8. Jahrgangsstufe Lehrtext Physik- Grundwissen Grundwissen Physik 2 Dieses Skript beinhaltet den Lehrstoff des zweiten Halbjahres des Fachs Physik an bayerischen Gymnasien. Es umfasst die Bereiche: • Wärmelehre • Elektrische Energie Das Grundwissen ist zweispaltig angelegt, in der linken Spalte stehen Gesetze und rechts findet der Leser passende Musteraufgaben. Für einen guten Lernerfolg sollte der Leser die Musteraufgaben erst selbst rechnen und die eigene Lösung mit der Musterlösung vergleichen. Definitionen und Sätze Musterbeispiele 1. Um 100 g Aluminium um 10◦ C zu erwärmen, ist eine Energie von 896 J nötig. Berechne die spezifische Wärmekapazität. Die Wärmelehre Grundlage Jeder Körper besteht aus kleinsten Teilchen, die durch Bindungskräfte aneinander gebunden sind. Die Stärke der Bindungskräfte entscheidet über den Aggregatzustand des Körpers. Bei der Materie unterscheidet man zwischen • Festkörper • Flüssigkeit • Gase Innere Energie Die innere Energie ist die kinetische Energie der Teilchen, die durch deren unregelmäßiger Bewegung entsteht. Die innere Energie ist direkt proprtional zur Temperatur. Die Temperatur ist ein Maß für die innere Energie E = cm∆T E c∆T 896 J c= ◦ 10 C · 100 g c= c = 0,896 2. Von der Sonne werden 18000 J aufgewendet, um einen Eisklotz von 0, 050 kg zu schmelzen. Ermittle die Temperatur des Schmelzwassers. • Berechne die Energie, die zum Schmelzen des Eises aufgebracht werden muss (s = 334 gJ ) E = 334 Die innere Energie ist proportional zur Masse des Stoffes: Die innere Energie wird berechnet über E = cm∆T c ist eine stoffabhängige Konstante [c] = 1 J g◦ C c 2008–06–29 by Markus Baur using LATEX J g◦ C J · 50 g = 16700 J g • Die übrige Energie wird nun zur Erwärmung des Wassers verwendet: 18000 J − 16700 J = cm∆T 1300 J = 4,20 ∆T = J g◦ C · 50,0 g · ∆T 1300 J = 6,19◦ C 210 circJ C Seite: 1 8. Jahrgangsstufe Lehrtext Physik- Grundwissen Definitionen und Sätze Schmelz und Verdampfungsenergie Wird der Aggregatzustand eines Stoffs ge!echselt, dann ist diese direkt proportional zur Masse: • Schmelzen: Übergang vom festen zum flüssigen Zustand Musterbeispiele 1. Welche Energie ist nötig, um 250 g Wasser von 20◦ C zu verdampen. • Notwendige innere Energie: E = 4,20 E =s·m s ist die spezifische Schmelenergie • Sieden Übergang vom flüssigen zum gasförmigen Zustand J g◦ C · 250 g · 80◦ C E = 84000 J • Verdampfungsenergie E = 2257 J · 250 g g E =d·m E = 564250 J d ist die spezifische Verdampfungsenergie Die elektrische Energie Elektrischer Strom Elektrischer Stromfluss ist die Bewegung von elketrischen Ladungen durch einen elektrischen Leiter. Die kleinste Ladung ist die Elementarladung 1. Aus wie vielen Elektronen setzt sich eine Ladung von 5,00 C zusammen e = 1,6022 · 10−19 C n= Jede Ladung ist ein ganzzahliges Vielfache dieser Ladung. n= Ladung und Stromstärke Die Stromstärke ist das Maß, wie viele Ladungen durch den Querschnitt eines Leiters in einer bestimmten Zeit fließen: I= ∆Q ∆t Die Spannung 5,00 C 1,6022 · 10−19 C n = 3,12 · 1019 2. Ein Messgerät zeigt eine Stromstärke von 2.50 A an. Berechne, wie viele Elektronen in 4.00 s durch den Querschnitt des Leiters fließen. Q = 5,00 A · 4,00 s Q = 20,0 C Die Einheit der Stromstärke C 1 = 1A s Q e n= Q 20,0 C = e 1,6022 · 10−19 C n = 1,25 · 1020 Die Spannung U ist die Ursache für den elektrischen Stromfluss. Das Formelzeichen ist U und die Einheit 1 V. c 2008–06–29 by Markus Baur using LATEX Seite: 2 8. Jahrgangsstufe Lehrtext Physik- Grundwissen Definitionen und Sätze Das Gesetz von Ohm Jedes elektrische Bauteil besitzt einen elektrischen Widerstand. Das Ohmsche Gesetz sagt, dass er proportional zu U und indirekt proportional zu I ist. R= U I Die Einheit ist Musterbeispiele 1. Ein elektrischer Wasserkocher wird mit 220 V und 2.50 A betrieben. Berechne, um wie viel Grad Celsius der Kocher 200 g Wasser in 4.50 s erwärmt UI = 220 V · 2,50 A = ∆T = [R] = 1 V = 1Ω A Elektrische Leistung P = UI Die elektrische Leistung ist das Produkt aus Spannung und Stromstärke [P ] = 1 VA = 1 W Elektrische Schaltungen • Die Reihenschaltung cm∆T t 4,20 g◦JC ∆T 4,50 s 550 J 840 ◦JC ∆T = 0,64◦ C 2. Bei einer Schaltung ist ein 5,00 Ω Widerstand in Reihe mit einer Parallelschaltung eines 2,00 Ω und eines 4,00 Ω Widerstand geschalten. Die Stromquelle liefert 12,0 V. Berechne die Leistung dieser Schaltung. • Berechnung des Ersatzwiderstands der Parallelschaltung: 1 1 1 = + Re 2,00 Ω 4,00 Ω 1 3,00 = Re 4,00 Ω Re = 1,33 Ω I = konstant U = U1 + U2 • Der Gesamtwiderstand ist die Summe aus dem ersten Widerstand und dem Ersatzwiderstand der Parallelschaltung: R = 5,00 Ω + 1,33 Ω R = R1 + R2 R = 6,33 Ω • Die Parallelschaltung • Berechnung der Gesamtstromstärke mit dem Ohmschen Gesetz: R= I= U = konstant I = I1 + I2 1 1 1 = + R R1 R2 c 2008–06–29 by Markus Baur using LATEX U U ⇒ I= I R 12,0 Ω = 1,90 A 6,33 Ω • Berechnung der Leistung: P = UI P = 12,0 V·1,90 A = 22,7 VA = 22,7 W Seite: 3