Das Bayer Kultur-Magazin Norbert Jocks | Innenwelten – Außenwelten SCHAUSPIEL | Burghart Klaußner ist Handlungsreisender OPER | Zweite Oper bei Bayer Kultur SCHAUSPIEL | Junges DT Berlin TANZ | Helsinki Dance Company MUSIK | Faszination Schubert JAZZ | Benjamin Schaefer im Interview OPER | Wiederaufnahme: Das Gift im Lift! 17 Editorial Liebe Freunde von Bayer Kultur! Nachdem unser neues Opern-Abonnement mit Christoph Willibald Glucks Le Cinesi spektakulär und sehr erfolgreich gestartet ist, folgt schon Ende November mit Edward Rushtons Leinen aus Smyrna (vgl. Titelseite) die zweite Abonnement-Vorstellung. Es erwartet Sie, liebe Opernfreunde, ein ganz besonderes Format: Der dreiteilige Abend setzt sich nämlich aus einem Werkstatt-Gespräch mit Komponist, Regisseurin und Dirigent, einem Prolog mit Musik von Claudio Monteverdi und der Kammeroper des zeitgenössischen englischen Komponisten zusammen, wobei jeder Teil an einem anderen Ort des Bayer Kulturhauses stattfinden wird. Lassen Sie sich überraschen. Auch die dreijährige Förderperiode für „unser“ wunderbares Benjamin Schaefer Jazz-Trio neigt sich allmählich schon ihrem Ende zu. Leider! Sie sollten es daher nicht versäumen, sich das letzte Konzert der drei Kölner Musiker in unserer Jazz at midnight-Reihe anzuhören. Zum Abschluss featuren sie die aus Südafrika stammende Sängerin 2 Melanie Scholtz. Mit Thomas Zehetmaier, dem Tschechischen Nationalen Sinfonieorchester unter der Leitung von Israel Yinon und der jungen Pianistin Irma Issakadze stehen noch drei weitere musikalische Leckerbissen im Terminplan der kommenden beiden Monate. Die von Kay Link im Auftrag von Bayer Kultur geschriebene Kinderoperette Das Gift im Lift wird nach dem großen Erfolg der Uraufführung im Bayer Kulturhaus am Samstag, den 15. Dezember, als „Weihnachtsmärchen der besonderen Art“ wiederaufgenommen. Da um 15 Uhr beginnend, bieten wir damit Familien mit Kindern übrigens eine ideale Möglichkeit an, ihre Festeinkäufe mit einer „Kulturpause“ zu unterbrechen bzw. sie mit einem Theaterbesuch heiter und entspannt zu beenden. Sogar unmittelbar vor Weihnachten – pünktlich zum Ferienbeginn am Freitag, den 21.12.2012 – gibt es ebenfalls um 15 Uhr noch eine weitere Vorstellung. Aufgrund der besonderen Qualität dieser Arbeit nimmt der renommierte Musikverlag „Boosey & Hawkes“ dieses Musiktheater für Kinder in sein Verlagsprogramm auf. Wir freuen uns mit dem Autor! Aber auch für Leute im Alter zwischen zwölf und 16 halten wir kurz vor Weihnachten ein besonderes „Bonbon“ bereit: Eine szenische Umsetzung von Wolfgang Herrndorfs Kultroman Tschick durch das „Junge DT“ – der Jugendsparte des Deutschen Theaters Berlin – zugleich der Beginn einer längerfristigen Zusammenarbeit mit diesem führenden Jugendtheater Deutschlands im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen wie immer Ihr Dr. Volker Mattern Leiter Bayer Kultur 17 November/Dezember 12 Essay Norbert Jocks über das Spielzeit-Thema „Innenwelten-Außenwelten“ Seite 4 SCHAUSPIEL Burghart Klaußner mit dem Klassiker Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller zu Gast im Kulturhaus Seite 8 OPER Zweites Stück der neuen Opern-Reihe von Bayer Kultur: Leinen aus Smyrna von Edward Rushton Seite 10 SCHAUSPIEL Das Junge DT Berlin macht mit Tschick spannendes Theater für Jugendliche Seite 12 TANZ You make me – Tänzer der Helsinki Dance Company bei Bayer Kultur Seite 14 MUSIK Das Tschechische Nationale Sinfonieorchester spielt Felix Weingartner Seite 15 JAZZ stART-Künstler Benjamin Schaefer im Interview mit Martin Laurentius Seite 16 OPER Die erste Wiederaufnahme bei Bayer Kultur: Das Gift im Lift! Seite 18 Das Bayer Kultur-Magazin 3 4 Szenenfoto aus Kaspar, Theater an der Ruhr Die unendliche Verflechtung von Innen- und Außenwelt Text: Heinz-Norbert Jocks · Fotos: Theater an der Ruhr Die Weiten der Außenwelt sind von ihren Ausmaßen, wie es scheint, so gigantisch wie die Untiefen der Innenwelt. Jedoch sind wir der festen Überzeugung, uns selbst, wenn nicht bestens, so doch aber gut genug zu kennen oder vertraut zu sein, um im Alltag erst gar keine selbstquälerischen Zweifel an unserer Identität aufkommen zu lassen. Bei unseren Auftritten gegenüber anderen, die für uns mit ihrem Blick einen uns in Frage stellenden Teil der Außenwelt bilden, geben wir uns jedenfalls der fröhlichen Illusion hin, ein möglichst souveräner Herr, gar ewiger Bewohner und Gebieter unseres Selbst und damit im klaren Einverständnis mit unserer Innenwelt, zu sein. Dass wir uns selbst aber so fremd sind, dass wir beispielsweise nicht einmal realisieren, passionierte Gefangene eines Wiederholungszwangs zu sein, und dass wir dabei erst recht nicht ahnen, warum wir so sind, wie wir nun einmal sind, und wieso wir uns so verhalten, wie wir uns nun einmal verhalten, lassen sich als kleine Indizien dafür heranziehen, dass uns die eigene und die Innenwelt der anderen erhebliche Rätsel aufgibt. Rätsel, die nicht weniger unfassbar sind wie die der Außenwelt. Einen Grund für dieses phantastische Dickicht obskurer Fremdheit, die von der Innenwelt ausgeht, sieht die Psychoanalyse darin, dass wir nicht nur mit einem alles erfassenden Bewusstsein ausgestattete, sondern auch von unserem Unterbewusstsein gesteuerte und somit nicht nur selbstbestimmte Wesen sind. Von daher erweist sich die Innenwelt als ein großes Geheimnis, dem wir, wenn wir in Bedrängnis oder in eine Krise oder außer Kontrolle geraten, mithilfe diverser Technikern wie der Psychoanalyse auf die Spur oder die Schliche zu kommen versuchen. Dass uns die Innenwelt im Alltag nicht weiter befremdet und sie uns auch nicht von ihrer unbekannten oder gar unheimlichen Seite auflauert, liegt zum einen an der Selbstverständlichkeit, mit der wir mit ihr in permanentem Dauerkontakt stehen. Denn die Innenwelt lässt sich ja nicht einfach wie ein Fernseher oder Computer an- oder ausschalten. Stattdessen ist sie stets, wenn auch diffus, gegenwärtig. Ja, etwas rührt sich pausenlos in uns und kommuniziert mit uns. Diese Unaufhörlichkeit ihrer Endlospräsenz, die uns bis in unsere Träume hinein verfolgt, erweckt den trügerischen Eindruck, von sowohl immenser als auch unzweifelhafter Vertrautheit zu sein. Innenbilder flackern auf und verschwinden wieder. Die Welt in uns ist so komplex, unüberschaubar und reich, dass sie sich weder auf Begriffe reduzieren noch mit einem Hinweis wie dem auf den inneren Monolog erfassen lässt. Hinzu kommt, dass in ihr eine Gleichzeitigkeit aller Zeiten, ein unentwegtes Oszillieren zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft herrscht. Wie lässt sie sich erfahren? Was müssen wir tun, um von der Innenwelt nicht einfach nur behaust zu sein? Wie gelingt es uns überhaupt, uns ihrer bewusst zu werden, und wie lässt sie sich möglicherweise kreativ engagieren? Würden wir einmal wie Entdecker oder Forscher versuchen, eine genaue geographische Karte der eigenen wie der fremden Innenwelten anzulegen, so stießen wir auf eine Unzahl weißer Flecken. Die Innenwelt erwiese sich als eine weitgehend unerforschte Terra incognita, vor der wir wie vor etwas Unbekanntem fliehen. Ein Beleg dafür ist die so weitverbreitete wie oft an Sucht grenzende Art und Weise, die kostbare, da unwiederbringliche Lebenszeit mit Unsinnigkeiten und Unwichtigkeiten totzuschlagen. Mit Facebook, das inzwischen überall auf der Welt en vogue massenhaft genutzt wird, hat sich der konsumptive Mensch in Zeiten riskanter Globalisierung auf ein neues und raffiniertes, alles absorbierendes und an sich saugendes Wissen über die Menschen archivierendes Modell der Zerstreuungskultur eingelassen. In ihm sind die feinen Differenzen zwischen Innen- und Außenwelt zum Verschwinden gebracht, besser noch: radikal gelöscht. Wer bei sich, pseudogeschützt von seinen vier Wänden, auf Facebook alles das niederschreibt, was ihm zu sich und der Welt, wie er sie sieht und empfindet, gerade einfällt, und dazu Bilder von sich postet, hat, da kein fremder Blick direkt auf ihn gerichtet ist, nur bedingt das unangenehme Gefühl, von irgendwem beobachtet zu werden. Und das, obgleich er nicht nur weiß, sondern auch unbedingt erreichen will, dass das, was er von sich gibt oder preisgibt, von anderen auch wahrgenommen wird. Es ist seine paradoxe Form tagtäglicher Selbstdarstellung, der er ungezwungen nachgeht, ohne dabei ein unmittelbares Gespür für den Blick der anderen zu haben. Angefeuert von dem Verlangen nach Selbst-Bestätigung durch das Votum einer Vielzahl Das Bayer Kultur-Magazin 5 anderer Teilnehmer, die dem Geposteten vielleicht ihren Segen per Antippen des kleinen Wörtchens „like“ geben, überlässt er sich einem zeitraubenden Taumel. Sein Auge bewegt sich von Text zu Text und zwischen den Bildern und springt dabei im rasenden Stillstand von Kontinent zu Kontinent, rund um den Globus, doch ohne Realkontakt mit der Außenwelt, die, hier zu einer virtuellen verflüchtigt, sich zu einer Datenminiatur verkleinert hat. Alles in allem ein von der realen Außenwelt ausgeschlossenes Sich-Verlieren in den Fängen des Sekundären. Verdrängte Unmittelbarkeit. Das Ganze hat etwas von einem fatalen Rausch, wie ihn einst der analoge Fotograf in seiner Dunkelkammer erlebte, in der er jegliche Orientierung und auch den Realkontakt zur Außenwelt verlor. Die Tatsache, dass der Facebook-Aktivist letztendlich vor eine anonyme Weltöffentlichkeit tritt, die ihm so fremd ist, wie er sich selbst, ist ihm zwar geläufig. Aber es dringt letztendlich nicht wirklich in sein Bewusstsein. Noch fühlt er es körperlich. Eine neue Kultur des Vergessens nimmt hier Einfluss auf das zwischenmenschliche Verhalten. Im Grunde handelt es sich bei dem, was der Facebook-Besucher tut, um die ihm nicht zu Bewusstsein gekommene Form einer freiwillig abgelegten Beichte. Ohne der Außenwelt real zu begegnen und ohne sich mit ihr in einer taktilen Beziehung zu befinden, tritt er mit seinen auf Facebook hinterlassenen Spuren und Botschaften ein in die unüberblickbare Sphäre der virtuellen Unendlichkeit. Dabei erscheint er wie ein an seinem Bildschirm klebender, folglich zu der Trägheit eines Sesshaften verdammter, eben eingebildeter Reisender. Die Übergänge zwischen beiden Welten sind dabei nicht bloß verschwommen, sondern erst gar nicht mehr spürbar, da abgeschafft. „Das Ende der Außenwelt“, konstatiert dazu der in La Rochelle lebende Denker und Architekt Paul Virilio, „ist gekommen, und die ganze Welt wird mit einem Mal endotisch. Dieses Ende beinhaltet sowohl das Vergessen des räumlichen als auch das des zeitlichen Äußeren (now future) zugunsten des gegenwärtigen Augenblicks, d. h. des echtzeitlichen Augenblicks der unmittelbaren Telekommunikationstechniken.“1 Während der französische Kulturpessimist den Wegfall sämtlicher zeiträumlicher Schwellen und so auch die zwischen dem Drinnen und dem Draußen bis in die negativen Konsequenzen hinein und zudem aufklärerisch analysiert, erweist sich der von der westlichen Presse wie ein Komet am Himmel der Revolte überschwänglich gefeierte chinesische Künstler Ai Weiwei als ein bedenkenloser Befürworter neuer Kommunikationssysteme. Für ihn, der sich seiner fröhlichen Internetlust ungebremst hingibt, ist die alte Unterscheidung zwischen Innen und Außen nicht nur inexistent, sondern unmodern. Eben ein Relikt der Vergangenheit. So scheut er sich auch nicht, private Fotos, die er im Haus von Freunden aufgenommen hat, auch unerlaubt, zu posten, so dass alle, die online sind, zu emsigen Voyeuren werden. Entsprechend sieht sich Ai selbst als „ein Wesen ohne eine innere Welt“. 2 Denn Begriffe wie Innen- und Außenwelt haben für ihn seit Einführung des Internets ihre Bedeutung unwiederbringlich eingebüßt. 6 Die Flucht nach draußen, das Sich-Ablenken von sich selbst durch das, was wir außerhalb von uns sehen, hören, riechen, erleben und erfahren, die Selbstvergessenheit, die wir tagtäglich kultivieren, und die unwiderstehliche Lust am völligen Aufgehen in der Außenwelt, das alles ist nichts anderes als der vergebliche Versuch, die leidige Innenwelt zu transzendieren. Dahinter steht der Wunsch, sich von ihr zu befreien, weil sie als Störfaktor im Getriebe des unbekümmerten Lebens empfunden wird. Dazu äußerte sich der große, aus Hermannstadt gebürtige Skeptiker E. M. Cioran einmal wie folgt: „Wenn man die Dinge vom Standpunkt der Natur betrachtet, ist der Mensch geschaffen, um nach außen gewendet zu leben. Wenn er in sich selber blicken will, muß er die Augen schließen, auf das Tun verzichten, sich vom Werden ablösen. Was man „Innenleben“ nennt, ist eine Späterscheinung, die nur möglich wurde durch die Verlangsamung unserer lebensnotwendigen Tätigkeiten, denn die Seele konnte nur auf Kosten des guten Funktionierens unserer Organe auftauchen und sich entfalten.“i Soweit der Schlaflose für den kein Augenblick verging, an dem ihm nicht bewusst war, das Paradies für immer hinter sich gelassen zu haben. Für ihn war „Heil“ „alles das, was das Reich des Bewußtseins vermindert und seine Herrschaft schädigt.“3 Wenn hier die Rede von den unendlichen Verflechtungen von Innen-und Außenwelt ist, so darf ein wesentlicher Aspekt nicht fehlen, nämlich die Frage, wie sich die Innenwelt, die der Außenwelt entgeht, kontrollieren lässt. Alles in allem bezieht sich diese Frage der Macht darauf, wie sich das von den Menschen Verschwiegene in Erfahrung bringen lässt. In dem Zusammenhang stellt Facebook, wie bereits gesagt, eine säkularisierte Form der Beichte dar. Ebenso all die Fernsehserien und Radiosendungen, die es darauf abgesehen haben und darauf getrimmt sind, dass Menschen sich zur Unterhaltung der anderen outen, ihre Fehler eingestehen, ihre Vorlieben und ihre Liebe in aller Öffentlichkeit herausposaunen, oder das Mobiltelefon, das uns an Gesprächen teilhaben lässt, das in früheren Zeiten nur zwei Menschen etwas anging. Hier kommt es zu einer gnadenlosen Verschmelzung von Innen- und Außenwelt. Wenn die katholische Kirche, wie der Philosoph Michel Foucault in seinem Mammutwerk über Sexualität und Wahrheit minutiös nachwies, den Schlüssel zur intimen Innenwelt ihrer Gläubigen per Erfindung der Beichte fand, so hat die Psychoanalyse diese Methode der Innenwelterkundigung unter vier Augen nur verfeinert und bis ins Extreme weitergetrieben. Dabei versprechen sowohl die Kirche als auch die Psychoanalyse die erhoffte Erlösung. Dieses obsessive Interesse an der Erforschung und dem Ausspionieren der Innenwelten hat ohne jeden Zweifel auch mit der notorischen Angst der Gesellschaft vor dem zu tun, was im Geheimen der Menschen vor sich geht. Davon erzählt das Theaterstück Kaspar von Peter Handke in der Inszenierung von Roberto Ciulli. Mit phantastischen Bildern mit Anklängen an Samuel Beckett wird da die Geschichte von einem Wesen, noch nicht Mensch, nicht ganz Tier, erzählt. Bis zu seiner Entdeckung der sogenannten Zivilisation entkommen, wird dem zunächst Sprachlosen eine Erziehung zur Frau zuteil, die mit Freiheit absolut Kaspar, Theater an der Ruhr Kaspar, Theater an der Ruhr nichts zu schaffen hat, insofern alles von außen erpresst und erzwungen wird. Dabei dient die Sprache nicht nur dazu, Macht auszuüben. Sie wird auch dazu eingesetzt, eine künstliche Identität zu kreieren. Nach der eigenen Innenwelt von Kaspar wird hier erst gar nicht gefragt. Stattdessen wird diese den Bedürfnissen der Gesellschaft angepasst. Alles an dem weiblichen Kaspar ist von außen gemacht. Kein Haar ist echt. Nichts Eigentliches ist an ihr. Einfach alles ist nach dem Geschmack der Männer manipuliert. Sogar das Geschlecht ist von außen aufgezwungen. Denn der Jargon der Uneigentlichkeit hat hier das totale Sagen. Die Innenwelt erweist sich somit als ein Konstrukt, besser noch als ein Fake der Außenwelt. Doch am Ende der Inszenierung zeigt sich, dass hinter der Entfremdung etwas Rettendes aufscheint. Von hier aus lässt sich die lange Geschichte der zwischen Innen- und Außenwelt bestehenden Beziehungen noch einmal ganz anders lesen. Paul Virilio: Fluchtgeschwindigkeit, München1995, S.40 Heinz-Norbert Jocks im Gespräch mit Ai Weiwei: Vielleicht ist ja mein Leben eine einzige Performance, in: Kunstform International, Bd. 214, April 2012. S.236-247 3 E.M.Cioran: a.a.O., S.28 i E.M.Cioran: Vom Nachteil, geboren zu sein, Frankfurt am Main 1979, S.28f. 1 2 Das Bayer Kultur-Magazin 7 Eine zwanghafte Seele Arthur Millers Bühnenklassiker Tod eines Handlungsreisenden mit Burghart Klaußner Text: Reiner Ernst Ohle · Fotos: Matthias Horn Willy Loman „ist ein Mann, der irgendwie in der Luft schwebt, der mit einem Lächeln reist und mit einer Bügelfalte. Und wenn sein Lachen nicht mehr erwidert wird, dann stürzt eine Welt ein. Ein Handlungsreisender muss träumen. Das gehört zu seinem Beruf“. Diese Grabrede von Willy Lomans Freund Charly in Arthur Millers Bühnenklassiker Tod eines Handlungsreisenden enthält in Kurzform alle wesentlichen Hinweise für eine höchst aktuelle Interpretation der Rolle. In Wilfried Minks Hamburger Inszenierung des Klassikers ist Willy Loman ein träumender, korrekt gekleideter Kleinbürger, der als ein gutmütiger Mann am amerikanischen Traum zerbricht. Burghart Klaußner, der Darsteller des Willy Loman, einer der meistbeschäftigten deutschen Schauspieler, lotet in seiner fesselnden Interpretation einzelne Facetten dieser zwanghaften Seele aus, die stets bereit Burghart Klaußner, Christian Sengewald 8 ist, sich himmelhoch jauchzend in Tagträume einspinnen zu lassen, um dann zu Tode betrübt daran zu zerbrechen. Einmal mehr zeigt der Schauspieler sich als ein sensibler Interpret eines zwiespältigen Charakters, als Großmeister der leisen Töne, der gerade durch sein einfaches, genaues und differenziertes Spiel seine Figur mit einer bedrückenden Glaubwürdigkeit ausstattet. Er selbst sagt dazu: „Ich habe eine große Sympathie für Menschen, die im falschen Denken gefesselt sind. Ich will einfach keinen Mist machen.“ Für die Zuschauer ist der Zerfall Willy Lomans kein museales Erlebnis, dass das Ende einer kleinen, selbstständigen Existenz Mitte des 20. Jahrhunderts schildert, sondern eine hochaktuelle Studie zeitgenössischer Phänomene – gerade die Finanz- und Wirtschaftskrise entzieht kühnen Tagträumern jedes wirtschaftliche Fundament. „Es ist einer der großen Vorzüge des Stückes, dass es den Einfluss Burghart Klaußner, Anja Topf der großen Zeitläufe auf die kleinen Leute schildert und es ist ein großes Vergnügen, in diesen Kosmos einzudringen“, stellt Klaußner fest, der mit Regisseur Wilfried Minks seit 1992 zusammenarbeitet. In der kleinen Schar renommierter deutscher Schauspieler, die auch im Ausland wahrgenommen werden, nimmt Burghart Klaußner eine Ausnahmestellung ein. Seine Filmkarriere begann vergleichsweise spät. „Ich bin ein Spätentwickler“, sagt er verschmitzt lächelnd bei der Eröffnung der Ausstellung von Margarita Broichs Schauspielerporträts im Bayer Kulturhaus in Leverkusen. Anlässlich der Vernissage schildert er den Schauspieler als „einen Grenzgänger zwischen der Bürovernunft und dem Rausch fremder Identitäten“ und fragte danach, ob „diese Clowns… mit ihrem orientierungslosen Suchen nicht schon lange den Rettungsschirm aufhalten, der uns hält und beseelt“. Sein Weg zum Theater führte den Gastwirtssohn 1969 aus einem Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin zur Berliner MaxReinhardt-Schule für Schauspiel. 1971 hatte er sein Debüt bei George Tabori, bis 1972 arbeitete er an der Schaubühne am Halleschen Ufer. Er wurde danach vom Hamburger Schauspielhaus, dem Schiller-Theater und dem Maxim Gorki Theater in Berlin sowie der Bühnen in Frankfurt am Main, Bochum und Zürich verpflichtet. Klaußner spielte unter Regisseuren wie Hans Lietzau, Peter Stein, Peter Palitzsch und Werner Düggelin. Seit 1983 arbeitet er regelmäßig für Film und Fernsehen – die großen Erfolge und die namhaften Auszeichnungen stellten sich nach dem Jahr 2000 ein. Für seine Darstellung des skrupellosen Unternehmers Justus Hardenberg in Die fetten Jahre sind vorbei wurde er 2005 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Für die Titelrolle in Der Mann von der Bot- schaft erhielt er 2006 beim Filmfestival von Locarno den Goldenen Leoparden als bester Darsteller. 2007 spielte er in Der Novembermann neben Götz George den von seiner Frau betrogenen Pfarrer Droemer und wurde dafür für die Goldenen Kamera nominiert. 2009 spielte Klaußner in dem mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichneten und für den Oscar nominierten Kinofilm Das weiße Band die Rolle des Pastors. Er wurde dafür mit dem Preis der Deutschen Filmkritik und erneut dem Deutschen Filmpreis als bester Darsteller ausgezeichnet. Ebenfalls 2009 sah man ihn neben Kate Winslet, Ralph Fiennes und Matthias Habich in der Rolle des Richters im Kinofilm Der Vorleser. 2010 war er am Staatsschauspiel Dresden in Don Carlos als spanischer König Philipp II. zu sehen. 2011 erhielt Klaußner den Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie „Bester Interpret“. Er ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und der Deutschen Filmakademie, in deren Vorstand er 2010 gewählt wurde. 2009 inszenierte er am Schauspielhaus Bochum sein erstes eigenes Stück Marigold. Dass Burghart Klaußner auch Musik macht, ist nur wenigen bekannt. In seinem Programm kommen Peter Igelhoff, Cole Porter, Tom Waits, Karl Valentin, Johnny Cash und Charles Trenet zusammen – Musik ist das Tor zu Welten, die sonst verschlossen bleiben. „Musik ist eigentlich die Hauptsache. Eigentlich möchte ich alles andere lassen und nur noch Musik machen“, bekennt der Schauspieler – und jeder Schauspielund Filmfreund wünscht sich, dass dieser Wunsch bitte nicht in Erfüllung geht. Tod eines Handlungsreisenden SA 10.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Das Bayer Kultur-Magazin 9 Zickenzoff am Grab des Helden Edward Rushtons Kammeroper Leinen aus Smyrna ist eine deftige Komödie mit parodistischer Musik Text: Stefan Keim · Foto: Hochschule für Musik und Tanz Köln Odysseus ist tot. Doch ewige Ruhe ist ihm nicht vergönnt. Denn er hat auf seinen Irrfahrten viele Frauen kennen gelernt, manche davon näher. Nun haben sie sich um seinen Sarg versammelt und zanken sich, was das Zeug hält. Ganz unterschiedliche Charaktere hat der 1972 geborene britische Komponist Edward Rushton in Leinen aus Smyrna entworfen. Gattin Penelope ist ein ganz stolzes, leidenschaftliches Weib, die niedliche, schüchterne Königstochter Nausikaa hat sich in Odysseus verknallt, nachdem sie ihn als Schiffbrüchigen aufgelesen und an Papas Hof gebracht hat. Dann gibt es noch die Nymphe Kalypso, die mit dem Verblichenen, laut Homer, sieben Jahre zusammen gelebt hat. Ob dabei Kinder entstanden, ist in der mythologischen Überlieferung unklar. Bei der Zauberin Circe hingegen war Odysseus nur ein Jahr. Sie hat10 te damals seine Gefährten in Schweine verwandelt. Und Euryklea ist die gute alte Amme, die Odysseus als erste nach seiner Rückkehr erkannte. Die fünf veranstalten einen Klagewettbewerb und nutzen dafür anspielungsreich die Musikgeschichte. Zitate und Parodien sind das Markenzeichen Edward Rushtons. Da in der zeitgenössischen Musik – mit Ausnahme von Mauricio Kagel und Manfred Trojahn – der Humor nicht besonders verbreitet ist, hat der Engländer hier eine Marktlücke entdeckt. Mit Leinen aus Smyrna – Librettistin ist übrigens Dagny Gioulami – gewann er 2001 einen Kompositionswettbewerb der Bayerischen Staatsoper in München und des Opernhauses Zürich. Dort wurde dann auch zwei Jahre später seine erste abendfüllende Oper Harley uraufgeführt. Womit schon ein Problem der Leinen aus Smyrna angerissen ist: Es handelt sich um einen Einakter, keine Stunde lang. Rushton hat noch ein Schwesterstück geschrieben – Birds, Barks, Bones –, das sich ebenfalls unbeschwert mit antiken griechischen Sagen beschäftigt. Doch die Aufführung im Bayer Kulturhaus geht andere Wege. Volker Mattern, Leiter der Bayer Kultur, will die Kammeroper als Kunstform in Leverkusen etablieren. Zwischen Köln, Düsseldorf und Wuppertal sei es doch sinnlos, die bekannten Stücke anzubieten, die dort ebenfalls laufen. Zumal der Orchestergraben des Kulturhauses nur für kleinere Besetzungen geeignet ist. Also setzt er auf die kleinere Form. Im Barock und in der Frühklassik sind da noch einige reizvolle Raritäten zu entdecken, die dann durch eine Kooperation mit Sony auch auf den Plattenmarkt gelangen. Die zeitgenössische Kammeroper soll aber auch ihren der Kölner Musikhochschule zusammen arbeitet. Gabriele Rech ist eine begehrte Opernregisseurin und hat den kompletten Monteverdi zum Beispiel schon am Gelsenkirchener Musiktheater inszeniert. Nach diesem Vorspiel geht es dann ins Studio, wo nun endlich die Damen um Odysseus ihre virtuosen Keifauftritte absolvieren dürfen. Mattern hat viel vor mit der Jungen Oper Leverkusen. Der Name soll übrigens nicht bedeuten, dass hier nur Themen für Kinder und Jugendliche verhandelt würden. Vielmehr werden häufig junge Sängerinnen und Sänger auf der Bühne stehen und mit dem Orchester l’arte del mondo arbeiten können. Es wird in Zukunft aber auch weiter Gastspiele geben. Doch der Ehrgeiz Matterns geht dahin, auch selbst zu produzieren, Musiker, Sänger und Komponisten zusammen zu bringen. „Junge Leute brauchen vor allem Erfahrung durch Auftritte“, sagt der Leiter von Bayer Kultur. Platz haben, vielleicht in naher Zukunft auch mal durch eine Uraufführung und einen Kompositionsauftrag. Auch wenn Edward Rusthon verständlich, sinnlich und witzig schreibt, braucht sein Stück doch ein wenig Vermittlung. Also startet der Abend mit einem Werkstattgespräch im Pausenfoyer. Der Komponist wird dabei sein und auch am Flügel ein paar Klangbeispiele geben. Dann gehen die Zuschauer nach oben und erleben im Probenfoyer das Vorspiel aus Claudio Monteverdis Oper Il ritorno d’Ulisse in Patria. Ursprünglich waren hier auch Frauenstimmen vorgesehen, Gabriele Rech setzt aber Männerstimmen ein, um dieses unterdrückte Geschlecht nicht ganz zur Bedeutungslosigkeit zu verdammen. Junge Sänger – und natürlich Sängerinnen – stehen in ausreichender Zahl zur Verfügung, weil Bayer Kultur mit dem Standort Aachen „Das können wir ihnen hier ermöglichen.“ Kammeropern werden an den meisten Opernhäusern eher stiefmütterlich behandelt. Was auch daran liegt, dass vielen Musiktheatern keine entsprechenden Räume zur Verfügung stehen. In Leverkusen gibt es perfekte Bedingungen für Experimente, ein offenes Publikum, ein hervorragend ausgestattetes Haus. Nun kann die Suche nach neuen und die Wiederentdeckung von vergessenen Stücken und Formen des Musiktheaters beginnen. Leinen aus Smyrna SA 24.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Weitere Vorstellungen: SO 25.11 | 18:00 Das Bayer Kultur-Magazin 11 Jugendtheater über Grenzen hinweg Das Junge DT Berlin ist neuer Partner von Bayer Kultur Text: Reiner Ernst Ohle · Fotos: Junges DT Berlin Szenenfoto aus Tschick, Junges DT Berlin Wolfgang Herrndorfs Bildungsroman Tschick steht seit seinem Erscheinen im September 2010 auf der SpiegelBestseller-Liste. Das Jugendbuch mit der Geschichte von zwei jugendlichen Ausreißern, die ohne Karte und Kompass in einem geklauten Auto durch die Provinz reisen, ist aus dem Stoff, aus dem Kultbücher und Klassiker gemacht werden. Am Theater erlebte der Stoff seine Uraufführung in Dresden – drei Monate danach, im Dezember 2011, hatte das Stück am Deutschen Theater Berlin Premiere und ist seitdem ein riesiger Publikumserfolg. 12 Interessanterweise punktet das Stück bei Publikum und Kritik nicht nur als gelungene Literaturadaption – die Inszenierung ist glänzend geeignet, jüngere Zuschauer an moderne Erzählformen im Theater unangestrengt heranzuführen. Die Rollen der beiden Protagonisten Maik Klingenberg und Andrej Tschichatschow, genannt Tschick, sind nicht nur jeweils einem Darsteller zugeordnet – die beiden Schauspieler wechseln sich in der Darstellung der jugendlichen Protagonisten ab und springen auch in alle anderen Figuren der Geschichte. Wenn im Dezember das Ensemble des Deutschen Theaters Berlin im Bayer Kulturhaus diese umjubelte Produktion außerhalb Berlins zeigt, rückt damit auch die Theaterarbeit des Jungen DT in den Blick. Seit dem Intendantenwechsel an einem der bedeutendsten Sprechtheater in der Republik im Jahre 2009 ist das Junge Theater im DT eine feste Marke im Haus, die ihre eigene Erfolgsgeschichte schreibt. Unter der Leitung von Birgit Lengers hat das kleine Team, dem Kristina Stang (Theaterpädagogin/Dramaturgin), Peter Kolb (Mitarbeit) und Janna Fodor (Freiwilliges Soziales Jahr/Kultur) angehören, eigene Formate entwickelt. Diese profitieren nicht zuletzt davon, dass das Haus – durch Offenheit und Vielfalt seines Programms und das Bekenntnis zu großen Schauspielern, Regisseuren und Dramatikern – einen überragenden Ruf genießt. Das Junge DT ist integraler Bestandteil des DT, es präsentiert sich mit einem – wie die Macher selbst formulieren – spielerischen Zugriff auf die Welt. „Wir wollen jungen Menschen zwischen zwölf und 25 Jahren, egal welcher nationalen oder kulturellen Herkunft, alle Türen ins DT öffnen“ umschreibt die Leiterin Birgit Lengers das Ziel ihrer Arbeit. „Im Zentrum steht die gemeinsame Theaterarbeit von Künstlerinnen und Künstlern mit jungen Menschen. Wir verstehen Theaterpädagogik als (Vermittlungs-) Kunst und als ästhetische Forschung. Wir wollen gemeinsam mit jungen Menschen den Freiraum, den das Theater bietet, nutzen und laden ein zum Sehen, Erfahren und Spielen“. Der Austausch über Kunst und mit Kunst steht im Zentrum ihres Agierens. Es geht um die Begegnung mit großen Stücken, Themen und Formaten im DT. Darüber hinaus bricht das Junge Theater gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern zu „Forschungsreisen im öffentlichen Raum“ auf und recherchiert Geschichten vor Ort. Das angeeignete Material wird anschließend in unterschiedlichen künstlerischen, auch interdisziplinären Formaten im DT oder ortsspezifisch in Szene gesetzt. Internationale Kooperationen (wie Basel/Schweiz, Zagreb/Kroatien, Parma/Italien) sind für das engagierte Team genauso wichtig wie interkulturelle Projekte. Pro Saison werden zwei bis drei Theaterproduktionen mit Jugendlichen für zwei Spielstätten des DT (Kammerspiele und Box) erarbeitet. Bei einigen Produktionen stehen junge Leute gemeinsam mit Ensemble-Mitgliedern auf der Bühne. Die Produktionen entstehen unter professionellen Bedingungen und sind Teil des Repertoires. In den Herbstferien lädt das Junge DT Künstlerinnen und Künstler verschiedener Sparten ein, gemeinsam mit Jugendlichen in künstlerischen Werkstätten zu einer bestimmten Fragestellung zu forschen und zu arbeiten. Last but not least: Eine Spezialität sind die Klassenzimmerstücke, die ganz bewusst an Jugendliche adressiert werden, die mit Theater eher weniger zu schaffen haben. Darüber hinaus werden spielfreudige Jugendliche ins Theater geholt. Clash haben die etwa 15- bis 25-Jährigen des DT Jugendclubs gemeinsam mit dem Regisseur Nurkan Erpulat erarbeitet und mit dem Klassenzimmerstück Türkisch Gold besuchen zwei Schauspieler seit Januar 2011 Berliner Schulen. Der Erfolg gibt diesen Ansätzen recht: Die Zuschauergruppe der unter 21-Jährigen ist seit der Gründung Tschick der Sparte mit dem Intendantenwechsel 2009 um etwa 60 Prozent gestiegen. Schon diese erste Zusammenarbeit zwischen dem Jungen DT Berlin und Bayer Kultur setzt im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin einen neuen und vernehmlichen Akzent. In Zukunft wird diese Kooperation die Jugendarbeit von Bayer Kultur weiter befördern und bereichern. Tschick FR 21.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Weitere Vorstellungen: SA 22.12 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 22.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Das Bayer Kultur-Magazin 13 1738 Schritte, 43 Kombinationen Die Arbeit des Choreographen Kenneth Kvarnström mit der Helsinki Dance Company zu YOU MAKE ME Interview: Bettina Welzel · Foto: Sakari Viika You make me Wäre die Vorstellung ein Buch, könnte es eine Sammlung von Kurzgeschichten sein, die erfolgreich verschiedene Standpunkte zu einem Thema einnehmen. Geschrieben aus 1738 Schritten, 43 Kombinationen und 29 Lifts, kleine Geschichten und große Emotionen: der Finne Kenneth Kvarnström hat mit den Tänzern der Helsinki Dance Company einen Abend über Wünsche und Sehnsüchte, Selbstbilder, Täuschungen und Enttäuschungen entwickelt. Ein Abend voll kraftvoller Poesie, Humor, skurrilen Wesen, erstaunlichen Kostümen und hervorragenden Tänzern. Was steht am Beginn einer neuen Produktion? Gibt es so etwas wie einen Ursprung? KK: Als Allererstes, die wichtigste Frage überhaupt ist es, die Tänzer auszuwählen…. Indem ich das tue, erschaffe ich sozusagen den Fötus eines neuen Stücks. YOU MAKE ME habe ich mit den Tänzern der Helsinki Dance Company erschaffen, von denen ich viele schon länger kannte. Dann kommt der Rest des künstlerischen Teams… Bühnenbildner, Lichtdesigner, … Wie geht es dann von der Theorie in die Praxis? Wie vermitteln Sie Ihre Vorstellungen an die Tänzer? Früher benutzte ich immer ein kleines schwarzes Buch, in dem ich Einfälle und Ideen zu einer neuen Arbeit notierte. Ich stelle jedoch fest, dass, je besser ich die Tänzer kenne, desto mehr vertraue ich auf den Moment und beginne 14 direkt mit den Tänzern zu arbeiten. Ich möchte nicht alles kontrollieren, sondern vertraue dem Prozess. Die Tänzer komponieren gemeinsam mit mir. Choreographieren ist auch ein Stück Handwerkskunst. Wir suchen gemeinsam nach Bewegungen, die die Idee reflektieren und sichtbar machen. Für alle Beteiligten ist es ein Prozess, Vertrauen aufbauen… nicht so sehr sprachlich sondern eher körperlich zu arbeiten… das Gegenüber zu fühlen; die Körper im Raum zu fühlen… wir bemühen uns, Bilder entstehen zu lassen. Wir probieren viel, wir wiederholen viel, manchmal gibt es schnelle Entscheidungen, manchmal dauert es etwas länger. Was war der Ausgangspunkt zu YOU MAKE ME? Der Gedanke, wie ich die Musik einsetzen wollte. Relativ früh wusste ich, dass ich Musik vom Band nutzen würde. Ich beschäftigte mich mit der Frage: Wie oft ist es möglich, die gleiche Musik zu hören, ohne sich zu langweilen. Was ist wichtiger, das Auge oder das Ohr? Ich glaube, dass die Ohren einen großen Einfluss haben… jedenfalls beeinflusst unser Hören stark, was wir sehen…. Und wo sehen Sie die Bedeutung des Auges? Wir haben drei Stücke zum Thema Sehen, Beobachten gemacht. YOU MAKE ME ist der zweite Teil. Die Fragen, die wir bearbeiteten, waren u. a.: Wie schaut man auf die Dinge? Will der Zuschauer die Kontrolle haben oder kann er sich in das Geschehen fallen lassen, sich von uns führen lassen…. Alles, was wir sehen, könnte auch aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachtet werden. (Pause) Aber jetzt sehe ich grad viel Wald hier… viele Pilze… und irrsinnig viele Mücken! Herzlichen Dank für Ihre Zeit und alles Gute für Ihre nächste Arbeit. Aus den Ferien in den schwedischen Wäldern erklärte sich Kenneth Kvarnström bereit, auf die Fragen von Bayer Kultur zu antworten. You make me MI 14.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Harmonie und Harmonik Das falsche Biedermeier-Bild Franz Schuberts und die kompositorischen Folgen Text: Christoph Vratz · Foto: Tschechisches Nationales Sinfonieorchester Große Komponisten gähnen nicht und sie sind nie müde, schreiben in einem fort Meisterwerke, mitunter sogar auf dem Billardtisch, wie angeblich bei Mozart. So verklärend ist immer wieder das Bild übermenschlicher, musikalischer Außenseiter vermittelt worden. Bei Franz Schubert kommt hinzu, dass er gern in die Biedermeier-Ecke gestellt wird: der gesellige Unterhalter mit seiner gefälligen Musik. Wäre es so, hätte er nicht musikalisch überlebt. Zwar besaß Schubert einen legeren Esprit und einen unverwechselbaren Wiener Schwung, aber auch genug diskretes Rebellentum, um noch knapp zwei Jahrhunderte nach seinem Tod für Komponisten-Kollegen interessant zu sein. Neben Bach hat kaum ein Komponist so sehr zur produktiven Auseinandersetzung angeregt wie Franz Schubert. Schon im 19. Jahrhundert begann es, als Robert Schumann mit seinem inzwischen geflügelten Wort von den „Himmlischen Längen“ für Verwirrung sorgte. Im 20. Jahrhundert setzte ein bis heute anhaltender Schubert-Boom unter den Komponisten ein. Dmitri Kabalewsky funktionierte die „Wanderer-Fantasie“ zu einer Art Sinfonie mit eingearbeitetem Klavier um, Anton Webern versuchte sich an der Orchestrierung einzelner Klaviersonaten-Sätze; Hans Zender nannte seine Bearbeitung der „Winterreise“ eine „komponierte Interpretation“. Einige dirigierende Komponisten bzw. komponierende Dirigenten schrieben Lieder um – neben Benjamin Britten auch Felix Weingartner, der nicht nur eines der Schubert-Fragmente komplettierte, sondern auch 1928 – im Jahr von Schuberts hundertstem Todestag – eine Sinfonie mit dem Beinamen La Tragica schrieb. Der Titel ist eine Anspielung an Schuberts so genannte Tragische Sinfonie; ihre Tonart – h-moll – ist wiederum angelehnt an die Unvollendete. Weingartner schrieb einmal vom „tragischen Antlitz“ Schuberts, „im Sinne eines Kindes, das aus einer höheren Welt auf unsere Erde gefallen ist und sich hier nicht zurechtfinden, aber auch nicht klar erkennen kann, warum es sich nicht zurechtfindet.“ Aus einer Art von Schubert-Fantasie entstand schließlich seine Sinfonie: „Ich sah Schubert einsam dahinschreiten und mit schmerzlichem Ausdruck auf seine geliebte Vaterstadt herniederblicken: Habe ich meinen ganzen Reichtum über euch ausgeschüttet, damit ihr mich so feiert? Und da begann es zu klingen. Zuerst wusste ich Israel Yinon, Dirigent Tschechisches Nat. Sinfonieorchester nicht, was es werden solle. Dann formte es sich allmählich, bis es eine viersätzige Symphonie wurde.“ Was fasziniert die Komponisten so an Schubert? Lange hatte die Musikwissenschaft das Dialektische bei Schubert geleugnet, weil er so sehr im Elementar-Diesseitigen zu Hause scheint, fromm den Mond besungen und gern in artig-perlenden Triolen komponiert hat. Man mochte einfach nicht glauben, dass Schubert auch in Sprüngen und Antithesen denken konnte, dass bei ihm Harmonie und Harmonik zu Reibungsflächen wurden, die auf die Moderne hinweisen. Genau das macht ihn so reizvoll für die Komponisten. Ob Aribert Reimann, Luciano Berio oder Hans Werner Henze, ob Jörg Widmann, Wolfgang Rihm oder Mark-Anthony Turnage. Schubert hören heißt: Wir müssen ihn immer wieder neu hören lernen. Tschechisches Nationales Sinfonieorchester DI 04.12 | 19:30 | Forum, Leverkusen Das Bayer Kultur-Magazin 15 Poetischer Nachklang Pianist Benjamin Schaefer über „sein“ Trio, die stART-Förderung und das Konzert mit der südafrikanischen Sängerin Melanie Scholtz am 3. November im Bayer Kulturhaus. Text & Interview: Martin Laurentius · Foto: Benjamin Schaefer Trio Seit dem gemeinsamen Studium in der Jazzabteilung der Hochschule für Musik und Tanz in Köln Anfang der 2000er-Jahre sind der Pianist Benjamin Schaefer, der Bassist Robert Landfermann und der Schlagzeuger Marcus Rieck befreundet. Dass dem seit 2004 unverändert existierenden Jazz-Piano-Trio der Name Benjamin Schaefer vorangestellt ist, das ist der Jazz-Tradition geschuldet. Ansonsten treffen in dieser „klassischen“ Jazzbesetzung drei Instrumentalisten aufeinander, um auf Augenhöhe zu kommunizieren und ad hoc eine Musik zu entwerfen, die gleichermaßen im Jazz der USA und in der improvisierten Musik Europas verwurzelt ist, wie sie in die Moderne dieser Gattung zeigt. So verwundert es nicht, dass das Benjamin Schaefer Trio die erste Jazzgruppe ist, die durch das Förderprogramm stART von Bayer Kultur drei Jahre lang unterstützt wird. Das Konzert im Bayer Kulturhaus in Leverkusen, in dem das Trio zusammen mit der südafrikanischen Sängerin Melanie Scholtz auf der Bühne stehen wird, läutet das Schlussdrittel der stART-Förderung ein. Dieser Auftritt, aber auch die 2012 als Auftragswerk von Bayer Kultur erschienene CD Leaves Like Snow (Double Moon/Challenge) des Benjamin Schaefer Trios sind Anlass für ein Gespräch mit dem 1981 geborenen Pianisten über ... hat mich eine Definition von Perfektion geleitet, wie ich sie neulich gehört habe: „Etwas ist nicht dann perfekt, wenn man nichts mehr hinzufügen kann; sondern dann, wenn man nichts mehr wegnehmen kann“. Diese Definition passt haargenau auf unsere Improvisationsmusik. Dadurch sind wir ganz nah dran an der Poesie des Albumtitels. ... Reduktion als Anstoß für einen kreativen Prozess: Ich mag den reduzierten Ansatz, bei dem das Wenige mit verschiedenen Bedeutungen aufgeladen wird. Was ich erschaffen will, sind Projektionsflächen für den Hörer, damit er seinen eigenen Gedanken nachhängen kann, nachdem er sich in unsere Musik „hineingearbeitet“ hat – es soll ein Prozess angestoßen werden. Das geschieht durch die Reduktion des musikalischen Rahmens und des Materials auf das Wesentliche. ... den poetischen Albumtitel: Mit dem Titel Leaves Like Snow möchte ich von Anfang an die Aufmerksamkeit des Hörers bekommen. Jedes einzelne Wort hat wegen seiner Mehrdeutigkeit schon eine poetische Qualität per se. Und jeder, der den CD-Titel liest, erhält dadurch bereits eine Projektionsfläche für eigene Gedanken und Bilder – ohne dass er die Musik kennen müsste. ... Langfristigkeit und Nachhaltigkeit durch stART: Jeder Musiker stellt sich irgendwann die Frage, womit er seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Dass uns das stART-Programm von Bayer Kultur drei Jahre lang fördert, das ermöglicht uns als Jazz-Piano-Trio nicht nur ein „bequemes“ Arbeiten, sondern gibt uns auch eine Planungssicherheit, wie wir sie ohne diese Förderung nicht gehabt hätten. Es gibt kein fixes Budget für die drei Jahre. Vielmehr will man mit stART all das unterstützen, was uns als Trio wirklich hilft und weiterbringt. Dadurch haben wir oft freie Hand. Es ist zum Beispiel eine große Hilfe, wenn man finanzielle Mittel zur Hand hat, mit denen man die geringen Gagen der Jazzclubs kompensieren kann. Das setzt uns in die Lage, viel öfters im Trio Konzerte zu spielen. So funktioniert Förderung, wie man sie sich als Musiker wünscht. ... die Entscheidung, zum JazzPianoTrio zurückzukehren: Dass wir Leaves Like Snow wieder im Trio aufgenommen haben, das hat sich zwangsläufig ergeben: aus der Arbeit, die ich mir im Vorfeld gemacht habe, und den Stücken, die ich komponiert habe. Mir war bald klar, dass es um Reduktion des Rahmens geht: dass Robert, Marcus und ich innerhalb eines reduzierten Rahmens nach neuen Variablen forschen, um uns musikalisch auszutauschen. Dabei ... das Konzert mit der Jazzsängerin Melanie Scholtz aus Südafrika: Wir haben während unserer Südafrikareise im Frühjahr 2012 in Johannisburg ein Konzert beim „International Mozart Festival“ gegeben, bei dem wir Melanie Scholtz gefeatured haben. Der Kontakt kam über den Leiter des Festivals, Florian Uhlig, zustande, der mit Bayer Kultur in Verbindung steht. Weil Melanie eine ähnliche Förderung 16 Benjamin Schaefer Trio durch die südafrikanische Standard Bank bekommt wie wir als Trio durch das stART-Programm von Bayer Kultur, lag es nahe, gemeinsam aufzutreten. Das Programm ist ein Mix aus Stücken von Melanie gewesen, die wir als Trio vertont haben, und aus Stücken von mir, für die Melanie die Texte geschrieben hat. Bei den Songs von Melanie macht es Sinn, sie so zu interpretieren, wie man sie in ihrer Heimat Südafrika spielen würde. Zwar haben wir für unser Konzert im November noch keinen konkreten Ablaufplan. Aber weil es in Südafrika gut mit uns funktioniert hat, werden wir in Leverkusen ein ähnliches Programm zusammenstellen. Benjamin Schaefer Trio feat. Melanie Scholtz SA 03.11 | 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Das Bayer Kultur-Magazin 17 Das „Gift im Lift“ kommt wieder! Zum ersten Mal kommt es zu einer Wiederaufnahme einer Bayer Kultur-Eigenproduktion Text: Volker Mattern · Fotos: Pedro Malinowski Das „Gift im Lift“, die Geschichte über eine völlig verrückte Götter-WG, die im Loft eines Hochhauses unserer Zeit lebt und bei ihrem Ausflug in den (Party-)Keller völlig ausflippt, hatte bei der Uraufführung im März diesen Jahres eingeschlagen „wie eine Bombe“. Jubelnde – kleine und große – Besucher, tolle Kritiken, viele Theaterkollegen aus Nah und Fern im Publikum. Die Qualität dieser Kinderoperette von Kay Link hat sich denn auch schnell herumgesprochen. In Kürze erscheint das Stück im renommierten Musikverlag „Boosey & Hawkes“ und wir wünschen ihm und seinem Autor, dass es auf ganz, ganz vielen Bühnen nachgespielt werden wird! Denn wirklich gute Werke im Bereich „Musiktheater für Kinder“ sind rar. 18 Ein bisschen Stolz sind wir darüber natürlich auch, denn dass gleich unsere erste eigene Produktion für Kinder so erfolgreich werden würde, bestätigt unseren neuen konzeptionellen Kurs sehr eindrucksvoll. Und das gleich unter mehreren Aspekten: Kann es überhaupt ein besseres Marketing für unsere Arbeit geben, als ein von Bayer Kultur entwickeltes und realisiertes Stück, dass nun mit dem Stempel „made by Bayer Kultur“ seine Reise über die Bühnen der Republik antreten wird? Ein zweiter Punkt: Die Wirtschaftlichkeit! Die Produktion steht – Dekoration und Kostüme sind vorhanden – und mit wenigen Proben können wir die Wiederaufnahme im Dezember sehr kostengünstig möglich machen. Drittens: Unser Ziel ist es mittelfristig – nicht zuletzt aus den genannten Gründen – unsere Eigenproduktionen im Sinne von stagione-Phasen in unserem Spielplan bei entsprechender Nachfrage mehrmals wiederaufzunehmen, den bisherigen reinen Gastspielbetrieb also dahingehend zu erweitern, dass nach und nach ein kleines Repertoire entsteht. Dazu benötigen wir natürlich die „Mithilfe“ von Ihnen, unserem Publikum. Sie können mit Stücken, die Ihnen gefallen haben, im weiteren Verlauf der Spielzeit bzw. in der darauffolgenden Saison ein Wiedersehen feiern. Das gab es so bisher bei Bayer Kultur nicht und wir hoffen natürlich sehr, dass Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen werden. Im Falle der Wiederaufnahme von „Das Gift im Lift – warum Orpheus ganz nach unten fuhr“ dürfte das besonders leicht fallen, da wir die Termine so angesetzt haben, dass Sie Ihre Weihnachtseinkäufe mit einem 75-minütigen Kultur-Intermezzo (beginnend jeweils um 15 Uhr) – sozusagen gleich um die Ecke der Leverkusener Einkaufsmeile – erholsam unterbrechen oder abschließen können. Preislich attraktive Familien-Tickets sollten die Entscheidung zusätzlich erleichtern. Wir laden Sie und Ihre Kinder jedenfalls sehr herzlich zu diesem Theaterspaß für die ganze Familie ein! Das Gift im Lift! SA 15.12 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 21.12 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Kulturkalender November.12 17 November/Dezember 12 SA 03.11 19:30 Cabaret B&B SA 03.11 22:00 Benjamin Schaefer Trio | M. Scholtz Jam BK BK SO 04.11 18:00 Cabaret B&B BK SO 04.11 18:00 Leverkusener Jazztage: Sonny Rollins Jazz Fo MO 05.11 19:30Thomas Zehetmaier | Ruth Killius KM BK MI 07.11 19:30 Stephan Brüggenthies Lit BK SA 10.11 14:30 Kinderatelier: „Der Seelenvogel“ -8+x BK SA 10.11 19:30Tod eines Handlungsreisenden SCHk BK SA 10.11 22:00 Burghart Klaußner Talk SO 11.11 17:00 Vielsaitig KLM StA MI 14.11 19:30 You make me Tanz BK DO 15.11 19:00 Schmetterling und Taucherglocke Film FO SO 18.11 18:00 Bayer-Philharmoniker SK FO DO 22.11 19:30 Frankenstein -16+x BK SA 24.11 19:30 Leinen aus Smyrna Oper BK SO 25.11 11:00 Leinen aus Smyrna Oper BK SO 25.11 18:00 Leinen aus Smyrna Oper BK DO 29.11 19:00 Banksy – Exit through the gift Shop Film BK FO Dezember.12 SA 01.12 14:30 Kinderatelier: „Der Seelenvogel“ -8+x BK SO 02.12 11:00 Lucía Martínez: Azulcielo Jazz BK SO 02.12 15:00 Der Josa mit der Zauberfiedel -8+x BK DI 04.12 vorm. Orchesterprobe Mm! FO DI 04.12 19:30 Tschech. Nat. Sinfonieorchester SK FO DI 04.12 20:00 Irma Issakadze KL Wu MI 05.12 19:30 Irma Issakadze KL BK DO 06.12 19:30 Kaspar Häuser Meer SCHh BK DO 06.12 19:00 Ein UFO, dachte Sie Film SO 09.12 11:00 Wer zählt die Völker, nennt die Namen KLM Mo SA 15.12 15:00 Das Gift im Lift WA -8+x BK FR 21.12 15:00 Das Gift im Lift -8+x BK FR 21.12 19:30 Tschick -16+x BK SA 22.12 15:00Tschick -16+x BK SA 22.12 19:30Tschick -16+x BK DEZ Mm! BK Probenbesuch „Das Gift im Lift“ FO Änderungen vorbehalten! Herausgeber: Bayer AG Communications | Bayer Kultur Verantwortlich: Dr. Volker Mattern Redaktion: Sarah Zollmarsch Texte: Heinz-Norbert Jocks Die unendliche Verpflechtung von Innenund Außenwelt (Essay); Christoph Vratz Harmonie und Harmonik, Martin Laurentius Poetischer Nachklang, Stefan Keim Zickenzoff am Grab des Helden Weitere Texte: Volker Mattern, Reiner Ernst Ohle, Bettina Welzel, Rike Zoebelein Redaktionelle Mitarbeit: Regina Bernt, Carolin Sturm Designkonzept: Büro Kubitza, Leverkusen Layout und Realisation: wedeldesign, Bochum Titelbild: Leinen aus Smyrna, Hochschule für Musik und Tanz Köln Bildnachweis S. 2: Pedro Malinowski Druck: Ollig-Druck, Köln Auflage: 3.000 © Bayer AG Communications | Bayer Kultur 2012 Redaktion KUNSTstoff c/o Bayer Kultur Bayer Kulturhaus Nobelstraße 37 51373 Leverkusen Telefon 0214.30-41277 | Telefax 0214.30-41282 Karten Karten-/Abonnementbüro im Bayer Kulturhaus, Leverkusen Öffnungszeiten: MO-DO 9:00-16:00 | FR 9:00-13:00 Telefon 0214.30-41283/84 | Telefax 0214.30-41285 Kurzparkmöglichkeit (15 Min.) für Kunden des Kartenbüros vor der Kulisse. Abendkassen je 1 Std. vor Veranstaltungsbeginn Bayer Kulturhaus, Nobelstraße 37, 51373 Leverkusen | Telefon 0214.30-65973 Forum, Am Büchelter Hof, 51373 Leverkusen | Telefon 0214.406-4157 kultur.bayer.de