Öffentliche versus private Öffentliche versus private Produktion

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Öffentliche versus private
Produktion
IK Steuern und Staatsausgaben
Einheit 7
© Karin Mayr
Exkurs:
Ein Zitat von Sokrates, das auf viele ökonomische Fragen, im
besonderen auch auf die Frage, ob öffentliche oder private
Produktion besser sei
sei, passt
passt, und überhaupt jeder Uni-Absolvent
Uni Absolvent
verinnerlichen sollte.
„Ich
I h weiß,
iß d
dass iich
h nichts
i ht weiß“
iß“
„Ich weiß, dass ich nicht weiß“
Im Folgenden werden wir uns anhand einiger Zeitungsartikel und
eines Gutachtens verdeutlichen, dass die Frage nach öffentlicher
oder privater Produktion keine einfache ist, und wir mit hoher
Wahrscheinlichkeit zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Zitat
richtig ist.
Davor allerdings einige grundlegende Überlegungen.
2
In Fällen von Marktversagen ist das Marktergebnis ineffizient →
Eingreifen des Staates kann gerechtfertigt sein.
Verschiedene Formen:
- Subventionierung/Besteuerung
- Regulierung
- öffentliche Produktion
Typische Bereiche öffentlicher Produktion:
- natürliche Monopole (zur Verhinderung von Monopolrenten)
Kostendeckung erfordert Aufschlag auf Grenzkosten (mark-up) –
In welchem Ausmaß auf welche Produkte?
Quersubventionierung? (Verteilungsfrage!)
Effiziente Preisgestaltung: gemäß Preiselastizität der Nachfrage
(Ramsey)
- besonderes öffentliches Interesse (z
(z.B.
B Schulbildung inklusive
Vermittlung von Werten, Landesverteidigung)
3
Modell des Partialmarktes bei einem Monopol
((siehe Kursunterlage)
g )
Annahme: konstante Grenzkosten, gegebene Fixkosten.
0
4
Regulierung/Subventionierung versus
staatliche Produktion
Regulierung/Subventionierung:
Oft effizienter, da: stärkere Berücksichtigung der Kosten und Nutzen
Allerdings
g auch: Kosten der Regulierung,
g
g Verzerrungen
g von
Anreizen.
Ab ä
Abwägung
Effi
Effizienzgewinn
i
i versus zusätzliche
ät li h K
Kosten.
t
5
Produktionseffizienz im privaten und
öffentlichen Sektor
Produktion
P
d k i iim privaten
i
S
Sektor
k oft
f zu niedrigeren
i di
K
Kosten
ABER: Schwierigkeit der Vergleichbarkeit, Beispiele für effiziente
öffentliche Unternehmen.
Ursachen für Ineffizienz im öffentlichen Sektor:
- geringer Anreiz zur Gewinn- und somit Produktivitätsmaximierung
statt dessen politische Beweggründe, die ev. produktivitätsmindernd
sind ((‚soft
soft budget constraint
constraint‘))
- beschränkter Handlungsspielraum durch gesetzliche Regelungen:
Personalauswahl
Budgetrestriktionen: jährliche Budgetveranschlagung anstatt
langfristige Investitionen auf Basis des erwarteten Ertrags
Ausschreibungsprozeduren
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Kriterien für Privatisierung bzw. leistungsorientierte
Organisationsform:
- Messbarkeit des Outputs
- Erzielung
g von Einkünften
- Möglichkeit der Mitberücksichtigung von Externalitäten und
anderen öffentlichen Interessen (Sicherheit, Gerechtigkeit,
Verhinderung der Ausübung von Monopolmacht)
Monopolmacht), zz.B.
B durch
Regulierung
7
•
‚eBay is a monopoly, but Google isn‘t‘ (Parkin (2005), pp. 278)
‚How good is Google?‘ (The Economist, October 30, 2002):
…As search engines go… Google has clearly been a runaway success. Not
only is its own site the most popular for search on the web, but it also
powers the search engines of major portals, such as Yahoo! and AOL. All
g
from Google‘s
g
algorithms.
g
told,, 75% of referrals to websites now originate
That is power.
For some time now, Google‘s board…has been deliberating how to
translate that power into money. They appear to have decided to bring
Google to the stock market next spring.
spring Bankers have been overheard
estimating Google‘s value at $15 billion or more. That could make Google
Silicon Valley‘s first hot IPO since the dotcom bust, and perhaps its biggest
ever.
…To
T be
b worth
th the
th rumoured
d $15 billion
billi ffor llonger th
than it ttakes
k ab
bubble
bbl tto
burst, it will need to raise ist profitability substantially. That means matching
such internet stars as eBay (market capitalisation $37 billion), but without
the natural monopoly that have made eBay so dominant – the classic
network
t
k effect
ff t off buyers
b
and
d sellers
ll
knowing
k
i they
th do
d best
b t by
b allll ttrading
di iin
one place. For Google to stay permanently ahead of other search-engine
technologies is almost impossible, since it takes so little – only a bright idea
by another set of geeks – to lose the lead.
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Verwenden Sie das graphische Modell des Partialmarkts bei einem
Monopol (s.o.) für eBay und bezeichnen Sie darin schematisch
- die Konsumentenrente (KR)
- die Produzentenrente (PR) von eBay (laut Text ca. $37 Mrd.)
- den Wohlfahrtsverlust.
Worin unterscheidet sich die Marktsituation für eBay von der für
Google? Welchen Schluss lässt dies zu bezüglich der Produzentenrente von Google im Vergleich zu eBay?
Zeichnen Sie in Ihre Graphik auch die KR
KR, PR und den Wohlfahrts
Wohlfahrtsverlust im Fall einer Regulierung des Preises auf den
- Durchschnittskostenpreis
- Grenzkostenpreis.
Welche Schwierigkeit tritt in der Praxis bei einer solchen
Regulierung auf?
9
•
Ein Telefonieunternehmen bietet Ortsgespräche in einer Stadt an
an.
Die (aggregierte) Nachfragefunktion lautet MZB(x) = 30 – 0,05x,
wobei MZB = marginale Zahlungsbereitschaft in Cent, x = Telefonate
pro Tag
Tag. Die Grenzkosten eines Telefonats betragen GK(x) = 5
5.
Das Unternehmen wird reguliert.
a) Wie hoch sind Preis und Menge, wenn die Regulierung die
Konsumentenrente maximiert? Wie hoch ist der Wohlfahrtsverlust?
b) Wi
Wie h
hoch
h sind
i dP
Preis
i und
dM
Menge, wenn di
die R
Regulierung
li
di
die
Produzentenrente maximiert? Wie hoch ist der Wohlfahrtsverlust?
c)) Was müssen wir kennen,, um bestimmen zu können,, ob die
Regulierung unter b) gerechtfertigt ist im Sinne einer ‚zweitbesten
Lösung‘?
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