Gluck, Paris und die Folgen 16. bis 23. Juli 2010

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Gluck, Paris und die Folgen
16. bis 23. Juli 2010
Inhalt
04
Viel Glück mit Gluck
08
Die Eröffnungsgala
12
[email protected]
Interview mit Hans-Peter Schmidt und Peter Theiler
Konzert mit Anne Sofie von Otter und Antoine Tamestit
unter der Leitung von Marc Minkowski
Eine szenisch-musikalische (Urauf-)Führung durch die
Nürnberger Unterwelt von internationalen Regieteams Keine Bank ist wie die andere,
und gar keine wie die Fürst Fugger Privatbank.
16
18
Die Fürst Fugger Privatbank erhält erneut die
22
Note sehr gut im Test der besten Vermögens-
SEHR GUT
Vermögensverwalter
TEST 10/2009
Im Vergleich: 28 Verwalter
7x sehr gut, 8x gut, 7x befr., 6x ausr.
Schau nicht zurück, Orfeo!
Uraufführung der Tanzoper von Stefan Hakenberg
mit Schülerinnen und Schülern Iphigénie en Tauride
Claus Guths Inszenierung von Glucks Tragédie
mit Mireille Delunsch als Iphigénie Von Gossec bis Beethoven
Das Junge Tonkünstler Orchester Bayreuth spielt
unter der Leitung von Manfred Jung
TOP Exzellenz
Vermögensverwalter
24
Andromaque
für Service-Qualität in Hamburg, das 28 führende
Ergebnis
3-Jahreswertung
Vermögensverwalter verglich. In diesem Test konnte
TEST 10/2009
28
Gluck and Friends
30
Orphée et Euridice
33
Interview mit Véronique Gens
36
Begleitprogramm mit Öffentlichem
38
Service
verwalter Deutschlands.
Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut
Im Vergleich: 24 Vermögensverwalter
die Fürst Fugger Privatbank die Note „sehr gut“ aus
dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Geprüft wurden
Beratungskompetenz und Dienstleistungsqualität.
Bei allen getesteten Kriterien erzielte die Fürst
Fugger Privatbank Spitzenplätze.
André-Ernest-Modest Grétrys lyrische Tragödie
unter der Leitung von Hervé Niquet Jazzkonzert mit der Thilo Wolf Big Band
Hector Berlioz‘ Fassung der Gluck‘schen Tragédie-opéra
in einer konzertanten Aufführung Konzert mit Werken von Gluck, Mozart, Arriaga und Berlioz
Symposium und Jugendakademie
Förderer
FFPB_Logo_4c_Lilie_groesser.pdf
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CM
Henriette
Schmidt-Burkhardt
NÜRNBERG
Rathenauplatz 2
Telefon 0911 52125-0
Mehr Informationen unter www.fuggerbank.de
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18.03.2010
16:29:48 Uhr
Viel Glück mit Gluck
Hans-Peter Schmidt, Präsident der Freunde der Staatsoper
Nürnberg und Initiator der Festspiele, und Staatsintendant
Peter Theiler im Gespräch
Im Sommer finden zum dritten Mal die Internationalen Gluck-Opern-Festspiele in Nürnberg statt. Unter
dem Motto „Gluck, Paris und die Folgen“ richten sich
die Festspiele an der Frage aus, welche Auswirkungen
das Schaffen des großen Komponisten auf die nachfolgenden Komponistengenerationen hatte.
Zu einem Gespräch über das Programm und die
Wünsche für die Zukunft trafen sich Hans-Peter
Schmidt, Initiator der Festspiele, Präsident der Freunde
der Staatsoper Nürnberg e. V. sowie Aufsichtsratsvorsitzender der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe, und
Staatsintendant Peter Theiler im Gluck-Saal des Opernhauses.
Herr Schmidt, aufgrund Ihres großen persönlichen
Engagements wurden 2005 die Internationalen GluckOpern-Festspiele hier in Nürnberg ins Leben gerufen.
Welche besondere Verbindung haben Sie zu dem Komponisten?
Hans-Peter Schmidt: Die Verbindung ist natürlich
zunächst einmal eine regionale. Gluck, der Europäer,
ist in der europäischen Metropolregion Nürnberg, in
Erasbach, geboren und neben Albrecht Dürer ein wichtiger Kulturbotschafter der Region. Nürnberg und die
4
Viel Glück mit Gluck
Region wurden vor Jahren immer wieder als Krisenregion bezeichnet, daher wollten wir uns bewusst
abheben von der rein wirtschaftlichen Betrachtungsweise und der Region ein zeitloses kulturelles Gesicht
geben – ein „malerisches“ mit Dürer und ein „musikalisches“ mit Gluck.
Es fügte sich, dass 1999 Gérard Mortier nach Nürnberg
kam, um mit mir über eine Unterstützung der MozartFestspiele in Salzburg zu sprechen. Mortier legte mir
eine Liste mit Mozart-Opern vor und ich habe ihm
erwidert: „Welchen Bezug hat Mozart zu Nürnberg?“
Dann entdeckte ich auf der Liste „Iphigenie auf Tauris“.
Ich habe ihn gefragt: „Machen Sie Gluck auch?“ Und er
sagte: „Ja, freilich!“ So unterhielten wir uns über eine
Zusammenarbeit zu dieser Produktion. Bei den Festspielen 2000 ist dann „Iphigenie auf Tauris“ in Salzburg aufgeführt worden. Später hat mich Herr Mortier
angerufen und mir gesagt, dass Glucks „Iphigénie“ die
bestbesuchte und am besten besprochene Opernproduktion der Festspiele war ...
Peter Theiler: Eine wunderbare Inszenierung von
Claus Guth, die wir jetzt auch wieder herausbringen
werden.
Herr Theiler, Sie kamen 2008 als neuer Staatsintendant
nach Nürnberg und richten nun zum ersten Mal die
Gluck-Opern-Festspiele aus. 2010 werden die Festspiele
erstmals im Sommer stattfinden. Warum?
P. T.: Bei der ersten Begegnung mit Herrn Schmidt
haben wir Bestand aufgenommen, was ideal war oder
sein könnte und was man verändern sollte ... Und ich
konnte ihn davon überzeugen, dass der Sommer,
die warme Jahreszeit, die
bessere Festspielzeit ist.
Außerdem ist es auch
in der Außenwahrnehmung schöner, eine Spielzeit
zum Abschluss mit den Gluck-Opern-Festspielen zu
krönen!
H. P. S.: Wir haben ja bereits die Bayreuther und Salzburger Festpiele angesprochen. Die beiden Hauptpersonen dort – Wagner und Mozart – waren große Verehrer von Gluck. Als Opernreformator hat Gluck eine
große Wirkung bis in die Gegenwart hinein.
P. T.: Dem kann ich mich nur anschließen. Wobei man
ergänzen sollte, dass Gluck ja nicht als Reformer
geboren wurde, sondern
auch den Weg des Irrtums
gegangen ist, den er
danach bekämpft hat. Als
Wiener Hofkomponist war
er in der italienischen Tradition groß geworden. Die
damaligen Opern dienten meistens der Verherrlichung
des Staatsoberhauptes, gaben wenig Aufschluss über
die eigentlichen dramaturgischen Konstellationen und
vernachlässigten die dramatis personae. Die große
Reformation, die Gluck vollzogen hat, war, Wort und
Musik auf das gleiche Niveau zu stellen. Er war damit
ein großer Wegbereiter für all das, was nach ihm kam.
So hat sich Richard Wagner als Begründer des Musikdramas sehr stark von Gluck beeinflussen lassen. Aber
sein Einfluss erstreckte sich nicht nur auf den deutschsprachigen, sondern auf den gesamten europäischen
Raum.
»Große Wirkung bis in die
Gegenwart«
Erhoffen Sie sich damit auch, dass Nürnberg durch die
zeitliche Anbindung an die Festspiele in Bayreuth und
Salzburg eine feste Größe im Festspielkalender wird?
P. T.: Ich hoffe schon, dass wir das mittelfristig erreichen! Unser gemeinsames Interesse ist ja, die Festspiele zu etablieren und sie auch zu einem Label zu
machen.
Die Gluck-Opern-Festspiele stehen unter dem Motto
„Gluck, Paris und die Folgen“. Neben Opern von Christoph Willibald Gluck werden die Zuschauer auch Werke
anderer Komponisten auf der Bühne und im Konzert
erleben. Welchen Einfluss hatte Gluck auf seine Zeitgenossen und nachfolgende Generationen?
Die Festspielbesucher werden Werke von Hector Berlioz
und André-Ernest-Modeste Grétry erleben können.
Warum gerade diese beiden Komponisten?
Viel Glück mit Gluck
5
Peter Theiler
P. T.: Zu Wagner, dem großen deutschen Romantiker und
Exzentriker, gibt es das französische Pendant – Hector
Berlioz, der ebenfalls einen großen Beitrag zum Musikdrama geschaffen hat. Beide waren begeisterte GluckAnhänger und haben in ihrer Zeit versucht, Gluck vor
Verstümmelungen zu bewahren.
Berlioz war bereits früh infiziert,
der Komponist sollte eigentlich
Medizin studieren, verschrieb sich aber, nachdem er
Glucks „Iphigénie“ gehört hatte, dem Musikstudium.
Er hat sich der Musik vor allem über Gluck genähert. So
wurde ein Großteil der Gluckrezeption im französischsprachigen Raum durch Berlioz befördert. Er selbst hat
ja, genauso wie Wagner, eine Gluck-Oper neu orchestriert, den „Orphée“ in der späteren Mezzofassung, die
wir in einer konzertanten Aufführung bei den Festspielen aufführen werden.
Auch Grétry war ein Zeitgenosse Glucks, er war Hofkomponist von Marie-Antoinette und galt als der „In“Komponist. Auch er wurde sehr stark von Gluck beeinflusst, gilt als Wegbereiter der dramatischeren und
gewichtigeren Opéra comique und wagte sich auch
an das Musikdrama heran, interessanterweise an die
„Iphigénie en Tauride“. Als Grétry allerdings erfuhr, dass
Gluck ebenfalls diesen Stoff vertonte, wählte er sich die
„Andromaque“ von Racine als Vorlage. Es ist eine absolute Rarität, dass wir dieses Werk, das sehr stark von
Glucks Dramaturgie und Opernreform beeinflusst ist,
zeigen können – und einmalig, dass dies im unmittelbaren Vergleich zur Gluck’schen „Tauride“ geschieht.
H. P. S.: Wir halten uns für Europäer und sind im Grunde
Regionalisten. Wir erzählen immer noch stolz, wenn
wir mal in Paris oder Prag waren. Gluck war Europäer
und als solchen sollte man ihn präsentieren. Wenn
man sich überlegt, welche Entfernungen er zurückgelegt hat, er war in Frankreich, Skandinavien, London
und Italien, alles mit der sogenannten Kalesche, nicht
mit der S-Klasse oder dem TGV. Diese Generation, das
waren die wahren Europäer. Uns schätze ich nicht so
ein. Für Gluck ist sicher „Internationale Festspiele“ der
richtige Titel.
aufnahme der Salzburger „Iphigenie auf Tauris“ wird
Mireille Delunsch, die ebenfalls eine international
gefragte Gluck-Interpretin ist, die Iphigénie singen.
Wie kam es zu den internationalen Kooperationen?
Herr Schmidt, Sie selbst erleben nun zum dritten Mal
die Internationalen Gluck-Opern-Festspiele, wie sehen
Sie die Entwicklung?
P. T.: Die Internationalität war für mich von großer
Wichtigkeit. Da ich innerhalb der Opernszene über ein
recht großes Netzwerk verfüge, was sich auch im Spielplan unseres Opernbetriebs bemerkbar macht, konnte
ich die internationalen Partner finden. Es kann nur in
Kooperation mit anderen gehen und so erzielen wir
ein sehr konzentriertes Programm, das auch die Verbindung zu besonderen Gluck-Interpreten oder Orten,
an denen sein Œuvre gepflegt wird, herstellt.
So sind wir bei „Andromaque“
zusammen mit den Schwetzinger Festspielen und Montpellier Koproduktionspartner, und
nicht einfach nur ein Gastspielort.
Und bei dem Uraufführungsprojekt „orpheus@felsen.
gaenge“ in den Nürnberger Felsengängen, das von drei
Regieteams aus Deutschland, Frankreich und Italien in
Szene gesetzt wird, arbeiten wir mit dem Festival in
Neapel und dem Theater in Bayonne zusammen. Das
Projekt wird dann nach den Festpielen auch in Frankreich und Italien aufgeführt werden.
»Gluck war Europäer«
Die Internationalität der Gluck-Opern-Festspiele wird auch
durch die Kooperationen sichtbar, durch die Nürnberg mit
anderen europäischen Opernhäusern und Festspielen vernetzt wird. War Ihnen dies besonders wichtig?
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Viel Glück mit Gluck
Teil des Programms sind auch international agierende
Künstlerpersönlichkeiten. Auf wen können sich die
Festspielzuschauer freuen?
P. T.: Bei der Eröffnungsgala werden die berühmte
Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter, der Bratschist Antoine Tamestit sowie Marc Minkowski und
seine Musicien du Louvre, ein international herausragendes Ensembles für Alte Musik, zu Gast sein. Bei der
„Andromaque“ übernimmt Hervé Niquet, ein weiterer
Spezialist für Alte Musik, die musikalische Leitung,
es spielt sein Orchester Le Concert Spirituel. Zudem
wird eine ganz neue Generation von Sängerinnen und
Sängern bei der Produktion dabei sein, wie Judith van
Wanroij und meine Landsmännin Maria Riccarda Wesseling, eine Mezzosopranistin, die im Moment gerade
in diesem Repertoire Karriere macht. Bei der Wieder-
H. P. S.: Und wir haben die hochgefeierte Starsopranistin Véronique Gens, die hier ebenfalls mit Hervé
Niquet ein Konzert geben wird. Sie hat gerade zwei
CDs unter dem Titel „Tragédiennes“ herausgebracht, die
eine ist von Lully bis Gluck und die andere von Gluck bis
Berlioz. Sie deckt damit im Grunde das gesamte Motto
der Festspiele ab.
H. P. S.: Mit zwei Festspielen kann man noch keine Tradition begründen. Wir gehen davon aus, dass aller guten
Dinge drei sind ... Was wir jedoch festgestellt haben, ist,
dass man 2005 im Internet wenig über Gluck gefunden
und sich die Situation nun vollkommen gewandelt hat!
Und seine Werke werden an vielen internationalen
Opernhäusern und Festspielen aufgeführt, u. a. in
Hamburg, Brüssel, Paris, Wien und Rom. Die Salzburger
Festspiele werden heuer mit Glucks „Orfeo ed Euridice“
eröffnet. Also, vielleicht konnten wir ein paar Denkanstöße setzen. Das macht Mut, weiterzumachen. Da
Gluck mittlerweile weltweit so positiv aufgenommen
wird, wäre es nicht zu verantworten, wenn wir die Kulturregion Nürnberg nicht daran teilhaben ließen.
Welche Wünsche und Zukunftsvisionen verbinden Sie
beide mit den Gluck-Opern-Festspielen?
H. P. S.: Die Gluck-Opern-Festspiele 2012 stehen vor der
Tür und wir machen uns bereits Gedanken zu den Spielorten. 2014 ist der 300. Geburtstag Glucks, bis dahin soll
beispielsweise das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth grundsaniert sein. Wir denken über die Region
nach, aber auch darüber hinaus. Es wäre schön, wenn
wir wieder mit einer Produktion als Gastspiel rausgehen
könnten, wie mit „Orfeo ed Euridice“ nach Shenzhen ...
Ich glaube, wir haben viel Glück mit Gluck!
Hans-Peter Schmidt
und ein zeitgenössisches Werk zu seinem Schaffen in
Kontext stellen – also eine Auseinandersetzung mit
Gluck von einem heutigen Komponisten aus gesehen.
Man muss die Gluck-Opern-Festspiele so lebendig, aber
auch so dicht und konzentriert wie möglich gestalten,
damit sich eine klare Struktur erkennen lässt.
H. P. S.: Was wir anstreben, ist, die Lücke zwischen
Bayreuth und Salzburg zu füllen und miteinander das
Profil der Staatsoper zu schärfen. Es wird deswegen
kein Gluck-Haus, aber Salzburg steht auch nicht mehr
nur für die Mozart-Festspiele. Wir haben schon darüber
gesprochen, dass man auch das Schauspiel mit einbeziehen könnte ... Auch dies tun die Salzburger. Wir
haben hier große Literaten wie E. T. A. Hoffmann in
Bamberg, oder Jean Paul, der aus der Bayreuther Region
kommt, die ja fast Zeitgenossen von Gluck waren. Aber
wie Herr Theiler vorhin sagte: In die Jetztzeit hinein
sind keine Grenzen gesetzt.
P. T.: Wir sind von der Struktur und vom Volumen her
noch ein relativ kleines Festival. Aber wenn wir auf
Internationalität und Qualität setzen, ist das der beste
Wachstumsimpuls. Auch für die nächsten Gluck-OpernFestspiele im Jahr 2012 wollen wir einen Überbau
finden. Ich könnte mir dann vorstellen, dass wir unter
dem Motto „Gluck und Wien“ der Frage nachgehen, wie
alles anfing. Außerdem sollte man auch einmal thematisieren, wie sich Gluck in die Gegenwart auswirkt
Viel Glück mit Gluck
7
wie auch mit Werken Monteverdis, Händels, Glucks und
Mozarts. So haben Les Musiciens du Louvre mit „Iphigénie en Tauride“, „Armide“ und „Orphée et Euridice“
gleich drei Gluck-Opern bei der Deutschen Grammophon auf CD eingespielt. Und über ihre herausragende
Interpretation der Mozart-Oper „Le nozze di Figaro“
am Théâtre de Châtelet urteilte die Presse 2009: „Marc
Minkowski dirigiert seine Musiciens mit einer unmittelbaren enthusiastischen Energie, mit großer Aufmerksamkeit
für musikalische Kontraste,
für Stimmungs­
wechsel der Partitur ebenso wie für die musikalische
Struktur.“ Die Orchestermitglieder wurden für ihr
„Feuer, ihren Verve und ihre Poesie“ gelobt, Marc Minkowski für sein „erfinde­risches, immer wieder überraschendes und unglaublich vitales Dirigat“.
Seit 1996 haben Les Musiciens du Louvre ihren ständigen Sitz in Grenoble und sind inzwischen mit der
Maison de la Culture de Grenoble assoziiert. Sie sind
regelmäßig auf den großen französischen Opernbühnen zu hören, wie der Opéra de Paris, dem Théâtre
de Châtelet, dem Théâtre des Champs-Elysées, der
Opéra de Lyon sowie dem Festival d’ Aix-en-Provence.
Ihr europaweites Renommé verschafften sie sich
unter anderem durch Auftritte in London, Amsterdam,
Madrid und Wien. Zudem musizierte das Orchester
mehrfach bei den Salzburger Festspielen und präsentierte 2009 einen Haydn-Zyklus in der Felsenreitschule.
Seit
einiger
Zeit wenden
sich Marc Minkowski,
der
2004 zum „Chevalier du Mérite“ (Ritter der Ehrenlegion) ernannt wurde und außerdem den Titel „Officier des Arts et Lettres“ („Orden der Künste und der
Literatur“) trägt, und Les Musiciens du Louvre verstärkt
auch den französischen Komponisten der Romantik zu.
Dazu gehören Werke von Jacques Offenbach, Georges
Bizet und nicht zuletzt auch Hector Berlioz.
»Historische Aufführungspraxis auf
höchstem künstlerischen Niveau«
Marc Minkowski
Ein Wegbereiter, ein besessener
und international gefragte
Interpreten
Les Musiciens du Louvre
Die Eröffnungsgala der Internationalen
Gluck-Opern-Festspiele im Zeichen des Widerhalls
von Gluck und Berlioz
M
arc Minkowski und Les Musiciens du
Louvre – beide Namen sind in der Musikwelt nahezu untrennbar miteinander verbunden und stehen für historische Aufführungspraxis
auf höchstem künstlerischen Niveau. Im Rahmen des
Eröffnungskonzertes der Internationalen Gluck-OpernFestspiele wird sich das Publikum davon überzeugen
können, dass das international renommierte Ensemble
und ihr Musikalischer Leiter nicht nur Experten für
das 17. und 18. Jahrhunderts sind, sondern auch die
französische Romantik meisterhaft zu interpretieren
wissen: Neben Glucks Ballettmusik „Don Juan ou Le
festin de pierre“, einer stark komprimierten Fassung
des Don Juan-Stoffes, mit der 1761 in Wien die Gattung
des Handlungsballetts aus der Taufe gehoben wurde,
8
Eröffnungsgala
werden sie die Kantate „La mort de Cléopâtre“ von
Hector Berlioz sowie dessen Sinfonie „Harold en Italie“
spielen.
Marc Minkowski, der nach einer Fagottausbildung
sehr jung zum Dirigentenstudium in den Vereinigten
Staaten überwechselte, war gerade einmal zwanzig
Jahre alt, als er 1982 das Orchester Les Musiciens du
Louvre gründete. Das Ensemble spezialisierte sich in
der Anfangsphase auf die Interpretation von Barockmusik und Klassik auf historischen Instrumenten und
wurde ab 1987, nicht zuletzt dank mehrerer Schallplattenpreise, europaweit bekannt. Dabei profilierte
es sich sowohl im französischen Barockrepertoire –
unter anderem mit Werken von Jean-Baptiste Lully,
Marc-Antoine Charpentier und Jean-Philippe Rameau –
Eröffnungsgala
9
Anne Sofie von Otter
Berlioz: Ein Gluck-Versessener Romantiker
Das Konzertprogramm der Eröffnungsgala wird – entsprechend der thematischen Ausrichtung der diesjährigen Gluck-Opern-Festspiele auf den Nach- und
Widerhall von Gluck im 19. Jahrhundert – ganz im
Zeichen der wechselseitigen Resonanz der Werke
Christoph Willibald Glucks und Hector Berlioz’ stehen.
Gluck spielte im frühen kompositorischen Schaffen
des großen Romantikers Berlioz eine immense Rolle.
Als junger Mann war Berlioz geradezu versessen auf
Gluck. Als er „Iphigénie en Tauride“ in der Pariser Opéra
hörte, schwor er sich, Musiker zu werden. Er studierte
Glucks Opernpartituren, schrieb sie ab und lernte
sie auswendig. Sie raubten ihm förmlich den Schlaf.
Im Laufe seines Studiums bewarb er sich insgesamt
viermal um den begehrten „Rompreis“ des Pariser
Konservatoriums, der eine dramatische Kantate für
Singstimme und Orchester vorschrieb und dessen
1. Preis u. a. ein Stipendium für zwei Studienjahre in
Rom beinhaltete. 1829 schrieb Berlioz zur Bewerbung
die Kantate „La mort de Cléopâtre“; 1830 schließlich
erhielt er den lang ersehnten Preis. Die Erfahrungen,
die er 1831/32 während seiner Italienreise im Rahmen
des Stipendiums sammelte, inspirierten den jungen
10
Eröffnungsgala
Komponisten wiederum zu Teilen seiner 1834 in Paris
uraufgeführten Sinfonie „Harold en Italie“ („Harold in
Italien“), mit der Berlioz der Schulterschluss zwischen
Sinfonie, Oper und dramatischer Dichtung gelang.
„Harold en Italie“ steht in enger programmatischer
Beziehung zu dem Versepos „Childe Harold’s Pilgrimage“ („Ritter Harolds Pilgerfahrt“) des von den französischen Romantikern hochverehrten englischen
Dichters Lord Byron. Harold verkörpert den romantischen Typus des gebrochenen Helden – einsam,
melancholisch, von Weltschmerz und Lebensüberdruss
erfüllt –, der der Gesellschaft der Menschen entflieht
und sich in die Abgeschiedenheit der Natur zurückzieht. Die Solobratsche übernimmt in Berlioz’ Sinfonie
die prominente Rolle der Titelfigur. Seine Erlebnisse
aus der Italienreise haben den Komponisten zudem zu
Szenen wie dem „Marsch der Pilger“ im 2. Satz und der
„Serenade der Bergbewohner der Abruzzen“ im dritten
Satz inspiriert.
Für die Gesangspartie in „La mort de Cléopâtre“
konnte die international gefeierte Mezzosopranistin
Anne Sofie von Otter gewonnen werden; als Solist auf
der Bratsche wird Antoine Tamestit, einer der gefragtesten Bratschisten weltweit, zu hören sein.
Anne Sofie von Otter
Antoine Tamestit
Anne Sofie von Otter wurde in Stockholm geboren und
studierte an der Guildhall School of Music and Drama
in London bei Vera Rosza. Sie besuchte Klassen in Lied­
interpretation bei Geoffrey Parsons in London und Erik
Werba in Wien. 1980 begann sie ihre Zusammenarbeit
mit dem Pianisten Bengt Forsberg. Zwei Jahre später
trat sie dem Ensemble der Oper Basel bei, wo sie sich
besonders als Interpretin von Mozart (Cherubino in „Le
nozze di Figaro“, Dorabella in „Così fan tutte“ und Sesto
in „La clemenza di Tito“) sowie Richard Strauss (Komponist in „Ariadne auf Naxos“) einen Namen machte.
Als eine der bedeutendsten Sängerinnen ihrer Generation arbeitet die international anerkannte Mezzosopranistin mit herausragenden Dirigenten zusammen,
konnte triumphale Erfolge an den bekanntesten Opernhäusern der Welt, wie der Metropolitan Opera in New
York, Covent Garden in London und der Wiener Staatsoper, feiern. Zudem ist sie regelmäßiger Gast bei führenden Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem
Festival in Aix-en-Provence und dem Schleswig-Holstein
Musikfestival.
Der 1979 geborene Antoine Tamestit studierte bei Jean
Sulem am Pariser Conservatoire, an der Yale University
(USA) bei Jesse Levine sowie bei Tabea Zimmermann an
der UdK in Berlin. Die wichtigsten internationalen Auszeichnungen – u. a. der 1. Preis bei den Young Concert
Artists International Auditions New York und der 1. Preis
beim ARD-Wettbewerb – waren das Fundament seiner
rasanten internationalen Karriere. Seit 2007 ist er Professor für Viola an der Hochschule für Musik in Köln.
Sein breit gefächertes Repertoire reicht vom Barock bis
zur Zeitgenössischen Musik. Zu den Höhepunkten der
Konzertsaison 2009/2010 gehört u. a. die Uraufführung des neuen Bratschenkonzerts „Remnants of Song
... an Amphigory“ von Olga Neuwirth mit dem RSO
Wien unter der Leitung von Peter Eötvös 2009 in Graz.
Darüber hinaus ist er als „Artist in Residence“ des Konzerthauses Berlin mit sechs verschiedenen Programmen
zu hören.
Antoine Tamestit spielt auf der Viola „Mahler“ von
Antonio Stradivari, Cremona 1672, die ihm von der
Habisreutinger-Stiftung zur Verfügung gestellt wird.
Antoine Tamestit
Freitag, 16. Juli 2010, 20.00 Uhr, Opernhaus
ERÖFFNUNGSGALA
Konzert mit Anne Sofie von Otter und Antoine Tamestit (Bratsche)
Musikalische Leitung: Marc Minkowski; Es spielen Les Musiciens du Louvre
Christoph Willibald Gluck Don Juan ou Le festin de pierre
Hector Berlioz La mort de Cléopâtre
Hector Berlioz Harold en Italie
Live-Übertragung des Konzertes auf BR-Klassik
Die Eröffnungsgala wird ermöglicht durch:
Eröffnungsgala
11
[email protected]
Rezitation. Dabei werden die Zuschauer in Gruppen
durch die Unterwelt und zu den einzelnen Stationen
geführt – und erleben so unmittelbar und auf neue
Weise die Welten von Orpheus und Eurydike, und
die utopische Kraft der Liebe und der Musik. Denn
auch diesmal wird es uns vergönnt sein, am Ende
des Abstieges auch wieder das rettende Tageslicht zu
erblicken ...
Das Projekt „[email protected]“ ist eine internationale Koproduktion des Staatstheater Nürnberg
mit dem Napoli Teatro Festival Italia und der Scène
nationale Bayonne-Sud-Aquitain sowie eine Kooperation mit der Hochschule für Musik Nürnberg. Unter
der musikalischen Leitung von Guido Johannes Rumstadt werden die jungen Sänger und Instrumentalisten von dem deutschen Opernregisseur Andreas
Baesler, dem italienischen Regisseur Carlo Cerciello
und dem jungen französischen Schauspielregisseur
Kristian Frédric in Szene gesetzt.
Nach der Uraufführung in Nürnberg wird das Projekt
auch an ungewöhnlichen Orten in Neapel und Bayonne
zu erleben sein.
Ausgestattet mit festem Schuhwerk und wärmender
Jacke sollte man sich dieses einmalige Projekt nicht
entgehen lassen!
Die Hochschule für Musik
Nürnberg
Die Hochschule für Musik Nürnberg geht in ihren
Anfängen auf die Städtische Singschule aus dem Jahr
1821 zurück und hat sich kontinuierlich – bis zur Ernennung zur Hochschule für Musik Nürnberg im Jahre 2008
– zu einem der wesentlichen Hochschulstandorte für
Musiker und Musikerinnen in Deutschland entwickelt.
Ein breit gefächertes und praxisorientiertes Angebot
mit exzellenten Dozenten – das ist das Profil der Hochschule. So gibt es neben den zentralen Fächern Studiengänge mit Akkordeon und klassischem Saxophon, die
sonst kaum in Deutschland angeboten werden. Weitere
Akzente setzen die Bereiche Jazz, Alte Musik und Elementare Musikpädagogik. Seit 2009 ist Prof. Martin
Ullrich Präsident der Hochschule und löste damit den
langjährigen Rektor und Präsidenten der Hochschule,
Prof. Siegfried Jerusalem, ab. Der Musikalische Leiter des
Projektes „[email protected]“, Guido Johannes
Rumstadt, ist Professor für Orchester und Dirigieren an
der Hochschule für Musik und Erster Kapellmeister am
Staatstheater Nürnberg.
EINE SZENISCH-MUSIKALISCHE FÜHRUNG DURCH
DIE NÜRNBERGER UNTERWELT
D
en Reiz vieler Opernwerke macht, selbst in
Zeiten schier grenzenloser Selbst- und Welterfahrung, der Umstand aus, dass sie uns
Kraft der Musik und szenographischer Imagination
immer wieder an geographische Orte und in Gefühlswelten entführen, die wir zwar selbst nicht unbedingt
besuchen oder erkunden möchten, an denen wir aber
durchaus teilhaben möchten – und sei es für die angenehme Dauer eines Opernabends ...
Nicht anders verhält es sich bei Christoph Willibald
Glucks berühmtester Oper „Orfeo ed Euridice“. Hier
folgen wir zusammen mit dem Komponisten dem
trauernden Orpheus hinab in
die Unterwelt. Wir begleiten den
Sänger durch den Hades, überqueren den Styx, beruhigen die
Furien, erleben die Wonnewelt des Elysiums, überreden die Geliebte zur Rückkehr aus dem Jenseits,
erleben das Drama des Misstrauens, der Verzweiflung, des mangelnden Vertrauens – möchten rufen:
„Tu es nicht!“ – und doch dreht sich Orpheus, Eurydikes
Herzensverzweiflung nicht länger ertragend, zur
Geliebten um: und verliert vor unseren Augen die
Gattin ein zweites Mal. Dank des gnädigen Eingreifens Amors, des Gottes der Liebe, kann aber der Tod
doch noch überwunden werden – und Orpheus und
Eurydike dürfen zurück an das Tageslicht kehren.
In den Nürnberger Felsengängen
Bei dem Projekt „[email protected]“ verlassen
die Zuschauer die distanzierte Position des Opernbesuchers und steigen mit Orpheus hinab in den „Hades“
– in die Historischen Felsengänge in Nürnberg, die sich
in beeindruckenden vier Etagen
tief unter der Sebalder Altstadt
in dem Burgsandstein erstrecken.
Hier, wo seit dem Mittelalter
Bier gelagert wurde, wo in den Bombennächten des
Zweiten Weltkrieges tausende Nürnberger rettende
Zuflucht fanden, erzählen drei Regieteams gemeinsam
die Geschichte von Orpheus und Eurydike mit Mitteln
des Raumtheaters, der Installation, Performance und
»Drei internationale
Regieteams«
12
[email protected]
[email protected]
13
Andreas Baesler
Carlo Cerciello
Kristian FrÉdric
Guido Johannes Rumstadt
Der Regisseur Andreas Baesler kann auf über einhundert Inszenierungen, darunter viele Ur- und Erstaufführungen, verweisen. Engagements führten ihn an
die Hamburgische Staatsoper, an das Nationaltheater
Mannheim, an das Aalto Theater Essen („L’italiana in
Algeri“), an die Opéra National du Rhin Strasbourg,
die Canadian Opera Company Toronto („Fidelio“) und
zu den Internationalen Musikfestwochen Luzern. In
leitenden Positionen war Andreas Baesler bisher am
Luzerner Theater, am Volkstheater Rostock und am
Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen engagiert,
wo er u. a. „La Calisto“ (Cavalli), „Il viaggio a Reims“
(Rossini), „Il furioso all‘isola di San Domingo“ (Donizetti) und „Les Troyens“ (Berlioz) inszenierte. Während
der RuhrTriennale inszenierte er 2003 die UA der Oper
„Die Todesbrücke“. 2009 brachte Andreas Baesler
u. a. am Teatro Nacional de Cuba in Havanna „Die Zauberflöte“ sowie in Essen „Nabucco“ heraus und 2010 am
Stadttheater Klagenfurt „Boris Godunow“. Am Staatstheater Nürnberg inszenierte er bisher „Die Entführung aus dem Serail“ und die Deutsche Erstaufführung
„Emilia di Liverpool“ von Donizetti.
Der italienische Regisseur, Schauspieler und Theaterleiter Carlo Cerciello wurde in Neapel geboren und
studierte Gesang bei Roberto De Simone und Schauspiel bei Gennaro Vitiello. Nach erfolgreicher Arbeit als
Schauspieler und Sprecher in Theater, Film, Radio und
Fernsehen gründete er 1996 das Teatro Elicantropo di
Napoli. Dort brachte er seither zahlreiche erfolgreiche
Projekte und Regiearbeiten heraus, so „Il contagio“ nach
einer Novelle von Josè Saramago, „Quartett“ von Heiner
Müller, „Stanza 101“, basierend auf George Orwells
Roman „1984“, „Una storia italiana“ über Silvio Berlusconi, einen Abend mit Werken von Pier Paolo Pasolini,
„Macbeth“ nach William Shakespeare, Carmelo Bene
und Eugene Ionesco, „Furcht und Elend des Dritten
Reiches“ von Bertold Brecht und „norway.today“ von
Igor Bauersima.
Kristian Frédric absolvierte eine Schauspielausbildung
und war als Schauspieler für das Theater und den Film
tätig. Daneben arbeitete er immer wieder als Bühnentechniker, war Produzent, moderierte Radiosendungen,
trat als Journalist und Autor in Erscheinung. Seit 1989
ist er Leiter der Theatergruppe „Lézards qui bougent“,
die seither sechsundzwanzig Uraufführungen herausgebracht hat. Frédric selbst hat dort sechzehn Produktionen inszeniert.
Zu seinen jüngsten Regiearbeiten zählen „MoitieMoitié“ von Daniel Keene in der Spielzeit 2007/08,
außerdem inszenierte er „Stabat Mater furiosa“ und
„Soliloques“ von Jean-Pierre Siméonis. Sehr erfolgreich
waren außerdem Bernard-Marie Koltès’ „Die Nacht kurz
vor den Wäldern“, u. a. im Mai 2004 in Montréal zu
sehen, und die Uraufführung von Kaffi Kwahulés „Big
Shoot“ in Montréal im September 2005.
Guido Johannes Rumstadt studierte Dirigieren in Karlsruhe, Hamburg und Salzburg. Nach seiner Zeit als Erster
Kapellmeister in Wiesbaden und an der Frankfurter
Oper war Guido Johannes Rumstadt von 1998 bis 2004
GMD des Theater Regensburg. Engagements führten
ihn nach Nantes, Genf, Dublin und an die niederländische Reisopera. Seit der Spielzeit 2007/2008 ist er Erster
Kapellmeister und Stellvertreter des Chefdirigenten am
Staatstheater Nürnberg und dirigierte u. a. „Orfeo ed
Euridice“ (Gluck), „Eugen Onegin“ (Tschaikowski), „Benvenuto Cellini“ (Berlioz), „Prova d’orchestra“ (Battistelli), „Die Puritaner“ (Bellini) und „Moses und Pharao“
(Rossini). Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Pflege
zeitgenössischer Musik und vergessener Werke der
klassischen Opernliteratur. Seit Herbst 2009 ist er Professor für Orchester und Dirigieren an der Hochschule
für Musik Nürnberg.
Samstag 17. Juli, Führungen ab 17.00 Uhr, Historische Felsengänge
Uraufführung
[email protected]
Eine szenisch-musikalische Führung durch die Nürnberger Unterwelt
Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt Inszenierung und Installation: Andreas Baesler (D),
Carlo Cerciello (I) und Kristian Frédric (F) Mit: Studenten der Hochschule für Musik Nürnberg
Weitere Termine: 18. (ab 11.00 Uhr und ab 17 Uhr), 19., 20. und 21. Juli ( jeweils ab 18.00 Uhr)
Bitte beachten Sie, dass die Wege nicht behindertengerecht sind und es in den Felsengängen relativ kühl ist.
Festes Schuhwerk und warme Kleidung wird empfohlen. Dauer der Führung ca. 1,25 Stunden.
Koproduktion des Staatstheater Nürnberg mit:
Kooperationspartner:
Mit freundlicher Unterstützung des Hotel Agneshof
Das Projekt „[email protected]änge“ wird ermöglicht durch:
14
[email protected]
[email protected]
15
das babylon experiment 2008
Stefan Hakenberg
akademie : der steg
Das Schaffen von Stefan Hakenberg umfasst eine außergewöhnliche Bandbreite musikalischer Ausdrucksmittel.
Insbesondere die Einbeziehung von Musikern aus
anderen Kulturen prägt sein kreatives Denken. Stefan
Hakenberg hat bei Hans Werner Henze und Bernard
Rands Komposition studiert und an der Harvard University promoviert. Von seinen Werken für das Musiktheater ist besonders die Oper „Der Kinderkreuzzug“
von 1992 hervorzuheben, die er im Auftrag der Oper der
Stadt Köln mit Jugendlichen textete und komponierte.
Stefan Hakenberg lebte und arbeitete von 2000-2007 in
Alaska, wo er das „CrossSound Festival“ mitbegründete.
In dieser Zeit entstanden zwei weitere wichtige Musiktheaterarbeiten, „Klanott and the Land Otter People“
und die Kammeroper „The Egg Musher“ für die Audi
Sommerkonzerte. In diesem Jahr präsentiert Stefan
Hakenberg eine umfassende Werkschau im Rahmen der
europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010.
Freie Akademie für Musik und Theater in
der Metropolregion Nürnberg
Integrative Projekte von und mit professionellen
Theaterleuten und Jugendlichen
Schau nicht zurück, Orfeo!
Eine Tanzoper von Stefan Hakenberg
M
it dem Opernprojekt „Schau nicht zurück,
Orfeo!“ werden jungen Menschen des
21. Jahrhunderts die Dimensionen der Musik
und der Thematik von Christoph Willibald Glucks Oper
„Orfeo ed Euridice“ zugänglich gemacht. Der Mythos
selbst und die Oper bieten auch heute noch vielfältige
Interpretationsmöglichkeiten. Durch eine neue Textfassung unter Einbindung des Librettos von Ranieri
de’ Calzabigi sowie
eine neue Komposition unter Einbeziehung des kreativen Potenzials von Jugendlichen aus den Städten
Bamberg, Nürnberg und Schweinfurt entsteht die neue
Oper „Schau nicht zurück, Orfeo!“.
Das Werk wird von den Jugendlichen zusammen mit
einem Team professioneller Theaterleute und international renommierter Musiker und Sänger wie Frances
Pappas u. a. erarbeitet und aufgeführt. Begleitend zum
Entwicklungs- und Entstehungsprozess der Oper finden
Workshops in bildender Kunst statt, deren Ergebnisse
zeitgleich mit den Aufführungen der Oper einer breiten
Öffentlichkeit im Neuen Museum zugänglich gemacht
werden.
An dem Projekt sind fünf Schulen verschiedener Schulformen sowie zwei soziale Einrichtungen beteiligt. Ziel
des Projektes ist es, durch Integration verschiedener ethnischer und sozialer Gruppen sowie Jugendlicher mit
unterschiedlichem Bildungshintergrund ein gemeinsames gesellschaftliches Empfinden zu entwickeln und
Teamarbeit erlebbar zu machen, Selbstbewusstsein zu
stärken sowie einen
emotionalen, nachhaltigen Zugang zur kulturellen Vielfalt des Musiktheaters zu erreichen.
Im vergangenen Jahr wurde mit den Schülerinnen und
Schülern unter der Leitung der amerikanischen Germanistikprofessorin und Schriftstellerin Patricia Anne
Simpson das Chorlibretto erstellt. Darauf aufbauend
arbeitete der Komponist Stefan Hakenberg zusammen
mit den Jugendlichen in intensiven Workshops an der
musikalischen Gestaltung der Chöre, um diese schließlich in seine Komposition auf der Basis des von Simpson
fertig gestellten Librettos zu integrieren. Anfang Juni
2009 begann die Entwicklung der Choreographie mit
Ivo Bärtsch und Riika Läser, die nahtlos in die szenische
Arbeit mit der Regisseurin Nina Kühner überging.
»Wer gemeinsam Musik macht, lernt nicht zu hassen. (Isaac Stern)«
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Schau nicht zurück, Orfeo!
Die akademie : der steg bietet Schülerinnen und
Schülern schulartübergreifend die Planung, Vorbereitung und Durchführung von Musiktheaterprojekten in der Metropolregion Nürnberg sowie im
gesamten Bundesgebiet an. Das Angebot umfasst
alle künstlerischen und logistischen Aspekte einer
Musiktheaterproduktion.
Die akademie : der steg gewährleistet künstlerischen Anspruch für ein Publikum jeder Altersgruppe und kultureller Prägung. Die Teamarbeit von
Schülerinnen und Schülern und Theatermachern
schließt alle Bereiche des Musik- und Tanztheaters
ein: von der Einstudierung und Darstellung vorhandener Werke über die Veränderung von Bekanntem
bis zur kompletten Erarbeitung neuer Stücke. Die
Optionen reichen von zweistündigen, ein- oder
mehrwöchigen Musik- und Bewegungsworkshops
mit schulinterner Vorstellung bis zur Neukomposition und öffentlichen Aufführung einer Oper wie
„Schau nicht zurück, Orfeo!“.
Stefan Hakenberg bestätigt die durchweg positive Bilanz: „Es ist toll zu sehen, wie viel die Kinder
gelernt haben. Jeder Einzelne hat seinen Text anders
umgesetzt und ist auf seine eigene Weise an die
Komposition herangegangen. So ist bei jedem
etwas ganz Besonderes entstanden. Das ist wirklich
beeindruckend.“ Auch die Schüler sind überrascht
und stolz auf das Erreichte. „Das ist von mir? Cool!“
ist die häufigste Reaktion, wenn sie ihre Komposition schließlich am Klavier vorgespielt bekommen.
Samstag, 17. Juli, 21.00 Uhr, Uraufführung, Klarissenplatz (vor dem Neuen Museum in Nürnberg)
Schau nicht zurück, Orfeo! Eine Tanzoper
Auftragswerk der akademie : der steg und des Internationalen KammermusikFestivals Nürnberg
In Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern aus Bamberg, Nürnberg und Schweinfurt
Komposition: Stefan Hakenberg Libretto: Patricia Anne Simpson Musikalische Leitung: Peter Selwyn
Idee und Konzeption: Frances Pappas und Stefan Hakenberg
Weiterer Termin: 18. Juli, 21.00 Uhr
„Schau nicht zurück, Orfeo!“ wird ermöglicht durch:
In Kooperation mit:
Das Projekt wird zusätzlich unterstützt von:
Schau nicht zurück, Orfeo!
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Mireille Delunsch
MIREILLE DELUNSCH IST Iphigénie
Die Sopranistin Mireille Delunsch startete bereits kurz
nach ihrem Debut in „Parsifal“ an der Opéra National
du Rhin ihre internationale Karriere als gefragte Interpretin unter Dirigenten wie Armin Jordan, Louis Langrée,
Charles Dutoit, Michel Plasson, Riccardo Chailly und
Marc Minkowski. Ihre Stationen führten sie u. a. an das
Festival d’Aix-en-Provence, nach Wien, an das Théâtre
de la Monnaie in Brüssel, nach London, an die Opéra
de Paris, die Salzburger Festspiele und an die Scala di
Milano. Mireille Delunschs breites Repertoire umfasst
u. a. Poppea („L’ incoronazione di Poppea“), Antonia
(„Les contes d’Hoffmann“), Donna Elvira („Don Giovanni“), Contessa („Le nozze di Figaro“), Elsa („Lohengrin“), Violetta („La Traviata“), Theodora (Händel), Mélisande („Pelléas et Mélisande“), Freia („Das Rheingold“),
Elettra („Idomeneo“) sowie Armide, Eurydice und Iphigénie en Tauride von Gluck. Unter den zahlreichen Einspielungen seien erwähnt: „Armide“ und „Iphigénie en
Tauride“ unter Marc Minkowski, „Pelléas et Mélisande“
unter Jean-Claude Casadesus und „La Cantate Herminie“ unter Phi­lippe Herreweghe.
Die international gefeierte Interpretin Mireille Delunsch
singt in Nürnberg „Iphigénie en Tauride“
I
hre Einspielungen mit Marc Minkowski und den
Musicien du Louvre sind Legende; und welcher
Gluck-Liebhaber hat nicht zu Hause Mireille
Delunsch als Euridice, als Iphigénie (en Tauride) oder
als Armide im Plattenschrank stehen? Aber während
die Aufnahmen beliebig reproduzierbar sind, sind die
Aufritte von Mireille Delunsch naturgemäß limitiert –
und finden unter anderem in Aix-en-Provence, Wien,
bei den Salzburger Festspielen, am
Théâtre de la Monnaie in Brüssel
oder an der Opéra de Paris ein
begeistertes Publikum. Dort interpretierte sie zuletzt auch die Titelpartie in Christoph
Willibald Glucks Meisterwerk „Iphigénie en Tauride“,
das nun während der Internationalen Gluck-OpernFestspiele in der Inszenierung von Claus Guth am
Staatstheater Nürnberg seine Wiederaufführung
erlebt.
Claus Guth erarbeitete seine beeindruckende Deutung
der „Iphigénie en Tauride“ bereits im Jahre 2000
erfolgreich für die Salzburger Festspiele und legte
damit den Grundstein für seine steile Karriere als
Opernregisseur. Anschließend wurde die Inszenierung
für das Opernhaus Zürich und das Staatstheater
Nürnberg adaptiert. Anlässlich der Züricher Aufführung schrieb der Musikkritiker Peter Hagmann für
die NZZ begeistert: „Schlagend einfach die Szenerie,
die Guth zusammen mit seinem Ausstatter Christian
Schmidt erfunden hat, aber überaus wirkungsvoll
und von vielfältiger Bedeutung. In einem Einheitsraum, der mit seinem Parkett und den rotsamtenen
Tapeten die Atmosphäre des Theaters aufnimmt, wird die tödliche
Verstrickung, die durch den Eingriff
einer Dea ex Machina einem glücklichen Ende zugeführt wird, wie in einer Versuchsanlage ausgebreitet. Doubles mit überlebensgroßen
Köpfen begleiten die Protagonisten. Sie rufen zum
einen das Dahinterliegende, die Vorgeschichte in
Erinnerung, sie verkörpern zum anderen das Unterbewusste, das die einzelnen Figuren treibt, und nicht
zuletzt erinnern sie an das Theater des klassischen
Altertums, an das Gluck anzuschließen trachtete.
Inszenierung als Interpretation, in einer eigenen
Sprache, aber in keinem Moment gegen den Text –
das ist hier gelungen.“
»Inszenierung als
Interpretation«
18
Iphigénie en Tauride
Kein Vorspiel. Keine Ouvertüre.
An das Theater des klassischen Altertums anschließen,
und doch, oder gerade dadurch Neues zu gewinnen,
das war das Ziel des radikalen Opernreformators Gluck
– und er verfolgte es vielleicht mit keinem Werk so
energisch wie mit seiner „Iphigénie en Tauride“: Kein
Vorspiel, keine Ouvertüre. Der Vorhang hebt sich über
einer antiken, arkadisch idealisierten Landschaft. Idyllisch wie die Szenerie erklingen auch die ersten Takte ...
doch dann bricht ein unerhörter Sturm los, jagt eine
Frau panisch über die Bühne und fleht die erzürnten
Götter um Gnade: „O helft große Götter, uns Armen, /
Wendet ab die flammende Pein!“ Es ist Iphigénie.
Und erst nach 150 weiteren Takten des Wütens und
Flehens kommt der Sturm über dem heiligen Hain
der Göttin Diana wieder zur Ruhe.
Glucks vollkommenste und kompromissloseste
Schöpfung
Das Publikum, das am 18. Mai 1779 in der Pariser
Académie royale de Musique der Uraufführung
von Glucks „Iphigénie en Tauride“ beiwohnte, mag
damals bereits gespürt haben, dass dieser Sturm sehr
viel mehr war, als der übliche Theaterdonner. Denn
nach diesem Sturm war in der Oper nichts mehr, wie
es einmal gewesen war. Zehn Jahre vor dem Sturm
auf die Bastille hatte hier auf der Bühne der Pariser
Oper bereits eine erste Revolution stattgefunden, die
das „Ancien Régime“ der Opera seria gestürzt hatte.
Diese „Iphigénie“ ist Glucks vollkommenste und kompromissloseste Schöpfung. Am deutlichsten wird dies
nicht nur bei der fehlenden Ouvertüre oder bei der
für damalige Verhältnisse schockierenden Behandlung des Balletts, das nicht mehr dem höfischen
Divertissement genügte, sondern, wie alle anderen
Teile der Oper auch, ganz der wahrhaftigen Darstellung und der dramatischen Auslotung der Situation
zu dienen hatte. Es zeigt sich vor allen Dingen darin,
dass dieses Bühnenwerk auch eine neue Generation
an Bühnenkünstlerinnen erforderte, die den Furor, die
Wahrhaftigkeit und tiefe Menschlichkeit der antiken
Heldin darzustellen und zu verkörpern wussten.
Die ideale Ausgangsbasis für eine moderne „Tragödin“ wie Mireille Delunsch. Ein besonderer Opernabend mit einer herausragenden Sängerdarstellerin
unserer Tage!
Iphigénie en Tauride
19
Philipp Pointner
Die Nürnberger
Philharmoniker
Der Wiener Philipp Pointner absolvierte sein Dirigierstudium am Wiener Konservatorium bei GMD Prof. Reinhard Schwarz und Prof. Georg Mark und schloss es 1996
mit Auszeichnung ab. Von 1994 bis 1996 war er Dirigent
an der Cape Town Opera in Südafrika. 1996 bis 1998
war Philipp Pointner Assistent von Sir Roger Norrington
bei den Salzburger Festspielen und Kapellmeister am
Theater Hof, ab 1998 als 1. Kapellmeister und Stellvertreter des GMD am Theater Hof. Außerdem war er Assistent von Christian Thielemann an der Deutschen Oper
Berlin. Philipp Pointner war 2003 Gastdirigent bei den
Operettenfestspielen Bad Ischl und ist seit 2004 ständiger Gastdirigent der Staatsphilharmonie Klausenburg, Rumänien. Am Staatstheater Nürnberg arbeitet
Philipp Pointner seit 2003 als 1. Kapellmeister und dirigierte zahlreiche Produktionen.
Die Nürnberger Philharmoniker sind nach dem
Bayerischen Staatsorchester das größte bayerische Opernorchester. Als Dirigenten prägten
u. a. Alfons Dressel, Hans Gierster, Christian Thielemann,
Eberhard Kloke und Philippe Auguin das Orchester. Seit
2006 leitet Christof Prick als Chefdirigent die Nürnberger Philharmoniker. Das Orchester spielte zahlreiche
Werke u. a. von Debussy, Mahler, Strauss, Strawinsky
und Wagner auf CD ein. Gastspielreisen führten die
Nürnberger Philharmoniker u. a. nach Salzburg, Nizza,
Peking, Shenzhen und zum Hongkong Arts Festival.
Ein besonderes Ereignis in der jüngsten Geschichte des
Orchesters stellte der Auftritt bei den Vereinten Nationen im Januar 2010 dar: Die Philharmoniker gastierten
aus Anlass des Internationalen Holocaust-Gedenktags
in New York.
Claus Guth
Jochen Kupfer
Der Regisseur Claus Guth zählt heute zu den gefragtesten deutschen Opernregisseuren. Nach seinem Regiestudium an der Hochschule für Musik München erarbeitete er erste Inszenierungen u. a. für die Münchener
Biennale, das Nationaltheater Mannheim, das Staatstheater Darmstadt und die Bayerische Staatsoper.
Bereits 1999 folgte mit „Cronaca del Luogo“ von Berio
seine erste Arbeit für die Salzburger Festspiele, die er
seither mit Inszenierungen von „Iphigénie en Tauride“,
„Le nozze di Figaro“, „Don Giovanni“ und „Così fan
tutte“ fortsetzte. Weitere Engagements führten Claus
Guth u. a. zu den Bayreuther Festspielen („Der fliegende
Holländer“), an das Opernhaus Zürich („Radamisto“,
„Ariadne auf Naxos“, „Tristan und Isolde“), die Semperoper Dresden („Die Meistersinger von Nürnberg“),
das Opernhaus Frankfurt („Un ballo in maschera“) und
die Hamburgische Staatsoper („Das Rheingold“, „Die
Walküre“).
Der Bariton Jochen Kupfer wurde in Grimma geboren
und erhielt seine Gesangsausbildung an der Musikhochschule Leipzig. Noch während seines Studiums wurde er
an das Meininger Staatstheater engagiert, wo er u. a. als
Wolfram von Eschenbach („Tannhäuser“) seine ersten
Opernerfolge feiern konnte. Es folgte ein Engagement
an der Sächsischen Staatsoper Dresden und Gastengagements u. a. an der Berliner Staatsoper Unter den
Linden und an der Bayerischen Staatsoper München.
Liederabende und Konzerte führten den mehrfach mit
Preisen ausgezeichneten Sänger durch Europa, nach
Japan und in die USA. Jochen Kupfer ist seit der Saison
2005/06 Ensemblemitglied des Staatstheater Nürnberg
und sang hier Partien wie Marquis von Posa in „Don
Carlo“, Guglielmo in „Così fan tutte“, Figaro in „Il barbiere di Siviglia“, Graf Almaviva in „Le nozze di Figaro“
sowie die Titelpartien in „Don Giovanni“ und „Eugen
Onegin“, Frank/Fritz in „Die tote Stadt“ und zuletzt
Wolfram in „Tannhäuser“. Am Theater Bremen feierte
er 2008 sein Debüt als Jochanaan in „Salome“ und gastierte 2009 an der Semperoper mit Rossinis Barbier.
Sonntag, 18. Juli 2010, 19.00 Uhr, Opernhaus
IPHIGÉNIE EN TAURIDE
Tragédie in vier Akten
von Christoph Willibald Gluck
Musikalische Leitung: Philipp Pointner
Inszenierung: Claus Guth
Bühne und Kostüme: Christian Schmidt
Chor: Edgar Hykel
Mit: Mireille Delunsch, Jochen Kupfer u. a.;
Chor des Staatstheater Nürnberg
Es spielen die Nürnberger Philharmoniker
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und
der Oper Zürich
Weiterer Termin: 22. Juli, 20.00 Uhr
Die Aufführungen von „Iphigénie en Tauride“
werden ermöglicht durch:
Die Nürnberger Philharmoniker
Oper und Sinfonik mit zahlreichen Neuerungen – so
die Verwendung von Leitmotiven – große Bedeutung
gewann und vor allem auch in Deutschland breit rezipiert wurde. E. T. A. Hoffmann, Mendelssohn und Beethoven analysierten, dirigierten und studierten seine
Werke – und Beethovens „Fidelio“ ist ohne Méhuls,
aber auch ohne Luigi Cherubinis (1760-1842) Einfluss
kaum zu denken.
Von letzterem erklingen Auszüge aus seiner berühmten‚
Schreckensoper’ „Médée“, die in faszinierender Weise
den Atem der großen Musiktragödien Glucks atmet und
gleichzeitig das Tor hin zur musikalischen Romantik
eröffnet. Den Abschluss dieser musikalischen Reise
bildet Ludwig van Beethovens (1770-1827) 1. Sinfonie, in
der der Komponist bereits energisch seine Eigenständigkeit manifestiert, die Wiener Klassik verabschiedet
und man „den Wind der Französischen Revolution zu
spüren glaubt.“ (Attila Csampai)
Donnerstag, 22. Juli 2010, 20.00 Uhr, Historischer Rathaussaal
GOSSEC, MÉHUL UND CHERUBINI
Konzert mit dem Jungen Tonkünstler Orchester Bayreuth
Musikalische Leitung: Manfred Jung
François-Joseph Gossec 3. SINFONIE IN D-DUR, OP. 5, „PASTORELLA“
Étienne-Nicolas Méhul 1. SINFONIE IN G-MOLL
Luigi Cherubini MÉDÉE, OUVERTURE UND ARIEN
Ludwig van Beethoven 1. SINFONIE IN C-DUR, OP. 21
VON GOSSEC BIS BEETHOVEN
Das Junge Tonkünstler Orchester Bayreuth spielt
revolutionäre Sinfonik
Es ist zum ersten Mal zu Gast bei den Internationalen-Gluck-Opern-Festspielen – und wartet gleich
mit einem ambitionierten und ausgefallenen Konzertprogramm auf: Das Junge Tonkünstler Orchester
Bayreuth.
Dieses Orchester, das von der renommierten Jungen
Musiker Stiftung, die u. a. auch den Cantilena-Gesangswettbewerb ausrichtet, finanziert wird, versammelt alljährlich zu einem
Sommerkurs hoch motivierte und talentierte
junge Nachwuchsmusiker
in Bayreuth. Künstlerischer Leiter der Stiftung und Dirigent der Jungen Tonkünstler ist der international gefeierte Wagner-Tenor
Manfred Jung. Nach seiner Jahrzehnte währenden
erfolgreichen Karriere, über zwanzig Jahre prägte er
u. a. als Interpret die Bayreuther Festspiele, legt er nun
sein ganzes Engagement in die Förderung der jungen
Talente und deren Heranführung an den professionellen Kulturbetrieb.
Im schönen Ambiente des Historischen Rathaussaales
erklingen während des Konzertes Werke der französischen Komponisten Gossec, Méhul und Cherubini, die
alle drei nur selten auf den Konzertpodien erklingen
– in ihrem kompositorischen Schaffen aber auf das
Engste mit dem musikalischen Reformwerk Christoph
Willibald Glucks sowie den umstürzenden Ereignissen
der Französischen Revolution verbunden sind.
So war François-Joseph
Gossec (1734-1829) ein
glühender Verfechter der
Französischen
Revolution, ein Anhänger der
Gluck’schen Opernreformen und eine einflussreichenMusikerpersönlichkeit seiner Zeit. Er leitete u. a. die
Concerts Spirituel in Paris und komponierte für dieses
Spitzenorchester zahlreiche Sinfonien, die ihn heute
als einen der maßgeblichen Wegbereiter der Klassik
und frühen Romantik gelten lassen. Étienne-Nicolas
Méhul (1763-1817) ist neben Gossec ,der‘ Komponist der Französischen Revolution, der im Bereich der
-EHR6ERTRAUENDURCH1UALIT»T
© Vladimir Fedorov - Fotolia.com
»Der Wind der französischen Revolution«
22
Gossec, Méhul und Cherubini
MüllerVerlag – Ihr zuverlässiger Partner in der Nähe für
das medienübergreifende Finden hochwertiger Kontakte –
wünscht den Internationalen Gluck-Opern-Festspielen in
Nürnberg 2010 herausragende Erfolge.
garantiert gut gewählt
Andromaque
Georges Lavaudant
Judith van Wanroij
Der Autor, Schauspieler und Regisseur Georges Lavaudant begann seine Laufbahn am Theater Grenoble,
war Co-Direktor des Centre dramatique national des
Alpes und des Maison de la Culture in Grenoble, bevor
er 1986 Patrice Chéreau als Co-Direktor des Théâtre
National Populaire in Villeurbanne folgte. Von 1996
bis 2007 leitete er in Paris das Odéon-Théâtre. Er war
in den letzten Jahrzehnten regelmäßiger Gast beim
Festival d’Avignon, u. a. mit seiner Inszenierung von
„Richard III.“ (1984), mit „Terra Incognita“ (1992) nach
seinem gleichnamigen Roman oder mit „Le Bas-Fonds
du rêve“ von Juan Carlos Onetti (2003). Neben unzähligen Schauspiel-Inszenierungen hat er seit Mitte der
90er Jahre auch immer wieder für die Oper gearbeitet.
So brachte er u. a. 1995 in Straßburg „Prova d’orchestra“
und 2000 in Florenz „Impressions d’Afrique“ von Giorgio
Battistelli heraus. An der Opéra de Paris inszenierte er
Gounods „Roméo et Juliette“, an der Opéra de Lyon
Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ und in Montpellier Wagners „Tristan und Isolde“.
Nach ihrer Ausbildung am Conservatorium van Amsterdam und an der De Nieuwe Opera Academie of
Amsterdam und Den Haag gab Judith van Wanroij
ihr Debut mit der Titelrolle von Offenbachs „La Périchole“. Später konnte man sie unter anderem in den
Rollen der Musetta in Puccinis „La Bohème“, der Papagena in Mozarts „Die Zauberflöte“, der Belinda in Purcells „Dido und Aeneas“ und der Rossweisse in Wagners
„Die Walküre“ erleben. Darüber hinaus gastierte sie an
der Opéra de Lyon, am Teatro Real in Madrid, an der
Vlaamse Opera in Antwerpen sowie bei den Wiener
Festwochen und dem Festival d’Aix-en-Provence. Kürzlich sang Judith van Wanroij die Despina in „Così fan
tutte“, die Servilia in „La clemenza di Tito“, Ilia in „Idomeneo“ an der Opéra de Nancy und Virtu/Damigella in
„L’incoronazione di Poppea“ am Gran Teatre del Liceu,
Barcelona. Bei ihren weltweiten Konzerten und Oratorien-Aufführungen hat sie mit Frans Brüggen, Edo de
Waart, William Christie, Kenneth Weiss, Jesus Lopez
Cobos, Emmanuel Krivine, Christophe Rousset, Jaap van
Zwenden und Skip Sempé zusammengearbeitet.
„Andromaque“ als Gegenstück zu „Iphigénie“
Pitras’ Libretto hält sich sehr genau an Racines Drama,
wobei Andromaque, die Witwe des Troja-Helden Hector,
noch stärker in dem Mittelpunkt gerückt wird. Anders
als bei Homer ist sie mit ihrem Sohn Astyanax Pyrrhus,
dem Sohn des Hector-Bezwingers Achilles, als Kriegsbeute
übergeben
worden. Nun haben
die Griechen Orest,
den Sohn Agamemnons nach Epirus geschickt, den letzten Nachkommen
aus dem Königshaus des Priamus zu töten. Pyrrhus,
obwohl mit Menelaos’ Tochter Hermione verlobt, wirbt
um Andromaques Hand mit dem Versprechen, sie und
ihren Sohn vor den Griechen zu schützen. Da sie Pyrrhus
verachtet und die Eifersucht Hermiones fürchtet, erwägt
sie, die Ehe nur zum Schein einzugehen. Doch Pyrrhus
wird schließlich vom eifersüchtigen Orest erschlagen,
der um Hermione wirbt.
Grétrys Werke bewunderten Zeitgenossen vor allem
wegen deren Emotionalität und Empfindsamkeit. Seine
große Wendigkeit und Vielseitigkeit prädestinierten ihn
dafür, bis dahin im Musiktheater streng gewahrte Gattungsgrenzen zu überschreiten, die Bereiche von Tragik
und Komik zu vermischen. Er wurde so zum großen
Unterhalter der Stadt
Paris und des Hofes.
Mit der Revolution
1789 jedoch schwand
das öffentliche Interesse an seiner Kunst, bestand an
repräsentativen Opernkompositionen in diesen Jahren
doch kaum Bedarf. Seine Versuche, sich mit Stoffen
wie „Guillaume Tell“ oder „La rosière républicaine“
dem Tagesgeschmack anzupassen, blieben hinter den
Erfolgen früherer Jahre weit zurück.
Ausweichmanöver des Gluck-Bewunderers
und -Konkurrenten Grétry
D
as Orchester „Le Concert Spirituel“ und sein
musikalischer Leiter Hervé Niquet gelten als
Vorzeigeensemble in Sachen Alter Musik. Im
Rahmen der Schwetzinger SWR Festspiele bringen sie
im April 2010 das Werk eines wichtigen Zeitgenossen
Christoph Willibald Glucks heraus, André-Ernest-Modeste Grétrys (1741-1813) Oper „Andromaque“; wichtig
insofern, als er den Musikgeschmack im Paris der
zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wesentlich prägte.
Während Gluck das Programm an der Académie royale
de Musique bestimmte, regierte Grétry an der Comédie-Italienne.
Der 1741 in Lüttich geborene Grétry begeisterte sich
während seines Studiums in Italien (1760-1766) vor
allem für die italienische Opera buffa. 1767 machte er
sich auf nach Paris, um von dort die Musikwelt mit französischen Opern in italienischem Stil zu erobern. Mit „Le
Huron“ nach einer Erzählung Voltaires gelang ihm an
der Comédie-Italienne sein erster großer Erfolg, dem
24
Andromaque
viele weitere folgten. Der Comédie-Italienne bescherte
er die größten Einnahmen dieser Jahre. Seine BallettKomödie „Zémire et Azor“ (1771) kam so außerordentlich gut an, dass sie Grétry sogar eine königliche Leibrente einbrachte. Sein Ruhm gelangte weit über Paris
hinaus, seine Stücke wurden in Belgien, Deutschland,
Italien, selbst in Schweden und Russland aufgeführt.
Grétrys Versuche, an der Académie royale de Musique,
im Reiche Glucks, ebenfalls zu reüssiren, waren weniger
erfolgreich. Nach dem Scheitern seines Ballet héroïque
„Céphale et Procris“ 1775 plante er zunächst eine Tragédie-lyrique mit dem Stoff der „Iphigénie en Trauride“.
Doch als er erfuhr, dass Gluck bereits am gleichen Sujet
arbeitete, ging er der unmittelbaren künstlerischen Konfrontation aus dem Weg. Stattdessen widmete er sich
Racines Tragödie „Andromaque“ (1667). Das gleichnamige Werk erlebte seine Uraufführung an der Académie
erst 1780 und erschien bereits 1781 in einer Neubearbeitung des Komponisten.
»Französische Opern im italienischem Stil«
Andromaque
25
Le Concert Spirituel
Hervé Niquet
Sébastien Guèze
Der renommierte französische Dirigent und Cembalist Hervé Niquet studierte Komposition, Chorleitung,
Cembalo, Orgel und Schauspiel. Ab 1980 war er an der
Pariser Oper als Chef de Chant für die musikalische Einstudierung der Sänger zuständig und gründete 1987 das
Ensemble „Le Concert Spirituel“. Er und sein Orchester
haben sich mit der Interpretation von Barockmusik in historischer Aufführungspraxis einen Namen und auch um
die Wiederentdeckung alter Meister der französischen, italienischen und englischen Musik verdient gemacht. Die
Einspielungen der Werke Lullys, Rameaus, Campras und
weniger bekannter Komponisten, wie Jean Gilles, MarcAntoine Charpentier, Joseph Michel oder Paolo Lorenzani
gelten als Reverenzaufnahmen. 2002 gründete Niquet in
Montréal das Barockorchester „La Nouvele Sinfonie“ und
wurde 2004 zum künstlerischen Leiter der Beethoven-Akademie in Antwerpen ernannt. Als international gefragter
Konzert- und Operndirigent arbeitete Niquet u. a. mit
der Akademie für alte Musik Berlin und dem Rias Kammerchor zusammen, mit der Sinfonia Varsovia, Warschau
und dem Philharmonischen Orchester von Radio France.
Regelmäßig ist er als Dirigent auch für die Opéra National de Montpellier und die Oper von Nantes-Anger tätig.
Am Theater Basel, Opernhaus des Jahres 2009, brachte er
im letzten Jahr mit dem Regisseur Christoph Marthaler
Offenbachs „Die Großherzogin von Gerolstein“ mit Anne
Sofie von Otter in der Titelrolle heraus.
Der französische Tenor Sébastien Guèze gilt als einer der
vielversprechendsten Tenöre seiner Generation. 2003
belegte er den ersten Platz in der Kategorie der Männer
beim Metz Tournament, er war Finalist im Internationalen Enrico-Caruso-Wettbewerb in Mailand und erhielt
2004 den ersten Preis des Europäischen Gesangswettbewerbs in Arles. Darüberhinaus bekam er den Publikumspreis des Placido Domingo Opernwettbewerbs „Operalia“, der seine internationale Karriere begründete.
2009 wurde er für den französischen Klassikpreis als
„Bester Sänger des Jahres“ nominiert. Sébastien Guèze
studierte in Südfrankreich Gesang, während er parallel
dazu seinen Magister in Internationaler BWL machte.
Anschließend setzte er sein Studium am Nationalkonservatorium in Paris fort. Seine Engagements führten
Sébastien Guèze u. a. an die Griechische Nationaloper
(Rodolfo in „La Bohème“), an das Concertgebouw Amsterdam (Romeo in „Romeo et Juliette“), zum Festival
Musiques au Coeur d’Antibes (Pinkerton in „Madama
Butterfly“), an die Opéra de Marseille („Salammbô“
und „Mireille“), an die Opéra National de Bordeaux („La
Périchole“) und nach Pamplona („Faust“).
Maria-Riccarda Wesseling
Tassis Christoyannis
Maria Riccarda Wesseling ist in Graubünden (Schweiz)
geboren. Sie studierte bei Hedwig Vonlanthen, Elisabeth
Glauser, Margreet Honig und Barbara Martig. An der
Pariser Nationaloper singt sie die Gluck-Titelrollen „Iphigénie en Tauride“ und Orpheus (Wiener Fassung), aber
auch Eurydice (in der frz. Fassung). Außerdem: u. a. die
Titelpartien in „Carmen“ und „La Cenerentola“, Idamante
in „Idomeneo“ und Sesto in „La clemenza di Tito“, Rosina in
„Il barbiere di Sevilla“, Fenena in „Nabucco“, Berlioz’ Marguerite, Giulietta in „Les Contes d’Hoffmann“ (mit Olivier
Py), und Metella in „La Vie Parisienne“ bei der Nationaloper in Lyon (mit Laurent Pelly, DVD Ausgabe bei Virgin).
In Lyon führte sie zudem Zemlinskys Bianca in „Eine florentinische Tragödie“ auf; eine Rolle, die sie anschließend
auch an der Oper Frankfurt und beim Festival de Opéra
de Tenerife sang. Die Mezzosopranistin gastiert u. a. am
Théâtre des Champs-Élysées und der Opéra National in
Paris, Théâtre National de la Monnaie Brüssel, Finnische
Nationaloper Helsinki, Oper Bilbao, Staatsoper Berlin,
Semperoper Dresden, Palau de la Musica-Barcelona, Concertgebouw Amsterdam sowie verschiedenen Festivals.
Sie arbeitet mit Dirigenten wie Riccardo Chailly, Peter
Eötvös, Thomas Hengelbrock, Marc Minkowski und Regisseuren wie Pina Bausch, Peter Mussbach, Peter Sellars und
Krzysztof Warlikowski. Auf CD erschien u. a. „Wien 1900
(Berg, Schönberg, Mahler)“, „Sous l´eau du songe“ (u. a.
Alma Mahler) und Händel Heroines. Auf DVD: Orpheus
und Eurydice, Metella in La Vie Parisienne, Giulietta in Les
Contes d´Hoffmann.
Der griechische Bariton studierte in seiner Heimatstadt Athen sowie im italienischen Cremona bei Aldo
Protti. Nach seiner Ausbildung sang er an der Griechischen Nationaloper unter anderem die Rolle des Papageno in Mozarts „Die Zauberflöte“, Marcello in Puccinis
„La Bohème“, Belcore in Donizettis „L´elisir d´amore“,
Dr. Falke in Johann Strauss’ Operette „Die Fledermaus“,
den Figaro in Rossinis „Il barbiere di Siviglia“, sowie die
Titelrollen von „Nabucco“ und „Eugen Onegin“. Zahlreiche Gastspiele führten Tassis Christoyannis an die
Oper in Vichy und Pisy, an die Carnegie Hall, an die Virginia Opera sowie an die Staatsoper Unter den Linden.
Seit 2000/2001 ist Tassis Christoyannis festes Mitglied
der Rheinoper in Düsseldorf. Dort konnte man ihn unter
anderem als Posa („Don Carlos“), als Germont („La Traviata“) und als Rigoletto auf der Bühne sehen.
20. Juli, 20.00 Uhr, Opernhaus
Andromaque
Tragédie-lyrique von André-Ernest-Modeste Grétry,
Libretto von Louis-Guillaume Pitras nach Jean Baptiste Racine
Musikalische Leitung: Hervé Niquet Inszenierung und Licht: Georges Lavaudant Bühne und Kostüme:
Jean-Pierre Vergier Chor: Edgar Hykel Mit: Judith van Wanroij (Andromaque), Maria-Riccarda Wesseling (Hermione), Sébastien Guèze (Pyrrhus),
Tassis Christoyannis (Oreste); Chor des Staatstheater Nürnberg; Es spielt Le Concert Spirituel
Eine Koproduktion des Staatstheater Nürnberg mit:
Die Aufführung von „Andromaque“ wird ermöglicht durch:
26
Thema Titel Unterzeile
Andromaque
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Thilo Wolf
Die Thilo Wolf Big Band
THILO WOLF LÄSST
GLUCK SWINGEN
Das Open-Air-Jazzkonzert „Gluck and Friends“
mit der Thilo Wolf Big Band
Wenn in lauer Sommernacht die Sterne über Nürnbergs Altstadt glänzen, dann lädt Thilo Wolf mit seiner
Big Band zum musikalischen Crossover und bringt die
Melodien von Christoph Willibald Gluck und Hector
Berlioz zum swingen und explodieren. Dann wird auf
dem Klarissenplatz vor dem Neuen Museum bisher
Unerhörtes erklingen, denn eines ist sicher:
Es wird spannend, wenn Sopranistin Melanie Hirsch
zusammen mit Thilo Wolf über Glucks schönste Melodien meditiert, wenn die Kompositionen Glucks und
Berlioz’ die melodisch-harmonische Vorlage für Improvisationen auf dem Saxophon liefern, wenn Orpheos
Gesänge von der Elektro-Harfe begleitet werden oder
Big Band-Sound nicht nur die Furien zum Tanzen
bringt ...
Thilo Wolf arbeitet seit Jahren erfolgreich als Pianist,
Komponist und Arrangeur mit seinen Formationen
„Thilo Wolf Big Band“ und dem „Thilo Wolf Jazz-Quartett“. Da seine Liebe nicht nur dem pulsierenden,
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Gluck and Friends
swingenden Jazz gilt, sondern er sich immer wieder
stilübergreifenden Projekten öffnet – so in Konzerten
mit dem Berliner Saxophon Ensemble oder mit dem
Windsbacher Knabenchor – ist er der geeignete
Mann, um den Beweis anzutreten, dass Gluck und
seine Nachfolger bereits den Swing im Blut hatten.
Thilo Wolf war mit seinen Crossover-Projekten bisher
beim „MDR MUSIKSOMMER“, dem „Rheingau-Musikfestival“ oder dem „Internationalen Beethoven Fest“
zu erleben. Der Musiker erhielt u. a. den „Louis-Armstrong-Gedächtnis-Preis“ (2004) sowie den Großen
Kulturpreis der Stadt Fürth (2004) und seine Sendung
„Swing it!“ (BR) wurde 2002 zur „Besten Jazzsendung
des Jahres“ erklärt. Zahlreiche CD-Produktionen und
Konzerte führten ihn u. a. zur Zusammenarbeit mit
Grammy-Preisträgern wie Diane Schuur, den „New
York Voices“ sowie mit John Pizzarelli, Randy Brecker
und James Morrison.
Die vielseitige Sopranistin Melanie Hirsch ist Ensemblemitglied des Staatstheater Nürnberg. Sie erhielt
ihre klassische Gesangsausbildung bei Markus Köhler
(Hochschule für Musik Detmold) und bei Romelia
Lichtenstein (Opernhaus Halle) und wurde vielfach
ausgezeichnet. Gastengagements führten sie nach
Baden-Baden, Bielefeld, Berlin, Reims, Barcelona und
Monte Carlo sowie zu den Händelfestspielen nach
Halle, zum Schönberger Musiksommer und zu den
Barockfestspielen Bad Arolsen. Neben dem klassischen Repertoire singt Melanie Hirsch in einer eigenen
Jazzformation und widmet sich dem Liedgesang wie
der Barockmusik – und sagt, dass das Improvisieren
im Barock und im Jazz gar nicht so weit auseinander
liegen.
Freuen Sie sich auf jeden Fall auf eine Begegnung der
besonderen Art, die für Liebhaber beider Genres mit
Sicherheit Überraschendes birgt!
Montag, 19. Juli 2010, 20.00 Uhr,
Klarissenplatz (vor dem Neuen Museum in
Nürnberg), Open Air
GLUCK AND FRIENDS Jazzkonzert mit der Thilo Wolf Big Band
Mit: Melanie Hirsch
Weiterer Termin: 21. Juli
Die Konzerte werden
ermöglicht durch:
Henriette
Schmidt-Burkhardt
In Kooperation mit:
Melanie Hirsch
Gluck and Friends
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In der Partie des Orphée wird die international gefeierte Mezzosopranistin Hadar Halévy zu hören sein.
Der in Israel geborenen Sängerin gelang als Bianca in
Mercadantes „Il giuramento“ 2002 auf dem Wexford
Festival der internationale Durchbruch. Seitdem war
sie an vielen Opernhäusern wie der Deutschen Oper
Berlin, Semperoper Dresden, Hamburger Staatsoper, Teatro Carlo Felice in Genua, Teatro Massimo
in Palermo, der San Francisco Opera, Teatro Regio
in Turin, Teatro dell’Opera
in Rom, Théâtre Royale
de la Monnaie in Brüssel sowie der Frankfurter und
der Kölner Oper zu erleben. Hadar Halévy studierte
an der Universität von Tel Aviv und an der Juilliard
School New York. Sie gewann zahlreiche internationale Gesangswettbewerbe, u. a. den 1. Preis beim „Concours International du Chant de la Ville de Toulouse“.
Ihr ständig wachsendes Repertoire umfasst neben
dem Orphée Partien wie Olga („Eugen Onegin“), Laura
(„La Gioconda“), Malcolm („La donna del Lago“), Arsace
(„Semiramide“), die Titelrolle in Händels „Ariodante“
und Rossinis „Tancredi“, Adalgisa („Norma“), Charlotte
(„Werther“), die Titelrolle in Bizets „Carmen“, Isabella
(„L’Italiana in Algeri“) und Léonor („La favorite“). 2009
sang sie in „Le Comte Ory“ auf dem Rossini-Opernfestival in Pesaro und bei einer Rossini-Gala unter Alfredo
Zedda an der Deutschen Oper Berlin.
Die Sopranistin Heidi Elisabeth Meier, die die Partie
der Euridice singt, ist seit 2006/2007 Ensemblemitglied in Nürnberg und begeisterte das Publikum in
dieser Partie bereits in der italienischsprachigen
Version „Orfeo ed Euridice“ bei den Gluck-Opern-Festspielen 2005 sowie bei dem Gastspiel des Staatstheaters in Shenzhen, China. In der aktuellen Spielzeit singt
die jüngst mit dem bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnete Sopranistin Konstanze in „Die Entführung
aus dem Serail“, Zerbinetta in „Ariadne auf Naxos“
sowie Pamina und die Königin der Nacht in „Die Zauberflöte“. Ihre rege Konzerttätigkeit in den Bereichen
Lied und Oratorium führte u. a. zu einer CD-Produktion
mit dem DSO Berlin von Schönbergs „Die Jakobsleiter“
und einer Teilnahme am Lucernefestival 2007.
Die Nürnberger Symphoniker werden unter
der Leitung des Gastdirigenten Michael Hof­
stetter spielen. Der Barockspezialist gilt international als einer der meistgefragten jungen Dirigenten
und als Experte für authentische Aufführungspraxis.
Der geborene Münchener war neben seiner Tätigkeit als Dirigent auch Professor für Orchesterleitung
und Alte Musik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit 2005 ist er Chefdirigent der Ludwigsburger Schlossfestspiele und erhielt hierfür 2008 den
Horst-Stein-Preis. Seit 2006 ist er auch Chefdirigent
des Stuttgarter Kammerorchesters. Seit 1998 dirigiert
er regelmäßig bei den Händel-Festspielen in Karlsruhe
und war dort zuletzt 2008 in Händels „Giulio Cesare
in Egitto“ zu erleben.
Michael Hofstetter ist bei vielen international bedeutenden Opernhäusern, Orchestern und Festivals zu
Gast, darunter die Hamburgische Staatsoper, die Bayerische Staatsoper, die Deutsche Oper Berlin, das Gran
Teatre del Liceu in Barcelona und die Salzburger Festspiele. So führte ihn u. a. 2008 eine Produktion von
Berlioz’ Oper „Béatrice et Bénédict“ an die Houston
Grand Opera, und 2009 dirigierte er Mozarts „Le nozze
di Figaro“ an der Welsh National Opera in Cardiff.
»Berlioz läutete die GluckRenaissance ein«
Orphée et Euridice
Musikalische Metamorphosen
eines unsterblichen Mythos
D
er Mythos um Orpheus, der die Geister und
Götter der Unterwelt Kraft seiner wunderbaren Musik betört, um seine Geliebte Eurydike ins Leben zurückzuholen, inspiriert die Künstler
seit jeher und ging um 1600 als erster Opernstoff in
die abendländische Musikgeschichte ein. Etwa 150
Jahre später, nämlich 1762, war es Christoph Willibald Gluck, der auf der Grundlage dieses Mythos das
spätbarocke Musiktheater reformierte. Mittels einer
neuen dramatischen Einheit von Musik, Sprache und
Handlung vermochte Gluck in seinem italienischsprachigen Reformwerk „Orfeo ed Euridice“, die elementaren menschlichen Situationen unmittelbar in musikdramatischen Ausdruck umzusetzen – davon zeugen
Stücke wie das berühmte Klagelied des Orpheus aus
dem dritten Akt, „Che farò senza Euridice?“.
Zwölf Jahre nach der Uraufführung in Wien präsentierte Gluck 1774 in Paris eine zweite, französischsprachige Version des Reformwerkes. Diese Bearbeitung,
ein in wesentlichen Zügen neues Werk, besticht durch
die Neukomposition der Rezitative und eine stärkere
Dramatisierung und Dynamisierung der Szenen. Mehr
als weitere achtzig Jahre später nahm sich Hector
30
Orphée et Euridice
Berlioz, einer der bedeutendsten französischen Komponisten des 19. Jahrhunderts und zudem ein ausgewiesener Gluck-Kenner, des nun als „Orphée et Euridice“ betitelten Werkes an. Berlioz griff auf die Wiener
Urfassung zurück und übernahm die Elemente der
Pariser Version, die er als Verbesserung ansah. Zudem
führte er reizvolle Ergänzungen in der Instrumentation sowie einige Anleihen aus anderen Werken Glucks
durch.
Unter den vielen Unterschieden zwischen den verschiedenen Fassungen sticht vor allem die Wahl des
Stimmtypus für die Partie des Orpheus hervor: 1762
legte Gluck die Rolle für einen Kastraten an, 1774
komponierte er sie für hohen Tenor und 1859 schrieb
Berlioz die Partie für das reizvoll-dunkle Timbre der
Star-Altistin Pauline Viardot-Garcia um, die dem halbvergessenen Meisterwerk eine triumphale Wiederbelebung ermöglichte. Die Berlioz’sche Mischfassung
mit ihrer Rückführung der Titelpartie in die originale
Stimmlage läutete gleichzeitig die Gluck-Renaissance
ein. Anlässlich der Internationalen Gluck-Opern-Festspiele kommt diese inzwischen selten zu hörende
Fassung konzertant zur Aufführung.
Hadar Halévy
Heidi Elisabeth Meier
Michael Hofstetter
Orphée et Euridice
31
Die Nürnberger SypMhoniker
Die Nürnberger Symphoniker wurden 1946 gegründet
und sind eines der großen Konzert-Orchester der Metropolregion Nürnberg. In jeder Saison geben sie rund 100
Konzerte mit Schwerpunkt im klassischen und romantischen Repertoire und erfreuen dabei rund 180.000 Konzertbesucher mit klassischem Hörgenuss. Neben regelmäßigen Auftritten in den Zentren der europäischen
Musikkultur wie Berlin, Mailand, Prag und Wien weitet
das Orchester seine internationalen Gastspielreisen auf
fernere Länder aus. So wurde es im Herbst 2009 auf
seiner erstmaligen Reise nach Japan bei acht Konzerten
in sieben Städten stürmisch gefeiert.
Für ihr Publikum stehen die Nürnberger Symphoniker
für Qualität und stilistische Bandbreite, die von Anfang
an ihre Musik von Bach bis Hollywood geprägt haben.
Mittwoch, 21. Juli 2010, 20.00 Uhr, Opernhaus
Orphée et Euridice
Tragédie-opéra von Christoph Willibald Gluck
In der Fassung von Hector Berlioz (1859)
Konzertante Aufführung
Musikalische Leitung: Michael Hofstetter
Mit: Hadar Halévy (Orphée), Heidi Elisabeth Meier
(Euridice) u. a.; Chor des Staatstheater Nürnberg
Es spielen die Nürnberger Symphoniker
Die konzertante Aufführung „Orphée et Euridice“
wird ermöglicht durch:
„Gluck macht glücklich“
Starsopranistin Véronique Gens über ihr Verhältnis
zu dem Meister aus Erasbach
D
Die Nürnberger Symphoniker
32
Orphée et Euridice
ass Sängerinnen heute aussehen müssen wie
Fotomodels, um Erfolg zu haben, ist mittlerweile fast ebenso zum Klischee verkommen
wie das von der fülligen Operndiva mit der göttlichen
Stimme. Nun ist die französische Sopranistin Véronique Gens insofern ein Sonderfall, als ihr Aussehen
völlig den Model-Standards des modernen Opernbetriebs entspricht, zugleich aber einhergeht mit einer
beispiellosen Musikalität und szenischen Präsenz,
einer makellos schönen und ausdrucksvollen Stimme
sowie einer enormen stilistischen Versiertheit.
Die Karriere von Véronique Gens mit „bemerkenswert“
zu bezeichnen, wäre schlicht untertrieben. Die Sopranistin gastiert auf der ganzen Welt, ist an der Opéra de
Paris ebenso zu Hause wie am Teatro del Liceo in Barcelona, bei den Festspielen von Aix-en-Provence oder den
Salzburger Festspielen.
Entdeckt wurde die Sängerin von dem Barock-Spezialisten William Christie, der ihr erste Auftritte in Opern
von Lully und Rameau ermöglichte. Ein wichtiger Entwicklungsschritt waren ihre Mozart-Rollen unter dem
Dirigenten Jean-Claude Malgoire in den 90er Jahren.
Dass Véronique Gens heute die wohl wichtigste französische Sängerin ist, dokumentieren zwei kürzlich
erschienene Alben, die „Tragédiennes“, Tragödinnen,
gewidmet sind. Bei ihrem Konzert im Rahmen der
Gluck-Opern-Festspiele schlägt die Sängerin einen
Bogen von Gluck über Mozart und Arriaga, dem „spanischen Mozart“, bis hin zu Hector Berlioz. Zu Gluck, der
in dieser Sammlung natürlich nicht fehlen darf, hat die
Sängerin eine ganz besondere Beziehung. Im Interview
erklärte sie uns, weshalb.
Véronique Gens
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Sie haben sehr viel Gluck gesungen, zuletzt Glucks „Iphigénie en Aulide“ („Iphigenie in Aulis“) am renommierten
Théâtre de la Monnaie in Brüssel – macht Gluck beim
Singen glücklich?
Ja, ich habe zuletzt Glucks „Iphigenie in Aulis“ in Brüssel
gesungen, „Iphigenie auf Tauris“ in Wien und „Alceste“
beim Festival in Aix-en-Provence. Oh ja, Gluck macht
mich glücklich, obwohl all diese Rollen ja tragisch sind!
Obwohl er in Deutschland geboren wurde, haben die
Deutschen nach wie vor ein eher unbestimmtes Verhältnis zu Gluck. Wie ist die Situation in Frankreich – wo
Gluck gelebt hat, wo er seine größten Triumphe feiern
konnte. Ist Gluck für die Franzosen ein Nationalheld?
Nein, ein Nationalheld ist er nicht. Gluck wird in Frankreich nach wie vor sehr verkannt – vielleicht sogar noch
mehr als in Deutschland.
Ist Gluck im Vergleich zu Mozart – der ja nach Meinung
aller Sänger „Balsam für die Stimme“ ist – ein Komponist, der die menschliche Stimme liebt?
Oh ja, natürlich, und man fühlt sich in manchen Arien
der Musik Mozarts sehr nahe. Die Schwierigkeit liegt
darin, Französisch zu singen. Für die Stimme ist das
nicht immer ganz so einfach ...
Wo liegen die Schwierigkeiten bei Gluck?
Die großen Rezitative mit Orchesterbegleitung sind für
den Sänger, den Dirigenten und das Orchester immer
sehr knifflig. Man muss zusammen atmen und singen.
Aber sie sind sehr gut geschrieben und in sich sehr
stimmig, wenn man sich die Mühe macht, sie zu verstehen.
Dem Text kommt in den Opern Glucks eine ganz besondere Bedeutung zu. Zieht das eine andere Herangehensweise als etwa bei den Opern Rameaus oder Lullys nach
sich?
Nein – egal, ob Sie nun Gluck oder Rameau oder Lully
oder sogar Mozart singen, Sie müssen den Text verstehen! Ansonsten wird es uninteressant.
Sie haben Ihr Repertoire beträchtlich vergrößert, indem
Sie sich vorsichtig von Lully und Rameau an Mozart und
Berlioz, ja sogar an Wagner herangetastet haben. Welche
neuen Rollen werden Sie in der näheren Zukunft singen?
Und von welchen Rollen träumen Sie?
Mein Repertoire vergrößert sich, das stimmt. Aber, ich
betone es noch einmal, diese Erweiterung des Repertoires geht Hand in Hand mit der natürlichen Entwicklung meiner Stimme. Ich glaube nicht, dass ich je eine
andere Partie von Wagner singen werde als die Eva in
den „Meistersingern“, aber ich bereite mich gerade
auf die „Dialoge der Karmeliterinnen“ von Poulenc
vor, in denen ich die Rolle der Madame Lidoine singen
werde. Und ich werde nochmals Alice in Verdis „Falstaff“ singen.
Ich hätte große Lust, die Marschallin zu singen ... Vielleicht werde ich das eines Tages auch tun!
Zum Schluss eine nicht ganz ernst gemeinte Frage: Gibt
es Männerrollen, die Sie gerne singen würden?
Nein, denn ich bin ja kein Mann ...! Die Frage habe ich
mir nie gestellt, es gibt auch so schon genug für mich
zu tun!
Freitag 23. Juli 2010, 20.00 Uhr, Opernhaus
VÉRONIQUE GENS
Konzert mit Werken von Gluck, Mozart, Arriaga und Berlioz
Musikalische Leitung: Hervé Niquet; Es spielen die Nürnberger Philharmoniker
Christoph Willibald Gluck „Non, ce n’est point un sacrifice“ (Alceste)
Christoph Willibald Gluck „Je n‘ai jamais chéri la vie“ (Alceste),
aus: „Alceste“, Tragedie opera en trois actes, Pariser Fassung 1776
Wolfgang Amadeus Mozart „Il padre adorato“ (Idamante) aus „Idomeneo“,
Dramma per musica in drei Akten, 1781
Juan Crisóstomo de Arriaga „Mais sur cette arène guièrre“ (Herminie) aus „Herminie“,
Scène lyrique-dramatique, 1821-26
Hector Berlioz Herminie, Scène lyrique für Sopran
und Orchester, 1828
Das Konzert mit Véronique Gens wird ermöglicht durch:
34
Henriette
Schmidt-Burkhardt
Véronique Gens
35
VON GLUCK ZU BERLIOZ
Das öffentliche Symposium zu den
Internationalen Gluck-Opern-Festspielen
E
s ist mittlerweile gute Tradition, die Festspiele
mit einem öffentlichen Symposium zu begleiten.
Damit die interessierte Öffentlichkeit leichteren
Zugang zu den Vorträgen und Diskussionen bekommt,
findet das diesjährige Symposium in dem prachtvollen
Marmorsaal in der Akademie statt – also im architektonisch geeignete Rahmen, um sich unter dem Thema
„Von Gluck zu Berlioz – Antikenrezeption und Monumentalität“ mit der Schwerpunktsetzung der Festspiele
„Gluck, Paris und die Folgen“ auseinanderzusetzen.
Als Programmplaner und Leiter der Symposiums konnte
der renommierte Gluck-Spezialist und Kenner der französischen Oper, Proffessor Dr. Thomas Betzwieser von
der Universität Bayreuth, gewonnen werden. In Zusammenarbeit mit der Internationalen Gluck-Gesellschaft,
dem Forschungsinstitut für Musiktheater Thurnau
sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz wird ein hochkarätig besetzter Kreis vor
Thomas Betzwieser Prof. Dr. Thomas Betzwieser ist seit 2001 Professor für
Musikwissenschaft an der Universität Bayreuth; Mitherausgeber der „Perspektiven der Opernforschung“; seit 2009
leitete er das Editionsprojekt „OPERA – Spektrum des europäischen Musiktheaters“ (Akademie der Wissenschaften
und der Literatur Mainz). Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Operngeschichte vom 17. bis 20. Jahrhundert,
u. a. „Sprechen und Singen: Ästhetik und Erscheinungsformen der Dialogoper“, Stuttgart/ Weimar 2002.
allem die vielfältigen Beziehungen von Hector Berlioz
zu Gluck unter die Lupe nehmen. Denn Berlioz hat sich
um die Jahrhundertmitte bekanntlich in besonderer
Weise – als „Propagandist“ wie als Bearbeiter – um das
Werk Glucks verdient gemacht. Nicht zuletzt hat Gluck
in Berlioz‘ Opern, allen voran in „Les Troyens“, zahlreiche
Spuren hinterlassen. Gerade im Hinblick auf diese Verbindungen wird auch das Thema „Monumentalität“
im Zusammenhang mit der Rezeption der Antike im
musikalischen Theater des frühen 19. Jahrhunderts
eine besondere Betrachtung innerhalb des Symposiums
erfahren. Außerdem soll der Figur der Tragödin nachgespürt werden; schließlich waren es gerade die großen
Darstellerinnen, welche die außerordentliche Wirkung
der Werke Glucks, Cherubinis und Berlioz‘ entscheidend
beförderten ... Das Symposium richtet sich ausdrücklich auch an interessierte Laien, der Besuch ist kostenlos
und erfordert keine Anmeldung!
Samstag, 17. Juli 2010, 9.00 - 18.00 Uhr
Sonntag, 18. Juli 2010, 9.30- 18.00 Uhr
Marmorsaal in der Nürnberger Akademie
VON GLUCK ZU BERLIOZ
Antikenrezeption und Monumentalität in
der französischen Oper
Öffentliches Symposium
Leitung: Prof. Dr. Thomas Betzwieser
Das detaillierte Programm wird in einem gesonderten Flyer bekannt gegeben.
In Zusammenarbeit mit der Internationalen GluckGesellschaft (Prof. Dr. Gerhard Croll), der Musikwissenschaft der Universität Bayreuth (Prof. Dr.
Thomas Betzwieser), dem Forschungsinstitut für
Musiktheater Thurnau (Prof. Dr. Anno Mungen)
sowie der Akademie der Wissenschaften und der
Literatur Mainz (Dr. Gabriele Buschmeier)
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Thema Titel Unterzeile
Das Symposium wird
ermöglicht durch:
Jugendakademie
begleitet die Festspiele
Jugendliche studieren die Festspiele von allen Seiten
Einmal berühmten Künstlern wie Marc Minkowski,
Anne Sofie von Otter oder Mireille Delunsch über die
Schulter sehen, sich selbst als Bühnenbildner versuchen, die eigene Stimme ausprobieren und hinter
den Kulissen der Festspiele die Organisationsstruktur
erforschen – das und noch mehr wird im Programm
der Jugendakademie angeboten, die die Internationalen Gluck-Opern-Festspiele in diesem Jahr erstmalig
begleiten. Die Theaterpädagoginnen Gudrun Bär und
Anja Sparberg bieten Jugendlichen ab 16 Jahren die
Möglichkeit, die Festspiele zu begleiten und dabei
sowohl eine intensive Auseinandersetzung mit dem
Werk Christoph Willibald Glucks zu betreiben als auch
sich mit der Organisationsstruktur eines internationalen Festivals vertraut zu machen. Die Jugendlichen
erwartet ein entsprechend umfangreiches Programm
zwischen dem 13. und 23. Juli:
Neben mehreren Vorstellungs- und Konzertbesuchen
während der Festspieltage stehen auch eine Reihe
unterschiedlicher Workshops auf dem Programm, so
zum Bereich Bühnenbild und Kostümausstattung,
zu Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Festspielmarketing. Bei allen Workshop-Programmen wird
Glucks „Iphigénie en Tauride“ im Zentrum der unterschiedlichen Arbeitsbereiche stehen. Die Jugendlichen
erhalten während eines Probenbesuches zu Claus
Guths „Iphigénie“-Inszenierung, die zu den Festspielen
wieder aufgenommen wird, einen authentischen Eindruck von der Arbeit der Profis und dürfen sich auch in
einem eigenen Gesangstraining selbst ausprobieren.
Die Veranstaltungen der Jugendakademie werden an
den Nachmittagen, Abenden und am Wochenende
während der Festspiele stattfinden. Den konkreten
Einsatzplan werden die Jugendlichen mit den Theaterpädagoginnen selbst zu Beginn der Akademie disponieren. Den Teilnehmern wird vom Theater eine entsprechende Unterrichtsbefreiung ausgestellt, sollte
es zeitliche Überschneidungen mit dem Schulunterricht geben. Es wird ein Teilnahmebeitrag von 20 Euro
erhoben, der den Besuch der Festspiel-Konzerte und
Vorstellungen mit einschließt.
Die Jugendakademie feiert ihren Abschluss mit einer
Präsentationsveranstaltung am letzten Tage der Internationalen Gluck-Opern-Festspiele im Gluck-Saal, vor
dem letzten Konzert der Festspielwoche mit Véronique
Gens. Dort sind dann die Ergebnisse der Teilnehmer
zu sehen, die während der Festspieltage erarbeitet
worden sind. Neben den Angehörigen sind natürlich
auch interessierte Festspielbesucher herzlich willkommen.
13.-23. Juli, Staatstheater Nürnberg
Jugendakademie der Internationalen Gluck-Opern-festspiele
Eine Expedition vor und hinter den Festspielkulissen für Jugendliche ab 16 Jahren
Leitung: Gudrun Bär Abschlusspräsentation: 23. Juli, 18.00 Uhr, Gluck-Saal
Anmeldung: Gudrun Bär, Staatstheater Nürnberg, Jugendakademie, Richard Wagner-Platz 2-10, 90443 Nürnberg,
Tel. 0911 - 231 - 68 66, E-Mail: [email protected]
Anmeldeschluss: 28. Juni 2010
(begrenzte Teilnehmerzahl) Teilnahmebeitrag: 20 Euro
Die Jugendakademie wird ermöglicht durch:
Jugendakademie
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FREITAG 16. JULI 2010, 20.00 UHR, OPERNHAUS
DIENSTAG, 20. JULI 2010, 20.00 UHR, OPERNHAUS
ERÖFFNUNGSGALA
ANDROMAQUE
KONZERT MIT ANNE SOFIE VON OTTER UND ANTOINE TAMESTIT (BRATSCHE)
Mit Werken von Gluck und Berlioz,
Musikalische Leitung: Marc Minkowski; Es spielen Les Musiciens du Louvre
TRAGÉDIE LYRIQUE VON ANDRÉ-ERNEST-MODESTE GRÉTRY
Musikalische Leitung: Hervé Niquet Inszenierung: Georges Lavaudant Mit: Tassis Christoyannis, Sébastien Guèze,
Judith van Wanroij, Maria Riccarda Wesseling; Chor des Staatstheater Nürnberg; Es spielen Le Concert Spirituel
Live-Übertragung auf BR-Klassik
Koproduktion des Staatstheater Nürnberg mit den Schwetzinger SWR Festspielen, der Opéra Montpellier
und dem Luzerner Theater
SAMSTAG 17. JULI 2010, Führungen ab 17.00 UHR, HISTORISCHE FELSENGÄNGE
[email protected] URAUFFÜHRUNG
EINE SZENISCH-MUSIKALISCHE FÜHRUNG DURCH DIE NÜRNBERGER UNTERWELT
Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt Inszenierung: Andreas Baesler (D), Carlo Cerciello (I),
Kristian Frédric (F) Mit: Studenten der Hochschule für Musik Nürnberg
Koproduktion des Staatstheater Nürnberg mit dem Napoli Teatro Festival Italia und der Scène nationale BayonneSud-Aquitain; Kooperation mit der Hochschule für Musik Nürnberg, den Historischen Felsengängen Nürnberg, der
Hausbrauerei Altstadthof und dem Bayerischen Rundfunk Studio Franken; Mit freundlicher Unterstützung des
Hotel Agneshof
Weitere Termine: 18. (ab 11.00 und ab 17.00 Uhr), 19., 20. und 21. Juli ( jeweils ab 18 Uhr)
ORPHÉE ET Euridice
TRAGÉDIE-OPÉRA VON CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK
In der Fassung von Hector Berlioz (1859), Konzertante Aufführung
Musikalische Leitung: Michael Hofstetter Mit: Hadar Halévy, Heidi Elisabeth Meier u. a.;
Chor des Staatstheater Nürnberg; Es spielen die Nürnberger Symphoniker
DONNERSTAG, 22. JULI 2010, 20.00 UHR, HISTORISCHER RATHAUSSAAL
GOSSEC, MÉHUL UND CHERUBINI
SAMSTAG, 17. JULI 2010, 21.00 UHR, KLARISSENPLATZ (vor dem Neuen Museum in Nürnberg)
KONZERT
Musikalische Leitung: Manfred Jung; Es spielt das Junge Tonkünstler Orchester Bayreuth
SCHAU NICHT ZURÜCK, ORFEO! FREITAG 23. JULI 2010, 20.00 UHR, OPERNHAUS
URAUFFÜHRUNG
Eine Tanzoper
Ein Jugendopernprojekt in Kooperation mit dem Kammer Musik Theater International e. V.
Komposition: Stefan Hakenberg Libretto: Patricia Simpson Musikalische Leitung: Peter Selwyn
Weiterer Termin: 18. Juli
SONNTAG, 18. JULI 2010, 19.00 UHR, OPERNHAUS
IPHIGÉNIE EN TAURIDE
TRAGÉDIE VON CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK
Musikalische Leitung: Philipp Pointner Inszenierung: Claus Guth
Mit: Mireille Delunsch, Jochen Kupfer u. a.; Chor des Staatstheater Nürnberg
Es spielen die Nürnberger Philharmoniker
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und der Oper Zürich
Weiterer Termin: 22. Juli, 20.00 Uhr
MONTAG, 19. JULI 2010, 20.00 UHR, KLARISSENPLATZ (vor dem Neuen Museum in Nürnberg)
GLUCK AND FRIENDS
JAZZKONZERT MIT DER THILO WOLF BIG BAND
Mit: Melanie Hirsch
Weiterer Termin: 21. Juli, 20.00 Uhr
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MITTWOCH, 21. JULI 2010, 20.00 UHR, OPERNHAUS
Programmübersicht
VÉRONIQUE GENS
KONZERT MIT WERKEN VON GLUCK, Mozart, Arriaga UND BERLIOZ
Musikalische Leitung: Hervé Niquet; Es spielen die Nürnberger Philharmoniker
Begleitprogramm
16. - 23. JULI 2010
JUGENDAKADEMIE Jugendliche studieren die Festspiele von allen Seiten
SAMSTAG, 17. JULI & SONNTAG, 18. JULI 2010, MARMORSAAL DER NÜRNBERGER AKADEMIE
VON GLUCK ZU BERLIOZ
ANTIKENREZEPTION UND MONUMENTALITÄT IN DER FRANZÖSISCHEN OPER
Öffentliches Symposium
Leitung: Prof. Dr. Betzwieser
In Zusammenarbeit mit der Internationalen Gluck-Gesellschaft (Prof. Dr. Croll), der Musikwissenschaft der Universität Bayreuth (Prof. Dr. Betzwieser), dem Forschungsinstitut für Musiktheater Thurnau (Prof. Dr. Mungen) sowie
der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Buschmeier)
Programmübersicht
39
Die Spielstätten der
Internationalen Gluck-Opern-Festspiele
Opernhaus
Das Opernhaus, eines der schönsten und markantesten Theaterbauten
Deutschlands, wurde nach den Plänen des Berliner Architekten Heinrich
Seeling errichtet. Nach vierjähriger Bauzeit fand am 1. September 1905
die feierliche Eröffnung des Stadttheaters statt. Dieses aus Sandstein und
Muschelkalk erbaute Haus besticht in seiner Außenerscheinung durch
stilisierte Renaissance- und Barockformen. Das Innere ist vollkommen von der historischen Stilrichtung losgelöst
und war malerisch sowie plastisch reich geschmückt. Ein Großteil dieser Jugendstildekoration ist jedoch in Folge
der Umgestaltung nach den Vorstellungen der NS-Machthaber im Jahr 1935 verloren gegangen. Nach Beschädigungen im Krieg wurden im Zuge der 1998 abgeschlossenen Generalsanierung viele Details des ursprünglichen
Entwurfs rekonstruiert.
Richard-Wagner-Platz 2-10, 90443 Nürnberg
Historische Felsengänge
Unter der nördlichen Altstadt Nürnbergs erstreckt sich ein weit ausgedehntes, labyrinthartiges System von Gewölben und Gängen. Im Jahr 1380
wurde diese über mehrere Stockwerke reichende Felsenkelleranlage erstmals urkundlich erwähnt. Über die Jahrhunderte hinweg diente sie hauptsächlich der Lagerung und Kühlung von Bier und Wein. Darüber hinaus
wurde sie während des Zweiten Weltkriegs als Luftschutzanlage für die Bewohner Nürnbergs und seiner Kunstgegenstände verwendet. Heute lädt ein Teil dieser Felsengänge wieder zur Besichtigung ein.
Klarissenplatz
Der Klarissenplatz ist ein ruhiger, zentral gelegener Platz. Eingebettet zwischen dem Handwerkerhof und dem Neuen Museum, ist er ein Ort, an dem
Tradition und Moderne zusammentreffen. Dies verleiht ihm eine einzigartige Atmosphäre, die die Besonderheit der hier stattfindenden Konzerte
zusätzlich unterstreicht.
Klarissenplatz, 90402 Nürnberg
Historischer Rathaussaal
Das zwischen 1332 und 1340 erbaute Alte Rathaus besticht durch seine gotische Architektursprache. Einer der wohl schönsten Räume ist der Historische Rathaussaal. Ein schwerwiegender Brand im Jahr 1945 zerstörte jedoch
die gesamte Innenausstattung, unter anderem Wandmalereien von Albrecht Dürer. Einst als Gerichtssaal genutzt, dient der wiederhergestellte 40
Meter lange und 12 Meter breite Raum heute als Schauplatz diverser Veranstaltungen.
Rathausplatz 2, 90403 Nürnberg
Bergstraße 19, 90403 Nürnberg (Eingang Albrecht-Dürer-Platz)
Mamorsaal der Nürnberger Akademie
Der Marmorsaal der NÜRNBERGER Akademie liegt im ehemaligen Gewerbemuseum, das von 1892-1897 im Stil eines repräsentativen neobarocken Schlosses erbaut wurde. Das Museum war zugleich handwerkliche
und industrielle Bildungsstätte zur Vermittlung künstlerisch gestalteter
Gebrauchsgegenstände. Die NÜRNBERGER Versicherungsgruppe übernahm das Haus von der Stadt, restaurierte und modernisierte es und machte es als NÜRNBERGER Akademie zu
einem „Zentrum für Wissen, Kultur und Kommunikation“.
Gewerbemuseumsplatz 2, 90403 Nürnberg
40
Spielorte
Spielorte
41
Das Festspielprogramm im überblick
11.00 Uhr
17.00 Uhr
18.00 Uhr
19.00 Uhr
20.00 Uhr
Fr 16. Juli
21.00 Uhr
Begleitprogramm
Eröffnungsgala 
[email protected]
So
18. Juli
[email protected] [email protected]
Schau nicht zurück,
Orfeo! 


Iphigénie
en Tauride 

Mo
19. Juli
[email protected]
Di
20. Juli
[email protected]
Mi
21. Juli
[email protected]
Schau nicht zurück,
Orfeo! 
Symposium

Gluck and Friends

Jugend­akademie
Sa
17. Juli

Andromaque 

Orphée et Euridice

Gluck and Friends


Iphigénie
en Tauride 
Do
22. Juli
Gossec, Méhul und
Cherubini 
Fr
23. Juli
Véronique Gens 
Veranstaltungsorte:  Opernhaus Richard-Wagner-Platz 2-10, 90443 Nürnberg  Historische Felsengänge Bergstraße 19, 90403 Nürnberg
 Klarissenplatz 90402 Nürnberg  Historischer Rathaussaal Rathausplatz 2, 90403 Nürnberg  Mamorsaal der Nürnberger Akademie Gewerbemuseumsplatz 2, 90403 Nürnberg
Preise in Euro
Eröffnungsgala
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
84,30
71,20
56,80
37,70
28,10
23,30
17,30
11,30
16,20
12,40
9,00
[email protected]
15,40
Schau nicht zurück, Orfeo!
42,90
31,90
20,90
Iphigénie en Tauride
58,40
51,50
41,40
28,20
22,20
Gluck and Friends
16,50
11,00
Andromaque
58,40
51,50
41,40
28,20
22,20
16,20
12,40
9,00
Orphée et Euridice
34,20
30,50
28,10
21,00
17,30
15,00
11,30
9,00
41,40
28,20
22,20
16,20
12,40
9,00
Gossec, Méhul und Cherubini
13,20
8,80
Konzert Véronique Gens
58,40
51,50
Information und Tickets
0180-5-231-600 Festnetz 14 ct/Min; Mobilfunk bis 42 ct/Min
www.gluckfestspiele.de
Stiftung Staatstheater Nürnberg, Richard-Wagner-Platz 2-10, 90443 Nürnberg; Tel.: 0911-231-3575 / [email protected]
Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Geschäftsführender Direktor: Albrecht Döderlein Redaktion: Dramaturgie,
Öffentlichkeitsarbeit, Marketing Fotos: Mats Bäcker, Nicole Bergé, Marco Borgreeve, Marion Bührle, Elisabeth Carecchio, Thomas Dashuber, Thomas
Geiger, Philippe Gontier, Historische Felsengängen Nürnberg und Hausbrauerei Altstadthof, Jenny Hobrecht, Michael Hofstetter, Guy Kleinblatt, Eric
Latrayadieu, Eric Manas, Jutta Missbach, Neues Museum in Nürnberg, Ludwig Olah, Photocase.de: day-walker, GB-FOTOGRAFIE, joexx, kallejipp; privat,
M. Ribes & A. Vo Van Tao_Virgin Classics, Stadt Nürnberg, Nico Sutter Corporate Design: Dominik Mattner Gestaltung: Jenny Hobrecht Druck und
Anzeigen: Offsetdruck Buckl GmbH Das Staatstheater ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft des Freistaats Bayern
und der Stadt Nürnberg
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