Kleider machen Leute. Bessere Qualität oder alles nur

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zu deutsch.punkt 5 I Kapitel 2, S. 32
Eine mündliche Stellungnahme vorbereiten
Ó Material
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Kleider machen Leute. Bessere Qualität oder alles nur Image
und Oberfläche
Annegret: Pro
„Wer billig kauft, kauft zweimal.“ Diese alte Weisheit meiner Oma hat
sich bewahrheitet. Warum sollte ich mir das fünfte [Billig]-Oberteil kaufen – wenn ich die vier davor aussortieren musste, weil sich Nähte lösten,
Schnitte verzogen oder Farben auswuschen?
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Keine Frage, Schnäppchen sind super. Doch manche Preise erscheinen
mir fast zu niedrig, um wahr zu sein. So sehr die Tatsache mein schmales
Studentenbudget schmerzt: Ein schönes, qualitativ hochwertiges Kleidungsstück unter guten Bedingungen zu produzieren hat seinen Preis.
Faire Hersteller machen es vor: Man kann Kleidung unter guten Arbeits-
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bedingungen herstellen. […]
Dennoch mache ich mir nichts vor. Markenklamotten werden natürlich
auch wegen des mit ihnen verbundenen Images gekauft. […] Teuer heißt
zwar nicht automatisch gut, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass
Qualität ihren Preis hat. Lieber ein zeitloses Paar Stiefel, die wärmen, was-
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serdicht sind und 150 Euro kosten, oder doch drei verschiedene Modelle
für 49,95 Euro, in denen man nasskalte Füße, gestauchte Zehen und Rückenschmerzen bekommt? Ich weiß, wofür ich mich entscheiden würde.
Meine Oma wäre stolz auf mich.
Enya: Kontra
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Beliebte Marken sind Beispiele dafür, wie Namen zu Geld werden. […]
Was unterscheidet eine Hose von einer bekannten Marke von einer aus
der Kleidersammlung oder einem No-Name-Produkt vom Supermarkt?
Das Logo. Und das Logo bestimmt den Preis. […]
Nicht selten lässt dieselbe Firma in derselben Fabrik gleichzeitig Klei-
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dungsstücke mit und ohne Label herstellen, die sich interessanterweise
überhaupt nicht in ihrer Qualität unterscheiden. Daraus schlagen die
Unternehmen Profit 1 und verwenden ihn für massenhaft Werbung mit
© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2016 I www.klett.de I Alle Rechte vorbehalten. I deutsch.punkt SB 5 I ISBN 978-3-12-313815-7
Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
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Kosten in Multimillionenhöhe, um ihr Prestige 2 zu verbessern. Eine
Marke ist keineswegs ein Qualitätsmerkmal.
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Ein Markenlogo bewegt gutgläubige Menschen, viel mehr Geld für Kleidungsstücke auszugeben, als sie wirklich wert sind. Für mich ist es einfach unglaublich und unverständlich, wie viele Leute sich so sehr von den
Trends, also dem Stil anderer Menschen, beeinflussen lassen: Kleidungkauft man sich doch, weil sie einem gefällt! Sie ist eine Ausdrucksmög-
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lichkeit der Persönlichkeit. […] Kleider machen vielleicht Leute. Aber dass
Markenklamotten jemanden zu einem anderen Menschen machen, halte
ich für ein Märchen.
Textquelle: Annegret und Enya: Kleider machen Leute. Unter: www.schekker.de/content/
markenklamotten [14.12.2014]
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