Der Verein Erdgeschichte im Südraum Leipzig e.V. (www.verein-­erdgeschichte.net) lädt ein zu dem Vortrag Georisiko La Palma Referent: Prof. Dr. Arnold Müller (Leipzig) Ort: Westphalsches Haus, Dölitzer Straße 12, 04416 Markkleeberg Zeit: Mittwoch, 9. Dezember 2015, 19 Uhr Eintritt: 3 € La Palma ist die westlichste der Kanarischen Inseln und wie all diese Inseln vulkanischer Herkunft. Der Vulkanismus ist auch heute noch aktiv. Das zeigen junge vulkanische Aktivitäten bis in die Gegenwart. Auf La Palma kann man den Spuren jüngster Vulkanausbrüche folgen, doch ausgerechnet die eindrucksvollste Struktur, die Caldera die Taburiente, ist keine echte vulkanische Struktur. Sie liegt zwar in einem riesigen Schildvulkan, verdankt ihre Entstehung aber nicht der vulkanischen Tätigkeit, sondern einem gewaltigen Abbruch von Gesteinsmassen, welche sich durch das „Tal der Ängste“ in den Atlantik ergossen. Geologisch und vulkanisch gesehen ist es also eine Pseudocaldera. Aktiver Vulkanismus und Risse (Spalten) auf dem Höhenrücken der Insel (Cumbre Dorsal) haben in jüngster Zeit immer wieder zu Spekulationen über ein Auseinanderbrechen der Insel geführt. Ein mögliches Abrutschen des Westteils der Insel in den Atlantik würde einen gewaltigen Tsunami auslösen, der die Ostküste Amerikas verheeren würde. Großstädte wie New York würden untergehen. Solche Szenarien klingen zunächst zwar nach Weltuntergangsdramen a la Hollywood, sind aber durchaus realistisch, zumal es einen Präzedenzfall für ein solches Ereignis vor einigen Hunderttausend Jahren in der Nähe gibt (Kapverdische Inseln). Im Vortrag wird der Frage nachgegangen, wie hoch das Georisiko tatsächlich ist, begleitet von Bildern der Vulkanlandschaften von La Palma. Basaltische Lavaströme und vulkanische Aschen bieten am Rand der Caldera die Taburiente ein farbenfrohes und kontrastreiches Bild. Wie eine Mauer durchragt ein basaltischer Gang die Tuffe am Rande der Caldera. Blick vom Rande der Caldera di Taburiente über den Steilhang nach Norden.