15:15 Uhr Seite 1 Online-Werbung I E-Commerce I Technik e 4,50 Fr. 9,00 AUSGABE 25/10 6. DEZEMBER 2010 Anzeige 02.12.2010 43205 titel_iwb_2510.qxd ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Extravagentes Konzept Shoppingclubs vor Bewährungsprobe „Wir sind nicht billig“ Web-Analyse lohnt sich Das Bremer Hotel Prizeotel wirbt nur in Social Media S.20 Der Konsolidierungsdruck in der E-Commerce-Disziplin steigt S. 24 F. Scott Woods von Facebook im Interview S. 6 Leds.de ist „Onlineshop des Jahres 2010“ S. 34 Foto: Martin Saure / Fotolia.com Reichweite ist nicht alles N-TV 50 Millionen mobile Zugriffe Die beliebtesten HightechWeihnachtsgeschenke 2010 Spiele-Software 15 % Handy 12 % Flachbildfernseher 11 % Tragbare Computer 10 % Digitalkamera 10 % Digitaler Bilderrahmen 7% mazon ist nicht nur sehr bekannt und erzielt eine hohe Reichweite, die Nutzer beschäftigen sich auch besonders intensiv mit dem Angebot des Internet-Kaufhauses. Deshalb ist Amazon im „Webvalue Index E-Commerce“ (WVI) im dritten Quartal 2010 unter den Universalversendern in Deutschland der Branchenprimus. Erstellt wird der WVI von der GfK und den Usability-Beratern Sirvaluse. Er ermittelt, wie intensiv sich deutsche User mit Webseiten auseinandersetzen. Erfasst werden qualitative Merkmale wie Retention (monatliche Wiederkehrrate eines Users), die Zahl der Power User, Absprungrate und Verweildauer. Die Auswertung basiert auf dem Media Efficiency Panel der GfK, mit dem die Marktforscher das Surfverhalten von Amazon: Bei Nutzungsintensität ganz vorn Webvalue Index: Matrix Universalversender für das 3. Quartal 2010 50 % amazon.de tchibo.de qvc.de bonprix.de neckermann.de baur.de -100 % schwab.de otto.de weltbild.de schlecker.com © INTERNET WORLD Business 25/10 42 Millionen Bundesbürger werden in diesem Jahr Elektronikprodukte zu Weihnachten verschenken oder anschaffen, teilt der Branchenverband Bitkom mit. Spiele-Software ist am beliebtesten, gefolgt von Smartphones. häb A 100 % conrad.de karstadt.de galeria-kaufhof.de -50 % Reichweite – Abweichung vom Branchenmittel (in %) Unterdurchschnittliche Reichweite, überdurchschnittlicher Indexwert Überdurchschnittliche Reichweite, überdurchschnittlicher Indexwert Unterdurchschnittliche Reichweite, unterdurchschnittlicher Indexwert Überdurchschnittliche Reichweite, unterdurchschnittlicher Indexwert 32.000 privaten Web-Nutzern in 15.000 Haushalten aufzeichnen. Eine direkte Auswirkung auf den Umsatz lässt sich aus dem WVI aber nicht ableiten. Auf Platz zwei des BranchenRankings liegt Tchibo, gefolgt von Otto und Neckermann. Einen überdurchschnittlichen Wert der Nutzungsintensität Quelle: GfK / Sirvaluse BITKOM Elektronische Weihnachten Amazon, Tchibo und Otto werden von Usern besonders intensiv genutzt Webvalue Index Abweichung vom Branchenmittel (in %) Mit über 50 Millionen PIs hat der Nachrichtensender N-TV im November auf seinen mobilen Plattformen einen neuen Monatsrekord erzielt. Allein die Abrufe der Politik-News auf dem iPhone haben sich im Vergleich zum Vormonat vervierfacht. häb erreicht auch die Webseite des Homeshopping-Senders QVC. Dessen Platzierung sei deshalb spannend, so Wolfgang Waxenberger, Director der Münchner Sirvaluse Consulting GmbH, weil sie zeige, dass Reichweite nicht alles ist. Auch Webshops mit einer geringeren Reichweite können ihr Publikum sehr interessieren. Eine niedrigere Absprungrate (Bounce Rate) war der Grund, weshalb der Indexwert von QVC.de im Vergleich zum zweiten Quartal angestiegen ist. Nahe am Mittelwert liegen Schlecker.com, Baur.de und Weltbild.de. Online Shops, die in der Matrix unter dem Branchenmittel liegen wie Karstadt.de oder Galeria-Kaufhof.de, können ihre Nutzer hingegen nicht so gut motivieren, häufig vorbeizuschauen oder länger zu bleiben. is ❚ Spielekonsole 7% Große Pläne bei Paypal MP3-Player 7% Datenschutz stärken © INTERNET WORLD Business 25/10 Quelle: Bitkom, Aris BITKOM Kodex für Geodatendienste Anbieter von Panoramadiensten im Internet wie Google Street View haben einen Datenschutzkodex entwickelt. Im Mittelpunkt der Selbstverpflichtung steht eine zentrale Informationsstelle im Internet, bei der die Bürger Widerspruch gegen die Abbildung ihrer Häuser einlegen können. is CONDÉ NAST Jetzt mit Eigenvermarktung Condé Nast führt seine Print- und Digitalvermarktung zusammen, trennt sich nach acht Jahren von seinem bisherigen OnlineVermarkter Spiegel QC und betreut die Web-Auftritte von „Glamour“, „GQ“, „Myself“ und „Vogue“ selbst. häb P aypal-Deutschlandchef Gre- Doch nicht nur beim Volumen gor Bieler hat für das kom- will Paypal zulegen, auch techmende Jahr ehrgeizige Ziele: Bis nisch haben Bieler und sein Ende 2011 soll die Zahl der Team 2011 viel vor: Im Bereich Kundenkonten von aktuell 15 Micropayment ist eine Innovaauf 20 Millionen gesteigert wer- tion geplant, mit der Verlage den, darüber hinaus sollen 60 über einen One-Click CheckProzent der Top-500-Händler out extrem einfach Inhalte Paypal als Zahlungslösung in abrechnen können. In Sachen ihren Shop inteMobile Payment argriert haben. Jeder beitet Bieler an einer vierte Euro, der Lösung, die Locadann im deutschen tion Based Services, E-Commerce-Markt Handy und mobiles ausgegeben wird, oder stationäres soll über Paypal beEmpfangsgerät verzahlt werden. „Wir knüpft. Als ernste wollen StandardbeKonkurrenz fürchzahlmethode wertet Bieler höchstens den“, so das selbstApple. Das ganze bewusste Ziel der Gregor Bieler hat Interview lesen Sie 2011 viel vor auf Seite 10. dz eBay-Tochter. ❚ D as Bundesministerium des Innern (BMI) will die Persönlichkeitsrechte von InternetNutzern stärken und hat einen ersten Gesetzesentwurf vorgelegt. Dieser definiere eine „rote Linie, die nicht überschritten werden dürfe“, so Innenminister Thomas de Maizière. Dem Gesetzesentwurf zufolge soll eine gezielte Verbreitung von Persönlichkeitsprofilen nur dann erlaubt sein, wenn die Betroffenen dem zustimmten oder ein überwiegendes Interesse an der Veröffentlichung bestehe. häb ❚ Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Basis: Bundesbürger über 14 Jahre 02_Inhalt.qxd 2 02.12.2010 11:45 Uhr Seite 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 6. Dezember 2010 25/10 EU macht Google Ärger Ärger um Cyber Monday rst Microsoft, jetzt Google: Die EUKommission eröffnet ein Missbrauchsverfahren gegen den Internet-Konzern. Darin soll geklärt werden, ob Google seine marktbeherrschende Stellung bei der Online-Suche ausgenutzt hat. Ausschlaggebend waren Beschwerden von Wettbewerbern wie Preisvergleichsdiensten und anderen Suchmaschinen. Diese werfen Google vor, eigene Angebote wie etwa Google Maps, Google Places oder Google Shopping vorsätzlich besser zu platzieren als die Angebote Dritter. Außerdem will die EU-Kommission prüfen, ob Google Werbepartnern möglicherweise Ausschließlichkeitsverpflichtungen auferlegt hat, damit diese keine Werbung von Wettbewerbern auf ihren Seiten zulassen. Die Einleitung des Verfahrens allein bedeutet noch nicht, dass Google sich tatsächlich schuldig gemacht hat, belegt aber, dass die Wettbewerbshüter die Beschwerden ernst nehmen. Sollte die Kommission die Vorwürfe beweisen können, muss Google mit einer saftigen Geldbuße rechnen: Sie wird am Umsatz bemessen und könnte demnach bei bis zu 1,8 Milliarden Euro liegen. Google seinerseits reagiert verhalten. Man werde eng mit der Kommission zusammenarbeiten, um etwaige Bedenken auszuräumen, heißt es in einer Stellungnahme. Google habe sich immer dafür eingesetzt, Werbung eindeutig zu kennzeichnen und sowohl Nutzern wie auch Werbungtreibenden die Hoheit über ihre Daten zu gewähren. Dennoch – so räumt der Konzern ein – gebe es immer „auch Möglichkeiten für weitere Verbesserungen“. cf ❚ Nur wenige Kunden kommen bei Amazons Schnäppchenbörse zum Zuge E M it Rabatten von bis zu 80 Prozent auf ausgewählte Artikel hat Amazon Deutschland in der Vorweihnachtszeit Kunden auf sein Portal gelockt. Die Aktion, die unter dem Namen „Cyber Monday“ lief, könnte dem Online-Händler jetzt Ärger einbringen, denn es häufen sich die Beschwerden: Viele Kunden berichten, die angebotenen Schnäppchen seien nur wenige Sekunden verfügbar gewesen. Selbst reaktionsfreudige Käufer hätten keine Chance gehabt, etwa eine Sony Playstation 3 für 177,77 Euro zu ergattern – der reguläre Preis im Amazon-Sortiment für diese Spielekonsole lag bei Redaktionsschluss bei 299 Euro. Zwar waren die Angebote von Anfang an auf zwei Stunden befristet, doch der Blitzausverkauf ist seitdem in vielen Foren und Blogs Diskussionsthema. Die Reaktion des Online-Händlers auf die Kritik fällt dürftig aus. In einer Stellungnahme verweist Amazon darauf, dass „viele Tausend Kunden die Angebote direkt in den ersten Sekunden zum Start der jeweiligen Aktionen wahrnehmen und kaufen“, deshalb seien die Produkte „erwartungsgemäß sehr schnell vergriffen“. bene Ware am Ende gar nicht findet, fällt im Web-Handel weg“, gibt Rauschhofer zu bedenken, „Ist eine bestimmte Ware in einem Online Shop nicht mehr vorrätig, kann der Kunde ja mit wenigen Mausklicks auf einen anderen Shop ausweichen.“ Auch einen unangemessenen Druck auf Foto: Fotolia / Cyb den Konsumenten, den ercrisi das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb ebenfalls verbietet, Sofort ausverkauft waren viele Angebote am „Cyber Monday“ vermag der erfahrene Jurist auf den ersten Blick nicht zu erkennen: „Schließlich gibt Wann immer Aktionsware erst aufwendig es immer wieder Restposten, die online beworben wird und dann blitzschnell ver- verkauft werden und naturgemäß nicht griffen ist, liegt der Vorwurf des Wett- lange verfügbar sind.“ Einen pauschalen bewerbsverstoßes in der Luft. „Drei Tage Freibrief will Rauschhofer für derartige muss der Vorrat halten“, fasst Rechtsan- „Cyber Monday“-Aktionen indes nicht walt Hajo Rauschhofer die allgemeine ausstellen: „Das Problem ist nicht trivial.“ Rechtsauffassung zusammen, die aber nur Will heißen: Es kann durchaus sein, dass für den stationären Handel gilt. Vermie- ein Gericht die Kurzzeitangebote von den werden soll durch diese Wettbewerbs- Amazon als wettbewerbswidrig einstuft. Von der rechtlichen Bewertung abgeseregel, dass sich viele Kunden auf den Weg in ein Geschäft machen und dort dann hen stellt sich die Frage, ob sich der statt des Schnäppchens teurere Ware kau- „Cyber Monday“ für Amazon lohnt. Die fen. Wie lange ein Online-Händler ein Aktion, die in ähnlicher Form auch in den beworbenes Angebot vorhalten muss, USA und in England lief, hat auch dort wurde noch in keiner allgemeinen Richt- bei den Kunden Unmut erzeugt. Die größe festgelegt. „Die Mühe, die es einem Kommentare auf der Facebook-Seite des Konsumenten bereitet, in ein bestimmtes Handelsriesen reichen jedenfalls von Geschäft zu fahren, in dem er die bewor- „Glücksspiel“ bis „Betrug“. fk ❚ INTERNET WORLD Business 25/2010 TRENDS & STRATEGIEN E-COMMERCE Hausaufgabe für Vermarkter Wirkung mobiler Werbung kann verbessert werden 4 Zusammen wachsen Fusion der Karaoke-Sites Mikestar und Talentrun 5 „Wir sind nicht billig“ Viele Unternehmen, die bei Facebook werben, machen Fehler, sagt Deutschlandchef Woods 6 Facebook & Co. und die Banken So agieren Finanzdienstleister in Social Media 8 „Wir werden Bezahlstandard“ Paypal will bis Ende 2011 etwa 25 Prozent des deutschen E-Commerce abwickeln 10 MARKETING & WERBUNG Die Heimwerker kommen Die Zeit ist reif für Baumärkte im Web 12 Gregor Bieler, SZENE Networking in Hamburg und München 22 Gelungener Auftakt für die INTERNET WORLD Business After Work 44 Online zum richtigen Ski Intersport Bründl berät mittels Video-Interface MEINUNG Markenware – heiß begehrt „Project Titan“ und die Folgen Shopping Clubs gelten als E-Commerce-Trend, aber der Konsolidierungsdruck wächst Gastkommentar: Was Facebooks MessagingSystem für das Online Marketing bedeutet 24 Große Pläne für 2011 Fast jeder zweite Online-Händler will nächstes Jahr sein Budget für Social Media erhöhen 46 Etats Marketing & Werbung 21 Topkampagne: Mut zur Dummheit (Diesel) 21 31 Krisch-Kolumne: Facebook für E-Commerce 23 Rechtstipp: Versandkosten in Suchmaschinen 31 Offene Wunden Specific Media expandiert dank großer Marken 13 Probleme bei der Werbeauslieferung will der BVDW im kommenden Jahr angehen Quality Score spielt verrückt International verkaufen Beate Hafeneder, Country Mangerin Germany Specific Media, verzeichnet für ihr Werbenetzwerk mehr Branding-Kunden 13 Christian Hoffmann, Recht: Like Abmahnungen? Das rechtliche Risiko beim Einsatz des Like-Buttons von Facebook Deutschlandchef von Vente Privée, erläutert, was einen erfolgreichen Shopping Club ausmacht 24 RUBRIKEN 26 Deutschlandchef von Paypal, erklärt im Interview seine Ziele und warum Paypal Bezahldienststandard wird 10 Oliver Bogatu, 23 TOOLS & TECHNIK Virals wirken politisch Die Sieger beim Viral Video Award Menschen in diesem Heft Geschäftsführer von Lumitronix, wurde mit seinem Webshop Leds.de „Onlineshop des Jahres“ 34 Swen Krups, Country Director Germany Epsilon International, kommentiert das neue Messaging-System von Facebook 46 Techniktipp: Brand Bidding 32 Etats Tools & Technik 33 Heiko Mock, Dienstleisterverzeichnis 39 Berater DV-Ratio AG, erläutert, was bei der Gestaltung eines WebshopSystems alles zu beachten ist 36 Menschen & Karrriere 42 Impressum 42 E-Commerce-Anwendungen unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum. Es geht um Details 36 Stellenmarkt 43 Keine Angst vor Kundenurteil Das Teekesselchen-Problem Termine 44 Das Bremer Hotel Prizeotel setzt bei seinem Marketing ausschließlich auf Social Media Semantische Suche hat sich in der Praxis noch nicht durchgesetzt Gehört / Feedback 46 Branding mit Ad Networks Verwirrung bei Googles Adwords-Kunden 14 Intershop bemüht sich um Mehrländer-Shops 33 Usability-Sieger dank Webanalyse Serie: Online-Mediaplanung (Teil 3) Optimale Verteilung des Online-Mediabudgets: Die richtige Mischung ist entscheidend 16 Der „Onlineshop des Jahres“ Leds.de profitiert von seiner konsequenten Datenerhebung Partnerprogramme im Trend Die richtige Basis für den Shop Affiliate Marketing im Jahr 2011 wird geprägt sein von Social Media und Retargeting 32 18 20 34 38 Marco Nussbaum, Gründer und Geschäftsführer von Prizeotel, setzt für sein Designhotel ausschließlich auf Social Media 20 F. Scott Woods, Commercial Director Facebook, über die Fehler der Werbungtreibenden auf Social-Media-Plattformen 6 03_aktuell_2510.qxd 02.12.2010 14:37 Uhr Seite 3 AKTUELL 3 So läuft Web-Weihnachten BVH: 3,5 Milliarden Euro Umsatz im Online-Weihnachtsgeschäft R und sechs Milliarden Euro setzt der deutsche Versandhandel im Weihnachtsgeschäft 2010 um. Der E-Commerce-Anteil wird bei etwa 3,5 Milliarden Euro liegen, prognostiziert der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH). Schon in den vergangenen Jahren wurde deutlich, dass die Konsumenten immer mehr Weihnachtsgeschenke über das Internet bestellen. 2009 rechnete der BVH mit einem Weihnachtsumsatz der Online-Versender in Höhe von 3,1 Milliarden Euro. Damals lag die Steigerungsrate zum Vorjahr bei rund 15 Prozent, in diesem Jahr beträgt sie rund 13 Prozent. Zum Weihnachtsgeschäft zählen die Umsätze in den Monaten November und Dezember. Etwa 20 Prozent des gesamten Jahresumsatzes erwirtschaftet der Versandhandel in diesen beiden Monaten. Doch wie hat sich der Online-Handel auf die stärkere Nachfrage in den Monaten November und Dezember vorbereitet? Reicht es, dafür zu sorgen, dass der Webshop auch bei hoher Last schnell lädt, dass die Produktsuche gute Ergebnisse liefert und der Kundendienst Anfragen von Kunden schnell beantwortet? Oder sind dies alles selbstverständliche Grundlagen für die Konsumenten und erwarten diese von dem Online-Händler, bei dem sie letztlich bestellen, einfach mehr? Beispielsweise kostenlosen Versand? Schließlich liegt die Konkurrenz nur eine Web-Adresse weit entfernt. INTERNET WORLD Business hat sich bei den Online-Händlern umgehört, welche besonderen Aktionen sich Web-Retailer für das Weihnachtsge- Wir liefern passgenaue Strategien und Lösungen für Ihre Inhalte auf Foto: Fotolia / Yanik Chauvin iPhone/iPad schäft ausgedacht haben, mit welchen Services sie sich von anderen differenzieren und welche Dienstleistungen in der Vorweihnachtszeit entscheidend sind, damit die Kunden nicht nur vorbeischauen, sondern auch kaufen. Babymarkt.de bietet beispielsweise im Dezember ein verlängertes Rückgaberecht und einen Adventskalender an. „Unsere Liefergeschwindigkeit kommunizieren wir in den drei Wochen vor Weihnachten über Newsletter, Homepage, Facebook und Twitter“, berichtet Friederike Lütgenau, die bei Babymarkt.de für Marketing und Controlling zuständig ist. Mytoys.de setzt nicht nur auf Online-, sondern auch auf Offline-Maßnahmen und versendet vor dem Weihnachtsgeschäft einen Katalog an die Kunden. Welche Services waren in Ihrem Weihnachtsgeschäft die Erfolgsbringer? Mailen Sie uns an [email protected]. is/dg ❚ Annette Seim, Leiterin Marketing Tradoria GmbH Friederike Lütgenau, Marketing und Controlling Babymarkt.de GmbH „Auf Tradoria.de stimmen Weihnachts-Skin und -Counter grafisch auf das Fest ein. Inhaltlich bieten Geschenke-Teaser Inspiration für Unentschlossene. Das Herzstück unserer Weihnachtsaktivitäten ist ein Video-Adventskalender. Unter dem Motto ,50 Prozent Rabatt auf Artikel, die unsere Mitarbeiter lieben!‘ werden in Kurzfilmen die Lieblingsartikel von 23 Tradoria-Mitarbeitern vorgestellt. Auf jeden dieser Artikel gibt es dann am Tag der Ausstrahlung 50 Prozent Rabatt. Jetzt im Dezember werden wir bei jedem Artikel kenntlich machen, ob er noch bis zum 24. Dezember eintreffen wird.“ „In der Weihnachtszeit finden wir es am wichtigsten, dass wir unsere schnelle Liefergeschwindigkeit von 1 bis 2 Tagen beibehalten, dass wir eine hohe Warenverfügbarkeit gewährleisten, dass unsere Homepage immer erreichbar und hoch performant ist, dass unser Kundenservice über die Hotline sehr gut erreichbar ist und die Mails innerhalb kürzester Zeit beantwortet werden. Diesen Service bieten wir das ganze Jahr an. Es ist aber sehr wichtig, dass diese Schnelligkeit und Qualität vor Weihnachten aufrechterhalten wird, damit jedes Geschenk pünktlich eintrifft.“ Dr. Stephan Zoll, Geschäftsführer eBay Deutschland Oliver Lederle, Geschäftsführer Mytoys.de „Wir sind der Überzeugung, dass für ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft entscheidend ist, den Geschenkesuchenden eine möglichst große Auswahl toller Artikel zu attraktiven Preisen zu bieten. Der zentrale Anlaufpunkt zum Weihnachts-Shopping bei eBay ist unsere Seite für die ,WOW!’-Angebote. Hier haben wir für verschiedene Bereiche wie Unterhaltungselektronik, Spielzeug, Mode oder Medienprodukte eine große Vielfalt besonders begehrter Produkte zu besonders günstigen Preisen zusammengestellt. Alles wird mit kostenlosem Versand angeboten.“ „Ob Weihnachtsgeschäft oder nicht: Unsere Kunden – das sind vornehmlich Eltern – wünschen sich von uns vor allem das: Ein riesiges Angebot an Produkten rund ums Kind zu einem günstigen Preis, das einfach, unkompliziert und sicher zu Hause ankommt. Natürlich gibt es bei uns auch Geschenkefinder, Wunschzettelfunktion, Geschenkgutscheine oder E-Cards. Erfolgreich macht am Ende des Tages aber meiner Meinung nach der gelungene Mix zwischen dem sehr guten Angebot des Shops und der Fähigkeit, mit dem Kunden in ansprechender und glaubwürdiger Art und Weise zu kommunizieren.“ Android BlackBerry Windows Phone 7 dem mobilen Browser Besuchen Sie uns unter www.digitalmobil.com 04_News_I.qxd 4 02.12.2010 8:54 Uhr Seite 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS MEEBO Minibar für Surftour So wie Nutzer bei Foursquare an bestimmten Orten einchecken, sollen sie bei Meebo auf bestimmten Webseiten einchecken. Meebo aus Mountain View, Kalifornien, hat dazu die Browser-Erweiterung „Meebo Minibar“ entwickelt. Mit ihr können Nutzer ihren Freundeskreis auf „Surftour“ durch das Web mitnehmen und sich mit Freunden per Chat über Inhalte austauschen. Ab Dezember integrieren erste Markenund Handels-Websites in den USA, etwa Macy’s (Macys.com) und L’Oréal Professionnel (Lorealprofessionnel.com), die Meebo-Toolbar oder einen Button. User der Sites können bei Meebo einchecken und ihren Freunden mitteilen, wo sie surfen. Besucher, die die Website besonders oft ansteuern, erhalten VIP-Status. Mit der Minibar können Marken erkennen, welche User besonders treu sind, so Meebo. is Mit Meebo sind die Freunde beim Online-Surfen immer dabei QYPE Geld fürs Mobile-Geschäft Das lokale Empfehlungsportal Qype.com erhält 3,5 Millionen Euro von Vodafone Ventures und weitere drei Millionen Euro von den bereits gewonnenen drei Investoren Advent Venture Partners, Partech International und Wellington Partners. Das Geld soll in die Weiterentwicklung des Mobile-Geschäfts fließen. Eine Vereinbarung zwischen Qype und Vodafone sieht vor, dass eine Co-Branding-Version des Qype-Produkts auf von Vodafone unterstützten Geräten wie Blackberry- und Android-Smartphones vorinstalliert wird. is 6. Dezember 2010 25/10 Hausaufgabe für Vermarkter W3B-Studie: An der Wirkung mobiler Werbung gibt es noch viel zu verbessern M obile Werbung zieht noch nicht so richtig – weder was die Wahrnehmung noch was die Wirkung betrifft. Das zeigt die aktuelle W3BUmfrage von Fittkau & Maaß Consulting. Die Hälfte (50,5 Prozent) der befragten Nutzer des mobilen Internets erklärt, dass ihnen bereits Werbung auf mobilen Webseiten aufgefallen sei. Etwa 41 Prozent können sich dagegen nicht an Anzeigen auf dem Handyscreen erinnern und acht Prozent können keine Aussage dazu machen. Auffällig ist, dass der Anteil der Android- und iPhone-Besitzer, denen mobile Werbeanzeigen aufgefallen sind, deutlich höher ausfällt als beim Durchschnitt der mobilen Nutzer. Knapp 63 Prozent der Android-Besitzer und rund 62 Prozent der iPhone-Besitzer haben schon bewusst Reklame auf mobilen Webseiten wahrgenommen. Bei der Werbewirkung zeigt sich ein noch ernüchternderes Bild, gerade auch im Vergleich zu Werbung im stationären Internet: Nur 3,5 Prozent der befragten Mobile-Nutzer sind schon einmal durch eine Werbeeinblendung auf ihrem Mobiltelefon auf ein interessantes Produkt aufmerksam geworden. Dagegen erzielt Werbung im stationären Web laut der Umfrage einen besseren Effekt: Rund 25 Prozent der Internet-Nutzer erklären, dass sie durch Online-Anzeigen schon interessante Produkte gefunden haben (siehe Tabelle). Nutzer des mobilen Internets ignorieren Werbeeinblendungen in viel größerem Maß (69 Prozent) als stationäre Webuser (50 Prozent). Aus Sicht von Mobile-Vermarktern und Werbungtreibenden heißt die Hausaufgabe folglich, herauszufinden, was Mobile-Nutzer veranlassen könnte, Werbung auf ihrem Handybildschirm zent besitzen ein Handy mit InternetZugang. Smartphones unterscheiden sich von normalen Web-fähigen Handys etwa durch große, hochauflösende Bildschirme, Touchscreens und alphanumerische (Buchstaben und Ziffern) Tastaturen. Im W3B-Fragebogen wurden exemplarisch Android, Blackberry, iPhone und Palm Pre genannt, erläutert Susanne Fittkau, Geschäftsführerin von Fittkau & Maaß Consulting. Elf Prozent der Befragten planen den Kauf eines Smartphones im nächsten Halbjahr, 5,8 Prozent wollen sich laut der Befragung einen TabletPC zulegen. Der W3B-Report „Das mobile Inter69 Prozent der Mobile-Nutzer ignorienet“ kommt – wie andere Mobile-Sturen mobile Werbung dien – zu dem Schluss, dass das mobile Web von Apples iPhone angetrieben stärker wahrzu- wird. 40 Prozent der Smartphone-Besitzer nehmen. Woran unter Befragten haben ein iPhone. Mit liegt es, dass so viele kein Interesse haben großem Abstand folgen Android-Handys und die Marketing-Anstrengungen nicht mit nur halb so vielen Geräten (18,4 Probeachten? Liegt es schlicht an Werbeüber- zent) sowie Blackberry mit zwölf Prozent. flutung, an uninteressanten Werbebot- Für den 31. W3B-Report wurden über schaften oder an unpassenden Formaten? 105.100 deutschsprachige Web-Nutzer Ein Lichtblick aus Sicht der Werbung- online befragt. is ❚ treibenden im mobilen Web: Das Interesse an Smartphones nimmt raMobile Anzeigen: schwache Wirkung sant zu, hat die aktuelle InternetMobile W3B-Umfrage ergeben. Werbung* Werbung** Und Smartphone-Besitzer scheinen empfängBin dadurch auf interessante 24,9 % 3,5 % Produkte aufmerksam geworden licher für mobile Werbung zu sein. Auch Habe dadurch interessante 26,8 % 4,5 % Tablet-PCs stoßen bei Websites / Inhalte gefunden den Konsumenten auf Beachte ich gar nicht 50,1 % 69,4 % Interesse. Derzeit nennen knapp 24 Prozent der * Basis: Internet-Nutzer gesamt ** Basis: Nutzer des mobilen Internets Quelle: Fittkau & Maaß Consulting, 31. W3B-Analyse Befragten ein Smartphone ihr Eigen, knapp 37 Pro- Geschenkefinder Facebook RADIUM ONE App zum Wettbewerb US-Händler machen ihren Facebook-Freunden Weihnachtsangebote Mehr Likes generieren Das US-Start-up Radium One aus San Francisco hat eine „Social Retargeting“Lösung erfunden. Mit „Like Retargeting“ werden diejenigen Nutzer erkannt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit den „Gefällt mir“-Knopf auf der Webseite eines werbungtreibenden Unternehmens anklicken werden. Dadurch werden mehr Besucher auf das Facebook-Profil einer Firma gelotst und die Zahl der „Likes“ gesteigert, meint Radium One. is Anzeige Sie suchen den Fachmann für Suchmaschinen-Marketing? Sie finden ihn in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister I n diesem Jahr haben große Unternehmen in den USA erstmals spezielle Black-Friday- und Cyber-Monday-Angebote für Facebook-Nutzer entworfen. Black Friday ist der Tag nach dem amerikanischen Feiertag Thanksgiving. Er bildet den Startschuss für das Weihnachtsgeschäft im stationären Handel, am Cyber Monday, von Internet Shops erfunden, wird die Geschenkejagd im Web eingeläutet. Das Kaufhaus Macy’s nutzte sein Facebook-Profil, um den Nutzern schon mal eine Vorschau auf die Weihnachtsangebote zu geben. Darin integriert ist eine Einkaufsliste, in die per Drag-and-Drop Wunschprodukte gezogen werden können. Nicht nur Macy’s setzt auf Social Media. Auch der amerikanische Bau- und Heimwerkermarkt The Home Depot stellte ein Video D „Like“: Nette Aufforderung von The Home Depot auf seine Facebook-Seite, das sehr charmant dazu auffordert, den „Gefällt mir“Button zu betätigen. Alle Nutzer, die sich über den Like-Knopf mit The Home Depot verbinden, erhalten Angebote, die ausschließlich Facebook-Freunden vorbehalten sind. Die Produkte können direkt von der Profilseite geordert werden. is ❚ er Verband der Mobilfunknetzbetreiber GSMA, der jährlich im Februar den Mobile World Congress in Barcelona veranstaltet, hat erstmals einen App-Wettbewerb ausgeschrieben. Entwickler von mobilen Anwendungen denken sich für Marken wie Coca-Cola eine mobile Anwendung aus und setzen sie um. Die teilnehmenden Unternehmen machen Vorgaben, welche Ziele mit der mobilen Anwendung erreicht werden sollen. Im Rahmen des Wettbewerbs sollen Apps für viele unterschiedliche Plattformen entstehen: für Android, Apple iOS, Blackberry OS6 Symbian und Windows Phone 7. Der Wettbewerb „Brand App Challenge“, dessen Sieger beim Mobile World Congress (14. bis 17. Februar 2011) vorgestellt werden, soll das Networking zwischen Entwicklern und Marken fördern. Die Gewinner erhalten einen Geldpreis. Entwickler können sich bis 10. Januar anmelden: www.mobileappchallenge.com. is ❚ 05_Trends_Start-up_252010.qxd 25/10 01.12.2010 16:09 Uhr Seite 5 TRENDS & STRATEGIEN 6. Dezember 2010 Zusammen wachsen Fusion der Service-Börsen M it frischem Geld auf Wachstumskurs: Die Dienstleisterbörse Twago.de hat von einer Investorengruppe einen mittleren sechsstelligen Betrag für ihre Expansion eingesammelt. Einen Teil der Finanzspritze investierte das Gründungs- Fusion: Twago kaufte Monday Works team um Gunnar Berning sofort in die Übernahme von Mondayworks.de. Auch dort bieten sich Dienstleister an, etwa für Aufgaben in der Internet-Technik, im Bereich Grafik oder für Pressearbeit. Einen weiteren Teil des Geldes will Twago nun in die Internationalisierung investieren. Neben dem deutschsprachigen Angebot hat das Berliner Start-up bereits eine italienische und eine englische Version der Plattform aufgebaut. Auf dem Portal des Berliner Start-ups haben sich rund 100.000 Dienstleister registriert. vs ❚ Stichwort Duplicate Content Duplicate Content (übersetzt: duplizierter, doppelter Inhalt) ist ein Begriff aus der Suchmaschinen-Optimierung. Im Bemühen, Nutzern die wichtigsten Seiten zu einem Stichwort anzuzeigen, achtet Google auch auf Inhalte wie Texte und Bilder. Erscheinen die gleichen Inhalte unter verschiedenen Web-Adressen, sortiert Google die weniger wichtig erscheinenden Seiten aus. Betroffen sind neben lange bestehenden und oft veränderten Seiten auch Online Shops. Neben gezielten Mauscheleien nennen Spezialisten folgende Gründe für die Einordnung als Duplicate Content: ❚ Eine Site ist bei Google unter mehreren IPAdressen angemeldet und indexiert ❚ Eine Site ist unter einer Domain und einer IP-Adresse zu erreichen. Das kommt vor, wenn während eines Domain-Umzugs von der ersten zur neuen Adresse verlinkt wird und Google beide Adressen aufnimmt ❚ Inhalte sind unter verschiedenen URLs lesbar – weil es mehrere Testversionen der Site gibt, weil Inhalte von Haupt- auf Unterseiten kopiert wurden, oder aber, weil Shops dieselben Lagerartikel über mehrere URLs anzeigen und beschreiben ❚ Inhalte wie Fotos oder Artikel werden auf anderen Websites wiederverwendet Wer alle Seiten im Google-Ranking berücksichtigt wissen will, muss die Dubletten ausmerzen: indem er für Konsistenz bei der Bezeichnung von Sites sorgt, mit einem Rewrite die Erreichbarkeit vereinheitlicht und Inhaltsdubletten vermeidet. In Googles WebmasterZentrale (http://www.google.com/intl/de/web masters/) finden sich dazu praktische Tipps. vs Internet World BUSINESS Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Die Karaoke-Dienste Mikestar und Talentrun wurden fusioniert G erade haben Rapper Thomas D. und die Telekom mit der Karaoke-Technik von Mikestar.com online einen Chor zusammengestellt. 13.000 Menschen singen miteinander für eine Werbekampagne: „Das hat uns viel Aufmerksamkeit gebracht“, freut sich Monte Miersch, einer der Gründer des Portals. Beinahe übersehen wurde angesichts des Spektakels, dass das Start-up aus Hamburg Anfang November Talentrun.com übernommen hat: „Wir kommen mit vereinten Kräften schneller weiter“, meint Miersch. Gefordert wurde die Fusion auch von den Investoren: Bei Talentrun war Neuhaus Vereint stärker ❚ Mikestar.com und Talentrun.com erreichen zusammen fast 500.000 registrierte Nutzer ❚ Mikestar übermimmt vier der zehn Mitarbeiter von Talentrun. Auch Mitgründer Dirk Wischnewski bleibt als Berater an Bord ❚ Die Investoren Neuhaus Partners und der High-Tech Gründerfonds sind ebenfalls mit von der Partie und erhöhen ihren Anteil Millionen für Mythings D as israelische Start-up Mythings.com hat sich in einer dritten Finanzierungsrunde sechs Millionen US-Dollar (4,5 Millionen Euro) Risikokapital gesichert. Das Unternehmen hat mit My Audience Technik fürs Retargeting entwickelt. Händler können damit Kunden, die bei ihnen eingekauft haben, mit weiteren Angeboten auf ihre Seiten locken. Dafür wertet My Audience Nutzerdaten des Mythings: Einstige Kunden erneut anziehen Verbrauchers aus und liefert gezielt Banner-Werbung aus. Zu den Kunden von Mythings, das in London, Paris und Berlin Niederlassungen unterhält, gehören Coremetrics, Republic, Etam, Orange und Price Minister. Neben den Telekom-Töchtern T-Venture und Interactive Media haben sich Accel Partners, Carmel Ventures, Dot Corp und GP Bullhound an Mythings beteiligt. Das Unternehmen wurde 2005 von Benny Arbel in Tel Aviv gegründet. vs ❚ Mikestar, Talentrun: Gemeinsame Sache für mehr Wachstum PAUSANIO Geld von Zeitungen Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die Verlagsgruppe Rhein-Main und die „Rheinische Post“ beteiligen sich an dem Startup Pausanio.de. Das Kölner Unternehmen produziert Audioguides von Städten und Sehenswürdigkeiten, die gegen Gebühr im Internet abrufbar sind. vs ALLES ANNA Engel für die Drogerie Partners engagiert, bei Mikestar ist es der High-Tech Gründerfonds. Zusammen investierten sie eine hohe sechsstellige Summe in das fusionierte Unternehmen. Indes werden beide Plattformen weitergeführt. Talentrun-Mitgründer Dirk Wischnewski bleibt als Berater erhalten. Von seinem Unternehmen wechseln vier Mitarbeiter zu Mikestar. Das Portal will seine Web-basierte Karaoke-Technik künftig auch zum Entwickeln von Spielen einsetzen und sie noch stärker für FirmenWerbe-Events vermarkten. Zudem drängt Mikestar ins Ausland: „Auch dabei hilft uns die Größe“, so Miersch. vs ❚ Bei Allesanna.de sind nach Michael Brehm (StudiVZ-Mitgründer) Stephan Schubert und zwei nicht weiter benannte Business Angel eingestiegen: Alles Anna liefert Drogerie- und Kosmetikartikel und konkurriert mit Windeln.de und Rossmann.de. vs LISA LIEFERT Neue Idee, neuer Name Das Team des Berliner Start-ups Lisaliefert.de wendet sich einem neuen Geschäftsmodell zu: Statt einen Lieferdienst für Drogerieartikel zu bauen soll nun unter dem Namen Lucrato.de ein Preisvergleichsdienst entstehen. dg 5 06-07_Interview_Woods.qxd 6 01.12.2010 16:26 Uhr Internet World BUSINESS Seite 6 TRENDS & STRATEGIEN 6. Dezember 2010 25/10 SOCIAL MEDIA MIT FACEBOOK „Wir sind nicht billig“ Social Media haben sich zu einem der wichtigsten Werbetrends entwickelt. Facebook bietet sich dafür an. Doch viele Unternehmen, die in der Community werben, machen noch Fehler, beobachtet Deutschland-Chef F. Scott Woods D ie Fanpage von Facebook Deutschland besteht seit 2004, dem Gründungsjahr von Facebook. Sie zählt heute mehr als 110.000 Fans. Mittlerweile netzwerken hierzulande knapp 13,4 Millionen Nutzer über die Community. Doch erst in diesem Jahr eröffnete der US-amerikanische Konzern eine Deutschland-Filiale in Hamburg. F. Scott Woods leitet dort ein Team von zwölf Mitarbeitern, das noch wachsen soll. Im Gespräch mit INTERNET WORLD Business erläutert Woods Möglichkeiten, auf Facebook zu werben – und damit verbundene Schwierigkeiten. Haben Sie sich den Film über Ihren Chef Mark Zuckerberg im Kino angeschaut? Scott Woods: Sogar mit dem ganzen Team. Persönlich dachte ich mir, zwei Stunden über Facebook – das kann langweilig werden. Aber der Film ist gutes Entertainment, Hollywood eben. Vieles entspricht aber nicht der Wirklichkeit. Mark Zuckerberg hat gerade das MessagesProgramm vorgestellt. Hierzulande schlugen die Datenschützer sofort Alarm. Sie sind nicht zu beneiden als Deutschland-Statthalter. Woods: Auch in Deutschland gibt es bereits Nachrichtenfunktionen, über die sich Mitglieder austauschen. Facebook-Nachrichten führt unterschiedliche Informationskanäle wie E-Mail, SMS und Chat zusammen. Mit den Datenschützern in Europa und Deutschland sind wir regelmäßig in Kontakt, und vorerst ist Facebook-Nachrichten nur in den USA gestartet. Welches Gewicht hat Ihre Stimme in der Zentrale, wenn es um den Datenschutz geht? Woods: Ich bin mit meinem Team für die Vermarktung von Facebook verantwortlich. Wir haben einen Datenschutzbeauftragten für Europa, und für Deutschland suchen wir nach einem Experten. Der Austausch mit den Kollegen in den USA funktioniert ausgezeichnet. Facebook hat viel Facebook ist seit Februar mit einem eigenen Büro in Deutschland vertreten. Wie groß ist das Interesse der Werbungtreibenden? Woods: Sehr hoch. Wir haben bereits viele interessante Kampagnen umgesetzt, viele deutsche Marken sind auf Facebook gestartet. Wir sehen aber auch, dass es noch viele Fragen rund um Social Media und Werbung zu klären gibt. Welche Kampagnen waren gut? Woods: Vor der Fußball-Weltmeisterschaft hat Nike – das Unternehmen war kein Sponsor – vorab den TV-Spot mit den Weltstars auf Facebook gestartet. Er wurde millionenfach verteilt. Faszinierend zu beobachten, wie schnell das geht. Persönlich hat mich eine Kampagne von Hugo Boss Orange angesprochen. Da wurde ein Wettbewerb für ein T-Shirt-Design ausgeschrieben, das Beste wird in die nächste Kollektion aufgenommen. Da haben Tausende weltweit mitgemacht, die Kommunikation zwischen Marke und Fans ist durch diese Aktion sehr stark gewachsen. So etwas finde ich persönlich sehr gut. Verkauf oder Werbung – wo setzen deutsche Unternehmen Schwerpunkte auf Facebook? Woods: Das ist schwer zu sagen, viele werben, aber ebenso viele wollen auch verkaufen. Facebook hilft bei der Kundenbindung, weil unter anderem über den LikeButton ein Rückkanal entsteht. So knüpfen Unternehmen einen direkten Draht zum Kunden, der sich auch zur Marktforschung einsetzen ließe. Social Media für eine Marke bedeutet allerdings oft, dass Daten und Fakten ❚ Facebook entstand 2004 in den USA aus einem Netzwerk für Studenten und verzeichnete damals eine Million Mitglieder. ❚ Heute liegt die Zahl der Mitglieder bei 500 Millionen weltweit. Laut Unternehmen loggt sich etwa die Hälfte beinahe jeden Tag ein. ❚ Im Schnitt ist ein Facebook-Mitglied mit 130 Teilnehmern vernetzt. ❚ Schätzungen zufolge setzte Facebook 2009 ca. 800 Millionen US-Dollar um und erzielte einen Gewinn von zehn Millionen Dollar. Der Wert des Konzerns soll mit 34 Milliarden USDollar bereits über dem von eBay liegen. ❚ Seit Februar 2010 unterhält Facebook eine Niederlassung in Hamburg. ❚ Laut Statistikdienst Facebakers.com sind die Länder mit den meisten Mitgliedern USA, Indonesien, Großbritannien, Türkei und Frankreich. die Diskussion mit Kunden und Fans ermöglicht. Das verstehen Unternehmen nach den ersten Versuchen aber schnell. Deshalb bekommen wir jetzt immer mehr Fragen zu den Fanpages. an den Privatsphäre-Einstellungen verändert, sodass Nutzer eine bessere Kontrolle über ihre Daten haben. Datenschutz ist weltweit ein Thema. ❚ Mit knapp 13,4 Millionen Teilnehmern liegt Deutschland zurzeit auf Platz elf. 51 Prozent der Nutzer sind hier Männer. Etwa jeder Dritte ist zwischen 25 und 34 Jahre und 29 Prozent sind 18 bis 24 Jahre alt. ❚ Die Marken mit den meisten Fans sind in Deutschland Starbucks, Kinder-Riegel, Nike Fußball, Lufthansa und Paypal. ❚ Für Werbekampagnen auf Facebook gibt es zwei Abrechnungsmodelle: Cost per Click (CPC) und Tausender-Kontaktpreis (CPM). Während die Preise in Deutschland im Durchschnitt bei 42 USCent (CPC) beziehungsweise 18 US-Cent liegen, müssen Werbungtreibende in den USA 74 USCent (CPC) beziehungsweise 32 US-Cent zahlen. Helfen Sie beim Aufbau dieser Seiten? Woods: Das sehen wir nicht als F. Scott Woods unsere Aufgabe an. Wir weisen in Tutorials und Webinaren auf Tools und ihren Einsatz hin, nennen Gepflogenheiten und Wünsche der Mitglieder. Außerdem entstehen viele Lerneffekte dadurch, dass Unternehmen Fehler im Umgang mit Facebook machen. Aber wie die Fanpage einer Marke aussehen soll, das wissen Unternehmen viel besser. leitet die Hamburger Facebook-Filiale und ist seit 2009 Commercial Director für die deutschsprachigen Länder. Zu Facebook kam der heute 42-Jährige von Last.fm und Google Europe. Weitere Stationen des Germanisten waren die Internet-Sparten der Verlage Axel Springer sowie Gruner & Jahr. Wer wirbt in Deutschland mit Facebook? Woods: Viele Herstelmehrere Abteilungen ler von Konsumgüinvolviert werden – tern, auch Reiseanbieneben Vertrieb, Marter und Fluglinien. keting, Service oder Sehr stark vertreten Recruiting. Das ist ❚ www.facebook.com sind die Anbieter von eine noch neue HerTechnik, Telekommuausforderung. nikations- und MoStudien zufolge zieht Facebook in den USA bilfunkgesellschaften. Gerade hat die 25 Prozent aller Seitenaufrufe auf sich. Doch Deutsche Telekom den Chor der Milliodas wirkt sich nicht auf die Werbeerlöse aus. nen mithilfe von Thomas D. und FaceWeil Anzeigen zu billig verramscht werden? book zusammengestellt – die Bandbreite der Aktionen ist sehr weit. Woods: Facebook veröffentlicht keine Zahlen. Wir bieten Werbungtreibenden eine Plattform und Tools wie Anzeigen oder Markenunternehmen sammeln Fans und Fanpages. Eine Fanpage aufzubauen kostet nennen stolz die Zahl. Ist das sinnvoll? nichts, auch wenn man eine Application Woods: Die Anzahl der Fans ist leichter entwickeln will, bieten wir offene Schnitt- greifbar. Wer viele Fans hat, weiß, dass sich stellen. Wir verdienen nur mit Anzeigen Nachrichten, die er postet, in deren NetzGeld. Bei den Preisen sind wir transparent. werke verteilen. Je größer die Zahl der Wer Anzeigen mit dem Ad Tool erstellt, Fans, desto weiter die Verbreitung. Wichsieht, was es kostet, eine Zielgruppe in ver- tiger als die Zahl der Fans ist aber die Quaschiedenen Märkten zu erreichen. Dass lität des Feedbacks. Aber auch das ist ein wir billig sind, würden einige Marken Lerneffekt. sicher nicht unterschreiben. Wie können Unternehmen Fanpages beAngeblich arbeitet Facebook an einem Ad kannt machen und wie erreichen sie es, dass Network. Wann startet dieses hierzulande? Fans aktiv kommentieren? Woods: Zurzeit gibt es andere Prioritäten Woods: Um eine Fanpage bekannt zu main Deutschland. Facebook chen, können sie beispielsPlaces ist seit Kurzem verweise eine Anzeige schalfügbar. Das neue Facebook ten. Um Nutzer zu motiDeals für lokale Angebote vieren, sollten sie offen ist in den USA erhältlich bleiben, offene Fragen stelund soll hier bald starten. len oder mit Aktionen Fans und Kunden zum Wie werden Anzeigen und Mitmachen anregen. AkFanpages hier genutzt? tionen erhöhen außerdem Woods: Kunden, die das die Viralität. Antworten erste Mal mit Facebook viele Kunden auf einen werben, bringen meist ihre Post, lesen noch viel mehr Denkweise aus klassischen Leute mit. Medien mit und platzieren Anzeigen. Das ist für mich Wo liegt der Wert eines Fans? Webvertising 1.0. Viel Gründer Mark Zuckerberg: Woods: Es gibt bereits Anawichtiger ist, dass Facebook Konkurrenz uninteressant lysen dazu, aber meines 06-07_Interview_Woods.qxd 25/10 01.12.2010 16:26 Uhr 6. Dezember 2010 Seite 7 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 7 Nicht nur Community: Facebook ist mobil abrufbar (o.), bietet über den Lokalisierungsdienst Places Orientierung vor Ort (re.) und mit Credits ein Bezahlsystem (ganz re). Mit Questions finden Teilnehmer Hilfe bei Mitgliedern Erachtens kann der Wert eines Fans nicht in Euro umgerechnet werden. Das ist wie bei den Markenbotschaftern. Was bringt es einer Marke, wenn Verbraucher unter Freunden von einem Produkt schwärmen? Unternehmen suchen aber nach solchen Werten, Nielsen hat mit Facebook begonnen, solche Kennziffern zu ermitteln und arbeitet gerade am Gross Rating Point, einer Reichweitenwährung, die Web-Angebote vergleichbar macht. Viele Mitglieder nehmen Anzeigen doch gar nicht wahr. Was tun Sie dagegen? Woods: Werbung auf Facebook ist sehr austariert. Wir haben anfangs mit Skyscra- Teenager und die Altersguppe 45plus am schnellsten. pern gearbeitet, aber das kam nicht gut an. Jetzt sind die Anzeigen stark in die Seiten integriert, durch Targeting schaffen wir mehr Aufmerksamkeit und Effizienz. Über 13 Millionen Nutzer in Deutschland – wie viele davon sind aktiv? Woods: Wir zählen überhaupt nur die aktiven Nutzer. 50 Prozent der Nutzer sind mindestens einmal am Tag auf der Plattform aktiv. In Deutschland liegt der Schwerpunkt der Mitglieder derzeit bei den 20- bis 35-Jährigen, zurzeit wachsen Wie gehen Sie mit der Konkurrenz, den VZNetzwerken, und mit Xing um? Woods: Früher gab es sicher viele Ähnlichkeiten zwischen StudiVZ und Facebook. Aber mit den VZ-Netzwerken oder Xing ist Facebook heute auch im Hinblick auf die Werbemöglichkeiten gar nicht mehr vergleichbar. Xing hat einen klaren Fokus auf Business und Wirtschaft und spricht damit andere Zielgruppen an. Wir achten deshalb gar nicht so sehr auf die Konkurrenz in Deutschland, sondern viel mehr auf unser eigenes Produkt. Wer Sie bei Facebook sucht, findet Ihre Seite nicht. Warum? Woods: Weil ich die Einstellungen zur Privatsphäre so gewählt habe. Ich kann in Facebook oder von Suchmaschinen nicht gefunden werden. Wer meine Adresse kennt oder einen meiner Freunde, findet mich. Und wozu nutzen Sie Facebook? Woods: Ich schaue mit einem professionellen Blick darauf, aber vor allem verdrahte ich mich hier mit meinen Freunden, die inzwischen überall auf der Welt zu Hause sind. Bei Facebook kann ich das so nachhaltig wie nirgendwo sonst tun. ❚ Interview: Susanne Vieser 08_Social-Media-Finanz.qxd 8 02.12.2010 10:11 Uhr Seite 8 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 6. Dezember 2010 25/10 SOCIAL MEDIA Facebook & Co. und die Banken Studien untersuchen, wie Finanzdienstleister in Social Communitys agieren – und was sie besser machen können S Bild. Selbst die Banken mit den besten Strategien haben wenig bis gar keine Aktivitäten für diese attraktive Zielgruppe in den sozialen Medien. Keine App für Premiumkunden Die Angebote von sozialen Medien auf der eigenen Website sowie von Applikationen für Mobilgeräte sind ebenfalls verbesserungswürdig. Nur 40 Prozent der Banken bieten wenigstens eine der Möglichkeiten (etwa Blogs, Social Bookmarks, Podcasts oder Videocasts) auf ihrer Website an. Nur 50 Prozent der Banken haben eine oder mehrere Mobil-Applikationen für ihre Kunden – keine bietet spezielle mobile Applikationen für vermögende Kunden Foto: Fotolia / Thomas Weißenfels etzen Banken Social Media leichtern das Erschließen oder Tools nicht konsistent und Erweitern von Netzwerken. zielgerichtet ein, können sich Dies wirkt sich sowohl auf die Prozesse unkontrolliert ins Web Neukundengewinnung als auch verlagern. Richtig angegangen, auf das Recruiting positiv aus. eröffnet die Web-Kultur Banken „All diese tief greifenden Veränneue Möglichkeiten einer verderungen müssen Banken betrauensvollen Interaktion mit rücksichtigen und Social Media in ihre Strategie integrieren“, Kunden, Partnern und Mitarargumentiert Buisset. Denn: beitern. Zu diesem Schluss „Nur mit der Integration neuer kommt die Management-BeraWeb-Technologien können sie tung Detecon International in ihren Kundenservice zukunftsihrem Whitepaper „Social Megerichtet und wettbewerbsfähig dia für Financial Services“, das ausrichten.“ im September 2010 erschienen ist. Voraussetzung für alle SocialBanken warten ab Media-Aktivitäten sind demnach die Definition von ZielDie Studie „Wealth Managegruppen sowie ein thematisch ment and Social Media“ von My fokussierter Einsatz in gezielt Private Banking Research ausgesuchten Netzwerken. kommt zu dem Ergebnis, dass „Social Media haben einen die Auftritte der 30 größten erheblichen Einfluss auf die Banken in den sozialen Medien Kommunikation zwischen Kunviele Wünsche offen lassen: Nur den und Mitarbeitern eines eine kleine Gruppe von vier Unternehmens“, erklärt Dr. Jörg Kommunikation mit den Kunden: Die meisten Finanzdienstleister Banken (Deutsche Bank, Crédit Buisset, Head of Financial Servi- begegnen Social-Media-Aktivitäten mit großer Zurückhaltung Agricole, BNP Paribas und Creces Industry bei Detecon. „Kundit Suisse) zeigt zumindest eine den, Interessenten, aber auch Mitarbeiter her auch eine Beteiligung der IT, ohne die einheitliche und umfassende Strategie in und Bewerber wachsen heute mit ,sozialen eine Transformation des Unternehmens den sozialen Medien. Medien‘ auf und nutzen sie intensiv. Dort nicht gelingen kann. Eine zweite Gruppe von lediglich sechs muss man sie abholen.“ Da Kunden heutBei der Betrachtung von Social Media Banken nutzt immerhin teilweise soziale zutage eine schnelle Beantwortung von spielen nicht allein Aspekte der Technik, Netzwerke, um mit Kunden und Nutzern Fragen erwarten, suchen sie verstärkt auch sondern auch die Kommunikationskultur zu interagieren. Aber ein erschreckend hoForen auf, bei denen sie sich untereinan- eine Rolle: Die bloße Bereitstellung einiger her Anteil von zwei Dritteln der führenden der bei Problemen helfen. Finanzdienst- Social-Media-Netzwerke reicht nicht aus, Banken hat entweder keine Präsenz in den leister könnten nun beispielsweise auf sol- wenn sie nicht auch im Sinne dieser Kul- sozialen Medien oder ist dort nur sporachen Kanälen mit echten oder standardi- tur genutzt werden. Social Media begüns- disch aktiv. Überraschenderweise kommt sierten Agenten präsent sein und Fragen tigen schnelle, dezentrale Entscheidungen, keine US-amerikanische Bank mit ihrem beantworten. eine zentrale Entscheidungsbefugnis wird Angebot in die Top 10 der Anbieter. Trotz des rasanten Wachstums der soziabgebaut. Stärken und Schwächen werden Social Media Roadmap für Banken transparent und diskutiert sowie im Ent- alen Medien hat es die Mehrheit der Banken und Vermögensverwalter versäumt, Um den Anschluss an die Zielgruppe zu scheidungsprozess berücksichtigt. wahren und einer Überlappung verschieGleichzeitig ermöglichen Social Media das Potenzial der sozialen Medien zu nutdener Social Media Tools vorzubeugen, als neuer Kommunikationskanal laut zen. Insbesondere enttäuscht, dass 20 der müssen Banken den Einsatz von Apps, Detecon die individuelle Einbindung von 30 Banken keinen offiziellen FacebookBlogs, Communitys, Wikis und Co. sorg- Kunden bei gleichzeitig steigender Auto- Auftritt für ihre Kunden haben. Die spezifältig planen. Das Detecon Spotlight emp- matisierung. Sie ermöglichen die einfache fische Analyse der Angebote für vermöfiehlt für die „Social Media Roadmap“ da- Pflege bestehender Beziehungen und er- gende Kunden zeigt ein noch schlechteres Überblick: Social Media Ranking der Top-Ten-Banken (Gesamtzahl der gerankten Banken: 30) Rang / Bank Gesamtpunkte Facebook (max. 50) (max. 17) Linkedin (max. 4) Twitter (max. 6) Youtube (max. 4) Flickr (max. 2) Website Mobile Social Media Apps (max. 10) (max. 4) Best Practice (max. 4) 1. Deutsche Bank 38 15 4 5 3 2 4 3 2 2. Crédit Agricole 33 14 4 4 3 2 1 3 2 3. BNP Paribas 31 10 4 3 3 0 6 4 1 4. Credit Suisse 30 11 4 4 3 0 4 3 1 5. Standard Chartered 20 4 4 1 3 2 1 4 1 6. Commerzbank 19 3 4 3 1 0 6 2 0 7. Barclays 18 0 4 5 1 0 5 1 2 8. ING Groep 17 0 4 3 3 2 2 3 0 9. UBS 17 0 4 0 4 0 5 2 2 Bester Social-Media-Auftritt: Die Deutsche Bank investiert viel in ihre Facebook-Seite an. Die Marktforscher empfehlen Banken, schnell den Fokus auf soziale Medien zu richten und sie nicht als Spielwiese für Jugendliche abzutun. Die Anbieter benötigen dringend eine Strategie für ihren Auftritt in dieser interaktiven Sparte des Internets. Social Media zu Priorität machen Als Sofortmaßnahmen empfehlen die Studienautoren den Finanzdienstleistern: ❚ Das Top-Management jeder Bank muss sich für den Einsatz sozialer Medien öffnen und entscheiden, wie sich das Unternehmen in den verschiedenen Netzwerken positionieren will. ❚ Jede Bank sollte in Facebook, Linkedin, Twitter, Youtube und Flickr präsent und aktiv sein. Allein dieser Schritt erlaubt mit geringen Kosten den Zugang zu fast einer Milliarde Menschen. Eine Präsenz in diesen Netzwerken ist allerdings nur der Anfang. ❚ Jeder Auftritt in den sozialen Medien muss durch das kontinuierliche Hinzufügen von relevanten Inhalten sowie die schnelle Reaktion auf Anfragen lebendig gehalten werden. ❚ Claudia Hilker 10. Pictet Durchschnittliche Punkte © INTERNET WORLD Business 25/10 16 9 3 2 0 0 1 0 1 23,9 6,6 3,9 3,0 2,4 0,8 3,5 2,5 1,2 Quelle: Myprivatebanking.com Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1025008 ❚ Download: Detecon Spotlight „Social Media für Financial Services“ ❚ Best Practice: Facebook-Seiten der Banken 09_Anz_Google.qxd 29.11.2010 16:59 Uhr Seite 9 10_Bieler_Interview.qxd 10 02.12.2010 8:42 Uhr Internet World BUSINESS Seite 10 TRENDS & STRATEGIEN 6. Dezember 2010 25/10 INTERVIEW „Wir werden Bezahlstandard“ Paypal-Chef Gregor Bieler will bis Ende kommenden Jahres 25 Prozent des deutschen E-Commerce abwickeln S eit knapp eineinhalb Jahren ist Gregor Bieler Deutschlandchef des Bezahlanbieters Paypal. Was das Payment-Geschäft betrifft, macht er sich nichts vor: „Hier kommt es auf die schiere Größe an“, sagt der Betriebswirt und will deswegen vor allem eines: wachsen, wachsen, wachsen. Ende kommenden Jahres will er 20 Millionen Kundenkonten verwalten, in den Micropayment-Markt eingestiegen sein, am Verkauf digitaler Güter kräftig mitverdienen und mit einer mobilen Zahlart auch im Offline-Geschäft aktiv sein. Mit INTERNET WORLD Business sprach er über seine ehrgeizigen Ziele. Der Payment-Markt ist lukrativ – aber auch höchst umkämpft. Wie war das Jahr 2010? Gregor Bieler: Bestens. Unser Fokus der letzten eineinhalb Jahre lag auf Neukundenakquise. Wir konnten von sechs Neukunden pro Minute auf heute 15 Neuanmeldungen wachsen. Insgesamt haben wir 15 Millionen Kundenkonten, davon acht Millionen aktive. Jetzt wollen wir die Aktivität der Kunden erhöhen und die Zahl der Transaktionen deutlich steigern. „Wir werden im Bereich Micropayment einige Innovationen vorstellen. Zum Beispiel One-Click Checkout.“ Was ist wichtiger: Die Zahl der Transaktionen oder das Volumen je Transaktion? Bieler: Das Volumen ist eine wichtige Metrik, weil davon unser Umsatz abhängt. Wenn wir aber in die Zukunft sehen wollen, betrachten wir die Anzahl der Transaktionen. Denn da kommt der nachhaltige Erfolg her. Deshalb wollen wir ins Micropayment einsteigen. Provokativ gesagt ist für uns im Micropayment weniger der konkrete Umsatzbeitrag als die Investition ins Consumer Engagement interessant. Wir werden da einige Innovationen vorstellen, mit denen etwa Verlage extrem einfach Inhalte abrechnen können. Zum Beispiel mit einem One-Click Checkout. Für das Jahr 2010 haben Sie eine Händleroffensive ausgerufen. Hat das geklappt? Bieler: Wir konnten von 18.000 auf über 40.000 Händler wachsen. Das ist ein großer Erfolg, wir möchten diese Zahl in den nächsten zwei Jahren aber noch einmal verdoppeln. Unter den Top-500-Händlern wollen wir dann eine Abdeckung von 60 Prozent haben. Was sind Ihre Argumente? Bieler: Unser stärkstes Argument ist das Umsatzwachstum. Mit Paypal lässt sich der Shop-Umsatz im Schnitt um 16 Prozent steigern. Das lässt sich auf das Vertrauen zurückführen, das wir mit unserem Verkäufer- und Käuferschutz aufgebaut haben. Paypal ist eine äußerst sympathische Marke. Ein Beispiel: Vor wenigen Wo- chen haben wir unsere FacebookSeite gestartet und hatten innerhalb von drei Tagen 120.000 Fans auf der Facebook-Seite. Das ist ein extrem positiver Wert. Die Händler spüren das durch die höhere Konversion. Das funktioniert allerdings nur bei bestimmten Sortimenten. Bieler: Das funktioniert überall. Für uns ist es äußerst wichtig. Wir wollen Standardbezahlmittel werden. Dabei hilft uns das Mitgliederwachstum. Je mehr aktive Konsumenten wir gewinnen, umso wichtiger werden wir. Ich möchte so schnell wie möglich 20 Millionen Kundenkonten haben. Ende 2011 könnte es so weit sein. Dann haben wir eine kritische Masse erreicht. Die Zahl der aktiven Kunden und die Zahl der Bezahlvorgänge wird überproportional steigen, sodass ich mit 300.000 bis 400.000 Transaktionen pro Tag rechne. Wir wickeln dann 25 Prozent der deutschen E-Commerce-Umsätze ab. Das sind Größenordnungen, bei denen wir von einer Standardbezahlmethode sprechen können. Für ein echtes Standardbezahlverfahren haben Sie aber noch viele Baustellen. Zum Beispiel Mobile Payment ... Bieler: Bei Mobile geben wir richtig Gas. Allein über die iPhone und iPad App von eBay werden 2010 rund 1,5 Milliarden USDollar Transaktionsvolumen generiert. Viele denken, die mobilen Umsätze würden die Desktop-Umsätze kannibalisieren. Stimmt nicht. Zwei Drittel der Umsätze kommen on top. Ab Januar wird es in der App auch einen Mobile Express Checkout geben, der Paypal unterstützt. Aber das Thema Mobile Payment hört doch nicht bei eBay und dem iPhone auf? Bieler: Wir setzen im Wesentlichen auf die Plattformen Android, Blackberry und iPhone. Und: Natürlich reicht das Thema weit über eBay hinaus. Ich bin überzeugt, dass Location Based Services wie Foursquare oder Facebook Places das Käuferverhalten massiv beeinflussen werden. Da Paypal in Zahlen ❚ Im Dezember 1998 gegründet, konzentrierte sich Paypal zunächst auf „E-Mail Payments“: Nutzer können Geld auf ihr E-MailKonto überweisen. Im Juni 2002 kaufte das Aktionshaus eBay den Bezahldienst für 1,5 Milliarden US-Dollar. ❚ Paypal ist in 190 Ländern aktiv, hat weltweit 90 Mio. aktive Nutzer und trägt 37 Prozent zum eBay-Gesamtumsatz bei. Der Umsatz wuchs im dritten Quartal um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 838 Mio. US-Dollar, das Transaktionsvolumen betrug 22 Mrd. US-Dollar. Erfolg, nur weil es aus Cupertino kommt. Ping war kein Knaller. Insofern geht es Apple nicht anders als Google: In bestimmten Bereichen sind beide äußerst erfolgreich, aber in anderen Bereichen entwickeln sie auch mal Rohrkrepierer. Das gilt übrigens auch für Amazon. Solange deren Bezahlverfahren Amazon Payments heißt, werden Händler immer ein Problem haben, das Verfahren einzubinden. Und selbst wenn dieses Problem beseitigt wäre, würden wohl die wenigsten Shop-Betreiber ihre vertraulichen Kundenkontakte an Amazon übermitteln wollen, um die Bezahlung abzuwickeln. Apple will Near Field Communication (NFC) verwenden, um die Kreditkarte am Point of Sale zu ersetzen. Auch Android unterstützt NFC. Bieler: NFC wird keiGregor Bieler nen schnellen Erfolg ist seit 1. Juli 2009 Vorsitzender Geschäftsführer bringen. Mit einer und Country Manager bei Paypal Deutschland. Handy-Penetration Zuvor war der 40-jährige Betriebswirt Vice Prevon drei Prozent steht eine funsident Consumer Electronics bei Logitech. kann Apple kein Bedamentale Än❚ www.paypal.de zahlsystem am POS derung bevor. durchsetzen. Ein Beispiel: Wenn wir wisDas Vermischen sen, dass jemand eine Winterjacke gekauft von Online- und Offline ist aber generell hat, könnten wir ihn per Handy darauf ein Riesenthema für uns. Noch sind wir hinweisen, dass es im Kaufhaus gegenüber dabei, das Thema zu entwickeln. Es gibt gerade passende Handschuhe gibt und ihm die verschiedensten Möglichkeiten: Prezusätzlich einen Rabattgutschein senden. paid-, Kreditkarte, Terminals … Wir haben uns noch nicht entschieden. Sie hätten bei Groupon zuschlagen sollen. Aber es wird auf jeden Fall etwas mit Location Based Services, dem Handy und mit Bieler: Groupon ist ein wenig teuer geworden, aber es gibt ja noch ein paar andere einem mobilen oder stationären Empinteressante Dienste. Wir beobachten die fangsgerät zu tun haben. Themen Location Based Services und MoSie haben sich kürzlich an Billsafe beteiligt. bile Payment jedenfalls sehr intensiv. Was versprechen Sie sich davon? Sie stoßen aber auch auf harte Gegner. Bei Bieler: Rechnung ist der Deutschen liebstes Apple wird via iTunes abgerechnet, Android Kind. Sie bietet gefühlt den höchsten Käuhat mit Google Checkout ebenfalls ein Bezahlverfahren. Wo ist Ihre Lücke? „Unsere mobile Lösung wird Bieler: Andersherum: Wo ist denn die Lücke für die anderen? Google Checkout Handy, Location Based Services hat einen winzigen Weltmarktanteil, ... … aber ist in Android bestens integriert. Bieler: Google hat gerade erst Paypal als Bezahlplattform integriert, während Checkout eine unbedeutende Rolle spielt. Natürlich haben wir Google Checkout auf dem Radar. Den größten Respekt habe ich aber vor Apple. Wenn Apple in seine geschlossene Community ein Bezahlverfahren einführt, das übergreifend funktioniert, … das könnte etwas werden. Wenn man den Gerüchten folgt, geht die Reise genau dahin. Bieler: Apple hat bereits 200 Patente dazu angemeldet. Es ist nicht so, dass wir das nicht beobachten. Andererseits muss auch Apple erst lernen, wie Payment funktioniert. Es wird ja nicht alles automatisch ein und stationäre Empfangsgeräte verbinden.“ ferschutz. Deswegen haben wir uns Billsafe gesucht. Wir ergänzen uns gut. Beim Kauf auf Rechnung entscheidet sich alles über das Risikomanagement. Wir haben ein 3.500 Mann starkes Team und umfangreiche Daten zur Zahlungshistorie. Damit erlauben wir es Billsafe, das Produkt zu viel geringeren Einstandskosten anzubieten. Zunächst müssen wir unsere Datenbanken über eine Schnittstelle miteinander verknüpfen. Als nächsten Schritt werden wir Billsafe als Bezahlart in Paypal integrieren und dadurch den Kauf per Rechnung ermöglichen. ❚ Interview: T. Gabler, D. Grollmann 15_Anz_1&1.qxd 29.11.2010 17:20 Uhr Seite 17 12_Auftakt.qxd 12 01.12.2010 15:54 Uhr Seite 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 6. Dezember 2010 25/10 Politische Virals wirken ADIDAS Milliarden Euro für Online Adidas verlagert seinen Media-Mix und setzt künftig auf Online als Lead-Medium. Insbesondere mit Internet-Clips, -Spielen und sozialen Plattformen will der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller die Zielgruppe der 14- bis 19-Jährigen erreichen. Adidas gibt jährlich etwa 1,5 Milliarden Euro für Werbung aus. Nike und Puma sind im Web ebenfalls sehr aktiv. häb Die Sieger des Viral Video Award überzeugten durch starke Botschaften Bestes politisches Viral: Der Polarbär thematisiert die Klimaveränderung Sonderpreis: Die virale Inszenierung des 30-jährigen Post-It-Jubiläums gefiel besonders OTTO Travestie-Ulk auf Facebook Unverhofft kommt oft: Das hat nun auch Otto erfahren. Für einen Model Contest auf der eigenen Facebook-Fanpage wurden die User aufgefordert, Bilder von sich hochzuladen, die andere Fans bewerten sollten. Sieger wurde der Koblenzer Student Sascha, der grell geschminkt in Frauenkleidern als Brigitte posierte. Mit solch einem Klamauk hatte Otto nicht gerechnet, hat ihn aber auch nicht unterbunden. Der Lohn: Täglich wuchs die Fangemeinde um rund 10.000 auf am Ende 160.000 Fans. häb Bin ich schön? Sascha, alias Brigitte, ist der Sieger des Otto-Model-Contest BMW Erster Sponsor für MSN-Apps BMW ist der erste Sponsor der neuen Microsoft-Apps „MSN Deutschland“ und „MSN Kino“ auf dem Windows Phone 7. Beide Services gehören seit dem Start von Windows Phone im Oktober zu den am häufigsten heruntergeladenen mobilen Apps im Marketplace. Mit seinem wöchentlichen Bewegtbildformat „BMW TV“ auf MSN ist BMW bereits seit Jahren Werbepartner von Microsoft Advertising. häb SOCIAL MEDIA ACADEMY Kein Geld für Mitarbeiter Laut einer Studie der Social Media Academy (SMA) messen 63 Prozent von knapp 100 befragten Konzernen Social Media eine hohe Bedeutung für die Unternehmenskommunikation bei. Fast 40 Prozent wollen dafür aber kein extra Budget aufrufen, sondern den Bereich intern durch eigene Mitarbeiter abdecken. Eine Analyse von Jobscout24 bestätigt dies: Nur bei 14 Prozent der 12.000 Job-Angebote im Bereich PR & Marketing werden explizit SocialMedia-Kenntnisse verlangt. häb Anzeige Sie brauchen Content Management Software? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister Publikumsliebling: Das Viral „Nice Game“ behandelt die Problematik der Kindersoldaten Bestes Viral: Der GreenpeaceSpot macht gegen Nestlé und Palmöl-Verwendung mobil G reenpeace hat gezeigt, wie groß die Wirkung von politischen Virals ist. Mit dem auf Youtube und auf Facebook verbreiteten Spot „Nestlé, kein Palmöl aus Urwaldzerstörung“ zwang die Umweltorganisation den weltweit größten Nahrungsmittelkonzern in die Knie – und wurde dafür beim Viral Video Award 2010 als bestes Viral ausgezeichnet.„Der Greenpeace-Spot ist das Video mit dem größten Einfluss und der höchsten Viralität“, so das Urteil der Jury. Darüber hinaus habe der Film nicht nur viele Menschen für das Problem der Palmölproduktion sensibilisiert, sondern auch sein Ziel erreicht: „Das Beispiel hat gezeigt, dass Virals tatsächlich etwas bewirken.“ Zur Erinnerung: Zunächst versuchte Nestlé den Spot, der zeigt, wie die Verwendung von Plamöl den Lebensraum von Orang-Utans zerstört, zu ignorieren. Die Reaktionen der User auf Facebook und Co. waren allerdings so heftig, dass sich der Konsumgüterriese äußern musste. Überhaupt belegt der in diesem Jahr zum dritten Mal vergebene Viral Video Award die These, dass Virals für politische Botschaften an die Verbraucher und für NGOs (Non Profit Organisations) geradezu prädestiniert sind. Das zeigen auch die anderen Gewinner. Die in diesem Jahr erstmals von der Heinrich-Böll-Stiftung vergebene Auszeichnung für das beste politische Viral mit den Themen Klima, Demokratie und Gerechtigkeit erhielt der Spot „Polar Bear“. Darin symbolisieren tot vom Himmel fallende Eisbären die klimaschädliche Auswirkung von Flugreisen. Der bereits international mehrfach prämierte Spot stammt von der britischen Umweltschutzorganisation Plane Stupid und wurde von der Agentur Mother London Advertising Agency mit extrem geringem Budget realisiert. „Der Spot vermittelt in kürzester Zeit ohne viele Worte und mit extrem starken Bildern eine klare Botschaft, die hängen bleibt“, so die Begründung der Jury. Der Publikumspreis wiederum ging an „Nice Game“ von Tilman Egel. Die Kurzanimation des Fotografen behandelt das Thema Kindersoldaten. Insgesamt beteiligten sich fast 20.000 User am OnlineVoting. Last but not least erhielt die „Ode to a Post-it Note“ für die originelle und berührende Thematisierung der Frage „Wo komme ich her?“ einen Preis. Der Viral Video Award ist fester Bestandteil des internationalen Kurzfilmfestivals in Berlin. Preisgeber waren neben der Heinrich-Böll-Stiftung die Berliner Landesinitiative Projekt Zukunft und Ritter Sport. häb ❚ Possierliche Panther Handel wirbt digitaler Luxusmarken wie Cartier werben verstärkt im Netz E s ist nicht mehr zu übersehen: Immer mehr Luxusmarken werben mit aufmerksamkeitsstarken Kampagnen im Netz – beispielsweise Cartier. Mit einem Homepage-Event auf Yahoo inszenierte das Luxuslabel seine Winter-Tale-Kollektion und stellt darin Accessoires, eine Diamanten-Kollektion und Luxusuhren in den Vordergrund. Zielgrupher auf Entdeckungspe: „Männer und Frautour. Urteil: stylish, läsen, die an Luxury Watsig, cool. Die Kampagne ches, Fashionable Acces(Agentur: Zenith Optisoires und Diamanten media) lief in Großbriinteressiert sind“ und tannien, Italien, Frankim Jargon als „Wealthy City Siders“ bezeichnet Da staunt der Panther: Cartier wirbt reich, Spanien, Hongwerden, übersetzt etwa im Winter Wonderland für Bling-Bling kong, den USA und auch in Deutschland. „vermögende Städter“. Der Auftritt ist so einfach wie wirkungs- Vor Cartier haben bereits Dior, Ralph Lauvoll gestaltet. Ein Panther läuft vom Rec- ren, Chanel, Nina Ricci, Cacharel, Burbertangle Banner am rechten Bildrand der ry und Hugo Boss ihren Weg von den Website in den Content-Bereich und sorgt Hochglanzzeitschriften ins Web gefunden. so für Aufmerksamkeit. Der Blick des „Es wird deutlich, wie ansprechend HighUsers wird automatisch ins Rectangle ge- End-Produkte im Internet mit maßgelenkt, in dem er wiederum zum Klick auf- schneiderten Werbelösungen inszeniert gefordert wird – und dann geht der Vor- werden können – ,Art‘ wird großgeschriehang auf: Im Fullscreen-Format taucht der ben“, beschreibt Heiko Genzlinger, stellUser in die Welt der teuren und schönen vertretender Geschäftsführer & CommerDinge ein und begibt sich mit dem Pant- cial Director Yahoo, den Trend. häb ❚ K lassische Handelswerbung bleibt zwar die Nummer eins im Media-Mix deutscher Einzelhändler, muss aber deutliche Einbußen zugunsten neuer Werbeformen – etwa im Internet – hinnehmen. Das ergab der EHI Marketingmonitor 2010/11. Demnach ist Online Marketing die am stärksten wachsende Disziplin – mit einem Plus von 85 Prozent im Vergleich zur Vorjahreserhebung. Über die Hälfte der von Händlern in diesem Bereich investierten Mittel fließen in die Pflege der eigenen Website. Nur zwei Prozent entfallen auf die Trenddisziplinen Mobile und Social Media Marketing. In die klassischen Werbemittel Katalog, Flyer und Printanzeigen werden aktuell nur noch 58 Prozent des Werbeetats investiert, 2007 waren es noch 70 Prozent. Für 2013 werden dafür sogar nur noch 53 Prozent des Budgets kalkuliert und bereits 47 Prozent sollen für neuere MarketingMaßnahmen ausgegeben werden, so die Prognose der diesjährigen Befragung. Insgesamt werden in den nächsten Jahren stabile Werbebudgets – nach Hochrechnungen des Einzelhandelsinstituts derzeit rund elf Milliarden Euro – erwartet. 42 Prozent der Befragten gehen sogar von einer weiteren Steigerung aus. Befragt wurden Marketing-Verantwortliche von 41 deutschen Handelsunternehmen. häb ❚ 13_marketing-news.qxd 25/10 01.12.2010 15:00 Uhr 6. Dezember 2010 Seite 13 MARKETING & WERBUNG Branding mit Ad Networks Specific Media expandiert in Europa und verzeichnet Nachfrage von großen Marken B islang waren die Rollen klar verteilt: Online-Vermarkter sind für aufmerksamkeitsstarke Image- und BrandingKampagnen zuständig, Werbenetzwerke hingegen sorgen für viele Kontakte und technologiegestützte Zielgruppenansprache. Aus Sicht des Werbenetzwerks Specific Media ändert sich das jedoch gerade: Immer mehr Branding-Budget fließt zu Werbenetzwerken, stellt Beate Hafeneder, Country Manager Deutschland von Specific Media, fest. Inzwischen buchen auch große Marken Kampagnen bei den Zweitvermarktern von Werbeinventar. Ad Networks definieren sich darüber, eine hohe Reichweite zu einem günstigen Preis zu generieren, indem sie Restplätze von verschiedenen Vermarktern bündeln und blind vermarkten. Blind bedeutet, dass die Kunden nicht wissen, wann und wo ihre Kampagnen eingeblendet werden. Vor Kurzem hat Specific Media das USamerikanische Unternehmens BBE übernommen, um den Bereich Bewegtbildvermarktung zu stärken. Ebenso wie der Aufbau eines „Exclusive Publisher Program“ in den USA zeigt dieser Schitt, dass sich das Werbenetzwerk nun auch im Bereich Branding positionieren will. Im Rahmen des „Exclusive Publisher Program“ ver- Cardomain.com: Specific Media bringt jetzt in den USA Autos an den Mann nard, Europachef von marktet Specific Media Specific Media. die US-amerikanischen Weitere Themen, mit Auto-Webseiten „Clasdenen sich Werbenetzsiccars.com“, „Cardowerke auseinandersetmain.com“ und „Zerozen, sind die wachsende to60times.com“ exklusiv. Bedeutung des automaDie Firma plant, 2010 tisierten Handels von und 2011 weitere PubInternet-Display-Werlisher hinzuzunehmen. bung, die Konkurrenz Specific Media hofft, mit durch Online-Mediadiesen Maßnahmen, an Agenturen und das die gut gefüllten BranPrüfsiegel IASH.EU. ding-Töpfe der werEinige Media-Agenbungtreibenden Untertur-Gruppen wie die nehmen zu kommen. Ob Specific Media GroupM beginnen,selbst auch in Deutschland Beate Hafeneder, Country Manager Inventar einzukaufen, Web-Angebote exklusiv Deutschland bei Specific Media und agieren ähnlich wie vermarkten will, ist bisWerbenetzwerke. Diese lang noch unklar. Mit der Entwicklung sieht Hafeneder gelassen. Die Geschäftsentwicklung hierzulande ist Ha- Technologie aufzubauen, Online Display feneder zufrieden. Alles laufe sehr gut, er- optimal und zielgerichtet auszuliefern, sei klärt sie. Genaue Umsatzzahlen gibt Speci- nicht leicht, argumentiert sie. „Wir haben fic Media nicht bekannt. Auch für den tra- elf Jahre Technologieexpertise. Unsere ditionell schwachen Monat Januar erwar- Antwort auf die Trading Desks der Agente man gute Zahlen: „Während der Januar turen sind daher Erfahrung, Innovation 2010 mau war, zeigt sich jetzt schon, dass und Service.“ das im Januar 2011 nicht so sein wird“, sagt Um IASH.EU, die deutsche Ad-NetHafeneder. Sie rechnet mit einem Netto- works-Qualitätsinitiative, war es im verwachstum des Online-Display-Geschäfts gangenen Jahr recht still – im Gegensatz im kommenden Jahr in Deutschland um zum englischen IASH-Vorbild, das die fünf Prozent. Die Umsatzsteigerung von IASH-Zertifizierung kontinuierlich weiterSpecific Media werde jedoch noch höher entwickelt. IASH.EU ist eine Selbstverausfallen, prognostiziert Hafeneder. pflichtung von Online-Werbenetzwerken, Nicht nur in den USA, auch in Europa die das Vertrauen in die Qualität des Inkauft Specific Media zu. Mit der Übernah- ventars stärken soll. Specific Media ist ein me des Online-Vermarkters Adcombina- Gründungsmitglied von IASH.EU. „Der tion aus Amsterdam dehnt das Werbenetz- Zertifizierungsprozess von IASH.EU muss werk seine europäischen Aktivitäten auf die weiterhin hohen Ansprüchen Genüge tun, Benelux-Länder aus. Geleitet wird die aber in der Anwendung einfacher werden“, niederländische Firma von Tim Van Der kommentiert Hafeneder. Auch die überBilt, Managing Director von Adcombina- greifende Vermarktung des Gütesiegels sei tion. Er berichtet künftig an Philippe Bes- wichtig, findet sie. is ❚ Internet World BUSINESS 13 KONEN Online-Offensive I Das Münchner Modehaus Konen setzt mit Saint Elmo’s auf eine neue Lead-Agentur, die das 70 Jahre alte Traditionsunternehmen in die digitale Welt führen soll. Für die „Frühjahr/Sommer 2011“-Kampagne hat die Münchner Multichannel-Agentur bereits Inhalte für „neue Kommunikationskanäle“ generiert, in Arbeit sind Motive für Print und Internet sowie die Entwicklung einer neuen Website und eine Strategie zum „multikanalen Dialog“. häb HANSGROHE Online-Offensive II Der Schwarzwälder Badspezialist Hansgrohe möbelt zusammen mit der Agentur Sapient Nitro seine Internet-Präsenz massiv auf und verlagert damit auch seine Werbeaktivitäten verstärkt ins Netz – weg von Print. Der aktuelle Relaunch beinhaltet zunächst die Überarbeitung der deutschen LänderWebsite, ein separates Profi-Portal für Fachpartner und Architekten sowie die Umgestaltung der internationalen Corporate Website. Im Zentrum des neuen Auftritts stehen großformatige Bilder, die textliche Neugestaltung und auch Flash-Animationen. So soll die Marke im Internet emotionaler und interaktiver werden. Die nächsten Schritte: internationaler Rollout, sukzessive Erweiterung um zusätzliche Inhalte sowie neue Funktionalitäten wie die Personalisierung, Social-Media-Komponenten oder auch Tools, Checklisten und Ratgeber für die Planung und Realisierung von Badprojekten. häb Schönes Bad: Hansgrohes neuer Auftritt 14_Performance_News.qxd 14 02.12.2010 12:06 Uhr Seite 14 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS TRADEDOUBLER SOS-Affiliate 2010 gesucht Der Affiliate-Marketing-Netzwerkbetreiber Tradedoubler zeichnet den Website-Betreiber aus, der 2010 die meisten Leads für die SOS-Kinderdörfer generiert hat. Über Links, Banner oder auch Social-Media-Aktionen können die Publisher noch bis zum Jahresende Aufmerksamkeit erzeugen. Das „Netz der Herzen“ ist weltweit das soziale Affiliate-Programm der SOS-Kinderdörfer und wird in Kooperation mit OMG 4CE und Tradedoubler betrieben. Der Gewinner wird Ende Januar 2011 ermittelt. fk AFFILIATE TACTIXX Rabatt für Frühbucher Die Affiliate Tactixx 2011, einer der führenden Kongresse für Affiliate Marketing in Deutschland, findet am 12. und 13. April 2011 gemeinsam mit der Internet World Fachmesse & Kongress in München statt. Frühbucher erhalten bis 31. Dezember Sonderkonditionen. Erstmals soll es im kommenden Jahr am zweiten Messetag Workshops geben, in denen die Themen des Kongresses vertieft und praktisch behandelt werden.fk EFFICIENT FRONTIER Performance-Trends Aktuelle Trends im Performance Marketing unter Berücksichtigung der jüngsten Entwicklungen im Display-Markt beleuchtet ein Whitepaper, das der MarketingDienstleister Efficient Frontier veröffentlicht hat. Behandelt werden darin auch die wachsende Bedeutung von Facebook und ortsbezogenes Targeting. Um es zu lesen, geben Sie auf www.internetworld.de/ webcode den Webcode 1025014 ein. fk Technische Probleme sorgten für Verwirrung bei Adwords-Werbekunden E ine technische Panne bei Google hat in den vergangenen Wochen mehrfach den Quality Score von Adwords sprunghaft steigen lassen – und weltweit für Aufregung in der SEA-Branche gesorgt. Nach Angaben von Google-Sprecher Klaas Flechsig trat in den letzten Oktobertagen eine Fehlfunktion im AdwordsBuchungssystem auf, welche umgehend behoben wurde. Offenbar war diese erste Reparatur nicht ausreichend, denn Ende November änderten sich die Bewertungen der Keywords erneut sprunghaft und ohne Grund. „Wir hatten einen Bug in der Anzeige“, erklärte Flechsig, „Der Quality Score für bestimmte Keywords hat sich nicht verändert, wurde aber falsch angezeigt.“ Ist Social Media schon tiefgreifend in der Strategie von B2B-Unternehmen verankert? Oder handelt es sich beim Einsatz von Twitter, Facebook und Co. noch um taktisches Geplänkel? Diese Frage soll eine Umfrage des Arbeitskreises Social Media in der B2B-Unternehmenskommunikation beantworten. Um teilzunehmen, geben Sie auf www.internetworld.de/webcode den Webcode 1025014 ein. fk Anzeige Sie suchen Anbieter von Web Controlling Services? Quality-Score-Index in vier Stufen: Sprunghafter Anstieg des Quality Score Update des Quality Score 11/2009 Keine vollständige Korrektur der Änderung © INTERNET WORLD Business 25/10 am 27. Oktober und dann erneut am 20. November. Der Dienstleister zog zur Analyse rund 10.000 Adwords-Kampagnen heran. Das Ergebnis: Die Analyse zeigt einen deutlichen Anstieg der mit Quality Score 5 oder niedriger bewerteten Keywords von 20 Prozent auf knapp 70 Prozent in den letzten Wochen. „Falsche CPC-Entscheidungen“ Was von vielen SEA-Experten zunächst für normale Schwankungen im Vorweihnachtsgeschäft gehalten wurde, war tatsächlich eine technische Störung, die natürlich von den normalen Schwankungen im Tagesgeschäft überlagert wurde. Intelliad-COO Mischa Rürup vermutet, dass Bin ich bestraft worden? Initiative fordert mehr Transparenz von Suchmaschinenbetreibern E Weitere sprunghafte Änderung am 20.11.2010 Sprunghafte Änderung am 27.10.2010 Der Quality Score ist ein Qualitätsindex, mit dem Google abbildet, wie gut ein bestimmtes Keyword zu einer geschalteten Adwords-Anzeige passt. Der genaue Algorithmus, mit dem Google diese Einstufung vornimmt, ist nicht bekannt, doch werden dazu neben der Klickrate auch die Relevanz des Suchbegriffs und die Landing Page untersucht. Ein niedriger Quality Score hat direkte Auswirkungen auf den Klickpreis und die Platzierung der Anzeige: Adwords, deren Keywords besser zur Suchanfrage passen, werden bei gleichem Klickpreis weiter oben gelistet, dadurch häufiger geklickt und bringen Google mehr Geld. Nach Auswertungen des Bid-Management-Dienstleisters Intelliad änderte sich der Quality Score weltweit zweimal: erst SOCIAL MEDIA IN UNTERNEHMEN Strategie oder Geplänkel? 25/10 Quality Score spielt verrückt Was ist der Quality Score? Rund 400 Besucher nahmen im vergangenen April an der Affiliate Tactixx teil 6. Dezember 2010 ine Verbannung aus dem Google-Index brachte Marc Pinter-Krainer auf die Barrikaden. Der Gründer des britischen News-Aggregators Onenewspage.com hat vor einigen Wochen eine Initiative mit dem Namen „Have I been penalized?“ (Wurde ich bestraft?) gestartet. Sie soll Suchmaschinen dazu verpflichten, Websites, die aus irgendeinem Grund aus dem organischen Suchergebnis verbannt wurden, diesen Fakt mitzuteilen. Pinter-Krainer hat schlechte Erfahrungen mit dem unvermittelten De-Listing: Eine neunmonatige Sperre im Jahr 2009 kostete Onenewspage 95 Prozent der von Google ver- mittelten Zugriffe – ohne dass Google ihm einen Grund für die Verbannung mitteilte. Nach neun Monaten war der Spuk vorbei: Plötzlich erschien die Site wieder im Ranking und der Traffic normalisierte sich. Inzwischen wird „Have I been penalized?“ von dem internationalen Wettbewerbsbündnis Initiative for a competitive Online Marketplace (kurz: Icomp) unterstützt, welches wiederum – nicht ganz unpikant – Hilfe vom Google-Konkurrenten Microsoft erhält. Allerdings richtet sich Pinter-Krainers Forderung nicht nur an Google, sondern explizit an alle Suchma❚ schinenanbieter. fk Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister Auskunftspflicht: Suchmaschinen sollen De-Listing den betroffenen Website-Betreibern mitteilen Quelle: Intelliad Media GmbH die Störungen nicht ohne Folgen blieben: „Aufgrund der falschen Anzeige des Quality Score ist es unserer Einschätzung nach bei vielen Werbungtreibenden zu falschen Cost-per-Click-Entscheidungen gekommen. Unseren Analysen und Einträgen in Blogs und Foren nach zu urteilen, handelt es sich um einen weltweiten Effekt.“ Rürup empfiehlt den Betroffenen, ihre BietStrategie zu überdenken. Google-Sprecher Flechsig glaubt nicht, dass der Fehler im System für größere Verwerfungen in den SEA-Kampagnen seiner Kunden verantwortlich war: „Ein solcher negativer Effekt ist nur vorstellbar, wenn eine Kampagne ausschließlich auf den Qualitätsfaktor optimiert wurde.“ fk ❚ Markenschutz im SEM D ie Performance-Marketing-Agentur Quisma, München, hat ein Whitepaper mit einer Sieben-Punkte-Strategie veröffentlicht, die zum effektiven Schutz der eigenen Marke in der Suchmaschinenwerbung (SEA) beitragen soll. Nach der Änderung der Markenschutzrichtlinie durch Google müssen sich Unternehmen stärker als bisher mit der Belegung von Branded Keywords in Adwords-Kampagnen auseinandersetzen. Seit September 2010 lässt Google es in Deutschland zu, dass Markennamen als Keywords belegt werden, auch wenn der Werbekunde nicht der Markeninhaber ist. Die Liste der vorgeschlagenen Maßnahmen gegen ein unerwünsches Brand Bidding reicht von einer Überprüfung der Verträge mit Dienstleistern und Partnern bis hin zu verstärkten Bemühungen im SEO-Bereich. Um das Whitepaper herunterzuladen, geben Sie auf www.internetworld.de/webcode den Webcode 1025014 ein. fk ❚ neueIWB-Anzeige-1-1-intern_v2.qxd:Layout 1 30.06.2010 11:39 Uhr Seite 38 Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos sich ern unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce & Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. *im Jahresabo bei 26 Ausgaben 16_mediaplanung_serie_teil3.qxd 16 02.12.2010 Internet World BUSINESS 14:05 Uhr Seite 16 MARKETING & WERBUNG 6. Dezember 2010 25/10 SERIE: MEDIAPLANUNG (TEIL 3) Der Mix macht’s Nicht mehr ob, sondern wie viel ins Online-Medium verlagert wird, ist die entscheidende Frage für Media-Planer. Der Anteil des Internets am Media-Mix hängt zwar von vielen Faktoren ab, Faustregeln gibt es aber schon N Serie: Online-Mediaplanung Die fragmentierte Vermarkterlandschaft und die Vielzahl an Werbeformen und Werbemitteln machen die Planung von OnlineKampagnen zu einem komplizierten Geschäft. Unsere Serie erklärt, worauf es ankommt und wie sie funktioniert. ❚ Folge 1: Who’s who – Übersicht Vermarkterlandschaft Ausgabe 23/2010 führenden Vermarktern durchgeführt hat. In dem bis dato umfangreichsten Belastungstest für Online wurde untersucht, ob und in welchem Maße das Web als Werbeträger TV ersetzen kann. Auf dem Prüfstand standen weiter Werbemittelgestaltung, Nutzungssituation und Rezeptionsverhalten und last but not least der optimale Media-Mix von TV und Online. Die wichtigsten Ergebnisse: Beide Medien ergänzen sich ideal und wirken zusammen besser als jedes für sich allein. So sorgt TV für schnelle Bekanntheit und Aufmerksamkeit, Online führt zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Marke. Folge 2: Basics: Planungs-Tools & Werbeformen ❚ Folge 3: Die optimale Verteilung des Mediabudgets Ausgabe 25/2010 Mehrere Kontakte: Damit Online-Werbung ihre volle Wirkung entfaltet, müssen Nutzer die Anzeigen öfter als einmal sehen Generell gilt: „Wie in jedem erfolgreichen Orchester muss Online seinen Part mit wahrnehmbarer Lautstärke spielen, um wahrgenommen zu werden und der Kampagne eine zusätzliche Wirkungs-Facette zu verleihen“, so Uli Kramer, Geschäftsführer Pilot und „Geburtshelfer“ der Studie. In Zahlen heißt das: Ab einem Budgetanteil von 15 Prozent entfaltet Online bei den getesteten Konsumgütern (Always Ultra und Blendamed) seine optimale Wirkung. Bei etablierten Marken wird die Gesamteffizienz der Kampagne bei einem Online-Anteil von 20 Prozent am stärksten gesteigert. Die richtige Dosis ist entscheidend Das hat Wirkung: Die Branding-Offensive der Unternehmen ist nicht mehr zu übersehen ❚ Ausgabe 24/2010 Untersucht wurde auch die Kontaktfrequenz, also wie oft ein User im Idealfall mit einer Werbung konfrontiert wird. Die Problematik ist bekannt: Zu wenig wirkt nicht, zu viel nervt den User. Bereits ein bis zwei Werbekontakte pro Monat haben einen großen Effekt. Für die Wirksamkeit der Testkampagnen erwiesen sich vier bis sechs Kontakte als optimal. Die gestützte Werbeerinnerung stieg in dieser Kontaktklasse gegenüber der Nullmessung um 46, die ungestützte um 36 Prozent. Kramer: „Diese Dosierung kann durchaus als Faustregel für Branding-Kampagnen mit Standardwerbemitteln angesehen werden.“ Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die Studie „Web Effects Impact Benchmarker“. Hier wurde die Markenbekanntheit abgefragt und auch diese weist die höchsten Steigerungsraten bei sechs bis sieben Kontakten auf (siehe Grafik). Obwohl all dies bekannt ist, wird nach wie vor für das Internet im Vergleich zu TV und Print zu wenig Kapital eingeplant. Das belegt auch eine aktuelle Studie des Internet-Portals Yahoo und der Marktforscher von Nielsen aus den USA. CrossmediaKampagnen aus den Schlüsselbranchen Alle drei Teile dieser Serie finden Sie online als PDF-Version unter www.internetworld.de/webcode Foto: Yahoo ike hat es längst getan, Puma folgte etwas später und jetzt ist auch Adidas damit aus dem Schrank: Wie seine Wettbewerber investiert auch der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller in Zukunft den Löwenanteil des Werbeetats ins Internet (vergleiche Seite 12 sowie Kommentar auf Seite 46). „Die klassischen Medien sind lange nicht mehr so wichtig wie früher“, erklärt Adidas-Vorstand Erich Stamminger den Shift in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. Adidas will im Netz vor allem die Zielgruppe der 14- bis 19-Jährigen abfischen – und geht hierzu vor allem in soziale Netzwerke. Printanzeigen und TV-Spots werden zurückgefahren und nur noch begleitend gebucht. Die auf Lifestyle setzenden Sportartikler sind nicht die einzigen, die sich mit lautem Tamtam ins Netz begeben. Erst kürzlich hatte der Versicherungsriese Allianz angekündigt, sein Online-Budget zulasten von Print zu verzehnfachen. Und die lange Online-scheuen FMCGl-Unternehmen (Fast Moving Consumer Goods = schnelldrehende Konsumgüter) wie Procter & Gamble, Unilever, Nestlé oder auch Beiersdorf haben ihre Etats fürs Web ebenfalls kräftig aufgestockt. Doch wie hoch ist die richtige Dosierung von Online im Media-Mix? Dieser Frage ging im vergangenen Jahr die Studie „Online Visions 2010“, die der weltweit größte Werbungtreibende Procter & Gamble zusammen mit der Agentur Pilot und den Automobil, FMCG, Handel und Kreditkarten wurden auf den Prüfstand gestellt. Untersucht wurden Print, Online und TV. Ernüchterndes Fazit: In traditionelle Medien wird viel zu viel, in online dagegen noch immer zu wenig investiert. Wenn das Budget von überdimensionierten Medien in unterrepräsentierte umgeschichtet wird, verbessern sich die drei wichtigsten Kennzahlen „Reichweite“, „Kontaktklassenoptimierung“ und „Bruttoreichweite“ deutlich, lauten weitere Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen für das Daily Business. Budgetumschichtungen in mehr als einen unterrepräsentierten Medienkanal liefern dabei die besten Ergebnisse. Die Branchenergebnisse im Einzelnen: Auto: Selbst in der „Online-Paradebranche“ fließen 76 Prozent der Werbe-Invests in TV, das 98 Prozent der Zielgruppe erreicht. Dagegen gehen nur 17 Prozent des Werbe-Etats an Printmedien, die in der Zielgruppe auf eine Reichweite von 86 Prozent kommen. Noch krasser ist das Missverhältnis im Bereich Online: Zwar WEBCODE 1023024 lassen sich 76 Prozent der Zielgruppe online erreichen, der Anteil am Werbebudget jedoch liegt bei nur acht Prozent. Der effizienteste Media-Mix liegt laut der Studie bei 65 Prozent TV, 22 Prozent Print und 13 Prozent Online. Handel: Auch hier ist die Dominanz des Fernsehens am größten. 84 Prozent des Budgets nimmt TV ein, 13 Prozent gehen an Print und erst drei Prozent an Online. Dabei kommen auch Print und Online in der angepeilten Zielgruppe auf eine Reichweite von jeweils über 80 Prozent. Empfohlener Mix hier: 67 Prozent TV, 21 Prozent Print und 12 Prozent Online. Kreditkarten: Obwohl Online in der Zielgruppe ebenso wie TV eine Reichweite von über 90 Prozent erzielt, sieht die Budgetaufteilung so aus: 80 Prozent TV, 12 Prozent Online, 8 Prozent Print. Empfehlung: 48 Prozent TV, 24 Prozent Print, 28 Prozent Online. FMCG: Hier ist der TV-Anteil mit 63 Prozent am geringsten. Print macht 35 Prozent aus und das Internet zwei Prozent. Empfehlung: TV rauf auf 65 Prozent, 30 Prozent Print, fünf Prozent Online. häb ❚ Markenbekanntheit nach Kontakt: durchschnittliche Steigerungsrate Sechs bis sieben Werbeeinblendungen erzielen die beste Wirkung 25 22 % 20 15 % 15 13 % 12 % 10 % 10 7% 8% 6% 5% 5 0 1 Kontakt 2 Kontakte 3 Kontakte 4 Kontakte 5 Kontakte 6-7 Kontakte 8-9 Kontakte 10-14 Kontakte 15 Kontakte Nach einem Kontakt steigt die Bekanntheit durchschnittlich um sieben Prozent im Vergleich zum Ausgangswert, nach sieben Kontakten sogar um 22 Prozent © INTERNET WORLD Business 25/10 Basis: n = 51.947 Befragte; Messung der Kontakte ab 2008; Quelle: Web Effects Impact Benchmarker 17_SerieMP_Tabelle.qxd 25/10 01.12.2010 16:51 Uhr Seite 17 MARKETING & WERBUNG 6. Dezember 2010 Internet World BUSINESS Foma: Fachforum Online-Mediaagenturen und seine Mitglieder Im April 2007 wurde das Fachforum OnlineMediaagenturen (Foma) als Interessenvertretung der deutschen Web-Media-Agenturen gegründet. Im September 2009 folgte dann der „Ritterschlag“ und das Foma wurde eine eigene Fachgruppe im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Ein Schwerpunkt der Foma-Tätigkeit liegt in der Entsendung von Agenturvertretern in relevante Branchengremien wie die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (Agma), die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) oder die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW). Dort repräsentieren die Foma-Delegierten die Interessen der Abnehmer von OnlineMedialeistung, also der Agenturen und Werbungtreibenden, und sind Impulsgeber für die weitere Entwicklung des Mediums. So erscheint jährlich zum Branchentreff Dmexco der „Foma Trendmonitor“, in dem die Mitglieder ihre Einschätzung zur Gegenwart und Zukunft der Online-Werbung abgeben. Momentan zählt das Foma 26 Mitglieder und deckt damit fast vollständig den Markt der klassischen Online-Werbung ab. Wichtig: Der Performance-Bereich steht nicht im Fokus. Weitere Aufgabengebiete sind die Harmonisierung von Prozessen im Zusammenspiel mit den OnlineMedienanbietern, die Umsetzung von Initiativen zum Gattungsmarketing (für das Werbemedium Internet) und – das wird immer bedeutender – die Aus- und Weiterbildung von Nachwuchskräften. An der Spitze steht Manfred Klaus (Plan Net), seine Stellvertreter sind Sascha Jansen (OMG4CE), Uli Kramer (Pilot) und Chris❚ tian Zimmer (Isobar/ Xenion). häb Mitglied / Firma Internet-Auftritt Tätigkeitsschwerpunkte Kunden / Referenzen (Auswahl) Adisfaction AG, Meerbusch www.adisfaction.de Planung und Beratung, Fullservice, viele Kunden aus der Finanzbranche Deutsche Bank, Cominvest, Rhein Asset Management, Royal Bank of Scotland Bigmouthmedia GmbH, München www.bigmouthmedia.de Suchmaschinen-, Display-, Performance-Kampagnen, Affiliate Marketing; Teil der LBi-Gruppe The Body Shop, Sky, British Airways Cohen + West MWK GmbH, Hamburg www.cohen-west.com/ Media- und Kommunikationsagentur für digitale Medien, Performance-Spezialist und Experte für Buzz-Marketing Passionata, O2, Mare, ZDF, EMI Crossmedia GmbH, Düsseldorf, Berlin, Hamburg www.crossmedia.de Planung, Beratung, Einkauf, crossmediale Konzepte; eine der drei großen unabhängigen Media-Agenturen Berentzen, Hornbach, Oryza, Reisfit, Roy Robson, Stepstone Initiative Media, Hamburg www.initiative.com Planung, Beratung, Einkauf; gehört zu Interpublic BMW, Burger King, Hertz, Pricewaterhouse Coopers Jaron GmbH, Frankfurt/M. www.jaron.de Digitales Direktmarketing, Search, Affiliate, Online Marketing Ing Diba, Allianz, Audi, Simyo, HRS, DPD Kontor23 GmbH, Hamburg www.kontor23.de Suchmaschinen-, Banner-, Performance-Kampagnen, Markenkommunikation im Netz Deutsche BKK, Sharp Electronics, DZ Bank, Sparkassen- und Giroverbände (OSGV, SGVHT, SGVSH) MEC Interaction, Hamburg www.mecglobal.com/our-work/ how-we-do-it/interaction/ Planung, Beratung, Einkauf; gehört wie Mediacom und Mindshare zum WPP-Netzwerk Beiersdorf, Henkel, DHL, Sony Mediacom Interaction, Düsseldorf http://mediacom.de/mediacominteraction Planung, Beratung, Einkauf; steckt hinter der Horst-Schlämmer-Kampagne; gehört zur Mediacom-Gruppe Volkswagen, Wrigley, Whiskas, Apollinaris Media Contacts Deutschland GmbH, Frankfurt/M. http://mpg-germany.de Fullservice-Media-Agentur; gehört zu Havas Paco Rabanne, Citrix, Pit-Stop Mediascale GmbH & Co. KG, München www.mediascale.de Entwicklung eigener Medialösungen, Performance-Spezialist; Spinoff der Serviceplan-Gruppe Mirapodo, Mini, Sony Music, Thomas Cook Mediateam 360º, München www.mediateam360.com Mediaplanung, -optimierung und -einkauf, ganzheitliche Medialösungen, strategische Beratung (auch crossmedial); Partneragentur Falk, Käserei Champignon, Closed, Kare, NKD Mindshare GmbH, Frankfurt/M. www.mindshare.de Online Marketing, Mediaplanung und -einkauf, digitales Direktmarketing; globales Medianetzwerk, gehört zur WPP-Group BP, Aral, Rolex, Zurich, Unilever Netzwerk Reklame Thomas Onlinemarketing GmbH, Hamburg www.netzwerkreklame.de Performance-Marketing, regionale Online-Werbung, Banner-Werbung, Suchmaschinen, Affiliate, E-Mail, Mobile Marketing Autorola, Tvino, Deutscher Ring Neue Digitale GmbH, Frankfurt/M. www.neue-digitale.de Kreativagentur für digitales Marketing; eine Avenue A / RazorfishCompany Adidas, Audi, Olympus, Nintendo OMG 4CE GmbH, Hamburg www.omg4ce.de Spezialagentur für Digital Media, Branded Content und Dialogmarketing der Omnicom Media Group Germany SOS-Kinderdorf Performance Media Deutschland GmbH, www.performancemedia.de Hamburg Fokus auf Performance-orientierten Vertriebs- und Branding-Kampagnen; Samwer-Brüder halten Beteiligung American Express, Universal Music, Xing Pilot 1/0 GmbH & Co. KG, Hamburg www.pilot.de Netzwerkunabhängige Agentur; zählt zu den innovativsten Anbietern im Bereich Online Marketing Müller Milch, Procter & Gamble, Coppenrath & Wiese, ARD Plan Net Media GmbH & Co. KG, München, Hamburg www.plan-net.de Online-Spezialisten der unabhängigen Serviceplan Gruppe und ebenfalls eine der ersten Adressen im Bereich Online Marketing Lufthansa, Lego, O2, SAP, DKV, Deutsche Telekom Scharnhorst Media, Frankfurt/M. www.scharnhorstmedia.com Online-Strategie, -Consulting, -Planung, SEM, Banner-, E-Mail-, Newsletter-Kampganen k.A. Sinner Schrader Deutschland GmbH, Hamburg, Frankfurt/M. www.sinnerschrader.de Digital Branding, E-Commerce, Technologie, Online Marketing, Analyse Comdirect, Ecco, Tui Fly, Simyo, Mirapodo Uniquedigital GmbH, Hamburg http://uniquedigital.net Display-, Affiliate, Performance Marketing, SEM/SEO, Beratung; Teil der Syzygy Gruppe Avis, Pritt, Jägermeister, Plus, Commerzbank Universal McCann, Frankfurt/M. www.universalmccann.de Über die Digital-Unit deckt die IPG-Netzwerkagentur den OnlineMarketing-Bereich ab Windows Vista, Media-Markt, Frosta, Burberry Xenion, Hamburg www.xenion.de Eine der großen Agenturen im Bereich Online-Marketing-Services; gehört zu Aegis Media Castrol, Nintendo, Söhnlein Brillant Zed Digital, Düsseldorf www.zeddigital.de Digitales Marketing, Search, Performance und Affiliate, Mobile, Ingame; gehört über Zenithmedia zu Publicis Das Örtliche, Yello Strom, Nestlé, Red Bull, Puma Zieltraffic AG, München www.zieltraffic.de Ganzheitliches Leistungsangebot für Online Marketing, Beratung, Werbung, Kreation; Performance-Spezialist Postbank, Arag, Debeka, DAB Bank © INTERNET WORLD Business 25/10 Quelle: Fachforum Online-Mediaagenturen (Foma) / eigene Recherchen 17 18-19_Affiliate.qxd 18 02.12.2010 14:01 Uhr Seite 18 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 6. Dezember 2010 25/10 AFFILIATE MARKETING Partnerprogramme im Trend Affiliate Marketing im Jahr 2011 wird geprägt sein durch verstärkte Social-Media-Aktivitäten und viele neue PublisherModelle rund um Facebook & Co. Auch Retargeting und Qualitätsstandards werden den Markt mitbestimmen D Die Verlagerung der Internet-Nutzung in soziale Netzwerke stellt auch die AffiliateBranche vor neue Herausforderungen. Social Media verändern grundlegend die Art und Weise, wie Unternehmen künftig mit Verbrauchern kommunizieren werden: Stets im Bestreben, Markenbekanntheit und -treue aufzubauen und diese anschließend auszubauen. Soziale Netzwerke entwickeln sich somit immer stärker zu unentbehrlichen Business Tools. Eine aktuelle Studie von Forrester Research unterstreicht diesen Trend: Von 1.217 befragten Entscheidern in Unternehmen rund um den Globus nutzen 95 Prozent soziale Netzwerke im bestimmten Retargeting gegen Streuverluste Umfang im Tagesgeschäft. Oftmals sind die besten Fürsprecher eines Unternehmens oder einer Marke deren Kunden selbst. Neun von zehn befragten Kunden geben an, dass sie Empfehlungen von Freunden, Kollegen und Partnern mehr vertrauen als Werbung. In den USA gibt es bereits den Trend der Micro Affiliates. Das bedeutet, dass jeder Facebook-User über das klassische Empfehlungs-Marketing auch bestimmte Produkte oder Dienstleistungen an Freunde weiterempfehlen kann und bei einem Kaufabschluss eine Provision verdient. Damit lässt sich eine komplett neue Affiliate-Klientel aufbauen. Weltweit sind etwa 500 Millionen User auf Facebook aktiv. Präzise Angaben über Eigenschaften und spezifische Interessen ermöglichen eine sehr genaue Zielgruppenansprache innerhalb des Netzwerks. Damit bietet Facebook Advertisern einen spannenden zusätzlichen Kanal für den Abverkauf ihrer Produkte. Die Affiliate-Netzwerke haben den Trend bereits erkannt und bieten in ihren OVK: Affiliate-Marketing-Boom flaut ab Steigerungsraten der Online-Werbemarktsegmente 2008 bis 2010 30 % + 28 % + 26 % 20 % + 24 % + 21 % +15 % 10 % +10 % Display Advertising 2008 © INTERNET WORLD Business 25/10 Suchmaschinenwerbung 2009 sogar mindestens einmal pro Woche mit ihrem Handy ein. Der Trend zum Mobile Affiliate Marketing wächst also schon allein durch die stetige Verbreitung von Smartphones und günstigen Tarifen zur Nutzung des mobilen Internets. Kostenlose Apps sind natürlich gut geeignet, um darüber Banner zu bewerben und Reichweite zu generieren. Es wird damit gerechnet, dass bis Mitte 2011 die ersten relevanten Umsätze über Mobile Affiliate Marketing generiert werden. Vor allem klassische E-Commerce-Produkte wie Bücher, Musik und DVDs/CDs, aber auch Ticketing-Modelle wie Fahrkarten, Veranstaltungskarten oder Flüge lassen sich über Mobile Apps sehr gut verkaufen. Allerdings sind klassische Laden- und Offline-Produkte wie Kleidung, Blumen und Nahrungsmittel – besonders für die Heavy User – ebenfalls interessant. + 23 % +15 % +10 % Affiliate Marketing 2010 Quelle: OVK Online-Report 2010/02 App Stores schon entsprechende Facebook-Apps für die Publisher an. Besonders für Advertiser mit starken Marken aus den Bereichen Telekommunikation, Mobile, Gaming, Gesundheit oder Dating, aber auch für Finanzprodukte empfehlen sich gezielte Werbekampagnen auf Facebook. Sonderangebote und Testversionen, Limited-Edition-Angebote oder kurzfristige Verkaufsaktionen sind besonders geeignet, bei Facebook-Usern Aufmerksamkeit zu erzeugen sowie Leads und Sales kräftig anzukurbeln. Mobile Affiliate Marketing Über Mobile Affiliate Marketing wird schon seit Jahren diskutiert. Doch erst mit der rasanten Verbreitung von Smartphones steigt auch das Potenzial von Werbung über mobile Endgeräte. Elf Prozent der Deutschen besitzen bereits ein Smartphone. Bis 2012 sollen es sogar bis zu 22 Prozent sein. Zwei Millionen Deutsche surfen täglich mit dem Smartphone im mobilen Internet und 56 Prozent der User kaufen Um Streuverluste zu minimieren, werden auch im Affiliate Marketing immer öfter Retargeting-Technologien verwendet. Damit werden nachweislich interessierte Nutzer gezielt angesprochen. Potenzielle Kunden, die über einen Publisher generiert wurden und die bereits den Online Shop des Advertisers besucht, dort jedoch nicht eingekauft haben, können über personalisierte Werbemittel wieder an den Webshop-Besuch erinnert und erneut aktiviert werden. Durch eine höhere Reichweite wird im Affiliate Marketing ein neuer Traffic-Kanal erschlossen. Neben zusätzlichen Umsätzen lässt sich auch ein Branding-Effekt durch aufmerksamkeitsstarke Werbemittel erzielen. Außerdem bietet Retargeting gute Möglichkeiten, Display-Werbeflächen zu Affiliate-Konditionen einzukaufen und das bei rein Performance-basierter Abrechnung. Mit individuellen Business Rules können dabei sogar Richtlinien für das Retargeting festgelegt werden. Sind Gutscheine passé? Viele Advertiser haben im vergangenen Jahr Gutscheinprogramme komplett eingestellt oder nur noch exklusive Coupons für einzelne Partner herausgegeben. Gut- Was die Netzwerkbetreiber bieten: Die Partner: ❚ Anzahl Publisher / Affiliate Werbepartner, der auf einer Webseite die Werbemittel des Merchants einblendet der Advertiser je Netzwerk*: 24 Interactive: 300 Adcell: 350 Affilinet: 2.000 Belboon-Adbutler: 1.300 Commission Junction: 2.500 Superclix: 700 Tradedoubler: 1.800 Vitrado: 100 Webgains: 1.700 Zanox: 3.300 ❚ Anzahl der eingebundenen Websites von Publishern*: 24 Interactive: 4.000 Adcell: 60.000 Affilinet: 500.000 Belboon-Adbutler: 120.000 Commission Junction: 220.000 Superclix: 677.147 Tradecoubler: 128.000 Vitrado: 210.000 Webgains: 120.000 Zanox: 1.000.000 Advertiser / Merchant Partnerprogrammbetreiber, der die Werbemittel zu Verfügung stellt und die Vergütung für Klicks, Leads und Sales zahlt Netzwerkbetreiber Dienstleister, der die Plattform bereitstellt, auf der Publisher und Merchant zusammenfinden * Quelle: 100Partnerprogramme.de (Stand: August 2010) Micro Affiliates auf Facebook Weiter im Aufwind: Performance-basierte Partnerprogramme Foto: iStockphoto ie Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre spielt für das Affiliate Marketing keine Rolle mehr. Nicht nur, dass laut den Prognosen für den Web-Werbemarkt in Deutschland, die der Online-Vermarkterkreis (OVK) veröffentlicht, mit einem deutlichen Wachstum gerechnet wird, auch die Affiliate-Netzwerke haben kräftige Umsatzzuwächse zu vermelden. Zwar lassen die Wachstumsraten im Affiliate Marketing laut der letzten OVKWerbestatistik im Vergleich zu Display Advertising und SEA deutlich nach und belaufen sich nur noch auf zehn Prozent, allerdings sind diese Prognosen mehr als fragwürdig, denn Anzeichen für eine Branchenflaute sind kaum zu erkennen. Die Problematik dabei ist, dass in der OVK-Prognose die Bruttoumsätze aus dem Display- und Search-Bereich mit den Nettoumsätzen der Affiliate-Netzwerke verglichen werden. Allerdings fehlen dabei große Affiliate-Anbieter wie Amazon, eBay Partner Network, der Hotel Reservation Service HRS und viele weitere. Im Bundesverband Digitale Wirtschaft, zu dem der OVK gehört, gibt es bereits erste Bestrebungen, die Erhebungsmethoden zu ändern und realistische Zahlen wiederzugeben. Indizien für einen deutlichen Aufwärtstrend liefert die Geschäftsklimastudie „E-Commerce 2010/2011“ des ECC Handel: Demnach wollen im kommenden Jahr 27,6 Prozent der Händler mehr Geld in das Affiliate Marketing investieren. 18-19_Affiliate.qxd 02.12.2010 14:01 Uhr Seite 19 MARKETING & WERBUNG scheine werden zukünftig noch strenger reglementiert werden. Professionelle Affiliate-Agenturen haben hier bereits reagiert und technische Schnittstellen entwickelt, mit denen im Kaufprozess nur GutscheinAffiliates vergütet werden können, die ausschlaggebend für die Neukundenakquise waren. Für Kunden, die erst im Warenkorb einen Gutscheincode abgreifen und somit die Margen reduzieren, erhalten die Affiliates keine Provision. Lösungen wie diese werden auch künftig eine optimale Strate- 19 tuellen Entscheidung die Haftung eines Merchants nach Abgabe einer Unterlassungserklärung für die Verletzung dieser Erklärung durch einen Affiliate verneint. Begründet wurde dies damit, dass Affiliates zwar gemäß Paragraf 14 Abs. 7 Markengesetz beziehungsweise Paragraf 8 Abs. 2 UWG Beauftragte des Merchant sind, aber in Bezug auf vom Merchant übernommene Unterlassungsverpflichtungen gerade keine Erfüllungsgehilfen darstellen, da es sich hier um eine vertrag- Der Autor: Markus Kellermann leitet das Affiliate Marketing bei der Explido Webmarketing GmbH in Augsburg. Zudem organisiert er die Affiliate Networkxx und Affiliate Tactixx und betreibt die Partnerprogramm-Suchmaschine Affilixx.com sowie das Affiliate-Portal Affiliateboy.de. ❚ www.explido-webmarketing.de gie bieten, weiterhin mit Gutschein-Affiliates zusammenzuarbeiten und mit seriösen Partnern neue Kunden und weitere Reichweite zu gewinnen. Haftungsfrage bleibt umstritten Im Januar 2009 hat der BGH dem Europäischen Gerichtshof die Frage zur Vorabentscheidung vorgelegt, ob durch die Verwendung einer Marke im Rahmen einer Adwords-Kampagne eine Markenverletzung begangen wird. Diese Frage, die für viele Affiliates von großer Wichtigkeit ist, da sie Google Adwords zur Traffic-Generierung einsetzen, wurde vorab von verschiedenen Gerichten unterschiedlich beantwortet. Auf eine klärende Antwort des EuGH musste die Branchen lange warten. Die Hoffnung, dass der Richterspruch aus Straßburg die Unklarheiten in dieser Frage beseitigen würde, erfüllte sich leider nur teilweise. Der EuGH entschied, dass eine Markenverletzung durch Buchung eines Keywords durchaus möglich ist. Die Entscheidung, ob dies wirklich der Fall ist, hängt jedoch vom Einzelfall ab, so der EuGH. „Dies ist nicht wirklich eine Hilfe bei der Beratung von Adwords-Nutzern“, kommentiert Rechtsanwalt Christian Röhl von der Kanzlei Röhl, Dehm & Partner in Augsburg das Urteil. „Wir warten nun wieder auf die Entscheidung des BGH, der hoffentlich klarstellt, wann eine Markenrechtsverletzung vorliegt und wann nicht“, so Röhl. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Ansicht des EuGH, dass eine Markenverletzung auf jeden Fall vorliegt, wenn die Werbung fälschlich eine wirtschaftliche Beziehung zwischen dem Werbenden und dem Markeninhaber suggeriert oder wenn sie so vage gehalten ist, dass durchschnittlich aufmerksame Nutzer nur schwer erkennen können, ob ein solcher Zusammenhang besteht. Nach Ansicht von Röhl reicht es dafür jedoch nicht aus, dass die Marke selbst in der Anzeige nicht enthalten ist, so wie es oftmals in InternetForen weitergegeben wird. Eine Markenverletzung scheidet aber laut Rechtsanwalt Röhl wohl dann aus, wenn eine klare Kennzeichnung die Anzeige als bezahlte Anzeige ausweist. Eine weitere offene Baustelle in Bezug auf das Affiliate-Recht ist die Haftung des Merchants für Handlungen seiner Affiliates im Zusammenhang mit Unterlassungsansprüchen gegen bestimmte Werbemittel. Das OLG Köln hat in einer ak- lich übernommene Haftung und keine gesetzliche Haftung handelt. Dies gilt aber nur für Fälle, in denen es um die Beibehaltung der zu unterlassenden Werbung geht, das heißt, die Werbung muss bereits vor der Unterzeichnung der Unterlassungserklärung auf der Seite des Affiliates geschaltet worden sein. „Für den Merchant ist es daher enorm wichtig, dafür zu sorgen, dass nach Abgabe einer Unterlassungserklärung keine Werbemittel mehr herausgegeben werden und somit eine neue Schaltung der Werbung nicht durchgeführt werden kann“, so Rechtsanwalt Röhl. Ausbau der Transparenz Der vom BVDW erarbeitete Code of Conduct regelt bereits aus Sicht der Affiliates die Verhaltensmaßregeln bei den Themen Werbemethoden, Cookies, Adware, Trafficbroker und Postview, um damit die Qualität im Affiliate Marketing sicherzustellen. Um allerdings den Kanal Affiliate Affiliate Marketing: Die wichtigsten Szene-Adressen: ❚ www.100partnerprogramme.de www.affiliate-people.de ❚ www.affiliateundrecht.de ❚ www.affiliateboy.de ❚ www.affilixx.com ❚ www.explido-affiliate.de ❚ Marketing als nachhaltigen Marketingund Vertriebskanal zu positionieren, ist es auch auf Advertiser-Seite erforderlich, standardisierte und nachvollziehbare Prozesse zu etablieren. Deswegen muss die Branche neue Prozesse einrichten, die auch den Affiliates Transparenz bieten. Gerade bei Provisionsstornierungen für Retouren und Forderungsausfällen ist es wichtig, dass die Affiliates über die genauen Gründe informiert werden. Auch ein funktionierendes Sales Tracking, sowie Cookie-Weichen mit Kanal-Priorisierungen sind wichtig, um Tracking-Fehler zu vermeiden und Umsätze für Affiliates sicherzustellen. Die Etablierung einer unabhängigen Prüfinstanz wie zum Beispiel des Fraunhofer-Instituts oder des TÜVs könnten helfen, die Interessen der Branchenvertreter zu wahren und mehr Sicherheit zu gewährleisten – auf Seiten der Advertiser ebenso wie bei den Affiliates. ❚ Markus Kellermann 20_Ma_Prizeotel.qxd 20 01.12.2010 17:17 Uhr Internet World BUSINESS Seite 20 MARKETING & WERBUNG 6. Dezember 2010 25/10 CASE STUDY: SOCIAL MEDIA MARKETING Keine Angst vor Kundenurteil Das Bremer Hotel Prizeotel verzichtet auf klassische Werbemaßnahmen und setzt ausschließlich auf Social Media D Foto: Prizeotel ie Frage „Wie finden Sie uns?“ an die Der Blog auf der Webseite des Hotels ist Kunden steht im Mittelpunkt der nur eins von vielen Social-Media-MarkeMarketing-Strategie des Bremer Prizeotel. ting-Instrumenten, mit denen das noch Diese basiert ausschließlich auf Aktivitärelativ junge 2-Sterne-Haus für sich wirbt. ten in und mit Social Media. Den Gästen Im März 2008, also ein Jahr vor der Eröffgefällt das offenbar, sie lassen sich nicht nung, stellte Nussbaum ein Video auf Youlange bitten und halten Prizeotel jeden Tag tube, um die Entstehung des Hotels medial zu begleiten und um erste virale Wergnadenlos den Spiegel vor. Uwe etwa finbeeffekte anzustoßen. Inzwischen hat das det die Käseauswahl am Frühstücksbuffet Hotel zusätzlich zum „Prize-Blog“ eine zu klein. Marian meint, Prizeotel könnte Facebook-Seite mit eigener Buchungsdas Design noch etwas aufpeppen, aber applikation, einen Fotostream auf Flickr der Service verdiene eine „10 plus“. Mehdi sowie einen B-to-B- und B-to-C-Twitterkritisiert, dass die Parkgebühren pro Account (twitter.com/prizeotelbremen). Nacht „echt teuer“ seien. Er würde für eiAuch Youtube wird regelmäßig mit neunen kostenlosen Parkplatz lieber auf die en Kurzvideos bestückt, die interessante Web-Verbindung verzichten. Kritik wird Themen rund um das Hotelleben aufgreioffen formuliert und Marco Nussbaum, fen, beispielsweise die regelmäßige ReiniGeschäftsführer Prizeotel, findet das gut so. „Wir haben von Anfang an stark auf gung der Matratzen oder die Ausbildung. Inzwischen sind über 20 Clips von PrizeOnline-Reputation gesetzt“, erklärt er. otel auf der Video-Plattform, die NussÜber 1.300 Kundenbewertungen hat das baum auch in Apples iTunes stellt, wo sie im Februar 2009 eröffnete Budget-Design Blick in die Lobby des Bremer Prizeotel. Entworfen hat das Budget-Design Hotel Karim Rashid als Video-Podcast abgerufen werden könHotel mittlerweile erhalten. Damit möglichst viele Kunden dem Hotel ihre Mei- Sites wie Holidaycheck.de, Qype.com, munity findet es klasse, dass die Anregun- nen. Im Social-Media-Newsroom der Hotel-Webseite laufen diese verschiedenung sagen, gehen Nussbaum und seine Trivago.de und Tripadvisor.de oder Bu- gen aufgenommen werden“, so Nussbaum. Mitarbeiter aktiv auf die Kunden zu und chungsplattformen wie HRS und Expedia Prizeotel reagiert direkt auf die Beurtei- nen Kommunikationsfäden zusammen. Das Engagement in Social Media lohnt fordern sie auf, ihr Urteil abzugeben. So- zeigt, dass Hotelkunden sehr gern anderen lungen der Kunden in den Bewertungssich für Prizeotel: „Wir ,outgar auf den T-Shirts der Mitarbeiter steht darüber berichten, was ihnen gut und was portalen, wenn diese eine performen‘ den Markt bele„Ihre Bewertung ist unsere Motivation“. ihnen gar nicht gefallen hat. Replik ermöglichen. Bei „Wir messen, wie häufig und wie das Hotel gungstechnisch und liegen Vor Kritik oder schlechten Bewertungen manchen Plattformen ist bewertet wird. Jede Woche erstellt eine hat Nussbaum keine Angst. Die Kunden dies nicht vorgesehen. Dann über dem Branchendurchschnitt. Für das Jahr 2010 Mitarbeiterin einen Report über die Online- hätten am Anfang beispielsweise kritisiert, kopiert Nussbaum schon erwarten wir eine Belegung Bewertungen“, erläutert Nussbaum. Dazu dass es keinen Föhn und keinen Seifenspen- mal die Kritik oder Screenvon circa 80 Prozent, wovon werden alle Hotelbewertungsplattformen der auf den Zimmern gab oder dass das shots davon in den „Prizefast 70 Prozent des Aufkomanalysiert, die für Prizeotel wichtig sind. Hotel keinen Raum hatte, um Koffer tags- Blog“ auf der Hotel-Webseite mens über elektronische Prizeotel hat dafür sogar einen über bis zur Abreise abzustellen. und antwortet dort darauf. Buchungskanäle generiert neuen Job geschaffen, den Nussbaum griff die VorschläDie Interaktion mit den werden. Stärkster Bu„Chief Online Reputation ge auf, räumte ein Büro aus, Kunden ist für Prizeotel chungskanal ist dabei die eiManagement Officer“. um dort Platz für die Kof- auch deshalb wichtig, weil gene Homepage“, gibt NussDie Bewertungen wirfer zu schaffen und stell- das Hotel kein großes Mar- Marco Nussbaum, Gründer ken sich unmittelbar te Föhn und Seifen- keting-Budget für traditio- und Geschäftsführer Prizeotel baum Auskunft. Er plant, mit dem Prizeotel-Konzept auf die Mitarbeiter spender in den Zim- nelle Werbemaßnahmen aus: Bei Prizeotel gibt es mern bereit. Dann berich- hat.„Stationäre klassische Werbung ist uns zu expandieren und es in eine Großstadt ein Prämiensystem, das an die tete er darüber im Blog. So ent- ein Graus und stößt bitter auf. Wir ernäh- wie Hamburg oder Berlin zu bringen. Lässt sich diese Art, mit Kunden zu Zahl und die Qualität der Hostehen immer wieder Anlässe, ren uns ausschließlich von Online Marketelbewertungen gekoppelt ist. um Neues über das Hotel mitzu- ting und da speziell von Social Media“, interagieren auch auf andere Branchen Die Bewertungsplattformen teilen. Dass Prizeotel auf die bringt Nussbaum im Prize-Blog die Wer- übertragen? Davon ist Nussbaum überWünsche und Vorschläge der bestrategie seines Hauses auf den Punkt. zeugt: „Grundsätzlich passt das für alle ermöglichen es den Gästen, die Gäste eingeht, schlägt sich Für Prizeotel sind die Aktivitäten im Netz Branchen, die direkten Kundenkontakt Rolle einzunehmen, die früher wiederum in positiven Kunden- billiger als das Buchen von Katalogeinträ- haben. Es stärkt auch die Servicekultur der Qualitätstester in Hotels hat- Mitarbeiter-T-Shirt: ten. Ein Blick auf Bewertungs- Bitte um Bewertung bewertungen nieder. „Die Com- gen oder der Druck von Hausprospekten. Mitarbeiter.“ is ❚ Über Prizeotel Ortsbezogenes Marketing: Gratisfrühstück für den Bürgermeister Prizeotel in Bremen positioniert sich als unkonventionelles „Budget-Design Hotel“. Das Alleinstellungsmerkmal des Zwei-Sterne-Hotels: Design zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Preis für ein Zimmer beginnt bei 59 Euro pro Nacht. Das Hotel, das im Februar 2009 mit 127 Zimmern eröffnete, wurde von dem international renommierten Designer Karim Rashid als Gesamtkonzept entworPrizeotel: Red-Dot-Award für Architektur, Interior Design fen. Die Zielgruppen, die das Hotel anspricht, sind kostenbewusste Geschäfts- und Städtereisende. „Chief Online Reputation Management OffiGründer und Initiatoren sind Marco Nusscer“, der sich um Online-Bewertungen kümbaum und Matthias Zimmermann. Prizeotel mert. Das Marketing findet ausschließlich im beschäftigt zehn Mitarbeiter, darunter einen Internet und über Social Media statt. Prizeotel nutzt unterschiedliche Social-MediaSo funktioniert’s: Die Gäste füllen den GetränkePlattformen, um für das Hotel zu werben. Da ist coupon aus, den sie auf ihrem Zimmer finden, es naheliegend, auch neueste und zeigen ihn an der Bar. AbTrends auszuprobieren, Stichgefragt werden der Name der wort Location Based Marketing. Plattform, auf der sie eingeDamit die Gäste mitmachen, checkt haben, der Name des wird die Nutzung von FourGastes, sein Login-Name und square, Gowalla und Facebook das Datum. Wird ein Gast „Bürmit einem Incentive honoriert: germeister“ bei einem Dienst, Wenn Kunden bei einem dieser weil er sich am häufigsten eindrei Geo-Location-Dienste „eincheckt, erhält er ein kostenloses checken“, erhalten sie pro AufFrühstück. Ein Großbildschirm enthalt ein Freigetränk an der über der Bar zeigt – ähnlich wie Hotelbar. Durch das Einchecken eine Twitterwall – an, wer sich teilen sie ihren Freunden ihren gerade bei den ortsbezogenen Getränkecoupon für das Aufenthaltsort mit und werben Diensten unter Prizeotel eingeEinchecken bei Foursquare gleichzeitig für Prizeotel. checkt hat. 21_topkampagne_2510.qxd 25/10 01.12.2010 17:07 Uhr Seite 21 MARKETING & WERBUNG 6. Dezember 2010 Internet World BUSINESS Mut zur Dummheit „Smart may have the brains, but stupid has the balls“, versichert das Modelabel Diesel M it der Kampagne unter dem Motto „Be stupid“ begeistert Diesel die Fangemeinde. Wie es so schön auf Facebook heißt: 15,230 people like this. Diese sehr intelligente 360-Grad-Kampagne (mit Online-, Print- und Outdoor-Maßnahmen) ist ein Manifest – für alle, die andere Wege gehen wollen als die ausgetretenen Pfade der unerträglichen Leichtigkeit des Seins. Sie ist ein Aufruf für das unbarmherzige Streben, den Moment zu leben und zu inszenieren. Und das nicht, wie man durchaus meinen könnte, auf eine „blöde“ Art und Weise. Hier geht es vielmehr um Kreativität, Spontaneität und auch um Steckbrief ❚ Auftraggeber: Diesel, Molvena (I) ❚ Produkt: Bekleidung und Accessoires ❚ Agentur: Anomaly, London (UK) ❚ Art Director: Ian Toombs, Andrea Gustafson, Coral Garvey ❚ Creative Director: Kevin Lyons, Richard Mulder ❚ Internet: http://www.diesel.com/be-stupid/ ❚ Launch: 2010 Auffallen um jeden Preis? Wer das über die neue Kampagne von Diesel sagt, täte den Machern Unrecht: Auffallen ja, aber auf sehr intelligente Weise – und zielgruppengerecht. Werbeverbot: In England wurde dieses Plakatmotiv zensiert Vorgestellt von: Olaf Klumski, Creative Director der Agentur Saint Elmo’s Interaction, Hamburg ❚ www.saint-elmos.com Gewöhnungsbedürftiger Auftritt: Diesel-Website mit Kampagnen-Teaser Facebook-Anbindung: Die Kampagne läuft auch in Social Media den Ausdruck von Persönlichkeit. Um den Mut, sich zu „outen“ und ein Risiko einzugehen, um aus der Masse hervorzustechen. Es geht hier um Selbstdarstellung und dieser Ansatz trifft genau den Nerv der Web-2.0-Generation. Die Kampagne kombiniert das einfache Prinzip des Story Telling mit polarisierenden Aussagen und einer eindrucksvollen fotografischen Inszenierung der erzählten Geschichten. 21 Trotz dieser Darstellung erinnert die Fotografie ein wenig an eine „Slice of life“-Fotografie und unterstreicht auf diese Weise den konzeptionellen Gedanken. Die mutige Idee setzt dabei auf die Neugierde der Zielgruppe, immer wieder neue Ideen und neue Aspekte zu entdecken. Damit hat Diesel eine Kampagne kreiert, die die Zielgruppe inspiriert und involviert und dadurch Relevanz schafft. Und es ist eine Kampagne über diverse Werbekanäle hinweg, die zur Marke Diesel passt. I like this. ❚ Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister ADAC Young Generation Kreation und Umsetzung der integrierten Kampagne „ADAC young geneRacing“ sowie Betreuung der Facebook-Seite Webguerillas „Fashion Circus“ PR-Kampagne inklusive Social Media für die Fashion Roadshow 4iMedia Immowelt Crossmediale Markenkampagne inklusive Online-Maßnahmen Kolle Rebbe AV-Magazin.de Online-Vermarktung des Unterhaltungselektronik-Magazins Mediaroute Kaufda Online-Vermarktung des Verbraucher-Informationsportals Interactive Media CCSP Becker Medienübergreifende Marketing-Kampagne United Navigation Buch.de Entwicklung eines Video-Wettbewerbs im Web 2.0 Buch.de (inhouse) Microsoft Deutschland Adaption für den deutschen Markt der aktuellen Kampagne „Cloud Power“ für Geschäftskunden / Mediaplanung Wunderman / Universal McCann Claus von Wagner Kreation einer Social-Media-Strategie für den Kabarettisten Schalk & Friends Miet24 Abwicklung des Affiliate Marketing für das Mietartikelportal Zanox.de Computec Media Vermarktung aller redaktionellen Websites und Communitys Free X Media New Yorker Betreuung des internationalen Online-Etats für die Modemarke Pilot Conrad.de Kreation der Imagekampagne „Offizieller Ausrüster aller Technikfans“ / Mediaplanung für die aktuelle Kampagne Vasata Schröder Florenz / Crossmedia Seagate Betreuung der PR- und „Social Media Relations“-Aktivitäten Schwartz PR Tourism New Zealand Betreuung des siebenstelligen Media-Etats sowie strategische Beratung und Kreation der Kommunikationsmaßnahmen Neue Digitale/ Razorfish Deutsche Post DHL Betreuung des Media-Etats für den deutschen Markt Optimedia Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Google verdrängt Esprit Monatelang führte Esprit, nun liegt es erstmals auf Rang zwei D er Spitzenplatz in der Rangliste der Unternehmen, die im vergangenen Monat am meisten Geld für eine OnlineWerbekampagne in Deutschland ausgaben, war für lange Zeit fest vergeben – an Esprit. Doch im Oktober überflügelte der Suchmaschinengigant Google das Modelabel. Wofür der Konzern wirbt? Für die Display-Anzeigen auf der Suchseite, aber auch auf anderen Angeboten wie dem Video-Portal Youtube. Rund 3,11 Millionen Euro steckte Google daher allein im Oktober in seine Online-Kampagne, um Werbungtreibende zu überzeugen. host ❚ Top-Werbungtreibende in den Werbecharts im Oktober 2010 Der Suchgigant Google investierte im vergangenen Monat am meisten Geld in eine Online-Kampagne Produkt Firma Spendings in Mio. Euro Sept. 2010 Sept. 2009 Google.de Google Germany, Hamburg 3,11 1,89 Esprit Image Allgemein Esprit Europe, Ratingen 3,00 k.A. Kupona Coupon Katalogversand Kupona, Fulda 2,94 0,74 Media Markt Techn. Kaufhäuser Media-Saturn-Holding, Ingolstadt 2,32 4,38 Telekom Image Deutsche Telekom AG, Bonn 2,26 0,52 Zalando Zalando, Berlin 1,87 0,06 BMW Fahrzeug-Firmenwerbung BMW AG, München 1,83 1,49 Renault Fahrzeug-Firmenwerbung Renault Deutschland, Brühl 1,78 1,06 McDonald’s Restaurants 1,77 1,17 Microsoft Software-Anwendungen Microsoft Deutschl., Unterschleißheim 1,69 0,23 © INTERNET WORLD Business 25/10 Google will seine Display-Anzeigen pushen Mc Donald’s Deutschland, München Zeitraum: 01.10.2010 – 31.10.2010 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2010 22 01.12.2010 16:38 Uhr Seite 22 E-COMMERCE Internet World BUSINESS Neue Multichannel-Services RITTER SPORT Individuelle Schokolade Die 33-Prozent-Beteiligung des Süßwarenherstellers Ritter Sport an Chocri, MassCustomization-Hersteller von Schokolade, trägt erste Früchte. Unter www.ritter-sportschokoladenkreation.de können Kunden individuelle Ritter-Sport-Schokoladentafeln kreieren und auch persönliche Widmungen auf die Verpackung drucken lassen. Beworben wird der neue Dienst, der zum Start auf 10.000 Tafeln beschränkt ist, unter anderem auf Plakaten. dz Noch gut 4.000 Schokotafeln suchen im Ritter-Sport-Webshop neue Besitzer 7TRENDS.DE Pay per Post Der Berliner Web-Modeshop 7Trends.de belohnt Weiterempfehlungen via Facebook künftig mit fünf Prozent Preisnachlass. Kunden, die Artikel bestellen wollen, melden sich vor dem Bezahlen über eine App auf 7Trends bei Facebook an. Dort wählen sie einen von drei möglichen Pinnwandeinträgen aus und posten diesen in ihrem Profil. Danach werden sofort fünf Prozent vom jeweiligen Rechnungsbetrag abgezogen. dz Die Zeit ist reif für Baumärkte im Web, finden Hornbach, Obi und Praktiker B islang vertrieb Hagebau als ein- Hornbach wirbt für den Shopzige große Baumarktkette seine Launch in grellen Farben Produkte auch im Web. Nach dem Scheitern der Kooperation zwischen Otto und Obi im Jahr 2006 übte Hagebau den Schulterschluss mit dem Hamburger Traditionsversender Otto und gründete 2007 das Joint Venture Baumarkt direkt (Baumarktdirekt.de). Drei Jahre später kommt endlich auch die Konkurrenz in Fahrt. „Jetzt auch online bei Obi einkaufen“, wirbt die Heimwerkermarktkette Obi seit November. Obi gehört zur Tengelmann-Gruppe, die mit ihren E-Commerce-Beteiligungen – unter anderem an Babymarkt.de und Stylight.de – auch in anderen Produktsegmenten beim Online-Vertrieb Gas gibt. Seit Ende März ist die Unternehmensneugründung bach lässt der Baumärkte schließen Obi E-Commerce im Handelsregister ein- Webshop-Launch die Online-Marktlücke getragen. Genauso lange läuft die Mitar- zwar noch auf sich beitersuche. Und nun ist das Ergebnis von warten, doch ließen die Pfälzer zumindest neun Monaten Arbeit zu sehen. schon Werbung konzipieren, die in grellen Farben verkündet: „Hornbach kommt Brauseschlauch oder Saunahaus heim! Im Dezember!“ Schmallippiger ist Vom Brauseschlauch bis zum Saunahaus das Unternehmen indes bei der Frage, was können Heimwerker ein breites Sortiment genau dann online geboten werden soll: online bestellen. Und auch der Multichan- „Ausgewählte Artikel vom Schlagbohrer nel-Gedanke kommt nicht zu kurz, bis zum Dekokamin“ sollen per Paket zu schließlich sollen die lokalen Obi-Stand- den Heimwerkern nach Hause geliefert orte vom neuen Vertriebskanal profitieren werden, verrät die Pressemitteilung. und nicht darunter leiden. Daher können Deutlich weiter hinterher hinkt die im die Angebote aus dem Shop auch in die Saarland beheimatete Baumarktkette Obi-Märkte geliefert oder telefonisch be- Praktiker. Hier weiß man zwar dem eigestellt werden. Das Fulfillment übernimmt nen Bekunden zufolge schon, dass man es die Bertelsmann-Tochter Arvato Services – sich nicht länger leisten kann, den Vermit Zentrallager in Ennigerloh und Call- triebskanal Internet weiter zu ignorieren. center in Springe. Das technische Rückgrat Aber das „Wie“ ist noch nicht im Detail gedes Shops bildet die E-Commerce-Platt- klärt.„Es ist kein Schaden, zuerst zu sehen, form Hybris.de. Bei Konkurrent Horn- was andere tun oder nicht tun“, erklärt Dezentral verkaufen FRONTLINESHOP Sellaround.net testet Affiliate-Plattform für Social Commerce Kooperation mit eBay Der Streetfashion-Versender Frontline aus Hamburg (Frontlineshop.de) hat ein eigenes Outlet auf eBay (http://stores.ebay.de/ frontlineshop-outlet) eröffnet, über das OffSeason-Markenbekleidung zu Festpreisen verkauft wird. Das Sortiment umfasst Restposten und Überhänge von Markenherstellern aus dem Frontlineshop-Angebot, die auf eBay zu reduzierten Preisen angeboten werden. Während Frontline auf neue Zielgruppen hofft, erweitert eBay erneut sein Portfolio im Bereich Mode. dz Anzeige Sie brauchen eine neue Online-Agentur? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 25/10 Die Heimwerker kommen HUMANIC Der Schuhhändler Humanic verknüpft Online- und Offline-Welt. Kunden können unter www.shoemaniac.com nach ihren Lieblingsschuhen stöbern und dann bis zu drei Paar in ihrer nächstgelegenen Filiale reservieren. Die Artikel stehen eine Stunde nach der Reservierung im Humanic Store bereit und können noch während der nächsten zwei Werktage dort abgeholt werden. Auf Wunsch wird die Reservierung um weitere drei Tage verlängert. dz 6. Dezember 2010 U nter www.sellaround.net hat die Stuttgarter Maria GmbH eine neue SocialCommerce-Plattform gelauncht. Händler können dort ihre Produkte mit Bild und Textbeschreibung in Widgets integrieren und diese in beliebige Websites einbinden. Andere Nutzer haben die Möglichkeit, das Widget ebenfalls weiterzuverbreiten und im Falle eines Produktverkaufs – wie vom Affiliate Marketing gewohnt – eine Provision zu erhalten, die vom Anbieter frei festgelegt werden kann. Mit drei Klicks erfolgt die komplette Kaufabwicklung über das Widget. Bezahlt wird per Paypal. Das Einrichten der Widgets ist kostenlos. Lediglich im Erfolgsfall berechnet Geschäftsführer und Gründer Adrian Thoma eine Umsatzprovision in Höhe von sechs Prozent. Diese entfällt in der ersten Testphase bis 31. Januar 2011. „Sellaround.net ist für jeden interessant, der ein spannendes Produkt hat und dieses auf den Markt bringen möchte“, erklärt Thoma. Er versteht sein Unternehmen, das noch von keinem Investor finanziert wird, als virtuellen Marktplatz zum Verkaufen, Empfehlen und Weiterverbreiten, „durch den E-Commerce stark vereinfacht und dezentraMit Sellaround.net wird E-Commerce einfacher und flexibler lisiert wird“. dz ❚ Foto: Fotolia / DphiMan 22_EC_News1.qxp Obi ist mit einem breiten Sortiment online Unternehmenssprecher Harald Günter auf Nachfrage von INTERNET WORLD Business. Vorreiter Baumarkt direkt sieht die neue Konkurrenz gelassen. 175 Millionen Euro – 16 Prozent mehr als im Vorjahr – ist als Umsatzziel anvisiert. 60 Prozent davon kommen aus dem Web. dz ❚ Visions New Media insolvent D ie Visions New Media GmbH, Hannoveraner E-Commerce-Agentur, hat Insolvenz angemeldet. „Mir ist es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, kurzfristig eine Betriebsmittellinie in ausreichender Höhe bei Banken zu erhalten oder ein Darlehen mit akzeptablen Bedingungen zur Auszahlung zu bringen, um eine kurzfristige Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden“, so Geschäftsführer Alexander Ringsdorff. Die neun Jahre alte Agentur, die in diesem Jahr voraussichtlich einen Umsatz von 3,3 Millionen Euro (2009: 1,2 Mio. Euro) erzielt, ist zuletzt zu schnell gewachsen. Jetzt sucht sie einen Investor für eine sogenannte „übertragende Sanierung“, bei der bestehende Verbindlichkeiten nicht übernommen werden müssen. Die Agentur ist auf die Optimierung von Web-Vertriebskanälen etablierter Händler durch den Einsatz von E-Commerce-Systemen wie Magento spezialisiert, Zu den Kunden zählt unter anderem Otto. dz ❚ 23_ecom-news2.qxp 25/10 02.12.2010 9:55 Uhr Seite 23 6. Dezember 2010 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 23 TENGELMANN Facebook will Startplatz für soziale Aktivitäten im Web werden F acebook Places, Facebook Groups, Facebook Deals: Bei Facebook ging es in den letzten Monaten Schlag auf Schlag. Auf dem Web 2.0 Summit im November hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg erläutert, was es mit den ganzen neuen Diensten auf sich hat, er skizzierte in groben Zügen, wie er sich die Zukunft des Web vorstellt und welche Rolle Facebook dabei spielen will: Facebook solle der Eckpfeiler für das soziale (mobile) Web werden und ein wesentlicher Treiber nicht zuletzt für Social-Commerce-Anwendungen. So wie Farmville und die Social Games mit ihren Angeboten auf Facebook die Gaming-Branche revolutioniert haben, will sich Facebook nun eine Branche nach der anderen vornehmen. Musikangebote, Reiseangebote, Shopping-Angebote werden in fünf Jahren nicht mehr so aussehen wie heute, meinte Zuckerberg. Die Verticals werden nicht mehr so wie zurzeit produktoder unternehmenszentriert konzipiert sein, sondern stattdessen den Nutzer ins Zentrum stellen und die Anwendungen um den User (und seinen Freundes- und Bekanntenkreis) herumstricken. Facebook sieht sich dabei in der Rolle des Infrastrukturanbieters, der eine (soziale) Infrastruktur bereitstellt, die bekannte und neue Player nutzen können, um darauf neuartige Anwendungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Facebook Places und Facebook Deals sind Beispiele, die sich ganz klar an Händler und Dienstleister wenden. Facebook bietet nicht selbst die Deals an, sondern ermöglicht es Händlern, diese Strukturen für eigene Angebote zu nutzen. Vor drei Jahren hätte Facebook mit solch einem Vorstoß noch wenig Aussichten auf Erfolg gehabt, meinte Mark Zuckerberg. Wer hätte damals die LikeButtons und andere Facebook-Komponenten ähnlich freudig auf seiner Seite platziert wie heute? Inzwischen ist Facebooks Web-Durchdringung mit Hunderten von Millionen von Mitgliedern jedoch enorm. Und wenn ein nutzerorientierter Seitenbetreiber davon ausgehen kann, dass 40 bis 60 Prozent seiner Nutzer auch auf Facebook sind, ist er viel eher gewillt, Facebook einzubinden. Das beste Beispiel ist sicherlich Amazon, das jahrelang niemanden auf die eigenen Pro- Online zum richtigen Ski Intersport Bründl will im Web so gut beraten wie in der Filiale B eratung wie im Geschäft will die nicht vorbei“, argumentiert Ralf Pispers, österreichische Bründl-Gruppe, Part- Geschäftsführer des Dienstleisters für ner im Sportausrüster-Verbund Inter- interaktive Online-Lösungen Dotkomm. sport, auch online liefern. Wintersport- „Der Video-Skiverleih bietet dem Winfans können pünktlich zum Start in die tersportler im Netz dieselbe BeratungsWintersaison unter www.bruendl.at nicht qualität wie im stationären Ski-Verleih, nur ihre Skiausrüstung reservieren, son- und das rund um die Uhr und ohne dern sich über ein Video-Interface gezielt Wartezeiten. Dieses wird sich mit Sicherbei der Wahl des speziell für sie richtigen heit deutlich bei den Buchungsquoten Ski- und Snowboard-Modells beraten bemerkbar machen.“ Neben der Entlassen. Dazu begleiten die beiden virtuel- wicklung des Interfaces wurde dazu auch len Ski-Verleiher Chris und David den der gesamte Buchungsprozess von DotNutzer durch den gesamten Online- komm optimiert. „Mit dem Video-Interface von DotReservierungsprozess und suchen anhand individueller Angaben zu Standort, komm Rich Media Solutions bringen wir Nutzungsdauer, gewünschtem Service- dem Kunden unsere umfassenden VerPaket, Fahrkönnen, Gewicht und Größe leihservices interaktiv nahe und erleichdie passende Ausrüstung zusammen. Aus tern ihm dadurch die Online-Reservieüber 60 Video-Sequenzen entsteht dann rung“, ist Christoph Bründl, Geschäftsje nach Nutzerverhalten ein individueller führer des Sportausrüsters aus Kaprun, Video-Dialog. Neben einem Preisvorteil überzeugt. dz ❚ von bis zu 15 Prozent spart der Wintersportler Zeit vor Ort, indem die reservierte Ausrüstung zusammen mit dem Skiticket an der Network-Station oder im Shop der Wahl zur Abholung für ihn bereitsteht. Die Konzeption und Umsetzung des zweisprachigen, interaktiven Video-Dialogs übernahm die Kölner Dotkomm Rich Media Solutions GmbH. „Wer im Tourismusbereich online die Nase vorne haben will, kommt an einem natürlichen Kun- Online-Skiverleih: Intersport Bründl hat einen interdendialog mittels Video-Interface aktiven Video-Dialog in seinen Web-Auftritt integriert Jochen Krisch, Inhaber der Beratung Exciting Future GmbH, München, bloggt unter ❚ www.exciting commerce.de duktseiten gelassen hat, seit dem Sommer aber Facebooks Social Graph für Produktempfehlungen nutzt und auch intensiv mit den Like-Buttons arbeitet (siehe „Amazon auf Kuschelkurs mit Facebook“ in Ausgabe 17/2010, Seite 19). Wenn es um Apps und neue Mobilanwendungen geht, setzen momentan ja viele darauf, dass Apple – mit seinem eher traditionellen Applikationsverständnis – die Nase vorn haben wird. Facebook indes wird von vielen nur noch als reine Vermarktungsplattform gesehen. Man kann allerdings gespannt sein, ob das, was Zynga im Gaming-Bereich geschafft hat, demnächst einem ähnlich agilen Unternehmen auch im E-Commerce gelingen wird. ❚ Beteiligung an Stylight.de Die Mülheimer Handelsgruppe Tengelmann hat sich für eine nicht genannte Summe mit zehn Prozent an der Online-Modeplattform Stylight beteiligt. Der Deal ist für Tengelmann nach Anteilskäufen an Zalando.de, Brands4friends.de, Babymarkt.de und Youtailor.de die inzwischen fünfte Beteiligung an einem E-Commerce-Unternehmen und die vierte Kooperation, an der auch Holtzbrinck beteiligt ist. Tengelmann-Chef KarlErivan Haub haben dem eigenen Bekunden zufolge vor allem die „innovative Plattformtechnologie, das zukunftsweisende Vertriebskonzept und das starke Team“ überzeugt. Stylight versteht sich als InternetSuche für Mode und als Marktplatz, an dem 50 Shops angeschlossen sind. dz EBAY Topbewertungen lohnen sich Das Online-Auktionshaus eBay veröffentlicht Zahlen, die die umstrittene Einführung des Siegels „Verkäufer mit Top-Bewertung“ rechtfertigen sollen. Bis zu 15 Prozent mehr Umsatz bringe ein solches Siegel den eBayHandelspartnern, so das Unternehmen. Schon im ersten Monat nach der Einführung hätten Verkäufer mit Topbewertung bei den Seitenaufrufen ihrer Angebote einen Zuwachs von 21 Prozent verzeichnet. Die Anzahl der Verkäufer mit Topbewertung habe sich seit Programmstart mehr als verdoppelt. Kriterien sind mindestens 100 Verkäufe und beste Servicenoten. dz 24_25_Shoppingclubs.qxd 24 02.12.2010 13:51 Uhr Internet World BUSINESS Seite 24 E-COMMERCE 6. Dezember 2010 25/10 SHOPPING CLUBS Markenware – heiß begehrt Shopping Clubs gelten als Trend im E-Commerce. Aber der Markt wird immer enger, der Konsolidierungsdruck wächst D ie Kenner staunen noch immer: Vor wenigen Wochen hat Amazon Buyvip.com gekauft. Der Shopping Club aus Spanien hat sechs Millionen Mitglieder in Europa und ist stark in den romanischen Ländern vertreten. Auf dem größten Markt in Europa, Deutschland, spielt er nur eine Nebenrolle. Er gilt als Kopie des erfolgreichen Originals Vente-privee.com aus Frankreich und ist bisher nicht über eigenständige Innovationen aufgefallen.„Buyvip war lange Zeit nicht mehr auf dem deutschen Markt präsent“, meint Jochen Krisch, Geschäftsführer der Münchner Handelsberatung Exciting Future.„Amazon hat durch die Übernahme einen Player aufgewertet, der schon unter ferner liefen rangierte.“ Schnell gewachsener Erfolg Shopping Clubs oder Private Shopping gelten als Erfolgsmodell im E-Commerce. Die Unternehmen vertreiben Markenmode und -Accessoires und inzwischen auch andere Lifestyle-Produkte namhafter Hersteller. Verkauft wird nur an registrierte Mitglieder und in kurzfristig angesetzten Aktionen. Weltmarktführer Vente-privee.com setzt auf diese Art und Weise weltweit knapp 700 Millionen Euro im Jahr um. „Wir lösen die Schwierigkeiten von Herstellern, indem wir Restposten an einen geschlossenen Kundenkreis abgeben und so Marke und Image schützen“, erklärt Filip Dames, Geschäftsführer der Zalandolounge.de, einem noch jungem Konkurrenten, Vorteile des Geschäftsmodells. Bei Shopping Clubs gehen die Bestellungen im Sekundentakt ein. Ausgeliefert wird indes erst nach mehreren Wochen. Die Hersteller liefern je nach Bestellmenge – und das kann dauern. Während sie den rasant wachsenden Absatz von Produktionsüberschüssen schätzen oder die Möglich- Schnäppchenjäger. „Der Markt ist übervoll“, stellt Krisch fest. Das hat eine logische Folge zur Konsequenz: „Der Konkurrenzkampf unter den Shopping Clubs ist enorm groß“, stellt Bernhard Steffens, Deutschlandchef von Buyvip.de, fest. Und nicht immer geht es fair zu. Mitglieder- oder Umsatzzahlen sind kaum zu verifizieren. Gegenüber den Marken müssen die Clubs mit Reichweite trumpfen. Dabei verbreiten sie Kennziffern, die einem Vergleich mit dem Wettbewerb nicht standhalten. Die Mitgliederzahlen in der Tabelle rechts unten sind nur mit Vorsicht zu genießen. Mehr Orientierung bieten die Nutzerzahlen von Nielsen. Sie sagen aber nichts über „Bei einem attraktiven die Conversion Rate aus, also wie viele der Mitglieder Angebot sind Kunden bereit, und Nutzer kaufen. zwei Wochen zu warten.“ „Im letzten Jahr sind alle Clubs über die MitgliederOliver Bogatu zahl gewachsen und haben Deutschlandchef Vente-privee.com die Zahl ihrer Verkaufsaktionen erhöht“, sagt Sven keit, Preise und Waren auszutesten, lassen van den Bergh, einer der Geschäftsführer sich Kunden durch niedrige Preise und und Gründer von Limango.de. „Aber Privom Glanz bekannter Namen locken. Lie- vate Shopping darf man nicht zur Resteferzeiten spielen angesichts der Labels eine rampe entwickeln.“ Die Gefahr der Veruntergeordnete Rolle, ebenso wie die Tat- ramschung ist groß. Die Unternehmen sache, dass meist nur Restposten feilgebo- stoßen an ihre Grenzen. Bei hundert und ten werden. mehr Verkaufsaktionen im Monat verlieLaut Marktforschung Fittkau & Maaß ren die Kunden das Interesse oder fühlen kennen drei Viertel der Internet-Nutzer sich bedrängt. Auch das Image des Exkluheute Shopping Clubs, etwa jeder Dritte ist sivverkaufs lässt sich mit Masse nicht aufsogar in mindestens einem Mitglied. Das rechterhalten – zumal inzwischen auch Konzept hat sich sehr schnell durchgesetzt. Produkte unbekannter Namen die AngeStart-ups schafften beinahe aus dem Stand bote der Clubs füllen, Markenware knapUmsätze in Millionenhöhe pro Jahr. Und per und es bei der Auswahl der Clubs zu Investoren stiegen daraufhin zuhauf ein. Verwechslungen kommen kann. Die Kehrseite des schnellen Booms: Es ist „Der Warenzugang ist zentrales Thema sehr eng geworden auf dem Club-Markt. und wird zunehmend zum Engpass im In Deutschland wetteifern zurzeit mindes- Private Shopping“, beobachtet van den tens ein Dutzend Clubs um die Gunst der Bergh. Bisher konnten die Clubs bei ihrer Shopping Clubs: Inzwischen wetteifern zu viele um Markenware und Käufer Beschaffung von der Wirtschaftskrise profitieren. Weil Verbraucher in den letzten Jahren lieber sparten, blieben Markenhersteller auf hohen Warenbeständen sitzen. Shopping Clubs boten einen innovativen Absatzkanal. Aber: „Die Hersteller gleichen die Produktion der Nachfrage an und produzieren weniger“, so Thomas Schultheiß, E-Commerce-Analyst bei DC Advisory Partners in Frankfurt, einer Beratung für Finanzierung und Übernahmen. „Für die Clubs wird es dadurch immer enger.“ Der Konsolidierungsdruck wächst. Die Übernahme von Amazon gab den Startschuss. Warum der US-Web-Händler ausgerechnet bei Buyvip.com zugriff – darüber wird heftig spekuliert. Sicher ist: Der Kauf bringt die Erwartungen einzelner Konkurrenten durcheinander. „Wenn Amazon in Buyvip investiert, wird es für die anderen Clubs schwer, Marktanteile zu verteidigen oder neue zu gewinnen“, stellt Schultheiß fest. Denkbar ist, dass Logistikspezialist Amazon das Club-Geschäft auch auf Lieferseite beschleunigt. Es gilt zudem Markenware wird knapp als ausgemacht, dass hierzulande nur zwei, Keiner gibt es für sich selbst zu, aber jeder drei Clubs mit breitem Angebot überleben unterstellt der Konkurrenz, dass sie häufi- können. „Für Marken ist es extrem nervig, ger Markenware zum Einkaufspreis zu- wenn sie auf jedem Markt mit mehreren kauft. „Die Marken spielen die Clubs Playern verhandeln müssen“, erklärt Buygegeneinander aus, das zwingt sie, reguläre vip.de-Mann Steffens. „Sie konzentrieren Ware zuzukaufen“, beobachtet Krisch. So sich auf die großen, international agierenaber kann sich zum Unmut vieler Investo- den Clubs.“ Mit ihnen lassen sich Verren der bisher so effiziente wie beliebte kaufsaktionen auch über Grenzen planen Restemarkt sicher nicht rechnen. oder unterschiedliche Märkte austesten. Vor der Amazon-Übernahme galt es als sicher, dass in Deutschland Brands4friends.de – mit 80 Millionen Gut besucht: Shopping Clubs Euro Umsatz 2009 Marktführer – Mitglieder und Besucher der wichtigsten Vente-privee.de und Limango.de Internet Shopping Clubs im Oktober 2010 gute Karten haben. Doch mit Amazon im Hintergrund werden BuyMitglieder Besucher2 vip.de beste Chancen eingeräumt. Nicht zuletzt tauchte im März die4 Mio. Brands4friends.de1 1,4 Mio. ses Jahres mit Zalando-lounge.de 12 Mio. 819.000 Vente-privee.com1 (ein Ableger der Web-Boutique 6 Mio. 642.000 Buyvip.com1 Zalando.de und von Rocket Internet, dem Inkubator der Samwer1,5 Mio 1,2 Mio. Limango.de Brüder) ein Konkurrent auf, der k.A. 3,36 Mio. Zalando-lounge.de schnell Mitglieder warb. Von den Nutzerzahlen her betrachtet, hat er 1 Mio. 497.000 Pauldirekt.de die Konkurrenz weit hinter sich : Nur internationale Zahlen bekannt (bei allen anderen: Deutschland) : Unique Audience Oktober 2010 in Deutschland gelassen. „Die Lounge ist auch ein Instrument für uns, um Kunden an © INTERNET WORLD Business 25/10 Quelle: Angaben Unternehmen / Reichweite: Nielsen Zalando zu binden“, sagt Geschäftsführer Filip Dames. „Die Marke 1 2 24_25_Shoppingclubs.qxd 25/10 02.12.2010 13:51 Uhr 6. Dezember 2010 Seite 25 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 25 ter in den Clubs. Die dadurch zierten Clubs zu übernehmen“, höhere Kapitalbindung dürfte stellt Schultheiß fest. Charakteristika von Shopping-Club-Mitgliedern insbesondere finanzierten Nicht zuletzt nimmt VenteMitglieder sind markenbewusster als durchschnittliche Webuser Start-ups zu schaffen machen. privee.de in Deutschland imIhre Zahl wird sich reduzieren – mer mehr Fahrt auf. Der Shop87 % Achte auf Qualität weil sie aufgeben oder weil ping Club aus Frankreich, der 86 % 2000 von Jacques-Antoine Händler sich einen Club als 58 % Kaufe spontan ein Granjon gegründet wurde und Absatz- und Testkanal zulegen. 44 % erst 2007 – das Startjahr von Eine Strategie, auf die Zalando 52 % Bin über Trends infomiert Brands4friends.de – in setzt.„Das Geschäft von Zalan38 % Deutschland auftauchte, bedo und der Lounge kannibali33 % herrscht das Geschäft mit den siert sich nicht“, so Dames. Kaufe Neuheiten sehr früh 21 % Mitglieder Marken wie kein Zweiter und „Kunden unterscheiden DealInternetnutzer Neuordnung an der Spitze 25 % wächst aus eigener Kraft. Zwar Chancen und Shop-Angebote.“ Stehe gern im Mittelpunkt 17 % Auf Druck der Investoren – neben Man- rangiert Vente-privee.de mit geÜber Aktionen in der Lounge 19 % Beeindrucke durch den grove Capital, Holtzbrinck Ventures und schätzten 42 Millionen Euro prüft der Shop die Beliebtheit Besitz von Marken 11 % Partech ist auch Tengelmann beteiligt – Umsatz 2009 in Deutschland von Waren. wurde das Management ausgetauscht. Mit noch hinter der Kopie, doch Strategien gefragt Im Vergleich zu „normalen“ Online-Käufern geben Club-Mitglieder Sergio Dias, zuvor Manager des Luxuskon- Deutschlandchef Oliver Bogatu mehr auf Namen und Trends, sie kaufen auch häufiger spontan ein zerns Louis Vuitton Moët Hennessy, und will an die Spitze: „Wir bekomWeitere Alternative zum © INTERNET WORLD Business 25/10 Quelle: W3B Fittkau & Maaß 2010 Christopher Maaß, zuvor Marketing-Chef men fast jeden Tag das Angebot, Überleben bietet die Nische. bei Rocket Internet und eBay, übernahmen einen Shopping Club zu kauPauldirekt.de etwa vertreibt Marken- und E-Commerce-Experten das fen“, meint er abschätzig. „Vente nur Elektronik. Limango.de Ruder. „Die Konsolidierung hat wenig Ein- Privée legt in diesem Jahr ein signifikantes soll nicht nur das Club-Geschäft beleben, wiederum startete 2008, wurde im gleifluss auf unser Geschäft“, meint Dias. „Für Umsatzwachstum in Deutschland hin.“ sondern auch Boutiquen und Markenfili- chen Jahr von Otto übernommen und ist Brands4friends gibt es nur ein Ziel – den Stolz ist der Manager vor allem darauf, alen neue Kunden zuführen. durch den Fokus auf Familien zur Spitze „Eine gute Partnerschaft mit den Her- gewachsen: „Wir sind Nischenplayer und nachhaltigen Ausbau der Marktführer- dass er für seine Umsatzziele „nur ein Fünftel der Verkaufsaktionen unserer stellern wird immer wichtiger“, weiß Lim- auf einem Massenmarkt unterwegs“, so schaft durch starkes Wachstum.“ ango-Mann van den Bergh. „Die Herstel- van den Bergh. „Limango spricht bewusst Wettbewerber“ benötigt. Brands4friends.de etwa ler werden auch in Zukunft Überkapazitä- nicht die Käufer hochpreisiger Luxusmar„Wir sind ein Nischenplayer. organisiert pro Monat 100 ten produzieren, aber der Hype ist vorbei.“ ken an.“ Gucci, Dior oder Prada gibt es bis 120 Aktionen, Tendenz Gerade in der Mode, die 80 bis 90 Prozent hier selten, dafür Tom Tailor, Ralph LauQualität zu günstigen Preisen steigend. Statt wie andere des Clubgeschäfts ausmacht, zwingen Dis- ren oder Esprit – Marken, die Mütter für steht bei uns im Vordergrund.“ Clubs im großen Stil über counter wie H&M oder Zara Markenher- Kinder und für sich selbst kaufen. Als ResAnzeigen Mitglieder zu steller, die Zahl der Kollektionen pro Jahr terampe für Otto agiert Limango.de nicht, Sven van den Bergh werben, setzt Vente-pri- zu erhöhen. Inzwischen wechselt das die Geschäfte sind getrennt, auch wenn zu Gründer und Geschäftsführer Limango.de vee.de auf Empfehlungen – Angebot etwa zehnmal im und auf Diskretion. „Wir Jahr – das erschwert die Pla„Die Konkurrenz um die beste Ob es Dias gelingt, die Marktführerschaft setzen das um, was Marken wollen“, so nung von Stückzahlen. Die Marken brauchen dain Deutschland zu behaupten, gilt mittler- Bogatu. Die Franzosen operieren nur mit Ware wächst. Wir setzen auf weile als die spannendste Frage der Bran- autorisierter Ware, kaufen nach eigenen her Outlets in der Fläche, strategische Kooperationen.“ che. Dem Berliner Club fehlt trotz erster Angaben keine Grauimporte oder reguläre aber auch die Clubs im Schritte im deutschsprachigen Ausland, in Ware zu, werben nicht mit den Marken Internet. Das heute denFilip Dames Großbritannien und Japan ein internatio- vergangener Aktionen und nennen un- noch knappere WarenangeGeschäftsführer Zalando-lounge.de nales Netz. Eine Expansion würde teuer gern Namen, auch um den Herstellern das bot wird allerdings dazu werden, weil es mittlerweile überall in Image der Verramschung zu ersparen. führen, dass die Clubs künfEuropa Platzhirsche gibt. Und ob die Inve- Neuester Plan der Franzosen: der Rose- tig stärker ins finanzielle Risiko gehen Limango.de inzwischen ein ständiges Outstoren eine weitere Finanzierungsrunde deal.„Damit können wir noch gezielter im müssen: Bisher nehmen die Hersteller den let gehört. „2011 wird ein deutlich höherer stemmen werden, ist angesichts abneh- Internet und in der Fläche agieren“, sagt größten Teil der Retouren zurück. Doch Anteil in Plattform und Kundenbindung mender Exit-Chancen sehr ungewiss: Bogatu. Die tägliche Versteigerung beson- zunehmend zwingen sie die Clubs, auslau- fließen“, plant van den Bergh. Wachstum „Jetzt kommen nicht mehr viele Strategen derer Schnäppchen oder Coupons wird fende Saisonware aufzukaufen. Diese um jeden Preis – diese zeiten sind bei den infrage, um die mit Venture Capital finan- 2011 auch in Deutschland eingeführt und wiederum ist aktueller und daher begehr- Shopping Clubs endgültig vorbei. vs ❚ Zalando bleibt über die Aktionen im Gespräch.“ Ins Hintertreffen ist Brands4friends.de geraten. Das drei Jahre alte, viel beachtete Start-up mit Sitz in Berlin kam im Sommer ins Straucheln. Beim schnellen Wachsen hatten die Gründer versäumt, Strukturen und Kontrollmechanismen einzuführen. Rechnungen blieben lange unbezahlt, Hersteller wandten sich ab. Es kam zu Liquiditätsengpässen, Gerüchte über eine Pleite machten die Runde. 26_ECC_Handelsstudie.qxd 26 01.12.2010 17:41 Uhr Seite 26 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 6. Dezember 2010 25/10 SOCIAL COMMERCE Große Pläne für 2011 Fast jeder zweite Web-Händler will 2011 sein Budget für Social-Media-Aktivitäten erhöhen S ocial Commerce war für Web-Händler eines der Trendthemen des Jahres 2010 und im kommenden Jahr wird die Kür zur Pflicht. Das zeigt die aktuelle Studie „Geschäftsklima im E-Commerce 2010/2011“, die das E-Commerce-Center Handel (ECC Handel) zusammen mit Become Europe (ehemals Pangora) jetzt veröffentlichte. Die Umfrage, an der sich 224 Web-Händler beteiligten, zeigt: Für fast alle Teilnehmer ist Social Commerce – wenn auch bei unterschiedlicher Einschätzung – ein Begriff. Und mehr als ein Viertel von ihnen nutzt bereits soziale Shopping-Elemente, weitere 29 Prozent planen entsprechende Funktionen. Nur etwa jeder zehnte ShopBetreiber gab in der Befragung zu Protokoll, er sehe „keinen Handlungsbedarf“. sich die Arbeit, die die Shop-BeAuch wenn gegenwärtig noch treiber vor allem intern bewältinicht jeder Webshop-Betreiber gen und größtenteils nicht an sicher davon ausgehen kann, externe Dienstleister auslagern, dass sich seine Social-Comnicht für jeden in bare Münze merce-Aktivitäten irgendwann auszuzahlen. Dass Social Comin barer Münze auszahlen: Kneimerce bereits „großen Einfluss“ fen ist 2011 nicht angesagt. auf die Online-Umsätze hat, Keiner der Befragten, die bereits bewerteten die Teilnehmer nur Social Commerce in ihr Gemit einer 3,02. Zum eher vagen schäftsmodell integriert haben, Informationsgehalt der Noten will diese Aktivitäten im komliefert die Studie auch noch ausmenden Jahr einstellen. Im sagekräftigere Zahlen: Bei der Gegenteil: Fast jeder zweite Hälfte der Web-Händler, die Webshop-Betreiber will seine den monetären Einfluss der Budgets für Social-Media-Aktieinzelnen Social-Commerce- Webshops in Facebook: Mit derartigen Themen werden sich Onlinevitäten erhöhen, der Rest kalkuKanäle auf den Gesamtumsatz Händler auch 2011 auseinandersetzen müssen liert mit ähnlich hohen Ausgaüberhaupt messen können – ben wie bereits 2010. und das sind nur knapp 60 Prozent der ken wie Facebook oder Xing vertreten, Die Budgets allerdings sollen auch 2011 Social-Commerce-Akteure –, liegt der zwei Drittel nutzen Microblogs wie Twit- kaum externen Dienstleistern zugutekomUmsatzanteil am Gesamtumsatz bei unter ter, die Hälfte führt Firmenblogs, ein Drit- men. Lediglich 23,5 Prozent der Webshopzehn Prozent. Immerhin ein Fünftel aller- tel ist auf Video- oder Fotoportalen wie Betreiber gaben in der Umfrage an, sich im dings erzielt über Social Commerce bereits Flickr.com und Youtube.com vertreten. kommenden Jahr professionelle Beratung zwischen 21 und 40 Prozent des Gesamtoder Unterstützung ins Boot zu holen. SieRun auf Wikis umsatzes, ein weiteres Achtel der Händler ben von zehn Händlern indes setzen auf gar über 40 Prozent. Den größten Zuwachs im kommenden Schulungen bereits vorhandener MitarDie Antwort auf die Frage, welche Jahr dürften der Studie zufolge interaktive beiter. Und bei einem weiteren Sechstel der Social-Media-Aktivitäten die Händler be- Wissensdatenbanken, sogenannte Wikis, Shop-Betreiber steht die Einstellung zutreiben, ergibt folgendes Bild: Neun von verzeichnen: Hier plant jeder vierte Web- sätzlicher Mitarbeiter auf der To-do-Liste ❚ zehn Händlern sind in sozialen Netzwer- Händler für 2011 ein Engagement. für das kommende Jahr. dz Viel Arbeit, wenig Ertrag Bei der Umsetzung zeigen sich die Händler der Befragung zufolge durchaus engagiert: Die Richtigkeit der Aussage „Social Commerce bedeutet für unser Unternehmen einen großen Aufwand und ist mehr als nur ein Facebook-Profil, ein Like-Button und ein Tweet am Tag“ bewerteten die Händler auf einer Skala von 1 („stimme voll und ganz zu“) bis 5 („stimme gar nicht zu“) mit einer 2,34. Doch noch scheint Bekanntheit von Social Commerce Bedeutung von Social Commerce Erfolg von Social Commerce Haben Sie schon einmal von „Social Commerce“ gehört? Welche Bedeutung hat Social Commerce für Ihr Unternehmen? Ist der monetäre Einfluss messbar? Ja, machen wir schon Social Commerce bedeutet für uns einen großen Aufwand 29,9 % Wir planen die Integration Nein, kenne ich nicht 29,0 % 1,8 % Ja, aber ich sehe keinen Handlungsbedarf Wir verfolgen den Trend 27,7 % 11,6 % Für fast alle Web-Händler ist Social Commerce ein Begriff © INTERNET WORLD Business 25/10 Basis: n = 224, Stand: Dezember 2010 Quellen: E-Commerce-Center Handel/Become Angaben in Noten 1 = Stimme voll zu 5 = Stimme gar nicht zu 2,34 Stimme voll und ganz zu Social Commerce hat bereits großen Einfluss auf unsere Online-Umsätze 3,02 Zur Umsetzung mussten/müssen zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden 3,05 Teils/teils Brauchten lange, entsprechendes Knowhow aufzubauen für Social Commerce 3,06 Stimme nicht zu Wir können den monetären Einfluss auf unsere Online-Umsätze genau messen Wir setzen vollständig auf externe Dienstleister 4,52 26,2 % 23,1 % Weiß nicht 20,0 % Nur Befragte, die Social Commerce betreiben, Basis: n = 65, Stand: Dezember 2010 1,5 % Stimme garnicht zu Für jeden zweiten Händler bedeutet das Social-Commerce-Engagement einen großen Aufwand Nur Befragte, die Social Commerce betreiben, Basis: n = 65, Stand: Dezember 2010 Quellen: E-Commerce-Center Handel/Become © INTERNET WORLD Business 25/10 24,6 % Stimme zu Stimme gar nicht zu 3,30 Stimme voll zu 4,6 % Umsatz durch Social Commerce Einsatz Social Commerce Welchen Anteil hat Social Commerce am Gesamtumsatz? Welche Social-Media-Aktivitäten betreiben Sie? Nur rund jeder vierte Händler kann die Umsätze seiner Social-Commerce-Aktivitäten messen © INTERNET WORLD Business 25/10 Quellen: E-CommerceCenter Handel/Become Entwicklung Social-Media-Aktivitäten Was planen Sie für 2011? 3,2 % unter 1 % Mehr als 40 % 13,4 % 13,3 % Soziale Netzwerke (z.B. Facebook, Xing) 92,1 % Microblogs (z.B. Twitter) 1–10 % 21–40 % Firmenblogs (InternetTagebücher von Unternehmen) 19,9 % Video-/Fotoportale (z.B. Flickr, Youtube) 36,7 % Wikis (interaktive Wissensdatenbanken) 11–20 % 16,6 % 65,5 % © INTERNET WORLD Business 25/10 betreiben, n = 30, Stand: Dezember 2010 Quellen: E-Commerce-Center Handel/Become 19,3 % 32,8 % 25,9 % 26,8 % Podcasts (abonnierbare Audio-/Videodateien) 12,7 % 18,2 % Ja Mehrfachnennungen möglich Social Commerce hat oft nur einen geringen Anteil am Gesamtumsatz der Händler Basis: nur Befragte, die Social Commerce 17,2 % 52,6 % 19,6 % 4,8 47,6 % Wir werden das Budget für Social-MediaAktivitäten erhöhen 47,6 % 17,2 % 28,1 % 41,4 % 53,6 % 69,1 % Nein, jedoch geplant bis Ende 2011 Nein, und auch nicht geplant bis Ende 2011 Neun von zehn Händlern sind in sozialen Netzen vertreten © INTERNET WORLD Business 25/10 Wir werden mit dem gleichen Budget weiter Erfahrungen sammeln Basis: n = 63, Stand: Dezember 2010 Quellen: E-Commerce-Center Handel/Become Wir werden das Budget reduzieren 4,8 % Wir werden alle Social Media-Aktivitäten 0,0 % einstellen 2011 ist kein Ende des Social-Media-Hypes in Sicht Basis: n = 68, Stand: Dezember 2010, Quellen: © INTERNET WORLD Business 25/10 E-Commerce-Center Handel/Become SMC11_Eindruck_IWB_v4.qxd:Layout 1 29.11.2010 16:38 Uhr Seite 3 Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube & Co 15. -16. Februar 2011 Atlantic Kempinski Hamburg Der ROI von Social Media Wofür können und müssen Unternehmen Social Media nutzen? Markenführung 2.0 Wie verändert sich die Markenwahrnehmung durch die neuen Kanäle? Was lief nicht so gut Erfahrungen aus den ersten Schritten im Social Web Markenführung mit kleinem Budget Kleine Kampagne mit großer Wirkung Ein-Tages-Ticket ab 390,- zzgl. MwSt. Zwei-Tages-Ticke t ab 690,- zzgl. MwSt. Frühbucherpreis bi s 10.01.2011 Krisen-PR Wenn alles aus dem Ruder läuft It´s all about Fans Fans finden, gewinnen und binden B2B-Kommunikation Erfolgreicher Aufbau einer Community Top-Referenten auf der Social Media Conference: Alper Iseri CinemaxX Veranstalter Michael Risse FALKE KGaA Kerstin Schuman OTTO (GmbH & Co KG) Weitere Referenten • Jacqueline Althaller COMMUNICATION Presse & PR Joachim Bader CLANMO • Frank Dopheide Deutsche Markenarbeit / Commarco Klaus Eck Eck Kommunikation • Christian Egli INPROMO GmbH Roland Fiege Trainer & Dozent • Michael Gebert marketing society Max Hoffmann-Dose Nodes Deutschland • Ergin Iyilikci Scout24 • Tino Kuehnel BMW Group Mirko Lange talkabout communications gmbh (GPRA) • Marco Nussbaum prizeotel Björn Ognibeni Practical Visionary • Frank Schmiechen WELT-Gruppe Prof. Dr. Klemens Skibicki Brain Injection Christian Solmecke WILDE BEUGER & SOLMECKE Rechtsanwälte Sponsor www.socialmediaconference.de SMC11_Eindruck_IWB_v4.qxd:Layout 1 29.11.2010 16:38 Uhr Seite 4 www.facebook.com/socialmediaconf #SMC10 Dienstag, 15.02.2011 Social Media: Fakten, Daten & erste Learnings im Überblick 09.30 – 11.15 Uhr • Begrüßung durch den Moderator Prof. Dr. Klemens Skibicki, Social Media Buchautor und Unternehmensberater, Brain Injection • Return on Invest oder Risk of Ignoring? Wie Social Media messbar auf Unternehmensziele einzahlt Mirko Lange, Geschäftsführer, talkabout communications gmbh (GPRA) • Keine Angst vor dem Social Web! • Kultureller Wandel durch Social Media: Herausforderungen für Unternehmen • Von der Planung bis zur Implementierung: Social Media-Engagement als Prozess • Erste Learnings und Erfahrungen der Scout24-Gruppe Ergin Iyilikci, Vice President Corporate Communications, Scout24 11.15 Uhr Kaffeepause und Besuch der begleitenden Fachausstellung Markenführung im Social Web 11.45 – 13.00 Uhr 13.00 Uhr 14.00 – 15.15 Uhr 15.15 Uhr • Markensteuerung in den unendlichen Weiten des Internets Frank Dopheide, Chairman Grey, ab dem 1.1.11 Gesellschafter Deutsche Markenarbeit, Board Member Commarco • Social Media Monitoring Integration – sind Stand-Alone Lösungen noch zeitgemäß? Roland Fiege, freier Management Berater, Trainer & Dozent mit Schwerpunkt Social Media Strategieentwicklung & -implementierung Mittagessen und Besuch der begleitenden Fachausstellung • Social Entertainment – Wie Facebook, Twitter und Co. die Kinobranche verändert Alper Iseri, Senior Manager Neue Medien, CinemaxX • Social Media Strategie als integrierte Strategie über alle Kanäle angefragt Kaffeepause und Besuch der begleitenden Fachausstellung Markenführung mit kleinem Budget 15.30 – 16.45 Uhr • David gegen Goliath: Kleine Kampagne mit großer Wirkung Marco Nussbaum, Co-Founder und CEO, prizeotel • Herausforderung Social Media: Mit kleinen Schritten zu großen Zielen Michael Risse, Manager New Media, FALKE KGaA Krisen PR – Wenn es aus dem Ruder läuft 16.45 – 18.00 Uhr • Rechtliche Fallstricke in Sozialen Netzen Christian Solmecke, LL.M. Rechtsanwalt, WILDE BEUGER & SOLMECKE Rechtsanwälte • Online Reputation Management Diskutieren Klaus Eck, Gründer und Inhaber, Eck Kommunikation Sie mit! • Podiumsdiskussion – Was tun im Falle einer Krise: So vermeiden Sie den Super-Gau Es diskutieren u. a.: Klaus Eck • Ergin Iyilikci • Mirko Lange • Björn Ognibeni, Practical Visionary Frank Schmiechen, stellvertretender Chefredakteur WELT-Gruppe und Social-Media-Experte • Christian Solmecke ab 19.00 Uhr: Abendveranstaltung – Gelegenheit zum ausgiebigen Networking Im Anschluss an den ersten Konferenztag, laden wir Sie ein zu einer gemeinsamen Abendveranstaltung. Lasen Sie sich überraschen und nutzen Sie die Gelegenheit zum ausgiebigen Networking in entspannter Atmosphäre. Programmänderung vorbehalten | Stand 26.11.2010 SMC11_Eindruck_IWB_v4.qxd:Layout 1 29.11.2010 16:38 Uhr Seite 5 www.socialmediaconference.de Mittwoch, 16.02.2011 Marketing & Markenkommunikation mit Facebook 09.30 – 11.00 Uhr • Keynote-Vortrag: Marketing mit Facebook: Erfolgreiche Kampagnen im Überblick angefragt • Erfahrungsbericht Facebook – was wirkt und was uns erwartet Max Hoffmann-Dose, Geschäftsführer, Nodes Deutschland Kampagne • Social Media braucht neue Messgrößen Christian Egli, Leitung Strategie & Kreation, INPROMO GmbH 11.00 Uhr Kaffeepause und Besuch der begleitenden Fachausstellung Was Social Media noch alles kann 11.30 – 13.15 Uhr • Kundensupport wird öffentlich „Chancen und Risiken für Unternehmen im Social Media Zeitalter“ Kerstin Schuman, Teamleiterin Display & Social Web Marketing, OTTO (GmbH & Co KG) • Social Media-Kanäle als Marktforschungstool: Hinhören, verstehen und reagieren angefragt • Crowdsourcing als wichtiger Baustein der virtuellen Wertschöpfungskette für Social Media Michael Gebert, Gründer, marketing society 13.15 Uhr Mittagessen und Besuch der begleitenden Fachausstellung Social goes mobile 14.15 – 15.30 Uhr • Mobile Social Media – Wie Marken mobile Communities nutzen Wie können Marken von ortsbasierten mobilen Communities profitieren? Showcases und Learnings Joachim Bader, CEO, CLANMO • Location Based Services: Social kann noch mehr N. N. 15.30 Uhr Kaffeepause und Besuch der begleitenden Fachausstellung Social Media in der B2B-Kommunikation 15.45 – 17.00 Uhr • Strategie oder taktisches Geplänkel: Eine Bestandsaufnahme in der Unternehmenskommunikation deutscher B2B-Unternehmen Jacqueline Althaller, Inhaberin, COMMUNICATION Presse & PR • Erfolgreicher Aufbau einer Community im B2B-Umfeld angefragt Jetzt anmelden unter www.socialmediaconference.de Diskutieren Sie mit www.facebook.com/socialmediaconf #SMC10 Programmänderung vorbehalten | Stand 26.11.2010 SMC11_Eindruck_IWB_v4.qxd:Layout 1 29.11.2010 16:38 Uhr Seite 6 Hamburg, 15. - 16.02. 2011 ANMELDEFORMULAR Ja, ich bestelle: ein Zwei-Tages-Ticket für die Social Media Conference am 15. und 16. Februar 2011 für € 690,– zzgl. MwSt. (Frühbucherpreis bis 10. Januar 2011, danach € 790,– zzgl. MwSt. ) ein Ein-Tages-Ticket für die Social Media Conference für € 390,– (Frühbucherpreis bis 10. Januar 2011, danach € 490,– zzgl. MwSt.) für den 15. Februar 2011 zzgl. MwSt. für den 16. Februar 2011 Zurücksenden per Fax an: +49 (0) 89 74 117-448 Ja, senden Sie mir kostenlos die nächsten 4 Ausgaben der vierzehntäglich erscheinenden Fachzeitung INTERNET WORLD Business. oder online anmelden unter: Teil des Heftabonnements ist der zweimal täglich erscheinende Newsletter, welcher Sie mit dem Aktuellsten aus den Bereichen Online-Marketing, E-Commerce, Online-Recht und Internet-Technik sowie Personalien rund ums Web beliefert. Soll sich das Probeabonnement nicht in ein reguläres Abonnement umwandeln, teilen Sie uns das bitte bis spätestens 10 Tage nach Erhalt der vierten Ausgabe schriftlich mit. Ein Abonnement umfasst 26 Ausgaben der Fachzeitung INTERNET WORLD Business pro Jahr. Sie erhalten das INTERNET WORLD Business Abo zum Vorzugspreis von z.Zt. 4,50 Euro je Ausgabe oder 107,00 Euro im Jahr jeweils inklusive MwSt. und Versand. In Österreich betragen die entsprechenden Preise 5,20 EUR je Ausgabe oder 123,80 Euro im Jahr, in der Schweiz 9,00 Franken bzw. 214,20 Franken im Jahr. Die Rechnungsstellung erfolgt halbjährlich (D: 53,50 Euro, A: 61,90 Euro, CH: 107,10 Franken). Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Ja, ich möchte Newsletter-Abonnent der INTERNET WORLD Business werden. Anmeldedaten Herr Frau Code (falls vorhanden): Vorname* Nachname* Position Straße, Nr.* PLZ, Ort* Land* Telefon* Fax E-Mail* Unterschrift* * sind Plichtfelder Wir machen Sie ausdrücklich auf Ihr Widerrufsrecht gegen die Speicherung und Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten zu Werbe- und Marketingzwecken aufmerksam. Sie können Ihre Einwilligung zur Verwendung Ihrer persönlichen Daten zu den vorgenannten Zwecken jederzeit für die Zukunft widerrufen. Hierzu genügt eine E-Mail an [email protected] oder eine Mitteilung in Textform (Fax, Brief) an die vorstehend genannte Adresse. Neue Mediengesellschaft Ulm mbH | Kongresse & Messen, Bayerstr. 16a, 80335 München, Deutschland, Tel.: +49 (0)89 74 117-0, Fax: +49 (0)89 74 117-448, E-Mail: [email protected] Partner +49 (0) 89 74 117-234 Teilnahmebedingungen / AGBs 1. Anmeldung Wir bestätigen Ihre Anmeldung per E-Mail. 3. Leistungserbringung und Rücktrittsvorbehalt Wir behalten uns vor, inhaltliche und zeitliche Änderungen im Veranstaltungsprogramm und bei der Besetzung der Referenten vorzunehmen. NMG ist berechtigt vom Vertrag zurückzutreten, wenn die für eine wirtschaftliche Durchführung der Veranstaltung erforderliche Zahl an Ausstellern und Sponsoren nicht erreicht wird, der Hauptveranstalter die Veranstaltung nicht durchführt oder sonstige nicht im Verantwortungsbereich der NMG liegende Gründe vorliegen, die die Durchführung der Veranstaltung unmöglich machen. In diesem Falle wird der Besucher unverzüglich benachrichtigt und die bereits geleistete Zahlung unverzüglich erstattet. Weitergehende Ansprüche des Besuchers sind ausgeschlossen, soweit NMG nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last liegt. 4. Stornierung/Umbuchung Sie können ihre Anmeldung nur bis 30 Tage vor Beginn der Veranstaltung stornieren; bereits entrichtete Teilnahmegebühren werden in diesem Fall innerhalb von 30 Tagen rückerstattet. Die Stornierung hat schriftlich an Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Bayerstrasse 16a, D-80335 München oder per Fax an +49 (0)89-74117-448 zu erfolgen. Die Benennung eines Ersatzteilnehmers ist jederzeit kostenfrei möglich. Firma* Ort, Datum per Telefon: 2. Zahlungsbedingungen Der Rechnungsbetrag ist 14 Tage nach Erhalt der Rechnung, spätestens am Tag des Besuchs der ersten gebuchten Veranstaltung fällig und ab dann mit 8 %-Punkten über dem Basiszinssatz zu verzinsen. (werktäglich, kostenfrei und jederzeit abbestellbar) Anrede* www.socialmediaconference.de 5. Datenschutzhinweise Wir weisen darauf hin, dass personenbezogene Daten des Ausstellers nach den Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) sowie des Telemediengesetzes (TMG) erhoben, verarbeitet und genutzt werden. Alle über unsere Webseite erhobenen personenbezogenen Daten werden entsprechend den gesetzlichen Vorgaben behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Externe Dienstleister, die in unserem Auftrag Daten verarbeiten, sind ebenfalls den gesetzlichen Vorschriften verpflichtet, gelten jedoch nicht als Dritte. Ihre bei der Anmeldung erhobenen personenbezogenen Daten werden an die Aussteller und Sponsoren der von uns durchgeführten Veranstaltungen weitergegeben. Von dort können Sie weiterführende Marketinginformationen erhalten. Wir machen Sie auf Ihr Widerrufsrecht gegen die Speicherung und Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten zu Werbe- und Marketingzwecken aufmerksam. Sie können Ihre Einwilligung zur Verwendung Ihrer persönlichen Daten zu den vorgenannten Zwecken jederzeit für die Zukunft widerrufen. Hierzu genügt eine E-Mail an [email protected] oder eine Mitteilung in Textform (Fax, Brief) an uns. 31_Recht_25-2010.qxp 25/10 01.12.2010 17:13 Uhr 6. Dezember 2010 Seite 31 E-COMMERCE Like Abmahnungen? Das rechtliche Risiko beim Einsatz des Facebook-Like-Buttons M it der Popularität des Like-Buttons mehren sich die Stimmen, die in dem Button eine abmahnfähige Datenschutzverletzung sehen. In diesem Fall würde nicht nur Facebook, sondern jeder Webseiten-Betreiber haften, der den Button einsetzt. Daher ist die Unsicherheit verständlicherweise groß. Facebook selbst teilt lediglich mit, dass beim Klick auf den Button personenbezogene Daten erhoben werden wie die IPAdresse der Besucher oder die Kennung eingeloggter Mitglieder. Da diese Daten in Deutschland gewonnen werden, gilt das deutsche Datenschutzrecht, das eine Einwilligung der betroffenen Personen oder eine gesetzliche Erlaubnis verlangt. Zweifel an der Rechtmäßigkeit Eine Einwilligung liegt jedoch nicht einmal bei den Mitgliedern von Facebook vor, da die Datenschutzrichtlinie bei der Registrierung, anders als im Gesetz gefordert, nicht ausdrücklich (Kontrollbox anhaken) bestätigt wird. Das Gesetz würde die Datenerhebung trotzdem erlauben, wenn sie für diejenigen, die den Button einbinden, „erforderlich“ wäre. Ein Argument wäre die Steigerung der Besucherzahlen. Doch dafür ist es nicht notwendig, Internet World BUSINESS 31 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer, LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ❚ www.legalershop.de BGH: Versandkostenangaben in Preissuchmaschinen Unter Juristen umstritten: Der Facebook-Like-Button wirft Datenschutzprobleme auf versendet, aber unklar bleibt, ob die Standards eingehalten werden. Es stellt sich also die Frage, welche Folgen sich für den Webseiten-Betreiber ergeben, wenn er ein Plug-in verwendet, welches das Datenschutzrecht verletzt. Bußgeldrisiko ist noch gering Das Risiko, mit einem Bußgeld seitens der Datenschutzbehörden belegt zu werden,ist gering, da diese bei neuartigen und nicht ausdiskutierten Problemen eher zurückhaltend reagieren. Jedoch müssen Datenschutzerklärungen unbedingt um einen Hinweis auf den Like-Button ergänzt werden (siehe Kasten), sonst liegt ein bußThomas Schwenke, geldbewehrter Verstoß vor. Aufgrund des ProzessrisiRechtsanwalt und Partner in der kos ist nicht zu befürchten, Kanzlei Schwenke & Dramburg von Webseiten-Besuchern in Berlin wegen des Datenschutzver❚ www.spreerecht.de stoßes verklagt zu werden. Allerdings kann es passieren, dass ein Verein, der sich dass über den Button IP-Adressen von dem Datenschutz verschrieben hat, einen Nichtmitgliedern ausgelesen werden. Das Musterprozess anstrebt. Dergleichen passtellt nach Meinung der meisten Juristen sierte dem Bundesjustizministerium, das eine Datenschutzverletzung dar. Ein wei- 2007 wegen des Einsatzes von Google terer Verstoß könnte sich daraus ergeben, Analytics verklagt wurde. Da Datenschutzverstöße nur in Ausnahdass Facebook die erhobenen Daten in die USA zwar unter Verweis auf die Einhal- mefällen zugleich Wettbewerbsverstöße tung europäischer Datenschutzstandards sind, ist auch die Gefahr einer Abmah- nung im gewerblichen Bereich als gering einzustufen. Ein Wettbewerbsverstoß wird von den Gerichten erst angenommen, wenn zum Beispiel Kundendaten verkauft werden, um die Adressen gewinnbringend zu nutzen. Dies ist beim Einsatz des Like-Buttons aber noch nicht gegeben. Mit zunehmender Bedeutung desselben und sobald Klarheit bezüglich der Datenschutzverstöße besteht, steigt jedoch auch die Gefahr einer Abmahnung. Hier gilt es, die Entwicklung der rechtlichen Bewertung im Auge zu behalten. Das rechtliche Risiko beim Einsatz des Like-Buttons und die Notwendigkeit der Ergänzung der Datenschutzerklärung ist (noch) gering. Staatliche Einrichtungen oder große Unternehmen müssen jedoch damit rechnen, dass gegen sie ein Musterprozess angestrebt wird. ❚ Das sollten Sie beachten: ❚ Beim Einsatz des Like-Buttons empfiehlt sich die Überarbeitung der Datenschutzerklärung auf Ihrer Website. Geben Sie auf www.internetworld.de/webcode den Webcode 1025031 ein, um zu einem geeigneten Mustertext zu gelangen. ❚ Das Thema Social Media und Datenschutz ist juristisch nicht geklärt. Beobachten Sie die aktuellen Entwicklungen aufmerksam. Im Juli 2009 entschied der Bundesgerichtshof, dass Verbraucher auch in Preissuchmaschinen darüber informiert werden müssen, ob bei einer Bestellung Versandkosten anfallen und wenn ja, in welcher Höhe (Urteil vom 16.07.2009 – Az.: I ZR 140/07 – „Froogle I“). In einer erst kürzlich veröffentlichten Entscheidung bestätigt der BGH diese Auffassung nochmals (Urteil vom 18.03.2010 – Az.: I ZR 16/08 – „Froogle II“). Nach Ansicht der Karlsruher Richter können sich Händler nicht darauf berufen, dass die Suchmaschine es technisch nicht ermöglicht, Versandkosten anzugeben. Es sei vielmehr eine unternehmerische Entscheidung, sich einer solchen Preissuchmaschine überhaupt zu bedienen. In jedem Falle müsse die gesamte Darstellung der Preisangaben den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Auch Preiskorrekturen im Shop müssten unmittelbar in der Preissuchmaschine gezeigt werden. Komme es hier auch nur zu geringen zeitlichen Abweichungen, sei der Händler dafür wettbewerbsrechtlich verantwortlich. Online-Händler sind auch in Preissuchmaschinen für die korrekte Versandkostenangabe verantwortlich. Bei Preisänderungen sollten die Preise daher zunächst in der Preissuchmaschine und erst danach im eigenen Shop angepasst werden, sodass in der Suchmaschine nie günstigere Preise auftauchen als im Shop. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht DEEP LINKS ANBIETERKENNZEICHNUNG UNTERHALTUNGSELEKTRONIK (UE) PERSONENBEZOGENE DATEN Sperren umgehen verboten Abmahnungen bei Amazon? Vorsicht bei Ladenhütern Schuldtitel-Börse Der Bundesgerichtshof hat – in Ergänzung zu seinem bekannten „Paperboy.de“-Urteil – entschieden, dass das Setzen von Deep Links das Urheberrecht verletzen kann. In dem vorliegenden Fall hatte ein Stadtplandienst die Nutzung seiner Stadtpläne nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt und für berechtigte Nutzer spezielle Deep Links angeboten, mit denen sie auf das urheberrechtlich geschützte Material zugreifen konnten. Der Beklagte hatte eine Technik entwickelt, die diese Deep Links ohne Mitwirkung und Wissen des Stadtplandienstes erzeugte – und so eine Zugriffssperre außer Kraft setzte. Dies, so entschied der BGH, sei ein Ver❚ stoß gegen das Urheberrecht. fk Der als kritischer Beobachter von eBay bekannt gewordene E-Commerce-Experte Axel Gronen sieht die Gefahr, dass Teilnehmern am Amazon Marketplace eine Abmahnwelle droht. Auf seinem Blog „Wortfilter.de“ berichtet Gronen von einer Abmahnung eines Händlers bei Amazon durch einen stationären Händler. Grund für die Abmahnung sei eine fehlerhafte Anbieterkennzeichnung gewesen. Gronen befürchtet, dass dieses Beispiel künftig Schule machen könnte: „Während bei eBay-Händlern inzwischen vieles richtig gemacht wird, hält sich bei Amazon kaum ein Händler an Recht und Gesetz und ich halte fast alle Amazon-Marketplace-Händler für akut ❚ abmahngefährdet.” fk Hochwertige UE-Artikel müssen als Auslaufmodell gekennzeichnet werden, wenn das Nachfolgemodell bereits am Markt ist. Das OLG Düsseldorf gab der Klage eines Wettbewerbsverbands gegen einen stationären Elektronikfachmarkt statt. Dieser hatte einen teuren Video-Camcorder angeboten und in Zeitungsanzeigen beworben. Der Wettbewerbsverband mahnte den Händler ab, weil dieser in der Werbung nicht darauf hingewiesen habe, dass es bereits ein Nachfolgemodell gebe. Der Fachmarkt hatte nicht nur diese Tatsache bestritten, sondern dem Verband auch die Klagebefugnis abgesprochen. Dies ließ das Gericht nicht gelten, obwohl der Verband nur ein unmittelbares ❚ und acht mittelbare Mitglieder hatte. fk Das Landgericht Köln hat die Rechtmäßigkeit einer Schuldtitel-Börse im Internet bestätigt. In der Börse werden seit 2009 rechtskräftige Titel (zum Beispiel Vollstreckungsbescheide) zum Kauf angeboten. Die Informationen zu den Titeln enthalten unter anderem den vollen Namen des Schuldners und die ersten drei Stellen der Postleitzahl. Dies stellt nach Ansicht des Gerichts keinen Verstoß gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung der betroffenen Personen dar. Der Betreiber der Online-Plattform konnte nämlich belegen, dass er durch einen aufwendigen Identifikationsprozess sicherstellt, dass nur berechtigte Per❚ sonen Zugriff auf diese Daten haben. fk 32 02.12.2010 14:11 Uhr Seite 32 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Brand Bidding – abwarten oder handeln? Seit dem 14. September ist das Buchen fremder Markennamen als Keywords, auch Brand Bidding genannt, nun auch in Deutschland offiziell von Google freigegeben. Stellt sich die Frage, wie sich die Lockerung des Markenschutzes auf die Klickpreise und die Performance des Suchmaschinenmarketings auswirkt und welche Handlungsempfehlungen sich daraus ergeben. Grundsätzlich hat das Brand Bidding sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Während sich insbesondere Retailer und Wettbewerber freuen können, ergeben sich für Markeninhaber eher negative Effekte. Denn die Klickpreise auf ihre Marken-Keywords steigen durch die neue Konkurrenz. Bisher lagen diese meist beim Mindestgebot. Auch wenn der Markeninhaber indirekt immer an dem Verkauf seiner Produkte verdient, verringert sich seine Marge dennoch. Diese Maßnahmen helfen aus dem Dilemma: 1. Performance der Brand Keywords im Auge behalten Messen Sie zunächst, wie stark das eigene Konto von dem Effekt betroffen ist. Betrachten Sie dabei nicht pauschal die Adwords-Performance über alle Kampagnen, sondern trennen Sie in Brand- und Nicht-Brand-Performance. 2. Feststellen, wer auf die eigene Marke bietet und wie Prüfen Sie genau, wer auf Ihre Markennamen bietet, und vor allem, wie dies erfolgt. Im Rahmen der sogenannten „Zuordnungsverwirrung“ ist es rechtlich weiterhin untersagt, fremde Markennamen zu verwenden. 3. Die eigene Marke stärken Verwenden Sie in Anzeigentexten vermehrt Ihren Markennamen und heben Sie die Authentizität hervor, etwa durch Zusätze wie „Original“. Denn Wettbewerber können dies im Fall einer „Zuordnungsverwirrung“ nur eingeschränkt bis gar nicht tun. Dies verbessert Ihre Klickrate und senkt somit den CPC. 4. SEO und SEA parallel optimieren Auch wenn Sie in der organischen Suche bei Google sehr weit oben positioniert sind, sollten Sie nicht auf SEA-Anzeigen für die eigene Marke verzichten. Ansonsten würden Sie wertvolle Klicks verlieren, die auch weiterhin verhältnismäßig günstig sind. 5. Retailer sollten Reichweitenzuwächse realisieren Retailer dürfen nun auch Keywords mit Marken aus ihrer Produktpalette, wie etwa „Samsung Fernseher“, direkt buchen und können so zusätzlichen guten Traffic einkaufen. Denn in der Regel konvertieren User, die über ein Brand Keyword kommen, überdurchschnittlich gut. Nicht angebotene Produkte der Brand sollten als negatives Keyword vom Erscheinen in Adwords ausgeschlossen werden. 25/10 Viele Baustellen Techniktipp Tobias Kiessling, CTO der Intelliad Media GmbH in München ❚ www.intelliad.de 6. Dezember 2010 Bei Werbeauslieferung will der BVDW im kommenden Jahr sieben Probleme angehen M it einem Weckruf an die Branche Werbeauslieferung: Viele eröffnete BVDW-Vize Arne Wolter Werbungtreibende beEnde November die „OPS Germany“ in zweifeln, dass ihre Banner Hamburg. Die Veranstaltung, die erstmals immer zuverlässig ausin Deutschland durchgeführt wurde, rich- geliefert werden. Bislang tet sich an Ad Operator, die mit der alltäg- habe es die Online-Branlichen Werbeauslieferung beschäftigt sind. che versäumt, darauf zu Hier läge noch einiges im Argen, meinte reagieren und an der Wolter: „Der Online-Werbemarkt ist Zuverlässigkeit und Überkompliziert, unübersichtlich und verwir- prüfbarkeit der Auslieferend. Das ist kein Bild, auf das wir Stolz rung zu arbeiten. sein können“. Standardisierung und Pro- Sichtbarkeit: Es fehlt eine fessionalisierung seien dringend geboten. gemeinsame, von Kunden Je größer die Budgets werden, desto höher wie Agenturen akzeptierte werden auch die Erwartungen der Kun- Regelung, wann eine An- Qualität und Service: In der Web-Branche gibt es noch viel zu tun den. Sieben Problemfelder hat der BVDW- zeige als „sichtbar“ gelten Vize und Sprecher der Geschäftsführung darf und wann nicht. aber Branding im Vordergrund. Deswegen Gruner + Jahr Electronic Buchungsprozesse: Die müsse die Branche mehr WerbewirkungsMedia Sales, ausgemacht, Abläufe zwischen Kunden, forschung betreiben. die er in den kommenden Agentur und Werbeträger Maßstäbe setzen: Wolter kritisierte zwölf Monaten auf die müssen vereinheitlicht außerdem, dass noch immer solide Zahlen Agenda setzen und die er – werden. „Heute sieht die zum Online-Werbedruck fehlen. „Es ist nach Möglichkeit – auch Realität oft so aus, dass ein wichtig, laut zu sagen, welche Mittel belösen will. Ad Operator wegen einer reits in das Online-Medium fließen“, sagte Standardisierung: Auch 2.500-Euro-Kampagne 17 Wolter und appellierte an die Marktteilwenn mit dem Premium Telefonanrufe tätigen nehmer, Werbestatistiken wie die von Ad Package bereits ein muss“, kritisierte Wolter. Nielsen Media sorgsam auszufüllen. Schritt in die richtige RichKlick im Kopf: Nach wie Innovationen: Für junge Themen wie tung unternommen sei, vor beherrsche die Perfor- Tablet-PCs und mobile Anwendungen müssten die Werbemittel mance-orientierte Abrech- solle die Branche schon früh Standards weiter standardisiert wer- Arne Wolter (BVDW) will nung das Online-Geschäft. setzen, um so Werbungtreibenden den Buchungsprozesse verbessern den, meinte Wolter. ❚ Für viele Kunden stünde Eintritt zu erleichtern. dg Twitter plant Analytics Das offizielle Tool soll den Erfolg von Tweets messen können T witter plant ein eigenes Analyse-Tool. Das berichtet das US-Magazin Mashable.com. Informationen des Social-MediaPortals zufolge hat der Kurznachrichtendienst Twitter ausgewählte Nutzer dazu eingeladen, eine erste Version des bereits im Frühjahr angekündigten Analyse-Tools zu testen. Twitter Analytics soll den Usern viele Informationen über Follows und Unfollows zeigt künftig Twitter Analytics die Nutzung ihres Twitter-Kanals liefern, beispielsweise darüber, welche Follows und Unfollows produziert haben Tweets besonders beliebt bei den Usern und welche wie oft in anderen Tweets zisind, nach welchen Tweets User die Follo- tiert werden. Das hauseigene Analyse-Tool von Twitwer-Liste eines Kanals verlassen und welche Follower besonders häufig auf die ter soll Ende dieses Jahres oder Anfang eigenen Tweets reagieren oder diese re- nächsten Jahres zur Verfügung stehen. Die tweeten. Außerdem zeigen verschiedene Nutzung ist zunächst kostenlos; Pläne für Balkendiagramme über einen mehrstün- ein Bezahlmodell gibt es von Seiten Twitdigen Zeitraum, welche Tweets wie viele ters bis dato angeblich nicht. il ❚ Internet wieder an Bord F luggäste der Deutschen Lufthansa können ab sofort auf Langstreckenflügen wieder mit ihren WLAN-fähigen Endgeräten ins Internet gehen. Die Fluggesellschaft legt damit einen im Jahr 2006 als gescheitert erklärten Versuch neu auf. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom stellt die Lufthansa unter dem Namen Flynet an Bord ihrer Langstreckenflotte Hotspots zur Verfügung, in die sich Passagiere mit Laptops, Smartphones und iPads einloggen können, um auch über den Wolken im Internet zu surfen. Die Anbindung ans weltweite Netz erfolgt dabei via Satellit; dadurch sollen Bandbreiten von bis zu 50 MBit pro Sekunde erreicht werden. Internet im Flugzeug ist bisher in den Maschinen von Oman Air, Saudi Arabian Airlines und Egypt Air bereits verfügbar, allerdings nur mit eher mageren Bandbreiten von bis zu 864 kBit/s. il ❚ MONEYBOOKERS FACEBOOK WEBSALE Rechnung liegt vorn Statistik für alle Fanseiten Weihnacht zur rechten Zeit Laut einer Umfrage des Payment-Anbieters Moneybookers bezahlen fast drei Viertel der deutschen Online-Käufer am liebsten per Rechnung. Die Bezahlarten Lastschrift und Kreditkarte werden von 42 beziehungsweise 40 Prozent der Käufer gern genutzt. Spezielle E-Payment-Verfahren finden eine Anhängerschaft von ebenfalls 40 Prozent. il Das Statistik-Tool Postinsights von Facebook kann ab sofort von allen Fanseiten genutzt werden. Bisher war der Einsatz des Analyse-Tools Pages mit über 10.000 Fans vorbehalten. Jetzt können alle Fanpage-Admins Impressionen und Feedback-Raten zu jeder Seite abrufen und damit die Popularität eines Angebots bestimmen. il Websale hat seine Shop-Software um ein neues Feature erweitert, mit dem Versandhändler Aktionen und Rabatte automatisiert im Weihnachtsgeschäft einsetzen können. Aktionen werden zeitgesteuert auf jeder beliebigen Webshop-Seite ein- und ausgeblendet. Auch Werbebanner können auf diese Art gesteuert werden. il Foto: Fotolia / Treenabeena 32_News1.qxd 33_Tools_N2.qxd 25/10 02.12.2010 11:33 Uhr Seite 33 TOOLS & TECHNIK 6. Dezember 2010 Internet World BUSINESS ACTINDO International verkaufen ERP im Paket er E-Commerce-Experte Intershop aus Jena hat ein Update für seine Shop-Software vorgestellt: Die neue Enfinity Suite 6.4 soll vor allem Händler ansprechen, die ihr Geschäft über die eigenen Landesgrenzen hinaus ausweiten wollen. Mit dem auf einen internationalen Einsatz ausgelegten System können Händler mehrere Websites für unterschiedliche Regionen zentral betreiben und steuern. Dabei lassen sich unterschiedliche Layouts für verschiedene Regionen wählen; zudem sind lokal begrenzte Kampagnen in den einzelnen Märkten möglich. Die verwendeten Produktdaten müssen nur einmal zentral eingepflegt werden. Die Software schreibt Internet-Adressen und Seitenindizes automatisch so um, dass die Sichtbarkeit der Websites in den Suchmaschinen der jeweiligen Länder gewährleistet ist, verspricht der Hersteller Intershop. Zudem spielt eine integrierte Feed Engine die Produkte in die relevanten Produktsuchmaschinen der einzelnen Märkte Foto: Thorben Wengert @ Pixelio Intershop bringt ein Software-Update für multilinguale Shops D 33 Internationalität mit der Enfinity Suite 6.4 ein. Die neue Version 6.4 soll vor allem das Lizenzgeschäft von Intershop stärken, das bei den vergangenen insgesamt positiven Quartalszahlen hinter den Erwartungen ❚ zurückblieb. il IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Agentur Castrol Gestaltung, Redaktion und Programmierung der Website Castrol-foto.de Dederichs Reinecke & Partner Claus von Wagner Website-Entwicklung, Social-Media-Strategie Schalk & Friends Coop Konzept und Design des Hello-Family-Clubs Nexum Dorint Hotels & Resorts Integration der E-Payment-Lösung Concardis Payengine Professional Concardis EU Networks AG Einsatz von Google Apps for Business Google Business Solutions Gentle M Integration der Versandhandels-Software Pixi Mad Genuises Hansgrohe Relaunch der Website, neue Kommunikationsstrategie Sapient Nitro IMK Berlin Konzeption, Gestaltung und Umsetzung eines Campus-Management-Systems Netz98 Inbev Deutschland Konzeption, Gestaltung und technische Umsetzung der Plattform Perfectdraft.de Coma AG Mirapodo.de Rich-Media-Lösung Schuhkino Adobe Scene 7 Mister Minit Transaktionsabwicklung von Zahlungen über Visa, Mastercard und Maestrocard Wirecard Neckermann-Versand TV-Produktberater Smart Information Systems Otto Versand Gewinnspiel Geschenke-Wichteln Scholz & Volkmar Rheingold.de Relaunch der Website Active Value Stadtwerke München Optimierungsrelaunch auf Basis von Etracker Web Analytics Etracker Stiftung Warentest Integration der Videotechnologie Videomanager 4.0 Movingimage24 Thomas Sabo Relaunch der weltweiten Unternehmens-Website Elephant Seven Velixx GmbH Entwicklung des Corporate-Designs Magnolia Verlagsgruppe Milchstraße iPad- und Android-App für TV Spielfilm Cellular Versandhaus Walz Online Shop für die Vertriebsmarke Walzvital DMC Digital Media Center VR Leasing-Gruppe Facelifting für die Web-Auftritte der Tochterunternehmen Cocomore WWF Deutschland Entwicklung eines nicht druckbaren PDF-Formats Jung von Matt Das Entwickler-Magazin für Android und andere mobile Plattformen Bestellen Sie Ihr kostenloses Kennenlern-Exemplar unter: www.mdeveloper.de/probelesen Der Kirchheimer ERP (Enterprise Resource Planning)-Spezialist Actindo bietet seine Software ab sofort in fünf neuen ProduktBundles an. Die Pakete orientieren sich mit ihrer Preisstruktur an der Zahl der Bestelltransaktionen. So eignet sich das Paket Commerce One mit bis zu 100 inklusiven Bestelltransaktionen für 29 Euro monatlich eher für kleine Webshops; die Enterprise Suite für 499 Euro im Monat bietet eine Transaktions-Flatrate, von der eher die großen Player profitieren. In allen Paketen ist eine Anbindung an Mein Paket, Yatego, eBay sowie die Mobile-Commerce-Schnittstelle Shopgate kostenlos enthalten. Sie sind zudem monatlich kündbar. il MEMONIC Notizen aus Facebook Der Web-Notizservice Memonic.com hat eine Erweiterung für Facebook gelauncht. User des Online-Notizbuchs können dadurch nicht nur interessante Website-Inhalte auf einer zentralen Plattform abspeichern und organisieren, sondern auch relevante Facebook-Posts in einem persönlichen Notizbuch ablegen. Ist die kostenlose Erweiterung installiert, finden Nutzer unter jedem Facebook-Post neben „Kommentieren“ und „Gefällt mir“ auch einen „Save“-Button. Per Klick wandert der Post ins zentrale Memonic-Postfach des Users. il OPERA Viele neue Features Opera präsentiert die Beta-Version 11 seines Webbrowsers, und der neue Zwerg im Browsermarkt könnte den Großen zu denken geben. Opera 11 erlaubt „TabStacking“, das gezielte Sortieren und Stapeln von themenverwandeten BrowserTabs, was die Übersichtlichkeit vor allem bei aufwendigen Recherchen vereinfachen dürfte. Zudem ermöglicht die Version eine Steuerung durch Mausgesten (etwa eine schnelle Rechts-Links-Bewegung), die Tastatur-Shortcuts ersetzen sollen. il 34_Casestudy.qxd 34 01.12.2010 14:40 Uhr Seite 34 Internet World BUSINESS TOOLS & TECHNIK 6. Dezember 2010 25/10 LUMITRONIX Usability-Sieger dank Web-Analyse Der „Onlineshop des Jahres“, Leds.de, verdankt seinen Erfolg jahrelanger Web-Analyse E in leuchtendes Beispiel in Sachen Usability und Kundenorientierung ist der Webshop Leds.de des LED-Versenders Lumitronix. Das zumindest befand die Jury des Wettbewerbs „Onlineshop des Jahres 2010“ und zeichnete auf dem Versandhandelskongress in Wiesbaden das Team um Geschäftsführer Christian Hoffmann mit dem Preis in der Kategorie B2C aus. Streng genommen steht Hoffmann und seinem Team der Preis aber nicht alleine zu. Denn einen wesentlichen Anteil am Erfolg hat auch, dass Lumitronix bei der kontinuierlichen Optimierung des Webshops regelmäßig auf Web-Analysedaten zurückgreift. Besonders wichtig sind dem Chef des LED-Versenders dabei Kennzahlen zur Besucherzahlenentwicklung und der Vergleich unterschiedlicher Zeitpunkte, die Analyse von Absprungdaten und die Überwachung von Live-Daten aus dem Shop. Technische Unterstützung leisten dabei der Web-Analysespezialist Etracker aus Hamburg und Google. Warenkorb nun verschiedene Sicherheitsund Usability-Siegel, unter anderem von Trusted Shops, Shoplupe und EHI angezeigt. Der Erfolg ist direkt messbar: 65 Prozent aller Waren, die in den Korb gelegt werden, werden auch bestellt. Das entspricht einer Steigerung von 13 Prozent gegenüber dem Zeitraum vor der Optimierung und liegt außerdem deutlich über dem Branchendurchschnitt: „Wir haben uns sagen lassen, eine 50-Prozent-Quote wäre normal“, sagt Hoffmann. Eine weitere Optimierung betraf die Kategorisierung der Produkte. „Wir hatten die Leuchtmittel früher in fünf Kategorien unterteilt“, erläutert Hoffmann.„Durch die Analyse haben wir allerdings festgestellt, dass die meisten Besucher nicht erst durch mehrere Kategorien klicken möchten.“ Aus dem Grund Die Lumitronix-Homepage wird täglich mithilfe von Etracker-Daten optimiert hat Lumitronix die fünf Kategorien zu einer zusammengefasst. gleich zur Konkurrenz „unschlagbar“. Und der IT-Abteilung an, damit Diese enthält heute zwar deutdie braucht Hoffmann regelmäßig: „Gera- die Spezialisten sicherstellen, lich mehr Produkte als früher, de wenn wir Werbespots im TV schalten, dass die Server nicht schlappKonversionsraten kann Google besser brauchen wir Live-Daten zu den Besu- machen. Signalisiert Etradafür stehen den Besuchern aber zusätzlich hilfreiche Filtermög„Beide Lösungen haben Vor- und Nachtei- chern. Nur so können wir den Besucher- cker, dass aktuell 300 Besu- Lumitronix-Chef lichkeiten zur Verfügung, wenn le“, sagt Hoffmann. Wenn es um die Er- strom in Hochlastphasen genau analysie- cher gleichzeitig im Internet Christian Hoffmann sie gezielter vorgehen möchten. mittlung von Konversionsraten gehe, gebe ren“, sagt er. Das heißt im Klartext: Schnel- Shop sind, schickt Hoffmann es bessere Tools als Etracker, und auch bei len die Besucherzahlen nach der Ausstrah- mehr Leute in den Versand, da davon aus- Letztlich nutzt Hoffmann seine Web-AnaLangzeitanalysen habe Google Analytics lung eines TV-Spots drastisch in die Höhe zugehen ist, dass gleich massiv Bestellun- lyse-Tools aber auch, um zu ermitteln, über welche Seiten Traffic in den Webshop manchmal die Nase vorn. Doch bei Live- – der Faktor zehn ist hier laut Hoffmann gen eingehen. Daten sei die Lösung aus Hamburg im Ver- Standard – ruft der Lumitronix-Chef in Neben der Optimierung von Inhouse- gelangt. „So werden wir beispielsweise auf Ressourcen nutzt der LED-Versender das Forenbeiträge aufmerksam und haben jeEtracker-Tool aber auch, um Umsätze im derzeit den Überblick darüber, wo über Neun Tipps für effizientes Web-Controlling Shop anzuschieben. So wurde der Web- uns und unser Sortiment gesprochen analyse-Code beispielsweise in den Wa- wird. Bei Bedarf können wir schnell auf 1. Etablieren Sie Web-Controlling als kontinuMarketing, Display und Video Advertising, Sorenkorbprozess eingebunden, um detail- Einträge und Anmerkungen reagieren“, ierlichen Prozess mit klaren Ressourcen und cial Media etc. Ausschließlich SEO oder Keylierte Besucher- und Umsatzanalysen zu argumentiert der Geschäftsführer. Verantwortlichkeiten. word Advertising zu betreiben, ist falsch. BeAuch 2011 sollen die Web-Analyse-Tools erhalten: „Die Sortierungsmöglichkeiten ginnen Sie nicht mit zu kleinen Budgets – Eintreue Dienste bei Lumitronix leisten. „Under Ergebnisse zu Verkäufen und Umsät2. Beginnen Sie immer erst mit der Onsite-Opsparungen und gezielter Mitteleinsatz können sere Mitarbeiter haben eine Feature-Tizen ermöglichen uns beispielsweise, die timierung, bevor Sie Traffic teuer einkaufen. erst nach dem Test aller Kanäle erfolgen. Top-of-Shop- und Flop-of-Shop-Produk- cketliste erstellt, die schrittweise abgearbeite zu analysieren und das Produktsorti- tet und immer weiter ergänzt wird“, sagt 7. Analysieren Sie sämtliche Kampagnen mit 3. Identifizieren Sie zuerst die kritischsten Stelment und die Preisgestaltung entspre- Hoffmann. Viele Ideen wurden aus den einem Kampagnen-Controlling-System, das len im Shop mit einer Web-Analyselösung: Web-Analysekennzahlen abgeleitet. Und chend anzupassen“, erläutert Hoffmann. Landing Pages mit hoher Bounce Rate, Seiten alle Werbemittelkontakte und die gesamte auch der Erfolg aller umgesetzten Featumit unnatürlich vielen Ausstiegen, hohe AbCustomer Journey aufzeichnet. Das System Weniger verwaiste Warenkörbe res – bislang rund 1.000 an der Zahl – wird bruchraten in Bestellprozessen, Seiten mit sehr muss neben Konversionsraten auch Kampaggenauestens mithilfe der Web-AnalyseAußerdem wurde der komplette Checkkurzen oder langen Verweildauern etc. nenkosten, -umsätze und Renditen auf Artikelzahlen kontrolliert. Darüber hinaus plant out-Prozess mithilfe von Kennzahlen opebene ausweisen. Achten Sie darauf, dass KamHoffmann, auch die Marktforschungstimiert. „Wir haben ausgewertet, bei wel4. Beobachten Sie das Nutzerverhalten an den pagnen nicht nur nach der Last-Ad-Methode lösung Visitor Voice einzusetzen, um noch cher Ansicht im Warenkorb und bei kritischen Stellen mithilfe von Mouse Tracking oder anderen statischen Attributierungsmodelnäher an den Besuchern zu sein. dz welcher Struktur des Abschlussprozesses ❚ genauer: Was nehmen die Besucher wirklich len bewertet werden. Wichtig ist die Analyse die Abbruchquote am wahr, wie weit scrollen sie, welche Texte lesen der Wechselwirkungen zwischen einzelnen geringsten ist“, so Hoffsie, welche ignorieren sie, in welchen FormuKampagnen, um Hebelwirkungen zwischen mann. Es zeigte sich: larfeldern zögern sie oder brechen sie ab etc. Werbeträgern auszunutzen und Budgets effiDer Warenkorb in der zient verteilen zu können. ursprünglichen Version 5. Optimieren Sie nicht nur Konversionsraten war zu überladen und und Umsatz, sondern auch die Besucherzufrie8. Um die erzielten Ergebnisse und Verbesseunübersichtlich und denheit und -loyalität. Informationen über die rungen einordnen zu können, ist der Vergleich die Besucher wurden mit der früheren Performance der eigenen Zufriedenheit gewinnen Sie durch die kontinuvon der linken Proierliche Befragung Ihrer Besucher. Nutzen Sie Website nicht ausreichend. Wichtig ist es, Branduktnavigation, die im hierfür etablierte Marktforschungsmethoden, chen-Benchmarks heranzuziehen, um beurteiProzess sichtbar blieb, so erhalten Sie zusätzliche Erkenntnisse über len zu können, ob die Optimierungsmaßnahabgelenkt. Die Konsedie Zufriedenheitstreiber, die Motivation oder men und das Online Marketing auf oder über quenz: Die linke Navidie Soziodemografie der Besucher. dem Niveau der Branche liegen. gation wurde beim Checkout-Prozess aus6. Erst wenn die Website optimiert ist und die 9. Wenn alles zur Zufriedenheit funktioniert, ergeschaltet, die Struktur Besucher hochzufrieden sind, sollte ins Online weitern Sie Ihr Marketing um Targeting- und des Abschlussprozesses Retargeting-Maßnahmen und denken Sie auch Marketing investiert werden. Nutzen Sie dazu übersichtlicher gestal- Den Warenkorb hat Lumitronix auf die notwendigsten Elemente in Richtung Offline Marketing. alle Möglichkeiten wie Newsletter, Affiliate tet. Zudem werden im verschlankt, Gütesiegel vermitteln darüber hinaus Sicherheit AZ_eComm11_IWB_v4.qxd:Layout 1 02.12.2010 11:07 Uhr Seite 1 Frühjahr 2011 Die Konferenz für E-Commerce-Leiter und Online-Shop-Betreiber ● Hamburg, 22. März 2011 ● Düsseldorf, ● München, 24. März 2011 ● Frankfurt, 29. März 2011 30. März 2011 Erlebniswelt Online Shop: Wie Ihre Kunden zu Fans werden! Teilnahmegebühr € 199,– zzgl. MwSt. bei Anmeldung bis Informationen und Anmeldung unter Sponsoren: 08.02.2011 www.ecommerce-conference.de Medienpartner: Veranstalter: Präsentiert von: 36_Shopsysteme.qxd 36 02.12.2010 11:53 Uhr Seite 36 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 6. Dezember 2010 25/10 E-COMMERCE-SYSTEME Die richtige Basis für den Shop E-Commerce-Anwendungen unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum – der Teufel steckt im Detail D ie richtige E-Commerce-Anwendung auszuwählen, kann eine schwierige Aufgabe sein. Denn die Entscheidung kann nur auf den aktuellen sowie auf zukünftigen, nicht genau zu bestimmenden Anforderungen basieren. Zudem scheinen die Funktionalitäten von E-CommerceWebseiten recht einheitlich zu sein: Produktkataloge, Warenkörbe oder gesicherte Transaktionen bieten alle. Diese allgemeinen Features täuschen allerdings oft darüber hinweg, dass es auf Attraktivität, Reaktionsfähigkeit, Performance und Langfristigkeit ankommt. Folgende Überlegungen sollten Sie anstellen, wenn die Entscheidung für ein ECommerce-System ansteht. Foto: Clipdealer Überlegung 7: Interoperabilität Überlegung 1: Skalierbarkeit Wenn eine Anwendung skalierbar sein muss, dann ist es eine große E-Commerce-Webseite. Sie muss Traffic-Spitzen tragen und, wenn sich die Popularität einer Webseite erhöht, mit minimalem Aufwand anpassbar sein: ❚ Wie viele Besucher („offene Sessions“) muss die Webseite gleichzeitig maximal unterstützen? ❚ Wie viele Bestellvorgänge muss die Webseite pro Tag verwalten? ❚ Wie viele „Page Views pro Besuch“ tätigt jeder Besucher im Durchschnitt? ❚ Wie lang ist die durchschnittliche Reaktionszeit der Landing Page und einer typischen Detail-Seite? ❚ Wie viel Hardware, Software und Infrastruktur wird für das Volumen benötigt? Überlegung 2: Der Produktkatalog Im Produktkatalog müssen ausgewählte Artikel promotet und gleichzeitig die Kunden bei der Artikelsuche geführt und unterstützt werden. Schlecht konzipierte Produktkataloge sind nicht flexibel und hemmen den Umsatz. Fragen Sie sich: ❚ Wie groß oder komplex ist der Produktkatalog und wie viele Kategorien, Produkte und SKUs (Stock Keeping Units) beinhaltet er? ❚ Kann der Katalog verschiedene Produkttypen mit unterschiedlichen Attributen abbilden und welche Beschränkungen gibt es? ❚ Kann ein einzelnes Produkt in mehreren Kategorien existieren, ohne dass Daten dupliziert werden? ❚ Wie leicht ist es, Zubehör zu Produkten hinzuzufügen und Bundles zu erstellen? Überlegung 3: Geteilte Arbeit Viele E-Commerce-Anwendungen benötigen spezifische IT-Ressourcen für die tägliche Pflege. Dadurch sind Business-Anwender oft von der eigentlichen Website abgeschnitten. Sie senden vielmehr sämtliche Änderungswünsche an die IT-Abteilung, die dann in den vielen Anfragen versinkt. Dabei würden Business-Anwender gern jede Aufgabe selbst erledigen, wenn sie sie sicher durchführen könnten. Ein ShopSystem muss das gewährleisten können. Puzzle-Spiel Webshop: Das Shop-System muss sich allen Backend-Bereichen öffnen und flexibel anpassbar sein ❚ Können Produkt- und Kategoriemanager ihren Teil des Katalogs selbst pflegen? ❚ Können Merchandiser Aktionen und Discounts auf Produkte, Bestellungen und Versand selbst definieren? ❚ Kann eine E-Mail-Kampagne ohne Hilfe der IT-Abteilung verschickt werden? ❚ Können Business-Anwender direkt kritische und sich ständig ändernde Inhalte wie die Homepage managen? ❚ Können Business-Anwender all diese Aktivitäten mit der Gewissheit, dass sie die Webseite nicht zerstören werden, durchführen? Überlegung 4: Agilität Stellen Sie sich folgendes Szenario bei einem E-Tailer vor: Marketing: Jeder Webseiten-Besucher, der sich mehr als fünf HDTVs anschaut, soll eine E-Mail mit speziellen Angeboten erhalten. IT: O.K. Marketing: Die E-Mail soll auch jeder bekommen, der die fünf HDTVs innerhalb von zwei Wochen anschaut, nicht nur der, der sie in einer einzigen Session ansieht. IT: Das ist ein wenig aufwendiger. Marketing: Ein Report für die Ergebnisse wäre auch erforderlich. IT: Sie belieben wohl zu scherzen! Im Online-Business sind solche Dialoge Alltag. Dabei sollte eine E-CommercePlattform die Überwachung von Kundenaktivitäten und daraus abgeleitete, automatische Reaktionen unterstützen. ❚ Welches User-Verhalten kann gemessen werden? Ist das Tracking auf einen einzelnen Website-Besuch beschränkt oder kann es mehrere Sessions umfassen? ❚ Welche automatisch generierten Aktionen lassen sich durchführen, wenn ein bestimmtes Verhalten festgestellt wird? ❚ Wie lassen sich Business-Rules und Marketing-Szenarien managen? ❚ Wie viele Ressourcen und wie viel Zeit wird benötigt, um diese Aktivitäten zu implementieren? Überlegung 5: Berichte & Analysen E-Commerce-Webseiten speichern eine Fülle an Informationen über Kunden. Aber Unternehmen kämpfen für gewöhnlich damit, herauszufinden, welchen geschäftlichen Wert diese Daten überhaupt für sie haben. Deshalb sollten Unternehmen im Auswahlprozess der simplen Erkenntnis folgen: Man kann nicht überwachen, was man nicht messen kann. ❚ Welche Rückschlüsse lässt das Suchverhalten der Kunden zu? ❚ Welche integrierten Tools extrahieren Business Intelligence aus diesen Daten? ❚ Welche Berichte und Dashboards geben einen Überblick über den Shop? ❚ Wie leicht ist es, Geschäftsmetriken wie z.B. die Conversion Rate zu überwachen? ❚ Wie leicht lassen sich Ad-hoc-Berichte erstellen, um eine schnelle Antwort auf bestimmte Fragen zu bekommen? ❚ Lassen sich Web-Daten mit nicht aus dem Internet stammenden Daten vermischen, um einen MultichannelÜberblick zu erhalten? Überlegung 6: Integration War eine E-Commerce-Webseite früher oft ein isoliertes System, so ist sie heute eine vollkommen integrierte Anwendung, die mit vielen anderen Systemen und Prozessen Berührungspunkte hat. Modularität ist deshalb ein wichtiges Kriterium. ❚ Wo speichert die Anwendung kundenspezifische Daten? ❚ Welches System besitzt den MasterProdukt-Katalog? Welches ist für das Pricing, welches für die Finanzberichte verantwortlich? ❚ Wie werden Bestellungen kommuniziert und ausgeführt? Wie werden Zahlungen autorisiert? ❚ Wie wird Fraud Detection gehandhabt? ❚ Können Aktionen / Rabatte mit den anderen Channels synchronisiert werden? Viele zukunftsorientierte Unternehmen legen Wert darauf, dass ihre verschiedenen Anwendungen zusammenspielen, sodass neue „verbundene Anwendungen“ schnell realisiert werden können. Die E-Commerce-Anwendung kann dabei ein integraler Bestandteil sein. ❚ Können mit der Anwendung B2B- und B2C-Geschäftsprozesse abgebildet werden? ❚ Kann die Anwendung neben Shopping auch andere Interaktionen abbilden (Web Self Service oder Customer Care)? ❚ Welche Informationen und Geschäftsprozesse werden durch Webservices dargestellt? Überlegung 8: Synergie Es bietet sich an, zu überprüfen, wo und wie eine E-Commerce-Plattform zur Unterstützung anderer bereits bestehender Geschäftsbeziehungen eingesetzt werden kann. Unternehmen sollten bedenken, dass die Investitionen in eine E-CommerceAnwendung auch anderen Bereichen des Unternehmens zugutekommen könnten. Typische Anforderungen sind etwa: ❚ Unterstützt die E-Commerce-Anwendung Kundenprofile und Unternehmensprofile wie zum Beispiel ein „Konto“ oder ein „Unternehmen“? ❚ Können hierarchische Unternehmensstrukturen abgebildet werden? ❚ Können verschiedene Rollen und Rechtekonzepte definiert werden und ihnen entsprechende Rechtekonzepte zugewiesen werden? ❚ Können für unterschiedliche Kunden unterschiedliche Vertragsarten, Kataloge, Preislisten und Rabattstrukturen aufgesetzt werden? ❚ Können Einkaufslimits und Genehmigungsprozesse einfach implementiert werden? ❚ Können Einkäufe gegen Kostenstellen und Bestellungen getätigt werden? Fazit E-Commerce-Webseiten haben sich von Insellösungen zu integrierten Systemen mit Berührungspunkten und Schnittstellen zu den weiteren Unternehmensbereichen entwickelt. Umso wichtiger ist eine ganzheitliche Bewertung der E-CommercePlattform, um einerseits isolierte oder doppelte Datenbestände zu vermeiden und andererseits das Potenzial und die Synergien, die dieses Geschäftsfeld bietet, unternehmensweit voll auszuschöpfen. ❚ Der Autor: Heiko Mock ist Berater bei der DV-Ratio AG. Der E-Commerce-Spezialist verfügt über umfassende, langjährige Projekterfahrungen im E-Business-Segment. ❚ www.dv-ratio.com 37_WebRel_SUSE.qxd 29.11.2010 17:15 Uhr Seite 37 38_SemantischeSuche.qxd 38 02.12.2010 12:26 Uhr Internet World BUSINESS Seite 38 TOOLS & TECHNIK 6. Dezember 2010 25/10 TECHNOLOGIE-REPORT: SEMANTISCHE SUCHE Das Teekesselchen-Problem Die semantische Suche hat sich in der großen Praxis noch nicht durchgesetzt – im Kleinen ist sie bereits im Einsatz M suchen, sondern können stattdessen Begriffe wie „große Jacke“ eingeben – und kommen im Shop trotzdem zum gewünschten Produkt. Und auch Jobportale wie Monster oder Jobscout experimentieren bereits mit Semantik. aschinen sind dumm, Menschen sind unlogisch. So ließe sich das ständige Dilemma von SuchmaschinenBetreibern vielleicht zusammenfassen. Denn sie versuchen, mit Maschinen zu interpretieren, was Menschen sich ausgedacht haben – und das ist nicht einfach: Ist mit der Suchanfrage „Golf“ das Auto, die Region oder der Sport gemeint? Sucht ein User mit der Eingabe „Boston“ ein Hotel in der Stadt in Massachusetts oder die letzte CD der Band? Menschen können eine Information wie „Suche günstigen Jaguar“ problemlos interpretieren – eine Suchmaschine weiß nicht, ob der Haushalt des Nutzers durch einen Sportwagen oder eine Raubkatze erweitert werden soll. Google und die Semantik Mein Teekesselchen ist semantisch „Teekesselchen“ dieser Art – also gleichlautende Wörter mit völlig unterschiedlicher Bedeutung – sind ein Albtraum für Suchmaschinen, besonders in Zeiten, in denen die Informationsflut im Netz täglich exponenziell anwächst und die Beant- Osterurlaub statt Urlaub auf den Osterinseln findet der Fact-Finder Travel dank Semantik wortung von Suchanfragen dementsprechend immer anspruchsvoller wird. Schon seit Jahren wird die Semantik immer wieder als Heilsbringer für das TeekesselchenProblem gehypt, zuletzt während des Starts der „Wissensmaschine“ Wolfram Alpha im Mai 2009, die trotz viel Kritikerlobs nie in der breiten Nutzerschaft Fuß fassen konnte. Mit semantischen Technologien, so die Theorie, können Maschinen durch Begriffswolken einen Kontextzusammenhang erstellen. Die Grundidee der Begriffsverwandschaften, die Maschinen die Zusammenhänge erschließen sollen, existiert schon Bildersuche semantisch: In den Google Labs testet Google eine Ähnlichkeitssuche für Bilder lange – durchgescherweise setzt hat sie sich im in einem ersten weltweiten Netz noch Schritt Vorschläge aus nicht. Der Grund: Die Kein Kinderspiel: Teekesselchenraten ist der passenden Beschiere Größe des für Menschen ein Zeitvertreib, für Such- griffswolke, mit denen Internets und die be- maschinen aber eine Herausforderung sich die Suche weiter reits bestehende Beeingrenzen lässt. griffsfülle machen eine einheitliche Kata- Klappt das, leisten semantische Suchmalogisierung, wie sie eine semantische Su- schinen in einem begrenzten Betätigungsche als Basis für ihre Begriffsnetzwerke feld tatsächlich Erstaunliches. So bietet bräuchte, quasi unmöglich. etwa Smart IP Solutions für den Patentmarkt die semantische Lösung Prosearch Umsetzung im Kleinen an. Das System arbeitet nicht mit einzelnen Das haben viele Forscher, die an der Suchwörtern, sondern versteht das techniWeiterentwicklung der Semantik fürs Netz sche Konzept, welches einem Patent zu arbeiten, längst erkannt – und backen er- Grunde liegt. Mit Erfolg werden Software folgreich kleinere Brötchen. Statt einen se- und Datenbank bereits von Unternehmen mantischen Google-Killer zu erschaffen, wie IBM, Microsoft und Texas Instruments geht es vielmehr darum, große Daten- eingesetzt. Und auch im E-Commerce-Bemengen in begrenzten Räumen zu struk- reich haben Suchexperten das Potenzial turieren. Ein Beispiel dafür ist Conwea- der semantischen Suche für sich entdeckt. ver, eine semantische Suchmaschine des Kürzlich stellte Omikron mit Fact-Finder Fraunhofer IGD: Firmen haben mit ihr die Travel eine selbst entwickelte semantische Möglichkeit, ihre im Intranet angehäuf- Suche für den Reisemarkt vor.„Gerade dieten Daten leichter und schneller verfügbar se Branche braucht durch ihre Komplexität zu machen. Dazu generiert die Software und Emotionalität die semantische Komsemantische Wissensnetze, die die verfüg- ponente in der Suchtechnologie“, erklärt baren Informationen miteinander in Be- Anja Maisch, Projektleiterin Fact-Finder ziehung setzen und sie nach unterschied- Travel bei Omikron. Einfeldsuche statt Kalichen Kategorien präsentieren. „Im tegoriemaske, Freitext-Eingabe statt BranGegensatz zu den traditionellen Web-Voll- chensprache – das soll die semantische text-Suchmaschinen, die lediglich nach Suchmaschine leisten. Ein Reisewunsch einem Wort oder Satz fahnden, kann Con- wie „Eifelturm 3 Tage über Silvester mit weaver auch formulierungsunabhängig meiner Frau und Frühstück“ würde die seüber sinnverwandte Begriffe optimale Er- mantische Suche in „Paris (Frankreich), gebnisse erzielen“, erklärt Thomas Kamps, 30.12. – 1.1., 2 Personen, Doppelzimmer Mitbegründer und Geschäftsführer von mit Frühstück“ übersetzen – trotz RechtConweaver. Dadurch könne das Wissen schreibfehler und eigenwilliger Grammainnerhalb eines Unternehmens schneller tik. Weitere Einsatzmöglichkeiten für die abgerufen und ausgewiesene Experten ei- semantische Suchtechnologie sieht Omines Kenntnisbereichs schneller gefunden kron im Modebereich – und steht damit werden, so der Wissenschaftler. Der Auf- nicht allein. Excentos, ein Spezialist für wand dahinter ist enorm: Bei großen Da- Online-Produktberater, hat die Freitextsutenmengen müssen gut 20 Millionen Ver- che seines Kunden Blue Tomato mit einer knüpfungen hergestellt werden, unter semantischen Technologie ausgestattet. Umständen gar eine Milliarde, schätzt Seither müssen Kunden in dem Shop für Kamps. Deswegen bieten semantische Snowboard-Zubehör nicht mehr nach eiSuchmaschinen wie Conweaver typi- ner „Snowboard-Jacke Herren, Größe 56“ Im Kleinen ist die Semantik also angekommen, im Online Shop genauso wie in Firmen-Intranets, Reiseportalen, Videound Verlagsarchiven, Jobbörsen … Aber was ist denn nun mit dem weltweiten semantischen Web? Ist das wirklich unmöglich? Zumindest Branchenführer Google scheint da anderer Meinung zu sein. Im Juli dieses Jahres übernahm der Suchmaschinenprimus den Semantik-Spezialisten Metaweb. Der Preis ist nicht bekannt; gemunkelt wird über einen dreistelligen USDollar-Millionenbetrag. Im Deal enthalten: die freie Datenbank Freebase. Das Projekt sammelt nicht lexikografische Inhalte, sondern die Verknüpfungen zwischen Objekten. Jedes Objekt wird dabei nur einmal in die Datenbank eingetragen, auch wenn zum Beispiel eine Person in unterschiedlichen Bereichen tätig ist. So soll ein „Informations-Hub“ entstehen, von dem aus die unterschiedlichen Bedeutungen über Verknüpfungen erreichbar sind. Freebase soll in Zukunft die Ergebnisseiten von Google weiter verbessern – damit dockt der Google-Bot direkt an die Semantik an. Ein logischer nächster Schritt, nachdem Google im vergangenen Jahr in den USA bereits Google Spared Vertrieb oder Verkauf? Jobbörsen sind einer der vielen Einsatzorte für Semantik einführte – ein Feature, mit dem die Suchmaschine ähnlich wie Wolfram Alpha Antworten auf spezifische Fragen liefern kann, etwa auf „Wann hat Barack Obama Geburtstag?“. Mit dem Input von Freebase könnte Google noch einen Schritt weiter gehen und auch Antworten auf unspezifische Fragen liefern, zum Beispiel „Liste alle Schauspieler über 40, die mindestens einen Oscar gewonnen haben.“ Angesichts solcher Investitionen von führender Seite könnte es für die semantische Suche vielleicht endlich doch vorwärts gehen. Denn nicht nur Google, sondern auch Facebook setzt sich mit dem Thema auseinander – das Social Network übernahm in diesem Jahr den Technologieanbieter Chai Labs, ebenfalls selbst ernannter Spezialist für semantische Suche. il ❚ 39_41_Dienstleister_2510.qxd:Layout 1 25/10 01.12.2010 15:29 Uhr DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 6. Dezember 2010 ADRESSANBIETER PLZ PLZ 7 7 DZ-Media Verlag GmbH Werbe- & Mediaagentur für Direktmarketing www.dz-media.de Jan-Philip Ziebold Max-Keith-Str. 66, 45136 Essen Tel.: 0201/815810-0, Fax: -29 [email protected] Direktmarketing seit 1998: Selektion aus über 10 Mio. Opt-In Daten -> Post-, Telefon- sowie E-Mail-Adressen in D/A/CH sowie NL. Leadgenerierung per CrossSale, Co-Reg, Co-Sponsoring sowie E-Mail über verschiedene Portale, Umfragen oder Verlosungen. 8 explido WebMarketing GmbH & Co.KG www.explido-webmarketing.de Thomas Eisinger Curt-Frenzel Str. 10a 86167 Augsburg [email protected] Tel.: 0821-2177950 Top-5-Agentur für PerformanceMarketing. Führender Anbieter von Suchmaschinenmarketing und Optimierung, Affiliate-Marketing, Website Usability und Consulting. mediadress gmbh www.mediadress.de Im Ermlisgrund 18, 76337 Waldbronn Tel.: 07243-5685-0 / Fax -31 [email protected] mediadress gehört zu den führenden Listbrokern und EDV-Dienstleistern rund um die Adresse. Als unabhängiger Broker bietet mediadress sowohl in den Segmenten B-to-C als auch B-to-B Email-Marketing, Co-Sponsoring / -Registrierung, MultiChannel-Management, u.v.m. für Ihre Zielgruppe! 6 DC Storm Deutschland GmbH www.dc-storm.de Jens Maurer Fahrgasse 89, 60311 Frankfurt a. M. 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Geleitet wird der neue Standort, der künftig die Disziplinen PR, klassische Werbung, Interactive sowie Social Lennardt Media aus einer Hand anbietet, von einem ManagementTrio: Stefan Lennardt und Kai Panitzki, Geschäftsführer von Scholz & Friends Profile, sowie Niels Alzen, bisher Geschäftsführer Kreation von Scholz & Panitzki Friends NRW. Dagegen wird Raphael Brinkert, Geschäftsführer Beratung bei Scholz & Friends NRW, die Agentur auf eigenen Wunsch zum Jahresende verlassen. Der 33-Jährige, der in zehn Jahren bei Brinkert der Agenturgruppe unter anderem als New Business Manager, als Geschäftsführer des Standorts Zürich und Leiter Beratung in der Hamburger Dependance tätig war, will sich künftig neuen beruflichen Herausforderungen stellen. ❚ www.s-f.com Enrico Weber Aha.de Internet, Hamburg Als Projektleiter für das unabhängige Web-Vergleichsportal Getestet.de hat die Hamburger Aha.de Internet GmbH Enrico Weber verpflichtet. In seiner neuen Position ist der 40-Jährige, der bisher unter anderem bei der „Sächsischen Zeitung“ sowie den beiden Verlagshäusern Axel Springer und Gruner + Jahr beschäftigt war, für die Organisation, Entwicklung und Vermarktung der OnlinePlattform zuständig. Zuletzt war Weber, der zehn feste und freie Mitarbeiter in seinem Team hat und an Geschäftsführer Jens Kunath berichtet, bei der Agentur Tribal DDB in Hamburg als Senior Community Manager unter anderem für die Kunden Ikea Austria, Telekom Deutschland und Volkswagen verantwortlich. ❚ www.aha.de Führungswechsel bei der Comdirect Bank AG, der DirektbankTochter der Commerzbank in Quickborn: Mit Wirkung zum 1. Dezember wurde Thorsten Reitmeyer neuer Vorstandsvorsitzender. Der bisherige Bereichsvorstand Wealth Management folgt auf CEO Michael Mandel, der künftig Bereichsvorstand für die Segmente Privat- und Geschäftskunden sowie Wealth Management ist. Zudem übernimmt Martin Zielke, Privatkundenvorstand der Commerzbank, den Vorsitz im Aufsichtsrat. ❚ www.comdirect.de Thomas Duhr / Jesko Kehl / Jürgen Sandhöfer / Klaus Nadler / Oliver von Wersch Arbeitsgemeinschaft OnlineForschung, Frankfurt/Main 25/10 Matthias Trusheim Thorsten Reitmeyer Scholz & Friends, Düsseldorf 6. Dezember 2010 Markus Rottmaier Zanox.de, Berlin Duhr Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung e.V. (Agof) haben auf der Mitgliederversammlung turnusmäßig das Gesamtvorstandsgremium sowie die Vorstände für die Sektionen Internet und Mobile gewählt. Dabei wurde Kehl Thomas Duhr, United Internet Media, als Vorstandsvorsitzender des Agof-Gesamtvorstands für die Mandatsperiode 2011/ 2012 bestätigt. Den Gesamtvorstand ergänzen außerdem die neu gewählten SektionsSandhöfer vorstände Jesko Kehl (OMS) als stellvertretender Vorstandsvorsitzender sowie Klaus Nadler (IP Deutschland) und Oliver von Wersch (G+J EMS). In der Sektion Internet löst Kehl, bislang als Stellvertreter aktiv, den bisherigen Vorstand Nadler Jürgen Sandhöfer ab, der sich in Zukunft verstärkt auf die Gremienarbeit in der Technischen Kommission Internet konzentrieren will. Neu im Vorstand der Agof ist Nadler, Director Operations im BeVon Wersch reich Interactive, der zum stellvertretenden Vorsitzenden der Sektion Internet ernannt wurde. Als Vorstandsvorsitzender der Sektion Mobile wurde darüber hinaus Oliver von Wersch bestätigt. ❚ www.agof.de Bei der Zanox.de AG, einem internationalen PerformanceAdvertising-Netzwerk, kümmert sich Markus Rottmaier in Zukunft als Senior Director Global Sales um den internationalen Vertrieb des Berliner Unternehmens. Der bisherige Mitarbeiter der Microsoft Deutschland GmbH, der bei dem Internet-Konzern für Werbeprojekte sowie -partnerschaften der Ciao Commerce Division (Ciao.de) zuständig war, soll bei Zanox vor allem die Angebote für internationale Bestandskunden ausbauen sowie das internationale Neukundengeschäft mit Großkunden verantworten. ❚ www.zanox.com Carina Pellar Cocomore, Frankfurt/Main Seit 1. November 2010 verstärkt Carina Pellar das Team der Cocomore AG als Senior Consultant. In dieser Position soll sie vor allem die strategische Beratung der Kunden und die Entwicklung operativer Konzepte übernehmen. Bevor Pellar zu der Frankfurter Multimedia-Agentur kam, war sie unter anderem bei einer Beratungsfirma und im Marketing eines Maschinenbauers tätig. ❚ www.cocomore.de Nina Stock Magnolia, Mannheim Mit einer neuen Etat Directorin erweitert die Mannheimer Fullservice-Agentur Magnolia GmbH ihre Führungsriege: Nina Stock kommt von einer regionalen Internet-Plattform, bei der sie unter anderem die Strategieentwicklung und das Marketing verantwortete. ❚ www.magnolia.de Als neuer Marketing-Leiter von Conrad Electronic SE verantwortet Matthias Trusheim unter anderem die neue Werbekampagne des Elektronikfachhändlers. Vor seinem Wechsel zu dem Multichannel-Unternehmen arbeitete Trusheim in diversen verantwortlichen Positionen bei Kreativagenturen wie Young & Rubicam, Serviceplan sowie Ogilvy & Mather und bei den Unternehmen HSE AG und Arcor. Seinen neuen Arbeitgeber mit Sitz in Hirschau will Trusheim als „offiziellen Ausrüster aller Technikfans“ etablieren. ❚ www.conrad.de Marco Piu / Gianluca Pinto Zonzoo, München Zwei leitende Mitarbeiter hat die Zonzoo GmbH in München, Wiederverkäufer und Entsorger elektronischer Geräte, eingestellt: Marco Piu verantwortet als Head of Marketing & E-Commerce die Marketing-Strategie des Unternehmens mit Hauptsitz in Mitcham, Großbritannien, sowie die internationalen PR- und Werbekampagnen. Zuletzt arbeitete Piu als Global Director Marketing & Business Development bei den Red Moon Studios, Anbieter im Online-Gaming-Markt. Als neuer Head of IT ist außerdem Gianluca Pinto künftig für den Aufbau eines neuen IT-Teams sowie einer neuen IT-Infrastruktur bei Zonzoo zuständig. Vor seinem Wechsel war Pinto Geschäftsführer des Frankfurter Software-Unternehmens uXplore AG. ❚ www.zonzoo.de Anna Ott I-Potentials, Berlin Die Berliner Personalagentur I-Potentials, Spezialist für die Internet- und Start-up-Szene, verstärkt sich mit Anna Ott. Als neues Management-Mitglied leitet sie künftig die Unit Recruiting. Nach Stationen bei Lycos Europe sowie Eon in München, der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh, British American Tobacco in Hamburg und VNU Exhibitions in Shanghai war Ott zuletzt bei Management Angels in Hamburg beschäftigt. ❚ www.i-potentials.de Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ❚ [email protected] Impressum ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz, Thomas Perskowitz Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Redaktion: Elke Häberle (häb), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christiane Fröhlich (cf), Claudia Hilker Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Harun Hosic, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Simone Meyer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher, Melanie Wallner Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Stellenmarkt: Dagmar Heuberger, Telefon: (089) 741 17-137, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Mathias Winterholler, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 14 vom 1.1.2010 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leitung Redaktion Online: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion Online: David Henning (dah), [email protected] Sonja Kroll (skr), [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 43_Stellenmarkt.qxd 43 02.12.2010 11:10 Uhr Internet World BUSINESS Seite 43 STELLENMARKT 6. Dezember 2010 25/10 Online-Stellenmarkt www.internetwold.de Senior Online Marketing Manager (m/w) PlanetHome AG München Senior Backend-Developer (m/w) d-SIRE GmbH & Co. KG Digital Marketing Manager (m/w) SAS Institute GmbH Köln Heidelberg Online-Projektmanager (m/w) Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Bonn Web Coder (m/w) KISKA GmbH Anif-Salzburg Austria Web Designer (m/w) KISKA GmbH Anif-Salzburg Austria Online Marketing Projektleiter Graz (international) m/w Unternehmensberatung Sonnleitner GmbH Senior SEO Consultant Blue Summit Media GmbH München Abteilungsleiter/in Online-Marketing Heinrich Heine GmbH Karlsruhe Online-Konzeptioner (m/w) Unterhaching top-jobs-europe Consulting GmbH Leiter Marketing und Verkauf oprandi & partner ag Zürich Projektleiter E-Commerce Solingen (m/w) Walbusch Walter Busch GmbH & Co. KG Koordinator Online-Produktion (m/w) Canyon Bicycles GmbH Koblenz Junior-Marketingmanager (m/w) Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Bonn Online Manager/in Frankfurt a. M. Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag Spezialisten (m/w) Online-Marketing HUK-COBURG Account Manager SEM (m/w) QUISMA GmbH Coburg München, Düsseldorf, Frankfurt am Main Wien, Zürich Juniorberater Online Marketing (m/w) pilot 1/0 GmbH & Co. KG Hamburg, Berlin Berater Online Marketing (m/w) pilot 1/0 GmbH & Co. KG Hamburg Seniorberater Online Marketing (m/w) pilot 1/0 GmbH & Co. KG Hamburg Account Manager (m/w) pilot 1/0 GmbH & Co. KG Hamburg Web Analyst (m/w) Shopmanagement/E-Business Fressnapf Tiernahrungs GmbH Krefeld Online Marketing Manager (m/w) Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Leiter Customer Service Tradoria Bamberg Account Manager/-in Berlin/Hannover/ e-commerce Solutions Dresden Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH Ad Manager (w/m) Bauer Media KG Hamburg Campaign Manager (w/m) Bauer Media KG Hamburg Mehr als 60 MarketingSpezialisten in Leipzig gesucht Unister Holding GmbH Leipzig Junior Online-Marketingmanager/ in mit Schwerpunkt SEM Prisma Werbeagentur GmbH Director IT (m/w) i-potentials GmbH Bonn Berlin Produktmanager/-in (m/w) Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Bonn Online-Marketing Spezialist (m/w) Schwerpunkt SEM/SEO Verlag C.H. Beck München Online Sales Manager Ebner Verlag GmbH & Co. KG Ulm oder Köln Berater SuchmaschinenMarketing (mw) pilot 1/0 GmbH & Co. KG Hamburg Gruppenleitung Internet (m/w) hagebau Soltau Communication Professional(Online) (m/w) Johnson Controls GmbH Burscheid Trainee Online Marketing Scout24 Holding GmbH München Advertising sales co-ordinator The Economist Group Frankfurt Campaign Manager Targeting (m/w) pilot media GmbH und Co. KG Hamburg Online-Redakteur Sto AG Business Development Manager Agrion Deutschland GMBH Stühlingen Frankfurt a.M. Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: Bonn- 0 89 / 741 17 – 432 44_Szene-Termine.qxd 44 02.12.2010 14:27 Uhr Seite 44 SZENE Internet World BUSINESS 6. Dezember 2010 25/10 After Work für Onliner Bei der INTERNET WORLD Business After Work traf sich die Hamburger und die Münchner Online-Szene G Fotos: Marion Vogel / Nicola Rübenberg elungener Auftakt für die INTERNET WORLD Business After Works: Rund 250 Teilnehmer trafen sich im Hamburger „Café Schöne Aussichten“, rund 280 im Münchner „8Seasons“. Im Vordergrund stand der lockere Gesprächsaustausch, entsprechend knapp bemessen war der offizielle Teil: Eine kurze Show mit den besten Einreichungen des DMMA OnlineStar musste reichen, bevor das Buffet eröffnet wurde. Wer wollte, konnte beim Speed-Networking Gesprächspartner im Minutentakt kennenlernen. Die nächsten Veranstaltungen sind ab Februar in Hamburg, München, Frankfurt und Stuttgart geplant. dg ❚ Redakteurin Ingrid Schutzmann mit Beraterin Indra Zemzoum sowie Wolfhard Fröhlich und Mischa Rürup (Intelli Ad; v.l.) Mit Spaß dabei: Leska Böker (Sevenone Media) Ideal zum Networking: Die INTERNET WORLD After Work (hier: 8Seasons, München) Frank Edelmann (Comm Fact), Dimitrios Haratsis (Webtrekk; r.) Gastgeber: Sebastian Schmidt, Bernd Lindemann (beide Digitalmobil), Nicole Rüdlin und Günter Götz (beide NMG; v.l.) BVDW-Vize Harald Fortmann, Dominik Grollmann (Redakteur; r.) Frank Kemper (Redakteur), Nadja Elias (UIM) Denise Özdemir und Philip Wendl (Bigmouthmedia) Björn Adrian (NMG), Tanja Gabler (Redakteurin), Matthias Sandner (NMG) Damenrunde: Annette Passon (MFG Baden-Württemberg), Yasmina Tibourtine, Tanja Feller (beide BVDW; v.l.n.r.) Hans-Martin Winkler, Saskia Müller (beide Specific Media) Beste Freunde: Claudia Schramm (l.) und Inga Spreitzer (Inga Spreitzer Online-Marketing) [email protected] ❚ Online Marketing Capital Diese Veranstaltung, als Auftakt zu einer Reihe weiterer Events in Berlin rund um das Thema Online Marketing konzipiert, bietet Experten eine Plattform, um neue Kontakte zu knüpfen. Termin: Berlin, 15. Dezember 2010 Kosten: keine, Plätze werden verlost Infos: www.omcap.de ❚ 7. Jahreskongress Online-Handel Über 40 Referenten unter anderem von eBay, Bertelsmann, Lufthansa, Otto und Sony Ericsson präsentieren Visionen für das Online Shopping der Zukunft. Zu den Themen gehören: „Social Media and Commerce – How to drive engagement and sales?“, „Das Otto-Prinzip – Erfolgsfaktoren eines Marktführers“ und „Multichannel und Mobile Commerce – Entwicklungen im Online- und Versandhandel“. Termin: Bonn, 18. und 19. Januar 2011 Kosten: 1.290 Euro zzgl. MwSt. Infos: www.managementforum.com/online-handel ❚ Komma 2011 Themen der Fachmesse für Kommunikation und Marketing, die parallel zur Werbemittelmesse stattfindet, sind unter anderem: „Google-Suche 2011 – So kommen Sie in die Top 10 und bleiben dort!“, „Marketing-Trends 2011“, „Social CRM und die Rolle von Social Media Marketing in deutschen Unternehmen“ sowie „Facebook, Twitter und Youtube effizient nutzen“. Termin: München, 26. und 27. Januar 2011 Kosten: ab 12,80 Euro inkl. MwSt. (Tagesticket) Infos: www.kom-ma.com ❚ M-Days Egal ob M-Commerce und M-Payment, Augmented Reality, M-Bewegtbild, Mobile Marketing oder Social Media im Mobile Web – dieser Kongress nimmt sich aller Themenbereiche der mobilen Markenentwicklung an. Termin: Frankfurt, 27. und 28. Januar 2011 Kosten: 320 Euro (1 Tag), 450 Euro (2 Tage) Infos: www.m-days.com ❚ PR 2.0 Forum Mit Impulsvorträgen und offenen Diskussionen versucht diese Veranstaltungsreihe, Rolle und Funktion sowie Ideen und Konzepte der PR im Web 2.0 zu klären. Die Münchner Ausgabe steht unter dem Motto: PR 2.0 zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Direktkommunikation. Termin: München, 9. und 10. Februar 2011 Kosten: keine Angabe Infos: www.pr20forum.de ❚ Cebit 2011 Unter dem Motto „Die Zukunft des digitalen Zeitalters“ setzt die Cebit in diesem Jahr erstmals vier Schwerpunkte: Pro (Professional Solutions for Business Operations), Gov (Public Sector), Lab (Research & Development) sowie Life (Solutions for Consumers). Termine: Hannover, 1. bis 5. März 2011 Kosten: 34 Euro (Tagesticket), 77 Euro (Dauerkarte); Preise gelten für den Vorverkauf Infos: www.cebit.de ❚ Swiss Online Marketing Bei der Schweizer Fachmesse für digitales Marketing dreht sich alles um die Themen OnlineVermarktung, Performance, Affiliate, Mobile und E-Mail-Marketing sowie SEA und SEO. Termin: Zürich, 30. und 31. März 2011 Kosten: 15 CHF (Tagesticket), 30 CHF (Dauerkarte); Preise bei Online-Vorabregistrierung Infos: www.swiss-online-marketing.ch ❚ 4. Cologne Web Content Forum Mit der Keynote „It’s time to kiss the future – Wie das Internet unser Leben verändert“ lädt der Verband der deutschen Internetwirtschaft Eco Branchenteilnehmer ein. Weiteres Thema: „Performance 2.0 – Von Reichweite, Erfolgsmessung und dem Umgang mit Feedback im sozialen Netz“. Termin: Köln, 31. März 2011 Kosten: 199 Euro (Frühbucherrabatt bis 31.01. 2011; danach 249 Euro); Preise inkl. MwSt. Infos: www.webcontentforum.de 45_WebRel_II.qxd 29.11.2010 17:08 Uhr Seite 37 46_meinung_2510.qxp 46 01.12.2010 17:26 Uhr Seite 46 MEINUNG Internet World BUSINESS 6. Dezember 2010 25/10 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Bereit für Adidas? „Project Titan“ und die Folgen Was Facebooks neues Messaging-System für das Online Marketing bedeutet Vielen Online-Marketern dürfte der 25. November 2010 besonders in Erinnerung bleiben: An dem Tag hat der Sportartikelhersteller Adidas bekannt gegeben, künftig voll auf das Web zu setzen. „Das Gros unserer KommuniD. Grollmann, kation läuft über digitale Chefredakteur Kanäle. Die klassischen Medien hingegen sind lange nicht mehr so wichtig wie früher“, so Adidas-Vorstand Erich Stamminger. Online-Marketer wissen das schon länger. Neu ist aber, dass diese Erkenntnis nun das ganz große Geld bewegt. Allein bei Adidas geht es immerhin um ein Budget von 1,5 Milliarden Euro. Und die Wettbewerber Nike und Puma, die schon länger verstärkt aufs Internet setzen, werden nicht zurückstehen. Allerdings wird der Geldsegen wohl nicht alle Marktteilnehmer gleichermaßen treffen. Wie die Herzogenauracher ihre Marketing-Millionen genau verteilen wollen, ist zwar noch ein gut gehütetes Geheimnis, klar ist aber, dass sich die jugendliche Zielgruppe vor allem bei Facebook, Youtube & Co. tummelt. Social Networks werden daher wohl überdurchschnittlich profitieren. Eine handvoll Web-Anbieter dürften sich nun auf Werbeaufträge freuen, die bislang an Hunderte von TV-Networks und Zeitschriftenverlage gingen. Eine Konzentration in der Medienlandschaft wäre die Folge. Aber auch innerhalb der Werbebranche könnte einiges durcheinandergeraten. In Social Networks funktionieren virale Kampagnen besonders gut. Deren Erfolg hängt aber nicht von einem gekauften Werbedruck, sondern vielmehr von einer kreativen Idee ab. Gut möglich, dass ein größerer Teil des Geldes künftig bei (Kreativ-)Agenturen landet. Denn: Wenn die Kampagne so gut ist, dass die Zielguppe sie freiwillig betrachtet, muss kein Werbeträger mehr für seine Werbeleistung bezahlt werden. D ie Spekulationen rund um Facebooks neues Messaging-System haben bereits lange vor der Enthüllung begonnen. Mittlerweile hat das Warten ein Ende und schon häufen sich die Fragen, welche Auswirkungen der Facebook-Dienst auf das E-Mail-Marketing hat und welche Chancen sich hieraus eröffnen könnten. Eines zumindest ist klar: „Facebook Messages“ ist weitaus mehr als nur ein neuer E-Mail-Dienst. Verschiedene Kommunikationskanäle werden unter einem gemeinsamen Dach zu einem universellen Kommunikationsdienst verschmolzen. Doch damit wird wohl kaum der befürchtete „E-Mail-Killer“ das Licht der Welt erblicken. Vielmehr wird die Integration von E-MailMarketing und Social Media unterstützt – gut für Marken, die bereits aktiv Social Media Marketing betreiben! Auch bringt das „Project Titan“ keine weitere Fragmentierung der ohnehin schon komplexen Marketing-Landschaft mit sich, da sich an den grundlegenden Herausforderungen nichts ändern wird: Werbungtreibende müssen nach wie vor nach Möglichkeiten suchen, wie sie Verbrauchern zuhören, von ihnen lernen und sie letztlich beeinflussen können. Für E-Mail-Marketer sind in diesem Zusammenhang vor allem drei Dinge wichtig: Zum einen entscheidet bei dem neuen Dienst nicht mehr die Technologie auf Basis von Inhalten und Reputation, welche E-Mail ins Postfach gelangt. Stattdessen werden die Nachrichten nun noch [email protected] Nachtrag zum BGH-Urteil Unter der Headline „Wertersatz adé“ analysierte Rechtsanwalt Florian Decker das BGHUrteil zum Wertersatz (Ausgabe 24/2010, Seite 34). Der BGH hatte einen Web-Händler dazu verurteilt, einem Käufer den vollen Kaufpreis für ein Wasserbett zu erstatten, obwohl dieser es mit Wasser befüllt und mehrfach darin geschlafen hatte. Das Urteil des BGH liegt mittlerweile im Volltext vor. Der BGH hat entschieden, dass eine Prüfungsmöglichkeit immer gegeben sein muss; so darf der Verbraucher auch Möbel, die zerlegt geliefert werden, aufbauen. Entstehen dabei Gebrauchsspuren, geht dies zulasten des Händlers. Die Einschränkung „wie im Ladengeschäft“ darf nach Ansicht der BGHRichter nicht der einzige Prüfungsmaßstab sein, da im Ladengeschäft oft Muster zur Verfügung stehen, anhand derer sich der Verbraucher vom Produkt überzeugen könne. Martin Rätze Trusted Shops Anm. d. Red: Um die Urteilsbegründung im Voll- text zu lesen, geben Sie bitte auf www.internet world.de/webcode Webcode 1025046 ein. Schöner, aber zu langsam Zum Relaunch von Myspace. Myspace hat zwar ein schönes, neues Design bekommen, dafür ist die Seite jedoch sehr langsam geworden – trotz schneller InternetAnbindung. So macht die Seite definitiv keinen Spaß mehr! Timo Fegeler stärker vom Individuum selbst gefiltert. Nutzer können jetzt E-Mails von unbekannten Absendern automatisch blockieren. Unterstützt werden sie dabei durch neue Funktionen wie die „Social Inbox“, die eingehende Post nach persönlichen Beziehungen sortiert und gliedert. Des Weiteren verzichtet das neue System auf typische Elemente wie etwa die Betreffzeile. Bisher war sie zentrales Ent- Swen Krups, Country Director Germany des E-Mail-Marketing-Dienstleisters Epsilon International, Düsseldorf ❚ www.epsilon.com scheidungskriterium und half dem Empfänger, die „Spreu vom Weizen“ zu trennen. Für Werbungtreibende wird es in der Folge noch wichtiger, jedem Einzelnen relevante Inhalte zu bieten. Nur wer sich als Absender interessanter Newsletter erweist, hat langfristig Aussichten darauf, in den Freunde-Ordner aufgenommen zu werden und damit nachhaltig Erfolg zu haben. Dadurch gewinnen auch Ansätze wie Lifecycle-E-Mail-Marketing und RealTime Messaging weiter an Bedeutung. Denn gerade Facebook-Nutzer kommunizieren rund um die Uhr. Sie erwarten zeitnahe Rückmeldungen und Informationen, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Diesen Ansprüchen lässt sich begegnen, indem man durch Real-Time Messages umgehend mit dem Kunden in Interaktion tritt, und zwar dann, wenn dieser gerade selbst aktiv ist. Drittens bietet der neue Dienst Marken die Chance, durch virale Effekte die Reichweite und Wirkungsdauer der Werbebotschaften bedeutend zu erhöhen und damit eine wesentlich größere Empfängerzahl über die bestehende Verteilerliste hinaus zu erreichen. Hinter all dem steht der Versuch von Facebook, das übrige Internet für seine Nutzer ein wenig „überflüssiger“ zu machen. Tatsächlich hilft die angekündigte Lösung, viele der bisher einzeln genutzten Kanäle an einem Ort zu bündeln. Für diejenigen Verbraucher, die das Angebot annehmen, wird damit zunehmend die Erfahrung nahtloser Kommunikation möglich. Werbungtreibenden hat Facebook mit der Zusammenfassung der verschiedenen Berührungspunkte auf einer Plattform im Grunde einen Gefallen erwiesen. Inwieweit dieses Angebot auch vom Nutzer angenommen wird, muss die Zukunft zeigen. Datenschutzbeauftragte jedenfalls sind schon hellhörig geworden und haben bereits kurz nach Bekanntgabe vor den Risiken für die Nutzer gewarnt. Insbesondere die Bündelung so vieler privater Informationen birgt für Hacker ein großes Potenzial. Und sollte tatsächlich die gesamte Kommunikation der aktuell 500 Millionen Facebook-Nutzer über diese eine Plattform laufen, hat das Unternehmen nun auch Einblick in die Korrespondenz jener Menschen, die das soziale Netzwerk bislang bewusst gemieden haben. Die Tatsache, dass Facebook in der Vergangenheit nicht gerade zimperlich im Umgang mit persönlichen Daten war, trägt nicht dazu bei, Bedenken zu zerstreuen. ❚ Gehört „Die englische Formulierung ,Public Figure‘ trifft besser, was gemeint ist.“ Claus Strunz, Chefredakteur des „Hamburger Abendblatts“ findet die deutsche Bezeichnung seiner Facebook-Fanpage irreführend „Was bei vielen Kaufentscheidungen längst üblich ist, wird beim Thema Bestattungen noch immer tabuisiert.“ Das neue Web-Portal bestattungen.de schließt eine bestehende Marktlücke und bietet Preisvergleiche für Beerdigungen an Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ❚ [email protected] Haben Sie eine neue Position angetreten? Dann schicken Sie bitte eine Mail an ❚ [email protected] Hat Ihr Unternehmen einen neuen Auftrag erhalten oder ein Projekt übernommen? Lassen Sie’s uns wissen unter ❚ [email protected] „Mache Fehler, genieße sie!“ Twitter-Gründer Biz Stone hält Fehler für unverzichtbar auf dem Weg, etwas Tolles zu erfinden „Shoppen Sie mit vollem Mund!“ Der amerikanische Firmen-Blog von e B a y nennt einen wichtigen Grund für die Nutzung der mobilen eBay-App: das traditionelle Familienmahl zu Thanksgiving 47_Serviceplan.qxd 01.12.2010 14:11 Uhr Seite 47 U4_Anz_Strato.qxd 29.11.2010 17:18 Uhr Seite 17