KUVERUM KUVERUM Lehrgang Kulturvermittlung/Museumspädagogik, Biodiversität erlebbar machen (oder wie Futtertiere spannend dargestellt werden)! Besuch im Zoo London von Reto Trunz am 14.10.2010, Kuverum 6 > Einführung Der Londoner Zoo hat wie die meisten Zoo’s im westlichen Europa auch mit artgerechter Haltung von Tieren zu kämpfen. Obwohl der London Zoo eine stolze Geschichte hat, welche er mit ihren Elefanten verknüpft, hat dieser in den letzten Jahren aus ethischen Gründen verzichtet, diese weiter zu halten. Jedoch muss nun die gleiche alte Anlage für die Kamele herhalten, was nur bedingt eine Verbesserung darstellt. Allgemein ist der Zoo recht alt und die Gehege generell verletztungsgefährdend, nicht den neusten wissenschaftlichen Standarts entsprechend als auch zu knapp für die Tiere eingerichtet. Einzig die Fischotter, die Schmetterlinge und die Erdmännchen erfreuen sich moderner Anlagen, vor welchen man auch gerne lange verweilt. Was der Londoner Zoo mit seiner Tierhaltung ändert und langsam modernisiert, hat er den meisten Zoo’s Europas in der Zoopädagogik aber weit voraus! >Zoopädagogik Neben den üblichen Zoopädagogischen Angeboten, wie Atelierarbeit an Exponaten, oder altersgerechten Führungen etc, welche auch unsere Zoos (vor allem der Tierpark Goldau und Dählholzli Bern führend in der CH) ebenfalls durchführen, machen die Briten die Biodiversität im Pavillon B.U.G.S. seit 1999 in einer neuen Art erlebbar. Die Standartangebote findet man auf der Homepage unter: http://www.zsl.org/education/ >Biodiversität erlebbar machen Die sonst unbeliebten Tiere wie Vogelspinnen, Kakerlaken, Schlangen und Blindwühlen werden in einem Pavillion zur Biodiverstät mit beliebten Arten wie Krallenaffen und Korallenfischen vermischt in Terrarien gezeigt. Mit Tafel für kleine und grosse Leser, MAC Stationen, Tierpflegerinnen die einem eine Gottesanbeterin in die Hände drücken, Schaufenstern hinter die Kulissen, wo man sehen kann wie die Tierpfleger das Futter für den Zoo vorbereiten und Insekten und Futtermäuse züchten, wird der Kreislauf des Leben als auch die Wichtigkeit der Biodiversität für unseres Planeten erlebbar dargestellt. Spiele für alle Sinne, alle Altersstufen, neue Medien, Blicke hinter die Kulissen und der direkte Kontakt zu den Zoopädagogen und Tierpflegern ermöglicht in diesem kleinen Gebäude den Sinn einer Stabheuschrecke auf unserem Planeten für jeden individuell zu entdecken. Also alles was man zoopädagogisch anwenden kann, alle Register werden da gezogen. Anstatt, dass ich dies hier beschreibe, dass muss man selber gesehen haben. Vergleichbar ist dieser Pavillion übrigens mit dem Darwincenter im „Natural History Museum“. Wer also nach London in den Zoo geht, gleich zum BUGS stürmen, den Rest kann man rauchen! 8