„Sucht, Konsum, Aufhören?“ Suchtmittelkonsum und Ausstiegsprozesse bei psychisch kranken Menschen in ambulanter Betreuung Masterthesis Studiengang Suchthilfe Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Suchtakademie Berlin-Brandenburg Vorgelegt von: Franziska Lasch, Matrikelnummer 507423 Hamburg, im Mai 2014 Erstgutachter: Prof. Dr. M. Klein – Zweitgutachter: Prof. Dr. W. Schwarzer Inhalt Vorwort .............................................................................................................. 1 Kurzfassung / Abstract ....................................................................................... 2 1 Einleitung .................................................................................................... 3 2 Theoretischer Hintergrund .......................................................................... 6 2.1 Suchtmittelkonsum und Abhängigkeit ................................................ 6 2.2 Psychische Erkrankung ....................................................................... 7 2.3 Komorbidität: psychische Erkrankung und Sucht ............................... 8 2.3.1 Depression und Sucht ................................................................. 13 2.3.2 Bipolare Störung und Sucht ....................................................... 14 2.3.3 Angststörung und Sucht ............................................................. 15 2.3.4 Psychose und Sucht .................................................................... 16 2.3.5 Persönlichkeitsstörung und Sucht .............................................. 18 2.3.6 Posttraumatische Belastungsstörung und Sucht ......................... 19 2.4 3 Selbstheilung von Suchterkrankungen .............................................. 20 2.4.1 Überblick .................................................................................... 21 2.4.2 Was heißt Remission ohne formelle Hilfe? ............................... 21 2.4.3 Einflussfaktoren und psychische Komorbidität ......................... 23 2.4.4 Selbstheilungsfreundliches Klima .............................................. 23 Fragestellung und Hypothesen.................................................................. 24 3.1 Allgemeine Forschungshypothesen ................................................... 26 3.2 Operationale Hypothesen .................................................................. 27 3.3 Statistische Hypothesen ..................................................................... 29 4 Methode .................................................................................................... 30 4.1 Untersuchungsdesign ......................................................................... 30 4.2 Stichprobe .......................................................................................... 31 4.3 Die quantitative Befragung................................................................ 32 4.3.1 Entwicklung der Fragebögen ..................................................... 32 4.3.1.1 Allgemeine Aspekte .............................................................. 32 4.3.1.2 Der Fragebogen für die Klienten ........................................... 34 4.3.1.3 Der Fragebogen für die Mitarbeiter ...................................... 36 4.3.2 Der Pretest .................................................................................. 37 4.3.3 Die Durchführung der Befragung .............................................. 37 4.3.4 Statistische Verfahren ................................................................ 39 4.4 5 Das qualitative Interview ................................................................... 39 Ergebnisse ................................................................................................. 42 5.1 Deskriptiver Teil ................................................................................ 42 5.1.1 Die Fragebögen der Mitarbeiter ................................................. 43 5.1.2 Die Fragebögen der Klienten ..................................................... 44 5.2 Hypothesenprüfung ........................................................................... 47 5.2.1 Konsum und Veränderungsmotivation ...................................... 47 5.2.2 Remission mit und ohne formelle Hilfe ..................................... 50 5.2.3 Einschätzungen der Mitarbeiter ................................................. 55 5.3 Unterstützungswünsche ..................................................................... 59 5.4 Das Interview mit einem Betroffenen ............................................... 60 6 7 Diskussion................................................................................................. 63 6.1 Zur Methode der Untersuchung......................................................... 64 6.2 Zur Repräsentativität der Stichprobe ................................................. 65 6.3 Diskussion der Ergebnisse................................................................. 67 6.3.1 Suchtmittelkonsum und Veränderungsmotivation ..................... 67 6.3.2 Remission mit und ohne formelle Hilfe ..................................... 73 6.3.3 Einschätzungen der Mitarbeiter ................................................. 76 Fazit und Ausblick .................................................................................... 78 Zusammenfassung............................................................................................ 81 Literaturverzeichnis ......................................................................................... 83 Tabellenverzeichnis ......................................................................................... 90 Abbildungsverzeichnis ..................................................................................... 90 Anhang ............................................................................................................. 91 In dieser Arbeit wird zugunsten der besseren Lesbarkeit auf die Nennung der jeweils männlichen und weiblichen Form verzichtet. Mit „Teilnehmer“, „Mitarbeiter“ usw. sind also sowohl Männer als auch Frauen gemeint. Vorwort 1 Vorwort Seit acht Jahren arbeite ich in einer Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle in Hamburg, die sich als Anlaufstelle für psychisch kranke Menschen, suchtkranke Menschen und Angehörige versteht. Besonders für Menschen mit einer Doppeldiagnose gibt es hier ein niedrigschwelliges Angebot, das beide Störungen integriert. Träger der Einrichtung ist die GPD Nordost (Gemeindepsychiatrische Dienste Hamburg Nordost GmbH), ein regionaler Anbieter ambulanter Eingliederungshilfe („Ambulant Betreutes Wohnen“) für psychisch kranke Menschen. Auch bei diesen spielen Sucht und Substanzkonsum häufig eine große Rolle. So bot es sich an, im Rahmen meiner Masterthesis diesen Bereich zu untersuchen. Mein herzlicher Dank geht daher zunächst an den Geschäftsführer der GPD Nordost, Herrn Rainer Hölzke, dass er diese Untersuchung ermöglicht hat, sowie an die Teamleitungen und die Teams für ihre Unterstützung. Vor allem aber danke ich allen Klienten und Kollegen, die sich an der Befragung beteiligt haben. Viele von ihnen haben mir auf den Fragebögen viel Glück und Erfolg gewünscht, ermutigende Sätze geschrieben, Smileys gemalt. Die Beteiligung und Unterstützung so vieler Menschen hat mich persönlich sehr bereichert. Ich möchte mich außerdem bei den beiden Betreuern dieser Arbeit, Herrn Professor Klein und Herrn Professor Schwarzer, für ihre Unterstützung bedanken. Diese Arbeit wäre nicht möglich gewesen ohne all die Menschen in meinem privaten Umfeld, die mich auf ganz unterschiedliche Weise unterstützt haben: ein ganz herzliches Dankeschön an Jana, Konstanze, Jasmina, Rita, Katrin, Cynthia und natürlich: Siegfried. Kurzfassung / Abstract 2 In a sense, all change is self-change, to which clinicians are sometimes privileged witnesses and facilitators. (Miller & Rollnick 2013, S. 296) Kurzfassung / Abstract Fragestellung: In drei Einrichtungen der ambulanten Eingliederungshilfe für psychisch kranke Menschen wurde die Häufigkeit des Konsums verschiedener Suchtmittel untersucht. Erforscht wurde außerdem, wie viele der Klienten Suchtmittelkonsum bereits erfolgreich beendet haben, welche Faktoren dabei für sie eine Rolle gespielt haben, und ob einigen davon der Ausstieg ohne formelle Hilfe gelungen ist. Zusätzlich wurden die Einschätzungen der sie betreuenden Mitarbeiter untersucht. Methode: Es handelt sich um eine anonyme, quantitative Befragung mittels selbst entwickelter Fragebögen. An der Befragung haben sich 46 Klienten und 24 Mitarbeiter beteiligt. Zusätzlich wurde mit einem Betroffenen ein qualitatives Interview geführt. Ergebnisse: Die Häufigkeit des Suchtmittelkonsums entspricht in etwa derjenigen, die in Stichproben von psychisch kranken Menschen in stationärer Behandlung gefunden werden. Von den 46 befragten Klienten hatten 21 Suchtmittelkonsum in der Vergangenheit erfolgreich beendet, davon 10 ohne formelle Hilfe. Vor allem kognitive Prozesse haben dabei eine Rolle gespielt. Die Mitarbeiter schätzen den Konsum überwiegend realistisch ein, unterschätzen aber die Möglichkeit von Selbstheilungen. Schlussfolgerung: Spezifische Fortbildungen der Mitarbeiter, wie sie von vielen Teilnehmern der Befragung auch gewünscht wurden, sollten insbesondere Methoden zur Förderung von Veränderungsprozessen, wie etwa Motivational Interviewing, beinhalten. Einleitung 3 1 Einleitung Die Komorbidität von psychischer Erkrankung und Sucht, also das gemeinsame Auftreten dieser beiden Störungen, ist ein häufiges Phänomen. Menschen mit einer psychischen Erkrankung haben ein erhöhtes Risiko, auch eine Suchterkrankung zu entwickeln, und Menschen mit einer Suchterkrankung haben häufiger weitere psychische Störungen als Menschen ohne Suchterkrankung. Menschen, die sowohl eine psychische Erkrankung als auch eine Suchterkrankung haben, weisen häufig für beide Störungen schwerere Verläufe und eine schlechtere Prognose auf. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass in den beiden Hilfesystemen, die meist entweder nur auf psychische Erkrankungen oder nur auf Suchterkrankungen eingerichtet sind, die jeweils andere Störung nicht wahrgenommen und daher nicht (oder nicht ausreichend) behandelt wird. Neben der eigentlichen Behandlung sind auch verschiedene Formen längerfristiger Betreuung wichtige Bausteine in der Versorgung dieser Menschen. Als eine Betreuungs-Form hat sich die Ambulante Eingliederungshilfe nach § 53 SGB XII etabliert. In den meisten Bundesländern wird ambulante Eingliederungshilfe für psychisch kranke Menschen und auch für suchtkranke Menschen angeboten. In Hamburg allerdings gibt es diese Leistung praktisch nur für psychisch kranke Menschen. Sucht darf (bei der Beantragung) ausdrücklich nicht im Vordergrund der Problemlage stehen. Der Versuch der Verfasserin dieser Arbeit, den Hintergrund dieser Hamburger Entwicklung zu erhellen, hatte leider wenig Erfolg. Die Aufteilung der Zuständigkeit auf zwei verschiedene Behörden scheint dabei eine Rolle gespielt zu haben, aber möglicherweise auch der Gedanke, durch zu viel praktische Hilfe könnte die Sucht eher aufrechterhalten werden. Für die Betroffenen bedeutet dies, dass sie sich als vordergründig psychisch kranke Menschen betrachten müssen, um diese Leistung erhalten Einleitung 4 zu können. Als Menschen mit einer so genannten primären Suchterkrankung stünde ihnen Eingliederungshilfe allenfalls in stationärer oder teilstationärer Form zur Verfügung. Das Forschungsinteresse dieser Masterthesis gilt daher zunächst der Frage nach dem Suchtmittelkonsum in einer Population psychisch kranker Menschen, die im Rahmen von Eingliederungshilfe ambulant betreut werden. Suchtmittelabhängigen Menschen steht ein umfassendes Hilfesystem zur Verfügung. Die Forschung zu Selbstheilungen von Suchterkrankungen hat jedoch gezeigt, dass viele Menschen den Ausstieg aus der Abhängigkeit ganz ohne Behandlung schaffen. Allerdings setzt sich diese Erkenntnis erst langsam durch. In der Allgemeinbevölkerung wird die Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen deutlich unterschätzt. Das Wissen, dass Menschen auch ohne formelle Hilfe Suchtmittelkonsum beenden können, kann die Haltung abhängigen Menschen gegenüber beeinflussen. Diese Haltung kann zu einem Klima der Zuversicht beitragen, das Betroffenen den Ausstieg aus dem Konsum erleichtert. In dieser Masterthesis wird deshalb auch der Frage nachgegangen, ob es Remission von Suchtmittelkonsum ohne formelle Hilfe bei psychisch kranken Menschen in ambulanter Betreuung gibt – und wie die sie betreuenden Mitarbeiter dies einschätzen. Es wurden die Klienten und Mitarbeiter eines regionalen Anbieters von Eingliederungshilfe für psychisch kranke Menschen in Hamburg befragt. Untersucht wurden Suchtmittelkonsum und bereits erfolgte Ausstiegsprozesse der Klienten, sowie die Einschätzungen der Mitarbeiter dazu. Zusätzlich zu dieser quantitativen Befragung wurde mit einem Betroffenen ein ausführlicheres, qualitatives Interview geführt und ausgewertet. Einleitung 5 In Kapitel 2 wird zunächst der theoretische Hintergrund der Untersuchung betrachtet. Es werden Sucht und psychische Erkrankung erörtert, sowie die Komorbidität spezifischer psychischer Erkrankungen mit Suchterkrankungen. Die Forschung zu Selbstheilungen von Suchterkrankungen wird kurz dargestellt. Im darauf folgenden Kapitel werden aus der Fragestellung zunächst die allgemeinen Forschungshypothesen entwickelt. Diese werden dann operationalisiert, um zu statistischen Hypothesen zu gelangen, die in der Untersuchung geprüft werden sollen. Im Kapitel 4 wird die Methode der Untersuchung dargestellt. Es wird auf das Untersuchungsdesign und die Stichprobe eingegangen. Die Entwicklung der Fragebögen, der Pretest und die eigentliche Durchführung der Befragung werden dargestellt. Dann werden die statistischen Verfahren sowie das Verfahren zur Auswertung des qualitativen Interviews beschrieben. Die Ergebnisse werden in Kapitel 5 dargestellt. Zunächst werden in einem deskriptiven Teil einige Erkenntnisse über die beteiligten Klienten und Mitarbeiter angeführt. Dann werden die Hypothesen in Bezug auf Konsum und Veränderungsmotivation der Klienten, auf Remission mit und ohne formelle Hilfe, sowie auf die Einschätzungen der Mitarbeiter geprüft. Die von den Mitarbeitern in den Fragebögen geäußerten Unterstützungswünsche und die Auswertung des qualitativen Interviews schließen sich an. In Kapitel 6 werden die Ergebnisse diskutiert. Es wird auf Probleme der Methode sowie auf die Frage der Repräsentativität der Stichprobe eingegangen. Die gefundenen Ergebnisse werden mit der zuvor angeführten Literatur in Beziehung gesetzt. Mögliche Interpretationen der Ergebnisse der Hypothesenprüfung werden dargestellt. Ein Fazit und Ausblick sowie eine Zusammenfassung schließen die Arbeit ab. Theoretischer Hintergrund 6 2 Theoretischer Hintergrund In diesem Kapitel werden die Grundkonzepte von Suchtmittelkonsum und Abhängigkeit, von psychischer Erkrankung und von Komorbidität dargestellt. Dabei wird auf eine Reihe psychiatrischer Diagnosen näher eingegangen, die in der vorgestellten Untersuchung berücksichtigt worden sind. Anschließend soll der Begriff der Selbstheilung von Suchterkrankungen vorgestellt und der Stand der Forschung zu diesem Thema kurz dargestellt werden. 2.1 Suchtmittelkonsum und Abhängigkeit Mit dem Begriff Suchtmittel sind hier allgemein psychotrope Substanzen gemeint. Es handelt sich dabei um „natürliche, chemisch aufbereitete oder synthetische Stoffe, die zentralnervös auf den Organismus einwirken und Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen“ (Bühringer & Behrendt 2011, S. 698). Diese Wirkungen können zwar sehr unterschiedlich sein, gemeinsam haben sie jedoch, dass sie den fortschreitenden Gebrauch bzw. Missbrauch begünstigen und letztlich oft zu einer Abhängigkeit von der betreffenden Substanz führen: “All drugs that are taken in excess have in common direct activation of the brain reward system, which is involved in the reinforcement of behaviors and the production of memories. They produce such an intense activation of the reward system that normal activities may be neglected.” (APA 2013, S.481) Dennoch bedeutet der Konsum psychotroper Substanzen nicht automatisch die Entwicklung einer Abhängigkeit. Die Klassifikationssysteme ICD-10 und DSM IV unterschieden zwischen schädlichem Gebrauch bzw. Missbrauch und Abhängigkeit (für die genauen Definitionen sei auf Batra & Bilke-Hentsch 2012, S. 1-2 sowie auf Bühringer & Behrendt 2011, S. 700-702 verwiesen). Im DSM-5 hingegen wurde diese Unterscheidung aufgegeben zugunsten eines Kontinuums mit verschiedenen Schweregraden einer Substanzbezogenen Störung („Substance Use Disorder“ APA 2013, S. 483). Diese ist charakterisiert Theoretischer Hintergrund 7 durch den fortgesetzten Konsum der betreffenden Substanz trotz dadurch verursachter, gravierender Probleme: “The essential feature of a substance use disorder is a cluster of cognitive, behavioral, and physiological symptoms indicating that the individual continues using the substance despite significant substancerelated problems.” (APA 2013, S. 483) Eine Sonderstellung nimmt die Glücksspielsucht bzw. das Pathologische Spielen ein: sie ist bisher in beiden Klassifikationssystemen nicht als Abhängigkeitserkrankung, sondern als Störung der Impulskontrolle eingeordnet (Dilling & Freyberger 2012, S. 255; Saß, Wittchen, Zaudig & Houben 2003, S. 735-739). Im DSM-5 jedoch wird sie aufgrund der vergleichbaren Symptomatik bei den Substanzbezogenen Störungen geführt: “…reflecting evidence that gambling behaviors activate reward systems similar to those activated by drugs of abuse and produce some behavioral symptoms that appear comparable to those produced by the substance use disorders.” (APA 2013, S. 481) Auch in der vorliegenden Arbeit wird die Glücksspielsucht als eine Abhängigkeitserkrankung, also ähnlich einer Substanzstörung behandelt. 2.2 Psychische Erkrankung Die Unterscheidung von Suchterkrankungen einerseits und psychischen Erkrankungen andererseits erscheint zunächst künstlich. Eine Suchterkrankung ist natürlich selbst eine psychische Erkrankung, könnte also allenfalls als eine besondere Kategorie einer solchen gelten. Allerdings existieren für beide ganz unterschiedliche Hilfesysteme mit sehr unterschiedlichen Herangehensweisen, so dass sich die Unterscheidung in diese beiden getrennten Kategorien eingebürgert hat (siehe dazu unter 2.3, Sucht und psychische Komorbidität). Eine allgemeine Definition von psychischer Erkrankung fällt schwer, da es sich um sehr unterschiedliche Störungen handelt. Gemeinsam ist ihnen, dass sie das Verhalten und Erleben beeinträchtigen und dadurch Leid verursachen (vgl. Wittchen 2011, S. 32). Theoretischer Hintergrund 8 Da es in dieser Arbeit um eine Befragung von Klienten des Ambulanten Betreuten Wohnens, also Empfänger von Eingliederungshilfe für psychisch kranke Menschen geht, werden hier unter psychisch kranken Menschen schlicht die Menschen verstanden, bei denen eine solche Erkrankung von einem Facharzt für Psychiatrie diagnostiziert worden ist. Dabei handelt es sich um sehr unterschiedliche Erkrankungen. Im Einzelnen habe ich in der Befragung nach folgenden Diagnosen gefragt: Depression, Bipolare Störung, Angststörung, Psychose bzw. Schizophrenie, Persönlichkeitsstörung und Posttraumatische Belastungsstörung. (Zum Zustandekommen dieser Auswahl siehe in Kapitel 2.3) Sehen wir psychische Erkrankungen allgemein als Störungen im Verhalten und Erleben an, die erhebliches Leid verursachen, und sprechen gleichzeitig davon, dass Suchtmittel „Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen“ (Bühringer & Behrendt 2011, S. 698), so lässt sich jedenfalls leicht vorstellen, dass Suchtmittelkonsum und Abhängigkeit bei Menschen mit psychischen Erkrankungen häufig vorkommen. Somit stellt sich die Frage nach dem gemeinsamen Auftreten der beiden Störungsgruppen, also die Frage nach der Komorbidität. 2.3 Komorbidität: psychische Erkrankung und Sucht Der Begriff der Komorbidität bezeichnet allgemein das gleichzeitige Auftreten von zwei verschiedenen Erkrankungen bei einer Person zum gleichen Zeitpunkt (oder innerhalb eines definierten Zeitraums). Häufig wird er speziell für das gemeinsame Auftreten einer psychischen Erkrankung und einer Suchterkrankung gebraucht, oft auch als „Doppeldiagnose“ bezeichnet. (Vgl. Moggi 2007, S. 15-17) Das gemeinsame Auftreten von psychischer Erkrankung und Sucht ist auch deshalb von hoher Relevanz, weil in verschiedenen Studien immer wieder die (für beide Gruppen) erhöhte Prävalenz der jeweils anderen Störung deutlich wird: es gibt ein erhöhtes Risiko für Menschen mit psychischer Erkrankung für eine Suchtmittelabhängigkeit, und genauso Theoretischer Hintergrund (wenn auch nicht 9 ganz so ausgeprägt) umgekehrt eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Menschen mit einer Suchterkrankung, auch eine psychische Störung zu haben oder zu entwickeln (vgl. Moggi 2007, S. 16). Gleichzeitig haben Menschen mit dieser Komorbidität eine schlechtere Prognose, sowohl für ihre Suchterkrankung als auch für ihre psychische Störung. Das Hilfe- und Behandlungssystem, das in Suchthilfesystem einerseits und psychiatrisches Versorgungssystem andererseits gespalten und oft nicht auf die Behandlung von Menschen mit Doppeldiagnosen eingerichtet ist, macht es in vielen Fällen unmöglich, beide Störungen gemeinsam zu behandeln, was diese Probleme noch verschärft. (Vgl. Moggi 2007, S. 18-19) In psychiatrischen Institutionen werden Substanzbezogene Störungen aus verschiedenen Gründen oft übersehen: so können emotionale und kognitive Auswirkungen des Suchtmittelkonsums als Symptome der Erkrankung missdeutet werden, oder sie fallen vor dem Hintergrund des ohnehin eingeschränkten psychosozialen Funktionsniveaus weniger auf. Auf diese Weise wird eine Substanzstörung häufig nicht ausreichend in die Behandlung mit einbezogen und dadurch nicht adäquat behandelt, obwohl gerade Menschen mit psychischen Erkrankungen oft stärker auf psychotrope Substanzen reagieren und auch der Konsum von kleinen Mengen schon die Therapieergebnisse (bezogen auf die psychische Erkrankung) beeinträchtigt. Andererseits sind die Behandler im Suchthilfesystem nicht immer darauf eingerichtet, zusätzliche psychische Erkrankungen zu berücksichtigen. (Vgl. Brodbeck 2007, S. 161-162) Die Häufigkeit der Komorbidität von psychischer Erkrankung und Sucht wurde in einer Vielzahl von Studien untersucht. Dabei ist zu beachten, dass es erhebliche Unterschiede zwischen einer Stichprobe aus der Allgemeinbevölkerung und einer klinischen Stichprobe gibt: da sowohl für psychisch kranke Menschen als auch für Suchtkranke die Komorbidität mit der jeweils anderen Störung die Wahrscheinlichkeit einer Behandlung erhöht, werden in einer klinischen Stichprobe, also bei Menschen, die sich Theoretischer Hintergrund 10 in einer Behandlung befinden, auch höhere Komorbiditätsraten gefunden. (Vgl. Moggi 2007, S. 16, 17, 21) Es ist außerdem zu unterscheiden, ob die Prävalenz von psychischen Erkrankungen in suchtmittelabhängiger Menschen untersucht wird, einer Stichprobe oder umgekehrt die Prävalenz von Suchterkrankungen in einer Stichprobe psychisch erkrankter Menschen. Da es in der vorliegenden Arbeit um eine Untersuchung in einer Stichprobe psychisch kranker Menschen geht, werde ich mich hier vor allem auf solche Untersuchungen beziehen. Hermle et al. (Hermle, Szlak-Rubin, Täschner, Peukert & Batra, 2013) haben 2007 in neun stationären psychiatrischen Einrichtungen in BadenWürttemberg eine Stichprobe von insgesamt 448 Patienten mit der Aufnahmediagnose einer Schizophrenen oder Affektiven Störung untersucht (S. 316). Unter diesen hatten 69.8% außerdem eine Substanzbezogene Störung. Als Substanzstörung gilt hier allgemein eine F1 Diagnose nach ICD 10, allerdings ohne Einbezug von Nikotin. Von 233 Patienten mit einer Schizophrenen Störung wiesen 169 Patienten auch eine Substanzstörung auf (das entspricht 72.5%)∗; von 215 Patienten mit einer Affektiven Störung hatten 144 Patienten eine Substanzstörung (das entspricht 76.0%)∗. (Vgl. Hermle et al. 2013, S. 317) Die Lebenszeitprävalenz von Alkoholkonsum über der Gefährdungsgrenze (definiert als mindestens fünf Trinkeinheiten an mindestens drei Tage in der Woche) betrug in dieser Untersuchung 27%. 317 Patienten rauchten regelmäßig (das entspricht 70.8%)∗; die Lebenszeitprävalenz von Tabakkonsum betrug bei Patienten mit einer (sonstigen) Substanzstörung 82.7%, bei Patienten ohne eine solche nur 48.1%. (Vgl. Hermle et al. 2013, S. 319). Regier et al. (Regier, Farmer, Rae, Locke, Keith, Judd & Goodwin, 1990) beschreiben eine epidemiologische Untersuchung, bei der in den USA ∗ Absolute Zahlen aus dem Artikel, Prozentangaben daraus selbst errechnet Theoretischer Hintergrund 11 zwischen 1980 und 1984 insgesamt 20291 Personen befragt wurden. Dabei ging es um die Prävalenz psychischer Erkrankungen und Substanzstörungen, und es wurden die Komorbiditätsraten aus den verschiedenen Perspektiven errechnet (in der Gruppe der psychisch Kranken, der Gruppe der Menschen mit alkoholbezogenen Störungen, und derjenigen mit drogenbezogenen Störungen). (Regier et al. 1990, S.25112512) Auch wenn diese Untersuchung schon lange zurückliegt, „gilt [sie] immer noch als Referenzstudie“ zu dieser Thematik (Schnell & GouzoulisMayfrank 2011, S. 384). Im Folgenden werden Prävalenzen für Substanzbezogene Störungen genannt, ohne zwischen Missbrauch und Abhängigkeit zu unterscheiden. In der Gruppe der psychisch kranken Menschen wurde eine Lebenszeitprävalenz von 28.9% für irgendeine Substanzstörung (also eine alkoholbezogene oder eine drogenbezogene Störung) gefunden. Die Lebenszeitprävalenz für alkoholbezogene Störungen betrug hier 22.3%, für drogenbezogene Störungen 14.7% (Regier et al. 1990, S. 2514). Demgegenüber fand sich in der Allgemeinbevölkerung eine Lebenszeitprävalenz für alkoholbezogene Störungen von 13.5%, für drogenbezogene Störungen waren es 6.1% (Regier et al. 1990, S. 2511). Bei Menschen in stationärer psychiatrischer Behandlung hingegen betrug die Prävalenz für irgendeine Substanzstörung 39.6%, für alkoholbezogene Störungen 34.1%, für drogenbezogene Störungen 16.1% (Regier et al. 1990, S. 2514), was noch einmal die erhöhten Komorbiditätsraten für klinische Populationen unterstreicht. Allerdings finden in einer deutschen Untersuchung Meyer et al. (Meyer, Rumpf, Hapke, Dilling & John 2000) deutlich geringere Prävalenzen für Substanzbezogene Störungen in der Allgemeinbevölkerung: in der TACOS-Studie wurden 4075 Personen aus Norddeutschland befragt. Hier fand sich eine Lebenszeitprävalenz von 8.3% für alkoholbezogenene Störungen (gegenüber 13.5% in der genannten amerikanischen Studie), und Theoretischer Hintergrund 12 von 1.2% für Störungen durch illegale Drogen (gegenüber 6.1%) (Meyer et al. 2000, S.535, 539). Für das gemeinsame Auftreten einer psychischen Störung und einer Suchterkrankung gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Erklärungsmodelle, von denen einige allgemein, andere nur für bestimmte psychische Erkrankungen Gültigkeit beanspruchen. Dabei kann die psychische Störung als primär, also die Suchterkrankung verursachend angenommen werden, aber auch umgekehrt die Sucht als Ursache der psychischen Störung; schließlich können auch beide aufgrund einer gemeinsamen, dritten Ursache entstanden sein; sie können sich auf vielfältige Weise gegenseitig beeinflussen. (Vgl. Barth 2011, S. 91; Schwoon 2001, S. 507-510) Auf diese Modelle kann im Einzelnen im Rahmen dieser Arbeit nicht ausführlich eingegangen werden, sie werden aber bei der Beschreibung der jeweiligen Störung kurz aufgegriffen. Die Auswahl der psychischen Erkrankungen, nach denen in meiner Untersuchung explizit gefragt wurde, orientierte sich einerseits an der vorhandenen Literatur zu ihrer Komorbidität mit Suchterkrankungen (s. Literaturangaben im jeweiligen Abschnitt). Andererseits ergab sie sich aus meiner Erfahrung im Beratungsalltag, in dem mir die hohe Relevanz gerade dieser Erkrankungen im Zusammenhang mit Suchtmittelproblemen immer wieder deutlich wird. In den folgenden Abschnitten werden die oben genannten psychischen Störungen jeweils kurz beschrieben, und es werden Studien zur Häufigkeit ihrer Komorbidität mit Substanzbezogenen Störungen angeführt, so dass später die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung damit in Beziehung gesetzt werden können. Diese psychischen Erkrankungen können natürlich ihrerseits gemeinsam auftreten, jede dieser Diagnosen kann als Komorbidität der jeweils anderen auftreten. Darauf wird in den folgenden Abschnitten nicht Theoretischer Hintergrund 13 eingegangen, es wird idealtypisch jede Störung für sich in ihrer Komorbidität zu Suchterkrankungen betrachtet. 2.3.1 Depression und Sucht Im ICD 10 gibt es den Oberbegriff der „Affektiven Störungen“, als deren gemeinsame Hauptsymptome Veränderungen der Stimmung, der Affektivität und des Aktivitätsniveaus gelten (vgl. Dilling & Freyberger 2012, S. 119). Darunter fallen dann sowohl die Bipolaren Affektiven Störungen mit deutlich voneinander abgesetzten, gegensätzlichen Episoden (vgl. ebd. S. 127), als auch die Depressive Episode, die durch gedrückte Stimmung, Minderung von Antrieb und Aktivität, Verlust der Fähigkeit sich zu freuen, Minderung von Interesse und Konzentration gekennzeichnet ist (vgl. ebd. S. 132-133); und – bei wiederholtem Auftreten – die Rezidivierende Depressive Störung (S. 140). Ganz ähnlich findet sich im DSM IV die Überschrift „Affektive Störungen“, darunter dann die Bipolaren Störungen und Monopolare Depressionen (vgl. Saß et al. 2003, S. 393-395). Im DSM 5 hingegen ist den „Bipolar and Related Disorders“ ein eigenes Kapitel zwischen den schizophrenen/psychotischen Erkrankungen und der (Monopolaren) Depression gewidmet (APA 2013, S. 123). Hier finden sich alle Affektiven Störungen, die durch einen Wechsel gegensätzlicher Phasen gekennzeichnet sind, während im Kapitel „Depressive Disorders“ nur die im eigentlichen Sinne depressiven Störungen aufgeführt sind, mit dem gemeinsamen Leitsymptom der gedrückten Stimmung („sad, empty, or irritable mood”, APA 2013, S. 155). Auch in der hier vorliegenden Arbeit wird die Bipolare Störung im nächsten Abschnitt gesondert beschrieben. In diesem Abschnitt geht es lediglich um (unipolare) Depression und Sucht. In Bezug auf die Entstehung dieser Komorbidität werden sowohl Modelle diskutiert, die von einer primären Depression ausgehen, bei der Theoretischer Hintergrund 14 Alkohol oder Drogen im Sinne eines Versuchs der Selbstmedikation eingesetzt werden, als auch Modelle, in denen depressive Symptome als Folgen der Sucht verstanden werden (vgl. Zumbeck & Conrad 2008, S. 102). Moggi (2007a) nennt ebenfalls die mögliche Verursachung der einen Störung durch die jeweils andere, außerdem Modelle, in denen die beiden Störungen sich gegenseitig bedingen oder ein dritter Faktor als gemeinsame Ursache angenommen wird (vgl. S. 96, 101). In der oben beschriebenen Untersuchung von Hermle et al. (2013), bei der es sich um eine klinische Stichprobe handelt, fand sich bei 115 von 177 Patienten mit einer Depression eine Substanzbezogene Störung, das entspricht 65.0%∗ (S. 318). In der Untersuchung von Regier et al. (1990) hatten von den Befragten mit einer Major Depression 27.2% irgendeine Substanzstörung. Eine alkoholbezogene Störung hatten 16.5%, eine drogenbezogene Störung 18.0% (S. 2517). Grant et al. (Grant, Stinson, Dawson, Chou, Dufour, Compton, Pickering & Kaplan, 2006) untersuchten in einer epidemiologischen Studie, bei der 2001/2002 über 40.000 Personen in den USA befragt wurden, die 12-Monats-Prävalenz verschiedener Störungen. Sie fanden bei Menschen mit einer Major Depression 19.20% mit irgendeiner Substanzstörung; 16.40% hatten eine alkoholbezogene Störung, 6.61% eine drogenbezogene Störung (S. 109, 114). 2.3.2 Bipolare Störung und Sucht Bei der Bipolaren Störung wechseln depressive Phasen mit Zeiten der Manie, die durch gesteigerte Aktivität und geringes Schlafbedürfnis, durch ausgeprägten Rededrang, verminderte soziale Hemmungen und Selbstüberschätzung gekennzeichnet sind. Dabei sind diese Wechsel für den ∗ Absolute Zahlen aus dem Artikel, Prozentangabe daraus selbst errechnet Theoretischer Hintergrund 15 Betroffenen meist nicht vorhersehbar; so „lösen [sie] ein erhebliches persönliches Leid und Beeinträchtigungen des sozialen Funktionsniveaus aus“ und gehen mit erheblicher gesellschaftlicher Stigmatisierung einher (Meyer & Bauer 2011, S. 858-859). Mueser, Brunette & Drake (2007) führen eine Fülle verschiedener Modelle des Zusammenhangs von Bipolaren Störungen und Substanzstörungen auf: Modelle gemeinsamer, verursachender Faktoren (einschließlich gemeinsamer genetischer Faktoren), Modelle, in denen die eine Störung die andere verursacht oder umgekehrt, und solche, nach denen beide Störungen miteinander interagieren. Diese Modelle werden nicht als einander ausschließend, sondern sich gegenseitig ergänzend verstanden, es wird nicht davon ausgegangen, dass ein Modell für alle Betroffenen Erklärungswert hat. (Vgl. Mueser et al. S. 109-110) Die Komorbiditätsraten von Bipolaren Störungen mit Substanzstörungen sind sehr hoch. In der klinischen Studie von Hermle et al. (2013) wiesen 29 von 38 Patienten mit dieser Störung auch eine Substanzbezogene Störung auf (das entspricht 76.3%∗). (Vgl. ebd. S. 318) Regier et al. (1990) fanden bei Menschen mit Bipolarer Störung, dass 56.1% irgendeine Substanzstörung aufwiesen; eine alkoholbezogene Störung hatten 43.6%, eine drogenbezogene Störung 33.6% (vgl. ebd. S. 2517). 2.3.3 Angststörung und Sucht Zu den Angststörungen gehören verschiedene Formen wie phobische Störungen, Panikstörung oder generalisierte Angststörung. Auf die Unterschiede zwischen diesen Störungen kann hier im Einzelnen nicht eingegangen werden. Gemeinsam ist ihnen das Leitsymptom der Angst: sie sind bestimmt ∗ durch „eine quälende, übermäßige Angst Absolute Zahlen aus dem Artikel, Prozentangabe daraus selbst errechnet oder Theoretischer Hintergrund 16 unangemessene Verhaltensweisen, um die Angst zu reduzieren“ (Wittchen & Hoyer 2011, S. 1126). Da viele Suchtmittel kurzfristig Angst reduzieren können, bietet sich die „Selbstmedikationshypothese“ (Moggi 2007a, S. 84) als Erklärungsmodell für die Komorbidität von Angst- und Substanzstörungen an. Es werden aber genauso bidirektionale Modelle und auch Modelle einer dritten, gemeinsamen Ursache diskutiert, ebenso Angst als Folge einer Substanzstörung (vgl. Moggi 2007a, S. 84-85). In der Studie von Grant et al. (2006) fand sich bei Menschen mit Angststörungen eine 12-Monats-Prävalenz irgendeiner Substanzstörung von 14.96%. Eine alkoholbezogene Störung hatten 13.02%, eine drogenbezogene Störung 4.58% der Menschen mit einer Angststörung. (Vgl. ebd. S. 115) Die Lebenszeitprävalenz für irgendeine Substanzstörung bei Menschen mit Angststörung lag in der Untersuchung von Regier (1990) bei 23.7%; für alkoholbezogene Störungen bei 17.9% und für drogenbezogene Störungen bei 11.9% (vgl. ebd. S. 2516) 2.3.4 Psychose und Sucht Im ICD 10 werden die Psychotischen Störungen unter der Überschrift „Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen“ zusammengefasst (Dilling & Freyberger 2012, S. 91), im DSM IV unter „Schizophrenie und Andere Psychotische Störungen“ (Saß et al. 2003, S. 343). Auch hier handelt es sich also um eine Gruppe unterschiedlicher Störungen, deren gemeinsames Merkmal „grundlegende und charakteristische Störungen von Denken und Wahrnehmung sowie inadäquate oder verflachte Affekte“ sind (Dilling & Freyberger 2012, S. 93). Mueser et al. (2007), die in ihrem Kapitel zu verschiedenen Modellen des Zustandekommens der Komorbidität mit Substanzstörungen die Psychotischen mit den Bipolaren Störungen gemeinsam behandeln, listen Theoretischer Hintergrund 17 auch hier verschiedene Modelle auf, bei denen eine Störung als Ursache der anderen, beide als interagierend oder gemeinsam von dritten Faktoren verursacht verstanden werden (vgl. ebd. S. 109-110). Ähnlich beschreibt Gouzoulis-Mayfrank (2003) kausale Modelle in beiden Richtungen sowie Modelle gemeinsamer prädisponierender Faktoren (S. 5-14), die sie dann zu einem umfassenden, integrativen Modell zusammenführt (S. 14-16). Barth führt an, dass mehr als die Hälfte aller Patienten mit Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis mindestens eine Substanzstörung haben (Barth 2011, S. 102). Schnell und Gouzoulis-Mayfrank (2011, S. 384) nennen eine Lebenszeitprävalenz für Abhängigkeitserkrankungen bei Patienten mit Schizophrenie von 29.4%; wobei sie deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Behandlungssettings finden; am höchsten sind die Prävalenzen für Patienten in stationärer Behandlung (ca. 40%). So finden auch Hermle et al. (2013, S. 317, 318) in ihrem klinischen Setting, dass 169 von 233 Patienten mit Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis auch eine Substanzstörung haben (das entspricht 72.5%)∗ . In einer Untersuchung von 171 Patienten mit Psychotischen Störungen (die hier allerdings Bipolare Störungen mit einschließen) in London, bei der alle Patienten in Kontakt zum psychiatrischen Hilfesystem standen, fand sich bei 36.6% irgendeine Substanzstörung; eine alkoholbezogene Störung hatten 31.6%, eine drogenbezogene Störung 15.8% (vgl. Menezes, Johnson, Thornicroft, Marshall, Prosser, Bebbington & Kuipers 1996, S. 612). Regier et al. beschreiben bei Schizophrenie Prävalenzen von 47.0% für irgendeine Substanzstörung, 33.7% für eine alkoholbezogene Störung und 27.5% für eine drogenbezogene Störung (Regier et al. 1990, S. 2516). ∗ Absolute Zahlen aus dem Artikel, Prozentangabe daraus selbst errechnet Theoretischer Hintergrund 18 2.3.5 Persönlichkeitsstörung und Sucht Persönlichkeitsstörungen sind im ICD 10 unter der Überschrift „spezifische Persönlichkeitsstörungen“ aufgeführt (Dilling & Freyberger 2012, S. 232). Im DSM IV werden Persönlichkeitsstörungen beschrieben als „überdauerndes Muster von innerem Erleben und Verhalten […], das merklich von den Erwartungen der soziokulturellen Umgebung abweicht, tiefgreifend und unflexibel ist“ (Saß et al. 2003, S. 749). In beiden Klassifikationssystemen findet sich darunter eine Aufzählung verschiedener spezifischer Persönlichkeitsstörungen, die bei einigen Unterschieden in beiden Systemen doch ähnlich ist. Die einzelnen Persönlichkeitsstörungen unterscheiden sich dabei stark voneinander, worauf hier nicht im Einzelnen eingegangen werden soll. Die Komorbidität mit Substanzstörungen tritt dabei besonders häufig bei der Antisozialen Persönlichkeitsstörung und der Borderline- Persönlichkeitsstörung auf (Barth 2011, S. 113, 134, 136; Verheul 2007, S. 143). Schuhler und Schmitz nennen als häufigste Persönlichkeitsstörungen im Suchtbereich die Narzisstische, die Selbstunsichere, die Histrionische, die Dependente und die Borderline-Persönlichkeitsstörung (Schuhler & Schmitz 2010, S. 193). Verheul beschreibt ausführlich verschiedene Modelle des Zusammenhangs zwischen Persönlichkeits- und Substanzstörungen, die sich auch hier in kausale Modelle in beiden Richtungen (primäre Persönlichkeitsstörung und primäre Substanzstörung) und in Modelle gemeinsamer verursachender Faktoren einteilen lassen. Er betont dabei, dass sich diese verschiedenen Modelle nicht gegenseitig ausschließen, und dass für den einzelnen Betroffenen möglicherweise verschiedene Modelle Erklärungswert haben können. (Vgl. Verheul 2007, S. 143-155) In Bezug auf die Antisoziale Persönlichkeitsstörung scheint es allerdings Hinweise zu geben, dass diese häufig der Substanzstörung zeitlich vorausgeht (Preuss & Wong 2008, S. 80). Theoretischer Hintergrund 19 Für diese Störung finden sich auch besonders hohe Komorbiditätsraten: etwa bei Regier et al. 83.6% substanzbezogene Störungen; dabei 73.6% alkoholbezogene Störungen und 42.0% drogenbezogene Störungen (Regier et al. 1990, S. 2516). Für die Borderline-Persönlichkeitsstörung nennt Barth, zusammengefasst aus verschiedenen Studien, 57% substanzbezogene Störungen, dabei 36% alkoholbezogene Störungen und 40% drogenbezogene Störungen (Barth 2011, S.136). 2.3.6 Posttraumatische Belastungsstörung und Sucht Bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS, englisch Posttraumatic Stress Disease, PTSD) handelt es sich um eine Störung, die als Folge eines erlittenen psychischen Traumas auftritt. Dabei entsteht aufgrund eines traumatischen Ereignisses nicht automatisch eine PTBS; die Wahrscheinlichkeit, mit der sich eine solche entwickelt, hängt von verschiedenen Faktoren ab (etwa ob das Ereignis willentlich durch eine nahestehende Person herbeigeführt wurde, ob es über einen langen Zeitraum oder wiederholt auftrat). Auch Suchtmittelkonsum kann ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Traumafolgestörung sein. (Vgl. Vogelgesang 2010, S.224-225) Sowohl im ICD 10 als auch im DSM IV wird die PTBS unter den Belastungs- und Anpassungsstörungen aufgeführt. Im DSM 5 hingegen wurde den Traumafolgestörungen ein eigenes Kapitel zugewiesen: „Trauma- and Stressor-Related Disorders“ (APA, 2013, S. 265, 271). Als Leitsymptomatik kann eine Kombination aus „sich aufdrängenden traumabezogenen Erinnerungsfragmenten, Vermeidungsverhalten bezüglich Gegebenheiten, die diese Erinnerungen auslösen könnten, und einer psychovegetativen Übererregung“ angesehen werden (Vogelgesang 2010, S.225). Schay und Liefke nennen als Hauptsymptome Intrusionen, Vermeidung/Betäubung und Hyperarousal. Die Vermeidung kann also auch in dem Versuch bestehen, „die […] überflutenden Gedanken Theoretischer Hintergrund 20 »abzuschalten«“ (Schay & Liefke 2009, S. 58). Dieser Aspekt legt bereits nahe, dass die Komorbidität mit Substanzstörungen häufig ist. So scheint auch die Selbstmedikationshypothese, bei der die Substanzstörung durch den Versuch der Bewältigung einer bereits bestehenden PTBS entsteht, am besten belegt zu sein (vgl. Lüdecke 2010, S. 21; Barth 2011, S. 132). Dennoch werden auch hier ganz verschiedene Modelle des Zusammenhangs diskutiert (vgl. Schäfer 2006, S. 29; Krausz & Reimer 2006, S. 246; Lüdecke 2010, S. 19). Kessler et al. berichten über eine epidemiologische Untersuchung, bei der in den USA zwischen 1990 und 1992 insgesamt 8098 Männer und Frauen im Alter von 15-54 Jahren befragt wurden (National Comorbidity Survey). Dabei fand sich eine alkoholbezogene Störung bei 51.9% der Männer mit PTSD, ohne PTSD waren es 34.4%. Von den Frauen mit PTSD hatten 27.9% eine alkoholbezogene Störung, ohne PTSD waren es 13.5%. Eine drogenbezogene Störung hatten 34.5% der Männer mit PTSD, ohne PTSD waren es 15.1%. Bei den Frauen mit PTSD hatten 26.9% eine drogenbezogene Störung, ohne PTSD nur 7.6%. (Vgl. Kessler, Sonnega, Bromet, Hughes & Nelson 1995, S. 1049, 1056) 2.4 Selbstheilung von Suchterkrankungen Für die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen steht in Deutschland ein umfassendes Hilfesystem aus ambulanten und stationären Einrichtungen zur Verfügung. Für eine ausführliche Darstellung sei auf das Jahrbuch Sucht verwiesen (vgl. Leune 2013, S. 181-196). In diesem Hilfesystem herrschte lange die Überzeugung, dass ohne Inanspruchnahme solcher Hilfe ein Ausstieg aus der Sucht nicht möglich sei. Dies kann aufgrund zahlreicher Untersuchungen als widerlegt angesehen werden. (Vgl. Klingemann 2009, S.72; Sobell 2006, S. 13, 17, 28-29, 35) In den folgenden Abschnitten soll ein kurzer Überblick zu Selbstheilungen und ihrer Erforschung gegeben werden, auch im Kontext Theoretischer Hintergrund 21 psychischer Komorbidität. Außerdem wird die Bedeutung eines selbstheilungsfreundlichen Klimas im sozialen Umfeld beleuchtet. 2.4.1 Überblick Die Bewältigung von Sucht ohne Behandlung wird mit einer Vielzahl unterschiedlicher Begriffe beschrieben: Selbstheilung, Natural Recovery, Remission ohne formelle Hilfe, unbehandelte Remission, Spontan- oder Autoremission oder selbst organisierter Ausstieg aus der Sucht (vgl. auch Rumpf, Bischof, Hapke, Meyer & John 2009. S. 76). Mittlerweile kann als gesichert gelten, dass Selbstheilungen von Suchterkrankungen häufig vorkommen. Dabei wird nicht mehr davon ausgegangen, dass es entweder einen ganz selbstbestimmten oder aber einen Ausstieg im Rahmen einer Behandlung gibt. Vielmehr kann es auf einem Interventionskontinuum mehr oder weniger Unterstützung bei der Überwindung der Sucht geben, so dass professionelle Behandlung und eigene Alltagsstrategien sich in geeigneter Weise ergänzen können. (Vgl. H. Klingemann 2009, S. 72-73) Die Untersuchung von Selbstheilungsprozessen stützt sich oft wesentlich auf die Berichte der Betroffenen, so dass sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit dieser Angaben stellt. In mehreren Untersuchungen konnte allerdings gezeigt werden, dass Selbstheiler-Berichte als valide angesehen werden können (vgl. Sobell 2006, S. 29-30). 2.4.2 Was heißt Remission ohne formelle Hilfe? Bei der Beschäftigung mit diesem Thema gilt es zunächst festzulegen, was unter Remission verstanden wird, wann also jemand als remittiert anzusehen ist – und es muss geklärt werden, was als formelle Hilfe, also als Behandlung gilt und was nicht. In verschiedenen Untersuchungen wurde deutlich, dass die Remission einer Suchterkrankung sowohl die Abstinenz von der betreffenden Substanz als auch die Rückkehr zu kontrolliertem bzw. unproblematischem Konsum Theoretischer Hintergrund 22 bedeuten kann (vgl. Sobell 2006, S. 31-32). Es wird unterschiedlich gehandhabt, wie lange die Abhängigkeit zurückliegen muss, um als remittiert zu gelten – häufig wird ein Zeitraum von 12 Monaten als ausreichend angesehen, von einigen wird aber auch ein Zeitraum von fünf Jahren gefordert (vgl. Rumpf et al. 2009, S. 76). Weiter stellt sich die Frage, ob jemand als remittiert gelten kann, wenn er den Konsum einer Substanz erfolgreich beendet hat, andererseits aber andere Suchtmittel weiterhin konsumiert. Körkel et al. (Körkel, Lipsmeier, Becker & Happel 2011) fanden in einer Untersuchung unter drogenabhängigen Menschen mit multiplem Substanzkonsum in Frankfurt, dass bei diesen nicht nur häufig eine jeweils substanzspezifische Änderungsmotivation, sondern auch ein erhebliches motivationales Änderungspotential bestand. Bei der Teilnahme am KISS-Programm („Kompetenz im selbstbestimmten Substanzkonsum“) konnte oft eine stabile Reduktion einzelner Substanzen erreicht werden, und zwar ohne dass dies mit einer Verlagerung auf andere Substanzen einherging. Es zeigte sich im Gegenteil, dass die Reduktion einer Substanz die Reduktion auch anderer Substanzen begünstigte. Diese Befunde sprechen dafür, eine Remission von Suchtmittelproblemen substanzspezifisch zu betrachten. Die Frage, was als Behandlung angesehen werden soll, wird in verschiedenen Untersuchungen unterschiedlich beantwortet. Eine mögliche Definition wäre „jegliche Intervention durch anerkannte Programme oder Personen, deren Hauptziel in der Behandlung von Personen mit Suchtproblemen besteht“ (Sobell 2006, S. 12). Perkonnig, Rumpf & Wittchen (2009) haben in ihrer Untersuchung Kontakte zu Psychotherapeuten und auch zu Selbsthilfegruppen nicht als Behandlung gewertet (S. 89). Gerade die Bewertung von Selbsthilfegruppen wird immer wieder thematisiert und unterschiedlich gehandhabt (vgl. auch Rumpf et al. 2009, S. 76; Bischof, Rumpf, Meyer, Hapke & John 2009, S. 105). Die regelmäßige Teilnahme an Selbsthilfegruppen wird allerdings Theoretischer Hintergrund 23 als Behandlung gewertet (vgl. Rumpf, Bischof, Meyer, Hapke & John 2006, S. 107; Bischof, Rumpf, Hapke, Meyer, & John 2002). 2.4.3 Einflussfaktoren und psychische Komorbidität In vielen verschiedenen Studien ließ sich zeigen, dass bei Selbstheilungen von Suchterkrankungen kognitive Abwägungsprozesse eine entscheidende Rolle spielen (vgl. Sobell 2006, S. 32); außerdem Gesundheitsprobleme, soziale Ressourcen und Änderungen der Lebensumstände (vgl. Rumpf et al. 2009, S. 80). In einer Untersuchung von Bischof et al. (Bischof, Rumpf, Hapke, Meyer, & John 2001, S. 1327) zeigten sich remittierte Alkoholabhängige im Vergleich zu aktuell Abhängigen zufriedener mit ihrer Arbeit und ihrer finanziellen Situation und lebten häufiger in stabilen Partnerschaften. Zu Selbstheilungen von Sucht bei Menschen mit psychischer Komorbidität gibt es bisher wenig Untersuchungen (vgl. Rumpf et al. 2009, S. 79). Bischof et al. (Bischof, Rumpf, Meyer, Hapke & John 2005) konnten in ihrer Untersuchung zeigen, dass Selbstheilung von Alkoholabhängigkeit bei psychiatrischer Komorbidität nicht seltener auftrat als ohne eine solche. 2.4.4 Selbstheilungsfreundliches Klima Das Wissen oder die Überzeugung, dass Menschen auch ohne formelle Hilfen Suchtmittelkonsum und Abhängigkeit überwinden können, beeinflusst die Grundhaltung abhängigen Menschen gegenüber und damit auch das gesellschaftliche Klima, in dem diese leben. Auch deshalb ist die Betrachtung von Selbstheilung von Suchterkrankungen von Bedeutung. Die Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen wird in der Allgemeinbevölkerung deutlich unterschätzt (vgl. Rumpf et al 2009, S. 77). Wenn dies auch bei Mitarbeitern in der Suchthilfe oder in der Unterstützung für psychisch kranke Menschen der Fall ist, hat das Auswirkungen auf die Haltung gegenüber den Ratsuchenden oder Betreuten. Andererseits kann die Überzeugung, dass ein Ausstieg aus der Sucht aus eigener Kraft Fragestellung und Hypothesen 24 grundsätzlich möglich ist, zu einer Haltung der Zuversicht und des Zutrauens beitragen. Eine solche Haltung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass den Menschen, die beraten oder betreut werden, eine Veränderung gelingt. (Vgl. Miller & Rollnik 2004, S. 20, 157-158) Wenn Rumpf et al. (2009, S. 82) fordern, dass „die Einstellungen und das Wissen zu unbehandelter Remission bei Alkoholabhängigkeit […] in der Bevölkerung verbessert werden, um dadurch günstigere Voraussetzungen für Remissionsprozesse zu schaffen“, so muss dies für diejenigen, die mit psychisch kranken Menschen arbeiten, in besonderer Weise gelten. 3 Fragestellung und Hypothesen In dieser Arbeit soll der Suchtmittelkonsum von psychisch kranken Menschen in ambulanter Betreuung untersucht werden. Befragt wurden Klienten des Ambulanten Betreuten Wohnens in drei Zentren eines Trägers in Hamburg, der GPD Nordost. In Hamburg wird Ambulant Betreutes Wohnen nur für psychisch kranke Menschen angeboten, nicht für Suchtkranke. Sucht darf (bei der Beantragung) ausdrücklich nicht im Vordergrund der Problemlage stehen. Trotzdem spielt bei diesen Klienten Sucht und Substanzkonsum oft eine große Rolle, allerdings gibt es darüber keine Zahlen; der Suchtmittelkonsum wird auch nicht systematisch oder einheitlich erhoben oder thematisiert. So ist die Fragestellung dieser Arbeit zunächst eher explorativ – es geht darum, den Raum von Substanzkonsum und seinen Verläufen in dieser Klienten-Gruppe auszuleuchten, ein genaueres Bild davon zu erhalten und darzustellen, als es bisher vorliegt. Außerdem soll der Frage nachgegangen werden, ob es bei den Klienten des Betreuten Wohnens auch Heilungsverläufe gibt, die als Selbstheilungen betrachtet werden können. Gibt es Substanzen, die sie früher konsumiert Fragestellung und Hypothesen 25 haben und jetzt nicht mehr konsumieren, wobei sie keine oder wenig spezifische Unterstützung in Anspruch genommen haben? Ergänzend soll die Sicht der Betreuer erfragt werden, ihre Einstellungen und ihre Vermutungen über den Suchtmittelkonsum der Klienten. Und es stellt sich die Frage, welche Art von Unterstützung sich die Klienten, aber auch die Mitarbeiter in diesem Zusammenhang wünschen. So könnten sich aus dieser Arbeit auch Anregungen für Fortbildungen der Mitarbeiter im Betreuten Wohnen ergeben. Folgende Fragen sind also zu untersuchen: 1) Welche Substanzen konsumieren die Klienten des Betreuten Wohnens der GPD Nordost, und wie häufig? 2) Denken sie darüber nach, diesen Konsum zu verändern? Welche Art von Unterstützung wünschen sie sich dabei? 3) Gibt es Substanzen, die sie in der Vergangenheit konsumiert haben, jetzt aber nicht mehr? Wie lange schon nicht mehr? Wie kam es zur Beendigung dieses Konsums, und welche Unterstützung (formell oder informell) haben sie dabei in Anspruch genommen? Zeigen sich dabei Verläufe, die als Selbstheilungen bezeichnet werden könnten, oder jedenfalls analog dazu betrachtet werden können? Welche Faktoren haben dabei nach Ansicht der Betroffenen eine Rolle gespielt? 4) Zeigen sich beim Konsum oder bei der Beendigung des Konsums Unterschiede zwischen Klienten mit mehr oder weniger sozialen Ressourcen (wie Arbeit und Beschäftigung oder Partnerschaft)? 5) Wirkt sich ein gelungener Ausstieg in der Vergangenheit auf die Lebenszufriedenheit, aber auch auf die Veränderungs-zuversicht in Bezug auf aktuellen Konsum aus? 6) Wie schätzen die betreuenden Mitarbeiter den Substanz-konsum der Klienten ein – in Bezug auf die Häufigkeit, aber auch die Vielfalt der konsumierten Substanzen? Fragestellung und Hypothesen 7) Wie schätzen die 26 Mitarbeiter die Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen von Suchtmittelproblemen ein – in der Allgemeinbevölkerung, und bei den Klienten der GPD? 8) Fühlen sie sich gut dafür ausgerüstet, Suchtmittel konsumierende Klienten zu betreuen? Mitarbeitern, die Zeigen sich dabei Unterschiede zwischen nach Arbeitsverhältnissen eigener Erfahrung im Einschätzung Suchtbereich aus früheren haben, und Mitarbeitern ohne solche Vorerfahrung? Welche Art von Unterstützung wünschen sie sich? Aus diesen Fragen werden in den folgenden Abschnitten zunächst allgemeine Forschungshypothesen entwickelt, die dann operationalisiert werden können. 3.1 Allgemeine Forschungshypothesen Hier wird dargestellt, welche Ergebnisse in Bezug auf die genannten Fragen erwartet werden. 1) Es gibt Suchtmittelkonsum bei den Klienten der GPD. Die Häufigkeit Substanzbezogener Störungen bei psychisch kranken Menschen, wie sie in der Literatur berichtet wird, bildet sich auch hier ab. 2) Die Klienten, die Suchtmittel konsumieren, denken darüber nach, diesen Konsum zu verändern. 3) Es gibt Klienten, die in der Vergangenheit Suchtmittel konsumiert haben und diesen Konsum beendet haben, und zwar sowohl mit als auch ohne Inanspruchnahme formeller Hilfe. 4) Klienten, die über mehr soziale Ressourcen verfügen, konsumieren weniger Suchtmittel und haben häufiger Suchtmittelkonsum ohne formelle Hilfe beendet. Fragestellung und Hypothesen 27 5) Ein gelungener Ausstieg aus Suchtmittelkonsum in der Vergangenheit geht mit einer höheren Lebenszufriedenheit einher. Ausstieg ohne formelle Hilfe in der Vergangenheit führt zu höherer Veränderungszuversicht in Bezug auf aktuellen Konsum. 6) Der Anteil der Klienten, die Suchtmittel konsumieren, ist höher als die Mitarbeiter es vermuten, und es werden auch mehr unterschiedliche Substanzen konsumiert. 7) Die Mitarbeiter Selbstheilungen unterschätzen von die Wahrscheinlichkeit Substanzstörungen. Sie schätzen von diese Wahrscheinlichkeit bei den Klienten als geringer ein als in der Allgemeinbevölkerung. 8) Mitarbeiter mit beruflicher Vorerfahrung im Suchtbereich schätzen den Konsum der Klienten realistischer ein als solche, die keine Suchterfahrung haben, und sie fühlen sich besser für die Betreuung von suchtmittelkonsumierenden Klienten gerüstet. 3.2 Operationale Hypothesen Wie lassen sich nun diese allgemeinen Forschungshypothesen operationalisieren? Hier sollen die konkret erwarteten empirischen Untersuchungsergebnisse formuliert werden: 1) In einem Fragebogen zum Konsum verschiedener Suchtmittel lassen sich die Prävalenzen, die in der Literatur gefunden wurden, abbilden. So zeigt sich für den Konsum irgendeiner Substanz eine 12-Monatsprävalenz von mindestens 29%. 2) Die meisten Klienten, die Suchtmittel konsumieren, geben an, dass sie manchmal oder oft daran denken, diesen Konsum zu reduzieren oder zu beenden. 3) Es gibt Klienten, die bei einzelnen Suchtmitteln angeben, diese schon seit zwei oder seit fünf Jahren nicht mehr zu konsumieren. Unter diesen gibt es auch solche, die angeben, dass keine formellen Hilfen (Bezugsbetreuer, Ärzte, Klinik, Einrichtungen Selbsthilfegruppen) dabei eine Rolle gespielt haben. der Suchthilfe, Fragestellung und Hypothesen 28 4) Bei Klienten, die - einer Arbeit oder Beschäftigung nachgehen, - in einer festen Partnerschaft leben, - Freunde oder Bekannte haben, die sie unterstützen, zeigen sich niedrigere 4-Wochen- und 12-Monats-Prävalenzen für Suchtmittelkonsum als bei Klienten ohne diese Ressourcen. Es finden sich in dieser Klientengruppe auch mehr Beendigungen von Suchtmittelkonsum ohne formelle Hilfe. 5) Klienten, die in der Vergangenheit Suchtmittelkonsum erfolgreich beendet haben, geben eine höhere Zufriedenheit mit ihrem Leben an als aktuelle Konsumenten ohne Ausstieg in der Vergangenheit. Klienten, die den Konsum eines Suchtmittels ohne formelle Hilfe beendet haben, haben in Bezug auf ihren aktuellen Konsum eine höhere Änderungszuversicht als aktuelle Konsumenten ohne Beendigung in der Vergangenheit. 6) Der Anteil an Klienten, die Suchtmittel konsumieren (4-WochenPrävalenz), ist höher als die Mehrheit der Mitarbeiter vermutet. Ebenso ist der Mittelwert der Anzahl der verschiedenen Substanzen, die konsumiert werden, höher als von der Mehrheit der Mitarbeiter vermutet. 7) Die von den Mitarbeitern geschätzte Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen bei den Klienten der GPD liegt unter der von ihnen geschätzten Wahrscheinlichkeit in der Allgemeinbevölkerung. 8) Bei Mitarbeitern, die angeben, aus früheren Arbeitsverhältnissen Erfahrung im Suchtbereich zu haben, sind die Werte der Hypothese (6) näher am tatsächlichen Ergebnis als bei Mitarbeitern ohne solche Erfahrung. Sie geben häufiger an, sich für die Betreuung von suchtmittelkonsumierenden Klienten gut gerüstet zu fühlen, als ihre Kollegen ohne diese Erfahrung. Fragestellung und Hypothesen 29 3.3 Statistische Hypothesen Welche statistischen Ergebnisse werden also in Bezug auf diese Hypothesen erwartet? 1) Der prozentuale Anteil der Klienten mit Konsum von Alkohol oder illegalen Drogen in den letzten 12 Monaten beträgt mindestens 29%. 2) Mehr als 50% der Klienten, die Suchtmittel konsumieren, geben bei dem jeweiligen Suchtmittel an, dass sie manchmal oder oft daran denken, diesen Konsum zu reduzieren oder zu beenden. 3) Es gibt Klienten, die bei einzelnen Suchtmitteln angeben, diese schon seit zwei oder seit fünf Jahren nicht mehr zu konsumieren (Aufhörer). Unter diesen gibt es auch solche, die angeben, dass keine formellen Hilfen (Bezugsbetreuer, Ärzte, Klinik, Einrichtungen der Suchthilfe, Selbsthilfegruppen) dabei eine Rolle gespielt haben. 4) Im Chi-Quadrat-Test zeigen sich bei Klienten, die - einer Arbeit oder Beschäftigung nachgehen, - in einer festen Partnerschaft leben, - Freunde oder Bekannte haben, die sie unterstützen, niedrigere 4-Wochen- und 12-Monats-Prävalenzen für den Konsum irgendeiner Substanz, sowie mehr Beendigungen von Suchtmittelkonsum ohne formelle Hilfe, als bei Klienten ohne diese Ressourcen (χ² >3.84 bei df = 1). 5) Sowohl in der Gruppe der aktuell konsumierenden Klienten (4-Wochen-Prävalenz irgendeiner Substanz) als auch in der Gruppe der nicht aktuell konsumierenden Klienten zeigen sich bei den Klienten mit Beendigung von Suchtmittelkonsum in der Vergangenheit (Aufhörer) im Mann-Whitney-Test signifikant höhere Mittlere Ränge für die Variable Lebenszufriedenheit als bei Klienten ohne diese Erfahrung (Nicht-Aufhörer). In der Gruppe der aktuell konsumierenden Klienten zeigen sich bei den Klienten mit Beendigung von Suchtmittelkonsum ohne formelle Hilfe auch signifikant höhere Mittlere Ränge für die Variable Veränderungszuversicht. Methode 30 6) Der Anteil an Klienten, die Suchtmittel konsumieren (4-WochenPrävalenz irgendeiner Substanz; mit bzw. ohne Einbezug von Nikotin), wird von mehr Mitarbeitern unter- als überschätzt. Ebenso wird der Mittelwert der Anzahl der verschiedenen Substanzen, die konsumiert werden, von mehr Mitarbeitern unter- als überschätzt. 7) Die von den Mitarbeitern geschätzte Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen bei den Klienten der GPD liegt signifikant unter der von ihnen geschätzten Wahrscheinlichkeit in der Allgemein- bevölkerung. 8) Mitarbeiter, die angeben, aus früheren Arbeitsverhältnissen Erfahrung im Suchtbereich zu haben, unterscheiden sich von denjenigen ohne diese Erfahrung hinsichtlich ihrer Einschätzung des Konsums der Klienten (signifikant höhere Mittlere Ränge im Mann-Whitney-Test). Sie geben außerdem häufiger an, sich für die Betreuung von suchtmittel-konsumierenden Klienten gut gerüstet zu fühlen, als ihre Kollegen ohne diese Erfahrung. 4 Methode Im folgenden Kapitel wird die Methode der vorliegenden Untersuchung erläutert. Das Untersuchungsdesign und die untersuchte Stichprobe werden vorgestellt, es wird die Vorbereitung und Durchführung der quantitativen Befragung beschrieben, sowie auch das Vorgehen für das ergänzende qualitative Interview mit einem Betroffenen. 4.1 Untersuchungsdesign Durch eine quantitative Befragung sollen Suchtmittelkonsum und Ausstiegsprozesse möglichst genau und umfassend beschrieben und die entwickelten Hypothesen geprüft werden. Wenn sich in dieser Befragung zeigt, dass es – wie vermutet – unter den Befragten Menschen gibt, die ohne formelle Hilfe aus Suchtmittelkonsum ausgestiegen sind, soll ein qualitatives Interview mit einem solchen Betroffenen die Untersuchung Methode 31 ergänzen, um den „Prozesscharakter der Selbstheilung und die Perspektive der Akteure“ (Klingemann 2009, S. 73) deutlicher miteinzubeziehen. Für die quantitative Befragung wurden Fragebögen aus Papier zum Selbstausfüllen verwendet (keine Computer- oder Online-Version, um nicht von vornherein diejenigen Klienten auszuschließen, die keine Computer benutzen). Die Teilnahme war freiwillig, es wurde intensiv dafür geworben, unter anderem mit einem Dankeschön-Geschenk. Self-report-Methoden haben sich auch bei Menschen mit gravierenden psychischen Störungen und Suchtmittelabhängigkeit in verschiedenen Studien als verlässlich und valide erwiesen (vgl. Brodbeck 2007, S. 167). Die Befragung der Mitarbeiter wurde zeitlich vor die Befragung der Klienten gelegt. So konnten die Einschätzungen der Mitarbeiter nicht dadurch beeinflusst werden, dass sich Klienten beim Ausfüllen ihres Fragebogens von ihrem Bezugsbetreuer helfen lassen, wodurch einige Antworten ihnen schon bekannt wären. 4.2 Stichprobe Ambulant betreutes Wohnen ist in Hamburg grundsätzlich mit dem Angebot eines Zentrums verbunden, in dem die Klienten sich tagsüber aufhalten können (aber keineswegs müssen). Zu verschiedenen Zeiten finden dort Gruppenangebote statt, es gibt die Möglichkeit gemeinsame Mahlzeiten einzunehmen, und es ist immer ein Mitarbeiter ansprechbar („Zentrumsdienst“). Die Gemeindepsychiatrischen Dienste Hamburg Nordost (GPD Nordost) betrieben zum Zeitpunkt dieser Untersuchung drei solcher Zentren, in denen insgesamt 127 Klienten von 33 Mitarbeitern betreut wurden. Unter diesen Klienten waren 74 Männer (58,3%) und 53 Frauen (41,7%). Methode 32 Die Altersstruktur ist in der folgenden Tabelle dargestellt. Alter 18-29 J. 30-39 J. 40-49 J. 50-59 J. > 59 J. n 2 20 45 41 19 % 1,6% 15,7% 35,4% 32,3% 15,0% Tabelle 1: Altersstruktur der Klienten der GPD (GPD Nordost 2014, persönlich erfragt) Die Befragung sowohl der Mitarbeiter als auch der Klienten wurde in allen drei Zentren durchgeführt. 4.3 Die quantitative Befragung In diesem Abschnitt wird die quantitative Untersuchung vorgestellt. Es wird die Entwicklung der Befragungsinstrumente erläutert, die Durchführung des Pretests und der eigentlichen Befragung beschrieben und die Methoden der statistischen Auswertung dargestellt. 4.3.1 Entwicklung der Fragebögen Es folgen zunächst allgemeine Aspekte, die bei der Entwicklung von Fragebögen relevant sind. In den weiteren Abschnitten wird die Entwicklung der Fragebögen für die Klienten und für die Mitarbeiter dargestellt. Die Fragebögen selbst sind im Anhang zu finden. 4.3.1.1 Allgemeine Aspekte Bei der Auseinandersetzung mit verschiedenen existierenden Messinstrumenten zum Suchtmittelkonsum, wie sie im „Elektronischen Handbuch zu Erhebungsinstrumenten im Suchtbereich (EHES)“ zu finden sind, wurde deutlich, dass diese oft zu kompliziert waren, um als Befragung zum Selbstausfüllen verwendet zu werden; oder sie lieferten immer nur einen Teil der benötigten Informationen. So wurde es notwendig, für diese Untersuchung einen Fragebogen neu zu entwickeln. Methode 33 Neben inhaltlichen Fragen ist auch die äußerliche Gestaltung der Fragebögen von einiger Wichtigkeit. Ein optisch ansprechender und eher großzügig gestalteter Fragebogen ist nicht nur leichter auszufüllen, sondern trägt auch dazu bei, dass der Befragte sich wertgeschätzt und ernst genommen fühlt (vgl. Kirchhoff, Kuhnt, Lipp, Schlawin 2010, S. 25; Raithel 2008, S. 77). So wurde ein Titel für die Befragung gewählt, der offen in den Themenbereich einführt, und es wurde ein Logo verwendet, das sich auf den Fragebögen und allen dazugehörenden Aushängen etc. wiederholte, um einen hohen Wiedererkennungswert zu erreichen (vgl. Porst 2011, S. 34-36). Bei der Formulierung der Fragen wurde auf eine leicht verständliche Sprache geachtet, auf kurze, konkrete Formulierungen; es sollten keine Negativ-Formulierungen oder doppelte Verneinungen und keine Suggestiv-Fragen verwendet werden, und es sollte nicht mehr als ein Sachverhalt in einer Frage vorkommen (vgl. Hug & Poscheschnik 2010, S. 129-130; Raithel 2008, S. 73-74; Bortz & Döring 2006, S. 255). Es wurde auf einen logischen Aufbau der Fragebögen geachtet, bei dem mit einfachen, allgemeinen Fragen begonnen wird. Die Überleitungen und Hinweise zum Ausfüllen wurden sorgfältig gestaltet (vgl. Raithel 2008, S.75-76; Porst 2011, S. 45, 143). Es wurden im Wesentlichen geschlossene oder halboffene Fragen verwendet. Geschlossene Fragen führen zu einer größeren Vergleichbarkeit der Antworten und sind leichter auszuwerten. Allerdings erfordern sie die sorgfältige Formulierung von Antwortkategorien: sie müssen klar formuliert und gut voneinander abzugrenzen sein; außerdem ist zu beachten, dass dadurch dem Befragten schon inhaltliche Vorgaben gemacht werden, da er ja davon ausgeht, dass die angebotenen Kategorien sinnvoll sind. Bei Ratingskalen stellt sich die Frage nach der geraden oder ungeraden Anzahl von Antwortmöglichkeiten; eine gerade Anzahl wirkt dabei einer Tendenz zur Mitte entgegen. (Vgl. Porst 2011, S. 58, 62; Raithel 2008, S.68-69) Methode 34 4.3.1.2 Der Fragebogen für die Klienten Bei der Entwicklung des Fragebogens für die Klienten wurde schnell deutlich, dass es nicht möglich sein würde, ein weites Spektrum von verschiedenen Suchtmitteln, die Mengen und die Häufigkeit des Konsums und außerdem Abhängigkeitskriterien zu erfragen, ohne dass der Fragebogen zu umfangreich und nicht mehr handhabbar wird. So wurde entschieden, für verschiedene Suchtmittel ein möglichst genaues Bild von der Häufigkeit des Konsums zu gewinnen, unter Vernachlässigung der jeweils konsumierten Mengen. Für die Häufigkeit des Konsums wurden breit gestreute Antwortkategorien angeboten (von „Praktisch täglich“ bis „Ein bis drei Mal im Jahr“), um viel oder wenig konsumierende Klienten gleichermaßen anzusprechen; die vorgegebenen Kategorien beeinflussen ja die Antwort, indem sie den Rahmen zur Beantwortung bereits abstecken (vgl. Porst 2011, S. 62). Die jeweiligen 4-Wochen- und 12-Monatsprävalenzen werden dann bei der Auswertung aus den Angaben errechnet. Es wurde darauf verzichtet, Abhängigkeitskriterien zu erfragen, auch wenn das bedeutet, dass im engen Sinne keine Remission ohne formelle Hilfe gefunden werden kann, da nicht nachzuweisen ist, dass die Person von der betreffenden Substanz abhängig gewesen ist. Die Auswahl der erfragten Suchtmittel und auch die Einbeziehung von Glückspiel orientierten sich im Wesentlichen am MATE (Measurements in the Addiction for Triage and Evaluation; Schippers, Broekmann & Bucholz 2011). In Bezug auf Alkohol galt es außerdem zu entscheiden, ob nach dem Konsum oberhalb bestimmter Grenzwerte gefragt werden soll. Mit mehreren Fragen gestaffelt nach verschiedenen Grenzwerten zu fragen, hätte diesen Teil zu komplex werden lassen. So orientiert sich der Fragebogen nun an den Grenzwerten der WHO für „Gefährlichen Konsum“ (vgl. DHS 2013, S. 15), auch wenn das bedeutet, dass täglicher oder sehr häufiger Alkoholkonsum in geringen Mengen dadurch nicht erfasst wird. Methode 35 Für alle anderen Suchtmittel wurden keine Grenzwerte festgelegt, also die Möglichkeit geringen, unproblematischen Konsums nicht berücksichtigt. Dadurch entsteht allerdings eine gewisse Unschärfe: in Bezug auf den Ausstieg aus dem Konsum bedeutet diese Unterscheidung ja auch, dass dadurch bei allen Substanzen außer Alkohol eine Remission implizit als Abstinenz definiert ist, während bei Alkohol auch die Rückkehr zu weniger problematischem Konsum gemeint sein kann. Ebenso wurde nicht zwischen problematischem und pathologischem Spielen unterschieden, sondern nach jeglichem Spielen um Geld gefragt. Problematischer Medikamentenkonsum ist bei psychisch kranken Menschen einerseits ein großes Problemfeld, andererseits ist die Abgrenzung zwischen sinnvollem Einsatz und problematischem Konsum gerade hier oft schwierig. Hier erschien es sinnvoll, das Kriterium des nicht bestimmungsgemäßen Gebrauchs in den Mittelpunkt zu stellen (vgl. (DHS 2013a, S. 11). Die Veränderungsmotivation wird bei jeder einzelnen Substanz erfragt, da es häufig vorkommt, dass Menschen sehr differenzierte Gedanken zur Veränderung des Konsums verschiedener Suchtmittel haben (vgl. Körkel et al. 2011, S. 52-53). Bei jeder Substanz wurde auch die Antwortkategorie „nicht mehr“ angeboten, differenziert nach zwei Zeiträumen – fünf Jahre, da dies für Remission ohne formelle Hilfe von einigen gefordert wird (vgl. Rumpf et al. 2009, S.76), und zwei Jahre, da ein Jahr bei der zu erwartenden Ungenauigkeit der Erinnerung als ein zu kurzer Zeitraum erschien. Als Faktoren, die beim Aufhören eine Rolle gespielt haben, werden einerseits verschiedene Behandler erfragt (Remission mit formeller Hilfe), aber auch soziale Ressourcen und kognitive Prozesse. Dabei wurde erfragt, ob diese Faktoren subjektiv beim Aufhören eine Rolle gespielt haben, nicht aber die tatsächliche Inanspruchnahme (etwa ob eine Selbsthilfegruppe besucht wurde). Methode 36 Es folgen Fragen zu den psychiatrischen Diagnosen, den sozialen Ressourcen (Arbeit und Beschäftigung, Partnerschaft, Freunde), der Lebenszufriedenheit, der Zuversicht, aktuellen Konsum reduzieren oder beenden zu können, und Wünschen nach Unterstützung dabei. Einige Fragen dienen dazu, ein genaueres Bild der Klientengruppe zu erhalten, oder aber um auszuschließen, dass diese Faktoren einen Einfluss ausüben. Dazu zählen Fragen nach Alter und Geschlecht, nach Schul- und Berufsbildung, nach der Zufriedenheit mit der Gesundheit; außerdem die Frage, ob der Fragebogen allein oder mit Hilfe ausgefüllt wurde. 4.3.1.3 Der Fragebogen für die Mitarbeiter Im Fragebogen für die Mitarbeiter wurde die Frage nach der Einschätzung des Suchtmittelkonsums der Klienten sehr allgemein gehalten, ohne z.B. auf eine 4-Wochen- oder 12-Monats-Prävalenz Bezug zu nehmen. Es wurde nach dem vermuteten Anteil von suchtmittelkonsumierenden Klienten (mit und auch ohne Einbezug von Nikotin) gefragt, und nach der vermuteten durchschnittlichen Anzahl verschiedener konsumierter Substanzen. Die Frage nach der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen (in der Allgemeinbevölkerung und bei den Klienten) erfolgte anhand einer einfachen vierstufigen Skala (von sehr wahrscheinlich bis sehr unwahrscheinlich). Es folgen Fragen nach Erfahrung im Suchtbereich aus früheren Arbeitsverhältnissen, ob der Mitarbeiter sich ausreichend ausgerüstet fühlt, um mit suchtmittelkonsumierenden Klienten zu arbeiten, und welche Unterstützung dabei gewünscht wird. Um ein genaueres Bild der teilnehmenden Mitarbeiter zu bekommen, wurde außerdem nach Alter und Geschlecht gefragt, sowie danach, wie lange jemand schon bei der GPD beschäftigt ist. Methode 37 4.3.2 Der Pretest Bei einem selbst entwickelten Fragebogen ist es wichtig, durch einen Pretest oder Probelauf zu überprüfen, ob die Fragen verstanden werden und der Fragebogen auch sonst anwendbar ist (vgl. Raithel 2008, S. 63). Dieser wurde in einer anderen Einrichtung der ambulanten Eingliederungshilfe, im „Dezentralen Wohnen Niendorf“, im März 2013 durchgeführt. Von den elf Mitarbeitern der Einrichtung haben sich sieben an der Befragung beteiligt. Von den etwas über 60 Klienten hingegen habe ich nur neun ausgefüllte Fragebögen bekommen. Als mögliche Gründe für diese geringe Beteiligung konnte gemeinsam mit der dortigen Leitung herausgearbeitet werden, dass die Klienten wenig Bezug zu der Befragung entwickelt haben, weil sie nicht für ihre eigene Einrichtung gedacht war; außerdem die zeitliche Nähe zu der allgemeinen Klientenbefragung der Einrichtung (diese hatte wenige Wochen zuvor stattgefunden). Auch wurde das Dankeschön-Geschenk anscheinend als wenig attraktiv angesehen. Hinzu kommt möglicherweise, dass der Konsum von Suchtmitteln in dieser Einrichtung stärker als in unseren Einrichtungen sanktioniert wird, so dass die Klienten nicht gerne an einer Befragung dazu teilnehmen wollten. Als Probelauf war die Befragung dort dennoch erfolgreich. Es gab direkte Rückmeldungen zu Formulierungen im Fragebogen, und an einigen Stellen wurde aufgrund der Antworten deutlich, dass Fragen missverständlich waren, so dass die Fragebögen noch verbessert werden konnten. Bei fast allen Fragen wurden alle angebotenen Antwortkategorien ausgeschöpft. 4.3.3 Die Durchführung der Befragung Die Teamleiter der drei Zentren informierten die Mitarbeiter über die Befragung. Das Angebot, in der Teamsitzung genauer informiert zu werden und Fragen stellen zu können, wurde von einem der Teams angenommen. Methode 38 Die Fragebögen für die Mitarbeiter lagen vier Wochen lang in einem von allen benutzten Büro aus. An die Fragebögen waren Umschläge geheftet, in denen die ausgefüllten Bögen in einen dort aufgestellten Kasten geworfen werden konnten, zu dem nur ich den Schlüssel hatte. Danach lagen die Fragebögen für die Klienten zwei Monate lang in den Zentrumsräumen (der Begegnungsstätte) aus. Auch hier war an jeden Fragebogen ein Umschlag geheftet, und die Kästen zum Einwerfen waren in den Zentrumsräumen aufgestellt. Durch ein kleines Dankeschön-Geschenk, auf das in dem Aushang, der über die Befragung informierte, und auch im Fragebogen selbst hingewiesen wurde, sollte ein Anreiz geschaffen werden, an der Befragung teilzunehmen (vgl. Kirchhoff et al. 2010, S. 29-32). Es handelte sich wahlweise um einen Kugelschreiber oder eine kleine Taschenlampe, beides mit dem Aufdruck „Vielen Dank! Und alles Gute für Sie“. Zusätzlich konnten die Teilnehmer in der ersten Hälfte des Befragungszeitraums an einer Verlosung teilnehmen. (Allerdings wurde der Teilnehmer, dessen Losnummer dann gezogen wurde, nie gefunden. Der Gewinn, ein Gutschein für ein Warenhaus, wurde dann dem Klienten gegeben, der sich zu einem ausführlichen, qualitativen Interview bereit erklärte.) So hatten die Teilnehmer also die Möglichkeit, einem Mitarbeiter Bescheid zu sagen, um das Geschenk zu bekommen, oder aber den Bogen im Stillen in den Kasten zu werfen, wenn sie dabei nicht gesehen werden wollten. Für den Träger wäre ein Vergleich der drei Zentren in Bezug auf den Suchtmittelkonsum der Klienten sicher von Interesse gewesen. Allerdings wäre durch eine Unterscheidung der Fragebögen nach Zentren die Anonymität der Befragung zu sehr in Frage gestellt worden. Deshalb wurden die Umschläge bei jedem Ausleeren der Kästen immer gleich gemischt. Es haben sich 24 Mitarbeiter und 46 Klienten an der Befragung beteiligt. Das entspricht einer Teilnahme von 72,7% der Mitarbeiter und 36,2% der Klienten. Methode 39 4.3.4 Statistische Verfahren Die Daten wurden mit SPSS (Version 21) ausgewertet. Für einige graphische Darstellungen wurde Excel verwendet. Aus den codierten Variablen wurden abgeleitete Variablen errechnet, wie etwa die 4-Wochen- und 12-Monatsprävalenzen des Konsums. Es wurden verschiedene Verfahren der deskriptiven Statistik genutzt. So wurden Häufigkeiten, Vergleiche von Häufigkeiten oder Mittelwerten dargestellt. Da es sich aufgrund der Anlage der Fragebögen ausnahmslos um nominal bzw. ordinal skalierte Variablen handelte, wurden der Chi-QuadratTest und der Mann-Whitney-Test zur Überprüfung von Zusammenhangshypothesen verwendet, sowie der Wilcoxon-Test zur Überprüfung einer Unterschiedshypothese. Dabei wurde aufgrund der kleinen Fallzahlen der Exakte Test nach Fisher genutzt. 4.4 Das qualitative Interview Bei einer ersten Durchsicht der Fragebögen wurde deutlich, dass bei etwa zehn Teilnehmern von einer Remission von Suchtmittelproblemen ohne formelle Hilfen gesprochen werden kann. Es wurde daher versucht, einen oder mehrere Klienten aus dieser Gruppe für ein ausführliches, qualitatives Interview zu gewinnen. Dies wurde als problemzentriertes Leitfaden-Interview konzipiert (vgl. Flick 2007, S. 210, 222). Die leitende Fragestellung für dieses Interview lautete: Wie wurde der Prozess des Aufhörens, aber auch das Zusammenspiel von Substanzkonsum und psychischer Erkrankung subjektiv erlebt? Dazu wurde in den Zentren erneut ein Informationsblatt ausgehängt, in dem an die zurückliegende Befragung erinnert und gezielt Klienten gesucht wurden, die die entsprechenden Antworten angekreuzt hatten. Darauf haben sich zwei Klienten gemeldet. Bei einem stellte sich schon beim ersten Kontakt heraus, dass er seinen Suchtmittelkonsum vor weniger als einem Methode 40 Jahr beendet hatte. Daher wurde sein Angebot, für ein Interview zur Verfügung zu stehen, gewürdigt, aber nicht angenommen. Der andere Klient hatte seinen Konsum vor mehr als zehn Jahren beendet. Mit ihm wurde ein Vorgespräch vereinbart. Im Vorgespräch wurden einige Fragen aus dem Fragebogen erneut gestellt, zu Diagnosen, zum Konsum und zu den Faktoren, die beim Aufhören eine Rolle gespielt hatten, um ein Bild von diesem Klienten zu gewinnen und um sicherzustellen, dass die gewünschten Kriterien auf ihn tatsächlich zutrafen. Außerdem wurde ausführlich über den weiteren Umgang mit dem Interview informiert: es wird auf einen Tonträger aufgenommen und dann vollständig transkribiert, die Aufnahme selbst wird danach gelöscht. Namen und Orte werden in der Transkription anonymisiert. Im Anhang der Masterthesis wird der vollständige Text des Interviews abgedruckt; in der Version, die den Zentren zur Verfügung gestellt wird, fehlt jedoch dieser Anhang, so dass nur die Auszüge im eigentlichen Text der Arbeit von den anderen Klienten und Mitarbeitern gelesen werden können. Dieser Text wird dem Klienten auf seinen Wunsch vor dem Druck noch einmal gezeigt, so dass einzelne Passagen noch weiter anonymisiert werden können, falls der Klient dies wünscht. Mit diesem Verfahren erklärte sich der Klient, der sich für das Pseudonym „Q“ entschied, einverstanden. Der Leitfaden für das qualitative Interview dient dazu, „dass mehr oder minder offen formulierte Fragen […] in die Interviewsituation ‚mitgebracht‘ werden, auf die der Interviewte frei antworten soll“ (Flick 2007, S. 222). Dabei dienen im Interview selbst die Fragen eher als Anhaltspunkte, der Interviewer entscheidet im Verlauf, welche Fragen wann gestellt werden, oder ob eine Frage bereits vom Interviewten angesprochen wurde und nicht explizit noch einmal gestellt werden muss (vgl. ebd. S. 223). Die Fragen im Leitfaden für das hier vorliegende Interview beziehen sich auf den Verlauf des Konsums, wobei hier auch Abhängigkeitskriterien erfragt werden; auf die Motivation zur Beendigung des Konsums und Methode 41 eventuelle frühere Versuche; auf den Prozess der Beendigung selbst und die beeinflussenden Faktoren; außerdem auf den subjektiv erlebten Zusammenhang mit der psychiatrischen Diagnose und ggf. auf den aktuellen Konsum anderer Substanzen; die Änderungsmotivation und Änderungszuversicht. Das Interview fand am 13.12.2013 in den Räumen der Beratungsstelle statt und dauerte eine Stunde. Danach wurde es vollständig transkribiert. Die Auswertung erfolgte nach dem Verfahren der Qualitativen Inhaltsanalyse. Dabei werden aus dem Text „in einem Wechselverhältnis zwischen der Theorie (der Fragestellung) und dem konkreten Material“ (Mayring 2010, S. 59) Kategorien entwickelt. So ergaben sich zunächst Kategorien aus dem Interviewleitfaden, da erwartet werden konnte, dass Inhalte zu diesen Themen im Interviewtext vorkamen. Zu einigen Kategorien fanden sich dennoch keine Textstellen, so dass diese nicht weiter verwendet wurden. Zusätzliche Kategorien wurden dann direkt aus dem vorliegenden Material entwickelt (induktive Kategorienbildung, vgl. Mayring 2008, S. 472). Im Anhang sind der Aushang, der Interviewleitfaden, die Transkriptionsregeln, das vollständige Transkript sowie die Dokumentation der Kategorienbildung zu finden. Ergebnisse 42 5 Ergebnisse Es werden zunächst einige Ergebnisse der quantitativen Untersuchung allgemein dargestellt. Darauf folgt die statistische Überprüfung der Hypothesen. In einem weiteren Abschnitt werden die Wünsche nach Unterstützung, die in den Freitextfeldern angegeben wurden, vorgestellt. Die Auswertung des qualitativen Interviews beschließt dann dieses Kapitel. 5.1 Deskriptiver Teil Es haben insgesamt 24 Mitarbeiter und 46 Klienten Fragebögen ausgefüllt und abgegeben. Bei der Auswertung der Fragebögen der Mitarbeiter gab es keinerlei Probleme, alle Bögen konnten verwendet werden. Bei den Klienten waren die meisten Fragebögen weitgehend vollständig ausgefüllt, nur bei vier Bögen gab es größere Lücken. Es wurde entschieden, diese nicht auszusortieren, sondern die Teile, die bearbeitet wurden, zu verwenden. Bei den Fragen zum Suchtmittelkonsum zeigte sich in einer größeren Anzahl von Fragebögen folgender Widerspruch: es wurde eine Häufigkeit des Konsums angekreuzt, auch die Frage nach Veränderungsgedanken diesen Konsum betreffend bearbeitet, dann aber ebenfalls angekreuzt, diese Substanz seit zwei oder seit fünf Jahren nicht mehr zu konsumieren. In zwei Fällen wurde durch Nebenbemerkungen deutlich, dass hier der Versuch unternommen wurde, den Konsum noch differenzierter darzustellen: so wurde etwa Bier in der angegebenen Häufigkeit getrunken, Schnaps aber seit Jahren nicht mehr. Hier wurde entschieden, die angegebene Häufigkeit und die Veränderungsgedanken als gültige Antworten zu verwenden, die Angabe „seit … Jahren nicht mehr“ aber als ungültig zu werten. Die Angaben dazu, was beim Aufhören eine Rolle gespielt hatte, wurden aber verwendet, wenn diese Frage bearbeitet wurde. Bei der Angabe von Ergebnisse 43 mehreren Häufigkeiten zu einer Substanz wurde jeweils die höhere Häufigkeit verwendet. Mit dieser Einschränkung konnten alle abgegebenen Fragebögen verwendet werden. 5.1.1 Die Fragebögen der Mitarbeiter Unter den Mitarbeitern haben neun Männer und fünfzehn Frauen Fragebögen ausgefüllt. Nur eine Person war jünger als 29 Jahre, sechs Personen waren zwischen 30 und 39 Jahren, acht zwischen 40 und 49 und neun älter als 49 Jahre. In Bezug auf die Zeitspanne, die die Mitarbeiter schon bei diesem Träger arbeiten, zeigte sich eine sehr gleichmäßige Verteilung: bei 14 waren dies weniger als 10 Jahre, bei 10 Mitarbeitern 10 Jahre und mehr. Auf die Frage nach Erfahrung im Suchtbereich aus früheren Arbeitsverhältnissen antworteten sieben Mitarbeiter „ja, viel Erfahrung“, elf (also fast die Hälfte der Befragten) „ja, ein bisschen“; fünf gaben an „nein, eher nicht“ und nur eine Person antwortete mit „nein, gar nicht“. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der Frage danach, ob sie sich ausreichend ausgerüstet fühlen, um mit Klienten mit Suchtproblemen umzugehen: hier gab es viermal die Antwort „ja“, elfmal „eher ja“, achtmal „eher nein“ und einmal „nein“. Die vollständigen Ergebnisse in tabellarischer Form finden sich im Anhang. Ergebnisse 44 5.1.2 Die Fragebögen der Klienten Alter und Geschlecht: Es haben 19 Männer und 26 Frauen Fragebögen ausgefüllt, einmal wurde das Geschlecht nicht angegeben. Es waren also 57.8% Frauen und 42.2% Männer (hier wie in allen weiteren Prozentangaben sind immer „Gültige Prozente“ gemeint, also unter Einbezug nur der gültigen Antworten). Keiner der Klienten war jünger als 30 Jahre. Jeweils 18 Klienten (40.0%) waren 40-49 bzw. 50-59 Jahre alt. Demnach waren 80% der teilnehmenden Klienten zwischen 40 und 60 Jahre. Der Anteil der Frauen an den Teilnehmern der Befragung ist etwas höher als in der Gesamtheit der zu dieser Zeit von der GPD Nordost betreuten Klienten (57.8% gegenüber 41.7%). Es haben sich auch etwas mehr Klienten aus der ohnehin stark vertretenen Altersgruppe zwischen 40 und 59 Jahren beteiligt (80.0% gegenüber 67.7%). Bildung und Arbeitssituation: Nur eine Person hat keinen Schulabschluss. 18 Teilnehmer (41,9%) haben die Mittlere Reife, 13 (30.2%) das (Fach-) Abitur. 72.1% der Klienten haben also Mittlere Reife oder einen höheren Abschluss. 25 Teilnehmer (59.5%) haben eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen. Zwölf haben eine Ausbildung oder ein Studium abgebrochen, nur fünf haben nie eine Ausbildung angefangen. 29 Klienten (69.0%) sind ohne Arbeit. Elf arbeiten an einem geschützten Arbeitsplatz, nur zwei auf dem ersten Arbeitsmarkt. Ergebnisse 45 Partnerschaft und Freunde: Elf der Teilnehmer (23.9%, also fast ein Viertel) leben in einer festen Partnerschaft. Auf die Frage nach unterstützenden Freunden oder Bekannten gab es 5-mal (11.1%) die Antwort „ja, viele“, 23-mal (51.1%) „ja, aber nicht viele“, 13-mal (28.9%) „eher weniger“ und 4-mal (8.9%) „nein“. Insgesamt antworteten demnach 62.2% mit „ja“. Diagnosen: Bei der Frage nach den psychiatrischen Diagnosen konnten mehrere angekreuzt werden. Am häufigsten wurde „Psychose, Schizophrenie“ angegeben, gefolgt von „Depression“. Insgesamt zeigt sich folgendes Bild: 30 25 20 15 10 5 0 Abbildung 1: Angegebene Diagnosen (absolute Häufigkeiten) „Andere“ Diagnosen, die sich klar zuordnen ließen, wurden bei der entsprechenden Kategorie „Persönlichkeitsstörung“). mitgezählt (z.B. „Borderline“ bei Ergebnisse 46 Substanzkonsum: Die angegebenen Konsumhäufigkeiten zu jeder Substanz und die daraus errechneten 4-Wochen und 12-Monats-Prävalenzen sind detailliert im Anhang aufgeführt. Hier zeigt sich folgende Verteilung: 30 25 20 15 4-Wochen-Prävalenz 10 12-Monats-Prävalenz 5 0 Abbildung 2: Konsumprävalenz nach Substanzen (absolute Häufigkeiten) Die am häufigsten konsumierten Suchtmittel sind demnach Alkohol und Nikotin. Beim Alkohol fällt die große Differenz zwischen 4-Wochenund 12-Monats-Prävalenz (27 gegenüber 16 Personen) auf, bei Nikotin unterscheiden sich die beiden Werte kaum (26 bzw. 25 Personen). Illegale Drogen werden sehr wenig konsumiert. Es gibt einige Konsumenten von Cannabis, Kokain und Amphetaminen, aber keinen Konsum von Ecstasy oder Heroin. Etwas häufiger ist der Missbrauch von Schlaf- und Beruhigungsmitteln, sowie Glücksspiel. Hilfe beim Ausfüllen: 39 Klienten (86,7%) haben den Fragebogen alleine ausgefüllt. Nur sechs Klienten haben sich dabei von einem Mitarbeiter helfen lassen, niemand gab an, den Bogen mit einem Bekannten ausgefüllt zu haben. Ergebnisse 47 5.2 Hypothesenprüfung In diesem Abschnitt werden nun die entwickelten Hypothesen statistisch überprüft, aufgeteilt in die Themen Konsum und Veränderungsmotivation (Hypothese 1 und 2), Remission mit und ohne formelle Hilfe (Hypothesen 3-5) und Einschätzungen der Mitarbeiter (Hypothesen 6-8). Die ausführlichen Ergebnisse finden sich jeweils im Anhang. 5.2.1 Konsum und Veränderungsmotivation Hypothese 1: Der prozentuale Anteil der Klienten mit Konsum von Alkohol oder illegalen Drogen in den letzten 12 Monaten beträgt mindestens 29%. Hier wurde die errechnete 12-Monats-Prävalenz für die Substanzen Alkohol (gefährlicher Konsum), Cannabis, Kokain (auch: Crack), Amphetamin (Speed) oder Methamphetamin (Crystal), Ecstasy, Heroin (oder andere Opiate) zugrunde gelegt. Nikotin, Glücksspiel und Medikamenten-Konsum wurden hier nicht einbezogen, da sich die Hypothese an den Zahlen aus der Literatur, die im Kapitel 2 herangezogen wurde, orientiert, die sich auf Alkohol und illegale Drogen beziehen. Die so errechnete 12-Monats-Prävalenz für den Konsum von Alkohol oder Drogen beträgt 65.9%. (Die entsprechende 4-Wochen-Prävalenz beträgt 40.9%.) Die Hypothese 1 konnte daher bestätigt werden. Ergebnisse 48 Die 12-Monats-Prävalenz für Alkohol („gefährlicher Konsum“) beträgt 64.3%, für Nikotin 57.8% und für illegale Drogen 11.6%. Aufgeschlüsselt nach den einzelnen angegebenen Diagnosen, stellt sich der Konsum so dar: Diagnose Depression Bipolare Störung Angststörung Psychose/Schizophrenie Persönlichkeitsstörung PTBS n 23 8 14 27 17 11 12-Monats-Prävalenz: Konsum Alkohol od. Illegale Alkohol Drogen Drogen n % n % n % 16 69.6 15 68.2 2 8.7 4 50.0 3 37.5 1 12.5 11 78.6 10 71.4 1 7.1 16 61.5 15 57.7 3 12.0 13 81.3 12 75.0 3 18.8 9 81.8 8 72.7 3 27.3 Tabelle 2: Konsumprävalenz nach Diagnosen (Allerdings sind hier bei einigen Diagnosen die Fallzahlen so klein, dass die Angabe in Prozent wenig aussagekräftig ist.) Ergebnisse 49 Hypothese 2: Mehr als 50% der Klienten, die Suchtmittel konsumieren, geben bei dem jeweiligen Suchtmittel an, dass sie manchmal oder oft daran denken, diesen Konsum zu reduzieren oder zu beenden. Auf die Frage „Kommt es vor, dass Sie daran denken, den Konsum von … zu reduzieren oder ganz zu beenden?“ gab es folgende Antworten, bezogen auf die jeweilige Substanz: 18 16 14 12 10 8 oft/manchmal 6 selten/nie 4 2 0 Abbildung 3: Veränderungsgedanken nach Substanzen (absolute Häufigkeiten) Über die verschiedenen Substanzen hinweg zusammengefasst, wurde 20-mal „oft“ angekreuzt, 18-mal „manchmal“, 18-mal „selten“ und 9-mal „nie“. In der Summe waren also 38 von insgesamt 65 Antworten positiv („ja, oft“ oder „ja, manchmal“), das sind 58.5% aller Antworten. Die Hypothese 2 konnte daher bestätigt werden. Bei Nikotin ist dies besonders deutlich (16 vs. 8), während es bei Alkohol und bei Glücksspiel eine (leichte) umgekehrte Tendenz gibt. Allerdings muss auch hier wieder auf die z. T. sehr kleinen Fallzahlen hingewiesen werden. Ergebnisse 50 5.2.2 Remission mit und ohne formelle Hilfe Hypothese 3: Es gibt Klienten, die bei einzelnen Suchtmitteln angeben, diese schon seit zwei oder seit fünf Jahren nicht mehr zu konsumieren (Aufhörer). Unter diesen gibt es auch solche, die angeben, dass keine formellen Hilfen (Bezugsbetreuer, Ärzte, Klinik, Einrichtungen der Suchthilfe, Selbsthilfegruppen) dabei eine Rolle gespielt haben. Insgesamt 21 Personen haben bei irgendeiner Substanz angegeben, dass sie sie seit 2 Jahren oder seit 5 Jahren nicht mehr konsumieren. Es finden sich sogar für jede einzelne Substanz Klienten, die den Konsum beendet haben: Substanz Alkohol Nikotin Cannabis Kokain Amphetamine Ecstasy Heroin Medikamente Glückspiel 2 Jahre nicht mehr 2 1 1 0 0 1 0 4 1 5 Jahre nicht mehr 2 5 10 2 1 2 1 3 2 Tabelle 3: Aufhörer nach Substanzen (absolute Häufigkeiten) Auffallend hoch ist hierbei die Zahl derer, die den Konsum von Cannabis seit mindestens fünf Jahren beendet haben. Unter den 21 Personen, die Suchtmittelkonsum beendet haben, geben zehn an, dass Faktoren, die als Behandlung gewertet werden, dabei eine Rolle gespielt haben (Unterstützung durch den Bezugsbetreuer, eine Einrichtung der Suchthilfe, Ärzte oder Klinik, eine Selbsthilfegruppe), diese werden hier als „behandelte Aufhörer“ bezeichnet. Zehn Personen geben an, Ergebnisse 51 dass keiner dieser Faktoren für sie eine Rolle gespielt hat („unbehandelte Aufhörer“). Eine Person hatte die Frage nach den Faktoren nicht beantwortet. Die Hypothese 3 konnte also bestätigt werden. Der Blick auf die Angaben im Einzelnen zeigt, dass soziale Ressourcen gerade bei den „unbehandelten Aufhörern“ kaum eine Rolle gespielt haben: so wurde von ihnen Arbeit oder Beschäftigung gar nicht genannt, Partnerschaft und Freunde oder Bekannte nur jeweils einmal. Betrachtet man die Faktoren, die für die behandelten und die unbehandelten Aufhörer eine Rolle gespielt haben, zeigt sich folgendes Bild: 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Behandelte Aufhörer Unbehandelte Aufhörer Abbildung 4: Einflussfaktoren beim Ausstieg aus Konsum (absolute Häufigkeiten) Der Satz „ich habe mir einfach überlegt, dass ich das nicht mehr möchte“, wurde insgesamt 16-mal angekreuzt. Als „Andere Faktoren“ (Freitext-Feld) wurde zweimal das Thema „Gesundheit“ genannt, außerdem „kaum konfrontierende Situationen“, „Akupunktur“ und „ich wollte mein Auto behalten“. Ergebnisse 52 Hypothese 4: Im Chi-Quadrat-Test zeigen sich bei Klienten, die - einer Arbeit oder Beschäftigung nachgehen, - in einer festen Partnerschaft leben, - Freunde oder Bekannte haben, die sie unterstützen, niedrigere 4-Wochen- und 12-Monats-Prävalenzen für den Konsum irgendeiner Substanz, sowie mehr Beendigungen von Suchtmittelkonsum ohne formelle Hilfe als bei Klienten ohne diese Ressourcen (χ² >3.84 bei df = 1). Die entsprechende Nullhypothese lautet: Es besteht kein Zusammenhang zwischen den sozialen Ressourcen (Arbeit/Beschäftigung, Partnerschaft, Freunde) und der Prävalenz von Substanzkonsum, sowie auch zwischen sozialen Ressourcen und Remission ohne formelle Hilfe. Hierfür wurden die Variablen „Arbeit oder Beschäftigung“, „Feste Partnerschaft“, „Freunde oder Bekannte“ in dichotome Variablen umgewandelt. Für die Variable „Konsum irgendeiner Substanz“ wurde Nikotin und auch Glücksspiel mit einbezogen. Der Chi-Quadrat-Test wurde verwendet, da es sich um kategoriale Variablen handelt. Wegen der kleinen Fallzahlen (weniger als fünf Fälle in einzelnen Zellen) wurde der Exakte Test nach Fisher verwendet. Dabei ließ sich nur zwischen der Variable „Arbeit oder Beschäftigung“ und der 4-Wochen bzw. 12-Monats-Prävalenz für den Konsum irgendeiner Substanz ein Zusammenhang finden: χ² = 6.034 für die 4-WochenPrävalenz (exakte Signifikanz .04); χ² = 7.248 für 12-Monats-Prävalenz (exakte Signifikanz .016). Für den Zusammenhang zwischen der Variablen „Freunde oder Bekannte“ und der 12-Monats-Prvalenz ist χ² = 3.118; für alle anderen hier relevanten Zusammenhänge fanden sich χ²-Werte unter 1. Ergebnisse 53 Es besteht kein signifikanter Zusammenhang zwischen den sozialen Ressourcen und der Häufigkeit unbehandelter Remission: für die Variable „Arbeit oder Beschäftigung“ ist χ² = 1.458, für „Feste Partnerschaft“ und „Freunde oder Bekannte“ jeweils <1. Die Hypothese 4 wird daher verworfen. Es ließ Beschäftigung“ sich und lediglich der zwischen Prävalenz der von Variable „Arbeit und Suchtmittelkonsum ein Zusammenhang nachweisen. Hypothese 5: Sowohl in der Gruppe der aktuell konsumierenden Klienten (4-Wochen-Prävalenz irgendeiner Substanz) als auch in der Gruppe der nicht aktuell konsumierenden Klienten zeigen sich bei den Klienten mit Beendigung von Suchtmittelkonsum in der Vergangenheit (Aufhörer) im Mann-Whitney-Test signifikant höhere Mittlere Ränge für die Variable Lebenszufriedenheit als bei Klienten ohne diese Erfahrung (Nicht-Aufhörer). In der Gruppe der aktuell konsumierenden Klienten zeigen sich bei den Klienten mit Beendigung von Suchtmittelkonsum ohne formelle Hilfe auch signifikant höhere Mittlere Ränge für die Variable Veränderungszuversicht. Die entsprechende Nullhypothese lautet: Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Beendigung von Suchtmittelkonsum und der Lebenszufriedenheit bzw. der Veränderungszuversicht. Der U-Test nach Mann & Whitney wurde verwendet, da die Variablen nicht mindestens intervallskaliert sind. In der Gruppe der aktuell konsumierenden Klienten, die die Frage nach der Lebenszufriedenheit beantwortet haben (n=29), sind die Mittleren Ränge Ergebnisse 54 für diese Variable für die Aufhörer 17.00 und für die Nichtaufhörer 13.78; in der Gruppe der aktuell nicht konsumierenden Klienten (n=13) für die Aufhörer 7.33 und für die Nichtaufhörer 6.25. Beide Ergebnisse sind nicht signifikant. Auch unterscheidet sich die Lebenszufriedenheit nicht signifikant zwischen Konsumenten und Nichtkonsumenten (Mittlere Ränge 20.93 bzw. 22.52). In der Gruppe der aktuell konsumierenden Klienten, die die Frage nach der Veränderungszuversicht beantwortet haben (n=26), sind die Mittleren Ränge für diese Variable für die Aufhörer 12.05 und für die Nichtaufhörer 14.41. Es lässt sich also eher eine geringe Tendenz in die umgekehrte Richtung erkennen (etwas höhere Veränderungszuversicht bei den Nichtaufhörern), allerdings ist auch dieses Ergebnis nicht signifikant. In der Gruppe der aktuell konsumierenden Klienten, die in der Vergangenheit den Konsum einer anderen als der jetzt konsumierten Substanz beendet haben (n=10), finden sich für die Variable „Veränderungszuversicht“ für die unbehandelten Aufhörer der Mittlere Rang 6.25 und für die behandelten Aufhörer 4.38; hier gibt es zwar die vermutete Tendenz, aber auch in diesem Fall ist sie nicht signifikant. Die Hypothese 5 wird daher verworfen. Es ließ sich kein Zusammenhang zwischen der Beendigung von Suchtmittelkonsum und der Lebenszufriedenheit bzw. der Veränderungszuversicht nachweisen. Ergebnisse 55 5.2.3 Einschätzungen der Mitarbeiter Hypothese 6: Der Anteil an Klienten, die Suchtmittel konsumieren (4-Wochen-Prävalenz irgendeiner Substanz; mit bzw. ohne Einbezug von Nikotin), wird von mehr Mitarbeitern unter- als überschätzt. Ebenso wird der Mittelwert der Anzahl der verschiedenen Substanzen, die konsumiert werden, von mehr Mitarbeitern unter- als überschätzt. Hier wurde die 4-Wochen-Prävalenz für den Konsum irgendeiner Substanz zugrunde gelegt. Glücksspiel wurde mit einbezogen, da dies auch im Fragebogen so gefragt worden war. Die Einschätzung der Mitarbeiter, wieviel Prozent der Klienten irgendeine Substanz (einschließlich Nikotin) konsumieren, stellt sich so dar: Abbildung 5: Einschätzung des Konsums (einschließlich Nikotin) Die Befragung der Klienten ergab eine 4-Wochen-Prävalenz für den Konsum irgendeiner Substanz (einschließlich Nikotin) von 68.9%. Ergebnisse 56 Demnach schätzten 37.5% der Mitarbeiter den Konsum richtig ein, von 20.83% wurde er unterschätzt, von 41.67% überschätzt. Der Konsum wird hier also eher überschätzt. Die Einschätzung der Mitarbeiter, wieviel Prozent der Klienten irgendeine Substanz (außer Nikotin) konsumieren, ergibt folgendes Bild: Abbildung 6: Einschätzung des Konsums (ohne Nikotin) Die Befragung der Klienten ergab eine 4-Wochen-Prävalenz für den Konsum irgendeiner Substanz (ohne Einbezug von Nikotin) von 50.0%. Demnach schätzten hier 45.83% der Mitarbeiter den Konsum richtig ein, von 33.33% wurde er unterschätzt, von 20.83% überschätzt. Der Konsum wird hier zwar von mehr Mitarbeitern unterschätzt als überschätzt, fast die Hälfte der Befragten hat ihn jedoch richtig eingeschätzt. Ergebnisse 57 Bezüglich der Anzahl der Substanzen, die von den Klienten durchschnittlich konsumiert werden, lässt sich die Einschätzung der Mitarbeiter so darstellen: Abbildung 7: Einschätzung Anzahl der konsumierten Substanzen Die Anzahl der konsumierten Substanzen, die sich aus der Befragung der Klienten ergibt, liegt zwischen 0 und 6, der Mittelwert ist 1.63 (der Median ist 2). Demnach schätzten 70.83% der Mitarbeiter die Anzahl richtig ein, 29.17% überschätzten sie. Die Hypothese 6 wird daher verworfen. Lediglich der Anteil an Klienten, die irgendeine Substanz außer Nikotin konsumieren, wurde von etwas mehr Mitarbeitern unter- als überschätzt. Ergebnisse 58 Hypothese 7: Die von den Mitarbeitern geschätzte Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen bei den Klienten der GPD liegt signifikant unter der von ihnen geschätzten Wahrscheinlichkeit in der Allgemeinbevölkerung. Die Antworten der Mitarbeiter auf diese Frage lassen sich so darstellen: 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Allgemeinbevölkerung Klienten Abbildung 8: Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen (absolute Häufigkeiten) Die Antwortkategorie „Sehr wahrscheinlich“ wurde gar nicht genutzt. Die Kategorie „Eher wahrscheinlich“ wurde nur in Bezug auf die Allgemeinbevölkerung genutzt, und zwar von sieben Mitarbeitern (29.2%). Im Wilcoxon-Test zeigt sich, dass elf Mitarbeiter die Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen in der Allgemeinbevölkerung höher einschätzen als bei Klienten, nur zwei schätzen dies umgekehrt ein; elf mal wurde die gleiche Wahrscheinlichkeit angegeben. Das Ergebnis ist mit p = .022 (Exakte Signifikanz 2-seitig) signifikant. Die Hypothese 7 konnte daher bestätigt werden. Ergebnisse 59 Hypothese 8: Mitarbeiter, die angeben, aus früheren Arbeitsverhältnissen Erfahrung im Suchtbereich zu haben, unterscheiden sich von denjenigen ohne diese Erfahrung hinsichtlich ihrer Einschätzung des Konsums der Klienten (signifikant höhere Mittlere Ränge im Mann-Whitney-Test). Sie geben außerdem häufiger an, sich für die Betreuung von suchtmittelkonsumierenden Klienten gut gerüstet zu fühlen, als ihre Kollegen ohne diese Erfahrung. Hierfür wurde die Variable „Vorerfahrung im Suchtbereich“ dichotomisiert, so dass der Mann-Whitney-Test verwendet werden konnte. Wegen der kleinen Stichprobe wurde die Exakte Signifikanz errechnet. Für alle Variablen findet sich kein signifikanter Unterschied. Beim vermuteten Anteil konsumierender Klienten (einschließlich Nikotin) zeigt sich eine Exakte Signifikanz von p = .056, was also noch am ehesten in die Nähe eines signifikanten Ergebnisses kommt. Bei der gleichen Frage, aber ohne Einbezug von Nikotin ist p = .137, bei der vermuteten Anzahl konsumierter Substanzen ist p = .871. Auch in der Einschätzung, wie gut sie sich für die Arbeit mit suchtmittelkonsumierenden Klienten ausgerüstet fühlen, zeigt sich kein Unterschied (p = .378). Die Hypothese 8 wird daher in allen Teilen verworfen. 5.3 Unterstützungswünsche Sowohl die Mitarbeiter als auch die Klienten wurden danach gefragt, welche Unterstützung was sie sich im Umgang mit Suchtmittelkonsum wünschen. Von den 46 Klienten, die einen Fragebogen ausgefüllt haben, haben nur 12 diese Frage beantwortet. Hier wurden einerseits allgemeine Wünsche, Ergebnisse 60 wie (intensive) Gespräche, mehr Zeit, andere Freizeit, und anderseits spezifische, suchtbezogene Wünsche (Suchthilfe, Suchtgruppe, mehr von außerhalb, Akupunktur, Verhaltenstraining) geäußert. Von den 24 teilnehmenden Mitarbeitern haben 16 diese Frage beantwortet. Dabei wurde der Wunsch nach Fortbildung 10-mal genannt, nach Informationen 6-mal, nach besserer Zusammenarbeit und Informationsaustausch (mit Ärzten, niedergelassenen Psychiatern, Therapeuten, Suchthilfeeinrichtungen) ebenfalls 6-mal. Bei den Wünschen nach Fortbildung und mehr Information lassen sich zwei große Themenfelder erkennen. Das eine Thema ist der Bereich der Komorbidität (genannt wurden: Sucht und psychische Erkrankung, speziell Psychose und Sucht, Wechselwirkungen zwischen Erkrankung, Psychopharmaka, Sucht, Suchtmittelmissbrauch). Das andere Themenfeld sind die Hilfemöglichkeiten, hier wurden Suchtberatung, -therapie, Methoden, Stand der Suchtforschung genannt. Außerdem benannt wurden: eine klare Abgrenzung, wann eine Suchterkrankung eine Betreuung ausschließt, Informationen zu "harten" Drogen, Wechselwirkungen mit "normalen" Medikamenten. Alle Antworten im Wortlaut sind im Anhang wiedergegeben. 5.4 Das Interview mit einem Betroffenen Als Ergänzung der gewonnenen Ergebnisse wurde mit einem Klienten, der seinen Suchtmittelkonsum vor mehreren Jahren beendet und dabei nach seiner eigenen Einschätzung keine suchtspezifische Hilfe in Anspruch genommen hatte, ein qualitatives Interview geführt. Das Ziel dieses Interviews war, an einem konkreten Beispiel zu beleuchten, wie der Prozess des Aufhörens, aber auch das Zusammenspiel von Substanzkonsum und psychischer Erkrankung subjektiv erlebt wurde. Ergebnisse 61 In der folgenden Darstellung werden wörtliche Zitate aus dem Interview kursiv gedruckt. Es wird auf Anführungszeichen verzichtet, um eine bessere Lesbarkeit zu erreichen. Es werden jeweils die Zeilennummern angegeben, um die Zitate im Interview-Transkript auffinden zu können. Einige Angaben wurden leicht verändert, um die Anonymität des Klienten zu gewährleisten. Wie im Transkript werden die Abkürzungen „I“ für „Interviewer“ und „B“ für „Befragter“ verwendet. Der Klient, der sich das Pseudonym „Q“ wählte, erzählt ausführlich und sehr offen von seinem Cannabiskonsum, seiner Psychose und von verschiedenen Facetten seines Ausstiegs aus dem Konsum. Er beschreibt den Beginn des Konsums, die schnelle Steigerung (ich hab wirklich äm .. sehr schnell sehr viel geraucht, Z. 117) und die – zunächst positive – Wirkung: die schönen, tollen, coolen Gedanken, wo man (…) die Welt mit verändern kann, Z. 142-143. Hinweise auf Abhängigkeit finden sich in Bezug auf die Kriterien Starker Wunsch oder Zwang, Toleranzentwicklung, Vernachlässigung anderer Interessen und Anhaltender Konsum trotz schädlicher Folgen. Herr Q. schildert sehr ausführlich verschiedene Stadien im Prozess des Aufhörens. Es gab zunächst einen von außen motivierten Ausstieg, ausgelöst durch einen langen Klinikaufenthalt: ich wusste nur, es war im Krankenhaus verboten, deswegen hab ichs nicht gemacht, Z. 297-298. Damals gab es keinen eigenen Vorsatz, aufzuhören: also, ich hatte .. schon gedacht dass ich irgendwann wieder kiffen - kann und möchte, Z. 306-307. Dies unterscheidet er deutlich vom späteren Aufhören aufgrund eigener Einsicht. Er beschreibt ein Zusammenspiel verschiedener Einflüsse, die für seinen Ausstieg hilfreich waren: äußere Umstände, aber auch gute Gesprächspartner: das war sicherlich auch natürlich, äh, nicht nur … durch mich alleine, sondern eben auch dadurch dass ich mit meiner Betreuerin gesprochen habe, mit meinem Vater, mit meiner Schwester .. und dadurch Ergebnisse 62 einfach, ähm, gemerkt habe, okay, also … wenn mans nicht verträgt, sollte mans lassen, Z. 462-465. Insbesondere die Bezugsbetreuerin in der stationären Einrichtung für psychisch kranke Menschen, in der er mehrere Jahre lebte, scheint für ihn eine große Rolle gespielt zu haben, was ihm erst im Laufe des Interviews deutlich wird (im Vorgespräch hatte er noch angegeben, diese habe keine Rolle gespielt). I: Wie wäre es ohne - Ihre Betreuerin gewesen? B: .. (Atmet tief) .. Zum Glück muss ich mir das nicht vor-, äm, musst ich mir das nie vorstellen, Z. 922-924. Allerdings beschreibt er auch sehr schlüssig seinen eigenen kognitiven Prozess, der zum Aufhören führte: irgendwann hab ich gesagt, okay, also. Ähm … du kriegst schon am Mittwoch sozusagen .. wünscht du dich .. sozusagen zur Quelle. .. Ähm .. wenn du die Quelle hast, bringt sie dir nicht w-, nicht wirklich was, Z. 455-457. Er betont auch die große Bedeutung dieses inneren Prozesses für das Durchstehen des Entzuges: weil eben dieses Klick, wenn da Klick ist, denn ist, äh, denn ist einfach auch .. ähm .. denn nimmt man, denn nimmt man praktisch diesen Entzug nicht als - Bürde wahr, sondern, oder als, als - ähm .. oh Scheiße, denn .. ist ja jetzt doof, so, sondern wirklich als .. (in entschlossenem Ton:) naja, ich bin entzügig, und ähm, komm- au- bin aufm Weg, clean zu werden, also das geht sowieso vorbei, Z. 1153-1158. Herr Q. erzählt außerdem davon, wie er seine Psychose und deren Wechselwirkung mit dem Konsum erlebt hat. Er beschreibt sein eigenes, persönliches Modell des Zusammenhangs, in dem der Konsum die Psychose zwar begünstigt hat, es aber schon eine Prädisposition dafür gab: man muss auch dafür vielleicht ein bisschen … den Drive haben, Z. 694. Mein Vater gesagt hat so, du hattest immer schon- ein ..... also, äm, ..... äh, wie soll ich sagen, äh hattest immer schon son Drive zum .. äm, ja, .. Anders sein, Z. 698-700. Das Kiffen war der- der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, Z. 742. Diskussion 63 6 Diskussion Die vorliegende Arbeit untersucht den Suchtmittelkonsum von psychisch kranken Menschen, die in drei Zentren der Gemeindepsychiatrischen Dienste Hamburg Nordost ambulant betreut werden. Sie betrachtet außerdem ihre bereits erfolgten Ausstiegsprozesse aus dem Konsum von Suchtmitteln. Zusätzlich wurden die Einstellungen und Einschätzungen der sie betreuenden Mitarbeiter untersucht. Dazu wurden Fragebögen entwickelt, die dann in den Zentren ausgelegt wurden. Insgesamt haben 24 Mitarbeiter und 46 Klienten an der Befragung teilgenommen. Ergänzend wurde ein ausführliches, qualitatives Interview mit einem der beteiligten Klienten geführt, um die gewonnenen Ergebnisse an einem konkreten Beispiel zu veranschaulichen. In diesem Kapitel sollen nun die Ergebnisse der Untersuchung diskutiert und interpretiert werden. Dabei wird auch die Validität der Untersuchung kritisch beleuchtet. Zunächst wird in Abschnitt 6.1 die verwendete Methode, die Befragung mittels selbst entwickelter Fragebögen, kritisch betrachtet. Bei der Betrachtung der Externen Validität der Untersuchung geht es um die Generalisierbarkeit der Ergebnisse über die Stichprobe hinaus. Deshalb wird die Stichprobe in Abschnitt 6.2 zunächst, soweit möglich, mit der Gesamtgruppe der Klienten, die in den drei Zentren betreut werden, verglichen. Erweist sich die Stichprobe hier als repräsentativ, könnten die Ergebnisse in Bezug auf Suchtmittelkonsum und auf Ausstiege aus diesem Konsum auf diese Gruppe übertragen werden. In Abschnitt 6.3.1 werden die gefundenen Prävalenzen für Suchtmittelkonsum mit denen aus anderen Untersuchungen, wie sie im theoretischen Teil der vorliegenden Arbeit angeführt wurden, verglichen. Ist die Stichprobe in dieser Hinsicht mit anderen Stichproben psychisch kranker Menschen vergleichbar, würde dies die Validität der vorliegenden Untersuchung unterstreichen. Außerdem wäre es dann möglich, die weiteren Diskussion 64 Ergebnisse, insbesondere in Bezug auf Remission mit oder ohne formelle Hilfe, zu generalisieren, also – in aller Vorsicht – Aussagen über Ausstiegsprozesse aus Suchtmittelkonsum bei psychisch kranken Menschen allgemein zu machen. Bei der Internen Validität der Untersuchung geht es um die Eindeutigkeit der Interpretation der Ergebnisse. Diese wird in den weiteren Abschnitten bei der Diskussion der Ergebnisse der Hypothesenprüfung betrachtet. 6.1 Zur Methode der Untersuchung Für die vorliegende Untersuchung wurden Fragebögen selbst entwickelt. Dies hat gegenüber der Verwendung bereits existierender Untersuchungsinstrumente den Nachteil, dass keine Aussagen über die Validität des Fragebogens vorliegen. Dadurch wird die Aussagefähigkeit der Untersuchung eingeschränkt. Ebenso ist die Stichprobe relativ klein und kann allenfalls als repräsentativ für die Klienten des Trägers, in dessen Einrichtungen die Untersuchung stattfand, gelten, keinesfalls aber als repräsentativ für psychisch kranke Menschen in ambulanter Betreuung allgemein. So kann die Untersuchung hierfür allenfalls als Pilotstudie gelten. Die Stichprobe, die durch die freiwillige Teilnahme an der Befragung zustande kam, stellt keine Zufallsstichprobe dar. Es kann zu verschiedenen Selektionseffekten kommen. Möglich wäre, dass gerade Klienten, die in der Vergangenheit Suchtmittelkonsum beendet haben, sich vermehrt an der Befragung beteiligt haben, weil sie sich in besonderer Weise angesprochen fühlten. Dies würde zu einer Überschätzung von Ausstiegen aus Suchtmittelkonsum in der Untersuchung führen. Klienten, die keinerlei Bezug zu Suchtmitteln haben, haben sich möglicherweise weniger von der Befragung angesprochen gefühlt, was zu einer Überschätzung des aktuellen Konsums führen würde. Andererseits könnte die Antworttendenz der Sozialen Erwünschtheit dazu geführt haben, dass Suchtmittelkonsum trotz Diskussion 65 der zugesicherten Anonymität nicht angegeben wurde, was zu einer Unterschätzung des Konsums führen würde. Auch bei der Befragung der Mitarbeiter kann es zu Selektionseffekten gekommen sein. Mitarbeiter, die wenig oder kein Interesse an Suchtthemen haben, haben sich möglicherweise nicht von der Befragung angesprochen gefühlt und sich nicht daran beteiligt. Dies würde die Ergebnisse verzerren: die Einschätzung des Konsums wäre dann nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Mitarbeiter des Trägers. Auch würde es zu einer Überschätzung der Wünsche nach Fortbildungen führen. Die Fragebögen waren so angelegt, dass ausschließlich nominal- bzw. ordinalskalierte Variablen gewonnen wurden. Dadurch sind wichtige statistische Kennwerte nicht zu ermitteln. Im Nachhinein erscheint dies der Verfasserin nicht sinnvoll, die Möglichkeiten der statistischen Auswertung wurden dadurch eingeschränkt. Das qualitative Interview kann, da es sich nur um einen einzigen Klienten handelt, allenfalls zur Veranschaulichung eines konkreten Beispiels dienen. 6.2 Zur Repräsentativität der Stichprobe Die Mitarbeiter: Es haben sich 24 von 33 Mitarbeitern an der Befragung beteiligt, davon waren 9 Männer und 15 Frauen. Leider liegen keine Daten vor, um die Stichprobe mit der Gesamtheit der Mitarbeiter der Einrichtungen zum Zeitpunkt der Untersuchung zu vergleichen. Es kann lediglich auf die persönliche Anschauung und Erfahrung der Verfasserin zurückgegriffen werden. Danach erscheinen die Altersverteilung sowie die Verteilung in Bezug auf die Dauer der Beschäftigung in etwa repräsentativ, während sich wohl etwas überproportional viele Frauen an der Befragung beteiligt haben. Diskussion 66 Die Klienten: Von den 127 zum Zeitpunkt der Untersuchung in den drei Einrichtungen betreuten Klienten haben sich 46 an der Befragung beteiligt. Wie in Abschnitt 5 bereits kurz dargestellt, ist der Frauenanteil in der Stichprobe größer als in der Gesamtgruppe der Klienten (57.8% gegenüber 41.7%). Auch ist die Altersgruppe zwischen 40 und 59 Jahren etwas stärker vertreten (80.0% gegenüber 67.7% in der Gesamtgruppe). Zu Bildung und Arbeitssituation sowie zu den Diagnosen ließen sich leider keine Daten in Bezug auf die Gesamtgruppe der betreuten Klienten heranziehen. So kann auch hier nur auf die persönliche Anschauung und Erfahrung der Verfasserin Bezug genommen werden. Nur ein Teilnehmer hat keinen Schulabschluss, 59.5% der Teilnehmer haben eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen. Dies könnte dafür sprechen, dass sich eher Klienten mit einem höheren Bildungsniveau an der Befragung beteiligt haben; Klienten mit niedrigerem Bildungsniveau wurden vom Umfang des Fragebogens möglicherweise abgeschreckt. Von den 46 Teilnehmern sind 29 ohne Arbeit, 11 arbeiten an einem geschützten Arbeitsplatz, nur zwei auf dem ersten Arbeitsmarkt. Elf Teilnehmer leben in einer festen Partnerschaft. Die Frage nach unterstützenden Freunden oder Bekannten wurde 23-mal (also von 51.1%) mit „ja, aber nicht viele“ beantwortet, 13-mal (28.9%) mit „eher weniger“. Diese Angaben stimmen mit der eigenen Erfahrung überein und sind von der Verfasserin etwa so erwartet worden. Bei den angegebenen Diagnosen dominieren „Psychose, Schizophrenie“ (27-mal angekreuzt) und Depression (23-mal), gefolgt von „Persönlichkeitsstörung“ (17-mal) und Angststörung (14-mal). Leider war es aufgrund der nicht kompatiblen Erhebungsart nicht möglich, diese Ergebnisse mit der Klienten-Statistik des Trägers zu vergleichen. Sie stimmen aber mit der persönlichen Erfahrung und den Erwartungen der Verfasserin überein. Diskussion 67 6.3 Diskussion der Ergebnisse Die Diskussion der Ergebnisse der hier vorliegenden Untersuchung wird in den folgenden Abschnitten in die Bereiche „Konsum und Veränderungsmotivation“, „Remission mit und ohne formelle Hilfe“ und „Einschätzungen der Mitarbeiter“ gegliedert, ebenso wie es in der Darstellung der Ergebnisse gehandhabt wurde (Kapitel 5.2). 6.3.1 Suchtmittelkonsum und Veränderungsmotivation Konsum von Alkohol und Nikotin wird häufig angegeben: von den 46 Teilnehmern haben in den letzten 12 Monaten 27 Personen Alkohol konsumiert („gefährlicher Konsum“), 26 Personen haben geraucht (Nikotin). Bei den Zahlen für Alkohol fällt auf, dass für die letzten vier Wochen nur 16 Personen angeben, Alkohol konsumiert zu haben, während sich bei Nikotin die Zahlen für die letzten vier Wochen kaum unterscheiden (25 gegenüber 26 Personen). Dies scheint dafür zu sprechen, dass bei relativ vielen Teilnehmern gelegentliche, kurze Episoden mit heftigem Alkoholkonsum vorkommen. Die Zahlen für illegale Drogen hingegen sind eher gering, drei Klienten geben an, in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert zu haben, bei Kokain und Amphetaminen sind es jeweils zwei Personen. Keiner der Teilnehmer gab an, Ecstasy oder Heroin konsumiert zu haben. Der Missbrauch von Schlaf- und Beruhigungsmitteln (Kriterium: nicht verordnete, oder mehr als verordnet, oder zu einem anderen Zweck) war wieder stärker vertreten, acht Personen gaben an, dass dies in den letzten 12 Monaten bei ihnen vorgekommen war. Sieben Personen hatten in diesem Zeitraum Glücksspiele gespielt. Um die gefundenen Prävalenzen für Suchtmittelkonsum mit der in Kapitel 2 angeführten Literatur vergleichen zu können, wurden aus den Ergebnissen die Prävalenzen für Alkohol und illegale Drogen (entsprechend „irgendeine Substanzstörung“), also ohne Medikamenten und Glücksspiel, errechnet. Einbezug von Nikotin, Diskussion Die 68 12-Monats-Prävalenz hierfür betrug in der vorliegenden Untersuchung 65.9%, die 4-Wochen-Prävalenz betrug 40.9%. Hermle et al. (2013, S. 317) fanden in ihrer Untersuchung bei stationär aufgenommenen Patienten mit Schizophrener oder Affektiver Störung eine Prävalenz von 69.8% für irgendeine Substanzstörung, das entspricht also etwa dem hier vorliegenden Ergebnis. Regier et al. (1990, S. 2514) hingegen fanden in ihrer Untersuchung Lebenszeitprävalenzen für irgendeine Substanzstörung (Missbrauch oder Abhängigkeit), die deutlich geringer sind: bei Menschen mit einer psychischen Erkrankung waren es 28.9%, bei Menschen in stationärer psychiatrischer Behandlung 39.6%. Für den Konsum von Alkohol („gefährlicher Konsum“) wurde in der vorliegenden Untersuchung eine 12-Monats-Prävalenz von 64.3% gefunden, die 4-Wochen-Prävalenz betrug 38.1%. 21.4% (neun Personen) gaben an „Ein bis drei Mal in den letzten 12 Monaten“ Alkohol in den angegebenen Mengen getrunken zu haben, es scheint sich also hier relativ häufig um gelegentliche Episoden zu handeln. Dennoch erscheinen diese Raten sehr hoch: Hermle et al. (2013, S. 319) fanden für Alkoholkonsum „über der Gefährdungsgrenze“ eine Prävalenz von 27%; Regier et al. (1990, S. 2514) berichten Lebenszeit-Prävalenzen für Alkoholbezogene Störungen bei Menschen mit einer psychischen Erkrankung von 22.3%, bei Menschen in stationärer psychiatrischer Behandlung von 34.1%. In der hier vorliegenden Untersuchung sind möglicherweise die Angaben für den Konsum von Alkohol am wenigsten verlässlich: es handelte sich um die erste Substanz, die erfragt wurde. Das Frageformat wurde von den Teilnehmern also erst kennengelernt; tatsächlich zeigten sich die beobachteten widersprüchlichen Angaben (vgl. Abschnitt 5.1) bei der Frage nach Alkohol besonders häufig. Außerdem machten die Mengenangaben und die Einführung des Begriffs „Standardgetränk“ die Frage zusätzlich kompliziert (bei allen folgenden Substanzen wurden keine Diskussion 69 Mengenangaben gemacht, sondern nach Konsum allgemein gefragt). Es ist also fraglich, ob alle Teilnehmer die Frage richtig verstanden haben, und ob die von ihnen geschätzten oder erinnerten Mengen realistisch waren. Einige haben außerdem versucht, den Konsum genauer zu differenzieren, als das Frageformat es eigentlich ermöglichte (vgl. Abschnitt 5.1). Möglich ist auch, dass einige Teilnehmer die Mengenangabe gar nicht beachtet haben, die Frage also für den Konsum von Alkohol (unabhängig von der Menge) beantwortet haben. Dies könnte die hohen Konsumraten erklären. Für den Konsum von Nikotin wurde eine 12-Monats-Prävalenz von 57.8% gefunden. Dies erscheint eher niedrig, Hermle et al. (2013, S. 319) fanden eine Prävalenz für regelmäßiges Rauchen von 70.8%. Die 12-Monats-Prävalenz für den Konsum von illegalen Drogen betrug in der vorliegenden Untersuchung 11.6%. Dies ist etwas niedriger als die von Regier et al. (1990, S. 2514) berichteten Raten: sie fanden bei Menschen mit einer psychischen Erkrankung eine Prävalenz drogenbezogener Störungen von 14.7%, bei Menschen in stationärer psychiatrischer Behandlung waren es 16.1%. Es stellt sich allerdings die Frage, ob bei der Frage nach dem Konsum illegaler Drogen die Antworten stärker durch Soziale Erwünschtheit beeinflusst sind, Konsum illegaler Drogen also – trotz Zusicherung der Anonymität – weniger freimütig zugegeben wurde als der Konsum von Alkohol oder Nikotin. Auch könnten Selektionseffekte hier eine Rolle spielen, wenn Konsumenten illegaler Drogen sich weniger häufig an der Befragung beteiligt haben, etwa weil sie trotz aller Zusicherungen auf die Anonymität der Befragung nicht vertrauten. Diese Befunde könnten auch in dem Zusammenhang gesehen werden, dass die Einrichtungen, in denen die vorliegende Untersuchung durchgeführt wurde, im Nordosten Hamburgs liegen, wo sich insgesamt ein eher bürgerliches Milieu findet. Dazu könnte der Konsum von eher mehr Diskussion 70 Alkohol und eher weniger illegalen Drogen passen, das ist jedoch nur eine vage Spekulation. Betrachtet man nur die Teilnehmer mit einer Depression, findet sich für den Konsum irgendeiner Substanz (Alkohol oder illegale Drogen) eine 12-Monats-Prävalenz von 69.6%. Das entspricht etwa der von Hermle et al. (2013, S. 318) in ihrer klinischen Stichprobe gefundenen Prävalenz von 65%. Die Ergebnisse von Regier et al. (1990, S. 2517) und Grant et al. (2006, S. 114) hingegen liegen mit 27.2% bzw. 19.2% deutlich darunter; beide Untersuchungen beziehen sich auf Stichproben aus der Allgemeinbevölkerung, also unabhängig von einer Behandlung. Die 12-Monats-Prävalenz für den Konsum von Alkohol („gefährlicher Konsum) ist in der vorliegenden Untersuchung mit 68.2% relativ hoch. Regier et al. (1990, S. 2517) finden 16.5%, Grant et al. (2006, S. 114) 16.40%. Dazu ist einerseits zu sagen, dass die Prävalenz für Alkohol in der vorliegenden Untersuchung generell eher hoch ist, dies wurde ja bereits diskutiert. Andererseits scheint sich hier zu zeigen, dass die untersuchte Stichprobe von Menschen in ambulanter Betreuung mit der Stichprobe stationär behandelter Menschen eher vergleichbar ist. Um den Konsum illegaler Drogen bei spezifischen Diagnosen zu betrachten, sind in der vorliegenden Untersuchung bei allen Diagnosen die Fallzahlen zu klein, um relevante Aussagen machen zu können. Betrachtet man die Befunde dennoch, so entsprechen die 8.7% (absolut: 2 Teilnehmer) in etwa dem Ergebnis von Grant et al. (2006, S. 114) mit 6.61%; Regier et al. (1990, S. 2517) liegen hier mit 18.0% ungewöhnlich hoch. Für die Bipolare Störung sind die Fallzahlen in der vorliegenden Untersuchung sehr klein: acht Klienten kreuzten diese Diagnose an. Vier davon haben in den letzten zwölf Monaten Suchtmittel konsumiert, das entspräche 50% und wäre somit mit dem Ergebnis von Regier et al. (1990, S. 2517) vergleichbar (56.1%), der allerdings Lebenszeitprävalenzen untersucht hat. Diskussion 71 Von den 14 Teilnehmern mit einer Angststörung haben 11 in den letzten 12 Monaten Suchtmittel konsumiert, dabei geht es bei 10 von ihnen um Alkohol, das sind 71.4%. Dies erscheint sehr hoch, Grant et al. (2006, S. 115) finden 13.02%, Regier et al. (1990, S. 2516) 17.9%. Mögliche Gründe für eine Überschätzung des Alkoholkonsums in der vorliegenden Untersuchung wurden ja bereits diskutiert. Bei den Teilnehmern, die die Diagnose Psychose/Schizophrenie angegeben haben, findet sich eine 12-Monats-Prävalenz für den Konsum irgendeiner Substanz (Alkohol oder Drogen) von 61.5%, für Alkohol von 57.7%. Dies ist in etwa vergleichbar mit dem Ergebnis von Hermle et al. (2013, S. 317, 318), die in dieser Patientengruppe eine Prävalenz für substanzbezogene Störungen von 72.5% ermittelten. Es ist allerdings deutlich höher als die Ergebnisse von Regier et al. (1990, S. 2516), die 47.0% substanzbezogene Störungen und 33.7% alkoholbezogene Störungen fanden. Ähnlich fanden Menezes et al. (1996, S. 612), die allerdings Menschen mit Psychotischen und mit Bipolaren Störungen gemeinsam untersuchten, 36.6% substanzbezogene Störungen und 31.6% alkoholbezogene Störungen. Bei den Teilnehmern mit einer Persönlichkeitsstörung wurde eine 12-Monats-Prävalenz für den Konsum irgendeiner Substanz von 81.3% gefunden, 75.0% für gefährlichen Alkoholkonsum. Das entspricht in etwa dem Ergebnis von Regier et al. (1990, S. 2516), das sich aber auf Menschen mit Antisozialer Persönlichkeitsstörung bezieht: sie fanden 83.6% substanzbezogene Störungen und 73.6% alkoholbezogene Störungen. In der hier vorliegenden Untersuchung wurden keine spezifischen Persönlichkeitsstörungen erfragt. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass es sich mehrheitlich um Antisoziale Persönlichkeitsstörungen handelt, so dass dieses Ergebnis erneut eher hoch erscheint. (Drei Teilnehmer aus dieser Gruppe konsumierten illegale Drogen, das entspricht 18.8%, wird aber hier wegen der allzu kleinen Fallzahl nicht weiter betrachtet.) Diskussion 72 Insgesamt 11 Teilnehmer der vorliegenden Untersuchung haben die Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) angegeben. Die Fallzahlen sind also eigentlich zu klein, um eine Aussage zu machen. Betrachtet man dennoch die gewonnenen Ergebnisse, findet sich mit 81.8% die höchste in dieser Untersuchung ermittelte Prävalenz für den Konsum irgendeiner Substanz (Alkohol oder Drogen). Die Prävalenz für den gefährlichen Konsum von Alkohol ist 72.7%, für den Konsum illegaler Drogen 27.3% (absolut: 3 Teilnehmer). Kessler et al. (1995, S. 1056) stellen in ihrer Untersuchung die Ergebnisse für Männer und Frauen getrennt dar. In der Stichprobe der vorliegenden Untersuchung sind allerdings unter den Teilnehmern mit PTBS nur zwei Männer und neun Frauen, so dass eine getrennte Darstellung nicht sinnvoll ist. Kessler et al. berichten Prävalenzen für alkoholbezogene Störungen von 51.9% (Männer) bzw. 27.9% (Frauen), so dass das Ergebnis der vorliegenden Untersuchung erneut hoch erscheint. Für drogenbezogene Störungen finden sie Prävalenzen von 34.5% (Männer) bzw. 26.9% (Frauen). Damit wäre das hier vorliegende Ergebnis, wenn es sich auch bei größeren Fallzahlen bestätigen würde, vergleichbar. Insgesamt ist zu all diesen Ergebnissen allerdings zu sagen, dass die Diagnosen durch eine Selbstauskunft der Teilnehmer erhoben wurden, was die Zuverlässigkeit in Frage stellen kann. Außerdem sei noch einmal auf die zum Teil sehr kleinen Fallzahlen hingewiesen. Auf die Frage „Kommt es vor, dass Sie daran denken, den Konsum von … zu reduzieren oder ganz zu beenden?“ wurde insgesamt zu 58.5% positiv geantwortet („ja, oft“ oder „ja, manchmal“). So konnte die diesbezügliche Hypothese zwar bestätigt werden, das Ergebnis ist jedoch nicht so deutlich, wie die Verfasserin es erwartet hatte. Die Antworten „ja, manchmal“ und „nein, eher selten“ wurden gleich häufig angekreuzt (je 18-mal über die verschiedenen Substanzen hinweg). Bei Alkohol und bei Glücksspiel überwogen (wenn auch knapp) die negativen Antworten. Nur bei Nikotin gab es ein sehr eindeutiges Ergebnis, hier gaben 16 Personen an, dies „oft“ Diskussion 73 oder „manchmal“ zu denken, nur 8 Personen denken dies „selten“ oder „nie“. Möglicherweise spiegelt dieses Ergebnis eine allgemeine Tendenz wider, dass Rauchen immer weniger gesellschaftlich akzeptiert ist. 6.3.2 Remission mit und ohne formelle Hilfe In den Fragebögen der vorliegenden Untersuchung wurde nur nach Konsum-Häufigkeiten untersucht. Insofern gefragt, können Abhängigkeitskriterien Aussagen über wurden nicht Remission von Suchtmittelabhängigkeit im engen Sinne nicht gemacht werden. Es wäre durchaus möglich, dass Teilnehmer, die vor Jahren nur kurzfristig geringe Mengen eines Suchtmittels konsumiert haben (etwa im Sinne eines Probierverhaltens), wahrheitsgemäß angekreuzt haben „seit … Jahren nicht mehr“; diese würden dann als Remittierte mit in die Ergebnisse einfließen. Einige Teilnehmer haben ein solches Probierverhalten kenntlich gemacht, indem sie an den Rand des Fragebogens geschrieben haben „einmal vor 30 Jahren“ oder Ähnliches, dabei aber „noch nie“ angekreuzt haben. Dies könnte als Hinweis dafür gelten, dass die Frage so verstanden worden ist, dass hier ein Konsum über einen längeren Zeitraum gemeint ist. Dennoch bleibt der Einwand bestehen, dass es nicht bekannt ist, ob die „Aufhörer“ dieser Untersuchung abhängig gewesen sind, es sich also tatsächlich um die Remission einer Suchterkrankung handelt. Hinzu kommt, dass bei Alkohol nach gefährlichem Konsum, also Konsum oberhalb einer bestimmten Menge, gefragt wurde, bei allen anderen Substanzen aber nach jedem Konsum. Entsprechend ist eine Remission, also ein Aufgehört-Haben im Sinne dieser Untersuchung, bei Alkohol Abstinenz oder die Rückkehr zu einem risiko-ärmeren Konsum, während bei allen anderen Substanzen nur die Abstinenz als Beendigung gilt. Auch dies führt zu einer Unschärfe in den Ergebnissen dieser Untersuchung. Gefragt wurde außerdem nach den Faktoren, die nach der subjektiven Einschätzung der Teilnehmer beim Aufhören eine Rolle gespielt haben. Diskussion 74 Es wurde also nicht die tatsächliche Teilnahme, etwa an einer Selbsthilfegruppe, erfragt. So könnte jemand lange eine solche Gruppe besucht haben, oder zum Beispiel mehrmals zum Entzug im Krankenhaus gewesen sein, aber im Nachhinein nicht der Auffassung sein, dass dies für ihn tatsächlich eine Rolle gespielt hat. In diesem Fall würde er hier trotz dieser Behandlung als unbehandelt gelten. Insofern kann diese Untersuchung mit den in der Literatur verfügbaren Studien zu Selbstheilung von Suchterkrankungen nicht verglichen werden. Sie kann allenfalls einen Eindruck liefern, wie die Teilnehmer dieser Untersuchung ihre Ausstiegsprozesse selbst wahrnehmen. Dass diese Bewertungen sich im Laufe der Zeit verändern können, illustriert das Interview mit Herrn Q.: war er im Vorgespräch noch der Meinung, seine Bezugsbetreuerin habe in seinem Ausstiegsprozess keine wesentliche Rolle gespielt, wurde ihm im Laufe des Interviews deutlich, wie wichtig sie dabei für ihn gewesen war. Ob die Bezugsbetreuung im Sinne der Remission mit oder ohne formelle Hilfe als Behandlung verstanden werden kann, ist ohnehin kritisch zu bewerten. Nach der „konservativen Behandlungsdefinition“, nach der „jegliche Intervention […], deren Hauptziel in der Behandlung von Personen mit Suchtproblemen besteht“ (L. Sobell 2006, S. 12) als Behandlung zu werten ist, würde eine Bezugsbetreuung für psychisch Kranke (deren Zielgruppe eben explizit nicht Suchtkranke sind), nicht als Behandlung gelten. Andererseits entsteht durch die Wertung der Bezugsbetreuung als Behandlung eine klarere Trennung in Ausstiegsprozesse mit oder ohne professionelle Hilfe, so dass hier diese Zuordnung gewählt wurde. Bei allen Einschränkungen, die die Aussagekraft der Ergebnisse in Frage stellen, kann dennoch festgehalten werden, dass in der vorliegenden Untersuchung ausgesprochen viele „Aufhörer“ gefunden wurden. Von den 46 Teilnehmern gaben 21 Personen an, den Konsum eines Suchtmittels vor 2 oder vor 5 Jahren beendet zu haben. Darunter sind 10 Personen, die im Sinne dieser Untersuchung als unbehandelt gelten können. Diskussion 75 Bei den Faktoren, die nach der eigenen Einschätzung der Teilnehmer dabei eine Rolle gespielt haben, wurden kognitive Prozesse – hier operationalisiert als „ich habe mir einfach überlegt, dass ich das nicht mehr möchte“ - bei weitem am häufigsten genannt. Von den „unbehandelten Aufhörern“ wurde fast nur dies angekreuzt, die sozialen Ressourcen (Arbeit, Partnerschaft, Freunde) spielten kaum eine Rolle. Bei den „behandelten Aufhörern“ waren „einfach überlegt“ und „Ärzte oder Klinik“ die am häufigsten genannten Faktoren, gefolgt von „Bezugsbetreuer“ und „Freunde“. Interessant erscheint, dass die Freunde nur bei den behandelten Aufhörern eine wesentliche Rolle zu spielen scheinen. Allerdings muss auch hier auf die sehr kleinen Fallzahlen hingewiesen werden (je 10 behandelte/unbehandelte Aufhörer). Die in Hypothese 4 angenommene stabilisierende und damit präventive Wirkung von sozialen Ressourcen (weniger Konsum, mehr Aufhörer) ließ sich nicht zeigen. Nur für den Suchtmittelkonsum von Menschen in Arbeit oder Beschäftigung zeigte sich ein geringer Effekt. Die in der Literatur berichtete höhere Zufriedenheit von remittierten Alkoholabhängigen mit ihrer Arbeit und ihrer finanziellen Situation (vgl. Bischof et al. 2001, S. 1327) hätte sich hier darin abbilden können, dass Remittierte („Aufhörer“) häufiger eine Arbeit oder Beschäftigung haben. Dies war aber nicht der Fall. Die Vermutung, dass sich die Beendigung von Suchtmittelkonsum auf die Lebenszufriedenheit und auf die Veränderungszuversicht positiv auswirkt (Hypothese 5), basiert nicht auf Literatur, sondern auf persönlicher Vermutung; oder eher auf dem Interesse der Verfasserin, ob sich ein solcher Zusammenhang finden lässt. Dies war nicht der Fall: die Lebenszufriedenheit steht weder in Zusammenhang mit der Häufigkeit von Suchtmittelkonsum, noch mit dem Ausstieg aus dem Konsum. Diskussion 76 In der Gruppe der aktuell konsumierenden Klienten zeigte sich in Bezug auf die Veränderungszuversicht eher ein geringer gegenteiliger Effekt (wenn auch nicht signifikant): bei jenen, die in der Vergangenheit Suchtmittelkonsum beendet hatten (sei es mit oder ohne Behandlung) war die Zuversicht, den aktuellen Konsum verändern zu können, etwas geringer. Eine mögliche Interpretation einer solchen Tendenz könnte sein, dass diese (im Gegensatz zu den „Nicht-Aufhörern“) eine klarere Vorstellung haben, was das Aufhören bedeutet, wie schwierig es sein kann. Unterscheidet man in dieser Gruppe noch einmal zwischen behandelten und unbehandelten Aufhörern, sind zwar die unbehandelten tatsächlich etwas zuversichtlicher, der Effekt ist aber nicht signifikant, und die Fallzahlen sind auch zu gering, um eine Aussage zu machen (vier behandelte vs. sechs unbehandelte Aufhörer in dieser Gruppe). 6.3.3 Einschätzungen der Mitarbeiter Die Hypothesen in Bezug auf die Einschätzungen der Mitarbeiter entstanden aus der Alltagserfahrung, hier war das Ziel der Untersuchung eher die Exploration – was vermuten die Mitarbeiter tatsächlich? Im Gegensatz zur Hypothese wurde der Suchtmittelkonsum der Klienten von den Mitarbeitern eher überschätzt, von einem erheblichen Teil der Mitarbeiter wurde er richtig eingeschätzt (37.50% bzw. 45.83%). Auch die Anzahl der durchschnittlich konsumierten Substanzen wurde von den meisten richtig geschätzt (70.83%). Einschränkend ist hier allerdings zu sagen, dass das Antwortformat mit vier vorgegebenen Kategorien, das möglicherweise schon eine Beeinflussung darstellt, bei dieser Frage nicht sinnvoll war, hier wäre eine offene Frage (mit frei wählbarer Prozentzahl) wohl besser gewesen. Außerdem ist es denkbar, dass die Mitarbeiter eine Hypothese der Unterschätzung des Konsums vermuteten, so nicht eingeschätzt werden wollten und daher eher höhere Zahlen angegeben haben. In diesem Fall würde das Ergebnis über der tatsächlichen Einschätzung der Mitarbeiter liegen. Diskussion 77 Die Frage nach der Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen erscheint in dieser Formulierung nicht sehr aussagekräftig, da es sich bei der „Wahrscheinlichkeit“ nicht um eine Kategorie handelt, die mit Zahlen aus der Literatur vergleichbar wäre. Eine bessere Frage wäre vielleicht gewesen, „wie viele Suchtkranke schaffen den Ausstieg ohne Behandlung“. Allerdings liegen auch hier die Ergebnisse aus verschiedenen Untersuchungen so weit auseinander, dass ein Vergleich schwierig gewesen wäre. Dennoch ist zu sagen, dass die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen dramatisch gering erscheint. Erfragt wurde die Vermutung über diese Wahrscheinlichkeit einmal für die Allgemeinbevölkerung, einmal für Klienten (also psychisch kranke Menschen in ambulanter Betreuung). Antwortmöglichkeiten waren „sehr wahrscheinlich“, „eher wahrscheinlich“, „eher unwahrscheinlich“ und „sehr unwahrscheinlich“. Die Kategorie „sehr wahrscheinlich“ wurde überhaupt nicht genutzt. Für die Allgemeinbevölkerung wurde 7-mal „eher wahrscheinlich“ angekreuzt, 13-mal „eher unwahrscheinlich“ und 4-mal „sehr unwahrscheinlich“, für die Klienten 18-mal „eher unwahrscheinlich“ und 6-mal „sehr unwahrscheinlich“. Dass Klienten den Ausstieg aus Suchtmittelkonsum ohne Behandlung schaffen, erscheint den Mitarbeitern also kaum möglich. Dem gegenüber steht, dass unter den 46 Klienten, die einen Fragebogen ausgefüllt haben, 10 gefunden wurden, bei denen dies der Fall war. Insgesamt könnte dies so gedeutet werden, dass die Mitarbeiter nicht den Suchtmittelkonsum der Klienten, sondern die Möglichkeiten der Veränderung und des Ausstiegs unterschätzen. Es scheint hier ein Mangel an Wissen über den Stand der Forschung vorzuliegen, gerade in Bezug auf Veränderungsprozesse. Dies spiegelt sich auch in den von den Mitarbeitern geäußerten Unterstützungswünschen wider: hier wurden immer wieder Informationsaustausch und Fortbildung genannt, zu Komorbidität, aber auch zu Suchtforschung und Behandlungsmöglichkeiten. Fazit und Ausblick 78 Die Hypothese 8, in der es darum geht, wie sich Mitarbeiter mit Vorerfahrungen im Suchtbereich von ihren Kollegen ohne solche Vorerfahrung unterscheiden, nahm in ihrer ursprünglichen Form das vermutete Ergebnis der Hypothese 6 vorweg: es wurde vermutet, dass der Konsum der Klienten von den Mitarbeitern unterschätzt würde, was aber nicht der Fall war. Beim Vergleich der Mitarbeiter in Bezug auf diese Vorerfahrung fällt auf, dass relativ viele nach ihrer eigenen Einschätzung solche Erfahrungen haben: 18 Mitarbeiter antworteten mit „ja, viel Erfahrung“ oder „ja, ein bisschen“. Unterschiede in den Einschätzungen ließen sich nicht feststellen. Auch fand sich kein Zusammenhang zwischen Vorerfahrung im Suchtbereich und der Einschätzung, wie gut sie sich für die Arbeit mit suchtmittelkonsumierenden Klienten ausgerüstet fühlen. 7 Fazit und Ausblick In der vorliegenden Arbeit wurden Suchtmittelkonsum und Ausstiegsprozesse von psychisch kranken Menschen in ambulanter Betreuung am Beispiel der Klienten eines regionalen Trägers in Hamburg untersucht. Es haben sich 46 von 127 Klienten an der Befragung beteiligt, das sind 36.2%. Aufgrund des Mangels an Vergleichszahlen lässt sich wenig darüber sagen, ob diese Stichprobe als repräsentativ für die Gesamtheit der Klienten, die bei diesem Träger betreut werden, angesehen werden kann. Allerdings gab es auch keinerlei Hinweise darauf, dass es gravierende Unterschiede zwischen den Teilnehmern und den Nicht-Teilnehmern der Befragung gab. Der Konsum von Alkohol in gefährlichen Mengen ist unter den Klienten verbreitet, ebenso der Konsum von Nikotin. Es gibt einige wenige Konsumenten illegaler Drogen. Eine etwas größere Rolle spielen der Missbrauch von Schlaf- und Beruhigungsmitteln, sowie Glücksspiele. Fazit und Ausblick 79 Die Häufigkeiten für Suchtmittelkonsum, die die vorliegende Untersuchung ergeben hat, sind in etwa vergleichbar mit den aus der Literatur bekannten Studien zu Suchtmittelkonsum bei psychisch kranken Menschen. Dabei zeigte sich, dass die hier untersuchte Stichprobe eher mit Stichproben von Patienten in stationärer Behandlung vergleichbar ist, als mit Stichproben psychisch kranker Menschen, die unabhängig von einer Behandlung erhoben wurden (etwa in einer Allgemeinbevölkerungs-Studie). In der untersuchten Stichprobe fanden sich ausgesprochen viele Menschen, die Suchtmittelkonsum in der Vergangenheit beendet hatten, darunter auch viele, denen dies – nach ihrer eigenen Einschätzung – ohne suchtspezifische Behandlung gelungen war. Auch wenn hier aufgrund verschiedener methodischer Einschränkungen, die bereits diskutiert wurden, nicht von Remission ohne formelle Hilfe im strengen Sinn gesprochen werden kann, ist dies doch ein deutlicher Hinweis, dass Remission ohne formelle Hilfe auch unter psychisch kranken Menschen häufig vorkommt. Weitere Forschung zu Ausstiegsprozessen aus Suchtmittelkonsum bei psychisch kranken Menschen, vor allem mit größeren Stichproben, wäre wünschenswert. Die Beschränkung auf einzelne Suchtmittel würde es ermöglichen, den Konsum genauer abzubilden und auch Abhängigkeitskriterien zu erfragen, so dass belastbare Aussagen zu Remission mit und ohne formelle Hilfe gemacht werden können. Die Mitarbeiter der Einrichtungen, die sich an der Befragung beteiligt haben, schätzen den Suchtmittelkonsum der Klienten überwiegend realistisch ein. Allerdings scheinen sie massiv die Veränderungsmöglichkeiten dieser Klienten zu unterschätzen. Sie fühlen sich mehrheitlich ausreichend dazu ausgerüstet, suchtmittelkonsumierende Klienten zu betreuen, wobei hier allerdings nicht explizit danach gefragt wurde, ob sie sich zutrauen, diese in einem Veränderungsprozess zu unterstützen. Andererseits wünschen sich viele von ihnen suchtspezifische Fortbildungen. Fazit und Ausblick 80 Viele der befragten Klienten gaben an, oft oder manchmal daran zu denken, ihren Konsum zu reduzieren oder ganz zu beenden. Bei denjenigen Klienten, die Suchtmittelkonsum bereits erfolgreich beendet haben, spielten dabei vor allem kognitive Prozesse eine wichtige Rolle. Dies spricht dafür, dass die Mitarbeiter, die jede Woche viel Zeit im Gespräch mit ihren Klienten verbringen, hier viele Möglichkeiten haben, diese in Ausstiegsoder Veränderungsprozessen zu unterstützen. Gezielte Fortbildungen könnten hier in der Tat eine wichtige Unterstützung sein. Einige Inhalte, die sich dafür anbieten, werden durch die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung nahegelegt. Dazu gehört zunächst ein Verständnis von Veränderungsprozessen, wie es etwa das Trans-Theoretische Modell der Veränderung von Prochaska und DiClemente bietet. Die Forschung zu Remissionen ohne formelle Hilfe weist auch auf die Wirksamkeit von Kurzinterventionen hin (vgl. Rumpf et al. 2009, S. 81). Motivational Interviewing als eine Methode, die gezielt kognitive Bewertungsprozesse fördert (vgl. ebd.), bietet sich für solche Fortbildungen in besonderer Weise an. Außerdem steht mit „Kontrolle im selbstbestimmten Substanzkonsum (KISS)“ (vgl. Körkel et al. 2011) ein Ansatz zur Verfügung, mit dem gerade Konsumreduzierungen gefördert und begleitet werden können. Hervorzuheben ist auch der große Anteil an Klienten, die sich wünschen, das Rauchen einzuschränken oder aufzugeben. Spezifische Fortbildungen einiger Mitarbeiter zu Raucherentwöhnungsprogrammen könnten es ermöglichen, diesen Klienten ein Angebot zu machen. Zusammenfassung 81 Zusammenfassung In dieser Arbeit geht es um Suchtmittelkonsum und Ausstiegsprozesse von psychisch kranken Menschen in ambulanter Betreuung. Es wurde eine quantitative Befragung unter den Klienten und Mitarbeitern eines regionalen Anbieters ambulanter Eingliederungshilfe in Hamburg durchgeführt. Es wurden folgende Fragestellungen untersucht: Welche Suchtmittel werden von den Klienten konsumiert, und wie häufig? Denken diejenigen Klienten, die Suchtmittel konsumieren, daran, diesen Konsum zu verändern? Gibt es Klienten, die Suchtmittelkonsum in der Vergangenheit erfolgreich beendet haben, und gibt es darunter solche, die dabei keine formelle Hilfe in Anspruch genommen haben, so dass von Selbstheilungsverläufen gesprochen werden kann? Welche Faktoren haben dabei eine Rolle gespielt? Wie schätzen die Mitarbeiter den Suchtmittelkonsum, aber auch die Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen ein? Zusätzlich zu dieser quantitativen Befragung wurde mit einem Klienten ein qualitatives Interview geführt, um auch die Betroffenen selbst zu Wort kommen zu lassen. Von den insgesamt acht Hypothesen konnten vier bestätigt werden, vier Hypothesen wurden verworfen. Es haben sich 46 Klienten an der Befragung beteiligt. Der Konsum von Suchtmitteln, vor allem von Alkohol in gefährlichen Mengen und von Nikotin, ist verbreitet, hier zeigten sich 12-Monats-Prävalenzen von 64.3% (Alkohol) bzw. 57.8% (Nikotin). Auch der Missbrauch von Schlaf- und Beruhigungsmitteln (20.0%) sowie Glücksspiel (16.7%) spielen eine Rolle. Illegale Drogen werden nur von wenigen Klienten konsumiert. Die Häufigkeit von Suchtmittelkonsum bei den befragten Klienten ist im Wesentlichen vergleichbar mit den Prävalenzen, die in der Literatur für Stichproben von psychisch kranken Menschen in stationärer Behandlung berichtet werden. Mehr als die Hälfte der Klienten, die Suchtmittel Zusammenfassung 82 konsumieren, denken oft oder manchmal daran, ihren Konsum zu reduzieren oder zu beenden. Besonders häufig wird dies für den Konsum von Nikotin angegeben. Von den 46 befragten Klienten haben 21 in der Vergangenheit den Ausstieg aus dem Konsum mindestens eines Suchtmittels geschafft, 10 von ihnen haben nach ihrer eigenen Einschätzung dabei keine formelle Hilfe in Anspruch genommen. Soziale Ressourcen spielten dabei kaum eine Rolle. Für die meisten Klienten waren kognitive Prozesse der entscheidende Faktor. Es ließ sich kein Einfluss von Remission mit oder ohne formelle Hilfe auf die Lebenszufriedenheit oder die Veränderungszuversicht in Bezug auf aktuellen Konsum feststellen. An der Befragung der Mitarbeiter haben sich 24 Kollegen beteiligt. Der Suchtmittelkonsum unter den Klienten wurde von den meisten von ihnen realistisch eingeschätzt. Hingegen wurde die Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen von Suchterkrankungen als gering eingeschätzt, für Klienten noch einmal geringer als für die Allgemeinbevölkerung. Die meisten der befragten Mitarbeiter fühlen sich ausreichend ausgerüstet, um suchtmittelkonsumierende Klienten zu betreuen, dennoch wünschen sich viele von ihnen suchtspezifische Fortbildungen. Es ließ sich kein Unterschied feststellen zwischen Mitarbeitern, die nach eigener Einschätzung aus früheren Arbeitsverhältnissen Erfahrung im Suchtbereich haben, und solchen ohne diese Vorerfahrung. Es hat sich also in dieser Untersuchung gezeigt, dass viele der Klienten Suchtmittel konsumieren, und dass darunter viele immer wieder daran denken, diesen Konsum zu verändern. Bei denen, die Suchtmittelkonsum erfolgreich beendet haben, spielten kognitive Prozesse die wichtigste Rolle. Viele der Mitarbeiter, die sie betreuen, wünschen sich spezifische Fortbildungen. Daraus kann gefolgert werden, dass durch Fortbildungen, die sich gezielt auf Methoden zur Förderung kognitiver Veränderungsprozesse konzentrieren, ein erheblicher Nutzen sowohl für die Klienten als auch für die Mitarbeiter der untersuchten Einrichtungen ausgehen könnte. Literaturverzeichnis 83 Literaturverzeichnis APA (2013). Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fifth Edition. Arlington: American Psychiatric Association. Barth, V. (2011). Sucht und Komorbidität. Grundlagen für die stationäre Therapie. Heidelberg: ecomed Medizin. Batra, A. & Bilke-Hentsch, O. (2012). Praxisbuch Sucht: Therapie der Suchterkrankungen im Jugend- und Erwachsenenalter. Stuttgart: Thieme. Bischof, G., Rumpf, H.-J., Hapke, U., Meyer, C. & John, U. (2001). 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Tabellenverzeichnis 90 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Altersstruktur der Klienten der GPD .................................. 32 Tabelle 2: Konsumprävalenz nach Diagnosen ..................................... 48 Tabelle 3: Aufhörer nach Substanzen .................................................. 50 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Angegebene Diagnosen ................................................. 45 Abbildung 2: Konsumprävalenz nach Substanzen ............................... 46 Abbildung 3: Veränderungsgedanken nach Substanzen ...................... 49 Abbildung 4: Einflussfaktoren beim Ausstieg aus Konsum ................ 51 Abbildung 5: Einschätzung des Konsums (einschließlich Nikotin) .... 55 Abbildung 6: Einschätzung des Konsums (ohne Nikotin) ................... 56 Abbildung 7: Einschätzung Anzahl der konsumierten Substanzen ..... 57 Abbildung 8: Einsch. der Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen .... 58 Anhang 91 Anhang Die Fragebögen Fragebogen für Mitarbeiter………………………………………...92 Aushang für die Klienten…………………………………………..95 Fragebogen für Klienten…………………………………………...96 Statistische Auswertung der quantitativen Befragung Codebuch zum Fragebogen für Mitarbeiter………………………104 Codebuch zum Fragebogen für Klienten…………………………106 Deskriptive Statistik: Mitarbeiter-Fragebögen…………………...115 Deskriptive Statistik: Klienten-Fragebögen………………………117 Hypothesen-Prüfung Zu Hypothese 1…………………………………………………...122 Zu Hypothese 2…………………………………………………...134 Zu Hypothese 3…………………………………………………...137 Zu Hypothese 4…………………………………………………...144 Zu Hypothese 5…………………………………………………...155 Zu Hypothese 6…………………………………………………...160 Zu Hypothese 7…………………………………………………...162 Zu Hypothese 8…………………………………………………...164 Unterstützungswünsche der Mitarbeiter und Klienten………………168 Das Qualitative Interview Aushang für die Klienten…………………………………………170 Interviewleitfaden………………………………………………...172 Transkriptionsregeln……………………………………………...174 Vollständiges Interview-Transkript………………………………175 Kategorienbildung………………………………………………...198 Darstellung des Interviews in den gebildeten Kategorien………..199 Anhang 92 Anhang 93 Anhang 94 Anhang 95 Anhang 96 Anhang 97 Anhang 98 Anhang 99 Anhang 100 Anhang 101 Anhang 102 Anhang 103 Anhang 104 Statistische Auswertung der quantitativen Befragung Codebuch zum Fragebogen für Mitarbeiter Item Merkmal Versuchspersonennummer Alter Geschlecht Wie lange bei der Einrichtung? Vorerfahrung Suchtbereich? im Vermutung über den Anteil konsumierender Klienten (einschließlich Nikotin) Vermutung über den Anteil konsumierender Klienten (ohne Nikotin) Vermutung über die durchschnittlich konsumierte Anzahl der Substanzen keine Angabe < 29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre > 49 Jahre ungültig keine Angabe männlich weiblich ungültig keine Angabe < 5 Jahre 5-9 Jahre 10-15 Jahre > 15 Jahre ungültig keine Angabe ja, viel Erfahrung ja, ein bisschen nein, eher nicht nein, gar nicht ungültig keine Angabe < 40 % 40-60 % 60-80 % > 80 % ungültig keine Angabe < 20 % 20-40 % 40-60 % > 60 % ungültig keine Angabe 0-2 Substanzen 3-4 Substanzen mehr als 4 Substanzen ungültig Kodierung 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 9* Skalenniveau Nominal Ordinal Nominal Ordinal Ordinal Ordinal Ordinal Ordinal Anhang Item Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen in der Allgemeinbevölkerung Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Selbstheilungen bei Klienten Ausreichend ausgerüstet für Arbeit mit Klienten mit Suchtproblemen? Wünsche, um sich dabei sicherer zu fühlen sonstige Mitteilungen Gab es Probleme mit dem Fragebogen? Art des Problems 105 Merkmal keine Angabe sehr wahrscheinlich eher wahrscheinlich eher unwahrscheinlich sehr unwahrscheinlich ungültig keine Angabe sehr wahrscheinlich eher wahrscheinlich eher unwahrscheinlich sehr unwahrscheinlich ungültig keine Angabe ja eher ja eher nein nein ungültig String-Variable Kodierung 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 9* Ordinal Ordinal Nominal String-Variable ja nein String-Variable Skalenniveau Ordinal Nominal 1 2 Als fehlend gezählte Werte sind mit einem * gekennzeichnet. Nominal Nominal Anhang 106 Codebuch zum Fragebogen für Klienten Item Versuchspersonennummer Alter Merkmal keine Angabe 18-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-59 Jahre > 59 Jahre ungültig Geschlecht keine Angabe männlich weiblich ungültig Zufriedenheit keine Angabe mit dem zufrieden Gesundheitszustand eher zufrieden eher unzufrieden unzufrieden ungültig Lebenszufriedenheit keine Angabe zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden unzufrieden ungültig Höchster erreichter keine Angabe Schulabschluss kein Schulabschluss Hauptschulabschluss Realschulabschl./M. Reife (Fach-) Abitur Andere ungültig Anderer Abschluss: String-Variable welcher Berufsausbildung keine Angabe oder Studium nie eine angefangen … abgebrochen … abgeschlossen ungültig Kodierung 0* 1 2 3 4 5 9* 0* 1 2 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 8* 9* Skalenniveau Nominal Ordinal Nominal Ordinal Ordinal Ordinal Nominal 0* 1 2 3 9* Ordinal Anhang Item 107 Merkmal Arbeit oder keine Angabe Beschäftigung nein ja, geschützter Arb.-Platz ja, erster Arbeitsmarkt Andere ungültig Andere String-Variable Beschäftigung: welche Feste Partnerschaft keine Angabe ja nein unklar ungültig Freunde, Bekannte keine Angabe ja, viele ja, aber nicht viele eher weniger nein ungültig Diagnose: keine Angabe Depression ja nein ungültig Diagnose: keine Angabe Bipolare Störung ja nein ungültig Diagnose: keine Angabe Angststörung ja nein ungültig Diagnose: keine Angabe Psychose / ja Schizophrenie nein ungültig Diagnose: keine Angabe Persönlichkeitsja störung nein ungültig Diagnose: keine Angabe PTBS ja nein ungültig Kodierung 0* 1 2 3 8* 9* Skalenniveau Ordinal Nominal 0* 1 2 3 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 9* 0* 1 2 9* 0* 1 2 9* 0* 1 2 9* 0* 1 2 9* 0* 1 2 9* Nominal Ordinal Nominal Nominal Nominal Nominal Nominal Nominal Anhang Item Diagnose: Andere Andere welche Alkohol: Konsum 108 Merkmal keine Angabe ja nein ungültig Diagnose: String-Variable Alkohol: Veränderungsgedanken Alkohol: Nicht-Konsumenten Nikotin: Konsum Nikotin: Veränderungsgedanken keine Angabe praktisch täglich ca. 1 x pro Woche 1-3 x in 4 Wochen 4-10 x im Jahr 1-3 x im Jahr kein Konsum ungültig keine Angabe ja, oft ja, manchmal nein, eher selten nein, nie trifft nicht zu ungültig keine Angabe seit 2 Jahren nicht mehr seit 5 Jahren nicht mehr noch nie konsumierend ungültig keine Angabe praktisch täglich ca. 1 x pro Woche 1-3 x in 4 Wochen 4-10 x im Jahr 1-3 x im Jahr kein Konsum ungültig keine Angabe ja, oft ja, manchmal nein, eher selten nein, nie trifft nicht zu ungültig Kodierung 0* 1 2 9* Skalenniveau Nominal Nominal 0* 1 2 3 4 5 6 9* 0* 1 2 3 4 5* 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 5 6 9* 0* 1 2 3 4 5* 9* Ordinal Ordinal Nominal Ordinal Ordinal Anhang Item Nikotin: Nicht-Konsumenten Cannabis: Konsum Cannabis: Veränderungsgedanken Cannabis: Nicht-Konsumenten Kokain: Konsum Kokain: Veränderungsgedanken 109 Merkmal keine Angabe seit 2 Jahren nicht mehr seit 5 Jahren nicht mehr noch nie konsumierend ungültig keine Angabe praktisch täglich ca. 1 x pro Woche 1-3 x in 4 Wochen 4-10 x im Jahr 1-3 x im Jahr kein Konsum ungültig keine Angabe ja, oft ja, manchmal nein, eher selten nein, nie trifft nicht zu ungültig keine Angabe seit 2 Jahren nicht mehr seit 5 Jahren nicht mehr noch nie konsumierend ungültig keine Angabe praktisch täglich ca. 1 x pro Woche 1-3 x in 4 Wochen 4-10 x im Jahr 1-3 x im Jahr kein Konsum ungültig keine Angabe ja, oft ja, manchmal nein, eher selten nein, nie trifft nicht zu ungültig Kodierung 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 5 6 9* 0* 1 2 3 4 5* 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 5 6 9* 0* 1 2 3 4 5* 9* Skalenniveau Nominal Ordinal Ordinal Nominal Ordinal Ordinal Anhang Item Kokain: Nicht-Konsumenten Amphetamine: Konsum Amphetamine: Veränderungsgedanken Amphetamine: Nicht-Konsumenten Ecstasy: Konsum Ecstasy: Veränderungsgedanken 110 Merkmal keine Angabe seit 2 Jahren nicht mehr seit 5 Jahren nicht mehr noch nie konsumierend ungültig keine Angabe praktisch täglich ca. 1 x pro Woche 1-3 x in 4 Wochen 4-10 x im Jahr 1-3 x im Jahr kein Konsum ungültig keine Angabe ja, oft ja, manchmal nein, eher selten nein, nie trifft nicht zu ungültig keine Angabe seit 2 Jahren nicht mehr seit 5 Jahren nicht mehr noch nie konsumierend ungültig keine Angabe praktisch täglich ca. 1 x pro Woche 1-3 x in 4 Wochen 4-10 x im Jahr 1-3 x im Jahr kein Konsum ungültig keine Angabe ja, oft ja, manchmal nein, eher selten nein, nie trifft nicht zu ungültig Kodierung 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 5 6 9* 0* 1 2 3 4 5* 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 5 6 9* 0* 1 2 3 4 5* 9* Skalenniveau Nominal Ordinal Ordinal Nominal Ordinal Ordinal Anhang Item Ecstasy: Nicht-Konsumenten Heroin: Konsum Heroin: Veränderungsgedanken Heroin: Nicht-Konsumenten Medikamente: Konsum Medikamente: Veränderungsgedanken 111 Merkmal keine Angabe seit 2 Jahren nicht mehr seit 5 Jahren nicht mehr noch nie konsumierend ungültig keine Angabe praktisch täglich ca. 1 x pro Woche 1-3 x in 4 Wochen 4-10 x im Jahr 1-3 x im Jahr kein Konsum ungültig keine Angabe ja, oft ja, manchmal nein, eher selten nein, nie trifft nicht zu ungültig keine Angabe seit 2 Jahren nicht mehr seit 5 Jahren nicht mehr noch nie konsumierend ungültig keine Angabe praktisch täglich ca. 1 x pro Woche 1-3 x in 4 Wochen 4-10 x im Jahr 1-3 x im Jahr kein Konsum ungültig keine Angabe ja, oft ja, manchmal nein, eher selten nein, nie trifft nicht zu ungültig Kodierung 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 5 6 9* 0* 1 2 3 4 5* 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 5 6 9* 0* 1 2 3 4 5* 9* Skalenniveau Nominal Ordinal Ordinal Nominal Ordinal Ordinal Anhang Item Medikamente: Nicht-Konsumenten 112 Merkmal keine Angabe seit 2 Jahren nicht mehr seit 5 Jahren nicht mehr noch nie konsumierend ungültig Glücksspiel: keine Angabe Häufigkeit praktisch täglich ca. 1 x pro Woche 1-3 x in 4 Wochen 4-10 x im Jahr 1-3 x im Jahr kein Konsum ungültig Glücksspiel: keine Angabe Veränderungsja, oft gedanken ja, manchmal nein, eher selten nein, nie trifft nicht zu ungültig Glücksspiel: keine Angabe Nicht-Spieler seit 2 Jahren nicht mehr seit 5 Jahren nicht mehr noch nie konsumierend ungültig Faktoren: keine Angabe Bezugsbetreuer ja nein trifft nicht zu ungültig Faktoren: keine Angabe Einrichtung der ja Suchthilfe nein trifft nicht zu ungültig Faktoren: keine Angabe Ärzte/Klinik ja nein trifft nicht zu ungültig Faktoren: keine Angabe Selbsthilfegruppe ja nein trifft nicht zu ungültig Kodierung 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 3 4 5 6 9* 0* 1 2 3 4 5* 9* 0* 1 2 3 4 9* 0* 1 2 8* 9* 0* 1 2 8* 9* 0* 1 2 8* 9* 0* 1 2 8* 9* Skalenniveau Nominal Ordinal Ordinal Nominal Nominal Nominal Nominal Nominal Anhang Item 113 Merkmal Faktoren: Andere Behandler Kodierung keine Angabe ja nein trifft nicht zu ungültig Behandler: String-Variable 0* 1 2 8* 9* keine Angabe ja nein trifft nicht zu ungültig Faktoren: keine Angabe Partnerschaft ja nein trifft nicht zu ungültig Faktoren: keine Angabe Freunde ja nein trifft nicht zu ungültig Faktoren: keine Angabe „einfach überlegt“ ja nein trifft nicht zu ungültig Faktoren: keine Angabe Andere ja nein trifft nicht zu ungültig Andere Faktoren: String-Variable welche Veränderungskeine Angabe zuversicht sehr zuversichtlich eher zuversichtlich eher nicht zuversichtlich gar nicht zuversichtlich trifft nicht zu ungültig UnterstützungsString-Variable wünsche 0* 1 2 8* 9* 0* 1 2 8* 9* 0* 1 2 8* 9* 0* 1 2 8* 9* 0* 1 2 8* 9* Andere welche Faktoren: Arbeit / Beschäftigung Skalenniveau Nominal Nominal Nominal Nominal Nominal Nominal Nominal Nominal 0* 1 2 3 4 8* 9* Ordinal Nominal Anhang Item Wie ausgefüllt? 114 Merkmal keine Angabe alleine mit Mitarbeiter mit Bekanntem ungültig String-Variable Sonstige Mitteilungen Gab es Probleme mit ja dem Fragebogen? nein Art des Problems String-Variable Kodierung 0* 1 2 3 9* Skalenniveau Nominal Nominal 1 2 Als fehlend gezählte Werte sind mit einem * gekennzeichnet. Nominal Nominal Anhang 115 Deskriptive Statistik: Mitarbeiter-Fragebögen Alter * Geschlecht Kreuztabelle Anzahl Geschlecht männlich Alter Gesamt weiblich < 29 Jahre 0 1 1 30-39 Jahre 2 4 6 40-49 Jahre 4 4 8 > 49 Jahre 3 6 9 9 15 24 Gesamt Wie lange bei der Einrichtung? Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente < 5 Jahre 7 29,2 29,2 29,2 5-9 Jahre 7 29,2 29,2 58,3 10-15 Jahre 5 20,8 20,8 79,2 > 15 Jahre 5 20,8 20,8 100,0 24 100,0 100,0 Gesamt Vorerfahrung im Suchtbereich Häufigkeit Gültig ja, viel Erfahrung Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 7 29,2 29,2 29,2 ja, ein bisschen 11 45,8 45,8 75,0 nein, eher nicht 5 20,8 20,8 95,8 nein, gar nicht 1 4,2 4,2 100,0 24 100,0 100,0 Gesamt Anhang 116 ... ausreichend ausgerüstet für die Arbeit mit Klienten mit Suchtproblemen? Häufigkeit Gültig ja Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 4 16,7 16,7 16,7 11 45,8 45,8 62,5 eher nein 8 33,3 33,3 95,8 nein 1 4,2 4,2 100,0 24 100,0 100,0 eher ja Gesamt Anhang 117 Deskriptive Statistik: Klienten-Fragebögen Geschlecht Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente männlich 19 41,3 42,2 42,2 weiblich 26 56,5 57,8 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 1 2,2 46 100,0 keine Angabe Gesamt Alter Häufigkeit Gültig Gültige Kumulierte Prozente Prozente 30-39 Jahre 6 13,0 13,3 13,3 40-49 Jahre 18 39,1 40,0 53,3 50-59 Jahre 18 39,1 40,0 93,3 > 59 Jahre 3 6,5 6,7 100,0 45 97,8 100,0 1 2,2 46 100,0 Gesamt Fehlend Prozent keine Angabe Gesamt Wie ausgefüllt? Häufigkeit Gültig alleine mit Mitarbeiter Gesamt Fehlend Gesamt keine Angabe Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 39 84,8 86,7 86,7 6 13,0 13,3 100,0 45 97,8 100,0 1 2,2 46 100,0 Anhang 118 Höchster erreichter Schulabschluss Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente kein Schulabschluss 1 2,2 2,3 2,3 Hauptschulabschluss 11 23,9 25,6 27,9 18 39,1 41,9 69,8 (Fach-) Abitur 13 28,3 30,2 100,0 Gesamt 43 93,5 100,0 keine Angabe 1 2,2 Andere 1 2,2 ungültig 1 2,2 Gesamt 3 6,5 46 100,0 Realschulabschluss / Mittlere Reife Fehlend Gesamt Berufsausbildung oder Studium Häufigkeit Gültig nie eine Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente Ausbildung 5 10,9 11,9 11,9 Ausbildung oder Studium 12 26,1 28,6 40,5 25 54,3 59,5 100,0 42 91,3 100,0 4 8,7 46 100,0 angefangen abgebrochen Ausbildung oder Studium abgeschlossen Gesamt Fehlend Gesamt keine Angabe Anhang 119 Arbeit oder Beschäftigung Häufigkeit Gültig nein Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 29 63,0 69,0 69,0 11 23,9 26,2 95,2 2 4,3 4,8 100,0 42 91,3 100,0 keine Angabe 1 2,2 Andere 3 6,5 Gesamt 4 8,7 46 100,0 ja, geschützter Arbeitsplatz ja, erster Arbeitsmarkt Gesamt Fehlend Gesamt Feste Partnerschaft Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente ja 11 23,9 23,9 23,9 nein 35 76,1 76,1 100,0 Gesamt 46 100,0 100,0 Freunde, Bekannte Häufigkeit Gültig ja, viele Gesamt Gültige Kumulierte Prozente Prozente 5 10,9 11,1 11,1 ja, aber nicht viele 23 50,0 51,1 62,2 eher weniger 13 28,3 28,9 91,1 4 8,7 8,9 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 ungültig 1 2,2 46 100,0 nein Fehlend Prozent Anhang 120 Diagnose: Depression Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente ja 23 50,0 51,1 51,1 nein 22 47,8 48,9 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 1 2,2 46 100,0 keine Angabe Gesamt Diagnose: bipolare Störung Häufigkeit Gültig Fehlend ja Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 8 17,4 17,8 17,8 nein 37 80,4 82,2 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 1 2,2 46 100,0 keine Angabe Gesamt Diagnose: Angststörung Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente ja 14 30,4 31,1 31,1 nein 31 67,4 68,9 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 1 2,2 46 100,0 keine Angabe Gesamt Diagnose: Psychose, Schizophrenie Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente ja 27 58,7 60,0 60,0 nein 18 39,1 40,0 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 1 2,2 46 100,0 keine Angabe Anhang 121 Diagnose: Persönlichkeitsstörung Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente ja 17 37,0 37,8 37,8 nein 28 60,9 62,2 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 1 2,2 46 100,0 keine Angabe Gesamt Diagnose: PTBS Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente ja 11 23,9 24,4 24,4 nein 34 73,9 75,6 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 1 2,2 46 100,0 keine Angabe Gesamt Diagnose: andere Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt ja Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 9 19,6 20,0 20,0 nein 36 78,3 80,0 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 1 2,2 46 100,0 keine Angabe Anhang 122 Hypothesenprüfung Zu Hypothese 1: Konsumhäufigkeiten und daraus errechnete 4-Wochen- und 12-MonatsPrävalenzen Alkohol: Konsum Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente praktisch täglich 5 10,9 11,9 11,9 ca. 1 x pro Woche 5 10,9 11,9 23,8 1-3 x in 4 Wochen 6 13,0 14,3 38,1 4-10 x im Jahr 2 4,3 4,8 42,9 1-3 x im Jahr 9 19,6 21,4 64,3 kein Konsum 15 32,6 35,7 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 keine Angabe 3 6,5 ungültig 1 2,2 Gesamt 4 8,7 46 100,0 Gesamt 4-Wochen-Prävalenz Alkohol Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 26 56,5 61,9 61,9 1 16 34,8 38,1 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 System 4 8,7 46 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Alkohol Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 15 32,6 35,7 35,7 1 27 58,7 64,3 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 System 4 8,7 46 100,0 Anhang 123 Nikotin: Konsum Häufigkeit Gültig Fehlend praktisch täglich Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 24 52,2 53,3 53,3 1-3 x in 4 Wochen 1 2,2 2,2 55,6 1-3 x im Jahr 1 2,2 2,2 57,8 kein Konsum 19 41,3 42,2 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 1 2,2 46 100,0 keine Angabe Gesamt 4-Wochen-Prävalenz Nikotin Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 20 43,5 44,4 44,4 1 25 54,3 55,6 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 System 1 2,2 46 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Nikotin Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 19 41,3 42,2 42,2 1 26 56,5 57,8 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 System 1 2,2 46 100,0 Anhang 124 Cannabis: Konsum Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente praktisch täglich 1 2,2 2,4 2,4 ca. 1 x pro Woche 1 2,2 2,4 4,8 1-3 x im Jahr 1 2,2 2,4 7,1 kein Konsum 39 84,8 92,9 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 4 8,7 46 100,0 keine Angabe Gesamt 4-Wochen-Prävalenz Cannabis Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 40 87,0 95,2 95,2 1 2 4,3 4,8 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 System 4 8,7 46 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Cannabis Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 39 84,8 92,9 92,9 1 3 6,5 7,1 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 System 4 8,7 46 100,0 Anhang 125 Kokain: Konsum Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 1-3 x in 4 Wochen 1 2,2 2,3 2,3 1-3 x im Jahr 1 2,2 2,3 4,7 kein Konsum 41 89,1 95,3 100,0 Gesamt 43 93,5 100,0 3 6,5 46 100,0 keine Angabe Gesamt 4-Wochen-Prävalenz Kokain Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 42 91,3 97,7 97,7 1 1 2,2 2,3 100,0 Gesamt 43 93,5 100,0 System 3 6,5 46 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Kokain Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 41 89,1 95,3 95,3 1 2 4,3 4,7 100,0 Gesamt 43 93,5 100,0 System 3 6,5 46 100,0 Anhang 126 Amphetamine: Konsum Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 1-3 x in 4 Wochen 1 2,2 2,4 2,4 1-3 x im Jahr 1 2,2 2,4 4,8 kein Konsum 40 87,0 95,2 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 4 8,7 46 100,0 keine Angabe Gesamt 4-Wochen-Prävalenz Amphetamine Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 41 89,1 97,6 97,6 1 1 2,2 2,4 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 System 4 8,7 46 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Amphetamine Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 40 87,0 95,2 95,2 1 2 4,3 4,8 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 System 4 8,7 46 100,0 Gesamt Ecstasy: Konsum Häufigkeit Prozent Gültig kein Konsum 42 91,3 Fehlend keine Angabe 4 8,7 46 100,0 Gesamt Gültige Kumulierte Prozente Prozente 100,0 100,0 Anhang 127 Heroin: Konsum Häufigkeit Prozent Gültig kein Konsum 42 91,3 Fehlend keine Angabe 4 8,7 46 100,0 Gesamt Gültige Kumulierte Prozente Prozente 100,0 100,0 Medikamente: Konsum Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente praktisch täglich 5 10,9 12,5 12,5 ca. 1 x pro Woche 1 2,2 2,5 15,0 1-3 x in 4 Wochen 1 2,2 2,5 17,5 1-3 x im Jahr 1 2,2 2,5 20,0 kein Konsum 32 69,6 80,0 100,0 Gesamt 40 87,0 100,0 6 13,0 46 100,0 keine Angabe Gesamt 4-Wochen-Prävalenz Medikamente Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 33 71,7 82,5 82,5 1 7 15,2 17,5 100,0 Gesamt 40 87,0 100,0 System 6 13,0 46 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Medikamente Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 32 69,6 80,0 80,0 1 8 17,4 20,0 100,0 Gesamt 40 87,0 100,0 System 6 13,0 46 100,0 Anhang 128 Glücksspiel: Häufigkeit Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente praktisch täglich 1 2,2 2,4 2,4 ca. 1 x pro Woche 4 8,7 9,5 11,9 1-3 x in 4 Wochen 1 2,2 2,4 14,3 1-3 x im Jahr 1 2,2 2,4 16,7 kein Glücksspiel 35 76,1 83,3 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 4 8,7 46 100,0 keine Angabe Gesamt 4-Wochen-Prävalenz Glücksspiel Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 36 78,3 85,7 85,7 1 6 13,0 14,3 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 System 4 8,7 46 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Glücksspiel Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 35 76,1 83,3 83,3 1 7 15,2 16,7 100,0 Gesamt 42 91,3 100,0 System 4 8,7 46 100,0 Anhang 129 Daraus errechnete Prävalenzen für Substanzkonsum (Alkohol oder Drogen) 12-Monatsprävalenz Alkohol oder Drogen Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 15 32,6 34,1 34,1 1 29 63,0 65,9 100,0 Gesamt 44 95,7 100,0 System 2 4,3 46 100,0 Gesamt 4-Wochen_Prävalenz Alkohol oder Drogen Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 26 56,5 59,1 59,1 1 18 39,1 40,9 100,0 Gesamt 44 95,7 100,0 System 2 4,3 46 100,0 Gesamt Errechnete Prävalenz für Illegale Drogen 12-Monatsprävalenz Illegale Drogen Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 38 82,6 88,4 88,4 1 5 10,9 11,6 100,0 Gesamt 43 93,5 100,0 System 3 6,5 46 100,0 12-Monatsprävalenz für Alkohol s.o. Anhang 130 Konsumprävalenzen nach Diagnosen Ausgewählte Fälle: Depression 12-Monats-Prävalenz Alkohol oder Drogen Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 7 30,4 30,4 30,4 1 16 69,6 69,6 100,0 Gesamt 23 100,0 100,0 12-Monats-Prävalenz Alkohol Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 7 30,4 31,8 31,8 1 15 65,2 68,2 100,0 Gesamt 22 95,7 100,0 System 1 4,3 23 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Illegale Drogen Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 21 91,3 91,3 91,3 1 2 8,7 8,7 100,0 23 100,0 100,0 Gesamt Ausgewählte Fälle: Bipolare Störung 12-Monats-Prävalenz Alkohol oder Drogen Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 4 50,0 50,0 50,0 1 4 50,0 50,0 100,0 Gesamt 8 100,0 100,0 Anhang 131 12-Monats-Prävalenz Alkohol Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 5 62,5 62,5 62,5 1 3 37,5 37,5 100,0 Gesamt 8 100,0 100,0 12-Monats-Prävalenz Illegale Drogen Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 7 87,5 87,5 87,5 1 1 12,5 12,5 100,0 Gesamt 8 100,0 100,0 Ausgewählte Fälle: Angststörung 12-Monats-Prävalenz Alkohol oder Drogen Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 3 21,4 21,4 21,4 1 11 78,6 78,6 100,0 Gesamt 14 100,0 100,0 12-Monats-Prävalenz Alkohol Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 4 28,6 28,6 28,6 1 10 71,4 71,4 100,0 Gesamt 14 100,0 100,0 12-Monats-Prävalenz Illegale Drogen Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 13 92,9 92,9 92,9 1 1 7,1 7,1 100,0 14 100,0 100,0 Gesamt Anhang 132 Ausgewählte Fälle: Psychose/Schizophrenie 12-Monats-Prävalenz Alkohol oder Drogen Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 10 37,0 38,5 38,5 1 16 59,3 61,5 100,0 Gesamt 26 96,3 100,0 System 1 3,7 27 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Alkohol Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 11 40,7 42,3 42,3 1 15 55,6 57,7 100,0 Gesamt 26 96,3 100,0 System 1 3,7 27 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Illegale Drogen Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 22 81,5 88,0 88,0 1 3 11,1 12,0 100,0 Gesamt 25 92,6 100,0 System 2 7,4 27 100,0 Gesamt Ausgewählte Fälle: Persönlichkeitsstörung 12-Monats-Prävalenz Alkohol oder Drogen Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 3 17,6 18,8 18,8 1 13 76,5 81,3 100,0 Gesamt 16 94,1 100,0 System 1 5,9 17 100,0 Anhang 133 12-Monats-Prävalenz Alkohol Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 4 23,5 25,0 25,0 1 12 70,6 75,0 100,0 Gesamt 16 94,1 100,0 System 1 5,9 17 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Illegale Drogen Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 13 76,5 81,3 81,3 1 3 17,6 18,8 100,0 Gesamt 16 94,1 100,0 System 1 5,9 17 100,0 Gesamt Ausgewählte Fälle: Posttraumatische Belastungsstörung 12-Monats-Prävalenz Alkohol oder Drogen Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 2 18,2 18,2 18,2 1 9 81,8 81,8 100,0 11 100,0 100,0 Gesamt 12-Monats-Prävalenz Alkohol Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 3 27,3 27,3 27,3 1 8 72,7 72,7 100,0 11 100,0 100,0 Gesamt Anhang 134 12-Monats-Prävalenz Illegale Drogen Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 8 72,7 72,7 72,7 1 3 27,3 27,3 100,0 11 100,0 100,0 Gesamt Zu Hypothese 2: Veränderungsgedanken bei Konsumenten der einzelnen Substanzen Alkohol: Veränderungsgedanken Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente ja, oft 6 13,0 28,6 28,6 ja, manchmal 4 8,7 19,0 47,6 nein, eher selten 8 17,4 38,1 85,7 nein, nie 3 6,5 14,3 100,0 Gesamt 21 45,7 100,0 3 6,5 15 32,6 ungültig 7 15,2 Gesamt 25 54,3 46 100,0 keine Angabe trifft nicht zu Gesamt Nikotin: Veränderungsgedanken Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente ja, oft 7 15,2 29,2 29,2 ja, manchmal 9 19,6 37,5 66,7 nein, eher selten 5 10,9 20,8 87,5 nein, nie 3 6,5 12,5 100,0 Gesamt 24 52,2 100,0 3 6,5 trifft nicht zu 19 41,3 Gesamt 22 47,8 46 100,0 keine Angabe Anhang 135 Cannabis: Veränderungsgedanken Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente ja, oft 2 4,3 66,7 66,7 ja, manchmal 1 2,2 33,3 100,0 Gesamt 3 6,5 100,0 keine Angabe 4 8,7 trifft nicht zu 39 84,8 Gesamt 43 93,5 46 100,0 Gesamt Kokain: Veränderungsgedanken Häufigkeit Prozent Gültig ja, oft 1 2,2 Fehlend keine Angabe 4 8,7 trifft nicht zu 41 89,1 Gesamt 45 97,8 46 100,0 Gesamt Gültige Kumulierte Prozente Prozente 100,0 100,0 Amphetamine: Veränderungsgedanken Häufigkeit Prozent Gültig ja, oft 1 2,2 Fehlend keine Angabe 4 8,7 40 87,0 ungültig 1 2,2 Gesamt 45 97,8 46 100,0 trifft nicht zu Gesamt Gültige Kumulierte Prozente Prozente 100,0 100,0 Anhang 136 Medikamente: Veränderungsgedanken Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente ja, oft 2 4,3 22,2 22,2 ja, manchmal 3 6,5 33,3 55,6 nein, eher selten 3 6,5 33,3 88,9 nein, nie 1 2,2 11,1 100,0 Gesamt 9 19,6 100,0 keine Angabe 4 8,7 31 67,4 ungültig 2 4,3 Gesamt 37 80,4 46 100,0 trifft nicht zu Gesamt Glücksspiel: Veränderungsgedanken Häufigkeit Gültig Fehlend Gültige Kumulierte Prozente Prozente ja, oft 1 2,2 16,7 16,7 ja, manchmal 1 2,2 16,7 33,3 nein, eher selten 2 4,3 33,3 66,7 nein, nie 2 4,3 33,3 100,0 Gesamt 6 13,0 100,0 keine Angabe 4 8,7 35 76,1 ungültig 1 2,2 Gesamt 40 87,0 46 100,0 trifft nicht zu Gesamt Prozent Anhang 137 Zu Hypothese 3: Aufhörer nach Substanzen Alkohol: Aufhörer Häufigkeit Gültig Gültige Kumulierte Prozente Prozente seit 2 Jahren nicht mehr 2 4,3 11,8 11,8 seit 5 Jahren nicht mehr 2 4,3 11,8 23,5 noch nie 7 15,2 41,2 64,7 konsumierend 6 13,0 35,3 100,0 17 37,0 100,0 6 13,0 ungültig 23 50,0 Gesamt 29 63,0 46 100,0 Gesamt Fehlend Prozent keine Angabe Gesamt Nikotin: Aufhörer Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente seit 2 Jahren nicht mehr 1 2,2 2,4 2,4 seit 5 Jahren nicht mehr 5 10,9 12,2 14,6 noch nie 10 21,7 24,4 39,0 konsumierend 25 54,3 61,0 100,0 Gesamt 41 89,1 100,0 keine Angabe 3 6,5 ungültig 2 4,3 Gesamt 5 10,9 46 100,0 Gesamt Cannabis: Aufhörer Häufigkeit Gültig Kumulierte Prozente Prozente 1 2,2 2,6 2,6 seit 5 Jahren nicht mehr 10 21,7 26,3 28,9 noch nie 24 52,2 63,2 92,1 3 6,5 7,9 100,0 38 82,6 100,0 8 17,4 46 100,0 Gesamt Gesamt Gültige seit 2 Jahren nicht mehr konsumierend Fehlend Prozent keine Angabe Anhang 138 Kokain: Aufhörer Häufigkeit Gültig seit 5 Jahren nicht mehr noch nie konsumierend Gesamt Fehlend keine Angabe Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 2 4,3 5,0 5,0 36 78,3 90,0 95,0 2 4,3 5,0 100,0 40 87,0 100,0 6 13,0 46 100,0 Amphetamine: Aufhörer Häufigkeit Gültig seit 5 Jahren nicht mehr Gültige Kumulierte Prozente Prozente 1 2,2 2,7 2,7 35 76,1 94,6 97,3 1 2,2 2,7 100,0 37 80,4 100,0 keine Angabe 8 17,4 ungültig 1 2,2 Gesamt 9 19,6 46 100,0 noch nie konsumierend Gesamt Fehlend Prozent Gesamt Ecstasy: Aufhörer Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente seit 2 Jahren nicht mehr 1 2,2 2,5 2,5 seit 5 Jahren nicht mehr 2 4,3 5,0 7,5 noch nie 37 80,4 92,5 100,0 Gesamt 40 87,0 100,0 6 13,0 46 100,0 keine Angabe Anhang 139 Heroin: Aufhörer Häufigkeit Gültig Fehlend seit 5 Jahren nicht mehr Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 1 2,2 2,5 2,5 noch nie 39 84,8 97,5 100,0 Gesamt 40 87,0 100,0 6 13,0 46 100,0 keine Angabe Gesamt Medikamente: Aufhörer Häufigkeit Gültig Gültige Kumulierte Prozente Prozente seit 2 Jahren nicht mehr 4 8,7 10,5 10,5 seit 5 Jahren nicht mehr 3 6,5 7,9 18,4 23 50,0 60,5 78,9 8 17,4 21,1 100,0 38 82,6 100,0 8 17,4 46 100,0 noch nie konsumierend Gesamt Fehlend Prozent keine Angabe Gesamt Glücksspiel: Aufhörer Häufigkeit Gültig Kumulierte Prozente Prozente 1 2,2 2,7 2,7 seit 5 Jahren nicht mehr 2 4,3 5,4 8,1 29 63,0 78,4 86,5 5 10,9 13,5 100,0 37 80,4 100,0 keine Angabe 7 15,2 ungültig 2 4,3 Gesamt 9 19,6 46 100,0 spielt Gesamt Gesamt Gültige seit 2 Jahren nicht mehr noch nie Fehlend Prozent Anhang 140 Aufhörer (irgendeine Substanz) Aufhörer 2 Jahre Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 37 80,4 84,1 84,1 1 7 15,2 15,9 100,0 Gesamt 44 95,7 100,0 System 2 4,3 46 100,0 Gesamt Aufhörer 5 Jahre Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 28 60,9 63,6 63,6 1 16 34,8 36,4 100,0 Gesamt 44 95,7 100,0 System 2 4,3 46 100,0 Gesamt Aufhörer gesamt Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 23 50,0 52,3 52,3 1 21 45,7 47,7 100,0 Gesamt 44 95,7 100,0 System 2 4,3 46 100,0 Anhang 141 Faktoren, die beim Aufhören eine Rolle gespielt haben Ausgewählte Fälle: Aufhörer, jeweils behandelte vs. unbehandelte Aufhörer Faktoren: Bezugsbetreuer * Aufhörer behandelt Kreuztabelle Anzahl Aufhörer behandelt 0 Faktoren: Bezugsbetreuer ja nein Gesamt Gesamt 1 0 6 6 10 4 14 10 10 20 Faktoren: Einrichtung Suchthilfe * Aufhörer behandelt Kreuztabelle Anzahl Aufhörer behandelt 0 Faktoren: Einrichtung ja Suchthilfe nein Gesamt Gesamt 1 0 1 1 10 9 19 10 10 20 Faktoren: Ärzte/Klinik * Aufhörer behandelt Kreuztabelle Anzahl Aufhörer behandelt 0 Faktoren: Ärzte/Klinik ja nein Gesamt Gesamt 1 0 7 7 10 3 13 10 10 20 Faktoren: Selbsthilfegruppe * Aufhörer behandelt Kreuztabelle Anzahl Aufhörer behandelt 0 Faktoren: Selbsthilfegruppe ja nein Gesamt Gesamt 1 0 1 1 10 9 19 10 10 20 Anhang 142 Faktoren: andere Behandler * Aufhörer behandelt Kreuztabelle Anzahl Aufhörer behandelt 0 Gesamt 1 Faktoren: andere Behandler ja nein Gesamt 0 1 1 10 9 19 10 10 20 Faktoren: Arbeit/Beschäftigung * Aufhörer behandelt Kreuztabelle Anzahl Aufhörer behandelt 0 Faktoren: ja Arbeit/Beschäftigung nein Gesamt 1 Gesamt 0 1 1 10 9 19 10 10 20 Faktoren: Partnerschaft * Aufhörer behandelt Kreuztabelle Anzahl Aufhörer behandelt 0 Faktoren: Partnerschaft Gesamt 1 ja 1 2 3 nein 9 8 17 10 10 20 Gesamt Faktoren: Freunde * Aufhörer behandelt Kreuztabelle Anzahl Aufhörer behandelt 0 Faktoren: Freunde Gesamt Gesamt 1 ja 1 5 6 nein 9 5 14 10 10 20 Anhang 143 Faktoren: einfach überlegt * Aufhörer behandelt Kreuztabelle Anzahl Aufhörer behandelt 0 Faktoren: einfach überlegt Gesamt 1 ja 9 7 16 nein 1 3 4 10 10 20 Gesamt Faktoren: andere * Aufhörer behandelt Kreuztabelle Anzahl Aufhörer behandelt 0 Faktoren: andere Gesamt Gesamt 1 ja 1 4 5 nein 9 6 15 10 10 20 Anhang 144 Zu Hypothese 4: Zusammenhang: soziale Ressourcen und Konsum 4-Wochen-Prävalenz Arbeit oder Beschäftigung * 4-Wochen-Prävalenz irgendeiner Substanz Kreuztabelle 4-Wochen-Prävalenz Gesamt irgendeiner Substanz 0 Arbeit oder 0 Beschäftigung Anzahl 1 4 25 29 7,1 21,9 29,0 13,8% 86,2% 100,0% -3,1 3,1 6 6 12 2,9 9,1 12,0 50,0% 50,0% 100,0% Residuen 3,1 -3,1 Anzahl 10 31 41 10,0 31,0 41,0 24,4% 75,6% 100,0% Erwartete Anzahl % innerhalb von Arbeit oder Beschäftigung Residuen 1 Anzahl Erwartete Anzahl % innerhalb von Arbeit oder Beschäftigung Gesamt Erwartete Anzahl % innerhalb von Arbeit oder Beschäftigung Anhang 145 Chi-Quadrat-Tests Wert df Asympto- Exakte Exakte Punkt- tische Signifikanz Signifikanz Wahr- Signifikanz (2-seitig) (1-seitig) schein- (2-seitig) Chi-Quadrat a 1 ,014 4,230 1 ,040 5,649 1 ,017 6,034 lichkeit ,022 ,022 ,040 ,022 ,040 ,022 ,022 ,022 nach Pearson Kontinuitätskorrektur b LikelihoodQuotient Exakter Test nach Fisher Zusammenhang 5,887 c 1 ,015 ,020 linear-mit-linear Anzahl der 41 gültigen Fälle a. 1 Zellen (25,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist 2,93. b. Wird nur für eine 2x2-Tabelle berechnet c. Die standardisierte Statistik ist -2,426. Anhang 146 Feste Partnerschaft * 4-Wochen-Prävalenz irgendeiner Substanz Kreuztabelle 4-Wochen-Prävalenz Gesamt irgendeiner Substanz 0 Feste 0 Partnerschaft Anzahl 1 11 24 35 10,9 24,1 35,0 31,4% 68,6% 100,0% Residuen ,1 -,1 Anzahl 3 7 10 3,1 6,9 10,0 30,0% 70,0% 100,0% Residuen -,1 ,1 Anzahl 14 31 45 14,0 31,0 45,0 31,1% 68,9% 100,0% Erwartete Anzahl % innerhalb von F. Partnerschaft 1 Erwartete Anzahl % innerhalb von F. Partnerschaft Gesamt Erwartete Anzahl % innerhalb von F. Partnerschaft Chi-Quadrat-Tests Wert df Asympto- Exakte Exakte Punkt- tische Signifikanz Signifikanz Wahr- Signifikanz (2-seitig) (1-seitig) schein- (2-seitig) Chi-Quadrat nach a 1 ,931 ,000 1 1,000 ,007 1 ,931 ,007 lichkeit 1,000 ,627 1,000 ,627 1,000 ,627 1,000 ,627 Pearson Kontinuitätskorrektur b Likelihood-Quotient Exakter Test nach Fisher Zusammenhang ,007 c 1 ,932 ,300 linear-mit-linear Anzahl der gültigen 45 Fälle a. 1 Zellen (25,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist 3,11. b. Wird nur für eine 2x2-Tabelle berechnet c. Die standardisierte Statistik ist ,085. Anhang 147 Freunde * 4-Wochen-Prävalenz irgendeiner Substanz Kreuztabelle 4-Wochen-Prävalenz Gesamt irgendeiner Substanz 0 Freunde 0 1 Anzahl 4 12 16 5,1 10,9 16,0 25,0% 75,0% 100,0% -1,1 1,1 Anzahl 10 18 28 Erwartete Anzahl 8,9 19,1 28,0 35,7% 64,3% 100,0% Residuen 1,1 -1,1 Anzahl 14 30 44 14,0 30,0 44,0 31,8% 68,2% 100,0% Erwartete Anzahl % innerhalb von Freunde Residuen 1 % innerhalb von Freunde Gesamt Erwartete Anzahl % innerhalb von Freunde Chi-Quadrat-Tests Wert df Asympto- Exakte Exakte Punkt- tische Signifikanz Signifikanz Wahr- Signifikanz (2- (2-seitig) (1-seitig) schein- seitig) Chi-Quadrat nach a 1 ,463 ,158 1 ,691 ,550 1 ,458 ,539 lichkeit ,521 ,350 ,521 ,350 ,521 ,350 ,521 ,350 Pearson Kontinuitätskorrektur b LikelihoodQuotient Exakter Test nach Fisher Zusammenhang ,527 c 1 ,468 ,208 linear-mit-linear Anzahl der 44 gültigen Fälle a. 0 Zellen (0,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist 5,09. b. Wird nur für eine 2x2-Tabelle berechnet c. Die standardisierte Statistik ist -,726. Anhang 148 12-Monats-Prävalenz Arbeit oder Beschäftigung * 12-Monatsprävalenz irgendeiner Substanz Kreuztabelle 12-Monatsprävalenz Gesamt irgendeiner Substanz 0 Arbeit oder 0 Beschäftigung Anzahl Erwartete Anzahl % innerhalb von Arbeit 1 2 27 29 5,0 24,0 29,0 6,9% 93,1% 100,0% -3,0 3,0 5 7 12 2,0 10,0 12,0 41,7% 58,3% 100,0% 3,0 -3,0 7 34 41 7,0 34,0 41,0 17,1% 82,9% 100,0% oder Beschäftigung Residuen 1 Anzahl Erwartete Anzahl % innerhalb von Arbeit oder Beschäftigung Residuen Gesamt Anzahl Erwartete Anzahl % innerhalb von Arbeit Beschäftigung oder Anhang 149 Chi-Quadrat-Tests Wert df Asympto- Exakte Exakte Punkt- tische Signifikanz Signifikanz Wahr- Signifikanz (2-seitig) (1-seitig) schein- (2-seitig) Chi-Quadrat nach a 1 ,007 5,000 1 ,025 6,622 1 ,010 7,248 lichkeit ,016 ,016 ,016 ,016 ,016 ,016 ,016 ,016 Pearson Kontinuitätskorrektur b LikelihoodQuotient Exakter Test nach Fisher Zusammenhang 7,071 c 1 ,008 ,014 linear-mit-linear Anzahl der 41 gültigen Fälle a. 2 Zellen (50,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist 2,05. b. Wird nur für eine 2x2-Tabelle berechnet c. Die standardisierte Statistik ist -2,659. Anhang 150 Feste Partnerschaft * 12-Monatsprävalenz irgendeiner Substanz Kreuztabelle 12-Monatsprävalenz Gesamt irgendeiner Substanz 0 Feste 0 Partnerschaft Anzahl 6 29 35 7,0 28,0 35,0 17,1% 82,9% 100,0% -1,0 1,0 3 7 10 2,0 8,0 10,0 30,0% 70,0% 100,0% 1,0 -1,0 9 36 45 9,0 36,0 45,0 20,0% 80,0% 100,0% Erwartete Anzahl % innerhalb von Feste 1 Partnerschaft Residuen 1 Anzahl Erwartete Anzahl % innerhalb von Feste Partnerschaft Residuen Gesamt Anzahl Erwartete Anzahl % innerhalb von Feste Partnerschaft Chi-Quadrat-Tests Wert df Asympto- Exakte Exakte Punkt- tische Signifikanz Signifikanz Wahr- Signifikanz (2-seitig) (1-seitig) schein- (2-seitig) Chi-Quadrat nach a 1 ,370 ,201 1 ,654 ,749 1 ,387 ,804 lichkeit ,659 ,313 ,659 ,313 ,393 ,313 ,659 ,313 Pearson Kontinuitätskorrektur b LikelihoodQuotient Exakter Test nach Fisher Zusammenhang ,786 c 1 ,375 ,220 linear-mit-linear Anzahl der 45 gültigen Fälle a. 1 Zellen (25,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist 2,00. b. Wird nur für eine 2x2-Tabelle berechnet c. Die standardisierte Statistik ist -,886. Anhang 151 Freunde * 12-Monatsprävalenz irgendeiner Substanz Kreuztabelle 12-Monatsprävalenz Gesamt irgendeiner Substanz 0 Freunde 0 1 Anzahl Erwartete Anzahl % innerhalb von 1 15 16 3,3 12,7 16,0 6,3% 93,8% 100,0% -2,3 2,3 8 20 28 5,7 22,3 28,0 28,6% 71,4% 100,0% 2,3 -2,3 9 35 44 9,0 35,0 44,0 20,5% 79,5% 100,0% Freunde Residuen 1 Anzahl Erwartete Anzahl % innerhalb von Freunde Residuen Gesamt Anzahl Erwartete Anzahl % innerhalb von Freunde Chi-Quadrat-Tests Wert df Asympto- Exakte Exakte Punkt- tische Signifikanz Signifikanz Wahr- Signifikanz (2-seitig) (1-seitig) schein- (2-seitig) Chi-Quadrat nach a 1 ,077 1,897 1 ,168 3,600 1 ,058 3,118 lichkeit ,124 ,080 ,124 ,080 ,124 ,080 ,124 ,080 Pearson Kontinuitätskorrektur b Likelihood-Quotient Exakter Test nach Fisher Zusammenhang 3,047 c 1 ,081 ,070 linear-mit-linear Anzahl der gültigen 44 Fälle a. 1 Zellen (25,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist 3,27. b. Wird nur für eine 2x2-Tabelle berechnet c. Die standardisierte Statistik ist -1,746. Anhang 152 Zusammenhang: soziale Ressourcen und Remission ohne formelle Hilfe Ausgewählte Fälle: Aufhörer Arbeit oder Beschäftigung * Unbehandelte Aufhörer Kreuztabelle Unbehandelte Aufhörer 0 Arbeit oder 0 Beschäftigung Anzahl Gesamt 1 21 7 28 22,4 5,6 28,0 75,0% 25,0% 100,0% -1,4 1,4 Anzahl 11 1 12 Erwartete Anzahl 9,6 2,4 12,0 91,7% 8,3% 100,0% Residuen 1,4 -1,4 Anzahl 32 8 40 32,0 8,0 40,0 80,0% 20,0% 100,0% Erwartete Anzahl % innerhalb von Arbeit oder Beschäftigung Residuen 1 % innerhalb von Arbeit oder Beschäftigung Gesamt Erwartete Anzahl % innerhalb von Arbeit oder Beschäftigung Chi-Quadrat-Tests Wert df Asympto- Exakte Exakte Punkt- tische Signifikanz Signifikanz Wahr- Signifikanz (2-seitig) (1-seitig) schein- (2-seitig) Chi-Quadrat nach a 1 ,227 ,603 1 ,438 1,657 1 ,198 1,458 lichkeit ,396 ,225 ,396 ,225 ,396 ,225 ,396 ,225 Pearson Kontinuitätskorrektur b Likelihood-Quotient Exakter Test nach Fisher Zusammenhang 1,422 c 1 ,233 ,185 linear-mit-linear Anzahl der gültigen 40 Fälle a. 1 Zellen (25,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist 2,40. b. Wird nur für eine 2x2-Tabelle berechnet c. Die standardisierte Statistik ist -1,192. Anhang 153 Feste Partnerschaft * Unbehandelte Aufhörer Kreuztabelle Unbehandelte Gesamt Aufhörer 0 Feste 0 Partnerschaft Anzahl 1 27 7 34 26,3 7,7 34,0 79,4% 20,6% 100,0% Residuen ,7 -,7 Anzahl 7 3 10 7,7 2,3 10,0 70,0% 30,0% 100,0% Residuen -,7 ,7 Anzahl 34 10 44 34,0 10,0 44,0 77,3% 22,7% 100,0% Erwartete Anzahl % innerhalb von Feste Partnerschaft 1 Erwartete Anzahl % innerhalb von Feste Partnerschaft Gesamt Erwartete Anzahl % innerhalb von Feste Partnerschaft Chi-Quadrat-Tests Wert df Asympto- Exakte Exakte Punkt- tische Signifikanz Signifikanz Wahr- Signifikanz (2-seitig) (1-seitig) schein- (2-seitig) Chi-Quadrat nach a 1 ,532 ,038 1 ,845 ,373 1 ,542 ,390 lichkeit ,671 ,406 ,671 ,406 ,671 ,406 ,671 ,406 Pearson Kontinuitätskorrektur b Likelihood-Quotient Exakter Test nach Fisher Zusammenhang ,381 c 1 ,537 ,260 linear-mit-linear Anzahl der gültigen 44 Fälle a. 1 Zellen (25,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist 2,27. b. Wird nur für eine 2x2-Tabelle berechnet c. Die standardisierte Statistik ist ,617. Anhang 154 Freunde * Unbehandelte Aufhörer Kreuztabelle Unbehandelte Gesamt Aufhörer 0 Freunde 0 1 Anzahl 11 4 15 11,5 3,5 15,0 73,3% 26,7% 100,0% Residuen -,5 ,5 Anzahl 22 6 28 21,5 6,5 28,0 78,6% 21,4% 100,0% Residuen ,5 -,5 Anzahl 33 10 43 33,0 10,0 43,0 76,7% 23,3% 100,0% Erwartete Anzahl % innerhalb von Freunde 1 Erwartete Anzahl % innerhalb von Freunde Gesamt Erwartete Anzahl % innerhalb von Freunde Chi-Quadrat-Tests Wert df Asympto- Exakte Exakte Punkt- tische Signifikanz Signifikanz Wahr- Signifikanz (2-seitig) (1-seitig) schein- (2-seitig) Chi-Quadrat nach a 1 ,698 ,000 1 ,993 ,148 1 ,700 ,150 lichkeit ,719 ,488 ,719 ,488 ,719 ,488 ,719 ,488 Pearson Kontinuitätskorrektur b Likelihood-Quotient Exakter Test nach Fisher Zusammenhang ,147 c 1 ,702 ,268 linear-mit-linear Anzahl der gültigen 43 Fälle a. 1 Zellen (25,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist 3,49. b. Wird nur für eine 2x2-Tabelle berechnet c. Die standardisierte Statistik ist -,383. Anhang 155 Zu Hypothese 5: Zusammenhang: Aufhören und Lebenszufriedenheit Ausgewählte Fälle: Konsumenten; Aufhörer vs. Nicht-Aufhörer Ränge Aufhörer gesamt Lebenszufriedenheit N 18 13,78 248,00 1 11 17,00 187,00 Gesamt 29 a Lebenszufriedenheit Mann-Whitney-U 77,000 Wilcoxon-W 248,000 Z -1,036 Signifikanz ,300 (2-seitig) Exakte Signifikanz Rangsumme 0 Statistik für Test Asymptotische Mittlerer Rang [2*(1- ,340 b seitig Sig.)] Exakte Signifikanz (2-seitig) ,314 Exakte Signifikanz (1-seitig) ,147 Punkt-Wahrscheinlichkeit ,001 a. Gruppenvariable: Aufhörer gesamt b. Nicht für Bindungen korrigiert. Anhang 156 Ausgewählte Fälle: Nichtkonsumenten; Aufhörer vs. Nicht-Aufhörer Ränge Aufhörer gesamt Lebenszufriedenheit N 4 6,25 25,00 1 9 7,33 66,00 13 a Statistik für Test Lebenszufriedenheit Mann-Whitney-U 15,000 Wilcoxon-W 25,000 Z -,486 Signifikanz ,627 (2-seitig) Exakte Signifikanz Rangsumme 0 Gesamt Asymptotische Mittlerer Rang [2*(1- ,710 b seitig Sig.)] Exakte Signifikanz (2-seitig) ,766 Exakte Signifikanz (1-seitig) ,401 Punkt-Wahrscheinlichkeit ,084 a. Gruppenvariable: Aufhörer gesamt b. Nicht für Bindungen korrigiert. Anhang 157 Lebenszufriedenheit: Konsumenten vs. Nicht-Konsumenten Ränge 4-Wochen-Prävalenz N Mittlerer Rang Rangsumme irgendeiner Substanz Lebenszufriedenheit 0 14 20,93 293,00 1 29 22,52 653,00 Gesamt 43 a Statistik für Test Lebenszufriede nheit Mann-Whitney-U 188,000 Wilcoxon-W 293,000 Z -,408 Asymptotische Signifikanz (2-seitig) ,684 Exakte Signifikanz (2-seitig) ,700 Exakte Signifikanz (1-seitig) ,364 Punkt-Wahrscheinlichkeit ,036 a. Gruppenvariable: 4-Wochen-Prävalenz irgendeiner Substanz Anhang 158 Zusammenhang: Aufhören und Veränderungszuversicht Ausgewählte Fälle: Konsumenten; Aufhörer vs. Nicht-Aufhörer Ränge Aufhörer gesamt N Mittlerer Rang Rangsumme Veränderungs- 0 16 14,41 230,50 zuversicht 1 10 12,05 120,50 Gesamt 26 a Statistik für Test Veränderungszuversicht Mann-Whitney-U 65,500 Wilcoxon-W 120,500 Z -,806 Asymptotische Signifikanz ,420 (2-seitig) Exakte Signifikanz [2*(1- ,452 b seitig Sig.)] Exakte Signifikanz (2-seitig) ,448 Exakte Signifikanz (1-seitig) ,240 Punkt-Wahrscheinlichkeit ,017 a. Gruppenvariable: Aufhörer gesamt b. Nicht für Bindungen korrigiert. Anhang 159 Ausgewählte Fälle: aktuell konsumierende Aufhörer, behandelte vs. unbehandelte Aufhörer Ränge Unbehandelte Aufhörer N Mittlerer Rang Rangsumme Veränderungs- 0 4 4,38 17,50 zuversicht 1 6 6,25 37,50 Gesamt 10 a Statistik für Test Veränderungszuversicht Mann-Whitney-U 7,500 Wilcoxon-W 17,500 Z -1,023 Asymptotische Signifikanz ,306 (2-seitig) Exakte Signifikanz [2*(1- ,352 b seitig Sig.)] Exakte Signifikanz (2-seitig) ,419 Exakte Signifikanz (1-seitig) ,233 Punkt-Wahrscheinlichkeit ,133 a. Gruppenvariable: Unbehandelte Aufhörer b. Nicht für Bindungen korrigiert. Anhang 160 Zu Hypothese 6: Konsum-Prävalenzen: tatsächliches Ergebnis 4-Wochen-Prävalenz irgendeiner Substanz Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 14 30,4 31,1 31,1 1 31 67,4 68,9 100,0 Gesamt 45 97,8 100,0 System 1 2,2 46 100,0 Gesamt 4-Wochen-Prävalenz irgendeiner Substanz außer Nikotin Häufigkeit Gültig Fehlend Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 22 47,8 50,0 50,0 1 22 47,8 50,0 100,0 Gesamt 44 95,7 100,0 System 2 4,3 46 100,0 Gesamt Einschätzung der Mitarbeiter Vermutung Anteil konsumierender Klienten (einschließlich Nikotin) Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 40-60 % 5 20,8 20,8 20,8 60-80 % 9 37,5 37,5 58,3 > 80 % 10 41,7 41,7 100,0 Gesamt 24 100,0 100,0 Anhang 161 Vermutung Anteil konsumierender Klienten (ohne Nikotin) Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente < 20 % 3 12,5 12,5 12,5 20-40 % 5 20,8 20,8 33,3 40-60 % 11 45,8 45,8 79,2 > 60 % 5 20,8 20,8 100,0 Gesamt 24 100,0 100,0 Anzahl der konsumierten Substanzen: tatsächliches Ergebnis Anzahl der konsumierten Substanzen Häufigkeit Gültig Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0 10 21,7 21,7 21,7 1 12 26,1 26,1 47,8 2 14 30,4 30,4 78,3 3 7 15,2 15,2 93,5 4 2 4,3 4,3 97,8 6 1 2,2 2,2 100,0 46 100,0 100,0 Gesamt Statistiken Anzahl der konsumierten Substanzen N Prozent Gültig Fehlend 46 0 Mittelwert 1,63 Median 2,00 Anhang 162 Einschätzung der Mitarbeiter Vermutung Anzahl konsumierter Substanzen Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 0-2 Substanzen 17 70,8 70,8 70,8 3-4 Substanzen 7 29,2 29,2 100,0 24 100,0 100,0 Gesamt Zu Hypothese 7: Einschätzung der Mitarbeiter Wahrscheinlichkeit Selbstheilungen in der Allgemeinbevölkerung Häufigkeit Gültig eher wahrscheinlich Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente 7 29,2 29,2 29,2 eher unwahrscheinlich 13 54,2 54,2 83,3 sehr unwahrscheinlich 4 16,7 16,7 100,0 24 100,0 100,0 Gesamt Wahrscheinlichkeit Selbstheilungen bei Klienten Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Kumulierte Prozente Prozente eher unwahrscheinlich 18 75,0 75,0 75,0 sehr unwahrscheinlich 6 25,0 25,0 100,0 24 100,0 100,0 Gesamt Anhang 163 Wilcoxon-Test: Einschätzung der Wahrscheinlichkeit in der Allgemeinbevölkerung vs. bei Klienten Ränge N Wahrscheinlichkeit Negative Ränge 2 Selbstheilungen bei Klienten Positive Ränge Mittlerer Rang Rangsumme a 7,00 14,00 b 7,00 77,00 11 - Wahrscheinlichkeit Bindungen Selbstheilungen in der Gesamt Allgemeinbevölkerung 11 c 24 a. Wahrscheinlichkeit Selbstheilungen bei Klienten < Wahrscheinlichkeit Selbstheilungen in der Allgemeinbevölkerung b. Wahrscheinlichkeit Selbstheilungen bei Klienten > Wahrscheinlichkeit Selbstheilungen in der Allgemeinbevölkerung c. Wahrscheinlichkeit Selbstheilungen bei Klienten = Wahrscheinlichkeit Selbstheilungen in der Allgemeinbevölkerung a Statistik für Test Wahrscheinlichkeit Selbstheilungen bei Klienten Wahrscheinlichkeit Selbstheilungen in der Allgemeinbevölkerung b Z Asymptotische -2,496 Signifikanz ,013 Exakte Signifikanz (2-seitig) ,022 Exakte Signifikanz (1-seitig) ,011 Punkt-Wahrscheinlichkeit ,010 (2-seitig) a. Wilcoxon-Test b. Basiert auf negativen Rängen. Anhang 164 Zu Hypothese 8: Einschätzung des Konsums: Mitarbeiter mit vs. ohne Vorerfahrung im Suchtbereich Ränge Vorerfahrung im N Mittlerer Rang Rangsumme Suchtbereich konsumierende Klienten 0 (einschl. Nikotin) 6 7,67 46,00 1 18 14,11 254,00 Gesamt 24 a Statistik für Test konsumierende Klienten (einschl. Nikotin) Mann-Whitney-U 25,000 Wilcoxon-W 46,000 Z -2,076 Asymptotische Signifikanz ,038 (2-seitig) Exakte Signifikanz [2*(1- seitig Sig.)] a. Gruppenvariable: Vorerfahrung im Suchtbereich b. Nicht für Bindungen korrigiert. ,056 b Anhang 165 Ränge Vorerfahrung im N Mittlerer Rang Rangsumme Suchtbereich konsumierende Klienten 0 (ohne Nikotin) 6 8,67 52,00 1 18 13,78 248,00 Gesamt 24 a Statistik für Test konsumierende Klienten (ohne Nikotin) Mann-Whitney-U 31,000 Wilcoxon-W 52,000 Z -1,630 Asymptotische Signifikanz ,103 (2-seitig) Exakte Signifikanz [2*(1- seitig Sig.)] a. Gruppenvariable: Vorerfahrung im Suchtbereich b. Nicht für Bindungen korrigiert. ,137 b Anhang 166 Einschätzung der Anzahl konsumierter Substanzen: Mitarbeiter mit vs. ohne Vorerfahrung im Suchtbereich Ränge Vorerfahrung im N Mittlerer Rang Rangsumme Suchtbereich konsumierte Substanzen 0 6 13,00 78,00 1 18 12,33 222,00 Gesamt 24 a Statistik für Test konsumierte Substanzen Mann-Whitney-U 51,000 Wilcoxon-W 222,000 Z -,254 Asymptotische Signifikanz ,800 (2-seitig) Exakte Signifikanz [2*(1- ,871 b seitig Sig.)] a. Gruppenvariable: Vorerfahrung Suchtbereich b. Nicht für Bindungen korrigiert. im Anhang 167 Einschätzung: wie gut ausgerüstet für Arbeit mit konsumierenden Klienten; Mitarbeiter mit vs. ohne Vorerfahrung im Suchtbereich Ränge Vorerfahrung im N Mittlerer Rang Rangsumme Suchtbereich ausreichend gerüstet für 0 6 14,75 88,50 Arbeit Klienten mit 1 18 11,75 211,50 mit Suchtproblemen? 24 Gesamt a Statistik für Test ausreichend gerüstet für Arbeit mit Klienten mit Suchtproblemen? Mann-Whitney-U 40,500 Wilcoxon-W 211,500 Z -,969 Asymptotische Signifikanz ,333 (2-seitig) Exakte Signifikanz [2*(1- seitig Sig.)] a. Gruppenvariable: Vorerfahrung im Suchtbereich b. Nicht für Bindungen korrigiert. ,378 b Anhang 168 Unterstützungswünsche Angaben im Freitext-Feld: welche Unterstützung wird im Zusammenhang mit Suchtmittelkonsum gewünscht? Unterstützungswünsche der Klienten Dass sie es einsehen! da fällt mir nichts ein Suchthilfe/Suchtgruppe/von Betreuern nicht ausreichend - mehr v. außerhalb Ich weiß es nicht. Welche Unterstützung gibt es? Ich habe seit 11 Tagen Tavor abgesetzt & fühle mich sehr gut unterstützt! keine Intensive Gespräche - Verhaltenstraining Gespräche mehr Zeit Rauchen ist für einen (...) ein Genuß Andere Freizeit Akupunktur Anhang 169 Unterstützungswünsche der Mitarbeiter Spezifische Fortbildung zu Psychose + Sucht Noch mehr Informationen bezüglich Suchtberatung, -therapie Mehr Infos über Stand der Suchtforschung; Wissen über Methoden im Umgang mit Suchtmitteln weitere Fortbildungen zu neuesten Entwicklungen im Suchtbereich Fortbildung bei "harten" Drogen muss man sich fallspezifisch selbst einarbeiten und/oder Beratung holen; ebenso Wechselwirkung mit "normalen" Medis Fallbesprechungen gemeinsam mit Ärzten, Therapeuten; Kenntnis von "Betreuungsstandards" Leitlinien: was ist primär zu behandeln Sucht oder psychische Erkrankung? Wechselwirkungen: Erkrankung - Psychopharmaka - Sucht Suchtmittelmissbrauch (wie raus aus dem Teufelskreis?) Fortbildung zur aktuellen Situation mit Erkrankungen (Sucht) und Suchtmittelerkrankten Fortbildung Sucht und psychische Erkrankung Mehr Fortbildungen, Informationen und Transparenz mit behandelnden Ärzten Fobi, Hospitationen in Suchteinrichtungen, SV Eine bessere Zusammenarbeit mit niedergelassenen Psychiatern, damit Langzeitbehandlung mit Lorazepam entgegengewirkt werden kann (weil Förderung v. Abhängigkeit) + die Kombination Medikamente + Alkohol stärker beachtet werden kann. mehr Fortbildungen zu diesem Thema; eine klare Abgrenzung, wann eine Suchterkrankung eine Betreuung durch uns ausschließt Fortbildung Praxisbezogener Austausch mit Kollegen aus der Boje + der PSK; Tagesfortbildung zum Thema Psych. Erkrankung + Sucht (zur Aktualisierung; problemfokussiert auf BeWo Anhang 170 Anhang 171 Anhang 172 Leitfaden zum Qualitativen Interview In diesem Gespräch soll es ja um das Aufhören mit dem Konsum von … gehen. Wann haben Sie mit dem Konsum angefangen? Wie viel haben Sie davon konsumiert? (Am Anfang / im Verlauf) (Steigerung?) Würden Sie sagen, dass Sie immer die Kontrolle darüber hatten, wann und wie viel Sie konsumiert haben? (Kontrollverlust) Wie ging es Ihnen, (Entzugssymptome) wenn Sie mal nicht konsumiert haben? Würden Sie das als starkes Verlangen oder eine Art Zwang beschreiben? Haben Sie die Erfahrung gemacht, dass Sie dadurch andere Interessen vernachlässigt haben, dass andere Dinge in Ihrem Leben durch den Konsum zu kurz gekommen sind? Hatten Sie das Gefühl, dass der Konsum Ihnen nicht gut tut, und haben trotzdem weiter gemacht? Hatten Sie schon zu Beginn des Konsums Gedanken oder den Wunsch, weniger zu konsumieren oder ganz aufzuhören? Wie hat sich das im Laufe der Zeit verändert? Gab es frühere Versuche, den Konsum zu reduzieren oder zu beenden? Wie ist es Ihnen dann gelungen, aufzuhören? (Ausführlich erzählen lassen) Wer (oder was) hat Sie dabei unterstützt? Wer hatte Einfluss darauf? Wie wäre es (Ihrer Einschätzung nach) ohne diese Unterstützung gewesen? Welche andere Unterstützung wäre noch hilfreich gewesen? Sie haben als psychiatrische Diagnosen angegeben … . Anhang 173 Würden Sie sagen, dass diese Erkrankung Ihren Konsum und /oder Ihr Aufhören beeinflusst hat? In welcher Weise? Hatten Sie zu der Zeit eine Arbeit oder Beschäftigung? Hat das beim Aufhören eine Rolle gespielt? Waren Sie zu der Zeit in einer Partnerschaft? Hat das beim Aufhören eine Rolle gespielt? Würden Sie sagen, dass Sie zu der Zeit Freunde oder Bekannte hatten, die einen positiven Einfluss auf Sie hatten? Hat das beim Aufhören eine Rolle gespielt? Wenn Sie sich „einfach überlegt haben, dass Sie das nicht mehr möchten“: können Sie beschreiben, wie Sie sich das überlegt haben? Sie haben angegeben, dass Sie noch weiterhin … konsumieren. Kommt es vor, dass Sie daran denken, diesen Konsum zu reduzieren oder ganz zu beenden? Falls ja: Wie zuversichtlich sind Sie, dass Ihnen das gelingen kann? Welche Unterstützung würden Sie sich dazu wünschen? Anhang 174 Transkriptionsregeln Bei der Entwicklung der Transkriptionsregeln habe ich mich an S. Kowal und D. C. O’Connell orientiert (vgl. Kowal & O'Connell 2008, S. 441-445). Das Interview wurde im Wesentlichen in Standardorthografie wiedergegeben, nur in einigen Fällen, in denen das Gesprochene deutlich abweicht, durch Literarische Umschrift ergänzt (z.B. „ne“ statt „eine“, da hier eine ganze Silbe fehlt). Fülllaute wurden zum Teil standardisiert; so wurde zwischen kurzem „äm“, längerem „ähm“ sowie „äh“ unterschieden, „m-Laute“ aber einheitlich mit „mhm“ wiedergegeben. Pausen werden, je nach Länge, mit zwei bis fünf Punkten wiedergegeben, während ein Satz- oder Wortabbruch, der in der Sprachmelodie deutlich wird, mit einem Strich- gekennzeichnet ist. Unverständliche Stellen werden durch (…) wiedergegeben. Haben Interviewer (I) und Befragter (B) gleichzeitig gesprochen, ist dies durch eine eckige Klammer [ an den entsprechenden Stellen gekennzeichnet. Anhang 175 Transkript des Interviews mit Herrn Q. 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 I: das sieht doch gut aus. B: Ja. Sehr gut. Und der - jaa, (-) ich werde wahrgenommen. I: (lacht) [Jetzt kommt erstmal die technische Beratung. B: [gut. I: Ja, also - vielen Dank, dass Sie sich - zur Verfügung stellen, B: [bitte gern. I: [find ich ganz großartig, em - es soll ja um das Aufhören mit Cannabiskonsum gehen, B: mhm I: würden Sie mir - noch mal sagen, wann haben Sie überhaupt damit angefangen. B: Das muss so 98 gewesen sein. I: mhm B: ähm - genauer kann ichs leider nicht sagen, weil mir viele Zeit- punkte einfach fehlen, so. Und - ich weiß dass ich neununds - äh siebenundneunzig in ne neue Schule ge- einge- treten bin I: mhm B: ähm - .. kurz darauf mit dem Rauchen angefangen habe, und wiederum kurz darauf dann mit Cannabis angefangen habe. So. Mein erstes Mal war z- zwar ähm .. vor 97, ähm - da hab ich bei meinem besten Freund geschlafen, und - wir haben, ich habs einfach mal ausprobiert, er hatte da schon mehr Erfahrung mit, und - ähm, ja. und da hats ähm - da hatte ich nicht das Gefühl high oder in irgendner Form Wirkung gehabt zu haben I: mhm B: war dann so dass ich mal mit ihm - bei seinem Dealer war, und ähm da hat er mir .. ne Mische vorbereitet, ähm - hat .. mir den Bong gegeben, was ja noch mal n bisschen anders ist als I: mhm B: n Joint zu rauchen, und - ich weiß nur dass währenddessen, ähm Startreck Generations im Fernsehen lief, ich weiß nur nicht ob Fernsehen oder eben äm Video, .. und äm .. ich war total weg, also, ich hab da, ähm, auf dem Sofa gelegen, irgendwie Kopf in' Nacken, und - nur vor mich hingedöst, beziehungsweise - so, und - ähm - weiß noch dass die sich unterhalten haben, aber ich bin - glaub ich dreimal so, mal so hoch und hab gesehen der Film läuft noch so, also. So. Also das war dann mein zweites Mal. I: Und war das in dem Moment - ne gute Erfahrung? B: Mmm - eigentlich schon ja. I: mhm B: also, zumindest, für das damal-, für damalige Zeit, also würd ich das (...) wahrscheinlich nich so gut finden, aber damals war das wirklich, ähm - ich war (...) wirklich weg, so. Also geistig nur noch bei mir, .. so, und - hab eigentlich wirklich .. ja .. zwar gehört, aber nicht wirklich - viel zugehört. I: mhm B: So. I: Wie alt waren Sie damals? B: Da muss ich achtzehn, neun - achtzehn gewesen sein, achtzehn neunzehn. Also ich bin 79 geboren, - ... I: und danach haben Sie angefangen, regelmäßig zu konsumieren B: Genau. Da mein - bester Freund halt - äh - Kontakte hatte, und .. ich das Geld, sozusagen (lacht kurz), äm haben wir dann immer - uns regelmäßig getroffen, so. Und ich glaub, das ging ganz schnell, dass ich dann nicht nur am Wochenende, sondern eben auch - äm - in der Woche geraucht habe. Wobei ich mir immer - ne Anhang 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 176 Struktur gesetzt habe, nicht vor der Schule, nicht während der Schule. I: okay B: sondern erst danach. Also, Schule, Schultag. Erst danach. .. So. Und - ähm - bei mir war das noch so, dass ich nie Hausaufgaben gemacht hab - ... dazu muss ich sagen, das ist ne Information, die geistert hier übrigens sehr häufig rum, das- weil ich das häufig sage. ... (holt tief Luft) Äm, also, äm es ist dann so (...) I: Ah, wo- womit Sie meinen, Sie möchten nicht, dass das in der Arbeit vorkommt, die dann da rum liegt, ja B: [genau dieser Satz, nä? also nur dieser Satz I: [hab ich verstanden. Mhm, ja. Jaja. B: so, ich hätte also nach der Schule genug Zeit um mich da auch immer regelmäßig - mit Joints allerdings, also in der Woche warens Joints, weil ich selber kein Bong hatte, ich fande das, äh ich fand das zu blöde, mir einen zu kaufen, früher waren die .. Co- Coffee-Shops I: (hustet) B: da gabs einen oder zwei in der Stadt, so, ich weiß noch einer war dann in der Nähe von Ort A .. ah nee Quatsch, äh äh - auf jeden Fall gabs da einen. So. Und .. ähm - ja, und das war dann eine sehr intensive Zeit, also ich war eigentlich keinen Tag wirklich - äm - ohne Drogen, so, I: mhm B: ähm - es ist so gewesen, dass .. ich denn am Wochenende .. noch äm, noch ne Schippe draufgelegt hab ich war nie weg, sondern immer nur wenn überhaupt, in der Wohnung meines besten Freundes, oder eben wir sind zusammen irgendwie durch die Gegend gestreunt, Disse und so weiter, hatte ich nicht wirklich, äh Interesse dran, so. I: mhm B: Also, es war wirklich so dass wir uns da sehr auf das .. ja, halt, wir beide sehr intensiv .. so - zusammen die Zeit verbracht haben. Und da war das einfach so dass ich glaub auch (...) ne Bong geraucht hab. I: mhm B: So. I: Wieviel- haben Sie- konsumiert, so am Anfang? Wissen Sie das noch? B: Also am Anfang hab ich wahrscheinlich mit meinem Taschengeld äh das abdecken können, so. Ähmm.. I: Das heißt? B: Phh- jaa, ich muss mal überlegen, also so .. ich glaub so ... drei Gramm die Woche, das ist schon viel, aber drei Gramm die Woche, ähm- wenn man da jeden Tag ein, zwei Joints raucht, so, also, wie gesagt zuerst - wars weniger. Ähm, es war .. äm so, dass ich .. ähm ..... ich glaube, also ich muss es ja in, in Mark ja auch umrechnen, also, 50 Mark, damals hatte Taschengeld jede Woche, I: mhm B: also schon recht viel, I: Ja. B: Dazu kam, dass ich - ähh.. zehn Mark pro Tag bekommen habe fürs Essen, .. I: warum? B: weil ich Selbstversorger war, sozusagen, I: mhm B: für mein, also .. mein Vater hat dann, äm, sich nicht drum kümmern müssen, zu kochen noch, nachmittags, abends, wenn er nachhause kam, .. und insofern hatt ich denn immer ... gute hundert Mark die Woche - zur Verfügung, meistens ist es auch so gewesen, .. dass ich, äm ..... dass ich äm ja, eher aufs Essen verzichtet habe, I: hm B: beziehungsweise .. ähm- mir denn eher so- weil mein Vater halt auch- hm- seine Anhang 110 115 120 125 130 135 140 145 150 155 177 Sa-, seinen Kram da hatte, denn mal eben .. irgendwie, ne Packung Smacks so 375 Gramm mal eben weggehauen habe I: (lacht) B: so, und... oder eben Sch- ähm, 'n Spiegelei gemacht hab, oder .. Spaghetti, also es war nicht immer so, dass ich auch- äh, die gan- also, dass ich .. zehn Euro überhaupt anbrechen musste. I: mhm B: Äh, zehn- zehn Mark anbrechen musste. I: Ja, verstehe. B: Und, ähm... ja, also wie gesagt, es ging sehr schnell, und sehr intensiv, so - also, mit intensiv meine ich, ich hab wirklich äm .. sehr schnell sehr viel geraucht. Und denn auch, äm, ja auch noch in verstärkenden, äh, Methoden, wie eben Bong, so. I: mhm B: ... und ... ja. Insofern .. äm, ist das, ähm .. sehr - halt sehr schnell- äh, dazu gekommen dass das irgendwie auch Schäden gemacht hat, so. Ich war selber davon überzeugt, dass ich das für mich zum .. äh, wie soll ich sagen, selbst, ähm ... also ich hab mich immer dabei beobachtet. I: mhm B: mh wie das wirkt, wie das gedanklich wirkt, wie das- also sozusagen ein Selbstversuch, wie .. man das früher von Paracelsus kennt- kannte, und so weiter und so fort. I: mhm B: ... und .. äm, ja, da bin ich dann .. äm .. irgendwann auch sehr .. in die Irre gelaufen. So. WeilI: Was meinen Sie damit, in die Irre gelaufen? B: Naja, .. ähm ..... es gab irgendwann Gedankengänge, die ich n- so nicht mehr nachvollziehen konnte. So. Und äh I: mhm B: da war das einfach so, dass das - sehr .. ähm ... na, für mich nicht besorg-, besorniserregend war, nur halt gedacht, naja okay, dann mh .. kann auch mal passieren, so. I: ja B: Ausnahmen bestätigen die Regel. So. Und, ähm ... ja, also ich hab eigentlich ... äm .. den Rausch an sich ziemlich gut reflektieren können I: mhm B: natürlich, wenn er vorbei war, kennt man ja auch, ähm .. war denn .. auch die schönen, tollen, coolen Gedanken, wo man (...) die Welt mit verändern kann, war natürlich, äh, irgendwie dann auch schnell weg, so. I: Ja. B: Zudem muss ich sagen, ich hatte nie sehr viele Freunde, .. also ähm .. einfach .. ähm ..... äm, einfach so, zu so- ähm .. zu Freunden gehen, war- war ich nie, so I: mhm B: also ich glaub ich hatte noch eine weitere beste Freundin, .. und sonst wars einfach sehr auf die Schule bezogen, halt wenn die Schule war denn hab ich sie gesehen, nach der Schule eben nicht, so. I: Ja. B: und .. äm, hatte auch keine näheren Kontakte zu denen. I: mhm B: .. So. Und ... ja. ... I: Sie sagen, das ist relativ schnell mehr geworden, .. B: mhm I: Würden Sie sagen dass Sie - immer die Kontrolle darüber hatten, wieviel und wann Sie konsumiert haben, oder ist Ihnen das auch irgendwie entglitten? Anhang 160 165 170 175 180 185 190 195 200 205 210 178 B: ..... Ähm, da ich ja nur sehr laxe, ähm ... Regeln für mich hatte, eben nicht während der Schulzeit, .. äm, war das eigentlich nicht das Problem. I: mhm B: So. Also ich hab, ähm, meine eigenen ... Grenzen wirklich nur zweimal überschritten, einmal weil 'n Kollege von mir, damals waren wir da schon mehrere .. Leute mal hin und wieder 'n Joint geraucht, und denn - hatte wir irgendwie, er hatte ne Freistunde, ich hatte ne Freistunde, er wäre nachhause gegangen danach, .. und .. ich musste noch zum Philosophie-Unterricht. I: mhm B: So. Da dacht ich, na gut Philosophie, das ist ja .. 'n Bereich den ich denn noch sehr gut - abdecken kann mit dem, dem Zeug .. und denn ham wir da einmal geraucht. Und einmal war das so dass wir auf der ... ähm, äh ... u- unterwegs waren, wir hatten irgendwie von der Schule .. irgendwie son Freizeittag, zur Schlittschuhbahn. Und denn haben wir davor - ich glaub wir waren vier, fünf Leute, Jungs, äm, da haben wir dann .. ähm .. ja, einfach .. äm, ... zwei, drei Joints geraucht I: [mhm B: [jeder hatte son bisschen war mitgebracht, und so, mh. I: Ja. B: ... (holt tief Luft) ... I: Das heißt, Sie haben sich gar nicht so ne strenge Kontrolle auferlegt, dass Sie hätten merken können, ob Sie die Kontrolle haben oder nicht, B: [Genau I: [hab ich Sie richtig verstanden? B: Genau. ... I: Gab's mal 'n Tag wo Sie gar nicht konsumiert haben, ... und - wie gings Ihnen da? B: [atmet tief I: [..gabs nicht.. B: Ich glaub das gabs nicht ... I: Okay. B: ..... I: Würden Sie das als - als 'n, son starkes- Verlangen, oder so'ne Art Zwang auch beschreiben? B: ... I: Oder - war das nur einfach so? Oder B: Ich glaub das war einfach so. I: [mhm B: [Also es .. ähm ... (...) letztendlich, ähm ... wenn man .. v- sozusagen vorher nur so .. äh, wo- wo man ... also wie ist das, also .. hm.. wie soll ich das ... erklären ... ähm ..... ich hatte da 'n zu freies Feld, also, eben, äm, ich hatte das Geld, I: mhm B: ich hatte die Beziehungen, ich hatte auch immer .. jemanden der mit mir gekifft hat, oder eben ich alleine, das hat mich nie gestört, ich hab mich vorn Fernseher gesetzt und hab irgendwelche Filme angeschaut. I: Ja. B: Ähm .. also insofern, ..... ich hab da ... wenig drüber nachgedacht, dass das .. äh .. schädi-, sch-schaden könnte, so. I: mhm B: und vor allen Dingen in der Form schaden könnte. Ich weiß noch dass - mein, äm bester Freund einmal gesagt hat, so: ja, äm, könnte ... könnte Psychosen auslösen. I: [mhm Anhang 215 220 225 230 235 240 245 250 255 260 265 179 B: [Wo ich nicht mal wusste, was Psychosen an sich sind, so. I: [Ja. B: [und er mir das auch nicht so wirklich erklären konnte, so. Außerdem, äm, .. natürlich, man kann auch in die Ostsee - äh, steigen und irgendwie, äm, .. unter 'nen, unter 'ne, ähm, Bootsschraube kommen, ähm, das hat man, das nimmt man bei, bei I: [Ähm, B: [beim Baden nicht wirklich als Gefahr wahr, so, also [(...) I: [Risiko gehört zum Leben, meinen Sie. B: (hustet) Naja, also, wenn Sie, wenn ich Ihnen jetzt sagen würde, irgendwie .. äm wenn Sie hier weiter .. weiter sitzen, kriegen Sie 'ne Staublunge, ... ja- so, also I: [Klar. B: [Natürlich, ähm, es ist Teppich, es ist, [also I: [hm B: nä? also, I: (hustet) B: das sind so Sachen, .. das ... ist einfach nicht in meinem Horizont gewesen. So. I: Ja. B: Und ... ähm ... ja. Insofern ... I: Mhm. Also Sie hatten auch nicht - subjektiv das Gefühl dass Ihnen das schadet, oder irgendwie nicht gut tut. B: Genau. Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass es mir, äh mich eher katalysiert, also vom Thema Katalysator, also - das ich, äh, ... ähm ... viel besser denken konnte. I: Ah, okay. [Mhm B: [So. Und ... ja. .. Auf jeden Fall falsch. Im Nachhinein. Aber I: Im Nachhinein B: Mhm. Damals dachte ich das, ja. I: Ja. B: ... I: Würden Sie sagen, dass Sie - durch den Konsum andere Interessen vernachlässigt haben, dass - andere Dinge in Ihrem Leben zu kurz gekommen sind? B: Ähm .. nicht spürbar, weil eben ich nie wirklich Freunde hatte, I: [ja B: [die mir dann gesagt haben, hey, Junge, reiß dich zusammen, oder so, I: mhm B: es war schon so, dass auf der Schule .. ähm ... einiges .. anfing schr-, schlecht zu laufen, I: mhm B: so, ähm .. meine beste Freundin hat ... äm, versucht, mit mir zu reden, I: mhm B: ..... und im späteren Verlauf ging das wirklich so, dass ich ähm, 'n Walkman aufhatte, laut gesungen habe, während die Pause war, und wirklich alle, alle auf dem Balkon, also auf den, auf den äh Balkonen oder auf den Gängen standen, äh, und mir beim Singen zugehört haben, so und - also es war schon, äm ... ja, bei dem, da war schon wirklich der point of no return überschritten, so. I: Ja. Aber das sehen Sie im Nachhinein so. Damals fanden SieB: Damals fand, äm, war ich einfach nur, ähm, ... gem- also, was heißt nur so, also, es kristallisierte sich sehr schnell heraus, was ne Psychose äm .. für äh, Symptome hat, so. I: mhm B: Äh, für mich nicht wirklich spürbar, für andere Leute doch eher sichtbar, I: okay Anhang 270 275 280 285 290 295 300 305 310 315 180 B: so, und, wie gesagt, ich war denn irgendwann da drauf, dass ich denn dachte, so, ey Mensch, ähm ... äm, ich weiß nicht, ich hab irgendwie Star Trek gesehen und da gabs denn irgendwie so - Gedankenlesen so als Schlagwort, und I: oh. B: denn hab ich da irgendwie 'n Film drauf geschoben, und äh, der hat mich irgendwie nicht wirklich äh .. wieder losgelassen. I: mhm B: So. I: Ja. B: .. und .. insofern .. äm, ja, ist das ... also früher noch so gewesen, dass ich ähm .. ähhh.. fhh .. wie soll ich sagen ..... ich meine Wut, die ich ja nicht erklären konnte, außer, äm, die- klauen meine Gedanken oder sonst was, I: mhm B: ähm nicht mehr, ähm .. nicht mehr mitteilen konnte. Also ämmm in dem, in der Form wie ich das gerne hätte. Deswegen habe ich immer gesungen. I: [Ja B: [So, also praktisch, wirklich, .. äm, meine Wut rausgesungen, so. I: mhm B: Was .. schon schwierig genug ist, wenn wirklich alle Leute zugucken, I: hm B: so, ... [und insofern I: [(hustet) B: ja. I: Das heißt, da waren Sie schon sehr in Ihrer eigenen Welt. B: Genau. Genau. I: Hm. B: Also, ähm, .. ja. ... I: Und, äm - Gedanken, oder den Wunsch, mal weniger zu konsumieren, oder ganz aufzuhören, das gabs da am Anfang noch gar nicht. [Wenn ich Sie richtig verstanden habe. B: [Da, am Anfang noch gar nicht, sogar, ähm .. nachher während des Krankenhauses .. ähm, ich wusste nur, es war im Krankenhaus verboten, deswegen hab ichs nicht gemacht. (...) wäre das, .. also ich bin irgendwann ins Krankenhaus gekommen. I: Wegen der Psychose B: Fh .. ja. I: mhm B: ... I: Und da - .. war es nur verboten, aber selber die Idee, aufzuhören, hatten Sie da noch gar nicht. B: Nee. Also, ich hatte ... schon gedacht dass ich irgendwann wieder kiffen - kann und möchte. I: Ja B: So. ... Ähm ... Ja. Und- das ging denn so- drei, vier Jahre lang, dass ich denn immer gedacht hab, mhmhm, ja ich .. also, äm, zudem, mein bester Freund, den ich damals hatte, der- ist ähm .. der hat mir nicht mehr im Krankenha - der hat mich nie im Krankenhaus besucht, I: mhm B: dementsprechend hab ich dann den Kontakt abgebrochen, .. ähm ... und .. ja. (...) Obhut einerseits äm mein .. vom Krankenhaus, andererseits eben auch .. vom .. äm .. mhm von meiner Familie. I: mhm B: So. ... Ja. .. Und .. äm, zu- zu dem Zeitpunkt war aber schon alles - zerstört, was Anhang 320 325 330 335 340 345 350 355 360 365 370 181 man- hätte zerstören können, also, .. äm ... ich hab die Türzarge, äh ich hab 'ne Türdie, 'ne Türzarge aus der Wand getreten, äh I: [Zuhause B: [mei- genau, mein Vater war zu der Zeit da, und, ähm, auch mei-, die Freundin meines Vaters, mm- ... meine Mutter hat das nicht mitgekriegt, hat aber .. wenn ich bei ihr war, und wir zusammen gekifft haben, dann äm .. auch gemerkt, .. dass da was sch- falsch läuft. I: mhm B: Und, ähm, also es war so dass wirklich äh mein Vater gesagt hat, also bei mir soll er nicht mehr .. reinkommen in die Wohnung, so also es ging nachher wirklich so, ... ähm .. dass hat auch 'n speziellen Auslöser auf ihn weil - hat nachher sein Schlafzimmer abgeschlossen, aus Angst .. I: okay B: vor mir. So. I: Ja. B: ..... I: Und das heißt, konsumiert haben Sie - nachdem Ihr bester Freund sozusagen nicht mehr .. da war B: da ich keine Leut-, äh keine, keine Zugänge hatte, und eben im Krankenhaus ich nicht wollte, weil - im Krankenhaus war es verboten, I: ja B: So. Und, ich weiß auch noch, ich bin .. nur kurz, äh, in der Einrichtung gewesen, ähm .. also ich - kam denn in 'ne Einrichtung zur Rehabilitation psychisch Kranker, I: ja B: Ähm .. das war, äh, damals das Einrichtung B, I: mhm B: .. ähm .. und da war das so, dass ich glaub ich, äh .. nach zwei, drei Wochen wirklich - zu jemandem gegangen bin, wo ich dachte, der - wird das wohl haben. Äh, hingegangen und hab gesagt, sag mal hast du irgendwie Gras oder - 'n (...) da, und .. ähm ... das hab ich denn Monate später meiner Betreuerin erzählt, sie hat also (...) verneint aber, äm .. die hat, äh .. die hat gesagt, mach das bitte, bitte nicht, nie wieder. Weil sonst, äh, müssen wir dich leider rausschmeißen, so .. ähm, und .. äm, ja, da, deswegen, ich hab nie weiter gefragt, hab aber jedes Wochenende gemerkt dass meine Mutter und meine Schwester da ordentlich wegbaazen, ... I: mhm .. am Wochenende waren Sie zuhause. B: Genau. I: mhm B: Genau. I: Und dann haben Sie mit denen konsumiert. B: ja, äh nein, ich nicht, sondern die beiden haben konsumiert, [und ich I: [ach so, Sie haben zu der Zeit B: ich, meine Mutter hat gesagt nein, kriegst du nicht. Und, deswegen war ich denn auch immer sehr, äm .. sehr- schwierig, also auch sehr, äm, also ich fühlte mich da immer persönlich .. angegriffen von, und hab dann natürlich denn auch jedesmal, wenn sie gekifft haben, rumgemeckert, und sonstwas. Hm ... nach ... zwei, drei Jahren, war das dann so dass sich alles irgendwie son bisschen ge, beruhigt hatte, ...ähm .. und ... I: Was hatte sich beruhigt? Das hab ich nichtB: Meine, meine ähm ... ähm, meine Gefühle. I: [mhm B: [Also früher hatte ich ein unheimlich großes, ähm .. Wut-Gefühl. I: Ja. B: So. .. Und .. ähm ..... ähm, ich habe- nie wirklich jemandem- wehtun wollen. Anhang 375 380 385 390 395 400 405 410 415 420 182 Also in der Realität. Im Traum, also, I: [mh B: [in meinen Gedanken schon, so, aber nicht in der Realität. ... Andererseits war es auch so, dass ich in meinem Zimmer gesessen habe und, und äm, praktisch im Kopf- geschrien habe. Also [um I: [ja B: prakti- zuerst war der Gedanke, äh gehst du runter auf das Fußballpl-, auf den, auf den Fußball- Platz und schreist einfach mal - laut, .. beim ersten mal hat das beruhigt, beim zweiten mal, beim dritten mal .. ähm .. war das für mich schon so dass mich das nicht mehr beruhigt hat, weil es muss ja praktisch ne neue, sowas Neues her, so. .. Und, ähm, es ist dann so- gewesen, dass ich ... wirklich, wirklich wirklich sehr .. wütend war. I: mhm B: Ähm .. wütend, ... nicht, äh .. nicht wütend, von wegen ähm ..... also, ich war ja wütend dadrauf, dass .. äm ..... hmm .. ich kann das, ich kann- das schlecht erklären, das - hängt mit meiner Psychose zusammen, und das würde 'n bisschen den Rahmen sprengen I: [mhm B: [glaub ich I: okay. B: So. Also ... da ist, ach .. I: Ja. B: Schwierig, das so kurz zu fassen. I: Okay. B: (...) I: Vielleicht - noch mal eben zurück: wann haben Sie denn- zum ersten mal überhaupt - ge-, sich gewünscht, weniger zu konsumieren? Also, warte mal, im Moment.. jetzt hab ich auch den Faden verloren. Jetzt waren Sie ja noch bei einer Zeit - wo Sie am Wochenende zuhause waren, Ihre Mutter und Ihre Schwester haben - gekifft, Ihnen aber nichts abgegeben. Das heißt, zu der Zeit - haben Sie nichts konsumiert. B: Nee. I: Und dann? B: Irgendwann hat meine Mutter gesagt, okay, ähm .. es sieht so aus, als würdest Du -, würde es Dir wieder besser gehen, wir versuchens einfach mal. I: Oh. .. [Verstehe. B: [So. Und, Sie müssen sich vorstellen, normalerweise, ähm ... kommt ungefähr .. also, wir hatten denn schon Joints von - .. so, ei-, einer Blüte. So. I: [mhm B: [Zum Beispiel beim Gras. Also die war ungefähr fingernagel- -groß, ähm daumennagelgroß, vielleicht eher noch 'bisschen größer, .. und - wenn Sie mal bei nem Daumennagel das Weiße sehen. I: Ja? B: So. Ungefähr die Hälfte davon - hab ich in, äh, hab ich in einem - Tabak, also in eine Zigarette gemischt. I: ja B: und das hatte so ne starke Wirkung, .. also, mehr wollte ich gar nicht, also ... I: [mhm B: [so, müssen Sie sich vorstellen von der Hälfte also, nä? [Vom Weißen. I: [ja. B: So, und ähm .. das hatte so ne starke Wirkung, ich war, ähm .. bedröhnt, ich .. hab .. einfach- auch entspannen können, die ersten paar Male, .. I: mhm Anhang 425 430 435 440 445 450 455 460 465 470 475 183 B: .. und ... hm, hat meine Stimmen eigentlich auch, denn haben mich meine Stimmen auch nicht mehr so, gestört. So. I: ja B: So. Und .. nach ein paar Wochen war es dann so, .. ähm dass ich mich denn immer schon am - Mittwoch, Donnerstag ..... äh, zu meiner Mutter gewünscht habe, [von wegen I: [mhm B: nä? So, und ... irgendwann war es auch so, ganz schwer so, dass ich gemerkt habe ich kann doch nicht besser, nicht mehr besser einschlafen damit, sondern ich sitze, eh ich denn, also ich rauch 'n Joint, ... (hustet) wie gesagt, nä, [die Menge I: [hm B: und ... ähm ... geh dann irgendwann ins Bett, und merke ich kann nicht einschlafen, weil die Stimmen .. sehr ... ph .. tja, äm .. aus- giebig sind, also I: mhm B: äm, mal haben sie - mal haben sie mich fertiggemacht, mal war ich .. intelligenter als die, hm.. I: ja B: wünscht man sich ja häufig als Stimmen- hörer. Ähm .. denn war es so dass .. ähm ..... ja, also einfach ... auch interessante - vielleicht auch wie so, interessante Gespräche - ähm ... aufkamen (...) ich und meine Stimmen. I: mhm B: So, nä, also - ich lag da im Keller, auf ner- aufm Bett und hab denn da versucht einzuschlafen, so. .. Ja, und .. ähm ... dasI: Das war jetzt mit- Konsum B: Genau. [Das war praktisch I: [Ja B: dieser- zweite .. die, das zweite mal. I: Ja. B: So. I: Ja. B: Und, ähm, irgendwann hab ich gesagt, okay, also. Ähm ... du kriegst schon am Mittwoch sozusagen .. wünscht du dich .. sozusagen zur Quelle. ..Ähm .. wenn du die Quelle hast, bringt sie dir nicht w-, nicht wirklich was. I: Ja. B: So. Deswegen habe ich dann irgendwann gesagt, so .. okay, ich hab - ich habs versucht, - und, ähm, .. es ist- nicht mehr- so dass ich das vertragen kann. I: Mhm B: So. Das war sicherlich auch natürlich, äh, nicht nur ... durch mich alleine, sondern eben auch dadurch dass ich mit meiner Betreuerin gesprochen habe, mit meiner Mutter, mit meiner Schwester .. und dadurch einfach, ähm, gemerkt habe, okay, also ... wenn mans nicht verträgt, sollte mans lassen. I: Mhm B: So. I: Wann war das? Wo sind wir jetzt ungefähr, zeitlich? B: ..(holt tief Luft) ..... ähm ... 2003, 4? I: Mhm B: Nee. Nee, nee. Ähm ... ich glaub ich hab zweitausend-fhhh ..... ich glaub 2003, 2004 hab ich meine Freundin kennengelernt, und da war ich schon wieder ... ab davon. Also - vielleicht auch 2002. I: Mhm B: So. Also ungef- ich weiß dass ich zweitausend- ..... ich glaub 2001 im Sommer bin ich ins Einrichtung B gekommen. Vorher I: [Mhm Anhang 480 485 490 495 500 505 510 515 520 525 530 184 B: [war ich denn in der Einrichtung C kurz I: Mhm B: Ja. ... Und ... I: Einrichtung B heißt, nochmal eben.. B: Ach so, Einrichtung B, das ist [damals I: [Ja, mhm B: der Name gewesen, jetzt heißt es irgendwie Einrichtung D irgendwas I: [Mhm B: [Und I: Ja B: So. ... Ähm ..ja, und also das- wie gesagt, Jahre und das ist alles irgendwie (...) schwierig, das .. I: Ja B: einzuordnen. I: Und als Sie dann - selber zu dem Schluss gekommen sind, okay, ich habs probiert, ich vertrags nicht, äm ... wie lange hat es von da gedauert, bis Sie wirklich aufgehört haben? B: Das ging relativ schnell. I: Ah, okay. B: Also gut, ich meine, äm, (...) naja, äh, da- das ist vielleicht 'n bisschen gehetzt, I: [(lacht) B: [Ähm ... also .. ich hab .. halt ... über - ein paar Monate hinweg, ähm, .. ausprobiert, sozusagen, also .. weil, also es waren drei, vier Monate, sowas, das zweite mal. ... Ähm, also sofern, so schnell war das jetzt nicht, aber .. ähm ..... ich glaube ich hab wirklich, denn ge-, selber, also - denn hab ich den Fokus echt darauf gerichtet, wie das jetzt wirkt und was äm, so, und letztendlich konnt, ich konnte ja nie gegen meine Stimmen irgendwas machen, I: mh B: und war immer nur froh, wenn sie- mir (...) gut gesonnen, also positiv gesonnen waren, I: Ja B: So. Und, äm, es ist einfach so dass ... ich nicht sagen würde, .. ähm ... dass das schnell ging, sondern ... ich hab sehr schnell gemerkt dass ich das, ähm- nicht möchte, und habe dann aber auch mit- durch Gespräche und mit Gespräche- also äh... ich- weiß nicht, wie lang oder kurz der Zeitraum war, aber ... ähm ..ich weiß dass ich n- nur .. also (...) nur kurz, also .. wirklich auch nur - also ich mein ich war glaub ich sechs Jahre im Einrichtung B, äm, ich war nicht wirklich, äm ... also ... wenige Monate. Hat das glaub ich gedauert. I: Mhm B: Vom- nochmal anfangen, bis zu sagen, okay, äm, das ist jetzt .. so. I: Ja. B: Man darf dazu ja nicht vergessen, dass das ja eigentlich nur praktisch Freitag, Samstag war. I: [Ja B: [wo ich dann.. I: mhm B: Cannabis konsumiert habe. Und wie gesagt, irgendwann war das ja schon mittwochs so dass ich denn halt auch gemerkt habe so, ach, ... wenn du jetzt nichts hast, musst du halt 'n Kaffee trinken oder sowas. Und nachher ging auch Kaffee und I: mhm B: so weiter, also, .. insofern, irgendwann war denn dieser Suchtdruck auch da. Anhang 535 540 545 550 555 560 565 570 575 580 185 I: Ja B: Wieder, hm? Hm, ist ja- klar I: (hustet) B: und deswegen war das so, dass - ich irgendwann gesagt hab, so ... irgendwie gabs auch so, so Überlegungen von meiner Seite her, auch so, ob ich mir 'n Stück mitnehmen darf, so .. I: [Ah, okay B: [denn hat meine Mutter gesagt, nee nee, hier oder gar nicht, I: mhm B: so, und insofern .. ja. Dann waren wir aber auch immer n- nur im, in der- in dem Haus, ... äm. So, es war nicht so dass wir rausgegangen sind, und ... irgendwie sowas ... ja. ... I: mhm B: ..... I: Das heißt, sowas wie - hm, ne, ne längere Zeit wo Sie versucht- haben aufzuhören, es aber nicht geschafft haben, das gab es eigentlich nicht. Hab ich Sie richtig [verstanden B: [Nee. Nee, nee. I: mhm B: Also, ähm .. beim ersten mal ... wurde mir das entsagt und zweiten mal .. hab ich gemerkt, es ist nicht, also .. die ersten zwei, drei Male waren okay, also [mmmh I: [Ja B: nä, denn ... so. Aber .. danach hat man denn auch glücklicherweise sehr schnell festgestellt, oder ich auch festgestellt dass das nicht ... irgendwie so ist - weil da waren meine Grenzen halt schon .. weit, also ... strikter gestrickt, so. So. I: Die Grenzen, die Sie sich selber B: Genau. I: gesetzt haben. B: Genau. I: [Ja. B: [Das bedeutet, nur Freitag, nur Samstag, .. I: mhm B: ... ein Joint, .. I: [Ja B: [jeweils, so, ... und .. ähm, als ich denn gemerkt hab, .. ich will eigentlich schon Donnerstag, naja, okay, Donnerstag, mmh, morgen ist es soweit. Denn kam Mittwoch schon. Und da hab ich gemerkt, so, okay. Es fängt wieder so an, dass das .. mehr ... nicht nützt, als dass es irgendwie I: [Ja B: [in irgeneiner Form nützt. [So. I: [Ja B: Also ... gut, wenn man, äh, wenn ich jetzt gesagt hätte, okay ich kann denn wenigstens freitags, samstags schön schlafen, aber auch das konnte ich ja nicht, also I: [ja B: [insofern ... äh, hab ich denn gemerkt, okay, also denn lauf ich, äh, denn, denn geht das sehr schnell wieder in diese schräge, äh -schräge Situation rein, wo ich denn wirklich .. aus unerfindlichen Gründen ... Gefühle habe die eben .. sehr stark sind, und ich die nicht, äh, unter Kontrolle [haltenI: [mhm B: kann. So. Und, auch, nicht schaffe, sie ... also, hm ... naja, Drogen habe ich ja nie, also, --es gab auch ne Zeit, wo ich eigentlich keinen Alkohol getrunken habe, Anhang 585 590 595 600 605 610 615 620 625 630 635 186 also es ging alles .. relativ ... gut voran, so. I: mhm B: Also, .. denn gabs mal ne Zeit wo ich mehr Alkohol gera-, getrunken habe ... ähm, das war aber eher dann mit meiner Freundin. So. I: mhm B: Vorher war das wirklich so, rhm -.. ich glaube, ich hatte .. ähm ... ich hatte ja auch 'n .. sch-, strukturierten Plan, Tagesplan. So, nä, alsoI: Einen vorgegebenen B: [Genau. I: [oder einen selbst aufgestellten? B: Hmmm, schon vorgegeben. I: mhm B: Also, ähm ... zum Beispiel Ergotherapie.. oder Arbeitstherapie.. I: mhm B: das, das eine ist I: (hustet) B: das eine ist Ergotherapie, das andere ist eben, äm .. sowas [wie Tüten I: [mhm B: äh, (...) und son Kram. I: Ja B: Denn hatte ich 'n-, Gespräche, oder - Gruppen, oder- Essen, oder sowas, und da wusste ich, Dienstag ist mein freier Tag. I: [mhm B: [Da muss ich ... bis auf die Morgenrunde, die morgens um, ich glaub halb zehn begann, bis zehn, ... so. Und denn hab ich, äh angefangen, mittwochs abends relativ regelmäßig zwei Dosen Bier zu trinken. I: mhm B: Und, jetzt, glaubens nicht. Aber - das, das nenn-, nannte sich Rostocker Freibeuter-Bier. Hatte glaub ich neun Prozent, .. I: (lacht) B: schmeckte - echt wie - ... boa, ey. Also, ich - jede ... die erste .. war schon gewö-, also war, war schon schwierig. Bei der zweiten hing mir der Schaum erstmal bis-, so ungefähr an der Kehle, und das ... vom Geschmack her, also .. das war wirklich nicht gut. (lacht) So, also, da gabs ja noch keine, also nicht in der Form Alkopops, in der, äh in dem, also in dem ... und denn hab ich einfach dieses Rostocker Freibeuter-Bier- genommen, weil ich wollte halt, .. minimale .. minimale .. ähm .. I: Menge B: Menge, mm, größtmögliche- Wirkung, und, äm, Whiskey, .. Whiskey, äh .. Fa, Flasche konnte ich nicht wirklich stehen lassen, äh, damals, äh. Und, ... äh, das hat sich auch sch-, geändert, aber - es war wie gesagt, früher, also ich hab denn .. I: Ja... war das relativ bald, nachdem Sie mit dem Kiffen aufgehört haben? B: Das war relativ bald als ich im Einrichtung B - war. Ähm .. das, äh, mit dem .. I: Aha, also vorher, vor dieser zweiten Cannabis-Konsum-Phase B: Das kann ich Ihnen gar nicht mal so genau sagen, ob das vor, oder danach [angefangen hat I: [Okay. Aber 's B: [Aber es I: [Sie würden es nicht so bewerten, dass - als Sie aufgehört haben zu kiffen, sind Sie auf Alkohol umgestiegen, [so war es nicht. B: [Nein. Nein, nein. I: mhm B: So war es nicht, es war einfach nur, ähm, halt ..... vielleicht auch meine Anhang 640 645 650 655 660 665 670 675 680 685 187 Sehnsucht nach dem Rausch. [Weil ich I: [Ja B: sämtlich, beim ersten mal ... wurde ich ja praktisch, äm, .. zum Aufhören gedrängt. I: Ja B: So. I: Das war nicht freiwillig. B: Es- .. ich würds nicht freiwillig nennen, I: Ja B: Nee. Also, ähm, letztendlich, äm, ist das freiwillig oder nicht, wenn man .. wenn man in 'nem Krankenhaus nicht kiffen darf, und sagt, okay, denn mach ichs nicht, I: [Ja B: [So, ..also es gibt natürlich - einige Leute .. es, äh, wir waren nachher echt eingeschworen, da, oder die waren eingeschworen, ich hab mich ja eigentlich immer nur in meinem Zimmer ... und durch, durch die .. durch die- Medikamente sehr.. bedrümmelt geschf- fühlt, .. zumindest beim letzten mal. So äh, also .. da gibts auch noch ne - stolze .. also äh ..weniger stolze, aber ne stolze Karriere, äh, als immer, äh, rein, raus, rein, raus I: [Ja B: [rein, raus, und ... das ist wirklich, also .. nee, auf jeden Fall, .. äm, .. ist das schon so gewesen, dass .. äm ... ich die Möglichkeit bestimmt gehabt hätte. I: Ja B: Aber, letztendlich I: Aber es gab schon viel Druck von außen. B: Ähm .. Druck von mir aus. Weil wie gesagt. Äm, meine Mutter hat gesagt, du (...) Therapie, und zwar, wenn die das sagen, und nicht wenn du das sagst. I: Ja B: Du wirst da halt auch schon - nach sechs Wochen sagen, ich - mm, ich, mir gehts gut ich geh wieder raus. I: Ja B: So. Deswegen haben sie gesagt, und da war ich wirklich .. neun Monate. Früher ging das ja noch. Neun Monate im Krankenhaus. I: Okay B: [Da, wirklich... I: [Das ist 'ne lange Zeit, ja B: (...) sowieso I: Ja B: (...) Und, ähm, das das wirklich, ähm ... ja, und wie gesagt, du machst die Therapie- durch, oder, von uns kriegst du- keinerlei- Unterstützung, ähm I: mhm B: in irgendeiner Form, irgendetwas, so, [also I: [Ja B: und denn hab ich, äm, .. wäre das sehr kontraproduktiv gewesen, wenn ich da angefangen hätte zu kiffen, und äm dann dagesessen hätte und und und - und da nur 'n paar Monate, also .. I: Ja, [verstehe B: [(...) natürlich unterschwellig ... ich, ich merke sehr deutlich eigentlich jeden Tag, was fürn Sche-, Schaden dieses Kiffen bei mir verursacht hat, .. I: Ja B: Und, ähm .. es ist schon - so dass .. ähm ... ich 'n ziemlich guten Beweis dafür habe dass das sehr, sehr schädlich für mich war. I: Ja B: Also jetzt speziell für mich, ich kann ja nicht für alle reden. Anhang 690 695 700 705 710 715 720 725 730 735 740 188 I: mhm B: vor allen Dingen, ich .. ich meine, es gibt viel mehr Kiffer als es Psychos-, äh, Psych- Psychotiker oder sonstwas gibt, [also I: [Ja B: man muss auch dafür vielleicht ein bisschen ... den Drive haben. I: [mhm B: [Wie gesagt. Und ähm, meine Mutter - also der Grund warum ich überhaupt noch lächeln kann, also .. bei so viel blödem Bockmist den ich verzapft habe, ... ähm .. ist einfach, dass ... ähm, meine Mutter, äm meine Mutter gesagt hat so, du hattest immer schon - ein ..... also, äm, ..... äh, wie soll ich sagen, äh hattest immer schon son Drive zum .. äm, ja .. Anders-Sein, [so. I: [Ja B: [Und I: [So dass - Sie denken, Sie haben auch so ne Verletzlichkeit dafür mitgebracht. B: Genau. I: [Ja B: [Und denn hat, äh .. denn hab ich gedacht, so, naja, also ... denn hätts mich auch mit 30, 35 - (...) praktisch Familienvater, äh Eigenheim, und .. I: Ja B: Son Kram, .. und wenns mich jetzt praktisch erwischt hätte, .. also, weil, es war eigentlich - nur ne Frage der Zeit bis der Stress, der einfach .. ähm - ich bin ein unglaublicher Freigeist. I: [mhm B: [So. Und, ähm .. ich hab immer was gegen Schule gehabt. I: [mhm B: [das bedeutet auch wirklich auch mich dagegen- gegengestemmt, und so weiter und so fort .. I: mhm B: Und .. ähm .. es ist einfach so, ähm .. Strukturen, sind für mich ... also es gibt (...) Tagesstruktur, aber ich meine auch, strukturiert arbeiten, oder strukturiert irgendetwas machen. Das fällt mir unheimlich schwer. .. I: [Und das hätte B: [und .. I: immer Stress [für Sie bedeutet B: [das- es hätte praktisch unterschwellig immer, immer so von wegen so - ohh, heute wieder, und - naja, ok, du musst ja Geld verdienen (macht eine unwillige Geste) I: [ah, okay B: [so nach dem Motto. Also es geht nicht dahin, von wegen so, ey geil, ich hab 'n Job der mir gefällt, ich geh da jetzt hin I: ja B: sondern das ist immer son ... früher oder später- erwischt mich das noch heute. Also auch bei, auchI: okay B: auch bei der Werkstatt E war das immer so. (macht eine unwillige Geste) Hm. I: Das heißt - Sie sagen sich, es hätte Sie auch so erwischen können, auch ohne den Konsum. B: [Das (...) I: [Das hat es vielleicht beschleunigt, [aber es hätte auch so passieren können. B: [Das - genau. [Also, praktisch I: [Verstehe. B: Das Kiffen war der- der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Anhang 745 750 755 760 765 770 775 780 785 790 795 189 I: mh, verstehe B: Und, ähm ... das ist das Einzige, was mich wirklich noch - lä-lächeln (lacht) hat lassen, bisher I: [Ja B: [So, weil letztendlich, äm, denn hab ich doch 'n bisschen Glück gehabt mit meiner .. total bekloppten .. ja I: Ja... verstehe ... jetzt habe ich Sie so verstanden, (hustet) Entschuldigung. - Bei dem - zweiten Aufhören. B: mhm I: Das war son Abwägen, B: mhm I: ich merke, es - schadet deutlich mehr als es noch nützt, B: mhm, genau. I: Und dann ist es Ihnen relativ schnell gelungen, aufzuhören. B: Ja. I: Jetzt B: [alsoI: [wissen Sie ja, dass es ne Menge Leute gibt, die - sone Abwägung auch gemacht haben, und denen es nicht gelingt, aufzuhören. Was hat es Ihnen ermöglicht, relativ schnell - dann aufzuhören? B: ..... Also ... zunächst mal, also zuerst mal - ich - glaube wirklich mit nem, ähm .. also, .. ich hab, ich hab immer .. gewusst wie schädlich .. oder wa- was passieren kann. .. I: [mhm B: [So, also ... mein Kopf, ist relativ, .. ähm .. oder, nehm ich jetzt anders wahr als vor den Drogen. .. I: mhm B: So. Und, äh, das bedeutet, ich merk das jedesmal, was das jetzt letztendlich ausgelöst hat, so, zweitens, ich hatte .. verschiedene - auch - Richtungen. Ähm, einfach - .. meine Betreuerin, war - einfach objektiv, oder, versucht objektiv zu [sein, I: [mhm B: Meine Mutter, ..... hat, ähm .. hat mit mir reden können und wir haben .. nicht mehr so interessante Gespräche geführt wie früher. Meine Schwester hat immer gesagt, so, achhh Junge (...) - also insofern, ich hatte .. verschiedene Strömungen, ich hab da nicht immer Ge- das Gefühl gehabt, okay die mag an mir da irgendwas einfach nicht und Drogen ist schlecht Drogen ist schlecht Drogen ist schlecht. ... Sondern es war wirklich so, dass ..... wenn ich ne Frage hatte, konnte, konnten die anderen die beantworten. I: [mhm B: [So. äm, ich wollte, es gibt gut, es gibt so, so so Fragen, keine Ahnung, so äm ... was meinst du, wie wird das klimatechnisch die nächsten 50 Jahre aussehen, .. äm, das sind Fragen, da k- da kann man .. da, da ... da bringt es nichts drüber sich zu streiten, [da, beziehungsweise nicht viel, I: [Ja B: ähm, sondern, äm, also wie gesagt, ich hatte wirklich - ich konnt mit meinen Fragen .. konnte ich, a- konnt ich, äh, hab ich immer den, hab ich je- .. jemande, äh - Mehrzahl, jemande I: mhm B: äh, jemanden gefunden, äh, die äh .. die mir die Fragen, beziehungsweise auch ... hier, äm ..... das auch klargemacht haben. Oder, ich halt - dadurch Klarheit hatte. I: Sie hatten da gute, unterstützende Gesprächspartner B: Genau, [genau. Anhang 800 805 810 815 820 825 830 835 840 845 190 I: [mhm B: So. Und, ähm .. wie gesagt. Ähm ... ich - kann nicht sagen, ähm .. oder .. also, ich kann .. nicht ehrlich - zu mir behaupten, dass - Drogen, oder halt Cannabis in dem Fall, Cannabis - nicht .. äh ..... nicht, nichts kaputt macht. I: Ja B: So. I: Das war Ihnen auch zu klar, um - da jetzt noch lange rumzuhüsern. B: Genau. Also, äm, zu sagen, ja vielleicht kommt denn ja doch irgendwie .. mein Kopf wieder - in die, äh, in die richtige Bahn, äm .. das kann man irgendwie .. nicht, also äh, das konnt ich mir selber nicht wirklich, äm .. schlüssig erklären. I: Ja. B: So. I: Da konnten Sie sich nichts vormachen. B: Nee. I: mhm B: Und, letztendlich ... mh, ist es denn so gewesen, dass ich - dadurch, dass ich auch keine Mittel hatte, also - es gab sicherlich schon mal so der, hin und wieder den Tag wo ich denn dachte, so (macht eine Geste) ach Mensch, so. I: mhm B: Aber da ich keine ... keine Vertriebswege hatt- also äm niemanden hatte, der mir was gegeben hat, hab ich diese Za- Sachen einfach - sehr schnell, äm ... ja, also ..... es hilft, wenn man sagt, okay, äm .. ich kann hier niemanden fragen .. I: mhm B: So, oder beziehungsweise ich kann auch nicht rausgehen und irgendwie vor der Schule stehen und sagen, ey, hast du was, also, so irgendwie so schrägen Kram also insofern, ähm .. es gab ..äh, es, ähm ... es gab zwar Nachfrage, aber das Angebot war nicht da, .. I: [mhm B: [so, und eben irgendwann war die Nachfrage nicht mehr da, weil ich ähm, phh also ... mh es hat sich alles äh, auch dieser, dieser, ähm .. dieser Entzug. Hat sich äh irgendwann .. ja eben ausgezogen (lacht) [ausgezogen (...) I: [Ja. Solcher - Suchtdruck, oder wie man da nennen soll, B: [Genau. Also I: [kam dann auch immer seltener vor. B: Also die ersten sechs Wochen waren hart, hm wie's bei jeden Drogen eigentlich ist, [weil .. I: [Ja B: So, und .. ähm .. es ist so dass ... wie gesagt, ich da ... nicht die Möglichkeit hatte, an .. Ca-, also an Cannabis 'ranzukommen. Weil sonst, äh .. hätt ich wahrscheinlich wirklich .. äh, auch - schwer .. aufhören können, zumindest dieses, die, also - nä, denn hätt ich immer - praktisch - o ja, nee denn mach ich jetzt doch noch, noch einen [oder so. I: [Ah, okay B: Also Sie müssen sich vorstellen dass (...) Zigarette, I: Ja B: Da zu sagen, ... heute nicht, nein, gar nicht, I: mhm B: ist schon sehr viel schwerer als wenn Sie da nicht, nicht, [so .. I: [Das heißt, es war auch wichtig, dass die Hürde sehr hoch gewesen wäre für Sie, wieder was zu besorgen B: Genau. I: [Ja, verstehe B: [So. Und, wie gesagt, ich glaube, es gab - schon Leute, bei mir in der, also .. bei Anhang 850 855 860 865 870 875 880 885 890 895 900 191 der, in der Einrichtung .. die da auch die Möglichkeit .. oder auch eben ihre .. ach so, also ich, es - es war kein drogenfreies .. keine drogenfreie Einrichtung I: [Ja B: [War ja auch nie darauf - aus- ge .. I: mhm B: ne Entzugs- .. klinik, äh also ne Entzugs .. naja, Einrichtung zu sein I: Ja B: Sondern es war einfach so, ähm .. ja. Also .. es gab Regeln wie im Gruppenraum nicht Alkohol trinken, das bedeutet man muss ja zuha-, äh - ins Zimmer gehen, im Zimmer gabs keinen Kabelanschluss, das bedeutet man muss denn über Antenne da irgendwie die drei, vier hm Programme ein- (...) Da, dadurch ist auch diese Fernsehsucht, die ich hatte, .. [äm I: [mhm B: sehr zurückgegangen, weil eben ... ja. Ich konnte höchstens Video gucken, wo ich natürlich meine, meinen Schrank hatte mit den Videocassetten, aber irgendwann ist das irgendwie auch, irgendwie, so .. so, und insofern ... äh, bin ich dann sehr schnell umgestiegen auf Radio. I: Ja. - Ich hab Sie jetzt verstanden, unterstützt - gefühlt haben Sie sich von Ihrer Betreuerin, Ihrer Mutter und Ihrer Schwester. B: [Genau. I: [Um darauf noch mal zurückzugehen. B: Genau. Und auch mein Sch- Vater, der wirklich sehr anti war, .. also .. praktisch meine - Mutter und meine Schwester waren son bisschen pro, so nä? und natürlich .. äm .. immer me- in Sicht, immer in Blick darauf, was es mir schon angetan hat, so, I: Ja B: Und mein Vater war immer .. äh .. straight dagegen. Also - er war praktisch voll die Person, hätt ich nur meinen Vater gehabt, hätt ich irgendwann gesagt, so fhh, also .. erstens mal, das ist mir scheißegal, I: [(lacht) B: [und zweitens mal, lass mich selber. [So. I: [Ja. - Das heißt es war wichtig für Sie, auch diese verschiedenen Positionen um sich rum zu haben. B: Genau. Und auch jemanden zu haben, der mir das denn auch .. irgendwie nicht .. näher bringt. Also zum Beispiel die Betreuerin, der konnte ich sagen, mein Vater hat das gesagt, meine Mutter hat das gesagt, und meine Betreuerin hat mit mir ve-, äh, versucht da irgendwie - mich dabei denn .. nä? So, also .. I: [mhm B: [So, (...) I: Das haben Sie vorhin gemeint mit, die war objektiv. B: Genau. I: [Ja, verstehe. B: [Also, ... nä? So, also ... gut, die hat mir natürlich auch verklickert dass irgendwie ... äh .. keiner da Drogen haben darf, weil sie eben illegal sind, ... aber sie hat auch gesagt, ähm .. zu - .. zu einem offenen Gespräch .. gehört auch, dass man ... äh, jetzt nicht die Polizei ruft wenn einer Drogen .. I: mhm B: konsumiert oder .. nimmt, so. Wenn er vertickt ist wieder was ganz anderes, aber [zumindest I: [Ja B: Nä, also nur weil er Drogen nimmt, solange er jetzt nicht da irgendwie wieder in'n Knast kommen soll, eben, denn muss da irgendwie geredet werden, also .. ist das auch kein Tabu gewesen. Anhang 905 910 915 920 925 930 935 940 945 950 192 I: Ja B: Für mich, so. .. Nä, also ich hab, ich meine ich hatte .. vorher ja schon, also ich glaube ich hatte während der ganzen Z- sechs Jahre ... eigentlich nur eine Betreuerin. I: mhm B: So, natürlich gabs denn auch die Vertretungen, I: [Klar B: [hatten wir ja auch, aber - sonst hatt ich wirklich immer nur eine Bezugsbetreuerin .. (hustet) und das war, ähm ... hilfreich. I: mhm B: Weil ich einfach auch - .. praktisch von der ersten - paar Monate .. ähm .. und mich jedesmal darüber aufgeregt habe, dass meine Mutter und meine Schwester kiffen, aber ich darf nicht, .. bis hin zu, also ähm ... bis es wirklich, also - ich merke, mir bringts nichts. I: Ja B: So. I: Und während dieser ganzen Zeit war Ihre Betreuerin eher so .. informierend, begleitend. Aber nicht in irgendeine Richtung drängend, hab ich Sie [richtig verstanden B: [Genau, genau. Also, das ist .. I: Wie wäre es ohne - Ihre Betreuerin gewesen? B: .. (Atmet tief) .. Zum Glück muss ich mir das nicht vor-, äm, musst ich mir das nie vorstellen. Also, ich glaube, ähm ... dass denn ganz schnell wieder Druck gewesen wäre. Von diesem anti, vom Vater, zu diesem - naja, äh, semi-pro von .. von meiner Mutter und meiner Schwester, und irgendwie .. wäre .. irgendwann wäre das denn praktisch - sehr .. ähm .. gegensätzlich geworden. So. I: Ja B: Und insofern ... ähm .. glaub ich .. hätt ich nicht so viele ... also, .. ich meine ich wusste über Drogen natürlich Bescheid, ich meine, äh .. die gehört zur schulischen Aufklärung, I: [Ja B: [so Weißen-Ring-Broschüre und so weiter und so fort. Also ich hab schon einiges. Ähm .. denn kam irgendwann - noch mal 'n Schlüsselerlebnis, wo ich praktisch Gehirn unter Drogen gesehen habe I: [mhm B: [Ne, .. äm, ne, ne ... f-, s-, Serie - von fünf Teilen über verschiedene Arten von Drogen, jeder Teil wurde immer ne Droge behandelt. Und ich da g- saß und dachte, gen- äh, egal welche Droge da war. Und selbst diese spezifischen. I: [Ja B: [Also - Entzug ist wahrscheinlich- bei allen Drogen dabei, [aber I: [Ja B: Auch spezifische - ähm, Sachen, musst ich sagen .. das kenn ich, das hab ich selber - so - für mich - noch wahrnehmen können. Also insofern, ich hab nicht offiziell, - Kokain genommen. I: mhm B: Trotzdem - das was das .. das was diese spezifi- spezifischen Wirkungen, .. und eben Nebenwirkungen sind, die hab ich auch gehabt. I: Hm B: Wo ich denn irgendwann dachte, so okay, .. also .. es ist schon gefährlich, heutzutage - äm, Drogen zu kaufen, weil wer weiß was da alles drin ist. I: Ja, verstehe. B: So. .. Und, ich meine, früher hat man ja schon von, äh .. Hasch gehört, dass da Schuhwichse und son Kram drinne ist, ähm .. also, insofern .. das ist dann, ähm .. Anhang 955 960 965 970 975 980 985 990 995 1000 1005 193 dass da, denn irgendwas anderes .. noch su-, suchtmachende Stoffe drinne sind .. also, f- klingt logisch nachvollziehbar. I: Ja B: So. Und wie gesagt, es wäre irgendwann son innerer Druck pa- ge- gekommen. Und er hätte sich irgendwie - über ... (macht eine ratlose Geste) keine Ahnung. Vielleicht über Monate, Jahre aufgebaut, und irgendwann hätt ich wahrscheinlich, äh .. ne Entscheidung getroffen, und wie gesagt, ähm ... ich glaube, es - wäre ... nicht möglich, nicht in der Form möglich gewesen. I: mhm B: Also, ähm .. es gibt natürlich ... (...) wie soll ich sagen, also .. ähm .. es gibt natürlich den Menschen, der sagt, irgendwie, also, mach das nicht, und - man denkt, man selber sagt so ... (macht eine ratlose Geste) tja - dan mach ich's nicht, so (lacht) I: (lacht) B: aber das sind die meistens nicht die Eltern oder Geschwister. I: Ja. Verstehe. B: So. I: Gibt es noch irgendeine andere Art von Unterstützung, die Sie sich vorstellen können, die hilfreich gewesen wäre? Die es nicht gab? Was wäre noch hilfreich [gewesen? B: [Ich glaube es hatte alles einfach gepasst. I: [Okay B: [So. Also ich glaub nicht, dass äh .. also, ähm, wie gesagt, es half eben dass ich nicht wirklich 'n - Connections hatte, .. ähm .. dass ich wie gesagt, Leute hatte, mit denen ich - sogar im Einrichtung B, ich hab immer mit einer, äm, mit einer, ähm .. Mitbewohnerin regelmäßig Kaffee getrunken. Praktisch abends, noch mal so'n Kaffee trinken, und denn .. ins Bett gehen, Medikamente nehmen und denn irgendwann einschlafen, so .. ähm .. und, ähm .. insofern, das war dann so, dass ... ähm ..... da-, äh, das auch .. wir darüber geredet haben. I: mhm B: So. Und .. ja, also es ist .. wie gesagt, ähm .. I: war auch hilfreich, spielte auch 'ne Rolle dabei. B: Genau. I: [mhm B: [Also, ich würd sagen, .. ähm, es wäre ... klar, irgendwie, nä? Davon wär das anders gekommen, aber ich kann nicht abschätzen, .. ob ich jetzt kiffen würde, ob ich nicht vielleicht schon tot wäre, (...) Drogen, oder sonstwas, ähm, ich weiß nur ... wäre der erste Entzug, also de-, der - nicht der erste Entzug, sondern der erste, ähm ... I: Das erste Aufhören. B: Das erste Aufhören. Also dieses .. ständig haben wollen, aber nicht dürfen nicht können. I: [Ja B: [So. Ähm .. eben im Krankenhaus. [Also. I: [Ja B: Die Zeit im Krankenhaus. Oder eben - die Familie sagt, nö nö. So. Und - meine Freunde .. wo ich sagte, so .. fh, also, .. wenn der mich nicht mal einmal im Krankenhaus besucht. I: mhm B: Was ist das für'n bester Freund. I: Ja B: So. Also ich meine, das .. so. Und, insofern ... wäre er - vielleicht gekommen, zu Besuch, irgendwie mal regelmäßig oder .. einfach nur mal 'n paar mal, oder so. Ich Anhang 1010 1015 1020 1025 1030 1035 1040 1045 1050 1055 1060 194 glaub das wäre dann wieder auch - ganz anderer Schnack gewesen. I: Ja B: So. Weil denn hätte ich ja - praktisch 'n Grund, - für ne Freundschaft. I: mhm B: Aber, zu sagen, irgendwie - ja, Junge, äm, ich - ver- versuch mal, dich zu besuchen, ich muss jetzt ja erstmal mit meiner Wohnung gucken, ... hmm ... ja also, insofern - das ist dann .. I: Das heißt, es gibt auch ne Komponente, die .. im Nachhinein betrachtet einfach Glück - war. B: [Ich glaub ja. I: [Sowas? B: Genau. I: [Verstehe. B: [Also I: mhm B: Ziemlich gutes Schicksal. I: Okay (lacht leise) B: Weil - ja, also, weil eben, äm .. meine Quellen sind nicht mehr dagewesen. Und bed- und, ähm ... auch die Freundschaften, also wenn sich wirklich .. es hat sich ja wirklich .. praktisch alles geändert. I: [Ja B: [Also ich saß nicht mehr zuhause, beim Fernsehgucken, I: mhm B: sondern ich saß in der Klinik. I: mhm B: Ähm .. ich hatte [keine Freunde I: [Das war jetzt beim ersten - Aufhören. B: Genau. Ich hatte keine Freu-, äh, [keine Freunde I: [(hustet) B: ... das bedeutet, ich muss, also - ich hatte auch vorher keine Freunde, das bedeutet ich musste ja auch nicht viel .. ab- sägen. I: [mhm B: [Also wenn ich nachher sagen, wenn i-, also ich .. merk dass meine Stiefmutter, die haben ja irgendwie .. 50 Leute die sie kennen, die sind, die sind jeden Tag irgendwie .. und, oder jeden - jedes Wochenende irgendwo anders, wenn ich denn denke, so ... und wenn - der ganze Kreis jetzt praktisch .. eigentlich nur auf Drogen .. I: Ja B: aufgebaut ist ... denn wäre das schon 'n Riesenschritt zu sagen, nee, ich - lass, äh, ich lass meine Freunde, ähm, ab-, also I: [mhm. B: abseits stehen, so I: Das heißt es gab nicht, äm, ne Menge Kontakte, die Sie sozusagen hätten abbrechen müssen, [um überhaupt aufzuhören. B: [Genau. Also, genau. Also ich musste mein Leben nicht um - um 180 Grad drehen, sondern eher 170, weil eben I: (lacht) okay B: nie wirklich - nä? So. I: Ja, verstehe. B: So. Und - das sind einfach so die Sachen. I: Ja. .. Ich hab noch eine - andere Frage, wir sind ja im Vorgespräch so'n bisschen durchgegangen, was es denn jetzt noch gibt, was Sie konsumieren, und - Sie haben gesagt dass Sie - rauchen, Anhang 1065 1070 1075 1080 1085 1090 1095 1100 1105 1110 195 B: [Genau. I: [immer noch. Äm .. die Frage kam ja im Fragebogen schon mal vor, kommt es vor, dass Sie daran denken, das Rauchen - zu reduzieren oder ganz aufzugeben? B: Auch da nur wenn ich meine - gesteckten Ziele ... mal wieder, äm ... stark schleifen lasse. I: [Das heißt da haben Sie auch - Ziele, ne Ordnung, B: [Also I: [ne Struktur B: [Äh, naja Ziele, ich meine (...) I: (hustet) B: diese Struktur, eben, nä? Also .. jede Dreiviertelstunde eine rauchen. I: Ah, okay. [Da haben Sie B: [Beziehungsweise, wenn ich zuhause bin, jede Dreiviertelstunde eine rauchen, ... mittlerweise mit nem Kaffee dazu, früher wars denn irgendwie auch mal 'n Glas Wasser, oder .. so, also das trink ich jetzt so zwischendurch noch, das Wasser, .. I: mhm B: aber, ähm, es ist so, dass ich versuche, auch da die Struktur. Zu haben. Das bedeutet, wenn denn irgendwann das so ist, dass ich .. losgehe von mir zuhause, eine rauche, hier - vorne stehe eine rauche, und wenn denn da - wenn ich zehn Minuten zu früh, also noch mal schnell eine rauchen geh, I: mhm B: das sind so Sachen, äm, das .. muss nicht auf Dauer - geschehen. [So. I: [Okay. Und diese Struktur - haben Sie sich gegeben um das - einzudämmen. B: Ah, um auch ein Stück weit - ähm .. genau. Eben weil - Drogen - immer - mehr wollen. Also I: [Ah, okay. B: [Man will irgendwann immer mehr. I: Ja B: So. I: Verstehe. B: Und ich weiß, ich hab früher sogar - jede Viertelstunde mal eine geraucht. I: [mhm B: [Und denn war das wirklich so dass ich - geraucht habe, Kaffee getrunken habe, geraucht habe, Kaffee getrunken habe I: Ja B: Ich glaub ich hab innerhalb von ner Stunde ne Kanne Kaffee ausgetrunken, I: mhm B: Dazu vier, fünf Zigaretten geraucht, ich - da hab ich gemerkt, dass ich da richtig in nen Rausch geraten bin I: mhm B: Das ist mir so zwei, drei mal passiert, .. zum Glück nicht häufiger, weil .. sonst hätt ich wahrscheinlich das heute noch ... aber es ist wirklich so, dass ähm .. I: Das wollen Sie nicht mehr. B: .. Hm .. Genau. Also es ist einfach .. erstens mal, ich muss auch ans Geld denken, ich kann da nicht irgendwie 100 Zigaretten am Tag rauchen, .. sondern selbst wenn ich, selbst wenn ich stopfe, .. also .. I: Und den Wunsch dass es - noch weniger würde, also diese - alle Dreiviertelstunde .. das gibts - eher nicht so, wenn ich Ihnen si-, [Sie richtig (...) B: [Ich hab, ich hab eher, ich hab eher die Angst, vorm Aufhören, als dieses wirklich, ähm .. Wollende, so. Also ... fhh, äh .. ähm .. ich hab mal, mein ... das längste, was ich geschafft habe, mit Zigaretten aufzuhören, waren - 20 Stunden. I: mhm B: Und das waren höllische 12 Stunden. Anhang 1115 1120 1125 1130 1135 1140 1145 1150 1155 1160 1165 196 I: Ja B: Also, 20 - so, 8 Stunden gehen noch, aber denn praktisch am Abend, beziehungsweise .. und denn war das wirklich so dass ich nachts um - vier nicht mehr schlafen konnte, [und denn da saß I: [mhm B: Und nichts machen konnte. Und denn geht man wirklich irgendwann die Wände hoch. Egal ob da Radio hört .. und ich wusste schon .. äm beziehungsweise ich hab gemerkt schon um halb zehn abends, also beziehungsweise so um neun abends .. und denn gesagt so okay, also jetzt kann man noch nicht ins Bett gehen, .. I: mhm B: Ähm ... gelesen, z- e-, lesen, in irgendeiner Form, egal ob Zeitung lesen oder 'n Buch lesen, ging nicht, ähm .. Radio hören [ging nicht, I: [Ja B: Mit meiner Freundin da zu sitzen, meine Freundin war nämlich an dem Abend da, .. ähm, ging auch nicht, I: [mhm B: [Also insofern ... es war alles irgendwie doof. I: Das - das heißt der Wunsch wäre schon da, aber Sie glauben nicht dass es Ihnen gelingen kann, und es wär Ihnen auch zu furchtbar. B: Zurzeit, genau. I: Verstehe. Gibts - irgendne Unterstützung, - die Sie sich vorstellen können, die Ihnen da - helfen könnte? B: (holt tief Luft) Naja, ähm ..... also, ... ich- hab .. ähm ... nicht wirklich 'n klares Bild von dem, .. ähm .. was ich brauche, weil letztendlich, das kann ich mir nicht wirklich vorstellen, was ich da für Unterstützung brauchen könnte, I: Okay B: Ich weiß .. Unterstützung ist gut, aber letztendlich wenn ich da morgens um vier da sitze und wirklich die Wände hochkraxel, und dann ... geht eben nicht, so. [Nä? I: [Da hilft Ihnen [gar nichts. B: [So. Und das ist einfach 'n - derber Entzug, I: [Ja B: [bei den Zigaretten. Und - sogar mehr, als ich bei Cannabis gemerkt habe. I: [Ja B: [Also Cannabis ging ja wirklich ... relativ locker. I: [Okay B: [So. Also, .. ähm .. wie gesagt, äh, da war, da war das Kiffen, während des Kiffens, äh die Zeiten schlimmer als danach. I: mhm B: Denns, also weil, weil eben dieses Klick, wenn da Klick ist, denn ist, äh, denn ist einfach auch .. ähm .. denn nimmt man, denn nimmt man praktisch diesen Entzug nicht als - Bürde wahr, sondern, oder als, als - ähm .. oh Scheiße, denn .. ist jetzt ja doof, so, sondern wirklich als .. (in entschlossenem Ton:) naja, ich bin entzügig, und ähm, komm - au- bin aufm Weg, clean zu werden, also das geht sowieso vorbei, also I: [Ah, okay B: [Äh, man hat ja auch 'n - .. [nä, also I: [Ja B: [Praktisch I: [Das heißt es gibt son Positives Umdeuten. B: Genau. I: Und das können Sie sich fürs Rauchen - noch nicht vorstellen, .. nicht vorstellen. Anhang 1170 1175 1180 197 B: Zur Zeit nicht, eben. I: [Ja B: [Also .. wäre schön, aber .. ähm .. ich - ich bin auch der letzte Raucher in der Familie. I: Oh, okay B: Also, insofern, äh - also zumindest im näheren Familien-Umfeld. Also .. bis zur Oma bin ich die letzte - der letzte .. äm, Raucher. I: Okay B: Meine Onkels nicht mehr, meine Tanten nicht mehr, mein - meine Eltern nicht mehr, meine Schwester nicht mehr, ... also ich bin wirklich .. ne aussterbende Art. .. I: Na, alles zu seiner Zeit, vielleicht. ... Gut, dann - dank ich Ihnen erstmal sehr herzlich, und schalte das Gerät aus B: Okay Anhang 198 Kategorienbildung Aus dem Interviewleitfaden ergaben sich folgende Kategorien: • • • • • • • • • • Konsumgeschichte / Suchtanamnese Hinweise auf Abhängigkeit (Abhängigkeitskriterien) Wünsche oder Versuche, den Konsum zu reduzieren oder zu beenden Der Prozess des Aufhörens – Einflussfaktoren, Unterstützung Zusammenwirken von Substanzkonsum und psychischer Erkrankung Einflüsse der psychischen Erkrankung auf den Prozess des Aufhörens Einfluss von Arbeit/Partnerschaft/Freunden Beschreibung des kognitiven Prozesses, der zum Ausstieg führte Aktueller Konsum: Veränderungsgedanken, Zuversicht Unterstützungswünsche Im konkreten Interview wurden zu den Kategorien • • • Wünsche oder Versuche, den Konsum zu reduzieren oder zu beenden Einflüsse der psychischen Erkrankung auf den Prozess des Aufhörens Einfluss von Arbeit/Partnerschaft/Freunden keine Textstellen gefunden, die Kategorien wurden daher nicht weiter aufgeführt. Zusätzliche Kategorien, die sich aus dem Text ergaben, sind: • • Familiärer und sozialer Hintergrund Erleben der Psychose In der folgenden Darstellung wurden die Kategorien in eine andere, inhaltlich sinnvolle Reihenfolge gebracht. Anhang 199 Darstellung des Interviews in den gebildeten Kategorien Konsumgeschichte / Suchtanamnese: Thema Beginn des Konsums, erste Erfahrungen Zeile 16-27, 32-38, 41-42 Beschreibung des Konsums 50-53, 65-66, 71-75, 81-82, 89-91, 189, 520-525 Beschreibung der Wirkung, des Rauscherlebens 140-144, 234-236, 418, 422-423 Setzt sich feste Konsum-Regeln Setzt sich über diese Regeln hinweg Versuch, sich wieder etwas zu besorgen Wiederaufnahme des Konsums Sehnsucht nach dem Rausch Alkoholkonsum Gezielter Alkoholkonsum, um Wirkung zu erhalten Nikotinkonsum Reflexion des Konsums im Nachhinein 53-65, 160-161, 1071, 1077 163-170 556, 562-564, 345-347 405-406 636-637 583, 586, 608-609 616-617, 619-623 1091, 1096-1101 200-207 Hinweise auf Abhängigkeit (Abhängigkeitskriterien): Thema Beschreibung von Suchtdruck (→ starker Wunsch oder Zwang) Nachlassen der positiven Wirkung, Konsumsteigerung (→ Toleranzentwicklung) Konsum wichtiger als andere Bedürfnisse (→ Vernachlässigung anderer Interessen) Konsum wird als schädlich wahrgenommen (→ anhaltender Konsum trotz schädlicher Folgen) Zeile 428-430, 530, 534-536, 812-813 116-118, 432-433 104 120-121, 249-250, 798-799, 803-805 Anhang 200 Der Prozess des Aufhörens – Einflussfaktoren, Unterstützung: Thema An von außen vorgegebene Regeln halten Fehlende Möglichkeiten Fehlende Möglichkeiten, relativiert Prozess des eigentlichen Aufhörens über einige Monate Gedanken, später wieder zu konsumieren Beschreibungen des Entzugs Nachlassen des Verlangens Unterschied zwischen Aufhören unter äußerem Druck und aus eigenem Antrieb Einfluss der Betreuerin Einfluss von Mutter und Schwester Gespräche allgemein Es gab nicht die eine Schlüsselperson Kontakt-Abbruch zum besten Freund Hatte keinen konsumierenden Freundeskreis, den er hätte verlassen müssen Befürchtung, unfreiwillig auch andere Drogen zu konsumieren Veränderung äußerer Umstände Strukturierter Tagesplan in der Einrichtung Gutes Schicksal Zeile 297-298, 338, 646-647, 995-998 337, 811-812, 815-822, 833-837, 977-978, 1025 656-657, 848-849 500-501, 515-518 306-307 830-831, 1148-1158 824-826 550-551, 639-640, 644 348-351, 462-463, 772, 882-885, 891-896, 899-901, 904-905, 909-910, 923-925 464, 538, 661-662, 674-680, 778-781, 969, 1000 510-512, 978-980, 982-983 964-966 310-314, 1001-1010 1033, 1037-1038, 1043-1049, 1052-1053 934-935, 943-956 1026-1031 589-594, 604-609 1023 Anhang 201 Beschreibung des kognitiven Prozesses, der zum Ausstieg führte: Thema Wahrnehmung von Suchtdruck Ausbleiben der positiven Wirkung Wahrnehmung, es nicht zu vertragen Dann sollte man es lassen Vom Nicht-dürfen zur eigenen Einsicht Beschreibung der Eigendynamik von Drogen Zeile 455-456, 566-568 457, 568-574 459-460, 577-580 464-465 912-915 1084-1087 Zusammenwirken von Substanzkonsum und psychischer Erkrankung: Thema Risiko einer Psychose war bekannt, wurde aber nicht ernstgenommen Risiko war immer bewusst Auswirkungen des Konsums auf das psychotische Erleben Ausbleiben dieser Wirkung Eigenes Modell: Konsum und Veranlagung Hätte Psychose vielleicht auch ohne Konsum bekommen Zeile 209-217, 229 764-765 425-426 503-505 691-694, 698-700, 742 706-710 Anhang 202 Erleben der Psychose: Thema Gedanken, die als nicht nachvollziehbar gewertet wurden Zunächst nicht als besorgniserregend empfunden Bewertung als Psychose Beschreibung von Gedanken in der Psychose Stimmenhören Ein starkes Wutgefühl Beschreibung von Verhalten in der Psychose Vermutungen über Wahrnehmungen anderer Negative Auswirkungen auf sein Leben Zeile 129-133 135-137 261-262 267-271, 371-376 436-440, 443-444, 507-508 279-280, 282, 369, 380-387 254-258, 280, 319-320, 378-379 264 318-319, 683-689, 676-771 Familiärer und sozialer Hintergrund: Thema Mutter und Schwester konsumieren Ärger, dass Mutter ihn nicht mit konsumieren lässt Bekam vom Vater Geld, um sich selbst zu versorgen Vater hat Angst vor ihm Verschiedene Einstellungen zum Konsum in der Familie Wenige Freunde Wenig Interesse an Aktivitäten Ein bester Freund Eine beste Freundin Später: eine feste Freundin Zeile 323-325, 351-352, 358 360-363, 912-914 97-102 327-323 870-875 146-147, 153, 245-247 77-78 21 149, 252 472-473, 587 Anhang 203 Aktueller Konsum: Veränderungsgedanken, Zuversicht: Thema Veränderungswunsch nur wenn mehr Konsum als vorgenommen Eher Angst vor dem Aufhören Beschreibung eines nicht gelungenen Versuchs, aufzuhören Der letzte Raucher in der Familie Zeile 1064-1065 1109-1110, 1133, 1140-1146 1110-1113, 1116-1120, 1124-1130 1169-1172, 1175-1176 Unterstützungswünsche: Thema Keine Vorstellung, was hilfreich wäre Zeile 1136-1138 Anhang 204 Erklärung Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe.