Sicherheit im Zoo - Schweizer Holzrevue

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Arbeitssicherheit
Sicherheit im Zoo
Studiengruppe für Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen
Ludwig Binkert
Der Zoo ist als Aktiengesellschaft aufgestellt. Er gehört zu 70% Einzelaktionären, zu je 12,5% der Stadt und
dem Kanton Zürich, zu 3% der Tiergartengesellschaft (TGZ) und zu 2% der
Zoostiftung.
Die Besucherzahl hat sich im Bereich
von 1,8 Millionen Besucher pro Jahr
eingependelt.
Ein Masterplan, der bis ins Jahr 2030
reicht, bildet die Basis für die weitere
Entwicklung. In den nächsten drei
Jahren wird der neue Elefantenpark
erstellt.
Hansueli Amsler, Präsident SGIG
Nachdem Hansueli Amsler die über
siebzig Teilnehmer zur Herbsttagung
begrüsst hatte, stellte Andreas Hohl,
Zooentwickler und stv. Direktor Zoo
Zürich, die Anforderungen an die Sicherheit im Zoo vor. Die Sicherheitsgewährleistung im Zoo ist Alltag an
365 Tagen im Jahr, durchgehend
während 24 Stunden. Die getroffenen
Massnahmen sollen sowohl die Besucher wie auch die Tiere vor Unfällen
schützen. Eine immerwährende Diskussion ist, wo die Grenze zur Selbstverantwortung beginnt. Viele Leute
haben das Gefühl, der Zoo sei verantwortlich, auch wenn Kinder stolpern
und umfallen.
Die Aufgabe eines modernen
Zoos
Die Aufgaben des Zoos sind sehr umfangreich und beinhalten die Präsentation der Tiere, erzieherische Angebote, Arterhaltungsprogramme, Forschungs- und Naturschutzprogramme. Um den kommerziellen Erfolg
sicherzustellen, braucht es Partnerschaften, Marketing und PR sowie ein
gutes Beziehungsnetz, insbesondere
auch zur Politik. Im Hintergrund sind
Aufgaben wie Mitarbeiterschulung
und ökonomische Effizienz wichtige
Rahmenbedingungen für die gemeinsame Zielerreichung.
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Sicherheit
Das Thema Sicherheit umfasst
a) Mitarbeiter: die verschiedenen Berufsgruppen die in einem Zoo tätig
sind, wie z. B. Tierpfleger, Angestellte der Werkstatt und im Gebäudeunterhalt, im Facility Management, in der Ver- und Entsorgung, dem Gartenunterhalt sowie
im Baucontrolling
b) die Besucher
c) die Tiere
Als Grundlage dient eine Branchenlösung. Im Rahmen dieser Branchenlösung werden u. a. der Unterhalt des
Masoala-Regenwaldes, der Kletterar-
Tiergehege im Zoo
beiten beinhaltet, die Pflanzenwelt
und die Besuchersicherheit behandelt.
Mit einem Schema der Überwachung,
einem Notfallkonzept und Besuchervorschriften können die meisten Situationen kontrolliert werden.
Verschiedene Massnahmen sind für
evtl. Aussbruch von Tieren aus ihren
Gehegen, Krankheiten, Schädlinge
und Transporte vorgesehen.
Risiken im Zusammenhang mit dem
Wetter, Versorgungsproblemen oder
im Zusammenhang mit Pflanzen sind
diskutiert und Massnahmen geplant.
Es verbleiben Restrisiken, wie gelegentliche Zeitungsmeldungen anzeigen.
Zootierhaltung – Sicherheit aus
dem gesundheitlichen Aspekt
Referat von Ulrike Cyrus Eulenberger,
Tierärztin, Schweizer Wildstation, Utzenstorf BE.
Sicherheit der Tiere im Kontext von
Personal und Besucher.
Die artgerechte Haltung mehrheitlich
nicht einheimischer Tierarten zur Sicherheit der Tiere, des Personals und
Arbeitssicherheit
Menschenaffen relevant. Deshalb sind
diese im Publikumsbereich durch
Glasscheiben getrennt.
Bei den Elefanten sind die Sicherheit
der Pfleger, das Training der Tiere und
das medizinische Management (z. B.
Herpes und Fussprobleme wie auch
Tuberkulose oder Salmonellose) von
Bedeutung.
Andreas Hohl, Stv. Direktor Zoo
Zürich
Ulrike Cyrus Eulenberger,
Tierärztin
der Besucher ist anspruchsvoll. Die
Tiere werden regelmässig untersucht
und erhalten Impfungen. Bei Menschenaffen, Elefanten und der Masoala-Halle müssen Besonderheiten
berücksichtigt werden.
Die Tiere in der Quarantäne werden
mit einer Ankunftsuntersuchung begutachtet. Regelmässige Untersuchungen und Therapien der Zootiere
garantieren für einen guten Gesundheitszustand. Besondere Anforderungen im Falle von Epidemien verlangen
von Tierarzt und Tierpflegern zusätzliche Massnahmen wie Impfungen
usw.
Für den Transport ist es wichtig, dass
das Tier möglichst ohne Stress eingefangen werden kann. Dies bedeutet
evtl. eine Narkose und die Nähe einer
vertrauten Person. Für die Tiertransporte sind Ausfuhrbewilligung, TRACES (europäisches veterinärbehördliches Informationssystem), amtstierärztliches Zeugnis, die Veterinärvorgaben des Empfängerzoos, eine
Transportkiste gemäss IATA-Vorschriften sowie die Logistik vor Ort –
Zollabwicklung, Spedition – notwendig. Je nachdem sind auch schon vor
dem Transport gewisse Untersuchungen notwendig.
Artgerechte Haltung
mehrheitlich nicht einheimischer Tierarten
Sicherheit (und damit Gesundheit): Im
Falle eines Verdachts auf eine Infektion erfolgt eine längere Quarantäne.
Die Dauer richtet sich nach der Inkubationszeit der entsprechenden Erkrankung. Der Zoo Zürich hat eine eigene Quarantäne-Station, die räumlich und personell getrennt ist. Der
Zutritt ist nur befugtem Personal erlaubt. Über Tiere, die sich in der Quarantäne befinden, wird eine «Patientenakte» geführt, in der Untersuchungen, die Befunde und die Freigabe verzeichnet sind.
Die Ansteckungsgefahr der Tiere
durch den Menschen ist vor allem bei
In der MASOALA-Halle leben 45 Tierarten: Säugetiere, Vögel, Reptilien,
Amphibien. Das funktionierende Ökosystem Tropenhalle vermindert die
Notwendigkeit der Überwachung einzelner Individuen. Es ermöglicht eine
Interaktion zwischen den Tieren einer
oder mehrerer Arten. Einige Tiere wie
der Rote Vari oder der RodriguesFlughund müssen genügend Vitamin
C aufnehmen können. Pfleger beobachten und beurteilen die Tiergruppen
in Bezug auf Verhalten, Allgemeinzustand und Nährzustand. Bei Schildkröten und Chamäleons erfolgt eine Gewichtskontrolle.
Elefant im jetzigen Elefantengehege
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