Online-Werbung I E-Commerce I Technik AUSGABE 21/11 17. OKTOBER 2011 Foto: Fotolia / Fernsehen-Botie Bewegtbild im Internet Wie ein Riesenmarkt erschlossen wird INTERNET-PORTALE AOL plant Merger mit Yahoo AOL-CEO Tim Armstrong wirbt nach einer Meldung von Reuters bei Investoren für einen Zusammenschluss des strauchelnden Internet-Pioniers mit dem ebenfalls angeschlagenen Netzveteranen Yahoo. Armstrong soll sich davon Kosteneinsparungen von bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar versprechen. fk ELEKTRONISCHE BÜCHER E-Book noch Nischenprodukt Nur 0,7 Prozent des gesamten Buchmarkts entfielen im 1. Halbjahr 2011 auf E-Books, das meldet die GfK. 1,4 Millionen digitale Bücher kauften die Bundesbürger von Januar bis Juni – satte 60 Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2010. fk S. 16 Das Social Network Facebook und die Handelsplattform eBay haben eine E-Commerce-Partnerschaft bekannt gegeben. Im Kern geht es darum, dass eBay-Applikationen Facebooks Open Graph nutzen können. Denkbar wären etwa Bewertungen von FacebookFreunden unter eBay-Angeboten. fk AUTOKAUF Händler kommt vor Web Nach einer Studie von Cap Gemini kann sich nur ein Drittel aller deutschen Autokäufer vorstellen, seinen nächsten Wagen im Web zu kaufen. Hauptgrund: die fehlende Möglichkeit zur Probefahrt. In Schwellenländern wie Brasilien, Indien und China liegt die Bereitschaft zum Online-Kauf deutlich höher. Der Grund: niedrigere Preise. fk www.internetworld.de Noch mal verkauft „Viele Chancen ungenutzt“ Kauferlebnis im Wandel Rebuy.de: Erfolg mit Gebrauchtware S. 27 Affilinet-CEO Dorothea von Wichert-Nick S. 18 Wie Neuromarketing Kaufimpulse setzt S. 26 Google+ vor dem Durchbruch Social Network legt Blitzstart hin / Unternehmensseiten kommen noch 2011 M doch technisch nach: ehr als dreieinNeu hinzugekommen halb Jahre benöist eine Echtzeitsuche tigte Facebook-Grünauf Google+. der Mark Zuckerberg, Sein volles Potenzial bis sein 2004 gegrünals Marketinginstrudetes Social Network ment dürfte Google+ die magische Zahl von erst entfalten, wenn 50 Millionen Nutzern neben Personen- auch erreichte. Das Ende JuUnternehmensprofile ni 2011 vom Suchmazugelassen werden. schinenkonzern GooDies soll in den nächsgle gestartete Google+ ten Wochen ermögkam bedeutend schnellicht werden. So lange, ler in Fahrt: Nur 88 rät Social-Media-ExTage nach dem Launch perte Mirko Lange, wurde die 50-Milliosollten Internet Profesnen-Marke gerissen. sionals jedoch nicht Ein bemerkenswerwarten. Wie Sie im ter Blitzstart, wenn man berücksichtigt, Der Nutzer im Mittelpunkt: Google+ bietet neue Kommunikationsmöglichkeiten im sozialen neuen Social Network starten, wie es sich von dass der neue Service Netz und unterscheidet sich in Struktur und Einsatzmöglichkeiten deutlich von Facebook Facebook unterscheierst seit Ende September frei – also ohne Einladung reits im August (noch in der Erzfeind Facebook (Reichweite det und welche Möglichkeiten eines anderen Google+ Nutzers – Closed-Beta-Phase) 1,5 Prozent laut GfK 52 Prozent in Deutsch- es bietet, beschreibt Lange in zugänglich ist. Nach GfK-Erhe- aller Unique User in Deutsch- land) zu verkürzen, legt der unserer neuen Serie über ❚ bungen erreichte Google+ be- land. Um den Abstand zum Suchmaschinengigant nun je- Google+ ab Seite 10. fk Logistik ist nicht genug FACEBOOK E-Commerce-Deal mit eBay ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Foto: Fotolia / Amy Walters e 4,50 Fr. 9,00 Seite 1 Anzeige 14:37 Uhr 43205 13.10.2011 H ermes, in den 70er-Jahren Markt gebracht hat. Das erklärals Fulfilment-Tochter des te Ziel des Schritts: Hermes soll Otto-Versands gegründet, hat zum Fullservice-E-Commercesich längst von ihrer Mutter Dienstleister werden. Fulfilemanzipiert und zu einem der ment allein reiche in Zukunft größten Logistikdienstleister in nicht mehr aus. „Hermes ist erDeutschland und Europa ent- wachsen geworden“, erläuterte wickelt. Doch das soll nicht Urbanke. Das Unternehmen alles gewesen sein. könne vieles besser Dieter Urbanke, der als die Konkurrenz Vorsitzende der Geund habe potenzielschäftsführung von len Kunden viel zu Hermes Fulfilment, bieten. Auch in Sahat große Pläne für chen Multichannel – sein Unternehmen. obwohl es hier noch Kürzlich gründete viel Überzeugungsder Logistiker mit arbeit zu leisten der Nextec GmbH gebe. Das komplette eine E-CommerceInterview mit DieTochter, die auch ter Urbanke lesen ein eigenes Shop- Hat Visionen: Hermes- Sie auf Seite 6 dieSystem auf den Chef Dieter Urbanke ❚ ser Ausgabe. il Schärfere Konzentration K napp ein Drittel des Umsatzes der Top-1.000-OnlineHändler in Deutschland entfiel im vergangenen Jahr auf die ersten Zehn der Umsatztabelle, das meldet das Handelsinstitut EHI. Damit hat sich die Konzentration im deutschen Internet-Handel weiter zugespitzt. Auf den einsamen Spitzenreiter Amazon entfallen mit 2,5 Milliarden Euro rund zehn Prozent des Gesamtumsatzes. Mehr Zahlen zum deutschen E-Commerce-Markt finden Sie ❚ ab Seite 24. fk Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Titel_iwb_21-2011.qxd 02_inhalt_2111.qxd 2 13.10.2011 14:44 Uhr Seite 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 17. Oktober 2011 Smarter shoppen mit Paypal Schaufenster in der Hand Eine Studie untersucht das mobile Informations- und Kaufverhalten N nische Medien wie CDs oder DVDs (65,9) und Applikationen (63,8). Der durchschnittliche Gesamtwert der Waren, nach welchen die Besitzer von Smartphones oder Tablet PCs in den letzten vier Wochen mobil recherchiert haben, liegt bei 670 Euro. Wie die Grafik zeigt, unterscheidet sich das reale Kaufverhalten massiv vom Informationsverhalten vor dem Kauf. 65,1 Prozent der Smartphone-/Tablet-PC-Besitzer geben an, sich mobil zu informieren und anschließend online zu kaufen. Knapp 60 Prozent recherchieren mobil und kaufen stationär. Nur gut 51 Prozent informieren sich und kaufen auch mobil. Allerdings: 45 Prozent informieren sich offline, um dann mobil zu kaufen. Nikolaus Lindner, Leiter Government Relations bei eBay, dazu: „Die Zahlen belegen, dass online, offline und mobil nicht in Konkurrenz stehen, sondern einander ergänzen und stützen.“ Bevorzugt recherchieren 67,3 Prozent übrigens zu Hause im Wohnzimmer auf dem Sofa und 56,1 Prozent am häuslichen Schreibtisch. Direkt im Geschäft informieren sich nur 47 Prozent, im Café 39 und im Büro 37 Prozent. häb ❚ Grafik: eBay och ist die Recherche per PC im Internet für über 84 Prozent der TabletPC- und Smartphone-Besitzer der beliebteste Weg, sich vor einem geplanten Kauf zu informieren. Danach folgt die mobile Informationsbeschaffung per Smartphone oder Tablet PC. Über 42 Prozent der Befragten informieren sich „sehr oft“ mobil. Nur noch 36 Prozent der Mobilgerätebesitzer gehen dazu vorab in ein Ladengeschäft. Das ergibt die repräsentative Studie „Smart Shopping“, die die Verbraucherinitiative e.V. zusammen mit dem OnlineMarktplatz eBay durchgeführt hat. 68,3 Prozent der Befragten suchen vor dem Kauf nach Unterhaltungselektronik, es folgen Computer (67,1 Prozent), elektro- INTERNET WORLD Business 21/2011 TRENDS & STRATEGIEN Elf E-Commerce-Trends Demandware-Gründer Stephan Schambach wagt einen Blick in die Zukunft 4 Neue Player bereichern den Online-Weinhandel Hermes Fulfilment startet eigenes Shop-System und will Arvato und Co. Konkurrenz machen Ohne eigenes Lager verkaufen Sebastian Deppe, BBE Handelsberatung, glaubt, dass sich im Möbelmarkt in Zukunft eher Multichannel-Konzepte durchsetzen 7 6 Beim Versandhandelskongress in Wiesbaden wurden die besten Versender gekürt Kauferlebnis im Wandel 10 Kein Geld für Inhalte Die Allensbacher Computer- und Technikanalyse (ACTA 2011) widmet sich dem mobilen Netz 12 24 Neuromarketing: Beratung gewinnt gegenüber dem Preis immer mehr an Bedeutung 26 „Mehr als Youtube“ 13 Gebrauchte Waren finden durch Rebuy.de neue Besitzer – und generieren enorme Umsätze 27 Recht: Angebot auf Zeit Wer zeitlich befristete Rabatte bewirbt, sollte die Befristung auch wirklich einhalten 28 TOOLS & TECHNIK Mit E-Mails besser treffen 14 Unausgereiftes Universalgenie Bewegtbild im Web eröffnet neue Dimensionen für Image- und Markenbildung – und ist mehr als Video Ads. Junge Disziplinen wie etwa Branded Entertainment bergen riesige Potenziale 16 „Noch viele Chancen ungenutzt“ Dorothea von Wichert-Nick hat die Führung des Münchner Affiliate-Netzwerkbetreibers Affilinet übernommen. Sie spricht über ihre Ziele 18 Mobile und Video Recruiting werden immer öfter bei der Suche nach Mitarbeitern eingesetzt 40 SZENE 23 Ganz groß im Zweitgeschäft MARKETING & WERBUNG Marco Hauprich, Jobsuche wird mobil 22 Die Großen werden größer Neue Serie: Google+ richtig nutzen Sechs Tipps für eine Erhöhung des ROI KARRIERE And the Winner is ... Immer mehr Umsätze im E-Commerce fließen in die Kassen der zehn größten Händler Yahoo steigt groß ins Web-TV-Geschäft ein 19 E-COMMERCE Die klassischen Möbelhäuser tun sich schwer, den neuen Online-Händlern im Markt zu folgen 7 Welche Potenziale und Grenzen Google+ für die Business-Kommunikation hat (Teil 1) Meinungen in diesem Heft Wenn Lieferanten direkt an Kunden liefern, kann ein Händler sein Sortiment leichter ausbauen 36 5 Online braucht die Schau m den Einkauf beziehungsweise das Bezahlen bei Webshops zu vereinfachen, startet Paypal einen neuen Service. „Paypal Access“ ist ein Identifikationsdienst, bei dem sich Käufer lediglich einmal mit ihrer E-Mail und einem Passwort registrieren und authentifizieren müssen – und anschließend in allen mit dem Bezahldienstleister Paypal kooperierenden Shops einkaufen können. Nutzer, die den Dienst freischalten, brauchen somit ihre Kreditkarteninformationen, Versand- und Rechnungsanschriften sowie Altersverifikationen nicht mehr bei jedem Händler separat einzugeben, sondern können nach einmaliger Überprüfung bei Paypal nach der Eingabe ihren Login-Details einkaufen gehen. Damit will die Paypal-Mutter eBay nicht nur für die Kunden das Shoppen vereinfachen, sondern auch mehr Händler für den eigenen Bezahldienst begeistern. Von dem neuen Service erhofft sich das Unternehmen sinkende Abbruchraten. Denn nach wie vor führen viele User ihren Bestellvorgang aufgrund von langwierigen Adress- und Kreditkarteneingaben nicht zu Ende – dadurch geht den Händlern jede Menge Umsatz verloren. Mit Access setzt das Unternehmen seine Innovationsoffensive fort. So wird am 1. November – wenn auch nur vorübergehend – ein sogenannter Pop-up Store in Manhattan/New York eröffnet. In dem Laden können Händler sehen, wie der virtuelle Zahlungsanbieter in stationären Shops eingebunden werden kann. häb ❚ So faszinierend die Technik auch ist – nicht jede Augmented-Reality-App hat Erfolg Die Verbreitung von E-Commerce steigt E-Commerce vom Logistiker U Augmented Reality in der Praxis Mehr Käufer, mehr Käufe Na, dann Prost 21/11 Elke Hollensteiner, Glamouröses Wiesbaden Das Gala-Dinner im Kurhaus zählte zu den Höhepunkten beim Versandhandelskongress 45 MEINUNG Head of Human Resources Etracker, spricht über den mobilen Kanal vor allem Digital Natives an 40 Mirko Lange, Gastkommentar: Wir brauchen eine App! Alle Unternehmen wollen eine App, ob das wirklich sinnvoll ist, fragt Andreas Schauer Director Mobile & New Media bei HRS, meint, Augmented Reality werde zum Eldorado für Marketingaktionen 19 46 RUBRIKEN Social-Media-Experte, erklärt in unserer neuen Serie, wie Sie Google+ für Ihr Business nutzen können 10 Andreas Schauer, Topkampagne: Eine Creme-Dose wird digital 20 Etats Marketing & Werbung 20 Rechtstipp: Lieber keine Echtheitsgarantien 28 Techniktipp: Web-Performance verbessern 32 Geschäftsführer der Code64 GmbH, findet das Schreien der Unternehmen nach Apps zumindest fragwürdig 46 Dieter Urbanke, Geschäftsführer Hermes Fulfilment, will vom Logistikspezialisten zum E-Commerce-Dienstleister werden Marktführer haben es schwer Etats Tools & Technik 33 Microsoft, Mozilla und Apple verlieren Marktanteile in ihren Paradedisziplinen Dienstleisterverzeichnis 37 Impressum 42 Menschen & Karriere 42 Termine 43 Geschäftsführerin Pilot Checkpoint, hat gute Erfahrungen mit der Verlängerung von TV in Online gemacht 17 Stellenmarkt 44 Dorothea von Wickert-Nick, Gehört 46 Feedback 46 32 Aus Moneybookers wird Skrill Der Anbieter startet Phase zwei des Rebrandings 33 SPECIAL: TOOLS FÜR DEN SHOP Aktuelle Shop-Tools erzeugen ein Einkaufserlebnis, das fast der Realität entspricht 34 6 Martina Vollbehr, neue Geschäftsführerin von Affilinet, sieht noch jede Menge ungenutztes Potenzial bei dem Affiliate-Netzwerk 18 03_umfrage_1811.qxd 13.10.2011 13:12 Uhr Seite 3 AKTUELL 3 Eingetrübte Kauflaune? Der BVH korrigiert seine Umsatzprognose für 2011 nach unten – wenn auch nur leicht E Foto: Fotolia / Butch igentlich sind die dagegen, dass nach wie Zahlen ja ausgevor neue Sortimente sprochen gut: Der deutwie Lebensmittel, Mösche Web-Handel steubel oder E-Books für ert auf ein neues Reden E-Commerce erkordjahr zu. 21,1 Millischlossen werden. Von arden Euro sollen in dieeiner sinkenden Kaufsem Jahr online erwirtlaune spüren auch schaftet werden. Damit Bohgs Kollegen nichts. würde der Online-HanGanz im Gegenteil: Der del gegenüber dem VorE-Commerce wird für jahr (18,3 Milliarden viele Konsumenten geEuro) um 15 Prozent rade zu einem festen wachsen, ermittelte der Bestandteil ihres AllBundesverband des Vertags, meint Spreadshirtsandhandels (BVH) soChef Philip Rooke. eben. Doch trotz der guAber auch beim BVH ten Geschäftslage findet Flaute oder Krise? Der BVH sieht Wolken am Horizont will man die kleinen Korrekturen nicht übersich ein Haar in der Suppe. Bei der Vorstellung der jüngsten Zahlen, für die bewerten. Eine Konjunktureintrübung drücke die Umsätze im dritten Quartal berücksichtigt wur- sich darin nicht aus, erklärt Sprecherin Christin den, korrigiert der Verband seine Prognose für das Schmidt. Es handle sich eher um eine UngenauigGesamtjahr 2011 leicht nach unten. Während der keit der früheren Prognose. Ursache dafür sei das BVH dem Markt Ende Juni noch zutraute, bis Jah- ungewöhnlich umsatzstarke erste Quartal 2011. resende 21,48 Milliarden Euro zu erwirtschaften, „Bei der Prognose im Juni 2011 bezog sich die sind es heute nur noch 21,10 Milliarden Euro. Hochrechnung ausschließlich auf das überdurchschnittliche erste Quartal. Die minimale AbweiKonjunkturflaute? Eurokrise? Inflation? chung der aktuellen Hochrechnung liegt in der Wo sind die 380 Millionen Euro geblieben? Haben Konsequenz in der Genauigkeit der BerücksichtiEurokrise, eingetrübte Konjunkturaussicht und gung der Daten des zweiten und dritten Quartals“, Inflationsangst bereits zu einer nachlassenden erklärt Schmidt. Tatsächlich erwartet sie für das Kauflaune geführt? Die meisten Online-Händler Jahr 2011 sogar noch etwas mehr als sich in der merken davon nichts. „Zwar ist aufgrund der jüngsten Prognose widerspiegelt: „Wir blicken durch die Eurokrise verursachten Unsicherheit gespannt auf das vierte Quartal 2011, da nun das mit einer allgemeinen Konsumzurückhaltung zu Weihnachtsgeschäft anläuft. Es macht erfahrechnen“, meint etwa Ingo Bohg, Geschäftsführer rungsgemäß zusätzlich 20 Prozent bezogen auf des Lebensmittelversenders Froodies.de, dennoch den regulären Jahresumsatz des gesamten intergeht er nicht davon aus, „dass sich dies negativ auf aktiven Handels aus. Wir sind optimistisch, die die E-Commerce-Entwicklung auswirken wird“. jetzt schon hervorragenden Zahlen nochmals Aus seiner Sicht spricht schon allein die Tatsache nach oben korrigieren zu können.“ dg ❚ Arnd von Wedemeyer, Vorstandsvorsitzer von Notebooksbilliger.de Ingo Bohg, Geschäftsführer von Froodies.de „Wir merken bisher aber keinerlei Eintrübung der Kauflaune. Im Gegenteil: Es gibt Produktsegmente, in denen die Warenverfügbarkeit das Problem darstellt und zu einer Wachstumsbremse werden könnte. Unsere Umsätze sind 2011 auch nicht hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Alles läuft auf Hochtouren, damit wir das Weihnachtsgeschäft 2011 und das bei uns meist noch stärkere erste Quartal mit gleichbleibend hohem Service Level bewältigen können.“ „Wir spüren keinen Konsumfrust und konnten unsere Umsatzziele für 2011 erreichen, allerdings agieren wir in einem wachsenden Markt. Unsere Erwartungen für das Weihnachtsgeschäft 2011 sind gut, da die Konsumenten erfahrungsgemäß bei schlechtem Wetter den Convenience-Faktor eines Lieferservices umso mehr zu schätzen wissen. Außerdem wird Froodies sowohl geografisch als auch in Bezug auf das Waren- und Serviceangebot noch weiter wachsen.“ Andreas Brehm, Geschäftsführer von Puretea.de Philip Rooke, CEO von Spreadshirt.com „Unsere Umsätze sind im Vergleich zum Vorjahr um circa 20 Prozent gestiegen und entsprechen unseren Erwartungen. Insofern gehen wir davon aus, dass auch das Weihnachtsgeschäft entsprechend positiv verlaufen wird. Unsere Produkte sind unserer Meinung nach keine ,Alltagslebensmittel‘, sondern etwas Besonderes. Gerade in Krisenzeiten möchten Menschen sich etwas gönnen, sich selbst belohnen und sparen eher an anderer Stelle des täglichen Konsums.“ „Grundsätzlich laufen die Geschäfte besser als erwartet. Der Markt scheint noch zu wachsen, die Konsumenten entdecken immer mehr Vorteile des Online Shoppings für sich und finden neue Services wie Spreadshirt, die nicht so einfach offline erledigt werden können. Wir kennen nur wenige andere E-Commerce-Unternehmen, die an unsere Wachstumsraten herankommen, aber 2011 scheint trotzdem auch für die meisten unserer Kollegen ein noch besseres Jahr zu sein als 2010.“ 4 13.10.2011 14:26 Uhr Seite 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Paypal-Showroom in NYC UMSTRUKTURIERUNG Chip.de baut um Das Technikportal Chip.de strukturiert um: Statt der bisherigen Bereiche Redaktion, Sales und Technik gibt es nun sieben Produktteams, die sich aus je einem Produktmanager, User Experience Designer und Entwickler zusammensetzen. Der bisherige Chefredakteur Christian Riedl (41) wird Chief Product Officer, Community-Manager Thomas Kaspar (43) wir Chief User Officer. Chip will so schlagkräftiger werden. dg MARKETING Groupon will Kosten senken Um auf einen grünen Zweig zu kommen, will das Gutscheinportal Groupon massiv Kosten sparen. Vor allem die Neukundengewinnung wurde als viel zu teuer kritisiert: Im Jahr 2010 gab Groupon.com 241,5 Millionen US-Dollar für Werbung aus. Im ersten Halbjahr 2011 waren es bereits 345,1 Millionen US-Dollar. Nun soll „signinifikant“ gespart werden. dg Demandware-Gründer Stephan Schambach wagt einen Blick in die Zukunft A uf dem Versandhandelskongress in Wiesbaden verkündete DemandwareGründer Stephan Schambach elf Thesen zur Zukunft des E-Commerce. Nicht alle waren neu – aber sicherlich alle hörenswert. wächst, sieht jeder“, sagte Schambach. „Bis zum Jahr 2025 wird der Online-Handel einen Anteil von 25 Prozent am Einzelhandelsumsatz haben. Und es wird der profitabelste Kanal und der wichtigste Smartphones bringen das Internet in den stationären Handel Profit-Bringer werden.“ 5. Webshops aus der Cloud. Cloud-Software ermögliche es den Unternehmen, 2. Alles wächst zusammen. Allen Marken gehe es darum, Nutzern ein integriertes sich auf ihre Kernkompetenzen zu konKundenerlebnis zu bieten. Doch warum zentrieren, weniger von IT abhängig zu fällt dies so vielen so schwer? „Es gibt tech- werden, kosteneffizienter zu nische Barrieren“, so Schambach. „Stand arbeiten und von den Ideen der heute gibt es noch kein Standard-Tool Community zu profitieren. dafür, in Zukunft wird es das geben.“ Darüber hinaus sei die Geschwindigkeit 6. Internet-Werbung stiehlt der Veränderung sehr hoch. Doch sei IT Klassik die Show. In der Vernicht die Kernkompetenz von Händlern lagsbranche herrsche großes oder Markenherstellern. Zeitungssterben, TV-on-Demand mache die klassische TV-Wer3. Kanalkonflikte lösen. Unternehmen bung obsolet und junge Zielmüssen Verantwortlichkeiten klären. „Es gruppen seien besser über iPad gibt viele neue Disziplinen, für die es in und Computer als über Zeittraditionellen Organisationsstrukturen schriften zu erreichen. noch keinen Platz gibt“, so Schambach. CEOs kämen nicht aus der digitalen Welt und würden zunehmend durch solche ersetzt, die die digitale Welt besser verstehen. GWA HERBSTMONITOR Anzeige Sie suchen den Fachmann für Suchmaschinen-Marketing? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 7. Mobile wird alles ändern – und das ziemlich schnell. Da- mit meint Schambach nicht die Umsätze, die mobil generiert werden, sondern die Einbettung mobiler Geräte in den stationären Handel. „Die Medien erklären Content-Targeting soll jedem Nutzer die richtigen News liefern D Auch die Klassifizierung der er Axel Springer Verlag Inhalte überlässt der Verlag lässt Robotor die Melder Technik. Der Dienstleisdungen für seine Nachrichter Retresco, Spezialist für setenportale zusammenstellen: In einem Pilotversuch testen mantische Suche und Informationsextraktion, sorgt dadie Berliner, ob sich durch die für, dass zu den erkannten automatisierte Anordnung Interessen auch die richtigen redaktioneller Inhalte die ReArtikel ausgespielt werden. levanz der News-Seiten steiIm Ergebnis sollen die gern lässt. Für jeden Besucher News-Seiten deutlich attrakwerden mittels Predictive Betiver werden. „Warum sollte havioral Targeting indiviein Mann im Alter von 20 bis duelle Einstiegsseiten er29 Jahren mit Interesse an zeugt, die genau auf die User- Pit Gottschalk: „Zukunft Sport die gleiche Seite angeInteressen zugeschnitten sein des Internets“ zeigt bekommen wie eine sollen. Dabei kommt eine vom Spezialisten Nugg Ad aus Berlin ent- Frau im Alter von 40 Jahren?“, fragt Nuggwickelte Technik („Content Targeting“) Ad-Chef Stephan Noller rhetorisch. Pit zum Einsatz, die aufgrund des Surfverhal- Gottschalk, als Leiter des Vorstandsbüros tens der User sowie Erkenntnissen aus der Zeitungen bei Springer für das Projekt verOnline-Marktforschung statistische Vor- anwortlich, glaubt gar, dass Projekt sei hersagen über Soziodemografie und Inter- „zweifelsfrei ein großer Schritt in die Zukunft des Internets“. dg ❚ essen der Besucher erlaubt. 8. Social Networks verändern den Handel. Noch allerdings gebe es kein wirklich funktionierendes Geschäftsmodell für Social Commerce, gab Schambach zu. Es sei aber an der Zeit, zu experimentieren. 9. Globalisierung für alle. Konsumenten akzeptieren nicht mehr, dass E-Commerce an der Landesgrenze haltmacht. 10. Personalisierung zur Abgrenzung. „Standard- produkte verkaufen kann jeder“, sagte Schambach. Doch Kunden wollen individualisierte Produkte. Das sei eine Chance, die ein stationäres Geschäft nicht habe. Stephan Schambach: Viel E-Commerce-Erfahrung Bild.de mit Autopilot Agenturen sind optimistisch Die Werbeagenturen blicken optimistisch in das Jahr 2012. Nach dem vom Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA durchgeführten „GWA Herbstmonitor“ glauben 48 Prozent der 65 befragten Werbeagenturen, dass sie ihren Umsatz im kommenden Jahr steigern können. 36 Prozent erwarten gleich bleibende Einnahmen, nur 14 Prozent rechnen mit einem Umsatzrückgang. Die meisten Agenturen haben außerdem eine große Planungssicherheit erreicht: 32 Prozent haben sich bereits heute 50 bis 75 Prozent ihrer Umsätze für 2012 gesichert, 42 Prozent sogar schon 75 bis fast 100 Prozent. dg den Menschen gerade, was sie mit ihrem Smartphone alles machen können“, so Schambach. „Computing konzentriert sich zunehmend auf mobile Endgeräte. Online-Händler müssen sich darauf einstellen, dass die Shops, die sie heute haben, dann nicht mehr funktionieren.“ 1. E-Commerce wird unverzichtbar. „Dass E-Commerce 4. Manager mit digitaler DNA erobern die Spitze. Viele traditionelle Retail- Weniger Werbung: Groupon.com muss bei den Marketingkosten sparen 21/11 Elf E-Commerce-Trends BEZAHLVISIONEN Mitten im Einkaufsparadies New York richtet der Zahlungsanbieter Paypal einen Showroom ein, in dem er Händlern und ausgewählten Kunden vorführen will, wie sich das Unternehmen die Zukunft des Einkaufens und Bezahlens vorstellt. So soll man beispielsweise sperrige Güter mit wenigen Klicks auf dem Smartphone gleich nach Hause liefern lassen können. dg 17. Oktober 2011 Foto: Fotolia / Ingo Bartussek 04_TrendsNews1.qxd 11. Zahlarten gleichen sich an. Die Situation, in der für jedes Land andere Zahlmethoden angeboten werden müssen, würde sich schnell ändern. „Sprechen Sie mit Ihrem PaymentDienstleister darüber“, so Schambach. dz ❚ Wächst: Social Advertising D as IT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner prognostiziert, dass in diesem Jahr in sozialen Netzwerken wie Facebook ein Umsatz von 10,3 Milliarden US-Dollar weltweit erzielt werden wird. Das entspricht einer Steigerung um 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für kommendes Jahr schätzt das Unternehmen bereits 14,9 Milliarden US-Dollar Umsatz; im Jahr 2015 soll der Markt sogar 29,1 Milliarden US-Dollar umfassen. Mehr als die Hälfte der Einnahmen werden über Werbung generiert: 5,5 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr, 8,2 Milliarden US-Dollar im kommenden. „Marketer werden sich umstellen von einer einmalig platzierten Klick-Werbung auf eine fortwährende Interaktion mit den Usern und deshalb einen höheren Prozentsatz ihres Werbebudgets in soziale Netzwerke investieren“, kommentiert Gartner-Senior-Ana❚ lyst Neha Gupta die Analyse. tga 05_Trends_News_SU.qxd 21/11 13.10.2011 10:49 Uhr Seite 5 TRENDS & STRATEGIEN 17. Oktober 2011 Unterwegs netzwerken D igital Pioneers, die Beteiligungsgesellschaft von Bigpoint-Gründer Heiko Hubertz, hat für einen sechsstelligen Betrag 50 Prozent von Oxolo gekauft. Zudem hat sich Hubertz persönlich weitere 27,5 Prozent am Start-up gesichert: Dieses wurde von Minh Dan Pham und Christian Szardenings in Hamburg gegründet und entwickelt eine mobile Community. Sie startet demnächst als Plattform und als App und funktioniert auf unterschiedlichen mobilen Geräten. Nutzer können damit ihre Kontakte sowie die Freundeskreise aus verschiedenen Netzwerken pflegen und mit ihnen chatten. Spielelemente sollen ebenso integriert werden wie der Verkauf von virtuellen Gütern. „Oxolo“, erklärt Hubertz, „hat mich sofort mit der Verbindung von Netzwerkselementen, plattformübergreifendem Messenger und ❚ innovativen Features überzeugt.“ vs Oxolo: Plattformübergreifende Community mit Messenger Internet World BUSINESS Na, dann Prost Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Pünktlich zum Herbst starten neue Weinhändler und ein Shopping-Club K aum hat die Traubenlese begonnen, kommt Bewegung in den Weinmarkt: Gerade hat sich Burda Direkt Services, eine Vermarktungstochter von Hubert Burda Media, an 52weine.de beteiligt und 51 Prozent vom Münchner Start-up übernommen. Zudem nehmen zwei Anbieter ihre Geschäfte auf: Mit der Unterstützung von OttoTochter E-Venture und Investor Stefan Wein vom Winzer: Versandhelfer für Weingüter Glänzer startet mit Wine-in-black.de ein erster ShoppingDie Weinhändler heClub. Wir-winzer.de ben sich voneinander bietet sich indes als entweder über die SpeVersandhelfer an: zialisierung auf RegioDer Marktplatz bün- Shopping-Club: Wein als Aktionsware nen oder durch ihre delt die Angebote Handelskonzepte ab: von Weingütern aus Deutschland. 52weine und Weinderwoche.de schlagen Die Konkurrenz für die Start-ups ist groß: etwa registrierten Teilnehmern regelmäßig Neben Handelsmarken wie Dallmayr, Käfer interessante Abfüllungen vor.Wine-in-black und Jaques Weindepot sind klassische Ver- bietet Verkaufsaktionen bekannter Namen sender wie Hawesko oder Rindchen im Netz an. Wirwinzer konzentriert sich auf deutaktiv. Hinzu kommen die Online Shops sche Weine. Auch das Angebot der HanGourmondo.de oder spezialisierte Wein- delsmarken besteht aus einer Vorauswahl handlungen wie Vinexus.de, Belvini.de,Vig- von Sorten und Regionen. Bei Flaschenno.de oder Vicampo.de. Auch der britische preisen ab sieben Euro können sie alle aber Anbieter Nakedwines.com soll bereits auf auf einen hohen Bestellwert rechnen: ein den deutschen Weinmarkt schielen und den Grund, warum auch Investoren Wein im Verkaufsstart vorbereiten. Internet süffig finden. vs ❚ OSBORNE CLARKE Rechtsrat für Gründer Wer nicht leiden will, muss lesen: Die Wirtschaftskanzlei Osborne Clarke hat ihr E-Book „Getting Started“ veröffentlicht, in dem Gründer juristische Ratschläge rund um den Unternehmensstart finden; es soll künftig ständig aktualisiert werden. Neben unterschiedlichen Gesellschaftsformen werden darin die Tücken des Steuerund Arbeitsrechts erklärt, aber auch die wichtigsten Regeln rund um Marken- und Datenschutz, zum Einsatz von Software und für den Online-Handel. Die Lektüre ist kostenlos und findet sich online unter: http://getting-started.de.ms/ vs PIZZA.DE / LIEFERHELD.DE Richterliche Entscheidung Wieder Streit vor Gericht: Pizza.de, ältester Lieferdienst in Deutschland, ließ per einstweiliger Verfügung Lieferheld.de das Abwickeln von Online-Zahlungen verbieten. Wer bei den Berlinern Essen bestellte, konnte bisher alles auch per Karte oder Paypal zahlen. Am Ende des Monats rechnete Lieferheld mit den Gastronomiepartnern ab. Das allerdings dürfen ServiceVermittler nur mit einer Erlaubnis der Finanzaufsicht Bafin. Vorerst muss Lieferheld die Online-Zahlung stoppen. vs HERRENSCHMIEDE.DE Schmuckes Internet Mit Les Facettes setzt noch ein Online-Juwelier auf Mass Customization N ach Mode folgt nun der Schmuck: Mit Les Facettes startete gerade ein neuer Schmuckladen im Internet. „Die Idee ist, den Juwelier online zu bringen“, so Josef Biller, Mitgründer des Unternehmens in München. Lesfacettes.de setzt auf Mass Customization. Interessenten wählen ein Design für die Schmuckstücke sowie die Zutaten. Gefertigt wird laut Biller bei „namhaften Markenherstellern“ in Asien und Europa. Die wiede- Lesfacettes.de: Zutaten für Schmuck selbst auswählen rum können damit Produktions- und damit das Objekt der Begierde zusammenstellen kapazitäten auslasten. Es ist kein neues Konzept, wohl aber ein Pearlfection“, so Daniel Wild, Chef der zunehmend wachsendes, lukratives Ge- Ecommerce Alliance. schäftsfeld, das Les Facettes besetzt. Die Bei Les Facettes hat sich Holtzbrinck Konkurrenz ist groß: Neben Julie & Grace Ventures eingekauft. „Neu ist bei unserem (Julie-grace.de), Renesim.com und Gem- Konzept, dass wir hoch qualitativen vara.com bieten Rockberries.com und Schmuck bieten“, so Josef Biller, der zuvor Pearlfection.de ebenfalls individuellen als einer der Geschäftsführer von SchuhSchmuck. Rockberries hat sich im Vorfeld Shop Zalando.de wirkte. „Wir haben verdes Les-Facettes-Starts noch die Medien- sucht, aus verschiedenen Schmuck-Shopmacht von Pro Sieben Sat1 fürs Wachstum Konzepten etwa Neues zu schaffen.“ Doch gesichert, Pearlfection wiederum im auch bei der Konkurrenz, die mit ihren August eine weitere Finanzspritze von virtuellen Baukästen zum Start bevorzugt Mountain Super Angel und der Ecommerce Modeschmuck entwerfen und zuAlliance. „Der wachsende E-Commerce- sammensetzen ließ, kommen inwischen Anteil dieses Marktes und der generelle ebenfalls die teuren Materialien zum EinTrend zu mehr Individualität bilden das satz: Perlen, Edelmetalle, Saphire, AquaFundament für den weiteren Ausbau von marin und Bernstein. vs ❚ Ende des Coupon-Hypes N ach nicht einmal zwei Jahren scheint sich der Hype um Rabattgutscheine in Deutschland seinem Ende zu nähern: Das Original Groupon.com, das 2009 in USA startete und noch vor wenigen Monaten mit Milliardensummen bewertet wurde, hat in den vergangenen Wochen auf Druck der Finanzaufsicht mehrmals seine Umsätze nach unten korrigieren müssen. Die Geschäfte laufen weniger gut, als von den Investoren erhofft. Auch Konkurrent Dailydeal.de, gerade von Google für geschätzte 130 Millionen Euro übernommen, soll am Rande einer Insolvenz gestanden haben. Mehrere Dienstleister in München verweigerten die Annahme vorbezahlter Rabattgutscheine mit dem Verweis auf nicht erfolgte Zahlungen durch das Berliner Start-up. Ähnliches ist von Promozebra.de, München, zu hören: Massenweise klagen und warnen Kunden vor dem Kauf von Gutscheinen, die nicht eingelöst werden, da das Start-up seinen Zahlungspflichten nicht nachkomme. Nun erscheint auch noch der Gutscheinrechner: Unter www.coupon-calculator.de können Händler mit wenigen Klicks prüfen, ob sich Rabattgutscheine finanziell und als Werbestrategie lohnen und wie viel die Gutscheinanbieter tatsächlich daran verdienen. Ersonnen hat den Rechner E-Commerce-Kenner Bernd Skiera, Professor an der Goethe-Universität Frankfurt. vs ❚ Frisches Kapital Maßhemden und Accessoires: Das ist das Angebot der Berliner Herrenschmiede.de, die gerade einen Investor gewonnen hat. Nach der IBB Beteiligungsgesellschaft und Mountain Super Angel stieg nun auch die Münchner Ecommerce Alliance bei dem Start-up ein. Diese setzt verstärkt auf Mass Customization. Im Portfolio befinden sich Schmuckhersteller Pearlfection (s. auch Artikel „Schmuckes Internet“ diese Seite) und Textildrucker Shirtinator.de. vs CONTENTFLEET.DE Millionen-Deal T-Ventures, Bertelsmann Digital Media Investments sowie Neuhaus Partners statten Content Fleet mit weiteren 2,5 Millionen Euro Risikokapital aus. Damit will das Hamburger Start-up wachsen, seine Technik verbessern und neue Themen erarbeiten. Mithilfe eines eigens entwickelten Analyseverfahrens sucht Content Fleet systematisch nach beliebten Themen und entwickelt dafür Portale und Inhalte, die für Suchmaschinen optimiert sind. vs WEBLIN.COM Neustart mit Avataren Neustart für Weblin: Nach der Pleite im Jahr 2009 startet der 3D-Chat mit Community-Funktionen jetzt wieder neu. Weblin wird von Lupus Labs in Hamburg betrieben, das von Klaus Heinrich Wolf gegründet wurde. Er hatte bereits das Vorgängerunternehmen mitgegründet, das mit viel Risikokapital ausgestattet war. vs 5 06_Interview_Hermes.qxd 6 12.10.2011 16:06 Uhr Seite 6 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 17. Oktober 2011 21/11 INTERVIEW: HERMES FULFILMENT E-Commerce vom Logistiker Hermes Fulfilment startet ein eigenes Shop-System und will Arvato, Netrada und Co. Konkurrenz machen H ermes Fulfilment versucht, sich vom Logistikspezialisten zum FullserviceE-Commerce-Dienstleister zu mausern, und hat dazu die Tochtergesellschaft Hermes Nextec gegründet, die auf die Entwicklung und den Betrieb von Webshops für die Fashion- und Lifestylebranche spezialisiert ist. INTERNET WORLD Business sprach mit Dieter Urbanke, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Hermes Fulfilment, über Ziele, Aussichten und Schwierigkeiten – und erfuhr, warum Multichannel zwar sexy, aber schwer vermittelbar ist. Herr Urbanke, mit Nextec bietet Hermes jetzt seine eigene Shop-Software an. Warum braucht ein Logistiker so etwas? Dieter Urbanke: Wir kommen zwar aus der Logistik, verstehen uns aber als breit aufgestellter Dienstleister rund um den Versandhandel. Als solcher haben wir schon seit einiger Zeit unseren Kunden auch die Shop-Software eines Partners als Teil unseres Portfolios angeboten. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Kunden unsere Fulfilment-Dienstleistungen zwar gut finden, das größere Interesse aber an der Shop-Software haben, weil die ja das Teil in der Prozesskette ist, über das unsere Kunden ihr Sortiment den Endkunden präsentieren. So wurde uns klar, dass wir auf dem Weg zum Fullservice-E-Commerce-Dienstleister ein eigenes Shop-System anbieten müssen, das wir auf die Bedürfnisse unserer Kunden zuschneiden können. Das ist also durchaus ein strategischer Schritt. In der Logistik sieht sich Hermes an der Spitze Was zeichnet Ihr Shop-System aus? Urbanke: Wichtig war uns vor allem, dass sich der Shop durch ein modernes, automatisierbares Shop-Management schnell und flexibel anpassen lässt, die Warenpräsentation möglichst animativ und informativ ist und der Webshop durch ein Online-Magazin ergänzt wird, das die Ware in einem emotionalen Umfeld präsentiert. Außerdem muss die Software große Datenmengen verarbeiten zwischen Shop, Warenwirtschaft, PIM, Bonitätsprüfung etc. der Anfragen und einer individuelleren Variante für die schwierigeren, beratungsintensiveren Fälle. Bisher haben wir so eine Lösung noch nicht gefunden. Das gibt Ihnen nicht unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal. Was unterscheidet Sie von den anderen Fullservice-Anbietern wie beispielsweise Arvato oder Netrada? Urbanke: Unsere Hauptstärke ist natürlich weiterhin die Handelslogistik; hier sind wir von der Spitze kaum wegzudrängen. Und unser ShopSystem ist leistungsfähig und modern. Ich denke, mit unserem Frontend heben wir uns durchaus Was wird die Hermes Fulfilment in Sachen Multichannel bieten? Urbanke: Die Idee ist, die bestehenden ITSysteme aus dem stationären Handel mit dem E-Commerce, den die Hermes Fulfilment bietet, zu verbinden – dafür gibt es unser Joint Venture ADD/UP, an dem der Stationärhandelslogistiker Meyer & Meyer und Hermes Fulfilment jeweils zu 50 Prozent beteiligt sind. Die Logistik im Distanzhandel, in der wir Spezialisten sind, ist ähnlich komplex wie die Logistik im stationären Handel, in der Meyer & Meyer jahrzehntelange Erfahrung hat. ADD/UP verknüpft die beiden Welten miteinander. Dieter Urbanke Urbanke: Ja, das hören wir im Kundenge- ist Vorsitzender der Geschäftsführung von Hermes Fulfilment. Er will den Logistikkonzern zu einem Fullservice-E-Commerce-Anbieter machen und glaubt an den Erfolg von Multichannel. ❚ www.hermesworld.com spräch auch oft. Allerdings müssen wir trotzdem viel Überzeugungsarbeit leisten, denn die nächste Frage lautet: Was bringt Multichannel wirklich? Noch gibt es keine Daten über den wirtschaftlichen Erfolg, den die Verbindung von zwei getrennt voneinander gut funktionierenden Verkaufskanälen bringen kann. Deshalb sind wir mit ADD/UP längst nicht so weit, wie wir uns das gewünscht hätten. Wir brauchen stärkere vertriebliche Argumente für Multichannel – hier planen wir eine größere, repräsentative Datensammlung, mit der wir unsere Interessenten besser überzeugen können. Denn für „Nice to have“-Effekte möchte niemand Aufwand betreiben, vor allem nicht in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. vom Wettbewerb ab, vor allem durch die spitze Ausrichtung auf den Bereich Fashion, in dem wir durch die langjährigen Erfahrungen mit der Otto Group natürlich besondere Kompetenzen mitbringen. Dazu kommt durch unsere lange Erfahrung im Markt eine hohe Beratungskompetenz: Wir können unterscheiden, ob ein Shop nur schön ist oder auch schön viel verkauft. Auch im Bereich der Finanzdienstleistung können wir vieles besser als die Konkurrenz. Wo bekommen Sie das Know-how her, das Ihnen noch fehlt? Fähige Mitarbeiter laufen momentan nicht gerade frei auf der Straße herum … Urbanke: Der Fachkräftemangel ist ein Problem, da haben Sie schon recht. Es ist uns aber dennoch gelungen, innerhalb recht kurzer Zeit viel qualifizierte Manpower für Hermes Nextec anzuwerDichtes Netz: Über 9.000 Hermes-Shops ben, die das nötige gibt es in Deutschland Know-how mitbringt, das uns bisher fehlte. Diese neue Mannschaft haben wir mit Absicht in einer eigenen Company zusammengeschlossen, um ihr dadurch den größtmöglichen Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum zu lassen. Dazu kommt noch einiges, was wir mit unserem Kerngeschäft Logistikdienstleistungen in den letzten Jahren gelernt haben, das uns jetzt für die Zukunft als Fullservice-E-Commerce-Dienstleister zugute kommt. Klingt gut in der Theorie … Zum Beispiel? Urbanke: Zum Beispiel, dass ein automatisierter Logistikprozess nicht immer das beste ist. Manche Kunden haben sehr individuelle Wünsche, etwa was die Verpackung angeht. Ein Anbieter exklusiver Wäsche- und Miederwaren möchte beispielsweise, dass wir die Ware in Seidenpapier einschlagen, im gebrandeten Karton verschicken und die Rechnung ganz unten ins Paket legen. Solche Spezialwünsche müssen bei der Lagerung, Kommissionierung und Verpackung berücksichtigt werden. Deshalb haben wir an unserem Standort in Haldensleben eine neue Halle für das Mandantengeschäft gebaut, das deutlich weniger standardisiert ist. Und wo hakt es noch? Urbanke: Bei unserer Callcenter-Lösung. Hier suchen wir nach einem Anbieter, der eine skalierbare, mehrsprachige Lösung zu einem marktfähigen Preis anbietet. Wir stellen uns eine Kombination vor aus einer günstigen Standardlösung für das Gros Wie soll es mit Nextec weitergehen? Urbanke: Wir wollen personell weiter aufstocken. Momentan hat Nextec rund 25 Mitarbeiter, wir wollen noch IT- und Vertriebskompetenzen dazuholen. Nach Arqueonautas geht gerade Wolford auf dem neuen Shop-System live. Die Erfahrungen aus den Launches werden wir nutzen, um an der Software zu feilen. Und dann steht die Akquise an – sowohl bei HermesBestandskunden, denen wir ab sofort mehr zu bieten haben, als auch bei neuen Kunden. ❚ Interview: Ingrid lommer ❚ 1972 gründet Otto Hermes als postunabhängigen Paketdienst, der nach und nach das gesamte Sendungsvolumen von Otto und den Konzerntöchtern übernimmt. ❚ Seit den 90er-Jahren kommen neue Auftraggeber außerhalb der Otto-Gruppe dazu. 1999 eröffnet Hermes den ersten Paket-Shop. ❚ Seit 2000 erweitert die Hermes Fulfilment GmbH ihr Dienstleistungsangebot schritt- weise um Services aus den Bereichen Fulfilment, Warehousing, Customer Care – und Fullservice-E-Commerce. 07-08_Moebel.qxd 21/11 12.10.2011 17:03 Uhr 17. Oktober 2011 Seite 7 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 7 MÖBELBRANCHE Online braucht die Schau Z ▲ wischen Offensive und Rückzug: Während die Möbelfilialkette Porta auf ihre wachsenden Online-Umsätze setzt, gibt der Möbel-Discounter Poco seinen Webshop wieder auf und Ikea verknappt sein Online-Sortiment, um das Filialgeschäft zu schützen. „Die Möbelhändler und -hersteller tun sich schwer mit Online“, beobachtet Sebastian Deppe, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Münchner Handelsberatung BBE. Dennoch beginnt das Geschäft aufzublühen, seit zwei Jahren legen Startups los: zuletzt Design-bestseller.de oder die Shopping-Clubs Casacanda.de und Westwing.de, die Kleinmöbel und Deko-Artikel anbieten. „Die Bereitschaft, im Internet teure und große Güter zu bestellen, steigt“, sagt Burkhard Gersch, Mitgründer von Avandeo.de. „Möbel und HomeAccessoires sind die nächsten Kategorien, die online durchstarten.“ Avandeo will sich wie Myfab.com Möbel online: Selbst zusammenstellen bei Woonio.de, junges Design bei Myfab.com, Büromöbel bei Furnandi.de und Club-Aktionen bei Westwing.de oder Fashionforhome.de als Handelsmarke und Hersteller etablieren und, Internet-Marken, darunter Certeo.de und lichter oder Billy-Regale online bestellt, ping-Clubs sowie Individualisten wie Woowie Marc Appelhoff von Fashionforhome Furnandi.de, eingerichtet und spricht da- fällt der Umsatzeffekt durch schwedische nio.de heraus. Bei Woonio stellen sich Verbetont, „den Markt aufmischen“. mit laut Sprecher Dirk Knütter neue, jün- Leckerbissen oder Wohnwelten weg: „Die braucher Tische, Stühle, Schränke und Der traditionelle Möbelhandel reagiert gere Kunden an. Takkt will künftig noch Kapitalbindung im Möbelhaus ist enorm“, neuerdings auch Betten aus verschiedenen schwerfällig – nicht nur, weil ihm das mehr Shops starten – oder auch überneh- weiß Avandeo-Gründer Gersch. „Bei Hölzern selbst zusammen. Doch neue GeInternet fremd ist. „Wir haben einen men. Von rund 800 Millionen Euro Umsatz Verkaufsflächen von mehreren Tausend schäftsmodelle sind nicht auszumachen: mittelständischen, regional geprägten im Jahr 2010 erzielte Takkt knapp 20 Pro- Quadratmetern kannibalisieren sich die „Mass Customization gibt es im MöbelhanHäuser mit einem Online Shop selbst.“ del bereits durch die hohe Variationsbreite zent online. So bieten Händler, wenn überhaupt, ein der Hersteller“, sagt Deppe.„Neu im OnlineOb solche Quoten im „Im Möbelmarkt werden sich stationären Handel zu beschränktes Sortiment online an, setzen Handel ist nur der Vertriebsweg.“ Auch Raierreichen sind, ist frag- aber auf Services wie die Prüfung von ner Maerkle, Partner von Risikokapitalgeeher Multichannel-Konzepte lich. Stärker als in ande- Verfügbarkeiten oder Informationen zu ber Holtzbrinck Ventures, der Fashionfordurchsetzen können.“ ren Branchen konkur- Materialien. Der Online-Einrichtungs- home, Möbel-profi und Westwing unterriert hier der Webshop markt wächst daher nur langsam: Bei stützt, hat wenig Neues entdeckt: „Es sind sebastian deppe mit dem Filialgeschäft. Möbeln erreicht er Schätzungen zufolge keine disruptiven Modelle“, sagt er, „aber BBE Handelsberatung, München Seit 1995 haben die keine fünf Prozent, bei Küchen knapp acht sicher werden sie den Markt verändern.“ Händler die Flächen um Prozent, wovon ein Großteil der EinnahAuf den zweiten Blick gelingt es nur den Möbelhandel“, erklärt Deppe. „Das ist ein knapp 20 Prozent ausgebaut, die Erlöse men auf Elektrogeräte entfällt. Die besten spezialisierten Online Shops und MarktProblem, das Internet setzt bundesweites sanken gleichzeitig um 24 Prozent. Aussichten für einen oder sogar internationales Engagement Schnelldreher wie Deko- und Haushalts- guten Online-Verkauf „Jedes Sofa, das wir heute voraus.“ Selbst bekannte Filialisten beset- waren ergänzten Sortimente, Restaurants bieten Home-Accessoires. zen nur Nischen: Von knapp 3,5 Milliar- nährten Einnahmen zusätzlich. Werden Sie sind leicht zu versenverkaufen, ist ein weiterer den Euro, die etwa Ikea 2010 in Deutsch- aber wie bei Ikea Umsatzbringer wie Tee- den und zu verstehen. Showroom für Avandeo.“ land erwirtschaftete, entfalDer Online-Anteil liegt len geschätzte 1,4 Milliarden bei rund 15 Prozent. Burkhard Gersch Euro auf Möbel und Kü„Es gibt nur wenige Gründer und Geschäftsführer Avandeo Möbelkäufer im Netz chen. Damit führen die starke Möbelmarken und 4% 2% Schweden den Markt an – viele Möbel sind erkläerreichen hier aber nur einen rungsbedürftig“, meint Deppe. „Deshalb plätzen mit billiger Ware auf das AnschauAnteil von acht Prozent. werden sich in Zukunft wohl kaum die Pure ungsobjekt zu verzichten. Schon heute Online-Besteller 6% Viele der Fachhändler sind Player, sondern Multichannel-Konzepte sind die Pure Player auf Multichannel und nach Alter zudem in Einkaufsgemeindurchsetzen.“ Der Mangel an bekannten eine Schau angewiesen: Avandeo und 14 bis 19 Jahre 12 % schaften organisiert. Diese Namen und fehlende Vorstellungskraft sind Fashionforhome betreiben in München 20 bis 29 Jahre 25 % garantieren Gebietsschutz, Hürden, die auch Web-Start-ups bremsen. und Berlin Ausstellungsräume. Fashion30 bis 39 Jahre stehen dem grenzenlosen Wie ein Sofa in den eigenen vier Wänden forhome nutzt zudem leer stehende Laden40 bis 49 Jahre 24 % Internet kritisch gegenüber wirkt, ist schwer abzuschätzen, welches flächen kurzfristig zum Verkauf und 50 bis 59 Jahre und entwickeln nur selten Zubehör den Schrank noch praktischer macht diese mit Radiowerbung bekannt. 60 bis 69 Jahre 27 % Konzepte – auch wenn Mitwerden lässt, ist kaum darstellbar, und wie Zusätzlich arbeiten beide Start-ups mit 70 + glieder mit einem Shop neue die Küche clever eingeteilt wird, das spu- Firmen und Hotels zusammen, damit Kunden finden könnten. cken auch gute Planungs-Tools nicht aus. Interessenten ihre Möbel ausprobieren Das sind zumindest die So bildeten sich zwar Marktplätze wie und anfassen können.„Wir sind Hersteller Käufer: Größtes Interesse an Möbeln aus dem Netz Erfahrungen von BüroMobello.de und Moebel.de, Einrichtungs- und Online-Händler und wollen zum besteht in den mittleren Altersgruppen möbelspezialist Takkt. Der häuser wie Livingo.de, spezialisierte Shops Zara oder Mango der Branche werden“, sagt international agierende Verwie Sitzfeld.de oder Lampenwelt.de, Dis- Appelhoff von Fashionforhome. Die eigeMöbel Online verkaufen, FHV 2011 © INTERNET WORLD Business 21/11 sender hat seit 2000 vier counter wie Moebel-profi.de oder Shop- nen Kollektionen lassen sich Fashion- Foto: Takkt AG. Screenshots Junge Online-Unternehmen setzen den Möbelhandel zunehmend unter Druck: Dieser hat in den letzten Jahren in die Größe seiner Möbelhäuser investiert und tut sich nun entsprechend schwer, der neuen Konkurrenz zu folgen 07-08_Moebel.qxd 12.10.2011 17:03 Uhr Seite 8 8 forhome und Avandeo von Designern entwerfen. Gefertigt wird in Asien und Europa nach Bedarf: Erst wenn ein Stück mehrmals geordert wird, legt der Hersteller los. So kommen die Start-ups ohne Zwischenhandel aus, halten Lagerflächen knapp und geben Preisvorteile an die Kunden weiter. Nach dem gleichen Prinzip bietet auch Urbanara.de hochwertige Heimtextilien an. Während Kunden im Möbelhaus nach einem Kauf bis zu drei Monate warten, liefern die Onliner zumindest ihre Bestseller in sechs bis acht Wochen, weniger nachgefragte Ware benötigt aber ebenfalls Monate. Diese Fristen, so Avandeo und Fashionforhome, sollen kürzer werden. Woonio lastet wiederum durch sein MassCustomization-Angebot regionale Schreinereien aus, liefert in drei bis fünf Wochen, die Spedition stellt Möbel auch auf. „Wir produzieren in Deutschland und suchen weitere Partner, inzwischen auch in Asien“, so Gründer Roland Waedt. „Wir arbeiten profitabel und achten sehr darauf, keine Verluste zu machen.“ Roland Waedt, Gründer und Geschäftsführer Woonio Neben der Beschleunigung von Prozessen bieten die Shops eine größere Auswahl. Präsentiert ein Möbelhaus im Schnitt bis zu 9.000 Produkte, listet Möbel-profi.de 150.000 auf. Auch das wird den Markt verändern. Schon fordern Beobachter eine Verzahnung von stationärem und OnlineHandel. „Unsere Firmen wollen groß werden“, meint Maerkle von Holtzbrinck Ventures,„die Modelle entwickeln sich sehr gut. Als Exit-Möglichkeiten kommen einmal die Übernahme von Strategen oder anderen Investoren infrage.“ Die Hoffnung zielt auf Konzerne wie Amazon oder eBay. Auch Takkt plant Wachstum im Internet mithilfe von Übernahmen. „Im deutschen Markt gibt es kaum Käufer für die Startups“, sagt Deppe. „Sicher ist, es wird eine stärkere Verzahnung von Online mit dem stationären Handel geben.“ Auch denkbar, gerade in dieser Branche: dass Onliner einmal in die Fläche wachsen. vs ❚ Die Großen der Branche Möbelhändler nach Umsatz (in Mio. Euro) 3.480 Ikea 1.950 Höffner* 1.600 XXX Lutz* Porta* 1.200 Segmüller* 1.160 1.050 Roller Poco/Domäne 945 Dän. Bettenlager 858 Otto* Schaffrath * geschätzt 700 340 Ikea führt mit knapp 3,5 Milliarden Euro Umsatz den Markt an, erreicht aber nur acht Prozent Marktanteil © INTERNET WORLD Business 21/11 Quelle: Möbel Kultur, Juli 2011 08_09_11_Anz_1und1.qxd 12.10.2011 15:43 Uhr Seite 9 10-11_Serie_Google+.qxd 10 13.10.2011 12:31 Uhr Seite 10 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 17. Oktober 2011 21/11 SERIE: GOOGLE+ (TEIL 1) Google+ für Marketingprofis Nach nur vier Monaten kann das neue Social Network von Google 50 Millionen Teilnehmer vermelden. Diese Serie zeigt die Potenziale und Grenzen von Google+ für den Einsatz in der Business-Kommunikation auf E s war für alle Fachleute eine echte Überraschung, nichts war vorher durchgesickert: Am 28. Juni 2011 startete Google mit einem neuen sozialen Netzwerk: Google+. Damit haben sich quasi über Nacht die Verhältnisse im Social Web verschoben. Während Facebook bisher ohne Frage der Platzhirsch im Social Web war, an dem niemand mit Interesse an Social Media vorbeikam, betrat auf einmal ein neuer, mächtiger Gegenspieler die Arena. Und der gab richtig Gas: Ziemlich genau nach drei Monaten, am 29. September 2011, überschritt Google+ die 50-Millionen-Nutzer-Marke. Damit ist Google+ das am schnellsten wachsende soziale Netzwerk aller Zeiten. Ob das allerdings auch einen nachhaltigen Erfolg sichert, steht noch nicht fest. Denn alle anderen Netzwerke sind fast „von null“ gestartet, Google dagegen hatte schon vor dem Start von Google+ rund eine Milliarde Nutzer. Alles andere als ein derartiger Schnellstart wäre damit ein Fehlstart gewesen. Google+ im professionellen Einsatz In einer dreiteiligen Serie verrät INTERNET WORLD Business, wie Internet Professionals Google+ für ihre Zwecke erfolgreich einsetzen können – und welche Fehler sie unbedingt vermeiden sollten. ❚ Grundlagen: Wie arbeitet Google+? Wie wird ein eigener Account aufgesetzt, wie werden Kontakte organisiert? Welche Unterschiede bestehen zu anderen sozialen Kanälen wie Twitter und Facebook? Ausgabe 21/2011 ❚ Strategie: Wie kann Google+ im Konzert mit anderen sozialen Plattformen und Kommunikations-Tools in einer Social-Media-Strategie eingesetzt werden? Ausgabe 22/2011 ❚ Unternehmensseiten: Derzeit sind Firmenpräsenzen auf Google+ noch nicht gestattet, dies wird sich aber in naher Zukunft ändern. Wir bereiten Sie darauf vor, welche Schritte Sie dann unternehmen sollten. Ausgabe 23/2011 Alle Teile der Serie und Quellenangaben zu weiterführenden Materialien finden Sie unter dem Webcode 1121010. Just another Social Network? Die Meinungen, ob es sich lohnt, Google+ beizutreten, sind geteilt. Manche vertreten die Ansicht, Google+ biete keine besonderen Funktionen, die einen Wechsel von Facebook zu Google+ rechtfertigten. Aus der Perspektive eines Privatnutzers, der in Facebook bereits mit allen Freunden verbunden ist, scheint das mit Sicherheit zuzutreffen. Denn solange nicht auch alle Freunde auf Google+ sind, würde man dort ein ziemlich einsames Leben führen. Auch im Unternehmenseinsatz spielt Google+ noch so gut wie keine Rolle. Grund hierfür ist einerseits, dass Google bisher keine Unternehmens-Pages zulässt, sondern nur Profile von Privatleuten. Google unterbindet derzeit sogar jeden Versuch rigoros, die persönlichen Profile für Unternehmen zu missbrauchen. Andererseits warten die Unternehmen selbst auch ab, wie sich Google+ entwickelt, bevor sie investieren. Denn auch wenn sich Google+ rühmen darf, das Unternehmen zu sein, das den schnellsten Netzwerkstart hingelegt hat, die Reichweite bleibt noch deutlich hinter der von Facebook mit rund 750 Millionen Nutzern zurück. Google+: Das neue Facebook? Ist Google+ wirklich eine Alternative zu Facebook oder ist es nur ein Derivat von diesem? Auf den ersten Blick sieht es so aus, als treffe Letzteres zu, bei genauerem Hinsehen ist dem jedoch nicht so. Denn ein ganz großer und entscheidender Unterschied zwischen Google+ und Facebook Die wichtigsten Elemente von Google+ Circles: Gruppen, mit denen die Kontakte bei Google+ organisiert werden können. Sie ähneln den Gruppen, die seit dem neuesten Update bei Facebook verfügbar sind, allerdings sind sie sehr viel leichter zu bedienen. Per Drag & Drop können die Kontakte in Google+ in Circles eingeordnet werden, beispielsweise in „Freunde“ oder „Arbeitskollegen“. So können gezielt entweder nur die Nachrichten aus einem bestimmten Circle im Stream (siehe unten) dargestellt oder Nachrichten nur an einen bestimmten Circle gesendet werden. Stream: Ähnelt den aus Facebook bekannten „Neuigkeiten“ oder dem „News-Feed“. Im Stream von Google+ können Status / Beiträge, Links, Videos, Fotos und Standort geteilt werden. Streams in Google+ sind entweder individuell oder nutzerspezifisch: Inhalte eines Streams ergeben sich aus den aggregierten Beiträgen anderer Nutzer, welche sich in den Circles des Users befinden. Entsprechend hat jeder User statt einer Pinnwand einen persönlichen Stream, der unter seiner Profilansicht und, je nachdem ob öffentlich oder eingeschränkt geteilt, für Dritte entsprechend einsehbar ist. Hangouts: Eine Art Videokonferenz-Funktion für bis zu zehn Teilnehmer. Im Gegensatz zu Facebooks „Video Calling“-Funktion können hier gleich mehrere Personen miteinander reden und dabei sogar gemeinsame Funktionen nutzen: zusammen Videos anschauen (Youtube), Skizzen erstellen (Sketchpad), Dokumente erarbeiten (Google Docs) und den eigenen Bildschirm für andere freigeben. Hangouts können auch öffentlich abgehalten werden, Google+ lässt eine unbegrenzte Anzahl von Zuschauern zu. Mit der neuesten Android-App sind auch mobile Hangouts möglich. Sparks: Eine Art RSS-Feed. Google+ aggregiert Inhalte wie Texte, Bilder und Videos aus dem Internet und bereitet sie innerhalb einzelner Sparks thematisch auf (etwa ein Spark „Bilanzierung“). Sparks können gespeichert werden, was letztlich das Informationsmanagement des Users unterstützen soll. Nicht in Kreisen: Inhalte in Google+ werden entweder öffentlich oder mit bestimmten Personengruppen („Circles“) oder Einzelpersonen geteilt. Unter dem Menüpunkt „nicht in Kreisen“ kann man alle Postings sehen, die jemand postet, der Sie in seinen Kreis aufgenommen hat, aber in keinem Kreis von Ihnen ist. Neue Terminologie: Google+ besteht aus mehreren Komponenten Benachrichtigungen: Ähnlich wie in Facebook wird der Nutzer durch Benachrichtigungen über Neuigkeiten in seinem Netzwerk auf dem Laufenden gehalten. Hierfür besitzt Google+ neben einer E-Mail-Benachrichtigung einen „Benachrichtigungs-Button“, der bei Neuigkeiten rot aufleuchtet und in einem kleinen Kontextmenü die verschiedenen Aktualisierungen thematisch komfortabel zusammenfasst. Wenn man im Google Account eingeloggt ist, findet man den Benach- richtigungs-Button in allen wichtigen GoogleAnwendungen: Google Mail, Google Kalender, Google Docs etc. Profil: Neben dem begleitenden Profilbild (wahlweise können hier auch mehrere Bilder hinterlegt werden) werden in den Reitern „Beiträge“ (persönlicher Stream mit allen in Google+ geteilten Inhalten), „Über mich“, „Fotos“, „Videos“ und „+1“ (eine Auflistung sämtlicher im Internet über den +1-Button bewerteten Inhalte) alle wichtigen Informationen zusammengetragen. Zudem können im Profil alle weiteren Social-Media-Kanäle (Facebook, Twitter, Xing etc.) verlinkt werden. Google+ App: Mit ihr kann von unterwegs auf alle wichtigen Funktionen (Benachrichtigungen, Streams, Circles / Kontakte, Fotos etc.) zugegriffen und der eigene Status (Text, Foto) sowie die Position (Location) aktualisiert werden. Huddle: Ein textbasierter Instant Messaging Chat, der bislang nur mobil verfügbar ist. Huddle eignet sich dazu, Verabredungen mit Freunden und Geschäftspartnern zu treffen. Instant Upload: Die Google+ App erlaubt es Nutzern, alle Bilder, die sie mit ihrem Smartphone aufnehmen, automatisch in ihren Google+ Account hochzuladen. 10-11_Serie_Google+.qxd 13.10.2011 12:31 Uhr Seite 11 TRENDS & STRATEGIEN 11 So melden Sie sich bei Google+ an: ❚ Gehen Sie auf https://plus.google.com und klicken Sie auf „Anmelden“. ❚ Im nächsten Schritt klicken Sie oben rechts auf „Konto erstellen“. ❚ Sie müssen dann Ihre E-Mail-Adresse sowie ein Passwort eingeben, außerdem möchte Google Ihr Geburtsdatum wissen. Nach Eingabe der Sicherheitsabfrage klicken Sie dann auf „Akzeptieren und Konto erstellen“. ❚ Innerhalb weniger Augenblicke kommt eine Registrierungs-Mail von Google, die Sie bestätigen müssen. ❚ Dann braucht Google von Ihnen noch einen Bestätigungscode, den Sie sich per SMS schicken lassen können. Alternativ ruft Sie ist die Offenheit. Facebook ist vom Prinzip her ein proprietäres, geschütztes System. Eine Art „Internet im Internet“: geschlossen, abgekapselt. Das ist auch gut so, denn Facebook will vor allem Privatleute miteinander vernetzen. Die Betonung liegt auf privat, also nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. So dürfte auch der allergrößte Teil der 750 Millionen Nutzer von Facebook das Netzwerk für private Zwecke nutzen. Die Google+ Profile sind demgegenüber grundsätzlich offen, mehr noch, sie sind inzwischen stark mit den Suchergebnissen in der Google-Suche verknüpft. Das Wichtigste ist aber: Anders als bei Facebook – eher ähnlich wie bei Twitter – kann man diesen öffentlichen Profilen einfach folgen, ohne dass der andere das bestätigen muss. Google an, um Ihnen den Code telefonisch mitzuteilen. ❚ Abschließend geben Sie Ihren Namen und Ihr Geschlecht ein. Wichtig: Der Name muss Ihr Echtname sein, mit dem Sie auch den „realen“ Alltag bestreiten. ❚ Im nächsten Schritt können Sie ein Profilfoto hochladen und weitere Informationen über sich eingeben. ❚ Und schließlich macht Ihnen Google+ Vorschläge, welchen interessanten Menschen Sie „zu Ihren Kreisen“ hinzufügen können. Aber Achtung! Bevor Sie das tun, sollten Sie Ihr Profil gut ausfüllen, sonst wecken Sie kein Interesse. nen die anderen auch darüber entscheiden, ob sie Interesse an Ihnen haben. Die Suche als Ausgangspunkt Für die ersten Schritte empfehlen wir die Google+ Suche. Sie ist ein großartiges Feature. Sie können dort x-beliebige Suchbegriffe eingeben, entweder Ihre Interessen („Drupal-Programmierung“, „Pferdezucht“, „Strategieberatung“) oder Namen von Bekannten. Über einen Reiter unter der Suche können Sie dann die Suchergebnisse nach „Personen“, „Google+ Beiträge“ oder „Sparks“ (Erklärung siehe Kasten links) sortieren. Auf diese Weise Das rasante Wachstum von Google+ Zeit in Tagen, bis die ersten 50 Millionen Nutzer an Bord waren Google+ als Business-Netzwerk? Nutzer in Mio Dieses Prinzip lässt den besonderen Zweck von Google+ erkennen: Das Ziel ist, sich öffentlich darzustellen, sich mit anderen – vielleicht sogar bisher Unbekannten – vernetzen zu können, Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen. Und eines zeigt sich nach drei Monaten intensiver Nutzung durch den Autor deutlich: Auf Google+ entspinnen sich die intensiveren „BusinessDiskussionen“ als auf Facebook. Und so bietet Google+ vor allem Profis und engagierten Amateuren für ihr geschäftliches Umfeld beziehungsweise für das Umfeld rund um ihr Hobby sehr gute Möglichkeiten, sich mit anderen Fachleuten oder interessanten Menschen zu vernetzen und auszutauschen. Dazu kommt, dass Google+ über ein spezielles System verfügt, das es ermöglicht, den Kontakt zu vielen unterschiedlichen Personen herzustellen und einfach zu organisieren: die Circles (siehe Kasten auf Seite 10). 50 Ein aussagekräftiges Profil Der Zugang zu Google+ ist einfach. Wir haben die notwendigen Schritte kurz (im Kasten oben) dargestellt. Da sich Google+ besonders für das Vernetzen mit neuen Menschen eignet, empfiehlt es sich bei Google+ dringend, das eigene Profil gewissenhaft auszufüllen, und zwar bevor man sich mit anderen vernetzt. Denn wie bei Twitter ist es von hohem Wert, dass nicht nur Sie die Updates der anderen verfolgen können, sondern diese auch Ihre lesen können. Das funktioniert aber nur, wenn die anderen Menschen Sie auch zu ihren Circles hinzufügen. Dazu muss man aber erkennen können, wer Sie sind. Je aussagekräftiger Sie sich vorstellen, und je klarer Sie sich positionieren („Apple-Liebhaber, SEO-Experte“), desto leichter kön- 88 T. 1046 T.1096 T. 1325 T. 1000 1500 2354 T. 40 30 20 10 0 250 500 750 1250 1750 2000 2250 Tage Bereits nach 88 Tagen hatte Google+ 50 Millionen User. Myspace brauchte dafür fast drei, Facebook fast vier und Linkedin über sechs Jahre Quelle: Leon Haland © INTERNET WORLD Business 21/11 finden Sie einerseits die Menschen, die über Ihre Themen diskutieren – und können sie zu Ihren Kreisen hinzufügen –, oder Sie finden die konkreten Personen, die Sie suchen. Das macht den Aufbau von Interessen-Netzwerken sehr einfach. Eintauchen in die Google-Welt Es lohnt sich, ein Google-Mail-Konto zu erstellen und mit dem Google+ Konto zu verknüpfen. Sie bekommen dadurch den kostenlosen Zugriff auf Google-Produkte wie iGoogle, Picasa-Webalben und Google Groups und Sie können damit auch Google Adwords und Google Checkout verwenden. Der große Vorteil von Google+ ist, dass Sie die meisten dieser Google-Dienste in Google+ integrieren können. ❚ Mirko Lange Der Autor: Mirko Lange Der Social-Media-Experte ist Gründer und Geschäftsführer der PR-Agentur Talkabout Communications in München. Lange berät Unternehmen in strategischen Kommunikationsfragen. ❚ www.talkabout.de 12_Auftakt.qxd 12 13.10.2011 9:11 Uhr Seite 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Mit Smartclip Geld verdienen PHILLIPS & CO QR-Codes für Google Maps Blue Marble heißt der neue Branding- und Werbedienst, den Phillips & Company nun Werbungtreibenden anbietet. Die Idee dahinter: Auf Gebäudedächern werden physische QR-Codes installiert, die in Diensten wie Google Earth oder Google Maps gemeinsam mit den abgebildeten Häsuern auftauchen. Internet-Nutzer, die diese QRCodes aufnehmen werden dann auf eine passende Website weitergeleitet. häb Die Allensbacher Computer- und Technik-Analyse widmet sich dem mobilen Netz D ie mobile Internet-Nutzung war in diesem Jahr das zentrale Thema der Allensbacher Computer- und TechnikAnalyse (ACTA 2011). Demnach gehen rund zehn Millionen Personen zwischen 14 und 69 Jahren mittels Smartphone, Tablet-PC oder anderen mobilen Geräten ins Internet. Das entspricht 17 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung, Tendenz steigend. Denn laut ACTA wollen sich derzeit rund 15 Prozent der Bevölkerung ein Smartphone kaufen, allerdings handelt es sich hier in erster Linie um die Altersgruppe bis 39 Jahre. Danach nimmt das Interesse an mobilen Nutzungsoptionen rapide ab. Interessant ist der Blick auf den Gerätemarkt. Hier hat Samsung nicht nur die Spitze erklommen, sondern verzeichnet auch das stärkste Wachstum (siehe Grafik unten). Das iPhone von Apple, das im Marke des privaten Handys / Smartphones Angaben in Prozent Dachplakate oder Plakatdächer? Firmen können auf Dächern werben 15 16 7,04 13 13 12 9 8 6 Jetzt mit Wetter-Targeting Wikipedia < 0,5 Samsung 2008 2009 Sony Ericsson 2010 Motorola 2011 4,04 Youtube 3 1 eBay 7,92 8,33 4,52 5,21 5,65 Facebook 11 2007 Top 5 der redaktionellen Sites Top-5-Sites insgesamt Google 7 OMS Moment en vogue ist, liegt dagegen nur auf Rang vier hinter Samsung, Sony Ericsson und Motorola. Allerdings wurde nicht nur der Smartphone-, sondern auch der Handybesitz abgefragt. 16 11 11 10 Aus dem Dornröschenschlaf erwacht: Die mobile InternetNutzung des Handys war jahrelang nur ein Zukunftstraum. Jetzt wird sie Realität 3,01 2,35 5,39 6,09 4,55 5,39 3,81 4,94 Anzeige Sie brauchen Content Management Software? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister Spiegel Online Kicker Online ARD.de N-tv Online 1,46 1,99 0,75 1,12 1,47 0,73 1,32 1,89 0,63 1,10 Die Nutzung von mobilen Internet-Inhalten gleicht der Nutzung im stationären Web Basis: Bundesrepublik Deutschland, deutsche Bevölkerung 14 bis 64 Jahre Basis: Bundesrepublik Deutschland, deutsche Bevölkerung 14 bis 69 Jahre, Nutzer pro Woche © INTERNET WORLD Business 21/11 Kraft Foods reaktiviert für Jacobs Krönung ehemalige Werbe-Ikone K 1,74 2,22 0,94 Samsung startet durch Teststrecke auf iTunes Noch ist der VW Up, das neue Kleinstauto von VW, nicht im Handel. Auf der Website Up.de sowie mit dem kostenlosen iTunesSpiel „Volkswagen Up“ können allerdings bereits jetzt, etwa zwei Monate vor dem Verkaufsstart im Dezember, Interessierte virtuell Runden auf Großstadtstraßen drehen. Insgesamt sechs Strecken stehen zur Verfügung, drei Schwierigkeitsstufen gibt es sowie drei verschiedene Spielermodi. Via Facebook können die Rennergebnisse darüber hinaus an Freunde weitergegeben werden. häb 1,34 Bild.de 1,50 Angaben in Mio. Unique User pro Woche Unique User pro Monat Weitester Nutzerkreis Apple Frau Sommer kehrt zurück VW UP Wie der Blick auf die mobile Nutzung zeigt, liegt Google hier mit über sieben Millionen Nutzern pro Woche vor Facebook und Youtube. An erster Stelle bei den redaktionellen mobilen Webseiten liegt Bild.de mit über 1,34 Millionen Usern pro Woche. Sehr gering mit Tendenz nach unten ist die Zahlungsbereitschaft für mobile Internet-Inhalte. 37 Prozent der mobilen Internet-Nutzer würden „am liebsten kostenlose Informationen“ erhalten. Lediglich die Zahlungsbereitschaft für Fernsehen via Internet und soziale Netzwerke ist gegenüber dem letzten Jahr gestiegen. Für die ACTA wurden 2011 im Zeitraum Januar bis August 9.043 Personen zwischen 14 und 69 Jahren in persönlichen, mündlichen Interviews zu ihrem Verhalten hinsichtlich ihrer mobilen InternetNutzung befragt. Herausgeber und Verantwortlicher der Analyse ist das Institut für Demoskopie Allensbach. häb ❚ Mobile Nutzung von Websites 14 9 Vermarkter OMS bietet Werbekunden nun auch Wetter-Targeting an. Je nach Wetterlage werden dabei unterschiedliche Werbebotschaften ausgesendet. So sieht ein Nutzer, bei dem das Wetter schlecht ist, beispielsweise Werbung für eine Urlaubsreise in den Süden, ein Nutzer in sonniger Umgebung erhält dagegen Eis-Werbung. Hinter der Technologie steckt Nugg Ad, Berlin, die das Tool seit Juni anbieten. häb 21/11 Kein Geld für Inhalte ICONCERTS Smartclip hat eine paneuropäische Partnerschaft mit iConcerts geschlossen und vermarktet exklusiv das komplette Bewegtbildinventar auf allen Apps, die die MultiPlattform anbietet. Iconcerts HD ist ein 360-Grad-HDTV-Kanal und eine Video-OnDemand-Plattform, bei der User jederzeit auf über 1.000 Livekonzerte und Live-Performances Zugriff haben. häb 17. Oktober 2011 arin Sommer und ihr wunderbarer in die mit Tassimo längst KaffeespezialitäJacobs Kaffee! Bis Mitte der 80er-Jahre ten auf Knopfdruck Einzug gefunden hawar sie der Inbegriff für guten Kaffee und ben. Anhand der alten Werbespots stellt sie wurde damit eine Werbe-Ikone. Zur Erin- typische Situationen in der Küche dar. nerung: In den Spots wohnte Frau Sommer Machokommentare kontert sie mit einem mit ihrem Mann Peter und den beiden Söh- „Mach Dir Deinen Kaffee doch selber“. nen im Grünen und verkörperte klischee- Mehr dazu unter www.jacobskroenung.de ❚ haft das Bild der guten Hausfrau, deren und Facebook.de/jacobskroenung. häb größtes Streben darin besteht, zu sämtlichen Anlässen aromatischen Kaffee auf den Tisch zu bringen. In dem legendären TV-Spot ließen die Gäste ihre Tassen einfach halb leer stehen – für die Gastgeberin ein Desaster. Doch die für solche Vorkommnisse gewappnete Frau rettete die Situation und zauberte eine Packung Jacobs Kaffee hervor. Jetzt feiert die prominenteste Gallionsfigur von Jacobs Krönung ein spektakuläres Comeback – und zwar im Internet! Frau Sommer begrüßt die Zuschauer nun in ihrer eigenen Küche, Die Krönung bringt Verwöhnaroma ins Netz Quelle: Allensbacher Computer- und Technik-Analyse, ACTA 2011 IVW: Schwacher September D as Wetter im September war wohl zu schön zum Surfen. So verzeichneten die meisten IVW-gelisteten Angebote gegenüber dem Vormonat rückläufige Zugriffszahlen. Das Angebots-Ranking führt wie immer T-Online (401,9 Millionen Visits) vor eBay (301,3 Millionen) und Yahoo (185,7 Millionen) an. Doch lediglich eBay konnte etwas zulegen, wohingegen T-Online und Yahoo leichte Rückgänge von je rund vier Prozent hinnehmen mussten. Bei den Vermarktern rutscht Axel Springer von Rang fünf in die Top drei und liegt mit 250,2 Millionen Visits hinter Interactive Media (445 Millionen) und eBay Advertising (342,4 Millionen). Zwar verzeichnet Springer 3,6 Prozent weniger Zugriffe als im Vormonat, die Verluste liegen aber immer noch unter denen von IP Deutschland (– 8,8 Prozent) und Sevenone Media (– 15,5 Prozent). Der Pro-Sieben-Sat1-Vermarkter ist von Rang drei auf ❚ Rang fünf gefallen. häb 13_adweek.qxd 13.10.2011 12:20 Uhr Seite 13 MARKETING & WERBUNG 13 „Mehr als Youtube“ Yahoo steigt in den USA groß ins Web-TV-Geschäft ein D ie Wolken hatten sich nach dem wortgewaltigen Abgang von Yahoo-Chefin Carol Bartz kaum verzogen, da präsentierte der Internet-Konzern während der Marketingkonferenz Adweek in New York eine Reihe von Neuheiten. Die Wichtigste: Die „erste digitale Mediacompany“ – so der Leitspruch – nimmt Kurs auf Content und steigt im großen Stil ins Web-TV-Produk- USA und erreicht damit etwa 27 Millionen Menschen pro Monat. Manche Serien haben auch schon den Sprung vom Web ins TV geschafft, erhielten Nominierungen für den Emmy oder den Webby Award. „Mit zehn Nummer-eins-Positionen in verschiedenen Kategorien werden unsere Produktionen häufiger angesehen als die von Hulu“, sagt Erin McPherson, Vice President und Head of Yahoo Studios in den USA. 20 der 26 Serien seien gesponsert, unter anderem von Konsumgüterriesen wie Procter & Gamble (bereits im vierten Jahr), Kraft Foods, General Mills oder auch von der Banc of America. Natürlich können Werbekunden auch Video Ads buchen oder mittels Product Placement ihre Marke in Szene setzen. Wie heiß das Thema „Original Online Video“ und „Branded Content“ in den USA ist, zeigen die Aktivitäten der Wettbewerber. AOL hat eigene Channels (unter anderem mit Heidi Klum als Fitnesscoach). Google macht gerade sein Video-Portal Youtube.com fit, rüstet es organisatorisch und technisch auf und investiert 100 Millionen US-Dollar in die nötige Programmierung. McPherson selbstbewusst: „Wir sind da schon wesentlich weiter.“ Den Timesquare zu Füßen hat das YahooBüro in New York. Die ABC Studios präsentierten dort auch die neue Partnerschaft (r.) tions- und Fernsehgeschäft ein. Das Ziel: Die Reichweite anhand attraktiver und innovativer Inhalte zu steigern, den Unternehmen neue Werbemöglichkeiten zu bieten und Werbegelder von TV ins Internet umzulenken. Ein wichtiger Baustein ist die in New York vorgestellte Webisode-Offensive für die Zielgruppe Frauen. Gleich acht Shows werden wöchentlich im eigenen(!) Studio produziert. Mit an Bord sind TV-Stars wie Judy Greer („Arrested Development“), Niece Nash und Cameron Mathison aus der Tanzshow „Dancing with the Stars“ oder „Super Size Me“-Dokumentarist Morgan Spurlock. Thematisch sollen die Kurzfilmchen das ganze Spektrum weiblicher Interessengebiete abdecken – Gesundheit, Mode & Wohnen, Beziehungen, Celebrities oder Unterhaltung. Eine Kochshow gibt es ebenfalls. Clever hier: Rezepte, die von den Usern am häufigsten auf dem Portal gesucht werden, werden in der Sendung gekocht. Das schafft Relevanz. Weiter hat Yahoo mit „ Screen“ eine neue zentrale Video-Website ins Leben gerufen, auf der Bewegtbildinhalte gebündelt werden. Insgesamt produziert und vertreibt das Portal 26 reine Video-Serien in den Einen Big Bang löste im Big Apple auch die Bekanntgabe der strategischen Allianz mit ABC News aus. So läuft seit Anfang Oktober die in den USA extrem populäre Nachrichtensendung „Good Morning America“ auch auf dem Internet-Portal im eigenen Video-Channel. ABC-News-Chef Ben Sherwood bezeichnet den Deal als „Game Changer“. Der Sender erhöht seine bislang im Netz dahindümpelnde Reichweite – inklusive PCs, Tablets und Mobile – damit auf einen Schlag auf über 100 Millionen User im Monat. Das entspricht ungefähr der Zuschauerquote des SuperBowl-Finales! Yahoo News ist schon heute mit 80 Millionen Besuchern pro Monat NewsPrimus vor CNN (75 Millionen) und MSNBC (50 Millionen). Bei dem Deal stellt Yahoo die Technik, ABC liefert die journalistischen Inhalte, die Vermarktung erfolgt gemeinsam. Die Kooperation baut auf der seit 2005 bestehenden Partnerschaft im Bereich Web-Videos auf. häb ❚ 14 13.10.2011 11:26 Uhr Seite 14 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Google entschärft Panda ECO – VERBAND DER INTERNETWIRTSCHAFT Rechtssicher mailen Eco, der Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. hat jetzt die beliebte „Richtlinie für zulässiges E-Mail-Marketing“ aktualisiert und um die derzeitige Rechtsprechung auch in Österreich und der Schweiz erweitert. Zahlreiche Checklisten sollen Marketeers dabei helfen, bei Newsletter-Kampagnen rechtliche Risiken zu umschiffen. Den Download gibt es gratis beim Eco. fk ❚ www.eco.de Leitfaden für legales NewsletterMarketing GRAPHICMAIL Gratis-Lösung für Start-ups Mit dem kostenlosen Free Graphicmail Account will der E-Mail-Marketingdienstleister Graphicmail kleinen Unternehmen, Start-ups und Vereinen den Einstieg in den Newsletter-Versand erleichtern. Die GratisVersion der SaaS-Lösung erlaubt bis zu 500 Mails pro Monat. Den Nutzern stehen 60 Tage lang alle Funktionen der Software sowie der volle Support zur Verfügung. Wer danach keinen Premium-Account abschließt, muss auf den Support verzichten, das Gratis-Angebot bleibt. fk Sechs Tipps für eine Erhöhung des ROI im E-Mail-Marketing N iemand weiß, wie viel Geld die deutsche Internet-Wirtschaft für E-Mail-Marketing ausgibt. Direktmarketing-Experten sind nur zu vagen Schätzungen bereit, man spricht von rund 300 Millionen Euro im Jahr, Tendenz steigend. Während das Volumen der EMail-Marketingkampagnen nach wie vor ansteigt, rät Deb McAlisterHolland zum Feintuning. Im Distributed Marketing Blog (http:// distributedmarketing.org) hat die Marketingchefin des texanischen Direktmarketing-Spezialisten Distribon sechs Tipps entwickelt, mit denen sich der Return on Investment (ROI) von E-Mail-Marketing verbessern lässt. Die Passauer SEM-Agentur Crealytics erweitert ihr gewinnorientiertes PerformanceAbrechnungsmodell jetzt auch auf Facebook-Werbung. Kunden, die die Agentur mit einer Facebook-Kampagne beauftragen, zahlen ein Honorar, das nicht auf dem Umsatz, sondern auf dem Gewinn basiert, den die Kampagne generiert. Crealytics übernimmt dabei die Auswahl der Zielgruppen, die Gestaltung der Anzeige sowie die stetige Optimierung und Erfolgsmessung der laufenden Kampagnen. Erste Kunden: Bergzeit.de und Navabi.de. fk nach seinen Bedürfnissen fragen, ihn auffordern, Kritik oder Wünsche zu äußern, und sein Interesse an den Produkten Ihrer Firma ausloten. Das Risiko, dass Empfänger den Newsletter daraufhin abbestellen, solle man eingehen, rät McAlister-Holland. Der Lohn solcher regelmäßigen Kundenbefragungen sind wertvolle Anregungen, die man nirgendwo sonst bekommt. Tipp 5: Stil und Inhalt variieren. Tipp 1: Die Message im Blick behalten. Eine E-Mail-Kampagne sollte als ein fortwährender Dialog betrachtet werden. Das bedeutet: Der Absender muss den Dialog aufrechterhalten – und den Leuten zuhören, mit denen er spricht. Was tun sie, nachdem sie eine Mail bekommen haben, wie reagieren sie? Die Expertin betont zwar ausdrücklich die Notwendigkeit, den inhaltlichen Qualitätslevel hochzuhalten. Doch Wechsel in der Machart der Mails halten das Interesse der Empfänger wach. So könne man durchaus durchgestylte HTML-Mails mit schlichten Textonly-Botschaften mischen, und statt der Marketingabteilung dürfe auch gern mal der Kundenservice als Absender auftreten. Tipp 6: Neue Modelle der Kundensegmentierung ausprobieren. Meistens wissen Online-Händler, Tipp 2: Prozesse automatisie- Genau ins Ziel mit personalisierten E-Mails und Newslettern ob ein Mail-Empfänger bereits Kunde ist und wann er was gekauft ren, sodass Zeit für Strategie und sich schnell durchführen und liefern so- hat. Und sonst? Männlich oder weiblich? Kreativität bleibt. Eine automatisierte Newsletter-Lösung kann dem MarketingTeam die Extra-Ressourcen verschaffen, die es braucht, um einen guten Job zu machen. Automatisierte Mailing-Lösungen eignen sich gut, um auf Ereignisse oder bestimmte Trigger automatisiert zu reagieren. Tipp 3: Testen, nicht raten. Tests mit verschiedenen E-Mail-Versionen lassen fort valide Ergebnisse. Alles, was man braucht, sind zwei verschiedene Betreffzeilen, verschiedene Bilder, verschiedene Werbetexte. Ohne Tests kann man sich selbst bei gut gepflegten Adressbeständen nicht sicher sein, was zu welcher Zeit wirklich funktioniert. Tipp 4: Regelmäßige „Check-in“-Mails. Eine solche Mail kann den Empfänger Spam-Welle rollt wieder Die meisten Spam-Mails kommen aus Indien und Brasilien CREALYTICS FACEBOOK ADVERTISING Werbung auf Erfolgsbasis 21/11 Mit E-Mails besser treffen SUCHMASCHINENOPTIMIERUNG Das Panda-Update 2.5 des Google-Suchalgorithmus im Februar 2011 hat nicht nur bei vielen US-Website-Betreibern für Unmut gesorgt, sondern offenbar auch bei Google selbst. Wie Searchmetrics-Geschäftsführer Marcus Tober berichtet, zeigen Messungen, dass Google Panda 2.5 offenbar in weiten Teilen wieder zurückgenommen hat. Viele betroffene Seiten haben 80 Prozent ihres seit Panda 2.5 verlorenen Traffics zurückbekommen, einige liegen sogar über dem Niveau vom Februar. fk 17. Oktober 2011 Foto: Fotolia/Tom 14_Performance_News.qxp D ie Abschaltung des weltgrößten Spam-Netzwerks Rustock im März 2011 brachte der E-Mail-Marketing-Branche nur kurzfristig Linderung: Im August und September stieg das Spam-Aufkommen wieder deutlich an. Gegenüber Juli 2011 wuchs das Spam-Volumen um 89 Prozent. Damit lag es im September wieder bei 74 Prozent des Wertes vom Febru- Verheiratet oder Single? Hobbys? Je mehr man über seine Kunden weiß, desto gezielter kann man sie ansprechen – und sei es nur durch eine Illustration in der Mail, die seine Interessen aufnimmt. Die wichtigste Frage lautet: Wie will der Empfänger kontaktiert werden? McAlister-Holland empfiehlt hierzu den Einsatz eines SocialMedia-Profiling-Tools. fk ❚ Affiliate Tactixx läuft sich warm ar 2011, dem letzten Monat vor der Rustock-Abschaltung. Im Juli befand sich das Spam-Aufkommen noch bei 35 Prozent des Februar-Niveaus. Ermittelt hat diese Werte der deutsche E-Mail-Sicherheitsdienstleister Eleven. Haupttreiber der neuen Spam-Welle sind illegale Casino-Mails, während Werbung für verbotene Potenzmittel rückläufig ist. fk ❚ Strategie-Kongress: Affiliate Tactixx im ICM D Anzeige Sie suchen Anbieter von Web Controlling Services? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister Russland im Mittelfeld: Die meisten Spam-Mails kommen aus Südostasien und Südamerika ie größte deutschsprachige AffiliateKonferenz findet am 27. und 28. März 2012 wieder gemeinsam mit dem Internet World Kongress im International Congress Center (ICM) der Messe München statt. Novum im kommenden Jahr: Die Affiliate Tactixx Speakers Corner auf der Internet World Messe. Hier stellen im 30Minuten-Takt Affiliates, Merchants und Netzwerke aktuelle Trends im Affiliate Marketing vor. Schon jetzt hat AffiliateTactixx-Organisator Explido die Website www.affiliate-tactixx.de überarbeitet: Limitierte Early-Bird-Tickets sind dort bis zum 31.12.2011 erhältlich. fk ❚ neueIWB-Anzeige-1-1-intern_v2.qxd:Layout 1 30.06.2010 11:39 Uhr Seite 38 Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos sich ern unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce & Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. *im Jahresabo bei 26 Ausgaben 16-17_Bewegtbild.qxd 16 13.10.2011 12:25 Uhr Internet World BUSINESS Seite 16 MARKETING & WERBUNG 17. Oktober 2011 21/11 Variationsreich: Der Kopfhörerspezialist Sennheiser setzt auf das Web-TV-Magazin „Musicmix“ und die Getränkemarke Adelholzener lässt die „Huberbuam“ im Netz für Active O2 klettern BEWEGTBILD Unausgereiftes Universalgenie Bewegtbild im Web eröffnet neue Dimensionen für Image- und Markenbildung und ist mehr als Video Ads. Junge Disziplinen wie Branded Entertainment stecken noch in den Kinderschuhen, bergen aber riesige Potenziale S ie sind die Shooting- und Superstars im Web – bewegte Bilder, ganz gleich ob Videos oder Video-Werbung. Die Gründe dafür sind vielfältig: Videos wecken Aufmerksamkeit, verbinden Information mit Emotion und können komplexe Botschaften schnell und verständlich transportieren. Zudem steigt die Bewegtbildnutzung im Internet unaufhörlich. So sehen sich laut der ARD/ZDF Onlinestudie 2011 bereits 34 Prozent der deutschen InternetNutzer einmal pro Woche Bewegtbildinhalte im Netz an. In absoluten Zahlen sind das etwa 20 Millionen Bundesbürger. Noch verbreiteter ist die Nutzung von Bewegtbild im Netz bekanntermaßen bei der jüngeren Altersgruppe. Ganze 58 Prozent der 14–29-Jährigen rufen Filme oder Videos im Netz auf. Die hohe Akzeptanz von Bewegtbild, und damit auch von Video-Werbung, hat zur Folge, dass immer mehr Werbungtreibende ihr Budget von TV nach Online umschichten oder ihre TV-Kampagnen ins Internet verlängern. Schließlich gilt auch hier die alte Werberweisheit „Money follows the Eyeballs“ (das Geld folgt den Augäpfeln – sprich, es geht dorthin, wo die Menschen hinsehen). Entsprechend hat sich der Umsatz mit Video Ads in den letzten drei Jahren verelffacht und wird laut Online-Vermarkterkreis OVK Ende des Jahres bei über 184 Millionen Euro liegen. Weiter herrscht in der Branche auch allgemeiner Konsens darüber, dass Bewegtbild wirkt und insofern einen festen Platz in jeder Mediastrategie haben sollte, und zwar immer wenn mit der Werbung BrandingZiele erreicht werden sollen, also klassische Werbewerte wie Aufmerksamkeit, Sympathie, Image oder Awareness im Mittelpunkt stehen. Wie begehrt der Markt ist, zeigt auch der Zwist zwischen den TV- und OnlineVermarktern, die darüber streiten, wann Video-Werbung die größte Wirkung entfaltet. Sind es Infront- oder Instream-Formate? Während reine Onliner-Häuser wie Case Study: Merck setzt bei Corporate Publishing auf Online-Videos Videos sind nicht nur etwas für Branding in der Endkundenkommunikation, sondern auch für den Bereich Corporate Publishing. Das zeigt zum Beispiel der Pharma- und Chemieriese Merck auf seinem Portal „M– Das Entdeckermagazin“ (http://magazine.merck.de/de/ index.html). Seit Mai 2009 werden Pharma- und Chemiekunden sowie potenzielle Bewerber außer über den gleichnamigen Printtitel nun auch online monatlich mit News und Infos rund um das weltweit tätige Unternehmen versorgt, und zwar in Englisch und in Deutsch. Jeden Monat werden die Artikel mit multimedialen Elementen wie Bildergalerien, Infografiken und Podcasts aktualisiert oder eben auch um Video-Beiträge ergänzt. Für das besonders Bewegtbild-affine Publikum sind sämtliche Videos im eigenen „M – Das Entdeckermagazin“- Tief gehende Fachinfos: Die Kunden werden auf dem Corporate-PublishingPortal mit wissenschaftlichen Informationen versorgt – auch in Form von Video-Beiträgen Channel auf Youtube zusammengefasst. Das Entdeckermagazin gibt es auch als iPad App, in die ebenfalls ausgewählte Video-Beiträge integriert sind. Dort besteht die Möglichkeit, Artikel und Videos über Share Buttons direkt per Mail zu versenden oder über Facebook und Twitter zu teilen – ein rundes Konzept. Die Kombination aus Information und Entertainment hat Erfolg: Seit Januar 2010 hat sich die Zahl der Besucher mehr als verzehnfacht – zuletzt auf 20.000 Unique Visitors pro Monat. Auffallend ist die hohe Verweildauer von durchschnittlich über vier Minuten. Zudem verzeichnet die Microsite jeden Monat im Schnitt rund 40.000 Seitenaufrufe. Die Tracking-Zahlen zeigen, dass insbesondere Video-Beiträge häufig aufgerufen werden. Darüber hinaus wurde ein fünfminütiges Video über ein krankes Mädchen vergangenes Jahr beim „Best of Corporate Publishing Award“ (BCP) in der Kategorie „Digital Media / Best Use of Video“ mit Silber ausgezeichnet. Betreut werden sämtliche CorporatePublishing-Produkte von Hoffmann und Campe Corporate Publishing aus Hamburg. United Internet Media die beste Werbewirkung bei In-Page-Videos und Bridge Ads sehen, das heißt bei meist großformatigen Videos in einem statischen Content, attestiert die Gegenpartei, also die TVHäuser, den in bewegten Inhalten wie Fernsehserien, Nachrichten oder Sportübertragungen eingebetteten InstreamSpots die größte Effizienz. Jenseits der Diskussion um Formate kristallisiert sich aktuell ein neues Dreamteam heraus. „Vor allem die Kombination aus TV und Online hat klare Vorteile für die Markenbildung“, weiß Daniel Ruch, Vice President Europe beim Bewegtbildvermarkter Tremor Media: „Online-Video kann eine TV-Kampagne auf zwei Arten ergänzen und unterstützen. Erstens können Werbungtreibende neue Unique User, die die Kampagne nicht im TV gesehen haben, auf kosteneffiziente Art und Weise erreichen. Falls die Kampagne bereits im TV gesehen wurde, verstärkt der OnlineAuftritt die Markenbotschaft“, erläutert Ruch die Vorteile des Zusammenspiels (siehe Kasten „Double Play“ rechts). Lücken bei der Interaktivität „Zweitens können Advertiser den interaktiven Auftritt im Internet nicht nur zur Kundenansprache nutzen, sondern den User gleichzeitig zur interaktiven Kommunikation mit der Marke bewegen.“ Ein entscheidender Punkt für Ruch: „Über interaktive Elemente können Marken eine intensivere Form von Branding erzielen und eine Verbindung zum Konsumenten herstellen, wie es bei keinem anderen Kanal möglich ist.“ Gerade diese interaktiven Möglichkeiten werden derzeit aber noch lange nicht ausgeschöpft und somit jede Menge Chancen vergeben, um ein Produkt oder eine Marke ins optimale Licht zu rücken. 16-17_Bewegtbild.qxd 21/11 13.10.2011 12:25 Uhr Seite 17 MARKETING & WERBUNG 17. Oktober 2011 Heiko Genzlinger, stellvertretender Geschäftsführer und Commercial Director von Yahoo Deutschland, sieht zwar Fortschritte, aber noch genug kreativen Spielraum bei der Gestaltung und dem Einsatz von Bewegtbild im Internet: „Grundsätzlich können wir sagen, dass Agenturen wie Unternehmen mehr und mehr erkennen, dass es nicht reicht, einen TV-Spot einfach im Web abzuspielen und insbesondere auch, dass damit die Möglichkeiten des Webs nicht ausgeschöpft sind“, so Genzlinger. Als Beispiele nennt er neben Interaktion und Partizipation auch Targeting oder die Einbindung einer Marke in Themenwelten. Da gibt es laut dem Manager nach wie vor noch viel Gesprächs- und Aufklärungsbedarf. Branded Entertainment noch in den Kinderschuhen Das gilt vor allem für das Thema Branded Entertainment, also für die Kombination aus Information und Unterhaltung. Statt reine Werbebotschaften zu übermitteln, wird die Marke hier in einem Umfeld, das die Zielgruppe thematisch anspricht, als Kompetenzträger inszeniert. Die Gestaltungsmöglichkeiten für diese WebFormate sind ebenso vielseitig wie das Internet selbst: Inszenierte Videos und zielgruppenspezifische EntertainmentInhalte werden mit interaktiven Elementen kombiniert und in Social Media eingebunden. „Branded Entertainment wird immer wichtiger, denn um sich aus der Masse an Werbekontakten hervorzuheben, brauchen wir mehr als Lautstärke“, betont Carsten Riemann, Leiter Beratung Online Marketing / WebTV Media bei der Media-Agentur Pilot. „Wir müssen vor allem relevant für unsere Zielgruppe wer- den. Das schafft man nur selten über plakative Werbebotschaften, sondern eher über Themen, die die Zielgruppen wirklich interessieren und Mehrwerte erzeugen“, sagt Riemann. Aktuell hat die Agenturgruppe Pilot gerade für Sennheiser, einen weltweit führenden Hersteller von Mikrofonen, Kopfhörern und drahtlosen Übertragungssystemen, ein neues WebTV-Magazin entwickelt, das seit Anfang Oktober auf Tape.tv zu sehen ist. Für „Musicmix powered by Sennheiser“ produziert die Agentur Pilot Entertainment sieben Sendungen, die sich mit einer Mischung aus Musik- und Lifestyle-Themen an eine musikinteressierte Zielgruppe richten. Der Berliner Musik-Internet-TVSender Tape.tv sorgt mit vier Millionen Usern für hohe Reichweiten und den direkten Draht zu den jungen Zielgruppen. Um eine zielgruppenübergreifende Community aufzubauen, sind aber auch weitere Social-Media-Portale wie Facebook und Myspace eingebunden, wobei die Inhalte tagesaktuell von einem Pilotinternen Community Management gepflegt werden. Social Media wird bewegt Social Media ist auch für Lars Reckmann, Geschäftsführer von Bavaria Film Interactive, aus der Werbung mit Bewegtbild nicht mehr wegzudenken. „Gerade bei Produkten und Marken, die eine jüngere Zielgruppe ansprechen, eignen sich Facebook, Youtube und Co. hervorragend, um die Nutzer zu den Filmen hinzuführen“, berichtet er aus der Praxis. Als Beispiel nennt er die aktuelle „Active O2“-Online-Kampagne von Adelholzener, für die Bavaria Film Interactive die Filme mit den beiden Extremkletterern, Internet World BUSINESS 17 Interview „Die Schaltung ist wesentlich teurer als die Produktion“ Sind Online-Videos nur ein Thema für Unternehmen mit großem Budget? Kiess: Natürlich nicht. Man kann im Internet auch mit einem kleineren Budget über Bewegtbild seine Zielgruppe sehr gezielt und effektiv ansprechen. Die Größe des Budgets ist keine Garantie für Erfolg. Grundlage einer erfolgreichen Kampagne ist vielmehr eine gute und klug umgesetzte Idee und hier wird leider oft gespart. Wichtig ist dabei, das Budget richtig einzusetzen – nämlich so, dass die Botschaft den Empfänger erreicht. Wie viel Geld muss ein kleines oder mittleres Unternehmen in die Hand nehmen, wenn es Bewegtbild produzieren möchte? Kiess: Kleine, schnelle Produktionen gibt es in der Regel schon zwischen 8.000 und 12.000 Euro. Aufwendigere Animationen oder Produktionen mit Darstellern dagegen fangen bei etwa 25.000 Euro an. den „Huberbuam“, drehte. Die Kampagne soll sich vor allem über die gängigen sozialen Netzwerke verbreiten. Die Videos sind entsprechend nicht nur auf www. activeO2.de zu sehen, sondern auch auf dem eigenen Youtube-Channel (www.you tube.com/user/ActiveO2). Die Beispiele zeigen, dass die Gestaltungs- und Einsatzmöglichkeiten von Bewegtbild im Netz nahezu unbegrenzt sind. Florian Kiess, Geschäftsführer à la K GmbH in München, produziert Filme und Animationen fürs Netz ❚ www.a-la-k.de Es bringt nichts, ein Video zu produzieren, wenn es keiner sieht. Deshalb sollte für eine gezielte Schaltung in den Online-Medien mindestens der Faktor drei bis vier des Produktionsbudgets eingeplant werden. Das macht Bewegtbild dann aber doch zu einer recht teuren Angelegenheit. Was haben die Unternehmen denn davon? Kiess: Bewegtbild ist aufmerksamkeitsstark, emotional und unterhaltend. Im Internet eingesetzt, bietet es gerade kleineren Unternehmen die Chance, sich viel spitzer in der Zielgruppe überzeugend zu präsentieren. Statt in der Masse unterzugehen, haben sie dadurch die Chance zu wachsen. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) widmet dem Thema sogar eine eigene Tagung. Die „Bewegtbild imWeb“Konferenz findet am 27. Oktober in Berlin als Pre-Event zum DMMA OnlineStar 2011 statt. Informationen zum Programm, den Referenten sowie Details zur Konferenz gibt es unter www.bewegtbildkonferenz.de. ❚ Dominique Salcher Double Play TV und Online: Gemeinsam stärker ie verteile ich mein Budget auf Online und TV, sodass sich beide Mediengattungen optimal ergänzen und die Streuverluste sinken? Dieser Frage ging der ProSieben-Sat1-Vermarkter Sevenone Media zusammen mit der MediaAgenturgruppe Pilot nach, sie entwickelten dazu den strategischen Planungsansatz „Double Play“. Hintergrund: das veränderte Mediennutzungsverhalten sowie der wachsende Bedarf für die Verlängerung von TV-Kampagnen ins Internet. Seit einem Jahr ist das Tool nun im Einsatz. Anlass genug für die beiden Partner, die etwa 60 Kampagnen auszuwerten, die über den Ansatz vernetzt geplant wurden und anschließend entsprechend der Doppelgespann: Martina Vollbehr von Pilot und Daniel Haberfeld von Sevenone Media ziehen nach einem Jahr Double Play Bilanz Zielgruppenunabhängig hat TV Stärke der jeweiligen Medien neben der Reichweite seine Stärausgesteuert wurden. ken im schnellen Aufbau von Die zentralen Ergebnisse: Mit Brand und Ad Awareness sowie TV wird wesentlich schneller Brand Building. Online wiedeReichweite aufgebaut als mit rum punktet beim zielgerichteten Online. So erreichten beispielsReichweiten- und Kontaktaufweise in einem untersuchten Fall bau verstärkt die Benefit-Komsechs Spots auf Sat1 rund 6,5 munikation und erweist sich – Millionen Menschen ab 14 Jahanders als TV – als dialogfähig. ren an einem Tag. Bei gleichem Und für welche Art Werbung Budget und in derselben Alterslohnt sich der Einsatz? Generell gruppe wurden über T-Online eigne sich der Double-Play-An2,92 Millionen Unique User ersatz naturgemäß eher dort, „wo reicht – allerdings erst nach minin Online eine direkte Transakdestens 3,5 Tagen. Über den tion erfolgen soll, das heißt die Daumen gepeilt kann Online, Verlängerung von TV in Richzusätzlich zu TV, die Nettoreichtung Online unmittelbar in einen weite noch einmal um zehn ProTV meets Online: Pilot und Sevenone Media entwickelKontakt münden soll“, empfiehlt zent erhöhen, so Daniel Haberten eine „konvergente Instream/TV-Währung“ Vollbehr. Haberfeld beobachtet: feld,Director Strategic Projects „Vor allem Online-Anbieter entbei Sevenone Media. Vor allem jüngere Selektivseher können schließlich „Den unterschiedlichen Mediennutzer- decken schon seit Längerem die besondere über Online gezielt angesprochen wer- Typen entsprechend ergibt sich über On- Funktion von TV als Impulsgeber für den. „Es gibt Zielgruppen, deren Online- line die Chance, gezielt effektive Mix- Internet-Aktivitäten.“ Weiter schätzten Nutzung besonders hoch ist und in denen Kontakte aufzubauen“, weiß die Forsche- aber auch Kunden aus dem klassischen Double Play gänzlich neue Potenziale er- rin. Mit dieser mehrkanaligen Ansprache FMCG-Bereich (Fast Moving Consumer schließt“, unterstreicht Martina Vollbehr, würden die gewünschten Multiplying- Goods) das Tool, die bestimmte OnlineGeschäftsführerin von Pilot Checkpoint Effekte erzielt sowie auch die Unterschiede affine Zielgruppensegmente neu erschlieund auf Agenturseite mit dem Aufgaben- bei der Kontaktdosis ausgeglichen, die ßen wollten oder deren Zielgruppen mit feld betraut. Das gelte vor allem für junge aus den individuellen unterschiedlichen einem Mix aus TV und Online effektiver Medienpräferenzen resultierten. angesprochen werden könnten. häb ❚ und männliche Zielgruppen. Foto: Fotolia / Fernsehen-Botie W 18_interview_Wichert_nick.qxd 18 12.10.2011 Internet World BUSINESS 16:32 Uhr Seite 18 MARKETING & WERBUNG 17. Oktober 2011 21/11 INTERVIEW „Noch viele Chancen ungenutzt“ Dorothea von Wichert-Nick hat die strategische Führung des Affiliate-Netzwerkbetreibers Affilinet übernommen S eit drei Monaten steht Dorothea von Wichert-Nick an der Spitze des AffiliateNetzwerkbetreibers Affilinet in München. Die Besetzung dieses Postens ist eine Nachricht an sich, denn bis jetzt kam Affilinet ohne eigenen CEO aus. Warum die promovierte Wirtschaftsingenieurin zu Affilinet gekommen ist und was sie dort bewegen will, hat sie der Redaktion in einem Interview verraten. Bislang haben wir nicht wahrgenommen, dass Affilinet einen CEO hat. Ist uns da etwas entgangen? Dorothea von Wichert-Nick: Da ist Ihnen nichts entgangen. Affilinet wurde bislang sehr stark über die Geschäftsführer der verschiedenen Länder gemanagt und als Tochter der Sedo Holding vom dreiköpfigen Holding-Vorstand geführt. Mit mir wurde der Sedo-Holding-Vorstand nun um eine dedizierte Führung für Affilinet erweitert. In meiner Funktion als CEO von Affilinet konzentriere ich mich gezielt auf die strategische Führung und den internationalen Marktausbau des Unternehmens. Wie steht es denn um Affilinet? von Wichert-Nick: Ganz hervorragend. Wir werden in Deutschland in diesem Jahr um mehr als 20 Prozent wachsen. Die Geschäfte laufen sehr gut, wir sind in einer komfortablen Position. Warum dann der Strategiewechsel? von Wichert-Nick: Ihr Blatt hat es ja treffend beschrieben: Die gesamte Affiliate-Branche durchläuft derzeit einen Prozess der Professionalisierung – weg von den „Frickelbuden“, hin zu hoch spezialisierten Online-Vertriebsprofis. Affilinet hatte schon immer einen guten Ruf, was die Betreuung der Kunden angeht. Die Geschäfte gingen und gehen gut. Doch wir haben erkannt, dass wir noch proaktiver am Markt agieren können. Es gibt noch viele Kunden, die Affiliation im Vertrieb einsetzen können, da sind noch viele Chancen ungenutzt. Wenn wir diesen Kunden helfen, das Affiliate-Geschäft aktiv zu entwickeln, können wir noch erhebliche Wachstumspotenziale heben – für die Kunden und für uns. Wenn man mit Affiliate-Netzwerkbetreibern spricht, dann klingen die Marketing- Der Affiliate-Netzwerkbetreiber Affilinet gehört seit 2010 zur Sedo Holding Group. Zuvor war Affilinet ein Bestandteil des Online-Vermarkters Adlink (wie Sedo ein Teil des United-InternetKonzerns), dessen Display-Geschäft 2009 an Hi-Media verkauft wurde. 2010 verschwand der Firmenname Adlink aus dem Konzernportfolio. Nach eigenen Angaben bietet Affilinet aussagen zum Verwechseln ähnlich: Alle setzen auf Transparenz und offene Schnittstellen, alle rühmen sich, die beste Technologie zu haben, alle haben die Internationalisierung im Blick. Wie differenziert sich Affilinet da von Konkurrenten wie zum Beispiel Zanox? von Wichert-Nick: Natürlich sind Schnittstellen für eine Automatisierung der Werbebuchungen wichtig, ebenso wie maximale Transparenz zwischen Advertiser und Publisher. Diesbezüglich arbeiten die Netzwerke in der gleichen Richtung. können, ist endlich, die Zahl der Werbekunden auch. Zudem zieht es immer mehr Nutzer auf Angebote, die sich Affiliate Marketing noch nicht erschlossen hat – Stichwort Facebook. von Wichert-Nick: Natürlich ziehen soziale Netzwerke im Moment viel Aufmerksamkeit und auch Nutzungszeit auf sich. Aber Facebook muss erst noch zeigen, dass es wirklich Sales treiben kann. Der Erfolg von Social Media Marketing hängt stark von der angepeilten Zielgruppe ab. Ich weiß sowohl von begeisterten Facebook-Nutzern, wie auch von Anbietern, die auf Facebook nur wenig Conversions erzielen konnten. Natürlich brauchen wir auch Lösungen für Kampagnen auf Facebook. Dorothea von Wichert-Nick ist seit Juni 2011 CEO von Affilinet, München. Die promovierte Wirtschaftsingenieurin war zuvor als Geschäftsführerin bei Solon Management Consulting tätig. Dort entwickelte die 43-Jährige neue Strategien und Geschäftsmodelle. ❚ www.affili.net Affilinet differenziert sich vor allem über seinen partnerschaftlichen und Serviceorientierten Ansatz sowie über die nachhaltige Sicherung der Qualität sowohl bei Advertisern als auch Publishern. Vollautomatisches Affiliate Marketing, so ähnlich wie Computerhandel an der Börse, ist das die Zukunft? von Wichert-Nick: Natürlich müssen Prozesse smooth laufen; das sind die Hausaufgaben, die jedes Netzwerk erledigen muss. Doch Affiliate Marketing besteht nicht nur aus Tools. Wichtiger ist die enge und aktive Zusammenarbeit mit den Advertisern und Publishern, um die Sales hochzufahren. Die Optimierung muss stärker in den Vordergrund treten. So müssen wir den Advertiser fragen: „Wo willst du mit deinen Sales hin? Wie können wir dich dabei umfassend unterstützen?“ Und den Publisher: „Was brauchst du für höhere Conversions?“ seinen etwa 500.000 Publishern rund 2.500 Partnerprogramme an. Mit rund 100 Mitarbeitern ist Affilinet in Deutschland, Frankreich, Spanien, UK, Österreich und der Schweiz aktiv. Von wie viel Optimierungspotenzial reden wir da? Handelt es sich um die letzten fünf Prozent oder ist da mehr drin? von Wichert-Nick: Die Auswertung der Branchen-Benchmarks im Shorttail bringt schon wichtige Erkenntnisse. Wir können unseren Kunden sagen, welche Erfolge andere Unternehmen ihrer Branche erzielen und ihnen so Hinweise geben, wie sie ihr eigenes Affiliation-Geschäft steigern können. Wir wollen in Zukunft verstärkt in Business Intelligence investieren, da können wir dann sicher noch einmal 20 Prozent draufpacken. Sie berichten von einem Wachstum von über 20 Prozent in diesem Jahr, Zanox hat für das erste Halbjahr 2011 gar ein Wachstum von 24 Prozent ausgewiesen. Ärgert es Sie da nicht etwas, wenn der Online-Vermarkterkreis Affiliate Marketing seit Jahren bei zehn Prozent sieht – deutlich langsamer wachsend als die anderen Marketingdisziplinen? von Wichert-Nick: Den Anteil von Affiliate Marketing an den Werbespendings auszuweisen ist schwierig. Ich kann mir vorstellen, dass Teile des Budgets bei der Erhebung nicht erfasst werden, weil sie nicht unter Marketing laufen, sondern unter Sales. Online Sales ist auf jeden Fall stärker gewachsen als zehn Prozent. Und der Kundenwunsch, mehr Performance Marketing zu betreiben, ist nach wie vor groß. Laut unserer aktuellen Umfrage werden zwei Drittel der Kunden künftig sogar noch mehr ins Affiliate Marketing investieren. Es mehren sich die Stimmen, die behaupten, Affiliate Marketing habe seine Grenzen erreicht. Die Zahl der Publisher, die für große Kampagnen genügend Traffic beisteuern Zudem rechnet Facebook ja nicht Performance-basiert ab, sondern auf TKP-Basis … von Wichert-Nick: Das ist grundsätzlich kein Hindernis. Mit unserem Produkt eReach oder auch über unsere Retargeting-Technologie bieten wir bereits die Performancebasierte Abrechnung von Display-Anzeigen. Wir können auch die Customer Journey betrachten. Dazu tracken wir die letzten sechs Klicks, die vor einem Kauf über uns generiert wurden. Damit können wir zum ersten Mal die Wirkung von Reach Awareness zeigen. Damit kann man in der Tat den Umsatz enorm entwickeln. Sie sind jetzt drei Monate bei Affilinet. Was sind Ihre Ziele für Ihr erstes Jahr? von Wichert-Nick: Das sind vor allem drei Punkte: Die Schärfung der Strategie, noch mehr Intelligenz in den Vertriebsprozess einzubringen und dadurch eine glaubwürdige Alternative zu Private Networks zu werden. Dann geht es darum, Performance Marketing in jede Stufe des Unternehmens zu bringen, da können wir noch um einiges zulegen. Und schließlich wollen wir „Natürlich müssen Prozesse smooth laufen; das sind die Hausaufgaben, die jedes Netzwerk erledigen muss.“ Dorothea von Wichert-Nick CEO Affilinet unsere internationalen Möglichkeiten besser nutzen. Diese Bereiche werde ich in meiner Funktion als CEO vorantreiben. Mit unserer länderübergreifend einheitlichen Plattform und hohen Marktexpertise sind wir auf einem sehr guten Weg in puncto internationale Kunden. Zwar sind 85 bis 90 Prozent des Geschäftes lokal, auch bei internationalen Kunden, und man braucht definitiv das lokale Marktverständnis, um erfolgreich zu sein. Aber das internationale Business weiter zu expandieren ist der finale Proof of Concept für unseren auf Qualität und Service fokussierten Marktangang. ❚ Interview: Frank Kemper 19_Augmented.qxd 21/11 12.10.2011 16:24 Uhr Seite 19 17. Oktober 2011 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 19 MOBILE MARKETING Augmented Reality in der Praxis So faszinierend die Technik auch ist – nicht jede Augmented Reality App erreicht ihr Ziel W enn das Kamerabild des Smartphones anzeigt, wo der nächste Briefkasten ist, wenn über einem Filmplakat im Handybildschirm plötzlich der passende Trailer erscheint, spricht man von Augmented Reality (AR). Schenkt man Anbietern wie Metaio, Mobilizy oder Sengaro Glauben, zählen entsprechende Seiten, mobile Browser wie Wikitude, Layar und Junaio sowie AR-Apps zu den vielen „nächsten großen Dingen“, die das Marketing revolutionieren werden. Etwas ernüchternd ist derzeit jedoch noch die Realität. Mit 44 Bewertungen von durchschnittlich zwei Sternchen zählt die für 2,39 Euro angebotene App iLiving, mit der man die Wirkung eines neuen Sofas in einer Aufnahme des eigenen Wohnzimmers testen kann, nicht gerade zu den Verkaufsschlagern im App Store. Das Konkurrenzprodukt Arrange Your Room schneidet noch deutlich schlechter ab. Und wie kundenbindend die App AR-Robot 2 ist, die einen Robotor einblendet, sobald man die Kamera auf ein bestimmtes Bild im Firmen-Flyer von Total Immersion richtet, bleibt zumindest unklar. Keine Überraschung für Igor Schwarzmann, Mitgründer der Berliner Digital- Foto: Vodafone Verhaltene Nachfrage Location Based vom Feinsten: Ein Blick aufs Handydisplay zeigt Infos zur Umgebung agentur Third Wave: „Der anfängliche Hype um Augmented Reality ist definitiv abgeklungen. So beeindruckend die ersten Ergebnisse waren, so wenig wurden sie in der Realität wirklich benutzt“, erklärt der Experte. Es sei einfach, Menschen mit entsprechenden Applikationen zu beeindrucken, fährt Schwarzmann fort, am Ende bleibe es dann aber oft auch einfach nur beeindruckend: „Das größte Problem bei solchen Applikationen ist, dass niemand wirklich mit einem Smartphone vor dem Gesicht durch die Straßen laufen möchte“, lautet seine Begründung. Eine Zielgruppe, die für AR empfänglich ist, sind kaufkräftige Menschen mit Spieltrieb und technischem Interesse. Hauptsächlich wohl für diese hat Ford mit zwei Agenturen und dem Online-Vermarkter Ströer Interactive eine virtuelle Probefahrt mit dem Ford Focus entwickelt. Interessenten können das Auto auf ihrem Note- book mit einem Ersatzlenkrad in Form eines 10-Euro-Scheins über eine Rennstrecke steuern. Via Webcam werden die Lenkbewegungen erfasst und dann auf die Fahrtrichtung des Autos übertragen. „Die Idee ist Resultat eines engen Austauschs zwischen planender Agentur und uns. Dem Kunden war es wichtig, innovative Technologien für die Zielgruppe erlebbar zu machen. Der 10-Euro-Schein wurde die Eintrittskarte zu einem digitalen Markenerlebnis“, berichtet Ströer-Interactive-Geschäftsführer Rasmus Giese. „Die Kampagne haben wir innerhalb weniger Wochen umgesetzt und eine überaus positive Resonanz erhalten, sodass wir bereits mit weiteren Kunden aus unterschiedlichen Branchen konkret über Kampagnen mit AR-Fokus sprechen.“ Marktforscher sehen Trend Den AR-Trend belegen verschiedene Analysen. So erwartet Juniper Research bis 2014 ein Anwachsen des Marktes für Anwendungen mit AR auf 732 Millionen US-Dollar. Bis 2015 soll der globale Umsatz mit AR-Lösungen und -Services Interview Marco Hauprich ist Director Mobile & New Media bei dem Hotelportal HRS (Hotel Reservation Service). Das Hotel setzt Augmented Reality bereits seit 2009 ein. „Hotels Now!“ ist ein standortbasierter Dienst, der auf dem Kamerabild eines Smartphones verfügbare Hotelzimmer in der Umgebung mit Detailangaben anzeigt, die sich aus der Anwendung dann mobil buchen lassen. Wie sind Sie zu diesem frühen Zeitpunkt darauf gekommen AR einzusetzen? Marco Hauprich: Das mobile Internet entwickelt sich zu dem dominierenden Weg ins Web. Auch immer mehr Reisende buchen ihre Zimmer von unterwegs. Bei Geschäftsreisen erwarten wir in den nächsten drei Jahren einen Anteil der mobilen Buchungen von 20 Prozent. Daher investieren wir auch kontinuierlich in Innovationen, die dem Nutzer einen Mehrwert liefern. Augmented Reality ist dabei ein wichtiger Bestandteil bei der spontanen Hotelbuchung von unterwegs. Mobil hat der Nutzer eine andere Erwartungshaltung als im stationären Web. Er möchte sich nicht durch das gesamte Hotelangebot klicken, sondern sucht meistens eine Übernachtungsmöglichkeit in der direkten Umgebung. Für die auf verschiedenen Plattformen verfügbare App Layar hat HRS mehr als Marco Hauprich, Director Mobile & New Media beim Hotelbuchungsportal HRS in Köln ❚ www.hrs.de 250.000 Hotels weltweit entsprechend aufbereitet und mit einer Buchungsoption versehen. Ändern sich Reisepläne, erlaubt HRS bei Standardbuchungen kostenfreie Änderungen und Stornierungen bis 18 Uhr am Anreisetag. Da die Bezahlung nicht über die App erfolgt, sondern erst im Hotel, ist die Buchung auch ohne Kreditkarte möglich. Wie nehmen Ihre Kunden das Angebot an? Hauprich: Gut ausgebaute Mobilfunknetze und immer leistungsfähigere Applikationen machen Smartphones und TabletPCs heute zu mobilen Reisebüros. Jeder fünfte Deutsche hat schon einmal ein Hotel mobil gebucht. Dabei beobachten wir, dass die HRSApps bevorzugt für die spontane Buchung unterwegs genutzt werden. Vor allem Geschäftsreisende müssen häufig flexibel auf neue Gegebenheiten reagieren. So sind bei HRS 75 Prozent der Hotelbuchungen über mobile Endgeräte für eine Ankunft am gleichen Tag oder einen Tag später. Mithilfe von AR und Geolokalisierungsfunktionen lässt sich schnell und einfach das passende Hotel in der direkten Umgebung finden, ohne zeitraubende Recherche oder Eingabe des Standorts. Gibt es hier weitere Pläne für die Zukunft? Foto: Metaio „AR ist ein Eldorado für Marketingmaßnahmen“ Hauprich: Derzeit prüfen wir, ob die Inte- „Stern“-Leser sehen mehr: Die App erkennt das Cover und liefert zusätzliche Inhalte gration von Augmented Reality auf weiteren Plattformen sinnvoll ist. Denn nicht alle mobilen Geräte liefern die notwendigen Entwicklungswerkzeuge, wie eine rückseitige Kamera, GPS und einen Kompass, um die Informationen zu einer funktionierenden AR-Sicht zu kombinieren. Bei den Tablet-PCs sehen wir noch großes Potenzial, da sie sich wegen der größeren Bildschirme noch besser zum mobilen Surfen oder für datenintensive Anwendungen wie Videostreamings eignen. Allerdings haben die meisten Tablets bisher noch keine Kamera. Zudem stellt sich die Frage, ob Nutzer mit einem Tablet den Rundumblick auf der Straße wagen. Mit AR wäre es vorstellbar, bestimmte Muster oder Logos im Kamerabild zu erkennen und dann entsprechende Zusatzinformationen einzublenden – ein Eldorado für Marketingmaßnahmen. Dank GPS wäre es auch vorstellbar, dass das Hotel kurz vor Eintreffen des Gastes eine Information über die HRS-App erhält, damit er schon einmal die Unterlagen für den Check-in vorbereiten kann. HRS beteiligt sich aktuell an einem Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts, um verschiedene Anwendungen zu testen. auf 1,5 Milliarden US-Dollar steigen. Und auch Gartner hat AR auf die Top-10-Liste der „Disruptive Technologies for 2008 to 2012“ gesetzt. Der Erfolg einzelner Anwendungen oder Kampagnen wird davon abhängen, inwiefern sie die Bedürfnisse der Nutzer nach Informationen oder Unterhaltung aufgreifen. Dass Unternehmen mit ARLösungen über Anzeigenkampagnen, im stationären Verkauf, dem Internet oder dem mobilen Marketing die gewünschten Effekte erzielen, stellt sich nicht von allein ein. „Der Erfolg einer AR-Anwendung für eine breite Verbraucherschicht hängt von grundsätzlichen Faktoren ab“, meint Ulf Schiewe, Sprecher des Software-Entwicklers Metaio.„Zum einen sollte sie nicht nur einen Gag darstellen, sondern wirklich nützlich oder informativ sein. Außerdem muss die Bedienung extrem einfach sein, besonders auf mobilen Geräten ohne Maus oder Tastatur. Und nicht zuletzt gilt es, in der Masse der Apps überhaupt vom Nutzer gefunden zu werden. Das geht am besten auf einer Standardplattform wie einem mobilen AR-Browser, der in dieser Hinsicht eine ähnliche Funktion erfüllt wie ein Webbrowser im Internet.“ ❚ Mirjam Müller 20_Topkampi_2111.qxd 20 12.10.2011 16:12 Uhr Seite 20 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 17. Oktober 2011 Eine Creme-Dose wird digital Nivea startet eine weltweite Werbekampagne zum 100. Geburtstag der Hautpflegemarke Besser geht es nicht: Eine Kampagnenidee, die über allem steht und in allen Kanälen des Marketings durchdekliniert wird. Beiersdorf zeigt bei der Marke Nivea, wie das funktioniert. E ine Milliarde Euro Marketingbudget steckt in der weltweiten Werbekampagne „100 Jahre Hautpflege fürs Leben“ der Traditionsmarke Nivea. Ziel: die Position von Nivea als Nummer eins in der Hautpflege zu schärfen. Dazu holte sich Beiersdorf aus Hamburg den Megastar Rihanna als Markenbotschafter ins Boot. Ihr Song „California King Bed“ ist Mittelpunkt der Geburtstagskampagne. Diese zeigt zwei Dinge sehr eindrucksvoll: wie eine 100 Jahre alte Marke in den digitalen Raum überführt wird und wie Marketing- und Performance-Ziele in einem vernetzten Kampagnenkonzept bestens erreicht werden. Selten wurde eine so komplexe crossmediale Kampagne Steckbrief ❚ Auftraggeber: Beiersdorf AG, Hamburg ❚ Auftrag: Kampagne „100 Jahre Hautpflege fürs Leben” für die Marke Nivea ❚ Agentur: Draft FCB, Chicago / Hamburg ❚ Mediaplanung: Carat, Düsseldorf ❚ Online-Agentur: Plan Net, München ❚ URL: www.nivea.de ❚ Launch: 24. Juni 2011 21/11 Vorgestellt von: Harald R. Fortmann, Geschäftsführer der CPX Interactive Germany GmbH in Hamburg ❚ www.cpxinteractive.com den gefühlt direkten Kontakt des Nutzers mit der Marke. Neben Branding- werden Vertriebsziele unterstützt. So fördert etwa die bundesweite mobile Couponing-Aktion in Zusammenarbeit mit Schlecker unmittelbar den Abverkauf von „Nivea for Men“-Produkten. Alles in allem eine sehr gelungene, zukunftsweisende Kampagne,die zeigt,was Werbung heute leisten kann,wenn man eines beachtet: Die übergeordnete Kampagnenidee muss für alle Kanäle individuell durchdekliniert und jeder Channel optimal genutzt werden. Dann wünsche ich mir für die Zukunft nur noch, dass nicht nur zehn Prozent des Kampagnenbudgets in digitale Kanäle fließen … ❚ Staraufgebot: Testimonial Rihanna und ihr Song „California King Bed“ sind mit dabei umgesetzt, die von PoS-Aktivitäten über Out-of-Home, klassische Mediaflights bis hin zu Facebook Apps, Blogger-Aktionen und Mobil-Coupons reicht. Die Aktionen sind konzeptionell an die jeweiligen On- und Offline-Kanäle angepasst und markenpassend umgesetzt. Etablierte Markenbestandteile wie die Creme-Dose werden geschickt für digitale Kanäle genutzt. Eine rollende Creme-Dose dient etwa als virtuelle Bühne für Rihanna oder als Steuerzentrale, um mit der Sängerin zu interagieren. Augmented Reality sorgt für Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister 3M Health Care Betreuung einer SEA-Jahreskampagne TWT Interactive HRS B2B- und Endkundenkampagne inkl. Online-Maßnahmen Lukas Lindemann Rosinksi Base Planung und Steuerung der SEA- und SEO-Aktivitäten Blue Summit Media Lightcycle Entwicklung einer Informationskampagne Zum Goldenen Hirschen MLP Groß angelegte Imagekampagne in TV, Online und Print Kolle Rebbe Beautynet Online Parfümer. Konzeption einer SEA-Kampagne für den Webshop TWT Interactive Body Shop Germany Betreuung des Affiliate Marketings für den Pflegeprodukte-Shop Explido Opel Internationale Launch-Kampagne für den Opel Astra GTC Scholz & Friends Hamburg Bonprix Konzept und Design der Kampagne „Made by... you“ Di Unternehmer Schöffel Lead-Agentur für die neue Markenpositionierung Ogilvy & Mather Build-A-Bear Workshop Betreuung des Online-Media-Etats für die Teddybären-Shops Netzwerk Reklame Sky Deutschland Betreuung der Social-Media-Aktivitäten des Pay-TV-Senders Conrad Caine BundesverteidigungsMinisterium (BMVg) Entwicklung eines umfassenden Kommunikationskonzepts für die digitalen Medien des BMVg und der Bundeswehr Pixelpark Bielefeld Veltins Betreuung der Marken Veltins und V+ für die Brauerei Scholz & Friends Verband der privaten Lead-Agentur für die Öffentlichkeitsarbeit des Verbands Krankenversicherung inklusive integrierter Kommunikationsstrategie VCCP London Welthungerhilfe DB Schenker Deutschland Imagekampagne mit Online und Print für die Bahn-Tochter Easyjet Europaweite Kampagne mit TV, Online, Print und Plakaten Saatchi & Saatchi Serviceplan Public Opinion Lead-Agentur für die Kampagne zum 50-jährigen Bestehen Scholz & Friends Berlin Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Kampf der Konsumgüter Unilever verweist Procter & Gamble auf Rang zwei und ist auch Dritter D as Ranking der Werbungtreibenden, die im August 2011 am meisten Geld für eine neu gestartete Online-Kampagne ausgaben, wird von Konsumgüterherstellern dominiert. Genau genommen vom Konzern Unilever, der die Plätze eins und drei belegt, sowie Procter & Gamble, seinerseits auf den Rängen zwei und sieben. Für die vier Kampagnen, die in den Top Ten von Nielsen Media Research aufgelistet sind, gaben die beiden Konzerne insgesamt rund 1,3 Millionen Euro brutto aus. Die restlichen Plätze belegen vier Filmverleiher sowie L’Oréal und Acer. host ❚ Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im August 2011 Nach Procter & Gamble im Juli steht nun Unilever an der Spitzenposition bei den Top-Werbungtreibenden Produkt Firma August 2011 in Mio. Euro Rexona Women Shower Fresh Deo-Roller Unilever Deutschland, Hamburg 0,59 Wella Pro Series Moisture Haar-Pflege Procter & Gamble, Schwalbach 0,34 Rexona Shower Fresh 48h Active Unilever Deutschland, Hamburg 0,26 „V“ (BD und DVD) Warner Home Video Germany, Hamburg 0,17 „Sommer in Orange“ 20th Century Fox of Germany, Frankfurt 0,15 „Freunde mit gewissen Vorzügen“ Sony Pictures Releasing, Berlin 0,14 Ariel Actilift Febreze Waschpulver Procter & Gamble, Schwalbach 0,12 Diesel Loverdose Damen-Duft L’Oréal Luxusprodukte, Düsseldorf 0,10 „Die drei Musketiere“ Constantin Film Verleih, München 0,09 Acer Smartphone Acer Computer, Ahrensburg 0,08 © INTERNET WORLD Business 21/11 Top-Newcomer: Rexonas Deo-Roller Zeitraum: 01.08.2011 – 31.08.2011 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2011 intWB-Express-Anzeige_280x381.qxd 26.07.2010 11:35 Uhr Seite 3 22_News_1.qxd 22 13.10.2011 11:45 Uhr Seite 22 E-COMMERCE Internet World BUSINESS Neue Verschleierungstaktik DANIEL HECHTER Einstieg in den E-Commerce Daniel Hechter vertreibt ab sofort direkt online: Der dreisprachige Shop (Deutsch, Englisch und Französisch) des französischen Modelabels unter www.daniel-hechter.de stammt aus der Feder der E-CommerceAgentur Shopmacher aus Gescher. Auch den kompletten Betrieb der Online-Filiale übernehmen die Dienstleister. Ein Store Locator liefert die Adressen und Kontaktdaten der lokalen Stores in der Nähe. dz Die Verbreitung von E-Commerce steigt – und auch die Frequenz, zeigt die ACTA D er Siegeszug von E-Commerce ist ungebrochen. Nicht nur, dass immer mehr Menschen (nämlich inzwischen 69 Prozent der deutschen Bevölkerung zwischen 14 und 64 Jahren) im Internet einkaufen. Auch die Einkaufshäufigkeit steigt: Rund ein Drittel der Webshopper, die das Institut für Demoskopie Allensbach für die aktuelle „Allensbacher Computer- und Technik-Analyse“ (ACTA) befragte, haben in den vergangenen zwölf Monaten mehr als fünf Mal im Web eingekauft, 17 Prozent sogar zehn Mal und mehr. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 29 beziehungsweise 14 Prozent. 5,1 Käufe pro Kopf Im Schnitt, so ermittelten die Marktforscher, entfallen auf jeden Bürger zwischen 14 und 64 Jahre jährlich 5,1 Online-Käufe. 2010 waren es 4,4 Online-Käufe. Und ein Ende des Trends ist nicht abzusehen: 43 Prozent der Studienteilnehmer erwarten, in Zukunft noch häufiger im Internet einzukaufen. Weitere 43 Prozent wollen allerdings ihre Frequenz „eher nicht“ steigern. Auch die soziodemografische Struktur der Internet-Käufer nähert sich der Bevölke- Daniel Hechter will sich dem Vertrieb im Web nicht mehr verschließen Vertriebskanalentwicklung für Digitaltechnik und UE REAL.DE Bewertung von Eigenmarken Als erstes deutsches Handelsunternehmen startet Real ein eigenes Online-Bewertungsportal für seine Eigenmarken. Rund 2.300 Produkte der Real-Marken „Bio“, „Quality“ und „Selection“ können auf dem Bewertungsportal www.real.de/ bewertung kommentiert werden. Produkte,die besonders gut bei den Kunden abschneiden, werden in der eigenen Rubrik „Top-Produkte“ abgebildet. dz ZALANDO Im stationären Handel Im Internet (Indexdarstellung: 2010 =100) 98 110 2011 Gegenüber dem Jahr 2010 hat das Web als Vertriebskanal deutlich an Bedeutung gewonnen. Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung 14 bis 69 Jahre © INTERNET WORLD Business 21/11 Quelle: ACTA 2010/11 E-Commerce-Entwicklung in Deutschland Verbreitung und Kauffrequenz von 2004 bis 2011 Angaben in Prozent 45 50 54 66 63 59 Online-Käufer Käufe in den letzten 12 Monaten 10 und mehr 5 bis 9 1 bis 4 6 ENGELHORN.DE Neue TV-Kampagne Der Mannheimer Sportausstatter und Modehändler Engelhorn will die Bekanntheit seines Webshops mit einer TV-Kampagne steigern. Von Mitte Oktober an kommuniziert ein actionreicher Spot aus der Feder von Serviceplan die Authentizität von Engelhorn Sports sowie das herausragende Sortiment. Zeitgleich startet ein von Plan Net konzipierter Blog, in dem Freizeit- und Leistungssportler ihre Trainings- und Wettkampferfahrungen schildern. dz 69 14 17 13 14 14 15 10 8 9 12 17 9 10 27 28 30 32 32 33 24 30 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 8 Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung 14 bis 64 Jahre © INTERNET WORLD Business 21/11 Quelle: ACTA 2004 bis ACTA 2011 die Besuche im kleineren Elektrofachmarkthandel, bei anderen Super- oder Verbrauchermärkten wie Real und Edeka, in den Elektroabteilungen großer Kaufhäuser wie Karstadt und Kaufhof und in Baumärkten wie Obi und Praktiker gingen seit 2010 durch das Internet deutlich zurück. Die Profiteure am E-Commerce-Boom sind im Gegenzug große Web-Händler wie Amazon, spezialisierte Anbieter wie Elektronikhändler Conrad und auch eBay. Nische M-Commerce M-Commerce indes ist aktuell noch ein kleiner Nischenmarkt, belegen weitere Zahlen der Studie. Demzufolge haben zwar 19 Prozent der mobilen Internet-Nutzer auch schon mit ihrem Handheld-Gerät online eingekauft. Die mobile Zielgruppe bleibt für Web-Händler mit einer absoluten Zahl von 1,85 Millionen Konsumenten trotzdem überschaubar. Hingegen sehen die ACTA-Studienautoren in Online Communitys ein großes E-Commerce-Potenzial. Mit einem Online-Käufer-Anteil von 87 Prozent seien Community-Mitglieder gegenüber der Bevölkerung insgesamt aber auch gegenüber dem durchschnittlichen InternetNutzer deutlich E-Commerce-affiner. Bei Community-Mitgliedern, die Seiten von Unternehmen oder Marken auf Facebook und Co. besuchen und liken, liegt der Online-Shopper-Anteil gar bei 92 Prozent, so ein weiteres Studienergebnis. dz ❚ Immer mehr Käufer kaufen immer häufiger online ein rungsstruktur an. Der Anteil von Männern und Frauen an den Online-Käufern ist inzwischen weitgehend ausgeglichen. Und auch die überproportional starke Verbreitung von E-Commerce in der Zielgruppe der 20- bis 39-Jährigen sowie der überproportional starke Nachholbedarf bei den Best Agern über 50, der 2004 noch zu beobachten war, haben sich inzwischen der Norm angenähert. Dass E-Commerce zunehmend den stationären Handel bedroht, zeigt ein weiteres Chart der Analyse. Demnach ist die Bedeutung des Internets als Vertriebskanal für Digitaltechnik und Unterhaltungselektronik seit dem Jahr 2010 stark gewachsen. Der stationäre Handel indes nimmt an Bedeutung ab. Das bekommen zwar Discounter wie Aldi und Lidl oder große Elektrohandelsketten wie Media Markt und Saturn nicht zu spüren, doch Großer Name, kleiner Wurf Den Webshop von Saturn braucht die Konkurrenz nicht fürchten K 68 11 Ausbau der Lagerkapazität Der Mode-Retailer Zalando investiert 100 Millionen Euro in den Bau eines neuen Logistikzentrums in Erfurt. Wie in einem gigantischen Schuh- und Kleiderschrank mit riesigen Regalen soll nur der Computer wissen, wo welches Stück der insgesamt 100.000 Artikel genau zu finden ist. Insgesamt sollen rund 1.000 Arbeitsplätze auf 70.000 Quadratmetern entstehen. Die Fertigstellung ist für 2013 geplant. dz 21/11 Mehr Käufer, mehr Käufe GROUPON Groupon wird künftig die genaue Anzahl der verkauften Gutscheine nicht mehr auf der Detailseite anzeigen. Stattdessen soll ein ungefährer Wert eingeblendet werden, der zwischen 0,5 und 19,5 Prozent unter den tatsächlich verkauften Deals liegt. Das Unternehmen will so verhindern, dass anhand der Deal-Zahlen der Unternehmensumsatz ausgerechnet werden kann. dz 17. Oktober 2011 aum ein Launch wurde von der Öf- Recht herausnehmen will, seinen Marktfentlichkeit so aufmerksam beäugt partnern die Preise zu diktieren. Apropos wie der von Saturn.de. Jetzt hat die Preise: Auch hier spielt Saturn meist nur Elektronikfachmarktkette den Schleier im Mittelfeld – mit Ausnahme der auf der über dem gelüftet, was den stagnierenden Startseite angezeigten Top-Produkte. Wer Umsätzen im stationären Geschäft in trotzdem kauft, wird an der Kasse erneut Deutschland neue Impulse verleihen soll. frappiert. Bezahlt werden kann nur über Der erste Eindruck der Redaktion: Geil ist Kreditkarte, Gutscheine, Sofortüberwei❚ das nicht. Die Startseite im Shop bietet ein sung oder Finanzierung. dz wildes Sammelsurium an Produkten. Das Sortiment ist schmal. Listet Saturn.de 45 Camcorder, so spuckt der Erzfeind Amazon unter dem Reiter „Camcorder“ 1.022 Ergebnisse aus, davon allerdings 546 zu Flash-Speichern. Sucht man bei Amazon nach 3D-Fernsehern, gibt es 88 Angebote. Bei Saturn hingegen ist für Otto-Normalverbraucher auf den ersten Blick überhaupt nicht erkennbar, welche Geräte 3D-fähig sind. So sieht kein Online-Grande aus, der sich das Das Layout ist von gestern, der Webshop aber neu Galeria Kaufhof neu im Web E s ist nie zu spät, wenn man es richtig macht“ – unter diesem Motto kündigte Folkert Schultz, Leiter Unternehmensstrategie bei Galeria Kaufhof, auf dem Versandhandelskongress den baldigen Launch des neuen Online Shops an. Zwei Tage später war es dann so weit: Der neue Shop ging – ohne viel Medienrummel – online. „Wir sind stolz darauf, ein Kaufhaus zu sein, und das mit einem Gesamtumsatz von 3,6 Milliarden Euro und einer EBIT-Rendite von vier Prozent auch nicht unerfolgreich“, unterstreicht Schultz die Kernstrategie seines Unternehmens. Doch die Umsätze im Webshop seien aktuell noch „homöopathisch“. Das hochzuskalieren sei jetzt Schultz’ Aufgabe. Die Marschrichtung dabei ist klar:„Wir wollen ein Warenhaus sein, das an sieben Tagen 24 Stunden lang für unsere Kunden da ist“, sagt er. Es gehe nicht darum, neue Kunden zu gewinnen, sondern die bestehenden ❚ besser zu bedienen. dz 23_eCommerce_News2.qxd 21/11 13.10.2011 9:16 Uhr Seite 23 E-COMMERCE 17. Oktober 2011 And the Winner is ... Auf dem Versandhandelskongress wurden die besten Versender gekürt Internet World BUSINESS 23 GOOGLE Neues Zertifizierungsprogramm „Google Trusted Store“ heißt ein neues Zertifizierungsprogramm, mit dem Google das Vertrauen in E-Commerce steigern will. Aktuell läuft ein Betatest mit ausgewählten Partnern. Wer sich auszeichnen lassen will, muss pünktlichen Versand sowie guten Service belegen. Kunden, die in einem geprüften Shop einkaufen, erhalten Käuferschutz bis 1.000 US-Dollar. dz TRANSPARO.DE Einstieg in TV-Werbung Louis.de wird Versender des Jahres Skatedeluxe.de ist Newcomer des Jahres Tennis-point.de ist Online Shop des Jahres G einer Vorauswahl Nominierten, die eine Jury aus Versandhandelsprofis und Branchenkennern ermittelt hatte, durften nicht nur alle Mitglieder des Bundesverbands des Versandhandels (BVH) und die Leser des „Versandhausberater“ abstimmen, sondern erstmals auch die Gäste des Gala-Events im Wiesbadener Kurhaus per SMS. Newcomer des Jahres wurde Skatedeluxe.de. Außerhalb des Kurhauses und innerhalb der Messehallen wurde der „Onlineshop des Jahres 2011“ gekürt. Den Titel heimste Tennis-point.de ein. Hier lobten die Juroren die Tiefe des Sortiment, das bis ins Detail dargestellt werde. Gewinner des Sonderpreises Multichannel wurde Sport Scheck mit seiner Kampagne „Wir machen Sport. Was machst du?“ dz ❚ lamour bekommt der Versandhandelskongress alljährlich durch die Auszeichnung der besten Branchen-Player. Vor 850 Gästen verlieh Moderatorin Corinna Wohlfeil die begehrte Auszeichnung „Versender des Jahres“ des Branchenblatts „Versandhausberater“ an Detlev Louis, den 92-jährigen Gründer des Motorradzubehör-Retailers Louis.de. Den Lifetime Award nahm der Motorrad-Enthusiast im Wiesbadener Kurhaus ebenfalls entgegen. Die beiden anderen nominierten Versender, Mytoys.de und Cyberport.de, hatten im Endspurt um den Titel schlussendlich das Nachsehen. Über die Sieger der in Strahlen: Die Macher von Tennis-point.de Mehr Grundversorgung DHL glaubt an den Lebensmittelhandel im Web W er glaubt, es geht um die letzte Meile, hat die Entwicklung verpasst. Inzwischen geht es um die letzten Zentimeter“, so erklärte Andrej Busch, Leiter des Paketgeschäfts von DHL, auf dem Versandhandelskongess in Wiesbaden, welches Ziel das Unternehmen mit dem 750 Millionen Euro schweren Ausbau des eigenen Paket-Konzepts verfolgt. „Wir bauen ein Netzwerk, das das doppelte Paketvolumen abwickeln kann“, so Busch. „Und wir bauen unsere Kommunikation mit der Zielgruppe aus, die künftig mehr über den Versandhandel bestellen soll.“ Die Kunden sollen in Echtzeit den Lieferstatus Andrej Busch aller bestellten Pakete ver- bereitet seinen folgen und in Echtzeit in Konzern auf die den Lieferprozess eingrei- Zukunft vor fen können – durch die Angabe eines alternativen Wunschliefertermins oder einer anderen Zustelladresse. Noch gehe es im Versandhandel primär um Convenience, künftig solle der Versandhandel aber die Grundversorgung der Menschen übernehmen. Hier liege eine große Chance für Logistik und Handel, insbesondere für Lebensmittelhändler, Drogisten und Apotheken, meint Busch. Konkret rüstet sich DHL für die Zukunft, indem das Hauptlaufnetz neu ge- Alles neu: Der Logistiker DHL lässt keinen Stein auf dem anderen staltet wird und die Laufzeiten verkürzt werden. Händler sollen eine verlängerte Einlieferzeit bis circa 21.00 Uhr haben, um ihre Ware noch am nächsten Tag beim Kunden ausliefern lassen zu können. Deutschlandweit liege die „Next Day Delivery“-Quote bei 95 Prozent, in Ballungsräumen bei fast 100 Prozent. Darüber hinaus sollen die Frachtzentren aufgebohrt und die Sortierkapazitäten verdoppelt werden. Auch die komplette IT werde ausgetauscht und um Echtzeit-Sendungsverfolgung und Echtzeit-Rerouting erweitert. Und im Bereich Auslieferung sollen die Zustellbezirke verkleinert werden, um die Quote erfolgreicher Erstzustellungsversuche zu steigern. Die Investitionen will DHL durch mehr ausgelieferte ❚ Pakete ausgleichen. dz Mit dem Slogan „Vergleichen ist gut. Transparo ist besser“ will Transparo.de seine Markenbekanntheit steigern. In einem 30-Sekünder aus der Feder der Münchner Agentur Hello erklärt das Unternehmen, dass die Konkurrenzportale Versicherungen, die bis zu 50 Prozent günstiger sind, nicht anbieten. Anzeigen in Auto-Titeln und Zeitungen runden die Kampagne ab. dz THALIA Offensive für E-Books Die zum Douglas-Konzern gehörende Buchhandelskette Thalia will in den kommenden fünf Jahren einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in den Ausbau ihrer Internet-Aktivitäten und das Angebot digitaler Bücher investieren. Das E-Book erreiche neue Zielgruppen, die heute nicht oder nur wenig lesen, begründet ThaliaChef Michael Busch den Schritt. dz 24-25_Neuromarketing.qxd 24 13.10.2011 11:38 Uhr Seite 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 17. Oktober 2011 21/11 „E-COMMERCE-MARKT DEUTSCHLAND 2011“ Die Großen werden größer Immer mehr Umsätze im deutschen E-Commerce fließen in die Kassen der zehn größten deutschen Web-Händler, zeigt eine aktuelle Studie des EHI D ie 1.000 größten Internet Shops in Deutschland haben im Jahr 2010 zusammen rund 22,7 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet – 13,35 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das ermittelte das Handelsinstitut EHI zusammen mit dem Marktforscher Statista für die nun vorliegende Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2011“. Top-Ten-Händler werden größer Knapp 32 Prozent dieses Volumens, nämlich 7,2 Milliarden Euro, flossen allein in die Kassen der zehn größten deutschen Webshops Amazon, Otto, Neckermann, Telekom, Conrad, Bonprix, Weltbild, Thomann, Notebooksbilliger.de und Baur.de. Damit hat sich die hohe Konzentration auf wenige Top-Anbieter gegenüber dem Vorjahr erneut verschärft. Generalisten wie Amazon, Otto oder Neckermann mit breit gefächertem Wa- rensortiment erwirtschafteten mit etwa 8,3 Milliarden Euro Umsatz rund 36,6 Prozent des gesamten deutschen E-Commerce-Umsatzes. Mit weitem Abstand folgen Textilhändler mit einem Gesamtumsatz von 3,8 Milliarden Euro und Computer-Händler mit 3,7 Milliarden Euro. Im neuen E-Commerce-Boomsegment Möbel flossen 2010 rund 586 Millionen Euro in die Kassen der Top-1.000-WebHändler. Im Lebensmittelsegment liegen die Umsätze bei 122 Millionen Euro. Wo haben die Top-1.000Händler ihre Wurzeln? Die Antwort des EHI auf diese Frage ist einfach: 43,9 Prozent starteten als InternetPure-Player, 31 Prozent stammen aus dem stationären Handel. Damit hat dieses Seg- Die deutschen Top-Ten-Shops o: F oto lia / Typ o ma niac Generalisten haben die größten Warenkörbe 1.480,0 www.otto.de* n = Top 1.000-Webshops 580,7 www.telekom.de 438,2 www.conrad.de* 433,7 Umsatz in Mio. Euro * Unternehmen, die ihre Heimat im Versandhandel haben 388,4 www.weltbild.de 353,3 www.thomann.de* 348,3 www.baur.de* Fot In Sachen Social Media sind die deutschen Web-Händler ungemein aktiv, zeigt die Studie weiter: 52 Prozent der befragten Online-Händler haben ein eigenes Facebook-Profil, fast ein Drittel der Händler twittert, elf Prozent betreiben einen eigenen Kanal auf Youtube. Bei der Analyse 2.546,2 www.neckermann.de* www.notebooksbilliger.de Twitter krankt an Reichweite Einsatz von Bewertungssystemen www.amazon.de www.bonprix.de* ment noch erheblichen Nachholbedarf. Der Versandhandel hat einen Anteil von 15,6 Prozent. 80 Prozent der OnlineHändler sind inzwischen aber mit mehr als nur einem Shop im Web aktiv, zeigt die Studie weiter. 45 Prozent betreiben ein stationäres Ladengeschäft, 33 Prozent handeln auf eBay, 30 Prozent sind auf dem AmazonMarktplatz präsent und immerhin jeder vierte Top-1.000-Händler druckt auch Kataloge. 328,1 254,5 Shop-Bewertungen: (Vorjahr 16,4) Produktbewertungen: (Vorjahr 13,4) Shop- und Produktbewertungen: (Vorjahr 4,0) Keine Shop- oder Produktbewertungen 34,2 % 51,5 % Amazon, Otto und Neckermann sind die größten Player im deutschen E-Commerce, Tendenz steigend 9,7 % Quelle: EHI, Statista, Stand: 2010 © INTERNET WORLD Business 21/11 4,6 % Produktbewertungen gehen in der Verbreitung zurück Quelle: EHI, Statista, Stand: 2010 © INTERNET WORLD Business 21/11 Umsatz nach Segmenten Generalist Bekleidung, Textilien, Schuhe Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör Medikamente Hobby-, Sammel- und Freizeitartikel Medien Möbel, Dekorationsartikel Spielwaren, Baby Auto und Motorrad, Zubehör Sportartikel Digitale Medien (Software, Musik, Video, Games) Do it yourself Bürobedarf Haushaltswaren, Haushaltsgeräte Sonstiges Tierbedarf Drogerieartikel, Kosmetik Foto, Druck, Book on Demand Lebensmittel, Getränke, Delikatessen, Lieferservice Gartenbedarf Schmuck, Uhren Blumenversand Koffer, Taschen Erotik Optiker Telekommunikation Accessoires ohne Schmuck © INTERNET WORLD Business 21/11 8.312,7 (36,6 %) 3.786,5 (16,7 %) 3.692,9 (16,3 %) 800,1 (3,5 %) 675,5 (3,0 %) 631,6 (2,8 %) 586,1 (2,6 %) 573,1 (2,5 %) 495,3 (2,2 %) 440,4 (1,9 %) 404,1 (1,8 %) 372,6 (1,6 %) 313,1 (1,4 %) 236,8 (1,0 %) 228,8 (1,0 %) 179,9 (0,8 %) 174,1 (0,8 %) 169,8 (0,7 %) 122,1 (0,5 %) 106,3 (0,5 %) 94,7 (0,4 %) 87,6 (0,4 %) 78,5 (0,3 %) 48,0 (0,2 %) 42,8 (0,2 %) 29,9 (0,1 %) 4,8 (0,0 %) Nutzung von Facebook, Twitter und Youtube Social-Media-Aktivitäten Facebook-Fanzahlen Shops mit Facebook-Profil 52 % <100 17 % 100 – 499 E-Commerce-Umsatz 2010 in Mio. Euro Anteil in Prozent 18 % 500 – 999 Shops mit Twitter-Account 14 % 30 % 1.000 – 4.999 29 % 5.000 – 9.999 Shops mit Youtube-Kanal 11 % Basis: Top 1.000Webshops Generalisten haben die Nase vorn, Modehändler und Computer-Versender folgen Quelle: EHI, Statista, Stand: 2010 Web-Händler sind keine Social-MediaMuffel, doch die Bemühungen finden oft nur mäßige Reichweite © INTERNET WORLD Business 21/11 8% 10.000 – 49.999 50.000 – 99.999 100.000 und mehr 10 % 1% 3% Basis: Top 1.000Webshops Quelle: EHI, Statista, Stand: 2010 24-25_Neuromarketing.qxd 21/11 13.10.2011 11:38 Uhr 17. Oktober 2011 der Fanzahlen auf den einzelnen Kanälen zeigt sich: Wer zwischen 1.000 und 5.000 Facebook-Fans hat, zählt wie 29 Prozent aller Top-1.000-Online-Händler zum soliden Mittelfeld. 21 Prozent der Händler liegen mit ihren Fanzahlen darüber, jeder zweite Händler jedoch darunter. Bei Twitter ist die Zahl der Follower deutlich geringer: Rund ein Drittel der Shop-Betreiber meldet hier unter 100 Follower, weitere 27 Prozent zählen zwischen 100 und 499 Follower, weitere 15 Prozent bis zu 999 Follower. Auch die Reichweite auf Youtube ist für Shop-Betreiber mit der auf Facebook nicht zu vergleichen: 41 Prozent der Händler melden unter 25 Abonnenten, jeder Vierte bedient darüber zwischen 25 und 99 Abonnenten. Auch Bewertungssysteme haben sich im Handel etabliert. Die Anzahl von Shops, die sich durch Anbieter wie Ekomi bewerten lassen, ist 2010 gegenüber dem Vorjahr von 16,4 auf 34,2 Prozent sprunghaft in die Höhe geschnellt – vielleicht auch auf sanften Druck durch Google, die Shop-Bewertungen von ausgewählten Anbietern im Suchranking anzeigt. Die Anzahl an Händlern mit Produktbewertungen indes ist gegenüber 2009 gesunken: Hatten im Vorjahr noch 13,4 Prozent der Händler entsprechende Lösungen im Einsatz, waren es 2010 nur noch 9,7 Prozent. Shop- und Produktbewertungen finden sich inzwischen bei 4,6 Prozent der Webshop-Betreiber (Vorjahr: 4,0 Prozent). Amazon Payment kommt schleppend Ein Blick auf die gängigsten Zahlverfahren im Webshop zeigt: Kreditkarte und Vorauskasse werden von jeweils über 70 Prozent (Vorjahr: 60 Prozent) der Online Shops angeboten und sind damit die verbreitetsten Zahlungsverfahren. Jeder Online Shop bietet im Schnitt rund 4,4 Zahlungsverfahren an. Neu in die Studie aufgenommen wurde das Zahlungsverfahren Amazon Payment. Diese Bezahlart wird zwar aktuell nur in 1,4 Prozent der Shops angeboten, diese Shops generieren jedoch schon 14 Prozent des Marktumsatzes. Mobile Payment-Zahlungsverfahren sind in den untersuchten Shops noch nicht stark vertreten. Beim Blick auf die Logistikpartner fiel den Studienautoren wie schon im Vorjahr auf, dass ein großer Teil der Online Shops auf ihrer Website keine Angaben zu den Möglichkeiten ihrer Versandart macht oder die Informationen nur schlecht zugänglich Seite 25 E-COMMERCE sind. Die Situation habe sich jedoch im Vergleich zum Vorjahr verbessert, so die Auguren. Inzwischen würden nur noch 34,6 Prozent der Webshops ihre Kunden nicht über den Versandpartner informieren. Im Vorjahr waren es noch 40,7 Prozent. Der Rat der Profis: „Informationen zur Versandart sollten ähnlich wie die Zahlungsverfahren prominenter auf den Shop-Seiten platziert werden. Nur so kön- nen Verbraucher darüber informiert werden, ob sie eine Packstation, den Hermes Paket Shop oder den Service Neuzustellung vom DPD nutzen können. Insgesamt hat bei den Händlern, die ihren Logistikpartner nennen, die DHL mit 50,0 Prozent (Vorjahr 40,7 Prozent) die größte Verbreitung. UPS kommt auf 8,7 Prozent, DPD auf 6,5 und Hermes auf 6,2 Prozent Marktanteil. Schaut man sich Internet World BUSINESS 25 die Umsatzverteilung an, zeigt sich wenig überraschend, dass die DHL-Partner mit 48 Prozent den Löwenanteil der E-Commerce-Umsätze erwirtschaften. Hermes kommt trotz geringer Verbreitung auf 18,9 Prozent. Die Umsätze, die über UPS, GLS und DPD ausgefahren werden, sind mit einem Marktanteil von zwei bis vier Prozent laut der Studie zumindest noch eher vernachlässigbar. dz ❚ 26_Neuromarketing.qxd 26 13.10.2011 11:50 Uhr Seite 26 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 17. Oktober 2011 21/11 NEUROMARKETING Kauferlebnis im Wandel Die Definition von Kauferlebnis wandelt sich grundlegend: Beratung gewinnt gegenüber dem Preis an Bedeutung as „Ende des Preisirrsinns“ hat Media Markt jüngst ausgerufen. Doch wenn sich der für Anfang des kommenden Jahres angekündigte Webshop sowie der soeben gelaunchte Online Store der Unternehmensschwester Saturn nicht mehr über den Preis gegenüber dem Wettbewerb positionieren wollen, brauchen sie ein neues Alleinstellungsmerkmal. Neben Multichannel-Services und der Verknüpfung von Online- und Offline-Einkaufserlebnis spielt im Kampf um die Kundschaft auch die Produktpräsentation eine entscheidende Rolle. „Der Wettbewerb um die beste Produktpräsentation im Web ist voll entbrannt“, schildert Ralf Pispers, Geschäftsführer von Dotkomm Rich Media Solutions, Dienstleister für Audio- und Video-Interfaces: „Nachdem die Ware zum mehr oder weniger identischen Preis mit den gleichen Produktfeatures und -fotos in den verschiedenen Kanälen verfügbar ist, geht es jetzt darum, sich über eine entsprechende Produktpräsentation zu differenzieren.“ Alles andere sei SEO-Business: Wer hat die besten Keywords, wer die beste Markenbekanntheit? Pispers definiert vier Stellschrauben, an denen Online-Händler im Wettbewerb um die beste Produktpräsentation drehen müssen: Foto: Fotolia/Amy Walters D Neuromarketing heißt, die Stellschrauben im Hirn auf „Kauf mich“ zu programmieren lang habe ich immer bei Saturn gekauft, aber wie gut ist die Beratung wirklich? Deshalb gehe ich demnächst online, um mich beraten zu lassen und bekomme drei bis vier Kameras zur Auswahl.“ Reichen vorgefertigte Antworten nicht aus, hilft nur noch der persönliche Kontakt: Ich weiß, welches Produkt ich will, habe mich informiert, das Produktvideo angesehen, habe für meinen Einsatz aber noch Fragen. Bleiben diese offen, sorgen sie bei komplexen Dienstleistungen oder Produkten regelmäßig für hohe Abbruchquoten. Für diesen Fall hat Dotkomm den „Digital Assistant“ entwickelt. Der digitale Assistent kombiniert Screen Sharing und Video-Web-Konferenzen, sodass der Kunde für offene Fragen einen persönlichen Berater hinzurufen kann. Dabei teilen beide Teilnehmer dieselben WebInhalte und können Internet-Formulare oder -Tools gemeinsam bedienen. Über den digitalen Assistenten stehen dem Kunden geschulte Verkaufsberater 24 Stunden am Tag zur Verfügung, verspricht Dotkomm. „Der Handel investiert hohe Summen in die Schulung und Ausstattung seines gesamten Verkaufspersonals am PoS. Da lohnt es sich, ein effizientes Team für den Internet-Verkauf auszubilden, das zentral für den Kunden erreichbar ist und ihn bei der Kaufentscheidung unterstützt“, so Pispers. „Künftig wird der Kunde sonntags im Autohaus den Neuwagen über den Digital Assistant direkt ordern.“ Für den PoS wird langfristig nur die Rolle als Showroom bleiben, malt Pispers aus. Dort würde der Kunde weiterhin Produkte testen, fühlen und live erleben und das Unternehmen rein für die Produktpräsentation bezahlt werden. Bestellt würde dann per Tablet live aus der Ausstellung oder vom heimischen PC, Notebook oder TV aus beim Hersteller – damit wäre der PoS als Verkaufskanal überwunden. Schmecken, riechen und fühlen wird man Produkte im Web auch künftig nicht können. Deshalb bleibe das Internet laut Neuromarketer Häusel „eher Beschaffungs- als Erlebniskanal“. Doch die haptischen und sensorischen Nachteile würden zu einem erheblichen Teil durch die Zeitersparnis aufgewogen, so Häusel: „Und das ist ein hochemotionaler Faktor.“ ❚ Doch die meisten Websites sind noch steigerte die Konversionsrate im Vergleich nicht für emotionale und multisensori- zur statischen Anwendung um 497 Prosche Einkaufserlebnisse ausgelegt, konsta- zent. Der Wert pro Besuch stieg im gleitiert Pispers in seinem Buch „Neuromar- chen Zug von 1,17 auf 4,31 Euro. keting im Internet“: „Kunden bilden sich Im Web wie im Laden innerhalb von weniger als einer halben Sekunde ein erstes Urteil über Schon nah an der Kaufsituation des PoS eine Website. Dieses wird oft sind laut Dotkomm-Neuromarketingstuauch nach längerer Betrach- dien interaktive Produktberatungen. Datung nicht revidiert. Für die bei reagiert der Produktberater per Video Ausgestaltung von Websites auf Navigationen des Nutzers. Dotkomm bedeutet dies, dass ein Groß- hat ein solches Video-Interface für Mister teil der Konzepte zu komplex Spex realisiert. Darin führt künftig ein ist. Zu viele Themen, zu viel Moderator den Kunden gezielt durch das Navigation, keine Emotion.“ Mister-Spex-Sortiment: Er erklärt optiUnd da kaum etwas so zu sche Fachbegriffe, informiert über Proemotionalisieren vermag wie dukteigenschaften, steht dem Kunden bei (bewegte) Bilder, setzen im- der Eingabe der Brillenwerte und bei der mer mehr Anbieter auf die Gläserauswahl beratend zur Seite und gemultisensorische Produkt- leitet ihn zum Warenkorb. präsentation via Video. „DaBei Mister Spex führt ein Moderator den Kunden per Video Für Shops wie Amazon, die Keywordgezielt durch das Brillensortiment des Online-Händlers für nehmen Anbieter inzwi- Suche addieren und dann Produkte zeischen auch entsprechend viel gen, wird die nächste Herausforderung, Geld in die Hand“, hat Pispers beobachtet. die Produktberatung, die am PoS erfolgt, 1. Vermittlung von mehr PoS-Feeling, Denn die anfängliche Skepsis weicht der aufs Web zu verlagern, ist sich Pispers si2. Multisensorische Produktpräsentation, Erkenntnis, dass sich mit steigender Zahl cher:„Bevor ich eine Kamera verkaufe und 3. Video-Interfaces, der Kanäle, über die ein Video läuft (eige- sie mit ihren Features zeige, muss ich den 4. Persönlicher Kontakt. An die Multisensualität – also die An- ner Shop, diverse Fremdshops, eigener Kunden beraten, welche Kamera für ihn sprache mehrerer Sinne – des Kaufaktes Youtube-Kanal, bei Facebook, ggf. als OR- die passende ist.“ Damit holt man eine am PoS werden Webshops nie ganz heran- Code am PoS), die Investition schnell neue Klientel ins Web, die wirklich beraten reichen können. Allerdings lohnt es sich, amortisiert. Der Spezialist für Garten- werden will und nicht nur nach dem günses so weit wie möglich zu versuchen. Denn spielgeräte Demmelhuber hat sich von tigsten Preis sucht, skizziert Pispers: „BisChristina Rose Studien haben ermittelt, dass Webshops Dotkomm ein Videoeine bis zu 70 Prozent höhere Konver- Interface kreieren lassionsrate erzielen mit einer emotionalen sen, in dem eine junge Produktpräsentation im Vergleich zu ei- Mutter die Vorzüge der Demmelhuber-Spieltürnem funktionalen Bild. Doch nicht alle Produkte eignen sich da- me schildert. Das Ergebfür gleich gut, so Markenberater und Neu- nis: Ein multivariater romarketing-Experte Hans-Georg Häusel: Test beim Suchmaschi„Komplexere Produkte und Statussymbo- nenmarketing, bei dem le brauchen die Erfahrung am PoS. Viele die Hälfte der Adwordsandere dagegen nicht. So testen beispiels- Anzeigen auf das Video weise schon viele Käufer das Smartphone und die andere Hälfte ihrer Wahl vorab bei Freunden. Andere auf eine statische VariProdukte dagegen sind so bekannt, dass sie ante geleitet wurden, Der Nutzer (unten) kann gemeinsam mit dem Digital Assistant (oben) beispielsweise Masken ausfüllen oder Tarife zeigt: Die Video-Lösung berechnen. Dabei können beide den Mauszeiger bewegen, Inhalte bearbeiten und sich per Video-Chat austauschen. keine PoS-Erfahrung brauchen.“ 27_Shopportrait_Rebuy.qxd 21/11 13.10.2011 9:23 Uhr 17. Oktober 2011 Seite 27 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 27 SHOP-PORTRÄT: REBUY Ganz groß im Zweitgeschäft Gebrauchte Bücher, Spiele, DVDs und Elektronikgeräte finden durch Rebuy neue Besitzer – und generieren enorme Umsätze E s ist eine klassische Internet-Erfolgsgeschichte: 2004 beschlossen zwei junge Männer, die gerade erst das Abitur in der Tasche hatten, ihr eigenes Geschäft zu gründen, und dafür das Internet zu nutzen. Ein zufälliger Besuch auf einem Bücherflohmarkt sorgte für die nötige Geschäftsidee: Marcus Börner und Lawrence Leuschner wollten online gebrauchte Computer-Spiele an- und wieder verkaufen. Damals dachte noch keiner an „Recommerce“, wie der Handel mit gebrauchten Waren heute heißt – und das GründerDuo Börner und Leuschner scheint noch immer ein bisschen überrascht zu sein von der Lawine, die sie damals mit der Grün- brauchtware werden.“ Die Initiativen der Konkurrenz – seien es vergleichbare Geschäftsmodelle wie Momox und Hitmeister, oder die neuen Recommerce-Bemühungen von Otto und Amazon – sieht das Gründerteam von Rebuy gelassen. „Wir schätzen den Markt für Recommerce ganz grob auf rund acht Milliarden Euro, etwa 20 Prozent des Umsatzes mit Neuwaren“, erklärt Leuschner. „Da ist noch viel Luft für viele Mitbewerber. Außerdem sind wir der Ansicht, dass jeder prominente Neueinsteiger in den Markt das Bewusstsein für das Thema Recommerce steigert und den Markt somit wieder vergrößert – und davon profitieren auch wir.“ TV: Teuer, aber lohnend dung von Trade-a-game, heute Rebuy.de, losgetreten haben. In den Anfangstagen trafen zwei bis drei Pakete täglich ein, die das Duo gewissenhaft in Lawrence’ Kinderzimmer aufbereitete und weiterverkaufte. „2004 sind wir dann in eine gemeinsame WG umgezogen und haben in einem der Zimmer täglich 20 bis 30 Pakete bearbeitet“, erinnert sich Börner. „Heute haben wir in Berlin ein mehrgeschossiges Logistikzentrum mit einer Gesamtfläche von 3.000 Quadratmetern. 20.000 Artikel kommen hier täglich an, 10.000 Pakete werden jeden Tag verschickt.“ Effizienz und Qualität Prüfen im Akkord: Auf den „Grading-Linien“ wird jedes einzelne Paket auf Herz und Nieren geprüft, bevor die Artikel ins Lager wandern zialisierte Mitarbeiter prüfen beispielsweise die Funktionsweise eines gebrauchten Handys rund 20 Minuten lang. Mängelexemplare müssen, bevor sie ins Verkaufslager dürfen, zuerst in die Abteilung Qualitätssicherung. Dort werden CDs abgeschliffen, zerkratzte Hüllen ausgetauscht, kaputte Akkus ersetzt, Eselsohren geglättet und sonstige kleinere Reparaturen durchgeführt, die den Wert der gebrauchten Ware wieder steigern sollen. Artikel, die den Prüfstand hinter sich gebracht haben, werden von der selbst entwickelten Warenwirtschaft erfasst und in die chaotische Lagerhaltung eingefügt. „Die Entwicklung unserer WaWi hat viel Kraft und Ressourcen gekostet, aber die Mühe hat sich gelohnt“, so Lawrence Hinter den enormen Warenmengen, die von dem Logistikzentrum ausgeliefert werden, steckt eine ausgefeilte, bis zum letzten Handgriff optimierte Logistik: Kundenpakete, die zum Verkauf eingesendet werden, landen auf den sogenannten „Grading-Linien“. Auf langen Tischen packen rund 150 Mitarbeiter jeden einzelnen Artikel aus und prüfen dessen Qualität. Der Aufwand für diese Tests ist je nach Kategorie unterschiedlich, denn längst werden nicht mehr nur PC-Spiele angekauft. Auch Bücher, CDs, DVDs, Blu-rays, Software, Konsolen, Handys, iPhones, iPods und iPads nimmt Rebuy an – und gewährt auf jeden wieder verkauften Artikel zwölf Monate Garantie. Deshalb werden vor allem die Elektronikgeräte ganz genau auf Internet-Märchen: Marcus Börner (li.) und Lawrence eventuelle Macken untersucht: spe- Leuschner sind schon seit Schulzeiten ein Gründer-Duo Leuschner. „Heute können wir unsere Prozesse schnell und flexibel anpassen, wenn wir zum Beispiel eine neue Warenkategorie mit dazunehmen. Wir sind von keinem Dienstleister abhängig.“ Nicht nur bei der Warenwirtschaft legen die Gründer Wert darauf, die Zügel in der Hand zu behalten, auch die interne, hoch effiziente Logistik ist ein auf die speziellen Anforderungen des Recommerce-Unternehmens zugeschnittenes Eigengewächs. „Die Margen bei den meisten Recommerce-Kategorien sind gering, also müssen wir unsere Gewinne über die Masse und die Effizienz der Abwicklung generieren“, erkärt Börner. „Deshalb überwachen wir die einzelnen Abteilungen in der Logistikkette mit MonitoringSystemen, um die Effizienz immer verbessern zu können.“ Ehrgeizige Ziele Das klingt ehrgeizig und ist auch so gemeint – für die nächsten fünf Jahre hat das Duo Börner/Leuschner noch viel vor: „Wir wollen unseren Anteil am milliardenschweren Recommerce-Markt kräftig steigern, unseren Umsatz auf eine halbe Milliarde steigern, in andere Länder expandieren und auch im stationären Handel stärker Fuß fassen“, beschreibt Börner die Agenda.„Kurz: Wir wollen das Amazon der Ver- Foto: Fotolia / Kaipity Massenversand: 20.000 Artikel kommen an, 10.00 Pakete verlassen das Lager – täglich Aber Rebuy will sich nicht nur auf die Vorarbeit der Konkurrenz verlassen; um den eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern, setzen die beiden Jungunternehmer vornehmlich auf klassisches Performance Marketing – und hin und wieder wird auch in einen Fernsehspot investiert. „Das ist natürlich sehr teuer – aber auch sehr lohnenswert“, sagt Börner. Rund 300.000 Nutzer sind derzeit bei Rebuy registriert; damit es mehr werden und keine User an die Konkurrenz verloren gehen, hat das Unternehmen kürzlich in einen moderneren Internet-Auftritt investiert und den Verkaufsprozess vereinfacht. Auch am Verkaufsmodus wurde geschraubt: Das Einsenden der zu verkaufenden Ware ist jetzt, ähnlich wie beim Hauptkonkurrenten Momox, schon ab einem Warenwert von 10 Euro kostenlos – bisher übernahm Rebuy den Versand erst bei einem Paketwert von 30 Euro. Kein Problem für Börner und Leuschner – dann muss die Effizienz der Logistik eben noch ein bisschen verbessert werden. il ❚ Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1110028 ❚ Alle bislang erschienenen Shop-Porträts finden Sie unter diesem Webcode als Gratis-Download ❚ Gründung: 2004 Gründung als Trade-a-game, 2011 Umfirmierung zur Rebuy Commerce GmbH ❚ Unique Visits / Monat: k. A. ❚ Pakete pro Tag: Über 10.000 ❚ Umsatz 2010: zweistelliger Millionen-Euro-Bereich ❚ Anzahl der Mitarbeiter (fest und frei): rund 300 ❚ Shop-Software: Eigenentwicklung ❚ Warenwirtschaft Eigenentwicklung ❚ Marketingagentur: k. A. ❚ Callcenter-Partner: k. A. ❚ Logistik: DHL 28_Recht_2111.qxd 28 12.10.2011 16:45 Uhr Seite 28 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 17. Oktober 2011 Angebot auf Zeit Wer mit zeitlich befristeten Rabatten wirbt, sollte die Dauer auch wirklich einhalten R Rabattaktion keine Irreführung gesehen werden. Maßgeblich für diese Beurteilung ist das Argument, dass die erstmalig angegebene zeitliche Begrenzung und somit das erste Datum nicht dazu führt, dass der Händler sich einer Art „Selbstbindung“ unterwerfen muss, die dann am Ende des angegebenen ersten Zeitraums jegliche weitere geschäftliche Entscheidung über die Verlängerung eines Rabattzeitraums verhindert. abattaktionen sind auch für den Online-Handel ein gutes Verkaufsargument. Allerdings kann es hierbei zu Wettbewerbsverstößen und in der Folge zu Abmahnungen kommen. Neben Rabattaktionen, in denen schlicht die Preise für angebotene Waren oder Dienstleistungen reduziert werden, sind auch Preisnachlässe möglich, die zeitlich befristet werden. Denkbar sind zum Beispiel Werbeaktionen, wie sie der Verbraucher aus dem klassischen Handel kennt, etwa der Sommer- oder Winterschlussverkauf. Fazit OLG Köln: Irreführung Problematisch kann solch ein DiscountAngebot werden, wenn in den entsprechenden Aussagen über die angebotene Rabattaktion ein Enddatum genannt wird, bis zu dem der Kunde die entsprechende Möglichkeit hat, zu einem vergünstigten Preis die Waren oder Dienstleistungen zu erwerben – und dann die Rabattaktion nach Ablauf des genannten Datums verlängert wird. Rolf Albrecht, : Foto oli Fot a sh sfo ee /G sicht des Kölner Gerichts eine Irreführung dar. Die Irreführung tritt allein durch die Verlängerung der Rabattaktion ein. Eine Absicht des Händlers sei unmaßgeblich. In der Konsequenz ist das Gericht der Ansicht, dass der Verbraucher über den Zeitraum einer Rabattaktion getäuscht wird, wenn diese einfach verlängert wird. OLG Hamm: Keine Irreführung Zu berücksichtigen ist, dass es sich bei dieser Ansicht des OLG Köln keinesfalls um die einheitliche Rechtsprechung der deutschen Gerichte handelt. So hatte das Oberlandesgericht Hamm über die Werbung eines Online-Reiseanbieters mit einem Frühbucherrabatt zu entscheiden (Urteil vom 2. September 2010, Az.: I-4 U 52/10). Dieser hatte einen Frühbucherrabatt von 25 Euro angeboten und diesen in gleicher Höhe mehrmals, mit einem Datum gekennzeichnet, befristet beworben. Nach Ansicht der Richter des OLG Hamm kann in der Verlängerung einer Rechtsanwalt sowie Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz und für IT-Recht ❚ www.volke2-0.de So hatte das Oberlandesgericht Karlsruhe in einer aktuellen Entscheidung (Urteil vom 25. März 2011, Az.: 6 U 174/10) eine Rabattaktion eines Händlers zu bewerten, der ein Produkt mit einer Frist bis zum 25. Mai 2011 als besonders preisgünstig beworben hatte. Im Anschluss an diese Aktion verlängerte der Händler das Angebot nochmals bis zum 19. Juni 2011. Dies stellt nach An- Die beiden genannten Entscheidungen zeigen, dass Online-Händler nach Möglichkeit bei zeitlich befristeten Rabattaktionen diese nach Ablauf des ersten genannten Datums nicht fortführen sollten. Bis zu einer abschließenden Klärung durch den Bundesgerichtshof, unter welchen Umständen eine Verlängerung von zeitlich befristeten Rabattaktionen eine Irreführung darstellt oder nicht, besteht ansonsten eine erhebliche Gefahr, wettbewerbsrechtliche Abmahnungen zu erhalten. Dies ist aus Sicht des Online-Handels sicherlich bedauerlich, da hier aufgrund der zurzeit bestehenden Rechtslage ein wesentliches Marketing- und Werbeinstrument der Rabattaktion erheblich reglementiert wird. ❚ RA Rolf Albrecht Darauf müssen Sie achten: ❚ Rabattaktionen, die zeitlich befristet werden, sollten nach Ablauf des Datums nicht fortgesetzt werden. ❚ Bei Fortsetzung droht juristischer Ärger aufgrund unterschiedlicher Rechtsprechungen deutscher Gerichte. ❚ Planen Sie Rabattaktionen mit großzügigen Zeiträumen, um rechtliche Hemmnisse zu vermeiden. 21/11 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ❚ www.legalershop.de Lieber keine Werbung mit Echtheitsgarantien! Die irreführende Werbung mit Selbstverständlichkeiten, das bedeutet mit Eigenschaften, die gesetzlich vorgeschrieben sind oder zum Wesen der Ware gehören, ist wettbewerbsrechtlich untersagt. Ob das Anpreisen einer Ware als „echt“ oder „original“ eine unzulässige Selbstverständlichkeit darstellt, ist jedoch schwer einzuschätzen. Während das Oberlandesgericht Hamm entschied, dass die Werbung mit einer Echtheitsgarantie bei Markenwaren keine Irreführung darstellt (Beschluss vom 20.12.2010, Az.: I-4 W 121/10), vertreten die Landgerichte Bochum (Urteil vom 10.02.2009, Az.: 12 O 12/09) und Düsseldorf (Urteil vom 23.07.2010, Az.: 38 O 19/10) hier die gegenteilige Auffassung. Sie argumentieren, dass die Werbung mit Formulierungen wie „100 Prozent Originalware“ oder „Garantie – Echtheitsgarantie“ eine Irreführung durch Hervorheben einer Selbstverständlichkeit sei. Das Angebot von Markenware bedeute nach Auffassung des Publikums, dass es sich um Originalware handelt. Plagiate oder Nachbildungen dürften ohnehin nicht verkauft werden. Auch wenn Händler von Originalware ihre Angebote verständlicherweise von Fälschungen abgrenzen möchten, sollten Werbeaussagen wie „original“ und „echt“ angesichts der uneinheitlichen Rechtsprechung unterbleiben. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht FACEBOOK LIKE BUTTON ABMAHNUNG PERSÖNLICHE DATEN TELEMEDIENGESETZ Weichert in der Kritik Vertragsstrafe muss sein Öffentliches Interesse Recht auf Anonymität Das Vorgehen des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz in Schleswig-Holstein gegen Website-Betreiber im nördlichsten Bundesland ist auf harsche Kritik gestoßen. Datenschützer Thilo Weichert hatte Unternehmen und Organisationen, die auf ihrer Website den Facebook Like Button verwenden, abgemahnt und Bußgelder angedroht. Zu den Abgemahnten zählt auch die Staatskanzlei in Kiel. Der Branchenverband Eco warf Weichert in einer Stellungnahme die „Bevormundung von Internet-Nutzern und Website-Betreibern“ vor und forderte ihn auf „vernünftig zu werden“. Vergleichbare Aktionen von anderen Da❚ tenschützern sind nicht bekannt. fk Eine wettbewerbsrechtliche Abmahnung enthält in der Regel eine Klausel, wonach für den Fall einer Wiederholung des abgemahnten Verstoßes eine bestimmte Vertragsstrafe fällig wird. Das OLG Jena hat jetzt entschieden, dass es einer Unterlassungserklärung, in der der Abgemahnte lediglich zusichert, im Wiederholungsfall eine Vertragsstrafe in unbestimmter Höhe zu zahlen, an der erforderlichen Ernsthaftigkeit mangelt. Eine solche Zusicherung ohne Angabe der Höhe sei nicht geeignet, den Rechteinhaber davon zu überzeugen, dass die Wiederholungsgefahr gebannt sei. Empfänger einer Abmahnung müssten allerdings auch nicht jede darin vorgegebene ❚ Vertragsstrafenhöhe akzeptieren. fk Das OLG Hamburg hat entschieden, dass eine Person die Weitergabe von personenbezogenen Daten über sich im Internet erdulden muss, wenn ein berechtigtes öffentliches Interesse vorhanden ist. Im vorliegenden Fall ging es um einen Anbieter von Diätprodukten, der mehrere Firmen mit Sitz in Irland gegründet hat. Um einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Firmen und den von ihnen angebotenen Produkten zu belegen, war in einem Internet-Forum der volle Name, das Geburtsdatum und die Adresse des Unternehmers veröffentlicht worden. Die Daten stammten aus dem per Internet frei zugänglichen irischen Handelsregister. Für die Richter ging in ❚ diesem Fall das öffentliche Interesse vor. fk Das OLG Hamm hat die Klage eines Psychoanalytikers auf Herausgabe von Nutzerdaten abgewiesen. Der Beklagte war der Betreiber eines Portals über Psychologiethemen; in diesem hatte ein Nutzer anonym eine negative Bewertung über die Arbeit des Klägers veröffentlicht. Die Richter werteten die Bewertung als zulässige Meinungsäußerung und wiesen außerdem darauf hin, dass der Gesetzgeber bei der Formulierung des Telemediengesetzes ausdrücklich festgelegt habe, dass Internet-Websites auch anonym und unter Pseudonym nutzbar sein müssten. Ein begründbarer Auskunftsanspruch bezüglich der Identität eines Nutzers ❚ stünde grundsätzlich nur Behörden zu. fk Eindruck_MobBusiCon_IntWB.qxd:Layout 1 12.10.2011 15:27 Uhr Seite 29 29. - 30. November 2011 Radisson Blu Köln Mobile Trends auf einen Blick Teilnahme für World Busine Internet ss-Leser 699,– Euro Mobile Marketing: Die wichtigsten Fakten im Überblick zzgl. MwSt. Ihr Anmeldec ode: Der mobile Nutzer: So erreichen Sie Ihre Kunden mobil Mobile Commerce: Was im Store alles möglich ist Keine App ohne Konzept: So landen Sie unter den Top Ten Lennard Grewe, Leiter Business Development, neckermann.de GmbH Alper Iseri, Leiter Neue Medien, CinemaxX Entertainment GmbH & Co. KG Dr. Michael Rath, Rechtsanwalt, Partner, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH mobile-business-conference.de MBC11iwb Veranstalter: /mobilebusinessconf Eindruck_MobBusiCon_IntWB.qxd:Layout 1 12.10.2011 15:27 Uhr Seite 30 Programm 29. November 2011 Staus Quo: Die wichtigsten Fakten im Überblick 09.00 – 11.00 Uhr Begrüßung durch den Moderator Tilman Hampl, Consultant Mobile Media, digimedia gmbh The No-Line Effekt – wie die mobile R(e)volution Wertschöpfung verändert • Status Quo Mobile Markt international und Deutschland • Wie nutzen Konsumenten und Unternehmen die neue mobile Welt? • Was sollten Unternehmen tun, um für das Mobile Marketing vorbereitet zu sein? Stefan Hentschel, Head of Mobile Advertising DACH, Google Germany GmbH Mobile Markenführung – Der erste und der letzte Eindruck sind entscheidend – Veränderungen des Markenkonsums und Markenführung durch die Generation Mobile! Andreas Steinbeißer, Geschäftsführer, solution10 Gesellschaft für modernes Marketing- und Kommunikationsmanagement mbH 11.00 Uhr Kaffeepause Mobile Marketing – Teil des Marketing Mix 11.30 – 13.30 Uhr Mobile Kampagnen im Überblick • Das Handy kann mehr als nur App • Ein Überblick über die Einsatzmöglichkeiten des Handys als Marketing-Kanal • Von der Strategie zu den Erfolgsfaktoren Benedikt Hanswille, Unitleiter Mobile Creation und Steffen Trenkle, stv. Unitleiter Mobile Creation, Fachgruppe Mobile, BVDW e.V. Mobile Social Campaigning im Wahlkampf – Beispiel SPD Stephanie Renda, Managing Director, match2blue holding GmbH Social Media goes mobile – Case Studies Charlotte Block, Senior Informationsarchitektin, denkwerk GmbH 13.30 Uhr 14.30 – 15.00 Uhr Mittagspause Mobile Analytics: Wie lässt sich der Erfolg messen? • Überblick mobile Nutzung • Mit Hilfe von Kennzahlen Kampagnen steuern • Einbindung von Mobile in die digitale Kommunikation Ralf Haberich, General Manager D/A/CH comScore, Co-Chairman der Web Analytics Association Deutschland, Web Analytics-Blogger (www.web-analytics-blog.de) Der mobile Nutzer – Wie erreiche ich Nutzer und Kunden am besten mobil? 15.00 – 15.30 Uhr 15.30 Uhr 16.00 – 18.00 Uhr Mobile Advertising - Formate, Targeting, Tracking & Leistungsnachweise mobiler Werbekampagnen Jascha Samadi, Geschäftsführer & Gründer, apprupt GmbH Kaffeepause Media on the Move: Beyond the Mobile Banner Ad Dean Donaldson, Global Director of Media Innovation, MediaMind Vortrag in englische r Sprache Mobile SEO – So werden Sie gefunden Christian Mauer, Geschäftsführer, SUMO GmbH Alles was Recht ist! Rechtswissen Mobile – Fallstricke im Überblick Dr. Michael Rath, Rechtsanwalt, Fachanwalt für IT-Recht, Partner, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ca. 18.00 Uhr Ende des ersten Konferenztages Programmänderung vorbehalten Kooperationspartner: Eindruck_MobBusiCon_IntWB.qxd:Layout 1 12.10.2011 15:27 Uhr Seite 31 Programm 30. November 2011 Ist all about Apps 09.00 – 11.00 Uhr Begrüßung durch den Moderator Bernd Lindemann, Geschäftsführer, digitalmobil GmbH & Co. KG App oder mobiles Portal? Strategischer Einsatz in der Markenkommunikation und Ausblick in die Zukunft Dirk Kraus, stv. Unitleiter Mobile Advertising Circle (MAC), Fachgruppe Mobile, BVDW e.V. Keine App ohne Konzept • Die Strategie für eine App als Erfolgsfaktor • Anforderungen an Entwicklung, Design, Konzeption und Vermarktung Benedikt Hanswille und Steffen Trenkle Kaffeepause 11.00 Uhr 11.30 – 12.10 Uhr Mobile Entertainment: Die Strategie hinter der erfolgreichsten Kino-App Deutschlands Alper Iseri, Leiter Neue Medien, CinemaxX Entertainment GmbH & Co. KG Mobile Seite gut umgesetzt 12.10 – 13.30 Uhr BMW – Mobile meets Mobility Dr. Holger Grandy, Referent Bereichsprojekte Elektrik/Elektronik und Fahrerlebnisplatz sowie Nils Peter Heimes, Marketing Innovations/Social Business, BMW Group Jede Millisekunde zählt: Die Zukunft des mobile Web • Performancefallen, Industry Trends, Entwicklerfragen und Best Practise in E-Commerce und für Medienunternehmen Thorsten Deutrich, General Manager, Cotendo DACH E-Commerce goes Mobile – Die hohe Kunst des Mobile 1mal1 • Von der Marktanalyse zur Mobile Commerce-Strategie • Von der Kundenanalyse zum Mobile Shop-Konzept Lennard Grewe, Leiter Business Development, neckermann.de GmbH 13.30 Uhr Mittagspause Mobile Commerce – Das mobile Shopping-Erlebnis 14.30 – 15.45 Uhr Von Online zu Mobile: Wie Smartphones, Tablet-PCs und Apps den Internethandel revolutionieren Marco Hauprich, Director Mobile & New Media, HRS.com Shopping im Mobile Web: Die Nutzerperspektive Daten und Fakten zu Akzeptanz, Nutzern und Nutzung von Mobile Commerce Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting GmbH 15.45 Uhr 16.00 – 17.30 Uhr Kaffeepause Mobile Payment ready for Take-off – Markt, Technologie, Herausforderungen Julian von der Neyen, Geschäftsführer, VDNP GmbH (von der Neyen & Partner) Location Based Commerce – zu dir oder zu mir? Holger Thiemann, CTO/CPO, Qype GmbH Mobile Couponing, LBS & Co: Wie Apps den stationären Einzelhandel verändern Felix Schul, Geschäftsführer, COUPIES GmbH 17.30 Uhr Ende der Konferenz Programmänderung vorbehalten Aussteller & Sponsoren: mobile-business-conference.de /mobilebusinessconf 32_Techniktipp_News1.qxd 32 13.10.2011 11:56 Uhr Seite 32 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Techniktipp Heiko Specht, Account Manager Gomez Compuware in Neu-Isenburg ❚ www.compuware.de Fünf Tipps zur Verbesserung der Web-Performance Wussten Sie, dass Sie die Abbruchrate Ihrer Website um acht Prozent reduzieren können, wenn Sie die Ladezeit um zwei Sekunden verkürzen? Je länger die Seite lädt, desto stärker ist dieser Effekt. Können acht Sekunden eingespart werden, sinkt die Abbruchquote um fast 40 Prozent. Fünf Tipps, um Ihre Performance signifikant zu verbessern. 1. Blick über die eigene Firewall hinaus Viele Unternehmen beobachten nur ihre eigenen Prozesse und ob alle Systeme einwandfrei arbeiten. Das genügt aber nicht, um zu prognostizieren, wie die Site beim Endverbraucher ankommt. Faktoren wie die geografische Lage, der verwendete Browser, Drittanbieter, die ebenfalls Content bereitstellen, und einige mehr beeinflussen den Seitenaufbau und müssen stets mit berücksichtigt und überwacht werden. 2. Belegbare Daten von allen Partnern Um Fehler beheben zu können, muss die Fehlerquelle bekannt sein. Die Auswertung der Performance-Daten von 4.000 verschiedenen Unternehmen hat gezeigt, dass pro Seitenaufruf durchschnittlich acht verschiedene vollwertige Domains und Server beteiligt sind. Daher muss geklärt werden, welchen Beitrag die einzelnen Hosts leisten und wo nachgesteuert werden muss. 3. Was zählt, ist der Anwender Es gibt große Unterschiede zwischen verschiedenen Browsern beim Seitenaufbau. Wichtig ist daher zu beobachten, wie schnell die Site aus Sicht des Anwenders lädt, das heißt, wie lange es dauert, bis es für den Nutzer so aussieht, als sei die Seite geladen, obwohl der Ladevorgang noch nicht vollständig abgeschlossen ist. 4. Verschiedene Browser und diverse Endgeräte erfordern neue Strategie Web-basierte Anwendungen müssen über verschiedene Browser und Geräte hinweg getestet werden, bevor sie online gehen. Manche Seiten werden in einem bestimmten Browser, Betriebssystem oder Endgerät langsam oder auch gar nicht geladen. Dies muss beispielsweise vor einer Produkteinführung unbedingt beachtet werden. 5. Messbare Service-Vereinbarungen mit Drittanbietern Definieren Sie Service Level Agreements und überwachen Sie deren Einhaltung – dazu gehört in erster Linie, ein konkretes Performance-Ziel, aber auch Aspekte wie zusätzliche Kapazitäten bei plötzlich ansteigenden Zugriffszahlen, Flexibilität und Stabilität. 17. Oktober 2011 21/11 Marktführer haben’s schwer Microsoft, Mozilla und Apple verlieren Marktanteile in ihren Paradedisziplinen A pples Erfolg auf dem Feld der mobilen Endgeräte scheint sich auch auf das Desktop-Geschäft des IT-Unternehmens auszuwirken – zumindest geht das aus den aktuellen Zahlen der Langzeit-Web-Statistik des Web-Analyse-Spezialisten Webtrekk hervor. Demnach wird die stationäre PC-Landschaft in Deutschland zwar immer noch uneingeschränkt von Microsofts Betriebssystemen beherrscht. Aber die Konkurrenz von Mac OS knappst den verschiedenen Windows-Versionen seit einiger Zeit langsam, aber stetig Marktanteile ab – im dritten Quartal 2011 schaffte es das Apple-Betriebssystem im Windows-gläubigen Deutschland erstmals über die 15Prozent-Marke. Dagegen stagniert Windows bei rund 80 Prozent Marktanteil – mit leichtem Abwärtstrend: Denn Neukunden kann das Unternehmen kaum von Desktop-Betriebssysteme seinen Betriebssystemen überzeugen.Windows-XP-Nutzer wechseln langsam, aber sicher zu Windows 7, warten mit einem Wechsel bis zum Release von Windows 8 – oder probieren es mit einem Macintosh. anderen, in diesem Fall Microsoft; der viel gelobte Internet Explorer 9, der den Firefox in Sachen Geschwindigkeit deutlich überbietet, gewann Marktanteile zurück, auch Apples Browser Safari kann zulegen. Firefox stagniert … … iPhone verliert Im deutschen Browsermarkt ist Microsoft längst nicht mehr Marktführer – das gelbe Trikot musste der IT-Konzern an das Open-Source-Projekt Firefox abgeben. Dessen Herausgeber Mozilla tat sich unlängst vor allem mit einem extrem erhöhten Release-Zyklus hervor – beinahe jeden Monat kam eine neue Firefox-Version auf den Markt. Neues User-Interesse scheint diese Politik nicht kreiert zu haben, eher im Gegenteil: Der Firefox verlor im Vergleich zum 2. Quartal 2011 0,7 Prozent Marktanteil. Das Schwächeln des einen freut den Einen strauchelnden Platzhirschen macht die Web-Statistik von Webtrekk auch im Bereich mobile Betriebssysteme aus: Zwar setzt das iPad seinen Siegeszug fort und generiert inzwischen rund 30 Prozent des mobilen Traffics. Dafür verliert das iPhone, das jetzt auf „nur“ noch rund 42 Prozent Marktanteil kommt. Gewinner dieser Entwicklung sind Android-Geräte. Windows Phone bleibt mit einem Marktanteil von 0,5 Prozent unbedeutend; es bleibt abzuwarten, ob die neue Version 7.5 etwas daran ändern wird. il ❚ Mobile Betriebssysteme W = Windows RIM (Blackberry) Symbian (Nokia) 80,9 % 1,6 % 2,7 % 19,1 % Android W XP 34,6 % W7 W Vista 31,6 % 14,4 % W 2000 0,3 % Mac OS X 15,4 % Andere 2,3 % Unix/ Linux 1,4 % 13,4 % Internet-Browser Andere Opera 1,4 % 1,7 % Andere Google Chrome Apple Safari 3,7 % 6,9 % 18,3 % Mac OS (iPhone/iPad) 78,6 % FF 5 15,0 % FF 6 10,7 % FF andere IE andere IE 8 8,3 % 17,1 % 14,2 % IE 9 6,4 % FF = Firefox / IE = Internet Explorer MacOS knackt die 15-Prozent-Hürde iPad gewinnt, iPhone verliert, Android profitiert Firefox stagniert, trotz erhöhter Release-Schlagzahl © INTERNET WORLD Business 21/11 Quelle: Webtrekk: Deutsche Web-Statistik, 3. Quartal 2011 Facebook wird messbar Webtrends hat ein Tool zur Bewertung von Facebook-Posts entwickelt D er Analytics-Spezialist Webtrends hat ein neues Tool auf den Markt gebracht, das Postings auf der FacebookFanpage eines Unternehmens auswertet. Das wichtigste Feature von „Webtrends Hoverstats“ ist der Post Strength Indicator (PSI), eine von Webtrends entwickelte Kennzahl für die Bewertung von Facebook-Beiträgen. Diese ermittelt die Gesamtreichweite der Postings aufgrund des erzielten Fan-Engagements. Das Tool weist jedem Post eine Bewertung von 1 bis 100 zu und legt dabei Schlüsselindikatoren wie Vorlieben, Shares, Kommentare und Reichweite zugrunde. Anhand des Bewertungssystems sollen Unternehmen erkennen können, ob Content die Fan-Gemeinde erreicht und die Facebook-Reichweite Individueller Baukasten D Messbarer Erfolg: Hoverstats analysiert Facebook-Posts mithilfe eines Scorings erhöht. Hoverstats kann über ein GoogleChrome-Plug-in in die Fanpage integriert werden. Die Scores werden mit den öffentlichen Facebook-Daten aktualisiert. il ❚ er Software-Entwickler Data Becker hat seine CMS- und Shop-Tools Webto-date und Shop-to-date überarbeitet. Die neue Version 8 der beiden Systeme bringt neue, bildstarke Design-Features mit, die mit der Software entwickelte Websites und Shops individueller wirken lassen sollen. 3D-Karussells sind jetzt ebenso möglich wie Eyecatcher-Elemente, die dynamische, in HTML5 umgesetzte Darstellung von Inhalten oder klickbare Bildcollagen. Der Shop-Baukasten Shop-to-date wurde zudem mit neuen Funktionalitäten für M-Commerce, einem Gutschein-Generator, flexibel konfigurierbaren Produktbundles und der Möglichkeit, Werbung in Transaktionsmails zu integrieren, ausgestattet. il ❚ Anzeige Täglich topaktuell informiert Jeden Tag ab 12:30 Uhr: Der Newsletter der INTERNET WORLD Business hält Sie auf dem Laufenden. www.internetworld.de/newsletter.html KEYNOTE SYSTEMS ONDANGO SKIPFISH Mobiles Monitoring zugekauft F-Commerce ganz einfach Sicherheitsprüfung für Mietshops Der Performance-Spezialist Keynote Systems hat Device Anywhere übernommen. Das Unternehmen betreibt eine Cloud-Plattform, mit der Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit, Performance sowie Verfügbarkeit mobiler Internet-Seiten und Apps getestet und überwacht werden können. il Das Berliner Start-up Ondango hat ein Cloudbasiertes Shop-System für Facebook-Stores vorgestellt. Mit der F-Commerce-Lösung können ShopBetreiber in wenigen Schritten einen abgesicherten Facebook-Shop einrichten, dessen Look and Feel stark dem des Social Networks entspricht. il Der Anbieter Skipfish bietet eine Security-Lösung auf SaaS-Basis, mit dem auch die Sicherheit gemieteter Webshops überprüft werden kann. Der Sicherheitsscanner ist lernfähig und deckt Sicherheitslücken wie Cross-Site Scripting, SQL Injection und andere Schwachstellen auf. il 33_Tools_News2.qxd 12.10.2011 17:41 Uhr Seite 33 TOOLS & TECHNIK 33 Aus Moneybookers wird Skrill In der zweiten Phase des Rebrandings sollen Online-Händler das neue Logo einbauen E in Rebrand mit Bedacht: In drei Stufen verpasst sich der Zahlungssystemanbieter Moneybookers eine neue Marke. In der ersten Phase hat das Unternehmen die Händler auf das Rebranding vorbereitet, in der zweiten Phase wurde die neue Marke Skrill auf der Website und den Checkouts eingeführt. Zudem sind die Händler gehalten, in den kommenden Monaten die Logos auszutauschen. Bis Sommer 2012 soll die Neupositionierung abgeschlossen sein; dann sollen die Website und die Checkout-Gateways komplett relauncht und neue Produkte eingeführt werden. „Moneybookers ist in die Jahre gekommen und sticht auf Checkouts als Marke nicht heraus. Des Weiteren haben wir gesehen, dass die eigentliche Bedeutung ,Geld buchen‘ immer wieder falsch interpretiert wurde, beispielsweise als Buchhändler“, begründet Vice President Marketing Julian Artopé den Namenswechsel. „Skrill ist kurz, prägnant und funktioniert international“. Diese neue Marke könne man nun mit Leben füllen. Das Rebranding ist Teil einer Expansionsstrategie: Zum einen will das Unternehmen weitere Zahloptionen Digitales Bezahlen so leicht machen anbieten, etwa – nach wie Bargeldzahlungen, heißt das Ziel der Übernahme von Payolution – den Kauf auf Rechnung. Zum anderen forciert Skrill das Geschäft in den USA und in Lateinamerika. Unlängst hat eBay hierzulande und in den USA das Bezahlsystem integriert. cf ❚ Mit dem iPhone im Laden Das Smartphone wird zum wichtigen Kanal der Informationssuche vor dem Kauf I nternet-fähige Smartphones tragen den Preiskampf im Netz auch in den stationären Handel. Das ist das Ergebnis einer aktuellen MultichannelStudie von Hybris und ECC Handel. Demnach gehen fast 40 Prozent der Internet-User mit ihrem Smartphone ins Netz, um sich über Produkte zu informieren oder Preise zu vergleichen, bevor sie eine Ware kaufen. Early Adopter, die ihr Smartphone intensiver nutzen als der Durchschnitt der Online User, verlassen sich für die Recherche vor dem Kauf noch stärker auf ihr Mobiltelefon. „Wenn das Smartphone als Bindeglied zwischen On- und Offline-Handel integriert wird, ergeben sich immense Chancen für den stationären Handel“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln. „Das Smartphone muss als Kanal in eine Cross-Channel-Strategie integriert werden.“ il ❚ Auch im Laden werden Preise verglichen Wann Smartphone-Nutzer vor dem Kauf nach Infos suchen 12,7 % n = 102 27,5 % 59,8 % Vor dem Besuch des Ladengeschäfts Während des Besuchs des Ladengeschäfts Vor und während des Besuchs des Ladengeschäfts © INTERNET WORLD Business 21/11 Quelle: IFH Köln IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Agentur Bike o’ bello Einsatz der Shop-Suche Hit Engine auf www.bobshop.de Weitkämper Technology BWR Media Relaunch des Verlagsportals www.bwr-media.de TWT Interactive Channel21 Aufbau einer Transaktionsplattform inklusive E-Commerce-Software für den Teleshopping-Sender Intershop Commerz Finanz Erstellung und Wartung einer Finanzierungsschnittstelle zu IBM Websphere für den Online Shop Saturn.de Phoenix Media Condor Einrichtung einer Mobile-Site und Anbindung an Twitter und Facebook Denkwerk Divestore Übernahme der Lagerhaltung und des Versands für den Tauch-Shop Andreas Christ ESWE Versorgungs AG Aufbau eines neuen Web-Auftritts auf Basis von Typo3 Punkt.de Gottfried Stiller Relaunch des Online Shops unter www.megabad.de TWT Interactive Infotrust Relaunch der Website der Online-Marketing-Beratungsagentur Kjelldesign Lodenfrey Einrichtung eines Facebook-Shops unter www.facebook.com/lodenfrey Socialmarketingagentur.com Lufthansa Technical Training Website-Optimierung mit diversen Etracker-Tools Etracker Media Markt Einsatz des CMS Firstspirit für die Shops von Media Markt und Saturn e-Spirit Music Choice Einsatz des Web-CMS Azure für eine Cloud-basierte Website Sitecore Myvideo.tv Realisierung einer iPad-App für das Videoportal Cellular Nürburgring Automotive Einrichtung eines Fanshops auf Basis des Magento-Shopsystems Netz98 New Media OVM Tankstellen Einrichtung einer Facebook-Fanpage Berger Bader Hermes Rohde & Schwarz Weiterentwicklung des internationalen Online Shops unter www.rohdeschwarz.com/surf-in Netz98 New Media Steffen Rosen Aufbau eines Online Shops für den Versand von Rosensträußen auf Basis des E-Commerce-Produkts Ecomplete Ageto/eFulfilment/ Limal Vileda Professional Einrichtung und Betrieb einer internationalen B-to-B-Plattform für den Reinigungsmittelhersteller für 17 Märkte Fork Unstable Media 34-35_Shop-Tools.qxd 13.10.2011 13:28 Uhr Seite 34 SPECIAL: TOOLS FÜR DEN SHOP 34 SHOP-GESTALTUNG Fast wie im richtigen Leben Augmented Reality und Social Shopping Tools erzeugen ein Einkaufserlebnis, das dem der Shopping-Meile beinahe entspricht U sability-Optimierungen – erledigt, Performance Marketing – läuft, Produktinformationen – klar und detailliert, Suche – fehlertolerant und mit Facetten-Filter. Die meisten OnlineHändler wissen, wie sie ihren Shop gestalten müssen, damit die Kunden finden, was sie suchen, und auf dem Weg zur Konversion nicht gestört oder abgelenkt werden. Das Problem ist nur: Die Konkurrenz weiß es auch. Um sich vom Wettbewerb abzuheben, müssen Händler also immer wieder etwas mehr tun als die Pflicht – und um in der Kür möglichst viele Punkte zu sammeln, müssen moderne Online Shops vor allem eins tun: die Offline-Welt imitieren. S Näher ran an die Realität Die größten Kritikpunkte am Internet-Einkauf sind zwar altbekannt, aber noch längst nicht gelöst: Online-Kunden können die Ware nicht anfassen oder anprobieren, Produktfotos allein geben nicht Aufschluss darüber, ob ein Tischtuch farblich zu den Sofakissen passt, wie ein Rock fällt oder wie groß ein 21-Zoll-Bildschirm auf dem Schreibtisch aussehen wird. Und der Einkauf vor dem Bildschirm ist eine einsame Jagd, das soziale Element des Offline-Kaufs fällt hier weg. Das haptische Erlebnis können Online-Händler ihren Kunden nicht verschaffen – aber dank innovativer Tools können sie die Realität in anderer Hinsicht nachahmen. Das Stichwort lautet Augmented Reality (AR). Lange war die Technologie, mit der die digitale mit der realen Welt verschmelzen kann, zu teuer und zu kompliziert für den alltäglichen Einsatz in Webshops, doch im letzten Jahr hat sich auf diesem Feld viel getan – zur Freude der Kunden. Längst kommen Best-Practice-Beispiele nicht mehr nur aus den USA. Hierzulande haben kürzlich die Online-Optiker Misterspex.de und Brille24.de Augmented-Reality-Anwendungen eingeführt, mit denen Kunden sich verschiedene Brillenmodelle auf die eigene, per Webcam erfasste Nase setzen und dann den Kopf drehen und wenden können, um die Brille auch von der Seiten zu sehen. Während Brille24 eine eigene AR-Technologie entwickelt hat, setzt Mister Spex auf den USamerikanischen Anbieter Total Immersion und dessen Tool Try Live. Mit einem ähnlichen Angebot, allerdings für Mode, macht seit einigen Jahren der amerikanische AR-Vorreiter Zugara.com von sich reden. Der hat seine Augmented-RealityE-Commerce-Lösung kürzlich überarbeitet, um die Hürde für die User weiter zu senken. Bisher mussten diese vor der Benutzung verschiedene Marker ausdrucken und am Körper anbringen, damit das System erkennen konnte, an welcher Stelle des Webcam-Bilds es beispielsweise eine Bluse oder einen Rock anhängen soll. Dieser Vorbereitungsschritt fällt in der neuesten Version weg. Stattdessen heißt es jetzt nur: Gerade vor der Kamera stehen, per Gesten einen Artikel auswählen – und das Ergebnis überprüfen. Ähnlich funk- Virtuelle Brille, echte Nase: Die 3D-Anprobe von Brille24.de ist ein gelungenes Beispiel für Augmented Reality Passt das Sofa? Mit der App „Atelier Pfister“ platzieren iPad User neue Möbel vor dem Kauf im eigenen Wohnzimmer tioniert das Tool des Zugara-Wettbewerbers Metaio.com. Er beschränkt die Einsatzmöglichkeiten seiner Software aber nicht nur auf Mode: Die Schweizer Partneragentur Vanija hat die ARTechnologie von Metaio in der iOS App „Atelier Pfister“ für den Möbelhersteller Möbel-Pfister verwendet. Mit der App können User Fotos ihrer eigenen vier Wände machen – und die Möbel des Herstellers in der AR-Darstellung virtuell in die Wohnung stellen und sie mit dem Finger hin und her verschieben. Vorbei die Zeiten, in denen man sich bis zur Lieferung des neuen Sofas die bange Frage stellte: Passt es überhaupt ins Wohnzimmer? Pfiffige Augmented-Reality-Lösungen kommen aber inzwischen nicht mehr nur aus den USA. Der IT-Anbieter Novomind stellte kürzlich eine virtuelle Umkleidekabine vor, die sich für den Webshop, vor allem aber auch für den stationären Handel, eignet: Händler können ihre Schaufenster mit der Lösung ausstatten und damit auch nach Ladenschluss Kundschaft „anziehen“: Passanten können sich von dem Tool scannen lassen und ihrem digitalen Spiegelbild verschiedene Artikel aus dem Laden anziehen. 34-35_Shop-Tools.qxd 13.10.2011 13:28 Uhr Seite 35 SPECIAL: TOOLS FÜR DEN SHOP Mode in Bewegung: Strenesse zeigt seinen Käufern mit Kurz-Videos, wie die Mode am lebenden Objekt aussieht Passgenau: Upcload vermisst den Nutzer per WebcamScan, der Webshop-Betreiber bietet nur passende Artikel Anprobe mit Gesten: Zugara.com hat die Bedienung seiner virtuellen Umkleidekabine weiter vereinfacht Denkbar wäre auch eine Anbindung an die Warenwirtschaft, über die User Artikel, die ihnen gefallen, gleich reservieren können, um sie am nächsten Tag zu kaufen – oder gleich eine Anbindung an den Online Shop, der der Laufkundschaft das gewünschte Objekt am nächsten Tag zuschickt. Einen Schritt weiter geht ein Berliner Start-up, das seine brandneue Lösung Upcload im November auf den Markt bringen will: Das System soll den Online-Käufer mithilfe einer Webcam nicht nur scannen und ihm sein Abbild als ihm ungefähr entsprechende Anziehpuppe anbieten, sondern ihn von Kopf bis Fuß auf den Zentimeter genau vermessen. Händler können ihren Kunden dann im wahrsten Sinne des Wortes passende Artikel anbieten. „Denkbar wäre, dass Händler ihren Kunden nach der Vermessung nur noch Artikel anbieten, die tatsächlich in deren Größe verfügbar sind“, so Sebastian Schulze, Migründer von Upcload. „Dadurch ließe sich unserer Meinung nach die hohe Retourenquote im Fashion-Bereich massiv senken.“ Einziger Nachteil: Damit Händler, die Upcload (www.upcload.com) verwenden, ihren Kunden tatsächlich passende Artikel anbieten können, müssen sie zunächst ihr gesamtes Sortiment nach den Vorgaben des Start-ups vermessen – was bei bis zu zehn Maßlinien pro Kleidungsstück in einen recht hohen Arbeitsaufwand ausarten dürfte. Auch wenn sich die Kunden durch Lösungen wie Upcload sicher sein können, dass die Kleidung passt, beantwortet das noch nicht alle ihre Fragen. Ob eine Bluse eng oder weit geschnitten ist oder ein Rock luftig oder steif fällt, können beispielsweise Produkt-Videos besser zeigen als jeder Beschreibungstext. Ideal, wenn die Videos durch ein Video Shopping Tool mit einer direkten Anbindung an den Warenkorb ausgestattet sind – gefällt die Hose im Catwalk-Film, wandert sie direkt an die Kasse. Diese Kombination setzt unter anderem Strenesse in seinem Shop ein. Fast bei jedem Artikel kann ein 10- bis 15-sekündiges Video mit Shopping-Funktion angeklickt werden. Eine entsprechende technische Lösung bietet etwa das Hamburger Unternehmen Cavi an. Co-Shopping statt einsam einkaufen Und der letzte Kritikpunkt am Online Shopping – das fehlende soziale Erlebnis – lässt sich mit Social-Shopping-Angeboten aus dem Weg räumen, mit denen Händler ihren Shop aufwerten können. Dabei muss es nicht immer gleich ein vollständiger Facebook Shop sein, auch eine eigene Community oder ein Blog mit Kommentarfunktion, über die Händler auf Fragen ihrer Kunden reagieren, können sich positiv auf die Konversion auswirken. Der Mode-Anbieter Refashion.de wiederum ermöglicht seinen Kunden den direkten Austausch mit ihren Freunden; über ein ChatFenster können sie Facebook-Kontakte dazu einladen, am Shopping Trip auf der Seite teilzunehmen. Ein Rundum-Tool, mit dem Händler ihren Shop auf einfache Weise sozialer machen können, ist das Co-Shopping-System Scoobox der Agentur Dotsource. il ❚ 35 36_Tools_dropshipping.qxd 36 12.10.2011 16:38 Uhr Seite 36 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 17. Oktober 2011 21/11 DROPSHIPPING Ohne eigenes Lager verkaufen Wenn Lieferanten direkt an den Kunden verschicken, kann ein Händler sein Sortiment mit wenig Risiko ausbauen F Kapital bleibt verfügbar Der große Vorteil für den Händler liegt darin, dass er die Ware nicht selbst beschaffen, also auch nicht vorfinanzieren muss und dass er keine Lagerflächen vorhalten muss. Dadurch verringert sich der Kapitalbedarf erheblich und das Risiko für den Shop-Betreiber bleibt überschaubar. „Dropshipping ist ein guter Weg, das eigene Sortiment zu erweitern und Artikel einzubinden, die sonst nicht angeboten werden könnten“, urteilt daher etwa Robert Hein, Geschäftsführer der 004 Beratungs- und Dienstleistungs GmbH. Die E-CommerceAgentur aus Aschaffenburg fungiert selbst Wie Dropshipping funktioniert Endkunde Online-Händler Weitergabe der Bestellung Bezahlung der Einkaufspreise + Pauschalen Lieferanten / Großhändler / Hersteller Direkte Verbindung: Der Lieferant verschickt die Ware gleich an den Kunden © INTERNET WORLD Business 21/11 Quelle: Dropseller.de Das Lager bleibt leer: Der Online-Händler muss die Produkte, die er verkauft, nicht selbst vorhalten als Dropshipper und bindet im Kundenauftrag Dropshipping-Partner an. Zudem haben die Händler nicht mit Ladenhütern und unverkäuflicher Ware zu kämpfen: „Was beim Endkunden nicht ankommt, wird einfach aus dem Shop entfernt und durch bessere Produkte ersetzt“, erklärt Mario Günther. Der Geschäftsführer von Web Trend Media verantwortet dort das Fachportal Dropshipping.de. Vor allem große und sperrige Produkte, die meist sowieso im Direktversand zum Endkunden transportiert werden, werden seiner Erfahrung nach häufig über diese Handelsform vertrieben. Laut Robert Hein eignet sich Dropshipping zudem für Produkte, die eher selten verkauft werden, oder auch Waren, die eine besondere Tiefe aufweisen, also beispielsweise in vielen Farb- und Größenvarianten angeboten werden. Am wenigsten eignen sich Produkte, bei denen mit Retouren zu rechnen ist, was etwa im Modebereich der Fall ist: „Bei Kleidung muss der Händler immer mit einer hohen Retourenquote rechnen, zum Teil liegt sie bei fast 40 Prozent“, erklärt Nicolai Kuban, Director Marketing & Sales bei Storebird.de, einer ShoppingPlattform auf Dropshipping-Basis. Kein Rückgaberecht bei B2B Denn: Bei allen Vorteilen gilt es auch einige Besonderheiten zu beachten. Während der Shop-Betreiber nämlich dem Konsumenten ein mindestens 14-tägiges Rückgaberecht gewähren muss, gibt es dieses Rückgaberecht im B-to-B-Bereich nicht. Der Lieferant ist also nicht verpflichtet, die Retouren des Shop-Betreibers zurückzunehmen. Der Shop-Betreiber kann lediglich in den Verhandlungen darauf dringen, dass ihm sein Lieferant entsprechende Konditionen gewährt, sagt Kuban. Ansonsten müsse er versuchen, die Retouren über andere Kanäle, beispielsweise Marktplätze wie eBay oder Amazon, loszuwerden. „Hauptsache, die Ware geht doch noch weg“, betont er. Ein anderes Problem sind die Versandkosten. Wenn ein Shop sein bestehendes Zehn Tipps rund um das Dropshipping 1. Prüfen Sie das Marktpotenzial der Produktgruppe, die Sie anbieten möchten. Informieren Sie sich über die Konkurrenz und das gängige Preisniveau. Besetzen Sie eine attraktive Nische. 2. Bieten Sie nur Produkte an, von denen Sie etwas verstehen. Nur wenn Sie sich gut auskennen, können Sie verbrauchergerechte Sortimente zusammenstellen. Zudem müssen Sie Kundenanfragen beantworten können. 3. Wählen Sie Produktbereiche mit niedriger Rücksendequote. Produktkategorien mit hoher Retourenquote wie etwa Bekleidung sind für Dropshipping ungeeignet. 4. Investieren Sie viel Zeit in die Auswahl des Dropshipping-Lieferanten. Besuchen Sie einschlägige Messen und Fachveranstaltungen, um Kontakte zu knüpfen. Recherchieren Sie im Bestellung + Zahlung Warenversand Kundengewinnung (Marketing, Bindung, Beratung) Foto: Fotolia / André Wißbrock ast alles, was der Kunde für seine private Wellness-Oase im heimischen Badezimmer braucht, findet er im WellnessShop: unterschiedlichste Badezusätze und Peelings, Badeschwämme und -bürsten, dazu Relaxkissen und CDs mit Entspannungsmusik. Das breite Sortiment lässt kaum mehr Wünsche offen. Wirklich? Wie wäre es denn, wenn der Shop noch mehr zu bieten hätte, beispielsweise WellnessLampen mit wechselnden Lichtfarben? Oder Sprudelmatten, die aus der Wanne einen Whirlpool machen? Oder gar Infrarotkabinen, die auf zwei Quadratmetern Entspannung pur für zu Hause versprechen? Viel zu kompliziert, wird der ShopBetreiber sagen, davon lassen sich nicht solche Stückzahlen verkaufen, dass es sich lohnen würde, die Ware auf Lager zu haben. Außerdem reicht dann ein Lampenmodell nicht, es müsste schon eine kleine Auswahl zur Verfügung stehen. Stimmt. Dennoch ließe sich der Wellness-Shop um solche Produkte erweitern, ohne allzu großes Risiko. Dropshipping – zu Deutsch auch Strecken- oder Distanzhandel genannt – kann eine Lösung sein. Das Konzept dahinter ist einfach: Ein Online-Händler sucht sich einen Partner und verkauft dessen Waren über seinen Online Shop. Bestellt ein Konsument das Produkt, leitet der Händler die Bestellung an seinen Partner – etwa einen Großhändler oder Hersteller – weiter und dieser liefert das Produkt direkt an den Endkunden. Internet, befragen Sie andere Kunden. Nehmen Sie Testbestellungen vor und prüfen Sie die Qualität der Produkte und Lieferungen. 5. Pflegen Sie regen Kontakt zu Ihrem Lieferanten. Sprechen Sie persönlich mit Ihrem Geschäftspartner, das erleichtert auch Verhandlungen über Preise und Konditionen. Machen Sie sich vor Ort ein Bild, lassen Sie sich die Strukturen und Prozesse des Unternehmens erklären. 6. Überzeugen Sie sich von der Lieferbarkeit der Waren und der Liefergeschwindigkeit. Verzögerungen verärgern den Kunden und fallen auf Sie als Händler zurück. Testen Sie die Lieferperformance – verdeckt – immer wieder. 7. Prüfen Sie die Einkaufspreise sorgfältig und fragen Sie nach Sonderrabatten. Vereinbaren Sie anfallende Kosten und Gebühren für den Ver- sand und die Abwicklung. Klären Sie Mindestbestellmengen und Mindermengenzuschläge. 8. Klären Sie, wie in Garantie- und Gewährleistungsfällen zu verfahren ist. Versuchen Sie, ein außerordentliches Rückgaberecht zu vereinbaren. Wenn der Lieferant dies nicht möchte, müssen Sie andere Kanäle nutzen, um die Retourewaren zu verkaufen. 9. Planen Sie auch beim Dropshipping einen gewissen Arbeitsaufwand ein. So brauchen beispielsweise sowohl die Pflege der potenziellen und der Neukunden als auch die Pflege der Geschäftbeziehungen zu Ihren Lieferanten Zeit. 10. Auch Dropshipping verursacht Kosten. Planen Sie ein Budget für den Personalaufwand für technische Lösungen, etwa die Programmierung von Schnittstellen zu Ihrem Lieferanten, ein. Sortiment via Dropshipping erweitert oder dieses über mehrere Lieferanten bestückt, und der Kunde mehrere Produkte bestellt, die aber aus verschiedenen Quellen stammen, erhält er in der Regel mehrere Pakete. Dafür fallen dann auch mehrmals Versandkosten an, die dem Kunden im Normalfall aber nicht aufgebürdet werden können. Deswegen muss der Händler so kalkulieren, dass die zusätzliche Marge, die er über den Verkauf der Fremdprodukte erzielt, auch eventuelle doppelte Versandkosten abdeckt. Gleichzeitig ist es sinnvoll, die Zahl der Lieferanten zu beschränken: „Wir arbeiten in aller Regel nur mit einem Lieferanten zusammen, weil sonst der Versand zu kompliziert wird“, berichtet Kuban. Heikelster Punkt: die Lieferanten Überhaupt: die Lieferanten. Sie sind der wohl heikelste Punkt beim Dropshipping. Zunächst einmal müssen geeignete Partner gefunden werden. Das ist schon allein deswegen schwierig, weil etliche Hersteller und Großhändler von sich aus kein Dropshipping anbieten, um ihre bestehenden Handelspartner nicht zu verärgern. Daher kann es sich durchaus lohnen, Anbieter mit entsprechendem Sortiment gezielt anzusprechen. Darüber hinaus gibt es Datenbanken wie etwa Dropshipping.de oder Lieferanten.de, die bei der Suche hilfreich sein können. Am wichtigsten ist aber, dass der Lieferant zuverlässig ist. Wenn bei ihm die Produktqualität, der Versand oder die Liefergeschwindigkeit nicht stimmen, fällt dies unmittelbar auf den Online-Händler zurück. Deswegen sollte jeder interessierte Shop-Betreiber unbedingt das persönliche Gespräch mit dem Lieferanten suchen, sich vor Ort ein Bild vom Unternehmen machen und verdeckte Testbestellungen durchführen – und zwar immer wieder, denn: Vertrauen ist zwar gut, Kontrolle ❚ aber in jedem Fall besser. cf 37_39_Dienstleister_2111.qxd:Layout 1 21/11 12.10.2011 15:16 Uhr DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 17. Oktober 2011 ADRESSANBIETER Seite 37 BID-MANAGEMENT E-COMMERCE FULL SERVICE PROVIDER PLZ 9 PLZ PLZ PLZ 9 7 4 PLZ PLZ 6 7 mediadress gmbh www.mediadress.de Im Ermlisgrund 18 76337 Waldbronn Tel.: 07243-5685-0 / Fax -31 [email protected] mediadress gehört zu den führenden Listbrokern und EDV-Dienstleistern rund um die Adresse. 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Zudem fand die Untersuchung heraus, dass 24 Prozent der Fachund Führungskräfte passiv auf ein neues Jobangebot warten. sn PINK UNIVERSITY Von den Besten lernen Mit Pink University (www.pinkuniversity.de) ist eine neue Video-Plattform für die berufliche und persönliche Weiterbildung gestartet. Die Idee dahinter: lernen zu jeder Zeit, an jedem Ort und von den besten Experten. So stellen auf der Video-Plattform renommierte Experten und Dozenten ihr Wissen für die Weiterbildung in konzentrierter Form zur Verfügung. Punkten will Pink University auch mit einfachster Bedienbarkeit. Nach dem Motto „einloggen, anschauen, Bescheid wissen“ sollen die Nutzer sofort loslegen können. sn RESEARCH NOW Größeres Selbstbewusstsein Etwa jeder zweite Deutsche zollt Selbstständigen mehr soziale Anerkennung als Beschäftigten, die in einem Angestelltenverhältnis stehen. Das ist ein Ergebnis der Studie „Perspektive Selbstständigkeit 2011“, die das Institut Research Now im Auftrag der Eismann Tiefkühl-Heimservice GmbH durchgeführt hat. Bei den Kriterien berufliche Zufriedenheit, Verdienst und soziale Anerkennung liegen Selbstständige vorn. In Bezug auf den Stressfaktor wird das Leben von Angestellten dagegen als besser eingeschätzt. Bei der Lebensqualität liegen beide Modelle gleich auf. sn 21/11 MITARBEITERSUCHE MONSTER Jobsuche wird mobil Mobile und Video Recruiting sind auf dem Vormarsch D ie Unternehmen setzen vermehrt auf Mobile Recruiting. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Mobile Recruiting 2011“, die der Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft und die DJM Consulting GmbH im Kontext des Forschungsprojekts Re Mo Media durchgeführt haben. Demnach hat ein Viertel der befragten Unternehmen bereits mobile Maßnahmen zur Bewerberinformation eingesetzt. In einer Pilotstudie von 2009 hatten erst acht Prozent damit Erfahrung. Gestiegen ist in den vergangenen zwei Jahren vor allem die Bekanntheit der Anwendungsmöglichkeiten: 62 Prozent der Befragten haben laut Untersuchung eine Vorstellung davon, wie man Mobile Media in den Personalmarketing-Mix integrieren kann. 2009 waren es noch 38 Prozent. Auch die Bedeutung von Mobile Recruiting wird heute höher eingeschätzt als vor zwei Jahren. So sind 90 Prozent der Ansicht, dass Unternehmen jetzt Kompetenzen aufbauen und das Thema organisatorisch verankern müssen. Bei der Agentur Hurra Communications GmbH schätzt man das ebenfalls so ein. Markus Schindler, Head of Sales und Marketing, erklärt: „Wir haben gerade unsere Wertekultur Foto: Scholz & Friends Monster.de bietet kostenlose Applikationen von Beknown, der Networking-Anwendung des Jobportals auf Facebook, ab sofort für verschiedene Mobiltelefone an. Verfügbar ist der Dienst als iPhone App und Android Widget. Mit Beknown können sich Facebook-Nutzer nach Angaben von Monster ein eigenes Business-Netzwerk aufbauen und damit private und berufliche Kontakte getrennt voneinander pflegen. Jobsuchende, die andere mobile Geräte nutzen, können über die mobile Website (http://m.beknown.com) ebenfalls auf Beknown zugreifen. sn 17. Oktober 2011 Beispielhafte Kampagne: Wer auf der Pizza den QR-Code mit dem Handy scannte, landete auf einer mobilen Landing Page mit Stellenangeboten von Scholz & Friends gen abgenommen. Kaum zum Einsatz kommen bisher Maßnahmen wie Location Based Services oder Mobile Tagging, die nach dem Scannen einer bestimmten Applikation im Smartphone den Nutzer direkt zu einer bestimmten Website führen.„Vielleicht ist hier ist die Technik noch nicht bekannt genug“, vermutet Stephan Böhm, Professor für Telekommunikation und Mobile Media an der Hochschule Rhein Main in Wiesbaden. „Nützlich „Der mobile Kanal eignet ist das schon, wenn man sich am besten zur Ansprache es richtig macht“, meint von Digital Natives.“ er. Das bestätigt die HamElke hollensteiner burger Agentur Etracker Head of Human Resources, Etracker GmbH GmbH, die bereits gute Erfahrungen gemacht hat. Elke Hollensteiner, definiert und planen, diese aktiv in unsere Head of Human Resources, berichtet: HR-Maßnahmen zu integrieren. Eine Ver- „Wir arbeiten seit einiger Zeit mit QRlängerung in den mobilen Bereich ist Codes. Sie sind beispielsweise in Flyern durchaus denkbar, beispielsweise auf Xing und Anzeigen integriert. Die Besucherzahoder Linkedin oder auch über Social- len auf den Landing Pages bestätigen eine Media-Kanäle wie Facebook und Twitter.“ sehr positive Resonanz.“ Genutzt werden bei der Kommunikation Neben der vielversprechenden Entwickmit potenziellen Mitarbeitern vor allem lung von mobilen Kanälen für die PersoSocial-Media-Kanäle, mobile Karriere- nalsuche zeigt die Studie aber auch, wie Websites und iPhone Apps. Die Bedeutung viel Potenzial im neuen Recruiting-Weg von SMS, MMS und Bluetooth hat dage- steckt. Sehr viele Unternehmen sind noch unsicher, welchen Nutzen Mobile Recruiting bringt, knapp die Hälfte der Befragten sind skeptisch und rund 66 Prozent fühlen sich nicht genügend informiert. Verschenkte Möglichkeiten Auch bei den zur Kommunikation genutzten Maßnahmen gibt es noch viel zu tun. Nur 17 Prozent der Befragten hat beispielsweise eine mobile Karriere-Website, bei den meisten der Unternehmen fehlt diese. So auch bei Etracker. „Wir haben unsere Karriereseite nicht speziell für die Nutzer von mobilen Endgeräten ausgerichtet“, sagt Elke Hollensteiner und fügt hinzu: „Wir stellen aber sicher, dass die Inhalte auch für diese Zielgruppe lesbar sind. Außerdem optimieren wir unsere Karriereseite in Hinblick auf die jeweils aktuelle Kampagne.“ Für Eco-Geschäftsführer Harald A. Summa ist das nicht der richtige Weg. „Wer meint, hier würden einfach nur die normalen Websites auf ein kleines Format gebracht, verkennt die Möglichkeiten“, meint er. In den Smartphone-Versionen der Karriereportale könnte man den richtigen Kontakt mit einem Klick direkt anrufen oder sich Standorte des Unternehmens in der Nähe anzeigen lassen. ❚ Susann Naumann Mit Bewegtbildern auf Mitarbeitersuche Eine wachsende Bedeutung bei der Jobsuche kommt auch dem Video Recruiting zu. Immer mehr User schauen im Internet Videos an und leiten diese an Freunde und Bekannte weiter. Eine zeitgemäße Recruiting-Kampagne hat deshalb die Stuttgarter Agentur für Bewegtbildkommunikation Fischer Appelt, TV Media gestartet. Für „The Red Cap Project“, so der Name der Kampagne, sollen kreative Nachwuchstalente ihre ganz eigene Version des Märchens von Rotkäppchen produzieren und auf dem FischerAppelt-Channel hochladen. Die Community auf Youtube entscheidet bis Ende Februar 2012 durch Bewertungen und Kommentare gemeinsam mit einer Agentur-Jury, welches Video das Rennen macht. „Mit dem Wettbewerb adressieren wir junge Filmkreative, die einen Job in unserer Stuttgarter Online-Bewegtbildagentur gewinnen können. Da ist es nur konsequent, wenn es sich auch im Wettbewerb um das Thema Film dreht“, erklärt Agentursprecher Torben Gefken. Und Geschäftsführer Mirco Völker ergänzt: „Egal ob Schüler, Student oder Absolvent mit erster Berufserfahrung: Der Gewinner bekommt von uns das passende Stellenangebot.“ Die Kampagne ist nach Angaben des Unternehmens gut angelaufen, die Resonanz sei „durchweg positiv“. An Bewegtbilder als geeignetes Recruiting Tool glaubt auch die Berliner JobTV24 GmbH und hat ihrem Video-Portal einen Relaunch verpasst. So können sich Jobsuchende nun anhand der neuen Channels, die nach Berufszweigen, Städten oder Ausbildungsmöglichkeiten gegliedert sind, mithilfe von Recruiting Videos ein detailliertes Bild von potenziellen Arbeitgebern Rotkäppchen modern: Für das beste Video winkt ein Job bei Fischer Appelt, TV Media machen. Zudem ist Jobtv24.de nach Angaben des Unternehmens vollständig mobilfähig und kann damit auch auf Smartphones oder Tablets angewendet werden. 41_Krenn.qxd 12.10.2011 15:38 Uhr Seite 45 42-44_persosimprtermine_2111.qxd 42 13.10.2011 13:06 Uhr Seite 42 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Ulrich Kahle / Ulrich Schober Dirk Weber Schober Group, Ditzingen eBay, Dreilinden Nach 16 Jahren bei der Schober Information Group ist Ulrich Kahle zum 30. September in bestem gegenseitigem U. Kahle Einvernehmen aus dem Ditzinger Unternehmen ausgeschieden. Seinen bisherigen Posten als stellvertretender Vorsitzender der Unternehmensleitung national und international übernimmt in Zukunft Ulrich Schober (41), U. Schober Sohn des Unternehmensgründers Klaus Schober. Kahle bleibt der Unternehmensgruppe allerdings weiterhin erhalten: Künftig übernimmt er im Auftrag der Schober Holding International GmbH als Bevolmächtigter Sonder- und Strategieprojekte. ❚ www.schober.de Bei dem internationalen Online-Marktplatz eBay übernimmt Dirk Weber in Zukunft den Posten des Geschäftsführers der eBay GmbH in Dreilinden. Er folgt damit auf Stephan Zoll, der bereits im März als Chief Executive Officer von Brands4friends startete, nachdem eBay den Shopping-Club übernommen hatte. Weber, seit 2001 für den Konzern tätig, bleibt zudem als Legal Director EU Marketplaces Compliance bei eBay tätig. ❚ www.ebay.de Jan Bertil Dahms Brightcove, Hamburg Mit einem neuen Sales Director Central Europe stärkt der US-amerikanische Videoplattformanbieter Brightcove Inc., dessen Hauptsitz Cambridge ist, die Beziehungen zu europäischen Publishern und Vermarktern: Dafür sorgen soll nun Jan Bertil Dahms, der auch die Verbreitung der BrightcoveProdukte Video Cloud und App Cloud in der Online-Medienbranche vorantreiben soll. Bisher war Dahms bei Impress Software, Blue Coat Systems, Symantec und ICM sowie zuletzt bei der Etracker GmbH, einem Spezialisten für Web-Analyse aus Hamburg, tätig. In der Hansestadt liegt auch der Deutschlandsitz von Brighcove. ❚ www.brightcove.com/de Martin Stier 17. Oktober 2011 21/11 Jan Motschull BBDO Proximity, Düsseldorf Holger Meyer Gregor Rothin Adconion Media, München Sunny Cars, München Für den neuen Geschäftsbereich Adconion Direct hat die Adconion Media Group aus München Holger Meyer als Managing Director an Bord geholt. Der bisherige Geschäftsführer der iProspect GmbH verantwortet nun das PerformanceGeschäft für Deutschland, Österreich sowie die Schweiz und berichtet an Arndt Groth, President Europe Adconion Media Group. Weitere Stationen Meyers waren unter anderem Google, Interactive Media und Altavista. ❚ www.adconion.com Der Mietwagenverleiher Sunny Cars GmbH aus München verstärkt mit Gregor Rothin seine Vertriebsaktivitäten. Als neuer Key Account Manager Online Sales betreut der 29-Jährige künftig unter anderem die Web-Portale. Zuvor war Rothin, der sich außerdem um die Online-Aktivitäten seines neuen Arbeitgebers kümmert, als Media Sales Manager bei Travelzoo Inc. sowie als Media Executive Germany bei Lastminute.com beschäftigt. ❚ www.sunnycars.de Marc Pabst Pilot, Hamburg Adcloud, Köln Als neue Medialeiterin wechselt Nora Brüggemann am 1. November zur Hamburger Agenturgruppe Pilot. Dort ist die 33-Jährige im Team von Geschäftsführer Thorsten Peters für die Betreuung unter anderem von ARD und ZDF sowie der Rowohlt Verlage zuständig. Bislang war Brüggemann, die auf Jörg Brandt folgt, Group Manager Media Planning bei GFMO OMD in Hamburg. ❚ www.pilot.de Das Team der Kölner Adcloud GmbH, eines Spezialisten für Online Marketing, verstärkt in Zukunft Marc Pabst als neuer Director Media Cooperation. Der 37-Jährige betreut in dieser Position Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bislang war Pabst unter anderem Sales Director und Head of Agency Sales bei Ligatus sowie beim Spezialvermarkter Performance Advertising tätig. ❚ www.adcloud.com Nora Brüggemann Frank Schlötzer My Mobai, Leipzig Katja Dietsch Allesklar.com, Siegburg Als neuen Chief Operating Officer (COO) hat die Leipziger My Mobai GmbH, Spezialist für Mobile Business und Mobile Couponing, Martin Stier geholt. Der 39-Jährige verantwortet künftig das operative Geschäft im kaufmännischen Bereich sowie die Abteilung Human Resources. Bislang war Stier, der eng mit My-Mobai-Gründer und CEO André Reif zusammenarbeiten soll, für die crossmediale Content-Vermarktung eines Verlagsunternehmens zuständig. ❚ www.mymobai.com Webguerillas, München Ihr Social Media Team erweitert die Webguerillas GmbH, Fullservice-Agentur für alternative Werbeformen: Katja Dietsch kommt als Kommunikationsdesignerin zu den Münchnern. Zuletzt war die 26-Jährige Digital Strategist bei der Hamburger Agentur Meemoo und dort für Strategieentwicklung, Konzeption und Umsetzung von Kampagnen sowie das Community Management zuständig. ❚ www.webguerillas.de Für den jüngst zusammengelegten Bereich Grafische Werbung und Kooperationen hat die Allesklar.com AG, Betreiberin des Städteportals Meinestadt.de, Frank Schlötzer als neuen Leiter geholt. Der 44-Jährige, der bislang als Director Sales & Marketing sowie Geschäftsführungsmitglied der WAZ-Mediengruppe im Bereich New Media tätig war, verantwortet den Vertrieb der Grafischen Werbung und das bestehende Kooperationsgeschäft von Meinestadt.de. ❚ www.allesklar.com Als Geschäftsführer Digital ist Jan Motschull künftig bei der Agentur BBDO Proximity in Düsseldorf tätig. Seit 1. Oktober erweitert Motschull, der nun das Digitalgeschäft sämtlicher Kunden verantwortet, die Führungsriege um Sebastian Hardieck und Christian Mommertz (Kreation) sowie Dirk Bittermann, Holger Bengel und Rolf Gilgen (Beratung und Strategie). Ihm zur Seite steht in Zukunft Chantal Tessmann-Wagner, die als neuer Group Account Director an den Standort Düsseldorf wechselte. Dort steuert die bisherige Leiterin des Ressorts Online & New Media von Peek & Cloppenburg das Internet-Geschäft der Key Accounts. Motschull kommt von der Soennecken eG, einem Handelsunternehmen für Bürobedarf, bei dem er Leiter Marketing Print und Online im B2B-Bereich war. ❚ www.bbdo-proximity.de Ingrid Steffens / Thomas Zervos / Martin Pahl Plan Net, Hamburg Ihren Hamburger Standort baut die Münchner Digitalagentur Plan Net aus, die da- I. Steffens mit zugleich ihre Führungsebene erweitert: Neben Ingrid Steffens, die bereits seit Juli für die Agentur tätig ist, kommen Martin Pahl als Executive Creative Director und Thomas Zervos als Geschäftsführer Strategie neu an Bord. T. Zervos Der 38-Jährige, der nun die strategische Planung bei Plan Net verantwortet und zudem gruppenübergreifend für das Haus der Kommunikation in Hamburg bei der Agenturmutter Serviceplan tätig sein wird, war zuvor bei Jung von M. Pahl Matt/Elbe. Vor seinem Wechsel in die neu geschaffene Position bei Plan Net war er dort stellvertretender Geschäftsführer Beratung. Als Managing Director der Hamburger Pixelpark AG war Steffens zuletzt aktiv, nachdem die 46-Jährige zuvor unter anderem Verlagsleiterin und Prokuristin der RP Online Verlags-GmbH in Düsseldorf war. Der 40-jährige Pahl arbeitete zuletzt als Teamleiter Kreation bei Interone und verantwortete dort 20 Mitarbeiter. ❚ www.plan-net.de Impressum Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Redaktion: Elke Häberle (häb), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz, Thomas Perskowitz Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christiane Fröhlich, Mirko Lange, Mirjam Müller, Susann Naumann (sn), Dominique Salcher Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), [email protected] Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher, Melanie Wallner Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15 vom 1.1.2011 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leitung Redaktion Online: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion Online: David Henning (dah), [email protected] Sonja Kroll (skr), [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 42-44_persosimprtermine_2111.qxd 21/11 13.10.2011 13:06 Uhr Seite 43 MENSCHEN & KARRIERE 17. Oktober 2011 Internet World BUSINESS 43 Marc Schachtel / Christian Rebernik Oliver Beyer Clemens Riedl / Stefanie Wählert Parship, Hamburg My-Hammer, Berlin VZ-Netzwerke, Berlin Die IT-Abteilung der InternetPartneragentur Parship.de in Hamburg steht unter neuer Führung: Als Chief TechnoC. Rebernik logy Officer verantwortet künftig Christian Rebernik die IT-Organisation des Unternehmens sowie den Betrieb der Online-Plattform. Zuletzt war der 34-Jährige in gleicher Funktion für das österreichiM. Schachtel sche Portal Immobilien.net tätig. Davor leitete Rebernik, der Walter Sinowski nachfolgt, den Kernbereich Software-Entwicklung bei der Bwin Interactive Entertainment AG. Ebenfalls neu in der IT-Abteilung von Parship ist zudem Marc Schachtel, der als Director Web Applications den Bereich Software-Entwicklung verantwortet. Der 27-Jährige, der an Rebernik berichtet, war zuvor bei der Platinion GmbH, der IT-Tochter der Boston Consulting Group, beschäftigt. ❚ www.parship.de Nach fast zehn Jahren im Unternehmen und 30 Monaten im Vorstand verlässt Oliver Beyer die My-Hammer AG in Berlin Ende des Jahres auf eigenen Wunsch. Die bisherigen Aufgaben Beyers, der für Recht, Personal sowie Government und Investor Relations zuständig war, übernimmt ab 2012 vorerst der Vorstandsvorsitzende Markus Berger-de León. Beyer wechselt nach Düsseldorf, um sich dort neuen Aufgaben zu widmen. ❚ www.myhammer.de Wechsel an der Führungsspitze der VZ-Netzwerke: Nach vier Jahren verlässt Geschäftsführer Clemens Riedl S. Wählert den Social-Network-Betreiber (unter anderem StudiVZ.de) auf eigenen Wunsch. Seine Nachfolgerin ist Stefanie Wählert, die bislang in gleicher Funktion bei der Lokalisten Media GmbH C. Riedl (Lokalisten.de) tätig war. Davor arbeitete Wählert unter anderem bei der Deutschen Telekom und T-Online International in leitenden Positionen. ❚ www.vz-netzwerke.net Hartmut Winter Vertical Network Media, München Zum neuen Head of Sales für die Region Nord hat die Vertical Network Media GmbH, Betreiberin zehn vertikaler Netzwerke, Hartmut Winter ernannt. Der 44-Jährige, der künftig die Vertriebsgebiete Nilesen I und V betreut, folgt auf Florian Tange, der diese Position seit September 2010 innehatte. Bislang war Winter unter anderem bei Interactive Media, IP Deutschland und zuletzt Quarter Media tätig. ❚ www.verticalnetwork.de Daniela Nuber Gulp, München Das Marketing-Team der ITPersonalagentur und Projektbörse Gulp verstärkt künftig Daniela Nuber als neue Marketingspezialistin. Die 33-Jährige, die konzeptionell und operativ in verschiedenen Bereichen arbeiten soll, war zuvor bei einem Software- und Hardware-Anbieter für Mess-, Prüf- und Automatisierungstechnik für die Marketingaktivitäten seines Schweizer Büros zuständig. ❚ www.gulp.de Michele Arcaro Stephan Meusel / Justina Korolko / Michael Anzer Mein Prospekt, München Der ehemalige RTL-Manager Michele Arcaro wechselt zum Münchner Internet-Portalbetreiber Mein Prospekt GmbH: Als Managing Director Sales verantwortet der 39-Jährige dort in Zukunft als zweiter Geschäftsführer neben Ali Uluileri die Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Vor seinem Wechsel in die neu geschaffene Position war Arcaro unter anderem Leiter Key Account bei Yahoo Deutschland sowie Leiter Marketing und Sales bei der RTL Interactive GmbH. ❚ www.meinprospekt.de Online Solutions Group, München Dietmar im Spring Brille24, Oldenburg Ancestry.de, München Nach fast zehn Jahren beim Online-Versandhändler Foto Walser wechselt Björn Holste als neuer Leiter der Abteilung Marketing, Kommunikation und PR zum Webshop-Betreiber Brille24 GmbH nach Oldenburg. Zuvor arbeitete Holste bei Foto Walser in verschiedenen Positionen, unter anderem als Abteilungsleiter Einkauf und Produktmanagement sowie zuletzt Teamleiter E-Commerce, Marketing und IT. ❚ www.brille24.de Zum neuen Marketingverantwortlichen hat Ancestry.de, deutschsprachiges Portal eines Online-Netzwerks für Familienforschung, Dietmar im Spring ernannt. Als Director Marketing folgt im Spring, der zuvor unter anderem in gleicher Position bei dem Finanzportal Onvista.de beschäftigt war, auf Reinhardt Altmann. Weitere berufliche Stationen von im Spring waren Mediaedge CIA, BBDO Consulting sowie die beiden Beiersdorf-Marken Nivea und Tesa. ❚ www.ancestry.de Meik Diefenbach Gutscheinpony, Berlin Als Senior Online Marketing Manager verstärkt Meik Diefenbach das Berliner Portal Gutscheinpony.de. In dieser Position kümmert er sich um das komplette Affiliate Marketing und die Betreuung von Kooperationen. ❚ www.gutscheinpony.de Mit drei neuen Mitarbeitern verstärkt die Online Solutions Group, Agentur für Online Marketing mit Schwerpunkt Performance, ihr SEO-Team. In Zukunft unterstützen Stephan Meusel als Senior SEO Manager, Justina Korolko als Junior Off-Page Managerin und Michael Anzer als SEO Manager das Münchner Unternehmen. Während Meusel von der Orca Reisen GmbH kommt, war Korolko zuletzt bei Ciao Microsoft tätig. Von der Agentur Quisma GmbH wechselt Anzer zur OSG. ❚ www.online-solutions-group.de Björn Holste Oliver Mosick Mos-Tangram, Boswil (CH) Den Posten des Vertriebsleiters hat Oliver Mosick bei der Schweizer Mos-Tangram, die Software-Lösungen für den Online- und Versandhandel entwickelt, übernommen. Mosick, bislang unter anderem Mitarbeiter von T-Systems und JSG Jena Software ist nun für die Einführung der Software Mos-Choice6 und das Marketing zuständig. ❚ www.mos-tangram.com Julia Pawelczyk / Christian van Alphen / Ulf Schönberg / Nelleke Ost Wilde & Partner, München In Zukunft bündelt die W&P Wilde & Partner Public RelaJ. Pawelczyk tions GmbH, München, Spezialist für die Tourismusbranche, ihre Internet-Kunden in einer eigenen Division, der fünften neben den Bereichen Aviation, Travel, Hotel und Destination. Geleitet wird das neue Team von Julia C. van Alphen Pawelczyk. Mit im Team, das sich in Zukunft vor allem auf Online & Social Media konzentriert, sind zudem die beiden PR-Consultants Christian van Alphen und Ulf Schönberg sowie PR-Assistentin U. Schönberg Nelleke Ost. Betreut werden von der neuen Division, die Auftraggeber aus den Bereichen Reise, Touristik, Hotellerie und Gastronomie berät, unter anderem die Kunden Daily Deal, Wimdu.de sowie Bookatable. Bevor Pawelczyk Nelleke Ost in ihre Position als Head of Team Online & Social Media wechselte, war sie jahrelang als Senior-PR-Beraterin bei W&P Wilde & Partner beschäftigt. ❚ www.wilde.de [email protected] ❚ 3. Europäischer Online-Handelskongress Unter dem Motto „The New Global E-Commerce – Wo steht der deutsche Onlinehandel?“ rücken die Veranstalter des Kongresses, zu dem parallel die Fachausstellung Online Retail Expo stattfindet, Chancen und Potenziale im Web-Handel in den Fokus. Themen unter anderem: „B2C – Die Gewinnerkonzepte 2011 im europäischen Onlinehandel“ sowie Multichannel und Internationalisierung. Termin: Berlin, 27. und 28. Oktober 2011 Kosten: 1.190 Euro zzgl. MwSt. Infos: www.conferencegroup.de/eohk11 ❚ Convention Camp 2011 Schwerpunktthemen der Internet-(Un)Konferenz sind dieses Jahr unter anderem Social Business, Media Future und Smart Life. Termin: Hannover, 8. November 2011 Kosten: 299 Euro zzgl. MwSt., zudem kostenlose „Sponsored by“-Tickets Infos: www.conventioncamp.de ❚ Conversion Rate Forum Das Programm vermittelt praxisorientiert, wie Sie den Umsatz Ihres Webshops und die Konversionsraten Ihrer Werbekampagnen steigern. Termine: Hamburg, 9. November; München, 16. November; Düsseldorf, 29. November 2011 Kosten: 249 Euro zzgl. MwSt. (bis 28.09.2011 Frühbucherrabatt: 199 Euro zzgl. MwSt.) Infos: www.conversionrate-forum.de ❚ Search Conference Im Fokus der eintägigen Roadshow stehen die wichtigsten Themen rund um Suchmaschinenoptimierung und -marketing. Neben Vorträgen erwarten die Teilnehmer Case Studies und aktuelle Studien zu Linking-Strategien, Social Media Marketing und Keyword-Auswahl. Termin: Hamburg, 10. November; München, 17. November; Frankfurt, 22. November 2011 Kosten: 249 Euro inkl. MwSt. (bis 29. September Frühbucherrabatt:199 Euro) Infos: www.search-conference.de ❚ Insight E-Commerce Unter dem Motto „125 Jahre Versandhandel in Deutschland – Die Zukunft ist Online“ gibt es hier Experten-Panels, Keynotes und Workshops zu Trends des elektronischen Handels. Außerdem werden die „E-Commerce Milestones“ an ausgewählte Unternehmen vergeben. Termin: Leipzig, 22. und 23. November 2011 Kosten: 799 Euro inkl. MwSt. (199 Euro für die ersten zehn Leser der INTERNET WORLD Business, die sich anmelden; Code: IWB-2011) Infos: www.insight-ecommerce.de ❚ CIO Gipfel 2011 An ausgewählte Personen, Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder aus den Bereichen IT und E-Commerce richtet sich die Veranstaltung mit den Themen „Green IT“, „Strategie des IT-Management“, „Cloud Computing“. Termin: Bonn, 27. bis 29. November 2011 Kosten: Teilnahme nur auf Einladung Infos: www.ciogipfel.com ❚ E12-Gipfel 2011 Mit der Keynote „Was das digitale Business von den besten Design-Innovatoren lernen muss?!“ richtet sich der Kongress an Internet-Professionals. Zu den Themen zählen „New Digital Mobility: Best Digital Cases für mobile Endkunden“ und „Die Macht der Technologie“. Termin: Karlsruhe, 28. und 29. November 2011 Kosten: 480 Euro zzgl. MwSt. Infos: www.e12gipfel.de ❚ M-Days 2012 In vier verschiedenen Kongresssträngen diskutieren und erläutern nationale wie internationale Vertreter der Mobile-Industrie Trends und Themen der Branche. Begleitend finden Vorträge auf der Messebühne statt. Und auch Start-ups erhalten Gelegenheit, ihre Apps auf einer eigenen „App Stage“ vorzustellen. Termin: Frankfurt, 1. und 2. Februar 2012 Kosten: Noch nicht benannt Infos: www.m-days.com 42-44_persosimprtermine_2111.qxd 44 13.10.2011 13:06 Uhr Seite 44 MENSCHEN & KARRIERE STELLENMARKT Internet World BUSINESS 17. Oktober 2011 21/11 Thorsten Piening Christo Zonnev Eric Pütz Michael Heuer Qualitytraffic, Bielefeld Interone, München Adyard, Hamburg Akamai, Unterföhring Der ehemalige Chief Marketing Officer der Media Ventures GmbH aus Köln, Thorsten Piening, hat in Bielefeld seine eigene Agentur für Internet Marketing gegründet. Mit seinem Team will der 38-Jährige, der unter anderem 2004 den Online Shop Menswear.de gründete und über mehr als zehn Jahre Branchenerfahrung mitbringt, Kunden etwa in den Bereichen Suchmaschinenoptimierung und -werbung beraten. ❚ www.qualitytraffic.de Ab 1. November übernimmt Christo Zonnev die Leitung des 60 Mitarbeiter umfassenden Technologie-Teams bei der Münchner Agentur Interone. Der neue Chief Technical Officer, der unter anderem die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen Kreation und Entwicklung verbessern soll, verantwortet in Zukunft die Entwicklungsteams an den Standorten München, Hamburg und Düsseldorf. Bislang war Zonnev, in dessen Zuständigkeitsbereich darüber hinaus klassische Enterprise-Lösungen, Content-Management-Systeme, Social Media sowie Website- und Portalgeschäft fallen, als IT Director bei der Deepblue Networks AG beschäftigt. ❚ www.interone.de Seit 17. Oktober ist Eric Pütz als Senior Manager Business Development mit Fokus auf Post-View bei Ligatus tätig. In dieser Position übernimmt er zum Jahreswechsel die Sales-Verantwortung für Adyard, Netzwerk für Performance-Vermarktung, in Deutschland. Um diesen Bereich der Adyard GmbH, an der Ligatus eine Mehrheitsbeteiligung hält, kümmerte sich bislang Christian Müller, der nun weiterhin für das wachsende Segment Sales International zuständig ist. Dazu gehören Frankreich, Österreich, die Niederlande, Spanien und Italien. Pütz wechselt von der E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG aus Düsseldorf. Dort war der 37-Jährige als Channel Manager Affiliate tätig. ❚ www.adyard.de Als neuer Vice President und Country Manager für die Region Central Europe geht Michael Heuer zu Akamai Technologies Inc., Anbieter von Cloud-Optimierungsservices. In dieser Position leitet er das Regionalteam, das für Deutschland, Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Belgien und Luxemburg zuständig ist. Zuletzt verantwortete Heuer, der über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Branche verfügt, als VP Sales Europa den indirekten Vertrieb für Cloud Computing Services bei Colt. ❚ www.akamai.de Ralf Kratzert Jens Bargmann Mediaman, Mainz Marin Software, Hamburg Die Digitalagentur Mediaman verstärkt sich mit Ralf Kratzert, der als neuer Creative Director Copy & Concept kommt. Der 44-Jährige war zuvor unter anderem bei den Agenturen Sapient Nitro, Berger Baader Hermes sowie Tribal DDB tätig und betreute dort Kunden wir Premiere (heute Sky), die Hypo Vereinsbank, Volkswagen, Jägermeister und T-Com. Bei Mediaman kümmert sich Kratzert im Team von Head of Creation Andreas Quaisser um die Bereiche Social Media, Content Strategy sowie Text und Konzept. ❚ www.mediaman.de Eine neue Niederlassung hat Marin Software, Betreiber der Online-WerbemanagementPlattform Marinsoftware.com, in Hamburg eröffnet. Geleitet wird das neue Büro des US-amerikanischen Unternehmens mit Hauptsitz in San Francisco von Jens Bargmann, der als Sales Director DACH mit seinem Team unter anderem die Kunden Parship, My-Hammer und Philips betreut. Frühere Stationen Bargmanns waren Netelixir, Espotting Media und Infospace Europe. Zuletzt war er Geschäftsführer bei der Seminus GmbH. ❚ www.marinsoftware.de Daniel Baule / Jochen Zimpelmann TFT, München Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Tomorrow Focus Technologies GmbH (TFT) in München: Während J. Zimpelmann Daniel Baule als neuer Senior User Experience Consultant kommt, verantwortet Jochen Zimpelmann als Director Account Management künftig das Bestandskundengeschäft der Technik- und Kreativagentur für Web-basierte IT-Lösungen. Zuletzt war der 38-Jährige bei dem Münchner Affiliate-Netzwerk Affilinet GmbH als Head of Business Development beschäftigt, davor arbeitete er unter anderem bei eBay und O2 Germany. Der 32-jährige Baule, der das Web-Optimierungsteam verstärken soll, kommt von der Hmmh Multimediahaus AG, bei der er als User Experience Engineer aktiv war. ❚ www.t-f-t.net Saskia Willich Saint Elmo’s Interaction, Berlin Im Bereich Account Management startet Saskia Willich bei der Saint Elmo’s Interaction in Berlin. Bei der Agentur soll sie sich vor allem um die digitalen Dialogthemen des Kunden Warsteiner kümmern. Bisher hat Willich unter anderem für Premium, B Pitch Control und Sony Music gearbeitet sowie zuletzt Telekom Musicwire International betreut. ❚ www.saint-elmos.com Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ❚ [email protected] Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt SEO Manager (m/w) HSE24 Ismaning Werbetexter (m/w) internetstores AG Esslingen Online Marketing Manager (m/w) Frontline GmbH Online Sales Manager (m/w) inmediaONE] GmbH München Web-Developer (m/w) internetstores AG Esslingen SalesManager (m/w) intelliAd Media GmbH München Web Analyst (m/w) internetstores AG Esslingen Teamleiter/-in Payment Service Provider B+S Card Service GmbH Junior Online-Marketing Manager (m/w) E-Commerce Vino – Weine und Ideen GmbH Rümmelsheim Trainee Online Marketing (m/w) Scout24 Holding GmbH München Director International (m/w) Adcloud GmbH Köln SEO Account Manager (m/w) Esslingen und Berlin internetstores AG SEM Account Manager (m/w) Esslingen und Berlin internetstores AG Preissuchmaschinen Spezialist (m/w) internetstores AG Esslingen Esslingen Software-Entwickler (m/w) Visualisierung Sirona Dental Systems GmbH Bensheim Junior Kampagnen-Manager (m/w) internetstores AG Software-Entwickler (m/w) Anwendungsentwicklung Sirona Dental Systems GmbH Bensheim Key Account Unterhaching/München Manager/in ValueClick Deutschland GmbH Wermelskirchen Sales Manager/innen Unterhaching/München für alle Bereiche ValueClick Deutschland GmbH Projekt Manager (m/w) Online Marketing OBI Group Holding GmbH Junior Email-Marketing Manager EMEA (m/w) Citrix Online Karlsruhe (Junior) Web Business & Search Consultant TOMORROW FOCUS Technologies GmbH München Business Development Manager (m/w) Trademob GmbH Berlin Online Sales Manager Email Marketing (m/w) getperformance GmbH München Online-Manager (m/w) HanseMerkur Versicherungsgruppe Hamburg Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: Hamburg Frankfurt/Main Manager Suchmaschinenoptimierung (m/w) TwinPlan GmbH & Co. KG Regensburg Trainee oder Junior Affiliate (m/w) Notebooksbilliger.de Berlin Produkt-Manager/in "Werbemanager" Deutsche Post Com Bonn Produktmanager (m/w) Trusted Shops GmbH Köln Online Marketing Manager (m/w) TOM TAILOR GmbH Hamburg Junior Produkt-Manager (m/w) Internet & Marketing AOK-Verlag GmbH Remagen Junior Online Marketing Berater/in Konsumgöttinnen.de Frankfurt e-Marketing Associate (m/w) Lilly Deutschland GmbH Account Manager (m/w) Online-Marketing Adcloud 0 89 / 741 17 – 432 Bad Homburg Köln 45_szene-Version2.qxp 21/11 13.10.2011 12:05 Uhr Seite 45 SZENE 17. Oktober 2011 Internet World BUSINESS 45 Glamourös in Wiesbaden Beim Gala-Dinner im Kurhaus in Wiesbaden saß die Branche dicht an dicht und feierte die besten Versender D Fotos: Veranstalter ie Bilanz zum diesjährigen „Deutschen Versandhandelskongress“ und der Fachmesse „Mail Order World“ in Wiesbaden fällt durchwachsen aus. Zwar jammerte mancher Aussteller über die stellenweise doch eher leeren Hallenflure während der Messe. Andere wiederum freuten sich darüber, wie auf einem Klassentreffen alte Freunde und Bekannte aus der Branche wiederzusehen – vor allem auf dem feierlichen Abend-Event im Kurhaus Wiesbaden. Höhepunkt des Abends war die Verleihung der BVH Awards für den Versender des Jahres, den besten Newcomer und den Online Shop des Jahres. Auf dem Event begrüßte Moderator Martin Groß-Albenhausen, Chefredakteur des „Versandhausberater“, der jetzt direkt zum BVH wechselt, zum letzten Mal die rund 1.200 Kongressteilnehmer. Im kommenden Jahr übernimmt sein Nachfolger Stephan Meixner das Mikrofon. dz ❚ Die besten Versender: Eine Jury aus Branchenexperten, die Leser des „Versandhausberater“ und das Publikum kürten die besten Versender des Jahres 2011, darunter Louis.de und Skatedeluxe (siehe auch Seite 23) Großes Hallo in traditionellem Ambiente: Beim Sektempfang im Kurhaus tauschen sich Traditionsunternehmen aus Eng bestuhlt war das glamouröse Wiesbadener Kurhaus am Eröffnungsabend des Events Neues Affiliate-Format Erfolgreiches Debüt weimal im Jahr lockt Markus Kellermann den harten Kern der AffiliateMarketing-Szene auf den Münchner Flughafen zum zwanglosen Networking im Rahmen der Affiliate Networxx. Was liegt da näher, als die gute Gelegenheit für eine neue Fachkonferenz zu nutzen, wenn ohnehin schon alle am FJS Airport sind? 120 Teilnehmer zählte die erste Affiliate Conference im Municon-Tagungszentrum, Referenten wie Dima Beitzke (Zanox), Tobias Allgeyer (Commission Junction), Manuel Kester (Belboon) und Mischa Rürup (Intelliad) gaben dabei Tipps zur AffiliateAkquise, zu Re-Marketing und FraudProtection im Affiliate-Marketing. Danach war es nur ein Sprung ins „Airbräu“ wo 380 Affiliate-Spezialisten networkten bis in den Morgen. fk ❚ I n München wollte E-Commerce-Berater Jochen Krisch parallel zum Versandhandelskongress in Wiesbaden demonstrieren, welche Innovationen die Branche noch zu bieten hat, und lud kleine und große Versender mit Leidenschaft für E-Commerce zur „K5 Konferenz“ in die Reithalle. Statt Dienstleister ihre Services verkaufen zu lassen, motivierte Krisch die Speaker zur Nabelschau und zu ehrlichen Berichten über die eigenen Probleme des Hauses. Fortsetzung folgt. dz ❚ Man kennt sich: Marcus Tandler (Tandler Dörje, links) und Julian Dziki (Seokratie) Debut: 120 Teilnehmer kamen zur ersten Affiliate Conference Fotos: Veranstalter, F. Kemper Foto: Veranstalter Z Starkes Team: Markus Kellermann (2. von links) mit seinen Kollegen von Explido Web Marketing Zweimal Gastgeber: Branchenkenner Markus Kellermann lud zur Affiliate Conference und danach zur Affiliate Networxx 46_meinung_2111.qxp 46 12.10.2011 17:09 Uhr Seite 46 MEINUNG Internet World BUSINESS 17. Oktober 2011 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Das Ende des E-Commerce Wir brauchen eine App! Wenn in der Versandhandelsbranche über Trends wie Multichannel, NoLine-Commerce, Virtual Stores, Mobile Shopping, Social Commerce und Augmented Reality debattiert wird, handelt es sich nur auf den ersten Blick D. Grollmann, um E-Commerce-TheChefredakteur men: In Wirklichkeit geht es um dabei um die Ablösung des klassischen E-Commerce. Obwohl der Online-Handel in den vergangenen Jahren enorm gewachsen ist und man ihm schon deswegen eine glänzende Zukunft bescheinigen möchte, wird er doch gerade zu einer Basisfunktion degradiert. Merke: Kein Mensch liebt „E-Commerce“. Zumindest nicht als solchen. Die Kunden wollen etwas ganz anderes: inspiriert, spontan, bequem und günstig einkaufen. Dabei hilft ihnen das Internet – und deswegen kaufen sie online ein. Selbstverständlich stellt ein Webshop bestenfalls den Anfang und nicht das Ende dieser Entwicklung dar. Es gibt noch zahllose Möglichkeiten, das Einkaufserlebnis zu verbessern. Nach einem Jahrzehnt Webshop-Optimierung liegen die größten Potenziale aber eben nicht mehr innerhalb, sondern außerhalb des Webshops: Virtuelle Anproben, Shopping Malls an Plakatwänden oder in Schaufenstern, Einkauf per Augmented-Reality-App, PoSUnterstützung mit Tablets, nahtlose Verknüpfung von On- und Offline-Einkaufserlebnis, perfekter Service mit durchgängigem Customer-ExperienceManagement und eine optimierte Logistik funktionieren auch außerhalb des Browser-Fensters und werden den Einkauf in der realen Welt auf ein Niveau heben, das wir bislang nur aus dem Internet kennen. Damit das funktioniert, braucht es aber Händler, die in ihrem tiefsten Inneren digital eingestellt sind – weshalb E-Commerce doch noch ein langes Leben haben dürfte. In der DNA jedes Händlers und als Basiswerkzeug im Handel. Alle Unternehmen wollen sie. Aber: Brauchen wirklich alle eine App? N ahezu jede Agentur in der digitalen Branche hat in den vergangenen Monaten den Schrei auf Kundenseite vernommen: Wir brauchen eine App! Keine Frage: Apps, die kleinen mobilen Anwendungen, werden künftig die wichtigsten Bausteine bei der Kommunikation zwischen Marken und Kunden sein. Oder sind sie es schon? App-Land ist BoomLand, mit Android und iPhone als klaren Favoriten in der mobilen User-Gunst. Der durchschnittliche iOS-Nutzer lädt in diesem Jahr stolze 83 Apps herunter, das sind 50 Prozent mehr als 2010. Aber: Bei der praktischen Anwendung stößt der Spieltrieb oft auch schon an seine Grenzen, denn rund ein Viertel der heruntergeladenen Programme erscheint nur ein einziges Mal auf dem Display ihres Besitzers. „Dabei sein“ reicht nicht Wie bei jedem anderen Marketinginstrument ist die Entscheidung für eine App keine spontane, denn nur „dabei sein“ reicht auch hier schon lange nicht mehr. Der Kunde will schließlich einen Mehrwert erleben – vor allem angesichts von knapp 500.000 Konkurrenzangeboten. Sonst ist man mit dem stolz gefertigten Produkt schnell in der Situation: Stell dir vor, du kommst in den App Store, und keiner merkt’s. Jede App sollte eine klare Zielsetzung haben. Welche Rolle soll sie spielen? Dient sie der Kundenbindung, sollen Neukunden damit gewonnen werden, oder geht es in erster Linie rein darum, Markeninhalte zu kommunizieren? [email protected] E-Commerce lohnt sich nicht Die Rechnung von Shopmacher-Chef Marcus Diekmann, wonach Modeshops in den ersten Jahren tiefrote Zahlen schreiben, stieß auf reges Branchen-Interesse: Den Artikel finde ich gut und sehr ernüchternd. Meine ganze Abteilung hat ihn gelesen. So transparent hat bisher noch keiner die Prozesse und Kosten dargestellt. In der Branche ist das ein offenes Geheimnis. Viele Dienstleister sind aber bereit, Margen zu senken oder Teile der Kosten zu übernehmen – je nach strategischer Bedeutung des Kunden. Guannan Yu, Hermes Fulfillment R.I.P. Steve Jobs Der Tod von Apple-Gründer Steve Jobs nur sechs Wochen nach seinem Rücktritt vom Posten des CEO wurde von unseren Lesern auf Internetworld.de kommentiert: Man sagt so flapsig: „Jeder ist ersetzbar“ – ich denke, er nicht. Swen Lübeck 21/11 Es gab doch keine bessere Anerkennung als die, dass die meisten von seinem Tod durch das Gerät, welches er entwickelt hat, erfahren haben. Michael Freitag Er hat dem Begriff Humankapital ein neues Gesicht gegeben dank Foxconn und Co. Er hat es geschafft, aus einfacher Technik überteuerte Geräte herzustellen und hat dadurch viele Nerds und Aktionäre glücklich gemacht. Sebastian Rost Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ❚ [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ❚ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ❚ [email protected] App als Teil des Gesamtkonzepts Die Konzeption einer App macht erst dann Sinn, wenn man sie im Kontext der bestehenden Maßnahmen betrachtet. Die Frage dabei lautet, wie sich die App in die Gesamtkommunikation einbinden lässt. Die Aufgabe des unternehmenseigenen Internet-Auftritts ist dabei ebenso zu bewerten wie das Newsletter Marketing (oft zu Unrecht angesichts hipper Konkurrenz als nicht so „sexy“ bewertet) oder bereits vorhandene Social-Media-Kanäle – Andreas Schauer, Geschäftsführer der Münchner Code64 GmbH, Agentur für interaktive Kommunikation ❚ www.code64.de stets hinsichtlich der Frage, wo die App als mobiler Kommunikationskanal ansetzen und den Kundendialog sinnvoll ergänzen kann – und wie sich diese bestehenden Kanäle optimal nutzen lassen, um die App bekannt zu machen! Alle vorhandenen Bausteine müssen in die Überlegungen einbezogen werden, um zu definieren, welches Ergänzungspotenzial eine App bieten kann oder welche Felder sie gar neu besetzen kann. Ein weiterer wichtiger und oft unterschätzter Punkt ist die Vermarktung der App. Bei der Konzeption führt kein Weg daran vorbei, einen Teil des Marketing- budgets für die Vermarktung einzuplanen. Die bereits genannte Herausforderung besteht darin, eine App ins Sichtfeld der User, geschweige denn in die begehrten Top 25 zu bringen. Content counts. Das gilt umso mehr für Anwendungen, die dem User aktive Entscheidungen, Downloads und Updates – oder im besten Fall – sogar Geld abverlangen. Aus der User-Perspektive betrachtet stellt sich daher die Frage: Bietet der angebotene Content ausreichenden und langfristigen Informationswert, damit die App heruntergeladen wird? Eine App wird dann erst richtig spannend, wenn sie sich die spezifischen Eigenschaften des Device zunutze macht, wie etwa Location Based Services oder Augmented Reality mit Zugriff auf die Kamerafunktionen, um nur zwei Beispiele zu nennen. Für Informationen, die der Kunde ebenso Web-basiert erhalten kann, kann ein für den mobilen Zugriff optimierter Web-Auftritt in HTML5 die gewünschten Anforderungen unter Umständen weitaus einfacher erfüllen. Kritische Bewertung ist Pflicht Am Ende einer kritischen Bewertung dieser Fragen steht die Entscheidung, ob die Entwicklung einer App wirklich Priorität hat. Nicht jeder Kunde hört gern die Empfehlung, im ersten Schritt die bestehende Kommunikation zu optimieren und Potenziale auszubauen, um letztlich bereit für weitere Kanäle wie eine App zu sein. Zugegeben, es sind viele Fragen, aber je umfassender diese im Vorfeld geklärt werden, desto klarer kann dann die Empfehlung am Ende lauten: Ja, wir brauchen eine App! ❚ Gehört „Nur was absolut nicht die Privatsphäre und den Kernbereich berührt, darf an Technik entwickelt werden.“ Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) fordert eine Selbstbeschränkung bei staatlichen Schnüffelprogrammen „Nutzer, Wirtschaft und Politik müssen gemeinsame Vorstellungen und Werte für ein vertrauenswürdiges Internet entwickeln.“ Georg Schütte, Staatssekretär im Forschungsministerium, kündigt Forschungsvorhaben an „Wenn das Wort ,Ultraschallbild‘ in den Mails auftaucht, bekommen Sie morgen vielleicht schon Werbung für Kinderwagen.“ Constanze Kurz, Chaos Computer Club, zu Googles Datensammelwut „Google hat natürlich auch einen starken Namen und könnte den Markt hier relativ schnell aufrollen.“ SEO-Experte Markus Hövener sieht in Google Trusted Stores harte Konkurrenz für Trusted Shops 47_Krenn.qxd 12.10.2011 15:37 Uhr Seite 55 next-anzeige0511_280x381.qxd 13.10.2011 10:24 Uhr Seite 1 LIFE, STYLE & MOBILITY MOBILE NEXT ist das Special-InterestMagazin für mobile Menschen. 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