9. Jahrgangsstufe Lehrtext Physik- Grundwissen Grundwissen Physik 9– Teil 1 Definitionen und Sätze Beispiele Wichtige Grundlagen der Elektrik Der elektrische Stromkreis wird durch die Größen Widerstand R, Spannung U und Stromstärke I bestimmt. Die Spannung U ist die Ursache für den Elektronenfluss, die Stromstärke I bestimmt, wie viele Ladungen pro Zeiteinheit durch den Querschnitt eines Leiters fließen. Es gelten im einfachen Fall, dass es sich um einen Ohmschen Leiter handelt die folgenden Gesetze: • Definition der Stromstärke I= ∆Q ∆t • Definition des Ohmschen Widerstands U R= I • Definition der elektrischen Leistung P = UI • elektrische Arbeit Der Ohmsche Widerstand hat die folgende Einheit [R] = 1 V = 1Ω A Die Einheit der elektrischen Leistung ist [P ] = V · A = 1 W Man kann die Leistung im Fall eines Ohmschen Leiters durch den Widerstand und die Stromstärke ausdrücken: U = RI ⇒ P = U I = RI 2 P = RI 2 An einem Kraftwerk liegen 20,0 kV an und das Kraftwerk hat eine Leistung von 22,0 kW. Bestimme die Verlustleistung der Leitung, wenn diese 2,00 Ω Widerstand hat: I= 22000 W P = = 1,10 A U 20000 V Pv = RI 2 = 2,00 Ω · (1,10 A)2 = 2,42 W Wel = U It Das elektromagnetische Feld Ein Permanentmagnet und ein stromdurchflossner Leiter besitzt ein magnetischer Feld. Das magnetische Feld ist der Bereich im Raum, auf den eine anziehende, bzw. eine abstoßende Kraft auf einen weiteren Leiter oder magnetischen Stoff wirkt. Magnetfelder lassen sich durch Feldlinien veranschaulichen. Dabei gelten die folgenden Konventionen: • Die Magnetfeldlinien zeigen vom Nord zum Südpol. Magnetfeld eines Stabmagneten • Sind die Feldlinien zueinander parallel, dann handelt es sich um ein homogenes Feld. • Magnetfeldlinien schneiden sich nie. c 2008–01–10 by Markus Baur using LATEX Seite: 1 9. Jahrgangsstufe Lehrtext Physik- Grundwissen Definitionen und Sätze Das elektrische Feld Beispiele Das Feld zwischen zwei Punktladungen: Jeder elektrisch geladene Körper besitzt ein elektrisches Feld. Unter dem elektrischen Feld versteht man den Bereich, indem auf weitere elektrisch geladene Körper eine anziehende oder abstoßende Kraft wirkt. Zwischen zwei elektrisch geladenen Körpern wirkt eine • anziehende Kraft, wenn zwei ungleichnamige Ladungen • abstoßende Kraft, wenn zwei gleichnamige Ladungen Auf einen frei beweglichen Ladungsträger wirken in einem elektrischen Feld Kräfte, die eine Richtungsänderung und eine Beschleunigung bewirken. aufeinandertreffen. Elektrische Felder werden durch elektrische Feldlinien veranschaulicht. Dabei gilt, dass die Feldlinien von + nach − zeigen. Die elektrischen Feldlinien zeigen die Richtung der Kraft auf einen positiv geladenen Körper an. Elektromagnetische Induktion Bewegt sich ein geladenes Teilchen im Magnetfeld, dann wirkt auf dieses Teilchen eine Kraft. Die Richtung der Kraft wird durch die Rechtehanderegel ermittelt: Setzt man eine Leiterschaukel in einem Magnetfeld eines Hufeisenmagneten unter Strom, dann bewegt sich die Leiterschaukel. Die Bewegungrichtung wird mit der UVW- Regel bestimmt: Der Daumen steht für die Ursache der Kraft, nämlich für die technische Stromrichtung. Der Zeigefinger steht für die Vermittlung der Kraft, nämlich das Magnetfeld. Der Mittelfinger zeigt dann nach dem unten gezeigten Prinzip die Wirkungsrichtung der Kraft an. Wird die Leiterschaukel durch eine Leiterschleife ersetzt, dann führt die Leiterschleife eine Drehbewegung aus, wenn sie von elektrischem Strom durchflossen wird. c 2008–01–10 by Markus Baur using LATEX Seite: 2 9. Jahrgangsstufe Lehrtext Physik- Grundwissen Definitionen und Sätze Beispiele Elektromagnetische Induktion 2 Wird eine Spule über ein inhomogenes Magnetfeld bewegt, dann wird zwischen den Enden der Spule eine Spannung induziert. Wird diese mit einem geschlossenen Stromkreis verbunden, so fließt ein Induktionsstrom . Die Richtung des Induktionsstroms wird über die UVW- Regel (Rechtehandregel genannt) ermittelt. Die Regel von Lenz beschreibt den Zusammenhang zwischen Richtung des Induktionsstroms und der Ursache für den Induktionsstrom: Der Induktionsstrom ist immer seiner Ursache entgegen gerichtet. Eine wichtige Anwendung für die Induktion ist der Transformator. Er besteht aus zwei Spulen mit unterschiedlicher Windungszahl auf einem Eisenkern. Zur Vermeidung von Störfeldern wird der U- Kern mit einem Joch geschlossen. Für den Transformator gilt das folgende Gesetz: Ein Transformator eines E- Werks hat eine Primärspule mit 50 Wicklungen und eine Sekundärspule von 10000 Windungen. Auf der Primärseite liegt eine Spannung von 230 V an. Die Leitung hat einen Widerstand von 10 Ω Das Kraftwerk hat eine Leistung von 25 kW. Berechne die Sekundärspannung den Wirkungsgrad der Stromübertragung. Usec = Up · 10000 50 = 46000 V Usec = 230 V · Usec Bestimmung der Verlustleistung: I= P = 5,4 · 10−4 A Usec Pv = RI 2 = 10 Ω(5,4 · 10−4 A)2 Pv = 2,95 W Gesetz des Transformators Up np = Usec nsec nsec np η= P − Pv = 99,9% P Grundlagen der Atomphysik Die Atome sind aus Elektronen in der Atomhülle und Protonen und Neutronen im Atomkern aufgebaut. • Ein Upquark hat die Ladung + 23 e • Ein Downquark hat die Ladung − 13 e • Das Proton besteht aus 2 Upquarks und 1 Downquark. • Das Neutron besteht aus 1 Upquark und 2 Downquark. Bei der Beschreibung im Periodensystem der Elemente (PSE) ist A die Massenzahl und Z die Kernladungszahl. Es gilt A ZX Ist die Anzahl N die Neutronenanzahl, dann gilt Anzahl der Neutronen bei 235 92 U A = 235 N =A−Z N = 235 − 92 = 143 Größenverhältnisse in einem Atom: • Atomradius r = 10−10 m • Atomkern rk = 10−14 m • Proton r = 10−15 m • Quark und Elektron r = 10−18 m A=Z +N c 2008–01–10 by Markus Baur using LATEX Seite: 3 9. Jahrgangsstufe Lehrtext Physik- Grundwissen Definitionen und Sätze Beispiele Energieniveaus in Atomen Da die Elektronen in der Hülle des Atoms verschiedene Positionen einnehmen, haben sie unterschiedliche Energiewerte, die man als Energieniveaus bezeichnet. Die Photonen sind Energieportionen, die beim Übergang von einem angeregten Energiezustand in einen niedrigeren übergehen. Den niedrigsten Zustand bezeichnet man als Grundzustand . Die Photonen sind extrem kleine Energiemengen. Bei rotem Licht 3·10−19 J und bei blauen Licht 5·10−19 J. In diesem Zwischenbereich ist es uns möglich, die Photonen als farbiges Licht wahrzunehmen. Die Photonenenergie entspricht dabei einer genau festgelegten Farbe in dem Linienspektrum eines Gases. Spektren von Gasen sind linienförmig, Spektren von glühenden Körpern kontinuierlich. Die Einheit Elektronenvolt entspricht einer Arbeit, welche durch die Elementarladung bei einer Spannung von 1 V leistet: Bilder mit dem Selbstbauspektrometer • Spektrum einer Energiesparlampe • Spektrum einer Glühbirne • Spektrum einer Leuchtstoffröhre 1 eV = 1,6022 · 10−19 As · 1 V 1 eV = 1,6022 · 10−19 J c 2008–01–10 by Markus Baur using LATEX Seite: 4