€ 4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 6/14 17. MÄRZ 2014 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige Besser verkaufen mit Google Shopping Ads S. 26 Das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft Der Online-Anteil am Handel mit Gewerbetreibenden wächst stetig – vor allem, weil die Kunden es so wollen. Doch die Transparenz im Netz bringt nicht nur Vorteile. S. 14 Regionales Marketing Das Gute liegt so nah – auch im Internet S. 20 Foto: Fotolia / Sonja Calovini Neue Serie Foto: iStockphoto / Gpointstudio B2B-Online-Handel Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 40 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Kulturgut im Wandel New TLD Anfang März 2013 wurden pro Woche weltweit erstmals mehr als 200.000 Internet-Adressen unter den neuen Top-Level-Domains (New TLD) registriert. Am beliebtesten war .guru (42.875 Registrierungen), gefolgt von .photography (26.382) und .today (13.050). Die erste deutsche StädteDomain .berlin spielt im Ranking noch keine Rolle: Die Registrierungsphase beginnt am 18. März. S. 4 Mobile Internet-Nutzung Deutschland insgesamt 51 % 37 % 1 – 15 Jahre 47 % 29 % 16 – 24 Jahre 81 % 59 % 25 – 44 Jahre Der Buchmarkt ist in Bewegung. Einen großen Anteil daran hat der Trend zum E-Book A usgerechnet Amazon. Der Konzern, der erst den stationären Buchhandel aufmischte und dann mit seinem Kindle den Markt für E-Book revolutionierte, wandelt sich jetzt auch in Deutschland vom Buchhändler zum Buchverleger. Zum Auftakt der Leipziger Buchmesse kündigte das Unternehmen das Erscheinen zweier auf Papier gedruckter Bücher an. Ein Lektorenteam wurde zusammengestellt, weitere Titel sollen folgen. Derweil ging die Zahl der verkauften Papier-Bücher 2013 bei Amazon um zwei Prozent zurück – vermutlich Folge der Skandale im letzten Jahr. Auch bei E-Books gibt es für den USKonzern unerwartet Konkurrenz auf dem deutschen Markt. Zwar liegen Amazons Kindle-Geräte bei den E-Book-Readern mit einem Marktanteil von 48 Prozent auf Platz 1, doch die Tolino-Plattform, hinter der Weltbild, Hugendubel, Thalia und Bertelsmann stehen, holt auf und belegt mit 37 Prozent einen starken zweiten Platz. Deutsche Verlage setzen immer stärker auf das Foto: Fotolia / Martin Bormann 200.000er-Marke geknackt Drei von vier Buchhändlern haben inzwischen E-Books und Reader im Sortiment elektronische Buch. Immerhin machen schon sechs Prozent aller Unternehmen mehr als 25 Prozent ihres Umsatzes damit. Doch das E-Book ist mehr als ein Ersatz für ein Produkt aus totem Holz: Es verändert die alten Strukturen der Buchproduktion und macht neue Geschäftsmodelle möglich. Mehr zu diesem Thema ab Seite 8. ◼ Online-Marketing Technik 62 % 46 % 45 Jahre und älter 33 % 22 % 2013 2012 Die Hälfte der deutschen InternetNutzer surft mit dem Smartphone rkomp as ntu ge Outfits für jedes Wetter Die größten SEO-Mythen Im Ausland sticht die Karte Zalando will 2014 den Webshop stärker personalisieren. Ein Outfit-Berater, der neben dem Geschmack des Kunden auch die aktuelle Wetterlage berücksichtigt, S. 16 macht den Anfang. Niemand weiß genau, nach welchen Regeln das Google-Ranking funktioniert. Deshalb kursieren in der SEO-Szene viele Mythen – die in der Praxis längst S. 22 überholt sind. Wer in anderen Ländern Kasse machen will, braucht die passenden Bezahlverfahren. In den meisten Fällen ist die Kreditkarte Pflicht – spezielle Zahlarten S. 28 können als Kür folgen. In eigener Sache Jedes 10. Paar Schuhe wird online gekauft s A INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: Statistisches Bundesamt, März 2014 E-Commerce Agenturkompass ss Dienstleister, Agenturen und Service-Partner aufgepasst: INTERNET WORLD Business aktualisiert die Daten des Agenturkompasses. Wer 2014 in den Auswertungen der Dienstleisterdatenbank dabei sein will, mailt sofort an [email protected] nturko m pa Seit 2009 wuchs der Umsatz von Schuhversendern um 391 % INTERNET WORLD Business 6/14; Quelle: BBE Markt Monitor Schuhmode 2014 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt A ge Die neue For Digital Professionals E-COMMERCE MOBILE ONLINE MARKETING SOCIAL MEDIA TECHNIK SERVICE internetworld.de INHALT 17. März 2014 6/14 INTERNET WORLD Business Inhalt 3 Online Marketing Forum SCHWERPUNKT Content Marketing und Native Advertising, E-Mailund Cross Media Marketing, Bewegtbild und Search Marketing sind nur einige Teildisziplinen des digitalen Marketings. Einen umfassenden Überblick über die aktuellen Themen bietet das Online Marketing Forum, das in den kommenden Wochen in vier Städten Station macht: KNOW-HOW Umdenken für Verlage E-Books brechen alte Marktstrukturen auf 8 Serie: Google-Shopping-Kampagnen Verkaufen mit Google 26 TECHNIK E-COMMERCE B2B Online: Experten unter sich B2B-Handel Online hat seine Eigenarten Outfits für jedes Wetter Zalando will den Webshop personalisieren eBay auf Rechnung Marktplatz optimiert die Kaufabwicklung Urteil gegen Urheber Drittinhalte dürfen verlinkt werden 14 Im Ausland sticht die Karte Andere Länder, andere Zahlarten 28 16 Leuchtfeuer am Point of Sale Beacons locken Kunden in die Läden 30 17 Wie Shop-Daten Traffic bringen Tipps für Produktdatenmarketing 31 18 Service ja, aber nur kostenlos Deutsche Shopper sind preissensibel 32 RUBRIKEN ONLINE-MARKETING Update Das Gute liegt so nah Lokale Werbung gehört ins Netz 20 Die größten SEO-Mythen So funktionieren Suchmaschinen wirklich 22 Alternative zu Google Qwant drängt auf den deutschen Markt 23 Bierwerbung mit Gefühl Budweiser siegt beim Super Bowl 24 4 Pro & Contra: SEA Outsourcing 12 Dienstleisterverzeichnis 34 Personalien 38 Termine 38 Stellenmarkt 40 Szene: Content Marketing Conference 41 Impressum 41 Meinung: Googlifizierung der Werbung 42 Frankfurt: 27. März Hamburg: München: 1. April 3. April Im Fokus stehen Vorträge zu den neuesten Trends in der Suchmaschinenwerbung und der Optimierung für Suchmaschinen sowie in Social Networks. Darüber hinaus erhalten Online-Marketing- und E-CommerceLeiter, Geschäftsführer und Online-MarketingManager mittelständischer bis großer Unternehmen vielfältiges Wissen über die neuen Chancen der personalisierten Kundenansprache über alle Kanäle hinweg sowie zu Big Data und Content Marketing. Rechtliche Aspekte und Fallstudien aus der Praxis runden das Programm ab. 30 Leser der INTERNET WORLD Business erhalten für die Teilnahme Sonderkonditionen: Einfach bei der Anmeldung den Code OMF14iwb angeben. Foto Estimote Foto: 14 Düsseldorf: 26. März http://www.onlinemarketingforum.de/ 28 Foto: Fotolia / Vege Foto: Fotolia / Bloomua Social Media Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter Menschen in diesem Heft René Kohl Geschäftsführer von Kohlibri Buchund Medienversand in Berlin, glaubt, dass E-Books die Kommunikation rund um Bücher verändern werden. Social Media und Blogs erhöhen die 9 Verbreitung. Linda Mozham Commercial Director OMS, Düsseldorf, ist sich sicher, dass lokale und regionale Werbung im World Wide Web als sehr glaubwürdig wahrgenommen wird und sich positiv auf die 20 Werbeakzeptanz auswirkt. Christoph Lütke Schelhowe Leiter Customer Experience bei Zalando, Berlin, will den Webshop stärker personalisieren. Erste Maßnahme des Online Players: Ein orts- und wetterbezogener 16 Outfit-Berater. Henner Schwarz Geschäftsführer von Planet Sports in München, hat seinen Webshop an die jeweiligen Zahlungsmodalitäten ausländischer Kunden angepasst und damit deutliche Umsatzzuwächse erzielen können. 29 Michael Möglich Seller Director bei eBay, Berlin, ist der Überzeugung, dass schweigende Kunden zufriedene Kunden sind. Transaktionen ohne Bewertung schlagen deshalb künftig positiv für den Verkäufer zu Buche. 17 Sebastian Wieser Geschäftsführer von Mercateo in München, war einer der First Mover im B2B-Web-Handel und glaubt, dass künftig im Online-Handel einige wenige mächtige B2B-Player überdimensional wachsen werden. 15 UPDATE INTERNET WORLD Business Aldi oder Lidl? Discounto zeigt die Angebote der Discounter in der Nähe BILANZ 2013/2014 Q&A Dirk Krischenowski, Gründer und Geschäftsführer der Dotberlin GmbH & Co. KG In diesen Tagen geht mit .berlin die weltweit erste Stadt-Domain an den Start. Wie ist die Nachfrage? Alle uns zur Verfügung stehenden Indikatoren deuten auf eine sehr positive Nachfrage hin. Wir haben mit über 40 Registraren aus der ganzen Welt Verträge über den Vertrieb der Hauptstadt-Domain .berlin abgeschlossen. Von diesen wissen wir, dass .berlin eine der beliebtesten neuen Domain-Endungen ist. Für wen ist solch eine Endung denn überhaupt sinnvoll? Sie ist die digitale Identität für Berliner im Internet. Die .berlin-Domains verhelfen Unternehmen und Berlinern zu besseren Suchmaschinenergebnissen und mehr Sichtbarkeit. Sie sind ideal für Angebote, die aus Berlin kommen oder für Berliner gedacht sind. Otto macht sechs Milliarden im Netz Respekt: Die Otto Group erzielte in den vergangenen zwölf Monaten mit ihren weltweit mehr als hundert Shops einen E-Commerce-Umsatz von mehr als sechs Milliarden Euro. Das sind 400 Millionen beziehungsweise 7,6 Prozent mehr als im Geschäftsjahr 2012/2013. Wichtigster Markt ist Deutschland – und zwar mit Abstand. Dort erzielte die Gruppe ein Umsatzplus von 7,8 Prozent auf rund vier Milliarden Euro. „Dieses Wachstum haben wir immer werthaltig erzielt“, betonte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Rainer Hillebrand auf der Pressekonferenz in Hamburg – ein klarer Seitenhieb auf Venture-Capital-gestützte Konkurrenten wie Zalando. Mit diesem Ergebnis ist das Unternehmen eigenen Angaben zufolge nach Amazon der zweitgrößte E-Commerce-Player der Welt und die Nummer eins im Bereich Fashion und Lifestyle im DACH-Raum. Insgesamt verlassen rund 950.000 Pakete täglich die Unternehmen der Otto Group. Für Ende 2015 liegt das Umsatzziel bei acht Milliarden Euro. Noch sportlicher: Bis 2016 soll jeder zweite via E-Commerce Per Stick zum Smart-TV Im Handumdrehen macht der Roku Streaming Stick jeden Fernseher Internet-fähig. Das Teil von der Größe eines USB-Memory-Sticks passt an jede HDMI-Schnittstelle und loggt sich in das heimische WLAN ein. In den USA ist der Roku-Stecker bereits für rund 70 Dollar zu haben. Die abgebildete Fernbedienung kostet 25 Dollar extra – oder man steuert das Gerät über die kostenlose Roku-App auf seinem Smartphone. Die Markteinführung in Deutschland ist noch ungewiss. Relaunch: Auf Typo3-Basis läuft der neue Internet-Auftritt des City Airport Bremen. Die Inhalte stehen in vier Sprachen (Deutsch, Niederländisch, Türkisch und Englisch) bereit. Außerdem wurde auf die Integration aller relevanten sozialen Kanäle geachtet. umgesetzte Euro über ein mobiles Endgerät erwirtschaftet werden. Derzeit liegt der OttoGroup-Durchschnitt bei 20 Prozent. „Smartphones und Tablets sind inzwischen ständige Begleiter der Menschen und das wichtigste Medium, das diese haben“, konstatiert Hillebrand. „Händler müssen die Chance auf direkten Zugang zu ihren Zielgruppen für sich nutzen.“ Eine Gelegenheit, die sich Otto nicht entgehen lassen will. Shoppen auf dem Tablet soll Spaß machen Auftraggeber: City Airport Bremen Dienstleister: Interwall und Neustra eTourism Deutschlands vergleichen und Tickets kaufen. Zum Start sind bereits die Angebote von vier Busreiseunternehmern eingebunden, die einen Großteil des Marktes abdecken. Die Anbieter müssen eine Provision für die Fahrkarten zahlen, die über Klickbus.de bestellt wurden. Das Vorbild der Plattform stammt aus dem eigenen Haus: In Brasilien und Mexiko betreiben die Samwers bereits seit Längerem einen ähnlichen Dienst namens Clickbus. Und da bei Rocket Internet Expansion Programm ist, sollen bis Jahresende ähnliche Portale in rund einem Dutzend Ländern in Europa, Asien und Lateinamerika an den Start gehen. Mindestens. Die Samwers setzen auf ein neues Geschäftsfeld und wollen über ihre Firma Rocket Internet den Markt der Fernbusreisen erobern. Dazu haben die drei Brüder das Buchungsportal Klickbus.de gegründet. Dort können Reisende die Preise für Busverbindungen innerhalb Plakatkampagne in Hamburg: Goodgame sucht Mitarbeiter GOODGAME STUDIOS 650 Mitarbeiter, im Westend Village werden deshalb permanent neue Büroflächen belegt. Das Unternehmen verfolgt ehrgeizige Wachstumspläne: Bis zum Jahr 2020 will man zu den 20 größten Spieleherstellern weltweit gehören. Entsprechend streng erfolgt die Auswahl. Von 3.000 Bewerbungen, die monatlich eingehen, erhalten nach Unternehmensangaben derzeit etwa nur 45 Kandidaten einen Job. Spielefirma sucht 450 neue Mitarbeiter WELTWEITES REDESIGN KLICKBUS.DE Samwers starten Portal für Busreisen 6/14 Die Goodgame Studios in Hamburg sind die am schnellsten wachsende Spielefirma Europas. Allein in diesem Jahr will das Unternehmen, das auf Online- und Mobile-Games spezialisiert ist, 450 neue Leute einstellen. Gesucht werden Softwareentwickler, Spieletester, Mitarbeiter für HR, Marketing, Business Development und PR. Bereits im vergangenen Jahr wuchsen die Goodgame Studios von 300 auf Neue Optik für Facebook Pages Facebook gestaltet die Unternehmensseiten neu: Die rechte Spalte der Chronik zeigt künftig alle Beiträge des Seitenbetreibers an. In der linken werden Informationen über das Unternehmen gezeigt, darunter eine Karte, Öffnungszeiten, Telefonnummer und Web-Adresse sowie Fotos und Videos. 63 % Versandkosten-Flatrates sind unbeliebt Wünschen Sie sich bei Online-Händlern Versandkosten-Flatrates auf Jahresbasis (z. B. Amazon Prime)? Ja, nutze ich bereits 18 % Bis zu aller Käufer benutzen bei Bestellungen von über 120 Euro im Internet mehrere Vertriebskanäle. Quelle: DeloitteOmnichannelKonsumentenumfrage 2013 Ja, das würde ich gerne nutzen 14 % Nein 68 % Zwei von drei Konsumenten lehnen eine pauschale Versandkosten-Flatrate ab INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: Ibi Research; Basis: n = 477 (alle Befragten) Foto: iStockphoto / Fonikum Schnäppchen in der Nähe: Jetzt auch für Android verfügbar ist die neue App der Discounter-Suchmaschine Discounto. Damit können Nutzer unterwegs kostenlos und gezielt nach den besten Angeboten und Gutscheinen suchen und erhalten Informationen wie Standorte und Öffnungszeiten der Filialen auf einen Blick. 17. März 2014 Foto: Otto 4 INTERNET WORLD Business Mehr als Autos: „Mercedes me“ heißt ein neues Mobilitätsportal, das der Hersteller auf dem Genfer Autosalon präsentierte. Im Netz kann der Kunde nicht nur sehen, wo die nächsten Car-Sharing-Vehikel stehen, sondern auch, wann sein Mercedes zum Service muss und wie viel Sprit noch im Tank ist. Auto online: „Mercedes me“ bündelt verschiedenste Informationen rund um die eigene Mobilität ten zusammenstellen, die inhaltlich zur eigenen Präsenz passen – und mit Facebooks Hilfe deren Performance mit derjenigen der eigenen Seite vergleichen. Das neue Design wird zunächst in die Desktop-Version integriert und bis zum 24. März 2014 für alle Seiten weltweit eingeführt. In der Zwischenzeit können Admins ihre Seiten in der künftigen Optik ansehen und gegebenenfalls ihre Inhalte anpassen. OMNICOM-DEAL MODESCHAU IM NETZ Instagram öffnet sich für Werbekunden eBay-Kollektionen auch in Deutschland Die Foto-Sharing-Plattform Instagram hat sich nun endgültig für Werbung geöffnet. Der Werbekonzern Omnicom sicherte sich in einem spektakulären Deal Werbeplätze auf der Plattform im Wert von rund 100 Millionen Dollar. Damit ist zu erwarten, dass bereits in den nächsten Wochen Bilder von Nissan, AT&T oder Pepsi auftauchen: Marken, die von einer der zur OmnicomHolding gehörenden Agenturen betreut werden. Als „aufregendes neues Kapitel“ bezeichnete Jim Squires, Director of Market Operations, den Schritt. Aufregend auch deshalb, weil die meisten der inzwischen 150 Millionen Instagram-User auf plumpe Werbebotschaften höchst sensibel reagieren dürften – bislang wurden sie erst ganz vorsichtig mit Werbeexperimenten konfrontiert. Instagram hat sich daher auch ein Mitspracherecht gesichert: Es dürfen nur werbliche Posts erscheinen, die sich geschmeidig und unterhaltsam in die von den Usern gewohnte Bilderwelt einfügen. Dennoch wird dies nur ein Anfang sein. Branchengerüchten zufolge verhandelt Instagram derzeit auch mit der Agenturgruppe Publicis. Ebay will jetzt auch in Deutschland jede Frau – und jeden Mann – zum Director seiner eigenen Modeschau machen. Nutzer des Internet-Marktplatzes können aus dort angebotenen Artikeln eigene Kollektionen zusammenstellen und Freunde und Follower auf Facebook, Twitter oder Pinterest daran teilhaben lassen. Zum Start können sich die User von den mehr als 21.000 Kollektionen inspirieren lassen, die diverse Blogger und Trend- Steigender Umsatz bei Download-Spielen 190* 200 In Millionen Euro 165,1 100 *Prognose 100 1. Halbjahr 95,4 50 2011 2012 2013 Im 1. Halbjahr 2013 war der Umsatz bei Spiele-Downloads in Deutschland höher als im ganzen Jahr 2011 INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: BIU, GfK, 2013 Multichannel / Webshop + Warenwirtschaft / Statistik + eBay macht jede Frau zu ihrem eigenen Fashion Director setter zusammengestellt haben. „Damit gehen die neuen Funktionalitäten weit über die Bewertungsoptionen und Produktempfehlungen von Online-Shops hinaus“, erklärt Stephan Zoll, Vice President eBay Germany. In den USA gibt es eBay-Kollektionen bereits seit Oktober 2013. Ebay ändert zudem die Kaufabwicklung. Mehr dazu auf S. 17. 60 % aller Unternehmen im B2B-Bereich 94,4 Die perfekte E-Commerce-Komplettlösung. setzen weniger als 10 % Foto: Fotolia / Malexeum Foto: Facebook Auch für Administratoren wird die Ansicht übersichtlicher. Neben dem Titelbild in der oberen rechten Ecke werden die wichtigsten Kennzahlen gebündelt, die dazugehörigen Statistiken sind über einen Klick erreichbar. Gleichzeitig bringt Facebook ein neues Feature namens „Pages to Watch“ an den Start, das die Konkurrenzbeobachtung erleichtert: Administratoren können eine Liste von Unternehmenssei- Hübsch geworden: Die neuen Facebook-Unternehmensseiten 5 Logistik / Fulfillment + Payment / Faktura + Cloud Hosting + Softwarewartung + Support / Beratung + CRM ihres MarketingBudgets online ein Quelle: PFH Private Hochschule Göttingen, Studie „Online-Marketing im B2B Geschäft“ www.plentymarkets.com UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 17. März 2014 6/14 World Wide Web Start-up Überaus diskret arbeitet Rocket Internet an einem Vermittlungsportal für haushaltsnahe Dienstleistungen. LONDON / GROSSBRITANNIEN Die Kinderhilfsorganisation „Save the Children“ macht auf die Leiden der Menschen durch den Bürgerkrieg in Syrien aufmerksam: Ein Youtube-Vidoe erreicht Millionen. www.savethechildren.org KIEW / UKRAINE Der ukrainische Telekommunikationsanbieter UKR Telecom ist ein erstes Opfer des schwelenden Konflikts zwischen Russen und Ukrainern. http://en.ukrtelecom.ua „Second a Day“ heißt ein Video, in dem eindringlich gezeigt wird, welche Folgen ein Bürgerkrieg für das Leben eines Kindes hat. Der 1:22 Minuten lange Clip wurde binnen weniger Tage von über 20 Millionen Menschen angesehen. Mehrere Telekommunikationszentralen des ITK-Providers UKR auf der Krim-Halbinsel wurden nach Unternehmensangaben zeitweilig von Unbekannten eingenommen. Westliche Sicherheitsexperten vermuten, dass dabei Spionage-Tools installiert werden sollten. Foto: Fotolia / Xalanx Helpling soll das neue, von der Fachwelt schon seit einiger Zeit erwartete Dienstleistungsportal des SamwerInkubators Rocket Internet heißen. Derzeit werden von einer laut Handelsregister 2012 ge- Putzfrauen vermitteln soll das neue Portal Helpling. Der Launch steht noch nicht fest gründeten Kleinfirma namens Juwel 157 im Großraum Berlin per Kleinanzeigen Putz- und Reinigungskräfte mit Gewerbeschein gesucht – diese nutzt dabei bereits eine Mail-Adresse von Helpling. Vorbild für die Putzfrau-Vermittlung ist das US-Portal Homejoy, das immerhin schon 40 Millionen Dollar Venture Capital einsammeln konnte, unter anderem von Google Ventures. Doch auch in der Bundeshauptstadt gibt es mit Clean Agents einen Wettbewerber. Starten soll Helpling noch dieses Frühjahr, nach Informationen von Deutsche-startups.de arbeiten bereits 25 Leute an dem Projekt. Ein TV-Programm nur für Hunde? Seit mehreren Jahren sendet Dog TV Bewegtbilder, die sich nicht nur Hundebesitzer ansehen sollen, sondern auch ihre vierbeinigen Begleiter. Und damit das auch unterwegs funktioniert, streamt die israelische Web-TVStation ihr Programm jetzt auch auf Tablets. VERTRAG MIT E-PLUS Whats App im Mobilfunknetz gratis Seit Facebook im Februar 2014 Whats App für 16 Milliarden Euro übernommen hat, überschlagen sich die Meldungen, was das Unternehmen alles vorhat: Erst kündigte Whats App einen eigenen Sprachdienst an, dann ein eigenes Mobilfunkprodukt für Deutschland – in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber E-Plus. Dazu gibt es jetzt weitere Details: Wie die „Wirtschaftswoche“ aus Unternehmenskreisen von E-Plus erfahren hat, soll es die Nutzung von Whats App quasi zum Nulltarif geben. Beim neuen Prepaid-Mobiltarif des Unternehmens sollen alle Texte, Bilder und Videos, die über Whats App versendet und empfangen werden, nicht auf das Datenvolumen angerechnet werden. NEU-DELHI / INDIEN Die Bharatiya Janata Party (BJP) setzt im indischen Präsidentschaftswahlkampf auf Online-Fundraising. http://www.narendramodi.in Auf fünf Milliarden US-Dollar schätzt das indische Newsportal India Today die Kosten für den Wahlkampf in Indien – mehr wird für Wahlwerbung nur in den USA ausgegeben. BJP-Spitzenkandidat Narendra Modi hat ein Team zusammengestellt, das über das Netz vor allem wohlhabende Inder im Ausland zur Unterstützung gewinnen will. Das Besondere dabei: Damit lässt sich die Nachrichten-App auch dann noch uneingeschränkt nutzen, wenn das Guthaben der Prepaid-Karte aufgebraucht ist. Weitere Details wie Preise werden kurz vor dem Marktstart im April bekannt gegeben. SHENZEN / CHINA Im Vorfeld des erwarteten Börsengangs des chinesischen Internet-Riesen Alibaba formiert sich die Konkurrenz: Internet-Provider Tencent übernimmt 15 Prozent der Anteile von JD.com. www.jd.com Der Einstieg bei der Nummer 2 auf dem chinesischen E-Commerce-Markt ist ein weiterer Versuch der Tencent Holding, den Abstand zum unbestrittenen Marktführer Alibaba zu verkleinern. Zalando hübscht Premiumbereich auf Großflächige Slider laden mit Überschriften wie „New in Premium“ oder „Black & White“ zum Stöbern ein. In der Mitte der Seite rotiert eine zehnseitige BilderShow und zeigt die im Shop unter anderem vertretenen PremiumMarken. Fünf Designermarken, darunter Boss Orange, Michael Kors, Ralph Lauren, DKNY und Just Cavalli, erhalten im unteren Drittel der Startseite eine großformatige Bühne für die eigenen Top-Produkte. Nach der Einstellung des eigenen Premium-Ablegers Emeza hat Zalando jetzt den Premiumbereich im Haupt-Shop überarbeitet. Vorab erfolgte hierfür ein Austausch mit den Marken selbst. Auf der neu gestalteten Startseite sollen prominent platzierte Kampagnen Kunden auf die neuesten Trends aufmerksam machen und ihnen eine relevante Vorauswahl bieten. Edel gestaltet: Der neue Premiumbereich von Zalando MARKENPRÄSENTATION BERATUNG PER LIVE-CHAT Telekom partnert mit Doc Morris Foto: Screenshot Zalando TEL AVIV / ISRAEL Der Fernsehsender Dog TV zeigt ein Programm für Hunde – jetzt auch für Android und iOS www.dogtv.com Das dürfte bei stationären Apotheken für Aufregung sorgen: Die Deutsche Telekom bietet ab sofort in Zusammenarbeit mit Doc Morris eine Online-Beratung an. Kunden der Versandapotheke haben jetzt die Möglichkeit, sich online per Live-Chat mit einem Apotheker, einem sogenannten Live-Berater, zu unterhalten. Für Doc Morris bietet diese Kooperation die Chance, das Beratungsdefizit im Vergleich zu stationären Apotheken auszugleichen. Für die Telekom ist der auf der Computermesse Cebit vorgestellte Apotheken-Berater ein Pilotprojekt. Der Einsatz der Technik sei auch in der Touristik-, der Finanz- oder der Unterhaltungselektronik-Branche denkbar. For Digital Professionals E-COMMERCETRENDS Jeden Morgen topaktuell informiert! Jetzt kostenlos anmelden: internetworld.de/newsletter SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 17. März 2014 6/14 Foto: Fotolia / Martin Bormann 8 Digitale Lektüre E-Books verändern Buchmarkt und Verlagsbranche Hartes Rechtemanagement setzt Grenzen Selfpublishing schafft neue Geschäftsmodelle Umdenken für Verlage E-Books werden beliebter. Damit brechen gewohnte Marktstrukturen auf, entstehen neue Geschäfte, rücken Handel und Verlage enger zusammen W eltbild kämpft gegen die Pleite und Zerschlagung. Thalia ist zuletzt um 20 Filialen und damit 20.000 Quadratmeter geschrumpft und soll von der Mutter Douglas abgestoßen werden. Verlage wie Pearson und Penguin fusionieren, um an Stärke zu gewinnen. Weltweit gilt: Der Buchmarkt bebt. Das älteste Medium erfindet sich neu als E-Book, was Handel und Verlage zwingt, ihre Geschäfte neu zu sortieren. „Vor ein paar Jahren fürchteten alle, die Ketten würden die Buchhandlungen verdrängen, jetzt erleben wir kurioserweise die umgekehrte Bewegung“, sagt Jo Lendle, frisch berufener Chef des Münchner Hanser Verlags. „Das System balanciert sich neu aus, da haben beherzte Neugründungen durchaus Zukunft.“ Das gilt nicht nur für den Handel. „EBooks und Internet bieten viele Chancen für neue Verlage. Sie senken Aufwand, Kapitalbindung und Einstiegshürden“, stellt der Berliner Buchhändler René Kohl fest. Sogar für eine neue Messe ist Platz: Zwischen dem ersten Branchentreff des Jahres, der gerade in Leipzig stattfand, und der Frankfurter Buchmesse im Herbst will sich jetzt noch die „Electric Book Fair“ etablieren. Sie lädt für den 21. Juni nach Berlin: „Ziel ist es, E-Books als das sicht- Idee 1: Miteinander lesen Idee 2: Lesen und schreiben online Idee 3: Werbefinanziertes Lesen E-Books, PDF-Dateien, RSS-Feeds im lesefreundlichen Interface genießen, kommentieren und mit anderen darüber diskutieren: Social Reading ist ein Trend, den die LeseApp Dotdotdot bedient. So werden heute Inhalte und E-Books verbreitet. www.dotdotdot.me. Ähnliche Funktionen bieten Readmill.com, Instapaper.com, Quote.fm. Sobooks, das Start-up von Blogger Sascha Lobo und Mitstreitern, verlagert das Verlegen und Lesen ins Netz, ist Verlag und Händler zugleich. Bücher gibt’s als Epubs und als URL-Adresse: So werden sie lesbar auf allen Geräten – und können schon beim Entstehen verlinkt, gepostet, kommentiert werden. www.sobooks.de Wie die Musikbörse Spotify bietet das Düsseldorfer Start-up Readfy kostenlose E-Lektüre per App und finanziert diese durch Werbung. Zum Start im Februar 2014 standen rund 10.000 E-Books bereit. Ab Sommer kann werbefrei gelesen werden – gegen eine Gebühr von knapp zehn Euro im Monat. www.readfy.com 17. März 2014 6/14 INTERNET WORLD Business E-Books – Erlösquelle für Verlage Verlage setzen auf E-Books Kleiner Umsatzanteil mit E-Books Bis 1 % E-Books im Programm 0% 31% 30% 35 % 9 15 % 53 % Bis 1 % 12% 50 % Keine E-Books im Programm 1 bis 5 % 65 % 26 % 28 % 29 % 47 % 8% 12 % 10 bis 25 % 2% 3% Mehr als 2 % 2% 2010 2012 Nicht zu beurteilen 5 bis 10 % 4% Bis 2 % E-Book wird Pflicht: Etwa jeder zweite Verlag hat sie heute im Programm, nur 47 Prozent verzichten bewusst auf digitale Lektüre INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: GfK, Börsenverein d. dt. Buchhandels 30 % Jeder zweite Händler erzielt weniger als ein Prozent seines Umsatzes mit E-Books INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: GfK, Börsenverein d. dt. Buchhandels 5% 5% Per Dalheimer, Geschäftsführer von E-Book.de, einem auf digitales Lesen spezialisierten Shop. Nach seinen Schätzungen werNicht zu beurteilen den E-Books hierzulande 32 % noch auf „20 Prozent plus 23 % x“ klettern: „Das wird im 36 % stationären Handel sicht2011 2012 2013* bar werden, der Absatz von E-Books wird sich auf fünf, 2013 erzielten sechs Prozent der Verlage bereits sechs Plattformen konzen25 Prozent ihres Umsatzes mit E-Books trieren.“ Die Schwäche von INTERNET WORLD Business 6/14 Weltbild und Thalia resulQuelle: GfK, Börsenverein d. dt. Buchhandels tiert aber nicht aus dem EBook-Aufkommen, sondern aus dem Flächenbar werden zu lassen, was sie sind: konkur- wachstum der Vergangenheit: Es war die renzlos zugängliche Speichermedien für falsche Strategie gegen die Konkurrenz des Texte, Bilder und Videos. In ihrer Offen- Internets. „Der Online-Handel hat sich als und Schnelligkeit ideale Biosphären und Alternative zum stationären Laden etaVermittler neuartiger Literaturen“, heißt es bliert, darunter haben vor allem die Groin der Einladung. ßen gelitten“, berichtet Kohl. „Kleine Die „neuartige Literaturen“ sind zwar Händler, die als Boutiquen wahrgenomnoch rar, die zunehmende Mobilität aber men werden, profitieren davon.“ forciert das digitale Lesen: Bücher werden auf Readern verschlungen, zunehmend Mit weichem Kopierschutz auf Tablets und Smartphones. Die Zahl der Titel wächst. Wurden 2005 rund 2.500 gegen Amazon E-Books produziert, waren es 2013 schon knapp 49.000. Im 9,5 Milliarden Euro Läden wie die Krimibuchhandlung Glatteis schweren Buchmarkt in Deutschland in München überlebten durch Spezialisieerreichen E-Books nach Schätzungen des rung und empfehlen sich mit BeratungsBörsenvereins des deutschen Buchhandels kompetenz als Quelle für E-Books. „Kunbereits deutlich mehr als fünf Prozent. den wollen blättern und schmökern“, beo„Der Markt für elektronische Bücher ver- bachtet Inhaberin Monika Dobler. „E-Books doppelt sich von Jahr zu Jahr“, bestätigt sind aber Online-Geschäft.“ Inzwischen Über 25 % 6% 7% 6% betreiben viele Buchläden mithilfe von Barsortimentern und Großhandel einen Online-Shop, in dem auch E-Books geladen werden können. Der Kopierschutz bremst allerdings den Absatz über die Ladentheke: E-Books mit hartem Digital Rights Management (DRM) sind verschlüsselt und nur mit einer Software auf einer beschränkten Zahl angemeldeter Geräte zu nutzen. Wer im Laden ein EBook kauft, kann es daher nicht sofort aufs Gerät laden, sondern bekommt eine Mail oder eine Karte mit Code zum entsprechenden Weblink und muss selbst aktiv werden. „Kompliziert und unpraktisch“, moniert Dobler. „Würden Verlage auf den harten Kopierschutz verzichten, wären E-Book-Ladestationen denkbar, man könnte E-Books leicht verleihen und verschenken.“ Händler und Start-ups, die Ideen für das Miteinanderlesen entwickeln, favorisieren den weichen Kopierschutz mit Wasserzeichen, der die Zurückverfolgung zum Besitzer zulässt. „In Zukunft muss Gerätetechnik stärker mit Shops und Laden verschmelzen“, fordert Verena Becker, beim Barsortimenter Umbreit zuständig für den E-Commerce. „Ohne den harten Kopierschutz entstünde ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Amazon.“ Letzterer hat eine geschlossene Medienund E-Book-Welt mit eigenem Reader aufgebaut. E-Books von Amazon sind auf Kindle-Geräten oder über den Umweg App zu lesen. Sie können in festgelegten Gruppen ausgetauscht werden. Mit diesem Angebot hat Amazon 2012 auf dem ▶ „Die Kommunikation über Bücher ändert sich. Social Media und Blogs erhöhen die Verbreitung“ René Kohl, Geschäftsführer Kohlibri Buch- und Medienversand, Berlin www.kohlibri.de Idee 4: Leihen statt kaufen Idee 5: Lesen in der Cloud Idee 6: Leseplattform für alle Einfach nur lesen – das Münchner Start-up Skoobe bietet für knapp zehn Euro Monatsgebühr laut Eigenwerbung Zugang zu „Tausenden von E-Books von 100 Verlagen“. Die App funktioniert auf Tablets und Smartphones. www.skoobe.de. Ein ähnliches Modell verfolgt in den USA das Start-up Oysterbook.com. Txtr trat 2008 an, nicht nur eine Plattform für digitales Lesen aufzubauen, sondern auch einen Reader zu realisieren. Letzterer wurde nie geliefert, dafür aber Apps für mobile Geräte. Bei Txtr finden Leser E-Books, sie können auf der Plattform ihre Bibliothek und andere Textdateien ablegen und plattformübergreifend lesen. www.txtr.com Der Allmacht von Web-Konzernen setzt Log Os Gemeinnützigkeit entgegen: Auf der spendenfinanzierten Plattform sollen Bücher geschrieben, diskutiert, ver- sowie gekauft, geliehen und gespeichert werden. Eine neutrale Institution verwaltet die Nutzungs- und Lesedaten, Gewinne fließen in soziale Projekte. www.log-os.info SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business Beate Kuckertz hat sich der Unterhaltungsliteratur und dem Sachbuch verschrieben und leitet die Geschäfte des Münchner Verlags Dotbooks. www.dotbooks.de „Mehr E-Book first“ Sind sind vor zwei Jahren mit dem E-Book-Verlag gestartet – wie läuft‘s? Beate Kuckertz: Sehr gut, wir bringen pro Monat 20 bis 40 E-Books heraus, experimentieren mit neuen Formaten, etwa kürzeren Texten oder Fortsetzungsoder Serienromanen, an die sich Leser allerdings erst noch gewöhnen müssen. Wie verändern E-Books die Verlage? Kuckertz: Stärker als das E-Book verändert die Digitalisierung die Branche. Ich vergleiche die derzeitige Lage gerne mit der der Musikindustrie vor fünf, sechs Jahren. Damals starben die letzten CD-Läden, weil Fans sich Musik aus dem Netz luden. Heute lesen Vielleser E-Books. Printverlage reagieren auf entstehende Umsatzeinbußen mit Programmkürzungen. Das aber ist keine Antwort. Verlage fokussieren zu stark aufs Printgeschäft, ich vermisse eine innovative Programmarbeit, die der Digitalisierung Rechnung trägt. Was wäre innovativ? Kuckertz: Es gibt zu wenige Originalausgaben, zu wenige E-Book-FirstStrategien. Viele Verlage sehen das E-Book nur als Format für die Zweitverwertung. Und sie suchen auf konventionellen Wegen nach Autoren. Für viele Autoren ist die gedruckte Ausgabe noch wertiger, renommierter. Kuckertz: Stimmt. Aber große Verlage suchen nach Bestsellern, die sich international vermarkten lassen. Da haben neue Autoren wenige Chancen. Unabhängige Verlage wie Dotbooks bauen Autoren auf – auch auf die Gefahr hin, dass sie bei Erfolg abwandern. Sind Selfpublisher eine Konkurrenz? Kuckertz: Eher nicht, wir legen sehr großen Wert auf das Kuratieren von Werken, sorgen für Werbung und Verbreitung. Handel und Leser fordern diese Vorauswahl. Selfpublishing schafft aber neue Strukturen in der Produktion und Vermarktung, Social Media und Blogs sind in diesem Bereich sehr wichtig. Wir behalten diese Entwicklung im Auge, weil es unser Geschäft verändert. 17. März 2014 deutschen Markt einen Anteil von 48 Prozent bei den Readern erreicht und seine Vormachtstellung als Buchhändler ausgebaut: Von den 7,6 Milliarden Euro, die das Unternehmen in Deutschland erwirtschaftet, entfallen drei Milliarden auf den Verkauf von Medien, knapp zwei Milliarden auf Bücher. Das ist kaum einholbar. Aber der Tolino, das Lesegerät, für dessen Weiterentwicklung sich Hugendubel, Weltbild, Thalia, Buch.de und die Telekom im Frühjahr 2013 zusammenfanden, gewinnt an Bedeutung: 2013 eroberte die Allianz fünf Prozent Marktanteil von Amazon zurück. „Kunden kaufen die meisten E-Books dort, wo auch der Reader gekauft wurde“, sagt E-Book-Chef Dalheimer. Solche Gewohnheiten der Leser setzt der Renaissance der kleinen Läden Grenzen. Vom E-Book können sie nur wenig profitieren. Kohl ist sich jedoch sicher: „Die E-BookWelle wird eine neue Analog-Welle losschlagen. Es wird in den nächsten Jahren wieder hochwertige Publikationen und schöne Druckwerke geben.“ Anspruchsvoll gestaltete Bücher finden sogar jüngere, an Digital gewöhnte Leser. spezialisieren sich auf das Verlegen von E-Books, suchen im World Wide Web und seinen Communitys nach Stoffen und Autoren und experimentieren mit Kurzund Serienromanen. Konzentrieren sich Großverlage verstärkt auf international verwertbare Bestseller von bekannten, teuren Autoren, geben sie zudem jungen Talenten und Unbekannten eine Chance. Eine gute Vernetzung und Übung im Umgang mit Communitys, Blogs und Social Media vorausgesetzt können Autoren Werke selbst verlegen. Amazon bietet mit Kindle Direct Publishing die Software, einen Text als Buch zu editieren, sowie den 6/14 all umsonst gibt. Aber Goethe von Autor Nils Minkmar kommentiert – das wäre sicher ein verkaufbares Produkt.“ Mit Quindie – die Abkürzung von Qualität und Independent – fand sich ein Autorenkollektiv, das Qualität durchsetzen und unabhängigen Autoren helfen will. Es vergibt ein „Q“ für E-Books und sichert Lesern damit zu, dass diese den Regeln der Orthografie und Grammatik folgen. „Der mündige Leser kann über literarische Qualität selbst entscheiden“, sagt QuindieAutor und Lektor Horus W. Odenthal. „Wir sehen uns nicht als Konkurrenz von Verlagen, sondern als deren Ergänzung.“ Formatvielfalt für E-Books Epub 82 % PDF 59 % AZW (Amazon) 45 % App 14 % Mobipocket Zögerliche Verlage – innovative Start-ups Noch immer verzichtet ein großer Teil der Verlage – 47 Prozent waren es 2012 – auf elektronische Werke. „Vereinzelt beginnen sie, mit dem Format zu experimentieren“, stellt Lutz Saling, E-Commerce-Verantwortlicher von Großhändler Umbreit, fest. „Es zeigt sich noch keine Richtung. Ob sich E-Books, die mit anderen digitalen Inhalten wie Musik oder Videos angereichert werden, durchsetzen, ist fraglich.“ Kunden müssen an diese Formate erst herangeführt werden, Verlage Spezialwissen aufbauen. Das E-Book gilt folglich wie Taschenbücher als eine Form der Zweitverwertung von Bestsellern – ein Prinzip, dem noch viele Autoren folgen: „Sie finden das gedruckte Buch prestigeträchtiger“, erklärt die Literaturagentin Christine Proske von Ariadne-Buch. „Ich tue mich schwer, Autoren vom E-Book zu überzeugen.“ Im Gegensatz zum Paperback, das nach dem Original erscheint, werden E-Books parallel veröffentlicht: mit einem Preisnachlass von zehn Prozent, der schnell auf Taschenbuchniveau sinkt. Das Zögern der Großverlage nutzen Start-ups wie Dotbooks in München oder Mikrotext und Culturbooks in Berlin: Sie Mehr Hintergrund ∙ http://www.lesen.net: Infos und Forum zu E-Book & Kopierschutz ∙ http://bit.ly/1famQcc: Studie „Zukunft der Medien“, Zukunftsinstitut ∙ http://bit.ly/1qapzeX: E-BookStudie des Börsenvereins ∙ http://authorearnings.com/: Selfpublishing als Geschäftsmodell ∙ http://selfpublisherbibel.de/: Infos zum Verlegen und zu E-Books 4% Sonstige 5% INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: GfK, Börsenverein d. dt. Buchhandels 82 Prozent der verfügbaren E-Books werden in Deutschland im EpubFormat verkauft. Neben dem Kindle-Reader von Amazon (u. re.) gewinnt der Tolino an Boden: Der Kindle verlor 2013 rund 5 Prozent Marktanteil und liegt jetzt bei 43 Prozent – der Tolino bei 37 Prozent Shop zum Vertrieb. Plattformen wie Epubli oder Tredition sind Alternativen, um die Werke in Shops zu verteilen. Selfpublishing nimmt zu. Vergab die Marktund Verlagsservice-Gesellschaft des Buchhandels (MVB) bisher die ISBN-Nummern, durch die Bücher im Katalog gelistet und bestellbar werden, in Blöcken, teilt sie diese nun häufiger einzeln für 79 Euro zu. Start-ups wie Sobooks, Log Os oder Txtr sorgen für mehr technische Vielfalt und Digitalisierung: Sie entwickeln neue Publikationstechniken, möchten so Bücher grenzenlos verfügbar machen, das Leseverhalten verändern und den elektronischen Austausch über Inhalte oder das Social Reading im Netz fördern. Vor allem aber wollen sie das Verlegen neu denken: „Sobooks heißt Social Books, das heißt reden über Bücher“, sagt Blogger Sascha Lobo. „Bücher, über die man spricht, werden häufiger gekauft.“ Er plant neue digitale Buchformen: „Wir denken, dass das Netz in der Lage ist, Originale neu zu denken“, so Lobo. „Goethe ist kein verkäufliches E-Book, weil es Goethe über- Innovative Digitalverlage und vernetzte Leseplattformen brechen die Strukturen im Verlagswesen auf und verändern deren Leistungen. Neue Geschäfte und Unternehmen entstehen. Kleine Verlage bauen Autoren auf, die bei später Großverlagen international Karriere machen. Selfpublisher finden über erste Erfolge zum Großverlag. Verlagslektorate sind nicht nur Kontroll- und Ausleseinstanz, sondern werden zu Dienstleistern für Autoren. Handel und Verlage wachsen zusammen. Gewiss ist im Moment nur: Der Papierbedarf der Branche nimmt über kurz oder lang ab. Der Duft von frisch bedrucktem Papier behält dagegen weiterhin seine Faszination. „Paper Passion“, von Karl Lagerfeld und Parfümeur Geza Schön kreiert, steckt – in Flacons gefüllt – in einem Buch mit Leinenhülle. ◼ Susanne Vieser internetworld.de/vs Die Konferenz für Trends im Online Marketing Düsseldorf 26. März 2014 Frankfurt 27. März 2014 Hamburg 01. April 2014 München 03. April 2014 SEA-Trends & Google-Shopping: Neue Möglichkeiten im SEA erfordern neue Herangehensweisen Mobile Marketing: Werbeformen, Trends und Marktentwicklungen Jetzt anme ld Content Marketing & Native Advertising: Vernetzung von Inhalten, Themen & Produkten Internet Wo en! rld Business-L eser zahlen Individuelle Kundenansprache: Zielgruppengenaue Werbeansprache im Fokus nur € 189,–* statt € 249 Customer Journey: Touchpoints über alle Kanäle Best Practices: Von erfolgreichen Kampagnen lernen ,–* Ihr Code: OM Die Referenten (Auswahl): Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting GmbH Katja Griesser, Manager netzclub, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG F i 14 wb Moderation: Robert Herrmann, Director Sales Strategy, Yahoo Deutschland Marcus Koch, Vorstand, Goldbach Interactive Germany AG Ingrid Schutzmann, Redaktion, INTERNET WORLD Business * alle Preise zzgl. MwSt. Information und Anmeldung: onlinemarketingforum.de Sponsoren: Veranstalter: PRO CONTRA 12 INTERNET WORLD Business 17. März 2014 6/14 SEA Outsourcing: Weg zum Erfolg? Externer Partner oder nicht? Diese Wahl stellt sich S uchmaschinenwerbung (SEA) wird immer komplexer. Neue Targetingund Bidding-Optionen, die Optimierung für verschiedene Endgeräte und unterschiedliche Ausspielungskanäle fordern einen beständigen Ausbau des SEAKnow-hows. Und Google gibt erbarmungslos den Takt vor: Enhanced Campaigns, Product Listing Ads, immer neue Anzeigenoptionen. Dazu kommen Wechselwirkungen mit Social Media und anderen Kanälen. Kann ein Unternehmen diesen Aufwand mit Bordmitteln erbringen? Oder ist nur die Zusammenarbeit mit einem externen SEA-Diensleister – der sein gesamtes Know- how auf diese Marketingform konzentriert – eine Garantie für den Erfolg? SEA-Agenturen führen ihre große Erfahrung ebenso ins Feld wie die umfangreiche Ausstattung ihrer Unternehmen mit Analyse- und Controlling Tools. Beides, lautet die Begründung der Agenturen, ist unerlässlich, um im umkämpften Werbemarkt heute einen optimalen ROI zu erzielen. Diese notwendigen Assets vorzuhalten – sowie die Fachleute, die mit diesen umgehen können – , sei für ein Unternehmen wesentlich unwirtschaftlicher als das Outsourcing an einen vertrauenswürdigen Partner, so ihre Argumentation. Foto: Fotolia / Tashatuvango Unternehmen beim Thema Suchmaschinenmarketing Auf der anderen Seite ist erfolgreiche Suchwortvermarktung heute viel mehr als das Einbuchen von Adwords und das Aufstellen von Keyword-Listen. Wenn SEA ein Teil der Betrachtung der Customer Journey wird, also des Weges vom ersten Werbemittelkontakt des Nutzers bis zum Kauf, dann benötigt die Abteilung, die die SEA-Kampagnen managt, so viele Informationen aus anderen Kanälen über das Produkt, dass es gefährlich wird, dieses Wissen einem externen Dienstleister zu offenbaren. Deshalb sprechen viele Argumente dafür, solche unternehmenskritischen Prozesse ◼ im Hause zu behalten. Pro & Contra Andreas Schwabe Geschäftsführer der Digital-Agentur Booming www.booming.de „ERFAHRENE EXPERTEN“ trum und die Themenvielfalt bei Agenturen sorgen für schnelle Lernkurven bei Innovationen und einen breiten Horizont bezüglich Markttrends. Die Angst, das Wissen bei einem Agenturpartner zu bündeln, verstehe ich nicht. Von eigenen Mitarbeitern abhängig zu sein bringt keine Vorteile, denn die Agentur wird alle Daten transparent aufbereiten, den Kunden an der „Wer alles selbst umsetzen Strategie teilhaben lassen und stets für Redundanzen will, spart am falschen Ende“ in allen Bereichen sorgen, damit eine nachhaltige Kampagnenentwicklung professionell inhouse umsetzen lassichergestellt ist. Auch beim Thema sen. Erfahrene Experten in allen DisDatenauswertung und Interpretation ziplinen vorzuhalten und auszulasten ist die Unterstützung des Unternehist eine teure Angelegenheit. Dabei mens nach unseren Erfahrungen oft sind das alles wichtige Stellschrauben. hilfreich. Zugriff auf neue MöglichkeiWer hier nicht vollständig optimiert, ten bei Google, bevor sie allgemein zahlt mit mangelnder Kampagnenzugänglich werden, ist ein weiterer Performance drauf – die teuerste aller nicht zu unterschätzender Vorteil der Lösungen. Ein breites KundenspekZusammenarbeit. Unternehmen, die SEA unter allen Umständen selbst umsetzen wollen, sparen am falschen Ende. Die enorme Komplexität der Targeting- und Bidding-Möglichkeiten, die Veränderung hin zu Multichannel sowie die Datenauswertung und Interpretation sind Themen, die sich nur schwer wirklich Erik Siekmann Gründer der E-CommerceUnternehmensberatung Digital Forward www.digitalforward.de „PROBLEME BEDENKEN “ 2. Datenschutz Kernprozesse müssen KernkompeSEA als Teil der Customer Journey tenz sein: Nur wer SEA intern analybenötigt zur zielführenden Steusieren, bewerten und steuern kann, erung sensible Daten aus diversen ist wettbewerbsfähig. SEA ist im Kanälen. Online-Marketing-Mix bei der Mehr3. Mangelnde Differenzierung heit der Direct Response Advertiser Agenturen betreuen oft mehrere die Budget-relevanteste Disziplin. Player aus einem Nicht grundlos zieVertical. Nicht selhen etablierte Werten bleibt die Diffebetreibende ihre renzierung zum SEA-Aktivitäten nach „Kernprozesse Wettbewerb dabei innen beziehungsmüssen Kernauf der Strecke. weise bauen sie von kompetenz sein“ 4. Fehlendes ProAnfang an intern auf (z. B. Zalando oder dukt-Know-how ähnliche Pure Player SEA ist weit mehr mit hoher analytischer Kompetenz als das Einbuchen von Suchbegriffen: und zentraler Datenhaltung). FolProduktwissen und Kenntnisse über gende Problematiken müssen beim User-Verhalten, -Ansprache und WorSEA-Outsourcing bedacht werden: ding sind Gold wert. 1. Blackboxing 5. Abrechnungsmodell Häufig wissen Unternehmen nicht, Fixvergütungen oder Media Shares was genau ihre Agentur macht. Unzusind keine Motivationsförderer. Inreichende Reports bringen kein Licht vestment in eigenes Know-how ist ins Dunkel. langfristig vielversprechender. )/$7 )(671(7= $//( )/$7 +$1'<1(7=( )/$7 ,17(51(7 1(8 = (7 '1 Ħ0RQDW -(7=76,&+(51 )5(,021$7( 6RIRUW VWDUWHQ 1$&+7 29(51,*+7 /,()(581* ,Q5XKH DXVSURELHUHQ 021$7 7(67(1 'HIHNW"0RUJHQ QHXEHL,KQHQ 7$* $867$86&+ 925257 XQGGH $OO1HW)ODW%DVLFLQGHQHUVWHQ0RQDWHQIðUĦ0RQDWGDQDFKĦ0RQDW)UHLPRQDWH]XU9HUUHFKXQJLPXQG9HUWUDJVPRQDW2GHUDXI:XQVFKPLW6PDUWSKRQH]%6DPVXQJ *$/$;< 6IðUĦYRUDXVVLFKWOLFKHU/LHIHUWHUPLQ 0LWWH$SULOGDQQHQWI²OOWGLHVHU3UHLVYRUWHLO$OWHUQDWLY6DPVXQJ*$/$;<6IðUQXUĘĦ]XU$OO1HW)ODW3URIðUĦ0RQDW(LQPDOLJHU%HUHLWVWHOOXQJVSUHLVĦNHLQH9HUVDQGNRVWHQ0RQDWH0LQGHVWODXI]HLW 7HOHFRP*PE+(OJHQGRUIHU6WUDèH0RQWDEDXU E-COMMERCE 14 INTERNET WORLD Business 17. März 2014 6/14 B2B online: Experten unter sich Der Online-Anteil am B2B-Handel wächst stetig – vor V ergangenen Herbst wurde der OnlineShop des Büroausstatters Schäfer Shop auf den neuesten Stand gebracht: Responsive Design, 360-Grad-Ansichten, Versand- und Retourenverfolgung, viele verschiedene Zahlungsvarianten – seit dem Relaunch muss sich der Anbieter vor anderen Online-Shops nicht verstecken. Allein: Schäfer Shop richtet sich vornehmlich an eine B2B-Klientel. Kleine und mittelständische Unternehmen rüsten sich seit 75 Jahren über den Katalog und die Filialen des Anbieters mit Papier, Büroartikeln und Schreibwaren (PBS) sowie Büromöbeln aus. Industriebetriebe finden hier Ausstattungsartikel für Werkstatt und Lager. 1999 eröffnete der B2B-Ausstatter seinen OnlineShop, 14 Jahre später wurde er einem ersten großen Facelifting unterzogen. Dieser Relaunch steht exemplarisch für zwei allgemeine Trends im B2B-Commerce. Erstens: Der Online-Kanal ist inzwischen enorm wichtig für den Handel zwischen Unternehmen. Und zweitens: Auch Entscheider sind privat Online-Shopper – und als solche haben sie gewisse Ansprüche an Design, Usability und Einkaufserlebnis eines Online-Shops, die sie auch im geschäftlichen Umfeld befriedigt wissen wollen. Das Potenzial: Längst nicht ausgeschöpft 92 Prozent der deutschen B2B-Unternehmen vertreiben ihre Produkte dem E-Commerce Report 2013 von Intershop zufolge bereits über das Netz. Damit haben sie 2012 laut dem IFH Köln 870 Milliarden „Das Internet ist nicht für den Großhandel gemacht. Selektion und Aussperrung widersprechen seinen Gesetzen“ Stefan Grimm, Gründer und Geschäftsführer Vertrieb & Produktmanagement von Restposten.de Euro erwirtschaftet. Eine beeindruckende Zahl, vor allem für Branchenkenner des Online-B2CMarkts, der laut BVH 2013 „nur“ rund 39 Milliarden schwer war. Die Zahl ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn „B2B ECommerce“ schließt in der Definition des IFH Köln nämlich jede Art der elektronischen Übermittlung von Bestellungen (E-Procurement genannt) ein. Vier Fünftel der 870 Milliarden Euro werden über den automatischen Datenaustausch erwirtschaftet, das heißt, Bestellungen, Rechnungen oder Produktbeschreibungen werden online über ein definiertes Format übermittelt und weiterverarbeitet. Lediglich vier Prozent werden ähnlich wie im B2C-Handel über Online-Shops umgesetzt – das entspricht immer noch einem enormen Umsatz von 35 Milliarden Euro. Gleichzeitig haben die B2B-Unternehmen ihr Online-Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Nicht einmal ein Fünftel der gesamten B2B-Umsätze wird derzeit online erwirtschaftet, schätzen Experten über den nur schwer in Optimierung von Prozessen erreichen. nell online gehandelt. Zurückhaltender ist harten Zahlen darstellbaren Markt. Das Der Aufwand für Bestellungen des tägli- man in den Branchen Bau, Agrarwirtlässt eine Goldgräberstimmung für Markt- chen Bedarfs und indirekter Materialien schaft oder auch im medizinische Bereich. plätze und Dienstleister aufkommen, die (C-Teile) ist einfach viel zu hoch. Recher- Aber auch hier gibt es mitunter unerwartedas B2B-Segment in den letzten zwei Jah- chieren, Angebote einholen, vergleichen, te Beispiele für erfolgreichen B2B-E-Comren verstärkt für sich entdecken. Tod- nachverhandeln, Lieferanten anlegen und merce, wie die internationale Multi-Shopsicheres Anzeichen für das Potenzial des pflegen, Wareneingangs- und Rechnungs- Plattform des Laborausstatters Eppendorf B2B-Online-Handels: 2012 eröffnete prüfung – so kostet ein Bleistift schnell oder die Multichannel-Strategie von GEA Amazon eine B2B-Plattform mit dem mal 70 Euro.“ Das heißt: Produkte von Farm Technologies: Der Anbieter von Namen „Amazon Supply“. Bis heute geringem Wert, die für die Abläufe im Un- Lösungen und Systemen rund um die prangt neben dem Logo das Beta-Zeichen, ternehmen ständig gebraucht werden und Milchproduktion und Nutztierhaltung um den Status als Work in Progress anzu- daher regelmäßig wieder geordert werden bietet seine Produkte im Online-Shop an, zeigen, dennoch vertreibt der B2C-Kaiser müssen, eignen sich besonders für den stattet aber auch seine Außendienstler, die des Online-Handels über die B2B-Platt- Online-Vertrieb. Genau diese Produktka- regelmäßig ihre Stammkundschaft auf den form heute bereits über 750.000 Produkte tegorien sind daher auch die Vorreiter im Bauernhöfen besucht, mit Tablets aus, B2B-E-Commerce: IT-Bedarf, Bürobe- über die gewünschte Produkte, die sich und versendet in über 60 Länder. Warum der Online-Kanal für viele B2B- darf, Elektronik, Werkzeug, Betriebs- und nicht auf dem Außendienst-Laster befinBranchen interessant ist, erschließt sich in Lagerausstattung, Industriebedarf und den, direkt auf dem Hof des Landwirts vielen Fällen auf den ersten Blick: „Unter- auch Materialien rund um das Thema bestellt werden können. Dass viele B2Bnehmen geraten mehr und mehr unter Arbeitsschutz werden schon sehr professio- Unternehmen vor einem echten OnlineShop – und damit einer Kostendruck“, erklärt SebasVertriebsform, die über tian Wieser, Gründer die elektronische Überund Vorstand des mittlung von BestelB2B-Marktplatzes der der lungen deutlich hinMercateo, der der B2B-Unternehmen ausgeht – noch zurückderzeit 11 MillioB2B-Unternehmen verfolgen eine B2B-Unternehmen sehen die Entwicklung schrecken, hängt mit nen Artikel für internationale vertreiben ihre der besonderen KomGeschäftskunden ihrer E-CommerceE-CommerceProdukte online plexität zusammen, die listet. „EinspaUmsätze positiv Strategie B2B-Handelsprozessen inrungen lassen sich newohnt. „In einem B2Cnur noch über die 92% 63 % 45% Foto: Fotolia / Bloomua allem weil die Kunden es so wollen INTERNET WORLD Business Umsatz im B2B-E-Commerce in Deutschland 15 Wo mit B2B im Netz Geld verdient wird B2B-E-Commerce-Umsatz in Mrd. € E-Commerce-Anteil am deutschen B2BGesamtumsatz in Prozent 814 870 15,9 Website/ Marktplatz (inkl.Dienstl.) Online-Shops davon Online-Shops mit Waren 35 Mrd. € 2011 MAGENTO HOSTING PARTNER 16,9 8,5 2009 E-Commerce davon 52 Mrd. € 369 2007 davon 136 Mrd. € 568 12,9 870 Mrd. € EUROPAS ERSTER ZĞĚƵnjŝĞƌƵŶŐĚĞƌ>ĂĚĞnjĞŝƚĞŶĂƵĨƵŶƚĞƌϱϬŵƐ 2012 Der Online-Anteil am B2B-Gesamtumsatz wächst langsam 870 Milliarden Euro setzt der deutsche B2B-E-Commerce 2012 um, den größten Teil mit E-Procurement INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: Institut für Handelsforschung (IFH); 2013 INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: Institut für Handelsforschung (IFH); 2013 Shop gibt es für alle Kunden in der Regel einen Preis – das ist in einem B2B-Shop schon mal grundlegend anders“, erklärt Thomas Mondelli, CEO von Intellishop, einem E-Commerce-Dienstleister, der sich in den letzten Jahren auf den B2B-Bereich spezialisiert hat und aus dessen Feder unter anderem die Plattformen von Eppendorf und GEA Farm Technologies stammen. „Zunächst einmal müssen die Nettopreise angezeigt werden, die Mehrwertsteuer ist nur ein durchlaufender Posten. Außerdem gibt es Mengenrabatte, individuelle Sonderkonditionen, kundeneigene Rahmenverträge für Lieferzeiten und Versandkosten.“ Außerdem wollen die Kunden Lieferzeiträume und Zahlungsziele festlegen, pro Kundenkonto gibt es häufig mehrere Besteller, wenn beispielsweise jede Abteilung ihren eigenen Bedarf bestellt. Oft gibt es spezielle Freigabeprozesse für die Bestellung und besondere buchhalterische Anforderungen an die Rechnung. Neben den hochkomplexen technischen Anforderungen an einen B2B-Online-Shop haben die Unternehmen mit der systeminhärenten Transparenz des Internets zu kämpfen, meint Stefan Grimm, Mitgründer und Geschäftsführer Vertrieb & Produktmanagement der Großhandelsplattform Restposten.de. „Es existiert eben kein separates B2B-Internet. Viele B2B-Unternehmen sind selektiven Vertrieb, geheime Preisstrukturen und individuelle Preisabsprachen mit ihren Kunden gewöhnt – das widerspricht aber der Reichweite, der ultimativen Vergleichbarkeit und dem daraus resultierenden freien Wettbewerb, den das Internet bietet. Das Internet ist nicht für den Großhandel gemacht, sondern für alle – Selektion und Aussperrung widersprechen seinen Gesetzen.“ notwendigen Veränderungen in Sachen Online lieber dem Nachfolger überlassen. „Es gibt eine Alternative: Bleiben Sie offline und sparen Sie Ihr Geld für später“, ätzte Grimm kürzlich reichlich genervt von so viel Zurückhaltung auf dem 24. ECC-Forum zum Thema B2B-Handel. „Sie werden es noch dringend brauchen!“ Harte Worte, die die in Köln versammelten Klein- und mittelständischen Unternehmer aufrütteln sollten. Und Aufrüttelung, da sind sich die B2B-E-Commerce-Experten einig, ist sicherlich nötig, denn der B2BHandel folgt mit etwas Verzögerung den Gesetzen des B2C-Handels – und in dem Komplexe Herausforderung, zögerliche Entscheider Daran haben viele traditionelle B2B-Unternehmer schwer zu schlucken; oft will man – gerade in mittelständischen Betrieben – lieber bei den klassischen Vertriebswegen und den persönlichen Absprachen mit den Stammkunden bleiben und die ĞƐƚWƌĂĐƟĐĞZŝĐŚƚůŝŶŝĞŶĚĞƌDĂŐĞŶƚŽ/ŶĐ͘ KƉƟŵŝĞƌƚĞƐĂĐŚŝŶŐŵŝƚsĂƌŶŝƐŚƵŶĚZĞĚŝƐ ,ŝŐŚWĞƌĨŽƌŵĂŶĐĞDĂŶĂŐĞĚDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐ DŽŶĂƚůŝĐŚĞsĞƌƚƌĂŐƐůĂƵĨnjĞŝƚ ϵϵ͕ϵϵйsĞƌĨƺŐďĂƌŬĞŝƚŝŵůƵƐƚĞƌ ŽƉƉĞůƚƌĞĚƵŶĚĂŶƚĞĂƚĞŶƐƉĞŝĐŚĞƌƵŶŐĂƵĨ^^ ƵƚŽŵĂƟƐĐŚĞ^ŬĂůŝĞƌƵŶŐŽŚŶĞhŶƚĞƌďƌĞĐŚƵŶŐ ǀŽŶWh͕ZDƵŶĚ^^ dmsnjĞƌƟĮnjŝĞƌƚĞƐ/^KϮϳϬϬϭ͗ϮϬϬϱZĞĐŚĞŶnjĞŶƚƌƵŵ „Es werden im Online-Handel zwei bis drei B2B-Player entstehen, deren Größe alles bisher Dagewesene übertreffen wird“ Sebastian Wieser Geschäftsführer Mercateo hatten die traditionsverhafteten BranchenElefanten, die Online mit abfälliger Skepsis betrachteten, bekanntlich keinen guten Stand gegen junge, hungrige Online-PurePlayer mit dem Willen zur Expansion. Auf den B2B-Handel kommen große Veränderungen zu, schätzt Sebastian Wieser: „Es wird im Online-B2B-Handel in den nächsten Jahren rasant nach oben gehen“, orakelt der Mercateo-Mann. „Wir werden neue Branchen sehen, die das Netz für sich entdecken. Aus dem allgemeinen Wachstum werden schließlich zwei bis drei Player hervorgehen, deren Größe alles bisher Dagewesene übertreffen wird.“ ◼ ůƐŽĸnjŝĞůůĞƌDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐWĂƌƚŶĞƌďĞƚƌĞŝďĞŶ ǁŝƌƺďĞƌϭϬϬDĂŐĞŶƚŽ^ŚŽƉƐĂůƐŽŵŵƵŶŝƚLJ ƵŶĚŶƚĞƌƉƌŝƐĞsĞƌƐŝŽŶ͘ Ingrid Lommer www.internetworld.de/il ǁǁǁ͘ŵĂdžĐůƵƐƚĞƌ͘ĚĞ ĞƌĂƚƵŶŐƵŶƚĞƌнϰϵ;ϬͿϱϮϱϭϱϬϴϴϳϵϬ E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business usiness 17. März 2014 6/14 Outfits für jedes Wetter Zalando will 2014 den Webshop stärker personalisieren. Ein wetterabhängiger Fotos: Fotolia / Snyggg.de; Aleksandr Bryliaev; Scanrail Outfit-Berater ist da nur der Anfang F ast ein Jahr lang hat der Modeversender Zalando an einem neuen Feature gefeilt. Jetzt können sich Desktop-Nutzer im DACH-Raum Outfit-Vorschläge anzeigen lassen, die zum jeweiligen Wetter am Standort oder in einer anderen gewünschten Stadt weltweit passen. INTERNET WORLD Business sprach mit Christoph Lütke Schelhowe, Verantwortlicher für Customer Experience insgesamt bei Zalando, und Daniel Schneider, Verantwortlicher für Onsite Customer Journey bei Zalando, über die Erwartungen an das neue Feature. Sie haben das Wetter-Feature mit erheblichem Aufwand programmiert. Was versprechen Sie sich konkret davon? Christoph Lütke Schelhowe: Unser Ziel ist es, unseren Kunden das beste Online-Einkaufserlebnis in unserem Shop zu bieten. Dazu gehört natürlich auch, dass wir die Kunden verstehen und auf den Kontext eingehen, in dem sie Zalando besuchen. Das beginnt bei dem Device, das sie nutzen, um im Shop zu surfen, und endet bei persönlichen Aktivitäten oder äußeren Umständen, wie eben dem Wetter. Das Feature ist für uns ein weiterer Baustein, um unseren Kunden eine optimale Fashion-Erfahrung bei Zalando zu bieten, die jenseits von einfachen Produktkategorien funktioniert und Anlässe oder Gegebenheiten widerspiegelt, mit denen „Uns ist wichtig, zuerst Kundenwünsche zu erkennen und hieran Anforderungen an ein neues Tool zu definieren“ Daniel Schneider, Leiter Onsite Customer Journey bei Zalando www.zalando.de sich unsere Kunden auseinandersetzen. Generell haben wir es über die vergangenen Jahre geschafft, eines der relevantesten Modesortimente Europas aufzubauen. Im nächsten Schritt denken wir nun sehr intensiv darüber nach, wie wir für unsere Kunden und deren alltägliche Fragen einfache und zugleich relevante Einstiege in unser Sortiment schaffen können. Das klingt nach dem Auftakt für ein viel größeres Projekt in Sachen Big Data, Personalisierung und Inspiration? Lütke Schelhowe: Das Feature ist tatsächlich nur ein Federstrich vom großen Bild, das wir 2014 zeichnen möchten. Das übergeordnete Ziel besteht darin, noch relevantere Inhalte und Produkte für unsere Kunden anzubieten und sie stärker zu inspirieren. Das sieht man heute schon mit der Inspirationsseite oder dem neu designten Premium-Shop. Weitere Updates folgen, um das persönliche Einkaufserlebnis noch mehr maßzuschneidern. Das WetterFeature reiht sich hier sehr gut in diese Vielzahl von Initiativen ein, die uns in diesem Jahr treiben. Letztlich zahlt das Wetter-Feature darauf ein, unser Sortiment greifbarer für den Kunden zu machen und unseren digitalen Kontext bewusst zu nutzen, um die Distanz zwischen Kunde und Produkt zu verringern. Messen Sie, ob Ihre Kunden beim Shoppen von Aktivitäten und äußeren Umständen wie dem Wetter beeinflusst werden? Lütke Schelhowe: Über die gesamte Customer Journey hinweg erhalten wir wertvolles Feedback von unseren Kunden. Das beginnt bei den eingegebenen Stich- worten in der Suche und reicht über das Klickverhalten für unterschiedliche Produktgruppen sowie dem Feedback-Bogen zur Rücksendung bis hin zu den tatsächlichen Verkaufszahlen. All diese Aspekte helfen uns, unsere Kunden besser zu verstehen und unser Angebot an ihre Bedürfnisse anzupassen. Daniel Schneider: Für dieses Feature haben wir eine eingehende Recherche zum generellen Kaufverhalten in Zusammenhang mit dem Wetter vorgenommen. Uns ist es wichtig, zuerst die Kundenwünsche zu erkennen und hieran schließlich die Anforderungen an ein neues Tool zu definieren. Daraus ließ sich zum Beispiel ableiten, dass wir die zwei Parameter Temperatur und Wetterkonditionen sinnvoll kombinieren müssen, um tragbare und modische Outfits anbieten zu können. Wie lösen Sie es technisch, wetterabhängige Produkt-Outfits vorzuschlagen? Schneider: Die Basis für das Feature bildet eine internationale Wetter-API, über die weltweite Suchergebnisse zum Wetter angezeigt werden können. Hieraus ergaben sich zwei wesentliche Herausforderungen für uns: Einerseits müssen die Produktvorschläge natürlich zum jeweiligen Looks für jeden Tag: Zalando stimmt ab sofort Outfits auf Standorte und Wetter ab „Wir wollen für unsere Kunden und deren alltägliche Fragen einfache und relevante Sortimentseinstiege schaffen“ Christoph Lütke Schelhowe, Leiter Customer Experience bei Zalando www.zalando.de Wetter passen und andererseits sollten die Produkte miteinander ein stimmiges Outfit ergeben. Im ersten Schritt haben wir also eng mit unseren Fashion-Experten zusammen daran gearbeitet, unsere Produkte nach den Faktoren Temperatur und Wetterkondition zu sortieren und passende Outfits zu kreieren. Diesen Prozess unterstützen wir von technologischer Seite mit stark Algorithmus-getriebenen Ansätzen, um die Zuordnung zu automatisieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt hierbei war die saubere Umgehung des Abverkaufs. Das heißt, sobald Produkte aus unseren Outfit-Vorschlägen nicht mehr verfügbar sind, werden sie automatisch durch andere, passende Artikel ersetzt. Diese umfassende und flexible Outfit-Darstellung macht unser Feature einzigartig. ◼ Interview: Daniela Zimmer INTERNET WORLD Business 17 E-PAYMENT RISIKOMANAGEMENT DEBITORENMANAGEMENT eBay auf Rechnung eBay optimiert die Kaufabwicklung, ändert Bewertungsstandards für Händler sowie die Gebühren und modernisiert die Shops P aukenschlag bei eBay: Zum Jahresende 2014 will der Online-Marktplatz in Deutschland den Kauf auf Rechnung einführen. Über genaue Details schweigt sich Michael Möglich, Seller Director bei eBay Deutschland zwar noch aus, doch fest steht schon jetzt, dass Paypal über seine Tochter Billsafe den Rechnungskauf abwickeln und für Shops auch einen Sicherungsmechanismus anbieten wird. Übergreifende Warenkörbe Die Einführung des Kaufs auf Rechnung steht im Zusammenhang mit dem Bemühen von eBay, die Kaufabwicklung insgesamt zu verbessern. Schon bald soll der Checkout von bislang bis zu neun auf drei Schritte reduziert werden. Darüber hinaus führt eBay das Feature „Sofort Bezahlen“ ein, mit dem Transaktionen nicht mehr abgeschlossen werden können, ohne dass der Käufer sie über Paypal bezahlt. Für den Herbst kündigt der Online-Marktplatz zudem auch noch einen händlerübergreifenden Warenkorb an. In Sachen Bewertung der Händler-Performance hat eBay ebenfalls Änderungen angekündigt: Zentrales Element des neuen Bewertungskonzepts soll eine Zufriedenheitsquote der Käufer werden, die das Verhältnis von problemlosen und problematischen Transaktionen widerspiegelt. Berücksichtigt „Transaktionen ohne Bewertung wirken sich positiv auf die Zufriedenheitsquote aus“ Michael Möglich, Seller Director eBay www.ebay.de werden unter anderem negative oder neutrale Bewertungen der Produktbeschreibungen, die von einem bis drei Sternchen reichen, sowie die Bewertung der Versandzeit mit nur einem Stern. Nicht mehr in die Rangliste einfließen sollen Faktoren wie Detailbewertungen zur Kommunikation und die Bewertung der Versandkosten. Ebenfalls neu: Transaktionen, zu denen es keine Kundenbewertungen gibt, wirken sich künftig positiv auf die ◼ Zufriedenheitsquote aus. Daniela Zimmer Die eBay-Änderungen auf einen Blick Verbessertes Kauferlebnis ∙ Moderneres Shop-Design ∙ Händler können Kollektionen erstellen, denen Nutzer folgen können ∙ Kaufprozess wird auf drei Schritte reduziert ∙ Einführung eines übergreifenden Warenkorbs ab Herbst 2014 ∙ Einführung von Kauf auf Rechnung zum Jahresende Neue Standards für Verkäufer ∙ Ab August wird eine neue Zufriedenheitsquote zur Ermittlung des Servicestatus von Verkäufern herangezogen, die das Verhältnis von mangelhaften und einwandfreien Transaktionen berücksichtigt ∙ Wurde keine Bewertung abgegeben, zählt das positiv Neues Gebührenmodell ab 6. Mai ∙ Einführung eines reduzierten Jahresabonnements (zwölf Monate zum Preis von zehn) ∙ Erweiterung der kostenlosen Festpreisangebote von 20 auf 400 für Basis-Shops, von 60 auf 2.500 für Top-Shops und von null auf 40 für gewerbliche Händler ohne Shop ∙ Kostenlose Einstellung von bis zu zwölf Bildern in allen Kategorien ∙ Berechnung der Verkaufsprovision nach dem Gesamtpreis inkl. Versand ∙ Gebühren für vorzeitig beendete Auktionen, für die ein Gebot abgegeben wurde PASSENDE E-PAYMENT LÖSUNGEN FÜR ALLE, DIE HOCH HINAUS WOLLEN ExperCash bietet umfassendes ePayment, komplettes Risikomanagement und integriertes Debitorenmanagement für Internethändler: 100 % Financial Supply Chain Management aus einer Hand. Mehr Bezahlarten = mehr Umsatz: Bieten Sie Ihren Kunden viele unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten an: Kreditkarten, SEPA-Lastschrift, giropay, Sofortüberweisung oder Rechnung. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Wunsch-Zahlungsart Ihrer Kunden dabei ist. 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Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz www.legalershop.de OLG Hamm: Auf „B-Ware“ 2 Jahre Gewährleistung Das Oberlandesgericht Hamm hat entschieden, dass die Gewährleistungsfrist nur bei gebrauchter Ware verkürzt werden darf. „B-Ware“ erfüllt diese Voraussetzung nicht (Urteil vom 16.01.2014, Az.: 4 U 102/13). Urteil gegen Urheber Der Europäische Gerichtshof hat entschieden: Inhalte im Internet sind grundsätzlich öffentlich und dürfen beliebig verlinkt werden. Ein Urteil mit weitreichenden Folgen A uf urheberrechtlich geschützte Werke darf man nach Ansicht des Europäischen Gerichtshofs (Urteil vom 13. Februar 2014, Az.: C-466/12) auch ohne Erlaubnis des Rechteinhabers einen Hyperlink setzen. Das ist an sich schon eine Sensation, aber die Richter gehen noch weiter: Dies soll auch dann gestattet sein, wenn der User, der den Link aufruft, den Eindruck haben könnte, dass das Werk von dem stammt, der den Verweis gesetzt hat. Die Begründung dafür klingt überraschend. Vereinfacht ausgedrückt sagen die Richter, dass die Werke schließlich schon vorher frei zugänglich waren und somit keine neue Öffentlichkeit mehr hinzutreten könne. Zwar machte das Gericht im konkret verhandelten Fall noch einige Einschränkungen, doch es bleibt der Tenor, dass Inhalte im Web der Öffentlichkeit, also allen, zugänglich sind. Eine Einschränkung dieses Grundsatzes, gleich welcher Art, wird in der Praxis wohl kaum möglich sein. Schwer zu verstehen ist der Ansatz, dass der Nutzer nach Anklicken des Hyperlinks zu der Annahme verleitet werden kann, dass die Inhalte von dem stammen, der darauf verweist und nicht von der Seite, auf der sie zuerst der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurden. Das stellt eine fundamentale Änderung der bislang in Deutschland geltenden Rechtsprechung dar. Es bleibt abzuwarten, was die nationalen Gerichte aus diesen viel Das müssen Sie beachten: ∙ Die Entscheidung stellt keinen Freibrief für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke Dritter dar. ∙ Erst die Praxis der nationalen Gerichte wird in Zukunft Rechtssicherheit herstellen. „Unternehmen müssen auch nach dem Urteil beim Setzen von Hyperlinks auf Werke Dritter vorsichtig bleiben“ Claus Volke ist Anwalt für Gewerblichen Rechtsschutz und IT-Recht www.volke2-0.de zu weitreichenden Feststellungen aus ◼ Straßburg machen werden. RA Claus Volke 46,41 ALLGEMEINE GESCHÄFTSBEDINGUNGEN Versender haftet auch für Aufbauservice Foto: Fotolia / Kadmy Euro sol sollen nach Ansicht des Amtsgerichts Bochum die Rechtsanwaltskosten für das illegale Tauschen eines Musikstücks betragen – pro Titel. (Az.: 70 C 27/14) Ein Online-Händler hatte ein Notebook als „B-Ware“ mit einer einjährigen Verjährungsfrist für Gewährleistungsansprüche angeboten. Als „BWare“ bezeichnete er Artikel, die nicht mehr originalverpackt waren, deren Verpackung beschädigt war oder fehlte oder auch Artikel, die einmal ausgepackt und vorgeführt bzw. vom Kunden angesehen wurden. Das Gericht stufte das Angebot als wettbewerbswidrig ein. Die Verkürzung der gesetzlichen zweijährigen Gewährleistungsfrist beim Verkauf an Verbraucher sei nach § 475 Absatz 2 BGB nur bei gebrauchter Ware zulässig. Die Artikel müssen also bereits einmal ihrer gewöhnlichen Verwendung zugeführt worden sein. Diese Voraussetzung sei bei der bloßen Beschädigung oder dem Fehlen der Verpackung nicht erfüllt. Bei „B-Ware“, die Verbrauchern angeboten wird, darf die zweijährige Gewährleistungsfrist nur dann auf ein Jahr verkürzt werden, wenn es sich um gebrauchte Artikel handelt. Zählt zur Lieferfrist: Montage durch Servicepartner des Online-Händlers Ein Versender liefert Möbel, die von einem Kooperationspartner beim Kunden aufgebaut werden: Wo endet die Lieferverpflichtung des Händlers – bei der Anlieferung der Ware beim Montageservice oder erst nach dem Aufbau beim Kunden? Wenn es um Lieferfristen geht, darf sich der Händler nicht darauf hinausreden, dass er für seinen Servicepartner keine Verantwortung trägt, urteilte der Bundesgerichtshof – und erklärte einen entsprechenden Passus in den AGB eines Möbelversenders für nichtig (Az.: VIII ZR 353/12). Die Konferenz für E-Commerce-Leiter und Online-Shop-Betreiber Hamburg 13. Mai 2014 Frankfurt 20. Mai 2014 München 22. Mai 2014 Die neuesten Trends und Erfolgstipps für Ihren Online-Shop Jetzt anmelden ! 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Das strahlt auf die Werbeakzeptanz ab“ Linda Mozham, Commercial Director OMS, www.oms.eu riseursalon Haargenau in Berlin-Pankow, Zahnarzt Birger Bergmann in Norderstedt oder Olly’s Fahrschule in Schrobenhausen: Sie alle wollen Kunden gewinnen und müssen mit ihrer Werbung kräftig auf den Putz hauen. Genügte vor einigen Jahren noch ein Eintrag im örtlichen Telefonbuch, kommt heute keiner mehr am Internet vorbei – auch wenn er „nur“ lokal wahrgenommen werden will. Für viele regional ausgerichtete Firmen galten Marketingmaßnahmen im Netz lange Zeit als ineffizient. Heute steht ortsbezogene Werbung nicht mehr im Widerspruch zum World Wide Web. Das sehen auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) so, wie eine Studie der Schickler Unternehmensberatung unter 100 regionalen Werbungtreibenden zeigt (siehe Chart). Der Großteil der Spendings fließt nach wie vor in die klassischen Kanäle. Ihr Anteil sinkt jedoch, während Digital an Relevanz gewinnt: Setzten 2012 nur 3,2 Prozent der Befragten auf Suchmaschinenwerbung, waren es 2013 immerhin 4,8 Prozent. Andere Online-Maßnahmen wie Display-Anzeigen nutzen inzwischen 4,2 Prozent zur regionalen Kampagnenaussteuerung. 2012 waren es 2,3 Prozent. Für Kim Schäfer, Leitung Kundenbetreuung bei der Agentur Regiohelden, ist lokale Werbung im Netz sogar für die direkte Zielgruppenansprache prädestiniert: „Durch die regionale Begrenzung von Kampagnen werden irrelevante Klicks und Streuverluste vermieden und so unnötige Kosten gespart“, sagt Schäfer. Eine regionale Verankerung von Marketingaktivitäten lohnt sich nicht nur in finanzieller Hinsicht. Sie beeinflusst auch Image und Werbewirkung, weiß Linda Mozham, Commercial Director bei der OMS. Der Düsseldorfer Web-Vermarkter vereint unter seinem Dach 38 deutsche Verlagshäuser, vermarktet deren redaktionelle Angebote und kann sie ortsbezogen aussteuern. Für Mozham gehören Webseiten von regionalen Zeitungen zu den effektivsten Werbeumfeldern, dies sei der lokalen Verbundenheit geschuldet. „Der Content der regionalen Medien wird als sehr glaubwürdig wahrgenommen. Das strahlt auch auf die Werbeakzeptanz ab“, so Mozham. Nicht nur KMU steuern Online-Kampagnen räumlich begrenzt aus. Auch für (inter-)national agierende Anbieter wird es immer wichtiger, Werbung an unterschiedliche Gebiete anzupassen. Glaubt man Stephan Theiß, Chef der Gelbe Seiten Marketing, können sich große Marken vom Wettbewerb differenzieren, indem sie ihre Zielgruppen mit lokalen Angeboten ansprechen. Zum Beispiel wenn sie Sonderaktionen lokaler Händler bewerben. „Denn je größer die Informationsflut im Netz ist, desto erfolgreicher ist zielgenaue Werbung, mit der sich der Konsument in seiner Region identifizieren kann“, erklärt Theiß. McDonald’s etwa setzt schon lange nicht mehr nur auf bundesweite Kampagnen wie „Los Wochos“ oder „Hüttengaudi“. Franchise-Unternehmen der Kette können auf eigenen Portalen wie Mcdonalds-rottenburg.de regionale Aktionen durchführen und hauseigene Informationen bereitstellen. Werben im Web: All business is local Egal ob eine Kampagne lokal oder überregional ausgerichtet ist: In der Vermarktung gibt es laut Mozham keine wesentlichen Unterschiede. Wichtig sei es in beiden Fällen, die richtige Zielgruppe zu erreichen und die Werbebotschaften bestmöglich zu kommunizieren. Dafür bietet das Netz regional Werbungtreibenden zahlreiche Präsenzmöglichkeiten. Der Prototyp im Offline-Bereich ist seit jeher der Prospekt im Briefkasten. Ihn gibt 17. März 2014 6/14 INTERNET WORLD Business 21 Verteilung von regionalen Werbebudgets Regionale Tageszeitungen 22,7 % 20,8 % Radio 15,6 % 17,3 % Außenwerbung 16,6 % 16,7 % Werbesendungen 11,8 % 10,6 % Suchmaschinenwerbung 3,2 % 4,8 % Für lokale Unternehmen empfiehlt sich die Einrichtung eines „Google+ Local“-Eintrags. Bei ortsbezogenen Suchanfragen werden dann BlendedSearch-Ergebnisse angezeigt – Textlinks verknüpft mit Fotos oder Maps Online Sonstige 2,3 % 4,2 % Verzeichnismedien 1,2 % 1,8 % Regional-TV 0,7 % 0,5 % 2012 2013 Frage: „Auf welche Kanäle verteilen Sie Ihre Werbebudgets?“ INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: Schickler, Horizont; Stand: 2013; n = ca. 100 regionale Werbungtreibende es inzwischen auch auf dem PC oder Handy. Auf dem Springer-Portal Kaufda.de. etwa werben – von Aldi bis Zara – mehr als 247.000 Einzelhandelsgeschäfte mit standortbezogenen Werbeprospekten. Auch Bewertungsportale wie Yelp eignen sich, um regional die Werbetrommel zu rühren. Der Anbieter verdient sein Geld mit dem Verkauf von Werbeanzeigen für lokale Geschäfte. Kunden, die Display Ads schalten, sind die Stadtwerke München oder die Berliner Bar Sombrero. Einen Königsweg gibt es bei der Wahl des regionalen Werbeträgers nicht, da das Format von Produkt, Zielgruppe und Marketingzielsetzung abhängig ist. Für Gelbe-Seiten-Geschäftsführer Theiß sind grundsätzlich alle Online-Maßnahmen geeignet, die Kampagnen mit regionalem Targeting ermöglichen. Viele Vermarkter bieten ihren Kunden inzwischen auf Basis von IP- und Geotargeting die Schaltung regional differenzierter Werbung an. Bei United Internet Media (UIM) etwa bedient man sich des hauseigenen Tools Web Local, um Werbung auf den Portalen von UIM an Nutzer in bestimmten Gebieten auszuliefern. Der Kunde kann seine regionale Zielgruppe hier über Postleitzahlen auf bis zu drei Stellen genau festlegen. Sehr populär beim regionalen OnlineMarketing sind Branchenverzeichnisse. Plattformen wie Gelbeseiten.de, 11880.com oder Goyellow.de eignen sich vorrangig für KMU, die nur in einer bestimmten Region aktiv sind. Anzeigen können dort ortsbezogen ausgestrahlt oder nach branchenbezogener Suche geschaltet werden. Ein Eintrag in die Verzeichnisse erfolgt für Unternehmen meist gegen Gebühr. Bei Gelbeseiten.de werben lokale Anbieter offline, online und mobil für sich. „Nutzer, die auf Gelbe Seiten suchen, haben sowieso schon ein sehr hohes Kaufinteresse und nehmen in 72 Prozent der Fälle Kontakt zu dem Anbieter auf. Rund 83 Prozent der Nutzer tätigen zudem nach ihrer Kontaktaufnahme einen Kauf oder buchen eine Dienstleistung“, erklärt Theiß. Lokaler Werbe-Klassiker: Städteportale Ein weiterer Klassiker für regionale Online-Werbung sind Städteportale. Webseiten wie Nürnberg.de oder Hamburg.de bieten Informationen über örtliche Attraktionen und Events. Auf ihnen werben Hotels, Immobilienportale oder das ADAC-Fernbusangebot Postbus. Platzhirsch bei den Städteportalen ist Meinestadt.de, eine Tochter der Axel Springer Digital Classified. Das Portal hat laut Agof über sieben Millionen Unique User und verzeichnet rund 200 Millionen Seitenaufrufe im Monat. Ihre Erlöse erwirtschaftet die Meinestadt.de GmbH mit dem Vertrieb von Online-Werbung. Hier gibt es unterschiedliche Formate. „Sie reichen von Einträgen im Branchenbuch über umfangreiche Profile etwa mit Beschreibungen, Bildern und Anfahrtsskizzen bis hin zu Werbebannern, Advertorials und Content-Integration“, fasst Geschäftsführer Georg Konjovic zusammen. Zu den Kunden gehören Volvo, Travel24.com oder Rockwool, Hersteller von Dämmsystemen. Markenpartnerschaften gibt es beispielsweise mit Lotto24.de. Wer im Internet werben will, kommt an Google nicht vorbei. Das gilt auch beim regionalen Marketing. Laut einer GfKStudie suchen inzwischen 73 Prozent der Konsumenten im Internet explizit nach lokalen Dienstleistern. Ein Trend, den sich der Konzern zunutze macht. Mit Google+ Local, ehemals Places, besitzt die Suchmaschine selbst eine Art Branchenbuch. Der Dienst verknüpft Firmeneinträge mit dem User-Standort. Sucht der Nutzer etwa eine Lokalität, werden die reinen Textlinks zusammen mit Bewertungen, Infos zum Unternehmen und Google Maps angezeigt. Regionale Anzeigen gibt es inzwischen auf allen digitalen Kanälen, auch Smart- phones gehören dazu. Portale wie Meinestadt.de rüsten sich mit Apps für die crossmediale Kundenansprache. „Mobile ist aus unserer Perspektive das zentrale Thema im lokalen Marketing“, sagt Konjovic. Sein Portal generiert bereits rund elf Prozent des Traffics über Apps. Die Anzeigen werden im Mobile-Bereich standortbezogen via Location Based Services (LBS) ausgeliefert. Das Konzept gilt auch für Coupons und Rabatte. Anbieter Gettings etwa schickt Nutzern via App Aktionen von Händlern in ihrer Umgebung direkt aufs Gerät. „Dafür bieten wir verschiedene Möglichkeiten von klassischen Display-Kampagnen und Prospekteinbindungen bis hin zu Abverkaufskampagnen mittels Couponing“, so GettingsChef Boris Lücke. Für Konjovic hat sich lokale OnlineWerbung längst als praxistauglich erwiesen. „Näher kommt man an den Käufer kaum ran“, so sein Fazit. Von einer gezielten regionalen Ansprache profitiert für den Chef von Meinestadt.de schlussendlich auch der Nutzer: „Er bekommt genau das, was er braucht. So wird Werbung zum ◼ Service für User.“ Über die App des Anbieters Gettings können sich User Aktionen von Händlern in der Nähe aufs Handy schicken lassen „Mobile ist aus unserer Perspektive das zentrale Thema im lokalen Marketing“ Georg Konjovic, CEO Meinestadt.de GmbH, www.meinestadt.de Susanne Gillner internetworld.de/sg Projekt „Secret Bar-BQ“ Kampagne Um zu zeigen, wie wirksam regionales Online-Marketing sein kann, startete Gelbe Seiten im vergangenen Jahr das Projekt „Secret Bar-BQ“. Unter der Bezeichnung wurde in Frankfurt für kurze Zeit eine Burger-Bar eröffnet. Das Besondere: Die Bar wurde ausschließlich über die Kanäle von Gelbe Seiten beworben: als Anzeige auf der Webseite, in der App und im Buch. Genannt wurden der Barname, eine Telefonnummer und eine Verlinkung auf die Facebook-Seite der „Secret Bar-BQ“ (s. Bild). Ein Hinweis auf Gelbe Seiten erfolgte nicht. Die Bilanz nach elf Tagen: In den 83 Stunden, in denen die Bar geöffnet war, kamen 2.600 Gäste. Der Umsatz belief sich auf etwa 22.000 Euro. Für jeden in Werbung investierten Euro erwirtschaftete das Unternehmen damit 15,93 Euro. ONLINE-MARKETING 22 INTERNET WORLD Business 17. März 2014 6/14 Die größten SEO-Mythen Suchmaschinenoptimierung genießt bei den Website-Betreibern hohe Priorität. Das Problem: Niemand weiß genau, wie SEO wirklich funktioniert Ralf Zmölnig M zur Suchanfrage des Nutzers passen. Die Folge: SEO wird von vielen Website-Betreibern als Geheimwissenschaft betrieben, bei der es ungeschriebene Gesetze zu befolgen gilt. Es werden zahlreiche „SEO-Wahrheiten“ verbreitet, die so nicht haltbar sind. Ralf Zmölnig von Rockit-Internet hat die wichtigsten für INTERNET WORLD Business auf den Prüfstand gestellt. ◼ Links, die von meiner Seite nach extern zeigen, kosten meine Seite Besucher und Popularität bei Google. Oh je, wer hat nur diese arme Sau durch das SEO-Dorf getrieben? Klar, natürlich müssen vor allem große Shops aufpassen, dass ihre Texte nicht zu oft unverändert und an verschiedenen Stellen im Netz erscheinen. Aber Duplicate Content betrifft viel eher den Umstand, dass zum Beispiel eine DPA-Meldung kopiert und auf zig Newsportalen veröffentlicht wird. Welche Seite hat hier die Hoheit, welche nicht? Wenn ich der Urheber bin, „weiß“ das die Suchmaschine meist sehr genau. Alles halb so wild: Bei einer durchschnittlichen Konversionsrate von 2 Prozent ziehen sowieso 98 Prozent der User unverrichteter Dinge wieder ab. Dafür kann man mit externen Links dem Besucher Mehrwert bieten und ihn zur Wiederkehr animieren. Und: Eine Suchmaschine weiß durchaus einzuordnen, welche Seite zu welchem Thema verlinkt, was im Endeffekt die Zuordnung zu einem Thema erleichtert und die Position im Ranking eher verbessert als verschlechtert. Und das gilt eben auch für die Link-gebende Seite. Aber Achtung! Mehrwert ist nicht gleichzusetzen mit einem „Trustlink“ zu Wikipedia oder dem „Spiegel“. Die „richtigen“ Metatags sorgen für ein besseres Ranking. Das war einmal. Früher halfen sinnvolle Metatags den Suchmaschinen, den Inhalt einer Webseite thematisch einzuordnen. Da findige Schlauberger diesen Mechanismus aber schnell missbrauchten, wertet zum Beispiel Google heutzutage den Metatag „Keywords“ nicht mehr aus – auch wenn viele SEO-Tools Einträge dafür anbieten. Der Metatag „Description“ verbessert, wenn er sinnvoll eingesetzt wird, zwar nicht das Ranking, dafür aber die Klickrate, denn aus der Inhaltsbeschreibung der Seite zieht Google die Daten für das „Content Snippet“, das im Suchergebnis angezeigt wird. SEO = gute Rankings in der Suchmaschine. Duplicate Content muss unbedingt vermieden werden. Falsch: SEO ist die ganzheitliche Auseinandersetzung mit sehr vielen Faktoren: Die Ladezeit, die optimale Click Through Rate, optimierte Meta Descriptions bis hin zur Usability und dem Joy of Use machen eine gute Seite aus und bescheren dem User ebenso wie der Suchmaschine ein gutes Suchergebnis. SEO ist am Ende des Tages das trojanische Pferd des Online-Marketings. Viel Content ist gut. Je mehr, desto besser. Nein, wenn überhaupt dann guter Content! Und was ist wiederum guter Content? Das sind Inhalte, die dem Besucher Mehrwert liefern und ihm helfen sein Ziel zu erreichen bzw. sein Bedürfnis zu befriedigen. Wenn man bei einem Unternehmen noch von SEO-Texten spricht, läuft immer noch etwas grundsätzlich schief! Google bevorzugt Seiten, die „offiziellen“ Web-Standards folgen. Der Chef der PerformanceAgentur Rockit-Internet ist ein Freund offener Worte www.rockit-internet.de Trustlinks mit möglichst starken „SEO-Metriken“ pushen das Ranking Unfug. Der thematisch passende Bezug muss gegeben sein. Und die Link-gebende Seite sollte im Index sein. Dann ist es ein guter Link. Klar, alle wollen wir einen Link von renommierten Seiten wie Welt.de, Bundesregierung.de oder Spiegel Online. Aber das ist nicht das entscheidende Kriterium! Die Keyword-Dichte ist entscheidend. Keyword-Dichte? Das Unwort der Branche. Setzen Sie alle, die Sie damit behelligen beim nächsten Besuch auf ein Nagelbrett! So wie es Google mit Webseiten tut, die meinten über eine gewisse Keyword-Dichte in den Rankings punkten zu können. So gilt der Ratschlag, die KeywordDichte solle vor allem am Anfang des Textes hoch sein, heute überhaupt nicht mehr. Ein guter Text geht in Gänze auf interessante Themen (und Keywords) ein. Bedingt: Das strikte Einhalten von Web-Standards, die vom W3C formuliert werden, beeinflusst das Ranking einer Webseite nicht. Allerdings können grobe Kodierungsfehler dafür sorgen, dass der Google Bot nicht alle Seiten richtig einlesen kann. Das kann dann tatsächlich das Ranking verschlechtern. Grafiken: iStockphoto / Handhead att Cutts ist schuld. Der oberste Wächter über den Google-Suchalgorithmus könnte der Welt verraten, wie eine Website beschaffen sein muss, damit sie bei Google ganz weit vorn im Index landet. Doch Cutts und sein Team hüten sich, dieses Geheimnis zu lüften, denn die Suchmaschine will nicht die technisch ausgefeiltesten Seiten finden, sondern diejenigen, die am besten 17. März 2014 6/14 Alternative zu Google Die Suchmaschine Qwant startet in Deutschland INTERNET WORLD Business „Web“, „Live“ und „Social“ gibt es die Bereiche „Shopping“ mit zum Suchbegriff passenden Produkten und „Qnowledge Graph“ mit Wikipedia-Ergebnissen. Geld verdient Qwant im B2B-Bereich mit dem Verkauf von Software. Von Investoren kamen bislang 3,5 Millionen Euro. Zudem gibt es zwei Kooperationspartner: Tripadvisor bindet Bewertungen und Bilder von Hotels oder Restaurants in die Suchergebnisse ein. Durch die Partnerschaft mit Firefox ist Qwant künftig als Standardsuchmaschine bei mobilen Geräten mit Firefox OS vorinstalliert. ◼ ein Tracking durch Cookies: Mit diesem Versprechen ist die komplett in Europa entwickelte Suchmaschine Qwant Susanne Gillner in Deutschland gestartet. Die französischen Gründer Jean Manuel Rozan und Eric Leandri möchten Usern mit ihrem Dienst eine Alternative zu Google bieten. Um sich vom übermächtigen Konkurrenten abzugrenzen, will Qwant auf Tracking durch Cookies verzichten und nur „neutrale“ Suchergebnisse anzeigen. Die IP-Adressen sollen zum Schutz der Privatsphäre anonymisiert sein, personalisierte Anzeigen und bezahlte Links gebe es nicht. Bei Qwant werden alle Ergebnisse auf einer Seite zuAngriff auf Google: Die Suchmaschine Qwant sammengefasst und in fünf will mit Privatsphäre punkten Kategorien unterteilt. Neben K 23 Infoscreen und Werbeträger von Ströer Prominente Vorlieben Sony nutzt digitale Out-of-Home-Screens und In-AppWerbung, um sein neues Xperia Z1 zu promoten eiblich, jung, berufstätig, Lifestylebewusst: Zum Marktstart des neuen Smartphones Xperia Z1 Compact setzt Hersteller Sony gezielt auf Frauen. Kreiert wurde eine Bewegtbildkampagne, die im Februar und März auf den digitalen Outof-Home-Screens (DOOH) des Vermarkters Ströers zu sehen ist. Der Handyhersteller verbindet Content mit Werbung: Ehe der eigentliche Werbespot erscheint, erscheint ein Teaser, in dem eine junge Frau auf einem Xperia Z1 Compact die W News des Online-Portals Promiflash liest. Zudem wird das Video als mobiles Werbemittel auf der Promiflash-App eingebunden, um von der Zielgruppe des OnlineMagazins profitieren zu können: Frauen in den besten Jahren mit vielseitigen Konsuminteressen und dem nötigen Kleingeld, um diese zu befriedigen. Das Konzept scheint aufgegangen zu sein. 100 Millionen Views erzielte der Clip laut Ströer inner◼ halb vier Wochen auf DOOH. Susanne Gillner Webagenturen Guide 2014 Buchen Sie jetzt Ihren Werbeauftritt und bleiben Sie 1 Jahr lang mit Ihrem Unternehmen präsent! Beilage INTERNET WORLD Business 8/2014 vom 14.04.2014 Druckunterlagenschluss: 21.03.2014 Jetzt auch als eB oo erhältl k ich! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, E-Mail [email protected] TOP-KAMPAGNE 24 INTERNET WORLD Business 17. März 2014 6/14 Bierwerbung mit Gefühl Vorgestellt von Budweisers „Puppy Love“ bedient sich eines alten Erfolgsrezepts: Die Kombination aus Tieren und Emotionen ist trotz aller Klischee-Kritik nach wie vor ein Erfolgsgarant D er Super Bowl ist der teuerste Werbeplatz der Welt mit der höchsten USEinschaltquote des Jahres. Für Markenkampagnen gilt hier: Es muss knallen. Der lauteste Knall in diesem Jahr gelang mit dem BudweiserSpot „Puppy Love“, den die Agentur Anomaly realisierte. Und die setzt für die Biermarke auf die ganz großen Gefühle. Die Story: Ein Hundebaby und ein Pferd sind unzertrennliche Freunde. Als sie eines Tages getrennt werden sollen, überwindet das Pferd im wahrsten Sinne des Wortes alle Hürden, um dies zu verhindern. Der Spot endet mit einem Happy End – beide Freunde sind auf der Weide vereint, versöhnlich verab- Die Botschaft: Was zählt, sind Freundschaft und Zusammenhalt Hans Piechatzek Geschäftsführer der Werbeagentur Move Elevator www.move-elevator.de Der Budweiser-Spot endet mit einem Happy End und dem Claim „Best Buds“ schiedet vom Claim „Best Buds“. Mit diesen Emotionen setzt Anomaly wortwörtlich auf das richtige Pferd – das beweisen auch die Social Shares: Laut dem Viral Video Chart von Unruly ist „Puppy Love“ der bis dato meistgeteilte Super-BowlSpot des Jahres. Auf Youtube wurde er seit seinem Release am 29. Januar fast 49 Millionen Mal gespielt. Zum Vergleich: Der Super-Bowl-Spot von Coca-Cola „America the Beautiful“ liegt zurzeit bei elf Millionen Youtube Views. Was „Puppy Love“ richtig macht? Schon der Name verrät das alte Erfolgsrezept: kleine Tiere, große Gefühle – aller Klischee-Kritik zum Trotz nach wie vor eine Pferd und Hund: Zwei ungleiche Freunde sind die Helden des Spots Tiere und Emotionen: Ein Erfolgskonzept unschlagbare Kombination. Mit guten Geschichten begeistert man Menschen, mit großen Gefühlen erreicht man sie. Zusätzlich zielt der Spot mit der Inszenierung von Zusammenhalt und Heimatverbundenheit klar auf uramerikanische Werte ab. Anomaly hat sich für eine konsequente Umsetzung entschieden: Freundschaft, Happy End und ein Hundebaby. So mutig muss Bierwerbung erst einmal sein. ◼ Steckbrief ∙ Auftraggeber: AnheuserBusch ∙ Marke: Budweiser ∙ Agentur: Anomaly ∙ Kanäle: TV, Social Media ∙ Start: Januar 2014 Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Reno Kreation einer neuen Kampagne für die Schuh- Pushh marke mit Print-, Online-, PoS-Maßnahmen und Preisvergleichs-App; Testimonial ist Model Coach Jorge Gonzalez Dienstleister Schwarzkopf Kampagne zur internationalen Markteinführung der Pflegelinie Essence Ultîme, zum Deutschlandstart mit TV-Spot; es folgen Maßnahmen in Print, Online, Point of Sale DDB Tribal Bongrain Deutschland Entwicklung einer neuen Kampagne für die französische Käsemarke Fol Epi; das Video ist im TV und online zu sehen Publicis Germany Dr. Oetker Neuer Fernsehspot für das Produkt „Vitalis Müsli im Becher“; Clip läuft auch auf Youtube BBDO Proximity Fish & More GmbH Konzeption eines Werbefilms für die Fischmarke Followfish; der Spot kommt regional im TV und Kino sowie im Internet zum Einsatz Leagas Delaney Suzuki Start einer interaktiven Xbox-Kampagne mit Hyundai-Werbebanner für das neue i10-Modell des Autobauers; Kampagne wird durch weitere crossmediale Werbemaßnahmen unterstützt Microsoft Advertising, Innocean Worldwide Europe Entwicklung einer Image- und Produktkampagne für die Motorrad-Range von Suzuki mit dem Claim „Way of Life“; die Kampagne wird in Print- und Online-Medien geschaltet Hübner & Sturk Hyundai Tempo Verantwortung des Social-Media-Etats; Betreuung des Launches der neuen Facebook-Präsenz Coma Neue Markenkampagne „Umparken im Kopf“ mit Großflächenplakaten, TV-Spots, PrintAnzeigen, Internet-Bannern und Microsite Scholz & Friends Vitalsana Vermarktung der Online-Werbeflächen der Versandapotheke Kairion Opel www.dexxit.de dexxIT feiert 15-jähriges Jubiläum Das komplette Jahr 2014 steht im Zeichen des 15-jährigen Firmenjubiläums. Als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit bietet dexxIT seinen Fachhändlern viele besondere Angebote, tolle Aktionen sowie Gewinnspiele mit attraktiven Preisen. Nichts verpassen und regelmäßig unter www.dexxit.de informieren! Ihr Dropshipping Partner! 370 Top Marken Hocheffiziente Logistik 20.000 Produkte Langjährige Erfahrung Vielfältiges Sortiment 100% zuverlässiger Versand Distributor für Digital Imaging, Consumer Electronics und Home & Living Produkte. Informieren Sie sich unter www.dexxit.de/dropshipping DIGITAL IMAGING TV & AUDIO COMPUTER & CO Wir beraten Sie gerne unter Tel. 0931 9708 496 dexxIT GmbH & Co. KG | Postfach 5444 | 97004 Würzburg STORAGE HOME & LIVING DIGITAL SIGNAGE KNOW-HOW 26 INTERNET WORLD Business 17. März 2014 6/14 Serie: GoogleShoppingKampagnen Foto: iStockphoto / Gpointstudio Sie sind günstiger als Adwords und werden von Google prominent platziert: Mit Google Shopping erscheinen Verkaufsangebote direkt auf der ersten Suchergebnisseite Folge 1: Einführung in GoogleShopping-Kampagnen (Ausgabe 6/2014) Folge 2: Optimierung von Shopping-Kampagnen (Ausgabe 7/2014) Verkaufen mit Google Shopping-Kampagnen in Google Adwords ermöglichen es Online-Händlern, schnell und einfach für das eigene Sortiment zu werben – diese Serie zeigt, wie das geht V iele Jahre war Google Shopping bei Online-Händlern äußerst beliebt. Kostenlos konnte man sein Sortiment über die Suchmaschine bewerben, indem man sich als Händler anmeldete und die Produktdaten seines Sortiments hochlud. Anfang 2013 jedoch wurde dieser Service kostenpflichtig. Wer bei passenden Keywords mit seinem Shop und seinem aktuellen Angebot gelistet werden wollte, musste eine „Product Listing Ads“- Kampagne erstellen und Gebote abgeben – genau wie bei allen anderen Kampagnenvarianten von Google Adwords. Doch die Kritik an den Product Listing Ads war von Anfang an groß. Zu kompliziert und zu aufwendig – so das Fazit vieler Händler. Das will Google jetzt mit den neuen Shopping-Kampagnen ändern. Wie funktionieren Shopping-Kampagnen? Das Grundprinzip der Product Listing Ads gilt auch bei Google Shopping Ads: Sie bieten, anders als bei den anderen GoogleAdwords-Kampagnen, nicht auf Keywords, die Sie vorgeben können, sondern Google entscheidet, ob Ihre Anzeige bei einem Such- So sind Google Shopping Ads aufgebaut Anders als bei gewöhnlichen AdwordsAnzeigen haben Sie bei Anzeigen mit Produktinformationen nur wenig Einfluss auf die Darstellung der Werbung, da diese standardisiert ist: ∙ Das Produktbild ∙ Der Beginn des Titels des Artikels ∙ Der Verkaufspreis (ohne Versandkosten) ∙ Der Name des Shops Sobald der Nutzer mit der Maus auf eine Werbung kommt, öffnen sich weitere Informationen: ∙ Das Produktbild ∙ Der vollständige Titel des Artikels Mit Maus-Effekt: Fährt der Nutzer mit der Maus über ein Angebot, erhält er Zusatzinformationen begriff relevant ist oder nicht. Voraussetzung für die Nutzung der Kampagnen ist ein kostenloses Google-Merchant-Konto. Über dieses Konto laden Sie einen Daten-Feed mit Informationen zu Ihrem Sortiment und Ihren aktuellen Preisen hoch. Der Daten-Feed ist ein Dokument im .xml- oder .txt-Format. Viele Shop- und Warenwirtschaftssysteme bieten die Möglichkeit an, einen solchen Feed zu erzeugen. Wie genau er beschaffen sein soll, erklärt Google in seinem Merchant Center. Erst wenn das Merchant- und das Adwords-Konto verknüpft und der erste Daten-Feed hochgeladen wurde, können Sie eine Shopping-Kampagne erstellen. Wie werden Shopping Ads dargestellt? ∙ Der Verkaufspreis (ebenfalls ohne Versandkosten) ∙ Die Versandkosten ∙ Der Name des Shops ∙ Zusätzlicher Werbetext (darf maximal 45 Zeichen lang sein) Mit dem zusätzlichen Werbetext können sich Händler von den Anzeigen der Mitbewerber abheben. Zu beachten bleibt jedoch, dass diese Werbetexte für alle Produkte der Gruppe gelten, für die eine Kampagne erstellt wurde. Die Werbeblöcke erscheinen entweder unter oder rechts neben den Adwords-Anzeigen mit der höchsten Platzierung. Wenn Sie ein konkretes Markenmodell wie „iPhone 5S“ googeln, wird schnell deutlich, wie wichtig die Shopping Ads auf den Suchergebnisseiten (SERPs) geworden sind. Maximal zwei reguläre Suchergebnisse schaffen es noch ins Blickfeld des Nutzers. Dominiert wird das Bild von den Werbeanzeigen – und hierbei vor allem von den Shopping Ads, die grundsätzlich mit Produktbildern angezeigt werden. Wie unterscheiden sich die ShoppingKampagnen von den PLA-Kampagnen? Bei Shopping-Kampagnen lassen sich einfacher als bisher einzelne Produkte aus 17. März 2014 6/14 INTERNET WORLD Business 27 Schnellstart: So legen Sie Ihre erste Shopping-Kampagne an 1 2 Laden Sie Ihren Daten-Feed im Google Merchant Center hoch. Wurden bei der Verarbeitung des Feeds keine Fehler festgestellt, können Sie – sofern Ihr Merchant-Konto mit Ihrem Adwords-Konto verknüpft ist – Ihre erste Kampagne einrichten. 4 3 Klicken Sie in Ihrem Adwords-Konto auf „Kampagne“ und wählen Sie „Shopping“ aus. 5 Legen Sie zunächst das Absatzland fest. Anschließend können Sie optional eine Priorität für Ihre Kampagne vergeben. Mit dem Inventarfilter können Sie einstellen, dass Sie nur ausgewählte Produkte aus Ihrem Sortiment bewerben wollen. Legen Sie nun einen aussagekräftigen Kampagnennamen fest. Dies ist besonders dann wichtig, wenn Sie planen, viele unterschiedliche Kampagnen parallel laufen zu lassen. 6 Stellen Sie ein, in welchen Ländern oder Regionen Sie mit Ihrer Kampagne Google-Nutzer erreichen wollen. 7 Geben Sie nun Ihr Standardgebot ein und legen Sie das Tagesbudget fest. Mit der Schaltungsmethode können Sie einstellen, ob die Anzeigen – bis das Budget erschöpft ist – gleichmäßig zeitlich verteilt oder in schneller Folge geschaltet werden sollen. 8 Geben Sie nun noch einen Anzeigengruppennamen an. Zusätzlich können Sie noch einen Werbetext einfügen, der erscheint, wenn der Nutzer mit der Maus über das Produktbild Ihrer Anzeige fährt. Diese Promotion wird bei allen Produkten Ihrer Kampagne angezeigt. Nun müssen Sie nur noch Angaben zur Abrechnung vornehmen. Anschließend ist Ihre Kampagne online. Optional können Sie Ihre Shopping-Kampagne noch mit einem Startund Enddatum versehen, ansonsten läuft diese unbegrenzt ab sofort. Klicken Sie auf „Speichern und fortfahren“. dem Sortiment differenziert bewerben. Sie können nun sämtliche Attribute Ihres Daten-Feeds für die Sortierung nutzen. Ein Beispiel: Sie betreiben einen OnlineShop für Sportbekleidung und wollen für Laufschuhe einer bestimmten Marke werben, die Sie aktuell günstig anbieten? Wählen Sie einfach als Produktgruppe die Kategorie „Laufschuhe“ und kombinieren Sie dies zum Beispiel mit dem Label-Attribut „Asics“ und schon können Sie Schuhe dieser Marke gezielt bewerben. Wie unterscheiden sich Shopping Ads von klassische Adwords-Kampagnen? Bei Shopping-Kampagnen bieten Sie nicht auf Keywords, sondern Sie legen Gebote für eine Gruppe von Produkten oder auch nur ein einzelnes Produkt aus Ihrem Sortiment fest. Grundlage hierfür ist der bereits angesprochene Daten-Feed, den Sie über Google Merchant hochladen. Im Lauf der Kampagnenerstellung können Sie festle- gen, ob Sie für alle Produkte oder nur für eine ausgewählte Produktgruppe werben wollen. Ob Ihre Anzeigen angezeigt werden, entscheidet Google aufgrund der wahrscheinlichen Relevanz Ihrer Produkte für den Nutzer und natürlich nach der Höhe Ihrer Gebote. Bezahlt wird wie bei Adwords üblich per Klick. Wie wichtig sind Shopping Ads für OnlineHändler? Eine Studie des Software-Anbie- ters Marin vom Herbst 2013 ergab, dass die Klickrate bei Shopping Ads derzeit 23 Prozent über der Quote von Adwords liegt. Und dabei liegen die Kosten pro Klick (CPC) unter denen von Adwords-Anzeigen. Wie können benutzerdefinierte Produktgruppen erstellt werden? Die Basis für Shopping-Kampagnen sind immer die Informationen, die in dem DatenFeed hinterlegt sind. Sie können also nur diese Attribute nutzen, um Produktgrup- pen zu erstellen. Das heißt allerdings nicht, dass Sie Ihre Gruppen lediglich nach allgemeinen Produktinformationen wie Titel, Produkttyp oder Marke zusammenzustellen können. Mit dem sogenannten Inventarfilter stehen Ihnen zusätzlich benutzerdefinierte Labels zur Verfügung. Diese maximal fünf Attribute können Sie beispielsweise nutzen, um Ihre Bestseller oder auch Sale-Produkte zu kennzeichnen und so entsprechende Gruppen zu erstellen. Voraussetzung dafür: Die Attribute (etwa „Bestseller“) müssen auch im Daten-Feed eingetragen sein. Was geschieht mit bestehenden PLAKampagnen? Wer bereits Product Listing Ads angelegt hat, die aktiv sind, kann sie trotz der neuen Shopping-Kampagnen weiterlaufen lassen. Wenn Sie zusätzlich neue Shopping-Kampagnen anlegen, bei denen es Produktüberschneidungen mit den PLA-Kampagnen gibt, dann bekommen die alten Kampagnen automatisch eine niedrigere Priorität, werden also seltener ausgespielt. Das passiert in der Praxis häufig, da viele Händler beispielsweise einen Produktbereich das ganze Jahr über bewerben und zusätzlich zeitlich begrenzt Sale- oder Bestseller-Kampagnen mit höheren Geboten anlegen. Damit Google weiß, welche Kampagne beziehungsweise welches Gebot berücksichtigt werden soll, können Sie bei ShoppingKampagnen unterschiedliche Prioritäten festlegen. Lesen Sie im nächsten Teil der Serie „Werben mit Google-Shopping-Kampagnen“, was Sie beim Erstellen der DatenFeeds beachten müssen, wie Sie Kampagnen mit unterschiedlichen Prioritäten erstellen und mithilfe welcher Tricks Sie die Kosten pro Klick minimieren und die Conversion Rate optimieren können. ◼ Markus Siek TECHNIK INTERNET WORLD Business 17. März 2014 6/14 Foto: Fotolia / Vege 28 Im Ausland sticht die Karte Wer in anderen Ländern Kasse machen will, braucht die passenden Bezahlverfahren. In den meisten Fällen gehört die Kreditkarte zur Pflicht – und meist genügt sie auch schon. Spezielle Zahlarten können als Kür dazukommen W „Je weiter weg das Land, umso größer ist die Bedeutung der Kreditkarte“ Dietmar Hölscher, Geschäftsführer Mcc-Shop er in fremde Länder reist oder im Ausland shoppt, sollte sie unbedingt griffbereit haben: die Kreditkarte. Sie ist weltweit noch immer das Zahlungsmittel Nummer eins. Das gilt auch für den Online-Handel. Für Shop-Betreiber, die ausländische Kunden anlocken wollen, ist die Akzeptanz von Kreditkarten ebenso ein Muss wie für einen Ladenbesitzer in New York oder London. „Je weiter weg das Land, umso größer ist die Bedeutung der Kreditkarte“, bringt es Dietmar Hölscher, Geschäftsführer von Mcc-shop auf den Punkt. Der Shop verkauft Küchengeräte und -zubehör für Hobby- und Profiköche sowie für Bäcker. 40 Prozent seines Geschäfts macht Hölscher in Deutschland, den Rest über den Globus verteilt, jeweils rund fünf Prozent in Frankreich, Spanien, Italien und Australien. Allein in Italien zahlen 80 Prozent seiner Kunden per Karte, in Australien fast 100 Prozent. Viel genutzte Debitkarten In den europäischen Nachbarländern sowie in Skandinavien spielt das Plastikgeld gleichfalls eine wichtige Rolle. So zückt beispielsweise die Mehrheit der Schweizer Kunden von Mymuesli die Karte, um ihre Bestellung zu bezahlen, berichtet Jan Roschnik, Leiter E-Commerce bei Mymuesli. Auch in Frankreich und Großbritannien sind Kreditkarten nicht aus dem Zahlungsportfolio von Online-Shops wegzudenken: 67 Prozent der Zahlungen in Großbritannien und 70 Prozent der Trans- zerkonten, in anderen Märkten ist die Veraktionen in Frankreich laufen darüber, hat breitung aber bei Weitem noch nicht so der Shop-Software-Hersteller und Shop- stark. So nutzen in Spanien nur rund drei Betreiber Asknet in einer Auswertung der Millionen Menschen Paypal, in Frankvon ihm betreuten Shops ermittelt. In reich rund sechs Millionen (siehe Grafik). Großbritannien trägt neben der Visa- und der Mastercard die Debitkarte Maestro In jedem Land anders mit 15 Prozent zum hohen Anteil der Kartenzahlungen bei, in Frankreich ist es hin- Matthias Setzer, Leiter Geschäftskundenbereich bei Paypal: „Natürlich tickt jedes gegen die Carte Bleue mit 32 Prozent. Neben Kartenzahlungen setzen viele Land anderes – auch bei den vom VerbrauShop-Betreiber für ihr Auslandsgeschäft cher präferierten Zahlmethoden. Händler, auf Paypal. In den fremdsprachigen Mcc- die im Ausland Fuß fassen möchten, sollten Shops gehören sie fest zum Portfolio, sich deshalb im Vorfeld über lokale Besonebenso in den 14 ausländischen Shop-Ver- derheiten informieren und neben global sionen von Planet Sports. „Im Durch- verbreiteten Bezahlmethoden gegebenenschnitt bezahlen 20 bis 30 Prozent der falls auch national verbreitete Wege in ihr Kunden über Paypal“, weiß Henner bestehendes Angebot aufnehmen.“ Mcc-Shop, Mymuesli und Planet Sports Schwarz, Geschäftsführer von Planet Sports, „in Spanien ist der Anteil mit rund etwa haben bereits länderspezifische Be40 Prozent sogar noch höher.“ Auch Mymuesli hat Paypal für seine ausländischen Kunden im Angebot. Sowohl in der Schweiz als auch in Österreich kommen die PaypalZahlungen auf einen Anteil im zweistelligen Prozentbereich. Dennoch spielt Paypal gemessen an Kartenzahlungen in der zweiten Liga, wie ein Blick auf die Anzahl der Konten in einigen europäischen Ländern zeigt. In Großbritannien, Irland und Deutschland kommt die Mymuesli setzt im Ausland auf die Kreditkarte eBay-Tochter auf 19 bezieund auf Paypal sowie einige regionale Zahlarten hungsweise 15 Millionen Nut- 17. März 2014 6/14 INTERNET WORLD Business sonderheiten berücksichtigt. Für die Niederlande haben sie das Online-Überweisungsverfahren iDeal im Angebot. Rund 40 Prozent der Zahlungen im niederländischen Shop laufen bei Planet Sports über diese Zahlart. „Als wir iDeal eingeführt haben, hat dies einen richtigen Push ausgelöst“, erzählt Schwarz. „Wir konnten ein Plus in der Conversion Rate im niedrigen zweistelligen Prozentbereich verzeichnen.“ In Österreich bezahlt gut ein Drittel der Planet-Sports-Kunden via Vorkasse – ein ungewöhnlich hoher Wert wie Schwarzer bemerkt. Auch Dietmar Hölscher von Mcc-Shop hat in den Nachbarländern eine rege Nutzung der Vorauskasse registriert. „Im Schnitt bezahlen 20 Prozent der Käufer vorab, Tendenz steigend.“ Auch die neue, europaweit einheitliche SEPA-Überweisung trage ihren Teil dazu bei: „Hat man sich erst einmal mit den langen Zahlenreihen angefreundet, wird durch SEPA vieles leichter“, betont er. Paypal-Konten in Europa Großbritannien / Irland: über 19 Mio. Benelux: 1,5 Mio. Deutschland: 15 Mio. Frankreich: 6 Mio. Italien: 3,5 Mio. Spanien: 3 Mio. Türkei: über 2 Mio. „Als wir iDeal eingeführt haben, hat dies einen richtigen Push ausgelöst“ Henner Schwarz, Geschäftsführer Planet Sports tenzahlungen laufen über Expercash. Für ihn sprechen vor allem die Kosten gegen die generelle Nutzung eines Payment Service Providers: „Das nimmt einfach viel vom Gewinn weg“, betont er. Dennoch greift er nun auf die Dienste von Ogone zurück – um künftig Amazon Payment in seine Shops zu integrieren. Der Vorteil: Über den Dienstleister kann ein Händler gut testen, ob sich eine Zahlart lohnt, ohne sie selbst aufwendig integrieren zu müssen. Rechnet es sich nicht, lässt sich die Zahlart recht leicht wieder abschalten. Umstände macht die eigene Integration immer: „Als wir iDeal integriert haben, war dies schon ein aufwendiges IT-Projekt, das viele Entwicklerressourcen gebündelt hat. Andere Dinge sind deswegen liegen geblieben. Und es dauert immer länger als gedacht“, räumt Henner Schwarz von Planet Sports ein. Er nutzt bislang keinen PSP außer Concardis für die Kreditkartenabwicklung. „Das ist so gewachsen. Müsste ich heute noch einmal verschiedene Zahlarten für unterschiedliche Länder einbinden, würde ich ein einheitliches Setup für ganz Europa einrichten“, erklärt er. Eventuell geht er diesen Schritt jetzt noch, aber er betont auch, dass der Dienstleister exzellente Konditionen bieten müsse: „Ein Prozent Unterschied in den Gebühren, macht eben unter dem Strich viel aus.“ ◼ Christiane Fröhlich internetworld.de/cf Mit oder ohne Hilfe Bei der Einbindung der verschiedenen Bezahlverfahren gehen die Shop-Betreiber unterschiedliche Wege. Bei Mymuesli setzt man auf einen Payment Service Provider (PSP), der alles aus einer Hand anbietet, und hat sich für Adyen entschieden: „Es geht eigentlich nicht ohne PSP, schon allein wegen der Abwicklung der Kreditkartenzahlungen. Und wenn der ganze Checkout über eine einzige Schnittstelle läuft, ist das schon ein großer Vorteil“, betont Jan Roschnik. Sein Fazit: Mit der Unterstützung eines Dienstleisters ist die Einbindung verschiedener Bezahlverfahren letztlich keine große Herausforderung. Dietmar Hölscher von MccShop versucht hingegen, möglichst viel selbst zu machen und nutzt Dienstleister nur dort, wo es unbedingt nötig ist, so etwa in Frankreich. Dort bietet er die Carte Bleue über Concardis an, die Kreditkar- 29 Rufen Sie uns an: 07221 5040 –1658 Kauf auf Rechnung: Mit Sicherheit aus einer Hand. Kunden bevorzugen beim Online-Shopping den Kauf auf Rechnung. Um diese Zahlart für Sie sicher zu machen, bieten wir Ihnen flexible Finanzdienstleistungen – ganz auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Als Partner begleiten wir mit unseren internationalen Paymentlösungen kompetent auch Ihre grenzüberschreitenden Paymentprozesse. www.kauf-auf-rechnung-aus-einer-hand.de TECHNIK 30 INTERNET WORLD Business 17. März 2014 Bei Shopnow können Nutzer der App Bonussterne für Prämien sammeln 6/14 Die Kundschaft wird vor dem Laden werblich angesprochen ote tim : Es So sehen die Beacons von Estimote aus o Fot Bars können mit Beacons Rabatte auf Drinks geben Leuchtfeuer am Point of Sale Die mobile Werbebranche verspricht sich viel von der neuen Beacon-Technologie. Mit standortbasierter werblicher Ansprache sollen Kunden ins Geschäft gelenkt werden W Glossar iBeacon iBeacon ist Apples Bezeichnung für die Beacon-Technlogie. iPhones ab Version 4s mit iOS 7 können Applikationen benachrichtigen, wenn das Gerät in die Nähe von iBeacons kommt. iBeacon basiert auf Bluetooth Low Energy (BLE). Diese Funktechnik stammt ursprünglich von Nokia. Android unterstützt BLE ab der Version 4.3 Indoor-Navigation Als Indoor-Navigation wird die „Routenführung“ in Gebäuden oder Läden bezeichnet. Dort ist oft kein GPS-Empfang möglich, deshalb muss eine andere Technologie eingesetzt werden. Proximity Marketing Bei Proximity Marketing werden Standortinformationen mit Nutzerdaten kombiniert, um dem Verbraucher Werbebotschaften auf das mobile Gerät zu übermitteln. enn Lucas künftig seine Stammbar betritt, erhält er sofort ein Angebot auf sein Smartphone: sein Lieblingsdrink für nur zwei Dollar. Er geht an den Tresen und löst den Gutschein ein. Möglich wird solch ein Szenario mit der neuen BeaconTechnologie. Kunden erhalten Werbebotschaften oder Gutscheine aufs Smartphone, sobald sie in der Nähe eines Ladens oder in einem Geschäft sind. Beacons (Englisch: Leuchtfeuer) sind kleine, batteriebetriebene Sender, die an verschiedenen Orten am Point of Sale angebracht werden. Sie kommunizieren mit einer mobilen App und erfassen den Standort von mobilen Geräten. Damit dieses ortsbezogene Marketing (Proximity Marketing) funktioniert, müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt werden: Die Nutzer müssen die entsprechende App installiert und die Bluetooth-Funktion angeschaltet haben. Zudem müssen Push-Nachrichten erlaubt sein. Händler oder Marken können dann mittels Beacons Werbung oder Gutscheine auf Smartphones übermitteln. Die Übertragung erfolgt über Kurzstrecken-Bluetooth, das sogenannte Bluetooth Low Energy (BLE), und das ganz unabhängig von einer Internet-Verbindung. Beacons können also auch dort zum Einsatz kommen, wo keine Netzverbindung besteht. Die Technologie kann fürs Marketing, zur Kundenbindung, für die Indoor-Navigation oder fürs Bezahlen genutzt werden. Die unterschiedlichsten Unternehmen versprechen sich deshalb von Beacons Neu- oder Zusatzgeschäft. Apple etwa setzt in seinen amerikanischen Stores seit Dezember 2013 iBeacons ein, um Kunden im Laden Push-Nachrichten zu senden. Und der Payment-Anbieter Yapital kooperiert mit der POS Partner Gesellschaft für Kassensysteme, damit Kunden künftig über die Yapital-App und Bluetooth im Laden bezahlen können. Der LocationBased-Marketing-Dienst Gettings beginnt im Sommer 2014 ein Pilotprojekt mit 150 Einzelhändlern in Düsseldorf und nutzt die Anwendung „Bloobuy“ der Net Mobile AG für das Übermitteln von standortbasierten Werbebotschaften. Mobil Punkte sammeln Das Berliner Start-up Shopnow, an dem Axel Springer mehrheitlich beteiligt ist, hat im Februar 2014 ein Pilotprojekt in Berlin und Hamburg gestartet. Nutzer der Shopnow-App sammeln bei über 200 Händlern Bonuspunkte, indem sie einfach nur die Partner-Shops betreten. Oliver Diekmann, Gründer und Geschäftsführer von Shopnow, erklärt das Prinzip: „Die Shopnow-App erkennt den „Walk In“ durch iBeacon- oder Audiosignale, die von einer eigens dafür entwickelten Shopnow-Shopbox im Eingangsbereich ausgesendet werden.“ Werden die beworbenen Produkte im Laden gescannt, gibt es weitere Bonussterne. Da viele Smartphones noch nicht „iBeacon-fähig“ sind, fährt Shopnow zweigleisig, um alle mobilen Geräte zu erfassen. Dazu dient die Audiolokalisierung mittels Smartphone-Mikrofon. Sie schaltet sich an, wenn die Nutzerin den „Walk In“-Button der App drückt. Die Hochfrequenztöne der Shopbox sind für das menschliche Gehör nicht hörbar, für das Telefon schon. Die Bonussterne, für die die Konsumenten Prämien erhalten, bilden die Einnah- mequelle von Shopnow. Je mehr Punkte gesammelt werden, desto mehr Umsatz macht das Berliner Start-up. Die Verbraucher-App Barcoo hat ebenfalls erste Beacons im Live-Einsatz. Gerade wurde die Mymuesli-Filiale am Münchner Viktualienmarkt mit Beacons ausgestattet. Bei Barcoo Beacons sammeln Nutzer nicht Punkte, sondern erhalten Werbebotschaften oder Gutscheine aufs Smartphone, wenn sie in Shop-Nähe sind. Barcoo will Einzelhändler und Supermärkte für diesen Marketingansatz gewinnen. Für 50 Euro pro Monat und Filiale übernehmen die Berliner die Installation der Sender und die Abwicklung der Werbekampagnen. Wird ein Beacon an einem Regal angebracht, können Anbieter dort gezielt zu einer Marke informieren. Einzelhandelsunternehmen können Barcoo Beacons auch mit ihrer eigenen App nutzen und Angebote eigenständig an die Besucherzahl und die Uhrzeit anpassen. Diese Beispiele zeigen, dass sich gerade Dienstleister von der Übertragungstechnologie viel versprechen. Noch ist jedoch völlig unklar, wie Verbraucher auf diese neue werbliche Ansprache reagieren werden und ob sich der finanzielle Aufwand für die Marken und Händler lohnt. Können die Dienstleister oder noch relativ unbekannte Start-ups mit ihren Apps genug Reichweite aufbauen? Sind die technischen Voraussetzungen für die Nutzung zu hoch? Offen ist auch, wie viele Nutzer sicht tat◼ sächlich in die Läden leiten lassen. Ingrid Schutzmann internetworld.de/is INTERNET WORLD Business Wie Shop-Daten Traffic bringen 31 PraxisTipp Praktische Tipps für erfolgreiches Produktdatenmarketing Von Tobias Kiessling CTO bei Intelliad Media GmbH eim Produktdatenmarketing wird aus den Shop-Daten ein Feed erstellt. Dieser Datenwww.intelliad.de Feed wird dann in verschiedenen Kanälen, zum Beispiel in Suchmaschinen oder auf Preisvergleichsdiensten, dazu verwendet, Traffic und vor allem Neukunden in den Shop zu bringen. Die um Ihre Klickrate und Relevanz bei Adwords zu folgenden Tipps helfen beim Produktdatenmarerhöhen. Achten Sie jedoch darauf, den Preis keting im Online-Handel: stets aktuell zu halten und bei nicht verfügbaren ∙ European Article Numbers (EAN) sind unverwechselbare Produktkennzeichnungen. Buchen Produkten in Adwords rechtzeitig zu pausieren. Sie für jedes Produkt die entsprechenden EAN∙ Prüfen Sie die Performance jeder PreissuchmaNummern als Keywords in SEAschine separat, denn die KonversionsKanälen ein, um günstig gut konraten variieren um ein Vielfaches. vertierenden Traffic einzukauKlicks ohne Konversionen verfen. Viele Advertiser treiben ursachen Kosten und machen die Cost-per-Click-Preise Ihnen zusätzliche Arbeit. t Bewerten Sie die Perfordurch harten Wettbewerb bei generischen Keywords in mance nicht nach einer die Höhe, EAN-Nummern Last-Click-Wins-Attribuhingegen werden weniger bei tion, denn Preissuchmaden Advertisern nachgefragt. schinen stehen überdurch∙ Optimieren Sie den Produktschnittlich oft am Anfang titel, um eine höhere Klickrate bei einer User Journey. Jeder Kanal hat eigeGoogle Product Listing Ads zu Sollten Sie auf Traffic einer Preiserzielen. Nutzen Sie dazu Detailsuchmaschine vorzeitig verzichten, ne Anforderungen angaben wie Farbe oder Größe kann das unmittelbar Folgen für des Produkts. Das spricht eine exaktere Zieldie Performance Ihrer Brand Keywords im Suchmaschinenmarketing haben. gruppe an und macht die Anzeige für Google t Nutzen Sie auch spezialisierte Nischen-Preisrelevanter. suchmaschinen und bewerben Sie Produkte ∙ Verwenden Sie in klassischen Ad-Texten indivieinzelner Kategorien darin, um mehr gut konduelle produkttypische Angaben wie Preis, Bevertierenden Traffic zu erzielen. zeichnung, Farbe, Größe oder weitere Details, Knowing what your customers want before they do. May 5–6, 2014 bcc Berlin Foto: Fotolia / Intheskies B Neugeschäft Join the Conference Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Alpina Erweiterte Version des Touchscreen-Echtzeit-Konfigurators für die „BMW Alpina B4 Bi-Turbo“-Modelle RTT Beliani Einsatz der Lösungen für das Produktkatalog-Management und Multichannel-Marketing im deutschen Markt Beezup Carl Bechem Erstellung der internationalen Responsive Website Reality Bytes Hiscox Ausdehnung der Optimierungskampagnen auf die Märkte Deutschland und Frankreich Maxymiser Joules Weltweite Verarbeitung aller Kartenzahlungen und neue Zahlungsoptionen für deutsche Kunden der Modemarke Computop Loisium Kellerwelt Entwicklung einer Mobile App für die Loisium Weinerlebniswelt Smart Mobile Factory Magix Relaunch des Online-Shops als Kombination aus Marken- und Shop Website auf Basis von Typo3 Triplesense Reply Mybod-e Hosting und Streaming von Videos für das Fitnessportal Brightcove Notesbooksbilliger.de Einsatz der Cloud-basierten Customer-Service-Software für die Verwaltung von Kundenanfragen Zendesk Penny Komplette Überarbeitung der iPhone App Nexum Rossmann Optimierung des Online-Shops für Smartphones Compra Sunhill Technologies Bezahlung des Parkscheins direkt in den mobilen Apps „sms&park“ und „sms&exit 2.0 DF“ Wirecard Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Tickets: www.nextberlin.eu #newnormal TECHNIK 32 INTERNET WORLD Business 17. März 2014 Service ja, aber nur kostenlos Deutsche Shopper sind beim Versand preissensibel: Für zusätzliche Dienste möchten nur wenige zahlen ine termintreue Lieferung und eine Benachrichtigung beim Warenversand sind für deutsche Online Shopper die wichtigsten Kriterien, wenn es um den Versand geht: 87 beziehungsweise 74 Prozent bezeichneten diese beiden Punkte bei einer Befragung des Instituts Ibi Research der Universität Regensburg als wichtig oder sehr wichtig. Für jeweils rund zwei Drittel sind die Möglichkeit zur Sendungsverfolgung und ein umweltfreundlicher Versand relevant. Die Zustellung am selben Tag, auch Same Day Delivery genannt, schätzen dagegen nur 29 Prozent, und auch die Auswahl eines Zustellzeitfensters ist nur für 38 Prozent von Belang. Sehr gering ausgeprägt ist denn auch die Bereitschaft, für solche Services zu bezahlen: Lediglich 27 Prozent der Befragten gaben an, zusätzliche Kosten für eine taggleiche Lieferung zu akzeptieren. Je teurer das gekaufte Produkt ist, desto mehr darf der Zusatzservice kosten. Bei einem Lebens- E mitteleinkauf bis zu 25 Euro würden die Befragten im Schnitt 3,17 Euro zusätzlich zu den herkömmlichen Versandkosten hinnehmen. Die taggleiche Lieferung eines 1.000 Euro teuren Fernsehers wäre den Käufern 15 Euro zusätzlich wert. Jeder Fünfte würde Same Day Delivery selbst dann nicht nutzen, wenn es kostenlos wäre. Ähnlich ist das Bild bei der Zustellung innerhalb eines wählbaren Zeitfensters. 47 Prozent würden einen solchen Service nur dann in Anspruch nehmen, wenn er nichts kostet, 22 Prozent würden bis zu zwei Euro dafür extra bezahlen, 17 Prozent drei bis fünf Euro. Knapp jeder Zehnte würde auch dann kein Zustellzeitfenster auswählen, wenn dies gratis wäre. Auf die Angabe eines konkreten Liefertermins möchten aber nur wenige verzichten: 67 Prozent wünschen sich diesen schon für die Erstlieferung, 69 Prozent für einen erneuten Zustellversuch, wenn beim ersten Mal niemand zu Hause war. Dort- 6/14 54 % „Würde Service nur nutzen, wenn er kostenlos ist“ Gut ein Viertel würde für eine taggleiche Lieferung mehr zahlen Akzeptierter Aufpreis (Durchschnitt) 19 % 27 % „Würde den Service grundsätzlich nicht nutzen, auch wenn er kostenlos ist“ „Würde den Service auch mit Aufpreis nutzen“ INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: Ibi Research, „Erfolgsfaktor Versandabwicklung“ Stand Januar 2014; 136 < n < 497 Lebensmittel im Wert von 25 Euro 3,17 Euro Kleidung im Wert von 100 Euro 7,60 Euro Notebook im Wert von 800 Euro 12,00 Euro Knapp jeder Fünfte interessierte sich überhaupt nicht für Same Day Delivery; die Mehrheit würde einen solchen Service nur nutzen, wenn er sie nichts kostet hin lässt die Mehrheit von 86 Prozent ihre Bestellung nach wie vor schicken. 46 Prozent lassen sich auch am Arbeitsplatz beliefern, 18 Prozent verwenden Packstationen. Versandkosten-Flatrates wie etwa Amazon Prime haben sich noch nicht durchgesetzt. Lediglich 18 Prozent nutzen solche jährliche Pauschalgebühren für den Versand bereits, 14 Prozent würden es gerne tun. 68 Prozent der Befragten interessieicht dafür. Für ren sich jedoch überhaupt nicht Heavy-Shopper – hier Nutzer,, die mehr als zehn Mal binnen drei Monaten online bestellt haben – sind Versand-Flatrates spannender: Fast jeder Dritte nutzt sie bereits. Wichtig ist den Käufern auch eine Sendungsverfolgung. Die meisten verwenden dazu den Link in einer E-Mail oder gehen auf die Website des Versanddienstleisters. Apps spielen für die Sendungsverfolgung bislang kaum eine Rolle. Will der Kunde den Versender kontaktieren, tut er dies am ◼ liebsten per E-Mail. Christiane Fröhlich Kampf gegen Adblocker Online-Vermarkter und Technologieanbieter arbeiten daran, Antworten auf den Einsatz von Werbeblockern zu finden und 19 Millionen Internet-Nutzer, die mit dem Browser Mozilla Firefox surfen, nutzen jeden Tag den Werbeblocker Adblock Plus. Der Anteil der deutschsprachigen Surfer beträgt daran R Adblock Plus: Sprachen Englisch (US) (en-us) 31 % Deutsch (de) 20 % Online-Vermarktern 20 Prozent, geht man von der Firefox-Sta- Den rum, tistik der meistverwendeten Sprachen für geht es im ersten Schritt darum, den ökonomischen Schaden zu bedas Add-on aus (siehe Grafik). rbeblocker Der Einsatz von Werbeblockern, allen ziffern, der ihnen durch Werbeblocker voran Adblock Plus der Kölner Eyeo entsteht. Um das zu ermitteln, wird jedoch hren benötigt, GmbH, hat sich mittlerweile für Unter- ein einheitliches Messverfahren nehmen, die mit Online-Vermarktung mit dem erhoben wird, wie häufig Nutzer Geld verdienen, zu einem Kernproblem Online-Anzeigen blockieren. Das Prinzip von Werbeblockern baentwickelt. Deshalb arbeiten mehrere Arsiert auf Black- und beitsgruppen im OnWhitelists. Diese Lisline-Vermarkterkreis ten regeln, welche des Bundesverbands Werbung gezeigt wird Digitale Wirtschaft daund welche nicht (sieran, Antworten auf den he auch INTERNET Einsatz von AdbloDownloads WORLD Business ckern zu finden. Die Quelle: Unternehmensangaben 26/13, Seite 16). TechArbeitsgruppen benische Ansätze gegen schäftigen sich mit technischen und rechtlichen Möglichkei- Werbeblocker versuchen daher, die ten, wie sich die Online-Werbewirtschaft Blacklists „auszuhebeln“, die verhindern, gegen Werbeblocker wehren kann. Auf dass Banner gezeigt werden. Eine technische Lösung gegen Adblokonkrete Fragen von INTERNET WORLD Business zu den einzelnen Arbeitsgruppen cker bietet beispielsweise Bemitho Techgibt der Bundesverband Digitale Wirt- nologies aus Hamburg an. Mit der Lösung „Addefend“ kann erkannt werden, ob ein schaft bisher keine Auskunft. Adblock Plus 250 Millionen Andere 22 % Polnisch (pl) 6% Französisch (fr) 11 % Russisch (ru) 10 % INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: Mozilla Firefox Mozilla zeigt, in welchen Sprachen Adblock Plus verwendet wird Publisher und Vermarkter wollen sich gegen Werbeblocker wehren Adblocker im Einsatz ist oder nicht. Wenn ja, baut Addefend statt des Werbemittels ein Bild in die Webseite des Publishers ein. Dieses Bild ist ebenfalls ein Werbemittel. Addefend ist gerade in der Roll-out-Phase, sagt Benjamin Körber, Geschäftsführer Bemitho Technologies. Addefend sei ein interessanter Ansatz für Publisher gegen die Wirkung von Adblockern, meint Christoph Bauer, CEO von Eprivacyconsult. Allerdings werde das Grundproblem, dass Konsumenten nicht einsehen, warum sie Werbung akzeptieren sollen, damit nicht gelöst. Hier sollte man stärker ansetzen, meint er. ◼ Ingrid Schutzmann Wenn Sie von München nach Frankfurt wollen, fliegen Sie ja auch nicht über Fort Meade, Maryland. Warum sollte man nicht auch beim Datenaustausch den direkten Weg nehmen? In unserer in Deutschland gehosteten clouD kommunizieren virtuelle Server direkt untereinander oder mit Ihnen. Direkte Wege gehen heißt: Daten geschützt zur Verfügung stellen. Die Sicherheit von Daten in unserer clouD ist für uns selbstverständlich, weil es um Ihre Daten geht. Wir stehen für Ihre Sicherheit. Das nennen wir Hosting – safe in Germany. filoo.de/meade DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 34 INTERNET WORLD Business AFFILIATE MARKETING BILDBEARBEITUNG PLZ 17. März 2014 E-COMMERCE PLZ 9 9 PLZ 1 Firstlead GmbH www.adcell.de Marcus Seidel Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 75.000 Affiliates und ohne SetupGebühr! 2 Intelligente Digitalisierung von Marken und Kundenbeziehungen. Deutschlandweit an 10 Standorten in Ihrer Nähe. 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PERSONALIEN 38 INTERNET WORLD Business Tomoyuki Ikeda Rubicon Project, Tokio Mit einer neuen Niederlassung und einem Datenzentrum in Tokio erweitert Rubicon Project, Betreiber einer Real-Time Trading Platform, sein internationales Geschäft. Geleitet wird das neue Büro von Tomoyuki Ikeda. Der Managing Director war bislang bei Marin Software als Commercial Director Japan tätig und berichtet künftig an Jay Stevens, General Manager International, Rubicon Project. www.rubiconproject.com Roland Fiege / Eric Weaver IPG Mediabrands, Frankfurt am Main Beim internationalen Agenturnetzwerk IPG Mediabrands übernimmt Eric Weaver innerhalb des Mediabrands G14 Clusters die Position des Chief Social Officers. Der bisherige Senior Vice President Social Strategy & Intelligence für Mediabrands Global / North America arbeitet von London aus. Unterstützt wird er unter anderem von Roland Fiege (Foto), der zum Head of Strategy in den G14-Ländern (unter anderem Russland, UK und Deutschland) aufsteigt und sich um die internationale Entwicklung des Produktund Leistungsspektrums im Bereich Social kümmern soll. Zuvor war Fiege Managing Partner Audience Engagement und für die Services Social und Mobile innerhalb der MAP Deutschlands (die Mediabrands Audience Platform) zuständig. www.mbww.com Termine Online Marketing Forum Die Konferenz für Trends im Online Marketing wie Social Media und interaktive Verpackung, die von INTERNET WORLD Business präsentiert wird, richtet sich insbesondere an Marketingverantwortliche, E-Commerce-Leiter sowie Webshop-Betreiber. Parallel werden kostenlose Workshops angeboten, unter anderem zu „Algorithmus-Trends“, „SEO mit Entitäten“ und „Performance Marketing“. Termine: Düsseldorf, 26. März 2014, Frankfurt, 27. März 2014, Hamburg, 1. April 2014, München, 3. April 2014 Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: OMF14iwb) www.onlinemarketingforum.de Info: 17. März 2014 Udo Müller / Michael Müller Claire Davenport Retailmenot, London Paysafecard, Wien (A) Nach neun Jahren an der Spitze des Unternehmens ist Mitgründer Michael Müller beim Online-Zahlungsanbieter Paysafecard ausgeschieden. Der 42-Jährige verlässt das Unternehmen, das 2013 von der britischen Skrill Group übernommen wurde, auf eigenen Wunsch. Die Nachfolge als CEO tritt nun sein Bruder Udo Müller (Foto) an, der bis- Daniel Fernges Undertone, Hamburg Beim US-Unternehmen Untertone, das seit 2012 in Hamburg einen Deutschlandsitz hat, heuert Daniel Fernges als Senior Sales Manager an. Er betreut künftig vom Düsseldorfer Standort aus Mediaagenturen und Direktkunden. Bislang war der 39-Jährige, der an Vertriebsleiter Süd- und Mitteldeutschland Alexander Spiesberger berichtet, unter anderem Senior Agency Sales Manager bei der eBay Advertising Group. www.undertone.com her im Vorstand von Paysafecard aktiv war. Weitere Geschäftsführer neben dem 39-Jährigen sind Bernd Egger und Maximilian von Both. Hauptsitz von Paysafecard, das aktuell rund 200 Mitarbeiter beschäftigt und in 37 Ländern über 450.000 Verkaufsstellen betreibt, ist Wien. www.paysafecard.com kümmert sich künftig um neue Produkte und Geschäftsfelder wie die Vernetzung der Kanäle E-Mail und Social Media. Seit Februar 2014 verantwortet zudem Benjamin Kautz als Sales Manager die Akquise von Neukunden. Er war zuletzt als Key Account Manager bei Immobilienscout24 tätig. Davor hatte er bei eKomi gearbeitet, während Hoppenworth zuvor unter anderem bei der Otto Group beschäftigt war. www.netnomics.com Arne Hollmann Commerce Plus, Hamburg Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Hamburger Agentur Netnomics GmbH: Kerstin Hoppenworth, die von der Verlagsgruppe Madsack zum E-Mail-Marketing-Spezialisten wechselt, Als Director Concept heuert Arne Hollmann bei der Hamburger Commerce Plus GmbH an. Bei der E-Commerce-Agentur soll der 37-Jährige, der bislang Online-Konzepter und Creative Director bei Interone war, die Kreation von E-Commerce-Plattformen und Online Shops vorantreiben. Hollmann arbeitet dabei an der Seite von Martin Werner, dem Director Design. www.commerce-plus.com BVH 2.014 Auf der Veranstaltung des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels soll operatives Know-how für den interaktiven Handel vermittelt werden, unter anderem in Masterclasses sowie Workshops. Themen sind hier vor allem Link Building, Customer Journey, Conversion, E-Mail-Gestaltung, Shop-Layout, Texten, Operations, SEO und Social Media. Darüber hinaus steht der Best-Practice-Austausch auf dem Programm. Termin: Hamburg, 2. und 3. April 2014 Kosten: 399 Euro zzgl. MwSt. Info: www.bvh2014.de erwarten die Besucher Vorträge, Podiumsdiskussionen und Praxisbeispiele für Einsteiger, Fortgeschrittene und Experten. Zwei Themen der Keynotes: „Full Service E-Commerce – Wie der Besteller bestimmt“ und „Mobile Commerce“. Im Ticketpreis enthalten ist zudem ein Besuch auf der Messe Personal Swiss, die am 8. und 9. April 2014 ebenfalls in der Messe Zürich stattfindet. Termin: Zürich, 9. und 10. April 2014 Kosten: 30 CHF (1 Tag), 60 CHF (2 Tage) bei Online-Vorabregistrierung www.swiss-onlineInfo: marketing.ch Swiss Online Marketing Die Schweizer Fachmesse für Digital Marketing & E-Business findet bereits zum sechsten Mal statt. Ergänzend zu den Standpräsentationen der Aussteller Hitmeister E-Commerce Day Online-Händler, Webshop-Betreiber sowie E-Commerce-Dienstleister treffen sich hier zum Austausch über aktuelle Entwicklungen im Web-Handel. Geboten Kerstin Hoppenworth / Benjamin Kautz Netnomics, Hamburg 6/14 Zum neuen General Manager für den digitalen Gutschein-Marktplatz Vouchercodes.co.uk wurde Claire Davenport von Retailmenot Inc. ernannt. In ihrer Position verantwortet Davenport, die zudem Vice President wird, nun das Geschäft in Großbritannien, das mehr als sieben Millionen registrierte Nutzer umfasst. Sie kommt vom E-Learning-Startup Future Learn, bei dem sie Commercial, Marketing and International Director war. www.vouchercodes.co.uk Oliver Lucas / Susanne Busshart / Tobias Schlösser / Christian Stummeyer UDG, Hamburg Mit vier neuen Führungskräften verstärkt die UDG United Digital Group ihre Standorte. Das Büro in Mainz leitet Susanne Busshart als Managing Director zusammen mit Mathias Reinhardt. Die 47-Jährige war bisher unter anderem bei Syzygy sowie als Gründerin von Zuuka und Bingabox beschäftigt. Als Geschäftsführer Fischer Appelt Furore und COO von Ledari war bislang Tobias Schlösser tätig. Der 43-Jährige ist nun als Managing Director neben Thomas Rekittke für den Hamburger UDG-Standort zuständig. In gleicher Position ist Christian Stummeyer (41) für UDG Consulting verantwortlich. Und als Director E-Commerce stößt Oliver Lucas (Foto) zur UDG. Der 42-Jährige, der zuvor unter anderem bei Lufthansa sowie JCL eCommerce beschäftigt war, arbeitet von München aus standortübergreifend. www.udg.de werden neben einer Ausstellungsfläche auch zahlreiche Fachvorträge. Termin: Köln, 12. April 2014 Kosten: 99 Euro inkl. MwSt. www.hitmeister.de/ Info: ecommerceday Shopware Community Day Rund 1.300 Web-Händler, E-CommerceInteressierte und Partner von Shopware informieren sich über und präsentieren aktuelle Produkte und Services für den Internet-Handel. Neben 40 Ausstellern bietet diese Veranstaltung auch Vorträge und Sessions zu aktuellen Trends. Termin: Ahaus, 16. und 17. Mai 2014 Kosten: 69 Euro (ein Tag), 99 Euro (zwei Tage); Preise inkl. MwSt. (Early Bird, bis 31. März gültig) www.shopware.com/de/scd Info: 17. März 2014 6/14 Kerstin Häming Groupon, Berlin Vom zentraleuropäischen Hauptsitz in Berlin aus leitet Kerstin Häming künftig das Inside Sales Team bei Groupon. In der Position soll sie insbesondere das Vertriebs- und Beratungsteam für lokale Partner des CouponingPortals führen und ausbauen. Bisher war Häming unter anderem Sales- und Operations-Managerin bei Google Europe. www.groupon.com Florian Fritsche Regiocast Digital, Leipzig Ende April 2014 verlässt Geschäftsführer Florian Fritsche die Leipziger Regiocast Digital GmbH, deren 2013 eingestellten Fußball-Radiosender 90elf er maßgeblich vorangetrieben hat. Fritsche, dessen Nachfolge noch nicht geklärt ist, will sich laut einer Mitteilung „in Süddeutschland neuen Herausforderungen stellen“. www.regiocastdigital.de Nikolas Fleischhauer Neoskop, Hannover Die Digitalagentur Neoskop aus Hannover verstärkt sich mit Nikolas Fleischhauer. Als Leiter Online Marketing verantwortet der 39-Jährige, der bislang als Senior Product Manager E-Business der Deutschen Messe Interactive tätig war, die Unit, die sich mit SEO und SEA, Online Advertising, Social Media und Content Marketing beschäftigt. www.neoskop.de INTERNET WORLD Business Julia Stadler Damisch Kayak, Zürich (CH) Seit März 2014 verantwortet Julia Stadler Damisch als Managing Director DACH die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz bei der Kayak Europe GmbH mit Sitz in Zürich. Die 39-Jährige, die in ihrer neuen Position für die Führung und den Ausbau der Suchmaschinen Kayak und Swoodoo im deutschsprachigen Raum zustän- dig ist, berichtet an Jan Valentin, der das europäische Geschäft von Kayak verantwortet. Vor ihrem Wechsel zur Metasuchmaschine im Reisemarkt war Stadler Damisch beim Schweizer Unternehmen Kuoni beschäftigt und unter anderem an der Akquisition von Gullivers Travel Associates beteiligt. www.kayak.de Steffen Meier Readbox, Dortmund Andreas Fuhlisch Mediaplus, Hamburg Der E-Book-Spezialist Readbox hat sich mit Steffen Meier als Leiter Produktinnovation und -marketing verstärkt. Der 48-Jährige, der zuvor beim Stuttgarter Fachverlag Eugen Ulmer den Verlagsbereich online leitete, übernimmt den neu geschaffenen Bereich zum April. www.readbox.net Der ehemalige Geschäftsleiter Bauer Advertising AG ist zur Mediaplus Gruppe gewechselt. Als Geschäftsführer und Partner führt Andreas Fuhlisch (46), der das komplette MediaGeschäft der Agenturgruppe im Norden Deutschlands verantwortet, gemeinsam mit Thilo Krämer die Geschäfte am Hamburger Standort. www.mediaplus.de David Munsch Vertical Techmedia, München Ihr Sales-Team im süddeutschen Raum verstärkt die Vertical Techmedia AG mit David Munsch. Als Sales Consultant betreut er beim vertikalen Media-Netzwerk einen Kundenstamm aus Agenturen und IT-Herstellern. Zuvor war Munsch Online Marketing Manager bei zwei Designanbietern in Deutschland und den USA. www.verticaltechmedia.de Simon Rose Improve Digital, München Der niederländische Technologie-Anbieter Improve Digital verstärkt seinen Sitz in Deutschland mit Simon Rose. Als Senior Business Development Manager ist der 32-Jährige künftig als Ansprechpartner in München für Kundenentwicklung und Neugeschäft zuständig. Bisher war Rose unter anderem als Senior Publisher Manager Video bei der Adscale GmbH tätig und für die Video-Unit verantwortlich. www.improvedigital.com Sabine Reinert Rabodirect, Frankfurt Als neue MarketingChefin verantwortet Sabine Reinert künftig die gesamte Kommunikation bei Rabodirect Deutschland in Frankfurt. Vor ihrem Wechsel zur Tochter der niederländischen Rabobank leitete sie unter anderem das Kampagnenmanagement bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall. www.rabodirect.de STELLENMARKT Holzmann Medien ist ein mittelständisches Unternehmen mit Print- und Onlineprodukten im In- und Ausland. Zum stetig wachsenden crossmedialen Portfolio gehören sowohl reichweitenstarke Wirtschaftstitel, Fachzeitschriften, Bücher und Seminare als auch Onlineprodukte. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir einen Alexander Franke Plista, Berlin Als Director Cooperations geht Alexander Franke zum Werbedienstleister Plista. Der bisherige Vice President Sales von Veeseo verantwortet das Cooperations-Team, das aus Account Management, Business Development sowie technischem Support besteht. www.plista.com Edward Kaul Artegic, Bonn Ihre internationalen Aktivitäten treibt die Artegic AG, Anbieter für Online-CRM, mit einem International Business Development Manager voran. Die Position übernimmt Edward Kaul, der unter anderem in der Automotive-Industrie tätig war. Der 43-Jährige berichtet direkt an den Director Customer Strategy. www.artegic.de CAMPAIGN MANAGER DIGITAL (M/W) Ihre Aufgaben Sie übernehmen eine Schnittstellenfunktion zwischen den Abteilungen Anzeigenverwaltung, Internet Information Services, Redaktion und Produktmanagement. Der Schwerpunkt Ihrer Arbeit liegt in der Verwaltung und Qualitätssicherung von Werbekampagnen auf allen digitalen Medien von Holzmann. Sie stellen sicher, dass die Werbemittel im Internet, in Newslettern und Mobile Apps (u. a. mit einem AdServer-System) platziert werden. Gleichzeitig übernehmen Sie die Kontrolle, Fehleranalyse und Optimierung der Kampagnen und unterstützen darüber hinaus das Verkaufsteam bei Online-Marketing-Aufgaben. Weitere Informationen finden Sie unter: www.holzmann-medien.de | Stichpunkt Karriere Nancy Scheffert Mediaby, Hamburg Die Sinner-SchraderTochter Mediaby, ein Spezialist für Online Advertising, hat Nancy Scheffert geholt. Als neuer Business Intelligence Analyst soll die 25-Jährige, die zuletzt ihre Masterarbeit über Web Analytics geschrieben hat, die Account Manager von Mediaby bei der Kundenberatung unterstützen. www.mediaby.de Marco Widmann Artec IT Solutions, Karben Als Marketing Manager EMEA verantwortet Marco Widmann bei Artec IT Solutions, Spezialist für Big Data und Cloud-Computing, die Bereiche Produktmarketing und Vertriebskommunikation. Zuvor war der 38-Jährige als Leiter Kundenberatung bei der Werbeagentur WGJ beschäftigt. www.artec-it.de Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen, gerne auch per E-Mail. Holzmann Medien GmbH & Co. KG Gewerbestraße 2 86825 Bad Wörishofen Alexandra Schnür Telefon +49 8247 354-104 [email protected] www.holzmann-medien.de 39 40 INTERNET WORLD Business 17. März 2014 6/14 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.der/stellenmarkt Senior CRM & Analytics Manager (w/m) L‘Oréal Deutschland GmbH Düsseldorf ID 804 Technical Campaign Manager (m/w) Hubert Burda Media München ID 803 Social Media & Digital Marketing Supervisor (w/m) The Walt Disney Company (Germany) GmbH München ID 801 Campaign Manager digital (m/w) Holzmann Medien GmbH & Co. KG Bad Wörrishofen ID 800 E-Commerce Development Manager (m/w) tesa SE Hamburg ID 799 Content Manager (m/w) tesa SE Hamburg ID 798 Manager (m/w) Online Marketing E-Commerce TOM TAILOR GROUPbH Hamburg ID 797 Senior E-Mail-Marketing-Manager (m/w) Hubert Burda Media München ID 796 eCommerce Manager (m/w) – Nr. 18241 3M Deutschland GmbH Neuss ID 795 Online-Marketing-Manager (m/w) mit Schwerpunkt Affiliate-Marketing / SEA internetwarriors GmbH Berlin ID 794 Aschheim bei München ID 793 Senior Online Marketing Manager (m/w) (SEA/SEM International) myTheresa.com GmbH Sales Manager | Vertriebsleiter (m/w) Mindlab Solutions GmbH Esslingen a. Neckar ID 791 (Trainee) Junior Consultant (m/w) Mindlab Solutions GmbH Esslingen a. Neckar ID 790 Account Manager (m/w) Mindlab Solutions GmbH Esslingen a. Neckar ID 789 Projektleiter - Online Produkte (m/w) Internetone AG Senior Manager Online Marketing & Mobile (m/w) 1-2-3.tv Köln ID 788 Unterföhring ID 787 Junior Manager Web-Analyse (m/w) Steigenberger Hotels AG Frankfurt ID 785 Senior E-Mail-Marketing-Manager (m/w) Hubert Burda Media München ID 783 Junior Online Shopmanager (m/w) Search & Recommendation Home Shopping Europe GmbH Ismaning ID 782 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] SZENE 17. März 2014 6/14 INTERNET WORLD Business 41 Trendthema Content Marketing Tipps für Kanzlerin Zum vierten Mal fand die Content Marketing Conference basierte Dienstleistungen Ein Plädoyer für Internet- in Köln statt. Das Interesse an den Vorträgen war groß E s ist ein renommiert besetzter Kreis: Über 150 Vertreter von 90 Institutionen aus Industrie, Wissenschaft, Gewerkschaften, Verbänden und Verwaltungseinrichtungen haben sich in dem Arbeitskreis „Smart Service Welt“ zusammengeschlossen. Der Verbund verfolgt das Ziel, in Deutschland einen starken Markt für In- C ontent Marketing ist eines der HypeThemen dieses Jahres. Nicht wenige Agenturen, Branchenexperten und Umfragen sehen darin einen der wichtigsten Kommunikationstrends der kommenden Monate. Entsprechend groß war das Interesse an der Content Marketing Conference, die am 5. und 6. März in der Kölner Wolkenburg stattfand: Knapp 400 Teilnehmer wollten sich über aktuelle Ausprägungen informieren, Beispiele für gelungene Strategien erfahren und über die verschiedenen Facetten des Themas diskutieren. Den ersten Tag füllten Referenten von großen Konzernen wie Siemens, VW, dem FC Bayern und der Deutschen Telekom aus. Am zweiten Tag ging es vor allem um die Frage, ob Content Marketing wirklich so neu ist oder doch nur eine längst bewährte Medienstrategie, die nun im digitalen Zeitalter ankommt. ◼ 01 02 Bericht für Kanzlerin Merkel: T. Bachem, U. Weiss, D. Stocksmeier, H. Kagermann, W. Wahlster, F. Riemensperger, T. Feld, und Minister A. Dobrindt (v. l.) 04 01 Dicht gefüllte Reihen in den Vortragssälen der Kölner Wolkenburg 02 Einer der Top-Referenten: Tobias Dennehy, Corporate Story Architect & Editorial Change Manager bei der Siemens AG 05 03 Hier geht’s lang: Wegweiser zur Konferenz 04 Judith Wilhelm, Leiterin Online Kommunikation, Volkswagen AG 05 Matthias Moll, Director Marketing, Gutefrage.net GmbH ternet-basierte Dienstleistungen zu schaffen. Denn dies, so die These, sei eine entscheidende Wachstumsgrundlage für den hiesigen Wirtschaftsstandort. Im Rahmen der Cebit in Hannover überreichten Vertreter des Arbeitskreises Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem für die digitale Infrastruktur zuständigen Minister Alexander Dobrindt eine Liste mit Handlungs◼ empfehlungen. 03 INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion: Till Dziallas (tdz), [email protected] Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Stefan Hofer (host), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Helmut van Rinsum (hvr), Markus Siek Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Textchefin: Vera Günther (vg), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 01.10.2013 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. MEINUNG 42 INTERNET WORLD Business 17. März 2014 6/14 Die Googlifizierung der Werbung Über kurz oder lang werden TV- und Radiospots, ja sogar Zeitungsinserate im Gebotsverfahren vermarktet N Gema vs. Youtube In Ausgabe 4/2014 veröffentlichten wir auf Seite 4 eine Grafik, derzufolge Deutschland eine einsame Spitzenposition einnimmt: In keinem Land dieser Welt sind so viele der Top-1.000-Videos auf Youtube gesperrt wie in Deutschland. Der Grund dafür ist jedoch nicht politische Repression: Bislang haben sich der Musikrechteverwerter Gema und die Youtube-Mutter Google noch nicht auf ein Lizenzmodell für Gema-geschützte Inhalte geeinigt. Jetzt erreichte die Gema vor dem Landgericht München einen Punktsieg gegen den schwierigen Verhandlungspartner: Youtube darf auf seinen Hinweisflächen nicht mehr den Eindruck erwecken, die Verantwortung für die Sperrung bestimmter Videos liege ausschließlich bei der Gema. Dazu einige Kommetare unserer Leser: Daniel Brückner Das ist gut so. Denn die erforderlichen Rechte wurden nicht „nicht eingeräumt“, sondern Google ist nicht bereit, geforderte Lizenzgebühren zu bezahlen. Google möchte nur einen Deal machen, der die Werbeerlöse teilt. Und damit anders behandelt werden als andere Unternehmen. och werden viele Werbeplätze auf Webseiten, Smart-TVs, in SpieleApps und in Tablet-Ausgaben der Zeitungen über klassische Mediamodelle verkauft. Damit bleibt die digitale Werbung weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Ich bin überzeugt, dass die digitalen Medienhäuser, die heute noch dem Vorbild ihrer Pendants aus der analogen Welt folgen, mehr und mehr auf das vom Suchmaschinenmarketing bekannte Modell der Werbeplatzauktion in Echtzeit umschwenken werden. Ob wir wollen oder nicht: Die Googlifizierung der gesamten Werbung ist nicht mehr aufzuhalten. Mediaplanung am Limit Im Gebotsverfahren vermarktete Medien (Biddable Media) lassen sich mithilfe Algorithmus-basierter Technologien verwalten, steuern und optimieren. Werbung wird stark automatisiert und effizienter. Das stellt aber keinen Bedeutungsverlust für Marketing-Teams und Agenturen dar. Im Gegenteil: Sie können sich stärker auf Strategie und Beratung konzentrieren und Big-Data-Aufgaben den Maschinen überlassen. Mit entsprechenden Tools wird es möglich, die Echtzeitoptimierung auf alle digitalen Medien auszuweiten. Werbetreibende erhalten ein viel vollständigeres Bild von der Customer Journey. Gleiches gilt für die Attribution, also die Zuordnung des Beitrags von Kanälen, Kampagnen oder Anzeigen zu Umsatz und Gewinn. Die Performance-Daten aus den Biddable Media bilden zudem, kombiniert mit Zielgruppendaten (demografische Informati- „Marketing-Teams können sich auf die Strategie konzentrieren und Big Data den Maschinen überlassen“ Marc Höft ist Commercial Director DACH bei Marin Software onen, Interessen, Customer Lifetime Value), die Grundlage für Targeting-Strategien und Audience Buying in der gesamten digitalen Werbewelt. Dieses komplexe Zusammenspiel – Zielgruppen und ihre Interaktion mit Werbung einerseits sowie Kosten und Ergebnis von Formaten und Platzierungen in Echtzeit andererseits – zu erkennen und zu optimieren, ist nur Algorithmen möglich. Manuelle Mediaplanung stößt hier schon lange an ihre Grenzen. In der Welt der Auktionen gelten nur noch Angebot und Nachfrage und es herrscht völlige Transparenz. In der Folge gibt es faire Preise für beide Seiten: Werbekunden und Publisher. Das ist meiner Ansicht nach der stärkste Treiber für die Googlifizierung. Einige Akteure am Markt werden den guten alten Zeiten nachtrauern, in der die besondere Beziehung zwischen Agenturen und Medienhäusern großen Einfluss auf die Preisgestaltung hatte. Mittelsmänner und deren Gebühren sind nun aus dem Spiel. Media-Kollegen, die sich hier nicht anpassen, gehen düsteren Zeiten entgegen. Dafür werden Kreativität und Beratung wieder an Bedeutung gewinnen. Einige sehen die Zitatt Gefahr, dass die Kreativität auf der Stecke bleibt, wenn Werbung immer stärker von Performance-Aspekten durchdrungen wird. Das Gegenteil trifft zu: Auch in einem von Algorithmen geprägten Umfeld in der Werbeplatzvermarktung hängt der Erfolg von Werbung immer noch ganz wesentlich davon ab, wie einprägsam die Botschaften, wie aufmerksamkeitsstark die Inhalte, wie kreativ die Ideen und wie ausgefeilt die Zielgruppenansprache sind. Für innovative Strategien eröffnen sich nun ganz neue Möglichkeiten – und die Automatisierung schenkt uns zudem Zeit. ◼ #selfie Wer stellt Selfies ins Netz? 20,3 22,7 Bangkok Vorschlag von Samy Zimmermanns (via Twitterperlen) 23,7 26,3 Berlin 23,3 25,7 Moskau 24,3 26,7 New York Sehen die Sperrbildschirme von Youtube bald so aus? Jens Kruschwitz Mein Mitleid für die Gema hält sich in Grenzen – so gegen null ungefähr. Tim Gloystein Wird Zeit für eine neue Generation Richter in diesem Land ... 22,3 „Wir brauchen einen New Deal im Dreiklang von Industrie, Politik und Nutzern, um schnellstmöglich aus der Phase der gefühlten digitalen Depression herauszufinden“ Sao Paulo Microsoft-Deutschlandchef Christian Illek will das verlorene Vertrauen in den Datenschutz wieder herstellen INTERNET WORLD Business 6/14 Quelle: Selfiecity.net 15 20 25,0 25 30 In Bangkok am jüngsten: Durchschnittsalter, Geschlecht und Wohnort von Personen, die Selbstporträts hochladen thomas-krenn.com Limited OFFER Top-Server zu Top-Preisen: Nur bei Thomas Krenn Angebote gültig bis 31.03.2014 Top-Server sichern: statt € 749,- ab 649,-€ Einer von Vieren: 1HE Intel Single-CPU RI1104H Server Neben dem extrem leistungsdichten Server auf nur 50,3 cm halten wir noch 3 weitere Limited OFFER Server für Sie bereit! 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