Demand weiter. Mehr
Gewicht soll in Zukunft auf die
Over-the-Top-Nutzung via SmartTV gelegt werden, ein weiterer
Fokus liegt auf Mobile. Dafür
sollen personalisierte und an Plattformen angepasste Inhalte produziert werden, d. h. für die Nut-
zung des heimischen Smart-TVs
längere Serien, für Smartphone &
Co. kurze, auf die mobile Nutzung
zugeschnittene Inhalte.
Weiter vorangeschritten als
„7Nxt“ sind die Aktivitäten von
Pro Sieben Sat1 im Bereich
E-Commerce. Der Konzern glie-
Pro Sieben Sat1 pusht
neue Geschäftsmodelle
dert das strategische Geschäft
mit seinen wachstumsstärksten
E-Commerce-Firmen in eine
eigene Tochter aus: die Seven
Commerce. Unter der neuen
Dachmarke investiert der Konzern in Firmen aus den Bereichen
Beauty & Accessories (Brille24.de,
Amorelie, Valmano, Flaconi,
Home & Living, Moebel.de),
Fashion & Lifestyle (Stylight,
Gymondo) sowie digitale Marktplätze (Preis24.de). Im Zuge der
Neufirmierung übernimmt Seven
Commerce die Mehrheit an der
Online-Parfümerie Flaconi (100
Prozent), am Erotik-Shop Amorelie (75 Prozent) sowie an der Preisvergleichsplattform Preis24.de
(85 Prozent). (vg)
Aktive Nutzung Social Networks
50 %
48 %
42 %
Youtube
Twitter
24 %
22 %
21 %
10 %
8%
7%
13 % 13 % 13 %
4%4%
0% 3%
Q4 2013
Mageres Wachstum
im Online-Segment
Werbeallianz gegen
Google und Facebook
Rund 60 Millionen Euro hat Otto
im abgelaufenen Geschäftsjahr in
Technologie- und Sortimentsentwicklung und Markenimage
investiert; für die Umsatzentwicklung hat das der Nummer zwei im
deutschen E-Commerce-Markt
allerdings nicht viel gebracht: Mit
2,3 Milliarden Euro Umsatz
schlägt die Online-Sparte im
Geschäftsbericht zu Buche. Das
ist ein Plus von gerade mal drei
Prozent, ebenso viel wie beim
Mutterkonzern Otto Group, der
seine Geschäftszahlen Mitte Februar vorlegte. Immerhin ist Otto
dank einer konstant hohen Rendite von drei bis fünf Prozent im
fünften Jahr in Folge profitabel,
trotz der hohen Investitionen.
85 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet Otto online.
Um weiter mit der Digitalisierung bei der Kundschaft Schritt
zu halten, wird das Unternehmen
weiterhin kräftig investieren:
Alexander Birken, Konzernvorstand Multichannel, sprach von
einem dreistelligen Millioneninvest für das kommende Jahr.
Die Gelder sollen in Performance-Marketing, die Weiterentwicklung des Webshops und
der IT, in mehr Kundendialog
über soziale Medien sowie mehr
Personal investiert werden. (il)
Mehrere internationale Medien
wollen sich zu dem Werbenetzwerk Pangaea zusammenschließen, um den großen Playern wie
Google und Facebook die MediaBudgets streitig zu machen. Die
beteiligten Player – der „Guardian“,
die „Financial Times“, CNN,
Reuters und der „Economist“ haben zusammen eine Reichweite
von 110 Millionen Lesern. Die,
so das Versprechen der vier Publisher, sollen tendenziell gebildeter und kaufkräftiger als die
Facebook- und Google-Nutzer
sein. Die Partner wollen ihre
Anzeigenplätze gebündelt über
Programmatic Advertising verkaufen. Pangaea soll im April als
Testversion an den Start gehen.
Der offizielle Launch wird noch
für 2015 erwartet. Partner ist der
Werbetechnologieanbieter Rubicon Project. (vg)
77,3
77,
77
7
7,3 %
7,
75,2
75
75,
7
5,,2 %
5
74,
7
74
4,,8 %
4
4,8
74,8
Instagram
Linkedin
Pinterest
Tumblr
8% 8%
7%
Q4 2014
Badoo
Myspace
42 % der Internet-User nutzen FB mindestens 1 x im Monat – Tendenz fallend
INTERNET WORLD Business 7/15
Basis: Internet-Nutzer 16 – 64 Jahre (ohne China)
Quelle: Global Web Index Q4 2013 & Q4 2014
Vereint wie einst der
Urkontinent Pangäa
Top 10 BVDW Kreativranking 2014
Google+
23 %
22 %
20 % 21 %
10 %
PANGAEA
Facebook
40 %
30 %
OTTO
Foto: Pangaea
Q&A
7/15
Direkter D
Draht
Heide
zum Heidelberger
Oberbürge
Oberbürgermeister
Foto: Unternehmen
4
Apple Watch ein Flop?
Verschiedene Umfragen (u. a. Reuters, Survata)
lassen vermuten, dass das Interesse an der Apple
Watch unter den Erwartungen bleibt. Nur ein Drittel der Befragten gab an, das Wearable kaufen zu
wollen. Grund ist wahrscheinlich der hohe Preis.
Angeblich soll Apple seine Prognosen nach unten
korrigiert und nur noch 3 statt 6 Millionen Exemplare bei Lieferanten bestellt haben.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Agentur
Punkte Auszeichnungen
Serviceplan/ Plan Net
2.124
57
Heimat Werbeagentur GmbH 1.255
30
Kolle Rebbe GmbH
891
22
Jung von Matt AG
619
16
Publicis Pixelpark
606
19
Scholz & Friends
576
15
Kircher Burkhardt GmbH
560
16
LA RED GmbH
476
12
Syzygy Deutschland GmbH
434
12
Scholz & Volkmer GmbH
368
11
Digital-Spezialisten punkten: Neben den etablierten
Kreativagenturen belegen digitale Kreativagenturen
jeweils fünf der ersten zehn Plätze.
INTERNET WORLD Business 7/15, Quelle: BVDW Kreativranking 2014, die offizielle
Punktematrix 2014 für derzeit 23 in Deutschland relevante Awards für digitale Kreation
30. März 2015
5
7/15
Bezahlen mit einem Lächeln:
Wie das funktioniert, führte Alibaba-Gründer Jack Ma auf der
Cebit vor. „Smile to Pay“ soll in
den Online-Bezahlservice Alipay
integriert werden. Zur Bestätigung eines Bezahlvorgangs wird
statt eines Passworts das Gesicht
des Kunden über die Smartphone-Kamera eingescannt.
Grundsatzurteil
bremst Fahrdienst
Es ist die bislang folgenschwerste
Niederlage für Uber im Streit mit
dem Verbund Taxi Deutschland:
Das Landgericht Frankfurt verbietet den Fahrdienst Uber Pop
deutschlandweit. Dem Urteil
zufolge verstößt das Geschäftsmodell gegen das Personenbeförderungsgesetz. Für das Gericht
ist das Urteil eine Grundsatzentscheidung – das Taxigewerbe
hatte erstmals gegen Uber geklagt. Damit droht Uber in ganz
Deutschland das Aus. Uber erwägt nun, Berufung einzulegen.
Bis es so weit ist, kann der
Fahrdienst erst einmal weiter zufahren: Das Urteil kommt erst
zur Vollstreckung, wenn Taxi
Deutschland eine „Sicherheitsleistung“ von 400.000 Euro hinterlegt. Uber bezweifelt, dass die
Genossenschaft diese Summe
kurzfristig aufbringen kann.
„Solange das Geld nicht da ist,
fahren wir weiter“, ließ Uber verlauten. Kläger Taxi Deutschland
kündigte indessen gegenüber
dem „Manager Magazin“ an, das
Geld „unverzüglich“ hinterlegen
zu wollen.
Einen bundesweiten Stopp für
Uber gab es bereits im vergangenen Jahr. Damals hatte das Landgericht Frankfurt am Main dem
Fahrdienst mit einer einstweili-
als Plattform
für Ihr Whitepaper
Teures
Lächeln:
Bezahlen
per Gesichtserkennung
gen Verfügung die Vermittlung
von Fahrern untersagt. Wenige
Tage später wurde die Verfügung
aufgehoben, da das Gericht
damals keinen Grund mehr sah,
die Auseinandersetzung im Eilverfahren zu klären. (sg)
MOBILE INTERNET
Google ändert
Algorithmus
Es kommt selten vor, dass Google
eine Änderung in seinem Suchalgorithmus vorab ankündigt –
und wenn doch, dann unterstreicht das: Es ist ernst. Ab
21. April will der Suchmaschinengigant Websites auf ihre MobileOptimierung hin überprüfen.
Seiten, die nicht „mobile-friendly“
gestaltet sind, sollen in Zukunft
bei Suchanfragen, die von Mobilgeräten aus gestartet werden,
nicht mehr gelistet werden –
oder zumindest nicht mehr auf
den vorderen Plätzen.
Website-Betreiber sollten ihre
Online-Auftritte also baldmöglichst Mobile-freundlich gestalten,
zum Beispiel durch Responsive
Webdesign, bei dem sich die
Seite je nach Endgerät unterschiedlich aufbaut. Eine Alternative ist ein komplett getrennter,
auf mobile Endgeräte optimierter Webauftritt mit eigener URL,
der dann in den Handy-Suchergebnissen erscheint. (fk)
ZALANDO / IKEA
Erste Gehversuche
mit Click & Collect
Online ordern, im Laden abholen: Der Modehändler Zalando
testet in seinem Frankfurter Outlet Click & Collect. Ausgewählte
Lounge-Kunden können dort
ihre online bestellten Produkte
probieren, kaufen oder zurückgeben. Über das Teststadium
hinaus ist bereits Ikea. Ab sofort
gibt es eine erste Abholstation in
der Leipziger Innenstadt. Kunden können Produkte online bei
Ikea Halle/Leipzig reservieren,
bezahlen und von dem Händler
Ihr Gewinn
Foto: Fotolia / Carol_Anne
UBER
Nutzen Sie
Ð Qualifizierte Leads
Ð Hohe Aufmerksamkeit in der
Zielgruppe
Zalando und Ikea führen
Click & Collect ein
abholbereit
zusammenstellen
lassen. Je nach Warenwert fallen
für den Service 6,90 bis 30 Euro
extra an. Ziel ist es, Kunden, die
nur Kleinteile kaufen möchten
und kein Auto besitzen, den mitunter langen Weg in die Filiale
außerhalb des Stadtgebiets zu
ersparen. (sg)
Unser Service
Ð Unsere Whitepaper-Area
Ð Banner auf Website / im Newsletter
ÐSocial Media Marketing auf Facebook,
Twitter, Google+
Politik ist schlecht für digitale Transformation gerüstet
Die Politiker verfügen über ausreichende Kompetenzen
in dem Bereich und setzen die notwendigen Impulse
3,4 %
www.internetworld.de
Die Politik hat verstanden, dass die digitale
Transformation eine große Herausforderung ist, lässt
notwendige Impulse aber bisher vermissen
56,8 %
Die Politik hat die Bedeutung der Digitalisierung noch
nicht verstanden
Die zunehmende Digitalisierung ist kein für die Politik
relevantes Thema
32,4 %
2,0 %
Ich berate Sie gerne:
Keine Angabe
5,4 %
Die digitale Transformation stagniert: Roland Berger hat 300 Top-Entscheider aus der deutschen Wirtschaft befragt. Fast 90 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Politiker
hierzulande das Thema digitale Transformation falsch anpacken
INTERNET WORLD Business 7/15 Quelle: Roland Berger und WELT-Gruppe, www.leaders-parliament.com
Angelika Hochmuth
Anzeigenleitung
INTERNET WORLD Business
[email protected]
Tel.: 0 89 / 741 17 – 432
UPDATE
6
INTERNET WORLD Business
30. März 2015
7/15
World Wide Web
Start-up
Appinio ist eine App für
Umfragen und hält Nutzer
spielerisch bei der Stange.
Als „schnellstes Marktforschungs-Tool“ beschreibt das
Gründerteam um Jonathan
Kurfess Appinio. Seit dem
Start im November 2014 ist die
App 16.000 Mal auf mobile Geräte geladen worden. Nutzer
finden darin neben Spaßfragen
Umfragen zu Produkten, Kaufverhalten oder Meinungen. „In
4 bis 5 Minuten kommen mehr
als 1.000 Antworten zusammen“, berichtet Kurfess. Weniger, weil es Spaß macht,
sondern weil Antworten mit
ein paar Cent belohnt werden –
in Form von Gutscheinen oder
Guthaben für Spiele. Firmen
wiederum bezahlen ab 25 Cent
RESTON / USA
Anbandeln für Muslime
http://www.minderme.co/#
DELHI / INDIEN
Snapdeal will mobil bezahlen
http://bit.ly/snapdeal-freecharge
Vorzugsweise Muslime will Gründer Haroon Mokhtarzada mit
seiner Dating-App Minder ansprechen. Die funktioniert wie Tinder, auch hier entscheiden Nutzer mit einem Wisch nach einem
Blick aufs Bildprofil, ob sie den Kontakt wollen. Minder bietet
aber gehaltvollere Profile: Neben dem Bild steht ein persönliches Motto, die Glaubensgemeinschaft sowie die Herkunft. (vs)
Snapdeal kauft groß ein: Der Marktplatz aus Indien übernimmt für rund 400 Millionen US-Dollar Freecharge. Das
indische Start-up vereint in seiner App Mobile Payment mit
Aktionsrabatten. Bezahlen Nutzer mobil, bekommen sie
Rabattcoupons. Die Übernahme gilt als bislang größter Internet-Deal in Indien. An Snapdeal ist Ebay beteiligt. (vs)
DENVER / USA
Amazon kauft 2lemetry
http://2lemetry.com/
Amazon steigt tiefer ins Internet
of Things ein und übernimmt
dafür 2lemetry. Das Start-up aus
Denver sammelt und analysiert
Daten von Geräten und Maschinen,
die mit dem Internet verbunden
sind. Außerdem bietet 2lemetry
Möglichkeiten, Netzwerke aus Funkchips (Beacons) zu steuern: Technik,
die Amazon für seine Expansion in
die Fläche gut brauchen kann. (vs)
JOHANNESBURG /
SÜDAFRIKA
Widerstand gegen Zensur
http://bit.ly/zensur-südafrika
SHANGHAI / CHINA
Alibaba setzt auf Connected Cars
http://www.saicgroup.com/
In Südafrika laufen Webnutzer Sturm
gegen übereifrige Behörden: Anfang März
veröffentlichte die Regierung mit der
„Draft Online Regulation Policy“ eher
vage Leitlinien für Online-Inhalte. Das
Film & Publication Board leitet daraus
aber Zensurvorgaben für Spiele, Filme,
Plattformen, ja sogar Blogs und Facebook
Posts ab: viel zu viele für die User. (vs)
Online-Händler Alibaba wird mit dem chinesischen Staatskonzern Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) das
„erste chinesische Internet-Auto“ auf die
Räder stellen. Passagiere sollen in ihm auf
Online-Informationen, Kauf- und Unterhaltungsangebote zugreifen. Alibaba und
SAIC investieren umgerechnet rund 150
Millionen Euro in das Projekt. (vs)
Appinio: Schnell mal
Zielgruppen befragen
Tracking per
Suchmaschine
Personalisierte Werbung steht
bei Facebook ganz oben auf der
Must-have-Liste. Um seine Anzeigen noch zielgerichteter ausspielen
zu können, hat der Konzern nun
die Shopping-Suchmaschine The
Find übernommen. Die Anwendung bot ihren Usern bislang
individuelle, günstige ShoppingAngebote basierend auf ihrem
Surf-Verhalten. Mit der Übernahme soll die Suche nun
geschlossen werden, das Team
wechselt fast vollständig zu Facebook. Die bisherige Webseite
wird abgeschaltet. Die neuen
Mitarbeiter sollen sich um die
Weiterentwicklung von personalisierter Werbung kümmern.
Die Facebook-Anzeigen orientieren sich in Zukunft nicht mehr
nur an den „Gefällt mir“-Angaben der Nutzer, sondern basieren
auch übergreifend auf genutzten
Apps und besuchten Webseiten,
sofern Drittanbieter FacebookDienste auf ihrer Webseite verwenden. Da heutzutage fast jede
Website Facebook-Funktionen
wie das Teilen oder Liken von
Inhalten oder gar den Login via
Facebook integriert, dürfte dadurch ein nahezu flächendeckendes Nutzer-Tracking gewährleistet sein. Hinzu kommt die Erfassung des Gerätestandorts per
GPS, Bluetooth oder WLAN. (sg)
Bitcoins auf verschiedenen Marktplätzen als Zahlungsart anbieten.
Start ist in den USA, bereits Mitte
2015 soll die Kryptowährung für
Kunden in Deutschland und
Österreich zur Verfügung stehen.
Als Prozessor fungiert Bitnet, ein
Bitcoin-Payment-Provider, in den
Rakuten bereits 2014 investiert
hatte. Rakuten ist damit eine der
ersten großen japanischen Firmen, die die digitale Währung
akzeptiert. Daneben nimmt beispielsweise auch Paypal Bitcoins
als Währung zur Bezahlung von
digitalen Gütern an. (sg)
RAKUTEN
Zahlen mit Bitcoins
Kunden des japanischen E-Commerce-Giganten Rakuten soll
künftig eine weitere Online-Bezahlmöglichkeit zur Verfügung
stehen: Das Unternehmen will
GOOGLE
Rechnung begleichen
per Gmail
Foto: Bitcoin / Uli Funke
FACEBOOK
pro Frage und Person. Im
Preis enthalten ist die Belohnung für die Befragten. „Je
spitzer die Zielgruppe, umso
teurer wird die Appinio-Nutzung“, erklärt Kurfess. Das
Hamburger Start-up kann die
Appinio-Nutzer nach demografischen, regionalen, technischen und persönlichen Kriterien zusammenstellen. Das
Angebot, schnell Kunden für
ein Zehntel der Kosten befragen zu können, hat inzwischen
auch Markenhersteller, Agenturen und Medienunternehmen überzeugt. Und das lockt
auch die Investoren an. (vs)
Bitcoins finden zunehmend
Verwendung
Google arbeitet an neuen Features für seinen Mail-Dienst: Das
Unternehmen will eine Funktion
in Gmail einbauen, mit der Nutzer Rechnungen einfacher empfangen und bezahlen, berichtet
die US-Webseite Recode.
Der neue Bezahldienst heißt
demnach „Pony Express“, soll im
vierten Quartal erscheinen und
während des Payment-Vorgangs
auf Weiterleitungen zu anderen
Webseiten verzichten.
Um den Dienst zu nutzen,
müssen Gmail-User allerdings
einiges preisgeben: Der Name,
die Adresse und die Sozialversicherungsnummer werden einem
Drittanbieter übermittelt, um die
Identität zu bestätigen. Ebenso
könnten Informationen über
Kreditkarten, Telefonnummern
30. März 2015
7/15
oder den Führerschein gefordert
sein. Ob die Nutzer es gut finden
werden, wenn ihre persönlichen
Informationen an einen weiteren
Drittanbieter übermittelt werden, wird wohl erheblich davon
abhängen, wie praktisch die neue
Funktion im Alltag ist. Auf jeden
Fall würde Google damit auch
eine Flut von Finanzinformationen zur Verfügung stehen, die
für den Konzern sicherlich nützlich wären. (rs)
INTERNET WORLD Business
ADDEFEND
Adblocker blocken
Mehrere Medienhäuser, als letzter
Vertreter dazugestoßen die „Süddeutsche Zeitung“, klagen gegen
Adblock-Plus-Betreiber Eyeo,
doch die an mehreren deutschen
Gerichten anhängigen Verfahren
können sich noch hinziehen. Derweil haben einige Publisher einen
Weg gefunden, den Werbestörer
zu umgehen: Wie das InternetMagazin Online Marketing
Rockstars berichtet, setzen Gruner
+ Jahr, Hubert Burda Media und
Pro Sieben Sat1 auf „Addefend“,
eine Technologie, die Werbung
trotz Blockade ausspielt: Die Software erkennt, wenn der Seitenbesucher einen Adblocker nutzt und
blendet ihm andere Werbung ein.
Die Technologie wird von Veeseo
vertrieben. Veeseo gehört zu der
Performance-Marketing-Agentur
Ligatus, die wiederum eine Tochter von Gruner + Jahr ist. (vg)
7
NEWS ONLINE
E-Commerce, Online-Marketing
und Tools & Technik: Topaktuelle
News finden Sie unter www.inter
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Advertorial
ADOBE SUMMIT 2015:
TOMORROW FOCUS
Publishing-Sparte
geht an Burda Digital
Gefühlt gehören sie ja schon lange
zusammen: Die Tomorrow Focus
AG (ToFo) hat ihre gesamte Publishing-Sparte an Hubert Burda
Media verkauft. Dazu gehören das
Nachrichtenportal Focus Online,
die deutschsprachige Ausgabe des
News-Portals The Huffington
Post, das Börsenportal Finanzen100 und das Eltern-Portal
Netmoms. Neuer Besitzer ist die
Burda Digital GmbH, unter deren
Dach der Medienkonzern Hubert
Burda Media seit 2010 seine digitalen B2C-Angebote gebündelt.
Die Hubert Burda Media Gruppe
ist gleichzeitig Mehrheitsaktionär
der Tomorrow Focus AG.
ToFo konzentriert sich künftig
auf das E-Commerce- und Rubrikengeschäft mit Portalen wie
Holiday Check, Jameda und Elitepartner.de – das Segment, das
Tomorrow Focus: Auf
E-Commerce fokussiert
den Löwenanteil des AG-Umsatzes ausmacht. So konnte laut der
parallel erscheinenden ToFoBilanz für 2014 der Umsatz des
Travel-Segments im Jahresvergleich um 11,5 Prozent auf 95,8
Millionen Euro gesteigert werden.
Als Kaufpreis für die Publishing-Tochter wurden 30,2 Millionen Euro vereinbart. Das entspricht einer Bewertung in Höhe
des 8,6-fachen Ebitda von ToFo
Publishing im Jahr 2014. Die Gesellschaft, deren Mitarbeiter komplett übernommen werden sollen,
wird in den Bereich „Nationale
Digitalmarken“ eingegliedert.
Für den Digital-Vermarkter Tomorrow Focus Media, der ebenfalls zur Tomorrow Focus Publishing gehört, ist eine intensivere
Verknüpfung und Zusammenarbeit mit Burdas MultichannelVermarkter BCN sowie dem Content-Marketing-Anbieter C3 geplant. (vg)
Wie Kunden das Digital
Business vorantreiben
Chancen erkennen, Möglichkeiten nutzen: Mit dem
Adobe Summit 2015 am 29. und 30. April in London
zum digitalen Geschäftserfolg.
I
m digitalen Zeitalter haben die Kunden endgültig das Sagen. Von ihnen
eines kanalübergreifenden Kundenerlebnisses einen wichtigen Ansatz-
gehen die entscheidenden Veränderungen aus. Sie geben im Digital
punkt, um zukünftig erfolgreich zu
bleiben – gefolgt von Mobile (13%),
Business das Tempo vor. Für Unter-
Personalisierung (11%) und Big Data
nehmen ist es da nicht immer einfach, Schritt zu halten: Die Customer
(11%). Wie Unternehmen diese Aufgaben am effizientesten bewältigen
Journey hat dramatisch an Dynamik
gewonnen, gelernte lineare Prozesse
und ihr digitales Geschäft auf den
Spuren der Kunden auf ein neues
gehören längst der Vergangenheit
an. Marketingverantwortliche stehen
Level führen, erfahren interessierte
Entscheider aus dem Marketing, der
heute vor einer wahren Touchpoint-
Unternehmensführung und der IT
Odyssee der meist mobilen Kunden,
die dringend eine ganzheitliche Be-
aller Branchen am 29. und 30. April
auf dem Adobe Summit 2015 im
trachtung der Marken-Kommunikation erfordert. Das Marketing muss
Londoner ICC ExCeL.
sich zwangsläufig verändern, weil
sich der Kunde und ihre Erwartungen
Geballte Kompetenz fürs Digital
Business
Sanitas Health Insurance und Sony
reicht von Mobile Analytics über
weiter entwickelt haben.
Rund 120 Sessions in 10 Tracks,
Entertainment. Für rund 4.000 Teil-
Personalisierung
knapp 40 Top-Speaker aus aller Welt
und 20 Best-Practices aus den führ-
nehmer aus ganz Europa ergibt sich
daraus die Möglichkeit, direkt von
dia bis hin zu Big Data. Neben den
Vorträgen und Sessions in der Kon-
enden Unternehmen des globalen
Digital Marketings: Mit diesem viel-
der geballten Expertise des Londoner
Gipfeltreffens zu profitieren.
ferenz erwarten die Besucher des
#AdobeSummit zahlreiche Trainings
fältigen Programm unterstützt der
Adobe Summit 2015 seine Gäste,
Die volle Bandbreite des Digital
und praxisnahe Live-Demos zu allen
Aspekten des digitalen Marketings
29./30. April 2015 | ICC ExCel, London
ihr Digital Marketing neu zu justieren
Marketings
sowie erstklassige Gesprächs- und
http://summit.adobe.com/emea
#AdobeSummit
und damit die Weichen für künftige
digitale Erfolge zu stellen. Unter dem
Das Themenspektrum ist an beiden
Summit-Tagen weit gefächert und
Networking-Gelegenheiten in entspannter Atmosphäre.
Live on Stage beim #AdobeSummit: Brad Rencher, SVP & General Manager
Adobe Digital Marketing Business
und
Social
Motto „Reinvention is a journey.
Continue yours at Summit“ gehen in
diesem Jahr noch mehr Spitzenvertreter und Vordenker der internationalen Digitalwirtschaft den aktuellen
Herausforderungen der digitalen
Transformation auf den Grund (s. Extra-Kasten). Als besonderes Highlight
wird u. a. der US-Kletterer Kevin Jor-
Zum Speaker-Lineup des #AdobeSummit zählen u. a.
Ě Patrick Hoffstetter, Chief Digital Officer, Renault
Ě Blake Cahill, Global Head of Digital und Social Marketing, Philips
Ě Thierry Derungs, Chief Digital Officer, BNP Paribas Wealth Management
Ě Ajaz Ahmed, CEO, AKQA
Ě David Shing, Digital Prophet, AOL
Ě Andi Gall, CTO, Red Bull Media House
Marketing muss sich neu erfinden
Als zentrale Herausforderung haben
geson über seine Vermarktungsstrategie berichten, mit der er die erste
die Marketing- und E-Commerce-
Freeclimb-Besteigung des El Capitan
Professionals weltweiter Unternehmen dabei vor allem die Customer
um die Welt gehen ließ. Angereichert wird das Marketing-Wissen von
Experience ausgemacht: Laut aktuellem „Digital Trend Report 2015“ von
Praxisbeispielen erfahrener Global
Player wie Sky, Conrad Electronics,
Noch kein Ticket? Hier geht´s zur Anmeldung
oder jetzt QR-Code scannen:
Econsultancy sieht rund jeder vierte
von ihnen (22%) in der Bereitstellung
Tesco, Royal Bank of Scotland, TUI,
Shell, Comvel, Merz Pharmaceuticals,
http://summit.adobe.com/emea/registration/
Ě Ann Lewnes, CMO, Adobe
Ě Jez Frampton, CEO, Interbrand
Ě Dominic Field, MD, Boston Consulting Group
Me-
SCHWERPUNKT
8
INTERNET WORLD Business
Homepage
30. März 2015
Karrierenetzwerk
Jobbörse
Arbeitsagentur
Headhunter
Empfehlung
7/15
Zeitung
Foto: Shutterstock / Ridkous Mykhailo
Kontakte für die Karriere
Kontaktpflege und Social Media werden beim Recruiting wichtig. Linkedin und Xing
profitieren von der Entwicklung, dass Bewerber heute angesprochen werden wollen
inkedin macht es vor – und Xing zieht
nach: Im Februar 2014 übernahm
Linkedin die Jobbörse Bright. Knapp ein
Jahr später, Ende Januar 2015, kaufte Xing
dann Jobbörse.com. Und wer sich den Aktienkurs der Karrierenetzwerke anschaut,
kann erkennen: Auch hier folgt Xing dem
Trend, den der Wettbewerber aus den
USA vorgibt. Zurzeit befinden sich
beide Unternehmen im Höhenflug:
„Der Arbeitsmarkt ist zum aussichtsreichen Anlagethema geworden“, erklärt Alexander Braun vom
Hamburger Analyse-Haus Montega.
„Unternehmen, die für die Bewerbersuche
Lösungen bieten, machen gute Geschäfte.“
Die Not bei der Besetzung von Stellen ist
groß: Knapp 60 Prozent der Firmen beklagen einen Mangel an Fachkräften. „Etwa
jede dritte offene Stelle ist nicht oder nur
schwer zu besetzen“, weiß Tim Weitzel,
Professor an der Universität Bamberg, der
für die Studie „Recruiting Trends“ Personaler und Bewerber befragen lässt. „Unternehmen können nicht mehr nur auf
Anzeigen setzen, sie müssen verschiedene
Kanäle zur Bewerberansprache nutzen.
Das Active Sourcing wird wichtig.“
Für die aktive Suche bieten Linkedin
und Xing einiges – in erster Linie den
L
„Deutschland ist für uns der
stärkste Wachstumsmarkt
in Europa, der Fachkräftemangel ist hier in vielen
Branchen Realität“
Till Kaestner
Geschäftsführer DACH-Region
Linkedin
www.linkedin.com
Kontakt zu ihren Mitgliedern und potenziellen Bewerbern, die sich auf den Portalen mit ihren Erfahrungen präsentieren.
„Immer mehr Unternehmen suchen aktiv
nach Personal und sprechen dabei Kandidaten direkt an“, sagt Constanze Buchheim,
Geschäftsführerin der Berliner Beratung
I-Potentials. „Deshalb sind immer mehr
auf den Plattformen präsent.“ Sie bezahlen
dort für Kontakt- und Werbemöglichkeiten sowie für die Nutzung von Tools zur
Strukturierung von Bewerberdaten. So
Fachkräfte weiter gesucht
2013
2014
Es herrscht Mangel
51 %
59 %
sorgen sie für Wachstum bei Stellenbörsen, aber auch bei den Business-Clubs.
Der Umsatz von Linkedin legte im vergangenen Jahr um 40 Prozent auf über zwei
Milliarden Euro zu. Haupteinnahmequelle
sind Nutzungsgebühren für Tools wie
In-Mail, mit denen Personaler und Headhunter die Zahl der Kontaktaufnahmen
erhöhen können, oder Filter zum Sortieren
von Profildaten. Die Recruiting-Instrumente machen 57 Prozent der Erlöse aus.
Der Umsatz von Xing wuchs um 20 Prozent auf mehr als 100 Millionen Euro.
„Linkedin ist stärker im E-RecruitingGeschäft, Xing dagegen bei den PremiumAbonnements“, erläutert Analyst Braun.
Doch die Geschäftsmodelle gleichen sich
immer mehr – weil offensichtlich die
Bedürfnisse von Unternehmen und
Arbeitnehmern weltweit dieselben sind.
Zahl der Bewerber reicht aus
44 %
37 %
Es gibt mehr Bewerber als Stellen
1%
2%
Knapp 60 Prozent der Firmen
klagen über Fachkräftemangel
INTERNET WORLD Business 7/15
Quelle: Bitkom/Linkedin 2014
Mehr Kontakte, mehr
Austausch, mehr Chancen
Laut jüngster Recruiting-Trends-Studie
werden in Deutschland bereits drei von
vier Stellen mithilfe von Online-Kanälen
besetzt. Ein Großteil der Veränderungswilligen startet die Suche nach Herausfor-
30. März 2015
7/15
INTERNET WORLD Business
Karrierenetze auf Wachstumskurs
Linkedin
9
Linkedin und Xing im Vergleich
Xing
Kursverlauf in Prozent
40 %
30 %
Gegründet
20 %
Umsatz 2014
10 %
Linkedin
Xing
2002/2003
2003
2.095 Mio. €
101,4 Mio. €
19 %
60 %
davon: Subscription
E-Recruitment
0%
57 %
Ebitda 2014
-10 %
Mitglieder*
Mitglieder DACH
-20 %
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Visits pro Monat
Mär
Linkedin und Xing: Anleger profitieren mit Aktien der Karrierenetze vom Fachkräftemangel. Die Unternehmenszahlen bestätigen den Trend
INTERNET WORLD Business 7/15
ca. 15 Mio.
ca. 6 Mio.
ca. 8 Mio.
75 %
k. A.
850.000
93 Mio.
27,2 Mio.
Linkedin ist das größere, internationalere Netzwerk und profitiert deutlich
stärker von Recruiting-Tools sowie Werbung, Xing indes von Mitgliedschaften
Quelle: Comdirect
derungen zwar auf einem Stellenportal – Beraterin Gabriele Bergert, die Führungsdas erklärt die Übernahmen von Job- kräfte für die Digitalisierung vermittelt.
börse.com sowie Bright –, doch etwa jeder Bergerts Einschätzung: „Linkedin ist viel
Dritte verlässt sich bereits auf sein Profil in internationaler als Xing und versammelt
den Netzwerken. Weshalb auch Steldeutlich mehr höhere Positionen.“
lenvermittler und AnzeigenporDer Club aus den USA orientale zunehmend Austauschtiert sich stärker an Comund Vernetzungsfunktiomunitys. Teilnehmer können für Bewerber und Unnen hier leichter Inhalte
ternehmen integrieren.
posten und wie bei
der Einstellungen
„Wir wollen für unsere
Twitter prominenten
kommen über
Nutzer der Dreh- und
Vertretern ihrer BranOnline-Kanäle
Angelpunkt für ihre
che folgen, etwa Arianna
zustande
berufliche Identität werHuffington, Peter Thiel
den“, sagt Till Kaestner,
oder Oliver Samwer. Dafür
Deutschlandchef von Linkedin.
hat sich Linkedin Slideshare,
Quelle: ISS/CHRIS
„Offenbar finden unsere Mitdas Portal für Präsentationen,
glieder unsere Angebote nützund den Nachrichtenaggregalich.“ Die Mitgliedschaft im Business- tor Pulse gesichert. „So bringt Linkedin
Club bringt beiden Kundengruppen Vor- hochklassige Teilnehmer auf die Plattteile: Angestellte und Selbstständige tau- form, sie fühlen sich im hochwertigen
schen Kontakte und Erfahrungen aus oder Umfeld gut vertreten“, sagt Bergert. „Auch
finden neue Aufgaben. Unternehmen prä- Unternehmen können sich hier professiosentieren sich hier als Arbeitgeber, zeigen neller und vielseitiger präsentieren.“
offene Stellen an, suchen in Profilen nach
Unternehmen wie Kandidaten setzen
Fähigkeiten, nehmen Kontakt auf. Schon außerdem auf die internationalen Verbinjedes achte Unternehmen bekennt sich zu dungen, die sie bei Linkedin finden. Hier
diesem Vorgehen, etwa jede fünfte Stelle netzwerken mehr als 347 Millionen Unwird über eine Abwerbung besetzt.
ternehmen und Menschen aus aller Welt,
„Kandidaten akzeptieren die Ansprache darunter sechs Millionen aus dem deutscham Arbeitsplatz ohne Termin und ohne sprachigen Raum. „Deutschland ist für
vorherigen Kontakt nicht mehr“, sagt uns der stärkste Wachstumsmarkt in
31,6 Mio. €
ca. 347 Mio.
Premium-Mitglieder
Apr
32 %
559 Mio. €
INTERNET WORLD Business 7/15
Quelle: Unternehmen; *Ende 2014,
Europa“, sagt Linkedin-Mann Kaestner.
„Der Fachkräftemangel ist hier in vielen
Branchen schon Realität.“
Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass
sich der Arbeitsmarkt internationalisiert.
Viele Fach- und Führungskräfte haben
schon einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland absolviert. Sie suchen daher Karrierechancen auch im Ausland. Ebenso versuchen die Unternehmen, den Fachkräftemangel durch Anwerbung von
Kandidaten aus dem Ausland auszugleichen. „Xing hat zwar eine hohe
Relevanz für Deutschland“, stellt
Beraterin Buchheim fest, „aber die
fehlende Internationalität von Xing
begrenzt inzwischen die Relevanz des
Netzwerks für die Personalsuche.“
Mehr Informationen und
Daten integrieren
Die Arbeitssuche ist nicht nur internationaler geworden, sie wird auch zunehmend
mit Smartphone oder Tablet unterwegs
oder am Arbeitsplatz organisiert: Mehr als
die Hälfte der Bewerber sucht mobil nach
einer Stelle, immerhin 16 Prozent haben
sich so bereits beworben. Stellenbörsen
und Karrierenetzwerke reagieren auf diesen Trend mit Apps für unterschiedli- ▶
„Neben Karrierenetzwerken
eignen sich branchenspezifische Foren und Communitys
für das Employer Branding“
Sylvia Knecht
Geschäftsführerin Linch Pin
www.linch-pin.de
Recruiting Tools: Fairer analysieren, schneller zusammenbringen
Einfacher Zusammenkommen
Noch besser vernetzen
Bewerber automatisiert wählen
Truffls und Jobr übertragen das Prinzip der Dating-App
Tinder auf die Karriere-Portale: Wer sich mit seinem
Xing- oder Linkedin-Profil anmeldet, kann hier mit einem
Wischen Interesse an neuen Aufgaben signalisieren. Auch
bei Personalern sind einfache Matching-Systeme wie diese
gefragt, die Karrierenetze und Jobbörsen integrieren.
Gefragte Experten verlassen bereits die Karrierenetzwerke,
weil sie sich vor Anfragen kaum retten können. Besser
als die direkte Ansprache können daher Empfehlungen
wirken. Zwei Apps helfen dabei: Durch Firstbird aktivieren Personaler die Kontakte von Mitarbeitern, Social
Hunter durchsucht Facebook.
Beim Robo-Recruiting werden Roboter oder Computer
zur Ansprache und Auswahl von Kandidaten eingesetzt.
Sie arbeiten diskriminierungsfrei, und mithilfe von Streamings werden Einblicke in den Alltag vermittelt – hier mit
dem Roboter der Agentur Antwerpes. Auch auf der Website
Whatchado.com gibt es Videos verschiedener Arbeitgeber.
SCHWERPUNKT
10
INTERNET WORLD Business
30. März 2015
Wo Personaler neue Mitarbeiter suchen
2013
Wo Bewerber nach Angeboten suchen
Online-Jobbörse
2014
65 %
Unternehmenswebsite
34 %
37 %
Online-Stellenbörse
36 %
37 %
Empfehlungen Mitarbeiter
Der Wirtschaftinformatiker leitet
das Centre of Human Resources
Information Systems (CHRIS) an
der Universität Bamberg.
www.uni-bamberg.de/isdl/chris
Unternehmens-Site
37 %
Karrierenetzwerk
34 %
Branchen-Stellenbörse
27 %
Empfehlung Bekannte
8%
8%
Tim Weitzel
24 %
Arbeitsagentur
23 %
Social Media
Zeitung/Magazin
4%
5%
23 %
Personalberater
Printmedien
15 %
6%
4%
Bewertungsplattform
9%
Arbeitsagentur
Zeitarbeitvermittler
2%
3%
7%
Soziale Netzwerke
7%
Sonstige
„Der Computer sucht strikt
nach Fähigkeiten“
Wo suchen Bewerber nach einem Job
und passt das zur Suche von Firmen?
Tim Weitzel: Erste Anlaufstelle ist die
Stellenbörse, dann folgen Unternehmenswebsite und Karrierenetze. Etwa
jede dritte offene Stelle ist nicht oder
nur schwer zu besetzen. Firmen können nicht mehr nur auf Anzeigen setzen, das sogenannte Active Sourcing,
die aktive Suche, wird wichtig.
Zur aktiven Suche gehört die direkte
Ansprache. Wo geht das?
Weitzel: Einige Unternehmen haben
Pools aus Bewerbungen angelegt, die
sie interessant finden, aber nicht
berücksichtigen konnten. Kandidaten
finden sich in den Lebenslaufdatenbanken von Jobbörsen und natürlich
bei Xing, Linkedin oder branchenspezifischen Netzwerken. Allerdings: Fast
ein Drittel der Kandidaten ärgert sich
über uninteressante Jobangebote.
Problem sind die Standardsuchprofile: Wie gehen Firmen auf Ausländer,
Frauen, Ältere zu?
Weitzel: Etwa jedes zehnte Großunternehmen hat aktuell eine Quote für
Frauen – für Immigranten oder Ältere
indes wenige. Die Unternehmen sind
häufig nicht gut vorbereitet und haben
etwa kaum altersgerechte Arbeitsplätze. Zwei Drittel der Mitarbeiter
bemängeln auch die unzureichende
Integration neuer Mitarbeiter in das
Team und Unternehmen. Vor allem
Frauen sind damit unzufrieden.
Was wird Trend beim Recruiten?
Weitzel: Unter Personalern wächst
das Verständnis für Zielgruppen und
die Effizienz durch Digitalisierung.
Robo Recruiting zur automatisierten
Vorauswahl von Bewerbungen ist auch
ein Trend. Was früher als unmenschlich galt, wird nun als Chance zu mehr
Fairness und Transparenz erkannt.
Der Computer sucht strikt nach Fähigkeiten und diskriminiert nicht.
7/15
Jobmesse
8%
6%
6%
Recruiting per eigener Website und Online-Stellenbörse
INTERNET WORLD Business 7/15
Quelle: ICR 2014
65 % der Bewerber suchen auf Jobbörsen nach Arbeit
INTERNET WORLD Business 7/15
che Funktionen. Ein Lebenslauf lässt sich men. Beide Clubs öffnen sich außerdem
mit wenigen Klicks auf Homepages posten neuen Diensten wie Truffls oder Jobr
oder in automatisierte Bewerbungsformula- (s. Seite 9), bei denen Bewerber wie bei der
re einsetzen. „Für den Erfolg von Karriere- Dating-App Tinder die zu ihrem Profil
netzwerken und Stellenbörsen wird es ent- passenden Positionen mit einem Wischen
scheidend, den Matching-Prozess in jeder über den Bildschirm auswählen.
Alltagssituation verfügbar zu machen
Linkedin hat zudem gerade Careeund so einfach wie möglich zu
rify übernommen. „Das Untergestalten“, meint Bergert.
nehmen gleicht offene StelDafür müssen die Inforlen innerhalb einer Orgamationen zu Bewerbern,
nisation mit vorhandeUnternehmen und wirtnen Mitarbeiterprofilen
der offenen Stellen
schaftlicher Entwickab“, erklärt Kaestner. Firsind nicht oder nur
lung stärker auf den
men können außerdem
schwer zu
Portalen zusammenfliedie Kontakte von Mitarbesetzen
ßen. Das bedeutet für die
beitern aktivieren und
Karrierenetzwerke mehr
diese Bewerber für PositioVerlinkung im digitalen Raum
nen empfehlen lassen.
Quelle:ISS/CHRIS
und mehr Integration zusätzPersonalabteilungen werlicher Dienstleistungen.
den zunehmend Aufgaben
Übernahm Linkedin zu diesem Zweck durch Elektronik und IT erledigen, weil
Pulse und Slideshare, hat sich Xing mit hier Bewerberdaten aus diversen Onlinedem Portal Kununu zusammengetan. Quellen eingehen und weil Computer
Hier bewerten Mitarbeiter Arbeitgeber unvoreingenommen auswählen. Doch für
und liefern so Einblicke in die Unterneh- diese Entwicklung müssen die Karrierenetzwerke noch an der Qualität ihrer
Daten arbeiten.
Quelle: CHRIS/Monster 2014
39 %
„Die aktive Suche funktioniert
noch, auf Dauer wird
man Kandidaten aber über
gute Kontakte ansprechen“
Constanze Buchheim
Geschäftsführerin
www.i-potentials.de
Erfolgsmessung kommt
zu kurz in den Clubs
„Die Profile, die Mitglieder anlegen, sind
bei Linkedin und Xing sehr standardisiert“, moniert Linch-Pin-Geschäftsführerin Sylvia Knecht, die Unternehmen bei
Einstellungsprozessen und beim Aufbau
von Arbeitgebermarken unterstützt. „So
fehlen Möglichkeiten, zusätzliche Erfahrungen sichtbar zu machen.“ Quereinsteiger – eine noch weitgehend ungenutzte, aber zunehmend interessante Arbeitsmarktreserve – fallen
so aus dem Raster, aber auch Führungskräfte mit wichtigen Kompetenzen aus anderen Branchen.
Gefragte Spezialisten verlassen Xing
und Linkedin auch, wenn sie sich vor
Anfragen von Unternehmen und Headhuntern nicht mehr retten können. Etwa
jeder dritte Kontaktaufnahme wird als
Spam bewertet. „Generell findet bei Lin-
„Jobbörsen nähern sich
immer mehr den Karrienetzwerken an, umgekehrt
integrieren Karrierenetzwerke
Funktionen der Jobbörsen“
Gabriele Bergert
Geschäftsführerin
Bergert E-Search + Consulting
www.bergert-esc.com
kedin und Xing zu wenig Evaluierung und
Erfolgsmessung statt“, stellt Knecht fest. So
fehlen Bewertungsmöglichkeiten für
Headhunter. Stellen und Projekte werden
noch als offen beschrieben, obwohl sie
längst besetzt sind. Nicht zuletzt geben die
Unternehmen zu wenig Daten zum Geschehen auf ihren Plattformen frei: „Die
Möglichkeit, den Erfolg von RecruitingAktivitäten anhand von Kennzahlen Performance-orientiert zu messen, reichen
bei Linkedin und Xing nicht aus“, ergänzt
Beraterin Buchheim die Kritik. „So fehlt
die wichtige Möglichkeit, den Einstellungsprozess zahlenbasiert zu optimieren.“
Die Karrierenetzwerke müssen weiter
wachsen – das betrifft nicht nur den Gewinn, sondern auch ihre Funktionen. ◼
Susanne Vieser
internetworld.de/vs
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E-COMMERCE
INTERNET WORLD Business
30. März 2015
7/15
Foto: Fotolia / Doc Rabe Media
12
Alle wollen Wuppertal
Über regionale E-Commerce-Portale wird derzeit heiß diskutiert. Auch der E-CommerceBeirat der INTERNET WORLD Business nahm sich des Themas an
Der E-Commerce-Beirat
INTERNET WORLD Business hat mit
namhaften E-Commerce-Branchenkennern einen Business-Beirat für
E-Commerce gegründet. Das Expertengremium diskutiert in regelmäßigen Abständen zusammen mit
interessanten Gästen über die wichtigsten Trends und Entwicklungen im
interaktiven Handel.
Die ständigen Mitglieder sind:
Marcus Diekmann, Gründer und
Geschäftsführer der E-CommerceAgentur Shopmacher und Herausgeber des Buches „eCommerce lohnt
sich nicht“.
Gerrit Heinemann, Professor für
BWL an der Hochschule Niederrhein
und Leiter des eWeb Research
Center.
Jochen Krisch, E-Commerce-Berater und Betreiber des Blogs „Exciting
Commerce“.
Sabine Tietz, Geschäftsführerin
Multichannel-Vertrieb/IT bei der
Otto-Tochter Schwab Versand; sie
baut zurzeit die Große-Größen-Marke
Sheego auf.
ür immer mehr Städte und Gemeinden
sind regionale E-Commerce-Portale der
letzte Strohhalm für den stationären Handel und das Überleben ihrer Innenstädte.
Doch haben derartige Zusammenschlüsse,
sei es auf regionaler oder auf BranchenEbene, wirklich eine Chance gegen große
Online Pure Player oder Multichannel-Konkurrenten? Auf der aktuellen Sitzung diskutierte der E-Commerce-Beirat der INTERNET WORLD Business über die Potenziale
der neuen Online-Offensiven und welche
Beschränkungen es gibt. Als Gäste geladen
waren Alexander Hock, Geschäftsführer
von ANWR Media, der für die Verbundgruppe ANWR das Branchenportal Schuhe.de aufbaute, und Andreas Haderlein, der
als freier Berater maßgeblich am Aufbau der
Online City Wuppertal beteiligt war.
F
Herr Hock, Sie haben unter Schuhe.de ein
Portal für die Mitglieder Ihres Einkaufsverbundes gelauncht. Hat der Einzelhandel eine
bessere Chance, wenn er sich im Web mit
anderen Händlern verbrüdert?
Alexander Hock: Es stimmt, dass immer
mehr lokale Marktplätze mit ihren Konzepten an den Start gehen. Was diesen Marktplätzen aber meiner Meinung nach sehr
häufig fehlt, ist der direkte Zugang zum
Handel. Wir haben es als Verbundgruppe
da leichter. Darüber hinaus müssen Sie dem
stationären Handel die Zugangsvoraussetzungen so vereinfachen, dass er sich mit seinem Ladengeschäft anbinden kann, ohne
Tausende von Euros investieren zu müssen.
Wir zählen im Verbund rund 6.200 Filialen,
von denen wahrscheinlich 98 Prozent
online überhaupt noch nicht aktiv sind. In
bunden, die mehr als 900.000 verfügbare
Modelle an Schuhe.de übertragen. Für
diese Anbindung haben wir auch Click &
Collect aktiviert und Online-Payment-Prozesse, sodass ein kleiner Händler zukünftig
auch ohne Online-Shop verkaufen kann.
Ich glaube nicht, dass Marktplätze wie
Locafox es schaffen werden, die kleinen,
„Die relevanten Killerfaktoren Produkt, Preis,
Reichweite und Dynamik erfüllt kein Anbieter“
Marcus Diekmann
Mitgründer Shopmacher, Gescher
den vergangenen zwei Jahren haben wir
uns erst mal darum gekümmert, unsere
Mitglieder auf dem Portal Schuhe.de sichtbar zu machen – mit Öffnungszeiten und
Marken im Sortiment. Im zweiten Schritt
wollen wir das stationäre Sortiment sichtbar machen, und zwar nicht nur von Händlern mit eigenem Online-Shop, sondern
auch von den ganz kleinen Händlern.
Denen stellen wir die Bilder zur Verfügung,
die unsere Mitglieder mit ihren Warenwirtschaften verknüpfen können. Inzwischen
sind über 750 Filialen an Schuhe.de ange-
regionalen Händler aus allen Branchen
direkt anzuschließen. Die werden sich
Kooperationspartner in den jeweiligen
Branchen suchen müssen, die ihnen die
regionalen Verfügbarkeiten bereitstellen.
Herr Haderlein, fehlt Ihnen der Zugang zum
stationären Handel?
Andreas Haderlein: Das Projekt Online
City Wuppertal ist ein Wirtschaftsförderungsprojekt. Wir haben für dreieinhalb
Jahre Mittel in Höhe von 115.000 Euro zur
Verfügung gestellt bekommen. Im Konzept
30. März2015
7/15
INTERNET WORLD Business
stand die Nutzung der Rathausgalerie in
Wuppertal im Vordergrund, nicht der
Online-Marktplatz. Denn für 115.000 Euro
können wir uns keinen Online-Marktplatz
leisten, sondern müssen eine Infrastruktur
aufbauen. 2013 haben wir mit Atalanda den
richtigen Partner gefunden, der Logistik
mit taggleicher Lieferung als integralen
Bestandteil eines lokalen Online-Marktplatzes sieht und einen Shop anbietet, der
einigermaßen funktioniert und bei dem –
anders als bei Simply Local – das HändlerShopmacher
gesicht im Vordergrund steht. Versendet
wird in Tüten, nicht in Päckchen. Und an
der Stadtgrenze ist erst mal Sense.
Sabine Tietz: Diese Portale oder die stationären Händler, die dort vertreten sind,
müssen sich aber doch die Frage stellen:
Wieso sollten die Kunden bei uns kaufen?
Was hat der Kunde davon, dort zu kaufen
und nicht bei Zalando, Otto oder Amazon?
Haderlein: Die Online City Wuppertal ist
ein lokales Kaufkraftbindungs-Tool. Wir
reden von ungefähr fünf Prozent der Konsumbevölkerung, von der man weiß, dass
sie bewusst im stationären Handel einkauft,
weil ihr bewusst ist, dass sie mit ihrem
Konsumverhalten über die Attraktivität der
Innenstädte mitentscheidet.
Marcus Diekmann: Fünf Prozent GesamtGerrit Heinemann: Vielleicht muss man
der Ladengeschäfte abfragen lassen? Vorausmarktvolumen sind aber nicht viel. Derartige noch die Frage ergänzen: Ist Schuhe.de gut setzung ist natürlich, dass die Händler ihre
Projekte können dann ja nicht viel mehr als für die Mitglieder oder für den Verbund?
Produkte flächendeckend sichtbar machen?
Nischenkonzepte sein. Aus meiner Sicht Hock: Schuhe.de ist definitiv für die Mit- Haderlein: Das ist genau das, was wir tun.
reicht es nicht, ein Regionalportal auf die glieder gemacht. Wir haben beispielsweise Ich habe den Händlern, die sich an dem
Beine zu stellen, das nur die Händler im vergangenen Jahr zusammen mit der Projekt beteiligen, nie großartige OnlineUmsätze versprochen.
bewirbt, ohne Vorteile
Es geht um die Wechselfür den Kunden zu biewirkung zwischen Offten. Letzten Endes müs„Städte kümmern sich um Parkbänke,
line und Online. Es
sen die Geschäftskonaber nicht um digitale Infrastrukturen“
kommen mehr Kunden
zepte angepasst werden.
in die Fläche, weil sie
Jochen Krisch: Wir wolAndreas Haderlein
sich online vorab ein
len Ihnen das Projekt ja
Freier Berater / Online City Wuppertal
Bild von dem Händler
gar nicht schlechtreden.
machen konnten. Vom
Aber es gibt heute nun
Wuppertaler Naschkateinmal auf der einen
Seite große, erfolgreiche Online-Händler, Marke Sketchers erstmals TV-Werbung zenparadies gibt es Zahlen, dass im Vordie sich weiterentwickelt haben, und auf der geschaltet. Nicht Schuhe.de, nicht der Ver- weihnachtsgeschäft die Umsätze um 20
anderen Seite neue Innovationskonzepte, bund hat TV-Werbung geschaltet, sondern Prozent stiegen, weil mehr Leute auf die
die nach vorne getrieben werden. Und da Sketchers. Der Abspann des Spots lautete: Fläche gekommen sind. Der zweite USP bei
muss man sich fragen: Was wollen denn die „Und einen stationären Händler in Ihrer uns ist die taggleiche Auslieferung. Wir
Shopper, wie sollen und werden sie in Zu- Nähe finden Sie auf Schuhe.de.“ Auf dem sind also eine Service-Erweiterung für ▶
kunft einkaufen und wie können sich Portal haben wir alle Mitglieder dargestellt,
Händler dafür rüsten?
die die beworbenen Modelle auch wirklich
am POS führten. Und am POS haben wir
Herr Hock, warum ist ein Kunde auf Schu- mit Aufstellern die Aktion flankiert und
he.de besser aufgehoben als auf Zalando?
Schuhe.de sichtbar gemacht. Anfang letzHock: Unser USP ist die große Auswahl.
ten Jahres hat uns die Industrie noch beläWelche Produkte finden Sie denn heute chelt, dieses Jahr haben wir bereits 14 solzum Beispiel auf Amazon? Nur solche, die cher TV-Aktionen, unter anderem mit
entweder im Sortiment von Amazon ge- Sketchers, Geox und Kangaroos. Die Moführt werden oder die eine EAN-Nummer delle findet man am POS, die 45 Onlinehaben. Was Sie nicht finden, sind die gan- Shops, die diese Modelle auch haben, hazen exotischen Italiener. Wenn wir die sta- ben nur homöopathische Mengen davon.
tionären Geschäfte sichtbar machen, dann
bietet Schuhe.de eine Auswahl, die kaum je- Frau Tietz, sehen Sie es als Bedrohung, dass
mand sonst auf einer Seite darstellen kann. sich die Stationären jetzt verbünden?
Diekmann: Aber der Nachteil zu Zalando
Tietz: Für die stationären und lokalen
bleibt bestehen. Vielleicht bekomme ich Händler gibt es sicherlich gar keine andere
dort nur 90 Prozent meines Bedarfs ge- Alternative, als das zu tun. Aber ich fürchte,
deckt, aber ich muss dafür nicht in Kauf es wird deren Problem kaum lindern. Aus
nehmen, im schlechtesten Fall für drei Paar Sicht der Otto-Gruppe würde ich mir ehrSchuhe drei Mal den DHL-Boten vor der lich gesagt mehr Sorgen um andere Spieler
Tür stehen zu haben. Und auch für die eige- machen als um Verbundgruppen.
nen Prozesskosten ist es für Schuhe.de doch
negativ, wenn für ein Paket zwei bis drei Aber ist nicht die Killerfunktion eher die,
Mal Versandkosten bezahlt werden?
dass sich über solche Portale Verfügbarkeiten
Marcus
Diekmann
Andreas
Haderlein
Online City
Wuppertal
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E-COMMERCE
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INTERNET WORLD Business
30. März 2015
Kunden, die stationär schon immer eingekauft haben.
Diekmann: Aber der Kunde will nicht in
erster Linie stationär einkaufen, er will einfach nur einkaufen. Er will ein Produkt,
billig und schnell. Der einzige Vorteil eines
regionalen Portals kann also nur sein, dort
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Gerrit
Heinemann
Hochschule
Niederrhein
„Es gibt ja längst
Marktplätze,
die erfolgreich mit
Kleinsthändlern
zusammenarbeiten“
Gerrit Heinemann
eWeb Research Center / Hochschule Niederrhein
Gesamtsortimente abzubilden und Kunden schnell und unkompliziert Artikel kaufen oder reservieren zu lassen.
Krisch: Ich finde gut, wie vehement Sie Ihre
Projekte verteidigen. Aus Online-Sicht sind
das sicher sehr schöne und ehrenwerte Initiativen. Aber ich bin wirklich ganz verblüfft, dass diese jetzt kommen. Wir haben
2015 und nicht mehr 2000 oder 2005. Ich
bin erstaunt, dass derlei Konzepte medial
auf so eine Resonanz stoßen. Und ich frage
mich, warum man wieder ganz klassisch
mit Marktplätzen und Portalen agiert und
sich keine mobilen Konzepte überlegt.
Jochen
Krisch
Exciting
Commerce
Tietz: Ich komme noch mal mit der Frage:
Was hat die Kundin davon? Ich muss sie ja
irgendwie animieren, in die Stadt zu fahren.
Mobil können Kunden beispielsweise über
Coupons motiviert werden, sich auch mal
stationär zu bewegen.
Haderlein: Das ist jetzt aber nicht Ihr Ernst,
dass Sie Mobile Couponing als Rettung des
stationären Einzelhandels ins Spiel bringen?
Tietz: Es ist ein Beispiel. Aber warum geht
die Kundin denn nicht mehr stationär einkaufen? Weil sie da eben kein Einkaufserlebnis mehr hat. Händler müssen ihr also
so einen Grund liefern, wieder mehr in die
Innenstädte zu kommen. Das kann so was
Banales sein wie mobiles Couponing. Wenn
Sie 25 zündendere Ideen haben, dann ist es
ja gut. Dann muss man das ja einfach nur
noch machen.
Heinemann: Es gibt ja längst Marktplätze,
die erfolgreich mit Kleinsthändlern zusammenarbeiten und ihnen gute Umsätze und
Ergebnisse beschert haben. Darum geht es
ja im Endeffekt. Warum muss das jetzt verkrampft lokal bezogen sein? Das verlangt
eine Menge Idealismus!
Haderlein: Ich habe nie gesagt, dass der
lokale Online-Marktplatz alles andere
ersetzen wird. Ich erzähle Ihnen jetzt die
Geschichte von Frau Putty: Sie führt ein 100
Jahre altes Schreibwarengeschäft. Sie war
von Anfang an in unser Projekt involviert
und extrem kritisch. Sie hat für sich herausgefunden, dass es überhaupt keinen Sinn
macht, ihr gesamtes stationäres Sortiment
online zu bringen, stattdessen kam ihr die
Idee, sich online auf nachhaltige Büroprodukte unter dem Schlagwort „das grüne
Büro“ zu konzentrieren. Auch wenn sie diesen spezifischen Weg des Aufbaus einer
Online-Sortimentskompetenz noch nicht
„Wir haben 2015
und nicht 2000.
Warum agiert man
wieder ganz
klassisch?“
Jochen Krisch
Exciting Commerce
beschritten hat, geht mir das Herz auf, denn
das sind Denkprozesse, die wir als Projekt
der Wirtschaftsförderung anstoßen wollen.
Und selbst wenn jetzt alle Händler anfangen, eigene Online-Shops zu bauen oder an
Ebay und Amazon anzudocken – ich bin
mir ziemlich sicher, dass der lokale Online-
Marktplatz als Kaufkraftbindungs-Tool
bestehen bleibt.
Krisch: Ich frage mich: Was will Wuppertal
in Zukunft sein? Und noch weiter gefasst:
Was sollen Innenstädte sein? Sind sie noch
Einkaufszentren oder sollen sie einen anderen Anspruch haben?
Heinemann: Eine Stadt muss nicht mit
allen Mitteln nur am Handel festhalten,
sondern kann sich auch anders positionieren und dadurch eine frequentierte Innenstadt haben. Die Stadt Soest zeigt vorbildhaft, wie man das Erlebnis steigert. Die Stadt
ist ja per se schon attraktiv durch das sehr
alte, historische Stadtbild. Aber die haben
gerade die Innenstadt mit freiem WLAN
ausgestattet, veranstalten zum Beispiel
auch den größten Weihnachtsmarkt Europas. Im Weihnachtsgeschäft fahren Busse
aus Dresden nach Soest. Insgesamt sind das
zwei Millionen Besucher. Warum also eine
Stadt nicht als modernen Freizeitpark gestalten? Es muss nicht immer Handel sein.
Tietz: Ich glaube, dass es die Innenstädte
möglicherweise auch attraktiver machen
würde, wenn man kurzzeitiger Flächen vermietet und es immer wieder neue Anlässe
gibt, in die Stadt zu gehen. Davon profitieren dann auch die stationären und angestammten Händler. Denn egal ob ich jetzt
in Wuppertal, Duisburg oder Hamburg in
die Stadt gehe – die Innenstädte sehen oftmals sehr gleich aus. Künftig werden mit
Sicherheit nicht nur wir, sondern auch
andere Marken Wege suchen, mit lokalen
Händlern direkt zu arbeiten. Wir betreiben
zum Beispiel im Norden eine kleine Shopin-Shop-Fläche. Das sind lediglich rund 16
Quadratmeter. Aber das komplette Sortiment des Online-Shops wird dort via Tablet angeboten. Die Kundin bestellt und wir
liefern entweder nach Hause oder in die
Filiale. Der Händler profitiert, weil er von
jedem Verkauf Provision erhält und Kunden, die ohnehin im Shop sind, auch noch
das eigene Sortiment verkaufen kann. Hier
muss man lernen, umzudenken und die
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INTERNET WORLD Business
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Alexander
Hock
ANWR Media /
Schuhe.de
Sabine
Tietz
Schwab Versand /
Sheego.de
„Die Portale müssen
sich die Frage
stellen: Was haben
Kunden davon,
hier einzukaufen“
Sabine Tietz
Schwab Versand / Sheego.de
Welten besser miteinander zu verbinden.
Haderlein: Genau das passiert in Wuppertal in der Rathausgalerie. Hier bieten wir
Shop-in-Shop-Systeme mit neuen Betriebstypen, wie Sie sie gerade geschildert
haben, und machen uns Gedanken über
modularen Ladenbau. Eine Blaupause für
eine mögliche Zwischennutzungsoffensive
sozusagen, seien es Guide-Shops, Outlets,
Making-Rooms mit Mass-CustomizationAnsätzen wie bei Scarosso oder ServicePoints wie bei Mister Spex. Die gab es vor-
her nicht, weil Internet und der stationäre
Handel nicht zusammen gedacht wurden.
Kommen wir also noch einmal zur Ausgangsfrage zurück: Rettet es den kleinen
stationären Händler, wenn er das „Einzel“
aus seinem Namen streicht?
Diekmann: Ich finde die Idee einer Vermarktungsplattform für die Innenstadt
sinnvoll. Aber so richtig überzeugt, hat
mich hier heute keine der vorgestellten
Lösungen. Die relevanten Killerfaktoren
Produkt, Preis, Reichweite und Dynamik
werden von keinem bisher wirklich erfüllt.
Krisch: Wir sind ja mitten im Strudel und
können gar nicht sehen, was am Ende
herauskommt. Es gibt in dem Sinne noch
kein Best Practice. Deswegen gefällt mir
auch dieses Pilotprojekt gut, weil sich hier
eine Stadt Gedanken macht.
Haderlein: Es hat sich noch immer nicht
überall herumgesprochen, dass der physische Marktplatz mittlerweile ein OnlinePendant bekommen hat. Die Städte küm-
mern sich bravourös darum, Dreck wegzumachen, Blumenkörbe aufzustellen und
Parkbänke zu streichen, aber sie kümmerten sich bislang nicht um die digitalen
Infrastrukturen. Erst jetzt fängt man an,
sich auch um digitale Fördertöpfe zu bemühen und sich Geld bei den Eigentümern vor
Ort zu holen, bei den Immobilienbesitzern,
um digitales Dachmarketing zu betreiben,
ein mobil optimiertes Portal für die Stadt zu
haben, wo Händler vielleicht besser vertreten sind. Sogar im Städtebau wird jetzt
schon darüber nachgedacht, dass es förderungswürdig ist, die Stadt für ihre digitale
Aufgabe aufzurüsten. Dazu zählen auch
WLAN oder Netze. Letzten Endes zahlt
das immer auf die Kaufkraftbindung ein.
Heinemann: Alle sind aufgescheucht, es
muss etwas getan werden. Aber was passiert? Die Verbände haben das Thema
jetzt gerade erst begriffen. Es gibt jetzt
beim HDE sogar eine Hotline, wo ich als
Händler anrufen und erste Fragen klären
kann. Da haben Verbundgruppen sicher-
„Lokale Marktplätze
brauchen Kooperationspartner aus den
jeweiligen Branchen“
Alexander Hock
ANWR Media / Schuhe.de
lich auch eine Schlüsselrolle. Wenn lokale
Händler mich fragen und ich sage, der
erste Schritt in die digitale Welt ist ein
elektronisches Warenwirtschaftssystem,
dann schauen die mich nicht selten ratlos
an und fragen, was das ist. Wer beantwortet solche Fragen in der Stadt? IHK? Handelsverband? Verbundgruppe? Eigentlich
ist Krieg und Händler müssten alles mobilisieren und zusammenkratzen, was sie
haben. Stattdessen wird der Kopf in den
Sand gesteckt.
◼
Moderation: Daniela Zimmer
E-COMMERCE
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INTERNET WORLD Business
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Die komplette
Shortlist
Beste Online-Pure-Player
Aboutyou.de
Badandbold.com
Coffeecircle.com
Dmax-shop.de
Keller-sports.de
Vite-envogue.de
Beste MultichannelAnbieter
C-and-a.com
Douglas.de
Lodenfrey.com
Pfister.ch
Pneuhage.de
Beste Markenshops
Bogner.com
Cepsports.com
Marc-cain.com
Mey-edlich.de
Nomos-store.com
Talbotrunhof.com
Beste B2B-Shops
Discountagentur.de
Kwerk.de
Layer-grosshandel.de
Rajapack.de
Shop-UFS.com
Beste Produktpräsentation
Blaueolive.de
Cedon.de
Fancy-dresses.de
Just-T.de
Tennis-point.de
Shop.Zeit.de
Beste Mobile-Shops
Hanhart.com
Nebulus.biz
Sheego.de
m.Spreadshirt.de
Zalando Shopping App
Innovativste
Geschäftsmodelle
Beresa.de
Demmelhuber-TV-App
Dinnery.de
Layoutfabrik.de
RHB.ch
Shop-Award 2015:
21 würdige Sieger
442 Bewerber. 38 Shortlist-Kandidaten. 21 Sieger. AboutYou als strahlender Haupgewinner. Und ein opulenter Rahmen für eine Branche, die erwachsen geworden ist
er hätte gedacht, dass ich als alter
E-Commerce-Rocker mal im Anzug
auf so einer Bühne stehe?“, witzelte ShopAward-2015-Moderator Marcus Diekmann
(Shopmacher) mit seiner Moderationskollegin Daniela Zimmer (INTERNET
WORLD Business), die im eleganten
Abendkleid ähnlich weit von den legeren
Anfängen der E-Commerce-Branche entfernt war wie Diekmann mit seiner Samtfliege. Was die Äußerlichkeiten andeuteten,
bestätigte sich während der opulenten
Preisverleihung im Münchner VarietéTheater GOP: Der deutsche E-Commerce
ist erwachsen geworden.
Nie fiel es der zehnköpfigen Jury des
Shop-Award schwerer, aus den 442 Einreichungen die Gewinner der Trophäen auszuwählen – hatten doch eigentlich alle 38
Shops auf der Shortlist eine Auszeichnung
verdient. Letztlich fiel die Entscheidung
auf Detailebene – und auch da war sich die
Jury keineswegs immer einig. „Oft zog sich
W
ein Graben zwischen den Männern und
den Frauen der Jury“, beobachtete Diekmann. „Was den Damen gefiel, mochten
die Herren nicht und umgekehrt.“
Aboutyou.de räumt ab
Der erste Preis des Abends ging an das
Collins-Flaggschiff Aboutyou.de. Die Jury
zeichnete die Otto-Tochter als besten
Online-Pure-Player aus und lobte, der
Shop habe mit seinem Open-CommerceAnsatz etwas völlig Neues geschaffen.
Aboutyou-Vertreterin
Hannah-Maria
Kemper, die die Verleihung des Preises
sichtlich mit Stolz erfüllte, wurde am Ende
der Ehrung noch einmal auf die Bühne
gerufen: Aboutyou wurde auch mit dem
Sonderpreis „Best of Show“ ausgezeichnet. Auf den Plätzen hinter Aboutyou landeten der Sportversender Keller-sports.de,
der mit seinen ganz auf die Kunden fokussierten Beratungs-Features überzeugte,
und der Bikerware-Versender Badandbold.com, von dem sich andere Händler in
Sachen einzigartiger Zielgruppenansprache eine Scheibe abschneiden können.
Auf dem ersten Platz in der Kategorie
Multichannel wurde mit Douglas ein alter
Bekannter beim Shop-Award gewürdigt.
Kein Wunder, dass Jens Diekmann, Leiter
Crosschannel & Business Development
bei Douglas, seine Trophäe professionell
wie ein Oscar-Gewinner in die Kameras
hielt. Der Schweizer Möbelhändler Pfister
folgte auf dem zweiten Platz, der Textilhändler C&A konnte sich vor allem durch
seine Click & Collect-Lounges auf dem
dritten Rang platzieren.
Bester Markenshop wurde der Kompressionsstrümpfe-Hersteller CEP. Das
sehr spezielle Produkt wird mit hohem
Präsentationsaufwand und viel Leidenschaft präsentiert; ein wesentlicher Bestandteil sind die Testimonials von Profisportlern, denen man die Begeisterung ▶
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INTERNET WORLD Business
Sonderpreis „Best of Show“
Lange hat Otto am Projekt Collins
basteln lassen, bevor das Flaggschiff
Aboutyou endlich live ging. Das Ergebnis? Der Best of Show-Award 2015.
Foto: Foto-Vogt
Apps, die das Sortiment für den Kunden immer wieder neu zusammenstellen. Ein offenes Shop-System, in
das Entwickler ihre Apps einhängen
können. Ein kreatives Arbeitsumfeld,
in dem die Mitarbeiter neu denken
sollen. Eine Partnerschaft auf Augenhöhe mit den Usern, kein abgehobener Mode-Shop. Collins hat mit Aboutyou vieles geschafft, was die Branche
einer Otto-Tochter nicht zutraute.
Nach einem Jahr am Netz und der
zweiten TV-Kampagne gewinnt der
Shop an Verbreitung, Traffic und Umsatz. Die Jury des Shop-Award 2015
würdigte Aboutyou.de deshalb mit
dem Sonderpreis „Best of Show.“
Hannah-Maria Kemper, Aboutyou
Bester Online-Pure-Player
Platz 1: Aboutyou.de
Betreiber: About You GmbH
Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse
Shop-Software: Eigenentwicklung
Der Open-Commerce-Ansatz von Aboutyou.de sollte den E-Commerce neu erfinden – und ist in der Tat etwas völlig Neues.
Über Apps, die von externen Partnern programmiert werden, kann das AboutyouSortiment auf immer wieder neue Weise
präsentiert werden. Die Kunden erhalten
genau die Inspiration, die sie sich wünschen.
Ein personalisierbarer Produktfeed ermöglicht das Zuschneiden des großen Sortiments auf den individuellen Geschmack
und lässt doch Raum für Neuentdeckungen.
Platz 2: Keller-sports.de
Betreiber: Keller Sports GmbH
Platz 3: Badandbold.com
Betreiber: Bad and Bold GmbH
„Am Ende müssen die
Kunden entscheiden“
Im Gespräch mit Hannah-Maria Kemper
von Aboutyou.de
Als Aboutyou vor einem Jahr gestartet ist,
gab es nicht nur Lob aus der Branche. Ist
dieser Award eine Genugtuung?
Hannah-Maria Kemper: Er ist eine Bestätigung. Wir haben ein Jahr lang sehr hart
gearbeitet, um uns stetig zu optimieren.
Das Ergebnis macht uns alle in Hamburg
extrem stolz. Am Ende kann aber die Branche sagen, was sie will, die Kunden müssen
letztlich entscheiden – und wieder kaufen.
Da verzeichnen wir ganz tolle Zahlen, wir
sind megabegeistert und haben unsere
Erwartungen auf jeden Fall erfüllt.
Wie läuft die zweite TV-Kampagne an?
Kemper: Sie spricht unsere Kunden extrem
gut an, das zeigen die Reaktionszahlen. Wir
haben erstmals einen Star reingenommen,
unser Testimonial Johanna Klum. Wir merken, dass die Art, wie wir mit den Leuten
sprechen, wie wir mit ihnen auf einer
Augenhöhe sind, statt ein abgehobener
Mode-Shop zu sein, sehr gut funktioniert.
Wollen Sie in diesem Jahr mehr Apps?
Kemper: Wir brauchen nicht zwangsweise
mehr Apps, wir brauchen die richtigen, und
die müssen richtig gut sein. Das hat viel mit
Design und Usability zu tun und mit Entscheidungshilfen bei der Inspiration.
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Unsere Jury
Johannes
Altmann
Gründer der
Usability-Beratung
Shoplupe
Sabine
Heukrodt-Bauer
Susanne Fittkau
Mitgründerin des
Online-Marktforschers
Fittkau & Maaß
Jochen Krisch
Fachanwältin
für IT- und E-Commerce-Recht
E-Commerce-Berater
und Betreiber des
Blogs „Exciting
Commerce“
Axel Seeger
Marcus Diekmann
Partner der auf
Modehandel
spezialisierten
Beratung Tailorit
Mitgründer von
Shopmacher und
E-CommerceBuchautor
Gerrit Heinemann
Thomas Karst
Leiter des eWeb
Research Center
an der Hochschule
Niederrhein
Geschäftsführer des
Shop-Zertifizierers
Trusted Shops
Thomas Lang
Diana Versteege
Gründer der Schweizer
Carpathia Consulting
für den Online-Handel
Mitgründerin der
E-Commerce-Beratung
She Commerce
Bester Multichannel-Anbieter
Platz 1: Douglas.de
„Der Kunde hat sich verändert“
Betreiber: Parfümerie Douglas GmbH
Konzept, Design, Umsetzung:
Diverse, inhouse
Shop-Software: Hybris
Im Gespräch mit Jens Diekmann, Leiter
Crosschannel & Business Development
bei Douglas
Die Verknüpfung der Verkaufskanäle klappt
gut. Online-Verfügbarkeitsabfragen und
neuerdings Produktreservierungen sind für
Kunden der Parfümeriekette so selbstverständlich wie Click & Collect, Return in Store
oder die Online-Terminvereinbarung für
Beauty-Anwendungen. Auch die DouglasKundenkarte ist auf allen Kanälen einsetzbar und ermöglicht sogar mobile Bezahlung
im Laden. Der Webshop überzeugt durch
innovative Beratungsfeatures wie den neuen
Hautton-Scanner und viele Bewertungen.
Platz 2: Pfister.ch
Betreiber: Möbel Pfister AG
Platz 3: C-and-a.com
Betreiber: C & A Online GmbH
Vor zwei Jahren standen Sie schon einmal
hier. Warum haben Sie wieder gewonnen?
Jens Diekmann: Weil wir das, was wir damals begonnen haben, konsequent und mit
viel Power weitergeführt haben. Wir haben
es geschafft, 5.500 Mitarbeiter, die das Multichannel-Konzept in den Filialen mittragen
müssen, hinter uns zu bringen und als ein
Unternehmen nach vorne zu kommen.
Haben die Kunden andere Erwartungen
als vor zwei Jahren?
Diekmann: Der Kunde hat sich in den letzten Jahren in der Tat stark verändert:
Unseren Kundenbefragungen zufolge lag
der Anteil der Kunden, die nur stationär
kauften, vor zwei Jahren noch bei 79 Prozent. Heute liegt dieser Anteil nur noch bei
52 Prozent. Die Kunden wechseln einfach
nahtlos zwischen den Kanälen, wir können
sie nicht erziehen. Es ist im Gegenteil
unsere Aufgabe, Services zu kreieren, die
diesen Kanalwechsel für den Kunden so
angenehm und reibungslos wie möglich
gestalten. Das geht eben nur, wenn das
ganze Unternehmen an einem Strang
zieht – und wenn die zufriedenen Multichannel-Kunden dann unterm Strich auch
noch mehr ausgeben, macht die Sache
noch mehr Spaß.
E-COMMERCE
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INTERNET WORLD Business
für ihre massgefertigten CEP-Strümpfe
voll und ganz abnimmt. Der Uhrenhersteller Nomos, Platz 2 in der Kategorie
„Bester Markenshop“, überzeugte die Juroren durch hochwertige Produktinszenierungen und Online-Beratung, Bogner
schaffte es durch die geglückte Verknüp-
Objekte der Begierde: Die ShopAward-Trophäen 2015
fung von Markeninszenierung und ShopUsability auf Rang drei.
In der neuen Kategorie „Bester B2B-Shop“
setzte sich der Verpackungshändler Rajapack durch, dessen Shop jetzt schon Spaß
macht, der sich mit dem Erreichten aber
nicht zufriedengeben will (siehe Interview).
Auf Platz 2 gefiel Layer-Grosshandel durch
Features wie die je nach Branche gestalteten
Startseiten. Kwerk.de wurde verdient Dritter.
Als besten Mobile-Shop kürten die Juroren die Zalando Shopping App. Damit löste
der Versender ein, was Lukas Erlebach im
letzten Jahr angekündigt hatte, als er den
Shop-Award 2014 für sein Unternehmen
in Empfang nahm: 2014 sollte für Zalando
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ein Mobile-Jahr werden, so der damalige
Country Manager DACH. Platz zwei ging
an Spreadshirt. Der T-Shirt-Versender
relaunchte im letzten Jahr erfolgreich seinen Marktplatz für Smartphones. Den dritten Preis nahm die Otto-Tochter Sheego
entgegen, die mit einer hohen Funktionalität auf kleinen Bildschirmen glänzte.
In Sachen Produktpräsentation lieferte
der Online-Tee-Shop Just-T.de die beste
Arbeit ab, zum größten Erstaunen der Vertreterin Marie Wetzel. Der Damenunterwäsche-Shop Fancy Dresses überzeugte auf
Platz zwei durch seine hochwertige Optik.
Auch die Produktpräsentation von Tennispoint.de gefiel den Juroren.
Zum Schluss der Verleihung wurde es
noch einmal spannend: Würden sich die
Preisträger in der Kategorie „Innovativstes
Geschäftsmodell“ auf die Bühne trauen?
Schließlich hat der Award manchen Trägern kein Glück gebracht– mussten doch
einige mittlerweile Insolvenz anmelden.
Aber Marcus Läbe, Gründer von Dinnery,
einem Versender mehrgängiger Menüs, ist
offenbar nicht abergläubisch und verstand
seinen ersten Platz als „Ehre und Ansporn“.
Platz zwei ging an die TV-App des Holzfachmarkts Demmelhuber. Auf Rang drei
landete der Online-Händler Beresa, der als
Erster den kompletten Kauf eines Ge◼
brauchtwagens online abbildet.
Ingrid Lommer
www.internetworld.de/il
Bester B2B-Shop
Platz 1: Rajapack.de
Betreiber: Rajapack GmbH
Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse
Shop-Software: Intershop
Ein Shop für Verpackungen, der Spaß
macht: Rajapack.de schafft das durch gute
Benutzerführung, hilfreiche Konfiguratoren
wie den Box und den Bag Selector sowie
Spezialseiten mit einer Produktauswahl zum
Beispiel für Online-Shop-Betreiber. Jeder
Artikel wird detailliert beschrieben und über
intelligentes Cross-Selling um passende
Angebote ergänzt. Cleveres Alleinstellungsmerkmal: der Klebeband-Konfigurator.
Platz 2:
Layer-grosshandel.de
Betreiber: Layer-Grosshandel GmbH & Co.
KG
Platz 3: Kwerk.de
Betreiber: Kwerk.de
„Joy-of-Use gehört selbstverständlich dazu“
Im Gespräch mit Evgenij Pisetsky, Teamleader Online-Marketing / eCommerce
bei Rajapack GmbH
Ein Verpackungs-Shop, der Spaß macht –
damit haben Sie die Jury überrascht. War
das so beabsichtigt?
Evgenij Pisetsky: Wir wollten, dass jeder
das, was er braucht, schnell und einfach
findet, egal ob der Kunde ein GelegenheitsVerpackungskäufer ist, ein Neukunde oder
ein routinierter Stammeinkäufer, der jeden
Tag bei uns im Shop ist. Da gehört Joy-ofUse natürlich selbstverständlich dazu.
Was haben Sie dieses Jahr vor?
Pisetsky: Dieses Jahr arbeiten wir weiter
an den Produktseiten und versuchen
unsere Expertise noch klarer online zu zeigen, egal ob mit Produkttexten, Videos, Beratung oder Chats. Wir wollen den Kunden
an der richtigen Stelle abholen.
Woher kommen die Ideen für neue OnlineAngebote?
Pisetsky: Wir betreiben sehr viel Marktforschung. Wir fragen, was unsere Kunden von
unseren Lösungen denken. Dann analysieren wir das und versuchen zu sehen, welche Dienstleistungen wir online anbieten
können. Es ist eine wichtige Unterstützung
für unseren Außendienst, dass wir online
alles zeigen können, was wir anbieten.
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Bester Markenshop
Platz 1: Cepsports.com
Betreiber: Medi GmbH & Co. KG
Konzept, Design, Umsetzung:
Inhouse, Votum
Shop-Software: Oxid Esales
Der Webshop des Sportstrümpfeherstellers
CEP ist als zentrale Anlaufstelle für Kunden auf allen Endgeräten konzipiert. Über
großflächige Stimmungsbilder werden die
unterschiedlichen Sportler-Zielgruppen
schon auf der Startseite in Kaufrausch versetzt. Dass hier eigentlich „nur“ Kompressionsstrümpfe verkauft werden, wird durch
die omnipräsente Frage „what’s in it for you“
und die Statements von vom Produkt überzeugten Profisportlern schnell vergessen.
Platz 2: Nomos-store.com
Betreiber: Nomos Glashütte/SA
Platz 3: Bogner.com
Betreiber: Bogner Homeshopping GmbH &
Co. KG
„Viele neue Produkt-Videos
und 360-Grad-Ansichten für
jedes Produkt“
Im Gespräch mit Philipp Hausser, Manager Online & E-Commerce von CEP Sports
Wie gewinnen Sie Ihre vielen Testimonials
für den Online-Shop?
Philipp Hausser: Unsere Profisportler sind
schlichtweg überzeugt von unserem Produkt. Die Firma Medi, die hinter CEP steht,
hat über 60 Jahre Erfahrung in diesem Bereich, und das spüren unsere Kunden. Jedes Produkt muss ausgemessen werden,
damit es perfekt sitzt und richtig wirkt. Und
jeder, der mal so ein Produkt anhatte, kann
bestätigen, dass tatsächlich eine Wirkung
drinsteckt.
Was haben Sie dieses Jahr vor?
Hausser: Wir haben viele neue ProduktVideos geplant. Außerdem kommen viele
neue Produkte in den Shop, die auch alle
verfilmt werden und dabei noch mehr ins
Detail gehen. Außerdem wollen wir die
360-Grad-Ansichten, die sich schon sehr
bewährt haben, für jedes Produkt ausrollen.
Welche Strümpfe trägt ein Preisträger
beim Shop-Award am besten?
Hausser: Natürlich individuell angepasste
Strümpfe, die Halt geben und zur Entspannung beitragen.
Beste Produktpräsentation
Platz 1: Just-T.de
Betreiber: Lifebrands Natural Food GmbH
Konzept, Design, Umsetzung: Shoplupe,
Netshops
Shop-Software: Shopware
Schon auf der sehr ansprechend gestalteten Startseite überkommt den Besucher
des Online-Teeladens Just-T.de unweigerlich die Lust auf eine heiße Tasse Tee.
Weniger erfahrene Teetrinker führen Filter
wie „nach Uhrzeit“ oder „nach Beutelart“
zur individuell passenden Teesorte. Hier
wurde aus Kundensicht gedacht. Besonders erwähnenswert sind die emotionalen
Produktbilder und die individuellen Produkttexte, die die große Liebe des Händlers zu seinem Sortiment widerspiegeln.
Platz 2: Fancy-dresses.de
Betreiber: Hangst Online-Vertrieb
Platz 3: Tennis-point.de
Betreiber: Tennis-Point GmbH
„Wir werden peu à peu an
unserer Technologie arbeiten“
Im Gespräch mit Marie Wetzel, Online
Shop-Business Development Manager
bei Just-T
Sie wirken überrascht. Haben Sie nicht
damit gerechnet, einen Shop-Award zu
bekommen?
Marie Wetzel: Ich hatte überhaupt nicht
damit gerechnet! Ich habe mich erst mal
tierisch über die Nominierung gefreut, das
allein war für mich schon eine Auszeichnung. Der Preis ist natürlich noch schöner,
ich freue mich für alle unsere Mitarbeiter.
Die Jury haben Sie mit Ihrem Tee-Shop
jedenfalls ziemlich begeistert. Was kann
man daran noch verbessern?
Wetzel: Oh, jede Menge! Für dieses Jahr
haben wir viele Pläne. Wir werden an allen
Ecken ein bißchen arbeiten. Wir werden
einerseits das Sortiment erweitern,
außerdem sind wir momentan noch nicht
100 Prozent für Mobile optimiert, das wollen wir dieses Jahr ändern. Wir werden
peu à peu an der Technologie arbeiten, um
für unsere Kunden noch besser zu werden.
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INTERNET WORLD Business
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Bester Mobile-Shop
Platz 1: Zalando ShoppingApp
„Mobile First“ ist einer unserer wichtigsten Grundsätze“
Betreiber: Zalando SE
Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse
Shop-Software: Eigenentwicklung
Im Gespräch mit Christian Drehkopf,
Head of Mobile Shop bei Zalando
Die App „Mode & Fashion“ erfreut durch ihre
schnellen Ladezeiten. Die Vielfalt an Sortimenteinstiegen wird durch eine Reiter-Navigation gelöst. Kunden, die gezielt ein Produkt suchen, können die Suche oder den
Kategorieeinstieg nutzen. Wer sich mit der
App die Zeit vertreiben will, kann „News &
Styles“ durchklicken oder im Reiter „Empfehlungen“ stöbern. Besonders innovativ ist
die Fotosuche: Nutzer fotografieren Kleidung und suchen sie im Zalando-Sortiment.
Platz 2: m.Spreadshirt.de
Betreiber: Sprd Net AG
Letztes Jahr hat Ihr Kollege Lukas Erlebach an dieser Stelle ein „mobiles Jahr“
für Zalando angekündigt. Das scheint ja
geklappt zu haben.
Christian Drehkopf: In der Tat ist „Mobile
First“ einer unserer wichtigsten Grundsätze. Fast jeder zweite Zalando-Kunde
kommt über Tablet oder Smartphone zu
uns. Zudem haben wir festgestellt, dass
unsere App-Nutzer überdurchschnittlich
häufig zu uns zurückkehren, Mobile zahlt
also auch auf die Kundenbindung ein.
Wie wollen Sie diesen Effekt verstärken?
Drehkopf: Wir werden in diesem Jahr verstärkt in unsere Apps investieren, aber
nicht nur in Hard- und Software investieren,
sondern verstärkt auch ins Marketing.
Dann hat die App also aktuell Vorrang vor
dem mobilen Shop?
Drehkopf: Wir verstehen unsere Apps als
Einzelteile eines mobilen Gesamtkonzepts.
Nicht jeder Kunde nutzt jede App, die Nutzung unterscheidet sich stark von Nutzer zu
Nutzer. Deshalb wollen wir im mobilen
Bereich vor allem ein stimmiges Gesamtkonzept anbieten.
Platz 3: Sheego.de
Betreiber: Schwab Versand GmbH
Innovativstes Geschäftsmodell
Platz 1: Dinnery.de
Betreiber: Dinnery
Konzept, Design, Umsetzung: Evoworkx
Media GmbH
Shop-Software: Shopware
Dinnery.de ist ein Online-Shop, in dem
Kunden vorgegarte und von echten Küchenprofis zubereitete Mehrgängemenüs
zum Wunschtermin frisch zubereitet bestellen können. Die Idee dazu hatte Marcus
Läbe, Geschäftsführer des Schlosshotels
Bad Neustadt, der damit ein neues Standbein aufbaut. Im Webshop wird das Prinzip
vertrauenserweckend per Video erklärt, zu
allen Gerichten gibt es ausführliche Infos.
Platz 2: Demmelhuber
TV-App
Betreiber: Demmelhuber Holz & Raum
Vertriebs GmbH
Platz 3: Beresa.de
Betreiber: Beresa GmbH & Co. KG
„Wir wollen das Ding wirklich
groß kriegen“
YOUR QUALIFIED
EMAIL
MARKETING
PARTNER
Im Gespräch mit Marcus Läbe, Geschäftsführer von Dinnery
Auf der Bühne wurden Sie ja schon gewarnt: Der Preis, den Sie da in der Hand
haben, ist nicht unbedingt ein Glücksbringer für junge Unternehmen ...
Marcus Läbe: Ich mache mir da keine Sorgen. Wir sind ein etabliertes Unternehmen,
wir machen seit vielen Jahren Event-Management, Hotel-Restauration und betreiben zwei Schlösser. Dinnery ist unser viertes Standbein. Da hat man einen längeren
Atem als ein klassisches Start-up.
Wie ist die Idee zu Dinnery entstanden?
Läbe: Das war auf der Rückfahrt von der
Taufe meines Patenkinds, bei der wir nicht
so gut gegessen haben, wie wir uns das
vielleicht gewünscht hätten. Andere von der
Idee zu überzeugen, war am Anfang gar
nicht so einfach. Auch meine Mitarbeiter
waren skeptisch, aber wir haben es durchgezogen, haben elf Monate lang entwickelt.
Dann sind wir live gegangen, haben Fehler
gemacht und diese ausgemerzt.
Wo wollen Sie mit Dinnery noch hin?
Läbe: Ich habe kein Interesse daran, in 12
Monaten zu scheitern – wir wollen das Ding
wirklich groß kriegen. Das Potenzial ist auf
jeden Fall da, das zeigt auch dieser Preis.
Er ist uns Ehre und Ansporn zugleich.
REACHAD GMBH
JOSEF-RUEDERER-STR. 5
80335 MÜNCHEN
FON +49. 89. 452 28 55-0
REACHAD.DE
RECHT
20
INTERNET WORLD Business
30. März 2015
Bitte sagen ist erlaubt
7/15
§
Händler dürfen im Bereich des Widerrufsrechts Wünsche an ihre Kunden richten
Online-Händler dürfen
ihre Kunden bitten,
bei der Rücksendung
bestimmte Prozesse
einzuhalten
as Widerrufsrecht bei Fernabsatzverträgen räumt den Kunden allerlei
Freiheiten ein. Immer wieder versuchen
Online-Händler, durch Formulierungen,
Texte und Darstellungen die Kunden bei
der Ausübung ihrer Rechte zu ihren Gunsten „zu beeinflussen“.
Dies muss keine unzulässige Einschränkung des Widerrufsrechts sein – und
damit ein Wettbewerbsverstoß. Das zeigt
eine aktuelle Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf (Urteil vom 13.
November 2014, Az.: I-15 U 46/14).
D
Foto: Fotolia / Voyagerix
Autoreply-E-Mail mit
Werbung ist zulässig
Wettbewerbsverstoß?
Wettbewerbsverstoß. Dieser Ansicht folgte
das Oberlandesgericht Düsseldorf nicht.
Für die Richter ergibt sich bereits aufgrund der im konkreten Fall verwendeten
Formulierung und insbesondere durch
das Wort „Bitte“ eine Aufforderung an den
Kunden, die jedoch nicht die Verpflichtung enthält, zwingend auf diese Art sein
Widerrufsrecht auszuüben.
Nur eine weitere
andere Richter haben in den letzten Jahren
in vergleichbaren Fallkonstellationen ähnlich entschieden.
So entschied das Landgericht Hamburg
im Januar 2011, dass die Bitte eines Anbieters, bei der Rücksendung der bestellten Ware die Originalverpackung zu verwenden, keine unzulässige Einschränkung bei der Ausübung des Widerrufsrechts darstellt (Urteil vom 06.01.2011,
◼
Az.: 327 O 779/10).
RA Rolf Albrecht
Möglichkeit zum Widerruf
„Es gibt keine Verpflichtung für
Kunden, diese Art des Widerrufsrechts zu verwenden“
Rolf Albrecht,
Anwalt f. gew. Rechtsschutz, IT-Recht
www.volke2-0.de
Dem Kunden des Online-Händlers, so die
Düsseldorfer Richter, wird durch diese
Option nur eine weitere Möglichkeit der
Ausübung des Widerrufsrechts eröffnet.
Wählt der Kunde diese Möglichkeit nicht,
behält er dennoch das volle Widerrufsrecht bei Fernabsatzverträgen.
Das Oberlandesgericht Düsseldorf
befindet sich mit dieser Entscheidung im
Einklang mit weiteren Gerichten. Auch
3
LUXEMBURG UND FRANKREICH
EuGH verbietet niedrigere
E-Book-Mehrwertsteuer
Luxemburg und Frankreich müssen in Zukunft den normalen Mehrwertsteuersatz
bei der Auslieferung von E-Books anwenden. Das hat der Europäische Gerichtshof
entschieden. In Luxemburg liegt der Satz
momentan bei 3 Prozent, in Frankreich bei
5,5 Prozent. Dies ist jedoch nicht korrekt,
da nur Bücher auf physischen Trägern
(z. B. Papier oder CD-ROM) ermäßigt sind.
Da beispielsweise bei E-Books der Reader
nicht mitgeliefert wird, greift die Ermäßigung in diesen Fällen nicht (Az.: C-479/13
und C-502/13). (erx)
Rechts- und Fachanwältin für
Informationstechnologierecht
in Mainz
www.res-media.net
Ist eine Bitte ein
Ein Anbieter hatte im Rahmen seiner Verkaufsangebote unter anderem folgende
Formulierung verwendet: „Bitte geben Sie
die Artikel, die von B.de versandt werden,
nur online über das Rückrufzentrum
zurück.“ In dieser Formulierung sah ein
Wettbewerbsverein eine unzulässige geschäftliche Handlung und damit einen
Sabine Heukrodt-Bauer LL.M.
Alle
Minuten
stirbt ein
FacebookNutzer
ohne zuvor bestimmt zu haben, was mit
seinen digitalen Hinterlassenschaften im
Netz geschehen soll.
Quelle: ZDF
Das müssen Sie beachten
∙ Aussagen rund um die Ausübung des Widerrufsrechts bei
Fernabsatzverträgen dürfen
keinen Zwang begründen.
∙ Ansonsten besteht die Gefahr,
aus dem Wettbewerbsrecht
heraus abgemahnt zu werden.
Das Landgericht Stuttgart hat entschieden, dass Werbung innerhalb
einer Autoreply-E-Mail zulässig ist
(Urteil vom 04.02.2015,
Az.: 4 S 165/14).
Ein Versicherungsnehmer hatte seine
Gebäudeversicherung gekündigt, aber
keine Bestätigung erhalten. Diese forderte er per E-Mail an und erhielt
daraufhin eine Autoreply-E-Mail, in
der der Eingang der Anfrage bestätigt
wurde. Diese Mail enthielt auch Werbung für eine App für Unwetterwarnungen. Die Richter wiesen den Unterlassungsanspruch zurück. Die Belästigung durch die Autoreply-E-Mail
überschreite nicht die Erheblichkeitsschwelle. Es liege kein Fall einer
unverlangt zugesandten Werbe-E-Mail
vor. Betreff und Uhrzeit zeigen, dass
es sich um eine Eingangsbestätigung
handele. Außerdem deute die E-MailAdresse „noreply“ darauf hin, dass
man keine Antwort geben müsse. Ein
Durchlesen der E-Mail bis zum Ende
sei daher entbehrlich. Das Urteil ist zu
begrüßen. Angesichts der uneinheitlichen Rechtsprechung zu E-Mail-Werbung ist aber zu hoffen, dass sich der
Bundesgerichtshof mit den Themen
Autoresponder und BestätigungsMails befasst, um Rechtssicherheit im
Online-Marketing zu schaffen.
DOMAIN-NAMEN
Fluege.de unterliegt Flüge.de
First come, first serve. Diese Redensart
hat ihre Bestätigung durch ein Urteil des
Oberlandesgerichts (OLG) Dresden gefunden. Die Richter hatten im Rechtsstreit
zwischen Fluege.de und Flüge.de in zweiter Instanz zugunsten
der letztgenannten
Partei entschieden.
Die Klägerin Unister
GmbH, Inhaberin von
Fluege.de, hatte in erster Instanz vor dem
Landgericht Leipzig mehrere Forderungen
gestellt. Darunter war auch die Löschung
der Domain Flüge.de durch die Gegenseite. Nach der Entscheidung des Land-
gerichts legten beide Seiten Berufung ein.
Das OLG Dresden wies die Klage von Unister letztendlich ab. Als Begründung für
ihre Entscheidung führten die Richter
mehrere Gründe an. Der Domain-Name
Fluege.de genieße
keinen Schutz als
Unternehmenskennzeichen. Selbst wenn
dieser Schutz existieren würde, gebe es keine Verwechslungsgefahr, da die Kennzeichnungskraft
des Begriffs Fluege.de zu schwach sei.
Beides ergibt sich aus Pragraf 15 Abs. 2
Markengesetz (Az.: 14 U 1364/13). (erx)
HAMBURG
05. Mai 2015
FRANKFURT
12. Mai 2015
DÜSSELDORF 19. Mai 2015
MÜNCHEN
21. Mai 2015
Die Konferenz für Trends
im Online Marketing
Für
INTERNET WORLD
Business-Leser
™ Innovation ist, wenn der Markt Hurra schreit – ein Blick hinter die
Kulissen einer erfolgreichen Vermarktung
nur
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statt € 249,–*
™ Integrated Marketing – Wie mächtig die Kombination aus Content,
PR und SEO sein kann
Ihr Anmeldecode:
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™ Shift von Offline zu Online – Betrachtung von Online Services im
deutschen Einbauküchenmarkt
™ Von Trollen und anderen Störenfrieden – Wie man im Social Web
mit unerwünschten Kommentaren und bösen Menschen umgeht
Es referieren u.a.:
Tina Halberschmidt,
Social-MediaRedakteurin,
Handelsblatt Online
Unsere Moderatorinnen:
Mario Löwe,
Senior Online Marketing
Manager, Küche&Co
GmbH – a member of
the otto group
Infos und Anmeldung:
Frank Vogel,
Mitglied der
Geschäftsleitung,
G+J Media Sales EMS
Robin Wilfert,
Head of PR,
GoEuro Travel GmbH
Elke Häberle,
PR und
Kommunikation
Daniela Zimmer,
Ressortleitung
E-Commerce,
INTERNET WORLD
Business
onlinemarketingforum.de
*zzgl. MWSt.
Sponsoren:
Veranstalter:
ONLINE-MARKETING
22
INTERNET WORLD Business
xx.
30.Monat
März 2015
7/15
x/15
Klebstoff fürs Marketing
In einer verwirrend vielfältigen Multichannel-Welt ist E-Mail-Marketing eine
berechenbare Größe: Es übernimmt die direkte Ansprache der User
eim Spiele-Publisher Innogames in
Hamburg hat man den Umgang mit
E-Mails perfektioniert. Wer sich auf der
Plattform anmeldet, um beispielsweise
beim Strategiespiel Forge of Empires mitzumachen, erhält gleich eine Willkommensmail. Und das ist erst der Anfang. Je
nachdem wie oft und was man spielt oder
wie lange man pausiert, folgen weitere
Mails, die alle nur ein Ziel verfolgen: den
Gamer bei der Stange zu halten (siehe Kasten). „Inaktive und abwanderungswillige
Spieler werden sofort identifiziert und
effektiv per E-Mail angesprochen“, erklärt
Ulf Richter, Geschäftsführer der zuständigen Agentur Optivo, Berlin.
B
Sehr persönlicher Kanal
Ostern oder Design-Welttag: Für
eine Ansprache per Mail gibt es im
Lauf eines Jahres genügend Anlässe. Rabbit eMarketing hat für 2015
einen Marketingkalender erstellt
für die Kommunikation
Mehrere Hunderttausend Mails verschickt
Innogames im Monat und widerlegt
damit, dass E-Mails ein in die Jahre
gekommenes Marketinginstrument seien.
Tatsächlich weist einiges darauf hin, dass
E-Mail-Marketing im Bewusstsein der
Marketers gerade wieder an Stellenwert
gewinnt. Das liegt an der gigantischen
Reichweite, die über Mails erreicht werden
kann, – die Zahl der weltweiten Accounts
wird auf rund vier Milliarden geschätzt –
und daran, dass die Beziehung der Werbungtreibenden zu den sozialen Netzwerken in letzter Zeit ein wenig abgekühlt ist,
weil deren organische Reichweiten gesunken sind. „Weiterer Vorteil der E-Mail ist
die direkte Ansprache, während im SocialMedia-Bereich die Information in einem
Feed leicht untergehen kann“, betont
Sebrus Berchtenbreiter, Geschäftsführer
des Dienstleisters Promio.net.
Aktuelle Zahlen zur Nutzung belegen
die nach wie vor wichtige Rolle dieser
sehr persönlichen Kommunikationsform. Gemäß der jährlich erhobenen
Allensbacher Computer- und Technikanalyse (ACTA) lesen und verschicken
vier von fünf Bundesbürgern regelmäßg
E-Mails, jeder Zweite verbringt damit
rund drei Stunden pro Woche – keine
andere Anwendung im Netz wird damit
so häufig eingesetzt. „E-Mail ist ein persönlicher, quasi privater Kanal für
vertrauensvolle Kommunikation – im
Gegensatz zum öffentlichen Austausch,
wie er in sozialen Netzwerken und Communitys stattfindet“, unterstreicht Rasmus Giese, CEO des Vermarkters United
Internet Media.
Die Öffnungsraten der elektronischen
Post liegen zwischen 25 und 35 Prozent.
Dass deshalb die Postfächer geradezu
überquellen ist ein anderes, gerne kolportiertes Vorurteil, mit dem eine aktuelle
Untersuchung von Return Path aufräumt.
Für eine Studie befragte der Internet
Dienstleister rund zwei Millionen E-MailEmpfänger. Ergebnis: Im Schnitt landen
Eingang in der Mailbox
46 %
25 %
14 %
9%
6%
<6
6-10
11-15
16-20
>20
Die meisten Empfänger erhalten
weniger als sechs Mails am Tag
INTERNET WORLD Business 7/15
Quelle: Return Path; State of the Inbox, Q4 2014
xx. Monat
30.
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2015
7/15
x/15
INTERNET WORLD Business
Anzahl der Beschwerden pro 10.000 Mails
109
23
Tägliche E-Mails: Anstieg um Weihnachten
109
15
84
72
70
63
2015: Trends
im E-MailMarketing
12
9
Shopping
Reise
Finanzen
News
Unterhaltung Business
Über Newsletter des Handels beklagen sich die
wenigsten. Nur 63 von 10.000 E-Mails gelten als Spam
INTERNET WORLD Business 7/15
Quelle: Return Path; State of the Inbox, Q4 2014
im Postfach neun Mails am Tag, zwei private und sieben kommerzielle; Beschwerden über Spams gibt es dabei nur sehr
selten (s. Grafiken). Dennoch hat auch das
E-Mail-Marketing mit zahlreichen Unzulänglichkeiten zu kämpfen.
Oft sind die Empfängerdaten schlecht,
sodass die gewollte persönliche Anrede
peinlich danebengeht. „Eine saubere
Datenbasis ist allerdings Voraussetzung
für eine vernünftige Segmentierung und
eine erfolgreiche Zielgruppenansprache“,
sagt Martin Philipp, Geschäftsführer von
SC-Networks. „Hier sehe ich bei vielen
Unternehmen Nachholbedarf.“
Fehler sind irrelevanter
und inaktueller Content
Häufig hapert es auch an der kreativen
Gestaltung oder an den passenden Textzeilen. Uninteressante oder irreführende
Betreffzeilen, irrelevanter oder nicht mehr
aktueller Content, aber auch zu lange
Ladezeiten seien beliebte Fehler in der
One-to-One-Kommunikation per Mail,
sagt Gregor Wolf, Geschäftsführer von
Experian in Deutschland. „Viel schwerwiegender aber ist, dass E-Mail-Marketing
6
1. Oktober 2014 - 31. Dezember 2015
Im Schnitt landen am Tag neun E-Mails im Postfach:
einen Peak gibt es zu Weihnachten
INTERNET WORLD Business 7/15
Quelle: Return Path; State of the Inbox, Q4 2014
in den Unternehmen häufig noch gesondert betrachtet und nicht von vornherein
in die Kanalstrategie mit eingebunden ist.“
Durch diese singuläre Betrachtung des
Kanals verpufft viel von dessen Werbewirkung. Dabei seien E-Mails der „digitale
Klebstoff “, der die verschiedenen Marketingkanäle miteinander verbindet, sagt Jan
Niggemann, Regional Director Central
Europe bei Return Path. „Über die E-Mail
können die verschiedenen Fäden des
Cross-Channel-Marketing sinnvoll ineinanderlaufen.“ Die E-Mail steht in der verwirrenden Vielfalt an Kanälen für den Part
der direkten Ansprache. „Dem Kanal
kommt in der Customer Journey eine elementare Rolle zu“, bestätigt Karl Ott, Geschäftsführer von Reach Ad in München.
„Aus diesem Grund darf sie in keinem
Mediaplan fehlen.“
Derzeit vollziehen sich einige Entwicklungen, die dem E-Mail-Marketing in die
Hände spielen. Nikolaus von Graeve,
Geschäftsführer der Rabbit eMarketing,
Frankfurt, verweist darauf, dass sich eine
Konsolidierung im Bereich der technischen Player vollzieht. Durch die damit
einhergehende Vereinheitlichung der Systemlandschaften werden die Verknüpfung
und die Verarbeitung großer Datenmegen
einfacher. Damit wird eine genauere Aussteuerung einer E-Mail-Kampagne möglich: die automatisierte und dennoch persönliche Ansprache einzelner Personen mit
individuell auf sie zugeschnittenem Content. Im Zuge dessen werden auch die Testing-Verfahren immer besser, wodurch
erneut die Ansprache optimiert werden
kann. Am Ende könnte tatsächlich eintreten, was Nikolaus von Graeve prognostiziert: „E-Mail-Marketer werden die Oneto-One-Kommunikation vorantreiben.“
Entscheidend wird dabei sein, ob sich
die E-Mail behaupten kann, wenn immer
mehr Menschen vor allem über ihr Smartphone kommunizieren. Denn es ist keineswegs sicher, dass E-Mails von diesem Trend
profitieren werden. Doch ungeachtet dessen müssen die Voraussetzungen dafür
geschaffen werden, dass alles überall gelesen werden kann. „Grundsätzlich ist Responsive Design ein absolutes Muss“, betont
Sebrus Berchtenbreiter, „auch für die Website, die hinter dem Klick liegt.“ Das ist
heute aber noch längst nicht der Fall. ◼
Helmut van Rinsum
internetworld.de/hvr
Innogames: die zentrale Bedeutung der E-Mails im Marketing
Mit weltweit rund 150 Millionen registrierten Spielern zählt das Unternehmen Innogames zu den führenden Browser-GameAnbietern. Um die internationale Community bei Laune zu halten, wird intensiv E-Mail-Marketing genutzt.
Alle Spieler, die sich auf der Plattform
anmelden, werden über E-Mails in verschiedenen zeitlichen Abständen angesprochen, damit sie möglichst aktiv
bleiben. Dabei wird jeweils ihr individuelles Verhalten berücksichtigt.
Neue Spieler werden einen Tag nach
der Anmeldung von Innogames begrüßt.
Die E-Mail enthält Tipps und weitere
Infos zu dem Spieleangebot. Nach zwei
Tagen folgt eine weitere, inhaltlich variierte Mail mit zusätzlichen GamingInformationen. Die Öffnungsrate für die
E-Mails dieser Willkommenskampagne
liegt im Schnitt bei 36 Prozent.
Bleiben die Spieler dennoch inaktiv,
werden weitere Mails versendet: Drei
Tage nach dem letzten Login kommt ein
E-Mail-Reminder, der zur Wiederaufnahme des Spiels animiert. Weitere fünf
Tage später lockt eine Mail mit rabattierten Angeboten zur Fortsetzung. Die Öffnungsrate liegt bei 21 Prozent.
Spieler, die trotzdem 21 Tage inaktiv
bleiben, erhalten jetzt eine UmfrageMail, in der sie um ihre Meinung gebeten
werden. Öffnungsrate: 16 Prozent.
Spieler, die sich 30 Tage nicht in ihr
ursprüngliches Spiel einloggen, erhalten
per E-Mail weitere Spielvorschläge aus
dem Innogames-Portfolio. Öffnungsrate
immerhin noch: 11 Prozent.
Innogames verschickt im Rahmen dieser Maßnahmen mehrere Hunderttausend Mails im Monat, der Versand erfolgt
voll automatisiert.
1. E-Mail-Marketing pusht
Cross-Channel-Marketing
Verstärkt werden E-Mails mit anderen
Kanälen wie Social, Mobile und Display, die interaktiv, individualisiert und
Trigger-basiert zum Einsatz kommen.
Basierend auf seinem aktuellen Informationsbedürfnis und -verhalten
wird der User relevanter und zielgerichteter als bisher über E-Mails
angesprochen.
2. Die Data- und Targeting(R)evolution
Die Einbeziehung von CRM-Daten,
externen Daten und Retargeting-Prozessen wird auch das E-Mail-Marketing revolutionieren. Die zunehmende
Professionalisierung von RetargetingLösungen in der klassischen DisplayWerbung – weg vom Stalking hin zur
Relevanz – zeigt, wie auch E-Mails
künftig genutzt werden können.
3. One fits all – Optimierung
über alle Endgeräte
Der Content wird unabhängig von der
Größe oder dem Betriebssystem eines
Devices nutzerfreundlich und im Responsive Design angezeigt. E-MailMarketing wird sich dadurch vom
„Dirty selling“-Channel zu einem Premiumformat entwickeln und Performance-, Sales- und Branding-Botschaften hochwertig transportieren.
4. E-Mail goes Content
„Content is King“ gilt auch für E-Mails.
Die systematische Einbindung von Bildern und Videos, personalisiertem
und dynamischem Content wie auch
vorausgefüllten Response-Feldern ist
eine Pflichtübung für das E-Mail-Marketing – all dies ist heute bereits möglich, wird aber noch zu wenig genutzt.
Doch das ändert sich nun.
5. Automatisierte und multivariate Testing-Verfahren
Die Testing-Varianten werden sich
deutlich verbessern. Intelligente,
automatisierte und multivariate Verfahren ersetzen einfache A/B- oder
Betreffzeilen-Testings. Dabei können
zigtausend – also auch kleinste –
Variationen problemlos in das Testformat einbezogen und zusätzliche, bislang ungehobene Optimierungspotenziale erschlossen werden.
Quelle: Experian
Bleibt ein Grepolis-Spieler eine
Weile weg, wird er sofort angemailt
ONLINE-MARKETING
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März 2015
7/15
x/15
„Agentur der Zukunft“
Mit 66,2 Millionen Honorarumsatz ist UDG die Nummer zwei im Markt der deutschen
Internet-Agenturen. Das erklärte Ziel: noch weiter wachsen
us neun mach eins, mit diesem Anspruch trat Jessica
Peppel-Schulz an. Aus den inzwischen zehn einzelnen Spezialagenturen an 12 verschiedenen
Standorten formt die CEO der
United Digital Group seit Februar
2014 eine übergreifende Agenturmarke – mit welchem Erfolg,
erklärt die Frau an der HoldingSpitze im Interview.
A
Gründung
Unter dem Namen United Digital
Group (UDG) formieren sich im
Mai 2011 neun bislang zur Holding
Riese Media gehörende Anbieter
zu einem gemeinsamen Verbund.
Die Gruppe wird vom schwedischen
Finanzinvestor EQT unterstützt,
der mit einem seiner Fonds 49
Prozent an UDG übernimmt. Die
Mehrheit der Anteile liegt beim
Management der Holding um CEO
Michael Riese und den bisherigen
Inhabern der Partneragenturen,
die sämtliche Anteile an ihren Firmen an die neue Dachgesellschaft
verkauft haben. Alle Unternehmen
sollen weiterhin als eigenständige
Firmen auftreten und unabhängig
voneinander geführt werden. Im
Einzelnen sind dies: Bassier Bergmann & Kindler, E-Wolff, Jaron,
KMF Group, MP Newmedia, New
Identity, Nonstop Consulting, SF
E-Business und Sumo. Im Jahr
2014 kommt die Karlsruher E-Commerce-Agentur Edoras dazu.
Neuausrichtung
Das Konzept der Unabhängigkeit
geht nur bedingt auf. UDG als
Agenturverbund wird im Markt
nicht verstanden. Jessica PeppelSchulz rückt im März 2013 an die
Spitze von UDG. Ihr Auftrag: die
einzelnen Agenturen zu einem
Unternehmen zu verschmelzen.
Alle Einzelmarken verschwinden.
Heute beschäftigt UDG 650 Mitarbeiter an zwölf Standorten in
Deutschland und London. Der
Hauptsitz ist Hamburg. Mit rund 60
Millionen Euro Honorarumsatz
wurde UDG 2013 Marktführer unter den deutschen Fullservice-Internet-Agenturen. Durch den Kauf
von HMMH zog die Münchner
Plan-Net-Gruppe (Honorarumsatz
85 Millionen Euro) in 2014 an UDG
vorbei. Mit 66,2 Millionen Honorarumsatz im Jahr 2014 steht UDG
nun auf Platz zwei des Rankings.
Fragmentierung wünscht sich
der Kunde eine übergreifende
Betreuung, Services aus einer
Hand. Unsere Vision ist klar: Wir
bauen an der „Agentur der
Zukunft“. Das heißt, wir sind
beweglich und agil angesichts der
dynamischen
Veränderungen
einer sich stetig verändernden
digitalisierten Welt. Dabei haben
wir ja das Glück, dass wir bereits
aus ganz vielen ehemals spezialisierten Agenturen entstanden sind,
dass also ohnehin schon viel Spezial-Know-how vorhanden war.
Ein Jahr Umbauprozess ist vorbei.
Wie ist der Status?
Jessica Peppel-Schulz: Das
Konzept geht bereits jetzt voll auf.
Die Kunden haben die „neue
Viele Unternehmen gehen dazu
UDG“, wie wir sie intern nennen,
über, große Teile des Digitalmaradaptiert. Als eine Agenturmarke
ketings inhouse zu erledigen, auch
sind wir nun weniger komplex,
mit der Begründung, die Datenhaben eine neue Produktstruktur
hoheit nicht verlieren zu wollen?
Peppel-Schulz: Das ist ja eine
und wachsen über unsere zwölf
grundsätzliche Entscheidung des
Offices hinweg zu einem UnterKunden, unabhängig davon, wie
nehmen zusammen. Wir feilen
der Dienstleister aufgestellt ist.
sehr intensiv an den Prozessen
Jessica Peppel-Schulz
Wir versuchen uns aber genau
der Zusammenarbeit und an überauf diese Bedürfnisse einzustelgreifenden Strukturen für alle
Die CEO von UDG führt die Gruppe seit März 2013 und
len. Die einen wollen das digitale
Standorte. Mit dieser Neuaufstelbaute sie um. Davor war die Diplom-Volkswirtin für
Marketing inhouse haben, um
lung können wir sowohl Neu- als
Unitymedia, Hansenet, Esso und Exxon Mobile tätig.
selbst Owner ihrer Daten zu bleiauch Bestandskunden überzeuben. Dort arbeiten wir dann eben
gen. Auch die Mitarbeiter sehen,
„nur“ als ausführendes Organ.
dass unser Konzept funktioniert,
dass sie als gemeinsames Team die Kunden Peppel-Schulz: Es gibt permanent neue Andere Kunden wiederum wollen das Mabegeistern können. Deshalb verstehen sie Themen und Innovationen im Markt, die nagement ihrer Daten von einer Agentur
die Neuaufstellung und die Vision, die hin- wir adaptieren und prüfen müssen. Sind bedient haben oder setzen rein auf die
Needs da, entscheiden wir, ob wir die strategische Beratung unserer Consultingter der „neuen UDG“ steht.
Kompetenz dafür selbst aufbauen oder ein Unit. Wenn das der Wunsch des Kunden
Wie sieht die in der Praxis aus? Gibt es über- gesamtes Team akquirieren. So planen wir ist, dann können wir dies ebenso leisten.
aktuell, uns noch im Bereich Kreation und
greifende Teams aus allen Agenturen??
Mit Ihrer Consulting-Unit wildern Sie bei
Design zu verstärken.
Peppel-Schulz: Wir haben eine kundenden Unternehmensberatungen. Die wiedeprojektbezogene Organisation, bei der wir
je nach Branche, Größe und primärem 2013 standen Sie an der Spitze des Internet- rum fangen an – siehe Boston Consulting
Anspruch des Kunden agile Teams auf- agenturen-Rankings, dann
bauen. Jeder Kunde hat sein UDG-Team zog Plan Net mit dem Kauf
vor Ort, das aus den einzelnen Spezialisten von HMMH vorbei, wie
ganz individuell für das Bedürfnis des wichtig ist es, die Nummer „Platz eins gibt man ungern auf.
eins zu sein?
Kunden zusammengesetzt wird.
Viel entscheidender ist jedoch,
Peppel-Schulz:
Natürlich
inhaltlich zu überzeugen“
Ihr Honorarumsatz stieg in 2014 auf 66,2 gibt man Platz eins ungern
Millionen, inwieweit ist das auf Zukäufe auf. Viel entscheidender jedoch ist, Kunden inhaltlich zu
zum Beispiel von Edoras zurückzuführen?
überzeugen, durch Qualität Marktführer zu Group – selbst digitale Projekte umzusetPeppel-Schulz: Die Akquisition von Edoras hat einen eher übersichtlichen Anteil sein. Wenn wir das deutlich machen kön- zen: Wie sehr fürchten Sie die Konkurrenz?
beigetragen. Wir sind vor allem organisch nen, ist das viel wichtiger als ein Ranking. Peppel-Schulz: Natürlich werden wir die
über unsere Unternehmenseinheiten hin- Auch wenn sich über eine Spitzenposition klassischen Beratungen nicht unterschätweg gewachsen. Das Konzept das Be- natürlich Chancen für Pitches ergeben. Wir zen, wir können jedoch bei Fragen der
standskundenpotenzial zu nutzen, also die wollen die neue UDG aber vor allem nach- digitalen Transformation – auch strategiBestandskunden auch für neu hinzu- haltig und substanziell aufbauen, eine schen – alle elementaren Bestandteile des
gekommene Gewerke zu begeistern, ging starke Marke und Identität schaffen, sowohl Geschäftsmodells praktisch mitdenken:
dabei voll auf. Darüber hinaus haben wir nach außen als auch nach innen.
Wir wissen, über welche Kanäle qualifiim letzten Jahr mehrere Unternehmen als
zierter Traffic effizient auf ein Portal
Neukunden gewonnen, darunter Aldi Süd Glauben Sie, dass nur solche Mega-Agentu- kommt, da wir tiefes Wissen und Benchren, wie Sie oder auch Plan Net sie gebildet marks im Bereich Performance Marketing
Check24 oder die Targobank.
haben, in Zukunft überlebensfähig sind?
haben. Da verfügen wir auf exekutiver
Sie planen weitere Akquisitionen. Wo sehen Peppel-Schulz: In einer komplexen Welt Ebene über einen Wissensvorsprung. ◼
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26
INTERNET WORLD Business
xx.
30.Monat
März 2015
7/15
x/15
Über E-Mail-Newsletter generiert
Westwing 70 Prozent des Traffics
Mit Deeplinks in die App
Durch Smart Deeplinks hat der internationale Online-Möbel-Shop Westwing sein
E-Mail-Newslettering optimiert und somit das Einkaufserlebnis für Kunden verbessert
er Online-Möbel-Shop Westwing
agiert weltweit in 15 Ländern, unter
anderem in Spanien, Russland und Brasilien. Mobile ist ein wichtiger Verkaufskanal. Über ihn werden mittlerweile rund
40 Prozent des Umsatzes erzielt. Dazu
trägt auch die hauseigene App bei. Dumm
ist nur, wenn Kunden, die die Anwendung
installiert haben, aus dem E-Mail-Newsletter statt auf die App auf die mobile Website geleitet werden.
Um dem Kunden das Einkaufserlebnis
auf dem mobilen Kanal zu erleichtern,
setzt das Unternehmen seit Ende 2014 in
seinen E-Mail-Newslettern auf Smart
Deeplinks. Diese Technologie macht es
möglich, dass die Nutzer – in Abhängigkeit vom Endgerät, mit dem sie den Newsletter lesen – mit einem Klick auf ein Bild
oder einen Text ohne Umwege in die App
geleitet werden, wenn diese installiert ist.
Roland Siebert, Geschäftsführer der Automatisierungsplattform für App-Marketing, 360dialog, erklärt die Funktionen
D
„Cross-Device
Tracking erlaubt uns,
das Kundenverhalten
zu analysieren“
Steffen Schulz
Head of Mobile
Westwing Group GmbH
www.westwing.de
von Smart Deeplinks: „Wir versuchen, die
App zu öffnen, und wenn das nicht funktioniert, führen wir den User weiter in
einen anderen Flow.“ Auf ein Beispiel
heruntergebrochen bedeutet das, dass nach
dem Klick auf ein Produkt im Newsletter
das Handy nach der App durchsucht wird.
Ist die Westwing-Anwendung nicht installiert, wird der Nutzer automatisch auf die
mobile Website des Online-Möbel-Shops
weitergeleitet.
Internationalisierung und
hoher Newsletter-Traffic
Die Customer Journey setzt sich beim
Münchner Shopping Club aus mehreren
Phasen zusammen: Öffnen des Newsletters oder der Push-Nachricht, Sammeln
von Informationen und Inspiration auf der
Website oder in der App und abschließend
der Kauf. Dabei ist insbesondere der erste
Schritt von großer Bedeutung. Wenn der
Kunde ein interessantes Produkt entdeckt,
soll er aus Sicht von Westwing nach dem
Klick den Einkauf möglichst schnell vollenden können. Für Bestandskunden und
Wiederkäufer, die in der App ihre Daten
hinterlegt haben, ist deswegen die Anwendung die beste Lösung, um am mobilen
Endgerät einzukaufen. Um eine optimale
mobile Shopping-Tour zu ermöglichen,
setzt Westwing neben Smart Deeplinks
auch auf weitere Informationen, deren
Herkunft Steffen Schulz, Head of Mobile
bei Westwing, erklärt: „Durch Cross-Device
Tracking sind wir in der Lage, das Kundenverhalten zu analysieren, und könnten so
in Zukunft sagen, ob der Kunde zum Beispiel morgens im Büro auf dem Desktop
angefangen hat, auf dem Weg zur Mittagspause auf die App umgestiegen und abends
die Ware auf dem Tablet gekauft hat.“
Neben der Verlinkungsproblematik
waren bei Westwing zwei weitere Faktoren ausschlaggebend für die Optimierung
des E-Mail-Newsletterings. „Wir haben
festgestellt, dass 70 Prozent unseres Traffics vom Newsletter auf die Seite kommen“, erläutert Schulz. Dies sei bei der
App-Entwicklung zu Beginn nicht so
deutlich gewesen. Außerdem habe, so der
Westwing-Manager, der Online-MöbelShop mittlerweile einen Mobile-ShareUmsatz von 40 Prozent erreicht. Deshalb
wurde gemeinsam mit 360dialog und
Teradata, einem Anbieter für Big-DataAnalysen und integrierte Marketinglösungen, eine Strategie entwickelt.
Bei der Umsetzung ergaben sich für den
Online-Möbel-Shop und seine Partner
einige Probleme. „Das erste war die Integration in unsere Newsletter-Templates
auf Teradata-Seite. Zudem sollte der rei-
Informationen zu Westwing
∙ Gründung der Marke im Jahr
2011 durch Delia Fischer
∙ 17 Millionen Mitglieder weltweit, davon zehn Prozent aus
Deutschland
∙ Investoren: u.a. Rocket Internet, Access Industries, Kinnevik und Tengelmann Ventures
∙ Umsatz 2013: 110 Mio. Euro
∙ Rund 1.100 Mitarbeiter
bungslose Ablauf in Russland und Brasilien durch Latenz-Tests garantiert werden.
Der dritte Punkt war das Thema Internationalisierung. Wir haben bemerkt, dass
wir die Zwischenseite, die für die AppDetection zuständig ist, auch internationalisieren müssen.“
Das Projekt, das im Oktober 2014 startete, war für Westwing bislang ein Erfolg.
Nutzer, die aus dem E-Mail-Newsletter auf
die App kommen, tätigen, so Schulz, mehr
Käufe aus der mobilen Anwendung heraus
als vor der Optimierung durch Smart
Deeplinks. Außerdem sei die Wiederöffnungsfrequenz der App gestiegen.
Auch in Zukunft will sich Westwing auf
seine Bestandskunden konzentrieren.
Denn laut einer Adobe-Studie werden von
acht Prozent aller Kunden 41 Prozent des
◼
Umsatzes generiert.
Christian Erxleben
internetworld.de/erx
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INTERNET WORLD Business
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Fremde werden Freunde
Vorgestellt
von
Unter dem Hashtag #OneLessStranger setzt sich Airbnb für mehr Miteinander ein
ine Million Dollar – so viel stellt Airbnb
für ein Zeichen gegen die wachsende
Anonymität in der Welt bereit. Seit Jahresbeginn wirbt der Vermittler von Privatunterkünften mit seiner digitalen Kampagne
#OneLessStranger: 100.000 Airbnb-Gastgeber weltweit erhielten jeweils zehn
US-Dollar – mit der Aufgabe, damit ein
Zeichen für Gastfreundschaft zu setzen.
Gesucht werden kreative Ideen, um einen
Unbekannten kennenzulernen. Wofür das
Geld eingesetzt wird, ist dem Einfallsreichtum der User überlassen. Das Ziel der
Kampagne: eine globale Bewegung schaffen und „Mitmacher“ finden.
Mit dem Hashtag #OneLessStranger teilen User ihre emotionalen Momente via
Social Media. Hierbei zeigt sich einmal
mehr, dass es nur kleiner Gesten bedarf,
um neue Freundschaften zu schließen. Ein
E
Julie Mossler
Head of Global Communications
& Creative Launch Strategy bei
Waze
www.waze.com
Steckbrief
∙ Auftraggeber: Airbnb
#OneLessStranger: Dieses Ziel hat sich Airbnb mit seiner Kampagne gesetzt
Hashtag erfordert minimales Engagement,
entfaltet jedoch große Wirkung. Besonders gelungen ist die Landing Page www.
airbnb.de/one-less-stranger.
Hier verschwinden die
User Stories nicht einfach
im Web – ein häufiger Fehler anderer Social-MediaKampagnen.
Airbnb fragt genau nach
dem richtigen Maß an Interaktion – ohne aufdringlich zu wirken. Dadurch
ergeben sich interessante
Geschichten. Shwayze leiht
sich zum Beispiel für die
zehn Dollar Walkie-Talkies aus, um im Park neue
Emotionale Momente und die Menschen hinter
Bekanntschaften zu madem Hashtag sind auf der Landing Page zu finden
chen. Beim Herumalbern
∙ Kampagne:
#OneLessStranger
∙ Agentur: Airbnb Team
∙ Launch: Januar 2015
Ein Walkie-Talkie reicht, um
Freundschaften zu schließen
lernt er Juan kennen, der nach seiner Zeit
als Soldat gerade sein ganzes Leben verändert. Aus Fremden werden Freunde!
Schöne Begegnungen, unvergessliche
Erlebnisse, neue Freunde – ich finde,
Airbnb hat das gesetzte Ziel erreicht! ◼
Auf Twitter ist die Aktion von
Airbnb ein großes Gesprächsthema
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
DEW21
Postmailing-Kampagne für die Dortmunder
Energie- und Wasserversorgung (DEW21) unterstützt durch Mobile- und Facebook-Anzeigen
sowie durch Google Adwords
HMMH
Spreewaldhof
Unterstützung der bundesweiten Spreewaldgurken-Kampagne durch Out-of-Home, Print
und Hörfunk-Werbung
Pilot Berlin
Eis.de
Aussteuerung von integrierter Bewegtbildwerbung, Online und TV, Optimierung der Kontaktklassen und Maximierung der KampagnenNettoreichweite für das Erotikportal
Zenith
Düsseldorf,
Mediascale
Wall Street
English
Start einer neuen Kampagne mit Plakaten,
Retargeting und einer verbesserten ContentStrategie
Supermonaco
IHK München
und
Oberbayern
Umsetzung einer crossmedialen Kampagne für
die Industrie- und Handelskammer mit Fokus
auf die Online-Vertriebskanäle, insbesondere
Social Media
Coma AG
West Lotto
Strategische Betreuung des größten
deutschen staatlichen Lottounternehmens in
den Bereichen Social Media und digitale
Kommunikation
Webguerillas
Knuddels.de
Online- und Mobile-Vermarktung der
größten deutschen Chat-Community
Hi Media
Zattoo
Mobile- und Display-Vermarktung mehrerer
regionaler Online-Medien und des türkischsprachigen Nachrichtenangebots Radikal
OMS
Begleitung der neuen Imagekampagne des
Internet-TV-Anbieters mit Display-Werbung auf
Online-Portalen und einem Social-MediaProgramm
Dojo,
Easydoesit
u. a. „Abendzeitung“
München
KNOW-HOW
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INTERNET WORLD Business
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Serie: Social-MediaStrategien für
Unternehmen
Facebook, Twitter, Xing und
Instagram gehören heute zu
den Kanälen, die Unternehmen für ihre Kommunikation
nutzen müssen. Diese Serie
hilft, die richtige Strategie
zu finden.
Folge 1: Voraussetzungen im
Unternehmen – Business first
(Ausgabe 6/2015)
Folge 2: Facebook im
Konzert mit anderen Kanälen
(Ausgabe 7/2015)
Facebook in der Praxis
Die fetten Jahre mit großer organischer Reichweite sind vorbei.
Heute müssen Unternehmen im Social Network auf Interaktion setzen
uch wenn es immer wieder in Zweifel
gezogen wird: Facebook hat sich zu
einem wichtigen digitalen Kanal entwickelt. Mit derzeit 28 Millionen Usern nutzt
ein Drittel der Deutschen das Netzwerk
aktiv. Viele Unternehmen betreiben Fanseiten und/oder schalten Anzeigen auf
Facebook – einige schon seit Jahren,
andere fangen jetzt erst an oder weiten ihre
A
Werbeausgaben dort zunehmend aus. Wie
verhält es sich im Moment mit organischer
versus gekaufter Reichweite? Wohin geht
der Trend? Ein guter Zeitpunkt ein Zwischenfazit zu ziehen.
Änderte Facebook in der Vergangenheit
die Spielregeln, war jedes Mal das Raunen
groß. Die letzten größeren Modifizierungen des Newsfeed-Algorithmus im Okto-
Wie Astra Bier Facebook für sich nutzt
Die norddeutsche Biermarke Astra
warb auf Facebook im Februar 2015 zu
verschiedenen Anlässen. Anbei die
besten Beispiele – und was man aus
ihnen lernen kann:
Learning 1
Je schneller die User die Inhalte erfassen können (wenig Text, Bilder), desto
eher interagieren sie mit einem Post.
Learning 2
Je eher sich die Facebook-User mit dem
Post identifizieren können (Bildsprache,
Wording, Inhalt), desto eher interagieren
sie mit dem Post.
11. und 13. Februar: Aktuelle Kampagnenbilder
Learning 3
Quelle: www.facebook.com/AstraBier
Content-Generierung heißt auch, in absehbarer Zeit stattfindende Ereignisse
einzuplanen und zu überlegen, wie die
Marke, das Produkt und das Unternehmen passend inszeniert werden können.
Learning 4
Unternehmen mit Kampagnen-Inhalten,
die eins zu eins auf Facebook übertragen werden können, haben es leichter.
Learning 5
15. und 16. Februar: Wahl in Hamburg und Rosenmontag
Auf mediale oder weltweite Ereignisse
muss schnell/in Echtzeit reagiert und
passender Content aufbereitet werden.
ber 2012, Dezember 2013 und April 2014
führten regelmäßig zu enttäuschten Fanseiten-Betreibern, die sich über den
Einbruch der organischen Reichweite
beschwerten. Das ist grundsätzlich nachvollziehbar. Wer bisher etwas kostenlos
bekommen hat, verzichtet in Zukunft
ungern darauf. Andererseits machte Facebook den Unternehmen so schneller deutlich, worauf es bei der erfolgreichen Nutzung ankommt: Interaktionen.
Aus Sicht von Facebook sind mit diesen
Algorithmusänderungen zwei Zielsetzungen verbunden: die steigende ContentFlut der User im Newsfeed besser zu kanalisieren und den Seitenbetreibern den
Einsatz von Werbung schmackhaft zu
machen – was für Facebook so viel bedeutet wie steigende Werbeinnahmen bei
gleichzeitiger User-Zufriedenheit.
Viele Unternehmen tun sich schwer,
dieses Spiel zu verstehen und das Beste für
sich dabei rauszuholen. Sie agieren, als sei
die Zahl der Fans das wichtigste Erfolgskriterium. Es gibt auch Fanseiten, die diese
Reichweiteneinbrüche kaum zu spüren
bekamen. Sie haben eine klare ContentStrategie, deren Erfolgsmessung auch die
Zahl der Interaktionen und das Wachstum
der Fans einbezieht. Anzumerken ist: Je
kleiner die Fan-Zahl, desto einfacher ist es,
hohe Interaktionsraten zu erzielen
Das Ende der Fangates
war nur eine Frage der Zeit
Im November 2014 kam dann das „Undenkbare“: Facebook stellte das Fangating
ein – also den Zwang, Fan zu werden, um
eine Facebook-App nutzen zu können (in
der Regel ein Gewinnspiel). Das Ende der
Fangates war nur eine Frage der Zeit. Die
Page-Apps waren mobil nicht nutzbar. Der
zunehmende Mobil-Anteil an der Face-
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INTERNET WORLD Business
eine reine Fan-Zahl-Betrachtung keine
Aussage über die Qualität einer Fanseite
ermöglicht.
Facebook für Unternehmen
Quelle: Facebook / Lego Germany
ohne Werbebudget?
War das Kleid weiß-gold oder
schwarz-blau? Lego spielt mit diesem Facebook-Posting ein aktuelles
Viral-Thema perfekt weiter
book-Nutzung und die klare Fokussierung
der Zuckerberg-Company auf „mobile
first“ bei allen Entwicklungen legten einen
solchen Schritt nahe.
Unternehmen bewahrt das Ende der
Fangates davor, sinnlos noch mehr Geld
für mehrstufige Kampagnen-Gewinnspiel-Apps zur Fan-Gewinnung auszugeben. Es gab sicherlich auch positive Beispiele für Fan-Gewinnung, aber eine
Vielzahl von Fanseiten hat sich eine Art
„Gewinnspiel-Nomaden“ herangezogen,
die aufgrund mangelnder Interaktion mit
der Marke so gut wie nie wieder einen
Post der Fanseite gesehen haben.
Seit Februar 2015 bemerken viele Fanpage-Betreiber höhere Verlustraten bei
ihren Fans, was auf eine Änderung in der
Zählweise zurückzuführen ist. Deaktivierte oder inaktive Profile (keine Nutzung in den letzten 6 Monaten) werden
nicht mehr berücksichtigt. Unternehmen,
die ihre Facebook-Aktivitäten stärker
nach Interaktionsrate steuern, dürften
diese Zählweise begrüßen, während diejenigen, die nur auf Fan-Zahlen schauen, ein
Problem bei der Erklärung ihres Reportings haben. Dies wäre der beste Zeitpunkt, allen, die es noch nicht verstanden
haben, ein für alle Mal zu erklären, warum
Content, der (aus Zielgruppensicht) einen
Mehrwert bietet, schafft Interaktionen
und fördert die Reichweite. Das reicht aber
heute nicht mehr. Facebook ist kein reiner
Social-Media-Kanal mehr, sondern wandelt sich mehr und mehr zu einem SocialPerformance-Kanal. Um dort erfolgreich
zu sein, werden zwei Dinge benötigt:
kreativer Content sowie ein Budget für
Facebook-Werbung. Der Umfang des
benötigten Budgets variiert und ist bei
Marken aus dem FMCG- und AutomotiveBereich sicherlich höher als bei mittelständischen Unternehmen. Wichtig ist die
Erkenntnis, dass der Kanal Facebook nicht
als Selbstzweck betrieben, sondern mit
ihm eine Aufgabe verfolgt werden sollte
wie bei anderen Marketingkanälen auch –
und er daher auch Budgetrelevanz hat. Es
sollte wie in jedem anderen (Online-)Marketingkanal eine Erfolgsmessung hinsichtlich der Zielsetzung erfolgen.
Wer immer noch ausschließlich an der
organischen Reichweite herumdoktert
(beste Posting-Arten, -Inhalte, -Zeitpunkt), hat wesentliche Veränderungen
von Facebook nicht mitbekommen und
wird bei zukünftigen Algorithmusänderungen wahrscheinlich auch nicht gerade
glücklicher werden.
Unternehmen mit Marketingbudet sollten heute keine Fanpage mehr betreiben,
wenn sie nicht bereit sind, dort Budget
einzusetzen (Ausnahmen bestätigen die
Regel). Organisationen und kleine Unternehmen ohne nennenswertes Marketingbudget (wie zum Beispiel ehrenamtliche
Organisationen, regionale Einzelhändler)
können mit ihren rein personellen Ressourcen immer noch ohne Werbe-Euros
Menschen über den Kanal erreichen, trotz
sinkender organischer Reichweite.
Facebook im B2B-Umfeld
Für Werbekampagnen im B2C-Umfeld
werden Social Media immer wichtiger,
zumindest sollten diese in Social
Media verlängert werden können.
Häufig kommt an dieser Stelle der
Einwand: Große Marken im B2C-Umfeld können ja leicht kreativen Content
generieren, aber was ist mit B2BUnternehmen?
Hier eine Auswahl gelungener
Facebook-Seiten im Bereich B2B, die
mit vielen ihrer Postings Kreativität
beweisen und die sowohl zur Marke
als auch zu den Produkten passen.
∙ https://www.facebook.com/
festool.de
∙ https://www.facebook.com/
kronesag
∙ https://www.facebook.com/
pages/Liebherr-Construction/
561908393846979
∙ https://www.facebook.com/
KUKA.Robotics
Facebook belohnt Content, der von den
Usern als relevant angesehen wird, indem
das eingesetzte Werbebudget für erfolgreichen Content mehr Reichweite bringt als
das für Content, der niemanden interessiert. Werbungstreibende erhalten also
pro eingesetztem Euro mehr Reichweite,
wenn der Content zu Interaktionen führt.
Facebook sieht sich zunehmend als
Ergänzung, wenn nicht gar als zukünftige
Alternative, zu reichweitenstarken Medien
wie TV oder Print – als einen Kanal, der
den Vorteil bietet, dass Werbungtreibende
eine messbarere Reichweite, weniger
Streuverluste und bessere Targeting-Möglichkeiten erhalten. Gleichwohl bedeutet
das aber auch für die Werbungtreibenden,
dass sie mit einer Zweitverwertung von
Inhalten auch auf Facebook nicht mehr
weit kommen. Es müssen Inhalte kreiert
werden, die Relevanz für die Zielgruppe
haben, einen Bezug zur Marke und im
Format zum Kanal passen.
◼
Synergien aus Content und
Werbung bringen Erfolg
Wie kann ein Unternehmen heute erfolgreich den Kanal Facebook nutzen? Der
Schlüssel liegt in der Synergie aus Content
und Werbung. Vorab bedarf es jedoch der
richtigen Zielsetzung. Facebook ist ein
Marketingkanal. Es ist ein Reichweitenkanal mit Option auf echten Dialog. Die
Reichweite wird in zwei Schritten erreicht:
1. Aufmerksamkeit der User gewinnen,
2. User durch überzeugende Inhalte zu
Interaktionen (Likes, Shares, Kommentare,
Klicks) bewegen – was dann wiederum zu
mehr Reichweite führt.
Postings können zum einen ungesteuert
(organisch) Aufmerksamkeit erhalten,
zum anderen können Werbungtreibende
durch die Zielgruppeneinstellungen im
Werbekonto genau bestimmen, wer die
Postings außerdem noch als bezahlte Werbung sehen soll. So lassen sich vergleichsweise günstig hohe Reichweiten erreichen.
29
Svenja Teichmann
ist Gründerin und Geschäftsführerin der Crowdmedia
GmbH – einer Beratungsagentur für
Social-Media- und Content-Marketing.
Zu ihren Tätigkeiten zählen neben der
Beratung und dem Agenturgeschäft
Engagements als Trainerin, Speakerin
sowie Moderatorin. Ihre Schwerpunktthemen sind in der digitalen Welt zu finden. Bei Crowdmedia berät sie Unternehmen aus den B2C- und B2B-Branchen bei Fragestellungen rund um
digitale Strategien und bei deren
Umsetzungen mit Fokus auf OnlineMarketing, Social-Media- und ContentMarketing. Darüberhinaus trainiert sie
Mitarbeiter und Führungskräfte von
Unternehmen im Bereich Digitale
Transformation sowie in diversen fachlichen Online-Disziplinen.
www.crowdmedia.de
6 Schritte für
mehr Erfolg auf
Facebook
1. Zielsetzung
Mögliche Ziele sind: Bekanntheit,
Image aber auch Käufe, Anmeldungen
etc. Wenn jedes Posting ein konkretes
Marketingziel hat, kann hinterher gemessen werden, ob das Ziel erreicht
wurde.
2. Zielgruppendefinition
Was und wer soll mit dem Kanal
Facebook erreicht werden?
3. Content-Strategie
a.) Themenvielfalt
Definieren Sie Themenkategorien, die
auf Facebook gespielt werden sollen
(Produkt, Unternehmens-Insights,
Karriere, Expertentipps etc.), um
einen guten Themen-Mix zu bedienen.
b.) Story-Entwicklung &
Shareable-Content
Zusätzlich benötigt der Kanal kreativen Content, der für die User shareable ist: sogenannter Entertaining
oder Infotaining-Content.
4. Frequenz
Es ist weniger zielführend, sich mindestens ein Posting pro Tag vorzunehmen, als zu überlegen, was mit jedem
Post erreicht werden soll. Drei Postings
pro Woche können vollkommen ausreichen. Findet gerade ein spannendes
Event/Messe in der Branche statt und
hat man relevante Inhalte, können es
aber auch drei an einem Tag sein.
5. Facebook-Werbung
a.) Keine Werbung ohne Zielsetzung.
Es sollte zunächst gründlich überlegt werden, was mit welchem Ziel
beworben werden soll.
b.) Je nachdem, was beworben wird,
empfiehlt es sich, mehrere Anzeigen parallel zu testen auch mit unterschiedlicher Zielgruppendefinition.
c.) Man kann Postings sich erst mal
organisch entwickeln lassen und
bei denen, die organisch gut funktionieren, dann noch zusätzlich
sponsoren (Boost Post). So erhält
man in der Regel eine hohe Reichweite pro eingesetztem Euro.
6. Erfolgsmessung
Die Insights auf Facebook geben einen
guten Überblick über Performance
und Fans der Fanpage. Es sollte auch
eine Verknüpfung mit dem Webcontrolling der eigenen Webseite erfolgen.
Hier ist nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität des Traffics
über Facebook zu messen.
TECHNIK
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INTERNET WORLD Business
30. März 2015
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Designen für
die Smartwatch
Wer Apps für Smartwatches entwickeln will, sollte die
Design-Guidelines kennen und Mut zum Probieren haben
ür Verbraucher ist das breite Angebot
an mobilen Geräten ideal, findet sich
doch für jeden Geschmack das passende
Device. Konzeptern, Designern und Entwicklern hingegen treibt die ungeheure
Vielfalt an Display-Größen bei den mobilen Geräten gehörig den Schweiß auf die
Stirn: Tablet, Minitablet, Phablet (der
Zwitter aus Phone und Tablet), Smartphone und nun auch noch die klitzekleine
Schwester Smartwatch wollen mit passenden Apps bestückt werden.
Mit Responsive Design schien endlich
eine praktikable Lösung gefunden, all die
Display-Größen mit einer Anwendung
bedienen zu können. Doch auch wenn die
unterschiedlichen Devices berücksichtigt,
Buttons oder Bilder mal größer, mal kleiner ausgespielt, Menüs zusammengefaltet
und auf die wichtigsten Punkte reduziert
werden, die Nutzungsszenarien der mobilen Geräte unterscheiden sich erheblich
voneinander. Mit dem Markteintritt der
Smartwatch steht jetzt eine grundlegende
Renovierung der mobilen Strategie an.
Obwohl das Phablet – Smartphone mit
einer Bildschirmdiagonale von 3,5 bis 4,9
Zoll – laut US-Analyseunternehmen Flurry
der Renner unter dem Weihnachtsbaum
war und nicht nur in Asien reißenden
Absatz findet, vernachlässigen es die
Designer bisher als eigenständiges Device.
„Das Phablet ist für mich einfach nur ein
unpraktisches großes Smartphone, mir
würde keine Applikation einfallen, die
sich speziell für dieses Device eignet“,
erklärt Ivo Wessel, iOS-Developer aus
Berlin. Mit dieser Ansicht befindet er sich
in guter Gesellschaft, auch seine Kollegen
vermissen den ultimativen Use Case – die
Killerapplikation. Burkhard Müller, Kreativdirektor bei der Digital-Agentur Deep-
Um für die Migros-SmartwatchApp die richtige Schriftgröße zu
finden, druckten die DeepblueDesigner Papier-Dummys mit
verschiedenen Punktgrößen aus
und befestigten sie am Handgelenk
Smartwatches:
Foto: LG
F
blue Networks in Hamburg, geht die Sache
pragmatisch an: „Man hat mehr Platz auf
dem Display, das ist sehr angenehm. Aber
man kommt mit dem Daumen nicht mehr
an den oberen Rand.“ Ein Problem, das
Designer künftig bei Smartphone-Anwendungen unbedingt bedenken müssen.
Beim iPhone 6+ geht Apple einen ähnlichen Weg wie einige Hersteller von
Android-Devices: zweimal auf die HomeTaste drücken, und die ganze DisplayAnzeige verschiebt sich nach unten.
Phablet ersetzt Tablet
Das Phablet verfügt über ein recht großes
Display und macht damit ein Tablet überflüssig. Bei Apple schlägt sich dies bereits
in den Verkaufszahlen nieder: Der iPadAbsatz im vierten Quartal 2014 war um
21 Prozent geringer als im Vorjahr. Das
Riesending passt allerdings nicht mehr in
die Hosentasche – es sei denn, man trägt
Baggy Pants. Es muss also erst einmal aus
einer Tasche herausgekramt werden.
Vielleicht wird die Smartwatch genau
diese Lücke schließen – das Phablet kann
in der Tasche bleiben, bis die Uhr eine
wichtige Nachricht meldet, auf die man
reagieren will.
Durch das winzige Display, das mit
einem schnellen Blick aus dem Augenwinkel erfasst werden kann, während man andere Dinge tut, und die absolut reduzierte
Informationstiefe verlangt eine Smartwatch nur eine minimale Interaktion.
Noch sind diese Geräte nicht weitverbreitet. 2014 wurden laut Marktforscher
Canalys fünf Millionen verkauft. Da dies
aber eine Steigerung um 900 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr bedeutet, treibt es
Konzepter, Designer und Developer an,
emsig an Apps zu arbeiten. Genauso emsig
diskutieren sie jedoch auch über Sinn und
Unsinn des Geräts. Manche sehen in ihm
die nächste digitale Revolution. Kritische
Stimmen bemängeln, dass man plötzlich
zwei Geräte herumschleppen müsse.
Für Fabian Nöthe, User Experience
Director bei DDB Hamburg, ist die Kritik
Rund oder eckig, robust oder elegant? Ein kleiner Überblick über die gängigsten Uhrenmodelle
Apple Watch
Garmin vívoactive
Die Apple Watch gibt es
in den Größen 38 und 42
Millimeter. Sie klopft
dezent ans Handgelenk,
wenn es etwas Neues
gibt. Das auf Xcode basierende WatchKit-Framework folgt Apples restriktiven Designprinzipien.
Die Garmin vívoactive hat
eine Akkulaufzeit von
drei Wochen, GPS ist
integriert. Für den aktiven Lifestyle gibt es eine
Reihe mitgelieferter
Sport-Apps. Neue Anwendungen lassen sich
mit Linux entwickeln.
Motorola Moto
360
Die klassisch runde
Motorola Moto 360
setzt auf Android Wear
und funktioniert im
Zusammenspiel mit
Smartphones ab
Android 4.3.
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nicht nachvollziehbar, seit er die Pebble
Watch und die Samsung Gear S für ein
paar Wochen getragen hat: „Ich habe
schnell gemerkt, wie bequem ein Blick auf
die Uhr ist, wie viel Information über das
kleine Display transportiert werden kann,
aber auch wie anstrengend die Eingabe
von Daten ist.“
Smartwatches sind üblicherweise nicht
selbst mit den Funktionen ausgestattet,
sondern kommunizieren über Bluetooth
mit dem „Mutterschiff “ Smartphone, von
dem Internet, GPS-Information und vieles mehr kommt. „Ebenso wie Apple sieht
Google die Smartwatch konzeptuell eher
als eine Art Second Screen fürs Smartphone“, erläutert Janusz Leidgens, Android-Developer und Team Lead Android bei
Kupferwerk in Regensburg. Ausnahmen
bestätigen die Regel: Sonys Smartwatch 3
SWR50 besitzt eine integrierte GPS-Funktion, die auch ohne Smartphone alle Wegpunkte festhält. Wieder mit dem Smartphone verbunden, zeigt dieses die Strecken,
die gelaufen wurden, via Google Maps an.
INTERNET WORLD Business
31
Diese Information ist nicht wertvoll.“ Für
Lüders geht das Konzept erst auf, wenn die
Watch das Smartphone in Gänze ersetzt.
„Ein Radarwarner wie Blitzer.de hat heute
schon einen großen Mehrwert, denn das
Telefon kann während der Fahrt in der
Tasche bleiben“, meint er. Auch beim
Shopping sei die Uhr interessant, da sie
sowohl das Rausholen des Smartphones
(zum Beispiel für Couponing) als auch der
Brieftasche (zum Bezahlen) erspare.
Designprinzipien neu lernen
Bewährte mobile User-Experience-Konzepte sind nicht einfach auf das kleine
Smartwatch-Display übertragbar. „Wir
müssen Designprinzipien neu erlernen
und interpretieren“, sagt Nöthe. „Vor allem
sollte man zu jeder Information, die man
dem Nutzer präsentiert, überlegen, wie
dieser damit besonders leicht interagieren
kann.“ So fand er selbst Benachrichtigungen, zum Beispiel bei Anrufen oder neuen
Facebook-Nachrichten, sehr angenehm –
„auch wenn der Vibrationsalarm am
Handgelenk erst ungewohnt war“. Für ein
einfaches Liken reicht ein schneller Druck
auf die Uhr. Um einen kurzen Text zu
schreiben, bevorzugte er jedoch das
Smartphone. Mit einer Auswahl vorgetexteter Antworten, aussagekräftiger Emoticons, Spracheingabe und Sprachnachrich-
„Die Kommunikation wird sich
durch die Smartwatch stark verändern,
sie wird emotionaler und schneller“
Lasse Lüders,
Geschäftsführer von Appmotion, Hamburg
www.appmotion.de
ten lasse sich das Texteingabeproblem auf
der Smartwatch aber lösen.
Die ungewohnte Display-Größe ist für
Designer und Developer vermutlich erst
Überzeugende Konzepte
mal die größte Neuerung. Für die Apple
Wie sehen gelungene Use Cases aus? „Gute
Watch gelten: 340 Pixel mal 272 Pixel für
Smartwatch-Konzepte zeichnen sich dadie 38-Millimeter- und 390 Pixel mal 312
durch aus, dass sie nicht einfach versuPixel für die 42-Millimeter-Version. Das
chen, eine bestehende App zu spiegeln“,
ist nicht wirklich viel. Bei anderen Uhren
meint Fabian Nöthe. Das würde
ist das ähnlich. Um ein besseres Gefühl
den Möglichkeiten des Gedafür zu entwickeln, bastelten
räts und der anderen
die DDB-Designer für eigene
Nutzungssituation nicht
Research-Projekte Prototypen
gerecht. „Es sollte sich
aus Papier, die sie am Handgeum einen Service hanlenk befestigten. Die Pixelzahl
deln, den Nutzer ständig
prüften sie über das Retinabenötigen, wenn sie unterDisplay des iPhones, auf das
wegs sind“, meint Müller von
sie den Papierprototypen als
Deepblue Networks, der sich
Maske legten. „Man kann
bei der Entwicklung einer
doch relativ kleine SchriftApple-Watch-App für die
größen verwenden, da diese
Handelskette Migros mit solgestochen scharf dargestellt
chen konzeptionellen Fragen
werden und lesbar bleiben“,
auseinandergesetzt hat.
berichtet Nöthe.
Für Lasse Lüders, GeDie Gestaltungsmöglichkeischäftsführer
der
Appten für Buttons, Texte und Ani„Gute Smartwatch-Konzepte zeichnen sich
Schmiede Appmotion in
mationen sind gering. Wähdadurch aus, dass sie nicht einfach
Hamburg, ist klar: „Man kauft
rend Apple-Entwickler unter
sicher nicht so eine teure Uhr,
den Restriktionen der Macher
versuchen, eine bestehende App zu spiegeln“
damit sie einem am Ende des
aus Cupertino leiden, haben
Tages sagt, dass man heute
Android-Developer zwar mehr
Fabian Nöthe,
fünfzig Meter gegangen und
Freiheiten, doch dafür zwingen
User Experience Director bei DDB Hamburg
drei Treppen gestiegen ist.
die teils überfrachteten Apps
www.de.ddb.com
die Hardware in die Knie und vergraulen die
User mit schlechter Performance.
Zeit der Experimente
Die Gestaltung von Apps für Smartwatches erfordert von Designern neue Denkund Herangehensweisen. Bis wirklich
durchdachte und praktikable Lösungen
das Tragen einer solchen Uhr zu einem
Vergnügen machen, müssen die Gestalter
noch viel experimentieren. Bei DDB
haben die Designer sehr schnell gemerkt,
welche Informationen wirklich wichtig
sind, an welcher Stelle ein Swipe oder
Deep Press eingesetzt oder wo eine Funktion vereinfacht werden musste.
Soll die Smartwatch ein nützliches Device sein, müssen die Apps einen relevanten Service anbieten, den man unterwegs
benötigt und nutzt. „Sinnvoll wäre beispielsweise, wenn Foursquare eine Notification sendet, weil ich mich in der Nähe
eines Restaurants befinde, das drei meiner
Freunde geliked haben“, schlägt Burkhard
Müller vor. Die Bedienung der App sollte
wenig Zeit in Anspruch nehmen, die
Interaktion muss simpel und die Information sofort erkennbar sein.
◼
Angelika Eckert
Dieser Artikel stammt aus dem Magazin
PAGE 04.2015 (Erstveröffentlichung: März 2015).
LG G Watch R
Samsung Gear S
Sony Smartwatch
atch 3
Die LG G Watch R
hat ein rundes
P-OLED-Display
und gibt dadurch
Informationen
auch bei Sonnenlicht gestochen
scharf wieder. Sie
setzt auf Android
Wear auf und funktioniert in Kombination mit
Smartphones ab Android 4.3.
Ein integrierter SIM-Karten-Steckplatz macht die
Samsung Gear S zum Minitelefon. Sie arbeitet auch
unabhängig vom Smartphone; das gewölbte AMOLEDDisplay sorgt für gute
Lesbarkeit und
birgt sogar eine
Tastatur für SMS.
Die Smartwatch
arbeitet mit dem
eigenen Betriebssystem Tizen.
Die Smartwatch 3 SWR50
nutzt Android Wearr und
hne
funktioniert auch ohne
erfügt
Smartphone. Sie verfügt
te GPSüber eine integrierte
trecken,
Funktion, die die Strecken,
n, via
die gelaufen wurden,
em
Google Maps auf dem
gt, wenn
Smartphone anzeigt,
en ist.
sie wieder verbunden
www.page-online.de
TECHNIK
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INTERNET WORLD Business
30. März 2015
7/15
Sebastian Hamann
ist Vorstand der Shopware AG
in Schöppingen.
www.shopware.de
Forschen, um zukunftsfähig zu bleiben
Emotionen beim Einkauf
Mit „Shopware 5.0“ hat der gleichnamige Shop-Software-Hersteller sein neues Major
Release vorgestellt: Im Fokus stehen inspirierende, individuelle Shopping-Erlebnisse
ust-T.de, Fancy-dresses.de oder auch
Dinnery.de – das sind drei Shops, die
in diesem Jahr einen der begehrten
INTERNET WORLD Business ShopAwards einheimsen konnten (siehe Seite
16). Doch die drei Shops haben noch etwas
gemeinsam: Sie alle laufen auf dem ShopSystem des Herstellers Shopware aus
Schöppingen. Nun hat das Unternehmen
die neueste Version seiner Shop-Software,
das Major Release 5.0, vorgestellt.
Die wichtigste Neuerung: So wie beispielsweise eine Modeboutique Hosen,
Blusen und Blazer als Styles präsentiert,
soll die Software auch online inspirierende, emotionale Einkaufserlebnisse
ermöglichen. „Wir möchten den ShopBetreibern einen völlig neuen Ansatz bieten als ihn bisherige Standard-Software
liefert“, erklärt Shopware-Vorstand Sebas-
J
Shop-Systeme der Sieger
14,7 %
8,9 %
Shopware
14,7 %
Um eine emotionale Produktpräsentation
in Form von Geschichten oder Ereignissen zu erleichtern, wurden verschiedene
Funktionen wie Sideviews und Quickviews eingeführt. Klickt der Nutzer auf
einen Sideview – das sind kleine Pfeile am
Rand von Stimmungs- oder Themen-
Produktpräsentation als Kinofilm
Oxid
23,5 %
Eigenentwicklung
Storytelling ohne Umwege
bildern –, werden ihm zum Kontext passende Produkte, Erklärtexte oder auch
Videos in einem eigenen kleinen Fenster
angezeigt. Über den Quickview – das
Anklicken oder Berühren eines Produktbilds – erscheinen ebenfalls in einem
eingeblendeten Fenster ausführliche Produktdetails. Ziel ist, eine intuitive Entdeckungsreise durch die Produktwelten zu
ermöglichen, statt die Ware auf nüchternen Produktübersichtsseiten anzuzeigen.
Über das System gestaltete Shops sind
im Flat Design gehalten und durchgehend
„responsive“, sodass sie auf allen Endgeräten nutzerfreundlich dargestellt werden.
Im Backend verspricht das Unternehmen eine deutlich bessere Performance.
Neu ist zudem eine Stapelverarbeitung
zum schnelleren Bearbeiten großer Arti◼
kelbestände. (cf)
Emotionen will Shopware auch bei der Produktpräsentations-Tour der neuen
Software wecken – erstmals mit einem eigenen Kinofilm: „Shopware – Episode 5“
Sonstige
Hybris
tian Hamann. „Viele Shops sind eher eintönig gemacht, unterscheiden sich wenig
voneinander.“
In dem komplett überarbeiteten Frontend nehmen nun die sogenannten Einkaufswelten breiten Raum ein. Der ShopBetreiber kann unterschiedliche Landing
Pages selbst gestalten und dabei mit großflächigen Bildern spielen, die sich durch
Zusatzinformationen ergänzen lassen.
23,5 %
Magento
14,7 %
Knapp jeder vierte Sieger-Shop
des INTERNET WORLD Business
Shop-Award läuft auf Shopware
INTERNET WORLD Business 7/14
Ausgewählte Kunden und Partner
waren zur Filmpremiere nach Münster
geladen. Für den 25-minütigen Produktund Image-Film (Produktion: Brand New
Media, Regisseur: Sebastian Moretto)
hatte ein 15-köpfiges Team drei Wochen
lang hinter die Kulissen von Shopware
geschaut, Mitarbeiter begleitet und in
Szene gesetzt. Weitere Termine für die
Produktpräsentation per Kinofilm sind in
Hamburg (31.3.,17 Uhr, Cinemaxx) und in
Berlin (1.4., 17 Uhr, Cinemaxx).
Welchen Anforderungen muss ein
Shop-System heute genügen?
Sebastian Hamann: Zum einen sollte
eine ausreichend große Anzahl an
Entwicklern und Agenturen mit dem
System vertraut sein, damit der Kunde
bei der Partnersuche genügend Auswahl und Sicherheit hat. Zum anderen
sollte die Lösung zukunftsfähig sein
und ständig weiterentwickelt werden.
Zum dritten ist die Time to Market
wichtig. Die beste Lösung hilft nichts,
wenn ich drei Jahre brauche, um
damit online zu gehen.
Wodurch ist der Shop-Software-Markt
in Deutschland gekennzeichnet?
Hamann: Die unterschiedlichen Anforderungen der Händler bestimmen
die Landschaft. Es gibt die Gruppe der
Open-Source-basierten
Lösungen,
daneben das Enterprise-Umfeld mit
geschlossenen Systemen. Und natürlich sehen wir auf dem Markt eine
große Anzahl an Individuallösungen.
Diese sind vor allem dann sinnvoll,
wenn es darum geht, sehr komplexe
Geschäftsmodelle abzubilden.
Wie wird sich der Markt weiterentwickeln?
Hamann: Immer mehr Marken und
Hersteller werden den Fachhandel
überspringen und sich direkt an den
Kunden wenden. Die kleineren Händler müssen daher ein immer ausgefeilteres Einkaufserlebnisse bieten,
um Kunden zu gewinnen und an sich
zu binden. Aber die kleineren Anbieter
sind oft auch sehr innovativ und entwickeln neue Geschäftsmodelle. Sie verlieren ihre Daseinsberechtigung nicht.
Was wird Ihre Software in fünf Jahren
charakterisieren?
Hamann: Das kann heute niemand
wissen. Wir forschen ständig, um
auch in Zukunft ein leistungsfähiges
System bieten zu können. Am wichtigsten wird wohl sein, dass die Software schnell an neue Gegebenheiten
anpassbar ist. Wer weiß, was es in fünf
Jahren für Endgeräte geben wird.
Entwickler Benjamin Cremer spielt
im Film den „Developer Advocate“
30. März 2015
7/15
INTERNET WORLD Business
Der lange Weg
bis zur Kasse
PraxisTipp
Der Checkout-Prozess vieler Mobile Shops ist
Axel Jahn
noch umständlich und lässt sich optimieren
www.netpioneer.de
V
Viel Formular-Frust
Die Nutzer frustriert es, wenn sie erst nach
dem Absenden des Formulars auf fehlerhaft eingegebene Daten hingewiesen werden. Eine Inline-Validierung, also die
Überprüfung der Angaben auf formale
Richtigkeit schon während der Eingabe,
bieten nur 17 Prozent der Shops an.
Helfen kann auch die Verwendung von
kontextualen Tastatur-Layouts: Berührt
der Nutzer beispielsweise das Feld, in das
die Telefonnummer eingegeben werden
Geschäftsführer
Netpoineer GmbH
53 %
Foto: Fotolia / Cirquedesprit
iele Shop-Betreiber bieten ihren Kunden mittlerweile auch eine mobile
Version ihres Online-Shops an. Doch die
Nutzerfreundlichkeit des mobilen Kaufprozesses ist an vielen Stellen verbesserungsfähig. So ermöglicht nur die Hälfte
der mobilen Shops eine Bestellung als Gast
ohne aufwendige Registrierung. Stattdessen lassen die Shop-Betreiber ihre Kunden
auf dem kleinen Smartphone-Display im
Durchschnitt zehn Pflichtfelder im Registrierungsformular ausfüllen, nötig wären
jedoch maximal sechs. Zu diesen Ergebnissen kommt die Agentur Web Arts, die
die Checkout-Prozesse von 72 deutschen
mobilen Shops analysiert hat. Der WebArts-Blog Konversionskraft.de hat eine
Infografik dazu veröffentlicht.
33
der mobilen Shops
verlangen beim
Checkout-Prozess
3 Schritte
Quelle: Web Arts, „Mobile Checkout
Report Q1-2015“, n = 72, März 2015
soll, kann sofort die Zahlentastatur eingeblendet werden. Eine solche Hilfestellung
findet sich aber nur bei knapp einem Drittel der untersuchten Shops.
Eine häufige Schwachstelle: Die Shops
bieten den Kunden beim mobilen Einkauf
zu wenig Orientierung. So verwenden
zwar 70 Prozent eine Prozessnavigation,
die dem Nutzer zeigt, bei welchem Schritt
er sich gerade befindet und wie viele
Schritte bis zum Kaufabschluss noch vor
ihm liegen, aber nur jeder fünfte Shop
zeigt dem Kunden durch eine positive
Bestätigung, welche Schritte er bereits
erfolgreich abgeschlossen hat.
Durch Details wie die klare Benennung,
welcher Schritt als Nächstes folgt, lässt sich
die Usability verbessern. Jedoch verwen-
Wann eignet sich Scrum
für Marketer?
Immer mehr Shops sind auch mobil verfügbar, sind aber oft nicht gut gemacht
Scrum als agile ProjektmanagementMethode wird auch bei Marketingverantwortlichen im B2B-Bereich
immer beliebter. Doch um mit
Scrum erfolgreich zu sein, sind vorab folgende Aspekte zu prüfen:
det nur die Hälfte der Shops eine eindeutige Bezeichnung der noch bevorstehenden Checkout-Schritte.
Wichtig ist auch, wie lange der Vorgang
insgesamt dauert. Im Schnitt absolvieren
Kunden 3,2 Schritte bis zum Kaufabschluss in den mobilen Shop-Versionen.
Nur fünf Retailer überzeugen durch einen
schnellen Single-Page-Checkout.
Die Reduzierung der Inhalte in den mobilen Shop-Varianten führt teilweise dazu,
dass wichtige Informationen komplett
fehlen. 66 Prozent verzichten beispielsweise auf den Produktdetailseiten auf
Angaben zur Lieferzeit. Die Auswertung
zeigt, dass der kleine Screen immer noch
◼
eine Herausforderung für Shops ist.
1. Zeitliche Ressourcen des Product
Owners: Der Auftraggeber eines Projekts vertritt als Product Owner die
Kundenseite. Er verantwortet die Priorisierung, die Kosten- und Risikoanalyse, stellt die Anforderungen und beurteilt die Ergebnisse der Teilschritte
des Projekts. Diese Rolle kann der Marketingverantwortliche einnehmen. Zu
bedenken ist, dass sich mit Scrum der
Zeitaufwand für die Planung im Vorfeld
eines Projekts zwar im Vergleich zum
klassischen Projektvorgehen verringert, dafür steigt der Zeitaufwand während der Umsetzungsphase. Der Product Owner muss sicherstellen, dass
er 30 bis 50 Prozent seiner Arbeitszeit
auf das Projekt verwenden kann.
Christiane Fröhlich
Neugeschäft
Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
August Storck
Konzeption und technische Umsetzung des Relaunchs der Marken-Website
www.dickmanns.de im Responsive Design
Denkwerk
Belvedere Edition
Relaunch des zweisprachigen Webauftritts im Responsive Design auf Basis
des Content-Management-Systems Wordpress
Aranex Internetagentur
Deutsche Messe
Entwicklung einer Mobile App zur Cebit mit interaktivem Geländeplan und
Beacon-basierter Navigation sowie Push-Nachrichten an Smartwatches
Heidelberg Mobil
EOS Holding
Einsatz der Digital-Asset-Management-Lösung aus der Brandmaker
Marketing Efficiency Cloud für die Markenkommunikation
Brandmaker
IMS Ingenieurgesellschaft mbH
Relaunch des Webauftritts in zwei Sprachen im Responsive Design auf
Basis des Web-Content-Management-Systems Processwire
Short Cuts Design und
Kommunikation
Parfümerie Douglas
Einsatz der Marketing Cloud für die Verwaltung, das Bid Management und
die Optimierung von Kampagnen im Suchmaschinenmarketing
Marin Software
Shopping.de
Einführung der Versandhandels-Software bei Shopping.de, Umstellung auf
die Kommissioniermethode „1-Scan-Shipping“
Pixi Software
Unternehmensgruppe
Seidensticker
Shop-Relaunch für die Marken Seidensticker und Jacques Britt inklusive
Einführung eines übergeordneten Content-Management-Systems und
Mobile-Optimierung der Plattform
Valtech
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
2. Entscheidungskompetenz des Projektverantwortlichen: Übernimmt der
Marketer die Rolle des Product Owners, muss er über die Kompetenzen
verfügen, zeitnah Entscheidungen
treffen zu können. Nur so lassen sich
die aufeinander aufbauenden Projektabschnitte, in denen jeweils ein definiertes Teilprojekt umgesetzt wird,
zeitnah umsetzen. Wenn nur in Absprache mit der nächsthöheren Führungsebene entschieden werden darf,
wird aus dem agilen Vorgehen oftmals
ein behäbiges Voranschleichen.
3. Vertrauensvolle Zusammenarbeit
und positive Fehlerkultur: Vertrauen
in die beteiligten Mitarbeiter und Dienstleister ist die Basis für ein erfolgreiches
Vorgehen mit Scrum. Das Projekt-Team
sollte eigenverantwortlich und selbst
organisiert arbeiten können. Ebenso
unverzichtbar ist eine positive Fehlerkultur, denn nicht jedes Teilprojekt
kann gleichermaßen erfolgreich verlaufen. Marketingverantwortliche, die
sich nicht sicher sind, ob Scrum in ihr
Unternehmen passt, können die agile
Methode zunächst im Rahmen eines
kleineren Projekts ausprobieren.
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7/15
Kathrin Anselm
Limango, München
Die Bereichsleiterin
Operations der Shopping-Community Limango, Kathrin Anselm, steigt zur neuen Geschäftsführerin des Münchner Unternehmens auf. Die 41-Jährige übernimmt das
Amt von Johannes Dittrich, der Ende Mai
aus privaten Gründen geht. Bislang hatte
Anselm, die seit November bei Limango
tätig ist, unter anderem als COO bei Wimdu gearbeitet.
www.limango.de
Alexander Holden
iCrossing, München
Als neuer Managing
Director für Deutschland übernimmt Alexander Holden die Leitung des Münchner
Büros bei der Online-Marketing-Agentur.
Der 35-Jährige folgt auf Patrick Bertermann und Oliver Grünig.
www.icrossing.com
Stephan Spengler
Regiondo, München
Seit März unterstützt
Stephan Spengler als
Senior Key Account Manager das Team des Münchner OnlineTicketing-Anbieters Regiondo. In seiner
Position ist der bisherige Vertriebsleiter
von Myobis für die Betreuung großer Erlebnis- und Freizeitanbieter und die Neukundenakquise zuständig. Spengler berichtet an Geschäftsführer Oliver Nützel.
www.regiondo.de
INTERNET WORLD Business
Arno Walter
Stefan Beckmann
Spot X Change,
Hamburg
Bei der Video-Werbeplattform Spot X Change
ist Stefan Beckmann als Geschäftsführer
künftig für Deutschland, Österreich und
die Schweiz verantwortlich. Zuvor war der
bisherige Country Manager DACH von Infectious Media unter anderem bei Lycos,
der Bertelsmann-Tochter Scoyo und Spil
Games aktiv. Beckmann berichtet künftig
an Mike Shehan, CEO von Spot X Change.
www.spotxchange.com
Thomas Reuser
TV Smiles, Berlin
Volker Grümmer
Maxymiser,
Düsseldorf
Für das Bestands- und
Neukundengeschäft in
Deutschland, Österreich und der Schweiz
ist Volker Grümmer künftig bei Maxymiser zuständig. Außerdem leitet der neue
Director DACH, der zuvor unter anderem
bei IBM und der SAS Institute GmbH tätig
war, bei dem Düsseldorfer Customer-Experience-Spezialisten die Inside- und
Filed-Sales-Teams.
www.maxymiser.de
Für den Bereich strategische Kundenberatung ist Asita Sidow in
Zukunft bei der Agenturgruppe Pilot aus
Hamburg zuständig. Die 36-Jährige, die
zuvor in verschiedenen Positionen bei der
Media-Agentur GFMO OMD tätig war, heuert als Direktorin Beratung Media an und
berichtet an Geschäftsführerin Petra Kruse. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die
Weiterentwicklung des Digitalbereichs.
www.pilot.de
Jährige war zuvor in
unterschiedlichen Positionen bei Dresdner
Bank, Deutsche Börse
und Commerzbank beschäftigt. Walter beerbt den
ehemaligen Vorstandsvorsitzenden
Thorsten Reitmeyer, der Comdirect
bereits zum 31. Dezember 2014 verlassen hat.
www.comdirect.de
Eva Reitenbach
Weitclick, Stuttgart
Die Digitalagentur
Weitclick hat Eva Reitenbach in die Geschäftsführung von Weitclick Berlin berufen. Die 30-Jährige, die 2012 als Senior
Konzepterin bei der Agentur startete, wird
den Standort künftig gemeinsam mit Mitgründer Simon Umbreit leiten. Sie arbeitet bereits seit 2014 als Creative Director
bei Weitclick in Berlin, frühere Stationen
waren Jung von Matt und Werbewelt.
www.weitclick.de
Marco Rosenheimer
Organize.me,
München
Als Nachfolger Timo
Salzsieders, der sich in
Zukunft auf seine Aufgaben als CTO von
Tomorrow Focus konzentrieren möchte,
hat Marco Rosenheimer die Geschäftsführung bei Organize.me übernommen.
Als CEO verantwortet der 40-Jährige die
strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung des Start-ups für digitale Dokumentenablage.
www.organize.me
Stellenmarkt
Als neuer Head of Sales Europe ist Thomas
Reuser beim SecondScreen-basierten Bonusprogramm TV
Smiles für sämtliche Vertriebsaktivitäten
in Europa zuständig. Der 41-Jährige, der
bislang General Manager bei Nakko Media war, berichtet an CEO Christian Heins.
www.tvsmiles.de
In Ismaning (near Munich)
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Simon Black
PPRO, London (GB)
European
E-Commerce
Manager Retail (m/f)
Marcel Cordes
Setone, Köln
Das Management der
Kölner Setone GmbH,
Bewegtbild-Anbieter für
Content-Marketing-Strategien, verstärkt
künftig Marcel Cordes. Als Geschäftsführer verantwortet der 46-Jährige, der bislang als Vorstand der Sport+Markt AG tätig war, den Bereich Marketing & Sales.
www.setone.com
Asita Sidow
Pilot, Hamburg
Comdirect, Quickborn
Mit Wirkung zum 15.
März 2015 wurde Arno
Walter zum neuen Vorstandsvorsitzenden des
Online-Brokers Comdirect
in Quickborn berufen. Erst vor
Kurzem hatte ihn die CommerzbankTochter zum Bereichsvorstand Direct
Banking ernannt, einen Posten, den
traditionell der amtierende Chef des
Unternehmens einnimmt. Der 47-
Von Sage Pay, wo er
CEO war, geht Simon
Black zur PPRO Group,
um als CEO die operativen Geschäfte des
Payment-Dienstleisters zu führen. Unterstützt wird er von den beiden Mitgründern
Philipp Nieland und Tobias Schreyer.
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der Verleihung des Shop-Award 2015 am
24. März einiges zu feiern. Eine zehnköpfige Jury wählte aus insgesamt 442 Bewerbungen zunächst 38 Shortlist-Kandidaten
aus. Aus diesen wurden in sieben Kategorien je drei Sieger gekürt (mehr zu den
Siegern auf Seite 16).
Best of Show, das Motto des Sonderpreises, den die Jury überdies an den Primus
inter Pares vergab, galt übrigens auch für
den Abend. 250 geladene Gäste genossen
im Münchner Varieté-Theater GOP bei
B
delikatem Rinderfilet im Rosmarinmantel
und gewagten Akrobatiknummern den
festlichen Auftakt zur am darauf folgenden Tag beginnenden Internet World
Messe 2015.
Erstmals wurde der zum vierten Mal
von INTERNET WORLD Business verliehene Shop-Award im Rahmen einer Gala
überreicht, bei der Sieger, Shortlist-Kandidaten und Aussteller sich vor und nach der
Preisverleihung zu lockeren Gesprächen
und Networking trafen.
Am Ende waren sich sowohl Veranstalter als auch Gäste einig: ein äußerst gelungener Abend, der nächstes Jahr sicher eine
◼
Neuauflage erleben wird.
01
04
02
01 Moderatorin Daniela Zimmer mit Teilen
der Shop-Award-Jury. Am Mikrofon:
Johannes Altmann von Shoplupe
02 Michael Mätschke und Matthias Soller
von Sonepar Deutschland mit Sebastian
Bomm von Kommerz (v. l. n. r.)
03
05
03 Die Shop-Award-Sieger in der Kategorie „Online-Pure-Player“: KellerSports, Aboutyou und Bad and Bold
04 Sie sind die Discountagentur: die
Shortlist-Kandidaten Jürgen und
Marco La-Greca (v.l.n.r.)
05 Das Münchner Varieté-Theater GOP
war gut gefüllt
06 Die Chef-Organisatorin des Abends
Nicole Rüdlin mit (v. l. n. r.) Oliver
Breiden (Metro Group), Jörg Simon
(HSE24), Thomas Gottheil (Shopmacher), Roland Bley (Leineweber)
06
07
08
09
07 Die B2B-Gewinner: Layer-Großhandel,
Rajapack und Kwerk
Fotos: Foto-Vogt
08 Die Multichannel-Stars von Pfister.ch
und Douglas
09 (v. l.): Mark Pezdek (Shopmacher),
Manuel Strothmann (Sofort AG),
Karolin Junker (Reverse Retail) und
Eileen Vollrath (Netshops)
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10
11
12
13
10 (v. l.): Sabine Eckert (NMG) mit Andrea Ramponi
(Marin Software), Dr. Ernst Stahl (Ibi Research), Markus Wille (Etracker) und Andreas Nabicht (Findologic)
11 Platz eins und zwei in der Kategorie „Bester Markenshop“: Bogner (links) und CEPsports
12 Die besten Mobile Shops kamen von Spreadshirt,
Zalando und Sheego
13 Das elegante Ambiente des GOP bot den richtigen
Rahmen für die Verleihung des Shop-Award 2015
14 Günter Götz, Geschäftsführer der Neuen Mediengesellschaft Ulm mbH, begrüßte das Publikum
14
15 Silvia Hänig (iKom), André Tappe und Peter Schön
(Sporthaus Schuster), Dieter Münch und Fabian
Göhler (Ludwig Beck)
15
INTERNET WORLD Business
ISSN 1433-3309
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für den Internet-Entscheider und erscheint
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SZENE
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INTERNET WORLD Business
30. März 2015
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Datenbrillen und
Diskussionen
Szenen einer Messe: Die Internet World 2015 präsentierte
sich größer, bunter und vielfältiger als je zuvor
ie werden wir 2020 einkaufen? Wie
wird die Digitalisierung unser
Leben verändern? Welche Unternehmen
werden dann zu den Marktführern gehören? Um diese Fragen drehten sich die Gespräche auf dem Internet World Kongress
und der Internet World Messe. Doch mehr
denn je wurde in diesem Jahr nicht nur
geredet, man konnte die Zukunft auch
ausprobieren: Wie sich zum Beispiel
W
Augmented Reality anfühlt – oder wie ein
Regal zeigen kann, wo der Wein steht, den
man kaufen möchte.
Networking war stets eine der Stärken
der Internet World, so auch in diesem Jahr –
bei der Guided Tour durch die Messehallen,
beim gemeinsamen Test der Technik von
morgen oder ganz direkt beim Speed Networking. Das Konzept ging auf: 14.700
Besucher zählten die Organisatoren.
◼
01
03
01 Moderator G. Heinemann (r.) diskutiert
mit M. Berger, N. Tradler, M. Keller,
P. Hardewig und M. Diekmann
04
05 Extra zur Messe hatte die Redaktion
der INTERNET WORLD Business eine
Sonderausgabe aufgelegt
02 Moderator Martin Meyer-Gossner mit
Fabian Henrichsen und Marco Parrillo
Fotos: Marion Vogel
03 Lucia Hegenbartova von Commercetools demonstriert Google Glass
04 Sieht schräg aus, ist aber eine unglaubliche Erfahrung: Datenbrillen
im praktischen Einsatz
02
Termine
e-Commerce Day
Das Shopping-Portal Hitmeister veranstaltet dieses Event, bei dem sich Webshop-Betreiber, Webhändler, Hersteller
und Dienstleister zum Austausch über
aktuelle Branchentrends treffen, bereits
zum sechsten Mal.
Termin: Köln,
17. April 2015
Kosten: 39 Euro inkl. MwSt.
www.hitmeister. de/
Info:
ecommerceday
Digital Commerce Day
Als Netzwerkmöglichkeit für Händler
sowie Hersteller und Marken verstehen
die Organisatoren dieses Event, zu dem
ausschließlich Referenten aus der Praxis
geladen sind. Mit dabei sind unter ande-
05
rem Vertreter von Design3000, Vaillant,
Intersport, Hummel, About You / Collins,
Donkey Products und Frontlineshop.
Termin: Hamburg,
30. April 2015
Kosten: 229 Euro für Händler bzw.
499 Euro für Dienstleister;
Preise inkl. MwSt.
www.digital-commerce-day.de
Info:
Contentday
Auf der „Konferenz für Newbies, Profis
und Umsetzer“ präsentieren Spezialisten
in 45-minütigen Sessions ihr Wissen rund
um Content- und Online-Marketing.
Termin: Salzburg (A),
24. April 2015
Kosten: 318 Euro zzgl. MwSt.
www.contentday.at
Info:
Co-Brands 2015
Im Rahmen dieses Speed-Dating-Events
suchen Marketingentscheider aus 100
Unternehmen passende Kooperationspartner. Gesprächsdauer: je 20 Minuten.
Termin: Hamburg,
5. Mai 2015
Kosten: 1.290 Euro zzgl. MwSt.
www.co-brands.de
Info:
Digital Advisory Board Summit
Bei diesem Event für Digital-Experten
und Unternehmensvertreter diskutieren
die Teilnehmer das Thema: „Digitale Expertenbeiräte als erfolgskritische Komponente in der digitalen Transformation“
Termin: Hamburg,
17. Juni 2015
Kosten: 750 Euro (für Firmen), 450 Euro
(für Manager mit Bewerbung);
Preise inkl. MwSt. (bis 12. April)
www.digitaladvisoryboard.de
Info:
Adobe Summit 2015
Rund 120 Sessions in zehn Tracks mit 40
internationalen Speakers sowie 20 BestPractices aus der Welt des globalen Online-Marketings: Mit diesem Programm
und dem Motto „Reinvention is a journey.
Continue yours at Summit“ wirbt diese
Konferenz um Teilnehmer.
Termin: London (GB),
29. und 30. April 2015
Kosten: 995 Euro zzgl. MwSt. (bis 11.04.)
http://summit.adobe.com/emea
Info:
Online Marketing Forum
Zu den Programm-Highlights der Veranstaltungsreihe, die durch vier Städte tourt,
gehören die Vermeidung unerwünschter
Social-Media-Kommentare, der OnlineWahlkampf der FDP und Web-Services.
Termine: Hamburg, 5. Mai; Frankfurt,
12. Mai; Düsseldorf, 19. Mai;
München, 21. Mai 2015
Kosten: Für unsere Leser 189 Euro zzgl.
MwSt. (Code: OMF15iwb)
www.onlinemarketingforum.de
Info:
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INTERNET WORLD Business
43
Nicole Rüdlin
leitet die Unit Kongresse und
Messen in der Neuen Mediengesellschaft Ulm mbH
www.internetworld-messe.de
06
07
„InternationalisierungsStrategie weiter fortsetzen“
Nicole Rüdlin organisiert mit ihrem
Team seit fünf Jahren die Internet
World. Für 2016 hat sie große Pläne.
09
06 Shopkick-Chef Peter Thulson eröffnete den Kongress mit einer Keynote
zum Thema „The Future of Shopping“
08
07 Volles Haus: Während der gesamten
Messe herrschte an den fünf InfoArenen reger Andrang
08 Im Internet World-Shop wurden neue
POS-Techniken live demonstriert
09 Networking ist alles: Beim SpeedNetworking trafen kontaktfreudige
Gesprächspartner aufeinander
10 Moderatorin Susanne Gillner (r.) mit
den glücklichen Gewinnern des Startup-Wettbewerbs 2015
11 Die Guided Tour führte die Besucher
zu den spannendsten Ausstellern. Im
Bild: der Stand von Phoenix Media
12 Neuer Rekord: 14.700 Lanyards
mussten an die Besucher verteilt
werden – für die Namensschilder
10
Die Internet World 2015 platzte aus
allen Nähten. Wie wollen Sie sich 2016
aufstellen, um dem Mehr an Ausstellern und Besuchern zu begegnen?
Nicole Rüdlin: Wir sind dieses Jahr
tatsächlich an die Grenzen der vorhandenen Kapazitäten gestoßen. 2016
werden wir daher auf dem Messegelände umziehen und eine neue Hallensituation schaffen, um dem Wachstum gerecht zu werden. Die Hallen B5
und B6 bieten bessere Möglichkeiten
für die Aussteller, insbesondere bei
der Tendenz zu größeren Messeständen. Wir denken darüber nach, das
Thema „stationär/online“ auszuweiten. Aber wir wollen vor allem Innovationen und Zukunftsszenarien im
Handel angehen. Hier sind wir mit
verschiedenen Partnern im Gespräch.
In diesem Jahr gab es im Kongress
erstmals ein internationales Panel,
das komplett auf Englisch gehalten
wurde. Ein einmaliges Experiment?
Rüdlin: Einmalig auf keinen Fall! Wir
werden unsere InternationalisierungsStrategie weiter fortsetzen. Wir konnten in den letzten drei Jahren einen
kontinuierlichen Anstieg von ausländischen Ausstellern verzeichnen. 2015
waren bereits 38 ausländische Aussteller aus 11 Ländern vertreten. Unser
Ziel ist es, dieses Profil auf internationaler Ebene zu schärfen. Vor allem mit
dem neuen „E-Commerce abroad“Panel konnten wir verstärkt internationale Besucher ansprechen.
Omnichannel lautet einer der großen
Trends im Handel. Wie begleitet eine
E-Commerce-Messe wie die Internet
World diese Entwicklung?
Rüdlin: Gerade in den Medien wird
oft ein falsches Bild vermittelt: Der
E-Commerce ist des Handels größter
Feind und macht die deutschen Innenstädte kaputt. Das Gegenteil ist der
Fall, stationärer und Online-Handel
wachsen zusammen.
11
12
SZENE
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INTERNET WORLD Business
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Als das Parkcafé
digital wurde
Fröhliche Party nach intensivem Messetag: Die Internet
World Night in München begeisterte über 600 Gäste
ie zentrale Bar im Münchner Parkcafé
birgt ein Geheimnis. Auf den ersten
Blick sieht sie aus wie eine ganz normale
Cocktail-Schänke mit großzügig bestücktem Getränkeregal. Dahinter verbirgt sich
jedoch eine Showbühne, die auf Knopfdruck in die Höhe schwebt. Auf der Internet World Night gehörte diese Bühne
DJane Elle. Ihr Rezept für einen spritzigen
Sound-Cocktail, der den rund 630 Partygästen sichtlich Spaß bereitete: feinste
House Tunes, kombiniert mit treibenden
Rhythmen und funkigen Vocals.
Doch wer statt DJane Elle lieber seinem
Gesprächspartner lauschen wollte, fand
D
01
02
im Parkcafé genügend Ecken, in denen es
etwas ruhiger zuging – was sich aber von
der Photobox nicht gerade behaupten ließ:
In einem Studio-Setup konnten sich die
Gäste selbst fotografieren. Die beste Gelegenheit, um sich mit schrägen Requisiten
mal richtig in Szene zu setzen.
Für gute Laune sorgte auch das Buffet
mit bayerischen Schmankerln wie Schweinebraten, Dunkelbiersauce und Knödel.
Die Partylust der Messebesucher war so
groß, dass die Internet World Night, offizielle Party der Internet World Messe und
der Performance-Konferenz TactixX, schon
weit im Voraus ausverkauft war.
◼
03
04
05
01 Markus Meyer-Westphal (Satzmedia,
l.) im Gespräch mit Alexander Platzbecker (Hellermann Tyton)
02 Michael Hecker (l.) und Ulrich Weigelt, beide Lionbridge
03 Hatten ihre Autos dabei: Manuel
Wesch und David Baus vom Start-up
Shäre (App: Shäre-a-Taxi)
Fotos: Foto-Vogt
04 Sieht aus wie eine normale Bar: Die
zentrale Cocktailschänke im Parkcafé
hat aber ein geheimes Innenleben
06
07
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7/15
08
INTERNET WORLD Business
09
05 Prost auf einen gelungenen Abend: Udo von Meltzing (l.) und Matthias
Schneider, beide Nexmart
11 Pablo Kern und Christian
Weber (v. l.), Meyle + Müller, mit Anderas Gebhard
(r.), Dan Braven
06 Die Gäste der Internet
World Night hatten in der
Photobox ...
12 Say Cheese: Sven Fiehler
(Exacttag), Inna Hinz (Jochen Schweizer), Carolin
Nersinger (e-Sixt)
07 ... offensichtlich großen
Spaß. Das nachempfundene
Fotostudio war gut ausgelastet. Den Wikinger-Hut
hätten wir auch gern ;-)
08 Chillig: Sandra Hönscheid,
Marc Kiefer, Klaas-Jan
Meijer (v.l.n.r.), Salesupply
13 International: Jan Westerbarkey (l.), Westaflex, Piotr
Badura und Dariusz Szafranski (Deltavista) mit Adi
Kornfeld (OE24)
10
11
12
14 Christoph Zöller und Kathrin Hösl von Tradebyte
09 „Work hard – party hard“ –
das Motto der Internet
World Night 2015 im Parkcafé München
15 Nach einer ruhigen Anfangsphase heizte DJane
Elle den Gästen im Parkcafé mächtig ein
10 Franziska Kolbe von Zanox
mit Hakan Özal von Finance
Ads genießen ein Glas
Wein
16 Kupona-Gründer Hendrik
Seifert (M.) mit Aytac Kuloglu (l.) und Felix Kempke,
beide von iProspect
13
14
15
16
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MEINUNG
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INTERNET WORLD Business
30. März 2015
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Vor dem großen Wandel
Die digitale Revolution im Einzelhandel hat gerade erst begonnen
as Internet hat den Handel verändert, und die richtig großen
Veränderungen liegen noch vor uns.
Werden die Läden überleben – oder
werden wir in Zukunft mit unseren
Handys, Kühlschränken oder Fernsehern einkaufen? Vielleicht drucken wir uns ja auch bald unsere
Waren selbst mit einem 3-D-Drucker
aus. Die schnellen Entwicklungen,
die wir im Moment erleben, lassen
erahnen, wie sehr sich das Nutzerverhalten und die Strategien des
Handels in Zukunft ändern werden.
Eine Studie des Marktforschungsinstituts eMarketer von 2014 macht
den Wandel deutlich: Weltweit
nahm der E-Commerce-Umsatz um
22 Prozent zu – während die Weltwirtschaft nur um 3,3 Prozent
wuchs. 1,6 Billionen US-Dollar wurden im E-Commerce 2014 umgesetzt, das entspricht einem Anteil
von 6 Prozent an allen ConsumerEinkäufen. Bis 2018 könnten es 8,8
Prozent werden, schätzt eMarketer.
Was andere
schreiben
Christian Growitsch, Direktor des Hamburgischen
Weltwirtschaftsinstituts
(HWWI)
Räumliche Marktgrenzen verschwinden und selbst für lokale Nischenprodukte kann sich ein globaler
Absatzmarkt bieten. Die Marktstrukturen verändern sich schneller
als in früheren Phasen des technologischen Wandels. Die Entwicklung
ist keineswegs abgeschlossen und
die Zukunft des digitalisierten Handels ist mit vielen Fragezeichen versehen.
Die Reichen kehren den
Wer im Handel zukunftsweisend
agieren möchte, kommt an der Personalisierung von digitalen Angeboten
nicht vorbei. Die großen US-OnlineVersandhändler setzen hier Maßstäbe, die von der Kundschaft inzwischen als Standard erwartet werden.
Die zielgenaue Ansprache von
Kunden läuft somit nicht mehr unter
„nice-to-have“, sondern ist ein
absolutes Must-have.
Richtigstellung
In der Ausgabe 6/2015 der INTERNET
WORLD Business haben wir auf Seite
46 über das Otto-Tochterunternehmen Yapital berichtet. Darin wird
Thomas Voigt, Direktor Wirtschaftspolitik und Kommunikation der OttoGruppe, indirekt und direkt zitiert.
Richtig ist seine Aussage: „Wir konnten viele namhafte Handelspartner
wie Rewe, Douglas oder Total von
Yapital überzeugen und sind sehr
zufrieden mit der Entwicklung.“ Die
weiteren Zitate des Artikels stammen
aus Branchenkreisen und wurden
leider irrtümlich Herrn Voigt zugeordnet. Wir bitten das Versehen zu
entschuldigen.
Filialen den Rücken
Das ist aber nur ein Teil der Geschichte. Gerade bei den wohlhabenden
Kunden, also denen, die die Händler am
meisten schätzen, ist es am wahrscheinlichsten, dass sie ins Netz abwandern. Eine
Studie der Beratungsgesellschaft Accenture vom Herbst 2014 ergab, dass die USHaushalte mit weniger als 100.000 Dollar
Jahreseinkommen 54 Prozent des Geldes
„Das E-Commerce-Wachstum der
Zukunft kommt von Smartphones“
Don Davis,
Chefredakteur „Internet Retailer“
www.internetretailer.com
für ihre Weihnachtseinkäufe stationär und
38 Prozent online ausgeben wollten. Die
Haushalte mit mehr als 100.000 Dollar
wollten 48 Prozent online ausgeben und
nur 46 Prozent im stationären Handel.
Immer mehr der User, die das Internet
regelmäßig nutzen, kaufen bevorzugt online ein: In den USA sind es 52 Prozent der
#bringbackclarkson
Zitat
1 Million
Stimmen
innerhalb einer Woche erhielt
eine Online-Petition gegen
die Suspendierung des BBCTalkmasters Jeremy Clarkson
auf Change.org
Foto: Google
Christian Sauer,
Geschäftsführer
Webtrekk GmbH
sogenannten „Connected
Users“, in Großbritannien
57 Prozent, in Deutschland
64 Prozent – und in China
gar 84 Prozent. Je mehr
Menschen einen Breitbandnetzzugang bekommen, desto
größer wird dieser Anteil werden.
Für Wachstum ist noch viel Platz
im Bereich Internet-Zugang. In Afrika sind nur 26,5 Prozent der Menschen online, 34,7 Prozent in Asien,
48,3 Prozent im Nahen Osten und
52,3 Prozent in Lateinamerika. Als
Wachstumstreiber der Zukunft dient
in diesen Regionen das Smartphone.
1,75 Milliarden Smartphones waren
2014 weltweit in Gebrauch, und diese
Zahl wird sich laut eMarketer bis
2017 auf 2,5 Milliarden erhöhen.
Bei einer Diskussion über die Zukunft des E-Commerce darf China,
der größte E-Commerce-Markt der
Welt (noch vor den USA) nicht fehlen. Chinas E-Commerce-Boom
bringt Konzerne mit viel Geld und
globalen Ambitionen wie Alibaba
hervor. 25 Milliarden US-Dollar
nahm Alibaba beim größten Börsengang in der Geschichte im September 2014 ein. Das meiste Geld
ging an Investoren, aber acht Milliarden behielt Alibaba für Investitionen –
alle für außerhalb Chinas vorgesehen –
zurück. Schon jetzt streckt Alibaba seine
Fühler im E-Commerce nach Brasilien,
Russland und in die USA aus. Dieses
chinesische Unternehmen ist Teil der digitalen Revolution des Handels, die gerade
erst begonnen hat.
◼
Foto: Privat
D
„Wenn ich einen Zauberstab hätte,
mein erster Wunsch wäre weltweiter
Breitband-Internet-Zugang“
Zum Vergleich: Eine Online-Petition gegen die Vorratsdatenspeicherung auf Campact.de erhielt in drei Monaten nur 110.000 Stimmen
Quelle: Change.org / Campact
Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt auf der
Tech-Konferenz SXSW
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Kontakt:
Kerstin Berthmann
Tel. 089/74117-327
[email protected]
01.-02. März 2016, München
Internet World 2016
6.000 m2 mehr Fläche
25 % mehr Aussteller
20 % mehr Besucher
internetworld-messe.de
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März 2016
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