BA-Thesis in den Bereichen Methoden der Sozialforschung Sozialstrukturanalyse Spezielle Soziologie: Politische Soziologie Ausschreibungen von Themen für die BA-Thesis bzw. Magisterarbeit 1. Lechts und Rinks – Die Wahrnehmung der Topographie der Parteien in der Würzburger Wahlstudie. Es wird immer wieder argumentiert, das Links-Rechts-Schema sei nicht länger auf politische Phänomene anwendbar. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie die Bevölkerung das Schema aufdie deutsche Parteienlandschaft anwendet. In der 2. Würzburger Wahlstudie Landtagswahl 2008) und in der 3. Würzburger Wahlstudie (Europawahl 2009) wurden die Befragten gebeten, die wichtigsten Parteien auf der Links-Rechts-Skala einzustufen. Mit heuristischen Verfahren (Clusteranal yse, Faktorenanalyse) wird nach Mustern und Strukturen in der me ntalen Parteienlandschaft der Befragten gesucht (a). Anschließend wird geprüft, ob es von klassischen sozialstrukturellen Faktoren oder von weiteren Faktoren abhängt, welche Art von mentaler politischer Landkarte sich die Befragten zu Eigen gemacht haben. 2. Lechts und Rinks - Die Wahrnehmung der Topographie der Parteien in der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage in den Sozialwissenschaften 2008. Es wird immer wieder argumentiert, das Links-Rechts-Schema sei nicht länger auf politische Phänomene anwendbar. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie die Bevölkerung das Schema aufdie deutsche Parteienlandschaft anwendet. In der allgemeinen Bevölkerungsumfrage 2008 wurden die Befragten gebeten, die wichtigsten Parteien auf der Links-Rechts-Skala einzustufen. Mit heuristischen Verfahren (Clusteranalyse, Faktorenanalyse) wird nach Mustern und Strukturen in der mentalen Parteienlandschaft der Befragten gesucht (a). Anschließend wird geprüft, ob es von klassischen sozialstrukturellen Faktoren oder von weiteren Faktoren abhängt, welche Art von mentaler politischer Landkarte sich die Befragten zu Eigen gemacht haben (b). 3. Linksruck, Rechtsruck oder Zyklen? Tendenzen in der Selbsteinstufung im Links-RechtsSchema zwischen 1991 und 2008 in Deutschland. Die Wanderungen der Bevölkerung der BRD oder einzelner Bundesländer zwischen „Links“ und „rechts“ beschäftigen regelmäßig Parteien wie öffentliche Meinung. Die Arbeit beschäftigt sich mit den Entwicklungen in der Selbsteinstufung der Bevölkerung auf der Links-Rechts-Dimension seit der Wiedervereinigung 1991. Der Beck’schen Individualisierungsthese zufolge sollte der Ei nfluss klassischer Cleavage-Faktoren auf die Selbsteinstufung kontinuierlich abgenommen haben. Andere beobachten eine Rückkehr der Klassen seit der jahrtausendwende. Mit den Daten der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage ALLBUS (Kumulation 1991-2006, 2008) wird untersucht, wie sich (a) die Selbst- einstufung der Befragten verändert haben, ob sich (b) auch der Einfluss sozialstruktureller Faktoren auf die Selbsteinstufung verändert hat und ob die Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland konvergieren oder divergieren. 4. Die Wahrnehmung von Einstellungsobjekten auf der Links-Rechts-Skala: Eine explorative Anwendung der Q-Sort Methode. In einer explorativen Studie mit Studierenden des Würzburger BAStudiengangs Political and Social Studies wird mit Hilfe der Q-Sort-Technik (Müller 2004) nach Typen der Wahrnehmung und Beschreibung einer Vielzahl von Objekten (Parteien, Verbände, Organisationen, Positionen, Werte, Personen, …) auf der Links-Rechts-Dimension gesucht. 5. Linksruck durch Töchter? Befunde der 3. Würzburger Wahlstudie Oswald und Powdthavee (2008) haben in Analysen der Daten der British Household Panel Study BHPS und des Sozio-ökonomischen Panels SOEP festgestellt, dass Befragte mit Töchtern stärker zur Wahl linker Parteien tendieren als andere Befragte. (s.a. „Töchter lösen Linksruck aus“, S. 22 SZ vom 11.04.2009). Oswald und Powdthavee haben sich in ihrer Studie auf den linearen Haupteffekt von Töchtern (bzw. von Söhnen) beschränkt. Unter Umständen machen es aber einen Unterschied, ob die Befragten die leiblichen oder sozialen Eltern nur von Töchtern, nur von Söhnen, oder sowohl von Töchtern wie von Söhnen sind (Komposiitionseffekt). Ebenso könnte sich der Effekt mit zunehmendem Alter der Kinder wieder verlieren. Mit Daten der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage ALLBUS (Kumulation 1991-2006, 2008) wird untersucht, ob sich der von Oswald und Powdthavee nachgewiesene Haupteffekt von Töchtern sowie der Kompositionseffekt nicht nur für die Wahlabsichten der Befragten, sondern auch für ihre Selbsteinstufung auf der Links-Rechts-Skala nachweisen lassen, ob die Effekte stabil bleiben oder mit dem Alter der Kinder schwächer werden, und wie sich die Effekte seit der Wiedervereinigung verändert haben. 6. Linksruck durch Töchter? Befunde in der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage in den Sozialwissenschaften . Oswald und Powdthavee (2008) haben in Analysen der Daten der British Household Panel Study BHPS und des Sozio-ökonomischen Panels SOEP festgestellt, dass Befragte mit Töchtern stärker zur Wahl linker Parteien tendieren als andere Befragte. (s.a. „Töchter lösen Linksruck aus“, S. 22 SZ vom 11.04.2009). Oswald und Powdthavee haben sich in ihrer Studie auf den linearen Haupteffekt von Töchtern (bzw. von Söhnen) beschränkt. Unter Umständen machen es aber einen Unterschied, ob die Befragten die leiblichen oder sozialen Eltern nur von Töchtern, nur von Söhnen, oder sowohl von Töchtern wie von Söhnen sind (Komposiitionseffekt). Ebenso könnte sich der Effekt mit zunehmendem Alter der Kinder wieder verlieren. Mit Daten der 3. Würzburger Wahlstudie 2009 wird untersucht, ob sich der von Oswald und Powdthavee nachgewiesene Haupteffekt von Töchtern sowie der Kompositionseffekt nicht nur für die Wahlabsichten der Befragten, sondern auch für ihre Selbsteinstufung auf der Links-Rechts-Skala nachweisen lassen, und ob die Effekte stabil bleiben oder mit dem Alter der Kinder schwächer werden. 7. Cross-Pressures im Netzwerk – Wirkungen auf die Wahlabsicht? Eine empirische Überprüfung des mikrosoziologischen Ansatzes der Wahlforschung mit den Daten der 3. Würzburger Wahlstudie. Die Hypothesen des mikrosoziologischen Interaktionsmodells von Paul Lazarsfeld wurden in der Wahlforschung relativ selten empirisch überprüft. In der 3. Würzburger Wahlstudie 2009 wurden die Befragten gebeten, die Position der wichtigsten Personen ihres Netzwerks auf der Links-Rechts-Dimension einzuschätzen. Auf der Basis dieser Angaben lassen sich personenspezifische Differentiale (z.B. für eine Partnerschaft) und Variablilität im Netzwerk und damit Indikatoren für Cross-pressures konstruieren. Die Wirkung dieser Crosspressures auf die Wahlabsicht wird mit der Wirkung von Cleavage-Faktoren und der Wirkung von Partei-Identifikation und Kandidaten- und IssueOrientierung verglichen. 8. Quantitative Verfahren der Sozialforschung – ihre Verbreitung in Politikwissenschaft und Soziologie im Spiegel dutschsprachiger Zeitschriften zwischen 2000-2009. Pötscke und Simonson (2003) hatten Anfang dieses jahrzehnts einen Jahrgang von Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, zeitschrift für Soziologie und Sozialer Welt hinsichtlich der Verbreitung verschiedener Erhebungs – und Auswertungsverfahren untersucht. In einer quantitativen Inhaltsanalyse der letzten zehn Jahrgänge ausgewählter deutschsprachiger Zeitschriften aus Politikwissenschaft und Soziologie soll jetzt untersucht werden, wie sich der Einsatz quantitativer Verfahren der Datenerhebung (Befragung, Beobachtung, Experiment; Primärforschung, Sekundäranalyse, Meta-Analyse u.a.) und der Datenauswertung in den beiden Nachbardisziplinen verändert haben. Voraussetzungen: - lebhaftes Interesse für die theorieorientierte, quantitative Sozialforschung - sehr gute Statistikkenntnisse - sehr gute SPSS-Kenntnisse - sehr gute Englischkenntnisse P.S. Manche Themen können geteilt werden. Durchführung: Dauer: ECTS-Punkte: Workload: 1 Semester 10 300 Stunden Bei Interesse melden Sie sich bitte bei: PD Dr. Jan Künzler 0931/888-4820 [email protected] „Die Bewerbung für die Betreuung einer Thesis ist an den Lehrstuhl zu richten, deren fachliche Ausrichtung dem Gegenstand einer geplanten Thesis am ehesten entspricht. Die Prüfungstätigkeit zu diesem Teilmodul wird an den entsprechenden Lehrstuhl delegiert. Der Lehrstuhl kann für die Betreuung das erfolgreiche Absolvieren b estimmter Lehrveranstaltungen zur Voraussetzung erheben.“ (aus den Fachspezifischen Bestimmungen)