Blasen richtig behandeln - Migros

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LEBEN | MM23, 6.6.2016 | 113
Wenn sich trotzdem kleine Blasen
gebildet haben, sollen sie nicht eröffnet werden. Grosse, pralle, mit viel
Flüssigkeit gefüllte werden mit einer
desinfizierten Nadel am Rande aufgestochen und mit sanftem Druck
entleert. Sie werden, wie die schon
geplatzten, mit einem Desinfektionsmittel besprüht.
Danach klebt man ein Blasenpflaster (zum Beispiel Comfeel) auf und
presst es gut an. Diese Pflaster haben
eine Beschichtung aus Hydrokolloid,
das mit der Feuchtigkeit der Blase
aufquillt und eine hervorragende
schmerzstillende und polsternde
Wirkung hat.
Die Pflaster kann man solange belassen, bis die Druckschmerzen weg
sind. Das kann mehrere Tage dauern.
Keinesfalls darf die abgelöste Haut
weggerissen werden, da sie die Wunde mechanisch und gegen eine Infektion schützt. Erst wenn sich darunter
wieder eine trockene, neue Haut
gebildet hat, kann man die trockenen
Reste vorsichtig wegschneiden.
Blasenpflaster kann man auch vorsorglich auf die gefährdeten Partien
kleben. Auch hier gilt: Die Haut muss
trocken und fettfrei sein. MM
Gesundheit
Blasen
richtig
behandeln
Blasen an den Füssen sind
eine Qual. Aber nicht nur
das: Wenn sie sich entzünden,
kann dies zu schweren
Infektionen führen, die einen
Arztbesuch erfordern.
Tipps
Überprüfen Sie Ihr «Socken-Schuh-
Text: Armin Bürgler
B
Dr. med. Armin
Bürgler, Facharzt
Bild: Artem Furman/Fotolia
Allgemeine Innere
Medizin FMH,
Sportmedizin
SGSM, Medbase
Winterthur
lasen entstehen, wenn
Strümpfe oder Socken
schlecht sitzen, nass sind
oder durch Schuhe, die nicht
passen. Durch vermehrte Reibung
zwischen Socken und Schuh kommt
es nämlich zu einer Ablösung zwischen den obersten Hautschichten.
In den entstandenen Hohlräumen
sammelt sich Flüssigkeit, und wenn
die Schädigung tief liegt, auch Blut.
Bei weiter anhaltendem Druck platzt
die Blase auf. Es entsteht eine offene
Wunde, die sehr schmerzhaft ist und
eine Infektion auslösen kann.
Blasen müssen nicht sein
Mit der Wahl von gut sitzenden
Socken und Schuhen können Blasen
fast immer vermieden werden. Die
Schuhe dürfen weder zu knapp noch
zu gross sein. Die Ferse muss vor
allem gut in die Kappe passen. Kei-
konzept»: Wie war die Erfahrung mit
Blasen im letzten Jahr? Was sich bewährt hat, soll man nicht ändern!
nesfalls darf sie drücken oder gar
reiben. Bei Wander-und Bergschuhen
ist es wichtig, dass die Schuhe beim
Gehen gut abrollen.
Nicht gut eignen sich für lange
Wanderungen sogenannte technische
Bergschuhe, die zum Klettern und
zum Montieren von Steigeisen
eine starre und flache Sohle haben.
Da darin das Abrollen nur schwer
möglich ist, kommt es zu vermehrter Reibung an der Ferse. Socken aus
Hightech-Materialien mit verschiedenen Gewebezonen eignen sich besser als Wollsocken, die mehr Feuchtigkeit aufnehmen und eher rutschen.
Vorsorglich kann die gefährdete
Zone mit Heftplaster oder Tape
grosszügig und faltenfrei abgeklebt
werden. Eine Massnahme, die auch
Bergprofis anwenden. Wichtig für
den guten Halt ist eine trockene, mit
Seife entfettete Haut.
Testen Sie bei Neuanschaffung Ihre
Socken-Schuh-Kombination auf einer kurzen Wanderung in dem Gelände, in dem Sie planen zu wandern.
Wählen Sie das der Wanderung entsprechende Schuhwerk. Auf Wanderwegen , die nicht rot-weiss-rot
markiert sind, reichen bei Leuten
ohne Fussprobleme stabile Joggingschuhe oder leichte, gut abrollende
Trekkingschuhe.
Machen Sie bei ersten Anzeichen von
Blasen sofort einen Halt, und kleben
Sie die Stelle ab.
Blasenpflaster und Desinfektionsspray gehören in jede Wanderapotheke.
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