Dr. Christian Săcărea “Babeş–Bolyai” Universität, Cluj-Napoca Fachbereich Mathematik und Informatik Sommersemester 2017 Lösungshinweise zur 1. Übung Algorithmische Graphentheorie für Informatiker Gruppenübungen: (G 1)(Graph) a) Zeichnen Sie ein Diagramm des Graphen G = (V, E) mit V {{a, b}, {a, c}, {a, d}, {b, c}, {c, d}, {a, e}, {c, e}}. b) Geben Sie δ(G) und ∆(G) an. Lösung: δ(G) = 2 und ∆(G) = 4. (G 2)Hypercube Lösung: a) = {a, b, c, d, e} und E = b) (G 3)Isomorphie Welche der folgenden Graphen sind isomorph, und welche nicht? Lösung: Die ersten zwei ja, der letzte nicht. (G 4)Gittergraph Der Gittergraph Qn,m = (Vn,m , En,m ) ist für n, m ≥ 2 definiert durch: Vn,m = {1, . . . , n} × {1, . . . , m} En,m = {{(i, j), (i0 , j0 )} | |i − i0 | + |j − j0 | = 1}. a) Zeichnen Sie den Q2,4 und den Q3,3 . b) Zeigen Sie mit Hilfe der vollständigen Induktion: | En,m |= 2nm − n − m. c) Können Sie die Formel von (b) auch direkt aus dem Handschlaglemma herleiten? Lösung: a) b) Induktionsanfang für n = 2: Ein Q2,m hat - m Kanten, die die Knoten (1, j) und (2, j) miteinander verbinden, - m − 1 Kanten, die die Knoten (1, j) und (1, j + 1) miteinander verbinden und - m − 1 Kanten, die die Knoten (2, j) und (2, j + 1) miteinander verbinden. Also gilt | E2,m |= m + (m − 1) + (m − 1) = 3m − 2 = 2 · 2 · m − 2 − m Also stimmt die Formel für n = 2. Induktionsschritt n → n + 1: Ein Qn+1,m hat - Alle Kanten, die auch der Qn,m enthält. Nach I.V. sind dies 2nm − n − m. - m Kanten, die die Knoten (n, j) und (n + 1, j) miteinander verbinden und - m − 1 Kanten, die die Knoten (n + 1, j) und (n + 1, j + 1) miteinander verbinden. Also gilt | En+1,m |= 2nm − n − m + m + (m − 1) = 2nm + 2m − n − 1 − m = 2(n + 1)m − (n + 1) − m c) Ja, dies ist möglich. Im Qn,m haben - die Knoten {(i, j)|2 ≤ i ≤ n − 1, 2 ≤ j ≤ m − 1} den Grad 4. Dies sind (n − 2)(m − 2) Knoten. - die Knoten {(1, j) | 2 ≤ j ≤ m} den Grad 3. Dies sind (m − 2) Knoten. - die Knoten {(n, j) | 2 ≤ j ≤ m} den Grad 3. Dies sind (m − 2) Knoten. - die Knoten {(i, 1) | 2 ≤ i ≤ n} den Grad 3. Dies sind (n − 2) Knoten. - die Knoten {(i, m) | 2 ≤ i ≤ n} den Grad 3. Dies sind (n − 2) Knoten. - die Knoten (1, 1), (1, m), (n, 1), (n, m) den Grad 2. Damit ergibt sich nach dem Handschlaglemma | En,m |= 12 (4(n − 2)(m − 2) + 6(m − 2) + 6(n − 2) + 8) = 2(n − 2)(m − 2) + 3(m − 2) + 3(n − 2) + 4 = 2nm − 4m − 4n + 8 + 3m − 6 + 3n − 6 + 4 = 2nm − n − m Hausübungen: (H 1)Schubfachprinzip a) Zeigen Sie: Unter je fünf Punkten in einem gleichseitigen Dreieck der Seitenlänge 1 gibt es stets zwei, deren Abstand höchstens 1/2 ist. b) Unter je 17 Punkten in einem gleichseitigen Dreieck der Seitenlänge 1 gibt es stets zwei, deren Abstand höchstens d ist. Bestimmen Sie einen geeigneten Wert für d und zeigen Sie mit diesem Wert die Gültigkeit der Aussage. √ c) Unter je s Punkten in einem Würfel der Seitenlänge 3 gibt es stets zwei, die einen Abstand ≤ 3 haben. Bestimmen Sie einen geeigneten Wert für s. Lösung: a) Wir verbinden paarweise die Mittelpunkte der Seiten des gleichseitigen Dreiecks: Dadurch entstehen vier gleichseitige (Unter-)Dreiecke, deren Seitenlänge stets 1/2 ist. Zwei Punkte in solch einem Dreieck haben demnach einen Abstand ≤ 1/2. Nach dem Schubfachprinzip mussen von fünf Punkten, die in dem umschließenden Dreieck mit Seitenlänge 1 liegen, mindestens zwei Punkte in dem selben Unterdreieck liegen, denn es gibt ja nur vier Unterdreiecke. Diese beiden Punkte haben dann einen Abstand ≤ 1/2. b) Wenn man die vier Unterdreicke aus (a) wieder jeweils durch Halbieren der Seitenlänge unterteilt, entstehen insgesamt 16 gleichseitige Dreiecke mit Seitenlänge d = 1/4. Von 17 Punkten mussen also mindestens zwei im selben Unterdreieck liegen, die dann einen Abstand ≤ 1/4 haben. c) Analog zu den Aufgaben (a) und (b), nur dass hier entlang der drei Würfelachsen unterteilt wird. Jede Achse wird in 3 Teile der Länge 1 unterteilt.√ Dadurch entstehen 33 = 27 Unterwürfel, deren √ 2 Raumdiagonale jeweils die Länge 1 + 12 + 12 = 3 hat. Also s = 28. (H 2)Schubfachprinzip P n − 2. Zeigen Sie, dass es dann zwei Gegeben seien n natürliche Zahlen a1 , . . . , an mit nk=1 ak ≤ 2P P nichtleere Indexmengen I1 , I2 ⊆ {1, . . . , n} mit I1 ∩ I2 = ∅ und i∈I1 ai = i∈I2 ai gibt.