KUNStstoff 17

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Das Bayer Kultur-Magazin
Norbert Jocks | Innenwelten – Außenwelten
SCHAUSPIEL | Burghart Klaußner ist Handlungsreisender
OPER | Zweite Oper bei Bayer Kultur
SCHAUSPIEL | Junges DT Berlin
TANZ | Helsinki Dance Company
MUSIK | Faszination Schubert
JAZZ | Benjamin Schaefer im Interview
OPER | Wiederaufnahme: Das Gift im Lift!
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Editorial
Liebe Freunde von Bayer Kultur!
Nachdem unser neues Opern-Abonnement mit Christoph
Willibald Glucks Le Cinesi spektakulär und sehr erfolgreich gestartet ist, folgt schon Ende November mit Edward
Rushtons Leinen aus Smyrna (vgl. Titelseite) die zweite
Abonnement-Vorstellung. Es erwartet Sie, liebe Opernfreunde, ein ganz besonderes Format: Der dreiteilige
Abend setzt sich nämlich aus einem Werkstatt-Gespräch
mit Komponist, Regisseurin und Dirigent, einem Prolog
mit Musik von Claudio Monteverdi und der Kammeroper
des zeitgenössischen englischen Komponisten zusammen,
wobei jeder Teil an einem anderen Ort des Bayer Kulturhauses stattfinden wird. Lassen Sie sich überraschen.
Auch die dreijährige Förderperiode für „unser“ wunderbares Benjamin Schaefer Jazz-Trio neigt sich allmählich
schon ihrem Ende zu. Leider! Sie sollten es daher nicht versäumen, sich das letzte Konzert der drei Kölner Musiker
in unserer Jazz at midnight-Reihe anzuhören. Zum Abschluss featuren sie die aus Südafrika stammende Sängerin
2
Melanie Scholtz. Mit Thomas Zehetmaier, dem Tschechischen Nationalen Sinfonieorchester unter der Leitung von
Israel Yinon und der jungen Pianistin Irma Issakadze stehen noch drei weitere musikalische Leckerbissen im Terminplan der kommenden beiden Monate.
Die von Kay Link im Auftrag von Bayer Kultur geschriebene Kinderoperette Das Gift im Lift wird nach dem großen
Erfolg der Uraufführung im Bayer Kulturhaus am Samstag,
den 15. Dezember, als „Weihnachtsmärchen der besonderen Art“ wiederaufgenommen. Da um 15 Uhr beginnend,
bieten wir damit Familien mit Kindern übrigens eine ideale
Möglichkeit an, ihre Festeinkäufe mit einer „Kulturpause“
zu unterbrechen bzw. sie mit einem Theaterbesuch heiter
und entspannt zu beenden. Sogar unmittelbar vor Weihnachten – pünktlich zum Ferienbeginn am Freitag, den
21.12.2012 – gibt es ebenfalls um 15 Uhr noch eine weitere Vorstellung. Aufgrund der besonderen Qualität dieser
Arbeit nimmt der renommierte Musikverlag „Boosey &
Hawkes“ dieses Musiktheater für Kinder in sein Verlagsprogramm auf. Wir freuen uns mit dem Autor!
Aber auch für Leute im Alter zwischen zwölf und 16 halten
wir kurz vor Weihnachten ein besonderes „Bonbon“ bereit:
Eine szenische Umsetzung von Wolfgang Herrndorfs Kultroman Tschick durch das „Junge DT“ – der Jugendsparte
des Deutschen Theaters Berlin – zugleich der Beginn einer
längerfristigen Zusammenarbeit mit diesem führenden
Jugendtheater Deutschlands im Rahmen der Kulturachse
Leverkusen-Berlin.
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen wie immer
Ihr
Dr. Volker Mattern
Leiter Bayer Kultur
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November/Dezember 12
Essay
Norbert Jocks über das Spielzeit-Thema
„Innenwelten-Außenwelten“
Seite 4
SCHAUSPIEL
Burghart Klaußner mit dem Klassiker Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller zu Gast im Kulturhaus
Seite 8
OPER
Zweites Stück der neuen Opern-Reihe von Bayer Kultur:
Leinen aus Smyrna von Edward Rushton
Seite 10
SCHAUSPIEL
Das Junge DT Berlin macht mit Tschick spannendes
Theater für Jugendliche
Seite 12
TANZ
You make me – Tänzer der Helsinki Dance Company
bei Bayer Kultur
Seite 14
MUSIK
Das Tschechische Nationale Sinfonieorchester spielt
Felix Weingartner
Seite 15
JAZZ
stART-Künstler Benjamin Schaefer im Interview mit
Martin Laurentius
Seite 16
OPER
Die erste Wiederaufnahme bei Bayer Kultur:
Das Gift im Lift!
Seite 18
Das Bayer Kultur-Magazin
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Szenenfoto aus Kaspar, Theater an der Ruhr
Die unendliche
Verflechtung von
Innen- und Außenwelt
Text: Heinz-Norbert Jocks · Fotos: Theater an der Ruhr
Die Weiten der Außenwelt sind von ihren Ausmaßen, wie
es scheint, so gigantisch wie die Untiefen der Innenwelt.
Jedoch sind wir der festen Überzeugung, uns selbst, wenn
nicht bestens, so doch aber gut genug zu kennen oder vertraut zu sein, um im Alltag erst gar keine selbstquälerischen Zweifel an unserer Identität aufkommen zu lassen.
Bei unseren Auftritten gegenüber anderen, die für uns mit
ihrem Blick einen uns in Frage stellenden Teil der Außenwelt bilden, geben wir uns jedenfalls der fröhlichen Illusion hin, ein möglichst souveräner Herr, gar ewiger Bewohner und Gebieter unseres Selbst und damit im klaren
Einverständnis mit unserer Innenwelt, zu sein. Dass wir
uns selbst aber so fremd sind, dass wir beispielsweise nicht
einmal realisieren, passionierte Gefangene eines Wiederholungszwangs zu sein, und dass wir dabei erst recht nicht
ahnen, warum wir so sind, wie wir nun einmal sind, und
wieso wir uns so verhalten, wie wir uns nun einmal verhalten, lassen sich als kleine Indizien dafür heranziehen,
dass uns die eigene und die Innenwelt der anderen erhebliche Rätsel aufgibt. Rätsel, die nicht weniger unfassbar
sind wie die der Außenwelt.
Einen Grund für dieses phantastische Dickicht obskurer
Fremdheit, die von der Innenwelt ausgeht, sieht die Psychoanalyse darin, dass wir nicht nur mit einem alles erfassenden Bewusstsein ausgestattete, sondern auch von
unserem Unterbewusstsein gesteuerte und somit nicht nur
selbstbestimmte Wesen sind. Von daher erweist sich die
Innenwelt als ein großes Geheimnis, dem wir, wenn wir
in Bedrängnis oder in eine Krise oder außer Kontrolle geraten, mithilfe diverser Technikern wie der Psychoanalyse auf die Spur oder die Schliche zu kommen versuchen.
Dass uns die Innenwelt im Alltag nicht weiter befremdet und sie uns auch nicht von ihrer unbekannten oder
gar unheimlichen Seite auflauert, liegt zum einen an der
Selbstverständlichkeit, mit der wir mit ihr in permanentem Dauerkontakt stehen. Denn die Innenwelt lässt sich
ja nicht einfach wie ein Fernseher oder Computer an- oder
ausschalten. Stattdessen ist sie stets, wenn auch diffus,
gegenwärtig. Ja, etwas rührt sich pausenlos in uns und
kommuniziert mit uns. Diese Unaufhörlichkeit ihrer Endlospräsenz, die uns bis in unsere Träume hinein verfolgt,
erweckt den trügerischen Eindruck, von sowohl immenser
als auch unzweifelhafter Vertrautheit zu sein. Innenbilder
flackern auf und verschwinden wieder. Die Welt in uns
ist so komplex, unüberschaubar und reich, dass sie sich
weder auf Begriffe reduzieren noch mit einem Hinweis
wie dem auf den inneren Monolog erfassen lässt. Hinzu
kommt, dass in ihr eine Gleichzeitigkeit aller Zeiten, ein
unentwegtes Oszillieren zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft herrscht. Wie lässt sie sich erfahren?
Was müssen wir tun, um von der Innenwelt nicht einfach
nur behaust zu sein? Wie gelingt es uns überhaupt, uns
ihrer bewusst zu werden, und wie lässt sie sich möglicherweise kreativ engagieren?
Würden wir einmal wie Entdecker oder Forscher versuchen, eine genaue geographische Karte der eigenen wie
der fremden Innenwelten anzulegen, so stießen wir auf
eine Unzahl weißer Flecken. Die Innenwelt erwiese sich
als eine weitgehend unerforschte Terra incognita, vor der
wir wie vor etwas Unbekanntem fliehen. Ein Beleg dafür
ist die so weitverbreitete wie oft an Sucht grenzende Art
und Weise, die kostbare, da unwiederbringliche Lebenszeit mit Unsinnigkeiten und Unwichtigkeiten totzuschlagen. Mit Facebook, das inzwischen überall auf der Welt en
vogue massenhaft genutzt wird, hat sich der konsumptive
Mensch in Zeiten riskanter Globalisierung auf ein neues
und raffiniertes, alles absorbierendes und an sich saugendes Wissen über die Menschen archivierendes Modell der
Zerstreuungskultur eingelassen. In ihm sind die feinen Differenzen zwischen Innen- und Außenwelt zum Verschwinden gebracht, besser noch: radikal gelöscht. Wer bei sich,
pseudogeschützt von seinen vier Wänden, auf Facebook
alles das niederschreibt, was ihm zu sich und der Welt, wie
er sie sieht und empfindet, gerade einfällt, und dazu Bilder
von sich postet, hat, da kein fremder Blick direkt auf ihn
gerichtet ist, nur bedingt das unangenehme Gefühl, von
irgendwem beobachtet zu werden. Und das, obgleich er
nicht nur weiß, sondern auch unbedingt erreichen will,
dass das, was er von sich gibt oder preisgibt, von anderen
auch wahrgenommen wird. Es ist seine paradoxe Form
tagtäglicher Selbstdarstellung, der er ungezwungen nachgeht, ohne dabei ein unmittelbares Gespür für den Blick
der anderen zu haben. Angefeuert von dem Verlangen
nach Selbst-Bestätigung durch das Votum einer Vielzahl
Das Bayer Kultur-Magazin
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anderer Teilnehmer, die dem Geposteten vielleicht ihren
Segen per Antippen des kleinen Wörtchens „like“ geben,
überlässt er sich einem zeitraubenden Taumel. Sein Auge
bewegt sich von Text zu Text und zwischen den Bildern
und springt dabei im rasenden Stillstand von Kontinent zu
Kontinent, rund um den Globus, doch ohne Realkontakt
mit der Außenwelt, die, hier zu einer virtuellen verflüchtigt, sich zu einer Datenminiatur verkleinert hat. Alles
in allem ein von der realen Außenwelt ausgeschlossenes
Sich-Verlieren in den Fängen des Sekundären. Verdrängte
Unmittelbarkeit.
Das Ganze hat etwas von einem fatalen Rausch, wie ihn
einst der analoge Fotograf in seiner Dunkelkammer erlebte, in der er jegliche Orientierung und auch den Realkontakt zur Außenwelt verlor. Die Tatsache, dass der
Facebook-Aktivist letztendlich vor eine anonyme Weltöffentlichkeit tritt, die ihm so fremd ist, wie er sich selbst,
ist ihm zwar geläufig. Aber es dringt letztendlich nicht
wirklich in sein Bewusstsein. Noch fühlt er es körperlich.
Eine neue Kultur des Vergessens nimmt hier Einfluss auf
das zwischenmenschliche Verhalten. Im Grunde handelt
es sich bei dem, was der Facebook-Besucher tut, um die
ihm nicht zu Bewusstsein gekommene Form einer freiwillig abgelegten Beichte. Ohne der Außenwelt real zu begegnen und ohne sich mit ihr in einer taktilen Beziehung zu
befinden, tritt er mit seinen auf Facebook hinterlassenen
Spuren und Botschaften ein in die unüberblickbare Sphäre
der virtuellen Unendlichkeit. Dabei erscheint er wie ein an
seinem Bildschirm klebender, folglich zu der Trägheit eines
Sesshaften verdammter, eben eingebildeter Reisender. Die
Übergänge zwischen beiden Welten sind dabei nicht bloß
verschwommen, sondern erst gar nicht mehr spürbar, da
abgeschafft. „Das Ende der Außenwelt“, konstatiert dazu
der in La Rochelle lebende Denker und Architekt Paul Virilio, „ist gekommen, und die ganze Welt wird mit einem
Mal endotisch. Dieses Ende beinhaltet sowohl das Vergessen des räumlichen als auch das des zeitlichen Äußeren
(now future) zugunsten des gegenwärtigen Augenblicks,
d. h. des echtzeitlichen Augenblicks der unmittelbaren Telekommunikationstechniken.“1
Während der französische Kulturpessimist den Wegfall
sämtlicher zeiträumlicher Schwellen und so auch die
zwischen dem Drinnen und dem Draußen bis in die negativen Konsequenzen hinein und zudem aufklärerisch
analysiert, erweist sich der von der westlichen Presse wie
ein Komet am Himmel der Revolte überschwänglich gefeierte chinesische Künstler Ai Weiwei als ein bedenkenloser Befürworter neuer Kommunikationssysteme. Für
ihn, der sich seiner fröhlichen Internetlust ungebremst
hingibt, ist die alte Unterscheidung zwischen Innen und
Außen nicht nur inexistent, sondern unmodern. Eben ein
Relikt der Vergangenheit. So scheut er sich auch nicht,
private Fotos, die er im Haus von Freunden aufgenommen
hat, auch unerlaubt, zu posten, so dass alle, die online
sind, zu emsigen Voyeuren werden. Entsprechend sieht
sich Ai selbst als „ein Wesen ohne eine innere Welt“. 2
Denn Begriffe wie Innen- und Außenwelt haben für ihn
seit Einführung des Internets ihre Bedeutung unwiederbringlich eingebüßt.
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Die Flucht nach draußen, das Sich-Ablenken von sich
selbst durch das, was wir außerhalb von uns sehen, hören,
riechen, erleben und erfahren, die Selbstvergessenheit, die
wir tagtäglich kultivieren, und die unwiderstehliche Lust
am völligen Aufgehen in der Außenwelt, das alles ist nichts
anderes als der vergebliche Versuch, die leidige Innenwelt
zu transzendieren. Dahinter steht der Wunsch, sich von
ihr zu befreien, weil sie als Störfaktor im Getriebe des
unbekümmerten Lebens empfunden wird. Dazu äußerte
sich der große, aus Hermannstadt gebürtige Skeptiker E.
M. Cioran einmal wie folgt: „Wenn man die Dinge vom
Standpunkt der Natur betrachtet, ist der Mensch geschaffen, um nach außen gewendet zu leben. Wenn er in sich
selber blicken will, muß er die Augen schließen, auf das
Tun verzichten, sich vom Werden ablösen. Was man „Innenleben“ nennt, ist eine Späterscheinung, die nur möglich
wurde durch die Verlangsamung unserer lebensnotwendigen Tätigkeiten, denn die Seele konnte nur auf Kosten des
guten Funktionierens unserer Organe auftauchen und sich
entfalten.“i Soweit der Schlaflose für den kein Augenblick
verging, an dem ihm nicht bewusst war, das Paradies für
immer hinter sich gelassen zu haben. Für ihn war „Heil“
„alles das, was das Reich des Bewußtseins vermindert und
seine Herrschaft schädigt.“3
Wenn hier die Rede von den unendlichen Verflechtungen
von Innen-und Außenwelt ist, so darf ein wesentlicher Aspekt nicht fehlen, nämlich die Frage, wie sich die Innenwelt, die der Außenwelt entgeht, kontrollieren lässt. Alles
in allem bezieht sich diese Frage der Macht darauf, wie
sich das von den Menschen Verschwiegene in Erfahrung
bringen lässt. In dem Zusammenhang stellt Facebook, wie
bereits gesagt, eine säkularisierte Form der Beichte dar.
Ebenso all die Fernsehserien und Radiosendungen, die es
darauf abgesehen haben und darauf getrimmt sind, dass
Menschen sich zur Unterhaltung der anderen outen, ihre
Fehler eingestehen, ihre Vorlieben und ihre Liebe in aller
Öffentlichkeit herausposaunen, oder das Mobiltelefon, das
uns an Gesprächen teilhaben lässt, das in früheren Zeiten
nur zwei Menschen etwas anging. Hier kommt es zu einer
gnadenlosen Verschmelzung von Innen- und Außenwelt.
Wenn die katholische Kirche, wie der Philosoph Michel
Foucault in seinem Mammutwerk über Sexualität und
Wahrheit minutiös nachwies, den Schlüssel zur intimen Innenwelt ihrer Gläubigen per Erfindung der Beichte fand, so
hat die Psychoanalyse diese Methode der Innenwelterkundigung unter vier Augen nur verfeinert und bis ins Extreme
weitergetrieben. Dabei versprechen sowohl die Kirche als
auch die Psychoanalyse die erhoffte Erlösung.
Dieses obsessive Interesse an der Erforschung und dem
Ausspionieren der Innenwelten hat ohne jeden Zweifel
auch mit der notorischen Angst der Gesellschaft vor dem
zu tun, was im Geheimen der Menschen vor sich geht. Davon erzählt das Theaterstück Kaspar von Peter Handke in
der Inszenierung von Roberto Ciulli. Mit phantastischen
Bildern mit Anklängen an Samuel Beckett wird da die Geschichte von einem Wesen, noch nicht Mensch, nicht ganz
Tier, erzählt. Bis zu seiner Entdeckung der sogenannten
Zivilisation entkommen, wird dem zunächst Sprachlosen
eine Erziehung zur Frau zuteil, die mit Freiheit absolut
Kaspar, Theater an der Ruhr
Kaspar, Theater an der Ruhr
nichts zu schaffen hat, insofern alles von außen erpresst
und erzwungen wird. Dabei dient die Sprache nicht nur
dazu, Macht auszuüben. Sie wird auch dazu eingesetzt,
eine künstliche Identität zu kreieren. Nach der eigenen
Innenwelt von Kaspar wird hier erst gar nicht gefragt.
Stattdessen wird diese den Bedürfnissen der Gesellschaft
angepasst. Alles an dem weiblichen Kaspar ist von außen
gemacht. Kein Haar ist echt. Nichts Eigentliches ist an ihr.
Einfach alles ist nach dem Geschmack der Männer manipuliert. Sogar das Geschlecht ist von außen aufgezwungen.
Denn der Jargon der Uneigentlichkeit hat hier das totale
Sagen. Die Innenwelt erweist sich somit als ein Konstrukt,
besser noch als ein Fake der Außenwelt. Doch am Ende der
Inszenierung zeigt sich, dass hinter der Entfremdung etwas
Rettendes aufscheint. Von hier aus lässt sich die lange Geschichte der zwischen Innen- und Außenwelt bestehenden
Beziehungen noch einmal ganz anders lesen.
Paul Virilio: Fluchtgeschwindigkeit, München1995, S.40
Heinz-Norbert Jocks im Gespräch mit Ai Weiwei:
Vielleicht ist ja mein Leben eine einzige Performance, in:
Kunstform International, Bd. 214, April 2012.
S.236-247
3
E.M.Cioran: a.a.O., S.28
i
E.M.Cioran: Vom Nachteil, geboren zu sein,
Frankfurt am Main 1979, S.28f.
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Das Bayer Kultur-Magazin
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Eine zwanghafte
Seele
Arthur Millers Bühnenklassiker Tod eines Handlungsreisenden mit Burghart Klaußner
Text: Reiner Ernst Ohle · Fotos: Matthias Horn
Willy Loman „ist ein Mann, der irgendwie in der Luft
schwebt, der mit einem Lächeln reist und mit einer Bügelfalte. Und wenn sein Lachen nicht mehr erwidert wird,
dann stürzt eine Welt ein. Ein Handlungsreisender muss
träumen. Das gehört zu seinem Beruf“. Diese Grabrede
von Willy Lomans Freund Charly in Arthur Millers Bühnenklassiker Tod eines Handlungsreisenden enthält in
Kurzform alle wesentlichen Hinweise für eine höchst aktuelle Interpretation der Rolle.
In Wilfried Minks Hamburger Inszenierung des Klassikers ist Willy Loman ein träumender, korrekt gekleideter
Kleinbürger, der als ein gutmütiger Mann am amerikanischen Traum zerbricht. Burghart Klaußner, der Darsteller
des Willy Loman, einer der meistbeschäftigten deutschen
Schauspieler, lotet in seiner fesselnden Interpretation einzelne Facetten dieser zwanghaften Seele aus, die stets bereit
Burghart Klaußner, Christian Sengewald
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ist, sich himmelhoch jauchzend in Tagträume einspinnen
zu lassen, um dann zu Tode betrübt daran zu zerbrechen.
Einmal mehr zeigt der Schauspieler sich als ein sensibler Interpret eines zwiespältigen Charakters, als Großmeister der
leisen Töne, der gerade durch sein einfaches, genaues und
differenziertes Spiel seine Figur mit einer bedrückenden
Glaubwürdigkeit ausstattet. Er selbst sagt dazu: „Ich habe
eine große Sympathie für Menschen, die im falschen Denken gefesselt sind. Ich will einfach keinen Mist machen.“
Für die Zuschauer ist der Zerfall Willy Lomans kein museales Erlebnis, dass das Ende einer kleinen, selbstständigen
Existenz Mitte des 20. Jahrhunderts schildert, sondern
eine hochaktuelle Studie zeitgenössischer Phänomene –
gerade die Finanz- und Wirtschaftskrise entzieht kühnen
Tagträumern jedes wirtschaftliche Fundament. „Es ist einer der großen Vorzüge des Stückes, dass es den Einfluss
Burghart Klaußner, Anja Topf
der großen Zeitläufe auf die kleinen Leute schildert und es
ist ein großes Vergnügen, in diesen Kosmos einzudringen“,
stellt Klaußner fest, der mit Regisseur Wilfried Minks seit
1992 zusammenarbeitet.
In der kleinen Schar renommierter deutscher Schauspieler, die auch im Ausland wahrgenommen werden, nimmt
Burghart Klaußner eine Ausnahmestellung ein. Seine Filmkarriere begann vergleichsweise spät. „Ich bin ein Spätentwickler“, sagt er verschmitzt lächelnd bei der Eröffnung
der Ausstellung von Margarita Broichs Schauspielerporträts
im Bayer Kulturhaus in Leverkusen. Anlässlich der Vernissage schildert er den Schauspieler als „einen Grenzgänger zwischen der Bürovernunft und dem Rausch fremder
Identitäten“ und fragte danach, ob „diese Clowns… mit
ihrem orientierungslosen Suchen nicht schon lange den
Rettungsschirm aufhalten, der uns hält und beseelt“.
Sein Weg zum Theater führte den Gastwirtssohn 1969
aus einem Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin zur Berliner MaxReinhardt-Schule für Schauspiel. 1971 hatte er sein Debüt
bei George Tabori, bis 1972 arbeitete er an der Schaubühne am Halleschen Ufer. Er wurde danach vom Hamburger
Schauspielhaus, dem Schiller-Theater und dem Maxim
Gorki Theater in Berlin sowie der Bühnen in Frankfurt
am Main, Bochum und Zürich verpflichtet. Klaußner
spielte unter Regisseuren wie Hans Lietzau, Peter Stein,
Peter Palitzsch und Werner Düggelin. Seit 1983 arbeitet
er regelmäßig für Film und Fernsehen – die großen Erfolge und die namhaften Auszeichnungen stellten sich nach
dem Jahr 2000 ein. Für seine Darstellung des skrupellosen
Unternehmers Justus Hardenberg in Die fetten Jahre sind
vorbei wurde er 2005 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Für die Titelrolle in Der Mann von der Bot-
schaft erhielt er 2006 beim Filmfestival von Locarno den
Goldenen Leoparden als bester Darsteller. 2007 spielte er
in Der Novembermann neben Götz George den von seiner Frau betrogenen Pfarrer Droemer und wurde dafür
für die Goldenen Kamera nominiert. 2009 spielte Klaußner in dem mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichneten und für den Oscar nominierten Kinofilm Das
weiße Band die Rolle des Pastors. Er wurde dafür mit dem
Preis der Deutschen Filmkritik und erneut dem Deutschen
Filmpreis als bester Darsteller ausgezeichnet. Ebenfalls
2009 sah man ihn neben Kate Winslet, Ralph Fiennes und
Matthias Habich in der Rolle des Richters im Kinofilm
Der Vorleser. 2010 war er am Staatsschauspiel Dresden
in Don Carlos als spanischer König Philipp II. zu sehen.
2011 erhielt Klaußner den Deutschen Hörbuchpreis in der
Kategorie „Bester Interpret“. Er ist Mitglied der Freien
Akademie der Künste in Hamburg und der Deutschen
Filmakademie, in deren Vorstand er 2010 gewählt wurde.
2009 inszenierte er am Schauspielhaus Bochum sein erstes eigenes Stück Marigold. Dass Burghart Klaußner auch
Musik macht, ist nur wenigen bekannt. In seinem Programm kommen Peter Igelhoff, Cole Porter, Tom Waits,
Karl Valentin, Johnny Cash und Charles Trenet zusammen – Musik ist das Tor zu Welten, die sonst verschlossen
bleiben. „Musik ist eigentlich die Hauptsache. Eigentlich
möchte ich alles andere lassen und nur noch Musik machen“, bekennt der Schauspieler – und jeder Schauspielund Filmfreund wünscht sich, dass dieser Wunsch bitte
nicht in Erfüllung geht.
Tod eines Handlungsreisenden
SA 10.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Das Bayer Kultur-Magazin
9
Zickenzoff am
Grab des Helden
Edward Rushtons Kammeroper Leinen aus Smyrna ist eine
deftige Komödie mit parodistischer Musik
Text: Stefan Keim · Foto: Hochschule für Musik und Tanz Köln
Odysseus ist tot. Doch ewige Ruhe ist ihm nicht vergönnt.
Denn er hat auf seinen Irrfahrten viele Frauen kennen
gelernt, manche davon näher. Nun haben sie sich um
seinen Sarg versammelt und zanken sich, was das Zeug
hält. Ganz unterschiedliche Charaktere hat der 1972 geborene britische Komponist Edward Rushton in Leinen
aus Smyrna entworfen. Gattin Penelope ist ein ganz stolzes, leidenschaftliches Weib, die niedliche, schüchterne
Königstochter Nausikaa hat sich in Odysseus verknallt,
nachdem sie ihn als Schiffbrüchigen aufgelesen und an Papas Hof gebracht hat. Dann gibt es noch die Nymphe Kalypso, die mit dem Verblichenen, laut Homer, sieben Jahre
zusammen gelebt hat. Ob dabei Kinder entstanden, ist in
der mythologischen Überlieferung unklar. Bei der Zauberin Circe hingegen war Odysseus nur ein Jahr. Sie hat10
te damals seine Gefährten in Schweine verwandelt. Und
Euryklea ist die gute alte Amme, die Odysseus als erste
nach seiner Rückkehr erkannte. Die fünf veranstalten einen Klagewettbewerb und nutzen dafür anspielungsreich
die Musikgeschichte.
Zitate und Parodien sind das Markenzeichen Edward
Rushtons. Da in der zeitgenössischen Musik – mit Ausnahme von Mauricio Kagel und Manfred Trojahn – der
Humor nicht besonders verbreitet ist, hat der Engländer
hier eine Marktlücke entdeckt. Mit Leinen aus Smyrna
– Librettistin ist übrigens Dagny Gioulami – gewann er
2001 einen Kompositionswettbewerb der Bayerischen
Staatsoper in München und des Opernhauses Zürich. Dort
wurde dann auch zwei Jahre später seine erste abendfüllende Oper Harley uraufgeführt.
Womit schon ein Problem der Leinen aus Smyrna angerissen ist: Es handelt sich um einen Einakter, keine Stunde
lang. Rushton hat noch ein Schwesterstück geschrieben
– Birds, Barks, Bones –, das sich ebenfalls unbeschwert
mit antiken griechischen Sagen beschäftigt. Doch die Aufführung im Bayer Kulturhaus geht andere Wege. Volker
Mattern, Leiter der Bayer Kultur, will die Kammeroper
als Kunstform in Leverkusen etablieren. Zwischen Köln,
Düsseldorf und Wuppertal sei es doch sinnlos, die bekannten Stücke anzubieten, die dort ebenfalls laufen. Zumal der Orchestergraben des Kulturhauses nur für kleinere Besetzungen geeignet ist. Also setzt er auf die kleinere
Form. Im Barock und in der Frühklassik sind da noch einige reizvolle Raritäten zu entdecken, die dann durch eine
Kooperation mit Sony auch auf den Plattenmarkt gelangen. Die zeitgenössische Kammeroper soll aber auch ihren
der Kölner Musikhochschule zusammen arbeitet. Gabriele
Rech ist eine begehrte Opernregisseurin und hat den kompletten Monteverdi zum Beispiel schon am Gelsenkirchener Musiktheater inszeniert. Nach diesem Vorspiel geht es
dann ins Studio, wo nun endlich die Damen um Odysseus
ihre virtuosen Keifauftritte absolvieren dürfen.
Mattern hat viel vor mit der Jungen Oper Leverkusen. Der
Name soll übrigens nicht bedeuten, dass hier nur Themen
für Kinder und Jugendliche verhandelt würden. Vielmehr
werden häufig junge Sängerinnen und Sänger auf der Bühne stehen und mit dem Orchester l’arte del mondo arbeiten
können. Es wird in Zukunft aber auch weiter Gastspiele
geben. Doch der Ehrgeiz Matterns geht dahin, auch selbst
zu produzieren, Musiker, Sänger und Komponisten zusammen zu bringen. „Junge Leute brauchen vor allem Erfahrung durch Auftritte“, sagt der Leiter von Bayer Kultur.
Platz haben, vielleicht in naher Zukunft auch mal durch
eine Uraufführung und einen Kompositionsauftrag.
Auch wenn Edward Rusthon verständlich, sinnlich und
witzig schreibt, braucht sein Stück doch ein wenig Vermittlung. Also startet der Abend mit einem Werkstattgespräch im Pausenfoyer. Der Komponist wird dabei sein und
auch am Flügel ein paar Klangbeispiele geben. Dann gehen
die Zuschauer nach oben und erleben im Probenfoyer das
Vorspiel aus Claudio Monteverdis Oper Il ritorno d’Ulisse
in Patria. Ursprünglich waren hier auch Frauenstimmen
vorgesehen, Gabriele Rech setzt aber Männerstimmen
ein, um dieses unterdrückte Geschlecht nicht ganz zur
Bedeutungslosigkeit zu verdammen. Junge Sänger – und
natürlich Sängerinnen – stehen in ausreichender Zahl zur
Verfügung, weil Bayer Kultur mit dem Standort Aachen
„Das können wir ihnen hier ermöglichen.“ Kammeropern
werden an den meisten Opernhäusern eher stiefmütterlich
behandelt. Was auch daran liegt, dass vielen Musiktheatern keine entsprechenden Räume zur Verfügung stehen.
In Leverkusen gibt es perfekte Bedingungen für Experimente, ein offenes Publikum, ein hervorragend ausgestattetes Haus. Nun kann die Suche nach neuen und die Wiederentdeckung von vergessenen Stücken und Formen des
Musiktheaters beginnen.
Leinen aus Smyrna
SA 24.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Weitere Vorstellungen:
SO 25.11 | 18:00
Das Bayer Kultur-Magazin
11
Jugendtheater
über Grenzen hinweg
Das Junge DT Berlin ist neuer Partner von Bayer Kultur
Text: Reiner Ernst Ohle · Fotos: Junges DT Berlin
Szenenfoto aus Tschick, Junges DT Berlin
Wolfgang Herrndorfs Bildungsroman Tschick steht seit
seinem Erscheinen im September 2010 auf der SpiegelBestseller-Liste. Das Jugendbuch mit der Geschichte von
zwei jugendlichen Ausreißern, die ohne Karte und Kompass in einem geklauten Auto durch die Provinz reisen, ist
aus dem Stoff, aus dem Kultbücher und Klassiker gemacht
werden. Am Theater erlebte der Stoff seine Uraufführung
in Dresden – drei Monate danach, im Dezember 2011,
hatte das Stück am Deutschen Theater Berlin Premiere
und ist seitdem ein riesiger Publikumserfolg.
12
Interessanterweise punktet das Stück bei Publikum und
Kritik nicht nur als gelungene Literaturadaption – die Inszenierung ist glänzend geeignet, jüngere Zuschauer an
moderne Erzählformen im Theater unangestrengt heranzuführen. Die Rollen der beiden Protagonisten Maik Klingenberg und Andrej Tschichatschow, genannt Tschick,
sind nicht nur jeweils einem Darsteller zugeordnet – die
beiden Schauspieler wechseln sich in der Darstellung der
jugendlichen Protagonisten ab und springen auch in alle
anderen Figuren der Geschichte.
Wenn im Dezember das Ensemble des Deutschen Theaters
Berlin im Bayer Kulturhaus diese umjubelte Produktion
außerhalb Berlins zeigt, rückt damit auch die Theaterarbeit des Jungen DT in den Blick. Seit dem Intendantenwechsel an einem der bedeutendsten Sprechtheater in der
Republik im Jahre 2009 ist das Junge Theater im DT eine
feste Marke im Haus, die ihre eigene Erfolgsgeschichte
schreibt. Unter der Leitung von Birgit Lengers hat das
kleine Team, dem Kristina Stang (Theaterpädagogin/Dramaturgin), Peter Kolb (Mitarbeit) und Janna Fodor (Freiwilliges Soziales Jahr/Kultur) angehören, eigene Formate
entwickelt. Diese profitieren nicht zuletzt davon, dass das
Haus – durch Offenheit und Vielfalt seines Programms
und das Bekenntnis zu großen Schauspielern, Regisseuren
und Dramatikern – einen überragenden Ruf genießt.
Das Junge DT ist integraler Bestandteil des DT, es präsentiert sich mit einem – wie die Macher selbst formulieren
– spielerischen Zugriff auf die Welt. „Wir wollen jungen
Menschen zwischen zwölf und 25 Jahren, egal welcher
nationalen oder kulturellen Herkunft, alle Türen ins DT
öffnen“ umschreibt die Leiterin Birgit Lengers das Ziel
ihrer Arbeit. „Im Zentrum steht die gemeinsame Theaterarbeit von Künstlerinnen und Künstlern mit jungen
Menschen. Wir verstehen Theaterpädagogik als (Vermittlungs-) Kunst und als ästhetische Forschung. Wir wollen
gemeinsam mit jungen Menschen den Freiraum, den das
Theater bietet, nutzen und laden ein zum Sehen, Erfahren
und Spielen“. Der Austausch über Kunst und mit Kunst
steht im Zentrum ihres Agierens. Es geht um die Begegnung mit großen Stücken, Themen und Formaten im DT.
Darüber hinaus bricht das Junge Theater gemeinsam mit
Künstlerinnen und Künstlern zu „Forschungsreisen im
öffentlichen Raum“ auf und recherchiert Geschichten
vor Ort. Das angeeignete Material wird anschließend in
unterschiedlichen künstlerischen, auch interdisziplinären
Formaten im DT oder ortsspezifisch in Szene gesetzt.
Internationale Kooperationen (wie Basel/Schweiz, Zagreb/Kroatien, Parma/Italien) sind für das engagierte Team
genauso wichtig wie interkulturelle Projekte. Pro Saison
werden zwei bis drei Theaterproduktionen mit Jugendlichen für zwei Spielstätten des DT (Kammerspiele und
Box) erarbeitet. Bei einigen Produktionen stehen junge
Leute gemeinsam mit Ensemble-Mitgliedern auf der Bühne. Die Produktionen entstehen unter professionellen Bedingungen und sind Teil des Repertoires. In den Herbstferien lädt das Junge DT Künstlerinnen und Künstler
verschiedener Sparten ein, gemeinsam mit Jugendlichen
in künstlerischen Werkstätten zu einer bestimmten Fragestellung zu forschen und zu arbeiten. Last but not least:
Eine Spezialität sind die Klassenzimmerstücke, die ganz
bewusst an Jugendliche adressiert werden, die mit Theater
eher weniger zu schaffen haben. Darüber hinaus werden
spielfreudige Jugendliche ins Theater geholt.
Clash haben die etwa 15- bis 25-Jährigen des DT Jugendclubs gemeinsam mit dem Regisseur Nurkan Erpulat erarbeitet und mit dem Klassenzimmerstück Türkisch Gold
besuchen zwei Schauspieler seit Januar 2011 Berliner
Schulen. Der Erfolg gibt diesen Ansätzen recht: Die Zuschauergruppe der unter 21-Jährigen ist seit der Gründung
Tschick
der Sparte mit dem Intendantenwechsel 2009 um etwa
60 Prozent gestiegen.
Schon diese erste Zusammenarbeit zwischen dem Jungen
DT Berlin und Bayer Kultur setzt im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin einen neuen und vernehmlichen
Akzent. In Zukunft wird diese Kooperation die Jugendarbeit von Bayer Kultur weiter befördern und bereichern.
Tschick
FR 21.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Weitere Vorstellungen:
SA 22.12 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 22.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Das Bayer Kultur-Magazin
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1738 Schritte,
43 Kombinationen
Die Arbeit des Choreographen Kenneth Kvarnström mit der Helsinki Dance Company zu YOU MAKE ME
Interview: Bettina Welzel · Foto: Sakari Viika
You make me
Wäre die Vorstellung ein Buch, könnte es eine Sammlung
von Kurzgeschichten sein, die erfolgreich verschiedene
Standpunkte zu einem Thema einnehmen.
Geschrieben aus 1738 Schritten, 43 Kombinationen und
29 Lifts, kleine Geschichten und große Emotionen: der
Finne Kenneth Kvarnström hat mit den Tänzern der Helsinki Dance Company einen Abend über Wünsche und
Sehnsüchte, Selbstbilder, Täuschungen und Enttäuschungen entwickelt. Ein Abend voll kraftvoller Poesie, Humor,
skurrilen Wesen, erstaunlichen Kostümen und hervorragenden Tänzern.
Was steht am Beginn einer neuen Produktion? Gibt es so
etwas wie einen Ursprung?
KK: Als Allererstes, die wichtigste Frage überhaupt ist es,
die Tänzer auszuwählen…. Indem ich das tue, erschaffe ich
sozusagen den Fötus eines neuen Stücks. YOU MAKE ME
habe ich mit den Tänzern der Helsinki Dance Company
erschaffen, von denen ich viele schon länger kannte. Dann
kommt der Rest des künstlerischen Teams… Bühnenbildner, Lichtdesigner, …
Wie geht es dann von der Theorie in die Praxis? Wie vermitteln Sie Ihre Vorstellungen an die Tänzer?
Früher benutzte ich immer ein kleines schwarzes Buch, in
dem ich Einfälle und Ideen zu einer neuen Arbeit notierte.
Ich stelle jedoch fest, dass, je besser ich die Tänzer kenne, desto mehr vertraue ich auf den Moment und beginne
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direkt mit den Tänzern zu arbeiten. Ich möchte nicht alles
kontrollieren, sondern vertraue dem Prozess. Die Tänzer
komponieren gemeinsam mit mir. Choreographieren ist
auch ein Stück Handwerkskunst. Wir suchen gemeinsam
nach Bewegungen, die die Idee reflektieren und sichtbar
machen. Für alle Beteiligten ist es ein Prozess, Vertrauen
aufbauen… nicht so sehr sprachlich sondern eher körperlich zu arbeiten… das Gegenüber zu fühlen; die Körper im
Raum zu fühlen… wir bemühen uns, Bilder entstehen zu
lassen. Wir probieren viel, wir wiederholen viel, manchmal gibt es schnelle Entscheidungen, manchmal dauert es
etwas länger.
Was war der Ausgangspunkt zu YOU MAKE ME?
Der Gedanke, wie ich die Musik einsetzen wollte. Relativ
früh wusste ich, dass ich Musik vom Band nutzen würde.
Ich beschäftigte mich mit der Frage: Wie oft ist es möglich,
die gleiche Musik zu hören, ohne sich zu langweilen. Was
ist wichtiger, das Auge oder das Ohr? Ich glaube, dass die
Ohren einen großen Einfluss haben… jedenfalls beeinflusst
unser Hören stark, was wir sehen….
Und wo sehen Sie die Bedeutung des Auges?
Wir haben drei Stücke zum Thema Sehen, Beobachten gemacht. YOU MAKE ME ist der zweite Teil. Die Fragen,
die wir bearbeiteten, waren u. a.: Wie schaut man auf die
Dinge? Will der Zuschauer die Kontrolle haben oder kann
er sich in das Geschehen fallen lassen, sich von uns führen
lassen…. Alles, was wir sehen, könnte auch aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachtet werden. (Pause) Aber
jetzt sehe ich grad viel Wald hier… viele Pilze… und irrsinnig viele Mücken!
Herzlichen Dank für Ihre Zeit und alles Gute für Ihre
nächste Arbeit.
Aus den Ferien in den schwedischen Wäldern erklärte sich
Kenneth Kvarnström bereit, auf die Fragen von Bayer
Kultur zu antworten.
You make me
MI 14.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Harmonie
und Harmonik
Das falsche Biedermeier-Bild Franz Schuberts und die kompositorischen Folgen
Text: Christoph Vratz · Foto: Tschechisches Nationales Sinfonieorchester
Große Komponisten gähnen nicht und sie sind nie müde,
schreiben in einem fort Meisterwerke, mitunter sogar auf
dem Billardtisch, wie angeblich bei Mozart. So verklärend
ist immer wieder das Bild übermenschlicher, musikalischer
Außenseiter vermittelt worden. Bei Franz Schubert kommt
hinzu, dass er gern in die Biedermeier-Ecke gestellt wird:
der gesellige Unterhalter mit seiner gefälligen Musik.
Wäre es so, hätte er nicht musikalisch überlebt. Zwar besaß Schubert einen legeren Esprit und einen unverwechselbaren Wiener Schwung, aber auch genug diskretes Rebellentum, um noch knapp zwei Jahrhunderte nach seinem
Tod für Komponisten-Kollegen interessant zu sein. Neben
Bach hat kaum ein Komponist so sehr zur produktiven
Auseinandersetzung angeregt wie Franz Schubert. Schon
im 19. Jahrhundert begann es, als Robert Schumann mit
seinem inzwischen geflügelten Wort von den „Himmlischen Längen“ für Verwirrung sorgte.
Im 20. Jahrhundert setzte ein bis heute anhaltender Schubert-Boom unter den Komponisten ein. Dmitri Kabalewsky
funktionierte die „Wanderer-Fantasie“ zu einer Art Sinfonie mit eingearbeitetem Klavier um, Anton Webern
versuchte sich an der Orchestrierung einzelner Klaviersonaten-Sätze; Hans Zender nannte seine Bearbeitung der
„Winterreise“ eine „komponierte Interpretation“. Einige
dirigierende Komponisten bzw. komponierende Dirigenten
schrieben Lieder um – neben Benjamin Britten auch Felix
Weingartner, der nicht nur eines der Schubert-Fragmente
komplettierte, sondern auch 1928 – im Jahr von Schuberts
hundertstem Todestag – eine Sinfonie mit dem Beinamen
La Tragica schrieb. Der Titel ist eine Anspielung an Schuberts so genannte Tragische Sinfonie; ihre Tonart – h-moll
– ist wiederum angelehnt an die Unvollendete. Weingartner schrieb einmal vom „tragischen Antlitz“ Schuberts,
„im Sinne eines Kindes, das aus einer höheren Welt auf
unsere Erde gefallen ist und sich hier nicht zurechtfinden,
aber auch nicht klar erkennen kann, warum es sich nicht
zurechtfindet.“ Aus einer Art von Schubert-Fantasie entstand schließlich seine Sinfonie: „Ich sah Schubert einsam
dahinschreiten und mit schmerzlichem Ausdruck auf seine geliebte Vaterstadt herniederblicken: Habe ich meinen
ganzen Reichtum über euch ausgeschüttet, damit ihr mich
so feiert? Und da begann es zu klingen. Zuerst wusste ich
Israel Yinon, Dirigent Tschechisches Nat. Sinfonieorchester
nicht, was es werden solle. Dann formte es sich allmählich, bis es eine viersätzige Symphonie wurde.“
Was fasziniert die Komponisten so an Schubert? Lange
hatte die Musikwissenschaft das Dialektische bei Schubert geleugnet, weil er so sehr im Elementar-Diesseitigen
zu Hause scheint, fromm den Mond besungen und gern in
artig-perlenden Triolen komponiert hat. Man mochte einfach nicht glauben, dass Schubert auch in Sprüngen und
Antithesen denken konnte, dass bei ihm Harmonie und
Harmonik zu Reibungsflächen wurden, die auf die Moderne hinweisen. Genau das macht ihn so reizvoll für die
Komponisten. Ob Aribert Reimann, Luciano Berio oder
Hans Werner Henze, ob Jörg Widmann, Wolfgang Rihm
oder Mark-Anthony Turnage. Schubert hören heißt: Wir
müssen ihn immer wieder neu hören lernen.
Tschechisches Nationales Sinfonieorchester
DI 04.12 | 19:30 | Forum, Leverkusen
Das Bayer Kultur-Magazin
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Poetischer
Nachklang
Pianist Benjamin Schaefer über „sein“ Trio, die stART-Förderung und das Konzert mit der
südafrikanischen Sängerin Melanie Scholtz am 3. November im Bayer Kulturhaus.
Text & Interview: Martin Laurentius · Foto: Benjamin Schaefer Trio
Seit dem gemeinsamen Studium in der Jazzabteilung der
Hochschule für Musik und Tanz in Köln Anfang der
2000er-Jahre sind der Pianist Benjamin Schaefer, der Bassist Robert Landfermann und der Schlagzeuger Marcus
Rieck befreundet. Dass dem seit 2004 unverändert existierenden Jazz-Piano-Trio der Name Benjamin Schaefer
vorangestellt ist, das ist der Jazz-Tradition geschuldet.
Ansonsten treffen in dieser „klassischen“ Jazzbesetzung
drei Instrumentalisten aufeinander, um auf Augenhöhe zu
kommunizieren und ad hoc eine Musik zu entwerfen, die
gleichermaßen im Jazz der USA und in der improvisierten
Musik Europas verwurzelt ist, wie sie in die Moderne dieser Gattung zeigt.
So verwundert es nicht, dass das Benjamin Schaefer Trio
die erste Jazzgruppe ist, die durch das Förderprogramm
stART von Bayer Kultur drei Jahre lang unterstützt wird.
Das Konzert im Bayer Kulturhaus in Leverkusen, in dem
das Trio zusammen mit der südafrikanischen Sängerin
Melanie Scholtz auf der Bühne stehen wird, läutet das
Schlussdrittel der stART-Förderung ein. Dieser Auftritt,
aber auch die 2012 als Auftragswerk von Bayer Kultur
erschienene CD Leaves Like Snow (Double Moon/Challenge) des Benjamin Schaefer Trios sind Anlass für ein Gespräch mit dem 1981 geborenen Pianisten über ...
hat mich eine Definition von Perfektion geleitet, wie ich sie
neulich gehört habe: „Etwas ist nicht dann perfekt, wenn
man nichts mehr hinzufügen kann; sondern dann, wenn
man nichts mehr wegnehmen kann“. Diese Definition
passt haargenau auf unsere Improvisationsmusik. Dadurch
sind wir ganz nah dran an der Poesie des Albumtitels.
... Reduktion als Anstoß für einen kreativen Prozess:
Ich mag den reduzierten Ansatz, bei dem das Wenige mit
verschiedenen Bedeutungen aufgeladen wird. Was ich erschaffen will, sind Projektionsflächen für den Hörer, damit er seinen eigenen Gedanken nachhängen kann, nachdem er sich in unsere Musik „hineingearbeitet“ hat – es
soll ein Prozess angestoßen werden. Das geschieht durch
die Reduktion des musikalischen Rahmens und des Materials auf das Wesentliche.
... den poetischen Albumtitel:
Mit dem Titel Leaves Like Snow möchte ich von Anfang
an die Aufmerksamkeit des Hörers bekommen. Jedes einzelne Wort hat wegen seiner Mehrdeutigkeit schon eine
poetische Qualität per se. Und jeder, der den CD-Titel
liest, erhält dadurch bereits eine Projektionsfläche für eigene Gedanken und Bilder – ohne dass er die Musik kennen müsste.
... Langfristigkeit und Nachhaltigkeit durch stART:
Jeder Musiker stellt sich irgendwann die Frage, womit
er seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Dass uns das
stART-Programm von Bayer Kultur drei Jahre lang fördert, das ermöglicht uns als Jazz-Piano-Trio nicht nur ein
„bequemes“ Arbeiten, sondern gibt uns auch eine Planungssicherheit, wie wir sie ohne diese Förderung nicht
gehabt hätten. Es gibt kein fixes Budget für die drei Jahre.
Vielmehr will man mit stART all das unterstützen, was
uns als Trio wirklich hilft und weiterbringt. Dadurch
haben wir oft freie Hand. Es ist zum Beispiel eine große
Hilfe, wenn man finanzielle Mittel zur Hand hat, mit denen man die geringen Gagen der Jazzclubs kompensieren
kann. Das setzt uns in die Lage, viel öfters im Trio Konzerte zu spielen. So funktioniert Förderung, wie man sie
sich als Musiker wünscht.
... die Entscheidung, zum JazzPianoTrio zurückzukehren:
Dass wir Leaves Like Snow wieder im Trio aufgenommen
haben, das hat sich zwangsläufig ergeben: aus der Arbeit,
die ich mir im Vorfeld gemacht habe, und den Stücken,
die ich komponiert habe. Mir war bald klar, dass es um
Reduktion des Rahmens geht: dass Robert, Marcus und
ich innerhalb eines reduzierten Rahmens nach neuen Variablen forschen, um uns musikalisch auszutauschen. Dabei
... das Konzert mit der Jazzsängerin Melanie Scholtz aus
Südafrika:
Wir haben während unserer Südafrikareise im Frühjahr
2012 in Johannisburg ein Konzert beim „International
Mozart Festival“ gegeben, bei dem wir Melanie Scholtz
gefeatured haben. Der Kontakt kam über den Leiter des
Festivals, Florian Uhlig, zustande, der mit Bayer Kultur in
Verbindung steht. Weil Melanie eine ähnliche Förderung
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Benjamin Schaefer Trio
durch die südafrikanische Standard Bank bekommt wie
wir als Trio durch das stART-Programm von Bayer Kultur, lag es nahe, gemeinsam aufzutreten. Das Programm
ist ein Mix aus Stücken von Melanie gewesen, die wir als
Trio vertont haben, und aus Stücken von mir, für die Melanie die Texte geschrieben hat. Bei den Songs von Melanie macht es Sinn, sie so zu interpretieren, wie man sie in
ihrer Heimat Südafrika spielen würde. Zwar haben wir
für unser Konzert im November noch keinen konkreten
Ablaufplan. Aber weil es in Südafrika gut mit uns funktioniert hat, werden wir in Leverkusen ein ähnliches Programm zusammenstellen.
Benjamin Schaefer Trio feat. Melanie Scholtz
SA 03.11 | 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Das Bayer Kultur-Magazin
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Das „Gift im Lift“
kommt wieder!
Zum ersten Mal kommt es zu einer Wiederaufnahme einer Bayer Kultur-Eigenproduktion
Text: Volker Mattern · Fotos: Pedro Malinowski
Das „Gift im Lift“, die Geschichte über eine völlig verrückte Götter-WG, die im Loft eines Hochhauses unserer
Zeit lebt und bei ihrem Ausflug in den (Party-)Keller völlig
ausflippt, hatte bei der Uraufführung im März diesen Jahres eingeschlagen „wie eine Bombe“. Jubelnde – kleine und
große – Besucher, tolle Kritiken, viele Theaterkollegen aus
Nah und Fern im Publikum. Die Qualität dieser Kinderoperette von Kay Link hat sich denn auch schnell herumgesprochen. In Kürze erscheint das Stück im renommierten
Musikverlag „Boosey & Hawkes“ und wir wünschen ihm
und seinem Autor, dass es auf ganz, ganz vielen Bühnen
nachgespielt werden wird! Denn wirklich gute Werke im
Bereich „Musiktheater für Kinder“ sind rar.
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Ein bisschen Stolz sind wir darüber natürlich auch, denn
dass gleich unsere erste eigene Produktion für Kinder so
erfolgreich werden würde, bestätigt unseren neuen konzeptionellen Kurs sehr eindrucksvoll. Und das gleich unter mehreren Aspekten: Kann es überhaupt ein besseres
Marketing für unsere Arbeit geben, als ein von Bayer
Kultur entwickeltes und realisiertes Stück, dass nun mit
dem Stempel „made by Bayer Kultur“ seine Reise über die
Bühnen der Republik antreten wird?
Ein zweiter Punkt: Die Wirtschaftlichkeit! Die Produktion steht – Dekoration und Kostüme sind vorhanden – und
mit wenigen Proben können wir die Wiederaufnahme im
Dezember sehr kostengünstig möglich machen. Drittens:
Unser Ziel ist es mittelfristig – nicht zuletzt aus den genannten Gründen – unsere Eigenproduktionen im Sinne
von stagione-Phasen in unserem Spielplan bei entsprechender Nachfrage mehrmals wiederaufzunehmen, den bisherigen reinen Gastspielbetrieb also dahingehend zu erweitern, dass nach und nach ein kleines Repertoire entsteht.
Dazu benötigen wir natürlich die „Mithilfe“ von Ihnen,
unserem Publikum.
Sie können mit Stücken, die Ihnen gefallen haben, im weiteren Verlauf der Spielzeit bzw. in der darauffolgenden
Saison ein Wiedersehen feiern. Das gab es so bisher bei
Bayer Kultur nicht und wir hoffen natürlich sehr, dass Sie
von dieser Möglichkeit Gebrauch machen werden.
Im Falle der Wiederaufnahme von „Das Gift im Lift – warum Orpheus ganz nach unten fuhr“ dürfte das besonders leicht fallen, da wir die Termine so angesetzt haben,
dass Sie Ihre Weihnachtseinkäufe mit einem 75-minütigen
Kultur-Intermezzo (beginnend jeweils um 15 Uhr) – sozusagen gleich um die Ecke der Leverkusener Einkaufsmeile
– erholsam unterbrechen oder abschließen können. Preislich attraktive Familien-Tickets sollten die Entscheidung
zusätzlich erleichtern. Wir laden Sie und Ihre Kinder jedenfalls sehr herzlich zu diesem Theaterspaß für die ganze
Familie ein!
Das Gift im Lift!
SA 15.12 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 21.12 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kulturkalender
November.12
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November/Dezember 12
SA 03.11 19:30 Cabaret
B&B
SA 03.11 22:00 Benjamin Schaefer Trio | M. Scholtz
Jam BK
BK
SO 04.11 18:00 Cabaret
B&B
BK
SO 04.11 18:00 Leverkusener Jazztage: Sonny Rollins
Jazz
Fo
MO 05.11 19:30Thomas Zehetmaier | Ruth Killius KM
BK
MI 07.11 19:30 Stephan Brüggenthies Lit BK
SA 10.11 14:30 Kinderatelier: „Der Seelenvogel“ -8+x BK
SA 10.11 19:30Tod eines Handlungsreisenden SCHk BK
SA 10.11 22:00 Burghart Klaußner Talk SO 11.11 17:00 Vielsaitig KLM StA
MI 14.11 19:30 You make me Tanz BK
DO 15.11 19:00 Schmetterling und Taucherglocke Film FO
SO 18.11 18:00 Bayer-Philharmoniker SK FO
DO 22.11 19:30 Frankenstein -16+x BK
SA 24.11 19:30 Leinen aus Smyrna Oper BK
SO 25.11 11:00 Leinen aus Smyrna Oper BK
SO 25.11 18:00 Leinen aus Smyrna Oper BK
DO 29.11 19:00 Banksy – Exit through the gift Shop Film BK
FO
Dezember.12
SA 01.12 14:30 Kinderatelier: „Der Seelenvogel“ -8+x BK
SO 02.12 11:00 Lucía Martínez: Azulcielo Jazz BK
SO 02.12 15:00 Der Josa mit der Zauberfiedel -8+x BK
DI 04.12 vorm. Orchesterprobe Mm! FO
DI 04.12 19:30 Tschech. Nat. Sinfonieorchester SK FO
DI 04.12 20:00 Irma Issakadze KL Wu
MI 05.12 19:30 Irma Issakadze KL BK
DO 06.12 19:30 Kaspar Häuser Meer SCHh BK
DO 06.12 19:00 Ein UFO, dachte Sie Film SO 09.12 11:00 Wer zählt die Völker, nennt die Namen KLM Mo
SA 15.12 15:00 Das Gift im Lift WA -8+x BK
FR 21.12 15:00 Das Gift im Lift -8+x BK
FR 21.12 19:30 Tschick -16+x BK
SA 22.12 15:00Tschick -16+x BK
SA 22.12 19:30Tschick -16+x BK
DEZ Mm! BK
Probenbesuch „Das Gift im Lift“ FO
Änderungen vorbehalten!
Herausgeber: Bayer AG Communications | Bayer Kultur
Verantwortlich: Dr. Volker Mattern
Redaktion: Sarah Zollmarsch
Texte: Heinz-Norbert Jocks Die unendliche Verpflechtung von Innenund Außenwelt (Essay); Christoph Vratz Harmonie und Harmonik,
Martin Laurentius Poetischer Nachklang, Stefan Keim Zickenzoff am
Grab des Helden
Weitere Texte: Volker Mattern, Reiner Ernst Ohle, Bettina Welzel,
Rike Zoebelein
Redaktionelle Mitarbeit: Regina Bernt, Carolin Sturm
Designkonzept: Büro Kubitza, Leverkusen
Layout und Realisation: wedeldesign, Bochum
Titelbild: Leinen aus Smyrna, Hochschule für Musik und Tanz Köln
Bildnachweis S. 2: Pedro Malinowski
Druck: Ollig-Druck, Köln
Auflage: 3.000
© Bayer AG Communications | Bayer Kultur 2012
Redaktion KUNSTstoff
c/o Bayer Kultur
Bayer Kulturhaus
Nobelstraße 37
51373 Leverkusen
Telefon 0214.30-41277 | Telefax 0214.30-41282
Karten
Karten-/Abonnementbüro im Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Öffnungszeiten: MO-DO 9:00-16:00 | FR 9:00-13:00
Telefon 0214.30-41283/84 | Telefax 0214.30-41285
Kurzparkmöglichkeit (15 Min.) für Kunden des Kartenbüros vor der Kulisse.
Abendkassen je 1 Std. vor Veranstaltungsbeginn
Bayer Kulturhaus, Nobelstraße 37, 51373 Leverkusen | Telefon 0214.30-65973
Forum, Am Büchelter Hof, 51373 Leverkusen | Telefon 0214.406-4157
kultur.bayer.de
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