med update 08-08

Werbung
med update
Nr. 08/07
Juli 2007
-
Allgemeines
„Anders Denken: der DÖAK 2007“
„Anders denken: HIV-Erbgut aus menschlicher Zelle entfernt“
„Anders denken: HIV/AIDS und Kinderwunsch“
„Anders denken: die KAB-a-STI-Studie“
„Ländereinblick: Schweiz“
Allgemeines:
Liebe LeserInnen,
Ende Juni diesen Jahres fand in Frankfurt der 3. Deutsch-österreichische AidsKongress (DÖAK) statt. Das Programm bot die unterschiedlichsten Aspekte aus der
Thematik HIV/AIDS, von denen einige im med update erörtert werden.
Aber auch das PlusMinus-Journal wird in der kommenden Ausgabe einen
Schwerpunkt auf diesen Kongress legen. Das PlusMinus-Journal erhalten Sie bei
allen AIDS-Hilfen Österreichs, bzw. im Internet unter www.aidshilfen.at.
Nicht nur inhaltlich ist der DÖAK als Erfolg zu verbuchen, auch die vielen
Veranstaltungen innerhalb des Rahmenprogrammes machten die Problematik
HIV/AIDS sichtbar.
Ein besonderer Erfolg gelang den Organisatoren am Freitag, dem 29. Juni 2007. Mit
fast 4000 Teilnehmern, konnte in der Frankfurter Innenstadt das größte menschliche
Red Ribbon der Welt gebildet werden. Ein Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde
ist damit gesichert.
Fotos und weitere Informationen zu dieser Aktion für Solidarität mit Menschen mit
HIV/AIDS finden Sie unter www.frankfurt-aidshilfe.de
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Birgit Leichsenring
Med. Info / Doku der AIDS-Hilfen Österreichs
Falls sich Ihre e-mail-Adresse ändert oder Sie med update nicht mehr erhalten möchten, schicken Sie bitte eine e-mail an:
[email protected]
Medieninhaber: Die AIDS-Hilfen Österreichs, Mariahilfer Gürtel 4, 1060 Wien
© Die AIDS-Hilfen Österreichs, 2007
Text: Mag. Birgit Leichsenring
„ Anders denken: der DÖAK 2007“
Vom 27. – 30. Juni 2007 fand in Frankfurt a. Main der 3. DÖAK statt, der DeutschÖsterreichische Aids-Kongress.
Unter dem Motto „Anders Denken“ fanden sich an die 1500 Teilnehmer ein, um
gemeinsam die Probleme und neuen Trends zu diskutieren. Schon die große
Besucherzahl läßt einen Schluß über die Vielfältigkeit der Tagung ziehen.
Wissenschaftler, Mediziner, Mitarbeiter aus den psychosozialen Bereichen,
Mitarbeiter der Pharmaindustrie und vor allem Menschen mit HIV/AIDS trafen hier
aufeinander. Der DÖAK ist damit die größte Konferenz zum Thema HIV/AIDS im
deutschsprachigen Raum.
Bereits die feierliche Eröffnung in der Paulskirche zeigte, wo die großen
Schwerpunkte liegen.
So wurde die Forderung nach mehr Aufklärung, Bildung und Prävention im Bereich
der sexuellen Gesundheit gestellt. Die um sich greifende Sorglosigkeit in der
Bevölkerung mit der Thematik sei sehr bedenklich und es müßten daher (auch
medial) mehr Aktionen gesetzt werden. Vor allem, weil HIV/AIDS auch in Europa
ein Problem sei, bedingt unter anderem durch steigende Infektioneszahlen in östliche
Nachbarstaaten und daraus resultierenden erschreckenden Epidemiologien.
Besonders die Verantwortlichkeit der Regierungen wurde betont, mit speziellem
Augenmerk auf die Rolle der EU. Aber auch der Blick in andere Weltregionen dürfe
nicht nachlassen. Bezahlbare Medikamente für Afrika wurden ebenso thematisiert,
wie die Verantwortung der Pharmaindustrie auf diesem Gebiet. Die Wichtigkeit der
Forschung und der ständigen Optimierung der Therapie blieb unumstritten, wie der
Wunsch und die Hoffnung nach einer Impfung als langfristige Lösung.
Hier ließ allerdings der Vortrag von Prof. Robert Gallo (Mitentdecker des HI-Virus)
nicht viel Enthusiasmus aufkommen. Denn die Tatsache, dass der selbe Vortrag mit
nur leichten Variationen bereits mehrmals in den letzten Jahren zu hören war, spricht
wohl für sich und den Fortschritt auf dem Gebiet der Impfstoffforschung.
Nichtsdestotrotz war klar, dass hier die Zukunft liegen kann und
Grundlagenforschung weiter gefördert werden muß.
Unabhängig von diesen sehr allgemein gehaltenen großen Themen, zeigten sich die
neuen Trends und Ergebnisse der HIV-Therapie und Prävention erst in den kleinen
Workshops und Vorträgen.
Ganz nach dem Motto „Anders Denken“, wurde viel diskutiert, wurden Daten
präsentiert, neue Ideen aufgebracht oder alte Regeln überdacht. Es zeigte sich, dass
interdisziplinäre Kommunikation zwar oft nicht ganz einfach, aber trotzdem die
wichtigste Grundlage ist.
„ Anders denken: HIV-Erbgut aus menschlicher Zelle entfernt“
Sowohl auf der DÖAK, als auch in den Medien wurde vor einiger Zeit eine markante
Nachricht verbreitet:
Wissenschaftlern ist es gelungen, das HIV-Genom aus einer infizierten Zelle zu
entfernen. Ist damit eine Heilung von der HIV-Infektion in Sicht?
Die medialen Aussagen zu Relevanz und Zukunftsperspektive dieses Erfolges
variierten erheblich.
Darum möchte das med update kurz zusammenfassen, worin die ursprüngliche
wissenschaftliche Aussage tatsächlich bestand und vor allem, was die tatsächlichen
Auswirkungn für menschen mit HIV/AIDS sein könnten.
„Anderes Denken“ paßt durchaus zu dieser präsentierten Idee. Denn bislang
agierten die Ansätze in der antiretroviralen Therapie auf einer anderen Ebene.
Sämtliche HIV-Medikamente die derzeit verfügbar sind zielen darauf ab, bereits
infizierte Zellen nicht gänzlich vom HI-Virus zu befreien, sondern seinen
Lebenszyklus zu unterbrechen. Grund für diese Ausgangsposition ist eine der
markanten Besonderheiten des HI-Virus: die Integration in das menschliche Erbgut,
die DNA. Sobald die Zelle infiziert ist, werden (vom Virus gesteuert) die HIV-Gene
stabil in die DNA der Zelle eingebaut. Von hier aus werden immer neue Viren
produziert.
Darum ist eine HIV-Infektion ein lebenslanger Status, da der Virus nicht aus den
Zellen entfernt werden kann.
Und genau an diesem Punkt wurde nun angesetzt. Die Aufgabe, die es zu lösen galt,
war: wie könnte man die HIV-Gene wieder aus dem menschlichen Erbgut entfernen?
Die Lösung ist recht elegant gelungen.
Man machte sich ein lang bekanntes und in der Forschung bewährtes System zu
nutze, das sogenannte „Cre/LoxP“- System. Cre ist ein Protein, welches in der Lage
ist Teile aus einer DNA zu entfernen. Dafür benötigt Cre aber zwei identische kurze
DNA-Abschnitte, die es erkennen kann. Diese Abschnitte heißen LoxP. Cre erkennt
also zwei LoxP-Abschnitte und schneidet das Stück DNA dazwischen einfach
heraus. Dieses entfernte Stück wird abgebaut und verschwindet, die beiden freien
Enden der DNA werden wieder zusammengefügt.
Die Idee mit dem Cre/LoxP-System zu arbeiten folgte daraus, dass die HIV-DNA an
beiden Enden gleich aufgebaut ist.
Analog zu Cre/LoxP hat man damit zwei gleiche DNA-Abschnitte, in deren Mitte die
Virus-Gene liegen und herausgeschnitten werden könnten. Natürlich kann das
ursprüngliche Cre die HIV-Enden nicht erkennen, da es nur auf LoxP ausgerichtet
ist. In sehr aufwendigen Schritten veränderten die Wissenschaftler Cre derartig, dass
es in der Lage ist, anstelle von LoxP die HIV-Enden zu erkennen und das
Zwischenstück zu entfernen.
Das entstandene neue Protein wurde in „Tre“ umbenannt, um Verwechslungen zu
vermeiden. Mit Tre gelang es nun tatsächlich, das HI-Virus aus der menschlichen
DNA zu entfernen und die Zelle zu heilen.
„Anders Denken“ bedeutet aber auch, wissenschaftliche Erfolge kritisch zu
betrachten und Zukunftsprognosen zu hinterfragen.
Zu bedenken sind mehrere Punkte.
-)
Alle diese Versuche wurden im Labor durchgeführt, d.h., sowohl die
verwendeten menschlichen Zellen, als auch die HI-Viren, waren standardisierte und
kontrollierte Systeme. Ob und wie der Ansatz in tatsächlichen infizierten Zellen von
unterschiedlichen PatientInnen funktioniert, ist eine ganz andere Frage.
-)
Wie effektiv kann Tre tatsächlich in die Zellen transportiert werden? Bleibt es
nach der Bearbeitung im Labor in den Zellen und hat es möglicherweise
Auswirkungen auf die PatientInnen?
-)
Auf jeden Fall wäre es keine Therapie, die man in Pillen-, oder Spritzenform
anbieten könnte. Die HIV-PatientInnen müßten sich einer Blutwäsche unterziehen
und die isolierten Zellen würden aufwendig im Labor mit dieser Technik von HIV
befreit. Die Zellen würden anschließend wieder den PatientInnen rückinjiziert.
-)
Daraus ist ersichtlich, dass nie alle infizierten Zellen eines Menschen heraus
gefiltert und im Labor bearbeitet werden könnten. Es geht also auch hier nicht um
eine komplette Heilung, sondern nur um einzelne Zellen. Diese wären dann in der
Lage, das Immunsystem erheblich zu stärken. Die HIV-Infektion wäre immer noch
vorhanden, könnte aber eventuell unter Kontrolle gehalten werden.
Und dies sind nur die ganz offensichtlichen Fragestellungen.
Die Publikation der Wissenschaftler war eine durchaus fundierte und gute Arbeit.
Sie bezog sich aber eigentlich nur auf die Methode und den Aufwand, mit dem Cre
in Tre verwandelt wurde.
Alle weiteren medialen Spekulationen beziehen sich auf einen rein hypothetischen
Abschnitt am Ende des Artikels. Und hier wird nicht von einer Heilungsvision
gesprochen, sondern ganz realistisch nur über Möglichkeiten.
Es ist schade, dass manchmal eine ursprüngliche Aussage derart verändert wird,
dass möglicherweise falsche Hoffnungen geschürt werden. Denn trotz neuer Ideen
und Ansätze, ist eine tatsächliche Heilung leider noch nicht in Sicht.
Aber das Beispiel zeigt: „Anders Denken“ ist ständig und auf allen Ebenen gefragt.
„ Anders denken: HIV/AIDS und Kinderwunsch“
Durch die immer bessere antiretrovirale Therapie, steigert sich die Lebensqualität
und Lebenserwartung der Menschen mit HIV/AIDS stetig.
Dadurch bedingt treten vermehrt Themen in den Vordergrund, welche früher durch
einen schnelleren und gravierenderen Krankheitsverlauf nicht so stark ins Gewicht
fielen.
Eines dieser Themen ist der Kinderwunsch.
Bislang wurde bei diskordanten Paaren, in denen der Mann HIV-positiv und die
Frau HIV-negativ ist, eine künstliche Befruchtung nach einer Spermien-Reinigung
durchgeführt. Bei dieser Reinigung werden mittels einer Gradientenzentrifugation
die HI-Viren vom restlichen Sperma getrennt, bis sie nicht mehr nachweisbar sind.
Das damit nicht mehr infektiöse Sperma wird zu einer künstlichen Befruchtung
verwendet. Der Aufwand und die Kosten für diese Behandlung sind allerdings für
viele Paare ein Hindernis. Auch die niedrige Schwangerschaftsrate mit max. 40%
nach 5-6 Versuchen, läßt Paare die Behandlung unterbrechen.
Auf dem DÖAK wurde nun das Schweizer Modellprojekt „Licence-to-love“
vorgestellt.
Bei diesem Projekt arbeiten die Ärzte nicht mit dem gänzlichen Verhindern einer
Infektion der Frau, sondern mit Risikominimierung.
Als Voraussetzung galt eine optimierte und stabile antiretrovirale Therapie des
Partners, mit einer Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze. Ebenfalls mußten
weitere sexuell übertragbare Krankheiten ausgeschlossen werden können. Nach
intensiver Aufklärung über das mögliche Restrisiko einer Infektion, wurde zu
ungeschütztem Geschlechtsverkehr ausschließlich zu den Zeiten des Eisprunges der
Frau geraten. Zusätzlich wurde die Frau zu dieser Zeit mit einer PREP, der PreExpositions-Prophylaxe, behandelt.
Es nahmen 24 Paare an diesem Programm teil, wovon keine einzige HIV-Infektion
verzeichnet wurde. Auch lag die Schwangerschaftsrate durch diese natürliche
Befruchtung mit 70% nach 5-6 Versuchen wesentlich höher. (Dieser Wert entspricht
einer normalen Schwangerschaftsrate, die restlichen 30% sind individuellen
Fertilitätsproblemen zuzurechnen.)
Zumindest im Rahmen dieses Modellprogrammes konnte diskordanten Paaren zu
einer natürlich herbeigeführten Schwangerschaft verholfen werden.
Natürlich bleibt aber auch weiterhin zu beachten, dass es sich hier um eine reine
Risikominimierung handelt.
Die guten Ergebnisse sind daher keinesfalls zu verallgemeinern und sollten auf
keinen Fall als Anreiz für diskordante Paare gelten, ohne detaillierte Information,
ärztliche Betreuung und Vorbereitung, ungeschützten Geschlechtsverkehr zu
vollziehen.
„Anders Denken: die KAB-a-STI-Studie“
Überall gegenwärtig war auf der Konferenz auch die etwas sperrig benannte „KABa-STI“-Studie des Robert Koch Instituts in Berlin. Der Name steht für „Knowledge,
Attitudes, Behaviour as to Sexually Transmitted Infections“ bei Männern mit
gleichgeschlechtlichem Sex.
Mittels Schwerpunktpraxen, Vor-Ort-Erhebungen und dem Internet wurden 6.833
Männer befragt. Ein Hauptthema der Umfrage war das Auftreten von
Geschlechtskrankheiten in der eigenen Lebensbiographie. Durch das Auflegen von
Fragebögen in Schwerpunktpraxen ist HIV mit 19,5% wohl überrepäsentiert (sonst
wird zumeist von einem Wert von etwa 10% innerhalb der schwulen Szene
ausgegangen) und 43% gaben an schon ein Mal eine Geschlechtskrankheit gehabt zu
haben. Die in den letzten 12 Monaten am häufigsten aufgetretenen Krankheiten
waren genitale Gonorrhoe und Syphilis.
Auffällig ist, dass HIV-Positive mit Therapieeinstellung eindeutig seltener über
bakterielle STIs berichten als solche , die noch keine Therapie erhalten. Überhaupt
thematisierten die Experten des RKI zuletzt immer wieder, dass dieser Gruppe (HIVpositiver Status bekannt, aber keine Medikation) in der Prävention ein besonderes
Augenmerk gelten muss.
Die Befragungen wurden mit serologischen Blutuntersuchungen verknüpft. So haben
175 Männer in Berlin, die vor Ort in der Szene an der Befragung teilnahmen an dieser
Untersuchung teilgenommen. Bei knapp 7% Jener die angaben noch nie eine Syphilis
gehabt zu haben, konnte dennoch eine solche Infektion nachgewiesen werden. (Die
Auswertungen der ersten 6 Monate von 309 Syphilis-Testungen im BordernetSentinel bei der Aids Hilfe Wien dokumentieren knapp 5%.)
Das Robert Koch Institut empfiehlt in der Präventionsarbeit für die Zukunft (u. a.)
folgende Punkte klarer und offensiver zu kommunizieren:
•
•
•
•
•
Die Möglichkeit der HIV-Infektion für den aktiven/insertiven Mann beim
ungeschützten Analverkehr.
Dass bakterielle Geschlechtskrankheiten oftmals oral übertragen werden
Dass bei Männern mit wechselnden Sexualpartnern auch ohne Symptomatik
eine regelmäßige Kontrolluntersuchung empfohlen werden soll
Männer mit einer Geschlechtskrankheit sollten ermutigt werden ihre Partner
(z.B. über Chatprofile) über ihre Erkrankung zu informieren
Dass für bislang HIV-negative Männer beim Sex mit einem vermeintlich
negativen Mann keine sichere Alternative zum Kondomgebrauch existiert
Das Motto der Konferenz lautete „Anders Denken“: In jedem Fall machte die Tagung
deutlich, dass wer immer gedacht hat, HIV und Geschlechtskrankheiten seien kein
Thema mehr, sich deutlich geirrt hat.
Frank Amort ; Leiter der Präventionsabteilung ; Aids Hilfe Wien
„Ländereinblick: Schweiz“
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf dem DÖAK erstaunte ein Schweizer
HIV/AIDS- Experte mit einer Idee für ein Präventions-Modellprojekt.
Der Anstieg der Neuinfektionen in der homosexuellen Community sei alarmierend.
Ein gravierender Faktor seien die Neuinfektionen, die auf unbekanntem eigenen
HIV-Status basierten.
Um diese Infektionen mindern zu können, stellte er folgenden Vorschlag in den
Raum.
Wenn alle männlichen gleichgeschlechtlichen Sexualkontakte für 3 Monate unter die
Regel Safer Sex gestellt und im Anschluß alle Männer getestet würden, dann wäre
jeder HIV-Status bekannt. Denn 3 Monate sind exakt das diagnostische Fenster
zwischen Infektion und möglichem Testnachweis. In dieser Zeit wissen die Männer
nicht, dass sie positiv sind und können bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr HIV
übertragen.
Die Idee ist also sehr einfach: nach 3 Monaten Safer Sex wären alle vorher
unbekannten Infektionen auf jeden Fall testbar. Damit würde man diese Grauzone
über das Wissen des eigenen HIV-Status überwinden.
Die Hoffnung bestünde darin, den Bereich der Epidemie zu mindern, der durch die
Ansteckung mit frischen und undiagnostizierten Infektionen hervorgerufen wird.
Es ist klar, dass dieser Vorschlag eine sehr kontroversen Diskussion im
entsprechenden Workshop provozierte. Eingig der in den Raum gestellten
Fragen/Anmerkungen waren folgende:
-)
Wie sollte man denn zu 3 Monaten Safer Sex motivieren?
-)
Wie könnte man das kontrollieren?
-)
Müßte nicht ein Massenscreening im Anschluß durchgeführt werden?
-)
Man kann aber nicht jeden zwingen, zum Test zu gehen.
-)
Was würde der Wissensstand der eigenen Infektion am durchschnittlichen
Verhalten ändern?
„Anders Denken“ bedeutet eben auch, Ideen einfach in den Raum zu stellen.
Die Schweiz hat 7.507.300 Einwohner. Bis zum Ende letzten Jahres, wurden
insgesamt fast 30.000 positive Testergebnisse verzeichnet. Knapp 800 davon im Jahr
2006.
Insgesamt wurden seit Beginn der Dokumentation 8416 Aids-Fälle gezählt, davon
sind bereits 5687 Menschen verstorben.
Selbst wenn man die Dunkelziffer nicht mit rechnet, sieht man, dass HIV/AIDS in
der Schweiz einen viel drastischeren epidemiologischen Verlauf nimmt, als in
Österreich. Die vergleichbaren Daten in Österreich, bei fast ähnlicher Einwohnerzahl:
2550 Aids-Fälle insgesamt, davon sind 1449 Personen verstorben. Im Jahr 2006
wurden in Österreich 442 positive Tests registriert.
Herunterladen