Gluck –La Danza

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Gluck –La Danza
Christoph Willibald Gluck (1714 --1787): La Danza – Componimento drammatico
pastorale a due voci
Libretto: Pietro Metastasio
La danza, Oper von C.W. Gluck
Das Programm des Kammermusikfestivals Český Krumlov bietet musikalische
Kostbarkeiten alter Musik in der Interpretation führender Künstler und Ensembles,
darunter im Rahmen des Barockfestes im Schlosstheater die Oper La Danca von C.W.
Gluck.
Schon im vorigen Jahr war Gluck mit Le Cinesi ein Schwerpunkt gewidmet, der seine
Jugend in Südböhmen verbrachte. In Erzählungen berichtet Gluck: „Mein Vater war
Förstermeister in einem böhmischen Ort und hatte mich zu seinem Nachfolger bestimmt.
Aber in meiner Heimat treibt alles Musik… Leidenschaftlich für diese Kunst entflammt,
kam ich erstaunlich schnell vorwärts, spielte mehrere Instrumente. Mein ganzes Sinnen
und Trachten galt schließlich nun mehr der Musik.“
„La danza“ war kaiserlicher Auftrag anlässlich des achten Geburtstags von Erzherzog
Leopold, dem zukünftigen Großherzog von Toskana und späteren Kaiser Leopold II., ihre
Uraufführung fand 1755 in Laxenburg bei Wien statt.
Der Librettist der Oper, Pietro Metastasio, beschreibt die Dichtung, die schon 11 Jahre
davor mit anderer Vertonung in Anwesenheit von Kaiserin Maria Theresia und ihrem
Gemahl Franz I. Stephan von einer Dame und einem Cavalier der Gesellschaft zum
erstenmal aufgeführt worden war: „La danza, ein Hirtengedicht für zwei Stimmen,
bestehend aus kurzen Rezitativen mit zwei Arien, die für eine anmutige Musik geeignet
sind, und einem sehr zärtlichen Duett. Eine verliebte Nymphe (Nice), ein von Natur aus
eifersüchtiger Hirte (Tirsi) sind die handelnden Personen.“
Für die Gluck-Vertonung hatte Metastasio das Stück überarbeitet, zwei Arien hinzugefügt
und die Schluss-Szene erweitert. Für den Sänger des Tirsi, Joseph Friebert, hatte Gluck
im Jahr zuvor die Tenor-Partie in Le Cinesi komponiert. Die Attraktion der „neuen“ La
danza war jedoch die Primadonna Caterina Gabrielli als Nice. Die Anforderungen, die
Gluck an diese Stimme stellen konnte, waren erstaunlich: beide Nice-Arien legen davon
Zeugnis ab.
Es ist die Geschichte eines Liebespaares, das seine Beziehung geheim halten muss. Nach
einer Liebesstunde muss Nice zurück zu den Ihren, zu einem Tanzfest. Tirsis lässt sie
ungern gehen. „Was willst du? Was begehrst du?“, fragt Nice den Geliebten, der die
Frage nicht beantworten will. Anstatt einen Schritt in die gemeinsame Zukunft zu setzen,
möchte er die Geheimbeziehung weiterführen. Tirsis fragt nach der Liebe an sich, nicht
nach deren konkreter Verwirklichung. Für Nice heißt die Alternative: gemeinsam
davonlaufen oder sich zu stellen. Sie ergreift die Initiative, Tirsis folgt ihr, er fragt nicht,
außer nach ihrer Liebe.
Glucks La danza ist für Regie und Choreographie eine reizvolle Aufgabe. Ein Pas de Deux
wird getanzt, als Darstellung von Eifersucht und Liebe, Trennung und Sichfinden. Die
Musik der Singstimmen und Instrumente, Tanz und Kostüme, der barocke Theatersaal im
Kerzenlicht, Wirklichkeit und Schein spielen zusammen und bringen die besonderen
Qualitäten dieses Componimento drammatico pastorale La danza von Metastasio und
Gluck zum Ausdruck.
Das Barockfest ist eine einmalige Gelegenheit, das berühmte Barocktheater von Český
Krumlov bei einer originalgetreuen Aufführung zu erleben. Es bietet in allen Details den
passenden Rahmen für die barocke Hirtenoper. Man wird in die Zeit Glucks versetzt und
nimmt als Gast des theaterbegeisterten Schlossherren am Feste teil.
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