- Heftarchiv - Internet World Business

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€ 5,40 I FR. 7,50
E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK
43205
INTERNET WORLD Business
AUSGABE 2/17 30. JANUAR 2017
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
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Siroop
À Neue Mediaprodukte
So geht Omnichannel
in der Praxis
S. 18
À Mediadaten
À Themenvorschau
À Business Guides
SEA-Experte Dominik Wöber (Google):
„Das Thema ‚maschinelles
Lernen‘ wird wichtiger“ S. 20
Foto: Google
Know-how: Neue Serie
Die Siroop AG in der Schweiz ist
angetreten, alle Händler – egal ob
groß oder klein, stationär oder
online – auf einem Marktplatz zusammenzuführen. Im Interview
beschreibt CEO Constantin Hilt die
technischen Herausforderungen
bei dem Projekt.
S. 26
finden Sie jetzt unter:
www.nmg.de/mediainfos
„The Future of Commerce“
Social Media
Trump verordnet PR-Sperre
Die Internet World 2017 präsentiert sich mit einem neuen Veranstaltungskonzept
ie werden wir in Zukunft einkaufen?
Antworten auf diese Frage liefert ein
neues Format auf der Internet World 2017:
die TrendArena. Etwa 50 Vordenker,
Visionäre und Top-Entscheider aus der
digitalen Wirtschaft diskutieren über
Zukunftstrends im Online-Handel – passend zum Motto der TrendArena: The
Future of Commerce.
W
Im 20. Jahr ihres Bestehens bietet die Internet World den Besuchern eine nie dagewesene Informationsfülle zu allen Aspekten
des E-Commerce. Neben der TrendArena
warten fünf weitere Info-Bühnen mit einem
Vortragsprogramm auf, das sich vor allem
an Praktiker im E-Commerce wendet.
Rund 400 Unternehmen präsentieren sich auf 22.000 Quadratme-
tern Ausstellungsfläche und dazu jede
Menge Zukunft zum Anfassen, etwa im
Future Space oder im Internet World
Shop. Erstmals gibt es eine Extrafläche
zum Thema eLogistics, dazu spannende
Begleitkongresse. Was Sie auf der Internet
World – und vor allem in der TrendArena –
am 7. und 8. März in München erwartet, lesen Sie ab Seite 8. ◼
In der TrendArena
geht es um die
Zukunft des Handels
XXxxxx der Anim etur, qui cus num alitianto Anim etur, qui cus num alitianto
Foto: Fotolia / Kasto
Donald Trump gilt selbst als eifriger
Nutzer sozialer Netzwerke, einer Reihe
von US-Behörden hat er jetzt aber
Funkstille verordnet. Besonders hart
betrifft das die Arbeit der Umweltbehörde EPA. Sie
wurde angewiesen,
Materialien zum
Klimawandel von
ihrer Website zu
entfernen. Außerdem darf sie weder
Blogbeiträge noch
Twitter-Nachrichten verbreiten.
Inwieweit der präsidiale Bann Bestand
hat, ist derzeit noch unklar. So berichtet das US-Wissenschaftsmagazin
„Science“, es gebe Signale, die Klimawandel-Infos doch nicht zu löschen.
Derweil haben EPA-Mitarbeiter angekündigt, künftig über private Accounts
zu bloggen und zu twittern.
Amazon
E-Commerce
Online-Marketing
Technik
Die wichtigsten Anreize zum Kauf
Kostenlose Lieferung
63 %
Preisvorteile
41 %
Einfacher Checkout-Prozess
39 %
Die digitale Herberge
Waldduft oder Waldluft?
Content trifft Convenience
Schon früh ermöglichten Hotels die
Online-Buchung von Zimmern, doch erst
jetzt setzen gute Häuser die Digitalisierung fort. In den Fokus rückt dabei die
S. 16
vollautomatische Rezeption.
Die Schlaubayer-App des Radiosenders
Antenne Bayern ist ein Überraschungserfolg und stützt die Marke. Seit dem
Start im September 2014 wurde die App
S. 24
bereits 600.000 Mal registriert.
Responsive Design, Content und nur noch
ein Internet-Auftritt: Mit dem Launch der
neuen Website hat die Drogeriemarktkette
Rossmann gleich mehrere Fliegen mit
S. 28
einer Klappe geschlagen.
Kundenbewertungen
38 %
Sichtbarkeit von Display-Werbung in Deutschland
Einfache Rückgabe
38 %
Lieferung am nächsten Tag
30 %
Gewinnspiele
20 %
Gratisversand ist für AmazonKunden wichtigster Kaufanreiz
INTERNET WORLD Business 2/17;
Quelle: Global Web Index Q4 2016
Basis: Amazon-Nutzer zwischen 16 und 64 Jahren
58 %
27,5
aller Ads werden
Sekunden
im sichtbaren
durchschnittliche
Bereich
Sichtbarkeit
ausgespielt
Über dem EU-Schnitt (55 Prozent) liegt die Sichtbarkeitsquote von Display-Werbung auf deutschen Seiten
INTERNET WORLD Business 2/17
Quelle: Meetrics Viewability Benchmarks
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Foto: Fotolia / Montri
Offener Marktplatz für alle
For Digital Professionals
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INHALT
30. Januar 2017
2/17
INTERNET WORLD Business
3
Inhalt
SCHWERPUNKT
TECHNIK
Willkommen im Think Tank!
Highlight auf der Internet World 2017:
die Zukunft des Handels in der TrendArena
Offener Marktplatz für alle
Zwischenfazit zum Marktstart von Siroop
8
E-COMMERCE
Köttbullar für den E-Shop
Online-Möbelhandel im Wandel
14
Die digitale Herberge
Smartphone statt Rezeption
26
150 wertvolle Praxisvorträge für Sie!
Content trifft Convenience
Wie Rossmann vom Shop-Relaunch profitiert 28
Point of Sale im Pkw
Wenn das Auto zum Marktplatz wird
29
Gefahr durch alte Shops
Warum eine aktuelle Software Pflicht ist
30
Verpassen Sie nicht das Event im Bereich
E-Commerce: die Internet World 2017.
Am 7. und 8. März 2017 werden in München rund 400
Aussteller, 16.000 Besucher und mehr als 50 Experten
von nationalen und internationalen Unternehmen
in der TrendArena erwartet (siehe auch S. 8 bis 12).
16
RUBRIKEN
KNOW-HOW
Update
So geht Omnichannel
Teil 1: Offline-Daten in Analytics überführen 18
ONLINE-MARKETING
Suche nach perfekter Lösung
Google-Manager Wöber im Interview
20
4
Dienstleisterverzeichnis
31
Personalien
35
In fünf Info-Arenen präsentieren Ihnen Branchenexperten wertvolle Tipps und Erfolgsgeheimnisse.
Profitieren Sie von diesem Know-how und insgesamt
150 Praxisvorträgen.
Termine
35
Die Themenbereiche:
Impressum
37
î(&RPPHUFH
Szene
37
î2QOLQH0DUNHWLQJ
Meinung
38
î/RJLVWLN
Waldduft oder Waldluft?
Case: Schlaubayer-App von Antenne Bayern 24
î3D\PHQW
Applaus! Applaus!
Die Elbphilharmonie-Eröffnung im Netz
Neugierig geworden? Das aktuelle Vortragsprogramm
steht bereits für Sie zum Download auf unserer
Website bereit!
18
Foto: Fotolia / Montri
25
16
Foto: CitizenM
Foto: Concardis
29
Der Besuch der Messe und aller Vorträge sind
kostenfrei. Anmeldung und Vortragsprogramm finden
Sie unter:
www.tickets.internetworld-messe.de
Social Media
Facebook:
facebook.com/internetworld.de
Xing:
INTERNET WORLD Business
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@internet_world
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Menschen in diesem Heft
Erwin Huber
Der Vorsitzende des Ausschusses für
Wirtschaft im Bayerischen Landtag
eröffnet auf der Internet World 2017
die TrendArena und stellt das Konzept des Freistaats für die Förderung
8
der digitalen Wirtschaft vor.
Björn Seynsche
Der Verantwortliche für das Customer Retention Marketing bei Wayfair
glaubt, dass Virtual Reality in den
nächsten drei Jahren zum Alleinstellungsmerkmal für die Online-Möbel15
branche werden wird.
Ursula Schelle-Müller
Die Geschäftsführerin und Marketingleiterin bei Motel One sieht die
Zukunft von Hotels nicht zwingend in
Robotern. Sie will zunächst das
Smartphone stärker einbinden – zum
17
Beispiel beim Check-in.
Dominik Wöber
Der Head of Performance Sales
DACH und CEE bei Google hat festgestellt, dass sich Unternehmen beim
Analysieren von Daten häufig in den
Details verlieren und der Prozess
20
dadurch komplizierter wird.
Isabel Steiner
Die Technik-Chefin des Schweizer
Marktplatzes Siroop weiß, dass
schnelles Wachstum nur möglich ist,
wenn man zu Beginn an die Händler
keine großen Anforderungen stellt.
26
Mit der Zeit ändert sich das.
Oliver Süme
Der Vorstand Politik und Recht des
Internet-Branchenverbandes Eco
sieht nur einen Ausweg aus dem aktuellen Kompetenzgerangel um die
Digitalisierung in Deutschland: Ein
38
Internetministerium muss her.
UPDATE
INTERNET WORLD Business
„Offen für
weitere Partner“
Die beiden Vermarkter Sevenone Media und Zalando Media
Solutions arbeiten künftig zusammen. Der eine liefert
Reichweite, der andere detaillierte User-Daten. Das Ziel:
genaue Targeting-Angebote
für Werbekunden.
Jerome Cochet,
Geschäftsführer
Zalando Media
Solutions
https://mediasolutions.
zalando.com
Welches Ziel soll durch die
Zusammenarbeit erreicht
werden?
Wir wollen Audience Driven
Advertising als neuen Branchenstandard setzen. Durch
die Kooperation vernetzen wir
unsere Consumer Insights mit
der Reichweite von Pro Sieben
Sat1. Wir starten im ersten
Schritt zu zweit, sind aber offen für weitere Daten- und Inventarpartner.
Sie wollen künftig gemeinsam
passgenaue Targeting-Produkte in Premiumumfeldern
bieten. Was heißt das?
Es ist heute essenziell für
Marken im Mode- und Lifestylebereich sowie Beauty,
Reise oder Automotive, spezifische Zielgruppen zu adressieren und möglichst native
Umfelder für ihre Kommunikation zu finden. Wir können
diese Premium-Audiences liefern, die ein tiefes und performantes Targeting ermöglichen. Pro Sieben Sat1 steuert
mit der großen Reichweite die
passenden Umfelder dazu bei.
Eines Ihrer ersten Angebote
ist das Format PEP: Was
genau ist das?
PEP steht für Prominent Engagement & Performance. Wir
haben einen ersten Testcase
mit G-Star durchgeführt: Dort
wurde die Werbeerinnerung
für G-Star Raw um 40 Prozent
gesteigert, die Sympathie für
die Marke um 62 Prozent
sowie die Kaufabsicht um
21 Prozent – jeweils im Vergleich zur Kontrollgruppe
ohne Kampagnenkontakt. (hvr)
Schöner Exit: Das
Start-up Matchco
bietet individuelle
Kosmetik an, die die
Nutzerin über eine
App auswählen
kann. Jetzt wird
Matchco vom Kosmetikgiganten Shiseido übernommen.
Für Smart-TVs: Neues Sport1-Angebot
QUARTALSZAHLEN
Samsung kann
Gewinn verdoppeln
Trotz des Debakels um brennende
Akkus bei seinem VorzeigeSmartphone Galaxy Note 7 hat
Samsung im vierten Quartal
2016 den Gewinn mehr als verdoppeln können. Der Überschuss sei auf umgerechnet
5,7 Milliarden Euro gestiegen,
teilte der Konzern mit. Dazu trugen vor allem die gutgehenden
Geschäfte mit Speicherchips und
Bildschirmen bei, aber auch in
der Mobil-Sparte sei das Ergebnis dank robuster Verkäufe anderer Premiummodelle gestiegen,
hieß es.
Für 2017 prognostizierte der
Apple-Konkurrent, der auch
Marktführer bei Speicherchips
und Fernsehern ist, weitere Gewinnzuwächse. Der Konzern
warnte aber zugleich vor Unwägbarkeiten. Man müsse sich der
Unsicherheiten im politischen
und geschäftlichen Umfeld im
In- und Ausland bewusst sein, so
Vizepräsident Robert Yi. (hvr)
JAHRESBILANZ
SAP setzt auf Cloud
Nach einem starkem Geschäftsjahr setzt Europas größter Software-Hersteller SAP auch in Zukunft auf eine weiterhin stark
wachsende Cloud-Sparte. Die
Geschäfte mit der Mietsoftware
aus dem Internet sollen im laufenden Jahr erneut um gut ein
Drittel zulegen und damit den
Gesamtumsatz auf über 23 Milliarden Euro treiben. Dies teilte
der derzeit wertvollste Dax-Konzern am Sitz in Walldorf mit.
Auch mittelfristig nimmt sich
SAP mehr vor – 2020 soll fast
jeder dritte Euro Umsatz aus der
Passend zum
Teint: Die
iPhone-App
Getmatch
hilft bei der
Auswahl
vergangenen Jahr im Konzern zu
einem Umsatzplus von 6 Prozent
auf 22,1 Milliarden Euro. (dpa)
Live-Modus durch Verschieben
nach rechts aktivieren. Kommentare und Likes werden live
eingeblendet.
(skr)
LIVE STREAMING
Instagram bietet
weltweit Live-Videos
Dem Cloud-Geschäft von
SAP gehört die Zukunft
Cloud kommen. Bisher ist es nur
jeder siebte.
Die Zukunftssparte mit der
Mietsoftware zeigte allerdings
zum Jahresschluss leichte Schwächen. Sie blieb hinter den Erwartungen zurück. Im Cloud-Geschäft sieht SAP seine Zukunft,
da die Sparte regelmäßig wiederkehrende Erlöse garantiert. Noch
aber ist das Geschäft relativ jung.
Zudem kostet der Aufbau von
großen Rechenzentren viel Geld.
Umso wichtiger für den Gewinn
bleibt das traditionelle Geschäft
mit der fest installierten Software. Insgesamt reichte es im
Los ging es vor knapp zwei Monaten in den USA: Dort wurden
die Instagram Live Stories im
vergangenen Herbst getestet und
eingeführt. Jetzt wird das Live
Streaming auf Instagram auch
auf den internationalen Märkten
freigeschaltet.
Mit dem eigenen Live-Streaming-Angebot tritt Instagram
nicht nur in Konkurrenz zu
Snapchat und Periscope, sondern auch zum Mutterunternehmen Facebook. Die vormalig auf
Fotos ausgerichtete Community
hat sich damit zu einem Komplettanbieter für Foto- und VideoFunktionen gemausert.
Die Betonung auf Mobile bleibt
allerdings: Das Live Streaming
Feature gibt es nur in der mobilen App. Nutzer können Live
Stories aktivieren, indem sie auf
das Kamerasymbol in der oberen
linken Ecke tippen und dann das
Live Video anklicken oder den
SHARE ECONOMY
Media Markt
vermietet Geräte
Erst im Dezember startete Otto
seinen Service Otto Now: Bei
dem neuen Geschäftsmodell des
Online-Händlers können Kunden Artikel auf Zeit mieten. Ein
ähnliches Modell läuft nun auch
beim Elektrofachhändler Media
Foto: Media Markt
Q&A
Sportlich digital:
Der Digital-TV-Sender Sport1 startet
jetzt ein Angebot für
HbbTV-Fernseher.
Nutzer erhalten
neben Sport-Content
auf ihre Interessen
abgestimmte TVWerbung.
2/17
Foto: SAP
4
Rund 500 Produkte
können gemietet werden
Markt. In Kooperation mit dem
Berliner Fintech-Start-up Grover
testet das Unternehmen einen
Service, der es Kunden ermöglicht, Technik-Gadgets auf Zeit
zu mieten.
Vermietet werden neue Geräte
aus den Bereichen TV und Audio,
Entertainment, Smartphones,
Wearables, Neue Medien und IT,
Foto/Video sowie Haushaltsgeräte. Rund 500 Produkte sollen
(sg)
bereits verfügbar sein.
Marktanteile Musik-Streaming weltweit
0,6 %
2,2 %
0,6 %
3,0 %
3,5 %
5,7 %
Spotify
3,2 %
2,4 %
63,0 %
4,0 %
Apple iTunes
69,6 %
Google Play
21,7 %
Streams
7,2 %
Nest kommt
2017 will der IoT-Pionier Nest einige seiner Produkte
auch nach Deutschland bringen, unter anderem den
vernetzten Rauchmelder. Nicht in Deutschland im
Programm: das selbstlernende Thermostat.
13,4 %
Umsätze
Youtube
Deezer
Amazon
Andere
Spotify ist absoluter Marktführer, aber Apple macht mit seinem
bescheidenen Marktanteil deutlich mehr Umsatz
INTERNET WORLD Business 2/17
Quelle: Trichordist
5
TARGETING
Verkauf von Yahoo
verzögert sich
Youtube nutzt Daten
aus der Google-Suche
Der Verkauf des Unternehmens
Yahoo verzögert sich. Der TelkoKonzern Verizon kann den Internet-Pionier erst später übernehmen als geplant. Im Juli 2016
hatte Verizon Yahoo ein Übernahmeangebot für das Webgeschäft von 4,8 Milliarden Dollar
Die Plattform Youtube greift
künftig auf den Suchverlauf von
Google zurück. Damit können
Kampagnen auf Youtube an der
Google-Suchhistorie der Nutzer
ausgerichtet werden. Werbungtreibenden eröffnen sich dadurch
effektivere Targeting-Optionen.
Sie können damit passgenauere
Anzeigen ausspielen. Bislang
basierte das Targeting lediglich
auf den Videos, die die Nutzer
gesehen hatten.
Google hatte sich lange
gesträubt, User-Daten aus der
Suche für Youtube-Werbung
freizugeben. Das ändert sich
jetzt. „Wenn Sie zum Beispiel ein
Textilwarenhändler sind, können Sie künftig potenzielle Kunden auf Youtube erreichen, wenn
diese auf Google nach Wintermänteln gesucht haben“, erklärt
Diya Jolly, Director Youtube Pro(sg)
duct Management.
Foto: Yahoo
ÜBERNAHMEPLÄNE
US-Behörden prüfen
Hackerangriff auf Yahoo
unterbreitet. Dieser Verkauf
werde sich nun ins zweite Quartal 2017 verschieben, hieß es.
Durch das Bekanntwerden
eines groß angelegten Hackerangriffs, bei dem im Jahr 2014
Daten von mindestens einer halben Milliarde Nutzer gestohlen
wurden, waren die Übernahmebedingungen auf den Prüfstand
geraten. Die US-Börsenaufsicht
SEC geht derzeit der Frage nach,
ob Yahoo zu spät über die Cyberattacken auf den Internet-Kon(hvr)
zern informiert hat.
Party-Exzess: Ein
Herrenabend, der
ausufert, ist Thema
eines sensationellen Viral-Videos.
Dahinter steht die
Baumarktkette
Baufix, die am Morgen danach für ein
Happy End sorgt.
Burnout im
Wohnzimmer: Youtube-Video
von Baumax
versorgen. Unter anderem werde
Alibaba die E-Commerce-Plattform für den Verkauf von FanArtikeln betreiben, teilte das
Internationale Olympische Komitee (IOC) mit. Außerdem wird
Alibaba die IT-Infrastruktur und
Cloud-Dienste zur Datenauswertung zur Verfügung stellen.
Das finanzielle Volumen des
Deals wurde nicht genannt.
Die „Financial Times“ berichtete, der Deal könne 600 Millionen US-Dollar in die IOC-Kassen spülen. Andere Sponsoren
wie Panasonic und Bridgestone
zahlten jeweils rund 200 Millionen US-Dollar für einen olympi(dpa)
schen Vierjahreszyklus.
Daimler will mobiles
Zahlen ermöglichen
Deal könnte dem IOC rund
600 Millionen bringen
und hat deshalb das PaymentStart-up Pay Cash Europe übernommen. Das Finanzangebot
soll unter dem Namen „Mercedes pay“ auf den Markt kommen.
Das neue Daimler-Zahlungssystem unterstreiche den Anspruch,
führender Anbieter digitaler
Mobilitätsdienstleistungen
zu
sein, hieß es. „Mercedes pay“ soll
in die Daimler Mobility Services
integriert werden. Darunter sind
diverse Mobilitätsdienstleistungen gebündelt, u. a. der Carsharing-Marktführer Car2go oder
die in neun Ländern Europas betriebene Taxi-App Mytaxi. (skr)
HERE & TOLINO
Kartellamt erlaubt
Beteiligungen
SPONSORING
Alibaba wird
Olympia-Sponsor
Die chinesische Handelsplattform Alibaba wird die Olympischen Spiele mindestens bis 2028
mit digitalen Dienstleistungen
MOBILE PAYMENT
Daimler übernimmt
Pay Cash Europe
Das Bundeskartellamt hat den
Einstieg des Chipkonzerns Intel
und weiterer Investoren beim
Das
Automobilunternehmen
Daimler will eine eigene mobile
Zahlungsdienstleistung anbieten
Drahtlos
Kartendienst Here der deutschen
Autobauer freigegeben. „Negative Auswirkungen auf den Wettbewerb wird das Vorhaben nicht
haben. Insbesondere ist nicht zu
erwarten, dass andere Automobilhersteller von Technologien
abgeschottet werden, die für das
Thema autonomes Fahren wesentlich sind“, erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt.
Ebenfalls grünes Licht gab das
Bundeskartellamt für den Einstieg des japanischen OnlineHändlers Rakuten bei der deutschen E-Reader-Allianz Tolino.
Der Erwerb der bislang von der
Foto: Tolino
Nur in den USA: Amazon Prime Card
INTERNET WORLD Business 5
Rakuten aus Japan darf
bei Tolino einsteigen
Deutschen Telekom unterhaltenen Plattform bringe „keine
wettbewerblichen Probleme mit
sich“, so Andreas Mundt. Im
E-Book-Bereich in Deutschland
sei das japanische Unternehmen
bislang ein eher kleinerer Wettbewerber. Branchenführer im
deutschen Markt für elektronische Bücher ist der InternetHändler Amazon, der über den
Shop seines Lesegeräts Kindle
nahezu die Hälfte aller E-Books
(dpa)
hierzulande verkauft.
„Wir wollen nicht
entscheiden,
was wahr ist“
Freies WLAN im Zug soll in Deutschland zum
Normalfall werden. Nach den ICEs sollen jetzt
auch die Regio-Züge entsprechend ausgerüstet
werden, fordert Verkehrsminister Dobrindt (CSU).
85 %
aller unter 30-Jährigen
trauen sich zu, einen unsicheren
von einem sicheren OnlineShop zu unterscheiden.
Bei der Generation 65+ sind
es nur 59 Prozent.
Quelle: Bitkom; Foto: Shutterstock / Alkovik
FacebookGeschäftsführerin
Sheryl Sandberg sieht
Schwierigkeiten
bei der Bekämpfung
von Fake News.
Foto: Facebook
Vorteilskarte: Fünf
Prozent Rabatt auf
alle Käufe bietet
Amazon in den USA
Prime-Kunden, die
die Amazon-Kreditkarte nutzen. Dazu
gibt es Ratenzahlung für Käufe ab
149 US-Dollar.
2/17
Foto: Alibaba
30. Januar 2017
UPDATE
6
INTERNET WORLD Business
30. Januar 2017
2/17
World Wide Web
Start-up
Raccoon Strategy optimiert
Amazon-Seiten und setzt dabei
auf künstliche Intelligenz.
Das Ziel ist so ambitioniert wie
faszinierend: Raccoon Strategy
bereitet den vollautomatisierten Handelszugang auf Amazons Marktplatz vor und hat
dazu eine Software entwickelt,
die heute schon die Produktseiten von Händlern optimiert.
Sie setzt Keywords, Produkttexte und Bilder so, dass sie
sicher zum Kauf führen. „Mit
wachsenden Datenmengen
wird E-Commerce zur einfachsten Sache der Welt“, sagt
Maximilian Kimmel. Gemeinsam mit dem einstigen
Amazon-Mitarbeiter Adrian
Jaroszynski hat er 2016
Raccoon Strategy gegründet
Gründer von Raccoonstrategy.com: Amazon
automatisiert steuern
und betreut inzwischen 40
Accounts von 30 Händlern.
„Wir managen sie mithilfe von
künstlicher Intelligenz, das
spart mindestens 30 Prozent
der manuellen Arbeit“, so
Kimmel. Dabei werden Daten
von Amazon, aus Social Media,
Suchmaschinen und weiteren
Produktkatalogen berücksichtigt. Noch müssen Händler
ihre Arbeit mit Amazon an die
Münchner auslagern. Ziel ist
aber, dass sie ihre Accounts
mit Raccoon Strategy selbst
steuern. Derzeit bezahlen sie
fürs Outsourcing einmalig
etwa 3.000 Euro sowie Provisionen auf den monatlichen
Nettohandelsumsatz. (vs)
WASHINGTON / USA
Neustart mit Reisepaketen
https://upside.com/
DUBAI / VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE
Souq: zu teuer für Amazon
http://bit.ly/iw-souq-deal
Jay Walker, Gründer der Buchungsplattform Priceline,
startet ein neues Reise-Start-up: Upside bündelt Hotel und
Flüge zu Reise-Packages und belohnt Flexibilität bei der
Buchung mit Rabatten. Wer nicht zu festen Terminen starten muss, kann sich Rabatte bis zu 15 Prozent plus
einer Geschenkkarte für US-Online-Händler sichern. (vs)
Übernahme abgesagt: Eine Mrd. US-Dollar für die E-Commerce-Plattform Souq waren Amazon wie auch seinem indischen Konkurrenten Flipkart zu teuer. Beide brachen jetzt die
Kaufverhandlungen ab. Trotzdem fließen gerade Millionen in
arabische Tech-Firmen: So sammelte Noon, ein neuer Konkurrent von Souq, eine Mrd. Dollar Kapital ein. (vs)
ESPOO / FINNLAND
Viki: Konkurrenz für Alexa
http://bit.ly/iw-nokiasviki
Siri und Alexa, die Spracherkennungsdienste von Apple und Amazon, bekommen Konkurrenz: Der
finnische Netzwerkspezialist Nokia
hat sich bei der Europäischen Union
das Warenzeichen Viki für eine mobile
Assistenztechnologie gesichert. Die
Finnen, einst die erfolgreichsten Hersteller von Handys, versuchen gerade
mit dem Nokia 6, das nur in China
verkauft wird, wieder in den Smartphone-Markt zurückzukehren. (vs)
VERKEHRSMINISTERIUM
Regelungen
für Flugdrohnen
Unternehmen wie DHL experimentieren seit Jahren mit ferngesteuerten Flugdrohnen, die
Sendungen in kurzer Zeit auch
an entlegene Spots bringen können. Doch bislang fehlte für all
diese Feldversuche der rechtliche
Rahmen.
Dies soll jetzt eine Verordnung
des Verkehrsministeriums ändern, die demnächst in Kraft
tritt. Diese Verordnung teilt
Drohnen in Gewichtsklassen ein.
Alles, was unter 250 Gramm
wiegt, gilt mehr oder weniger als
Spielzeug und darf ohne große
Einschränkungen betrieben werden. Drohnen, die zwischen 250
und 2.000 Gramm wiegen, müssen ab sofort mit einer Plakette
bestückt werden, auf der Name
LAGOS / NIGERIA
Zwölfjährige entwickelt App
http://bit.ly/iw-teenageapp
In der 15-Millionen-Stadt Lagos kann
man sich leicht verlaufen, regelmäßig
verschwinden so Kinder: Die 12-jährige Tomisin Ogunnubi hat daher während eines Computerkurses am Vivian
Fowler College die App My-Location
entwickelt. Das Navigationstool für
Fußgänger hilft bei der Orientierung
in Lagos und vermittelt über einen
Notruf-Button Hilfe. (vs)
und Adresse des Piloten angegeben sind. Wiegt das Fluggerät
über zwei Kilogramm und wird
außerhalb eines Modellflugplatzes betrieben, benötigt der Pilot
(fk)
einen „Führerschein“.
BÖRSENGANG
Delivery Hero hofft
auf 3,5 Milliarden
BERLIN /
DEUTSCHLAND
Auctionata steht vor Sanierung
http://bit.ly/iw-auctionata
Das Berliner Online-Auktionshaus Auctionata
ist insolvent und startet die Restrukturierung:
Das Start-up stellt dafür sein USA-Geschäft ein
und trennt sich von Paddle8, das ebenfalls
Kunst online versteigert und mit dem Auctionata 2016 fusionierte. Auctionata nahm seit
dem Start 2012 rund 130 Mio. Euro Risikokapital auf und streamt Auktionen live. (vs)
Börsengang eine Bewertung von
etwa 3,5 Milliarden Euro. Dieser
ist für das dritte Quartal vorgesehen. Im Jahr 2015 erwirtschaftete
der Lieferservice einen Gesamtumsatz von 197,9 Millionen Euro.
In den ersten neuen Monaten des
Jahres 2016 lag der Umsatz bei
229 Millionen.
Härtester Wettbewerber von
Delivery Hero in Deutschland ist
Lieferando, der zu Takeaway.com
(il)
gehört.
Die Online-Bestellplattform Delivery Hero erhofft sich für ihren
BITKOM-UMFRAGE
Der Börsengang soll Geld
für die Expansion bringen
Produkt noch nicht bewertet
worden, sinkt bei zwei von fünf
Befragten das Vertrauen. Manche betrachten die Urteile anderer Nutzer dagegen äußerst
skeptisch: Jeder Fünfte misstraut
solchen Bewertungen grundsätzlich, weil sie gefälscht sein
könnten.
Verbraucher sollten nicht vergessen, dass Bewertungen anderer subjektiv sind und auch unzutreffend sein können. Misstrauen
sei angebracht, wenn ein Urteil
allzu überschwänglich ausfällt,
(dpa)
erklärt dazu Bitkom.
Online-Käufer achten
auf Bewertungen
NEWS ONLINE
Beim Einkaufen im Internet
achten knapp zwei Drittel aller
Verbraucher darauf, wie andere
Nutzer ein Produkt bewertet
haben. Das zeigt eine Umfrage
des IT-Verbands Bitkom. Ist ein
E-Commerce, Online-Marketing
und Tools & Technik: Topaktuelle
News finden Sie unter www.inter
networld.de. Dort können Sie auch
unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen.
(DDME)
Die Konferenz für Daten,
Marketing und Technologie
im E-Commerce
7. März
2017
München
Unsere
Leser sparen
140,- €
mit dem Code
DDME17IWB
Highlights aus dem Programm:
Case Study Insights:
Engagement – Branding –
Special Integrations
Warum effektives
Direktmarketing mehr als
eine DMP braucht
Boris Prondzinski,
COO
Otto Group Media
Sebastian Amtag ,
Geschäftsführer
b.telligent
Marketing to customers –
the long and
short of relationships
Customer Centricity –
Herausforderungen für
den Mittelstand
Nick Peart,
VP Marketing EMEA
Zendesk
Siamac Alexander Rahnavard,
Geschäftsführer
Echte Liebe
Hyperpersonalisierung in der Praxis
Case Study
EU-DSGVO –
Was ändert sich für die
Marketingbranche?
Peter Potthast,
Country Manager D-A-CH
Conversant Deutschland
Kathrin Schürmann,
Rechtsanwältin und Partnerin
Schürmann Wolschendorf Dreyer
www.data-driven-marketing-ecommerce.de
Veranstalter:
#ddme2017
SPECIAL: TREND ARENA 2017
INTERNET WORLD Business
30. Januar 2017
2/17
Foto: Fotolia / Kasto
8
Willkommen im Think Tank!
Die Internet World startet 2017 in München ein neues Format: In der TrendArena nehmen
die führenden Köpfe der Branche die Zuhörer mit auf eine Reise in die Zukunft
er Termin ist gesetzt, die Location
auch: Am 7. und 8. März findet in
München die Internet World statt – die
führende deutsche E-Commerce-Messe
geht 2017 in ihr 21. Jahr. Und dennoch ist
dieses Mal alles anders als sonst. In Halle
A6 wartet auf die Besucher ein neues Präsentationsformat, die TrendArena. Dort
wird das offizielle Messemotto Wirklichkeit: „The Future of Commerce“.
Schon bei ihrer Premiere im Jahr 1997
war die Internet World mehr als eine reine
Firmenausstellung. Immer erwartete die
Besucher neben einer von Jahr zu Jahr steigenden Zahl von Ausstellern auch ein umfangreiches Angebot an Fach- und Informationsvorträgen. Seit dem Umzug aus
der Münchner Innenstadt auf das Messegelände im Osten der Isarmetropole werden diese Informationsvorträge in den
fünf Infoarenen gebündelt. Das sind
Bühnen, auf denen sich während der
gesamten Messe Fachbesucher praxisnahes Know-how für ihr tägliches Business holen können.
D
„Die digitale Revolution bringt
gewaltige Innovationen in allen
Lebensbereichen mit sich. Sie
verändert unseren Alltag,
revolutioniert ganze Branchen –
und sie beeinflusst auch die
Arbeitswelt“
TopSpeaker:
Erwin Huber (CSU)
Vorsitzender des
Ausschusses für
Wirtschaft und
Medien im Bayerischen Landtag
Trends und Visionen
In diesem Jahr kommt mit der TrendArena
eine neue Bühne hinzu: Unterstützt von
einer Multimedia-Videowand entwickeln
hier Top-Speaker aus der digitalen Branche ihre Visionen, vermitteln Trends von
morgen, diskutieren untereinander und
laden das Publikum zum Mitdiskutieren
ein. Rund 50 Namen umfasst die Referentenliste, sie reicht von Innovationsvorden-
ker Jens-Uwe Meyer bis zu Karl
nicht mehr zeitgemäß:
Wehner, Director Business
„Der Zugang zur TrendDevelopment beim chineArena ist für alle registriersischen E-Commerceten Fachbesucher der
Marktplatz Alibaba. Die
Internet World 2017 kosSpeaker in der Trendtenlos.“
Arena fügen dem praxisDer erste Vortrags-Slot
Ausstellungsorientierten Informationsam
7. März gehört einem
fläche
angebot auf den fünf andepolitischen Schwergewicht:
Erwin Huber. In der Trendren Messebühnen eine strateArena wird der Staatsmigische Komponente hinzu.
nister a. D. und langjährige
Diese Entwicklung, so erCSU-Vorsitzende
mehr
klärt Melisa Hadzic, Leitun als ein warmes Grußtung Internet World
wort der bayerischen
beim Veranstalter Neue
Besucher
Staatsregierung
abzulieMediengesellschaft Ulm,
fern, denn Huber ist amtieträgt der wachsenden
render Chef des mächtigen
Kompetenz der Besucher
Ausschusses für Wirtschaft
Rechnung: „Heute müssen
und Medien im BayeriProfis in E-Commerce
schen Landtag.
und Online-Marketing
Dieser Ausschuss kümmehr denn je offen sein
mert sich explizit um die
für neue Trends und den
Aussteller und
Zukunft der Internet-WirtBlick über den Tellerrand
Sponsoren
schaft in Bayern, und sein
wagen. Wir sind überVorsitzender wird die Zuhözeugt, dass es entscheidend
rer in Halle A6 konkret darüber
ist, immer wieder das eigene
informieren, wie die Staatsregierung
Geschäftsmodell zu hinterfragen
und auf neue Entwicklungen vorbereitet den Mittelstand bei der digitalen Transformation unterstützen will. Huber versizu sein.“
Mit der TrendArena ändert die Internet chert: „Entsprechende Programme und
World auch ihr Zugangskonzept. Früher Geld sind vorhanden. Die Wirtschaft
fand parallel zur Messe ein kostenpflichti- muss nur noch zugreifen.“
Die digitale Transformation, ja sogar die
ger Kongress statt, der die Besucher der
Veranstaltung in zwei Lager spaltete: die digitale Disruption ist Thema des VorKongressteilnehmer und die Messegäste. trags von Jens-Uwe Meyer. Der internaDiese künstliche Aufteilung, so Hadzic, ist tional bestens verdrahtete Innovations-
22.000
qm
16.000
400
30. Januar 2017
2/17
INTERNET WORLD Business
Unternehmen in Schieflage, wie er den todgeweihten Reisekonzern zusammen mit
den Mitarbeitern wieder in die Spur gebracht hat.
Wer an künstliche Intelligenz denkt,
dem fällt immer häufiger die IBM-Technologieplattform Watson ein. Wie selbstlernende Software im Online-Handel Kunden begeistern und zusätzliche Umsätze
generieren kann, stellt Marilies RumpoldPreining vor. Sie verantwortet bei IBM
Deutschland den Commerce-Bereich.
Von Matratzen und Brillen
„Wir versenden mit Unterstützung eines führenden
Paketdienstleisters direkt
über unser Zentrallager nach
China. Dadurch können wir
auch dort über das gesamte
WMF-Produktportfolio
verfügen“
TopSpeaker:
Sophie Bielmeier
Senior Project Manager Digital – Global
Digital Management,
WMF Group GmbH
vordenker, Autor und Geschäftsführer der
Management-Beratungsagentur Innolytics
wird von der „Frankfurter Allgemeinen
Zeitung“ als „einer der führenden Experten für Innovation in Deutschland“ gehandelt, der „Harvard Business Manager“ beschreibt ihn als den „Top-ManagementBerater für Innovationskultur und disruptive Innovation“.
In seinem Vortrag in der TrendArena
setzt sich Meyer mit der Logik der digitalen Zukunft auseinander und ruft das
Publikum zum aktiven Mitgestalten auf.
Der Software-Architekt und InternetUnternehmer warnt vor dem Irrtum, die
Digitalisierung der Wirtschaft sei bereits
weitgehend abgeschlossen. Ganz im Gegenteil: „Die Digitalisierung hat gerade
erst begonnen. Und sie wird alles, was wir
kennen, auf den Kopf stellen.“ Wie sich
Märkte im Zeitalter der Digitalisierung
verändern werden, das erklärt Meyer anhand von sieben Prinzipien.
Können traditionelle Handelsketten gegen
disruptive Start-ups bestehen? Diese Frage
diskutieren Experten anhand von zwei
Beispielen, bei denen der stationäre Handel die Konkurrenz aus dem Netz immer
stärker zu spüren bekommt: Brillen und
Matratzen. Gastmoderator ist Alexander
Graf, in der Branche als Autor für das
Fachblog Kassenzone.de bekannt. Zum
Thema Matratzenhandel treten Vincent
Brass und Marcus Diekmann gegeneinander an. Brass ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Matratzenmarke Muun,
die ausschließlich online vertrieben wird.
Die andere Seite repräsentiert Diekmann,
der 2016 von der Berater- auf die Unternehmensseite wechselte und als DigitalVerantwortlicher bei der Better Bed Holding einstieg, besser bekannt als der Mutterkonzern hinter Matratzen Concord.
Die Herausforderungen des Brillenmarktes analysieren Dr. Mirko Caspar, Geschäftsführer der Mr. Spex GmbH, Peter
Gumpelmayer, Präsident des europäischen Optiker-Dachverbandes ECOO
(European Council of Optometry and Optics) und Britta Schaffrin, Chefin von Fünf
Höfe Optik in der Münchner Innenstadt.
Moderator Graf erklärt den Reiz der ge-
Der Konzernretter spricht
Am 14. Juli 2016 starben der Unister-Gründer Thomas Wagner und sein Kompagnon
Oliver Schilling in Slowenien in den Trümmern eines Kleinflugzeugs, das sie von Venedig nach Leipzig bringen sollte. Der Tod
des umstrittenen Unternehmers traf seine
2001 gegründete Firma wie ein Erdbeben.
Gerüchte über eine bevorstehende Pleite
und hohe Schulden hatten bereits vorher
die Runde gemacht. Nach dem Absturz,
dessen Ursache bis heute nicht völlig aufgeklärt ist, fiel das ostdeutsche Firmenimperium nahezu schlagartig in sich zusammen,
eine Tochterfirma nach der anderen meldete Konkurs an. Der Anwalt Lucas F. Flöther
wurde als Insolvenzverwalter eingesetzt.
In der TrendArena verrät der Experte für
„Es ergeben sich insbesondere
im vollautomatisierten Betrieb
autonomer Autos riesige
Potenziale. Flotten können
effizient eingesetzt werden
und so insbesondere bei der
Logistik den Verkehrsfluss
vergleichmäßigen“
TopSpeaker:
Dr. Klaus Büttner
Vice President Projects Autonomous
Driving, BMW Group
wählten Beispiele: „Augenoptik und Matratzen sind beides Märkte mit austauschbaren Produkten. Hier gewinnen am Ende
Unternehmen, die sich in den Disziplinen
Code & Daten am besten auskennen.“
Fabian Westerheide ist Gründer des Investors Asgard Capital und investiert nach
eigenen Angaben in alles, was „spricht,
fliegt, sich bewegt, beschützt, filmt, lernt,
denkt, das Leben verbessert oder einfach
toll aussieht“. In seinem Vortrag in der
TrendArena erklärt der Visionär, warum
der E-Commerce den stationären Handel
immer weiter auffrisst, bis sich 80 Prozent
der Retail-Umsätze ins Netz verlagert haben. Große Offline-Filialisten, erwartet
Westerheide, werden stark an Bedeutung
verlieren, während der lokale Einzelhandel
sich darauf konzentrieren muss, „seinen
Kunden ein erinnerungswürdiges Einkaufserlebnis zu bieten“. Für eine große
Zahl verschiedener Anbieter im Internet
sieht Westerheide eher schwarz: Netzeffekte sorgen dafür, dass es nur einen dominierenden digitalen Marktführer gibt.
Mit welcher Strategie eine große Modemarke die Herausforderung Omnichannel
meistert, schildert Marc Freyberg von der
Leineweber GmbH & Co. Er verantwortet
das Modelabel Brax. Den Grad der Digitalisierung bei Brax beziffert Freiberg auf
6 von 10. In seinem Vortrag geht der ModeMann auch auf die schwierigen Rahmenbedingungen in der Branche ein. Der
Markt leidet nämlich unter massiven Überkapazitäten und hohen Preisabschlägen.
Freude am Gefahrenwerden
Weit in die Zukunft weist der Vortrag von
Klaus Büttner. Als Vice President Autonomous Driving Projects bei der BMW Group
beschäftigt sich der Ingenieur mit den Herausforderungen selbstfahrender Autos. In
der TrendArena soll es weniger um technische Details gehen, sondern mehr um die
Frage, wie Autos ohne Fahrer die digitale
Wirtschaft revolutionieren werden. Büttner erwartet riesige Potenziale: „Flotten
können dann effizienter eingesetzt werden
und insbesondere in der Logistik den Verkehrsfluss vergleichmäßigen.“
Den Abschluss des ersten Messetags bildet eine Podiumsdiskussion zum Thema
„E-Commerce braucht verlässliche Daten“.
Zahllose Institute und Verbände fluten
den Markt mit Studien und Prognosen, die
sich zum Teil diametral widersprechen.
Das Thema birgt Sprengstoff, und so wird
Moderator Peter Höschl (Shopanbieter.de)
alle Hände voll zu tun haben, zwischen
den Verbandsvertretern Martin GroßAlbenhausen (BEVH) und Stephan
Tromp (HDE) sowie den Marktanalysten
Lars Hofacker (EHI), Kai Hudetz (IFH)
und Prof. Gerrit Heinemann von der
Hochschule Niederrhein zu vermitteln.
E-Commerce im Würgegriff
Auch am zweiten Messetag hält das Programm der TrendArena spannende Themen bereit. Den Auftakt macht Wijnand
Jongen, Vorsitzender des Exekutivkommitees des Branchenverbandes Ecommerce
Europe. In seiner auf Englisch gehalte- ▶
9
Events auf der
Internet World
Die Internet World 2017 bildet den
Rahmen für diese weiteren Events
(kostenpflichtige Anmeldung
erforderlich)
î Programmatic Advertising, DataManagement-Platformen und datengesteuertes Marketing bestimmen die Inhalte dieser Fachkonferenz. Lernen Sie neue Konzepte
kennen, wie Sie Ihre Kundendaten
optimal einsetzen.
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î Content Marketing Conference
Die CMCX versteht sich als Fix- und
Orientierungspunkt in der schnellebigen Content-Marketing-Branche. Sie bringt Publisher, Experten
und Werbekunden zusammen
content-marketing-conference.com
Internet World
Night
î Internet World Night
Am Abend des ersten Messetags
lädt das P1, der bekannteste Club
Münchens, die Messegäste zum
Feiern und Networken ein.
î Alle Informationen zur Internet
World 2017, den Referenten und
zur Registrierung Ihres kostenlosen Messetickets finden Sie hier:
tickets.internetworld-messe.de
SPECIAL: TREND ARENA 2017
10
INTERNET WORLD Business
30. Januar 2017
2/17
Tagesprogamm 7. März 2017, Halle A6
„2017 geht es darum
die Nutzererfahrung zu
verbessern. Zugleich gilt es,
das Inventar, das E-CommerceSeiten bieten, zugänglicher
zu machen. Einkaufen sollte so
einfach sein wie ein Gespräch“
TopSpeaker:
Offizielle Eröffnung durch die Moderatoren
íDaniela Zimmer íMarcus Diekmann íHelmut van Rinsum
10:15 Uhr
Die digitale Zukunft der Wirtschaft in Bayern
íErwin Huber, Staatsminister a.D., MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und
Medien, Infrastruktur, Bau und Verkehr, Energie und Technologie im bayerischen Landtag, CSU
10:40 Uhr
Digitale Disruption: Wie Sie die Logik der digitalen Zukunft verstehen und selbst mitgestalten
íDr. Jens-Uwe Meyer, Innovationsvordenker, Autor und Management-Berater, Innolytics GmbH
11:30 Uhr
Auf die Spur gebracht: Wie Lucas F. Flöther Unister zurück in die schwarzen Zahlen führte
íProf. Dr. Lucas F. Flöther, Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter, Kanzlei Flöther & Wissing,
Halle/Saale
12:05 Uhr
Plattform statt Produkte: Integrated Commerce bei Zalando
íMoritz Hau, Country Manager Germany, Zalando SE
12:30 Uhr
Watson als Shop-Assistent: Wie kognitive Technologien dazu genutzt werden können, Kunden
zu begeistern und Umsätze zu maximieren
íMarilies Rumpold-Preining, IBM Watson Customer Engagement Executive for Germany,
Switzerland and Austria, IBM Deutschland GmbH
12:55 Uhr
Denis Burger
Senior Director
Seller Growth,
Ebay Deutschland
„Viele unserer Einzelhandelspartner sind auf die OnlineDynamik nicht vorbereitet und
verlieren weiter an Bedeutung, insbesondere bei der
nächsten Kundengeneration“
TopSpeaker:
10:00 Uhr
Matratzen und Brillen: Wie sich traditionelle Handelsketten disruptiven Startups stellen
íVincent Brass, Co-Founder & Managing Director, muun GmbH
íDr. Mirko Caspar, Geschäftsführer, Mister Spex GmbH
íMarcus Diekmann, Director Digital, eCommerce & Omnichannel, Beter Bed Holding, u.a.
Matratzen Concord GmbH
íPeter Gumpelmayer, President, ECOO European Council of Optometry and Optics
íBritta Schafrin, Geschäftsführung, Fünf Höfe Optik OHG
íModeration: Alexander Graf, Herausgeber, Kassenzone.de; Gründer und Geschäftsführer,
Spryker Systems GmbH
13:40 Uhr
Handel der Zukunft: Warum der Handel Innovationen wie Drohnen, Roboter, künstliche
Intelligenz oder Connected Hardware braucht
íFabian J.G. Westerheide, Gründer und Geschäftsführer, Asgard – smart VC for AI
14:05 Uhr
Schneller als ein Traditionsunternehmen erlaubt: Omnichannel-Strategie bei Brax
íMarc Freyberg, Geschäftsleiter Brax Marketing / E-Commerce / Unternehmenssprecher,
Leineweber GmbH & Co. KG
14:35 Uhr
Digitalisierung im Retail: Neue Kundenerlebnisse durch Virtual Reality
íMartin Böker, Director B2B, Samsung Electronics GmbH
15:00 Uhr
BMW: Autonomous Driving
íDr. Klaus Büttner, Vice President Autonomous Driving Projects, BMW Group
15:45 Uhr
Braucht Nestlé digitale Distributionskanäle?
íRalf Butterbach, Head of eCommerce, Nestlé Deutschland AG
16:10 Uhr
Vom YouTuber zur Handelsmarke
íDennis Ben Brahim, CEO, REASON GmbH & Co. KG
íArne Huwald, Creative Consultant
16:35 Uhr
Alibaba Group: A Gateway to China
íKarl Wehner, Business Development Director, Alibaba Group Deutschland
17:00 Uhr
Marc Freyberg
Geschäftsleiter
Brax-Marketing und
E-Commerce,
Leineweber GmbH &
Co. KG
ca. 17:45 Uhr
Weg mit dem Zahlensalat: E-Commerce braucht verlässliche Daten
íMartin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer,
Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V.
íStephan Tromp, Hauptgeschäftsführer HDE, Handelsverband Deutschland e.V.
íLars Hofacker, Leiter Forschungsbereich E-Commerce, EHI Retail Institute GmbH
íDr. Kai Hudetz, Geschäftsführer, IFH Institut für Handelsforschung GmbH
íProf. Dr. Gerrit Heinemann, Leiter eWeb Research Center, Hochschule Niederrhein
íJan Griesel, CEO, plentymarkets GmbH
íModeration: Peter Höschl, Gründer und Geschäftsführer, shopanbieter.de
Podiumsdiskussion
Podiumsdiskussion
Abschlussdiskussion und Ende des ersten Messetags
Weitere Infos und aktuelles Programm unter:
Programmänderungen vorbehalten
30. Januar 2017
2/17
INTERNET WORLD Business
11
Tagesprogamm 8. März 2017, Halle A6
10:00 Uhr
Offizielle Eröffnung durch die Moderatoren und Recap des ersten Tages
íDaniela Zimmer íMarcus Diekmann íHelmut van Rinsum
10:05 Uhr
Global Marketplaces and the Prisoners Dilemma for Retailers
Wijnand Jongen, CEO, thuiswinkel.org; Chairman of Executive Committee,
Ecommerce Europe; Founder, Global Ecom Summit
10:40 Uhr
Titel in Absprache
íMartin Wild, Chief Digital Officer, Media-Saturn-Holding GmbH
íDr.-Ing. Ulrich Reiser, Group Manager 326/Robot Systems, Fraunhofer IPA
11:20 Uhr
Leifheit: Wie schafft man 30 Prozent E-Commerce-Wachstum, Herr Junkert?
íChristoph Junkert, Division Sales Manager E-Commerce International / Asia / Pacific / North
America, LEIFHEIT AG
11:45 Uhr
12:10 Uhr
13:00 Uhr
„Wir müssen uns überlegen,
wie wir dem Kunden noch
häufiger ein Lächeln ins
Gesicht zaubern. Denn das
ist es, worum es beim
Verkaufen wirklich geht“
Warenhaus digital – Wie kann E-Commerce intelligent Omnichannel beflügeln?
íArik Reiter, Chief Product Officer, Galeria Kaufhof GmbH
E-Commerce-Logistik: Auf dem Weg zum Nahversorger?
íNils Fischer, Mitgründer und Geschäftsführer, LieferFactory GmbH
íFrank Rausch, Vorsitzender der Geschäftsführung, Hermes Germany GmbH
íMichael Löhr, Gründer und Geschäftsführer, tiramizoo GmbH
íPeer Bentzen, Executive Vice President, Business Development, Post – eCommerce – Parcel,
Deutsche Post DHL Group
íModeration: Bernd Kratz, Managing Director, EMA GmbH
Podiumsdiskussion
TopSpeaker:
Wijnand Jongen
Chairman Executive
Commitee,
Ecommerce Europe
Marktplatz-Roundtable: „Abhängigkeiten vermeiden: Welche Marktplätze lohnen sich noch?“
íDenis Burger, Senior Director Seller Growth, Ebay Germany
PodiumsíDr. Gerald Schönbucher, Hitmeister GmbH und real,- Digital Services GmbH
diskussion
íJörn Rehse, Geschäftsführer, idealo internet GmbH
íModeration: Mark Steier, Herausgeber, Wortfilter
13:50 Uhr
mytheresa.com: Von der Münchner Modeboutique zum internationalen Online-Retailer für
Luxusmode
íSebastian Dietzmann, Managing Director, mytheresa.com
14:15 Uhr
Omnichannel international: Wie WMF-Kunden aus aller Welt davon profitieren
íSophie Bielmeier, Senior Project Manager Digital - Global Digital Management, WMF Group
GmbH
íHendrik Koepff, Head of Business Development and Portal Management, Global Digital
Management, WMF Group GmbH
14:40 Uhr
Digitale Transformation: Wie Metro die Menschen in die digitale Zukunft mitnimmt
íGabriele Riedmann de Trinidad, Group Director Business Innovation, Metro Group
15:05 Uhr
Englisch
Lebensmittel im Web: Die neue Bedrohung des Einzelhandels?
PodiumsíDr. Heiko Hegwein, Bereichsvorstand E-Commerce,
diskussion
Lidl E-Commerce International GmbH & Co. KG
íDr. Achim Dünnwald, CEO DHL Paket Deutschland / CEO DHL Parcel Europe, DHL Paket GmbH
íDr. Michael Lierow, Partner, Oliver Wyman GmbH
íMarkus Buntz, Vorstandvorsitzender, J. Bünting Beteiligungs AG
íModeration: Peer Schader, Gründer und Herausgeber, Supermarktblog.com
15:55 Uhr
Siroop und wie der offene Online-Marktplatz den Schweizer Handel digitalisiert
íDr. Constantin Hilt, CEO, Siroop AG
16:20 Uhr
David gegen Goliath - Wie sich ehotel gegen Reiseriesen wie booking.com oder hrs durchsetzt
íMichael Grumm, Vice President Sales and Marketing, ehotel AG
ca. 16:45 Uhr
Abschlussdiskussion und Ende des Programms
„Was macht man mit den
Mitarbeitern, die sich gegen
den digitalen Wandel sperren?
Man muss den Leuten die
Angst nehmen, Fehler
zu machen, mit Methodik,
Tools und viel Spaß.“
TopSpeaker:
www.internetworld-messe.de/TrendArena
▶
Gabriele Riedmann
de Trinidad
Group Director
Business Innovation,
METRO Group
SPECIAL: TREND ARENA 2017
12
INTERNET WORLD Business
30. Januar 2017
2/17
Mit der U2 durchfahren bis „Messestadt Ost“: In diesem Jahr füllt die Internet World die Hallen A5 und A6
Riedmann de Trinidad, Group Director
Business Innovations bei der Metro Group.
Sie setzt auf Methodik und neue Tools,
weiß aber auch: „Man kann nicht jeden
Mitarbeiter erreichen.“
Sehr praktisch:
die Messe-App
„Paul ist ein sehr
charmanter Roboter.
Die Entwickler und Designer
haben ihm menschliche
Umgangsformen beigebracht,
die ihn zu einem digitalen
Gentleman machen“
TopSpeaker:
Martin Wild
Chief Digital
Officer, Media-Saturn
Holding GmbH
nen Keynote stellt Jongen seine Thesen
vor, wie Europas Online-Händler sich aus
dem Würgegriff großer Handelsplattformen wie Amazon, Ebay oder Alibaba
befreien sollen. Später am Tag greift eine
Podiumsdiskussion das Thema noch einmal auf. Moderator Mark Steier (Wortfilter) diskutiert mit Denis Burger (Ebay),
Gerald Schönbucher (Hitmeister/Real)
und Jörn Rehse (Idealo) darüber, welche
Marktplätze sich noch lohnen und wie
Händler Abhängigkeiten vermeiden.
Martin Wild, Chief Digital Officer der
Media-Saturn-Holding, kommt in München nicht allein auf die Bühne. Er wird
begleitet von Ulrich Reiser vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und
Automatisierung (IPA) und von Paul,
dem vollautonomen Beratungsroboter,
der in einem Saturn-Markt in Ingolstadt
Kunden berät.
China wird als Absatzmarkt für Konsumgüter immer wichtiger. Wie der Besteckhersteller WMF das Reich der Mitte
aus einem Zentrallager beschickt, verrät
Sophie Bielmeier, als Senior Project Manager verantwortlich für dieses logistische
Meisterstück. Und Christoph Junkert,
E-Commerce-Verantwortlicher beim Hausgerätehersteller Leifheit, berichtet über die
erfolgreiche Internet-Strategie seines
Unternehmens: Der Online-Umsatz stieg
innerhalb eines Jahres um 30 Prozent.
Was die Digitalisierung für die Mitarbeiter bedeutet und wie man sie am besten
auf die Reise mitnimmt, erklärt Gabriele
Wichtig: Erst registrieren
Experten, Visionen, Insights: Der Platz in
dieser Ausgabe reicht bei Weitem nicht
aus, um alle Vorträge in der TrendArena
detailliert vorzustellen. Das Programm auf
Seite 10/11 liefert aber einen guten Überblick. Dazu kommen rund 150 Praxisvorträge in den anderen fünf Arenen auf dem
Messegelände und natürlich rund 400
Aussteller, die von der Shop-Software über
das Payment bis zum Lieferroboter das
gesamte Spektrum des E-Commerce
abdecken.
Wichtig für Besucher: Melden Sie sich
unbedingt vorher online an (http://tickets.
internetworld-messe.de) und drucken Sie
sich Ihre Gratiseintrittskarte aus. Damit
geht am 7. und 8. März der Check-in am
Eingang Ost des Münchner Messegeländes wie von selbst.
◼
„Wenn Kunden den OnlineHändler als Berater sehen und
nicht mehr als einen lästigen
Verkäufer, der ihre Mailboxen
befüllt, dann entsteht eine
langfristige, positive Kundenbeziehung“
TopSpeaker:
Marilies RumpoldPreining
IBM Watson Customer Engagement
Executive,
IBM Deutschland
Frank Kemper
internetworld.de/fk
Internet World 2017
Am 7. und 8. März 2017 von 9 bis 18 Uhr findet auf dem Messegelände in MünchenRiem die 21. Ausgabe der Internet World Messe statt. Hier die wichtigsten Infos:
∙ Veranstalter: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
∙ Anfahrt: Mit der U-Bahn-Linie 2 bis
Messestadt Ost fahren, dann der Beschilderung folgen. Mit dem Auto über
die A94, Abfahrt München-Riem
∙ Eintritt: Für registrierte Besucher ist
der Eintritt kostenlos
∙ TrendArena: Das neue Veranstaltungsformat in Halle A6 widmet sich ganz
dem Thema „The Future of Commerce“
∙ Future Space: Zukunftstechnologien
wie Virtual Reality in Halle A5
∙ Internet World Shop: Die Zukunft des
POS live demonstriert in Halle A5
∙ eLogistics World: Logistiklösungen für
den E-Commerce in Halle A5
∙ Start Up Street: Junge Unternehmen
stellen sich vor in Halle A6
∙ Fünf InfoArenen: Über 150 Praxisvorträge – für Messebesucher kostenlos
Mehr zur Internet World 2017 gibt’s im
Netz. Hier bekommen Sie auch Ihre
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E-COMMERCE
14
INTERNET WORLD Business
30. Januar 2017
2/17
Köttbullar für den E-Shop
Regelmäßig wiederkehrende Kunden, die mehr kaufen als beabsichtigt: Das ist die Wunschvorstellung eines jeden
Online-Möbelhändlers. Ikea hat jedoch bislang noch keine Patentlösung, um sein Modell ins Internet zu übertragen
Umsatz von Ikea
in Deutschland:
4,75
Milliarden Euro
Online- Umsatz von
Ikea in Deutschland:
232,6
Millionen Euro
(knapp 5 %)
Foto: Home24
Quelle: Unternehmensangaben
6%
des deutschen
Umsatzes mit Möbeln
werden online
erzielt
Quelle: BVDM
und 1,7 Milliarden Euro Umsatz hat
Ikea im Geschäftsjahr 2016 weltweit
mit seinen Restaurants, Bistros und
Schweden-Shops erwirtschaftet – eine
Zahl, die auf den ersten Blick kurios anmutet, aber eigentlich das Erfolgsrezept
der Schweden gut auf den Punkt bringt:
Zu Ikea geht man nicht, um alle zehn Jahre
eine neue Schrankwand zu kaufen. Der
Einkauf bei Ikea hat vielmehr unterhaltenden Charakter. Da wird spontan noch eine
Topfpflanze und Kinderspielzeug mitgenommen und der Einkaufsbummel mit
R
Home24: „Nicht am Arsch der Welt“, aber trotzdem stationär
einer Portion
Köttbullar abgerundet. Der schwedischen
Einrichtungskette ist es damit
gelungen, sich über die in
der Branche traditionell
niedrige Einkaufsfrequenz hinwegzusetzen und Impulskäufe zu
einem festen Bestandteil der Geschäftsstrategie zu machen. Das zeigt
sich eindrücklich in den Umsatzzahlen:
4,754 Milliarden Euro erwirtschaftete Ikea
im Geschäftsjahr 2016 in Deutschland –
und liegt damit deutlich vor den Wettbewerbern Höffner (2,15 Mrd. Euro) und
XXXLutz (1,95 Mrd. Euro).
Online stellt sich die Situation jedoch
anders dar. Lediglich 1,4 Milliarden Euro –
und damit nur vier Prozent seines weltweiten Gesamtumsatzes von 34,2 Milliarden Euro – erwirtschaftete Ikea 2016 im
Internet. Der Marktführer liegt damit
sogar noch unter dem Branchendurchschnitt. Laut dem Handelsverband Möbel
und Küchen (BVDM) beträgt der OnlineAnteil am deutschen Möbelhandel mittlerweile gut sechs Prozent. Das Segment
bleibt hier aber deutlich hinter Branchen
wie Spielzeug, Fashion oder Elektronik
zurück. Der Grund: Es fehlt bisher ein
Patentrezept, um das Ikea-Modell, das auf
hoher Frequenz und Impulskäufen basiert,
ins Internet zu übertragen.
Probesitzen: Online Pure
Player erkennen, dass
Haptik durchaus wichtig ist
Pure Player gleichen
bestehende Mankos aus
Mit dieser Herausforderung setzt sich
auch Philipp Kreibohm, Gründer und
Vorstand von Home24, auseinander. Die
Rocket-Internet-Beteiligung ist mit einem
Umsatz von 178 Millionen Euro in den
ersten neun Monaten des Jahres 2016 klar
der größte Online Pure Player in Deutschland. „Wir glauben sehr an die Verbindung
von Content, Community und Commerce.
Inspiration, Emotion und Interaktion
holen den Kunden ab – und lassen ihn
wiederkehren“, so Kreibohm. Damit lassen
sich zwar nicht gleich „Ikea-Effekte“ erzie-
30. Januar 2017
2/17
len, doch beobachtet der Home24-Vorstand eine immer bessere Kundenresonanz: „Als wir Home24 vor sieben Jahren
gegründet haben, hat uns kaum jemand
zugetraut, dass wir schwere Möbel wie
Sofas, Schränke oder Betten überhaupt
über das Internet verkaufen können. Wir
machen inzwischen dreistellige Millionenumsätze mit Großmöbeln. Für unsere
Kunden ist es ein Convenience-Vorteil,
sich online oder mobile zu informieren, zu
bestellen und alles bequem nach Hause
liefern zu lassen.“
Während sich Home24 mit seinem Kernsortiment in der umkämpften Mitte des
Marktes bewegt, hat das Unternehmen mit
der Übernahme der Online-Möbelmarke
Fashion For Home ein zweites Standbein
aufgebaut. „Wir runden damit das Home24Sortiment nach oben hin ab. Das Marktsegment ist kleiner als der für Home24 relevante breite Massenmarkt, aber sehr Onlineaffin und attraktiv durch hohe Warenkörbe“,
erklärt Kreibohm. Dennoch bleibt das
Geschäftsmodell von Home24 eine Herausforderung. 34,6 Millionen Euro betrug der
Verlust in den ersten neun Monaten 2016.
„Das Geschäftsmodell ist komplexer als der
Versand von Kleinartikeln“, so der Unternehmensgründer. „Wir haben ein umfangreiches Sortiment aus gruppenweit über
180.000 Produkten, ein Teil davon eigene
Private-Label-Produkte, ein Teil davon
Drittsortimente. Wir haben eigene sowie
fremdbetriebene Läger, über die wir paketdienstfähige Produkte und schwere 2-MannHandling-Möbel versenden, wir wickeln
neben Lagerware auch Streckengeschäfte
über Cross-Docking, Direktversand und
Marketplace ab.“ Der Online-Möbelhandel
sei nun einmal ein Execution Play – mit
allen Vor- und Nachteilen.
„VR wird zu einem Key-Faktor
für die Online-Möbelbranche.
Wir erwarten, dass sich VR
in den nächsten drei Jahren
durchsetzt. Dann wird es
online nur noch bei der Haptik
einen Gap geben“
Björn Seynsche
Customer Retention Marketing
bei Wayfair
INTERNET WORLD Business
mit Pop-up-Stores experimentiert. Aber
wenn wir so etwas in Zukunft wieder machen, wäre es wohl eher eine Art Apple
Store in einer Mall mit VR und 3-D-Visualisierung.“ Der Wettbewerber Home24
betrachtet stationäre Showrooms dagegen
als eine „gute punktuelle Ergänzung zu
unserem Kerngeschäft“. „Wir haben
immer gesagt, dass wir dahin gehen, wo
unsere Kunden sind“, erklärt Vorstand
„Wer digital nicht
Philipp Kreibohm zur Eröffnung des erswahrgenommen wird,
ten Home24-Showrooms in Wien Ende
2016. Das 2015 übernommene Fashion
wird künftig stationär
For Home betreibt bereits sieben Shownicht mehr stattfinden“
rooms in Deutschland und Österreich.
„Home24 hat gute Gründe, jetzt auch
Marcel Bewersdorf,
offline zu gehen“, mutmaßt Marcel
Abteilungsleiter Online bei Poco
Bewersdorf, Abteilungsleiter Online bei
der Einrichtungskette Poco. „Es bietet nun
einmal einen Mehrwert, Wohnen erlebbar
zu machen, und es gibt Kunden, die Möbel
Zu den großen Online Playern weltweit einfach nicht online kaufen wollen.“
gehört auch Wayfair. Das US-Unterneh- Bewersdorf fühlt sich deshalb „auf der
men kam in den zwölf Monaten bis Okto- sicheren Seite“: „Home24 hat gerade seinen
ber 2016 auf einen Umsatz von 3,14 Milli- ersten Showroom gestartet – wir eröffnen
arden Dollar, schreibt aber ebenfalls
jedes Jahr zehn neue Mönoch deutlich rote Zahlen. Von
belhäuser.“ Die Aufgabe
Berlin aus will der Onlinedes Managers ist es aber,
Umsatz Home24
Möbelhändler nun den
dafür zu sorgen, dass der
Januar bis September
europäischen Markt erstationären Präsenz von
2016:
obern – allerdings liegen
Poco auch ein entspredie außerhalb der USA
chend starkes Onlineerzielten Umsätze noch
Standbein zur Seite ge„unter zehn Prozent“, wie
stellt wird. Für BewersMillionen Euro
Björn Seynsche erklärt, der
dorf ist dies der kontinubei Wayfair für das Customer
ierlich mit weiteren FunkRetention Marketing zustäntionen erweiterte OnlineVerlust Home24
dig ist. Eine wesentliche Januar bis September
Shop von Poco. „Neben
Voraussetzung für den
dem Online-Versand bie2016:
Umsatzerfolg des Unterten wir auch viele mit den
nehmens ist für den
Filialen verknüpfte MögManager das breite Sortilichkeiten an, wie Buy &
ment, das Wayfair anbieCollect, Reserve & Collect
Millionen Euro
tet. „Es ist wichtig, dass wir
oder die Rückgabe von
auch viel von dem sogenannWaren in den Märkten. Mit
Quelle: Home24
ten ‚Kleinzeug‘ anbieten, um eine
unseren über 100 Filialen haben
möglichst hohe Kauffrequenz zu erziewir hier einen Riesenvorteil gegenüber
len. Sonst müsste sich jeder Kunde schon einem Pure Player.“ Den Online-Shop
mit dem ersten Kauf amortisieren.“
betrachtet der Manager auch als Marketinginstrument für das stationäre Geschäft. „Wer digital nicht wahrgenommen
Erstklassiger Kundenservice
wird, wird künftig stationär nicht mehr
stattfinden“, so Bewersdorf. Die speziellen
ersetzt fehlende Haptik
Herausforderungen der Möbelbranche
Um den Konsumenten den Möbelkauf im sorgten dafür, dass der Innovationsdruck
Internet zu erleichtern, setzt Wayfair stark in dem Segment weniger stark sei. Für die
auf den Aspekt Customer Service. „Aus nächsten fünf bis zehn Jahre erwartet
unserer Sicht ist das Customer Service Bewersdorf noch einen Anstieg der OnTeam das wichtigste Differenzierungs- line-Anteile im Möbelhandel – „dann ist
merkmal. Dabei geht es nicht in erster aber auch Schluss“, ist sich der Manager
Linie um Reklamationen oder Beschwer- sicher.
Sind Möbel also doch ein Bereich, der
den, sondern vielmehr um Beratung und
Bestellungen per Telefon.“ Pure Online sei Pure Online nicht klappt? „Der Markt
bei Möbeln nun einmal noch ein Ge- funktioniert doch bereits. Das sieht man
schäftsmodell mit Unzulänglichkeiten. an Otto, das 700 Millionen Euro mit dem
Deutliche Verbesserungen erwartet sich Versand von Möbeln umsetzt“, meint
Seynsche hier von der rasanten Entwick- dazu Wayfair-Manager Björn Seynsche.
lung im Bereich Virtual Reality. „VR wird Auch Amazon sei schon heute eine Größe
zu einem Key-Faktor für die Online- im Einrichtungssegment. „In DeutschMöbelbranche. Wir erwarten, dass sich land sieht man das noch nicht so sehr,
VR in den nächsten drei Jahren durch- aber in den USA verschickt Amazon
setzt. Dann wird es online nur noch bei bereits Direct Mail mit Möbelangeboten.“
Seynsche ist sich sicher: „In fünf Jahren
der Haptik einen Gap geben.“
Vor diesem Hintergrund hält Seynsche liegt der Online-Anteil bei Möbeln schon
auch wenig von Multichannel-Experi- bei 10 bis 15 Prozent.“
◼
menten. „Wir haben in den USA einmal
Matthias Hell
178
34,6
15
Jochen Krisch
nimmt sich auf seinem Blog
Exciting Commerce besonders
intensiv des Themas Möbel an
www.excitingcommerce.de
„Dass Online aufholt, ist zu
erwarten“
E-Commerce-Experte Jochen Krisch
wartet noch immer darauf, dass
mehr Dynamik in den Markt kommt.
Ist der Möbelmarkt für Online Pure
Player zu knacken?
Jochen Krisch: Dass Online aufholt,
ist zu erwarten. Allerdings ist noch
nicht abschätzbar, wann der Durchbruch erfolgt. Bei teuren und erklärungsbedürftigen Gütern jeglicher Art
hat der Online-Handel noch erhebliche Schwächen. Das fängt bei der
Kundenansprache an und hört bei der
Produktkonfiguration und der Bestellabwicklung auf.
Wer sind derzeit die wichtigsten
Online-Treiber?
Krisch: Treiber sind sicherlich
Home24 und die Matratzen-Start-ups,
weil sie sehr viel Geld in die Hand nehmen, um den Online-Markt für Möbel
zu entwickeln und das Bewusstsein
bei den Kunden zu steigern. Die Dynamik im Markt ist allerdings noch zu
gering, als dass man von treiben sprechen könnte.
Welche strategischen Grundausrichtung gibt es bei den Online-Möbelhändlern?
Krisch: Es lassen sich zwei grundsätzliche Entwicklungen beobachten:
Die einen versuchen, mit Eigenmarken Marge zu machen und so auf Sicht
profitabel zu arbeiten. Marktplatzhändler wie Beliani sind hier sehr kreativ,
um Kunden überall dort zu bedienen,
wo Bedarf und Interesse an günstigen
Möbeln besteht. Andere müssen auf
Frequenzbringer setzen. Hier hat ein
Westwing sicher bessere Karten als
ein Home24. Im Premiumsegment
zeigt ein Connox, dass man auch als
klassischer Händler eine Chance hat,
wenn man auf die Bedürfnisse der
Marken/Hersteller Rücksicht nimmt.
E-COMMERCE
16
INTERNET WORLD Business
Computer überall: Zum
Einchecken oder Arbeiten
finden Gäste Computer im
Hotel. Roboter und Avatare
helfen an der Rezeption,
bringen Getränke oder
verwahren Koffer
30.
xx.Januar
Mxxx 2017
2017
xx/17
2/17
Die digitale Herberge
Schon früh ermöglichten Hotels die Online-Buchung von Zimmern, doch erst jetzt
geht die Digitalisierung in die nächste Runde. In den Fokus rückt dabei die Rezeption
ario spricht 19 Sprachen, begrüßt im
Marriott-Hotel Ghent in der belgischen Stadt Gent Gäste, beantwortet deren
Fragen und gibt komplexere Probleme an
die Hausangestellten weiter.
In kalifornischen Cupertino macht
sich A.L.O. nützlich. Der 45 Kilogramm schwere Roboter hilft im
Aloft-Hotel den Angestellten. Er
transportiert Getränke, Zahnbürsten,
Speisen, Unterlagen und alles Weitere,
was Gäste bestellen, in die Zimmer und
nimmt über ein Display Lob, Kritik oder
weitere Wünsche entgegen. A.L.O. rollt
ohne anzuecken durch Lobby und Flure
und gibt sich dabei überaus höflich: Gäste
erhalten am Aufzug stets den Vortritt.
Das Henn-na-Hotel im Freizeitpark
Sasebo bei Nagasaki beschäftigt mehr
Roboter als Menschen: Humanoide oder
Dinosaurier-Roboter nehmen die Gäste in
Empfang, weisen ihnen den Weg zu Restaurant, Zimmer und Wellness-Oase oder
verwahren vor der Abreise die Koffer in
Schließfächern. „Begeistern durch neuen
Komfort“, lautet das Konzept des japanischen Hotels. Und: „Das Henn-na setzt
dafür auf modernste Technologien.“
Die Zukunft im Hotel hat begonnen. In
Europa ist sie zwar noch nicht so deutlich
M
„Die Kommunikation im Hotel
ändert sich, Gäste kommen
nicht mehr nur zur Rezeption,
sondern ordern per App, was
sie brauchen“
Vladimir Preveden
Managing Partner
Roland Berger Österreich, Wien
www.rolandberger.com
sichtbar wie in diversen LuxusNeben der Abwicklung
und Designhotels in den USA
der Buchungen stehen
oder in Asien, doch auch
jetzt vermehrt die Abläufe
hier arbeiten die Häuser an
an der Rezeption und die
der Hotelbuchungen
der Automatisierung interCheck-in-Prozesse im
gehen online ein,
ner Prozesse sowie an der
Fokus der Umstrukturieetwa jede 5. über
Digitalisierung der Komrung und technischen
Buchungsmunikation mit Gästen und
Aufrüstung. „Wir arbeiten
Angestellten. Mehr Wirtzurzeit am mobilen Checkplattformen
schaftlichkeit ist das Ziel dieser
in“, berichtet etwa Ursula
Bemühungen, aber auch mehr Quelle: Hotrecx Schelle-Müller, Geschäftsführerin
Komfort und Service. Ob dafür Roboter der Motel-One-Kette und hier verantwortalle Zimmer- und anderen Services über- lich für das Marketing- und Designkonzept
nehmen oder Angestellte nur entlasten von 55 Häusern in Deutschland und
werden, ist noch nicht ausgemacht.
Europa. „Gäste sollen bald auch die Türen
per Smartphone öffnen können.“
Hotels galten lange als Trendsetter in
Markenimage erhöht die
Sachen E-Commerce. Sie integrierten ihre
Zimmerkontingente
vergleichsweise
Sichtbarkeit online
schnell auf Buchungsplattformen und auf
„Es gibt viel Nachholbedarf bei der Digi- Online-Reiseseiten, um die sinkende Austalisierung in der Hotellerie“, beobachtet lastung ihrer Zimmer zu erhöhen. Heute
Vladimir Preveden, Partner der Unter- geht im Schnitt etwa jede zweite Hotelnehmensberatung Roland Berger in Wien. Reservierung online ein.
Doch im Gegenzug wuchs die Abhän„Viele Häuser und Ketten bauen sich mit
digitalen Techniken einen Vorsprung ge- gigkeit von Plattformen wie HRS, Boogenüber der Konkurrenz auf. Es geht nicht king.com, Expedia oder Priceline. Auf
nur um den Verkauf von Übernachtun- diese Online Travel Agencies (OTA) entgen, sondern vor allem um Zusatzservices fällt laut einer Studie von Roland Berger
heute etwa jede fünfte Zimmerbuchung.
und mehr Effizienz in den Abläufen.“
51 %
xx. Monat
30.
Januar2017
2017
xx/17
2/17
INTERNET WORLD Business
Für ihre Vermarktungshilfen
liegen Tablets, über die
Gäste wie im smarten Zuverlangen die Dienstleister
hause Licht dimmen oder
aber zwischen zehn und 50
Fernsehen, Musik, GardiProzent vom Übernachnen aktivieren oder mit den
tungspreis. Das zwingt
der Hotels sind auf
Angestellten des Hotels
Hoteliers zum UmdenFacebook aktiv,
Kontakt aufnehmen. Über
ken. Ob Nobelherberge
nur 23 % auf
elektronische Wege können
oder Budget-Hotels: ErInstagram
sie Drinks, Speisen oder den
folgreiche Häuser arbeiten
Zimmerservice ordern und in
deshalb an ihrem Markenauftritt, an eigenen Buchungskanälen Quelle: Roland BergerApps Sightseeing, Konzerte und Versowie an ihrer Darstellung in Social Media anstaltungen vor Ort buchen. Integriert in
und auf Blogs, die die Reisenden zuneh- ihre Apps könnten sich Hotels mit solchen
mend in ihre Planung einbeziehen. Vor Möglichkeiten mehr Einnahmequellen in
allem aber nutzen sie die OTA bewusster Form von Provisionen erschließen.
Nicht überall sind Roboter tatsächlich
und deutlich strategischer als in den Anerwünscht, mit intelligenten Assistenzsysfangszeiten des E-Commerce.
Damit Reisende in Europa die günstigen temen bei Buchung und Aufenthalt punkDesignhotels entdecken, setzt etwa Motel ten jedoch viele Hotels. Die brauchen aber
One nicht mehr nur auf Suchmaschinen- Daten, damit sie stetig verbessert werden
und Facebook-Marketing, sondern be- können – möglichst solche, die permanent
spielt noch Youtube, Instagram und dem- aktualisiert und mit Wissen und Zahlen
nächst Pinterest mit schönen oder interes- aus anderen Quellen angereichert werden
santen Innenansichten der Häuser. Gäste können. Die wenigsten Hotels sind sich
finden auf allen Buchungskanälen die
gleichen Preise, doch die Verfügbarkeit
von Zimmern ist auf den eigenen Seiten
höher. Dafür steuert Motel One die Kontingente auf externen Buchungswegen.
„Motel One begeistert viele Gäste, sodass
sie vor einer Städtereise nicht mehr den
gesamten Markt screenen, sondern gleich
bei uns nach Zimmern schauen“, erzählt
Schelle-Müller. „Natürlich kooperieren
wir auch mit Buchungsplattformen, sie
unterstützen uns vor allem bei der Inter„Bei Motel One sehen wir den
nationalisierung.“ Im Ausland ist die
Roboter, der den Check-in
Marke noch nicht so bekannt wie in
Deutschland. Doch hierzulande laufen
übernimmt, jedenfalls nicht“
schon 30 Prozent der Online-Buchungen
über die Website und neuerdings über die
Urusla Schelle-Müller
Geschäftsführerin und MarketingApp, nur 20 entfallen auf externe Kanäle.
leiterin Motel One, München
www.motel-one.com
Fotos: 25hours, CitizenM, Hotel Finn Lund, Motel One, Henn-na-Hotel
81 %
oder in neue Tools integriert werden. Dem
Management fehlt die Entschlossenheit,
das Thema anzupacken. Und viele Hotels
können die Investitionen in die Technik
nicht stemmen.“ Wie hoch der Aufwand
ist, verdeutlicht ein Beispiel von Motel
One: Für den mobilen Check-in muss die
Gruppe in den nächsten Monaten 14.600
Zimmertüren mit digitalen Schließsyste-
Die Rezeption ist nicht mehr
der einzige Anlaufpunkt
Inzwischen arbeitet die Hotelgruppe, die
2015 rund 320 Millionen Euro erwirtschaftete und auch 2016 wieder um mehr
als zehn Prozent wuchs, an ihrer App: Das
Smartphone soll die Buchung weiter vereinfachen und beschleunigen, Kunden
binden, aber auch das Einchecken vereinfachen und mittelfristig zum Türöffner
werden. Jedoch: „Menschen prägen die
Marke Motel One und das Erleben in den
Hotels, und Gäste werden gerne mit einem
charmanten Lächeln begrüßt“, gibt Schelle-Müller zu bedenken. Den Roboter an
der Rezeption kann sich die Gruppe daher
nicht vorstellen, auch wenn das Smartphone und mobile Geräte im Hotel künftig einen Teil der persönlichen Kommunikation übernehmen werden.
Die Kommunikation im Hotel verändert sich. „Der Gast wird nicht mehr nur
zur Rezeption kommen, wenn er etwas
braucht, sondern auf digitalen Wegen
ordern und buchen“, erläutert Berater Preveden. Die Lobby bleibt nicht mehr die
einzige Anlaufstelle für Gäste. Das zeigt
der Blick in die Zimmer von Luxushotels
oder in das „Future Hotel“, das die Fraunhofer-Gesellschaft an ihren Standorten
Duisburg und Stuttgart präsentiert: Dort
dessen bewusst. Obwohl sie seit jeher
leicht Zugang zu wichtigen persönlichen
Daten wie Adresse, Geburtstag oder sogar
Bankverbindungen erhalten, lässt etwa
jedes dritte Hotel die Werte ungenutzt, um
die sich anderswo bereits Marketing- und
Produktstrategen reißen und
die sie teuer bezahlen.
Nur etwa jedes fünfte
Haus speichert gezielt die Vorlieben
der Hotels sammeln
oder Bedürfnisse
Stammdaten
seiner Gäste oder
von Gästen, nur
wertet deren Bu28 % nutzen sie
chungsgewohnheiten aus. Adressen oder
auch
E-Mail-Nennung nutzen
lediglich 28 Prozent der Quelle: Roland Berger
Hotels für Marketing. Services entstehen
meist nur auf der Grundlage von Feedback, das ebenfalls nur selten gezielt eingeholt wird. „Wir machen aktuell noch
relativ wenig mit Daten“, bestätigt SchelleMüller Branchenumfragen, „haben zwischenzeitlich aber die Tools aufgesetzt, um
gespeicherte Daten auszuwerten.“
Doch nicht nur der nachlässige Umgang
mit Daten bremst die Digitalisierung in
den Hotels: „Sie hakt an mehreren Punkten“, weiß Preveden. „Die vorhandenen
IT-Systeme können nicht harmonisiert
63 %
17
men ausrüsten. Wie in anderen Branchen
auch sind es solche Aufwände, an denen
auch die besten Visionen scheitern.
◼
Susanne Vieser
internetworld.de/vs
Verfallen Sie der
Faszination
des Machbaren.
Retail Technology/EuroCIS auf der
EuroShop 2017. Dynamischer M
Motor
t
für die Zukunft des Handels.
Auf der weltweiten Nr. 1-Messe.
Auf der neuen EuroShop.
EuroShop
All Dimensions
ons
of Success
The World’s No. 1 Retail Trade Fair
5 – 9 March 2017
(!! &
%'$$$# !
KNOW-HOW
INTERNET WORLD Business
30. Januar 2017
2/17
Foto: Fotolia / Montri
18
So geht Omnichannel
Stationäre und Online-Sales gemeinsam mit Google Analytics analysieren:
Serie: OmnichannelDaten
analysieren
Um Sales aus verschiedenen
Kanälen zu analysieren, müssen sie in ein gemeinsames
Analysetool einfließen. Diese
Serie beschreibt, wie man
Offline-Umsätze digitalisiert
und für Analytics aufbereitet
Folge 1: Offline-Daten in
Google Analytics überführen
(Ausgabe 2/2017)
Folge 2: Grenzen zwischen
On- und Offline verwischen
(Ausgabe 3/2017)
Ein geniales Tool macht es möglich und erlaubt so kanalübergreifendes Marketing
mnichannel-Marketing ist schon
lange kein Buzzword mehr, sondern
eine Strategie, mit der multiple Kommunikationskanäle vernetzt und sämtliche Zielgruppen bedient werden können. Dieser
Artikel liefert eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man mit wenig Aufwand
Transaktionen und Umsätze aus lokalen
Geschäften in ein bestehendes GoogleAnalytics-Konto übermitteln kann. Alle
beschriebenen Prozesse sind mit einfachen Bordmitteln möglich und es fallen
keine zusätzlichen Investitionen an.
Das Ziel dieser Methode ist es in erster
Linie, alle relevanten Daten auf einen Blick
in einem Tracking-System zu sammeln.
Darüber hinaus gibt es aber noch zahlreiche weitere Auswertungsmöglichkeiten
für die Online-Marketing-Kampagnen. So
lässt sich im Anschluss auswerten, welchen
Einfluss lokal geschaltete Online-Anzeigen auf den stationären Verkauf haben.
O
Der Fashion- und Lifestyle-Bereich eignet
sich wie kein anderer, um ein erfolgreiches
Omnichannel-Business zu betreiben. In
diesen Industrien ist die notwendige
Infrastruktur aus Versand- und OfflineHandel meist schon seit Jahrzehnten vorhanden. Zusätzlich zählen sie seit Jahren
zu den innovativsten und auch umsatzstärksten Branchen im E-Commerce.
Über 30 Prozent des gesamten E-Commerce- / Versandhandel-Umsatzes 2015
fiel auf die Produktgruppen Bekleidung,
Möbel und Living.
Da sich der Modebereich so hervorragend eignet und auch jeder einen Bezug zu
den dort verkauften Produkten herstellen
kann, sollen in diesem Artikel die Beispiele anhand eines fiktiven Mode-Shops
erklärt werden.
So gelingt der technische
Einstieg
Versand an Google Analytics
Die URLs, die mit dem Google Hit Builder erstellt werden und jeweils eine Transaktion beschreiben, lassen sich nicht in einem
Browser öffnen. Deshalb müssen sie mithilfe eines Tools wie
z. B. Postman (www.getpostman.com) an Google Analytics
gesendet werden. Alternativ können die URLs auch direkt aus
Google Spreadsheets heraus an Google Analytics übergeben
werden, nachdem ein eigenes Script erstellt wurde. Unter
https://goo.gl/G7zteo (oder über den QR-Code) ist eine Demo-Datei verfügbar. In ihr
ist dieses Script bereits hinterlegt. Die Datei muss als Kopie gespeichert werden.
Mit der Übermittlung von Offline-Daten
durch das Google Analytics Measurement
Protocol in den Tracking Account startet
die Umstellung aufs Omnichannel-Marketing. Das Google Analytics Measurement Protocol ist laut Definition „ein
Standardsatz von Regeln für die Sammlung und Übermittlung von Treffern von
einem mit dem Internet verbundenen Gerät an Analytics“.
Um Sales-Daten an Google Analytics
übergeben zu können, braucht es im ersten Schritt:
∙ Daten über Offline-Sales in digitaler Form
∙ Ein Tabellenkalkulationsprogramm wie
Google Spreadsheets oder Microsoft
Excel, um die Daten aufzubereiten
∙Einen Google Analytics Account
Es geht also darum, einen Link zu generieren, mit dessen Hilfe Offline-Daten an
einen bestehenden Google Analytics
Account übergeben werden. Nachdem es
aber völlig ineffizient ist, nach jeder Transaktion einen solchen Link durch das Personal im Laden generieren und ausführen
zu lassen, wird als Medium eine Excel-Liste
oder ein Google-Spreadsheet genutzt.
Dazu werden natürlich noch die eigentlichen Daten benötigt, die in elektronischer Form übergeben werden sollen.
In fünf Schritten zur
Datenübergabe
So läuft der Prozess der Datenübergabe ab,
hier dargestellt am Beispiel eines stationären Kaufs.
1. URL-Schema für die finale Datenübergabe erstellen: Ein erster Überblick über
die erforderlichen URL-Inhalte ist mithilfe
des Google Hit Builder (https://ga-devtools.appspot.com/hit-builder) zu erhalten.
Dieses Tool wird von Google als Testingund Debugging-Hilfe für das Measurement Protocol zur Verfügung gestellt. Damit kann das URL-Schema für die finale
Datenübergabe erstellt werden.
2. Festlegung der Parameter: Im zweiten
Schritt muss mithilfe der vorhandenen
30. Januar 2017
2/17
INTERNET WORLD Business
Daten definiert werden, welche Parameter
an Google übergeben werden sollen. Eine
vollständige Liste aller möglichen Parameter findet sich ebenfalls in der entsprechenden Google-Dokumentation (https://
developers.google.com/analytics/devguides/
collection/protocol/v1/parameters).
Tabelle 1 zeigt, welche Felder dafür erforderlich sind:
dukts ist eine Pflichtangabe. Es ist aber
empfehlenswert, die übrigen optionalen
Felder ebenfalls zu nutzen.
Tabelle 3 zeigt, welche Informationstypen bei der Übergabe eines Produkts
eingesetzt werden können:
4. Besonderheiten bei internationalen
Projekten: Bei internationalen Projekten
ist bei den Feldern Produktname und Produktkategorie besondere Vorsicht gebo-
Tabelle 1
19
Tabelle 3
Typ
Parameter
Pflichtfeld
Unsere Empfehlung
Produktname
in
Pflichtfeld
Es muss eine Produktbezeichnung übergeben werden;
diese muss nicht eindeutig sein, sollte es aber ermöglichen, das Produkt zweifelsfrei zu identifizieren
Transaction ID
ti
Pflichtfeld
Die ID der Transaktion, innerhalb der das Produkt
gekauft wurde, wird als Referenz zur übergeordneten
Transaktion zwingend benötigt
Produktpreis
ip
optional
Hier muss der Stückpreis des verkauften Produkts
angegeben werden, unabhängig von der verkauften
Stückzahl
Stückzahl
iq
optional
Sollte ein identisches Produkt mehrfach gekauft werden, wird hier die Stückzahl übermittelt. Ansonsten
bitte 1 übergeben
Typ
Parameter
Pflichtfeld
Beschreibung
Version
V
Pflichtfeld
Die aktuelle Protokollversion. Momentan steht
nur der Wert „1“ zur Verfügung
Type
t
Pflichtfeld
Die Art des Hits, den wir übergeben möchten. In
unserem Fall der Wert „t“ für Transaktion
ProduktID
ic
optional
Eine einzigartige Produkt ID, mit der das entsprechende
Produkt zweifelsfrei identifiziert werden kann
Tracking ID
tid
Pflichtfeld
Die Tracking ID unseres Analytics-Kontos
Produktkategorie
iv
optional
Um einen übergeordneten Umsatz pro Kategorie zu
analysieren, sollte auch die entsprechende Kategorie
übermittelt werden
Währung
cu
optional
Die Währung kann ebenfalls als optionale Information
angegeben werden
Beispiel: Ausgefülltes Formular im
Google Hit Builder
Die Client ID (cid) ist ebenfalls ein Pflichtfeld, hat aber keinen direkten Bezug zu
den Daten, die übermittelt werden. Das
später zur Verfügung gestellte Script erzeugt diese automatisch.
3. Aufbereitung der Offline-Sales-Daten:
Nun kommt der Teil, in dem die OfflineSales-Daten z.B. mithilfe von Microsoft
Excel oder Google Spreadsheets aufbereitet werden müssen.
WICHTIG: Die Transaktionen müssen
so aufbereitet werden, dass im tabellarischen Format je eine Zeile pro Transaktion
und pro verkauftem Produkt vorhanden ist.
Für eine Transaktion wird lediglich die
Transaction ID als Pflichtangabe benötigt,
alle weiteren Informationen sind optional. Es wird allerdings dringend empfohlen, diese Informationen ebenfalls bereitzustellen.
Tabelle 2 zeigt, welche Daten benötigt
werden, um eine Offline-Transaktion zu
übermitteln:
ten! Anhand der ID lassen sich Produkte
meist auch international summieren, bei
einem nationalen Kategorienamen wie
„Röcke“ wird es problematisch, eine einheitliche internationale Auswertung zu erstellen. Hierfür muss man sich entweder
auf eine global gültige Firmensprache
einigen oder ebenfalls mit IDs arbeiten.
Diese haben allerdings den Nachteil, dass
sie später erst wieder mithilfe eines Schlüssels in die entsprechende Landessprache
codiert werden müssen.
Die Währung kann bei international
ausgerichteten Unternehmen ebenfalls zu
Problemen führen. Ohne die Angabe eines
Währungscodes wird der Betrag einfach
in der voreingestellten Währung erfasst
und ausgegeben. Google Analytics ist aber
schon seit Langem in der Lage, Fremdwährungen anhand eines tagesaktuellen
Wechselkurses umzurechnen. Dazu ist es
erforderlich, die Währung zu übergeben.
WICHTIG: Alle Zahlen müssen als
Dezimaltrenner einen Punkt verwenden!
Fazit: schnell und einfach
Es ist mit geringem Aufwand möglich,
Offline-Daten an Google Analytics zu
senden. Nur große Datenmengen lassen
sich mit dieser Vorgehensweise nicht praktikabel übermitteln. Die Angabe der
genauen Uhrzeit für den Hit ist ebenfalls
noch nicht optimal gelöst.
Trotzdem ist es eine der einfachsten
Möglichkeiten, in das Thema Omnichannel-Tracking einzusteigen. Ohne hohe
Lizenzkosten lässt sich die Lücke zwischen
◼
On- und Offline-Daten schließen.
Manuel Schadl
arbeitet seit 2008 als Head of
SEO & Technology bei der
Münchner Marketing & E-Commerce
Consulting Agentur Adamicus GmbH.
www.adamicus.de
Die aufbereiteten Daten
So sehen die Daten für Transaktionen und für die gekauften Produkte aus
5. Daten aufbereiten und transformieren:
Sind die benötigten Daten definiert, können sie in jedem beliebigen Tabellenverarbeitungsprogramm aufbereitet werden –
in unserem Beispiel haben wir Google
Spreadsheets verwendet. Für jede Transaktion und jedes Produkt muss eine Zeile
mit den entsprechenden Daten ausgefüllt
werden.
Die Transaction ID dient als gemeinsamer Schlüssel und wird benötigt, um
später die Order-Daten und Produkt-
Beispiel: Datensatz für vier Transaktionen
Tabelle 2
Typ
Parameter
Pflichtfeld
Unsere Empfehlung
Transaction
ID
ti
Pflichtfeld
Muss angegeben werden, sollte unique sein und
sich auch nicht mit anderen Offline-Stores oder
Online-Rechnungen überschneiden
Transaction
Affiliation
ta
optional
Kann verwendet werden, um den Store anhand
einer Nummer oder Bezeichnung zu identifizieren
Transaktionsumsatz
tr
optional
Sollte immer analog zur restlichen Datenerfassung netto oder brutto angegeben werden
Lieferkosten
ts
optional
Falls vorhanden beziffern, ansonsten mit 0 ausweisen
Steuern
tt
optional
Sollten bei jeder Transaktion entsprechend dem
für die Transaktion gültigen Steuersatz angegeben werden
Bei den verkauften Produkten verhält es
sich identisch wie bei der übergreifenden
Transaktion: Lediglich der Name des Pro-
daten zusammenzubringen. Durch die
Order ID wird auch die gemeinsame
User D ermittelt.
Beispiel: Datensatz für die dazugehörigen Produkte
Sobald die Daten entsprechend hinterlegt sind, kann mithilfe einer einfachen „Verketten-Funktion“ die für das Google Analytics Measurement Protocol notwendige
URL erstellt werden.
Beispiel für eine Transaktion und das dazugehörige Produkt:
https://www.google-analytics.com/collect?v=1&t=transaction&tid=UA-2470360-9&ti=
12345&ta=Muenchen&tr=114.70&ts=5.00&tt=18.31&cu=EUR&cid=c4238c38-d53746a5-970b-6baf0a205fa0
https://www.google-analytics.com/collect?v=1&t=item&tid=UA-54516992-1&ti=
12345&in=Pullover&ip=114.70&iq=1&ic=978020137962&iv=EUR&cid=c4238c38-d53746a5-970b-6baf0a205fa0
ONLINE-MARKETING
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INTERNET WORLD Business
30. Januar 2017
2/17
Suche nach perfekter Lösung
Die Rolle von künstlicher Intelligenz, die Bedeutung von Messmodellen und die schwierige Frage, wie man Daten
richtig interpretiert: ein Gespräch mit Dominik Wöber, einem der führenden Performance-Experten bei Google
oogle stellt seine Werbepartner auf
eine Welt ein, in der Mobile die Hauptrolle spielt. Wichtig sind dabei technische
Themen wie die Verkürzung der Ladezeiten. Es geht aber auch darum, stets die
Perspektive des Users einzunehmen: Gut
ist nur, was ihm unmittelbar nutzt.
Ein Gespräch mit Dominik Wöber,
Head of Performance Sales bei Google, der
auch Keynote-Speaker auf dem Performance Marketing Gipfel Mitte Februar in
München ist.
G
Vorträge und Workshops
Der CPX Performance Marketing
Gipfel findet an zwei Tagen statt:
13. und 14. Februar in München.
Die Konferenz bietet wichtige Einblicke in aktuelle SEA-Trends,
Performance-Tipps für Facebook,
Snapchat und Instagram sowie
Best-Practice-Beispiele zu Google
und Youtube. Dabei werden Theorie und Praxis eng miteinander
verknüpft.
13. Februar
Am ersten Tag liegt der inhaltliche
Schwerpunkt auf SuchmaschinenWerbung. Hochkarätige Referenten aus Unternehmen wie Google,
Havas oder Publicis berichten aus
der eigenen Praxis und beschreiben, wie sie ihre Maßnahmen optimiert haben.
14. Februar
Am zweiten Tag erfahren die Teilnehmer, wie sie ihr Performance
Marketing auf Amazon, Google
und allen relevanten Social-Media-Kanälen verbessern können.
Die CPX bietet dazu verschiedene
Workshops für Einsteiger und Professionals, Best-Practice-Anleitungen und praktische Tipps für
Advertising-Möglichkeiten.
Weitere Informationen unter
performance-marketing-gipfel.de
Künstliche Intelligenz gilt als einer der großen Trends für die kommenden Jahre. Welche Rolle spielt Artificial Intelligence (AI)
beim Advertising?
Dominik Wöber: Maschinelles Lernen
wird für viele unserer Werbungtreibenden
und Partner in Zukunft ein immer bedeutenderes Thema. Ein gutes Beispiel dafür,
wohin die Reise geht, ist unsere SmartBidding-Lösung bei Google Adwords.
Ausgangslage für die Integration von
maschinellem Lernen ist eine gute und
umfangreiche Basis an Daten beziehungsweise Signalen. Auf Basis dieser Daten
kann unser Bidding-Tool genaue Prognosen bezüglich der Auswirkung von
bestimmten Geboten auf die ConversionWahrscheinlichkeit ableiten. Ganz besonders spannend ist, wenn man hier einen
Schritt weiter geht und zusätzlich ein datengetriebenes Attributionsmodell nutzt
und somit der Algorithmus errechnet,
welchen Einfluss jeder einzelne Anzeigenklick auf die Conversion-Wahrscheinlichkeit in der Consumer Journey hat.
Kann es bei Google eines Tages lauten: nicht
mehr Mobile First, sondern AI First?
Wöber: In den vergangenen Jahren bestand unser Fokus stets darin, unsere
Partner, Werbungtreibenden und Unternehmen allgemein erfolgreich auf eine
Mobile-First-Welt einzustellen, bei der
Mobiltelefone die Rolle einer Art Assistenz in Form einer Fernbedienung in unserem täglichen Leben einnehmen. Für die
kommenden Jahre glauben wir, dass wir
uns auf eine Welt zubewegen, in der das
Thema „maschinelles Lernen“ an Fahrt
gewinnt. Mithilfe von Computer-Technologie wird unser Leben in möglichst vielen
Situationen vereinfacht werden, zum Beispiel zu Hause, bei der Arbeit, im Auto
oder unterwegs auf dem Smartphone.
Welche Folgen hat diese Entwicklung?
Wöber: Die Interaktion mit den entsprechenden Oberflächen wird künftig viel
einfacher und intelligenter werden. Der
Google Assistant, welcher bereits in der
Google Messaging App Allo und beim
Google Pixel Phone im Einsatz ist, ist ein
gutes Beispiel hierfür. Wir möchten eine
„Wir sehen, dass
sich Kunden beim
Messen manchmal
in Details verlieren
und die Umsetzung
auf Basis der Daten
etwas schwerfällig
verläuft“
Dominik Wöber,
Head of Performance
Sales, DACH + CEE,
Google
möglichst intuitive und hilfreiche Konversation zwischen dem Nutzer und den
Informationen schaffen, die über Google
auffindbar sind.
In den vergangenen Monaten sind die Ausgaben für Mobile Advertising deutlich
gestiegen. Hält das Mobile Measurement
mit dieser Entwicklung Schritt?
Wöber: Wenn man sich ansieht, wie viel
Zeit wir vor dem Handybildschirm verbringen und wie viele Entscheidungen
durch mobile Endgeräte beeinflusst werden, so sind die Werbeausgaben noch
immer deutlich unterrepräsentiert. Wir
merken aber, dass mit weiteren Datenpunkten, welche die Wirksamkeit von
mobiler Werbung unterstreichen, Unternehmen das Thema Mobile besser im
Marketing-Mix bewerten können.
Stehen wir bei dieser Entwicklung also erst
am Anfang?
Wöber: Um Mobile ganzheitlich zu bewerten, müssen in vielen Unternehmen noch
organisatorische Silos überwunden werden. Mit Google Store Visits kann beispielsweise für Werbekunden anonymisiert und aggregiert gemessen werden, wie
viel Prozent der Nutzer, die auf eine mobile
Werbeanzeige geklickt haben, danach tatsächlich offline das Ladengeschäft besuchen. Diese Information ist unglaublich
wertvoll für die Erkenntnis, wie der Offline-Abverkauf gesteigert werden kann,
um entsprechende Budgets im Unternehmen für mobile Werbemaßnahmen
bereitstellen zu können.
Welche Herausforderungen halten Sie in
diesem Bereich für besonders wichtig?
Wöber: Es gibt unterschiedliche Herausforderungen: einerseits die eben angesprochenen Abteilungssilos innerhalb des Unternehmens zu überwinden, andererseits
etwas mehr Mut zu haben und Neues anzupacken. Verstehen Sie mich nicht falsch –
messen ist wichtig, handeln aber noch
wichtiger. Jeder, der mit Adwords arbeitet,
weiß, wie wichtig es für uns bei Google ist,
Werbungtreibenden möglichst aussagekräftige Datenpunkte zur Erfolgsbewertung zur Verfügung stellen zu können. Wir
sehen, dass sich manchmal Kunden beim
Messen in Details verlieren und die Umsetzung auf Basis der Daten etwas schwerfällig verläuft. Oft wird in dieser zunehmend komplexen Welt nach der perfekten
Messlösung gesucht, obwohl bereits gute
Lösungen existieren, die eine solide
Grundlage für eine sinnvolle MarketingEntscheidung bieten.
Ein großes Branchenthema ist seit Längerem auch das Thema Attribution. Gibt es
hier von Google inzwischen Praxisbeispiele
30. Januar 2017
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Foto: Google
oder Modelle, die als richtungsweisend gelten können?
Wöber: Ein gutes Measurement- und
Attribution-Setup ist heute im Marketing
entscheidend. Bei unseren Lösungen, zum
Beispiel bei der datengetriebenen Attribution mit Google Adwords, war es uns
einerseits wichtig, auf eine intelligente
Logik zu setzen, die mit selbstlernenden
Algorithmen unterstützt wird. Andererseits wollten wir sicherstellen, dass sich die
Logik einfach, beispielsweise für die
Gebotssteuerung, anwenden lässt – denn
ohne Aktionen aus dem Attributionsmodell abzuleiten entsteht kein Mehrwert.
Ein datengetriebenes Attributionsmodell
kann innerhalb von Minuten – genug
Conversion-Volumen vorausgesetzt – implementiert werden, und hat die Zielsetzung, den Conversion-Beitrag einer Anzeigeninteraktion fair zu ermitteln und zu
bewerten. Manche Kunden versuchen
über Jahre, das perfekte Attributionsmodell zu finden, vergessen dabei aber
einfach die Quick-Wins mitzunehmen.
Google hat kürzlich im Rahmen seiner Digital News Initiative die Accelerated Mobile
Pages gestartet. AMP hilft Publishern dabei,
ihre Inhalte schneller auf das Smartphone
zu bringen. Wie ist hier die Akzeptanz?
Wöber: Bei AMP handelt es sich um ein
Open-Source-Projekt. Google arbeitet an
diesem Projekt zusammen mit anderen
Vertretern der Tech-Industrie und mit
Publishern. Die Wahrnehmung und Akzeptanz ist sehr positiv, was sich vor allem in
der AMP-Adaption von namhaften Publishern wie etwa FAZ, Stern, Spiegel oder
Zeit zeigt. Einige öffentliche Kennzahlen
aus dem internationalen Kontext: Die
„Washington Post“ publiziert jeden Tag
über 1.000 Artikel im AMP-Format und
erreicht durchschnittliche Ladezeiten von
400 Millisekunden, was eine Verbesserung
von fast 90 Prozent im Vergleich zu alten
Seiten darstellt. Das Thema, an dem wir
gerade gemeinsam mit den Verlagen
arbeiten, ist, die Monetarisierung von
AMP-Artikeln zu verbessern.
INTERNET WORLD Business
Offline-Erfahrung – alles Elemente, die
man gewöhnlich nur von nativen Apps
kennt. Historisch haben sich Entwickler
nativen Apps zugewandt, weil sie im
mobilen Web und im Browser ihren Besuchern nur eine suboptimale Nutzererfahrung bieten konnten.
Und das ändert sich jetzt?
Wöber: Obwohl heute die Nutzer auf dem
Smartphone immer noch die meiste Zeit
in Apps verbringen, so zeigt sich bei
mobilen Webzugriffen eine deutlich größere und schneller wachsende Nutzerschaft. Während Nutzer also immer weniger Apps herunterladen – Stichwort „App
Fatigue“ –, zeigen Nutzer ein gegensätzliches Verhalten im Web: Der durchschnittliche Nutzer besucht pro Monat mehr als
100 unterschiedliche Domains. Diese
Zahl macht die besondere Stärke des
World Wide Web nochmals deutlich: die
enorme Reichweite. Mehr als 3,5 Milliarden Nutzer können über den Klick auf
einen Link erreicht werden. Das mobile
Ökosystem weiter zu verbessern ist eine
zentrale Aufgabe, die den Nutzern zugutekommt. Sie lässt sich aber nur gemeinschaftlich lösen.
Welche Maßnahmen haben bei Google in
Bezug auf das Thema Mobile Sites sonst
noch Vorrang?
Wöber: Während AMP eine einfache
Technologie ist, um die Ladezeit mobiler
Webseiten zu verkürzen, und PWA neue
Funktionalität ins Web bringt, die man zuvor nur von Apps kannte, gibt es noch zwei
weitere wichtige Nutzerszenarien, die verbessert werden können: die Eingabe von
Formularfeldern für Logins und Registrierungen sowie den Checkout – und zwar
mit der Credential Manager API, einem
neuen Webstandard, der es dem Nutzer
erlaubt, mit einem Klick ein Profil zu erstellen und auf Wunsch auch automatisch
wieder auf der Website eingeloggt zu werden. Dies gilt auch für einen Besuch der
Seite auf einem anderen Gerät.
insofern wollten wir sicherstellen, dass wir
auch die Variante evaluieren, die tatsächlich danach vom Nutzer angesehen wird.
Wir werden auch weiterhin nur einen
Index von Webseiten und Apps haben,
aber künftig die mobile Version als primäre Version für unseren Index nutzen.
Google AMP: Weltweit arbeiten zahlreiche Publisher mit „Accelerated
Mobile Pages“. Die „Washington Post“ publiziert damit jeden Tag 1.000 Artikel
Google Assistant: Der User soll auf dem Weg zu den von ihm gesuchten
Informationen möglichst intuitiv begleitet werden
Können Sie das genauer erläutern?
Könnte AMP damit auch für andere Branchen interessant werden?
Wöber: Die schnellen Ladezeiten von
AMP haben sich auch unter Werbungtreibenden herumgesprochen. AMP ist auch
für Online-Anbieter außerhalb der bekannten Publisher relevant, etwa um die
Performance von Zielseiten zu steigern.
Prominentes Beispiel ist hier Ebay, denn
sie geben ihren Nutzern schon auf acht
Millionen Seiten im AMP-Format eine
sehr schnelle E-Commerce-Erfahrung.
Eine andere Entwicklung sind Progressive
Web Apps (PWA). Was werden diese für
Google mittelfristig bedeuten?
Wöber: Wie auch bei AMP steht bei Progressive Web Apps der Nutzer im Vordergrund. Auch hier arbeitet Google mit anderen Tech-Vertretern daran, dem Nutzer
im mobilen Web und damit im Browser
eine grundlegend bessere Nutzererfahrung zu bieten. Diese umfasst Funktionalitäten wie etwa relevante Push Notifications, schnelle Ladezeiten und eine gute
Wöber: Die Web Payments API ist ein
Webstandard, der es Nutzern erlaubt, Eingaben von Zahlungs- und Rechnungsinformationen direkt an den Händler zu
übermitteln – ohne diese in Formularfelder
manuell eintippen zu müssen, CheckoutFormular ade! All diese neuen Technologien erfordern ein hohes Maß an Sicherheit, das nur mittels HTTPS-Verschlüsselung garantiert werden kann. Nicht mit
HTTPS verschlüsselte Seiten, die nach
Passwörtern oder Zahlungsdaten fragen,
werden daher ab Ende Januar in Google
Chrome als „Not Secure“ deklariert.
Google hat vor Kurzem einen mobilen Index
angekündigt. Was verbirgt sich dahinter?
Wöber: Heute suchen die meisten Leute
mit mobilen Endgeräten auf Google. Bisher haben unsere Ranking-Algorithmen
primär auf die Desktop-Version einer
Webseite gesehen, um die Relevanz für
den Nutzer zu beurteilen. Viele mobile
Webseiten bieten jedoch weniger Inhalt als
die entsprechende Desktop-Variante,
Google Adwords: Das Attribution-Setup ist entscheidend. In den Analysen
lassen sich Erkenntnisse über die Conversion-Pfade der User ableiten
Was bedeutet das für Werbungtreibende?
Wöber: Nicht nur Werbungtreibende, sondern alle Webmaster sollten laufend den
Nutzer ins Zentrum ihres Handelns stellen. Insbesondere bedeutet dies, schnelle
und für Smartphones optimierte Webseiten mit guten Inhalten bereitzustellen.
Durch diese Maßnahmen steigern Sie
nachhaltig den Geschäftserfolg: durch
niedrigere Absprungraten, höhere Warenkörbe und Conversion-Raten.
◼
Interview: Helmut van Rinsum
21
13.-14.
Februar
2017
München
Hotel Novotel München City, Hochstraße 11, 81669 München
Highlights aus dem Programm:
Keynote: Mobile Now & Next
Dominik Wöber, Head of Performance Sales
Central Europe, Google Germany GmbH
Performance Marketing
auf Snapchat
1 Tag
Fachkonferenz
1 Tag 8 Hands-OnWorkshops
Sven Wiesner, Geschäftsführer, beebop GmbH
Die digitale Evolution des
Performance Marketings bei der
Deutschen Bahn
Bülent Inci, Leiter Performance Marketing, DB Vertrieb GmbH
Treffen Sie Referenten
aus folgenden
Unternehmen (u.a.):
INTERNET WORLD Business-Leser erhalten Sonderkonditionen auf den Ticketpreis!
Veranstalter:
Konferenz am 13. Februar 2017
09.00
Beginn der Konferenz
Begrüßung durch den Moderator
Helmut van Rinsum, Redaktion, INTERNET WORLD Business
Keynote: Mobile Now & Next
Dominik Wöber, Head of Performance Sales Central Europe,
Google Germany GmbH
Workshops am 14. Februar 2017
Google Workshops parallel laufend von 09.00 – 11.00*
Google Workshop 1: Mit künstlicher Intelligenz effizient Sales
steigern: AdWords Smart-Bidding
Denis Dautaj, Search Audience & Automation Specialist,
Google Germany GmbH
Performance Marketing on Facebook – Case Study Home24
Philipp Hädrich,Team Lead Facebook & Retargeting, Home24 AG
Google Workshop 2: Was kam vor dem letzten Klick?
Datengetriebene Attributionsmodelle in Google AdWords
Miriam Tappe, Solution Specialist Automation & Attribution,
Google Germany GmbH
10.30 – 11.00
Workshops parallel laufend von 11.30 – 13.00*
Kaffeepause und Zeit für Gespräche
Performance Marketing auf Snapchat
Sven Wiesner, Geschäftsführer, beebop GmbH
Performance-Marketing für den Mittelstand:
Wie hole ich auch mit einem kleinen Budget das Beste aus meinen
Marketingaktivitäten heraus?
Siegfried Karl, Geschäfstführer, Recycling-Betrieb Schutt Karl
Christian Gerauer, Regional Sales Manager, ReachLocal
Zeitverschwendung oder echter Performance Booster:
Diese SEA (Google Adwords) Hebel und Kniffe sollten Sie im
E-Commerce kennen und anwenden
Eva Brachat, Head of SEA, Defshop GmbH
Bernhard Ollefs, Geschäftsführer, webworks-agentur
12.30 – 13.30
Mittagessen und Zeit für Gespräche
Einsatz von First Party Data im Performance Marketing –
Mit eigenen Daten zum Erfolg
Dr. Alexander Korth, Director Digital Technology, Publicis Media
Performance-Optimierung: Wie Sie Bounce Rates von Google Shopping
Ads & Co. effektiv senken
Felix Schirl, Geschäftsführer und CTO, trbo GmbH
Vom Start Up zum globalen Marktführer durch END to END
Online Performance Management
Dr. Thomas Binder, Founder, 123sonography
Klaus Müller, Marketing Technologist, HORISEN AG
15.00 – 15.30
Kaffeepause und Zeit für Gespräche
Strategien für erfolgreiches Marketing auf Amazon
Marc Rüsing, Director SEA, Performics
Die digitale Evolution des Performance Marketings bei der
Deutschen Bahn
Bülent Inci, Leiter Performance Marketing, DB Vertrieb GmbH
ca. 16.30
Abschlussdiskussion und Ende der Konferenz
Im Anschluss
Get-together: Ver-O-Peso-Brasil-Bar, Rosenheimer Str. 14,
81669 München
Instagram Workshop
™Werbemöglichkeiten und Werbeformen
™Targeting Möglichkeiten
™Erfolgsfaktoren bei der Erstellung von Anzeigen
Helge Ruff, Geschäftsführer, 1-2-social
Snapchat Workshop
™Einführung in die Snapchat Funktionalitäten / Aktuelle Zahlen
™Storytelling mit Snapchat:
Nutzung von Tools & Ads, Nutzung von Influencern
™Content Publishing: Snappen wie die Nutzer
Philipp Thurmann, Gesellschafter und Geschäftsführer, buddybrand GmbH
Workshops parallel laufend von 14.00 – 15.30*
YouTube Workshop
™Einführung in Display ads / Overlay ads / TrueView ads
™Einführung in Skippable video ads / Non-skippable video ads /
Long non-skippable video ads
™Einführung in Sponsored cards / Masthead
Ralf Zmölnig, CEO, ROCKIT-INTERNET GmbH
Amazon Workshop
™Market Place Advertising (MPA)
™Amazon Marketing Services (AMS)
™Amazon Marketplace Marketing
Moritz Vollmer, Online Marketing Manager, ROCKIT-INTERNET GmbH
Facebook Workshops parallel laufend von 16.00 – 17.30
Facebook „Kompakt“ Workshop – für Einsteiger
™Einführung in Facebook Ads / Kampagnentypen und Werbeformate
™Gestaltung von Werbeanzeigen und Zielgruppendefinition
™Kampagnen-Setup im Ads Manager
™Aufsetzen & Verwalten der Kontostruktur
(Business Manager, Seite, Werbekonto)
™Reporting/Lookalikes
Malte Galus, Digital Advertising Specialist, construktiv GmbH
Facebook „Professional“ Workshop – für Fortgeschrittene
™Kampagnenplanung: welches Werbeformat passt zu welchem
Performance-Ziel?
™Facebook Pixel: wie er aufgebaut ist und was er kann
™Optimierung: Alles aus dem Facebook Pixel rausholen
™Dynamic Ads: ideale Anwendungsfälle
Hansjörg Blase, Geschäftsführer und Frederike Busch,
Marketing Manager, esome advertising GmbH
*Zwischen den Workshops von 11.00 – 11.30 und 15.30 – 16.00 Kaffeepausen
und Mittagessen von 13.00 – 14.00
Ihr Anmeldecode CPX17IWB auf www.performance-marketing-gipfel.de
Veranstalter:
ONLINE-MARKETING
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INTERNET WORLD Business
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Waldduft
oder Waldluft?
Die Schlaubayer-App von Antenne Bayern ist ein
Überraschungserfolg und stützt die Marke
elcher Film wurde 1956 im Bayerischen Wald gedreht – Waldduft,
Waldwinter oder Waldluft?“ Oder: „Für
was steht das Kfz-Zeichen MN – für Mindelheim, München oder Mainburg?“
Es sind Tausende solcher Fragen, mit
denen sich viele Menschen, vornehmlich
aus Bayern, seit nunmehr zweieinhalb Jahren intensiv befassen. Sie alle haben die
App „Schlaubayer“ des Radiosenders Antenne Bayern heruntergeladen. Sie testen
damit ihr Wissen über den Freistaat, treten im Quizduell gegen andere Spieler an
oder nutzen die App zum Flirten. Ein Blick
auf die Zahlen zeigt, dass es sich hier nicht
um ein seltenes Hobby volkstümelnder
Folklore-Freaks handelt: Derzeit zählt die
App knapp 550.000 aktive Nutzer.
Dieser Erfolg war nicht unbedingt absehbar. Im Frühjahr 2014 saß bei Antenne
Bayern in Ismaning eine Projektgruppe
zusammen, die nach digitalen Mehrwertservices für den Sender suchen sollte. Man
wollte den Hörern auf dem Smartphone
ein Unterhaltungsangebot machen, das
nichts mit dem Radiosender zu tun hatte,
aber dennoch positiv auf die Marke
abstrahlt. Da sich halb Deutschland gerade
im „Quizduell“-Fieber befand (die gleichnamige App hatte millionenfache Downloads), entschied man sich schnell, mit
dem Schlaubayer eine bayerische Variante
des populären Spiels aufzusetzen.
Mithilfe des Dienstleisters Mobivention,
Köln, wurde die „Schlaubayer“-App
innerhalb von nur drei Monaten realisiert
und im September 2014 in die App Stores
W
gebracht. „Das Bottleneck war die Erstellung von 5.000 Fragen, die wir zum Start
benötigten und die eng in Zusammenarbeit mit unserer Redaktion entstanden“,
sagt Sven Rühlicke, Geschäftsleiter Digital
bei Antenne Bayern. „Eine weitere Herausforderung war, die richtige Mischung zu
finden: Das Quiz sollte Spaß machen und
durfte nicht zu bierernst sein.“
Niemand hatte mit diesem
Lebenszyklus gerechnet
Schon die ersten Zugriffszahlen zeigten,
dass man mit dem Mix offenbar richtig
lag. Zum gelungenen Auftakt trug auch die
mediale Power von Antenne Bayern bei.
Morgenmoderator Wolfgang Leikermoser
duellierte sich on air mit Hörern, zusätzlich wurde in produzierten Spots auf die
App hingewiesen. Google-Ads, SEOMaßnahmen sowie Printanzeigen rundeten die Werbemaßnahmen ab.
Anfangs war es das erklärte Ziel, rund
500.000 Downloads zu generieren. Nachdem man bemerkt hatte, dass diese Hürde
offenbar locker genommen werden konnte,
änderten sich die KPIs. Fortan ging es um
die wachsende Verweildauer und eine
Steigerung der Chat-Aktivitäten. Dazu
wurde immer wieder am Design der App
gefeilt. So wurde beispielsweise eine Profilbildfunktion eingefügt und die Möglichkeit eingebaut, im Privatchat Bilder zu
versenden, sowie eine detaillierte Mitspielersuche, die mit den Standortdaten der
Schlaubayer-App: Die Spielbegeisterung hält an
User arbeitet. „Eine für uns unerwartete
und zugleich spannende Dynamik war das
Flirten unter den Usern“, sagt Rühlicke.
„Unser Quiz bietet offenbar einen idealen
Rahmen, um sich ganz ungezwungen kennenzulernen, anders als über die ausgewiesenen Single-Portale.“ Die Kontaktanbahnung über den Schlaubayer führte
dem Vernehmen nach inzwischen sogar
zu ersten Eheschließungen.
Womit die Abteilung Digitale Unternehmensentwicklung ebenfalls nicht
unbedingt gerechnet hatte, war der lange
Lebenszyklus. „Wir hatten anfangs damit
kalkuliert dass die App nach zwei Jahren
spürbar an Akzeptanz verliert“, so Sven
Rühlicke, „aber wir haben heute immer
noch eine leichte Aufwärtsentwicklung
bei den PIs. Auch die aktive Nutzung bleibt
gleich.“ Täglich spielen rund 12.000 User
mit der App. Pro Woche werden außerdem 360.000 Chat-Nachrichten abgesetzt.
Ein weiterer Beleg für das hohe Involvement der User: Bis heute reichten sie rund
35.000 eigene Fragen samt Antwortmöglichkeiten ein.
Offenbar ist das Konzept also aufgegangen, die Markenwelt „Antenne Bayern“
Schlaubayer-KPIs
Gespielte Spiele/Monat
Seit dem Start im September 2014
2.500.000
∙ sind im Schnitt täglich
12.000 User aktiv,
2.000.000
∙ gab es rund 600.000
Registrierungen,
1.500.000
∙ reichten die Nutzer über
35.000 Fragen ein,
1.000.000
∙ wurde die App 410.000 Mal
heruntergeladen,
∙ wurden 35 Mio. Spiele gespielt,
500.000
∙ jede Woche 360.000 ChatNachrichten versendet,
0
Sept. 14
Dez. 14
Juni 15
Dez. 15
Juni 16
INTERNET WORLD Business 2/17
Quelle: Antenne Bayern
Auch gut zwei Jahre nach ihrem Launch ist die Aktivität in der App
„Schlaubayer“ hoch: Am intensivsten wird übrigens am Sonntag gespielt
Nov. 16
∙ aber nur 20.000 werbefreie
Premium-Abos für je 1,65 Euro
(netto) abgeschlossen.
mit einem weiterem Unterhaltungsangebot zu bereichern. Möglicherweise trug
der Schlaubayer auch dazu bei, jüngere
Menschen und Gelegenheitshörer wieder
stärker für den Sender zu interessieren.
Rein rechnerisch brachte die App allerdings nur einen kleinen Gewinn. Die
nationale Werbevermarktung, die über
den Mobile-Vermarkter Yoc läuft, erwirtschaftet ein leichtes Plus. Gebucht werden
vor allem Interstitials, die nach jeder Spielrunde und nach jeder zehnten Chat-Nachricht eingeblendet werden. Regionale
Kunden zeigen sich für In-App-Advertising eher wenig aufgeschlossen.
Doch es ging den Verantwortlichen
auch nicht unbedingt darum, richtig Profit zu machen – das Werbezeitengeschäft
des klassischen Radiosenders wirft genug
ab. „Es ging uns darum, Erfahrungen im
Digital-Geschäft zu sammeln“, betont
Sven Rühlicke.
Eine interessante Erfahrung war dabei:
Premium-Abos, die den User einmalig
Geld kosten, ihm im Gegenzug dafür Werbefreiheit garantieren, lohnen sich nicht.
Rühlicke: „Ausgelieferte Werbung sorgt
◼
für mehr Ertrag.“
Helmut van Rinsum
internetworld.de/hvr
TOP-KAMPAGNE
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INTERNET WORLD Business
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Applaus! Applaus!
Vorgestellt
von
Wie Jung von Matt und Achtung die Elbphilharmonie-Eröffnung digital inszenierten
ie Elbphilharmonie, das schiffsähnliche Bauwerk im Hamburger Hafen,
zelebrierte seine Jungfernfahrt am 11. Januar mit einem Konzert, das traditionelle
und zeitgenössische Werke vereinte –
nicht nur musikalisch, sondern auch kommunikativ. Neben der traditionellen TVÜbertragung gelang dem Konzerthaus eine Online-Inszenierung, die alle Trends
im Bewegtbild zeigte und geschickt nutzte.
Deutsche Youtube-User wurden am Eröffnungstag Device-übergreifend mittels
Masthead (Großes Display-Format auf der
Startseite von Youtube) angesprochen. Der
Weg führte zu einer Landing Page. Dort
konnten die User mit Drohnen die Elbphilharmonie erkunden. Ein schöner Gimmick: Mit der Leertaste oder per Touch
D
Benjamin Prause
CEO bei Eprofessional, einer
Agentur für digitales Marketing
www.eprofessional.de
Steckbrief
∙ Auftraggeber:
Elbphilharmonie
∙ Kampagne: Eröffnung der
Elbphilharmonie
∙ Agentur: Leadagentur, PR und
Media, Lichtershow: Jung von
Matt; Social Media/Digital:
Achtung
∙ Kanäle: Video auf Facebook,
Youtube, Kampagnen-Website
und PR
∙ Start: 11. Januar 2017
Während das Publikum innen die Klangvielfalt der Elbphilharmonie erleben
durfte, bot sich den Passanten im Hamburger Hafen ein Lichtfeuerwerk
ließ sich der Flug beschleunigen. Dabei
passte sich die Hintergrundmusik emotional der Geschwindigkeit an – von getragener Klassik bis zu schnellen Electro Beats.
Das Eröffnungskonzert wurde im Youtube-Livestream von Google Arts & Culture mit 360-Grad-Kameras gefilmt. Dadurch wurden Blicke in jeden Winkel des
Konzertsaals geliefert. Mit VR-Brille oder
dem Google Cardboard waren 816.000
Zuschauer dreidimensional beim Geschehen dabei. Und auch auf Instagram war die
Eröffnung bildgewaltig vertreten: Hier traf
die Inszenierung der Lightshow mit Videos und Bildern genau die Sprache des
Kanals.
Viraler Video-Content, ebenfalls im
360-Grad-Format, und die Reaktionen auf
das Konzert wurden über Facebook gespielt und oft geteilt.
Die Elbphilharmonie präsentierte sich
den Musik- und Architektur-Enthusiasten
weltweit im besten Licht. Die perfekt orchestrierte Show spielte auf jeden Fall
schon mal in einer Liga mit der Oper in
Sydney und der New York Met.
◼
Alle, die keine Karte ergattern
konnten, konnten das Konzerthaus
per Drohne auf Youtube erkunden
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Adidas
Weil Adidas die Sub-Marke EQT in eine AdidasOriginal-Marke überführen will, fährt der
Sportartikelhersteller eine globale Kampagne
mit dem Claim „Original is never finished“.
Johannes
Leonardo,
New York
Museum
Barberini
Thjnk Berlin;
Thjnk Digital
Bet3000
Um die Markenbekanntheit zu steigern, startet
der Sportwettenanbieter Bet3000 zum Start der
Bundesliga-Rückrunde eine Kampagne. Die
Hauptrolle hat der Comedian Matze Knop inne.
Sassenbach;
Brainagency
(beide
München)
Unter den Hashtags #barberiniwalls und
#LightsOnBarberini begleitete Thjnk die Eröffnung des Potsdamer Museum Barberini des
SAP-Gründers Hasso Plattner in den sozialen
Netzwerken und auf einer Landing Page.
Stadt
Biberach
Pink Pony,
Stuttgart
Die Bundesagentur für Arbeit setzt ihre
„Typisch Ich“-Kampagne mit Influencern wie
Julien Bam fort und schafft den Berufsberatungs-Bot „What’s Me Bot“.
Kolle Rebbe,
Hamburg
„Vom großen B zum kleinen B“: Dieser Claim
soll in Berlin lebende Schwaben in die Heimat
zurücklocken. Die Stadt Biberach sucht nach
Fachkräften und hofft auf die Exil-Schwaben.
Trend It Up
Trend It Up, die Beauty-Eigenmarke der Drogerie DM, soll einem jungen Publikum präsentiert
werden. Deshalb gibt es mit „Trendconnection“
ein neues Instagram-Format für die Marke.
Oddity, Stuttgart
Yello
Mit einer Online- und TV-Kampagne macht der Pilot, Hamburg;
Gas- und Stromanbieter Yello – ehemals Yello
Strichpunkt,
Strom – Nutzer und potenzielle Kunden auf sein München
Rebranding aufmerksam.
Bundesagentur für Arbeit
Caritas
Mit seiner Jahreskampagne macht der WohlGlow, Berlin
fahrtsverband Caritas auf allen Kanälen auf das
Thema Generationengerechtigkeit aufmerksam.
MinijobZentrale
Serviceplan Berlin bleibt die Leadagentur der
Minijob-Zentrale, die der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See angehört.
Serviceplan,
Berlin
TECHNIK
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INTERNET WORLD Business
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xx.Januar
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Offener Marktplatz für alle
Die Siroop AG in der Schweiz ist angetreten, alle Händler, egal ob groß oder klein, stationär oder online,
auf einem Marktplatz zusammenzuführen. Die Resonanz ist groß, die technische Herausforderung auch
ie Beta-Phase des Online-Marktplatzes
Siroop.ch startete im November 2015,
seit Mai 2016 läuft der offizielle Betrieb.
Im Gespräch mit INTERNET WORLD
Business ziehen CEO Constantin Hilt und
CTO Isabel Steiner eine erste Bilanz.
D
Isabel Steiner
verantwortet seit Juni 2015 als
Chief Technical Officer den Aufbau
und Betrieb der Siroop-Plattform
Sie haben mit Siroop das erste Weihnachtsgeschäft nach dem offiziellen Launch im
Mai 2016 hinter sich. Wie ist es gelaufen?
Constantin Hilt: Es waren extrem aufregende Weihnachten. Wir hatten eine sehr
hohe Erwartungshaltung und es ist sehr
gut gelaufen, sowohl vom Traffic her als
auch vom Abverkauf bis hin zur Shop-Performance. Wir haben einen sehr guten
Jahresabschluss hingelegt.
„Wenn man so schnell
wachsen will wie wir,
kann man keine großen
Forderungen stellen“
ist CEO der Siroop AG. Bis 2015
war er bei Microspot.ch, dem Elektronik-Shop der Coop-Gruppe
Wie waren die Besucherzahlen?
Hilt: Wir kommunizieren grundsätzlich
keine konkreten Zahlen. Aber ich kann sagen, dass wir seit Mai die Traffic-Zahlen
stetig steigern konnten und jetzt in der
Weihnachtszeit fast auf Konkurrenzniveau
waren. Das ist sechs Monate nach dem
Launch schon ein sehr gutes Ergebnis.
Siroop ist ein Online-Marktplatz für Schweizer Händler. Was ist das Besondere daran?
Hilt: Wir sind der erste offene Marktplatz
in der Schweiz, so etwas gab es vorher
noch nicht. Unsere Idee ist, ein möglichst
breites, tiefes, relevantes Sortiment für den
Schweizer Kunden anzubieten, und zwar
gebündelt an einem Ort. Wir orientieren
uns immer am Kunden, das war von Anfang an unser Fokus. Und wir messen
auch, ob wir unseren Kunden Mehrwert
bieten, etwa über den Net Promoter Score.
Unser Net Promoter Score liegt bei über
50, das ist für ein so junges Unternehmen,
wie wir eines sind, ein sehr guter Wert.
Auffällig ist ja auch der Multichannel-Ansatz von Siroop, also der Anspruch, alle
Händler auf einer Plattform zu vereinen,
Fotos: Markus Lamprecht
Constantin Hilt
„Wir orientieren uns
immer am Kunden,
das war von Anfang an
unser Fokus“
egal, ob klein, ob groß, ob stationär, online
oder beides. Wie wichtig ist das?
Hilt: Uns ist wichtig, alles aus der Kundenperspektive heraus anzugehen. Es bringt
nichts, das größte Sortiment der Welt zu
vereinen, wenn der Kunde das nicht sucht.
Deswegen holen wir immer wieder Kundenfeedback ein. Und es hat sich gezeigt,
dass der Kunde einerseits die alltäglichen
Produkte sucht, andererseits aber auch
ganz spezielle Artikel. Diesen Ansatz haben
wir konsequent verfolgt: Wir haben sowohl
die großen Händler wie beispielsweise
Brack.ch oder Ochsner Sport als Ankerhändler bei Siroop als auch die speziellen
Händler, die man sonst nur lokal um die
Ecke findet, sei es ein Alpenhirt mit seinem
Bündner Fleisch oder ein Messer Klötzli.
Dadurch haben wir eine gute Kombination
aus alltäglichen und ausgefallenen Produkten, die Sie sonst nirgends finden. Damit
wird es auch attraktiv für den Kunden, weil
er wirklich von A bis Z alles findet. Das ist
auch für Händler sehr spannend.
Sie wollten bis Ende 2016 250 Händler auf
Siroop haben, tatsächlich waren es über
300. Ist das Händlerinteresse so groß?
Hilt: Ja, das Interesse der Händler ist sehr
groß. Neben den mehr als 300 Händlern,
die schon angebunden sind, haben wir
noch über 2.000 Händler in der Pipeline,
die mit Siroop zusammenarbeiten möchten. Das ist überwältigend.
Wie viele Händler wollen Sie bis zum Jahresende online haben?
Hilt: Grundsätzlich ist es nicht unser Ziel,
x-tausend Händler auf der Plattform zu
haben. Um aber das Sortiment abbilden zu
können, das wir haben wollen, sollen es
schon 750 Händler sein.
Die Mischung aus kleinen Läden um die Ecke, Multichannel-Händlern sowie kleinen und großen Online Pure Playern ist ein Alleinstellungsmerkmal von Siroop
Was für Händler sind das überwiegend?
Kleine stationäre ohne eigenen OnlineShop, oder sind es große Pure Player?
Hilt: Es ist ein ganz bunter Blumenstrauß
an Händlern. Wir haben große Händler
wie eben Brack.ch, wir haben Local Heros
wie Loeb aus Bern, der mit Siroop seine
Produkte jetzt schweizweit anbieten kann,
wir haben den kleinen Händler um die
Ecke, der schon einen eigenen OnlineShop hat, und wir haben Traditionsunter-
nehmen, die bisher noch nicht online verkauft haben, wie Franz Carl Weber, eine
bekannte Spielwarenkette, die jetzt erstmals online über Siroop verkauft hat. Außerdem kommen die Händler aus den unterschiedlichsten Kategorien.
Wie lassen Sie diese unterschiedlichen
Händler technisch anbinden?
Isabel Steiner: In der Pilotphase haben wir
wirklich jeden Händler proprietär angebunden. Wenn man so schnell wachsen
will wie wir, kann man keine großen Forderungen an den Händler stellen. Jetzt versuchen wir zu standardisieren. Für kleinere
Händler etwa, die beispielsweise sehr gern
mit Excel operieren, haben wir ein Händler-Portal gebaut, in das sie ihre Dateien
hochladen können. Große Händler lassen
sich aber nur sehr schwer standardisieren.
Deswegen erfolgt die Anbindung meist individuell, indem unsere Technik gemeinsam mit dem Händler überlegt, wie es am
besten funktioniert. Ich glaube, das ist ein
Geheimnis der schnellen Anbindung: Der
Händler muss sein Tagesgeschäft erledigen. Dadurch, dass wir die technische Integration vorantreiben und ihm vieles abnehmen, wird es für ihn leichter.
Was bezahlt der Händler denn für die Integration?
Steiner: Im Moment nichts. Und wir haben auch keine Pläne, das zu ändern. Wir
möchten die besten Händler auf die Plattform bekommen und wenn diese dann bei
uns verkaufen, profitieren wir ja beide.
30. Monat
Januar2017
2017
xx.
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Wie wichtig ist der Einsatz der E-CommerceLösung Spryker als offenes, modulares Baukastensystem dafür? Könnten Sie mit einer
anderen Lösung ähnlich flexibel auf die unterschiedlichen Anforderungen der Händler
reagieren?
Steiner: Wir haben uns die traditionellen
Systeme angeschaut und gesehen, dass wir
mit Spryker flexibler einen Marktplatz
bauen können als etwa mit Hybris. Und es
war schnell klar, dass wir in jedem Fall etwas zusätzlich bauen müssen, um die verschiedenen Händler integrieren zu können – ganz egal für welche Lösung wir uns
entscheiden. So haben wir auch um Spryker herum Microservices entwickelt.
Können Sie ein Beispiel nennen?
Steiner: Ja. Wir wollten zum Beispiel nicht
jeden Händler direkt an unseren Shop anbinden. Deswegen haben wir eine Schnittstelle zu vorgelagerten Systemen wie dem
Händler-Portal gebaut, auf denen die Daten vereinheitlicht und von dort aus möglichst problemlos in unseren Shop transportiert werden.
Tritt Siroop auf dem Marktplatz auch mit
einem eigenen Sortiment als Anbieter auf?
Hilt: In einzelnen Bereichen haben wir ein
eigenes Sortiment, beispielsweise im Sport.
Das kommt aus der Geschichte heraus: Wir
haben teilweise keine Händler gefunden,
die über Siroop bestimmte Produkte liefern
konnten. Deswegen haben wir dort einen
eigenen Einkauf gemacht. Mittlerweile haben wir ganz viele Sporthändler gewinnen
können. Dennoch halten wir an unserem
Sortiment fest, solange es gut läuft. Aber wir
kommunizieren dies gegenüber unseren
Händlern sehr transparent.
Was kostet einen Händler der Verkauf über
Siroop?
Hilt: Auch hier sind wir sehr transparent, Sie
finden das auf der Homepage. Für Elektronikprodukte berechnen wir sechs Prozent
INTERNET WORLD Business
∙ Die Siroop AG wurde im Mai
2015 gegründet. Sie ist ein
Joint Venture der CoopGruppe und der Swisscom
∙ Im November 2015 startete die
Beta-Phase, im Mai 2016 der
offizielle Betrieb des offenen
Marktplatzes Siroop
∙ Derzeit sind über 300 Schweizer Händler mit mehr als
500.000 Produkten vertreten
∙ Technische Basis ist die ECommerce-Software Spryker
Kommission für jeden erfolgreichen Verkauf, in allen anderen Bereichen 9,9 Prozent. In diesen Gebühren ist die Vermarktung enthalten und das ganze Payment. Das
sind sehr faire Konditionen, wenn Sie das
am Markt vergleichen.
Wenn so viele Händler Schlange stehen, wie
treffen Sie eine Auswahl?
Hilt: (lacht) Es ist sehr spannend, dass wir
mittlerweile in der Situation sind, sie auswählen zu dürfen. Wir haben dafür Kategorien festgelegt, auf die wir uns fokussieren.
Das sind momentan Themen wie der Beauty-, der Sport- und der Elektronik-Bereich.
Daneben beobachten unsere Category Manager, welche Produkte und Brands bei den
Kunden am beliebtesten sind, aber auch,
welche speziellen Produkte interessant sein
könnten. Zudem muss der Händler einiges
mitbringen, vor allem gute Produktbilder
und -daten. Und er muss sich zur Einhaltung bestimmter Services Levels verpflichten, etwa bei der Lieferung.
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Welche Logistikanforderungen muss der
Händler denn erfüllen? Liefert er aus seinem Lager, oder wird gebündelt von einem
Siroop-Lager aus geliefert?
Hilt: Der Händler muss in jedem Fall sicherstellen, dass die Produkte auf Lager
sind, damit wir eine schnelle und zuverlässige Lieferung garantieren können. Darüber hinaus ist er grundsätzlich frei in der
Wahl seiner Logistikpartner. Wir arbeiten
momentan auch an eigenen Logistik-Kapazitäten, sodass die Händler die Möglichkeit haben, bei uns einzulagern und alles
bis zum Pick & Pack- und Retourenprozess
über uns abwickeln zu lassen.
Das ist aber noch nicht für alle verfügbar?
Hilt: Wir gehen auch hier iterativ, also in
kleinen Schritten vor. Wir haben das Angebot mit fünf Händlern pilotiert, Feedback
eingeholt, Prozesse angepasst und werden
den Service nun sukzessive aufbauen.
Sie haben es mehrfach gesagt, Sie achten
sehr auf das Kundenfeedback. Woher bekommen Sie dieses Feedback?
Hilt: Beim Start in die Beta-Phase haben
wir die Kunden über ein Formular um ihr
Feedback gebeten. Das war extrem wertvoll, wir haben über 1.500 Feedbacks erhalten. Diese haben wir dann priorisiert und
in unsere Produkt-Roadmap einfließen
lassen. Seit wir live sind, analysieren wir
ausführlich unseren Traffic, machen konsequentes A/B-Testing und holen darüber
indirektes Feedback ein. Zudem messen
wir konsequent den Net Promoter Score.
Welche Meilensteine stehen für 2017 an?
Hilt: Wir werden sicherlich das relevante
Sortiment weiter ausbauen. Und wir wollen geografisch den nächsten Schritt gehen, und zwar in die französische Schweiz.
Außerdem wollen wir die Plattform noch
zielgerichteter auf unsere Kunden ausrichten, und das heißt Personalisierung.
◼
Interview: Christiane Fröhlich
27
Internet World
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î „Siroop und wie der offene
Online-Marktplatz den Schweizer
Handel digitalisiert“ heißt der Vortrag von Constantin Hilt am Mittwoch, 8. März, um 15.45 Uhr auf der
TrendArena der Internet World.
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Net Promoter
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Kennziffer zum Messen der Kundenzufriedenheit. Kern ist die Frage „Würden Sie das Unternehmen
weiterempfehlen?“, die Kunden
auf einer Skala von 0 bis 10 beantworten. Aus der Anzahl der Kritiker im Verhältnis zu den Unterstützern errechnet sich dann der
Net Promoter Score.
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TECHNIK
28
INTERNET WORLD Business
30. Januar 2017
2/17
Content trifft Convenience
Responsive Design, Content und nur noch ein Internet-Auftritt: Mit dem Launch der
neuen Webseite hat Rossmann gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen
ereits 1999, und damit als
erster Drogeriehändler
Deutschlands, ist Rossmann
mit einem Shop im Internet
gestartet. Extra dafür wurde
die Rossmann Online GmbH
gegründet. Deren Ziel war es,
den Online-Handel voranzutreiben. Zwei Webauftritte
entstanden damals: Unter
Rossmannversand.de konnten
Kunden Drogerieartikel im
Netz bestellen, unter Rossmann.de fanden sich Informationen zum Unternehmen.
Nun wurden die beiden Internet-Auftritte auf einer Plattform zusammengeführt. Petra
Czora, Marketingleiterin der
Rossmann Online GmbH,
erklärt: „Der Kunde unterscheidet nicht zwischen dem
stationären und dem OnlineHändler Rossmann. Er hat die klare
Erwartungshaltung an ein konsistentes
Waren-, Service- und Informationsangebot seines Drogeriemarktes.“
B
∙ 1972 eröffnet Dirk Roßmann
den ersten „Markt für Drogeriewaren“ in Hannover.
∙ Die Dirk Rossmann GmbH
befindet sich noch immer
mehrheitlich im Besitz der
Familie Roßmann. Die
A.S. Watson Gruppe ist mit
40 Prozent beteiligt.
∙ Rossmann ist die zweitgrößte
Drogeriekette in Deutschland.
∙ Der Umsatz lag 2016 bei
8,4 Milliarden Euro.
∙ Rossmann betreibt in sechs
europäischen Ländern 3.627
Drogeriemärkte und beschäftigt 50.500 Mitarbeiter.
∙ Der Nettoumsatz im OnlineHandel betrug 2015 rund
23 Millionen Euro.
Ein Schwerpunkt war
die Umsetzung des
Responsive Webdesign.
Rossmann.de ist nun
übersichtlich gestaltet
und auf Tablets und
Smartphones erreichbar
Content pusht Commerce
Laut Rossmann erfolgt schon heute die
Mehrzahl der Seitenaufrufe über mobile
Endgeräte. Deswegen war dem Drogeriehändler der Umstieg auf Responsive Webdesign wichtig, um eine optimale Darstellung und Bedienbarkeit des Shops auf
allen mobilen Geräten sicherzustellen. Zudem wurden die Seiten an die Nutzung
über Smartphones und Tablets angepasst.
Daneben setzt Rossmann auf Content
wie Ratgeber- und Magazinhalte und
hofft damit, den entscheidenden Kaufimpuls auszulösen – auch über die OnlineWelt hinaus. „Der Kauf muss nicht
zwangsläufig online stattfinden. Auch für
die stationäre Einkaufsplanung hat hochwertiger, zur Zielgruppe passender Content verkaufsfördernde Wirkung“, meint
Petra Czora. Und Katja Klüh, die den
Kunden Rossmann als Managing Director bei der Agentur Aperto betreut, fügt
hinzu: „Der Shop sollte Experte und
Kurator sein und den Kunden jedes Mal
aufs Neue begeistern.“
Grundlage für den Shop
bildet eine individuell angepasste Version des ShopSystems „Evolution“, die
mit dem Content-Management-System(CMS)
Magnolia verknüpft wurde. Dazu wurden die Funktionen im Kaufentscheidungsprozess aufgeteilt,
und zwar in Informationsrecherche und Kaufanbah-
nung auf der einen und Kaufentscheidung
und -abwicklung auf der anderen Seite.
Alles, was in den Bereich Kaufanbahnung
fällt, wie Produktinformationen oder
Content, wird aus dem CMS gespeist. Für
die Prozesse im Warenkorb kommt die
Shop-Lösung zum Einsatz.
Die Kommunikation und Integration
der Systeme entwickelte Rossmann
inhouse. Für die Entwicklung und Umset-
laufendem Betrieb kontinuierlich angepasst werden konnten.
In den neuen Auftritt wurde auch das
Such-Tool Factfinder integriert. „Wir hatten Factfinder bereits vor der Zusammenführung im Shop im Einsatz und waren
von den umfassenden Suchfunktionen,
angefangen von der fehlertoleranten Suche
bis hin zur Vorschlagsfunktion, sehr überzeugt“, so Petra Czora. Im neuen Shop
sorgt das Tool dafür, dass neben der OnsiteSuche nun auch Navigation und Filter ausgespielt werden. In Zukunft hofft Rossmann, das Tool zudem für den Cross- und
Upselling-Bereich nutzen zu können.
Verlängerung des Regals
„Content kann der kleine,
aber feine Unterschied
sein, der inspirierende oder
Rat gebende Funke, der
einen Kaufimpuls auslöst“
Petra Czora, Marketingleitung
Rossmann Online
zung der neuen Seiten arbeitete die Rossmann-eigene IT-Abteilung mit der Berliner Agentur Aperto und dem IT-Systemhaus Compra aus Hildesheim zusammen.
Aperto hatte bereits 2014 das CMS
Magnolia auf den Rossmann-Webseiten
implementiert.
Die Umsetzung erfolgte agil. Das hatte
den Vorteil, dass die neuen Funktionen bei
Der neue Shop soll die Grundlage für eine
stärkere Verknüpfung der Vertriebswege
Online und Offline als bisher sein. Dann
könnten im Netz Dienstleistungen angeboten werden, die das klassische Ladenkonzept nur schwer abbilden kann. Dazu
zählen beispielsweise Abonnementkonzepte oder Same Day Delivery.
Eine weitere Möglichkeit für die Kanalverknüpfung sind Services wie Click &
Collect. Zusätzlich soll der Online-Kanal
als verlängertes Regal fungieren und über
das Filialsortiment hinaus ergänzende
Produkte anbieten. Denn, so betont Katja
Klüh von Aperto: „Große internationale
Online-Händler dominieren den Markt
und fangen zudem an, die Grenzen zum
stationären Handel aufzuheben. Deshalb
ist es besonders für nationale und lokale
Marken von großer Bedeutung, über alle
Kanäle beziehungsweise die komplette
Customer Journey hinweg die höchstmögliche Kontaktfrequenz zum Kunden zu
erzielen.“
◼
Susann Naumann
30. Januar 2017
2/17
INTERNET WORLD Business
29
Point of Sale
im Pkw
Concardis und IAV wollen ein Joint Venture gründen, um
iele namhafte Automobilhersteller
arbeiten daran, in das Auto sprachgesteuerte Assistenten wie Amazon Alexa
(Ford Motor Company), Google Assistant
(Mercedes-Benz) oder Microsoft Cortana
(BMW) zu integrieren. Und da diese
Assistenten auch einfache Bestellungen
ausführen können, ist absehbar, dass der
Pkw in naher Zukunft ein weiterer Kanal
im Omnichannel-Handel sein wird.
Auch der Payment-Dienstleister Concardis, der soeben von den Beteiligungsgesellschaften Advent International und
Bain Capital Private Equity übernommen
V
„Es gibt keine Mindestvoraussetzungen für Händler“
Pietro Hagemann
Chief Sales Officer,
Concardis
www.concardis.com
wurde, baut eine Shopping-Lösung für das
Auto. Gemeinsam mit IAV, einem Spezialisten für Elektronik- und Fahrzeugentwicklung, stellte Concardis auf der
Elektronikmesse CES in Las Vegas das
Marktplatzkonzept „Automotive Marketplace“ live in einem Demofahrzeug vor.
Die Lösung verlagert den Point of Sale in
das Auto. Konsumenten können die Fahrzeit, gerade über längere Strecken, nutzen,
um Einkäufe zu erledigen. Auch bezahlt
wird digital. Beim Abholen weist sich der
Kunde mit einem QR-Code auf dem
Smartphone aus, der ihm nach der Transaktion gesendet wurde, und erhält dann
seine Ware. „Das Auto wird zum mobilen
persönlichen Shop, zum Portemonnaie
und zum Ausweis, um die Abholung der
Waren zu legitimieren“, fasst Marcus W.
Mosen, CEO von Concardis, die Idee
zusammen.
Die Initiative für den Automotive Marketplace ging bei Concardis von Pietro
Hagemann aus. Der Ingenieur für Informatik wechselte vor rund zwölf Monaten
als Chief Sales Officer zu dem PaymentSpezialisten. Vorher war er bei internationalen IT-Unternehmen mit der Entwicklung von Cloud-Lösungen befasst. Als
Payment Service Provider für den bargeldlosen Bezahlprozess hat Concardis gute
Kontakte zum Handel, zur Gastronomiebranche und zu lokalen Dienstleistern.
Eigenen Angaben zufolge bedient Concardis 110.000 Kunden an 210.000 Standorten. IAV hingegen kennt sich mit
Fahrzeugelektronik sehr gut aus. An IAV
sind die Volkswagen AG mit 50 Prozent
sowie verschiedene Zulieferer beteiligt.
Autohersteller stehen vor der Herausforderung, dass sie recht wenig über ihre
Kunden wissen, denn der Kundenkontakt
läuft in der Regel über den Kfz-Handel. In
Foto: Concardis
gemeinsam einen Marktplatz im Auto zu betreiben
Der Marktplatz weist Autofahrern
den Weg zum stationären Handel,
bezahlt wird gleich noch im Auto
einer Welt, in der Kundendaten eine
immer wichtigere Rolle spielen, ist ein
Marktplatz im Auto ein guter Weg, um
mehr über die Autobesitzer herauszufinden. Schließlich fallen bei jeder Transaktion Daten an.
Der Marktplatz sei während der CES auf
großes Interesse bei den Automobilherstellern gestoßen, berichtet Hagemann. Er
ist überzeugt, dass auch auf Handelsseite
Interesse daran besteht, auf dem Automotive Marketplace gelistet und sichtbar zu
sein, schließlich sei der Handel immer auf
der Suche nach neuen Geschäftsmöglichkeiten. Eine Aufgabe des Marktplatzes sei,
stationäre und Online-Händler mit Autofahrern zu verbinden.
Drei Anwendungsbeispiele
Noch schnell ein Geschenk besorgen – Automotive Marketplace macht’s möglich
Concardis und IAV haben drei Anwendungsbeispiele vor Augen:
∙Den Spontankauf: Der Fahrer benötigt
unterwegs schnell noch etwas aus einem
Geschäft und erfährt über den Marktplatz,
wo der nächste Anbieter ist.
∙Eine Wunsch- oder Einkaufsliste: Zu
Hause erstellt, wird sie über die Cloud auf
den Bildschirm im Auto übertragen. Die
Navigationslösung schlägt die beste Route
für die Erledigung der Einkäufe vor. Zudem könnte der Marktplatz Autofahrern
den Weg zur nächsten Pick-up-Station
von online bestellter Ware zeigen.
∙Push-Funktion: Die Händler haben die
Möglichkeit, ihre Angebote oder Werbebotschaften an die Marktplatzkunden zu
senden, die sich im Umkreis befinden.
Dieser Schritt soll erst in einer zweiten
Phase verwirklicht werden. Die Kunden
bleiben dabei anonym. Der Händler bekommt lediglich einen Überblick darüber,
welche „Nachfragepotenziale“ es in seiner
Nähe gibt, beschreibt Hagemann die Idee.
Für Händler gebe es keine Mindestvoraussetzung für die Teilnahme an dem
Marktplatz. Man sei nach allen Seiten
offen, so der Chief Sales Officer.
Noch ist der Automotive-Marktplatz ein
„Proof of Concept“, also eine Studie. Deswegen gibt es noch nicht viele konkrete
Details. Die Lösung wird über die Cloud
verwaltet, gehostet wird sie in Deutschland. Für den Betrieb des Marktplatzes
planen Concardis und IAV, ein gemeinsames Unternehmen zu gründen, wann
genau, ist noch offen.
Auch die Händlergebühren für den
Marktplatz stehen noch nicht fest. „Die
Tarife sind noch nicht ausdiskutiert“, sagt
Hagemann. Die Gebühren werden auch
davon abhängen, wie die Autohersteller
den Marktplatz einsetzen werden.
Bis Mitte des Jahres soll der erste Entwurf der Marktplatzlösung fertig sein.
Noch gibt es keine Verträge, weder mit
Fahrzeugherstellern noch mit Händlern.
Spätestens in zwei Jahren soll die Lösung
so weit entwickelt sein, dass sie serienmäßig in Pkw eingebaut werden kann, vorher
sollen aber schon einzelne Pilotprojekte
starten.
Die schnellen Veränderungen in der
digitalen Einkaufswelt werden an dem rollenden Marktplatz nicht spurlos vorübergehen, ist sich Hagemann sicher: „In zwei
Jahren wird der Marktplatz sicherlich
etwas anders aussehen, als wir ihn uns
◼
heute vorstellen.“
Ingrid Schutzmann
internetworld.de/is
TECHNIK
30
INTERNET WORLD Business
30. Januar 2017
2/17
Foto: Shutterstock / Carlos Amarillo
PraxisTipp
Jens Hadlich
Chief Architect & Deputy CTO des
Online-Shops Spreadshirt.de
www.spreadshirt.de
Fünf Tipps für mehr
Sicherheit im Shop
Sicherheit und Schutz vor Datendiebstahl ist für Online-Shops ein wichtiges Thema. Dazu gehört der sensible
und sparsame Umgang mit Daten
genauso wie regelmäßige Sicherheitschecks. Fünf Tipps:
1. Sicherheit ist keine einmalige Sache
Sicherheit erfordert ständige Aufmerksamkeit. Etablieren Sie Prozesse, die es
ermöglichen, sichere Systeme und Software zu bauen. Machen Sie kontinuierlich Realitätschecks. Um auf dem Laufenden zu bleiben, bilden Sie ein eigenes
Sicherheitsteam und beraten Sie sich
mit externen Fachleuten.
2. HTTPS muss zum Standard werden
HTTPS muss über die gesamte Website
hinweg eingesetzt werden. Höhere
Sicherheitsstandards können sich wahrlich auszahlen: größeres Vertrauen der
Kunden und ein besseres Google-Ranking. Aber auch HTTPS verlangt kontinuierliche Pflege, etwa der Chiffriersätze
oder die Erneuerung von Zertifikaten.
3. Rechnen Sie mit dem Unmöglichen
Die meisten Angriffe passieren ganz
plötzlich. Es könnte auch sein, dass gar
nicht die eigene Seite angegriffen wird,
sondern die eines anderen Kunden des
gleichen Hosting-Providers. Indem Sie
so viele auswertbare Informationen wie
möglich sammeln und ungewöhnliches
Verhalten aufspüren, sollten Sie schnell
herausfinden können, was los ist. Und:
Jeder Angriff, groß oder klein, sollte im
Detail analysiert werden.
4. Menschen haben Gewohnheiten
Viele nutzen die gleichen Benutzernamen und Passwörter für verschiedene
Webseiten. Zudem sind Passwörter oft
einfach schlecht. Passwortrichtlinien
können helfen, bessere Passwörter einzufordern. Um sensible Daten zu schützen, wird die Multi-Faktor-Authentifizierung, etwa durch eine an ein Handy
verschickte PIN, immer gebräuchlicher.
5. Achten Sie auf Datensparsamkeit
Wer Daten sammelt, muss sie auch
schützen. Um Daten, die man nicht speichert, muss man sich nicht kümmern.
Gefahr durch alte Shops
Wer seine Software nicht regelmäßig aktualisiert, öffnet dem Datenklau Tür und Tor
ehr als 1.000 deutsche Online-Shops
sind aktuell von Online-Skimming
betroffen: So lautete eine aktuelle Meldung
des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Mitte Januar.
Seither fragen sich viele Online-Händler,
ob auch ihre Shops in Gefahr sind. Die
Antwortet lautet: ja und nein.
Beim Online-Skimming nutzen Cyberkriminelle Sicherheitslücken in veralteten
Versionen der (Shop-)Software aus, um
einen schädlichen Code in das Programm
einzuschleusen. Bestellt ein Kunde dann
in dem Shop, späht die Schadsoftware die
Zahlungsinformationen aus und gibt sie
an den Täter weiter.
M
In der aktuellen Warnung waren Shops betroffen, die auf der Open-Source-Software
Magento laufen. Aber: Prinzipiell ist jede
Software für solche Angriffe anfällig. Deswegen raten Experten dringend dazu, stets
alle verfügbaren Updates und Sicherheitspatches in die Systeme einzuspielen. „Jeder Tag, der vergeht, ist ein Tag mehr für
potenzielle Angreifer“, betont Christian
Münch, Leiter Technische Entwicklung
bei der Magento-Partneragentur Netz98.
Er weist darauf hin, dass dies selbstverständlich auch für Server-Software gilt.
Im Zweifel sollten sich Shop-Betreiber
professionelle Hilfe holen, beispielsweise
in Form von TÜV-Prüfungen. Denn meist
sind kleinere und mittlere Shops betroffen,
weiß Alexander Janthur, Geschäftsführer
der Agentur Votum. Ihnen fehlten oftmals
die finanziellen und personellen Ressourcen, um die Updates regelmäßig zu installieren. Speziell für Magento-Shops können
Online-Händler auf das kostenlose Tool
„MageReport“ zurückgreifen, um ihre Systeme zu testen. „„Wir setzen das Tool für
die von uns betreuten Magento-Shops ein –
in diesem Fall eine sehr gute Empfehlung
des BSI“, so Janthur. Einer Erhebung des
Sicherheitsspezialisten Sucuri zufolge laufen
derzeit weltweit 94 Prozent der Magento◼
Shops auf veralteter Software.
Christiane Fröhlich
Neugeschäft
Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Autoscout24
Einsatz der Web-Performance-Analyselösung
Catchpoint
CP All
Aufbau eines Webshops für den thailändischen Händler auf Basis
der Novomind-Software „iShop“ und „iPIM“
Otto Group Solutions
Provider
Deutsche Börse
Einsatz des Tools „Videomanager Pro“ zum Live-Streamen von Videos
Movingimage
Gustav Ehlert
Relaunch des Großhändler-Shops und Migration auf „Intershop
Commerce Management 7.7“
Nubizz
Kay Knipschild/Red Wing
Berlin
Relaunch des Shops für rahmengenähte Schuhe auf Basis der ShopSoftware „Shopware 5“
Best IT
Jöst Abrasives
Konzeption und Umsetzung eines neuen Webauftritts und Aufbau
eines Online-Shops inklusive ERP-Anbindung
Cyperfection
Juwel Aquarium
Aufbau eines eigenen Online-Shops für den Aquariumhersteller
Superreal
Sport Klamser
Einrichtung des Portals mein.sportklamser-ulm.de und Einsatz des
Empfehlungs-Marketing-Systems mit Social-Media-Anbindung
Pointslook
Städtisches Klinikum
Braunschweig
Relaunch des Webauftritts im Responsive Design und Einrichtung
eines neuen Content-Management-Systems
Cybay New Media
Varsity Europe
Abwicklung von Lager und Versand für den Cheerleader-Ausrüster
Rhiem Gruppe
Werner Wicker Gruppe
Relaunch der Internet-Präsenz im Responsive Design für die RehaKliniken und Krankenhäuser der Gruppe
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4
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2/17
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PERSONALIEN
30. Januar 2017
2/17
Frank Dissmann /
Menno de Vries /
Nicolai Kargaard
Thomsen
Ecco, Hamburg
Als Nachfolger Matthias Reichwalds (Foto), der den Konzern mit sofortiger Wirkung verlassen hat, ist Frank Dissmann
neuer General Manager Central Europe
beim Schuhhersteller Ecco. Zuletzt war
er als Produkt- und Vertriebsverantwortlicher Central Europe bei Novi Footwear
beschäftigt. Die neu geschaffene Position
des Head of Commercial Operations wird
zudem Nicolai Kargaard Thomsen zum
1. März 2017 übernehmen. Er ist seit neun
Jahren bei Ecco tätig und soll vor allem
den zentraleuropäischen Markt gemeinsam mit Dissmann leiten. Dem Vorstand
von Ecco EMEA ist darüber hinaus Menno
de Vries beigetreten. Er fungiert seit Januar als Finance Director und berichtet
nun an Regional Director Claus V. Ipsen.
www.ecco.com
Michael Tobehn
TBWA, Düsseldorf
Neuer Chief Creative
Digital Officer ist Michael Tobehn bei TBWA
Deutschland. Der 46-Jährige verantwortet
in der Position das digitale Portfolio der
gesamten Agenturgruppe sowie die zukünftige Digitalstrategie. Zuletzt leitete
Tobehn das Innovation Lab der Peakwork
AG, die ebenfalls in Düsseldorf ihren Sitz
hat. Davor war er in Digitalagenturen für
Kunden wie Porsche, Deutsche Telekom,
Lufthansa, Miele und Tui tätig.
www.tbwa.de
Termine
PPC Masters Konferenz
Pay-per-Click-Spezialisten und -Neulinge
treffen sich auf dieser Veranstaltung, um
neue Taktiken und Strategien zu diskutieren. Zur Agenda gehören außerdem Tools
für SEA, Adwords und Pay-per-Click.
Termin: Berlin,
16. Februar 2017
Kosten: 534,31 Euro inkl. MwSt. (10 %
Rabatt mit Code: MP-IWB-10)
Info:
www.ppcmasters.de
Mobile World Congress
Das weltweit größte Forum für die Mobilindustrie findet auch 2017 wieder in der
katalanischen Metropole Barcelona statt.
Neben einer Fachmesse und einem umfangreichen Vortragsprogramm stehen
INTERNET WORLD Business
Sonja Piller /
Bernd Meyer
Joss Hertle
Xeomed, Nürnberg
HSE24, Ismaning
Zum 1. Februar 2017
übernimmt Sonja Piller
als erste Frau den Vorsitz
der Geschäftsführung bei
HSE24 in Ismaning. Die 48Jährige, die bislang Geschäftsführerin Business Development des
Homeshopping-Unternehmens war,
folgt auf Richard Reitzner, der seinen
CEO-Posten auf eigenen Wunsch abgibt und in den Beirat wechselt. Als
35
Active Chairman hat
er künftig dessen Vorsitz inne. Zudem verantwortet Bernd Meyer
bei HSE24 ab Februar 2017
den Geschäftsleitungsbereich
Marketing & Creation. Der 50-Jährige, der an CMO Jan Schulze berichtet, wechselt von der Eurotrade Flughafen München Handels-GmbH.
Die digitale Pharmaagentur Xeomed holt
Joss Hertle als neuen
Geschäftsführer an Bord. Der 42-Jährige, der zuvor fünf Jahre lang in leitenden
Positionen bei Google Deutschland tätig
war, heuert als geschäftsführender Gesellschafter an. Er soll Industriepartner
bei Digitalisierungsprozessen beraten.
www.xeomed.de
www.hse24.de
Stefan Wattendorff
RTV Media, Nürnberg
Daniel Olesen-Fett
Delinero, Hamburg
Beim Online-Lebensmittelhändler Delinero
hat Daniel Olesen-Fett
als neuer Geschäftsführer die Nachfolge
von Anne Leuschner angetreten, die in
Zukunft andere berufliche Herausforderungen angehen will. Bisher war OlesenFett Geschäftsführer von Avocadostore.de,
Online-Marktplatz für nachhaltige Mode
sowie Lifestyle-Produkte.
www.delinero.de
Christian Sailer /
Angela Schünemann
Weltbild, Düsseldorf
Ab 1. Februar 2017
verantwortet Angela
Schünemann (Foto) als neue Geschäftsführerin bei der Weltbild Holding länderübergreifend das Ressort Markt und Programm. Dazu gehören Multi-Kanal-Marketing und -Vertrieb, Marktplatz
Weltbild, Category Management Media
zudem die Glomo Awards auf der Agenda.
Key Speaker sind unter anderem Vertreter
von AT&T, Nokia, Vivendi und Telefónica
sowie dem Veranstalter GSMA.
Termin: Barcelona,
27. Februar bis 2. März 2017
Kosten: Zwischen 799 und 4.999 Euro
zzgl. MwSt., je nach Leistung
www.mobileworldcongress.com
Info:
Internet World Messe
Aussteller, Vorträge, Guided Tours und
vieles mehr – auch 2017 bietet das Event
ein vielfältiges Programm zu allen relevanten Bereichen der Internet-Welt.
Partnerevent ist die Content-Marketing
Conference & Exposition, die ebenfalls in
der Messe München stattfindet.
Termin: München,
7. und 8. März 2017
Kosten: Kostenlose Anmeldung
Info:
www.internetworld-messe.de
und Non-Media. Die 53-Jährige ist seit
fast 30 Jahren bei der Verlagsgruppe tätig. Bereits seit Jahresbeginn ist Christian
Sailer als neuer CFO für das Ressort
Kaufmännisches und Finanzen zuständig.
www.weltbild.com
Mark Brooker
Trainline, London
Die Bereiche Produkt
und Marketing verantwortet Mark Brooker in
Zukunft bei Trainline, europäisches Vertriebsportal für Bahntickets. In der neu
geschaffenen Position des Chief Operating Officer leitet er zudem Trainline International, das unter anderem für den
deutschen Markt zuständig ist. Brooker,
der direkt an CEO Clare Gilmartin berichtet, war zuletzt bei Betfair tätig. Bei dem
Online-Wettanbieter verantwortete er als
CEO alle Aktivitäten außerhalb der USA,
darunter Commercial Management, Produktentwicklung und Kundenservice.
www.trainline.de
Content-Marketing Conference & Expo
3.500 Besucher, 50 Speakers und 50 Aussteller: Beim größten Content-MarketingEvent Europas gehören Top-Experten unter anderem von Nestlé, Siemens, VW sowie McDonald’s zu den Referenten. Auch
auf der Messe sind die wichtigsten Anbieter der Branche vertreten.
Termin: München,
7. und 8. März 2017
Kosten: Konferenzticket ab 590 Euro
zzgl. MwSt.; Messeeintritt frei
Info:
www.content-marketingconference.com
Tradeworld
Im Rahmen der 15. Internationalen Fachmesse Logimat stehen bei der Tradeworld
Lösungen für den E-Commerce und den
Omnichannel im Fokus. Diskutiert werden Handels- und Vertriebsprozesse für
den B2B- und B2C-Markt. Neben einer
Als Vermarktungsleiter übernimmt Stefan
Wattendorff künftig die
Leitung der Abteilung RTV Media Solutions
& Digital Sales beim Nürnberger Medienhaus RTV Media Group. Wattendorff wechselt von IDG, bei der er als Director Sales
& Account Management tätig war. Er führt
das komplette Verkaufsteam und berichtet
direkt an Geschäftsführer Ulrich Buser.
www.rtv-media-group.de
Kieran Riley
BBDO, Düsseldorf
Um die Kunden Bayer
und Douglas kümmert
sich künftig Kieran Riley
bei der Agentur BBDO in Düsseldorf. Der
39-Jährige, der als Client Service Director
anheuert, soll zudem den Bereich Content
Marketing im Bereich Lifestyle & Fashion
stärken. Riley, zuletzt als selbstständiger
Konzeptioner und Creative Planner aktiv,
berichtet an CEO Dirk Bittermann.
www.bbdo.de
Fachausstellung zu Produkten und Services umfasst das Event zudem an allen
drei Veranstaltungstagen ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm.
Termin: Stuttgart,
14. bis 16. März 2017
Kosten: 28 Euro (Tageskarte), 42 Euro
(Dauerkarte) inkl. MwSt.
www.tradeworld.de
Info:
OMKB 2017
Die Online Marketing Konferenz Bielefeld feierte vergangenes Jahr Premiere.
Auch 2017 bietet das Programm wieder
einen Tag lang viele Vorträge zu Themen
rund um Online Marketing. Zu den Referenten gehören Vertreter von Sixt, True
Fruits sowie Idealo.
Termin: Bielefeld,
31. März 2017
Kosten: 349 Euro zzgl. MwSt.
Info:
www.omkb.de
PERSONALIEN
36
INTERNET WORLD Business
Frank Haberkorn
Baur Fulfillment Solutions, Burgkunstadt
Als neuer Bereichsleiter Vertrieb verantwortet Frank Haberkorn künftig den Neukundenvertrieb, den Vertriebsinnendienst
sowie das Key Account Management bei
BFS Baur Fulfillment Solutions. Der 48Jährige, der zuvor bei Danzas sowie DHL
Express und -Paket tätig war, berichtet
als Mitglied der Geschäftsleitung direkt
an CEO Friedrich-Georg Lischke.
www.baur-fs.de
Christian Salza
Urbanara, Berlin
Nachdem die beiden
Gründer Claire Davidson und Benjamin Esser
Ende 2016 ihren Rücktritt angekündigt
hatten, übernimmt ab Februar Christian
Salza den CEO-Posten. Der 41-Jährige
wechselt von Home24, wo er drei Jahre
lang in leitender Funktion im Marketing
und Vertrieb tätig war, zu dem Start-up
mit Schwerpunkt Heimtextilien. Weitere
Stationen Salzas waren Olympus sowie
Colgate-Palmolive.
www.urbanara.de
30. Januar 2017
Torsten Waack
van Wasen
Walz, Bad Waldsee
Mit Wirkung zum 11. Januar 2017 haben Torsten
Waack van Wasen und Stefan Weychert die Führung
beim Versandhaus Walz übernommen. Der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung Mike
Weccardt verlässt das Unternehmen
dagegen nach gut zwei Jahren. Ebenfalls nicht mehr für die Walz Gruppe
tätig ist nun Chief Financial Officer
Dorothea von
Wichert-Nick
Etventure, München
Die Digitalagentur Etventure verstärkt ihren
Bereich Corporate Innovation mit einer
neuen Geschäftsführerin: Dorothea von
Wichert-Nick soll in dieser Position bei
dem Company Builder Unternehmen bei
ihrer digitalen Transformation begleiten.
Zuvor war die 49-Jährige CEO der digitalen Marketingagenturgruppe PIA Performance Interactive Alliance und Vorstandsmitglied der Sedo Holding AG.
www.etventure.de
Christian Sailer, der
nur wenige Monate
im Unternehmen
war. Waack van Wasen war bislang Partner
des europäischen Finanzinvestors Alteri, der seit Mai 2015
Eigentümer der Walz Gruppe ist. Die
Trennung von Weccardt ist laut Unternehmen einvernehmlich erfolgt.
www.versandhaus-walz.de
2/17
Richard Herz /
Wolfgang Riegel /
Thomas Kloubert
Kfzteile24, Berlin
Drei neue Führungskräfte für Kfzteile24, Anbieter für KfzErsatz- und -Zubehörteile in Berlin: Zum
Chief Operating Officer ist Wolfgang Riegel (Foto), der seit Juli 2016 als Director
Category Management beschäftigt war,
ernannt worden. Außerdem fungieren in
Zukunft Richard Herz, bisher bei Zooplus
aktiv, als CIO sowie Thomas Kloubert als
Director Marketing. Der 44-Jährige war
zuvor bei der HRS-Tochter Hotel.de tätig.
www.kfzteile24.de
Wolfgang Blau
Condé Nast, London
Der aktuelle Chief
Digital Officer Wolfgang Blau wird zum
1. August 2017 President von Condé Nast
International. In dieser Position folgt Blau
auf Nicholas Coleridge, der seine Posten
als President von Condé Nast International sowie Managing Director von Condé
Nast Britain zum 31. Juli aufgeben wird.
Coleridge war 27 Jahre für das Verlagshaus tätig. Blau soll künftig die Digitalisierung weiter vorantreiben.
www.condenastinternational.com
Jenny Görlich
OWM, Berlin
Die neu geschaffene
Position Leiterin Digital hat Jenny Görlich
bei der Organisation Werbungtreibende
im Markenverband (OWM) übernommen.
Die 36-Jährige, die bisher bei Direct Line
beschäftigt war, verantwortet künftig die
Bereiche Digital Marketing, Media sowie
Marktforschung. Görlich berichtet direkt
an Geschäftsführer Joachim Schütz.
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30. Januar 2017
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INTERNET WORLD Business
37
Promi-Gala in
München
Die DLD lockte auch 2017 wieder zahlreiche Besucher
und hochkarätige Speaker nach München
eit 2005 hat sie ihren festen Platz im
Veranstaltungskalender der DigitalPromis: die Digital Life Design (DLD) in
München. Organisiert vom VeranstalterDuo Stephanie Czerny, Geschäftsführerin
von DLD Media, und dem ehemaligen
„Stern“-Chefredakteur Dominik Wichmann findet die Digital-Konferenz des
Medienhauses Burda traditionell immer
kurz vor dem Weltwirtschaftsforum in
Davos statt – und zieht dabei ein ähnlich
hochkarätiges Publikum an.
Einer der prominentesten Gäste in diesem Jahr
war Microsoft-CEO Satya
Nadella, der mit Ludwig
Siegele, Tech-Redakteur
des „Economist“ über die
Chancen und Risiken von
künstlicher Intelligenz diskutierte. Ebenfalls dabei:
Springer-Boss
Mathias
Döpfner, Airbus-Chef Tom
Enders und Rocket-Internet-CEO Oliver Samwer. ◼
S
01
01 Microsoft-CEO Satya Nadella war
einer der Highlight-Gäse auf der
DLD. Er diskutierte mit Ludwig
Siegele von „The Economist“ über
künstliche Intelligenz
02
02 Gern gesehener Gast auf so
mancher deutschen DigitalVeranstaltung: Scott Galloway,
NYU-Professor und Gründer der
Marketingberatung L2, eröffnete
den zweiten Tag und sprach über die
Gewinner und Verlierer 2017
03 Veranstalter-Duo: Steffi Czerny,
Geschäftsführerin DLD Media und
Gründerin der DLD, und Dominik
Wichmann, ehemaliger „Stern“Chefredakteur, heißen die Teilnehmer willkommen
03
Fotos: Veranstalter
04 Mathias Döpfner, CEO von
Axel Springer, gehört inzwischen zu
den regelmäßigen DLD-Speakern
05 Das traditionelle Chairmans Dinner
fand im Rahmen der DLD-Konferenz
am ersten Tag der Veranstaltung in
der Münchner Residenz statt
04
05
INTERNET WORLD Business
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Redaktion Print / Online:
Christian Erxleben (erx),
[email protected]
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
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ISSN 1433-3309
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Stefan Hofer, Matthias Hell, Susann Naumann
Schlussredaktion:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17–0, Fax –101
www.internetworld.de
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
Art Directorin:
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Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
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Geschäftsführer
Dr. Günter Götz
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,
Verena Greimel, Hedi Hefele,
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Petra Reichenspurner, Ilka Rüther,
Sebastian Scharnagl, Christian Schumacher,
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Chefredakteur:
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Abonnement verlängert sich automatisch um ein
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Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten
erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen
Rabatt.
MEINUNG
38
INTERNET WORLD Business
30. Januar 2017
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Konsequente Antwort
Ein Internetministerium könnte das Gerangel in der Digitalpolitik beenden
ie Internetwirtschaft ist die Schlüsselbranche unserer Zeit: Das Internet, die damit verbundenen Geschäftsmodelle und Technologien sind
in Europa zu einem Wirtschaftsfaktor
von zentraler Bedeutung geworden.
Seit der Industrialisierung wurden
noch nie so viele neue Geschäftsmodelle entwickelt, gab es nie wieder so
viele Innovationen in so kurzer Zeit.
Die digitale Transformation der Gesellschaft und Wirtschaft muss deshalb stringent unterstützt und vorangetrieben werden: Das ist das wohl
wichtigste wirtschaftspolitische Vorhaben der nächsten Jahre. Hiervon
wird die Wettbewerbsfähigkeit des
Wirtschaftsstandorts Deutschland in
der Zukunft ganz wesentlich abhängen. Am Erfolg bei dieser Herkulesaufgabe wird sich die Politik messen
lassen müssen.
Dafür brauchen wir eine konsequente
Politik aus einem Guss. Diese Konsequenz muss sich auch bei der Aufgabenverteilung der Bundesregierung
widerspiegeln: Die Auswirkungen und
Anforderungen der Digitalisierung
müssen innerhalb der Bundesregierung gebündelt und federführend
durch ein Ministerium behandelt werden. Nur so können Reibungsverluste
vermieden und ein abgestimmtes, konsistentes Vorgehen erreicht werden.
Jahrelang wurden alle netzpolitischen Themen auf drei Ministerien
und Ausschüsse aufgeteilt und zusätzlich
wurde ein lediglich „mitberatender“ Ausschuss „Digitale Agenda“ implementiert.
Das ist der Bedeutung und Wichtigkeit der
D
Internetministerium
Was andere schreiben
Alexander Dobrindt (CSU),
Minister für Verkehr und
Digitale Infrastruktur
Wir können uns keine Reibungsverluste oder Parallelstrukturen leisten
und müssen in Zukunft alle unsere
Kompetenzen bündeln – in einem
Bundesdigitalministerium. Damit
können wir unsere Schlagkraft deutlich erhöhen und uns gemeinsam mit
der Wirtschaft an die Spitze kämpfen
in der neuen digitalen Weltordnung.
Dirk v. Gehlen,
Süddeutsche Zeitung
Die große Koalition hatte ein Internet-Ministerium noch abgelehnt und
stattdessen dem Verkehrsministerium
den Zusatz „digitale Infrastruktur“
geschenkt. Da man sich dort aber vor
allem für die Nationalität von Autobahnbenutzern interessiert, sollte
man dem Maut-Minister Dobrindt
das Thema so schnell wie möglich
wieder wegnehmen und es stattdessen in einem echten Internet-Ministerium bündeln. Die Digitalisierung
sollte den gleichen Stellenwert haben
wie andere Querschnittsthemen,
etwa Umweltschutz: Sie gehören im
Rang eines Ministeriums an den
Kabinettstisch.
Verena Osgyan,
Netzpolitische Sprecherin
der Grünen in Bayern
„Die digitale Transformation der
Gesellschaft muss stringent unterstützt und vorangetrieben werden“
Oliver Süme
Vorstand Politik & Recht des Eco –
Verband der Internetwirtschaft e.V.
www.eco.de
Aufgaben nicht angemessen. Eine Überführung der Digitalisierungsthemen in
einen einzelnen, spezialisierten Ausschuss
im Bundestag ist längst überfällig. Die
#Retail-Riesen
Rund
94,4 Mrd. $
Umsatz erzielte die Schwarz-Gruppe
Derzeit reiten in der CSU-Regierung
die Ministerin Aigner und ihre Kollegen Söder, Spaenle und Herrmann
jeweils ihre eigenen, kleinen Digitalisierungs-Steckenpferdchen. Das
führt nicht nur zu Reibungsverlusten,
sondern schwächt insgesamt die
Schlagkraft Bayerns bei dem wichtigen Thema Digitalisierung. Der
Dobrindt-Vorstoß muss als Weckruf
für die Schlafmützen in der bayerischen CSU-Regierung verstanden
werden. Wenn sie die digitale Zukunft
weiter verpennen, schaden sie unserem Land.
aktuell notwendigen Kooperationen
zwischen den zuständigen Ressorts
verlangen nach zu vielen Kompromissen und stoßen nur allzu oft an
ihre Grenzen. Die Befürchtungen,
dass in der Digitalpolitik vieles im
Kompetenzgerangel zwischen den
Ministerien untergehen wird, haben
sich leider bestätigt. Entsprechend
unübersichtlich und unkoordiniert
wirkt teilweise die Digitalpolitik
der Bundesregierung. Das
zeigte sich etwa beim Förderwirrwarr zum Breitbandausbau, beim langen Weg hin zur
Abschaffung der WLANStörerhaftung und auch beim
schleppenden Prozess rund um die
Gründer- und Start-up-Förderung.
Die immer wiederkehrenden politischen Forderungen, ein eigenes
Ministerium für das Internet einzuführen, sind deshalb absolut zu unterstützen. Die Verankerung der Netzpolitik mit einer eigenen Zuständigkeit in der Bundesregierung ist unerlässlich, wenn die neue Regierung
netzpolitische Themen aktiv gestalten will. Das Internet verändert unsere
Lebenswelt in allen gesellschaftlichen
Bereichen, dem kann man politisch
nur glaubwürdig Rechnung tragen,
wenn man der Querschnittsfunktion
des Netzes mit einer eigenen Verantwortlichkeit in der Bundesregierung
gerecht wird. Die Zeit ist reif: Ein
eigenes Internetministerium wäre die
konsequenteste Antwort auf die netzpolitischen Herausforderungen und Fragen
◼
der Zukunft.
Zitat
„2017 wird sich die Agof
neu erfinden und damit
eine grundlegende
Evolution durchlaufen,
die sie und ihre Rolle
im digitalen Markt nachhaltig verändern wird“
2016 weltweit.
Das ist deutlich mehr als der
Jahresumsatz von
79,3 Mrd. $
Quelle: Deloitte
Björn Kaspring, neuer alter Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung, verspricht bessere Zahlen.
Quelle: Agof
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