WICHTIGE STUDIEN · KRITISCH GELESEN Doch nicht immer kardioprotektiv Löst Alkohol Vorhofflimmern aus? Die Autoren hatten bereits in einer früheren Studie herausgefunden, dass täglicher Alkoholgenuss bei jüngeren Patienten das Risiko für Vorhofflimmern oder Vorhofflattern erhöht. In der aktuellen Studie untersuchten sie Patienten, die bereits unter paroxysmalem Vorhofflimmern (n = 133) oder unter supraventrikulären Tachykardien (n = 90) litten. Die Patienten wurden detailliert nach ihrem Alkoholkonsum befragt und anschliessend aufgefordert, für eine bestimmte Zeit alle selbst wahrgenommenen Arrhythmien zu dokumentieren. Diese wurden als vagal getriggert eingestuft, wenn sie in Ruhe oder beim ndet w Essen auftraten bzw. durch körperliche Aktivität beendet werden lastung oder konnten. Arrhythmien unter Stress, körperlicher Belastung gert klassifi k nach Kaffee-Konsum wurden als sympathisch getriggert ziert. Nach Adjustierung für andere Risikofaktoren zeigte sich, dass Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern mehr als 4mal häufiger über regelmässigen Alkoholkonsum berichteten und 2mal häufiger eine vagall sti stihmie mulierte Arrhythmie nten erlitten als Patienten ämit supraventrikulären Tachykardien. Die meisten Patienten gaben an, gerne Bier zu trinken. Bisher galt modensum rater Alkoholkonsum rotektiv. als kardioprotektiv. Sollten sich diese Erätigen, dann sollten Patienten mit par gebnisse bestätigen, parosyxmalem Vormern nach Ansicht der Autoren Mass halt hofflimmern halten. Wenn Alkohol bereits eine Arrhythmie-Episode getriggert h hat, dann empfehlen toren Abstinenz. die Autoren Foto: jorgophotography - Fotolia.com Fotolia.c Alkohol in Verbindung mit einem erhöhten vagalen Tonus kann offenbar Arrhythmie-Episoden bei Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern auslösen, berichten Autoren aus San Francisco. w WFR Quelle: M. Mandyam, V. Vdeantham, et al.; Alcohol Alco and vagal tone as triggers ation. Am J Cardiol 2012; DOI: 10.1016/j.amjcard. for paroxysmal atrial fibrillation. 201 2012.03.033 Typ 2 Diabetes Intensive Blutzuckerkontrolle ckerkontrolle sschützt Nieren nicht Das Dogma einer allzu intensiven n Blutzuckerkontrolle Blutz ntrolle bei berich toren Typ 2 Diabetes wankt immer mehr. Nun berichten Autoren alyse, der zufolge tiefe HbA1cdie Ergebnisse einer Metaanalyse, roalbuminurie reduzieren, nich Werte zwar Mikro- und Makroalbuminurie nicht hropathie. aber das Fortschreiten der Nephropathie. sser, so lau ge Zeit das Credo in de Je normnaher, desto besser, lautete lange der rungen aus Typ 1 Diabetes wurden auf Typ Ty 2 Diabetologie. Erfahrungen en, Leitlinien formulierten formulierte tiefe HbA1c-Ziele. HbA1c-Z Diabetes übertragen, Doch vor einigen Jahren kam der erste Rücksc Rückschlag: Dreii grosse D, ADVANCE, VADT) zeigten auf, auf dass strikte Studien (ACCORD, ntrollen nicht mit einer Reduktion kar Blutzuckerkontrollen kardiovaskuläunkte einhergehen, wohl aber mit einem erhöhten e rer Endpunkte Risiko für Hypoglykämie. Metaanalyse etaanalyse überschaut fast 30 000 Patienten Auch bezüglich der diabetischen Nephrop Nephropathie ging man bisher davon aus, dass eine möglichst normn normnahe Stoffwechseleinstellungg nephroprotektiv wirke. Nun stellt sich heraus, dass dies auch werde muss. kritisch hinterfragt werden der informierte arzt _ 08 _ 2012 Forscher der Yale University um Steven G. Coca haben eine Forsc Metaan Metaanalyse von sieben grossen Studien mit 28000 Diabetikern durc durchgeführt, bei denen über 2 bis 15 Jahre eine striktere mit einer weniger strikten Blutzuckereinstellung verglichen worden war. Unter den Studien waren ACCORD, ADVANCE und UKPDS. Die Ergebnisse zeigen, dass die intensivere Therapie den Verlust von Eiweiss über die Nieren bremst: Die Mikroalbuminurie sank um 14%, die Makroalbuminurie um 26%. Doch klinisch relevante renale Endpunkte wie eine Verdoppelung des Kreatininwertes, eine terminale Niereninsuffizienz oder Tod aufgrund von Nierenversagen wurden nicht signifikant reduziert. Es stellt sich die Frage nach dem Warum. Auffällig war, dass diese Endpunkte mit unter 6% in Summe relativ selten waren. Waren sie zu selten? Muss man sehr viel mehr Patienten sehr viel länger behandeln? Das ist möglich. Nicht ausgeschlossen ist nach Ansicht der Autoren, dass die intensive Therapie keine Wirkung auf die Nephropathie hat. Die Evidenz dafür fehlt. w WFR Quelle: S.G. Coca, F. Ismail-Beigi, et al.; Role of Intensive Glucose Control in Development of Renal End Points in Type 2 Diabetes Mellitus. Systemic Review and Meta-analysis. Arch Intern Med 2012; 172(10): 761-769 7 WICHTIGE STUDIEN · KRITISCH GELESEN Chronische Rückenschmerzen Yoga bessert die Rückenfunktion langfristig g g Yoga hilft bei chronischen Rückenschmerzen: Mit Hilfe eines 12wöchigen Yoga-Programms kann die Rückenfunktion signifikant verbessert werden, wie eine Studie herausfand. Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Rückenübungen werden häufig verschrieben und durchgeführt, aber der schmerzlindernde Effekt ist gering. Yoga mag eine Alternative sein, schreiben Autoren aus York in England. Denn Yoga bietet eine Kombination aus körperlicher Übung mit einem mentalen Fokus: Die Patienten erlernen eine gute Haltung, Selbstwahrnehmung, Selbstverantwortung und Entspannung. Die Autoren berichten nun die Ergebnisse einer randomisierten, kontrollierten Studie mit 313 Patienten, die an chronischen oder rezidivierenden Rückenschmerzen litten. Alle Patienten erhiel- Norovirus-Durchfälle ten eine Broschüre mit Tipps gegen Rückenschmerzen. ensch Die Hälfte olvi Yoga-Pr der Patienten absolvierte ein 12wöchiges Yoga-Programm, die andere Hälfte erhielt eine übliche Betreu Betreuung. 60% der Pa Patienten nahine teil. Die Patien men an mindestenss der Hälfte der Yo Yoga-Termine Patienten igten nach 3, 6 und 12 Monaten naten eine bessere der Yoga-Gruppe zeigten rgleich zur Kontrollgruppe Ko rimärer EndRückenfunktion im Vergleich (primärer punkt), gemessen mithilfee des Roland-Mo Roland-Morris Disability Questionaire Scores. Bezüglich der Schmerzintensität im Follow up zeigten n Gruppen. 12 Patienten der sich keine Unterschiede zwischen den ruppe berichtet üb Yogagruppe und 2 Patienten der Kontrollgruppe über unkungen, meist mei über eine Schmerz-Zunahme. rz-Zunahm erwünschte Wirkungen, w WFR Quelle H. E. Tilbrook, brook, H. Cox, et al. ; Yoga for Ch Chronic Back Pain. Ann Intern Med 2011; 155: 569-578 Akute ute Rhinosinusitis Erste Erfolge mit einem Impfstoff Ant Antibiotikatherapie kathe ohne gross grossen se Nutzen In einer Plazebo-kontrollierten Studie mit knapp 100 Probanden zeigte ein neuartiger Impfstoff Wirksamkeit gegen eine s. experimentelle Infektion mit dem Norwalk-Virus. In einer sorgfältigen fältigen Vergleichsstudie Ve konnte eine 10tägige Am dlun die Besserung bei akuter RhinosiAmoxicillinbehandlung nusiti sch nusitis nicht beschleunigen. rovirusSeit ihrer Erstbeschreibung 1968 zeichnen Norovirus-Infektionen emien verantwortlich. veran weltweit für eine Vielzahl von Durchfall-Epidemien Behandlun beDie Erkrankung verläuft meist kurz und heftig, die Behandlung eich steht aus Schonung und Flüssigkeitsausgleich. nter Impfstoff Imp wickelt, der Nun wurde erstmals ein monovalenter entwickelt, Impf rd inaus Norwalk Virus-artigen Partikeln besteht. Der Impfstoff wird tranasal appliziert und führt bei derr Mehrzahl der Impfling inge zur Bildung spezifischer Antikörper. Der Impfstoff wurde in einerr doppelblinden randomisierten testet. 43 Patienten der VerStudie mit 98 gesunden Probanden getestet. enten der Plazebogruppe gruppe erhielten beide umgruppe sowie 41 Patienten sen und wurden aanschliessend end mit Norwa vorgesehenen Impfdosen NorwalkVirus vom Genotyp GI.1 inokkuliert. tellte, entwickelten 70% der Patienten P i speWie sich herausstellte, eine wort, die als 4facher Anstieg der virusspezifizifische Immunantwort, egel im Serum definiert war. Klinisch erkr schen IgA-Spiegel erkrankten 69% en der Plazebogruppe sowie 37% der Pa der Patienten Patienten in der pe an einer akuten Gast Impfgruppe Gastroenteritis (p=0,006). Eine Noroektion wurde bei 82% der Pla virus-Infektion Plazebo-Patienten sowie bei 61% der Verumpatienten beobachtet. Fazit der Autoren: Der Impfstoff kann vor Infektion und Erkranung schützen. kung Bei akuter akute Rhinosinusitis werden häufig Antibiotika eingesetzt, in n USA ist jede fünfte Antibiotika-Verschreibung auf die Rhiden sinusiti zurückzuführen. Das Center for Disease Control an nosinusitis reventio empfiehlt eine antibiotische Behandlung, wenn die Prevention Patiente Patienten über mittelschwere bis schwere Symptome klagen. G Gleichwohl ist die Evidenz für den Nutzen sehr limitiert. Anges gesichts der Gefahren einer zunehmenden Antibiotika-Resistenz sollte die Behandlung schon mit einer raschen und deutlichen Beschwerdebesserung einhergehen. Genau dies aber scheint einer neuen Studie zufolge nicht der Fall zu sein. In der Zeitschrift JAMA wurden kürzlich die Ergebnisse einer randomisierten Untersuchung publiziert, in der 166 erwachsene Patienten mit unkomplizierter akuter Rhinosinusitis entweder rein symptomatisch oder zusätzlich 10 Tage lang mit Amoxicillin (3mal 500 mg/d) behandelt worden waren. Primärer Studienendpunkt war die klinische Verbesserung nach 3–4 Tagen. Amoxicillin wurde sehr gut vertragen, hatte aber keinen Einfluss auf die Symptomatik sowohl nach 3 (Besserung bei 37% vs. 34%) als auch nach 10 Behandlungstagen (bei 78% vs. 80%). Lediglich nach sieben Therapietagen berichteten mehr Patienten der Antibiotikagruppe eine Besserung im Vergleich zur rein symptomatischen Therapiegruppe (74% vs. 56%). w WFR Quelle: Atmar ar R.L. et al.; Norov Norovirus Vaccine against Experimental Human Nors. N Engl J Med 20 walk Virus Illness. 2011: 365: 2178-87 der informierte arzt _ 08 _ 2012 w WFR Quelle: J.M. Garbutt, C. Banister, et al. ; Amoxicillin for Acute Rhinosinusitis. JAMA 2012 ; 307(7) : 685-692 9