Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 18 Grundlagen zur Thermodynamik 18 Grundlagen zur Thermodynamik Vertiefung und Kompetenzüberprüfung die Begriffe Trommelfell, Brown’sche Bewegung und akustisches Rauschen (siehe A2 A a und Abb. 2). Martin Apolin (Stand August 2011) Thermische Bewegung A1 Unter einem Random-Walk versteht man einen Zufallsweg. Nach diesem Prinzip kann man auch die Brown’sche Bewegung erklären. Du kannst das mit einfachen Mitteln nachvollziehen. Du brauchst nur einen Würfel und ein kariertes Blatt (siehe dazu Infobox Random Walk, Kap. 18.1, S. 74, BB6). BB6) Eine ähnliche, aber schnellere Methode, um einen Random-Walk zu visualisieren, ist mit Hilfe von Excel. Erstelle dazu ein Diagramm mit x- und y-Koordinaten. Koordinaten. Starte beim Punkt (0,0) und addiere Zeile für Zeile zu diesen Startwerten je eine Zufallszahl zwischen -1 und +1. Stelle diese Zahlen in einem Punkt-Diagramm Diagramm dar. Das Ergebnis wird so ähnlich aussehen wie Abb. 1. Abb. 2: Schwingungsverlauf (links) und Frequenzspektrum (rechts) eines reinen Tons (a), eines Trompeten- (b) und eines Klavier-Klangs (c) mit jeweils 440 Hz (a1), sowie das Rauschen eines Wasserfalls (d). (Grafik: Janosch Slama; siehe auch Abb. 14.52, S. 45, BB6). A3 In welchen Alltagssituationen spielt die thermische Bewegung von Atomen eine wichtige Rolle? Stichwort: Haushalt! A4 In Abb. 3 siehst du einen Militärjet beim Start. Hinter den Triebwerken siehst du das typische Flimmern von heißer Luft. Einen ähnlichen Effekt kannst du über einer heißen Straße sehen. Wie kommt dieser zu Stande? Welche Effekte sind daran beteiligt? Welche Rolle spielt dabei die thermische Bewegung? Abb. 1: Random-Walk mit Excel. Der Start erfolgte bei (0,0). Es sind die ersten 150 Zufallsschritte eingezeichnet. A2 a Was versteht man in der Akustik unter dem Begriff Rauschen? Was könnte „weißes Rauschen“ sein? Dieser Begriff wurde in Anlehnung an weißes Licht geprägt. Was ist der Unterschied zu einem Ton und einem Klang? Erkläre mit Hilfe von Abb. 2. 2 b Superman kann angeblich alles hören! Überlege, warum es aber auch für ihn eine untere Hörschwelle geben muss. Eine Hilfe zu deinen Überlegungen sind Abb. 3: Flimmernde Luft im Abgasstrahl eines Militärjets (Foto: Matthias Kabel; Quelle: Wikipedia). A5 Jedes Teilchen in einem System, das im Temperaturgleichgewicht steht, hat ungeachtet seiner Masse im Schnitt dieselbe kinetische Energie (3/2)∙k∙T (siehe dazu F23, Kap. 21.4, BB6). Dabei ist T die Temperatur in Kelvin. Thermisches Gleichgewicht bedeutet also, dass die © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 6 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 1 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 18 Grundlagen zur Thermodynamik Energie aller Teilchen im Schnitt gleich groß ist (und nicht die Geschwindigkeit). a Leite eine Formel ab, die den Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit eines Teilchens in Abhängigkeit seiner Masse und der Temperatur beschreibt. Dazu musst du die in A5 oben angegebene Gleichung für die kinetische Energie mit der allgemeinen Gleichung Ekin = mv 2/2 gleichsetzen und nach v auflösen. Welcher Zusammenhang besteht bei konstanter Masse zwischen der Geschwindigkeit eines Teilchens und der Temperatur? Welcher Zusammenhang besteht bei konstanter Temperatur zwischen der Geschwindigkeit eines Teilchens und seiner Masse? b Schätze die durchschnittliche Geschwindigkeit eines N2-Moleküls bei 300 K (27 °C) mit Hilfe der gefundenen Gleichung aus A5 a ab. Gib vorher aber einen Tipp ab. Die Boltzmann-Konstante k hat den Wert 1,38∙10–23 J/K (siehe Kap. 21.3), Stickstoff hat die relative Atommasse 14 u, und die Atommasse u beträgt 1,7∙10-27 kg. c Um wie viel Prozent erhöht sich die kinetische Energie der Wassermoleküle, wenn man die Wäsche nicht mit 60 °C, sondern mit 90 °C wäscht? Um wie viel Prozent erhöht sich dabei die Geschwindigkeit? d ROBERT BROWN hat die nach ihm benannte Bewegung 1827 an Pollenkörnern entdeckt (siehe Abb. 4). Wie groß ist deren Abb. 4 (Grafik: Janosch Sladurchschnittliche Bema; siehe auch Abb. 18,1, Kap. 18,1, BB6) wegungsgeschwindigkeit, wenn diese eine Masse von 10-12 kg besitzen und in einem Wassertropfen mit 300 K dahinzittern? e Warum weist der Mensch keine Brown’sche Bewegung auf? Müsste er nicht auch ständig hin und her zittern? Argumentiere zunächst ohne Gleichung. Überlege, welcher proportionale Zusammenhang zwischen v und m besteht. Der Mensch besteht aus etwa 1028 Atomen. Welches v ergibt sich dadurch im Ver- gleich mit der thermischen Geschwindigkeit von Gasmolekülen? Erstelle dann ein Diagramm für 300 K, in dem du auf der x-Achse die Masse und auf der y-Achse die daraus resultierende Geschwindigkeit der Teilchen aufträgst. Temperatur A6 Die folgende Frage klingt zwar blöd, ist aber sehr schlau, und man kann sie ganz allgemein mit nur zwei Worten beantworten: Welche Temperatur misst ein Thermometer? A7 GALILEO GALILEI wird zugeschrieben, im Jahr 1596 das erste Gerät zur Temperaturmessung erfunden zu haben. Das sogenannte Thermoskop (Abb. 5) besteht aus einem luftgefüllten Glaskolben (A) mit angesetzter Glasröhre (B). Diese Röhre taucht mit ihrem offenen Ende in ein mit gefärbtem Wasser gefülltes Vorratsgefäß (C). Erwärmt sich die Luft im Glaskolben, so dehnt sich diese aus und drückt die Wassersäule in der Glasröhre nach unten. Die Höhe des Wasserpegels wird zur Temperaturanzeige herangezogen. Warum eignet sich das Thermoskop aber nicht, um die Temperatur exakt zu messen, selbst wenn man es eichen würde? A8 GALILEO GALILEI stellte auch fest, dass sich die Dichte von Flüssigkeiten mit der Temperatur ändert. Auf diesem Prinzip sind die ihm zu Ehren benannten Galileo-Thermometer aufgebaut. Er hat diese aber niemals selbst konstruiert. Wahrscheinlich stammen sie aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Sie bestehen aus einem mit einer Flüssigkeit gefüllten Glaszylinder, in der mehrere Glaskörper schwimmen oder schweben. Abb. 5: Schematische Darstellung eines Thermoskops nach GALILEI (Grafik: Martin Apolin) Abb. 6: Ein GalileoThermometer (Foto: Bob Mc Nillen; Quelle: Wikipedia) © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 6 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 2 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 18 Grundlagen zur Thermodynamik An diesen befinden sich Schildchen mit Temperaturangaben. Die Temperatur wird an der untersten Kugel der oberen Gruppe abgelesen, in unserem Fall also an der zweiten Kugel von oben. Versuche qualitativ zu erklären, wie dieses Thermometer funktioniert. A9 Welche der folgenden Aussagen ist richtig? Hilf dir mit Abb. 7, versuche aber auch zusätzlich, physikalisch zu begründen! Unter höherem Druck ein. Wo wird die Gerade, die du durch diese Punkte legst, die x-Achse schneiden? Überlege zuerst, bevor du grafisch löst. Kann man das Gas tatsächlich so weit abkühlen, dass es das Volumen 0 bekommt? Temperatur °C 0 25 50 70 98 h in cm 39 42,6 46 49 53 Tab. 1 zu A10 b b) kocht Wasser bei höherer Temperatur und Eis schmilzt ebenfalls bei einer höheren Temperatur. b Die Gleichung einer Regressionsgeraden (Trendlinie), die du in Excel durch die Daten legst (siehe Abb. 18 im Anhang), hat die Form y = 0,1427x + 38,984. Berechne den Schnittpunkt mit der x-Achse und vergleiche mit deiner grafischen Lösung. c) kocht Wasser bei tieferer Temperatur, aber Eis schmilzt bei einer höheren Temperatur. Wärme und spezifische Wärmekapazität a) kocht Wasser bei tieferer Temperatur und Eis schmilzt ebenfalls bei einer tieferen Temperatur. d) kocht Wasser bei höherer Temperatur, aber Eis schmilzt bei einer tieferen Temperatur. Abb. 7: Phasen des Wassers in Abhängigkeit von Temperatur und Druck. Zur besseren Übersicht sind die Achsen um den Tripelpunkt sehr stark gedehnt. Der Druck ist relativ aufgetragen, 1 entspricht dem Normaldruck (Grafik: Janosch Slama; siehe auch Abb. 20.12, Kap. 20.3, BB6). A10 Ein Gasthermometer (Abb. 8) besteht aus einem Gefäß mit einem dünnen Glasrohr, in das ein bestimmtes Gasvolumen eingeschlossen ist, etwa durch einen Quecksilbertropfen. Das Gasthermometer wird nun in ein Glasgefäß mit Wasser gestellt, so dass das Gas dessen Temperatur annimmt. Die Höhe des Tropfens ist ein Maß für die Temperatur. A11 Durch Aufwärmen kann man seine Leistungsfähigkeit erhöhen. Eine Person mit 70 kg will durch Laufen ihre Körperkerntemperatur um 2 °C erhöhen. Eine Faustregel besagt, dass man beim Laufen pro Kilogramm Körpermasse und pro Kilometer 4,2 kJ an Energie umsetzt. Wie weit musst die Person mindestens laufen, damit sich ihre Temperatur um 2 °C erhöht? Nimm dazu vereinfacht an, dass der Körper zu 100 % aus Wasser besteht. Spielt die Masse eigentlich eine Rolle? Wie lange kann die Körpertemperatur zunehmen? A12 a Berechne, um wie viel Prozent die potenzielle Energie absinkt, wenn sich ein Gemisch von Wasser und Quecksilber entmischt (Abb. 9). Nimm als Nullniveau die Standfläche an. Berechne dann die absolute Abnahme der potenziellen Energie in Joule. Dazu musst du Volumen und Masse des Gefäßes abschätzen. Nimm die Dichte von Quecksilber gerundet mit 14000 kg/m3 an. Abb. 8: Schematische Darstellung der Funktion eines Gasthermometers. a In Tabelle 1 siehst du Messwerte bei verschiedenen Temperaturen. Trage diese Werte in ein Diagramm Abb. 9: Wasser und Quecksilber: links vermischt, rechts entmischt (siehe Abb. 5.27; Grafik: Janosch Slama). © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 6 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 3 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 18 Grundlagen zur Thermodynamik b Reicht die freiwerdende Energie aus, um das GeG misch nennenswert zu erwärmen? Quecksilber hat eie ne spezifische Wärmekapazität von 140 J/(kg∙K). A13 Ein Mensch leistet auf Dauer etwa 100 W (= 100 J pro Sekunde). Eine ökologisch bewusste PerPe son möchte Strom sparen und Teewasser durch MusMu kelleistung zum Kochen bringen. Wie lange müsste sie auf einem Ergometer fahren, um einen Liter Wasser von 15 °C zum Kochen zu bringen? Gib einen Tipp ab, bevor du rechnest. A14 Versuche qualitativ mit Hilfe des Teilchenmodells zu erklären, wie durch Reibung Wärme entsteht. entsteh A15 Aus welcher Höhe muss ein Wassertropfen (im luftleeren Raum) fallen, damit er sich beim Aufprall um 1 °C erwärmt? Nimm dazu vereinfacht an, dass die Wärme nur im Tropfen bleibt. A16 Die Temperatur ist ja ein indirektes Maß für die mittlere kinetische Energie der Teilchen, denn es gilt Ek=(3/2)∙k∙T (siehe auch A5). Die spezifische Wärme ist ein Maß dafür, wie viel Joule man in ein System stest cken muss, um es um 1 °C zu erwärmen, also c = Q/(m∙∆T). Weil Ekin ~ T gilt, ist die spezifische Wärme aber auch ein Maß dafür, wie viel Joule man in ein System stecken muss, um die kinetische Energie der Teilchen um 1 J zu erhöhen. Wie ist es aber mögmö lich, das du z. B. 1 Joule in ein System steckst, sich aber die Wärme nur um 0,5 Joule erhöht? Wo bleibt der Rest der Energie? 1. Hauptsatz der Wärmelehre,, Energiesatz A17 Schätze ab, ob man sich von Licht ernähren kann! Nimm dazu an, dass Lichtatmer in der Lage sind, in der Haut Photosynthese ablaufen zu lassen. Für deine Schätzung brauchst du die StrahlungsleisStrahlungslei tung der Sonne, die am Boden ankommt (Abb. 10). Nimm dafür eine günstige Gegend an. Weiters musst du die Körperoberfläche des Menschen schätzen schätz und du benötigst den Wirkungsgrad kungsgrad der Photosynthese, Photosynthe der etwa bei 1 % liegt. Abb. 10:: Die Karte zeigt die durchschnittliche lokale SonneneinSonnenei strahlung auf der Erdoberfläche (Abb. 37.20, BB7, S. 110). A18 In Abb. 11 siehst iehst du links eine Glühbirne mit einer Leistung von 100 W, rechts den Delorean DMC aus „Zurück in die Zukunft“ mit 100 kW. Einmal ist die Nettoleistung angegeben, einmal die Bruttoleistung. Was könnte man unter diesen Begriffen verstehen und welwe che Leistung ng ist wie angegeben? Abb. 11:: Links: Eine alte Glühbirne mit einer Leistung von 100 W (Foto: KMJ; Quelle: de.wikipedia). Rechts: Der Delorean DMC-12 DMC mit einer (leicht aufgerundeten) Leistung von 100 kW (Foto: Kevin Abato; Quelle: Wikipedia). A19 a Die Leistung beim Gehen kann man physikalisch recht gut abschätzen. Es ist nämlich so, dass bei jedem Schritt der Körperschwerpunkt ein wenig gehoben ge wird (Abb. 12). Man schaukelt also etwas auf und ab. NatürNatü lich gibt es sehr unterschiedliche Gehstile, aber abe gehe für deine Überlegungen von einer Hebung um 3 cm aus. Nimm eine Person mit 60 bzw. 80 kg an, schätze die Schrittlänge mit 70 cm ab und nimm ein gemächliches Tempo von 1 m/s (3,6 km/h) bzw. ein sehr zügiges Tempo von 2 m/s an (7,2 km/h). Berechne mit diesen Werte die Leistung beim Gehen. © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 6 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 4 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 18 Grundlagen zur Thermodynamik c Rechne die bei b gefundene Zahl auf die Basis 10 um. Es gilt 2x = 10log2∙x. Wie viele Nullen hat die Zahl? Kann man sich diese Zahl vorstellen? Abb. 12: Bei jedem Schritt wird der Körperschwerpunkt ein wenig gehoben. Das verursacht den Großteil des EnergieaufEnergieau wandes beim Gehen (Grafik: Janosch Slama). b Überlege, ob es sich dabei um eine BruttoBrutto oder eine Nettoleistung handelt (A18). A20 Du strampelst auf einem Fahrradergometer. Das Display zeigt 100 W an. Wie viel leistest du gerade? d Nimm an, du schreibst die Lösungszahl aus A22 c mit allen Nullen auf. Ist das realistisch? Nimm an, du schreibst 2 Nullen pro Zentimeter. Wie lange wäre die Zahl? Wie lange würde das Licht von einem Ende der Zahl zum anderen benötigen? Die Lichtgeschwindigkeit c beträgt 3∙108 m/s. e Wenn man nun die Teilchenzahl immer mehr erhöht und die Wahrscheinlichkeitsverteilung berechnet, dann ergibt sich eine so genannte Gauß’sche Glockenkurve – benannt nach dem „Fürst der Mathematiker“, Carl Friedrich Gauß. Interpretiere Abb. 14. 2. Hauptsatz der Wärmelehre,, Entropie A21 a Du hast eine Box mit vier Gasteilchen. NummeNumm riere diese Teilchen von 1 bis 4 durch. Erstelle eine TaT belle, in der du alle Möglichkeiten der Verteilung linkslinks rechts einträgst. Tab. 2 zeigt den Anfang davon. davon Bei wie viel Prozent der Beobachtungen wird das Gas gleichmäßig verteilt sein? Bei wie viel Prozent der BeB obachtungen wird sich das Gas ausschließlich links beb finden? Teilchen 1 2 3 4 links:rechts Möglichkeiten links links links links 4:0 1 Tab. 2: Ein in Teil der Möglichkeiten der Verteilung von 4 Teilchen in zwei Hälften. Vervollständige diese Tabelle. b Du hast eine mit Luft gefüllte Box mit 0 °C unter normalem Druck. Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass sich alle Moleküle in der linken Hälfte befinden. Ein Mol Luft hat bei diesen Bedingungen ein Volumen von 22,4 l. Ein Mol hat immer 6∙1024 Teilchen. Abb. 14:: Wahrscheinlichkeitsverteilung der Teilchen in Abb. 13. Die Flächen unter den Kurven sind gleich (Grafik: Martin Apolin). A22 Begründe, dass Schaum m - etwa von einer Limonade, einem Bier oder einem Schaumbad in einer Badewanne - eine kleinere Entropie hat als die Flüssigkeit, zu der er sich dann wieder umwandelt. umwan A23 Welche der folgenden Aussagen formuliert den 2. Hauptsatz der Wärmelehre? a Es gibt keine Zustandsänderung, deren einziges ErE gebnis die Übertragung von Wärme von einem Körper niederer auf einen Körper höherer Temperatur ist. ist b Es gibt keine Zustandsänderung, deren einzige ErE gebnisse das Abkühlen eines Körpers ist. Abb. 13 (Grafik: Janosch Jan Slama) c In einem geschlossenen System kann die Entropie nicht abnehmen, sie nimmt in der Regel zu. Nur bei rer versiblen Prozessen bleibt sie konstant. © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 6 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 5 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 18 Grundlagen zur Thermodynamik d Es gibt kein Perpetuum Mobile der 2. Art, also keine Maschine, die Arbeit aus der Umgebungswärme gewinnen kann, ohne dass ein negatives Temperaturgefälle notwendig wäre. A24 Alle Lebewesen können im Laufe ihres Lebens ihre Entropie konstant halten. Anders gesagt: Der Körper bleibt in Ordnung, er kann sich sogar selbständig reparieren. Widerspricht das aber eigentlich nicht dem 2. HS der Wärmelehre? Müsste nicht der Körper demnach den größten Zustand der Unordnung einnehmen? Hilfe zu A1: Um Zufallszahlen zu erzeugen, benötigst du die Excel-Funktionen „Zufallszahl“. Um einen Random-Walk zu generieren, programmierst du nun sowohl für die x- als auch für die y-Variable: Zufallszahl()*2-1. Damit erhältst du eine Zahl zwischen -1 und +1. Diese neue Zahl musst du zur Zahl in der Zelle darüber addieren (siehe Abb. 15). Dann kopierst du diese Zelle ganz einfach so oft untereinander wie du willst. Wenn du die x- und y-Werte nun in einem Diagramm darstellst, wirst du ein Ergebnis erhalten, das ähnlich aussieht wie Abb. 1 (S. 1). schiedliche Intensität. Daher hat man den Eindruck einer „Tonhöhe“ Beim weißen Rauschen haben alle Frequenzen dieselbe Intensität, ähnlich, wie sich weißes Licht aus allen Farben gleicher Intensität zusammensetzt. Daher hat man in diesem Fall nicht den Eindruck einer „Tonhöhe“. Hilfe zu A2 b: Auf das Trommelfell prallen pausenlos Myriaden von Luftteilchen und es zittert daher immer auch bei völliger Schall-Stille. Könnten wir noch besser hören, so könnten wir diese Brown’sche Bewegung des eigenen Trommelfells hören. Es wäre ein weißes Rauschen, weil alle Frequenzen gleich stark vertreten sind. Leisere Geräusche würden untergehen. Daher ist die Untergrenze unseres Hörvermögens durch die Brown’sche Bewegung beschränkt. Im Übrigen liegt unsere Hörschwelle tatsächlich nur knapp über diesem theoretischen Wert. Deshalb kann auch Superman kaum besser hören als wir. Hilfe zu A3: Wäsche wird in heißem Wasser auf Grund der höheren thermischen Bewegung der Wassermoleküle sauberer, Zucker, Salz und andere Stoffe lösen sich in heißem Wasser besser auf. Hilfe zu A4: Luftflimmern entsteht durch Brechung, Streuung, Beugung und Reflexion an den Grenzen von sich bewegenden Luftschichten mit unterschiedlicher optischer Dichte, die oft temperaturbedingt ist. Abb. 16 zeigt schematisch, wie solche optischen Störungen durch unterschiedliche Brechung einer Welle erfolgen. Man kann zwar die thermische Bewegung selbst nicht sehen. Aber das Flimmern wird unter anderem dadurch hervorgerufen, dass sich die Luftteilchen sehr schnell bewegen, sich wärmere und kältere Luft ständig neu durchmischen und dadurch ein sich schnell veränderndes Muster erzeugen. Abb. 15: So wird der Random-Walk in Excel erstellt. In der Zelle D3 wird hier exemplarisch eine neue Zufallszahl erzeugt, die zur Zelle darüber (D2) addiert wird. Hilfe zu A2 a: Töne bestehen aus einer einzigen Frequenz und können nur elektronisch erzeugt werden. Klänge bestehen aus der Überlagerung mehrerer oder vieler einzelner Töne. Die Höhe des Klanges hängt vom Grundton ab, sein Gesamteindruck (quasi das „Timbre des Klanges“) von den Obertönen. Rauschen beinhaltet alle Frequenzen, diese haben aber unter- Abb. 16 (Quelle: Max-Planck-Institut für Astronomie) © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 6 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 6 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 18 Grundlagen zur Thermodynamik K K = = KK = K 1,044. Die Erhöhung der Geschwindigkeit beträgt also bloß 4 %. Wie stark erhöht sich die kinetische Energie? Weil Ekin = mv 2/2 ~ v 2 ist, erhöht sich diese um den Faktor 1,0442 ≈ 1,09, entspricht also 9 %. Zur Probe mit der anderen Formel gerechnet: = ~. Daraus folgt Ekin2/Ekin1 = T2/T1 = 1,09. Obwohl sich die Energie der Wassermoleküle also nur um 9 % erhöht, ist das Waschergebnis bei Kochwäsche doch überzeugend besser. Hilfe zu A5 d: Nach = hat das Pollenkorn eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 1,1∙10-4 m/s, also rund 0,1 mm/s. Das ist unter dem Mikroskop natürlich zu merken. Hilfe zu A5 e: Es gilt ~1/√ (siehe A5 a). Weil der Mensch über den Daumen um den Faktor 1028 mehr Atome hat als ein Gasmolekül, ergibt sich für ihn eine thermische Geschwindigkeit, die um den Faktor 1014 kleiner ist. In Abb. 17 siehst du den Zusammenhang zwischen der thermischen Geschwindigkeit bei 300 K und der Masse exakt berechnet und in einer doppelt logarithmischen Darstellung. Gasteilchen haben Massen in der Größenordnung von 10-26 kg, der Mensch etwa 102 kg. Der Massenunterschied beträgt daher 28 Größenordnungen und der Geschwindigkeitsunterschied somit etwa 14 Größenordnungen. Während Gasmoleküle Geschwindigkeiten in der Größe von 103 m/s besitzen, hat der Mensch bloß 10-11 m/s. Es besitzt 100 1 1E-06 1E-08 1E-10 1E-12 1E-14 1E-16 1E-18 1E-20 Hilfe zu A5 b: Die Masse eines Stickstoff-Moleküls (N2) ist 2∙14∙1,7∙10-27 kg = 47,6∙10-27 kg. Wenn man alle bekannten Werte in die Gleichung oben einsetzt, erhält man für die Geschwindigkeit eines Stickstoffmoleküls bei 300 K (27 °C) 511 m/s, das entspricht also etwa der 1,5-fachen Schallgeschwindigkeit. Weil diese Bewegung vollkommen zufällig und nicht gerichtet ist, ist sie nicht zu bemerken. Hilfe zu A5 c: Es gilt nach A5 a: 1000 100 10 1 0,1 0,01 0,001 0,0001 0,00001 0,000001 0,0000001 1E-08 1E-09 1E-10 1E-11 . Daraus folgen ei- 0,01 . Durch Auf- 1E-22 1E-24 nerseits ~√ und ~1/√. = also tatsächlich eine thermische Geschwindigkeit, aber diese ist einfach nicht zu merken. 1E-26 lösen nach v erhält man = durchschnittliche thermische Geschwindigkeit [m/s] Formeln gleichsetzt, erhält man 0,0001 Hilfe zu A5 a: Wenn man die beiden angegebenen Masse [kg] Abb. 17 Hilfe zu A6: Seine eigene! Das Thermometer misst immer seine eigene Temperatur! Wenn es längere Zeit in Kontakt mit einem Objekt steht, befindet es sich mit diesem im thermischen Gleichgewicht und misst dadurch auch dessen Temperatur. Hilfe zu A7: Selbst wenn sich die Temperatur nicht ändert, bringt eine Erhöhung oder ein Absinken des Luftdruckes den Pegel der Wassersäule zum Steigen bzw. Fallen. Das Thermoskop ist im Prinzip eine Mischung aus Thermometer und Barometer, also kein reines Temperaturmessgerät. Hilfe zu A8: Die Flüssigkeit im Glaszylinder reagiert auf Temperaturänderung mit Dichteveränderung: Steigt die Temperatur, verringert sich die Dichte der Flüssigkeit. Die Glaskugeln verändern zwar ebenfalls ihr Volumen, aber deutlich geringer (etwa um den Faktor 10). Wenn das nicht so wäre, würden sich die Effekte ja aufheben. Somit nimmt aber der Auftrieb der Glaskörper bei Temperaturerhöhung ab. Schwebende Glaskörper sinken herab, schwimmende Glaskörper beginnen zu schweben. Umgekehrt geschieht dies bei Temperaturabnahme. Jede Glaskugel, die aus der Produktion unterschiedliche Masse bzw. Volumen besitzt, wird über ein angehängtes Gewicht genau kalibriert. Hilfe zu A9: Die richtige Antwort ist d: Unter höherem Druck kocht Wasser bei höherer Temperatur und Eis schmilzt bei einer tieferen Temperatur. Im Diagramm in Abb. 6 kannst du das daran erkennen, dass vom Tripel- © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 6 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 7 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 18 Grundlagen zur Thermodynamik punkt ausgehend mit zunehmendem Druck die Siedetemperatur steigt, aber die Schmelztemperatur sinkt. Aber warum ist das so? Das Volumen des Eises nimmt ab, wenn es zu Wasser schmilzt. Höherer Druck hilft bei der Verdichtung und senkt daher den Schmelzpunkt. Das Volumen des Wassers steigt jedoch, wenn es zu Dampf wird. Höherer Druck verhindert daher die Ausdehnung, und die Siedetemperatur steigt. Hilfe zu A10 a: Bei gleichem Druck ist V ~ T. Das Volumen eines (idealen) Gases ist proportional zu seiner absoluten Temperatur (siehe Abb. 18).. Das nennt man das Gesetz von Charles. (Anm.: In manchen Büchern heißt es auch Gesetz von Gay-Lussac;; siehe auch Kap. 21.2.1, BB6). Die Gerade wird die x-Achse Achse daher beim absoluten Nullpunkt schneiden. Kann man das Gas tatsächlich so weit abkühlen, dass es das VoluVol men 0 bekommt? Nein! Es wird vorher flüssig oder fest und wenn nicht, dann werden die Moleküle einei ander beeinflussen. Der wichtige Gedanke ist jedoch der, dass sich bei Zimmertemperatur alle Gase so verve halten, als wenn ihr Volumen bei 0 K verschwinden würde. Abb. 18 Hilfe zu A10 b: x = 38,984/0,1427 = 273,189. Das kommt dem tatsächlichen Wert des absoluten NullNul punkts schon sehr nahe. Hilfe zu A11: Wenn wir vereinfacht annehmen, dass die Person zu 100 % aus Wasser besteht, dann lautet die Frage so: Wie viel Energie benötigt man, um 70 l Wasser um 2 °C zu erwärmen? Es gilt: Q = c∙m∙∆t. Die spezifische Wärmekapazität c von Wasser beträgt 4190 J/(kg∙K),, also rund 4,2 kJ/(kg∙K). Um 70 l Wasser um 2 °C zu erwärmen, sind daher 4,2∙70∙2 kJ = 588 kJ notwendig. Eine Person mit 70 kg setzt laut der Faustregel pro Kilometer 70∙4,2 kJ = 294 kJ um. Diese Energie wird letztendlich zu 100 % in Wärme umgewanumgewa delt. Diee nötige Abwärme ist daher nach 2 km erreicht. Spielt die Masse eine Rolle? Nein, weil wenn die Person schwerer ist, dann muss sie zwar mehr Masse aufheiaufhe zen, setzt dafür aber pro Kilometer mehr Energie um. Das gleicht sich genau aus. Steigt die Körpertemperatur Körpertempe linear an? Nein, weil wenn sie über 43 °C steigen würde, wäre das tödlich. Wenn die Temperatur ansteigt, regelt der Körper dagegen. Er erhöht die HauttemperaHauttemper tur und fängt zu schwitzen an. Durch beide MaßnahMaßna men wird vermehrt Wärme abgegeben. ab Hilfe zu A12 a: Weil der KSP von 5 auf 2,8 cm absinkt (2,2 cm), nimmt die potenzielle Energie der FlüssigkeiFlüssigke ten um 100∙(2,2/5) % = 44 % ab. Das zylindrische Gefäß ist 10 cm hoch und hat einen geschätzten Durchmesser von 5 cm. Der Radius der Grundfläche ist daher 2,5 cm. Das Volumen des ZylinZyli 2 -4 3 ders ist somit Vzyl = Ah = r πh ≈ 2∙10 m . Die Hälfte dieses Volumens entfällt auf Wasser, die andere auf Quecksilber. Die Flüssigkeit hat daher eine Masse von 1,5 kg (1000 kg/m3∙10-4 m3 + 14000 kg/m3∙10-4 m3 = 0,1 kg + 1,4 kg).. Wenn der KSP durch das Entmischen um 2,2 cm sinkt, sinkt die potenzielle Energie um ∆Ep = mgh = 0,32 J. Hilfe zu A12 b: Wasser hat eine spezifische WärmekaWärmek pazität von etwa 4200 J/(kg∙K). Man braucht also rund 30-mal mal so viel Energie als bei Quecksilber, um einen Liter Wasser um 1 °C zu erwärmen. Rechnen wir daher für eine grobe Abschätzung nur mit dem Wasser. Das Volumen des Wassers macht die Hälfte aus, also 10-4 m3 und seine Masse ist somit 0,1 kg. Q = c∙m∙∆T und daher gilt ∆ = ! = 7,6 ∙ 10%&K. Diese Temperaturänderung ist nicht zu merken. Hilfe zu A13: Die benötigte Energiemenge, um 1 l Wasser von 15 °C auf 100 °C zu erwärmen, beträgt Q = c∙m∙∆T = 4190∙1∙85 J ≈ 3,6∙ 6∙105 J. Wenn die Person 100 J pro Sekunde am Ergometer leistet, dann muss sie demnach 3,6∙105 J/100 J∙s-1 = 3600 Sekunden lang fahren. Mit anderen Worten: Um bloß einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen, müsste sie eine ganze © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 6 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 8 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 18 Grundlagen zur Thermodynamik Stunde am Ergometer schwitzen! Weil natürlich die Wärme auch an die Umgebung abgegeben wird, steigt die Zeit noch weiter an. Hilfe zu A14: Reibung tritt deshalb auf, weil sich die Moleküle und Atome an den unebenen Flächen der sich berührenden Gegenstände salopp gesagt verhaken. Es spielt auch die Elektrostatik eine Rolle. Wenn der Gegenstand weiter geschoben wird, verformen sich die kleinen Unebenheiten, bis die Kraft so groß wird, dass sie sich lösen und zurückspringen. Dadurch beginnen aber die Teilchen an den Grenzflächen stärker zu schwingen – Wärme ist erzeugt worden. Hilfe zu A15: Beim Fallen wird die Energie Ep = m∙g∙h frei. Die Energie, um den Tropfen um 1 °C zu erwärmen, beträgt Q = c∙m∙∆T. Wenn man das gleichsetzt, kann man durch m kürzen und nach h auflösen: h = (c∙∆T )/g. Du siehst also, dass die Höhe von der Masse unabhängig ist. Wenn man für ∆T 1 °C einsetzt und für g 10 m/s2, dann erhält man 419 m! Hilfe zu A16: Moleküle können nicht nur Translations-, sondern auch Rotationsenergie haben. Außerdem können auch ihre Bestandteile, Atome, Ionen oder sogar Elektronen gegeneinander schwingen. Jede solche unabhängige Bewegungsmöglichkeit nennt man einen Freiheitsgrad. Die Anzahl der Freiheitsgrade hängt vom Aufbau der Moleküle ab. Für die Temperatur spielt aber nur die Translation eine Rolle, nicht die Rotation. Daher kann die zugeführte Energie in der Rotation quasi „versickern“ und wird nicht als Temperatur bemerkbar. Hilfe zu A17: Abb. 9 zeigt, dass die durchschnittliche Sonneneinstrahlung maximal 300 W/m2 beträgt. Die Hautoberfläche eines Menschen liegt zwischen 1,5 und 2 m2. Nehmen wir großzügig den höchsten Wert an. Die Sonne kann aber immer nur eine Seite bestrahlen, also 1 m2. Unter günstigsten Bedingungen wird daher der Mensch durchschnittlich mit 300 W bestrahlt. Der Wirkungsgrad bei der Photosynthese beträgt aber nur rund 1 %. Daher kann der Mensch nur 3 W = 3 J/s an Energie aufnehmen. Der Tag hat 86.400 s. Der Mensch kann daher rund 260.000 J oder 260 kJ durch „Lichtatmung“ aufnehmen. Der Tagesbedarf liegt aber bei etwa 10.000 kJ. Lichtatmung ist daher unmöglich! Hilfe zu A18: Bei der Glühbirne ist die Bruttoleistung angegeben. 100 W oder 100 J/s ist die Energie, die tatsächlich in der Glühbirne umgesetzt wird und die vom elektrischen Strom kommt. Der Wirkungsgrad einer Glühbirne beträgt nur 5 % (siehe BB5, Tab. 9.2, S. 96). Die Nettoleistung, also die Lichtabgabe, ist bei einer 100 W-Birne daher nur 5 W. Eine herkömmliche Glühbirne ist also vor allem eine Heizung. Beim De Lorean ist aber, wie bei jedem anderen Auto, die Nettoleistung angegeben, also das, was er tatsächlich über die Räder auf die Straße bringt. Weil der Wirkungsgrad bei einem Motor um 25 % liegt, ist die tatsächliche Leistung, also die Bruttoleistung des Motors, etwa viermal so groß und liegt beim De Lorean daher bei 400 kW (543 PS). Hilfe zu A19 a: Die Formel für Hebeenergie bzw. Hebearbeit lautet: Ep = WH = m·g·h. Weiters ist Leistung Arbeit pro Zeit. Die Leistung beim Gehen ist daher He( +, bearbeit pro Schrittdauer oder ' = *) = * . Ge- schwindigkeit ist Weg pro Zeit oder v = s/t. Der Weg ist in diesem Fall die Schrittlänge, die Zeit die Schrittdauer. Die Schrittdauer t ist daher Schrittlänge s durch Gehgeschwindigkeit v. Das ergibt in die Formel eingesetzt: '= +, . = +, . / Wenn du nun die bekannten Werte einsetzt, erhältst du die Leistungen, die in Tabelle 3 eingetragen sind. 1 m/s 2 m/s 60 kg 25 W 50 W 80 kg 34 W 67 W Tab. 3: Gerundete Netto-Leistungen beim Gehen. Hilfe zu A19 b: Die berechnete Leistung ist eine Nettoleistung. Um auf die Bruttoleistung zu kommen - also auf das, was der Körper innen drinnen wirklich an Energie umsetzen muss – ist auch der Wirkungsgrad zu berücksichtigen. Wenn man diesen mit 20 % annimmt, ergibt sich dann für die Bruttoleistung folgendes: 1 m/s 2 m/s 60 kg 126 W 252 W 80 kg 168 W 336 W Tab. 4: Gerundete Brutto-Leistungen beim Gehen. Hilfe zu A20: Natürlich liegt einem auf der Zunge, dass man 100 W leistet. Aber das wäre doch zu einfach gewesen?! Um die Frage zu beantworten, musst du dir © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 6 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 9 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 18 Grundlagen zur Thermodynamik vorher noch einmal den Begriff Wirkungsgrad in Erinnerung rufen. Du siehst, dass dieser bei Dauerleistungen beim Menschen bei 15 bis 25 % liegt. Das bedeutet umgekehrt, dass 75 bis 85 % der umgesetzten chemischen Energie sofort in Form von Wärme verloren gehen. Das Ergometer zeigt die abgegebene mechanische Leistung, also die Nettoleistung (siehe A18). Dein Körper muss aber innen drinnen 75 bis 85 % mehr leisten, damit unterm Strich 100 W rauskommen. Die Antwort ist daher, dass du tatsächlich etwa 400 bis 670 W leistest, wenn 100 W angezeigt werden. Hilfe zu A21 a: In Tab. 5 siehst du alle 16 Möglichkeiten, wie sich 4 Gasteilchen auf die beiden Hälften aufteilen können. In 6 von16 Fällen (das entspricht 37,5 %) ist das Gas gleichverteilt. Bei rund jeder dritten Beobachtung wirst du also diesen Zustand feststellen. Aber nur bei jeder 16. Beobachtung (entspricht 6,25 %) werden sich alle Teilchen links befinden. Teilchen 4 links:rechts Möglichkeiten links links 4:0 1 links rechts links rechts links links rechts links links 3:1 4 rechts links links links links links rechts rechts links rechts links rechts links rechts rechts links rechts links links rechts 2:2 6 rechts links rechts links rechts rechts links links links rechts rechts rechts rechts links rechts rechts rechts rechts links rechts 1:3 4 rechts rechts rechts links rechts rechts rechts rechts 0:4 1 1 2 3 links links links links links Tab. 5: Alle 16 Möglichkeiten, wie sich ein Gas mit vier Teilchen auf die zwei Hälften einer Box aufteilen kann. Hilfe zu A21 b: 1 Liter hat ein Volumen von 1 dm3. In der Box befinden sich daher 2 Liter Luft. 1 Mol Luft hat ein Volumen von 22,4 l. Daher befinden sich in der Box 2 Liter/22,4 Liter/Mol = 8,9∙10-2 Mol und somit 6.1024 Mol-1∙8,9∙10-2 Mol = 5,4∙1023 Teilchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich alle Teilchen in der linken 23 Hälfte befinden, ist daher 1 zu 25,4∙10 . Hilfe zu A21 c: Es gilt 2x = 10log2∙x. Die Wahrscheinlich23 keit beträgt daher 1:101,6∙10 . Die Zahl hat also mehr als 1023 oder 100 Trilliarden Nullen. Diese Zahl ist absolut nicht vorzustellen! Hilfe zu A21 d: Wenn du jede Sekunde eine Null schreibst, dann brauchst du 1,6∙1023 Sekunden. Ein Jahr hat 60∙60∙24∙365 s = 3,1∙107 s. 1,6∙1023 s entsprechen daher etwa 5∙1015 Jahren. So lange würdest du schreiben. Das Universum ist grad mal schlappe 1,37∙1010 Jahre alt. Ab hier wird also das Beispiel einigermaßen hypothetisch. Deine Zahl hat 1,6∙1023 Nullen. Wenn du sie mit 2 Nullen pro Zentimeter aufschreibst, hat sie eine Länge von rund 1023 cm oder 1021 m. Allgemein gilt v = s /t und daher t = s /v. Die Zeit, die das Licht braucht, um die Länge dieser Zahl zu durchfliegen, ist daher 1021 m/(3∙108 m/s) = 3,3∙1012 s. Ein Jahr hat 3,1∙107 s (siehe oben). Das Licht ist daher rund 100000 Jahre unterwegs. Das ist sehr beeindruckend! Hilfe zu A21 e: Je mehr Teilchen man in einer Box hat, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass diese ungleichmäßig verteilt sind. Der extreme Fall, dass alle Teilchen in einer Hälfte sind, sinkt dann praktisch auf null ab. Aber auch starke Schwankungen haben bei sehr großen Teilchenzahlen eine verschwindend kleine Chance, weil dann die Kurve sehr schmal und hoch ist. Kurz: Je mehr Teilchen, desto gleichmäßiger werden sich diese verteilen, wenn sie sich selbst überlassen sind, und Abweichungen vom Gleichgewicht werden immer unwahrscheinlicher. Das Gas nimmt also den Zustand ein, der am wahrscheinlichsten ist. Hilfe zu A22: Die heuristische Erklärung, also die mit Hausverstand ist die: Wenn man wartet, wird aus dem Schaum wieder von selbst Flüssigkeit. Weil die Entropie von selbst immer einem Maximum zustrebt, muss deshalb die Flüssigkeit den Zustand der größeren Entropie bzw. Unordnung haben. Aber warum ist das so? Schaum besteht aus hohlen Bläschen, quasi aus Kugelschalen. Die Teilchen, aus denen der Schaum besteht, befinden sich nur in diesen Kugelschalen, aber nicht im © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 6 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 10 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 18 Grundlagen zur Thermodynamik Inneren. Schaum weist daher eine größere Ordnung auf und somit eine kleinere Entropie als die Flüssigkeit. letztlich nach draußen fließt und den Rest des Universums in Unordnung bringt (siehe Abb. 19). Hilfe zu A23: Alle Aussagen beschreiben den 2. Hauptsatz der Wärmelehre. a Es gibt keine Zustandsänderung, deren einziges Ergebnis die Übertragung von Wärme von einem Körper niederer auf einen Körper höherer Temperatur ist. Kommentar: Würde Wärme von selbst von einem Körper niedrigerer Temperatur auf einen mit höherer übergehen, wäre nachher die Ordnung größer und die Entropie kleiner. Das ist aber nach dem 2. HS ausgeschlossen. b Es gibt keine Zustandsänderung, deren einzige Ergebnisse das Abkühlen eines Körpers ist. Kommentar: Es ist im Prinzip ähnlich wie bei a – die Entropie würde dann nämlich sinken. Abb. 19: Mechanismus, auf dem jedes Leben basiert. In den Körper muss Energie fließen, die benötigt wird, um den niedrigen Grad an Entropie aufrecht zu halten. Der 2. Hauptsatz der Wärmelehre verlangt zwingend, dass bei diesem Vorgang Wärme frei wird (Grafik: Janosch Slama). c In einem geschlossenen System kann die Entropie nicht abnehmen, sie nimmt in der Regel zu. Nur bei reversiblen Prozessen bleibt sie konstant. Kommentar: Das ist quasi die Standarddefinition des 2. HS. d Es gibt kein Perpetuum Mobile der 2. Art, also eine Maschine, die Arbeit aus der Umgebungswärme gewinnen kann, ohne dass ein negatives Temperaturgefälle notwendig wäre. Kommentar: Kein negatives Temperaturgefälle bedeutet, dass alles gleich warm ist. Wenn eine solche Maschine der Umgebung Wärme entzieht, würde sie kälter als die Umgebung werden. Es liegt dann derselbe Fall vor wie bei b. Hilfe zu A24: Der österreichische Quanten-Physiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger argumentierte in einem Buch 1944 sinngemäß folgendermaßen: Was ist aus Sicht der Physik Leben? Alle Lebewesen nehmen Energie zu sich. Durch die Freisetzung dieser Energie im Inneren kann die Entropie des Organismus auf konstantem Niveau gehalten werden. Daher können wir uns, zumindest bis zu unserem Tod, gegen den Zerfall wehren. Weil aber die Unordnung im Großen gesehen immer zunimmt, muss während unseres Lebens die Entropie irgendwo außerhalb unseres Körpers steigen. Der zweite Hauptsatz der Wärmelehre verlangt daher zwingend, dass Wärme entsteht, die © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 6 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 11