ERASMUS-Praktikumsbericht Allgemein ID des Benutzers ID des Berichts Name Geschlecht E-Mail 25222 21062 weiblich Heimathochschule Fachbereich Studienfach Ausbildungsstand während des Auslandsaufenthaltes: Gastunternehmen Name des Gastunternehmens Ansprechpartner vor Ort Straße/Postfach Postleitzahl Ort Land Telefon Fax Homepage E-Mail Berufsfeld des Praktikums Dauer des Praktikumaufenthalts - Von Dauer des Praktikumaufenthalts - Bis Erfahrungsbericht FACHHOCHSCHULE KOELN-29852-IC-1-2007-1-DE-ERASMUS-EUCX-1 Sprachen und Philologien Mehrsprachige Kommunikation Bachelor - 3.Jahr Word Perfect Translations Ltd. 22 Upper Ormond Quay D7 Dublin Irland - Journalismus, Übersetzung, Dokumentation 01.08.2012 31.12.2012 Erfahrungsbericht Im Rahmen meines Studienganges ?Mehrsprachige Kommunikation? an der FH Köln habe ich im Wintersemester 2012/2013 von August bis Dezember ein fünfmonatiges Praktikum im Übersetzungsbüro ?Word Perfect Translations? in Dublin, Irland absolviert. Im Folgenden möchte ich meine Eindrücke von Land, Leuten und natürlich von meiner Arbeitsstelle festhalten. Vorbereitung Die Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz gestaltete sich für mich als recht schwierig. Entweder die Unternehmen sagten ab oder machten sich gar nicht erst die Mühe GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 1/8 zu antworten. Umso glücklicher war ich, als eine Freundin aus der FH mir anbot, bei ihrer Praktikumsstelle nachzufragen, ob noch eine Stelle für mich frei ist. Sie gab mir die Mailadresse ihres Chefs und schon ein paar E-Mails später hatte ich meine Praktikumsstelle sicher. Nun galt es, ERASMUS-Förderung und Auslands-Bafög zu beantragen. Die Anträge sollten möglichst früh gestellt werden, da insbesondere für den Bafög-Antrag viele Unterlagen eingeholt werden müssen. Zudem habe ich eine Visakarte beantragt, um ohne zusätzliche Gebühren Geld von meinem deutschen Konto abheben zu können. Die Karte kostet zwar ca. 25 ?, ist aber ein Jahr lang gültig und kann jederzeit zurückgegeben werden. Es stand relativ schnell fest, dass ich per Flugzeug nach Irland reisen würde. Idealerweise sollte sollte der Flug 2-3 Monate vor Reiseantritt gebucht werden, da die Flugkosten sich dann noch in Grenzen halten. Flüge nach Irland werden von den Fluglinien Aer Lingus und Germanwings angeboten. Treten keine unerwarteten Verspätungen auf, dauert der Flug insgesamt ca. 1h 45 min. Irland liegt in einer anderen Zeitzone (12:00 Uhr in Deutschland = 11:00 Uhr in Irland), also sollte man nicht vergessen, seine Uhren rechtzeitig umzustellen! Unterkunft Ich hatte zwar schon in Deutschland nach günstigen Zimmern gesucht (empfehlenswert ist hierfür vor allem www.daft.ie) und auch einige Besichtigungstermine vereinbart, allerdings war mir unwohl dabei, ein Zimmer zu mieten, ohne es vorher gesehen zu haben. So verbrachte ich also die ersten 1 ½ Wochen meines Auslandsaufenthaltes verbrachte im Abraham House, einem Hostel mitten im Stadtzentrum. Die Preise dort waren akzeptabel (14-16 ? pro Nacht im 10-Bett-Zimmer incl. Frühstück), die Betten gemütlich und es wurde eine kostenlose Wifi-Verbindung gestellt. Ähnliche Hostels findet man im Stadtzentrum zuhauf. Ich brauchte etwas mehr als eine Woche, um eine feste Bleibe zu finden. Im Nachhinein glaube ich, dass es eine gute Idee war, mir die Zimmer persönlich anzusehen, denn die Wohnqualität in den einzelnen Apartments variiert teilweise recht stark (fehlende Waschmaschine, ungemütliche Räume etc.). Abgesehen davon ist die Zimmersuche eine hervorragende Gelegenheit, Dublin kennenzulernen! Ich selbst habe mir im Vorfeld einige Dinge überlegt, die das Zimmer unbedingt haben muss (Internet, Nähe zum Arbeitsplatz etc. ? auf daft.ie werden diese Details angegeben), eine Obergrenze für den Mietpreis (250 ? 300? Kaltmiete + Nebenkosten sind realistisch) festgelegt und dann das erstbeste Zimmer genommen, das diesen Kriterien entsprach. Das muss man auch, denn die Zimmer sind schnell vermietet! Ich zahlte 260? + Nebenkosten für ein sehr kleines Zimmer. Dafür durfte ich mir aber Wohnzimmer und Küche mit den restlichen Bewohnern des Hauses teilen (insgesamt ca. 8 Personen). Bezüglich der Nebenkosten sollte man bedenken, dass die Strom-/Heizkosten in den Wintermonaten höher ausfallen als im Sommer. Praktikum In den ersten beiden Monaten meines Praktikums war ich überwiegend im Bereich Projektmanagement tätig. Da die Einarbeitungsphase recht kurz ausfiel, durfte ich nach nur wenigen Tagen bereits eigene Übersetzungsprojekte koordinieren. Ich verschickte die zu übersetzenden Dokumente an die jeweiligen Übersetzer und achtete darauf, dass die vorgegebene Deadline eingehalten wird. Des Weiteren sorgte ich dafür, dass neue Dolmetscher nach bestandenem Englischtest ins System eingetragen werden und erklärte ihnen anschließend die wichtigsten Unterlagen und Prozedere. Außerdem bediente ich GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 2/8 Kunden, die mit ihren Übersetzungen in unser Büro kamen, nahm Telefonanrufe entgegen und erledigte kleinere Botengänge zur Post oder zur Bank. Nach zwei Monaten wechselte ich von Ormond (Abteilung für Privatübersetzungen) nach Capel (Firmenübersetzungen). Dort arbeitete ich überwiegend als Übersetzerin für das Sprachenpaar Deutsch/Englisch. Da meine Vorgesetzten mit meinen Übersetzungen ins Englische stets zufrieden waren, wurden mir Fachtexte aus dem u.a. medizinischen, pharmazeutischen und juristischen Bereich zugeteilt, was sich sowohl auf meinen Wortschatz als auch mein Allgemeinwissen überaus positiv auswirkte. Es war natürlich eine immense Umstellung, plötzlich Übersetzungen von mehreren tausend Wörtern innerhalb von zwei Tagen abliefern zu müssen, doch nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran. Allerdings mangelte es mir an echtem Feedback. Ich war die einzige deutsche Muttersprachlerin im Unternehmen, daher gab es niemanden, mit dem ich mich über die Stärken und Schwächen meiner Übersetzungen hätte austauschen können. Lediglich meine Übersetzungen ins Englische wurden Probe gelesen, bei Übersetzungen ins Deutsche war ich auf mich allein gestellt. Standen mal keine Übersetzungen an, war ich zuständig dafür, die Rechnungen für die Dolmetscher zu sortieren oder bestimmte Rechnungen herauszusuchen. Während meines gesamten Praktikums hatte ich auch mehrmals die Gelegenheit, in Krankenhäusern zu dolmetschen. Auch dies war eine Herausforderung für mich, denn immerhin galt es, den Angehörigen der Patienten auf Dolmetschungen vorbereiten, da manche Dolmetscher sofort benötigt werden. Als deutscher Praktikant sollte man aber nicht mit vielen Dolmetscheinsätzen rechnen, denn die meisten Deutschen in Irland beherrschen Englisch gut genug, um nicht auf einen Dolmetscher angewiesen zu sein. Allgemein ist die Arbeitsatmosphäre bei Word Perfect recht angenehm. Die fest angestellten Mitarbeiter sind allesamt sehr nett und beantworten gerne eventuelle Fragen. Auch als ich mir ein paar Tage Urlaub nehmen wollte, um Dublin näher zu erkunden, lief dies absolut problemlos ab. Obwohl sämtliche Praktikanten bei WP weiblich waren (insgesamt 6 Praktikantinnen) haben wir uns untereinander schnell angefreundet und am Wochenende viel miteinander unternommen Untereinander sprachen wir stets Englisch, was kein Problem darstellte, da alle trotz unterschiedlicher Akzente hervorragend Englisch sprachen. Alltag & Freizeit Dublin ist eine sehr junge Stadt. Viele der Einwohner sind unter 25 Jahre alt, daher ist es nicht verwunderlich, dass es viele Freizeitangebote gibt. Empfehlenswert ist in jedem Fall ein Besuch in Temple Bar, dem Partyviertel der Stadt. Dort gibt es zahlreiche irische Pubs und Clubs, die für jeden Musikgeschmack etwas bieten. Die meisten Clubs verlangen keinen Eintritt, Alkohol ist hier jedoch wesentlich teurer und die Nacht auch relativ kurz (Schließungszeiten zwischen 2-3 Uhr). Trotz des hohen Preises sollte man in jedem Fall ein Guinness probieren, es lohnt sich! Im Übrigen liegt die Guinness-Brauerei gar nicht weit entfernt von Temple Bar und kann tagsüber besichtigt werden. Auch ein Besuch im Phoenix Park ist lohnenswert. Empfehlenswert ist auch das National Museum for Modern Arts, das kinderleicht per LUAS zu erreichen ist (Haltestelle ?Museum?) und kostenfrei besucht werden kann. Zum Einkaufen empfiehlt sich meiner Meinung nach vor allem die Supermarktkette Tesco. Dort gibt es so ziemlich alles, was man zum Überleben braucht. Wer sich nach deutschen Essen sehnt, ist mit Lidl/Aldi in der Parnell Street gut beraten. Die Waren sind zwar etwas teure rals bei Tesco, dafür sind teils auch deutsche Lebensmittel erhältlich. Gute und günstige Kleidung gibt es bei Penneys zu kaufen. Dublin verfügt im Übrigen auch über zahlreiche Restaurants, von denen viele günstige GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 3/8 ?early bird? Menüs anbieten d.h. man zahlt 10-15 ? für ein ganzes Menü bzw. erhält umsonst Beilagen zum bestellten Essen. So bekommt man gutes Essen zu einem fairen Preis. Die öffentlichen Busse sind eher weniger empfehlenswert, da sie oft extrem unpünktlich kommen. Zudem wurden die Fahrpreise im Dezember 2012 angehoben, sodass man nun maximal 2,40? (vorher: 2,15?) zahlt. Achtung: irische Busfahrer nehmen generell keine Geldscheine entgegen und geben kein Wechselgeld. Stattdessen erhält man einen Beleg, mit dem man sich das Restgeld an einer Zentralstelle erstatten lassen kann. Fazit: Alles in allem kann ich ein Praktikum bei Word Perfect nur empfehlen. Die Betreuung könnte zwar besser sein, aber dafür übernimmt man schnell Verantwortung und wird in die Geschäftsabläufe eingebunden. Ich habe nicht nur einen Einblick hinter die Kulissen eines irischen Übersetzungsbüros gewonnen, sondern konnte auch wertvolle Erfahrungen für mein späteres Berufsleben als Übersetzerin sammeln und mich als Dolmetscherin versuchen. Außerdem habe ich neue Freundschaften geschlossen und eine neue Kultur für mich entdeckt. Bilder/Fotos keine Bilder/Fotos Tipps für Praktikanten Vorbereitung Praktikumssuche Wohnungssuche Versicherung Sonstiges Bewerbungen keinesfalls an [email protected] schicken! Stattdessen lieber die persönliche Mail-Adresse eines Mitarbeiters des jeweiligen Unternehmens herausfinden und dorthin schicken. So ist die Chance größer, dass die Bewerbung zur Kenntnis genommen wird. http://www.daft.ie/ - Formalitäten vor Ort Auf jeden Fall eine irische Sim-Karte kaufen. TescoMobile bietet eine günstige Telefon-/Internetanschluss Sim-Karte (2,50?) mit günstigen Auslandstarifen an. Internetanschlüsse sind nicht immer vorhanden, dieses Suchkriterium kann man aber bei daft.ie angeben. Bank/Kontoeröffnung Sonstiges Alltag / Freizeit Ausgehmöglichkeiten Sonstiges Zum Feiern ist Temple Bar am besten geeignet. -