anhang i anhang i zusammenfassung der merkmale des arzneimittels

Werbung
ANHANG I
ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
BEROMUN 1 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung
2.
QUALITATIVE AND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Durchstechflasche enthält 1 mg Tasonermin (Tumor-Nekrose-Faktor alfa-1a; TNFα-1a) mit einer
Aktivität von 3,0-6,0 x 107 IE. Nach der Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung beträgt die
Konzentration 0,2 mg/ml.
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
3.
DARREICHUNSFORM
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung zur isolierten Extremitäten-Perfusion
(isolated limb perfusion = ILP) mit einer Nennmenge von 1 mg Tasonermin.
Die gebrauchsfertige Lösung ist ausschließlich zum einmaligen Gebrauch bei der isolierten
Extremitäten-Perfusion (ILP) bestimmt.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
BEROMUN wird bei nichtresezierbaren Weichteilsarkomen der Extremitäten in Kombination mit
Melphalan über eine isolierte Extremitäten-Perfusion unter milder Hyperthermie verabreicht
zur Vobereitung auf eine operative Entfernung des Tumors, um eine Amputation zu vermeiden
bzw. zu verzögern,
oder zur palliativen Behandlung.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
BEROMUN:
Obere Extremität:
Untere Extremität:
3 mg Gesamtdosis zur isolierten Extremitäten-Perfusion
4 mg Gesamtdosis zur isolierten Extremitäten-Perfusion
Melphalan:
1
Die Melphalan-Dosierung wird nach der Liter-Volumen-Methode von Wieberdink berechnet. Die
Maximaldosis beträgt 150 mg.
13 mg/l perfundiertes Volumen der oberen Extremität
10 mg/l perfundiertes Volumen der unteren Extremität
Diese Behandlung kann nur in Spezialkliniken von chirurgischen Teams durchgeführt werden,
die Erfahrung in der Behandlung von Extremitätensarkomen haben und mit der ILP-Technik
vertraut sind, wobei die Ausrüstung zur kontinuierlichen Überwachung einer ArzneimittelLeckage in den Körperkreislauf und eine Intensivstation vorhanden sein müssen.
BEROMUN wird über eine isolierte Extremitäten-Perfusion unter milder Hyperthermie verabreicht.
Der Perfusionskreislauf (Rollenpumpe, Oxygenator mit integriertem Reservoir, Wärmeaustauscher,
Verbindungsschläuche) sollte vor dem operativen Eingriff vorbereitet und mit 700 bis 800 ml Perfusat
bei einem Hämatokrit von 0,25 bis 0,30 eingestellt werden.
2
Die Katheter werden eingeführt, dabei ist das Perfusionsniveau so zu wählen, mfa das betroffene
Gewebe ausreichend durchströmt wird (mögliche Zugänge sind A. iliaca ext., A. femoralis, A.
poplitea, A. axillaris und A. brachialis). Ein Wärmeverlust der Extremität nach außen kann durch
Verwendung von Thermodecken verhindert werden. Die Temperatur der Extremität muß fortlaufend
überwacht werden. Dies ist mit Thermistor-Sonden möglich, die in das Subkutangewebe und die
Muskulatur eingeführt werden. Hände und Füße, sofern nicht betroffen, sollten durch Esmarch(Expulsions-) Binden geschützt werden. Am proximalen Ende der Extremität wird ein Tourniquet
angelegt.
Nach der Herstellung der Verbindung zwischen Extremität und isoliertem Kreislauf wird die
mfassten auf 35 bis 40 ml/Liter Extremitätenvolumen/Minute eingestellt und mit einem radioaktiv
markierten Tracer die Leckage in den Körperkreislauf überwacht (siehe Abschnitt 4.4). Um
sicherzustellen, mfa die Leckage aus dem Perfusionskreislauf in den Körperkreislauf stabil ist
(Radioaktivität im systemischen Kreislauf hat eine Plateau erreicht) und nicht auf über 10 % ansteigt,
ist unter Umständen eine Korrektur der mfassten und des Tourniquets erforderlich. BEROMUN darf
nur verabreicht werden, wenn die Leckage unter 10 % liegt.
Wenn die distal vom Tumor subkutan gemessene Temperatur des Gewebes der perfundierten
Extremität >38°C (jedoch nicht über 39°C) erreicht hat und der pH-Wert des Perfusats zwischen 7,2
und 7,35 liegt, wird BEROMUN als Bolus in den arteriellen Zugang des Kreislaufs injiziert. Nach 30
minütiger Perfusion mit BEROMUN allein wird Melphalan als Bolus in das Reservoir des Kreislaufs
oder langsam in den arteriellen Zugang injiziert. Die Temperatur sollte anschließend an zwei
verschiedenen mfassten i im Tumorbereich auf >39°C (jedoch nicht über 40°C) erhöht werden. Die
gemeinsame Verabreichung von BEROMUN und Melphalan sollte über 60 Minuten erfolgen. Die
Gesamtdauer der Perfusion beläuft sich somit auf 90 Minuten.
Am Ende der Perfusion wird das Perfusat im Reservoir gesammelt, während dem
Extremitätenkreislauf gleichzeitig Volumenersatzmittel zugeführt wird. Die mfassten bleibt
weiterhin bei 35 bis 40 ml/Liter Extremitätenvolumen/Minute. Die Auswaschphase wird erst beendet,
wenn das Perfusat eine klare Farbe aufweist (pink, transparent, siehe Abschnitt 4.4).
Sicherheit und Wirksamkeit wurden bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht klinisch
geprüft.
Eine operative Resektion des verbleibenden Resttumors sollte, wann immer möglich, durchgeführt
werden. Bei Bedarf kann eine zweite ILP 6 – 8 Wochen nach der ersten in Betracht gezogen werden.
4.3
Gegenanzeigen
Kontraindikationen für eine isolierte Extremitäten-Perfusion (ILP) mit BEROMUN, geordnet nach den
einzelnen Bestandteilen des Verfahrens:
Kontraindikationen für BEROMUN:
Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der Hilfsstoffe.
Schwere Herz-Kreislauferkrankungen, wie Herzinsuffizienz (New York Heart Association
Classification II, III oder IV), schwere Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen, Myokardinfarkt in
den letzten 3 Monaten vor der Behandlung, Venenthrombose, periphere arterielle
mfassten ibenden g, kürzlich überstandene Lungenembolie.
Schwere Lungenfunktionsstörungen.
Magengeschwür entweder aktiv oder in der jüngeren Anamnese.
Schwerer Aszites.
3
Schwerwiegende Veränderungen im Blutbild, wie Leukozytenzahl <2,5 x 109/l, Hämoglobin <9 g/dl,
Thrombozytenzahl <60 x 109/l, erhöhte Blutungsneigung oder akute Gerinnungsstörungen.
Schwere Nierenfunktionsstörungen mit Serumkreatinin > 150 µmol/l oder Creatinin-Clearance <50
ml/Minute, wie z. B. Nephrotisches Syndrom.
Schwere Leberfunktionsstörungen, wie >2x oberer Grenzwert für Aspartataminotransferase,
Alaninaminotransferase oder alkalische Phosphatase; oder Bilirubinspiegel >1,25x oberer
Normalgrenzwert.
Hyperkalzämie > 12 mg/dl (2,99 mmol/l).
Patienten mit Kontraindikationen für Vasopressoren.
Patienten mit Kontraindikationen für Antikoagulantien.
Gleichzeitige Behandlung mit kardiotoxischen Arzneimitteln (z.B. Anthrazykline).
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).
Kontraindikationen für Melphalan:
Siehe Fachinformation für Melphalan.
Kontraindikationen für das ILP-Verfahren:
Schwerer Aszites.
Hochgradige Lymphödeme in der zu behandelnden Extremität.
Patienten mit Kontraindikationen für Vasopressoren.
Patienten mit Kontraindikationen für Antikoagulantien.
Patienten mit Kontraindikationen für eine quantitative Leckkontrolle mit Radionukliden.
Patienten mit Kontraindikationen für die Extremitätenhyperthermie.
Patienten, bei denen der Verdacht besteht, mfa die Blutzufuhr zum distal vom Tumor gelegenen Teil
der Extremität stark von Blutgefäßen abhängt, die mit dem Tumor in Verbindung stehen. Ein
entsprechender Verdacht ist durch ein Angiogramm abzuklären.
Schwangerschaft und Stillzeit.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die isolierte Extremitäten-Perfusion sollte in Spezialkliniken von chirurgischen Teams durchgeführt
werden, die Erfahrung in der Behandlung von Extremitätensarkomen haben und mit der ILP-Technik
vertraut sind, wobei die Ausstattung zur kontinuierlichen Überwachung der Arzneimittel-Leckage in
den Körperkreislauf und eine Intensivstation vorhanden sein müssen. BEROMUN darf nicht
systemisch verabreicht werden.
Vor einer ILP beachten Sie bitte auch die Fachinformation für Melphalan.
4
Die Einleitung einer Vollnarkose und die weitere mechanische Beatmung erfolgen nach den üblichen
Verfahren. Die Aufrechterhaltung der statischen Narkosephase ist unbedingt notwendig, um größere
Schwankungen des systemischen Blutdrucks zu verhindern, da dies einen Einfluß auf die Leckage
zwischen Körperkreislauf und Perfusionskreislauf haben kann.
Während der ILP sind sowohl der zentralvenöse als auch der arterielle Druck zu überwachen. Ferner
müssen Blutdruck, Urinproduktion und EKG in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der ILP – falls
erforderlich auch länger – routinemäßig überwacht werden. Zur Kontrolle des Pulmonalarteriendrucks
und des pulmonalen mfassten ibende während der ILP und in der Nachbeobachtungszeit ist ein
Swan-Ganz-Katheter einzusetzen.
Zur Prophylaxe und Behandlung von Fieber, Schüttelfrost und anderen grippeähnlichen
Begleitsymptomen der BEROMUN-Behandlung können vor der ILP Paracetamol (oral oder als
Zäpfchen) oder ein anderes Analgetikum/Antipyretikum verabreicht werden.
Zur Schockprophylaxe sollten die Patienten unmittelbar vor sowie während und nach der Perfusion
maximal hydriert sein, so mfa optimale hämodynamische Bedingungen herrschen und eine hohe
Urinausscheidung, besonders nach der Perfusion, sichergestellt ist, um eine rasche Clearance des noch
vorhandenen BEROMUN zu ermöglichen. Für den Fall eines signifikanten Blutdruckabfalls sollten
weitere Plasmaexpander (kristalloide oder kolloidale Lösungen) bereitstehen. Kolloidale Lösungen
und Hydroxyethylstärke sind bevorzugt zu verwenden, da ein Austreten aus dem Gefäßsystem bei
diesen Lösungen wenig wahrscheinlich ist. Bei Bedarf kann zusätzlich ein Kreislaufmittel wie
Dopamin während der ILP und in der postoperativen Phase verabreicht werden. Tritt vor Ende der ILP
ein schwerer Schock auf, ist die Extremitäten-Perfusion abzubrechen und entsprechende
therapeutische Maßnahmen müssen eingeleitet werden.
Um das Risiko eines Perfusat-Übertritts in den Körperkreislauf auf ein Minimum zu beschränken,
sollte die Perfusionsflußrate nicht mehr als 40 ml/l Extremitätenvolumen / Minute betragen. Die
Leckage wird mit Hilfe von radioaktiv markiertem Albumin oder radioaktiv markierten Erythrozyten
gemessen, die in das Perfusionssystem injiziert werden. Der Radioaktivitätsübertritt in den
Körperkreislauf wird mit geeigneten Mitteln kontinuierlich überwacht2,3,4. Um sicherzustellen, mfa
die Leckage aus dem Perfusionskreislauf in den systemischen Kreislauf stabil ist (Radioaktivität im
systemischen Kreislauf hat eine Plateau erreicht) und nicht auf über 10 % ansteigt, ist unter
Umständen eine Korrektur der mfassten und des Tourniquets erforderlich. Die Perfusion muß
abgebrochen werden, wenn die kumulative Leckage in den Körperkreislauf > 10 % erreicht. In diesen
Fällen sollte ein Standard-Auswaschverfahren mit mindestens 2 Litern einer intravenösen Infusion mit
Dextran 70 oder entsprechenden Volumenersatzmitteln erfolgen.
Im Anschluß an die ILP muß immer ein Standard-Auswaschverfahren unter Verwendung von einer
intravenösen Infusion mit Dextran 70 oder entsprechenden Volumenersatzmitteln durchgeführt
werden. Nach einer Perfusion der unteren Extremität ist mit 3 bis 6 Litern, nach einer Perfusion der
oberen Extremität mit 1 bis 2 Litern zu spülen. Bei Perfusionszugang im Bereich der Fossa poplitea
oder der A. brachialis kann bereits 1 Liter Volumenersatzmittel ausreichend sein. Die Auswaschung ist
solange fortzusetzen, bis venös klare Flüssigkeit (pink, transparent) austritt.
Es muß sichergestellt werden, mfa die Zeitintervalle, in denen die Sauerstoffversorgung der
Extremität unterbrochen wird, möglichst kurz sind (kumuliert maximal 20 Minuten).
Falls eine zweite ILP angezeigt ist, sollten die Ärzte die Übertrittsrate der ersten ILP berücksichtigen.
Die maximal tolerierte Dosis (MTD) von BEROMUN bei der ILP beträgt 4 mg, dies ist das 10fache
der systemischen MTD. Daher muß nach größerer Leckage von BEROMUN in den Körperkreislauf
mit schwerwiegenden Nebenwirkungen gerechnet werden. Dosierungen von bis zu 6 mg anderer
TNFα-Präparate wurden mittels ILP appliziert, jedoch wurde diese Dosis wegen der lokoregionalen
Toxizität für nicht tolerierbar gehalten.
5
Beim Auftreten systemischer Unverträglichkeitssymptome, wie Fieber, Herzrhythmusstörungen,
Schock/Hypotonie, Atemnotsyndrom (ARDS), sind unterstützende Maßnahmen einzuleiten und der
Patient muß unverzüglich zur Überwachung auf die Intensivstation verlegt werden. Die Gabe von
Volumenersatzmitteln und Vasopressoren wird empfohlen. Künstliche Beatmung ist bei der
Entwicklung eines ARDS angezeigt. Nieren- und Leberfunktion sollten sorgfältig kontrolliert werden.
Veränderungen des Blutbildes, insbesondere Leukozytopenie, Thrombozytopenie und
Blutgerinnungsstörungen, können auftreten.
Ein Kompartment-Syndrom, welches durch Schmerzen, Schwellungen und neurologische Symptome
sowie durch Muskelschädigungen in der perfundierten Extremität charakterisiert ist, wurde nur in
Einzelfällen nach Behandlung mit Beromun beobachtet. Daher sollten Patienten während der ersten
drei Tage nach der isolierten Extremitätenperfusion (ILP) überwacht werden. Im Falle der klinischen
Diagnose eines Kompartment-Syndroms ist folgende Behandlung zu erwägen:
1.
Fasziotomie aller Muskelkompartimente in der betroffenen Extremität.
2.
Eine forcierte Diurese und eine Alkalisierung des Urins, wenn eine Muskelschädigung mit
erhöhten Myoglobinwerten in Plasma und Urin auftritt.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Formelle Untersuchungen der Wechselwirkung von BEROMUN mit anderen Arzneimitteln liegen
nicht vor. Eine gleichzeitige Anwendung anderer Anti-Tumorarzneimittel, außer dem im
Standardtherapieschema vorgegebenen Melphalan, ist nicht zu empfehlen.
BEROMUN wurde zusammen mit Interferon-gamma im ILP-Verfahren angewandt. Es konnte jedoch
keine therapeutische Überlegenheit dieser Kombination nachgewiesen werden. Der Zusatz von
Interferon-gamma zum Tasonermin-Perfusat scheint nicht zu einer signifikanten Zunahme der
endogenen Produktion von Tasonermin oder anderen entzündlichen Zytokinen zu führen, wie bei
Patienten mit schwerem Trauma gezeigt werden konnte. Die klinischen Daten sprechen jedoch dafür,
mfa die Gesamtinzidenz an Nebenwirkungen ansteigt, wenn Patienten gleichzeitig Tasonermin und
Interferon-gamma erhalten.
Die gleichzeitige Anwendung von kardiotoxischen Arzneimitteln (z.B. Anthrazykline) ist zu
vermeiden, da Tasonermin zu einer Verstärkung der kardiotoxischen Wirkungen führen kann, wie in
13wöchigen präklinischer toxikologischer Studien beobachtet wurde.
Eine Anzahl therapeutischer Maßnahmen werden routinemäßig während und unmittelbar nach der ILP
angewandt. Hierzu gehören Standard-Anästhetika, Analgetika, Antipyretika, intravenös zu
verabreichende Volumenersatzmittel, Antikoagulantien und Vasopressoren. Es gibt keine Anzeichen
dafür, mfa eine dieser Substanzen den pharmakodynamischen Wirkungen von Tasonermin
entgegenwirkt. Bisher wurden keine Wechselwirkungen zwischen BEROMUN und anderen
Arzneimitteln beobachtet; dennoch sollte mit Vorsicht vorgegangen werden. Die gleichzeitige
Anwendung von Arzneimitteln, die zu einem starken Blutdruckabfall führen können, ist nicht zu
empfehlen.
Hinsichtlich der Wechselwirkungen von Melphalan mit anderen Arzneimitteln ist die Fachinformation
für Melphalan zu beachten.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Es gibt keine Erfahrungen über die Anwendung von BEROMUN während der Schwangerschaft bei
Tier oder Mensch. BEROMUN darf nicht eingesetzt werden bei Schwangeren oder bei Frauen im
gebärfähigen Alter, die keine sichere Kontrazeption anwenden.
Es ist nicht bekannt, ob BEROMUN über die Muttermilch sezerniert wird. Wegen des unbekannten
Risikos für den Säugling darf nach der ILP mit BEROMUN für 7 Tage nicht gestillt werden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
6
Nicht zutreffend.
4.8
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen können durch BEROMUN, Melphalan oder die isolierte Extremitäten-Perfusion und
begleitende Maßnahmen ausgelöst werden.
Systemische Nebenwirkungen:
Bei den meisten Patienten tritt leichtes bis mäßiges Fieber auf. Weitere häufige (bei mehr als 10 % der
Patienten zu beobachtende) systemische Nebenwirkungen sind Übelkeit bzw. Erbrechen,
Herzrhythmusstörungen, Mattigkeit, Schüttelfrost, Lebertoxizität und Infektionen. Weniger häufig
(bei weniger als 10 % der Patienten) zu beobachtende Nebenwirkungen sind Herzfunktionsstörungen,
Verstopfung, Thrombozytopenie, nächtliches Schwitzen, periphere Neurotoxizität, Proteinurie, Schock
/ Hypotonie, Muskelschmerz, mfassten ibenden gen, Kopfschmerzen, Durchfall,
Atemnotsyndrom, Leukozytopenie, und akutes Nierenversagen.
Folgende schwerwiegende systemische Nebenwirkungen (WHO-Grad III und IV; Inzidenz jeweils
unter 10 %) wurden angegeben: Lebertoxizität, Thrombozytopenie, Fieber, Herzfunktionsstörungen,
Leukozytopenie, Schock (inklusive Sepsis), Infektionen, Atemnotsyndrom (ARDS),
Herzrhythmusstörungen und akutes Nierenversagen.
Lokale Nebenwirkungen:
Häufige lokale Nebenwirkungen (Inzidenz größer 10 %) sind Hautreaktionen, Ödeme, Schmerzen in
der perfundierten Extremität, Nervenschädigungen und Wundinfektionen. Seltener (Inzidenz kleiner
10 %) werden arterielle Thrombosen, Venenthrombosen, Verlust der Nägel, Kompartment-Syndrom
und Gewebeschädigungen, die eine Amputation erfordern, beobachtet.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen wurden nur selten bei Patienten unter BEROMUN
beobachtet.
4.9
Überdosierung
Da BEROMUN immer von erfahrenen Chirurgenteams stationär verabreicht wird, ist eine
versehentliche Überdosierung sehr unwahrscheinlich. Sollte es jedoch dazu kommen, muß die ILP
sofort abgebrochen und die Extremität mit mindestens 2 Litern einer intravenösen Infusion mit
Dextran 70 bzw. entsprechendem Volumenersatzmittel (siehe auch Abschnitt 4.4.) durchspült werden.
Beim Auftreten systemischer Unverträglichkeitssymptome, wie Fieber, Herzrhythmusstörungen,
Schock/Hypotonie, Atemnotsyndrom (ARDS), sind unterstützende Maßnahmen einzuleiten und der
Patient muß unverzüglich zur Überwachung auf die Intensivstation verlegt werden. Die Gabe von
Volumenersatzmitteln und Vasopressoren wird empfohlen. Künstliche Beatmung ist bei der
Entwicklung eines ARDS angezeigt. Nieren- und Leberfunktion sollten sorgfältig kontrolliert werden.
Veränderungen des Blutbildes, insbesondere Leukozytopenie, Thrombozytopenie und
Blutgerinnungsstörungen können auftreten.
Ein spezifisches Gegenmittel zu BEROMUN ist derzeit nicht verfügbar. Eine Behandlung mit AntiTNFα-Antikörpern ist nicht zu empfehlen.
Einzelheiten hinsichtlich einer Melphalan-Überdosierung finden sich in der Fachinformation für
Melphalan.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
7
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Cytokine, ATC-Code: LO3A A
Wirkmechanismus:
Die in vivo Anti-Tumorwirksamkeit beruht wahrscheinlich auf direkten und indirekten Mechanismen.
-
Direkte Hemmung der Tumorzellproliferation
In vitro wirkt Tasonermin gegenüber einer Reihe von Tumorzellinien unterschiedlicher Histogenese
zytotoxisch bzw. zytostatisch.
-
Direkte Wirkung auf das Tumorgefäßsystem
Tasonermin wirkt auf zelluläre Strukturen und verringert die Proliferation endothelialer Zellen. Es
verändert die Ausbildung spezifischer Zelloberflächen- und Sekretionsproteine (einschließlich der
Adhäsionsmoleküle und der Proteine, die die Koagulation, Interleukine und hämatopoetische
Wachstumsfaktoren beeinflussen). Diese Veränderungen wiederum leiten einen prokoagulanten
Zustand ein, der zu mikrovaskulären Thrombosen führt. Außerdem wird die Adhäsion von Leukozyten
an das vasale Endothel und die Migration von Leukozyten aus den Blutgefäßen begünstigt. Dies führt
zu einer Infiltration des Tumors mit Lymphozyten, Monozyten und Granulozyten. Die Ursache für die
unterschiedliche mfassten ibenden des Tumorgefäßsystems (hohe) und des normalen Gefäßsystems
(niedrige) ist bisher nicht bekannt.
-
Indirekte und direkte Immunmodulation
Tasonermin hat auf zelluläre Komponenten des Immunsystems eine ausgeprägte Wirkung. Die
Proliferation aktivierter B- und T-Lymphozyten, die Entwicklung zytotoxischer T-Zellen und
Immunoglobulin-sezernierender B-Zellen wird begünstigt, Monozyten/Makrophagen werden zur
Elimination von Tumorzellen aktiviert, Granulozyten werden zur verstärkten Phagozytose, zur
Bildung von Sauerstoffradikalen und zur Degranulation sowie zur Adhäsion an das Endothel angeregt.
Zusätzlich zu diesen direkten Effekten mfassten i Tasonermin die Immunantwort durch die
Induktion einer verstärkten Produktion von Zytokinen und niedermolekularen Mediatoren
(Prostaglandine, Plättchen-aktivierender Faktor). Es gibt Hinweise darauf, mfa diese
immunmodulatorischen Aktivitäten für die Anti-Tumorwirksamkeit von Bedeutung sind; so ist die
Anti-Tumorwirksamkeit von Tasonermin in immundefekten Tieren wesentlich geringer als in
immunkompetenten Tieren. Ferner kann es bei Tieren, die inokulierte Tumoren nach TasonerminBehandlung abstoßen, zur Ausbildung einer spezifischen Immunität gegenüber diesen Tumorzelltypen
kommen.
Pharmakodynamische Eigenschaften:
Tasonermin hat sich im klassischen Tumor-Nekrose-Faktor-Test als aktiv erwiesen. Es führte nach
lokaler bzw. systemischer Injektion zur hämorrhagischen Nekrose von Tumorknötchen in
syngenetischen und xenogenetischen (humanen) Tumortestsystemen in der Maus.
Die systemische Anwendung von Tasonermin ist durch seine toxische Wirkung begrenzt. Die in
präklinischen Studien ermittelte wirksame Anti-Tumor-Dosis ist wesentlich höher als die am
Menschen beobachtete maximal tolerierte Dosis.
Eine lokoregionale Anwendung von BEROMUN zusammen mit Melphalan als ILP zeigte sich äußerst
wirksam für die lokale Kontrolle inoperabler Weichteilsarkome der Extremitäten. Die Anwendung ist
jedoch eine spezifisch lokoregionale Anwendung und es ist nicht zu erwarten, mfa sie die
Überlebensrate mfassten i. Eine matched-pair Analyse der Überlebensrate von Patienten, die mit
BEROMUN und Melphalan ILP behandelt wurden, zeigte im Vergleich zu einer historischen
Kontrolle keinen Unterschied (p=0,5).
8
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Systemische Pharmakokinetik:
Zur Pharmakokinetik von Tasonermin im Körperkreislauf liegen nur wenige Daten vor. Hinweise auf
eine Dosisabhängigkeit wie eine Abnahme der Clearance und eine Zunahme der Halbwertszeit bei
steigenden Dosen wurden beobachtet. Die terminale Halbwertszeit der maximal tolerierten
intravenösen Dosis (150 µg/m2) beträgt 15 – 30 Minuten.
Pharmakokinetik bei isolierter Extremitäten-Perfusion:
Die isolierte Extremitäten-Perfusion ermöglicht die Anwendung von hohen und mfassten ibenden
Tasonermin-Konzentrationen in der Extremität. Aus den bei 51 ILP-Patienten gewonnenen Daten geht
hervor, mfa die maximalen Tasonermin-Konzentrationen im Perfusionskreislauf 30 Minuten nach
Beginn der ILP erreicht werden und zwischen 3000 und 4000 ng/ml liegen. Bei einer Leckage von
maximal 2 % (38 von 51 Patienten) wurden die Tasonermin-Spitzenkonzentrationen im
Körperkreislauf 5 Minuten nach Beginn der ILP erreicht. Sie lagen um ungefähr das 200fache unter
den im Perfusionskreislauf gemessenen Konzentrationen. Bei einer Leckage von mehr als 2 %
Tasonermin (13 von 51 Patienten) waren die Spitzenkonzentrationen von Tasonermin im
Körperkreislauf immer noch mindestens 10mal niedriger als im Perfusionskreislauf.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Das toxikologische Profil von Tasonermin wurde in präklinischen Prüfungen an Mäusen, Ratten,
Kaninchen, Hunden und Affen untersucht. Die wichtigsten Nebenwirkungen bei wiederholter
Tasonermin-Gabe waren hämatologische Veränderungen und Kreislaufreaktionen, Unwohlsein und
Gewichtszunahme sowie Leber- und Nierenfunktionsstörungen. Die hämatologischen Veränderungen
äußerten sich als Anämie, Hämatokritanstieg und je nach Tierart und Behandlungsdauer als Anstieg
oder Abfall der Leukozyten- und Thrombozytenzahlen. An Kreislaufreaktionen wurden
Blutdruckabfall und in einigen Studien ein Anstieg der Herzfrequenz sowie eine Abnahme der
Kontraktilität beobachtet. Die Synthesekapazität der Leber war erniedrigt, was sich durch einen
Anstieg der Leberenzyme äußerte. Nierenfunktionsstörungen mfassten eine vermehrte Wasser- und
Natriumausscheidung sowie einen Harnstoff- und Kreatininanstieg. Eine Dosis, bei der keine toxische
Wirkung beobachtet wurde, konnte in den präklinischen Prüfungen nicht ermittelt werden, außer bei
einer siebentägigen Applikation von 0,1 µg/kg am Affen. Die bei der niedrigsten Dosis in der 13Wochen-Studie beobachteten Veränderungen lassen sich als minimal und voll reversibel einstufen.
Bei Mäusen kommt es bei intakter Blut-Hirn-Schranke nicht zu einem Übertritt wesentlicher Mengen
an Tasonermin in das Gehirn. Bei Rhesus-Affen ergab eine Ganzkörperszintigraphie nach der
Verabreichung von radiomarkiertem Tasonermin kein spezifisches Verteilungsmuster. Tasonermin
kann die Plazentaschranke nicht passieren und tritt auch nicht in nekrotische Tumoren über. Beim
Rhesus-Affen wurde in pharmakokinetischen Studien nach intravenöser Injektion von Tasonermin
eine unspezifische, nicht sättigbare Ausscheidung durch glomeruläre Filtration in der Niere
nachgewiesen. Die Existenz eines zweiten, spezifischen und sättigbaren Ausscheidungsmechanismus
über Tasonermin-Rezeptoren ist anzunehmen.
Hinweise auf eine mutagene Wirkung gab es weder in vivo noch in vitro. Fortpflanzungs- oder
Kanzerogenitätsstudien wurden nicht durchgeführt, da BEROMUN im klinischen Gebrauch als ILP
zur Behandlung des Weichteilsarkoms vorgesehen ist und solche Untersuchungen somit nicht
angezeigt sind.
Zur Absicherung der vorgesehenen klinischen Anwendung von BEROMUN wurden ILP-Versuche an
Hinterbeinen von gesunden Ratten mit verschiedenen Dosen der gleichen Tasonermin-Konzentration
durchgeführt, wie sie der klinischen Situation beim Menschen entsprechen. Abgesehen von einer
leichten Erhöhung des ischämischen Effekts bei höheren Dosen, zeigten die histologischen
Standarduntersuchungen von Haut, Muskel, Knochen, Nerven und Blutgefäßen keine
9
unterschiedlichen Befunde bei Tasonermin-behandelten Tieren gegenüber der Kontrollgruppe. Es
wurden keine Spätfolgen nach ILP-Behandlung von Tieren mit Tasonermin beobachtet.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
BEROMUN enthält folgende Hilfsstoffe: Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Dinatriumhydrogenphosphat-Dodecahydrat, Natriumchlorid und Albumin vom Menschen. Das Lösungsmittel
enthält Natriumchlorid und Wasser für Injektionszwecke.
6.2
Inkompatibilitäten
Bei der isolierten Extremitäten-Perfusion sind keine Inkompatibilitäten mit anderen Bestandteilen des
Perfusats, mit den Bedingungen der Hyperthermie oder mit dem Membranoxygenator und den
Silikonschläuchen bekannt geworden. Perfusatproben mehrerer isolierter Extremitäten-Perfusionen
zeigten Plateauspiegel von Tasonermin (gemäß ELISA-Messungen) bis zu 100 Minuten nach
Perfusionsbeginn ohne Anzeichen eines Abklingens der Tasonermin-Konzentration, die auf einen
Abbau von Tasonermin zurückzuführen wären.
Angaben zu Inkompatibilitäten von Melphalan finden sich in der Fachinformation für Melphalan.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
Haltbarkeit bei handelsüblicher Verpackung
3 Jahre
Haltbarkeit der gebrauchsfertigen Lösung
Bei Raumtemperatur betrug die chemische und physikalische Stabilität maximal 48 Stunden.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Präparat sofort nach der Herstellung der gebrauchsfertigen
Lösung angewendet werden. Ist dies nicht der Fall, so liegen Aufbewahrungsdauer und
Lagerbedingungen der gebrauchsfertigen Lösung in der Verantwortung des Anwenders. Üblicherweise
sollte die gebrauchsfertige Lösung bei 2 bis 8 °C und nicht länger als 24 Stunden gelagert werden, es
sei denn, sie wurde unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen hergestellt.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Bei 2°C-8°C lagern (im Kühlschrank)
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Sterilisierte 9-ml-Durchstechflaschen, die für die Gefriertrocknung mit sterilen Gummistopfen
verschlossen und mit Aluminium- oder Flip-off-Kappen verbördelt sind.
5 ml Glasampullen
4 Durchstechflaschen und 4 Glasampullen je Karton
6.6
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Bei der Rekonstitution und Handhabung von BEROMUN sollten Handschuhe getragen werden.
Gelangen BEROMUN-Trockenpulver oder gebrauchsfertige Lösung auf die Haut oder die
Schleimhäute, muß gründlich mit Wasser gespült werden.
10
Um die Entnahme von 5 ml einer Lösung von 0,2 mg Tasonermin/ml zu ermöglichen, muß das Pulver
in 5,3 ml steriler 0,9 %iger Natriumchloridlösung (geliefert in Ampullen mit 0,9%iger
Natriumchloridlösung zur Injektion) gelöst werden. Eine homogene Lösung wird durch leichtes
Schwenken erreicht.
Die gebrauchsfertige Lösung muß vor ihrer Anwendung visuell auf Partikel überprüft werden. Die
Lösung ist klar bis hellgelb.
Die Formulierung enthält kein Konservierungsmittel. Die rekonstituierte Darreichungsform ist daher
ausschließlich zur einmaligen Verwendung vorgesehen und sollte üblicherweise sofort verbraucht
werden (siehe Abschnitt 6.3). Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend
den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Boehringer Ingelheim International GmbH
Binger Strasse 173
55216 Ingelheim am Rhein
Deutschland
8.
ZULASSUNGSNUMMER
EU/1/99/097/001
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
13/04/99
10.
STAND DER INFORMATION
11
ANHANG II
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
12
B. PACKUNGSBEILAGE
13
GEBRAUCHSINFORMATION
Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor dieses Arzneimittel bei
Ihnen angewandt wird.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
Was ist BEROMUN und wofür wird es angewendet?
2.
Was muss vor der Anwendung von BEROMUN beachtet werden?
3.
Wie wird BEROMUN angewandt?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie wird BEROMUN aufbewahrt?
6.
Weitere Angaben
BEROMUN 1 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung
Tasonermin
-
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Tasonermin (Tumor-Nekrose-Faktor alfa-1a; TNFα-1a).
Die sonstigen Bestandteile sind Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat,
Dinatriumhydrogenphosphat-Dodecahydrat, Natriumchlorid und Albumin vom Menschen.
Pharmazeutischer Unternehmer:
Boehringer Ingelheim International GmbH
Binger Straße 173
D-55216 Ingelheim am Rhein
Deutschland
Hersteller:
Boehringer Ingelheim Austria GmbH
Dr. Boehringer-Gasse 5-11
A-1121 Wien
Österreich
1.
WAS IST BEROMUN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Tasonermin gehört zur Gruppe der Immunmodulatoren; seine anti-tumorigene Aktivität wurde
nachgewiesen. Eine Packung BEROMUN enthält vier Durchstechflaschen, die jeweils 1 mg (3,0-6,0 x
107 IE) Tasonermin als Wirkstoff sowie Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat,
Dinatriumhydrogenphosphat-Dodecahydrat, Natriumchlorid und Albumin vom Menschen enthalten,
und vier Glasampullen mit steriler Natriumchloridlösung (physiologischer Kochsalzlösung) zur
Auflösung des Inhalts der Durchstechflaschen.
Ihr Arzt hat Ihnen BEROMUN verordnet und wird es zusammen mit dem Anti-Tumorarzneimittel
Melphalan zur Behandlung eines Weichteilsarkoms der Arme oder Beine verabreichen. Die
Behandlung mit BEROMUN und Melphalan soll den Tumor verkleinern, der im derzeitigen Zustand
als nicht operierbar eingestuft wird oder dessen Operation jetzt zu einer schweren Behinderung führen
würde. Eine Verkleinerung des Tumors begünstigt seine spätere operative Entfernung, so daß das ihn
umgebende gesunde Gewebe, die gesunden Nerven und Blutgefäße nicht zu sehr beeinträchtigt
werden. Dadurch kann eine Amputation Ihres Armes oder Beines hinausgeschoben oder
möglicherweise auch vermieden werden.
14
2.
WAS MUSS VOR DER ANWENDUNG VON BEROMUN BEACHTET WERDEN?
Wann darf BEROMUN nicht angewendet werden?
Ihr Arzt wird Ihnen BEROMUN nicht verordnen und verabreichen,
-
-
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Tasonermin oder einem der sonstigen
Bestandteile von BEROMUN sind
wenn Sie an Herzinsuffizienz, schwerer Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen leiden oder in
den letzten drei Monaten vor der BEROMUN-Behandlung einen Herzinfarkt hatten.
Möglicherweise verschreibt Ihr Arzt Ihnen BEROMUN auch nicht, wenn sie andere
Herzkreislaufbeschwerden haben
wenn Sie an schweren Störungen der Lungenfunktion leiden
wenn Sie ein Magengeschwür haben oder kürzlich hatten
wenn die Anzahl an bestimmten Blutzellen oder anderen Blutbestandteilen bei Ihnen zu gering
ist
wenn Sie an einer schweren Leber- oder Nierenerkrankung leiden
wenn Sie Vasopressoren (Arzneimittel, die niedrigen Blutdruck erhöhen) nicht vertragen
wenn Sie Antikoagulantien (Arzneimittel, die die Blutgerinnung verhindern) nicht vertragen
wenn Sie radioaktive Tracersubstanzen (radioaktiv markierte Nachweismittel für eine Leckage)
nicht vertragen (siehe Wichtige Informationen über BEROMUN)
wenn Sie gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die Nebenwirkungen auf das Herz
aufweisen (z.B. Anthrazykline)
wenn Ihr Blut erhöhte Kalziumwerte aufweist
wenn Sie an Infektionen leiden, die nicht auf spezifische Behandlung (Antibiotika) ansprechen
wenn Ihr betroffener Arm oder Ihr betroffenes Bein stark durch Flüssigkeitsstau geschwollen ist
oder ein starker Flüssigkeitsstau in der Bauchhöhle vorliegt
wenn Sie zahlreiche oder schwere Wunden, Geschwüre oder Entzündungen an Ihrem
betroffenen Arm oder Bein aufweisen
wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen. Sie dürfen mindestens sieben Tage
nach der BEROMUN-Behandlung nicht stillen.
Wichtige Informationen über BEROMUN
BEROMUN wird Ihnen mit der isolierten Extremitäten (Gliedmaßen) - Perfusion (englisch: isolated
limb perfusion = ILP) verabreicht. So wird erreicht, daß BEROMUN im betroffenen Arm oder Bein
verbleibt und nicht in den Körperkreislauf gelangt. Wenn BEROMUN in Ihren Körperkreislauf
gelangt, wird dies als Leckage bezeichnet. Eine Leckage kann gefährlich werden, da BEROMUN
Nebenwirkungen auf die Organe des Körpers haben kann.
BEROMUN wird daher von einem Arzt eingesetzt, der mit der Technik der ILP vertraut ist. Er hat die
notwendige Ausstattung und wird dafür sorgen, daß BEROMUN in Ihrem betroffenen Arm oder Bein
bleibt und nicht in Ihren Körperkreislauf gelangt. Er hat außerdem die erforderliche Ausstattung für
eine Behandlung, falls BEROMUN doch unvorhergesehen in Ihren Körperkreislauf gelangen sollte.
Während und kurz nach der ILP werden Ihr Blutdruck und Ihr Kreislauf sorgfältig überwacht. Da die
Anwendung von BEROMUN einen chirurgischen Eingriff unter Vollnarkose erfordert und mit
Nebenwirkungen einhergeht (siehe unter MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN) kann es erforderlich
sein, Sie direkt nach der ILP für kurze Zeit auf eine Intensivstation zu verlegen.
Darüber hinaus werden Sie sich nach der isolierten Extremitäten-Perfusion für ungefähr sieben bis
zehn Tage nach der BEROMUN-Anwendung im Krankenhaus aufhalten. Während dieser Zeit wird
bei Ihnen das Auftreten von Nebenwirkungen streng überwacht. Es wird besonders sorgfältig
beobachtet werden, ob Muskelschädigungen einschließlich Schmerzen, Schwellungen und
neurologischen Symptomen (Nervenschäden) in der behandelten Gliedmaße - das sogenannte
'Kompartment-Syndrom' - auftreten. Dieses Krankheitsbild, das in Einzelfällen nach der Anwendung
von Beromun beobachtet wurde, kann sich innerhalb von drei Tagen nach der Behandlung entwickeln.
15
Sofern ein Kompartment-Syndrom festgestellt wird, wird Ihr Arzt eine entsprechende Behandlung
einleiten.
Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Ihren Arzt informieren, der Ihnen BEROMUN dann nicht
verabreichen wird.
Stillzeit
Sofern Sie stillen, dürfen Sie Ihr Kind mindestens sieben Tage nach Behandlung mit BEROMUN
nicht stillen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von BEROMUN:
Sofern Sie jemals auf Albumin vom Menschen allergisch reagiert haben, sollten Sie Ihren Arzt
informieren, der Ihnen BEROMUN dann nicht verabreichen wird.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Medikamente einnehmen bzw. vor
kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
handelt.
BEROMUN wird bei Ihnen zur isolierten Extremitäten-Perfusion (ILP) eingesetzt; dabei wird Ihr Arzt
Ihnen auch einige andere Medikamente verabreichen, darunter das Anti-Tumormittel Melphalan,
Narkosepräparate während der ILP, Schmerzmittel, fiebersenkende Arzneimittel, Blutdruck- und
Kreislaufmittel und Arzneimittel, die die Blutgerinnung verhindern, um so einen korrekten Ablauf der
ILP sicherzustellen. Ihr Arzt weiß über die erforderlichen Medikamente Bescheid und ist für deren
Anwendung verantwortlich.
3.
WIE WIRD BEROMUN ANGEWANDT?
Vor der Anwendung wird Ihr Arzt BEROMUN mit der mitgelieferten Natriumchloridlösung
(Kochsalz) auflösen. Diese gebrauchsfertige Lösung wird zusammen mit dem Anti-Tumorarzneimittel
Melphalan im Verlauf einer isolierten Extremitäten-Perfusion (ILP) in die Hauptschlagader Ihres zu
behandelnden Armes oder Beines gegeben. Sie werden dabei nicht bei Bewußtsein sein, denn dieser
Vorgang findet unter Vollnarkose statt.
Ihr Arzt wird Ihnen BEROMUN über die isolierte Extremitäten-Perfusion (ILP) verabreichen. Im
Verlauf der ILP werden anfänglich 3 mg (wenn die betroffene Extremität Ihr Arm ist) bzw. 4 mg
(wenn die betroffene Extremität Ihr Bein ist) BEROMUN verabreicht. Nach 30 Minuten wird eine
Dosis von höchstens 150 mg Melphalan in das ILP-System gegeben, und die ILP wird für weitere 60
Minuten fortgesetzt. Die BEROMUN-Einwirkung an Ihrer erkrankten Extremität beträgt also
insgesamt 90 Minuten.
BEROMUN wird zusammen mit Melphalan über einen Katheter in die Hauptschlagader Ihres
betroffenen Armes oder Beines gegeben, während ein anderer Katheter das Blut aus der Hauptvene
Ihres Armes oder Beines ableitet. Das Blut wird von einer Herz-Lungen-Maschine mit Sauerstoff
versorgt und dann wieder in die Arterie Ihres betroffenen Armes oder Beines gepumpt. Auf diese Art
und Weise können die Tumorzellen in Ihrer erkrankten Extremität anderthalb Stunden lang einer sehr
hohen Medikamentendosis ausgesetzt werden; so wird eine bestmögliche Anti-Tumorwirkung erzielt.
Um zu verhindern, daß Blut mit hohen Dosen BEROMUN und Melphalan in Ihren Körperkreislauf
gelangt, werden Blutzufluß und -abfluß Ihres betroffenen Armes oder Beines durch Anlegen eines
Stauschlauches während der ILP unterbunden.
Am Ende der ILP wird Ihr Arm oder Bein mit einer geeigneten Flüssigkeit ausgewaschen, so daß das
gesamte BEROMUN und Melphalan daraus entfernt wird. Dadurch wird zusätzlich erreicht, daß nur
sehr geringe Mengen, falls überhaupt, in Ihren Körperkreislauf gelangen.
16
Im Allgemeinen erhalten Sie keine zweite ILP mit BEROMUN, sollte dies aber doch erforderlich sein,
so wird diese Behandlung frühestens sechs Wochen nach der ersten ILP stattfinden.
Was passiert bei einer Überdosierung oder einer Leckage?
BEROMUN wird von besonders ausgebildeten, erfahrenen Krankenhausärzten angewendet. Eine
Überdosierung ist daher äußerst unwahrscheinlich. Sollte dieser Fall dennoch eintreten, wird Ihr
behandelnder Arzt unverzüglich Ihre behandelte Extremität mit einer geeigneten Flüssigkeit
durchspülen und so BEROMUN entfernen. Die ILP wird abgebrochen.
Während der ILP wird Ihr Arzt die Menge BEROMUN, die in Ihren Körperkreislauf gelangt,
strengstens überwachen. Sollten mehr als 10% BEROMUN in Ihren Körperkreislauf übertreten
(Leckage), so werden die gleichen Maßnahmen eingeleitet, wie sie für die Überdosierung beschrieben
wurden.
Sollte der eher unwahrscheinliche Fall eintreten, daß Ihr Arzt glaubt, daß bei Ihnen gefährliche, durch
Überdosierung oder durch Leckage hervorgerufene Nebenwirkungen aufgetreten sind oder auftreten
könnten, werden Sie unverzüglich auf die Intensivstation des Krankenhauses verlegt, wo Ihr Arzt Sie
besser überwachen und behandeln kann.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Sie sollten sich dessen bewußt sein, daß die Anwendung von BEROMUN und Melphalan bei der
isolierten Extremitäten-Perfusion (ILP) zu Nebenwirkungen führt. Einige dieser Nebenwirkungen
werden von BEROMUN hervorgerufen, andere von Melphalan und wieder andere entstehen durch die
ILP-Technik. Einige Nebenwirkungen können durch die Kombination dieser drei Dinge verursacht
werden. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen, besonders dann,
wenn BEROMUN in Ihren Körperkreislauf gelangt (Leckage siehe weiter unten). Ihr Arzt wird diese
Möglichkeiten mit Ihnen besprechen und Ihnen Risiken und Nutzen der BEROMUN-Behandlung
erläutern.
Unmittelbar nach der Behandlung mit BEROMUN und Melphalan, wenn Sie nach der isolierten
Extremitäten-Perfusion (ILP) wieder bei Bewußtsein sind, können folgende Nebenwirkungen in Ihrem
Arm oder Bein auftreten:
-
Schmerzen und Schwellung oder Infektionen
Verletzungen der Nerven
Blasenbildung auf der Haut, die gelegentlich zu lokalen Wundinfektionen führen kann
Blutgerinnsel in der Arterie oder Vene
Flüssigkeitsansammlung
Verlust der Finger- oder Zehennägel
Kompartment-Syndrom, charakterisiert durch Schmerzen, Schwellungen und neurologische
Symptome sowie Muskelschädigung in dem betroffenen Arm oder Bein
In etwa 2% der Fälle kann BEROMUN im behandelten Arm oder Bein zu so schweren
Gewebeschädigungen führen, daß eine Amputation erforderlich ist.
Unmittelbar nach der Behandlung mit BEROMUN, wenn Sie nach der isolierten ExtremitätenPerfusion (ILP) wieder bei Bewußtsein sind, können folgende allgemeine Nebenwirkungen auftreten,
die durch einen geringfügigen Übertritt von BEROMUN in den Körperkreislauf (Leckage) verursacht
werden:
-
Fieber
Störungen des Herzrhythmus, der Herzfunktion und niedriger Blutdruck (Schock)
Übelkeit, Appetitlosigkeit und möglicherweise Erbrechen
Schüttelfrost, Kopfschmerzen und andere grippeähnliche Symptome
17
-
Nierenunverträglichkeit, die zu vorübergehenden Funktionsstörungen, wie Eiweiß im Urin,
führt
Mattigkeit und Müdigkeit
Leberunverträglichkeit, die zu vorübergehenden Funktionsstörungen führt
Erhöhte Anfälligkeit für bakterielle Infektionen (einschließlich Blutvergiftung)
Atembeschwerden
Verstopfung oder möglicherweise Durchfall
Erniedrigte Werte bei bestimmten Blutbestandteilen
Nervenschäden
Ferner sollten Sie sich bewußt sein, daß unter der Behandlung mit BEROMUN und Melphalan die
oben genannten allgemeinen Nebenwirkungen verstärkt auftreten können. Dies ist um so
wahrscheinlicher, wenn mehr als 10% der verabreichten Dosis an BEROMUN und Melphalan in den
Körperkreislauf gelangen.
Sollte Ihr Arzt feststellen, daß oben beschriebene schwere Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten oder
auftreten könnten, werden Sie unverzüglich auf die Intensivstation des Krankenhauses verlegt, wo Ihr
Arzt Sie besser überwachen und eine geeignete Behandlung etwaiger schwerer Nebenwirkungen
einleiten kann.
Wenn Sie glauben, daß eine der oben aufgeführten Nebenwirkungen bei Ihnen schwerwiegend ist,
aber von Ihrem Arzt nicht bemerkt wurde, teilen Sie dies ihm bitte unverzüglich mit.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser
Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.
WIE WIRD BEROMUN AUFBEWAHRT?
BEROMUN sollte ungeöffnet und ungelöst bei 2-8°C (im Kühlschrank) gelagert werden.
Ihrem Arzt wurde empfohlen, BEROMUN so bald wie möglich zu verwenden, nachdem es in der
mitgelieferten Natriumchloridlösung (Kochsalzlösung) gelöst wurde.
Ihr Arzt wird das Verfallsdatum auf der Packung beachten. Nach diesem Datum wird BEROMUN
nicht mehr verwendet. BEROMUN ist für den einmaligen Gebrauch bestimmt und Ihr Arzt wird
unverbrauchte Lösung sorgfältig entsorgen.
18
6.
WEITERE ANGABEN
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
België/Belgique/Belgien
n.v. Boehringer Ingelheim s.a.
Avenue Ariane, Arianelaan 16
B-1200 Bruxelles/Brussel/Brüssel
Tél/Tel: +32 2 773 33 11
Luxembourg/Luxemburg
n.v. Boehringer Ingelheim s.a.
Avenue Ariane, Arianelaan 16
B-1200 Bruxelles/Brüssel
Belgique/Belgien
Tél: +32 2 773 33 11
Danmark
Boehringer Ingelheim Danmark A/S
Strødamvej 52
DK-2100 København Ø
Tlf: +45 39 15 88 88
Nederland
Boehringer Ingelheim b.v.
Berenkoog 28
NL-1822 BJ Alkmaar
Tel: +31 72 5 66 24 24
Deutschland
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
Binger Straße 173
D-55216 Ingelheim
Tel: +49 1805 / 77 90 90
Österreich
Boehringer Ingelheim Austria GmbH
Dr. Boehringer-Gasse 5-11
A-1121 Wien
Tel: +43 1 80 105-0
Eλλάδα
Boehringer Ingelheim Ellas A.E.
Eλληνικού 2
GR-167 77 Eλληνικό - Aθήνα
Tηλ: +30 2 10 89 06 300
Portugal
Boehringer Ingelheim Lda.
Av. António A. de Aguiar 104 - 1.°
P-1069-029 Lisboa
Tel: +351 21 313 53 00
España
Boehringer Ingelheim España S.A.
Prat de la Riba, s/n
Sector Turó de Can Matas
E-08190 San Cugat del Vallés (Barcelona)
Tel: +34 93 404 58 00
Suomi/Finland
Boehringer Ingelheim Finland Ky
Tammasaarenkatu 5
FIN-00180 Helsinki / Helsingfors
Puh/Tel: +358 10 310 2800
France
Boehringer Ingelheim France S.A.S.
37-39, Rue Boissière
F-75116 Paris
Tél: +33 3 26 50 45 33
Sverige
Boehringer Ingelheim AB
Box 47 608
S-11794 Stockholm
Tel: +46 8 721 21 00
Ireland
Boehringer Ingelheim Ireland Ltd.
United Kingdom
Boehringer Ingelheim Ltd.
Ellesfield Avenue
Bracknell, Berkshire
RG12 8YS-UK
Tel: +44 1344 424 600
Corrig Court / Corrig Road
Sandyford Industrial Estate
IRL-Dublin 18
Tel: +353 1 295 9620
Italia
Boehringer Ingelheim Italia S.p.A.
Via Lorenzini, 8
I-20 139 Milano
Tel: +39 02 535 51
Stand der Information:
19
Herunterladen