Seite 1 Online-Werbung I E-Commerce I Technik e 4,50 Fr. 9,00 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Umsatzspritze für Ihren Shop Verlage im Netz: Mut zum Risiko „Show me the money“ Die heißesten Tipps von der Shop.org in Dallas, Texas S. 24 Was britische Web-Vordenker Medienkonzernen raten S. 10 Gastkommentar von Heiko Eckert Trommeln mit der Telekom FACEBOOK-LIKE-BUTTON Ende einer Freundschaft Wer auf Facebook eine Seite „liked“, kann ihr später diese Zuneigung jederzeit wieder entziehen. Laut Emarketer.com sind uninteressante oder zu häufige Informationen auf der Firmenseite der Grund für etwa die Hälfte aller „Dislikes“. fk Gründe für „Gefällt mir nicht mehr“ 12 % 22 % 27 % 7% 32 % Infos gefallen mir nicht Infos kommen zu selten Kein Interesse an der Marke mehr Infos kommen zu oft Infos nicht interessant genug S. 50 Wie Web-Design für iPad & Co. aussehen soll S. 36 Für E-Commerce zu unsicher WINDOWS PHONE 7 Zum Start von Windows Phone 7 haben Microsoft und die Telekom eine weitreichende Marketing-Partnerschaft geschlossen. T-Mobile bewirbt das neue Windows Phone 7 Smartphone „HTC 7 Mozart“ mit einer Kampagne im Privat-TV, Microsoft steuert sein Werbenetzwerk bei. fk Usability für Touchscreens Zum Start des elektronischen Personalausweises weisen Datenschützer auf gravierende Risiken hin F älschungssicher und optimal geeignet als Identitätsnachweis im E-Commerce: Mit diesem Versprechen tritt der neue elektronische Personalausweis (ePerso) an, der ab 1. November 2010 als Ausweisdokument eingeführt wird. Nach Ansicht von Fachleuten ist zumindest der zweite Teil des Versprechens nicht haltbar. Zwar lassen sich die Daten, die auf dem Ausweis gespeichert sind, nach bisherigem Stand der Technik nicht fälschen. Wohl aber kann die zur Bestätigung einer Transaktion erforderliche Geheimnummer (PIN) abgefangen werden, etwa durch einen Trojaner auf dem PC eines E-Shoppers. Ursache für diese Schwachstelle, so heißt es in einer Erklärung des Chaos Computer Clubs, ist nicht die Technik des Ausweises, sondern die der Ohne Tasten: Klasse-1-Lesegeräte machen den ePerso nach Ansicht von Fachleuten unsicher Lesegeräte – die zur Einführung des ePersos in großem Umfang verschenkt werden sollen. Sogenannte Klasse-1-Lesegeräte haben keine eigene Tastatur zur Eingabe der PIN, diese muss am Computer eingetippt werden, wo sie potenziell abgefischt werden kann. Das Risiko dabei sei nicht keineswegs zu unterschätzen, sagt CCCSprecher Dirk Engling: „Es geht hier nicht um theoretische Schwachstellen, es geht um praxisrelevantes systemisches Versagen.“ Die Bundesregierung hat zur Einführung des ePerso eine Million Lesegeräte subventioniert – alle vom angreifbaren Klasse-1-Typ. Eine Entscheidung, die Salim Güler nicht verstehen kann. Der Pressesprecher des Lesegeräte-Herstellers Kobil erklärt: „Im Online-Banking werden Kartenlesegeräte der Klasse 1 inzwischen nicht mehr empfohlen, weil sie zu unsicher sind. Wer die PIN eines ePersos abfängt, kann damit im Namen eines anderen einkaufen.“ Obwohl Kobil auch Typ1-Leser herstellt und damit vom Boom zur ePerso-Einführung profitiert, empfiehlt Güler mindestens den Einsatz von Geräten der Klasse 2, bei denen die PIN auf einer Tastatur direkt am Leser eingegeben wird. Die große Hürde für deren Verbreitung: Statt zehn Euro für ein Klasse-1-Gerät kosten diese im Großhandel das Dreifache. fk ❚ © INTERNET WORLD Business 22/10 Quelle: Emarketer.com APPLE Apps auch auf dem Mac Apps, die für das iPhone oder das iPad entwickelt wurden, sollen in Zukunft auch auf Macintosh-Computern laufen. Das kündigte Apple-Chef Steve Jobs auf einer Präsentation am Firmensitz in Cupertino an. Dazu soll innerhalb der nächsten drei Monate der iTunes App Store in das Betriebssystem Mac OS integriert werden. fk SEARCH MARKET POSTER SEM auf einen Blick Die reichweitenstärksten SEA-Kampagnen, die erfolgreichsten SEO-Player und eine Übersicht der wichtigsten SEM-Dienstleister mit Google- und BVDW-Zertifizierung: Das alles präsentiert auf einen Blick das Poster „Search Market IV/2010“. Ihr persönliches Exemplar für die Bürowand liegt dieser Ausgabe bei. red Specific Media kauft BBE D as Werbenetzwerk Specific „Zum Kauf von BBE haben wir Media hat das amerikani- uns entschlossen, weil das sche Unternehmen Broadband Unternehmen über eine KomEnterprises (BBE) gekauft, um plettlösung für Marken-Adversich im Bereich Bewegtbildver- tiser und eine erprobte Technomarktung zu verstärken. Ein logie verfügt“, begründet Tim Kaufpreis wurde nicht genannt. Vanderhook, Mitgründer und Das Video-Werbenetzwerk CEO von Specific Media, die BBE arbeitet mit über 300 Wer- Übernahme. Das operative bungtreibenden soMedia-Geschäft von wie mit mehr als BBE wird in Specific 2.400 PublisherMedia integriert. Webseiten zusam„Wir werden 2011 men. BBE setzt für ein europäisches die Auslieferung der Video-WerbenetzAds und für das Adwerk einführen, das Tracking die selbst die Expertise von entwickelte PlattBBE und Specific form Vindico ein Media vereint“, sagt und produziert Philippe Besnard, auch eigenen Web- Tim Vanderhook, Europachef bei Spebasierten Content. cific Media. is CEO Specific Media ❚ Google testet „Share“ D ie Zahl der Erwähnungen in Social Networks wie Facebook, Twitter oder Myspace könnte bald ein Kriterium für die Platzierung einer Website im Google-Index sein. Nach einer Meldung des Fachblogs Searchenginewatch.com testet Google derzeit in den USA eine entsprechende Funktion. Sites, die viel kommentiert werden, erhalten den Hinweis „Shared by 20+“. Ein Klick darauf zeigt eine Übersicht aller Erwähnungen als Ergebnis einer Echtzeit❚ suche. fk Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Foto: Fotolia / Frank Peters AUSGABE 22/10 25. OKTOBER 2010 Foto: User Interface Design 13:17 Uhr Anzeige 21.10.2010 43205 titel_iwb_2210.qxd 02_Aktuell_Inhalt_2210.qxd 2 21.10.2010 12:34 Uhr Seite 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 25. Oktober 2010 22/10 Händler geben 2011 Gas In eigener Sache Networking After Work Im November laden wir Internet Professionals in Hamburg und München zum Networking nach Büroschluss ein – ab 2011 sind entsprechende Treffs in insgesamt fünf deutschen Städten geplant. Der Auftakt zur Veranstaltungsreihe findet am 23. November 2010 im Café Schöne Aussichten in Hamburg statt. Am 25. November 2010 sind dann die Internet-Professionals in München eingeladen, sich im 8Seasons treffen, um aktuelle Themen der WebBranche zu diskutieren. Wer noch auf die Gästeliste möchte, sollte sich so bald wie möglich online anmelden. ❚ www.internetworld-afterwork.de Studie zeigt: Investitionsklima verbessert sich, Umsatzerwartungen ziehen deutlich an M ehr als die Hälfte aller Web-Händler wollen 2011 ihre Investitionen erhöhen, weniger als fünf Prozent gehen von sinkenden Investitionen für das nächste Jahr aus. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie „Geschäftsklima im E-Commerce 2010/2011“ die das ECC Handel gemeinsam mit Become Europe durchgeführt hat. Befragt wurden 250 Händler und E-Commerce-Experten, die Mehrzahl von ihnen blickt optimistisch in die Zukunft. Ein Drittel der Befragten rechnet für 2010 mit einem deutlich besseren Geschäftsabschluss als 2009, also einem Plus von mehr als zehn Prozent; jeder zehnte Händler glaubt damit an schlechtere Geschäfte als im Vorjahr. Für 2011 erwarten knapp 84 Prozent aller Befragten ein Umsatzplus gegenüber 2010, noch nicht einmal drei Prozent rechnen mit einem Minus. Als größte Herausforderung sehen Händler den wachsenden Kosten- und Konkurrenzdruck. Dem begegnen sie durch zunehmende Aktivitäten im SocialMedia-Bereich: Social Media Marketing rangiert inzwischen hinter Suchmaschinenwerbung und Newslettern auf Platz 3, nahezu gleichauf mit der Präsenz in Preisvergleichsseiten. Noch nicht angekommen in den Köpfen der Händler scheint dagegen das Mobile Web zu sein: Nur 8,7 Pro- zent aller Befragten betreibt Mobile Advertising, 7,3 Prozent haben bereits einen für mobile Endgeräte optimierten Shop. Über die Hälfte aller Umfrageteilnehmer will daran auch 2011 nichts ändern. Neuer Name für Pangora Hinter dem Namen Become Europe verbirgt sich der Shopping- und Preisvergleichsportal-Spezialist Pangora, der 2009 vom US-Anbieter Become übernommen wurde. Präsentiert wurde die Studie auf dem Pangora E-Commerce-Kongress in München, der in Zukunft seinen Namen ebenso ändern wird wie das Unternehmen, das ihn veranstaltet. fk ❚ Business Guide Web-Agenturen Online-Agenturen sind unverzichtbare Partner für alle, die das Web für geschäftliche Zwecke nutzen. Der INTERNET WORLD Business Guide „Web-Agenturen“, der zusammen mit Ausgabe 25/2010 von INTERNET WORLD Business erscheint, gibt einen umfassenden Überblick, in welchen Bereichen die zahlreichen Dienstleister ihre Schwerpunkte setzen. Wenn Ihr Unternehmen in den Bereichen Usability, Web-Design, Web-Content und Webanalyse aktiv ist und in die Übersicht aufgenommen werden soll, wenden Sie sich bitte bis spätestens 10. November 2010 an Angelika Hochmuth: ❚ [email protected] Online Marketing: Social ist in, Mobile noch nicht Investitionsbereitschaft In welche Formen des Online Marketings investieren Sie? Händler wollen 2011 mehr investieren Basis: n = 254 Mehrfachauswahl möglich 74,8 % 41,7 % 33,9 % 27,6 % 17,7 % 8,7 % Der Verlag sortiert die Digitalsparte neu 7 Weiß nicht 8 Start-ups porträtiert Wenn Online-Händler offline gehen Mixxt / Allesanna / Imaginaro 12 MARKETING & WERBUNG BVDW-Unit Mobile Advertising sieht keinen Vertrauensverlust bei Verbrauchern 14 23 24 28 TOOLS & TECHNIK Comscore launcht Mobile-Optimized Tagging ePages startet E-Commerce Cloud Service für Hoster und Agenturen 17 Werbung mit Automatik Bid-Management-Systeme für Adwords 18 Etats Marketing & Werbung 35 SPECIAL: USABILITY Zauber der Berührung – Touchscreens erobern den Alltag: Und stellen Web-Designer vor Probleme 36 20 40 Online-Marketing-Evangelist der Agentur Bigmouthmedia, weiß, was im E-Commerce 2011 angesagt ist 50 Hauptgeschäftsführer der Agentur Serviceplan, bat Unternehmens- und Medienvertreter zum Innovationstag 8 Topkampagne: Adidas vertraut der „Macht“ 20 Sylvia Le Hong, Krisch-Kolumne: Shop-Systeme der Zukunft 23 Consultant bei der User Interface Design GmbH, kennt die Probleme beim Web-Design für Touchscreens 36 Rechtstipp: Verweigerung der Annahme 30 Techniktipp: Bounce-Mails nicht ignorieren 34 Etats Tools & Technik 35 Impressum 38 Dienstleisterverzeichnis 42 Menschen & Karrriere 45 Stellenmarkt 46 Termine 48 Gehört / Feedback 50 Jens Pöppelmann, Leiter der Unit Ad Technologie des OVK, will, dass Agenturen besser mit Publishern zusammenarbeiten 15 Thomas Schwenke, Partner der Kanzlei Schwenke & Dramburg, erklärt die rechtlichen Risiken von Marketing in Facebook 30 Jacek Utku, Design-Direktor der schwedischen Mediengruppe Bonnier Business Press, fordert weniger Langeweile 10 Markus Wiethe, Die Schallmauer durchbrechen Serie: Herausforderungen der Logistik (Teil 3) 34 Florian Haller, 34 Digitaler Rundumschlag Auf den Medientagen München wird über Datenschutz, aber auch Social Media diskutiert 19 50 30 Wer bekommt Ihre Newsletter? Studie analysiert Nutzer von E-Mail-Domains Heiko Eckert blickt auf die E-Commerce-Trends des Jahres 2011 – und darüber hinaus Geschäftsführer von Agnitas, rät dazu, Bounce-Mails nachzugehen und keinesfalls zu ignorieren Heiko Eckert, RUBRIKEN Miet-Shops für Reseller 16 48 Gastkommentar: Show me the money Daten über das Mobile Web 15 Teures Brand Bidding Ende des Google-Markenschutzes – die Folgen Webshop-Betreiber erkennen, dass ein realer Laden Vertrauen beim Kunden schaffen kann Rahmenbedingungen und rechtliche Risiken OVK etabliert OPS Germany Treffen für Agenturen, Publisher und Adserver Das Abend-Event der Medientage München Recht: Vermintes Terrain Facebook In-App-Werbung als Abofalle Martin Aschoff, 22 Mehr Umsatz ab nächster Woche Für erfolgreiche Online-Strategien von Medienunternehmen gibt es keine Regeln 10 3,8 % Menschen in diesem Heft MEINUNG Auf dem „Shop.org Annual Summit“ in Dallas verrieten E-Commerce-Experten ihre besten Tricks. Wir haben fleißig mitgeschrieben Nicht aus einem Guss 0,8 % Basis: n = 238 Die Nacht der Medien Webshoppen wird Alltag Der Anteil der Vielkäufer im Internet steigt von Jahr zu Jahr kontinuierlich Revolution von unten Die Onliner haben viel von den „Klassikern“ gelernt. Jetzt erobert das Web die „alten Medien“ Deutsche Webshopper kaufen zunehmend im Ausland ein – vor allem in England 3,4 % 3,9 % SZENE Raus aus Deutschland Holtzbrinck baut um 38,7 % Quelle: Studie „Geschäftsklima im E-Commerce 2010/2011“; ECC / Become Europe E-COMMERCE 6 Gleichbleibend Etwas sinkend Ad Mo ve bil rti e sin g Ke da ine vo s n On li we nerb Vid un eo g - © INTERNET WORLD Business 22/10 Werben statt vermitteln 38,7 % Sinkend A M ffil ar iat ke etin g An de re M E-M ar ai ke ltin g So M cial ar M ke ed tin ia On g gl line eic -P hs rei se sve ite rn Ba W nn er e bu rng Su ch m ma ar sc ke hin tin e g n- 9,8 % TRENDS & STRATEGIEN Etwas steigend 41,3 % INTERNET WORLD Business 22/2010 Erento stellt sein Provisionsmodell vor 14,7 % Steigend 57,9 % Geschäftsführer Wiethe Interaktiv, glaubt, eine Expresslieferung unter 24 Stunden werde nie kostenlos sein 40 03_aktuell_2210.qxd 21.10.2010 13:11 Uhr Seite 3 AKTUELL 3 Wachablösung in Sicht? PwC sieht Online 2011 als größten Werbeträger – Media-Experten widersprechen erzeit wird viel geredet über die Wachablösung an der Spitze der Werbeträger. Matthias Ehrlich beispielsweise, Vorstand von United Internet Media, beschrieb auf dem Innovationstag der Serviceplan-Gruppe die Entwicklung des Fernsehergeräts vom Lead- zum Begleitmedium (vergleiche Seite 8). In dieselbe Richtung geht die Studie „German Entertainment and Media Outlook 2010–2014“ des Beratungsunternehmens Pricewaterhouse Coopers (PwC). Bereits 2011 wird laut den Wirtschaftsprüfern das Internet umsatz- Duell der Dickschiffe: Laut Prognose der Witschaftsprüfungsgesellschaft stärkster Werbekanal in Deutsch- Pricewaterhouse Coopers wird das Internet 2011 größter Werbeträger land. Die Zeitungen verlieren im laufenden Jahr ihre Position als Werbeträger Num- chern und Verzeichnisse mit Anzeigen würde auch mer eins ans Fernsehen. Bereits 2011 aber wird TV niemand mit Publikumszeitschriften und Tagesvom Internet überholt werden. Bis 2014 wird laut zeitungen vergleichen, so Baron. PwC der Anteil des Internets am Werbekuchen von Doch auch wenn der genaue Zeitpunkt der 22 Prozent (2009) auf 32 Prozent steigen. Wachablösung noch strittig ist: „Die Prognose von Der Kommentar von Jochen Lenhard, Ge- PwC zeigt erstmalig deutlich, dass die getrennte schäftsführer von Mediaplus: „Online kommt, Betrachtung einzelner Werbeträger an ihre Grenaber deutlich langsamer.“ Immer langsam mit den zen stößt“, so Klaus Ahrens, Geschäftsführer Pilot. jungen Pferden, meint auch Christof Baron, COO Die Grenzen zwischen den Gattungen verschwimvon Mindshare. Zwar sei richtig, dass durch die men, und immer mehr Inhalte – vor allem BewegtWirtschaftskrise und eine veränderte Marketing- bildangebote – werden online konsumiert. InsoKultur die Investments in Online massiv gestiegen fern würden TV und Internet ihre Werbeumsätze seien – und weiter steigen würden. Man solle aber steigern. Aber auch „digitale Printangebote“ profidie Dinge nicht vermengen: „Die drei Online-Säu- tierten vom Wachstum des Internets und natürlich len – SEM, Affiliate und Display – in der Summe das mobile Web. Ahrens: „Es wird Zeit für eine nun gegen TV oder Print zu stellen, ist formal nicht neue Betrachtung der Mediengattungen, ein Neuganz richtig.“ Werbung in gedruckten Adressbü- start der Messung von Werbeumsätzen.“ häb ❚ Jochen Lenhard, Geschäftsführer Mediaplus, München Petra Gnauert, COO Zenithmedia, Düsseldorf „Die Prognose bewertet die Entwicklung der Werbespendings bei Online zu ambitioniert. Der Grund: die Unterschiede zwischen Brutto und Netto. PwC erhebt Netto-, Nielsen Brutto-Spendings. Die Differenzen ergeben bezüglich Radio, Publikumszeitschriften und Tageszeitungen ein ungefähr passendes Bild. TV wird aus der sich ergebenden Brutto-Netto-Schere leicht unterbewertet, während Online deutlich überwertet wird. Das verdeutlichen auch die Indizes, die sich zwischen den Zahlen von PwC und Nielsen ergeben: Für TV ergibt sich ein Index von 38, Online erhält einen Index von 158.“ „Wir sehen das Internet hierzulande nicht zum stärksten Werbemedium aufsteigen, obschon wir in unserem ,Advertising Expenditure Forecast‘ einen weiterhin überdurchschnittlichen Anstieg der Online-Invests prognostizieren – nämlich um 16,1 Prozent in 2010, um 12,8 in 2011 und um 10,4 Prozent in 2012. In Summe sehen wir für das Jahr 2011 Investitionen von rund 5,9 Milliarden Euro in Zeitungen fließen, von rund vier Milliarden Euro in TV und von etwa 3,5 Milliarden Euro in Online – überwiegend in Search und Video Ads.“ Christof Baron, COO Mindshare, Frankfurt Dirk Lux, Managing Director Carat, Düsseldorf „Die Tendenz stimmt, der Zeithorizont ist ein wenig zu ambitioniert. Meine Prognose ist: In 2011 überholt Online die Tageszeitungen, in 2012 das TV. Die Zahlen sind wackelig, zumal ein großer Player – Google – keine Zahlen herausgibt. Zudem sind die Spendings in Affiliate schwer abzuschätzen und die Display-Investments wegen des hohen Performance-Anteils unter Umständen übersteuert. Ferner, und hier irrt PwC, ist Online-Nutzungszeit eben nicht mediale Nutzungszeit. Das wird gerne verwechselt – und die klassischen Medien werden hier in diesem Kontext nicht vernünftig abgebildet.“ „Die in der PwC-Studie angegebenen Zahlen für den Anteil von Online am Werbemarkt sind eindeutig zu hoch. Wir gehen davon aus, dass PwC Werbeerlöse und Verbraucherausgaben für OnlineZugänge in einen Topf geworfen hat. Für 2010 rechnen wir mit maximal 16 Prozent Anteil am Werbemarkt. Grundsätzlich ist aber ein Umdenken notwendig: Wir sollten nicht mehr von einem Wettrennen der Werbe-Euros nach Kanal sprechen. Die Grenzen verschwimmen. Was beispielsweise ist Catch-up TV? Online oder noch TV? Oder einfach nur on-screen – egal auf welchem Device!“ Foto: Fotolia / Linous D 04-05_UnitedDomains.qxd 22.09.2010 11:58 Uhr Seite 4 04-05_UnitedDomains.qxd 22.09.2010 11:59 Uhr Seite 5 06_Trends.qxd 6 20.10.2010 16:27 Uhr Seite 6 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Radiumone gestartet PRO SIEBEN SAT1 Neues Live-Shopping-Portal Die Münchner Senderguppe Pro Sieben Sat1 startet im E-Commerce durch. Über das Liveshopping-Portal Pro Sieben Products vertreibt das Unternehmen online jeweils einen Tag lang Produkte wie Eintrittskarten, Designware oder Veranstaltungen. Für diese wird auch in den TV-Programmen geworben. Dem Shopping-Portal sollen weitere E-Commerce-Angebote und Online Shops folgen. Angesiedelt ist die E-Commerce-Offensive bei der Tochter MM Merchandising Media, die Hans Fink leitet und die bisher Merchandising-Produkte und Lizenzen vermarktete. vs Erento stellt sein Provisionsmodell um und verdient an der Präsentation von Mietobjekten H ohe Einstellgebühren, dafür entfallen im Gegenzug die Provisionen für Mietgeschäfte, und Mieter müssen sich nicht mehr registrieren: Sieben Jahre nach der Gründung stellt der Mietmarktplatz Erento sein Geschäftsmodell um. „Erento hat mit Zielgruppen wie den Mietern von Wohnmobilen oder Maschinen zu tun, die nicht unbedingt Online-affin sind“, begründet Oliver Weyergraf, Geschäftsführer des Hamburger Unternehmens, die Strategie. „Mietgeschäfte können dann durchaus stattfinden, ohne dass wir das bemerken und unseren Anteil für die Vermittlung erhalten.“ Weyergraf spricht ein Problem an, mit dem derzeit viele Plattformbetreiber konfrontiert sind, die Dienstleister und Services vermitteln: Das Provisionsmodell trägt nicht und bietet keine Basis für langfristige Geschäfte, denn im Grunde sind sie Werbeoder Präsentationsplattformen und keine Makleragenturen. Spätestens bei der wiederholten Buchung, wenn Kontaktdaten und Servicequalität oder Zustand eines Mietobjekts bekannt sind, können Interessenten mit den Anbietern direkt verhandeln. SHOPRUNNER.COM Kundenbindung mit Gebühr Unsatz steigt kontinuierlich Einige große amerikanische Online Shops kooperieren unter Shoprunner.com, um Amazon Prime Konkurrenz zu machen. Amazon Prime ist eine Versandoption des Online-Händlers in den USA. Gegen eine Jahresgebühr von 79 US-Dollar entfallen bei allen Bestellungen die Versandkosten. Shoprunner, das das gleiche Konzept anbietet, soll vor allem als Kundenbindungstool funktionieren: Haben die Kunden erst die Gebühr bezahlt, bestellen sie möglichst häufig, um auf ihre (Versand)Kosten zu kommen. Zu den teilnehmenden Händlern bei Shoprunner zählen Calvin Klein, Toys“R“us und Sportsauthority. is Vermitteltes Mietvolumen pro Jahr 800 Angaben in Millionen Euro 700 600 500 400 300 200 100 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 „Wir sind einfacher geEntfallen die Vermittworden für Vermieter und lungsprovisionen, können Mieter, das stößt auf posiauch die Preise sinken. tive Resonanz“, berichtet Auch Portale wie BlauarWeyergraf. „Seit der Einbeit oder Myhammer, auf führung des neuen Preisdenen Nutzer Handwermodells Anfang Septemker und Alltagshelfer finber haben wir bis zu 600 den, haben aus diesem Prozent mehr Anfragen Grund ihre Geschäftsberegistriert.“ dingungen verändert. Im vergangenen Jahr Vom Werkzeug bis zum vermittelte Erento rund Partyzelt, vom Boot bis 420.000 Mietverträge und zum Künstler oder bis erzielte rund 2,5 Milliozur Agentur – mehr als nen Euro Umsatz. Zumineine Million Objekte und dest auf Monatsbasis geServices finden sich bei Weyergraf, Möller: Einstellgerechnet arbeitet das Erento, die Nutzer kurz- bühr löst bei Erento Provision ab Unternehmen profitabel. fristig mieten können. Die Vermieter bezahlten bisher für die Die neue Strategie soll nun die Erlöse dauListung Einstellgebühren und pro abge- erhaft steigern und auch die Geschäfte mit schlossenem Vertrag eine Provision von den Mietern langfristig sichern. Denn fünf Prozent. Nun verlangen die Hambur- Weyergraf und Chris Möller, der Erento ger abhängig von der Zahl der Mietobjekte 2003 gemeinsam mit Uwe Kampschulte von denjenigen, die einstellen, Monatsge- gegründet hatte, planen eine stärkere bühren. Diese liegen zwischen 24 und 109 Regionalisierung des Angebots sowie die Euro im Monat. Mietern wiederum wird europaweite Internationalisierung. Bisher die umständliche Registrierung erlassen. ist Erento im deutschsprachigen Raum und in Großbritannien aktiv. vs ❚ Mietgeschäfte im Internet Quelle: Erento GmbH Erfolg mit Media Einfachere ortsbezogene Suche Anzeige Sie suchen den Fachmann für Suchmaschinen-Marketing? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister Sinner Schrader profitiert von der Erholung der Konjunktur D Anzeige Wohnmobile, Stretchlimousinen, Dachboxen und Hüpfburgen gehören zu den Artikeln, die besonders häufig über Erento gemietet werden. Das Hamburger Unternehmen präsentiert die Angebote von rund 11.000 Anbietern auf seiner Plattform und zieht pro Monat 1,1 Millionen Nutzer an. So kamen 2010 rund 420.000 Mietverträge zustande, die für ein Mietvolumen von 750 Millionen Euro standen. © INTERNET WORLD Business 22/10 GOOGLE Google erleichtert es den Nutzern, Suchergebnisse für einen bestimmten Ort zu finden. Dazu wird in der linken Spalte neben den Ergebnissen eine Eingabezeile eingeblendet, mit der Nutzer den Ort festlegen können, auf den sich die Suche beziehen soll. Das war bisher auch schon möglich, nur nicht so leicht zu finden. In die Google-Suchergebnisse fließen immer auch automatisch ermittelte Ortsinfos ein. Daran, wie der Ortsbezug die Suchergebnisse beeinflusst, ändert sich nichts, so der Google-Unternehmensblog. is 22/10 Werben statt vermitteln SOCIAL RETARGETING Bessere Performance als andere Werbenetzwerke oder Geld zurück: Mit diesem Versprechen ist das neue US-Ad-Network Radiumone gestartet. Radiumone wertet Nutzerdaten von sozialen Plattformen aus, um für Marken relevante Kunden herauszufiltern. Der selbst entwickelte „Social Retargeting“-Algorithmus soll diejenigen User finden, die am ehesten mit der bestehenden Kundengruppe einer Marke übereinstimmen. Ihnen wird dann zielgerichtet Werbung gezeigt. Das Unternehmen gibt an, dass dadurch die Konversionsraten um bis zu 500 Prozent steigen können. is 25. Oktober 2010 ie Wirtschaft brummt und davon Bereich viele neue Kunden akquirieren profitieren die Online-Dienstleister: konnte, fällt dies in der E-Commerce-SparSo verzeichnete Sinner Schrader im letzten te sehr schwer. Noch misstrauen die HändQuartal seines Geschäftsjahres (bis 31. ler dem Aufschwung und warten ab. vs ❚ August) ein Auftragsplus von 37 Prozent. Die Nettogewinne stiegen um 25 Prozent auf 6,8 MilliAktienkursverlauf von Sinner Schrader onen Euro. Ein Großteil davon Konjunkturerholung bringt viele neue Aufträge stammt von Neukunden wie Ba2,4 Angaben in Euro bywalz, Gucci oder S. Oliver. 2,3 „Die rasch fortschreitende Digi2,2 talisierung des Marketings sowie 2,1 unsere Position als führende 2,0 Digitalagentur haben das Neu1,9 kundengeschäft beflügelt“, sagt 1,8 Matthias Schrader. Übers Ge1,7 schäftsjahr 2009/10 gesehen erwirtschaftete Sinner Schrader Nov Dez 2010 Feb Mär Apr Mai Juni Juli Aug Sep Okt einen Nettoumsatz von 24 MilliNach der Bekanntgabe erster ungeprüfter Zahlen zum Geonen Euro – ein Plus von rund schäftsjahr 2009/10 sprang der Kurs um rund fünf Prozent sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während Sinner SchraQuelle: Comdirekt © INTERNET WORLD Business 22/10 der im Medien- und Marketing- Hulu zieht es an die Börse D as US-amerikanische Video-Portal Hulu steht kurz vor seinem Börsengang. Laut „New York Times“ verhandelt das Unternehmen, das 2007 aus einem Joint Venture von Disney, der News Corporation, NBC Universal und Providence Equity Partners hervorging, bereits mit Banken. Experten schätzen das Volumen des Börsengangs auf zwei Milliarden USDollar. Davon könnten nach dem Ausstieg der Investoren bis zu 300 Millionen Dollar bei Hulu bleiben. Hulu erzielte 2009 einen Gewinn von rund 100 Millionen Dollar. Das Portal, auf dem Serien wie „Die Simpsons“ oder „Lost“ abzurufen sind, finanziert sich über Werbung, führte aber mit Hulu Plus im Juli einen Bezahldienst ein. Wer ältere Serien sehen will, zahlt knapp zehn Dollar im Monat.Allerdings: 44 Millionen Nutzer besuchen pro Monat Hulu, bei Youtube sind es sechs Mal so viele. Und mit Google TV und Apple drängen jetzt starke Konkurrenten auf den Markt. vs ❚ 22/10 20.10.2010 16:29 Uhr 25. Oktober 2010 Hamburg pusht E-Commerce D ie Hansestadt ist Sitz von Händlern wie Otto und Tchibo, E-CommerceDienstleistern wie Sinner Schrader und Novomind oder Logistikspezialisten wie Hermes. Einer Studie zufolge beschäftigen Einzel-,Versand- und Online-Handel inzwischen 125.000 Menschen in der Hansestadt. „Hamburg soll das E-Commerce-Zentrum für Deutschland und Europa werden“, meint Uwe Jens Neumann. Er ist verantwortlich für Hamburgs Wirtschaftsförderung und für Hamburg@work, eine Initiative, in der 2.500 Mitglieder aus 650 Internet-Unternehmen organisiert sind. 750.000 Euro wollen Stadt und Verein in den nächsten drei Jahren ausgeben, um die Aus- und Weiterbildung von Fachleuten zu verbessern oder Gründer, weitere Handelsunternehmen und Dienstleister anzulocken. „Die Summe ist ein Anfang“, so Neumann. „Wir sprechen jetzt Unternehmen an und fordern sie auf, sich zu beteiligen.“ Erste Verträge sind bereits unterzeichnet, die Website www.e-commerce-hamburg.de soll Hamburg@work: Offensive für E-Commerce made in Norddeutschland demnächst über Projekte informieren, bis Weihnachten soll das Trendbuch E-Commerce veröffentlicht werden. Aber auch in München und Berlin gibt es viele E-Commerce-Spezialisten und Start-ups. vs ❚ Seite 7 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Holtzbrinck baut um Stichwort S chon seit Längerem gibt es immer wieder Gerüchte um Holtzbrinck Digital und das Fortbestehen des Inkubators eLab. Hier wurden seit 2006 Medienideen und Geschäftsmodelle entwickelt. Mit Frank Penning, dem Verantwortlichen für Technik, hat vor Kurzem der letzte Geschäftsführer aus der Gründerriege um Stephan Roppel das eLab verlassen: Er wechselte zu Pro Sieben Sat1 in die New-MediaSparte. Und Roppel führt bereits seit dem Frühjahr die Community Gutefrage.net, die bei eLab entstand. Arnd Benninghoff, auch ein ehemaliger Elab-Geschäftsführer, zog es zu Vermarkter Sevenone Media. „Das Inkubatorengeschäft wird nicht eingestellt“, lässt das Unternehmen jetzt aber entgegen anderslautenden Berichten wissen. Aufgrund „der positiven Erfahrungen“ werde es den Bereich Aufbau und Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen „auch in Zukunft unter dem Dach von Holtzbrinck Digital geben“. Dort hat Mitte Oktober Johann Butting die Geschäftsführung übernommen. Butting kommt von Google Europa, wo er als Direktor für das Adsense-Geschäft verantwortlich zeichnete, und soll nun das Beteiligungsgeschäft ausbauen. Unter dem Dach von Holtzbrinck Digital bleibt eLab eine eigenständige Gesellschaft, die von Markus Schunk, gleichzeitig Finanzchef bei Digital, geführt wird. Unter dem Dach Digital ist zudem Holtzbrinck Networks angesiedelt; in die- Wandel: Holtzbrinck organisiert Investoren- und Inkubatorbereich neu ser Gesellschaft sind die strategischen Beteiligungen der Stuttgarter Verlagsgruppe untergebracht. Neu aufgestellt wird indes Holtzbrinck Ventures. „Das VC-Geschäft ist in Zukunft separat von der Marke Holtzbrinck Digital zu sehen“, heißt es. Bei Holtzbrinck Ventures ist die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft Harbour Vest Partners eingestiegen. Beide Unternehmen wollen einen Fonds für Risikokapital auflegen. Harbour Vest wurde vor 28 Jahren gegründet und investiert weltweit. Holtzbrinck Ventures gilt als einer der aktivsten Investoren im Online-Handel, kooperiert mit dem European Founders Fund und hält Anteile an Zalando und Brands4friends. vs ❚ Lukrative Vernetzung Vier Millionen für Zimory Spezialist für Cloud Computing schließt Wachstumsfinanzierung ab C loud Computing (Soft- und HardwareLeistungen werden via Internet von einem externen Dienstleister zur Verfügung gestellt) gilt schon seit Längerem als Wachstumsmarkt. Zimory hat sich darauf spezialisiert und verknüpft ungenutze Serverkapazitäten aus aller Welt online, um sie an Firmen, Service Provider oder Anbieter von Datenbanken zu vermieten. Dies hilft Unternehmen, die ungenutzte Kapazitäten vermarkten wollen, sowie Firmen, die etwa für Entwicklungsarbeiten kurzfristig mehr Serverleistung benötigen. Neueste Technologie des Berliner Unternehmens: eine Soft- Respawning Harbour Vest Partners steigt ein / Verlag sortiert Digitalsparte neu Foto: Photocase/zoeppken 7_trends_start-up_2210.qxd ware, die das Betreiben von Datenbanken in der Rechner-Cloud vereinfacht. Für deren Marktstart und für weiteres Wachstum sicherte sich Zimory in einer zweiten Finanzierungsrunde vier Millionen Euro Risikokapital von Creathor Venture, dem High-Tech Gründerfonds, T-Venture und zwei weiteren Investoren. „Zimory zeigt großes Potenzial“, begründet Christian Stein von Creathor das Engagement. „Die Technologie zur Virtualisierung von Datenbanken bringt Kunden hohe Sparmöglichkeiten und hebt das Unternehmen vom Wettbewerb ab.“ vs ❚ V iel Neues aus dem Osten: eVenture Capital Partners, die Beteiligungsund Investorengesellschaft des Otto-Konzerns, hat ihren Web-Auftritt neu aufgebaut und weist erstmals die Beteiligungen Gemeinsam stärker: eVenture verlinkt sich mit Infinity Wissenschaftler der University of California, Berkeley, berichten in der Veröffentlichung „Flash Cookies and Privacy“, dass einige der Top 100 amerikanischen Websites Flash Cookies dazu verwenden, um vom User gelöschte Cookies wiederherzustellen. Diesen Vorgang nennen sie in Anlehnung an einen Ausdruck aus der Online-Gaming-Welt „respawning“. Dort bezeichnet „respawning“ den Wiedereinstieg einer Figur nach deren Tod in einem Spiel („to spawn“: „hervorbringen“). Respawning im Online Marketing missachtet den Willen von Internet-Nutzern, die ihre Privatsphäre schützen wollen. Sie löschen zwar die Cookies, um weitgehend anonym surfen zu können. Durch Respawning werden diese jedoch wiederhergestellt. Der Branchenverband Interactive Advertising Bureau (IAB) Europe betrachtet Respawning nach europäischem Datenschutzrecht als illegal. is Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren WWW.INTERNETSTORES.DE Neuer Shop Vor wenigen Wochen wurde er mit dem Deutschen Gründerpreis ausgezeichnet. Nun startet René Marius Köhler den mittlerweile 16. Shop unter dem Dach seiner Internetstores.de. Campz.de konzentriert sich auf Artikel rund ums Camping und ergänzt so die Sortimente von E-ways.de, Fitness.de und Fahrrad.de. Letzterer war der erste Shop, mit dem Köhler 2003 sein Unternehmen startete. „Wir verfügen über hohe Kompetenz im Online-Handel“, so Köhler. Inzwischen ist der European Founders Fund am Stuttgarter Webshop-Konglomerat beteiligt. vs STARTUP WEEKEND NÜRNBERG Gründertreffen Vom 5. bis 7. November 2010 treffen sich Gründer, Investoren und Interessierte in Nürnberg, um über neue Geschäfte zu diskutieren und junge Firmen anzuschieben. Veranstaltet wird das „Startup Weekend“ im Nürnberger Südwestpark von der Open Source Business Foundation sowie vom Netzwerk Nordbayern. Mehr Informationen unter: http://swnue.de. vs WWW.SPONSORPAY.DE Foto: Fotolia/arttom17 ❚ Zimory entsteht 2007 in Berlin als Spin-off der Deutschen Telekom, die Gründer heißen Behrend Freese und Maximilian Ahrens. ❚ Neben Maximilian Ahrens agiert Gustavo Alonso als zweiter Geschäftsführer. ❚ Bereits kurz nach dem Start findet Zimory Investoren, etwa T-Venture und den HighTech Gründerfonds. ❚ Zimory vermarktet Cloud Computing Software (www.zimory.com). nach Regionen aus. Dabei fällt auf: Die Hamburger suchen nicht nur in Europa und den USA nach Geschäftsideen, sondern auch in Asien. Dort verlassen sie sich auf ihren Partner Infinity Venture Partners, an dem sie zu 25 Prozent beteiligt sind. Die 1993 in Tokio gegründete Gesellschaft hat ein Internet-Portfolio aufgebaut, das wie eVenture Capital Schwerpunkte auf E-Commerce, Spiele sowie Online-Marketing setzt. Durch die Kooperation profitierte eVenture nicht nur vom Verkauf der deutschen sowie russischen Groupon-Klone, sondern auch von dem des japanischen Qpod. vs ❚ Geld für Wachstum Sponsorpay, Spezialist für die Monetarisierung virtueller Inhalte, erhält einen Millionen-Euro-Betrag von der Berliner IBBBank. Damit will das Start-up seine Targeting- und Sicherheitstechnik ausbauen. Über Sponsorpay können sich die Nutzer von Online-Spielen oder -Services virtuelle Währungen verschaffen, indem sie sich etwa für Umfragen zur Verfügung stellen oder Werbung anschauen. Das Unternehmen entstand 2009 in Zusammenarbeit mit Team Europe Ventures. vs 7 08-09_Innovationstag.qxd 8 21.10.2010 Internet World BUSINESS 11:44 Uhr Seite 8 TRENDS & STRATEGIEN 25. Oktober 2010 22/10 INNOVATIONSTAG Revolution von unten Die Onliner haben viel von den „Klassikern“ gelernt. Jetzt verändert das Internet die „alten Medien“ E Fotos: Serviceplan enstprechenden Werbung zu verine steile These: „TV wird sorgen.„Targeting wird vom Nicevom Leit- zum Begleitmeto-have zum Must-have“, glaubt dium.“ Mit diesen Worten eröffEhrlich. Und was empfiehlt er nete Matthias Ehrlich, Vorstand den klassichen Medien angesichts United Internet Media, seinen der massiven Änderungen? „Sich Vortrag „Die zweite Revolution: anpassen, offensiv sein und sich Classic goes Online. Wie die nicht zurückziehen – auch wenn Medienkonvergenz die digitalen die Konversion von Offline zu Kanäle zur Medienbasis von MarOnline Verluste mit sich bringt.“ kenkommunikation macht“ auf dem Innovationstag 2010 der SerMobile revolutioniert das viceplan Gruppe in München. Die stationäre Internet über 400 Gäste aus werbungtreibenden Unternehmen und MeUnd genauso wie das Internet an dienhäusern, waren auf einen TV nagt, nagt das Handy am staSchlag hellwach. tionären Netz. Hier kündigt sich Der These lässt Ehrlich Fakten für Florian Gmeinwieser der folgen. Zwar bleibe TV zentrales nächste Showdown an und so Gerät in den Haushalten, es werde wird das derzeit heißeste Thema aber künftig mehr sein als ein Abim Netz, das mobile Internet, spielgerät, nämlich ein weiteres denn auch als „Revolution“ angeEndgerät, um Inhalte und Services Schwarzseher? Nein, sondern Gäste beim Innovationstag von Serviceplan, die in die virtuelle Zukunft schauen sehen. Und die hat für den Geabzurufen. Der Hintergrund: Die schäftsleiter von Plan Net Mobile Verbreitung Internet-fähiger und damit soft Advertising. Folge dieser Parallel- vom Internet lernen“. Beispielsweise den gleich mehrere Facetten. „Apple-Widersainteraktiver Fernseher ist in vollem Gange. nutzung: „Fernsehen bleibt zwar zentrales gesteuerten Dialog mit der neuen Öffent- cher Google wird uns Ende des Jahres Laut einer Prognose von Goldmedia wer- Gerät und ein starker Content-Lieferant, lichkeit – Stichwort Social Media. Gerade noch alle erschlagen“, prophezeit Gmeinden in nicht einmal fünf Jahren, also 2015, der Bildschirm an sich verliert aber an Auf- hier werde aufgrund der erstmaligen wieser. Die Hintergründe sind bekannt: bereits 23 Millionen deutsche Haushalte merksamkeit und muss sich diese mit Rückkanalfähigkeit eines Mediums das Google hat in den letzten Monaten massiv über ein Internet-fähiges Fernsehgerät anderen Medien oder Applikationen tei- aktive Führen der Marke zur Pflicht, ist der durch Übernahmen und Beteiligungen ins verfügen – heute sind es erst 2,5 Millionen. len“, beschreibt der Manager die Meta- bekanntermaßen stets Klartext redende mobile Internet investiert – beispielsweise Spürbar wurde diese „Explosion der End- morphose des Fernsehers vom Exklusiv- Manager überzeugt. in den Werbevermarkter Admob, in GIPS, eine VoIP-Plattform für Android, die mogeräte“ erstmals auf der diesjährigen zum Begleitmedium. Den Feind umarmen und umgarnen bilen App-Entwickler Lab Pixies oder die Das bleibt selbstverständlich nicht ohne Internationalen Funkausstellung IFA, bei der alles im Zeichen von Hybrid- und Konsequenzen für alle, die mit Kommuni- Aber kann das anarchistische soziale Web visuelle mobile Suche Pink Art. kation zu tun haben. Die große Heraus- überhaupt geführt werden? „Ja“, sagt Browser TV sowie Video & Web stand. Handy-Gerätehersteller wie Samsung, forderung: „Wie stelle ich mich Ehrlich, und zwar indem die wenigen „An- Motorola, Acer, LG oder Sony Ericsson heute auf, um auch morgen noch führer“ ausgemacht, gezielt angesprochen bringen massiv Modelle mit dem Googleerfolgreich sein zu können.“ Dazu und als Markenbotschafter rekrutiert wer- Betriebssystem Android, die – so Gmeinmüssten sich die Klassiker komplett den. Von diesen „Social Hubs“ ausgehend, wieser – „halb so viel kosten wie iPhones, umstellen. „Online ist ein offenes, werden die Botschaften verbreitet und aber genauso viel können“. Derzeit werden anarchistisches und nutzerzentrier- gewinnen so an Reichweite, beschreibt er etwa 200.000 Android-Handys täglich vertes Medium“, in dem der Nutzer be- den Wirkmodus. kauft, der Rollout neuer Modelle in grostimme, was er wolle und was nicht, Neben dieser vom User, also von den ßen Nationen wie Deutschland ist noch und nicht – wie bislang gewohnt – Nutzenden ausgehenden „Revolution“ des gar nicht richtig angelaufen und der Andie Medien diktieren, was sie wollen. Netzes erfährt auch das Geschäft mit der droid Marketplace ist der aktuell am Diese Revolution „wird den TV- Werbung eine Umwälzung. „Kunden und schnellsten wachsende App Store. Adel in ein demokratisches System Agenturen müssen in Return on zwingen“, prophezeit Ehrlich. Und Investment und nicht in Konditiodas bedeute gleichzeitig das Ende nen denken“, beschreibt Ehrlich hier von „Marketing-Lügen“. Denn so- die Schubumkehr weg vom reinen bald im fragmentierten Online- Rabattpoker. Markt heute ein Vermarkter eine Mittel zum Zweck sind hier unter Studie vorlege, komme morgen ein anderem Targeting Tools, aber: anderer Marktteilnehmer, der sie „Mediasteuerung in ihrer heutigen widerlege, argumentiert er. Im na- Form steht noch ganz am Anfang hezu duopolistischen TV-Markt sei der Entwicklung und ist in den Perspektive: Florian Gmeinwieser von Plan Net Mobile dies anders. „Online ist offen, trans- meisten Fällen lediglich eine Streuzeigte den Weg in die mobile Internet-Zukunft parent, belegbar und auch widerleg- verlustminimierungsmaschine mit bar“, pointiert Ehrlich. ,Zielgruppen wie 14 bis 49, weiblich‘ Parallel zum technischen Fortschritt als leistbares Maximum.“ Dies sei Zeitenwende: Die Klassiker müssen entwickelt sich auch die Nachfrage: „Jeder noch viel zu wenig, die wahre Stärke jetzt von den Onlinern lernen dritte Onliner zwischen 14 und 49 Jahren von Targeting liege laut Ehrlich in interessiert sich für die Internet-Nutzung Für die Massenkommunikation impliziert der Schaffung von Relevanz. Diese über das Fernsehen“, zitiert Ehrlich aus dies ein neues Regelwerk. Um das neue werde künftig durch Subsegmentiedem Digitalbarometer von Goldmedia. Medium Internet zu etablieren, haben sich rung erreicht. Am Beispiel eines Last but not least sind auch die Neben- die Onliner in Sachen Standardisierung, Autos vom Typ Variant vorgeführt, tätigkeiten während des Fernsehschauens Mediaplanung, Leistungswerte, Effekti- heißt dies, dass dieser aufgrund seiunaufhaltsam auf dem Vormarsch. 75 Pro- vitäts- und Effizienznachweise, Marktfor- nes Stauraums sowohl für Hundezent mailen nebenher, 64 Prozent surfen schung oder Benchmarks in den letzten besitzer wie auch Golfspieler oder und 49 Prozent betreiben gleichzeitig Jahren den Klassikern angenähert. Tempi Eltern mit Kleinkindern interessant Kontaktpflege in sozialen Netzwerken, passati: Statt „Online goes Classic“, laute ist. Entsprechend gilt es, diese ver- Visionär: Matthias Ehrlich von United Internet Media zitiert Ehrlich aus einer Studie von Micro- die Devise heute „Classic goes Online – schiedenen Zielgruppen mit der sieht die klassischen Medien vor der Wachablösung 08-09_Innovationstag.qxd 22/10 21.10.2010 11:44 Uhr 25. Oktober 2010 Die Neuordnung des Marktes ist die eine Seite, die andere ist der Siegeszug der Apps. Von den kleinen Programmen, die dem stationären Web helfen, mobil zu werden, werden jährlich etwa vier Milliarden Anwendungen heruntergeladen. 90 Prozent der Arbeitszeit entfallen bei den Plan-NetMobile-Kollegen aktuell auf Apps. „Das App-Zeitalter hat begonnen. Ich empfehle jedem Werbungtreibenden, sich mit diesen kleinen Werbegeschenken an seine Kunden zu wenden“, so Gmeinwieser. Mit Apps durch den Tag Diese Empfehlung illustriert er mit einer Zeitreise in die mobile Web-Zukunft: Um sieben Uhr morgens wach werden und bei Wetter.info (Deutsche Telekom) schauen, wie das Wetter ist, um sich anschließend beispielsweise bei Marco Polo kleidungstechnisch inspirieren zu lassen. Tipptopp angezogen sagt dann die Frühstücksei-App, wann das Ei weich ist. Begleitet wird das Frühstück von der „New York Times“-App, die die Breaking News des Tages liefert. Und weil da auch einige für die Kollegen interessant sind, werden diese News nicht „herausgerissen“, sondern farblich als Highlights markiert und weitergeleitet. Längere Artikel etwa aus der „Süddeutschen Zei- Trendbarometer: Innovationstag 2010 Bereits zum sechsten Mal fand Anfang Oktober der Innovationstag der Münchner Serviceplan Gruppe statt. Im Zentrum standen die Megatrends der Komunikationsbranche, also die Faktoren, die nachhaltig die Markenwelten verändern – und die sind inzwischen digital. „Im ersten Jahr hatten wir etwa 80 Gäste, jetzt über 400“, freute sich Florian Haller, Hauptgeschäftsführer von Deutschlands größter inhabergeführten Agenturgruppe. häb tung“ konsumiert der moderne Mensch dagegen auf dem iPad. Auch auf dem Weg zur Arbeit hilft das Handy. Der MVV (Münchner Verkehrs Verbund) zeigt via dem Reality Browser Layar, dass Augmented Reality (also die Verschmelzung von Realität und virtueller Wirklichkeit) weder eine Spinnerei ist, noch in weiter Ferne liegt. Bei MVVApp-Besitzern erscheint auf dem Display der Straßenzug samt S-Bahn-Haltestelle. Beim Lunch mit den Kollegen den Geldbeutel vergessen? Ebenfalls kein Problem, denn die mobile Wundertüte hilft auch hier. Genauer gesagt, die installierte Paypal- Seite 9 TRENDS & STRATEGIEN App von der eBay-Bank. Mittels der Funktion „bump“ müssen nur noch zwei Geräte aneinandergeklopft werden – und das Geld fließt und das Mittagessen kann mit „Karte“ bezahlt werden. Wie seit Jahren prophezeit, wird das Handy zum wichtigsten und im wahrsten Sinne des Wortes „naheliegendsten“ Ratgeber. Ein derzeit noch leises, aber immer lauter werdendes Rauschen vernimmt Internet World BUSINESS Gastgeber Florian Haller von Serviceplan begrüßte Werbekunden und Medienpartner 9 Gmeinwieser beim M-Commerce.„In diesem Jahr entfällt auf eBay Mobile bereits ein Prozent des Online-US-Umsatzes“, beschreibt er die Stoßrichtung. Allerdings: „Apps sind sexy, aber das große Geschäft wird auf und mit mobilen Sites gemacht“, so der Experte. Momentan entfallen 30 Prozent des mobilen Umsatzes auf Apps, die restlichen 70 Prozent auf das mobile ❚ Internet. häb 10_Digital_Summit.qxd 10 20.10.2010 16:21 Uhr Seite 10 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 25. Oktober 2010 22/10 VERLAGSSTRATEGIEN ONLINE Nicht aus einem Guss Britische Medien- und Online-Unternehmer plädieren beim AOP Digital Summit in London für Mut zum Risiko R Digitaler IQ-Test für Brand Manager Neben Design-Guru Jacek Utko, dem Design-Direktor der schwedischen Mediengruppe Bonnier Business Press International (siehe Interview), war Jay Altschuler, Global Media Communications Planning Director beim Konsumgüter-Produzenten Unilever, einer der Hauptredner der Veranstaltung. Er stellte ein 10-Punkte-Manifest vor, das Unilever für seine Brand Manager aufgestellt hat. Unter anderem wird darin Wissen darüber gefordert, was sich – von Facebook bis Twitter – online tut. Marketing-Verantwortliche werden demnach einem „Digitalen IQ-Test“ unterzogen. Association of Online Publishers (AOP) Die AOP vertritt als Verband die Interessen der Online-Verleger in Großbritannien. Zu den Mitgliedern zählen Zeitungs- und Magazinverleger, Online-Unternehmen sowie TVund Radiostationen, zum Beispiel BBC Worldwide, Bauer Media, Condé Nast Digital, IPC Media oder News International. Der Verband wurde 2002 gegründet und organisiert seitdem jährlich den „AOP Digital Summit“ als Hauptveranstaltung. Daneben werden Konferenzen und Seminare angeboten sowie thematisch relevante Forschung betrieben. ❚ www.ukaop.org.uk Interview Jacek Utko, Design-Direktor bei der schwedischen Mediengruppe Bonnier Business Press ❚ www.bonnier businesspress.com/ „Werdet nicht langweilig“ Foto: AOP egel Nummer eins für Online-Erträge: Es gibt keine Regeln. Regel Nummer zwei: Damit müssen wir uns einfach abfinden.“ Mit diesen Worten zur Eröffnung des neunten „AOP Digital Summit“ in London gab Tim Faircliff, der Vorsitzende der britischen Association of Online Publishers (AOP, siehe Kasten) und General Manager von Reuters Media, die Richtung für das Weiterkommen in der „regellosen“ Online-Welt vor: Nur wer offen für Experimente und Innovation ist, hat eine Chance. Die Erkenntnis, dass es keine definitiven Antworten und kein ultimatives Online-Geschäftsmodell gibt, zog sich durch die gesamte Veranstaltung, bei der sich Vertreter der britischen Medienindustrie mit der Frage beschäftigten, wie ein Weltklasse-Online-Unternehmen auszusehen hat. Zu den teilnehmenden Firmen zählten unter anderem Guardian News & Media, The Times, Global Radio, Google UK, MSN UK und BBC Wordwide. Nach den Jahren der Krise zeigte sich hier zum ersten Mal wieder deutlich mehr Optimismus, insbesondere was das Thema Online-Werbung anbelangt. Guardian News & Media vermeldete beispielsweise ein Wachstum in Höhe von 50 Prozent der Online-Werbeerträge in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres. Ähnlich positiv äußerte sich der Vertreter von „Mail Online“, der Online-Präsenz der Tageszeitung „Daily Mail“ mit fast 47 Millionen Nutzern (Unique User) pro Monat und einem eindeutigen Bekenntnis zu Werbung als vorrangigem Online-Erlösmodell der Zukunft. Eine Paneldiskussion beim Digital Publishing Summit 2010 in London Grund dafür ist, dass sich mit der digitalen Revolution auch die Unternehmenskultur ändert beziehungsweise ändern musste: „Als Unternehmen nähern wir uns dem Thema Werbung nun ganz anders. Mit dem Manifest wollen wir sicherstellen, dass die verantwortlichen Mitarbeiter wissen, wie wir Medien in der Online-Welt nutzen wollen, um mit unseren Kunden zu kommunizieren“, beschreibt Altschuler den Zweck. Zu akzeptieren, dass alle Aktivitäten beim Konsumenten ansetzen müssen und seine Anforderungen an das Unternehmen Unilever erfüllt werden müssen, sind ebenfalls wichtige Bestandteile des 10Punkte-Programms. Hierunter fällt auch, Konsumenten selbst zu Wort kommen zu lassen und sie zu involvieren. Letzteres wird über verschiedene „Crowdsourcing“Aktionen realisiert, wie etwa Aufrufe an die Kunden, Ideen für Werbekampagnen zu entwickeln. In Großbritannien wurde beispielsweise im August 2010 eine entsprechende TV-Werbung für die Salamimarke „Peperami“ lanciert. Sie basierte auf einer Idee, die aus rund 1.200 Wettbewerbseinsendungen ausgewählt wurde. Weitere „interaktive“ Unilever-Werbung ist geplant. in drei Ländern in Westeuropa zum Jahresende hin iAds nutzen. „Flora“ (Becel) ist eine der UnileverMarken, mit der ein groß angelegter Vorstoß in die mobile Werbewelt geplant ist. Dazu gehört eine Applikation zum Thema „Herzalter“ mit der erklärten Zielgröße von 50 Millionen Downloads. Die Applikation setzt die Ergebnisse einer Online- Unilever auf iAd-Plattform Online soll für Unilever künftig die Hauptplattform für jegliche Werbeaktivitäten werden. Das Unternehmen kündigte an, das Budget für Online-Maßnahmen entsprechend zu verdoppeln. „Konsumenten (in Großbritannien) verbringen durchschnittlich 34 Prozent ihrer Zeit online. Unsere UK-Online-Ausgaben liegen allerdings momentan nur bei zehn Prozent des Gesamtbudgets. Diese Lücke müssen wir schließen”, erläuterte Altschuler. Innerhalb von Online wurde Mobile als neuer Hauptwerbekanal ausgemacht. Unilever hat einen Vertrag mit Apple geschlossen, der exklusve Werbetreibende für Fast Moving Consumer Goods auf der neuen iAd-Werbeplattform zu werden. Nach Aussagen Altschulers wird Unilever Jay Altschuler, Unilever, stellte ein 10-PunkteManifest für das digitale Zeitalter vor Umfrage für Smartphones um. Die Konsumenten können mit der App ihr „Herzalter“ ermitteln. Auch hier habe man, so Altschuler, eine der zentralen Ideen des 10-PunkteManifests – nämlich einen Mehrwert für Konsumenten zu schaffen – realisiert. Treibende Kraft hinter Unilevers gezielter Ausrichtung auf Online-Aktivitäten ist Keith Weed, der im April dieses Jahres als Erster die Position des „Chief Marketing und Communications Officer“ übernommen hat und damit verantwortlich ist für alle Marketing-, Kommunikations- und Nachhaltigkeitsstrategien. ❚ Barbara Geier Eine Ihrer Thesen ist, dass Nachrichten-Sites an schlechtem Design kranken. Sie schlagen vor, dass sich die Redakteure Anregungen bei den Printkollegen holen. Was meinen Sie damit? Jacek Utko: Die große Schwäche von Webseiten sind Templates – die Designvorlagen für die Erstellung von Webseiten. Das Ergebnis sind zwar schöne und elegante Webseiten, aber gleichzeitig sind diese auch steril und zu glatt, vollkommen ohne Emotion. Genau das aber braucht ein Nachrichtenmedium online, denn bei News geht es im Endeffekt um Emotionen. Der Nutzer will unterhalten und nicht nur kühl informiert werden. Und Zeitungen sind hier im Vorteil? Utko: Ja, hier kann ich mit dem Design jeden Tag spielen und entsprechend der Seiteninhalte das Layout anpassen. Online sieht alles jeden Tag gleich aus. Was meiner Meinung nach komplett fehlt, ist die Hiercharchie der Informationen. Die sehe ich online einfach nicht. Um was soll es hier gehen? Was ist wichtig? Was ist das große Thema? Als Nutzer bekomme ich nicht genügend Anleitung online. Schauen Sie sich zum Beispiel die Seite des „Guardian“ an . Ja, ein schönes Layout, das Ganze sieht gut aus. Aber im Endeffekt ist es doch nur ein weiteres Template, ohne eigenes Gesicht. Die menschliche Note fehlt. Website-Design ohne Templates, wie soll das gehen? Utko: Natürlich brauchen wir Templates, das ist klar. Und ich bin mir bewusst, dass es technische Anforderungen und Hindernisse gibt. Ich plädiere dennoch dafür: Es muss möglich sein, das Design von Nachrichtenportalen weniger funktional und zeitungsähnlicher zu gestalten. Wo liegen Ihrer Meinung nach die Gefahren oder Fehler, die von Medienunternehmen online gemacht werden? Utko: Die größte Gefahr ist, dass die Webseiten zu reinen Nachrichtenaggregatoren werden. Nutzer wollen im Web eine Erfahrung machen und unterhalten werden. Werdet nicht langweilig – das ist mein Aufruf. Seid unterhaltsam mit Eurem Design, um Leser online zu involvieren. neueIWB-Anzeige-1-1-intern_v2.qxd:Layout 1 30.06.2010 11:39 Uhr Seite 38 Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos sich ern unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce & Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. *im Jahresabo bei 26 Ausgaben 12_Start_ups.qxd 12 21.10.2010 9:41 Uhr Seite 12 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN Die Netzwerker Mixxt baut für Firmen Communitys und bietet Usern einen Baukasten für eigene Netze D er Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag bindet ältere Leser über eine Community, in der diese auch Zeitzeugenberichte abgeben sollen, BMW verlinkt in einem elektronischen Netzwerk Mini-Fahrer und Pharmafirmen informieren auf solchen Plattformen Ärzte: „Wir bauen für Firmen und Organisationen White-Label-Communitys auf und bieten Usern oder kleinen Firmen einen Baukasten für eigene Netzwerke“, erklärt Oliver Ueberholz das Angebot von Mixxt. Gemeinsam mit Christian Stein und Philipp Ellenbeck gründete er das Start-up 2008 in Bonn. Seither entstanden in sechs Ländern 250 Communitys für Unterneh- ❚ Gründung mit dem Online-Start 2008 ❚ Geschäftsmodell: Lizenz- und Nutzungsgebühren für Web-Tools zum Aufbau von Communitys; White-Label-Lösungen für Unternehmen und Organisationen ❚ Finanzierung: Business Angels, darunter Morten Lund (Skype) Cornelius Boersch (Mountain Partners), Sarik Weber (Xing) ❚ Mitarbeiter: 11 inkl. zwei Auszubildende, Filialen in Polen und der Türkei ❚ Internet: www.mixxt.de; www.whitelabel-community.de Gründer Oliver Ueberholz: Optimistischer Blick in die Zukunft Mixxt: Der Baukasten für Communitys von Unternehmen, Marken oder Privatpersonen Alles Anna: Online-Drogerie startet gegen etablierte und neue Konkurrenten Der Gründergeist im Web lässt nicht nach: Zunehmend geben sich nach der Finanzkrise die Investoren wieder zuversichtlich. Schließlich rollt der Rubel online wie sonst kaum irgendwo. INTERNET WORLD Business stellt daher regelmäßig Start-ups vor. Eine Liste der bereits porträtierten Start-ups finden Sie online unter www.internetworld.de/ webcode unter dem Webcode 0802024. men und 14.000 User. Diese sind nach ein paar Klicks auch mit Facebook, Twitter und anderen Netzwerken verlinkt. Social Media ist Trend: „Die Zahl der Nutzer unserer Plattform verdoppelt sich alle drei bis sechs Monate“, berichtet Ueberholz. „Seit letztem Jahr schreiben wir auch schwarze Zahlen.“ Zeit, sich mit der Internationalisierung zu beschäftigen: Vom Start weg vertreibt Mixxt seine Dienste im deutschsprachigen Raum, in Großbritannien, Polen und in der Türkei. Jetzt peilt Mixxt weitere Länder an. „Wir haben in Europa keinen Markt mit 400 Millionen Nutzern, sondern viele fragmentierte Märkte, auf denen wir für Wachstum präsent sein wollen und müssen“, sagt Ueberholz. Erste Erfahrungen M mit dem Internet und als Unternehmer sammelte er vor zehn Jahren mit einem Portal für Bonn: „Ist leider untergegangen“, erzählt der Gründer offenherzig, „lief aber anfangs gut und hängte sogar den Auftritt des ,Generalanzeigers‘ ab.“ Was blieb, war die Idee von der Vernetzung der User und das Wissen, dass die Vermietung von Software als Geschäftsmodell trägt. Sechs Jahre später entstanden erste Pläne für den CommunityBaukasten. Mixxt startete 2008 gegen ein gutes Dutzend Konkurrenten in Europa, in USA gab es Ning: „Ning ist nicht im White-Label-Bereich aktiv und von den anderen Wettbewerbern haben nur wenige überlebt“, berichtet Ueberholz. vs ❚ Alles Anna tritt gegen Konkurrenz von Drogerien und anderen Neustartern im Web an as erscheint mutig: Gegen die Konkurrenz von Drogerie-Discountern und Kaufhäusern oder von neuen OnlineDiensten wie Windeln.de und Lisaliefert.de startete mit Alles Anna gerade eine weitere Web-Drogerie: „Wir sehen uns als Ergänzung zum stationären Wettbewerb und positionieren uns über ein Sortiment an Bio-Kosmetik und an Produkten, die keiner gerne offen aufs Band legt“, sagt Anton Kerler, einer der Geschäftsführer. Neben Seife, Waschmittel oder Lippenstift sollen Verbraucher bei Alles Anna Verhütungsmittel oder Inkontinenz-Einlagen bestellen. 22/10 Kalender nach Maß Wachsender Wettbewerb D 25. Oktober 2010 Aktuell stehen 6.000 Artikel zur Auswahl, bis November soll sich das Sortiment verdoppeln und dann weiter wachsen. „Unser Schwerpunkt liegt auf Vielfalt“, sagt Kerler. „Es gibt rund 45.000 Drogerieprodukte, Filialen halten im Schnitt 15.000 bis 20.000 davon vor.“ Beim Einkauf und bei der Lagerhaltung kooperiert das Berliner Start-up mit einem „großen Handelsunternehmen“, um Kosten zu senken. Die Erfahrungen nach dem Online-Start am 6. Oktober stimmen positiv: „Der Warenkorbwert ist hoch, die Leute kaufen online mehr als offline“, so Kerler. Damit das weiterhin so bleibt, arbeitet man an Abo-, Erinnerungs-, und Beratungsfunktionen. Kerler, Krawinkel, Kerler, der bereits Guhl (v. li.) lösten eine Modefirma mitdie Gründer ab gründete, übernahm mit Fabian-Carlos Guhl und Nikolas Krawinkel kurz vor dem Online-Start die Geschäftsführung von den Gründern. Diese hatten andere Vorstellungen, wie die Zukunft von Alles Anna aussehen soll, als die Business An- ❚ Gründung im Mai 2010 durch Benedikt Kronberger und Christoph Hermann. Kurz vor dem Web-Start übergeben die Gründer ihr Start-up an ein Management-Team um Fabian-Carlos Guhl ❚ Geschäftsmodell: Online-Vertrieb von Drogerieartikeln und Naturkosmetik ❚ Finanzierung: Business Angels – u.a. Michael Brehm (Mitgründer StudiVZ) ❚ Mitarbeiter: 30 ❚ Internet: www.allesanna.de gels. „Wir wollen jetzt ein gesundes, profitables E-Commerce-Unternehmen aufbauen“, erklärt Kerler. Ob dieses aber auf lange Sicht selbstständig bleiben wird oder einmal von einer Drogeriekette oder einem anderen Interessenten aufgekauft wird, ist eine Frage, die sich durchaus stellt. „Wir werden für unsere Investoren natürlich auch einen Exit generieren“, lässt Kerler dazu wissen. Nicht alle Drogerien haben einen Online Shop, und der Wettbewerb in der Branche ist aufgrund niedrigster Margen hoch. vs ❚ ondphasen, Sternzeichen, To-doListen, Feier- oder Namenstage, Texte, Farben, Bilder: Wer sich die Details vergegenwärtigt, die ein Kalender enthält, entdeckt viele Variationsmöglichkeiten. Auf dieser Tatsache basiert Meintaschenkalender.com. Hier stellen sich Verbraucher für knapp 25 Euro einen Kalender nach eigenen Ansprüchen und eigenem Geschmack zusammen. „Noch ❚ Gründung: Der Online-Fotodienstleister Imaginaro startet 2008, Mein-taschenkalender im November 2009 ❚ Geschäftsmodell: Verkauf von individualisierten Foto- und Taschenkalendern; Werbevermarktung der Kalender in Planung ❚ Finanzierung durch die Gründer ❚ Mitarbeiter: freie Helfer ❚ Internet: www.mein-taschenkalender.com; www.imaginaro.com spricht das vor allem Frauen zwischen 15 und 40 Jahren an“, beschreibt Christian Marzian seine wichtigste Zielgruppe. Daher verschickt sein Start-up aus Kalkar vor allem Einzelstücke. Doch Marzian plant bereits Kleinserien für die Profis: „Wir wollen in Zukunft Firmen ansprechen, die mit Bildern und Werbung oder wichtigen Branchenterminen ihren Kalender noch stärker gestalten können.“ Mein-taschenkalender.com arbeitet bereits profitabel. Den Aufbau des intuitiven Gestaltungs-Tools finanzierte Marzian aus den Einnahmen, die er als Web-Fotodienstleister mit Imaginaro erzielt.Auf der Plattform finden freie Fotografen Hilfe bei der Erstellung von Alben, für Verbraucher verarbeitet das Unternehmen Fotos zu Wandkalendern. „Ein Taschenkalender mit individualisierten Vorgaben lag ziem❚ lich nahe“, erzählt Marzian. vs Kalender mit individuellen Angaben sowie Orientierungspunkten und Texten AZ_PHP_0610_IWB-extern.qxd 20.10.2010 11:29 Uhr Seite 1 14_Market_Auftakt.qxd 12:36 Uhr Seite 14 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS OBI Blog für Heimwerker Zum Auftakt der Herbstkampagne launcht Obi eine Inspirationsplattform zum Thema Eigenheimverschönerung und startet den Heimwerker-Blog „Selbstgemacht!“. Der Blog soll dauerhaft auf Obi.de etabliert werden und stammt von der Agentur Denkwerk in Köln; die Kampagne kreierte Jung von Matt/Alster. Im Fokus des Blogs steht die Kreativität der User: Sie werden aufgerufen, ihre besten Do-it-yourself-Ideen hochzuladen und die anderer zu kommentieren. häb YAHOO Das Plakat im Netz „Login-Ad“ heißt das neue Werbeformat von Yahoo. Damit können Werbungtreibende ihre Botschaften großflächig und tagesexklusiv in Szene setzen. Startkunden in Deutschland waren der Pay-TV-Sender Sky HD (Media-Agentur GFMO OMD) sowie Simyo (Maxus). Dass das Format wirkt, belegt eine Case Study von General Motors in den USA: Die Brand Awareness für das Modell Equinox stieg um 11,4 Prozent. häb Großflächig: Das neue Werbeformat „Login-Ad“ setzt Marken groß in Szene VIRAL VIDEO AWARD Die besten Virals im Test Knapp 500 virale Filme aus 38 Ländern wurden beim Viral Video Award in diesem Jahr eingereicht. Die 21 besten sind nominiert und können bis zum 18. November unter www.viralvideoaward.com bewertet werden. Zu sehen gibt es Clips großer Firmen wie auch von Nichtregierungsorganisationen. Die Preisverleiher: Ritter Sport, die Heinrich-Böll-Stiftung und die Berliner Landesinitiative „Projekt Zukunft“. Die Preisverleihung findet am 19. November 2010 in der Berliner Volksbühne statt. häb OVK-STUDIE Online kann auch Branding Klassische Online-Werbung beeinflusst das Markenimage positiv, und zwar stärker als bisher angenommen. Das belegt die Werbewirkungsstudie „Display-Werbung wirkt implizit!“ des OVK. Untersucht wurden Display-Kampagnen der Marken Maggi, Mini, Opel, Philips, LG, Nesquik, Otto und Rewe, platziert auf 24 der reichweitenstärksten deutschen Online-Portale. häb Anzeige Sie brauchen Content Management Software? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 25. Oktober 2010 22/10 In-App-Werbung als Abofalle BVDW-Unit Mobile Advertising sieht keinen Vertrauensverlust bei Verbrauchern M ßen: Klicken Nutzer auf eine anch ein Klick auf entsprechende Werbung, öffmobile Banner-Wernet sich eine WAP-Seite. Im bung kann teuer kommen: Unterschied zu einer „normaIn der Oktoberausgabe len“ mobilen Webseite über(22/2010) berichtet die Fachmittelt der WAP-Standard die zeitschrift „c’t“, wie SmartMSISDN (Mobile Subscriber phone-Nutzer durch WerbeIntegrated Services Digital einblendungen in iPhoneNetwork Number) – eine und Android-Apps in die Kennung, mit der ein Kunde Abofalle tappen. Auf deren identifiziert werden kann. Per Telefonrechnung tauchen auf WAP-Billing können Anbieter einmal Summen von unbedann Kleinbeträge über Paykannten Anbietern auf, ohne ment-Dienstleister abrechdass die Kunden bewusst nen, die die Mobilfunkanbiediese Dienste in Anspruch ter bei ihren Kunden einziegenommen haben. Auch hen. Bei Rückforderungen andere Medien haben bewerden die Kunden allerdings reits solche Fälle beschrie- Kostenfalle In-App-Werbung: Unseriöse Firmen schalten Banner, die für dann an den Content-Anbieben. Müssen Vermarkter mit Nutzer, die darauf klicken, zur Abofalle werden können ter verwiesen. einem Vertrauensverlust der Nutzer in mobile Werbung und mit sin- vertising im BVDW organisierten Ver- Nutzern, die auf das Werbe-Banner klicken, markter schließen derartig unseriöse An- wird offenbar nicht deutlich mitgeteilt, dass kenden Klickraten rechnen? Admob, ein mobiles Werbenetzwerk, gebote kategorisch aus und halten sich von ein Vertrag zustande kommt. „An welcher Stelle im WAP-Portal das Abo abgeschlossen das Werbe-Banner in Applikationen aus- deren Bewerbung fern“, so Kraus weiter. Leserkommentare unter Web-Artikeln wird, bleibt meist unklar“, schreibt „c’t“. is ❚ liefert, hat auf eine entsprechende Anfrage von INTERNET WORLD Business nicht über solche Abofallen zeigen jedoch, dass reagiert. Andere mobile Vermarkter sehen einige Nutzer beginnen, mobile Banner Anzeige keinen Grund zur Sorge: „Mobile Display- mit Misstrauen zu betrachten: „Dieses Werbung funktioniert und genießt bei den Vorgehen diskreditiert Werbung auf dem Nutzern ein großes Vertrauen – das bele- iPhone. Ob die Selbstreinigungskräfte der gen die außerordentlich hohen Klickraten. Branche ausreichen, wird sich zeigen“, Die Unit Mobile Advertising im BVDW kommentiert beispielsweise Peter X. einen arbeitet daher aktiv daran, Transparenz- Artikel über Abofallen in App-Werbung und Sicherheitsstandards zu etablieren, auf Meedia.de. „Also, mein Mann und ich um dieses Vertrauen aufrechtzuerhalten haben uns für die Zukunft vorgenommen, und die User vor ,schwarzen Schafen‘ zu sehr, sehr, sehr vorsichtig zu sein beim schützen“, sagt etwa Dirk Kraus, Vorstand Herumtippen auf dem iPhone“, schreibt der YOC AG und Leiter der Unit Mobile darüber hinaus Petra S. Die Abofalle in In-App-Banner-WerAdvertising im Bundesverband Digitale Wirtschaft. „Die in der Unit Mobile Ad- bung funktioniert laut „c’t“ folgendermaFoto: Fotolia.com / RRF 14 21.10.2010 Lieber passiv als aktiv Überschätzte Internet-Zeit Im Social Web ist Kontaktpflege wichtiger als Selbstdarstellung L änder mit einer geringen InternetVerbreitung, wie etwa China und Indien, weisen gegenüber anderen Nationen eine umso höhere Nutzung von Social Media auf. Ganz anders hierzulande: Trotz einer hohen Online-Nutzung sind die Deutschen eher verhaltene User von Social Media. Das ist ein Ergebnis der Studie „Wave“. Bereits im fünften Jahr in Folge veröffentlicht das Werbenetzwerk Universal McCann die mit 37.600 befragten, aktiven InternetNutzern aus mehr als 50 Ländern umfassendste globale Studie zum Thema Social Media weltweit. Social-Media-Muffel sind die Deut- Express yourself: Der Typus „munterer Mitmacher“ schen allerdings dennoch nicht. nutzt das Social Web selektiv und bewusst Immerhin knapp 38 Prozent sind in sozialen Netzwerken aktiv, das sind fast Kontakte zu pflegen und neue Bekannte zu zehn Prozentpunkte mehr als vor zwei Jah- finden. Nur ein Fünftel will sich selbst darren. Dabei mögen sie es lieber passiv: Wäh- stellen und andere beeinflussen. Überrend sich zwei Drittel der Web-Nutzer Vi- haupt: Lediglich fünf Prozent der Befragdeos bei Bewegtbildportalen ansehen, stel- ten geben an, sich von Tipps aus Netzwerlen nur 13 Prozent selbst Videos auf ent- ken beeinflussen zu lassen. Ratschläge in sprechenden Seiten online. 40 Prozent Gesprächen von Angesicht zu Angesicht nutzen das Social Web, um bestehende nehmen dagegen 16 Prozent an. häb ❚ F ast neun Stunden täglich beschäftigen sich 14- bis 49-Jährige im Durchschnitt mit Fernsehen, Internet, Radio und Co. Zu diesem Fazit kommt der „Navigator Mediennutzung 2010“ von Sevenone Media. Demnach verbringen Menschen dieser Altersgruppe immer mehr Zeit mit audiovisuellen Medien, also TV, Internet sowie PC- und Konsolenspielen: täglich 45 Minuten mehr als noch vor acht Jahren. Mit fast 3,5 Stunden Nutzungszeit pro Tag liegt TV vor Radio (120 Min.) und dem Web (95 Min.). Die Forscher stellten auch fest, dass die User ihre Web-Zeit überschätzen, da sie einfach die Zeit nennen, in der der Rechner „on“ ist – sie währenddessen aber mailen oder arbeiten. Netto liegt die Web-Nutzung bei 78 Minuten. 39 Prozent der Online-Zeit wird für Information und Unterhaltung genutzt, 61 Prozent für Aktivitäten wie Shopping, Banking, Kommunikation und Communitys. Als „Problemlöser“ tritt das Netz dagegen nicht in Konkurrenz zu TV. Überhaupt habe die Parallelnutzung von TV und Netz keine negativen Folgen: Bei den Multitaskern könnten die Werber über beide Medien in Kontakt treten. häb ❚ 15_Auftakt2.qxd 22/10 20.10.2010 17:32 Uhr Seite 15 MARKETING & WERBUNG 25. Oktober 2010 Handymarke von Sevenone S evenone Intermedia, die Multimediamarke von Pro Sieben Sat1, setzt auf Handy-Surfen und launcht die Mobilfunkmarke „Fyve“. Manfred Neumann, Leiter Mobile Services & New Business: „Das mobile Internet hat sich im Alltag der Nutzer etabliert. Die letzte Hürde sind attraktive Tarife, die den Kunden die Angst vor zu hohen Kosten nehmen. Hier setzen wir mit Fyve an.“ Die Mobilfunkmarke ist ein weiterer Schritt des Medienhauses vom Werbemarkt unabhängiger zu werden. Bereits im letzten Jahr hat Pro Sieben einen USB-Stick für DVB-T und Internet herausgebracht. Fyve wird mit TV-Spots, Print-Anzeigen und einer Social-MediaKampagne beworben. Motto: Schluss mit dem Tarifwahnsinn. Über Facebook können Nutzer ihre Freunde „in die Fyve Anstalt einweisen“. häb ❚ Sparsam: Fyve spricht junge Zielgruppen an und soll diese zum mobilen Surfen bringen OVK etabliert OPS Germany Neues Gipfeltreffen für Agenturen, Publisher und Adserver D ie Zusammenarbeit von gemeinsam bemühen. Die Werbeagenturen, AdAd Summits sollen allerdings server-Anbietern und Inhalwegen des hohen organisatoteanbietern zu verbessern, rischen Aufwands nicht hat sich die Unit Ad Technofortgesetzt, sondern durch logie im Online-Vermarkeine kontinuierliche Zuterkreis (OVK) zum Ziel sammenarbeit ersetzt werden. gesetzt und dazu die VeranSo wurde etwa der Bedarf für staltung „OPS Germany“ einen Arbeitskreis „Adserver“ (23. November, Hamburg) ausgelotet, über den zentral ins Leben gerufen. Bislang der Austausch zu diesem hat der Verband bereits vier Thema stattfinden kann. Auf Ad Summits durchgeführt. ein Treffen will Pöppelmann, Zielgruppe: Mitarbeiter, die Jens Pöppelmann, Leiter im „echten Leben“ Bereichsoperativ an der Erstellung der Unit Ad Technologie leiter Prozesse und Service oder Verbreitung von Werbei IP Deutschland, aber bemitteln beteiligt sind. Dabei ging es nicht verzichten. Die „OPS Germany“ soll darum, Problemstellen zu identifizieren als einmal jährlich stattfindender Event und die am Prozess Beteiligten für eine Zu- dazu dienen, zentrale Problemfelder der sammenarbeit zu gewinnen. Zusammenarbeit zu finden und zu erör„Wenn ein Werbemittel freitags um tern. In der von Ad Monsters und dem 17.30 Uhr angeliefert wird und sich erst Bundesverband der digitalen Wirtschaft dann herausstellt, dass das Format nicht (BVDW) organisierten Veranstaltung solpasst, bedeutet das in der gesamten Pro- len in Workshops Themen wie „Ergänzenzesskette Stress“, erläutert Jens Pöppel- de Tools zum Adserver“ (André Vollmer, mann, Leiter der Unit Ad Technologie im Leitung Campaign Management & Ad OVK. „Würde der Agentur ein Tool zur Operations, G+J Electronic Media Sales) Verfügung stehen, mit dem sie den Banner vorgestellt und finalisiert werden. selbst prüfen könnte, würde der Fehler Anmeldung für den ersten Event unter: wesentlich früher auffallen.“ Um solche www.admonsters.com/event/op-eu-1. Die Lösungen sollen sich die Partner nun Teilnahmegebühr beträgt 450 Euro. dg ❚ Internet World BUSINESS 15 DEUTSCHE BAHN Facebook-Fiasko Die Deutsche Bahn feiert Premiere im Social Web und fällt bei den Nutzern durch. In Facebook wirbt die Bahn für ihr aktuelles Ticketangebot und bietet dort ihre „ChefTickets“ auch zum Kauf an. Die Kampagne wird von einem Online-Werbespot begleitet. Dieser zeigt eine Party im Büro, die abrupt endet, da der bahnfahrende Chef früher als erwartet geht. Auf klassische Werbung wird vorerst verzichtet. Am ersten Tag haben sich über 2.500 Fans gefunden, bisher überwiegen jedoch kritische Stimmen wie etwa die von Tierschützern, die sich über den nicht artgerechten Umgang mit Hähnen im Spot beschweren. Kritik gibt es außerdem für mangelnde Pünktlichkeit oder Stuttgart 21. Die Bahn schweigt noch zu allem. häb TOMORROW FOCUS MEDIA Jetzt mit Nugg Ad Tomorrow Focus Media wechselt seinen Targeting-Dienstleister und setzt künftig auf Nugg Ad. Bisher arbeitete Deutschlands zweitgrößter Online-Vermarkter mit Audience Science (ehemals Wunderloop). Nugg Ad biete die notwendigen Schnittstellen und Zugänge für Kunden und Agenturen, um den Erfolg der jeweiligen Kampagnen überwachen und vergleichen zu können, so Martin Lütgenau, Geschäftsführer von Tomorrow Focus Media. Zuletzt gewannen die Berliner Glam Media, Ad Audience und auch Bauer Media. häb 16_M_Performance.qxd 16 20.10.2010 15:12 Uhr Seite 16 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Neu im Gamer-Club AFFILINET Partnerprogramm mit Alice Der Münchner Affiliate-Netzwerkbetreiber Affilinet legt ab sofort ein neues Partnerprogramm für den Telekommunikationsanbieter Hansenet und seine Marke Alice auf. Zum Start verspricht das Unternehmen attraktive Sonderaktionen und hohe Provisionen. Die unlängst von Telefonica O2 übernommene Hansenet ist bei Affilinet in bester Gesellschaft: Auch Vodafone und T-Mobile sind unter Vertrag. vs Neues Partnerprogramm: Hansenet und seine Marke Alice sind bei Affilinet SEITWERT Abo-Strategie geht auf Sechs Monate nach Einführung eines AboModells hat das SEO-Prüfportal Seitwert eine positive Bilanz gezogen. Nach Angaben von Geschäftsführer Antonius Klees wurden bislang ca. 600.000 deutschsprachige Seiten getestet. Rund 750 Kunden setzen die kostenpflichtige Version ein, um ihre Webseiten oder die ihrer Kunden zu optimieren. Dabei hilft eine mandantenfähige Version, mit der Dienstleister für ihre Kunden Unter-Accounts für die SEOAnalyse einrichten können. fk Ende des Google-Markenschutzes schlägt sich in gestiegenen CPC-Preisen nieder E inen Monat nach dem Ende des Markenschutzes für Google Adwords zeigt der Markt deutliche Reaktionen: Die Klickpreise für Brand Keywords sind um 20 bis 25 Prozent gestiegen. Dies hat der Münchner Performance-Marketing-Dienstleister Intelli Ad bei einer Analyse von 500 Adwords-Kampagnen ermittelt. Klickpreisen (CPC) aus, sondern auch in der ClickThrough-Rate (CTR), die im selben Maße sank, in dem die Preise für die MarkenKeywords stiegen. Der Grund: Wenn auch die Nicht-Markeninhaber auf Marken bieten dürfen, Brand Keywords: Sperre ist weg wächst die Zahl der AnzeiZur Erinnerung: Am 14. September 2010 gen. Google-Sprecher Klaas führte Google eine überarbeitete MarkenFlechsig bestätigt zwar schutzrichtlinie für das Bieten auf Margrundsätzlich den Mechakennamen als Adwords-Keywords ein. nismus, dass eine höhere Grund für diese Änderung war ein Urteil Nachfrage nach bestimmten des Europäischen Gerichtshofs im FrühKeywords zu höheren Klicksommer: Die Richter entschieden, dass preisen führt, kritisiert aber Google nicht dafür verantwortlich zu madie Intelli-Ad-Untersuchung: chen sei, wenn ein Werbekunde ein Key- Unter fremder Flagge segeln: Google lässt seit September „Unsere Anzeigenversteigeword nutzt, welches eine Marke der Kon- auch in Deutschland das Bieten auf Markennamen anderer zu rung läuft innerhalb eines kurrenz enthält. Zwar ist immer noch dynamischen Systems ab – nicht höchstrichterlich geklärt, ob die Be- Seit gut vier Wochen lässt er zu, dass Wer- daher sind unsere Klickpreise ständigen legung fremder Marken als Keyword eine bekunden auf Markenbegriffe bieten, für Änderungen unterworfen. Das ist auch Markenschutzverletzung darstellt, aber die sie nicht die Markenrechte halten. der Grund dafür, dass pauschale AngaGoogle ist aus der Verantwortung. Prompte Die gestiegene Nachfrage nach Brand ben zur Klickpreisentwicklung nicht Reaktion des Suchmaschinenbetreibers: Keywords wirkt sich nicht nur in den wirklich sinnvoll sind – in einigen Bereichen hat es Veränderungen gegeben, in anderen hingegen nicht.“ Als Konkurrenten im Kampf um die Entwicklung von Klick-Preisen (CPC) und Klick-Through-Raten (CTR) besten Platzierungen bei Brand Keywords Brand Bidding lässt CPC um mehr als ein Fünftel steigen; CTR fällt in gleichem Maß kommen besonders Affiliates infrage, die 140 % die Kosten für die Suchmaschinenwer130 % normierter CPC bung über Verkaufsprovisionen wieder 120 % hereinholen. Michael Moebius, Teamleiter 110 % Search Marketing bei der Agentur 100 % Quisma, empfiehlt daher betroffenen 90 % normierte CTR Markeninhabern als erste Gegenmaß80 % 14.09.2010 nahme die Zusammenlegung ihrer SEAAufhebung des Google 70 % Markenschutzes bei Keywords und Affiliate-Marketing-Aktivitäten, um 60 % 20.08.2010 01.10.2010 solche quasi hausinternen Wettbwerbe um © INTERNET WORLD Business 22/10 Quelle: Intelli Ad Media GmbH. Datenbasis: 500 Brandkampagnen in Google-Adwords die besten Adwords-Platzierungen ein❚ dämmen zu können. fk Bing integriert Facebook Empfehlungen von Freunden sollen Suche verbessern PLANET49 Expansion in die USA Der Adressgenerierungsspezialist Planet49, der vor allem im Bereich von Gratisgewinnspielen unterwegs ist, will jetzt auch den nordamerikanischen Markt erobern. Anfang Oktober wurde ein Büro in Miami/ Florida eröffnet. Derzeit ist Planet49 in 16 europäischen Ländern sowie in Singapur, Malaysia, Taiwan, Südkorea und Australien mit eigenen Büros vertreten. Auch der Schritt nach Südamerika steht noch für 2010 auf dem Programm. fk Anzeige Sie brauchen eine neue Online-Agentur? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 22/10 Teures Brand Bidding DEAL UNITED Das Münchner Start-up Deal United ist jetzt Mitglied im Spieleentwickler-Verband G.A.M.E. Mit diesem Schritt will das Unternehmen sein Zahlungssystem „Pay by Shopping“ stärker in der Spielebranche verankern. Das Prinzip: Surfer werden für den Einkauf von Gütern in einem Online Shop mit digitalen „Coins“ belohnt, die sie in Online Games verwenden können. vs 25. Oktober 2010 D ie Microsoft-Suchmaschine Bing wird künftig bei der Präsentation von Suchergebnissen auch Informationen des Social Networks Facebook einfließen lassen, das haben beide Unternehmen vereinbart. Nutzt ein Facebook-Mitglied Bing, bekommt es zum Beispiel bei der Suche nach Restaurants angezeigt, ob seine Facebook-Kontakte die einzelnen Etablissements mögen und mit dem entsprechenden Like-Button bewertet haben. Ähnliche Verweise sollen bei der Suche nach Filmen oder anderen Produkten im organischen Suchindex eingeblendet werden. Bei der Suche nach Personen will Bing künftig – soweit vorhanden – die Facebook-Profile von Menschen einblenden, deren Name dem Suchbegriff entspricht. Der BingNutzer kann dann bei Bedarf aus der Suchmaschine heraus direkt eine Nachricht an einzelne Facebook-Mitglieder senden. Voraussetzung für diese Funktionen: Der Bing-Nutzer muss aktiv bei Facebook angemeldet sein. Dabei, so sagt Face- book-Chef Mark Zuckerberg, werden keine vertraulichen Daten der Mitglieder weitergegeben, auf Bing erscheinen nur die Informationen, die das Mitglied zur Veröffentlichung freigegeben hat. Facebook benutzt Bing – dessen deutsche Version sich noch im Beta-Test befindet – bereits seit einiger Zeit als Suchmaschine. Microsoft hält seit 2007 eine 1,4-prozentige Beteiligung an Facebook. fk ❚ Mit Daten von Facebook: Microsofts Suchmaschine Bing ist in Deutschland noch Beta Neue AdwordsFormate im Test G oogle experimentiert in den USA damit, die Adwords-Anzeigen multimedial zu gestalten. Das bedeutet, dass beispielsweise Kartenausschnitte, Produktvergleiche oder Trailer für Filmwerbung eingebunden werden. Ein weiterer Trend aus den USA: Bei der mobilen Suche mit Google erfolgen mittlerweile 25 Prozent der Eingaben verbal. Das hat zur Folge, dass die Suchanfragen tendenziell länger werden, weil es leichter ist, etwas ins Telefon zu sprechen als es per Tastatur einzutippen. Der mobile Kanal trägt in diesem Jahr mehr als eine Milliarde USDollar zu Googles Umsatz bei, erklärt Jonathan Rosenberg, Senior Vice President Produktmanagement bei Google. Die mobilen Suchanfragen haben um ein Fünffaches während der vegangenen zwei Jahre zugenommen. Im dritten Quartal 2010 erzielte Google einen Nettogewinn von 2,17 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz kletterte um 23 Prozent auf 7,29 Milliarden Dollar. is ❚ 17_email_beantworter.qxd 22/10 21.10.2010 11:41 Uhr Seite 17 MARKETING & WERBUNG 25. Oktober 2010 Internet World BUSINESS 17 E-MAIL-MARKETING Wer bekommt Ihre Newsletter? Studie untersucht, welche Rückschlüsse die Mail-Domain der Empfängeradresse auf den Adressaten zulässt rinnern Sie sich noch an Ihre erste E-Mail-Adresse? Oft lautete diese [email protected], später erfreuten sich auch Adressen von AOL, Yahoo, Hotmail und natürlich T-Online großer Beliebtheit. Doch seit mindestens zehn Jahren verbreiten Personalberater die Devise: Eine Mail-Adresse eines Massen-Hosters taugt nicht für den professionellen Einsatz. Wer in der B2B-Kommunikation unterwegs ist, braucht eine eigene Domain für seine Adresse – GMX, Web.de und andere Freemail-Hoster sind als BusinessAushängeschild tabu. Im Umkehrschluss bedeutet das: Die Häufung bestimmter Domain-Namen in einem Adressverteiler erlaubt Rückschlüsse darauf, ob die Empfängerzielgruppe eher in das B2B- oder in das B2CLager einzuordnen ist. Dass diese von vielen Marketern gehegte Vermutung zutrifft, hat jetzt eine Untersuchung des E-MailMarketing-Dienstleisters Inxmail bestätigt. Er analysierte die Adresslisten von 28 Unternehmen, deren Empfänger sich eindeutig der Kategorie „Consumer“ oder „Business“ im Zielmarkt Deutschland zuweisen ließen. Die Adressverteiler umfassten je nach Unternehmen zwischen 10.000 und einer Million Adressen. Es gilt die 80:20-Regel Insgesamt untersuchte der Dienstleister 6,6 Millionen Adressen – mit einem eindeutigen Ergebnis: Allein die beiden EMail-Services von GMX und Web.de (beide United Internet Media) beliefern in Deutschland 41 Prozent aller ConsumerAdressen. Auf Platz drei kommt T-Online mit weiteren 12 Prozent hinzu. Die Plätze vier bis zehn im Ranking der großen Massen-Mail-Anbieter (Windows Live, Hotmail, AOL, Yahoo, Freenet, Acor und Google) sind Heimat für weitere 30 Prozent der Consumer-Adressen. Daraus folgt, dass 83 Prozent aller Consumer von zehn MailAnbietern beliefert werden. Der Rest von 17 Foto: Fotolia / Morgouillat Photo E Die Domain einer MailAdresse sagt, ob der Empfänger Consumer ist Gegen neugierige Anrufer: Der freundliche Abwimmler Domain-Verteilung B2B/B2C Bei Consumern sind nur 17 Prozent der E-Mail-Adressen fragmentiert B2C 17 % B2B Report an, der dem Versender den Anteil der Empfänger pro E-Mail-Anbieter anzeigt. Daraus lässt sich dann ableiten, welcher Webmailer am häufigsten verwendet wird – mit dem Ziel, die Kampagnen auf diese Webmailer hin zu optimieren. Oder mit dem Ergebnis, dass bei der Adressakquise Nachholbedarf in die eine oder ❚ andere Richtung besteht. fk 83 % 81 % Top-10-Domains © INTERNET WORLD Business 22/10 19 % Restl. Domains Quelle: Inxmail Academy Die 80:20-Regel: Bei B2B-Verteilern stammt nur ein Fünftel der Adressen von Massen-Mailern Prozent ist stark fragmentiert, da viele privat verwendete Domains nur von einem oder wenigen Empfängern benutzt werden. Betrachtet man die Verteilung der Domains in einem typischen B2B-Verteiler, bietet sich ein komplett anderes Bild. Die drei größten Massen-Mailer Web.de, GMX und T-Online stellen hier noch 19 Prozent aller Adressen, der Rest der Top Ten steuert nur noch fünf Prozent zum Adressbestand bei. Mehr als drei Viertel aller Adressen-Domains (77 Prozent) ist dagegen fragmentiert, lässt sich also nicht einem der zehn großen Massen-Mailer zu- ordnen. Einen großen Teil nahmen hier Domains ein, zu denen nur eine E-MailAdresse gelistet wird. In der Praxis liegen selten Adressverteiler vor, die eine so klare Trennung zwischen Business und Consumer erlauben. Dennoch gilt – mit gewissen Abweichungen – die 80:20-Regel. Tragen die großen Mailer jedoch zu mehr als 30 Prozent der Adress-Domains bei, taugt er nicht für eine reine B2B-Kampagne. Ein entsprechender Test ist bei den meisten E-Mail-Marketing-Lösungen kein Problem. Fast alle bieten einen Domain- Unter Usability-Experten gilt bei der Abfrage von Pflichtangaben im Kontaktformular: Weniger ist mehr. Viele Nutzer geben zum Beispiel ungern ihre Telefonnummer an, wenn sie nicht erkennen können, wofür diese Angabe erforderlich ist. Dennoch gehört die Telefonnummer in vielen Formularen nach wie vor zu den Pflichtangaben – und erhöht die Absprungrate. Dazu kommen Web-Aktivisten, die echte Telefonnummern anbieten – garantiert ohne Kundenkontakt. Pionier auf dem Gebiet ist „Frank geht ran“ (www.frankgeht-ran.de): Auf der Website ist eine Handynummer hinterlegt, die zu einer Voice-Mailbox führt. Wer dort anruft, hört nur eine Ansage, in der der Anrufer darauf hingewiesen wird, dass der Angerufene keine Kommunikation wünscht – Ende der Durchsage. Der Service hat inzwischen Nachahmer gefunden. Unter www.telefonpaul.de bietet eine Agentur neben einer Handy- auch eine Festnetznummer an, die genervte Konsumenten beliebig weitergeben können. Und Pionier „Frank“ hat ebenfalls nachgelegt: SMS von verschmähten Liebhabern oder aufdringlichen Werbediensten werden per Live-Ticker auf der Website präsentiert. Gegenmittel: Die Telefonnummer im Formular nur abfragen, wenn der Kunde einen Nutzen davon hat. Dann gibt er (meist) auch die richtige an. fk 18_Bidmanagement.qxd 18 21.10.2010 11:39 Uhr Internet World BUSINESS Seite 18 MARKETING & WERBUNG 25. Oktober 2010 22/10 KAMPAGNENOPTIMIERUNG Werbung mit Automatik Moderne Bid-Management-Systeme blicken bis ins Warenwirtschaftssystem, bevor sie auf Adwords bieten W er SEA (Suchmaschinenwerbung) im großen Stil betreiben will, kommt um eine Automatisierung der Abläufe nicht herum. Schon die manuelle Aussteuerung der Gebote für Adwords gerät zum hoffnungslosen Unterfangen, wenn eine SEA-Kampagne erst einmal mehrere Tausend Keywords umfasst. Das richtige Optimierungsziel SEM-Profis setzen deshalb bereits seit mehreren Jahren auf Bid-ManagementSysteme, die automatisiert die Gebote für die Platzierung von Werbeanzeigen steuern. Dabei ist das Prinzip einfach: Computergesteuert werden Gebote auf diejenigen Keywords erhöht, die gute Ergebnisse liefern, dafür wird Werbegeld bei den Keywords abgezogen, die eine schlechte Performance zeigen. Ein solches System kann dem SEM-Profi viel Arbeit abnehmen. Denn dadurch lassen sich Gebotsstrategien auf die unterschiedlichsten Performance-Faktoren hin optimieren – im Zweifel auch auf die falschen. So berichtet Tobias Kiessling, CTO der SEM-Agentur Intelli Ad, von einem Elektronikversender, der seine SEA-Kampagnen ausschließlich auf Cost per Order (CPO) optimierte: „Der hat dann hauptsächlich Batterien verkauft. Hätte er stattdessen auf den Return on Investment (ROI) optimiert, dann hätte er auch ganze Fernseher verkauft. Bei denen ist der CPO vielleicht höher – die Marge pro verkauftem Artikel aber auch.“ Alarm vom Computer In dem Bestreben, den tatsächlichen Einfluss eines Werbemittels auf das daraus resultierende Geschäft immer genauer abzubilden, greifen aktuelle BidManagement-Systeme immer tiefer in die Prozesskette ein. Viele Systemanbieter haben inzwischen Schnittstellen zum Warenwirtschaftssystem des Auftraggebers im Programm. Adwords-Anzeigen für ein bestimmtes Produkt können etwa in dem Moment gestoppt werden, in dem es vergriffen ist. Auch Faktoren wie die Retourenquote lassen sich bei der Kampagnenoptimierung berücksichtigen: So wird die Nachfrage nach Problemartikeln automatisch heruntergeregelt. Für Intelli-Ad-Mann Nicht nur Adwords-Klicks: Perfektes Bid Management bezieht Resultate aus allen Kanälen in die Analyse ein Kiessling erfüllt ein kluges Bid- Riedle von der SEM-Agentur Explido, dass bei Crossmedia-Kampagnen auch die Sendepläne für TVSpots berücksichtigt werden. Kundenanrufe bei Callcentern lassen sich einzelnen Werbekanälen zuordnen, indem verschiedene Telefonnummern vergeben werden. Den bisher letzten Schritt auf dem Weg zur totalen Kampagnensteuerung stellt die Schnittstelle zum Warenwirtschaftssystem des Werbekunden dar. Doch bislang erlauben nach Expertenschätzungen nur fünf Prozent aller Werbekunden ihrer SEM-AgenSchalten lassen: Bid Management entlastet den SEM-Manager tur den Zugriff auf diese unternehmenskritischen Management-System auch solche Alarm- Daten. Thomas Waniek, Head of SEM bei funktionen. Die Analyse, weshalb ein Arti- der Online Solutions Group, weist allerkel problembehaftet ist, kann der Compu- dings auf eine Möglichkeit der Kampagter den Marketern indes nicht abnehmen: nenoptimierung hin, die nur durch eine Erfüllt der Artikel einfach nicht die Erwar- direkte Anbindung an die Warenwirttungen der Kunden oder baut das Werbe- schaft möglich ist: „Ändern sich die Preise mittel schlichtweg beim Konsumenten ei- der beworbenen Produkte sehr häufig, besteht zusätzlich die Möglichkeit, mit Ad nen falschen Eindruck auf? Parametern (Live Ads) zu arbeiten. Die Blick über alle Kanäle sind nicht wirklich neu, aber immer noch Ein weiterer Trend bei der Kampagnenop- selten im Einsatz. Das Bid-Managementtimierung ist der Einfluss verschiedener System liest die jeweils aktuellen Preise aus Traffic-Kanäle. Conversions sollten zu die- einem Produkt-Feed und fügt sie live in sem Zweck nach Möglichkeit bestimmten die Anzeigentexte ein. Das spart viel Zeit Kanälen zugeordnet werden, um deren für die sonst notwendige manuelle ÄndeBeitrag zum ROI zu bewerten. Das schließt rung der Anzeigen und hat zudem den nicht immer, aber immer öfter auch Off- Vorteil, dass die Historie des Anzeiline-Kanäle mit ein. So berichtet Matthias gentextes nicht verloren geht.“ fk ❚ 19_Medientage.qxd 22/10 21.10.2010 9:46 Uhr Seite 19 MARKETING & WERBUNG 25. Oktober 2010 Internet World BUSINESS MEDIENTAGE MÜNCHEN Digitaler Rundumschlag Über Datenschutz, Netzneutralität, aber auch über Social Media wurde auf dem Medienkongress diskutiert athias Döpfner machte Mut: „Die Digitalisierung bringt für die Medienbranche mehr Chancen als Risiken mit sich“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG in seiner viel beachteten Keynote auf den Medientagen in München. Viel beachtet auch deshalb, weil er ohne Manuskript auskam und die Rede voller Überzeugungskraft war – eine Ruck-Rede förmlich. Döpfner appellierte darin vor allem an seine Printkollegen, die im stationären Web gemachten Fehler, die journalistischen Inhalte umsonst zu verbreiten, im mobilen Web nicht zu wiederholen. Vor allem die neue Generation der Smartphones und Tablet-PCs ermögliche neue Geschäftsmodelle und käme den traditonellen Lesegewohnheiten entgegen. Döpfner: „Smartphone-Nutzer sind das Bezahlen gewohnt. Ein Abschied von der ,All for free‘-Philosophie des Internet ist möglich.“ Die beiden großen Gefahren: die Gratismentalität von Online-Nutzern und die Konkurrenz der öffentlich-rechtlichen Programmanbieter. Daher müssten ARD und ZDF verpflichtet werden, ihre öffentlich-rechtlichen Mobile-Media-Applikationen künftig ausschließlich gegen eine Gebühr anbieten zu dürfen. Weiter müsse die Politik verbieten, dass ARD und ZDF den privaten Wettbewerbern Werbeeinnahmen streitig machten. Visionen gesucht: Die Medientage standen im Zeichen von Wert(en) in der digitalen Welt Im Moment sei die Forderung nach Werbefreiheit nicht durchsetzbar, entgegnete der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer auf dem Auftaktpanel. Erst wenn 2013 die Rundfunkgebühr durch einen neuen Rundfunkbeitrag pro Haushalt oder Betriebsstätte ersetzt worden sei, könne erneut um die Werbefreiheit bei ARD und ZDF gerungen werden. Weitere, immer wiederkehrende politische Themen auf dem Medienkongress waren Netzneutralität und Urheberschutz- beziehungsweise Leistungsschutz- Foto: Medientage M So futuristisch wie der Stand mancher Aussteller war das Kongressprogramm leider nicht recht. In beiden Fällen geriet Philipp Schindler, Managing Director Northern & Central Europe bei Google ins Zentrum der Angriffe. Der Raubritter aus Mountain View Schindler wurde mit dem Vorwurf der „Raubrittermentalität“ beim Umgang mit Inhalten fremder Online-Plattformen für Googles eigene Zwecke genauso konfrontiert wie mit dem Vorwurf, das Ende des freien Netzes herbeiführen zu wollen. „Wir wollen ein offenes und gleichberechtigtes Netz für jedermann haben“, konterte der gewohnt eloquente Schindler. Damit versuchte er den Eindruck zu entkräften, die Vereinbarung zwischen Google und Netzbetreiber Verizon, die für das mobile Internet in den USA nur eine eingeschränkte Netzneutralität vorsieht, biete keine fairen Bedingungen. Wolfgang Kopf, Leiter des Bereichs Politik und Regulierung bei der Telekom AG, wehrte sich auf der Gipfelveranstaltung ebenfalls gegen den Eindruck, sein Unternehmen plane, bestimmte Dienste in puncto Durchleitungsgeschwindigkeit im Netz zu priorisieren. Die Telekom wolle keine „InternetMaut“ einführen, sondern ein vernünftiges Bezahlmodell finden, um ihre milliardenschweren Investitionen in neue Netze zu refinanzieren. Wenig beruhigt von diesen Aussagen war Wolfgang Schulz, Direktor des Hans-Bredow-Instituts: „Wenn man mit der Dienstepriorisierung beginnt, ist das das Ende des freien Netzes.“ Social Media kann jeder Depp Wesentlich lebhafter und pragmatischer als auf dem Gipfel ging es auf dem Panel „Wert und Werte von Social Media“ zu. „Viel Aktionismus und wenig Strategie“, machte Archibald Graf von Keyserlingk, Vorstand der Unternehmensberatung Keylens, bei den Werbungtreibenden in Bezug auf das Web 2.0 aus. Eine Erkenntnis, die Thomas H. Kaspar folgendermaßen in Worte fasste: „Social Media Marketing kann jeder Depp – Ergebnisse erzielen nur Experten“, so der Chefredakteur Community bei Chip Xonio Online. 55 Millio- nen Unique User habe die Community im Monat und erwirtschafte mit Social Media Marketing auch „nennenswerte Umsätze“. Bis Jahresende sei die Plattform mit SocialMedia-Kampagnen ausgebucht,„auch weil viel Hirnschmalz reingesteckt wird“. Der größte Teil der Arbeit stecke in der Entwicklung der richtigen, zum Kunden passenden und authentischen Strategie. Denn: „Social Media Marketing ist wie eine Herz-OP. Ein Fehler kann tödlich sein“. Keine Blaupause für Erfolg Soll sich vor diesem Hintergrund eine Marke überhaupt aufs glatte Eis sozialer Netzwerke begeben? „Ja“, sagt GreenpeaceWebmanagerin Claudia Sommer auf dem von INTERNET WORLD Business-Chefredakteur Dominik Grollmann moderierten Podium „Herausforderung Branding in sozialen Netzwerken“. Die GreenpeaceWebmanagerin weiter: „Das Web ist ein vormedialer Raum und kann Tipping Point sein, um in klassische, reichweitenstarke Medien wie TV zu kommen.“ MikroÖffentlichkeiten wie das Social Web könnten sich kurzfristig und temporär zu Makro-Öffentlichkeiten entwickeln, sagte sie und nannte als Beispiel den Palmöl-Imageschaden für Kitkat (Nestlé). Außerdem ließen sich Communitys zur Krisenkommunikation nutzen: „Social Media ist eine gute Chance, im Krisenfall eine Kuh vom Eis zu schieben, weil man aktiv, schnell und empathisch reagieren kann.“ häb ❚ Münchner Medientage: Grande Dame unter den Kongressen Bereits zum 24. Mal öffneten die Medientage München vom 14. bis 16. Oktober 2010 ihre Pforten. Drei Tage lang diskutierten mehr als 500 Experten in 90 Veranstaltungen über Wert und Werte der Medien in der digitalen Welt. Rund 6.000 Besucher fanden ihren Weg auf das Münchner Messegelände. Veranstalter der Medientage ist die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM). Sein 25. Jubiläum feiert der Medienkongress vom 19. bis 21. Oktober 2011. 19 20_topkampagne.qxd 20 20.10.2010 16:44 Uhr Seite 20 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 25. Oktober 2010 Adidas vertraut der „Macht“ Mit einer gelungenen Kombination aus Kalkül und Wagemut, die für die Kreativität der „Star Wars“- Kampagne spricht, versucht Adidas, seine Kunden im Internet anzusprechen. Der Sportartikelhersteller wirbt für seine „Star-Wars“-Kollektion auch im Internet K aum ein deutschstämmiger Konzern zeigt sich in puncto Kooperationsbereitschaft mit Firmen aus vermeintlich anderen Bereichen so engagiert und experimentierfreudig wie die deutsche Traditionsmarke Adidas. Die Firma mit dem „Dreiblatt“ als Markenzeichen erweiterte in den vergangenen Jahren ihr angebotenes Produktsortiment. Dabei arbeitete sie beispielsweise mit namenhaften Partnern wie Porsche Design oder Diesel Industries zusammen. Im Jahr 2010 hielt Adidas mit ihrer „Star Wars“-Kollektion ein unerwartetes Mashup bereit. Hierfür brannten die Strategen aus Herzogenaurach ein gewaltiges Marketing-Feuerwerk ab: Kern Seht mal her: Snoop Dogg bittet um Aufmerksamkeit – und einen Drink Vorgestellt von: Kevin Eschweiler, Creative Director bei der Multimedia-Agentur Powerflasher, Aachen ❚ www.powerflasher.de Immer cool bleiben: David Beckham Ja, ist denn schon wieder Star Wars? Auch Franz Beckenbauer hat einen Auftritt bei Adidas Steckbrief ❚ Auftraggeber: Adidas, Herzogenaurach ❚ Auftrag: Viral-Kampagne für die „Star Wars“-Kollektion ❚ Projektleiter: Tom Ramsden, Jess Weinstein ❚ Agentur: Sid Lee, Montreal (CA) ❚ Creative Director: Kris Manchester ❚ Internet: www.adidas.com 22/10 der Kampagne ist eine Serie von TVSpots. Prominente aus den Bereichen Sport und Musik wurden in einzelne Szenen aus den „Star Wars“-Filmen hineinmontiert. Franz Beckenbauer, die Musiker von Daft Punk, Snoop Dogg und Noel Gallagher haben – eingekleidet in die aktuelle „Star Wars“-Kollektion – Auftritte vor den Kulissen der Sternensaga. Im aktuellen Clip haben die Promi- nenten ihren Gastauftritt in der Kantinenszene aus dem ersten „Star Wars“Film. Hier interagieren sie mit den bekannten Filmfiguren, etwa Obi Wan Kenobi oder Han Solo. Das Besondere an dieser Kampagne ist die Bandbreite des Publikums, das diese Themenkombination anspricht: Egal, ob Sportfanatiker, Cineasten oder Musikfreunde: Die Spots bieten für jeden Ge- schmack etwas – auch wenn man nur einer der unzähligen „Star Wars“-Fans ist. Denn gerade diese wohl größte Zielgruppe spielt eine wichtige Rolle für den viralen Charakter der Kampagne. Die Fans verbreiteten die Videos schnell über sämtliche Plattformen und Blogs in alle Richtungen im Internet. Ein Effekt, den Adidas unter Garantie bei der Wahl dieser Thematik einkalkuliert hat. ❚ Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Adobe Entwicklung einer Dachkampagne im deutschsprachigen Raum für das neue Channel-Partner-Programm Pepper Gruner + Jahr Entertainment Media Betreuung diverser Projekte im Bereich Suchmaschinenwerbung und -optimierung für die Verlagssparte von Gruner + Jahr Online Solutions Group (OSG) Alice Betreuung des Affiliate Marketings für die Telekommunikationsmarke Affilinet Johnson & Johnson Konzeption der Launch-Kampagne für den Kreuzlinien-Laser Quigo Schwarzspringer Betreuung des Internet-Etats inklusive Erstellung des Online-Auftritts für die Schmerzmittelmarke Dolormin Plan Net Bosch Cablecom.ch Affiliate Marketing für das größte Schweizer Kabelnetzunternehmen Webgains Molkerei Alois Müller Konzeption einer TV- und Web-Kampagne für Müllermilch Serviceplan Deka Bank Betreuung des Online-Etats im B2C- und B2B-Umfeld Denkwerk NRW Bank Entwicklung einer Online-Strategie für die Förderbank aus NRW Nexum Deutsche Bahn Konzeption einer Social-Media-Kampagne Ogilvy Rügenwalder Mühle Kampagne für die „Mühlen Würstchen im Becher“ Elbkind GE Capital Direkt Betreuung des Etats zur Einführung der Online-Bank im B2C-Bereich Saint Elmo’s Sat1 Betreuung der Serie „Hand aufs Herz“ in Web, Mobile und TV Sevenone Media Gelomyrtol Forte Entwicklung einer Kino- und Online-Kampagne mit dem Slogan „Für eine Welt ohne Schleim“ für den Schleimlöser; Mediaplanung für die Imagekampagne Vasata Schröder Florenz; MWO Timmendorf Tomorrow Focus Abwicklung des Predictive Bahavioral Targeting Nugg Ad „Welt am Sonntag“ Affiliate Marketing für die Wochenzeitung Webgains Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] „Fifa 11“ regiert die Welt Electronic Arts (EA) Sports bewirbt seine jüngste Fußballspielversion D ie Werbeerlöse im Internet sollen in diesem Jahr um rund 400 Millionen Euro im Vergleich zu 2009 ansteigen. Für das kommende Jahr prognostiziert Pricewaterhouse Coopers einen vergleichbaren Anstieg auf rund vier Milliarden Euro. Im Vergleich dazu sind die 310.000 Euro, mit denen Electronic Arts für sein Konsolenspiel „Fifa 11“ online wirbt, natürlich nur Peanuts. Dennoch startete der Spielehersteller aus Köln damit die teuerste Werbekampagne, die im September im Web gelauncht wurde. Auf Platz zwei: Die Rewe Group mit ihrer Imagewerbung. host ❚ Die Top-Ten-Newcomer in den Web-Werbecharts im September Electronic Arts startete im vergangenen Monat die teuerste Werbekampagne im Internet Produkt Firma „FIFA 11“ Spiele-Range Electronic Arts, Köln 0,31 Rewe Group Image/Bild.de Rewe, Köln 0,21 Playstation Move Video-Spiele Sony Computer Entertainment, Neu-Isenburg 0,21 „Dinner für Spinner“ Paramount Pictures, Unterföhring 0,19 „Hand aufs Herz“ Sat1, Unterföhring 0,15 „Die Simpsons“ Season 20 DVD Twentieth Century Fox Home Entert., Frankfurt/M. 0,12 Elementarschadenversicherung Allianz Versicherung, München 0,11 „Date Night“ BD+DVD Twentieth Century Fox Home Entert., Frankfurt/M. 0,10 „The American“ (Deutsch) Tobis Film, Berlin 0,08 Inna Tonträger Universal Domestic Department (UDD), Berlin 0,07 © INTERNET WORLD Business 22/10 Neue Version: Das „Fifa“-Spiel von EA Sports Spendings in Mio. Euro Zeitraum: 01.09.2010 – 30.09.2010 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2010 intWB-Express-Anzeige_280x381.qxd 26.07.2010 11:35 Uhr Seite 3 22_eCom-News1_2210.qxp 22 20.10.2010 15:05 Uhr Seite 22 E-COMMERCE Internet World BUSINESS Bertelsmann mit Markenshop Webshop aufgemacht Rechtzeitig vor dem Weihnachtsansturm hat Toys’R’Us seinen deutschen Webshop eröffnet. In dem ohnehin margenschwachen Spielwarenmarkt wirbt der Newcomer mit Rabatten und Geschenken um die Kunden, die bislang bei Amazon oder Mytoys einkaufen gingen. Ihnen gegenüber hat Toysrus.de einen Vorteil: Online gekaufte Waren können in jeder Filiale zurückgegeben werden. dz Toysrus.de will mit Geschenken und Service den Markt erobern ONLINE-HANDEL Viel Geld für Werbung Die deutsche E-Commerce-Branche hat ihren Werbedruck von Januar bis September 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 67 Millionen Euro ausgebaut. Das meldet der Hamburger Markt- und Mediaforscher Nielsen. Besonders aktiv waren der Hotelpreisvergleichsdienst Trivago, Esprit und Zalando. Das Budget floss fast ausschließlich in TV-Werbung und Online-Werbemaßnahmen. dz Deutsche Webshopper kaufen zunehmend im Ausland ein – vor allem in England I nternationalisierung ist für deutschaft, auch die deutschen Onlinesche Online-Händler derzeit ein Händler profitieren vom steigenwichtiges Thema. Und das nicht den Interesse ausländischer Konsuohne Grund, wie die aktuelle Stumenten. Der Anteil von Käufern die „E-Commerce-Report“ von aus anderen europäischen Ländern Deutsche Card Services zeigt. Die in deutschen Webshops stieg laut der Studie im Vergleich zum VorAuswertung von rund 24 Millionen jahr um nahezu sechs Prozent. realen Kaufvorgängen, die zwischen Ebenfalls spannend: Frankreich Oktober 2008 und September 2009 über die Plattform der Deutschen hat seinen angestammten Platz drei Card Services abgewickelt wurden, im Ranking der größten europäizeigt: Die Käufer setzen sich im schen E-Commerce-Nationen an World Wide Web immer häufiger Spanien abgetreten. Auf den ersten über Landesgrenzen hinweg. Wurbeiden Plätzen indes gab es keine den im Jahr 2004/2005 nur zwei Handel ohne Grenzen gehört im E-Commerce langsam zum Neuerungen: Deutschland rangiert von 100 Online-Einkäufen im euro- Alltag – mit Chancen und Risiken für deutsche Web-Händler an der Spitze, Großbritannien nur päischen Ausland getätigt, waren es knapp dahinter. im Jahr 2009 bereits über 20 Prozent. menten werden dort abgewickelt. Das Auch die internationalen Zahlungsvorlieverwundert nicht, schließlich werben bri- ben analysierten die Marktforscher der Shopping Trip nach London tische Firmen wie der Modeversender Deutschen Card Services. Das Ergebnis ist Konkurrenz für deutsche Web-Händler Asos schon auf der Homepage aggressiv wenig überraschend: Die Kreditkarte domikommt vor allem aus England. Zwölf Pro- mit günstigen Versandkosten, die zum Teil niert das Geschehen mit einem Anteil von 78 zent aller Kaufvorgänge deutscher Konsu- unter denen deutscher Traditionsversen- Prozent. Allerdings ist dieser gegenüber der liegen. Während der dem Jahr 2007/2008 leicht rückläufig – zuDesignermode-Versender gunsten der Lastschrift. dz ❚ Conley’s aus Wedel beiKaufverhalten deutscher Webshopper spielsweise pro Bestellung Kaufvorgänge in europäischen Webshops Anzeige stolze 7,40 Euro Porto be97,26 0,83 1,91 2004/05 rechnet, kommt das Paket von Asos aus Großbritan2005/06 96,41 0,77 2,82 nien für nur sechs Euro 87,10 4,50 8,40 2006/07 über den Ärmelkanal geschippert. Auch die Mode2007/08 81,80 9,94 8,25 kette H&M ist da mit Versandkosten in Höhe von 2008/09 9,87 77,86 12,27 5,75 Euro nur unwesentlich UK-Shop Resteuropäischer Shop Deutscher Shop günstiger. Angaben in Prozent; Basis: Auswertung von 24 Millionen Kaufvorgängen Doch es buhlen nicht nur zwischen Oktober 2008 und September 2009 ausländische Webshop-Be© INTERNET WORLD Business 22/10 Quelle: Deutsche Card Services, Stand: 10/2010 treiber um deutsche KundFoto: Fotolia / 3dpixs.com TOYS’R’US Konkurrenz für Schlecker Monatelang arbeitete Windeln.de daran, so zu werden wie Diapers PAYPAL Mobiler Express-Checkout Der Online-Payment-Spezialist Paypal hat für Ende Oktober einen mobilen ExpressCheckout angekündigt. Auf diese Weise können Kunden auf mobilen Shopping Sites einfach über ihren Paypal-Account bezahlen und sich so die Eingabe von Kreditkartennummern oder Bankdaten über die kleinen Bildschirme sparen. Derzeit wird Mobile Checkout auf den Seiten der US-Händler Buy.com, Nike.com und Footlocker.com getestet. Zum Start soll die Lösung für iPhone und Android optimiert sein. dz D ie Idee zu Windeln.de wurde quasi im Urlaub geboren“, ist auf der Homepage des neuen Webshops für täglich notwendige Babyprodukte, Windeln.de, zu lesen. Beim Strandspaziergang soll den Gründern die Idee gekommen sein, junge Eltern beim Einkauf durch einen bequemen Webshop zu entlasten. Doch genau dieselbe Idee hatte 2004 bereits eine andere Firma: Diapers.com zählt mit rund 300 Millionen US-Dollar Jahresumsatz für 2010 und 80 Millionen Dollar Venture-Kapital zu den Erfolgs-Start-ups der letzten Jahre. Nach dem Motto „Warum ändern, was funktioniert?“ kopiert Windeln.de nicht nur die Idee, sondern auch die Aufmachung des Vorbilds. Nur bei den Versandgebühren gibt es Unterschiede. Während Diapers auch nach Übersee kostenlos verschickt, fallen bei Windeln.de 2,95 Euro Porto an, wenn nicht der Mindestbestellwert von 75 Euro erreicht wird. Konkurrenten wie Schlecker.de oder Rossmann bewegen sich ❚ in einem ähnlichen Rahmen. dz Original: Diapers.com versendet erfolgreich Babyprodukte des täglichen Bedarfs Copycat: Windeln.de kopiert ziemlich frech die US-Vorlage und hofft auf ähnlichen Erfolg Anzeige Sie suchen Anbieter von Web Controlling Services? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 22/10 Raus aus Deutschland EBAY Das Online-Auktionshaus eBay erweitert sein Mediensortiment. Die BertelsmannTochter Direct Group Germany eröffnet für ihre Buchhandelsmarke „Zeilenreich“ auf eBay einen eigenen Markenshop. Unter http://stores.ebay.de/zeilenreich sollen mehr als 100.000 verschiedene Produkte aus dem Bereich Bücher und DVDs zu Festpreisen versandkostenfrei verkauft werden. dz 25. Oktober 2010 Smatch bietet Facebook-Shops E rst vor wenigen Wochen präsentierte die Social-Shopping-Plattform Smatch.com die Integration der weltweit ersten Produktsuche auf Facebook. Jetzt geht das Unternehmen noch einen Schritt weiter und bringt auch die Online Shops seiner Partner auf den Social-Commerce-Pfad. Als erste Händler nutzen Butlers und Frontlineshop.com das Angebot und präsentieren ihre Produkte nun auch auf Facebook. Web-Händler haben die Möglichkeit durch die simple Erstellung einer zusätzlichen Anwendung die Smatch.comProduktsuche in das eigene Unternehmensprofil einzubinden. Die intelligente Anwendung ist so konzipiert, dass sie für den Online Shop und dessen Sortiment konfiguriert und unkompliziert mit dessen Facebook-Fanpage verknüpft werden kann. Durch die Integration können unterschiedliche Einstellungen vorgenommen und die Applikation kann an die Artikelauswahl und die individuellen Filtermöglichkeiten des Shops angepasst werden. Zukünftig wird auch die grafische Anpassung der App möglich sein. dz ❚ 23_eCom-News2.qxp 22/10 21.10.2010 9:51 Uhr Seite 23 25. Oktober 2010 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 23 AOL Shop-Systeme der Zukunft kennen die richtigen Verkaufsargumente W elcher Verkäufer wüsste nicht, dass es beim Verkaufen nicht nur auf die richtige Strategie, sondern vor allem auch auf die richtigen Verkaufsargumente ankommt? Was beim einen Kunden fruchtet, das stößt den anderen ab und umgekehrt. Der eine kauft seinen Flatscreen-Fernseher wegen der guten Testergebnisse, der andere aufgrund des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses, der dritte, weil er ein Schnäppchen machen will, und der vierte, weil es im Bekanntenkreis ein solches Gerät gibt. Die Kunst des guten Verkaufens ist es nun, zu wissen oder wenigstens zu erahnen, wann genau welches Verkaufsargument zieht – und auf die speziellen Bedürfnisse des jeweiligen Kunden einzugehen. So war es zumindest, als der Handel noch auf Verkäufer gesetzt hat. Vieles an Verkaufskompetenz ist im Zuge der Standardisierungen verloren gegangen. Heute werden Produkte – ganz ohne den einfühlsamen Verkäufer – nach einem möglichst einheitlichem und allgemeingültigem Prinzip verkauft. Und so bleibt für den Händler – ob stationär oder im Versand – als oftmals einziges wirkliches Verkaufsar- gument gegenüber dem Kunden der Preis. Mit den bekannten Folgen. Doch genau dies könnte der E-Commerce mit intelligenten Verkaufslösungen wieder ändern. Mehr Filter als Aggregator Noch befindet sich der E-Commerce in seiner analogen Phase und orientiert sich an Bekanntem: an Shops- und Katalogmodellen und den entsprechenden Präsentations- und Beschreibungsmustern. Dadurch beschränkt er sich im Verkaufsprozess selbst. Doch das dürfte sich in den kommenden Jahren ändern. Das nächste Amazon dürfte mehr Filter sein als Aggregator. Ähnlich wie heute schon Facebook, Xing & Co. ihren Nutzern kein einheitliches Erscheinungsbild mehr präsentieren, sondern eine auf sie persönlich zugeschnittene, sinnvolle Auswahl an Inhalten, werden auch Web-Händler ihre Kundschaft individueller bedienen. Aber macht Amazon das nicht schon mit seinen persönlichen Produktempfehlungen? Nur in der Produktvorauswahl, aber nicht im Verkauf. Unterm Strich erhält jeder Nutzer immer noch dieselbe Webshoppen wird Alltag Der Anteil der Vielkäufer im Internet steigt von Jahr zu Jahr Z wei Drittel der deutschen Bevölkerung zwischen 14 und 64 Jahren kauft im Internet ein – und das ziemlich regelmäßig. Das zeigt die aktuelle „Allensbacher Computer- und Technikanalyse“ (ACTA 2010) des Instituts für Demoskopie, Allensbach. So lag der Anteil der Webshopper, die mehr als fünf Mal pro Jahr ihren virtuellen Einkaufswagen zur Kasse schieben, 2010 bei 29 Prozent. Damit hat sich der Prozentsatz im Vergleich zum Jahr 2004 mehr als verdoppelt. Gleichzeitig sinkt der Anteil derjenigen, die binnen des vergangenen Jahres überhaupt nicht eingekauft haben, von 62 Prozent auf 38 Prozent. Und der Anteil der Gelegenheits-Shopper, die zwischen ein und vier Mal pro Jahr via Web bestellt, stagniert. Den größten Zuwachs an Bestellungen verzeichneten die Modeversender. Sie lieferten laut Allensbacher Computer- und Technikanalyse im Jahr 2010 rund 3,11 Millionen mehr Bestellungen aus als noch im Vorjahr. Auf den Plätzen folgen Bücher mit einem Plus von 2,46 Millionen Bestellungen und Reisen mit einem Zuwachs um 2,34 Millionen Bestellungen. Mit 18 Millionen Bestellungen im Jahr 2010 liegen Bücher nach wie vor auf Platz eins der beliebtesten Produkte im Internet. Rang zwei belegen Reisen (17 Millionen Bestellungen im Jahr 2010), Rang drei nehmen EintrittsAnzahl der Online-Käufer karten mit über 16 Millionen Der Anteil der Webshopper steigt kontinuierlich Bestellungen im laufenden 68% Online-Käufer 66% Jahr ein. Am Ende der ACTA63% 59% Scala rangieren Hörbücher, 54% 50% 45% die in diesem Jahr rund eine Million Mal bestellt wurden. Käufe in den letzten 12 Monaten 14% 13% In etwa auf gleicher Höhe da11% 10% 9% zu bewegen sich Archivrecher15% 8% 14% 14% 12% 6% 10% 9% chen und Versicherungsab8% 33% 32% 32% 30% 28% 27% schlüsse. Für die „Allensbacher 24% Computer- und Technikanalyse“ wurden zwischen Januar 2004 2005 2006 2009 2010 2007 2008 und August 2010 insgesamt 5 bis 9 1 bis 4 10 und mehr Basis: Deutschland 9.036 Teilnehmer befragt. Die Bevölkerung 14 bis 64 Jahre Ergebnisse der Erhebung © INTERNET WORLD Business 22/10 Quelle: Allensbach, ACTA 2004-2010 stehen auch online kostenfrei unter www.acta-online.de zum Nicht nur der Anteil der Webshopper unter den Kunden steigt stetig – auch die Zahl der Käufe nimmt zu Download bereit. dz ❚ Jochen Krisch, Inhaber der Beratung Exciting Future GmbH in München, bloggt unter ❚ www.exciting commerce.de Palette an standardisierten Informationen zum Produkt, ob er sie braucht oder nicht. Intelligente Verkaufslösungen unterscheiden, was relevant ist und was weggelassen werden kann. Sie wissen, welcher Verkaufstext den Kunden anspricht: der faktenorientierte oder der emotional beschreibende. Sie erkennen, ,,wie lang ein solcher Text sein darf, welche visuellen Eindrücke nötig sind, ob es Bewegtbilder braucht und wenn ja, welche, und ob der Käufer für die Stimmen anderer Nutzer empfänglich ist oder nicht. Klingt anspruchsvoll und ist es sicherlich auch. Aber das sind nur einige der Herausforderungen für den Online-Verkauf der Zukunft. ❚ Konkurrenz für Groupon AOL will unter dem Namen Wow.com eine Shopping-Plattform für Tagesdeals starten. „Wir präsentieren Ihnen Ihr Schnäppchen der Wahl zu astronomisch reduzierten Preisen“, verspricht die Website. Das Angebot – bisher auf den US-Markt beschränkt – soll die Bereiche Essen, Shoppen und Reisen umfassen – auf lokaler und nationaler Ebene. Konkurrenz also für Platzhirsch Groupon, den AOL mit dem Argument größerer Reichweite angreift: „Zwischen AOL-Mail und der AOL-Homepage haben wir eine riesige Publicity und die Möglichkeit, Ihr Business einem riesigen Publikum zu präsentieren.“ dz Groupon-Konkurrent: Wow.com CONRAD ELEKTRONIK Aus für cExtreme.de Der Elektronikversender Conrad konsolidiert seine Webshops und hat seine Plattform cExtreme.de geschlossen. Wer den Shop für Hardware-Freaks und Gamer besuchen will, wird ohne Kommentar auf die Homepage Conrad.de weitergeleitet. Nur Affiliates und Geschäftspartner wurden im Vorfeld informiert – ohne Nennung von Gründen. dz 24-26_40Tipps_Mehr-Umsatz.qxp 24 21.10.2010 9:52 Uhr Seite 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 25. Oktober 2010 22/10 SHOP-MANAGEMENT Mehr Umsatz, ab nächster Woche Auf dem „Shop.org Annual Summit“ in Dallas verrieten E-Commerce-Experten ihre besten Tricks, wie Web-Händler schon nach einer Woche mehr Umsatz machen können – ohne viel zu investieren ir sind uns ganz sicher: Sie haben mehr verdient. Und darum haben wir auf der US-amerikanischen E-Commerce-Messe „Shop.org Annual Summit“ in Dallas die Ohren gespitzt, als diverse E-Commerce-Experten in einem eineinhalbstündigen Panel ganz einfache Tricks verrieten, wie der E-Commerce-Umsatz ordentlich angekurbelt werden kann. Das Beste daran: Die Umsetzung kostet kaum Geld und lässt sich, wenn Sie wollen, in den meisten Fällen auch ohne die Hilfe Ihrer Dienstleister bewerkstelligen. Tipp 1: Optimieren Sie Suchtreffer Suchtreffer im organischen Google-Ranking, die via Rich Snippets eine praktische Zusammenfassung von Informationen zu ihrem Suchergebnis liefern, werden Marktanalysen zufolge 15 Prozent häufiger angeklickt als normale Suchtreffer. Dennoch sind laut Andrew Hoefener, Mitgründer und COO des E-CommerceDienstleisters Cat 5 Commerce, aktuell nur fünf Prozent aller Websites mit entsprechenden semantischen Codes ausgestattet. Dieses Manko lässt sich jedoch schnell ändern: Um Rich Snippets anzuzeigen, sucht Google nach Elementen in einer Auszeichnungssprache (Microformate und RDFa), die Shop-Betreiber ganz einfach in ihre eigenen Seiten einbauen können. In den meisten Fällen reicht es schon aus, bereits vorhandene Daten mit einigen zusätzlichen Tags zu umgeben (siehe Beispiel auf Seite 26). Hoefener rät dazu, vor allem Produktseiten derart zu optimieren. Das Ergebnis kann mithilfe des „Rich Snippets Testing Tool“ unter www.google.com/web masters/tools/richsnippets getestet werden. Tipp 2: Adwords konkretisieren Wer Klickraten, Quality Score und letztlich den CPC (Cost-per-Click) für seine Adwords verbessern will, sollte laut Hoefe- ner vor allem auf eines achten: relevante Werbetexte. Eine Anzeige für „Converse C8894 Boots“ konvertiert besser, wenn sie konkret Farben und verfügbare Größen nennt und gleichzeitig kostenlosen Versand und 365 Tage Rückgabefrist verspricht, statt nur mit „billigen Preisen und großer Auswahl“ zu werben. Der Schuhversender Militaryboots.com steigerte durch konkretere Werbetexte im Longtail seine Klickrate um 38 Prozent, die Position seiner Anzeige um 56 und die Konversionsrate um 36 Prozent. Der CPC fiel um 42 Prozent und die Kosten pro Konversion um 63 Prozent. Tipp 3: Nutzen Sie die Plusbox Wem der Anzeigentext einer AdwordsAnzeige nicht reicht, der kann potenziellen Interessenten über die Plusbox noch mehr Infos vermitteln. Diese besteht aus einer Adwords-Anzeige und einer Reihe von weiteren Anzeigen, die über den Klick auf einen „+“-Button angezeigt werden können. Stationäre Händler können hier beispielsweise den Routenplaner zu ihren Läden hinterlegen; Online-Händler, die ihre Produkte auch bei Google Base hochgeladen haben, können dort weitere Produkte präsentieren. Das Versprechen von Google: Die Konkretisierung des Angebots liefert relevanteren Traffic. Die Klickraten sinken zwar, dafür steigt die Konversionsrate. Tipp 4: Pflegen Sie Ihren Ruf Neun von zehn Kunden vertrauen Produkt- und Shop-Bewertungen im Web. Was im virtuellen Raum über das eigene Geschäft geschrieben wird, kann den Umsatz maßgeblich beeinflussen. Online-Händler sollten einen Blick darauf haben, dass über sie und ihre Produkte vor allem ein positives Bild vermittelt wird, findet Todd Friesen, Chef des SEO-Spezialisten Search Position Technologies. Das fängt schon damit an, für den eigenen Firmennamen bei den wichtigsten SocialMedia-Diensten wie Facebook, Twitter, Flickr, Youtube, Wordpress oder Wikipedia einen Account oder Eintrag zu haben. Tipp 5: Mehr lokales SEO Dichten und shoppen: Wer aus den vorgegebenen Wörtern ein Gedicht macht, gewinnt Gutscheine Think global, act local: Wie sehr das auch im World Wide Web gilt, zeigt aktuell Google. Der Suchma- Finanzspritze gefällig? Dann optimieren Sie Ihre E-Commerce-Strategie Foto: Fotolia / rank Peters W in eine iPhone App investieren, wenn Sie damit 95 Prozent Ihrer Kundschaft ausschließen?“ Sein Rat: Die Online-Website so optimieren, dass sie auch mobil einsetzbar ist. Denken Sie dabei an die Bedürfnisse mobiler Besucher. Diese suchen vor allem den Filialsucher, Öffnungszeiten und eine Telefonnummer.“ Für OnlineHändler bietet es sich darüber hinaus an, eine simple Version der Startseite zu kreieren – ebenfalls mit Hotline und den beliebtesten oder attraktivsten Produkten. Tipp 8: Nutzen Sie SMS-Werbung schinenprimus hat angekündigt, lokale Suchtreffer in den USA stärker ins normale Ranking zu integrieren. Um dort besser gelistet zu werden, empfiehlt es sich unter anderem für jeden stationären Laden eine eigene Locator-URL im Stile von www.domain.de/ stadt/store-name-1 einzurichten. Darüber hinaus beeinflusst es das Ranking positiv, wenn auf jeder Webseite – beispielsweise als Fußzeile – die Adressen der jeweiligen Geschäfte genannt werden. Verlinkungen von lokalen Diensten wie Qype, 11880 etc. sorgen ebenfalls für ein besseres Ranking bei Google. Web-Referenzen sind ein weiterer wichtiger Punkt. Internet-Händler sollten versuchen, sich von möglichst vielen Geschäftspartnern (etwa den Lieferanten) mit ihren stationären Adressen auf deren Websites erwähnen zu lassen. Tipp 6: Bilder, Bilder, Bilder Promoten Sie SMS-Gewinnspiele, wo immer Sie können. Fordern Sie Kunden auf Ihrer Website, auf Facebook, in Ihren Werbe-Mails, in den Geschäften oder auf den Kassenbons auf, eine SMS mit Schlagworten wie „Weihnachten“ an eine Kurzwahlnummer zu schicken, um einen Preis zu gewinnen. Die Kosten für derartige Kampagnen sind mit unter 500 Euro pro Monat gering. Für den Süßwarenversender Edible Arrangements lohnen sich derartige Aktionen: Der Erfolg lag mit 365 Prozent Return on Investment (ROI) und einer Konversionsrate von 1,6 Prozent elf Mal höher als bei herkömmlichem EMail-Marketing. Tipp 9: Wiederholen Sie Mailings Auch im E-Mail-Marketing steckt bei vielen Händlern noch Optimierungspotenzial, weiß Ross Kramer, CEO des E-Mail-Marketing-Dienstleisters Listrak. Sein erster Tipp lautet: „Schicken Sie Ihre Kampagnen nach 48 Stunden ein zweites Mal an Eine Studie von Microsoft zeigte jüngst, dass Konsumenten Suchergebnisse mit Bildern schneller verarbeiten können als Texttreffer. Für Amanda Watlingon, Gründerin des Suchmaschinenmarketing-Experten Searching for Profit, heißt das vor allem eins: „Optimieren Sie Ihre Bilder, integrieren Sie die optimierten Bilder in alle Produkt-Feeds und übermitteln Sie die Bilder über Image-Sitemaps an Google.“ Wie das geht, verrät Watlington auch: Angefixt werden Kunden durch die Strategie von Talbot, Kunden „Nutzen Sie Keywords in zu motivieren, neue Produkte auszuprobieren – und zu behalten den Dateinamen der Bilder. Verwenden Sie dafür nur Kleinschrei- Non-Opener. Ändern Sie einfach nur die bung. Nutzen Sie den ALT-Text, aber limi- Betreffzeile, der Rest kann bleiben, wie er tieren Sie Ihre Beschreibung auf 100 bis war“, sagt er. Sein Versprechen: doppelter 150 Zeichen. Verwenden Sie keine Mar- Umsatz pro Kampagne. In einem realen kennamen im ALT-Text, es sei denn, es Kunden-Case lag die Öffnungsrate beim handelt sich um Logos. Und beginnen Sie ersten Versand bei 14,78 Prozent. 48 StunIhren ALT-Text nicht mit einem Copy- den später öffneten sie weitere 6,49 Proright-Zeichen, sondern mit den wich- zent der Empfänger. Die Klickrate lag beim tigsten Keywords.“ ersten Versand bei 1,24 Prozent, beim zweiten bei 0,73 Prozent (siehe Tabelle). Tipp 7: Werden Sie mobil „Diskutieren Sie nicht über Apps“, sagt Joel Morrow, Managing Partner von Mobile Fusion. „Denn warum sollten Sie Tipp 10: Spielen Sie mit Rabatten Testen Sie, wie viel Rabatt Sie welcher Zielgruppe einräumen müssen, um Mailing- 24-26_40Tipps_Mehr-Umsatz.qxp 22/10 21.10.2010 9:52 Uhr Seite 25 E-COMMERCE 25. Oktober 2010 Abonnenten zum Kauf zu motivieren. Dazu müssen Kunden danach segmentiert werden, wie lange ihr letzter Kauf zurückliegt. Anschließend werden die ResponseRaten dieser Gruppen analysiert. Stellt ein Händler auf diese Weise fest, dass die Response-Raten von Kunden, die vor einem Monat zuletzt eingekauft haben, bei 20 Prozent liegen, reicht ein Rabatt von fünf Prozent, um sie erneut zu akquirieren. Kunden, deren Kauf schon vier Monate zurückliegt, reagieren nur noch zu einem Prozent auf die Mailings. Hier können Rabatte von 20 Prozent als Motivation wirken. Tipp 11: Bestellbestätigung nutzen Die Bestellbestätigungs-Mail ist die Mail mit der traditionell höchsten Öffnungsrate. Internet-Händler sollten sie daher als Cross-Selling-Medium nutzen, rät ListrakChef Krämer. Tipp 12: Freundesfreunde ansprechen In sozialen Netzwerken, so weiß Sheldon Gilbert, CEO des Kundenvaluierungsdienstes Proclivity Systems, tendieren dazu, die Erfolge durch E-Mail-Marketing Kampagnenergebnisse nach zweimaligem Versand Erstversand Abo-Abmel- Öffnungsdungen rate 0,47 % 14,78 % Zweitversand 0,31 % © INTERNET WORLD Business 22/10 6,49 % gleichen Dinge wie andere Freunde zu mögen.„Finden Sie solche sozialen Cluster auf Facebook und machen Sie Marketing für die Freunde Ihrer Kunden. Versuchen Sie, auch intern solche Cluster zu finden, indem Sie beispielsweise eruieren, wer an wen welche Geschenke verschicken lässt.“ Internet World BUSINESS 25 Google Plusbox: Ein kleines Kreuz eröffnet Händlern kostenlos völlig neue Möglichkeiten Tipp 13: Das Ablaufdatum Jedes Produkt hat ein natürliches Ablaufdatum. Händler sollten dieses kennen und ihre Kunden genau dann ansprechen, wenn aller Wahrscheinlichkeit nach ein Neukauf dieses Produkts notwendig wird. Tipp 14: Zweimal verkaufen Wenn jemand einem anderen ein Geschenk macht, ist davon auszugehen, dass der Schenkende das Geschenk selbst toll findet, glaubt Gilbert. Händler können sich diesen Umstand zunutze machen und Kunden, die Geschenke verschickten, anbieten, dasselbe Geschenk mit einem Rabatt für sich selbst zu kaufen. Gelesen Geklickt 11,35 % 1,24 % 5,04 % 0,73 % Quelle: Listrak Tipp 15: Aus nichts Geld machen Produkte nicht führt. Sucht ein Kunde via Produktsuche nach einer Marke, die der Shop nicht führt, werden ihm Google-Anzeigen von Händlern präsentiert, die den Kunden eher ansprechen könnten. Auf diese Weise profitiert Macy’s zweifach: Von den CPCs und von Kunden, die sich auf der Website trotzdem gut beraten fühlen. Tipp 16: UPC-Codes im Feed Scot Wingo, CEO von Channeladvisor, einem Lösungsanbieter für die Anbindung auf Shopping-Plattformen wie Amazon oder eBay, glaubt an die Bedeutung von Barcodes. „Stellen Sie sicher, dass Produkte mit einem Barcode diesen auch in den Produkt-Feeds für Preisvergleichsdienste, ihre Affiliate-Partner oder Marktplätze integriert haben“, sagt er. Denn immer mehr Kunden nutzen Barcode-Scanner wie den von Barcoo, um Zusatzinformationen zu einem Produkt abzurufen oder es online zu bestellen, wenn sie auf Offline-Einkaufstour sind. Tipp 17: Sich als Original präsentieren Wingos zweiter Tipp betrifft KeywordAnzeigen für Markenartikler. Der kleine Zusatz „Offizielle Firmen-Website“ verbessere die Klickrate immens und helfe den Kunden, sich im Werbedschungel von Affiliates und Wettbewerbern zurechtzufinden. Tipp 18: Google-Reviews Schon seit Längerem integriert Google über seine „Seller Rating Extensions“ Händlerbewertungen aus verschiede- ▲ Die Handelskette Macy’s hat im Web kein Problem damit, wenn sie „Haben wir nicht, gibt’s nicht“: Macy’s vermarktet seine Produktsuche bei Google 24-26_40Tipps_Mehr-Umsatz.qxp 21.10.2010 9:52 Uhr Seite 26 E-COMMERCE 26 nen Quellen in Google-Adwords. Hat ein Händler mindestens 30 Bewertungen, die im Schnitt bei mindestens vier Punkten liegen, wird diese Bewertung automatisch in die Adwords-Anzeigen integriert. Händler sollten dafür sorgen, schnell entsprechend gute Bewertungen zu generieren. Über http://www.google.com/products/seller?zmi =XXX.de (xxx entspricht dem Shop-Namen) können Shop-Betreiber analysieren, wie Kunden sie bislang bewertet haben. Darüber hinaus ist am linken Bildschirmrand zu sehen, welche Quellen Google für die Auswertung heranzog. Im Falle von Amazon.de waren dies beispielsweise CheapCharlie, Dooyoo.de, Geizkragen, Heise Online, Preistrend.de, Shopvote.de und Yopi.de. „Bei negativen Bewertungen sollten Händler schnell versuchen, die Probleme abzustellen, über die sich die Kunden beschweren“, schlägt Scot Wingo vor. Ansonsten gelte das Credo: Kunden motivieren, Rich Snippets heben strukturierte Daten einer Site hervor deutlicher „In den Warenkorb legen“-Button erzielt laut Lindsay höhere Konversionsraten. Tipp 22: Gutscheine und Rabatte David Douglas Stone, CEO von Cashstar, einem Anbieter von Online-Gutscheinen, wirbt für seine Dienstleistungen. Digitale Einkaufsgutscheine, so ist er überzeugt, helfen dabei, neue Kunden zu akquirieren, neue Produktlinien zu promoten, neue Fans in Social Networks zu generieren, Altkunden zu reaktivieren und letztlich auch Umsätze zu steigern. Der Kochbedarfversender William Sonoma beispielsweise bedankt sich bei Kunden für ihren Einkauf, indem er ihnen für den nächsten Einkauf einen Gutschein über fünf Dollar überreicht, der zu einem bestimmten Datum abläuft. Auch spezielle Anlässe wie Weihnachten oder Muttertag nimmt das Unternehmen als Gelegenheit, potenzielle Kunden mit Gutscheinen zu ködern. „Gutscheine, vor allem digitale, werden heute noch weitgehend als Marketing-Instrument vernachlässigt“, sagt Stone. „Und dabei verpassen Händler eine gewaltige Chance, Umsatz zu machen.“ Wer dies ändern will, hat laut dem Cashstar-Chef im Prinzip folgende fünf Möglichkeiten: Tipp 23: Freunde werden Kunden Produktbewertungsseite ohne zusätzliche Auszeichnungselemente Produktbewertungsseite mit Microformat-Auszeichnungselementen Produktbewertungsseite mit RDFa den eigenen Shop zu bewerten, wann und wo immer es geht. Tipp 19: Überdenken Sie Ihre Homepage Um das Website-Design drehen sich die Tipps von Kevin Lindsay, Director Conversion Product Marketing von Adobe Systems.„Brauchen Sie wirklich ein fast bildschirmfüllendes Aufmacherbild?“, fragt er. „Und wenn ja: Welche Ziele soll es erfüllen: Branding oder Handlungsaufruf? Soll es zufällig eingespielt werden oder via ZielgruppenTargeting?“ Sein Rat an die Händler lautet: „Schmeißen Sie Ihr Aufmacherbild weg, wenn es keinen spezifischen Zweck erfüllt.“ Tipp 20: Verstecken Sie keine Deals Überlegen Sie, ob Sie reduzierte Produkte mit regulär ausgepreisten Produkten mischen oder eine Schnäppchenrubrik einführen. Besondere Aufmerksamkeit – und damit eine Add-to-Cart-RateSteigerung von 150 Prozent – erzielen Händler der Erfahrung Lindsays zufolge, wenn sie die Preise ihrer reduzierten Produkte mit einem roten Balken hinterlegen. Tipp 21: Effizientes Cross-Selling Hat ein Kunde schon Produkte in den Einkaufswagen gelegt, ist es laut Lindsay Zeit für intelligentes Cross-Selling. Vorgeschlagen werden sollten Produkte, deren Preis maximal 20 Prozent des Produktpreises im Einkaufskorb beträgt. Ein Shop-Betreiber können ihre Kunden motivieren, Freunde zum Einkauf zu bringen, indem sie versprechen, für jeden Freund einen Einkaufsgutschein zu präsentieren. Dass das funktioniert, zeigt das Beispiel der Apotheke CVS: Sie generierte über eine „Give One, get One“-Strategie in einer Zeitspanne von lediglich zwei Feriensaisons 20.000 neue Kunden. Tipp 24: Ausprobieren lohnt sich Mit Einkaufsgutscheinen kann aber auch bei Produkteinführungen geworben werden: Die Modemarke Talbot macht dies nach dem Motto „$5 if you try, $10 if you buy“. Das heißt: Kunden, die beispielsweise eine brandneue Jeans bestellen, testen und wieder zurückschicken, erhalten einen Einkaufsgutschein von fünf Dollar. Behalten sie die Jeans, gibt es einen Einkaufsgutschein über zehn Dollar. Tipp 25: Fans akquirieren und kassieren Die dritte Möglichkeit, mit Gutscheinen zu werben, ist die in Social Networks. Ein Beispiel ist der Ketchup-Hersteller Heinz. Unter dem Motto „Ode to Awsome“ konnten Internet-Besucher eigene Gedichte aus vorgegebenen Wortbausteinen kreieren und an ihre Freunde verschicken. Als Dank gab es einen Einkaufsgutschein. Der Erfolg spricht Bände: Innerhalb von nur 18 Stunden generierte der Lebensmittelhersteller Heinz auf seiner Facebook-Seite 400.000 neue Fans. Tipp 26: Altkunden reaktivieren „Wir vermissen Sie“-Mails an Kunden, die schon lange nicht mehr im eigenen Shop gekauft haben, sind ein vierter Weg, mit Einkaufsgutscheinen zu werben. Das Versprechen könnte lauten: „Schauen Sie sich doch mal wieder um, wir schenken Ihnen dafür 20 Euro. Das Angebot gilt bis 2. November für jeden Einkauf über 100 Euro.“ Tipp 27: Last-Minute-Shopper beglücken Und die letzte Möglichkeit, mit digitalen Einkaufsgutscheinen Umsatz zu machen, ist vor den obligatorischen Jahresfesten wie Muttertag oder Weihnachten. Wem partout nicht das richtige Geschenk einfallen will, der freut sich über die Möglichkeit, für eine bestimmte Summe einen Einkaufsgutschein zu verschenken. dz ❚ AZ_IW_After_Work_280x381_v4.qxd:Layout 1 20.10.2010 11:52 Uhr Seite 1 Das Networking-Event der Online Branche Die INTERNET WORLD Business lädt Fach- und Führungskräfte der Online-Branche zum Networking nach Büroschluss ein. Termine Herbst 2010 23. November 2010 in Hamburg im Cafe Schöne Aussichten 25. November 2010 in München im 8seasons München Das Motto des INTERNET WORLD Business After Work heißt: Networking! Neue Kontakte knüpfen, alte Bekannte treffen und die aktuellen Themen der Branche diskutieren. Es warten viele interessante Gesprächspartner! Einlass ab 19.00 Uhr! Jetzt auf die Gästeliste setzen lassen! Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung und Infos unter: www.internetworld-afterwork.de 28_eC_OfflineAktivitaeten.qxp 28 21.10.2010 13:15 Uhr Seite 28 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 25. Oktober 2010 22/10 MULTICHANNEL Wenn Web-Händler offline gehen Während der klassische Handel erkannt hat, dass das Überleben ohne Webshop in Zukunft schwer wird, setzt sich im E-Commerce die Erkenntnis durch, dass ein realer Shop Vertrauen für das Pendant im Web schafft D ie Meldung ging im vergangenen Jahr groß durch die Presse: Das OnlineWarenhaus Amazon sucht Geschäftsräume für stationäre Läden in Großbritannien. Bis dato hat das E-Commerce-Vorzeigeunternehmen zwar noch immer keine einzige reale Filiale eröffnet, doch die Tatsache, dass selbst die bekannteste Marke im virtuellen Handel ins Tal der Tränen drängt und da Fuß fassen will, wo immer mehr Händler ihre Läden zusperren, zeigt: Pures Online-Geschäft allein ist auf Dauer genauso wenig eine Lösung wie nur Offline. Kunden erwarten Multichannel – egal aus welcher Richtung die Händler dies aufzubauen versuchen.Und sie machen Druck auf die Händler, ihre Erwartungen zu erfüllen. Das bestätigt auch Arnd von Wedemeyer, Vorstandsvorsitzender von Notebooksbilliger.de. Der Laptop-Versender eröffnete am 3. März dieses Jahres seine erste Filiale in der Münchner Seidlstraße – in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs und verknüpft Online- und Offline-Welt, um den Kunden einen besseren Service bieten zu können: Artikel des Online Shops, die nicht vor Ort ab Lager verfügbar sind, können bestellt und am folgenden Werktag im SelbstabholerbeBeispiel Rasselfisch: Das Sortiment in den stationären Läden ist größer als das im Web Foto: Fotolia Der Kunde ist König Stein auf Stein: Immer mehr Online-Händler eröffnen Filialnetze reich des Stores abgeholt werden. Und online bestellte Artikel können in der Seidlstraße zur Reparatur abgegeben werden.„Unsere Kunden wünschen das offenbar“, antwortet von Wedemeyer auf die Frage, warum sich ein erfolgreicher OnlineHändler die Zwänge und Nöte des OfflineGeschäfts antut. Dabei setzt der Notebooksbilliger.de-Chef auf seine Popularität: „Ich hätte sicher keinen Store aufgemacht, wenn wir als Marke und funktio- nierendes Online-Unternehmen nicht bereits so stark und bekannt wären.“ Darauf setzt auch Def-Shop, Europas größter Versender von Hip-Hop- und Streatwear-Artikeln. Das Unternehmen betreibt seit geraumer Zeit Filialen in Berlin, Frankfurt und demnächst auch Mannheim. „Das wird von der Kundschaft gefordert“, sagt Alex Laubhan, Geschäftsführer der Frankfurter Filiale des DefShops. Er sieht das Offline-Engagement seines Unternehmens vor allem als vertrauensbildende Maßnahme und löst durch die echten Geschäfte auch noch ein großes Problem seiner Branche: „Die Hersteller unserer Klamotten unterscheiden sich bei der Größenangabe oft stark von- einander“, sagt Laubhan. „In den Läden können die Kunden die Klamotten probieren und so die richtige Größe für sich herausfinden.“ Ums Probieren geht es auch in den Ladenlokalen des Golfversenders Golf24.de. „In unserem Markt gibt es teilweise Produkte, die nicht allein über Preis, schnelle Verfügbarkeit und effiziente Abwicklung verkauft werden. Hier spielen Dinge eine Rolle, die das Internet nicht oder nur unzureichend bieten kann, beispielsweise die Vermittlung der Haptik eines Artikels, das Probieren oder die Erfordernis einer Maßanfertigung beispielsweise von Golfschlägern“, berichtet Geschäftsführer Ernst von Randow. Daher hat auch er sich vor geraumer Zeit dafür entschieden, offline zu gehen – peu à peu: „Wir haben uns langsam an das stationäre Geschäft herangetastet“, sagt der Golfprofi. Zunächst gab es nur einen Lagerverkauf, nach einigen Jahren ein richtiges Fachgeschäft am Firmensitz, dann ein zweites weiter entfernt. „So haben wir viele Probleme vermeiden können“, freut sich von Randow. Vor allem die Technik sorge zu Beginn für Kopfzerbrechen: „Die Anbindung der Filialen einschließlich deren Kassen an die zentrale Warenwirtschaft etc. geht in der Regel nie ohne Schwierigkeiten über die Bühne“, weiß er aus Erfahrung. Einer für alle geht nur im Web Doch während ein Online-Handel für Lieschen Müller aus Hintermberg genauso Neu! www.internetworld-academy.de München, 08.11.2010 Frankfurt, 15.11.2010 Köln, 22.11.2010 Seminarprogramm 2010: Facebook effizient einsetzen Das eintägige Intensiv-Seminar zeigt, wie Unternehmen Facebook als Marketinginstrument nutzen können. Neben der Vorstellung von Fanpages, Apps und anderen Bestandteilen von Facebook erhalten Sie praxisorientierte Tipps auf der Basis aktuellster Forschungsergebnisse. me Teilnah Inhalte: Detailinfos unter www.internetworld-academy.de/seminare/facebook St. zzgl. Mw Teilnahmegebühr: € 690,– zzgl. MwSt. Mehr Infos und Anmeldung: € 690,– www.internetworld-academy.de 28_eC_OfflineAktivitaeten.qxp 22/10 21.10.2010 25. Oktober 2010 erreichbar ist wie für Max Huber aus Berlin Mitte, haben die realen Filialen nur ein lokal beschränktes Einzugsgebiet. Wie also findet man hier den richtigen Standort? Für Golf24.de waren vor allem die technische Anbindung, das Personal, die Wettbewerbssituation, die Verkehrsanbindung und die finanziellen Möglichkeiten stand- Silberhimmel.de: Mit der Eröffnung des Offline Store brach der Online-Umsatz kräftig ein ortentscheidend. Der Def-Shop indes eruierte anhand der eingehenden Bestellungen aus dem Webshop, aber auch anhand der Aktivitäten der Konkurrenz, wo deutschlandweit das meiste Interesse an Hip-Hop- und Streetwear-Produkten ist – und siedelte sich dort an. Eine andere Möglichkeit, ohne hohes unternehmerisches Risiko die eigene Online-Marke deutschlandweit zu streuen, hat Gabriele Kiefer, Gründerin von Rasselfisch.de – einem Webshop für besondere Kinderprodukte – gefunden. Sie betreibt ihre Filialen im Franchise-System. An neun Standorten – Berlin, Bochum, Karlsruhe, Konstanz, München, Nürnberg, Saarbrücken, Stuttgart und Wiesbaden – hat sie inzwischen Franchise-Nehmer gefunden, die die besondere Produktphilosophie des Online-Geschäfts ins reale Leben transportieren – auf eigenes unternehmerisches Risiko. Kunden sollen in den Läden, die selbst über ihr Sortiment ent- 13:15 Uhr Seite 29 E-COMMERCE scheiden, Produktdetails entdecken, die im Web über Bilder und Text nur schwer darstellbar sind. Darüber hinaus führen die Filialen auch Produkte, die im Web nicht bestellt werden können. Die Strategie geht auf: „Der Anteil der Ladenumsätze wächst stetig, nicht der des Internets“, erklärt Kiefer. Neben der Wahl des richtigen Standorts sollten sich Web-Händler dafür wappnen, dass ein stationärer Laden in vielen Dingen anders funktioniert als ein Web-Geschäft. „Die Qualität der Kommunikation im Geschäft ist anders, intensiver, die Rückkopplung direkter, es gibt verwertbare Anregungen“, sagt Golf24.de-Chef Ernst von Randow. Während es im Web um effiziente Abwicklung gehe, stünde stationär der direkte Umgang mit Menschen im Vordergrund. „Ein Kunde im Laden lässt sich seine Beschwerde oder Reklamation nicht mit einem Textbaustein beantworten“, so Randow. Alex Laubhan vom Def-Shop wurde davon überrascht, dass die Sortimente an jedem Standort anders funktionieren. „Was sich in Berlin gut verkauft, kann sich in Frankfurt als Ladenhüter entpuppen“, erklärt er. Hier bräuchten Web-Händler erst ein wenig Erfahrung, bevor alles rund läuft. Das bestätigt auch Arnd von Wedemeyer von Notebooksbilliger.de: „Offline-Käufer kaufen wesentlich emotionaler und spontaner. Und sie kaufen sehr, sehr unterschiedlich. Es würde für uns überhaupt keinen Sinn ergeben, einen Store zu betreiben, Internet World BUSINESS 29 Internet-Unternehmen baut Hotels Vom Online-Reisebüro zum VerPortale und Reisebüros. Acht anstalter und nun zum Hotelier: Jahre nach dem Start beschäftigt Unister, Betreiber von 23 WebUnister rund 1.000 Mitarbeiter Portalen, macht sich auch in der und setzt im Jahr einen mittleren Offline-Welt breit. Vor etwa siedreistelligen Millionenbetrag ben Jahren hat Gründer Thomas um. Jüngster Coup der LeipziWagner direkt am Firmensitz, im ger: eine Hotelkette für StädteErdgeschoss einer Gründerzeitreisende. Diese hat zwar noch Villa im Leipziger Barfußgässkeinen Namen, aber erste Standchen, eine Filiale seines Onlineorte für die 2-Sterne-Häuser sind Reisebüros Ab-in-den-Urlaub.de in Berlin, Dresden, Hamburg. eingerichtet. Weniger, um darUnister-Gründer Wagner Hannover, Köln und München aus eine Kette zu schmieden kennt sich auch offline aus bereits gefunden. Gespräche mit oder Erfahrungen im stationären Privatinvestoren und ImmobiGeschäft zu sammeln, sondern um „die tolle lienfonds sind laut Unternehmen „im fortgeSchaufensterfront des Hauses“ zu nutzen, wie schrittenen Stadium“. Die Herbergen sollen Wagner erzählt. Hinter dem Reisebüro fanden einmal 150 bis 300 Zimmer haben, günstig zu zudem das Callcenter für Ab-in-den-Urlaub.de, buchen sein – und doch ausgestattet wie teure Fluege.de, Hotelreservierungen.de und die anHotels. Noch vor dem ersten Spatenstich sucht deren Reiseseiten des Unternehmens Platz. Unister weitere Standorte für Hotels. vs 2006 ergänzte Thomas Wagner, der 2002 mit der Studenten-Community Unister als Unternehmer startete und mit Reise- oder Vergleichsportalen schnell deutlich einträglichere Einnahmequellen aufbaute, das Buchungsgeschäft von Unister um den Veranstalter Urlaubstours. Dieser entwickelt günstige Pauschalreisen im Bausteinprinzip und vertreibt diese über die Der Web-Portal-Spezialist baut Stadthotels unternehmenseigenen, aber auch über externe wenn wir nicht auch das breite Sortiment vorhalten könnten“, sagt er. Keine Unterschiede sehen die Shop-Betreiber indes bei ihren Margen. Was im stationären Handel in ShopMiete und -Einrichtung investiert werden muss, hält sich die Waage mit Investitionen in die Technik und Logistik im Internet, sind sich die Händler einig. Für Web-Händler, die bereits über eine starke Marke verfügen, ist ein Offline-Kanal also eine sinnvolle Ergänzung. Der Umkehrschluss, dass kleine Golf24: Die stationären Läden bieten den Kunden, was das Web nicht kann – Produkte wie Golfschläger selbst zu testen Web-Händler durch ein Offline-Geschäft mehr Vertrauen und dadurch neue Kundschaft gewinnen können, ist schwieriger. Das zeigt das Beispiel Silberhimmel.de. Der Silberschmuckversender eröffnete 2003 eine Filiale an einer Einfallstraße im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen – inklusive auffälligem Riesenlogo. In der Folge brach der Online-Umsatz um 20 bis 25 Prozent ein. „Es ist mir nicht gelungen, die Menschen zu überzeugen, nicht nur in der Filiale, sondern auch im Web zu bestellen“, sagt ein ehemaliger Verantwortlicher, der namentlich nicht genannt werden will. Als der Vermieter inmitten der Wirtschaftskrise auch noch die Miete erhöhen wollte, sperrte Silberhimmel.de den Laden wieder zu. Den Webshop indes gibt es immer noch. dz ❚ 30_recht_22-2010.qxd 30 21.10.2010 9:55 Uhr Seite 30 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 25. Oktober 2010 Vermintes Terrain Rahmenbedingungen und rechtliche Risiken beim Marketing auf Facebook W er auf Facebook Marketing betreibt, muss nicht nur eine Vielzahl von Gesetzen, sondern auch umfangreiche Facebook-AGB beachten. Und wo ein Gesetzesverstoß die Gefahr von Abmahnungen mit sich bringt, kann die Verletzung der Facebook-AGB zur Sperrung der ganzen Seite führen und so äußerst kostspielig werden. Daher ist zuallererst zu beachten, dass kommerzielle Aktivitäten nur auf Unternehmensseiten stattfinden dürfen. Es ist Unternehmen untersagt, persönliche Profile (erkennbar an „Als FreundIn hinzufügen“-Button) anzulegen oder zur Kommunikation zu nutzen. Bei der Wahl des Profilnamens dürfen dann natürlich keine fremden Marken, Namen, Slogans („... die besten im Revier“), Qualitätsmerkmale („das Original“) oder Gattungsbegriffe („Fotografie“) genutzt werden. Zu einem rechtssicheren Profil gehört auch ein Impressum mit allen notwendigen Inhalten oder zumindest ein Link zu einem Impressum. Dazu bietet sich der Reiter „Info“ an. 22/10 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer, LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ❚ www.legalershop.de Aufs Kleingedruckte achten: Die Facebook-AGB sollten nicht verletzt werden Hinweis angegeben werden. Bei der Verbreitung von grafischen Inhalten sind fremde Urheberrechte zu beachten. Auch Links zu Bildern, für die Facebook automatisch eine Grafik generiert, können eine Verletzung des Urheberrechts darstellen. verwendet und allenfalls skaliert werden. Außerhalb von Facebook ist noch zu beachten, dass beim Einsatz des „Like“Buttons die Besucher über seine Funktionsweise in der Datenschutzerklärung aufgeklärt werden müssen. Gewinnspiele nur nach Erlaubnis Social Media Policy schützt Bei Anzeigen und Gewinnspielen ist Facebook sehr streng. Werbeanzeigen und alle Seiteninhalte, die einen Werbeanzeigencharakter haben, müssen den Anforderungen der umfangreichen Facebook-Werberichtlinien genügen, die Vorsicht gegenüber Konkurrenten unter anderem genau vorgeben, wie InViele Rechtsverletzungen finden sich in halt und Aussehen der Anzeigen zu geden Inhalten der Profile. So mahnt das stalten sind. Gewinnspiele oder Wettbewerbe dürfen nur nach vorheriger Erlaubnis von Facebook und nur innerhalb Thomas Schwenke von Anwendungen durchgeführt werden. Dagegen ist Partner der Kanzlei sind Mitteilungen zu vollSchwenke & Dramburg ständig außerhalb von Facein Berlin book stattfindenden Pro❚ http://spreerecht.de motionen („Nehmt an unserem Gewinnspiel im Blog teil“) zulässig. Wettbewerbsrecht zur besonderen Vor- Die Marke „Facebook“ darf online wie sicht bei Äußerungen über die Konkur- offline nur zwecks Verweises auf die eigerenz oder deren Produkte an. Die Regeln ne Facebook-Aktivität genutzt werden. Es sind hier sehr streng. Aber auch eine darf nicht der Eindruck einer Kooperation falsche Angabe von Preisen kann eine mit Facebook entstehen. Facebook verAbmahnung auslösen, denn gegenüber bietet auch die Nutzung des grafischen Verbrauchern dürfen nur Bruttopreise Logos („facebook“-Schriftzug). Lediglich mit „inkl. MwSt zzgl. Versandkosten“- der Buchstabe „f“ auf blauer Kachel darf Aufgrund der rechtlichen Hürden sollten Firmen über die Einführung einer unternehmensweit gültigen Social Media Policy in Verbindung mit einem Workshop nachdenken. Dadurch sinkt das Risiko, dass Mitarbeiter unbeabsichtigt rechtliche Fehler begehen. Außerdem kann sich das Unternehmen oft der Haftung gegenüber Dritten entziehen, wenn der Mitarbeiter Rechtsverstöße begeht, obwohl er in der Social Media Policy umfassend aufgeklärt und zudem seine Beiträge zumindest stichprobenartig kontrolliert wurden. ❚ Thomas Schwenke Darauf müssen Sie achten: ❚ Kommerzielle Aktivitäten sind nur in Unternehmensprofilen erlaubt, nicht innerhalb von Personenprofilen. ❚ Die Regeln des UWG gelten auch bei Beiträgen auf Facebook. Wettbewerbsverstöße können abgemahnt werden. ❚ Es kann jederzeit auf Gewinnspiele und Aktionen verlinkt werden, die außerhalb von Facebook stattfinden. Verweigerung der Annahme unfreier Rücksendungen Sowohl die Klausel „Unfreie Rücksendungen werden nicht angenommen“als auch die tatsächliche Verweigerung der Annahme unfreier Rücksendungen stellt einen abmahnfähigen Verstoß dar, wie das Landgericht (LG) Düsseldorf vor Kurzem urteilte (Urteil vom 23.07.2010 – Az.: 38 O 19/10). Ein Online-Händler hatte einen Testkauf bei einem Mitbewerber vorgenommen und den Widerruf erklärt. Die Ware sendete er unfrei zurück. Als der Mitbewerber diese nicht annahm, mahnte der Händler ihn ab. Das LG Düsseldorf gab dem Händler Recht. Die Verweigerung der Annahme einer unfreien, auf dem Postweg zurückgesendeten Warenlieferung nach Ausübung des Widerrufsrechts sei ein Wettbewerbsverstoß. Die zudem in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Mitbewerbers vorhandene Klausel, wonach er unfreie Warensendungen nicht annehme, sei ebenfalls unzulässig. Beim Fernabsatzkauf trägt grundsätzlich der Unternehmer die Kosten der Rücksendung nach einem Widerruf. Das ist nur ausnahmsweise dann nicht der Fall, wenn er dem Kunden diese Kosten im Rahmen der sogenannten 40-EuroKlausel anlastet. Im Übrigen ist ein Verbraucher nicht verpflichtet, in „Vorleistung“ zu gehen und die Ware überhaupt zu frankieren. So jedenfalls die überwiegende Rechtsprechung. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht WERBEAUSSAGEN INTERNET-RECHT ABMAHNUNGEN IMPRESSUMSPFLICHT Keine echte Flatrate 523 Seiten Know-how Erpressen gilt nicht! Vorsicht beim Formulieren Das OLG Hamburg hat T-Mobile untersagt, Vertragsangebote für das iPhone mit Attributen wie „Freier Internetzugang mit unbegrenzter Datenflatrate“ zu bewerben. Geklagt hatte der Telefonieanbieter Sipgate, der sich daran stört, dass entsprechende Verträge von T-Mobile Internet-Dienste wie Voice over IP oder Instant Messaging nicht umfassen. Außerdem bemängelten die Richter, es werde nicht deutlich genug dargestellt, dass T-Mobile bei der „Datenflatrate“ nach Überschreiten einer bestimmten Volumengrenze die Bandbreite drastisch einschränkt. Welche Dienste genau ein InternetZugang umfassen muss, sagten die Hamburger ❚ Richter indes nicht. fk Im Jahr 2003 veröffentlichte Thomas Hoeren zum ersten Mal das kostenlose Skript „Internetrecht“ als PDF-Dokument im Netz. Seitdem überarbeitet der Professor, der an der Uni Münster lehrt, das Kompendium zu jedem Semester neu. Jetzt ist die Ausgabe zum Wintersemester 2010 erschienen, sie enthält unter anderem die aktuelle Rechtsprechung zu Rom I und Rom II (EU-Recht zu vertraglichen und außervertraglichen Schuldverhältnissen). Um das 523 Seiten starke PDF herunterzuladen, rufen Sie bitte auf www.internetworld.de/webcode den Webcode 1022030 auf. Dort finden Sie auch den Link zum kostenlosen Skript „IT-Recht“, das Hoeren in die❚ sem Jahr erstmalig veröffentlicht hat. fk Das Oberlandesgericht Hamburg hat jetzt eine Abmahnung für rechtsmissbräuchlich erklärt, der ein Erpressungsversuch voranging. Ein Unternehmen hatte bei einem Online-Händler per anonymem Testkauf ein Produkt bestellt und auf dessen Verpackung eine irreführende Aussage festgestellt. Daraufhin stellte die Firma den Händler vor die Wahl: Entweder er nimmt das Produkt aus dem Sortiment und bezieht stattdessen Waren von ihr oder er erhält eine Abmahnung. Da der Händler auf das Angebot nicht einging, aber auch keine Unterlassungserklärung abgab, beantragte die Firma eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Hamburg. Erst das OLG hob diese Entscheidung ❚ wieder auf. fk Ein bemerkenswertes Urteil hat jetzt das Oberlandesgericht Naumburg gesprochen: Eine Website-Betreiberin wurde wegen des Verstoßes gegen § 5 Abs. 1 Nr. 2 Telemediengesetz (TMG) verurteilt. Ihr Vergehen: Statt der geforderten E-Mail-Adresse im Impressum stand dort der Satz: „Ich freue mich auf E-Mails“. Das Wort E-Mails war mit ihrer Mail-Adresse verlinkt. Das sahen die Naumburger Richter nicht als selbsterklärend an. Sie stuften diesen Wettbewerbsverstoß sogar als nicht geringfügig ein, weshalb die Bagatellregel in diesem Fall nicht greift. Immerhin reduzierten sie den vom Kläger angesetzten Streitwert von 10.000 ❚ Euro auf die Hälfte. fk RIA_Eindruck_2210_IWB_v2.qxd:Layout 1 20.10.2010 12:07 Uhr Seite 1 Web 2.0-Entwicklerkonferenz 10./11. November 2010, Holiday Inn Munich City Centre, München Für Leser der Kongressthemen am 10. November: € 100,– Interface und Interaction Design für RIAs die Teilnahme. f u a g n u ig ß ä Erm ldecode: e m ● Innovative Cross-Plattform Entwicklung mit Unify n A r e h c li n ö Ihr pers ● Rich Internet Application = Rich User Experience? PROria10Hiwb ● Single Sign On für Silverlight ● The Mobile Future – W3C Widget Runtimes, Native APIs and beyond ● Workshopthemen am 11. November: Mobile Flash 10.1 und Adobe Air 2.0 Apps für Smartphones ● Agiles Arbeiten in RIA-Entwicklungsteams ● HTML5 – der neue Internet-Standard? ● Human APIs, expanding the (mobile) web to the real world ● Rich Internet Applications für Web-Entwickler, Interface und Interaction Designer, Grafiker, Content Manager, Softwareentwickler, Agenturen und Webmaster Programm und Referenten: www.riaworld.de Ein Kongress der: Veranstalter: Sponsor: RIA_Eindruck_2210_IWB_v2.qxd:Layout 1 20.10.2010 12:07 Uhr Seite 2 Kongress & Workshops RIA World Holiday Inn Munich City Centre 10. November 2010: Kongress 09.30 - 10.15 10.15 - 11.30 Keynote HTML5 Everywhere Michael Mahemoff | Google UK Attwood’s Law states “any application that can be written in JavaScript, will eventually be written in JavaScript”, and the same could be said of web technology in general. With the advent of HTML5 and related technologies, the user-interface gap is now truly closing between web and native platforms. Whether Smartphone’s, tablets, desktops, and even TV ... HTML5 is making it possible to target them all with a single application. This talk will overview capabilities, identify trends, and explain best practices for writing cross-platform web apps with HTML5. Track 1: Konzeptionierung Track 2: Entwicklung Gestaltung durch Entwicklung Designing the Innovation Interface Patrik de Jong | Artificialduck Studio Andrew Upton | frog design Während immer neue Technologien auf den Markt strömen, verändert sich unserer Workflow deutlich langsamer. Design und Entwicklung arbeiten oft streng getrennt von einander, obwohl inzwischen klar ist, dass die eigentlichen Innovationen erst entstehen, wenn Technologie und Design verschmelzen. Was können wir hier lernen, wie können Gestalter und Entwickler enger zusammenarbeiten? User interfaces and interactions in rich, touch enabled mobile apps require a tight integration of the design process with the development track. New requirements resulted in programming languages optimized for coding more visual and animated interfaces. How do the new design paradigms affect coding? Who’s driving the innovation, the technology side or the design side? What impact does that have on communication and workflows in projects? Kaffeepause 11.30 - 12.00 12.00 - 13.15 Interface Design für RIAs am Beispiel von Audiotool Innovative Cross-Plattform Entwicklung mit Unify Alan Ross, Kai-Philipp Schöllmann | Des Pudels Kern Sebastian Werner | Telekom AG Das Audiotool ist eine browserbasierte Musik Applikation, die es Musikern erlaubt kollaborativ zu arbeiten. Bei der UI Entwicklung gilt es hier, eine generische mit einer speziellen GUI in Einklang zu bringen. Beide Varianten erfordern unterschiedliche Ansätze – von Konzeption bis Entwicklung. Welche Design Goals und Kriterien sind entscheidend? Wann ist welcher Ansatz erfolgsversprechender? Diese und andere Fragen werden diskutiert. Eine der größten Herausforderungen im Bereich Software ist es, Anwendungen für mehrere Plattformen zu entwickeln. Die neuen Geräteklassen, wie Smartphones und Tablets, verstärken die Vielfalt sogar noch. Durch den Einsatz von Technologien wie HTML5 sowie PhoneGap / Adobe AIR können erstklassige Anwendungen effizient für unterschiedliche Geräte entwickelt werden. Mittagessen 13.15 - 14.30 14.30 - 15.45 Klicken, schütteln, fühlen – Interaktion mit RIAs Adobe Open Screen Project – the next step of Flash Philipp Sackl | envis precisely Mark Doherty | Adobe Lange waren Web-Apps der kleine Bruder der Desktop-Programme. Ersteres war ein netter Zeitvertreib, letzteres wurde für »richtige« Arbeit gebraucht. Doch der kleine Bruder ist erwachsen geworden – und mit mobilen RIAs eröffnen sich sogar völlig neue Interaktionsformen. Ein Blick auf das Interface-Design von RIAs in Gegenwart und Zukunft anhand herausragender Beispiele. The Open Screen Project has the vision to enable consumers to engage with rich Internet experiences seamlessly across any device, anywhere. Google CEO Eric Schmidt called Flash Player 10.1- „the next step in the evolution of Flash“. Learn more about the technical foundations of the Flash platform, and how it can be used to create apps for smartphones, devices and GoogleTV. Kaffeepause 15.45 - 16.15 16.15 - 17.30 17.30 - 18.45 Rich Internet Application = Rich User Experience? Single Sign On für Silverlight Prof. Dr. Dieter Wallach | ERGOSIGN GmbH Golo Roden | Des Eisbären Blog Die Evolution des Webs von einer Informations- zu einer Anwendungsplattform eröffnet für User Interface Designer umfassende Möglichkeiten zur Realisierung einer reichhaltigen User Experience. Die Grenzen zwischen RIAs und nativen Anwendungen verschwinden. Der Vortrag diskutiert sowohl Herausforderungen als auch Perspektiven von RIAs und illustriert diese an Beispielen. Viele Webseiten und Anwendungen bieten die Möglichkeit, eine zentrale Anmeldung gemeinsam zu nutzen: Die Rede ist von Single Sign On (SSO). Hotmail und der Live Messenger sind nur zwei Beispiele. Erläutert werden die Grundlagen von SSO, die Windows Identity Foundation (WIF) wird vorgestellt und Sie lernen, wie Sie diese in Silverlight integrieren. [App]vertising - Die neuen Marketingspielregeln The Mobile Future - W3C Widget Runtimes and Native APIs Wolf Dieter Becvar | HotGloo GbR Wolfram Kriesing | uxebu ltd. Offene Frameworks, Gründerfonds und Erfolgsgeschichten ermutigen Entwickler, ins App-Business einzusteigen. Doch die Konkurrenz ist groß und die Mortalität ebenfalls exorbitant hoch. Eine innovative Idee alleine reicht nicht mehr. Um im Web erfolgreich zu sein bedarf es neben einer emotionalisierenden Markenpersönlichkeit auch einer interaktiven Marketingstrategie. In diesem Vortrag gibt es Strategie-Tipps für die Beta- und Final-Release-Phase. Web technologies, Widget Runtimes, HTML5, JavaScript, JIL, BONDI, PhoneGap, Appcelerator, etc. - if you have ever heard about one of them you know that the mobile web is going all those directions. In this session I will give you an overview where Widget Runtimes are today, what devices you can reach, what means a developer has to develop and debug. You will see how widgets can also go where no widget runtimes are and what the future will bring. RIA_Eindruck_2210_IWB_v2.qxd:Layout 1 20.10.2010 12:07 Uhr Seite 3 JETZT ONLINE ANMELDEN! www.riaworld.de/anmeldung 11. November 2010: Workshops Registrierung 08.30 - 09.30 Ideen, Ideen, Ideen – wie man Innovationen nährt 09.30 - 11.00 Mobile Flash 10.1 und Adobe Air 2.0 Apps für Smartphones Andreas Schimmelpfennig | Elastique Mark Doherty / Anne Kathrine Petteroe | Adobe Die zündende Idee zur rechten Zeit ist der Grundstein für jeden erfolgreiche Web-Kampagne oder durchschlagenden Web-Service. Doch wie schafft man es, im Team neue Ideen zu entdecken und weiter zu entwickeln? Dieser Workshop zeigt in praxis-naher Weise Tricks, Techniken und Methoden. Der Flash Player 10.1 ist das erste Produktrelease des Open Screen Projects. Mit dieser Version steht zum ersten Mal ein Flash Player für Mobilgeräte mit dem vollen Funktionsumfang des Flash Players für Desktop Computer zur Verfügung. Dieser Workshop zeigt die Entwicklung von mobilen Anwendungen für den Flash Player 10.1 und installierbaren Anwendung mit Adobe Air 2.0 auf Basis von ActionScript 3. Besonders eingegangen wird auf die Nutzung der Smartphone APIs MultiTouch, Gestures und Accelerometer sowie die Optimierung von Flash-Anwendungen für Mobilgeräte. Kaffeepause 11.00 - 11.30 Fortsetzung »Mobile Flash 10.1 und Adobe Air 2.0 Apps für Smartphones« Fortsetzung »Ideen, Ideen, Ideen – wie man Innovationen nährt« 11.30 - 13.00 Mittagessen 13.00 - 14.00 HTML5 – der neue Internet-Standard? Agiles Arbeiten in RIA-Entwicklungsteams 14.00 - 15.30 Carlo Blatz | Powerflasher GmbH Patrick Lobacher | typovision Entwicklungen anspruchsvoller RIAs erfordern einerseits professionelle Tools, andererseits aber auch eine Anpassung des Vorgehensmodells und des Entwicklungsprozesses. Carlo Blatz präsentiert in seinem Workshop anhand von vielen konkreten Beispielen die Techniken aus der agilen Softwareentwicklung, die bei der Realisierung von RIA-Projekten bei Powerflasher eingesetzt werden und für eine flache Aufwandskurve bei hoher Qualität sorgen. Ein Best-of aus Scrum, 37signals und vielen Powerflasher-Ideen. Der neue Internet-Standard ist nicht zuletzt durch Apples Absage an Adobes Flash in aller Munde. Vollmundig wird versprochen, dass Flash durchaus durch standardisierte Technologien ersetzbar ist. Wie das gelingt, wird der Workshop in vielen Praxisbeispielen zeigen, bei denen auch die theoretischen Hintergründe nicht zu kurz kommen. Dabei wird auch ausführlich auf CSS3, Audio/Video, Canvas, Geolocation und Offline web applications eingegangen. Kaffeepause 15.30 - 16.00 16.15 - 17.30 Fortsetzung »Agiles Arbeiten in RIA-Entwicklungsteams« Human APIs, expanding the (mobile) web to the real world Nikolai Onken | uxebu ltd. Have you ever wondered why we, JavaScript developers are not able to access real hardware through the browser? Did you ever dream about controlling your home appliances via your JavaScript, HTML, CSS based native mobile application? Well, your dreams are heard and finally, now you are able to do all this. In this talk I will discuss the implications of opening up the browsers APIs, explore real life use- cases and will demonstrate working examples which will make you want to write mobile applications accessing and controlling hardware. Sponsor: Kooperationspartner: Veranstalter: 34_Tools_News1.qxd 34 20.10.2010 15:47 Uhr Seite 34 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Techniktipp Martin Aschoff, Gründer und Vorstand der Agentur Agnitas in München ❚ www.agnitas.de Bounce-Mails nicht ignorieren Wer größere Mengen von E-Mails versendet, erhält nahezu zwangsläufig E-Mail-Benachrichtigungen, dass sich einige E-Mails nicht zustellen lassen. Diese automatisierten Rückmeldungen bezeichnet man als Bounces, weil die versendeten E-Mails quasi zurückprallen. Zu unterscheiden ist zwischen Hardbounces und Softbounces: Hardbounces bedeuten, dass sich die E-Mails grundsätzlich nicht zustellen lassen, Softbounces dagegen weisen auf lediglich temporäre Zustellprobleme hin. Hardbounces dürfen Sie keinesfalls ignorieren. Denn wenn ein Versender E-Mail-Adressen, die (nicht) mehr existieren, wiederholt anschreibt, so wird dies von den Providern als Spam-Indikator gewertet, weil hohe Quoten von Hardbounces als ein typisches Merkmal von Spam-Versendern gelten. Übrigens liefern einige Provider gelegentlich auch Hardbounces aus, obwohl sich die EMails zustellen ließen, weil sie den Absender für einen Spam-Versender halten und ihn durch die Hardbounce-Rückmeldungen von weiteren Zustellversuchen abhalten wollen. Neben den Hardbounces sollten Sie in jedem Fall auch die Softbounces beachten, denn wenn bei einer bestimmten E-MailAdresse wiederholt ein Softbounce auftritt, deutet dies ebenfalls auf ein grundsätzliches Zustellproblem hin. Außerdem liefern manche Provider Softbounces aus, die sich, sobald man sich die E-Mail-Rückmeldung genau durchliest, in Wirklichkeit als Hardbounces entpuppen. Für die Softbounce-Verarbeitung gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen ein automatisiertes Scoring, das nach einer gewissen Anzahl von Softbounces innerhalb eines definierten Zeitraums die Adressen wie Hardbounces behandelt. Auf diese Weise können Sie Ihren Verteiler sauber halten. Zum anderen kann man aufgrund der Bounce-Meldungen entscheiden, wie man mit der E-MailAdresse weiterverfahren will. Aus den Bounce-Meldungen kann man beispielsweise erfahren, ob lediglich das Posteingangsfach des Empfängers voll ist, der ZielMailserver technisch nicht erreichbar ist oder der Mailserver die E-Mail im Rahmen eines Greylisting temporär ablehnt. Allerdings ist dieses Verfahren zeitlich recht aufwendig, sodass es nur bei kleineren Mengen von Softbounces empfehlenswert ist. Auf jeden Fall sollten Sie sich unbedingt aktiv um die Bounces kümmern, um bei den Providern nicht durch stetig steigende Bouncequoten an Reputation zu verlieren. Anzeige Sie brauchen eine neue Online-Agentur? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister 25. Oktober 2010 22/10 Daten über das Mobile Web Comscore führt das Mobile-Optimized Tagging ein D er Marktforschungsspezialist Comscore will verlässliche Kennzahlen für den Markt der mobilen Internet-Nutzung zur Verfügung stellen. Auf der Fachmesse CTIA gab das Unternehmen die Einführung von „Mobile-Optimized Tagging“ bekannt, einer Methode zur Messung von fürs mobile Web optimierten Seiten. Dieser Service soll es Publishern von mobilen Portalen ermöglichen, den Zugriff auf ihr mobiles Inventar weltweit und vor allem Plattform-übergreifend zu messen. Das neue Marktforschungs-Tool liefert dafür Analysen zur Frequentierung mobiler Websites und Nutzerbindung für eine Vielzahl von Mobilfunkgeräten, Betriebssystemen und Tablet PCs wie das iPad. Meistbesuchte Anbieter via Handy Nutzung via App oder Mobile Browser 13,2% Google methode können Publisher ab sofort kostenfrei und mit geringem Aufwand in ihre mobilen Inhalte integrieren. Kooperation mit Bango Um die neue Messmethode möglichst schnell unters Volk zu bringen, hat MSN/ Windows 6,0% Live/ Bing Comscore eine Kooperation mit Bango 5,9% Yahoo geschlossen, einem Anbieter für Mobile Analytics und Mobile Billing, 4,5% eBay dessen Service von vielen der am meisWikipedia 3,9% ten frequentierten mobilen Seiten genutzt wird. Alle Seiten, die Bango ICQ 3,4% 53 Mio. deutsche Nutzer über 13 Jahre mit nutzen, werden dadurch von dem Internet-fähigem Handy Youtube 3,3% Comscore-Tag erfasst.„Wir freuen uns Amazon 3,2% über die Partnerschaft mit Comscore und die damit verbundene MöglichWetter.com 2,9% keit, unseren Kunden einen innovatiQuelle: Comscore Mobilens Plattformübergreifende Messung Audience Profile Report, ven Ansatz zur Messung und BewerDreimonatsdurchschnitt, © INTERNET WORLD Business 22/10 Aufgrund der variierenden Möglichkeiten tung ihrer Daten anbieten zu können“, endend im August 2010 verschiedener Betriebssysteme konnte die so Anil Malhotra, Senior Vice PresiMobilbranche bis jetzt nicht auf umfassende Google liegt auch in der mobilen Nutzung vorn dent, Marketing & Alliances von Bango. und einheitliche Analysen für sämtliche „Wir sind uns der Bedeutung einer Mobilfunkgeräte und Plattformen zurück- soll jetzt die mobile Nutzung einheitlich brachenweiten mobilen Publikumsmesgreifen; ein Problem für den Werbemarkt messen, was alle führenden Smartphone sung, die als Basis für eine unabhängige im Mobilfunkbereich, der bis dato vor- Plattformen, zahlreiche Mobilfunkgeräte, Validierung für Publisher und Werbekunnehmlich mit Schätzungen agieren muss. sowie Tablet Computer wie das iPad ein- den gleichermaßen fungiert, bewusst. Von Der Mobile-Optimized Tag von Comscore schließt. Das Ergebnis sollen dann Er- einer solchen Entwicklung profitiert die kenntnisse über mobile Nutzergruppen gesamte Branche, indem Werbeausgaben und deren Verhalten, inklusive Zahlenan- im mobilen Segment gefördert werden.“ gaben zu einzelnen Frequentierungen Mit der Mobile-Tagging-Methode posiund Seitenaufrufen, sein. Auch Reichwei- tioniert sich Comscore, bisher vor allem ten-Rankings allein für das mobile Inter- bekannt für Konsumentenbefragungen, Marktforscher vs. Tech-Anbieter: Mit dem Mobile- net sind mit Mobile-Optimized Tagging erstmals als Technologieanbieter im BeOptimized Tagging geht Comscore neue Wege möglich (siehe Grafik). Die neue Mess- reich Marktforschung. il ❚ Facebook Videos zum Paketpreis Open Source von Shopware O pen Source hat in der Branche der Webshop-Systemanbieter Konjunktur. Nachdem Oxid mit der Einführung seiner Community Edition im letzten Jahr Erfolge feiern konnte, folgt jetzt der nächste kommerzielle Shop-Systemhersteller dem Zug ins Open-Source-Lager: Shopware hat eine kostenlose Version seiner Software auf den Markt gebracht, deren Quellcode Schritt für Schritt veröffentlicht werden soll. Community Edition hat den gleichen Funktionsumfang wie Shopware Professional Core. Supportleistungen gibt es nicht, vielmehr sollen sich Kunden, Interessenten und Entwickler gegenseitig unterstützen. Entwickler sollen ihre selbst gestalteten Erweiterungen zur Standardsoftware über einen eigenen Community Store vermarkten können. il ❚ 6,3% Treepodia bietet kostenlose Online-Video-Produktion D ass Online-Videos enorm zu einer guten Konversionsrate beitragen, ist bekannt; dass die Produktion von OnlineVideos ziemlich teuer ist, allerdings auch. Treepodia, eine israelische Online-VideoPlattform, will ab sofort auch deutschen Kunden eine günstige Alternative für Videos im Shop bieten. Das System erstellt aus Produkfotos und -informationen automatisch animierte DiashowClips, die Händler in ihre Seite einbinden können. Auf Wunsch werden die Videos noch mit Voice-Over in der Landessprache aufgewertet. Die Produktion dieser Clips ist kostenlos; die Kunden bezahlen die Services von Treepodia mit einer monatlichen Paketpauschale, die sich nach der Zahl der Unique Visitors, der Anzahl der filmisch aufgewerteten Produkte und der gewünschten Komplexität der Videos Treepodia bietet günstige Online-Videos richet. Das kleinste verfügbare Paket „Essential“ für bis zu 20.000 Unique Visitors und 1.500 verfilmte Produkte ohne Voice-Over kostet beispielsweise 149 Euro pro Monat. il ❚ DOODLE, MEMONIC, WUALA DATA BECKER GOOGLE ENTERPRISE Schweizer Online-Messer SEO-Software für Einsteiger Search Appliance geht in die Cloud Doodle, Memonic und Wuala bieten ein Bundle ihrer Tools an. Für kurze Zeit können Nutzer drei Premium-Accounts für den Preis von zweien erhalten: Termine planen mit Doodle, Web-Content speichern mit Memonic und unterwegs auf Daten zugreifen mit Wuala. il Der Software-Verlag Data Becker hat eine SEOSoftware auf den Markt gebracht. Der „SEO Traffic-Booster“ bietet Schlüsselwörter-Analyse, meldet die Site bei Suchmaschinen und WebKatalogen, hilft bei der Erstellung von Partnernetzwerken und enthält diverse SEO-Tools. il Nutzer der Google Search Appliance können ab sofort auch im Internet abgelegte Daten durchsuchen. Das Tool „Cloud Connect“ zeigt Suchergebnisse von Google Text & Tabellen und Google Sites, Intranet, CMS und Datenbanken an, aber auch passende Blog- und Twitter-Einträge. il 35_news-ii.qxd 21.10.2010 22/10 9:59 Uhr Seite 35 TOOLS & TECHNIK 25. Oktober 2010 Miet-Shops für Reseller Yoc erweitert Mobile Adserver M it der neuen Version 3.2 seines Mobile Adservers hat Yoc drei Tools vorgelegt, die in erster Linie Publisher unterstützen sollen. Neu ist das „Real Time Revenue Reporting“, das Publishern in Echtzeit Informationen zu Umsätzen und Erlösen liefern soll. Die Daten können laut Angaben des Mobile-Marketing-Spezialisten nach verschiedenen Kriterien wie Zeitraum, Land, Kunde oder Agentur ausgewertet und in verschiedenen Ansichten dargestellt werden. Daten in Echtzeit verspricht Yoc auch mit dem „Real-Time Revenue Forecast“, einem Tool, das Umsätze und Erlöse prognostiziert – ebenfalls auswertbar nach unterschiedlichen Kriterien. Drittes neues Werkzeug ist das „Advanced Capacity Forecast Tool“. Darüber können Nutzer Prognosen zur aktuellen und künftigen Auslastung abrufen, ausgewertet anhand einer Reihe von Kriterien, darunter Gerätehersteller, Modelle, Mobilfunkanbieter oder Land. Die Vorhersagen basieren auf Werten wie Reichweitenentwicklung, Kampagnenauslastung, saisonale Trends oder Click-through-Raten. Im September hatte Yoc Advertisern ein neues Werbemittel, das „Yoc Ad Plus“, zur Verfügung gestellt. Das Rich-Media-Werbeformat wurde für den Einsatz innerhalb von mobilen Apps entwickelt. cf ❚ ePages startet E-Commerce Cloud Service für Hoster und Agenturen F ür kleine und mittlere Hoster und Web-Agenturen hat ePages ein neues Angebot: Im Rahmen des „Instant Reseller Programms“ können diese ihr Produktportfolio um Online Shops und BusinessWebsites zur Miete erweitern. Im Cloud-Service stehen verschiedene Pakete zur Vermarktung über die eigenen Online-Präsenz bereit. Die Agentur- und Hoster-Kunden können über einen vorkonfigurierten Bestellvorgang einen Shop oder eine Website bu- Aus der Cloud: On-Demand-Shops für Wiederverkäufer chen und im Mietmodell betreiben. Dabei übernimmt ePages den positionieren können. Abgerechnet wird kompletten Betrieb vom Hosting, über das nach einem Kontomodell: Die Hoster zahApplication Management, Updates und len je nach Paket eine bestimmte Summe Backups bis hin zum First-Level-Support. in einen sogenannten Retainer ein, der „Wir sehen einen großen Bedarf an On- dann mit den Kosten für die Shops oder Demand-E-Commerce-Lösungen von klei- Websites verrechnet wird. Ist das Guthanen und mittleren Hostern, den wir mit ben aufgebraucht, werden weitere Shops der bisherigen Plattform nicht decken einzeln abgerechnet. Die Mindestsumme konnten“, begründet Sören von Varchmin, von 500 Euro reicht für etwa 20 Shops. Das Vice President Sales bei ePages, das neue Angebot ist außer in Deutschland auch in Programm. Es soll diese Lücke schließen den Niederlanden, in Großbritannien, und Hostern den Zugang zum E-Com- Frankreich und Spanien verfügbar. Hinter merce-Markt erleichtern, indem sie sich dem Programm steht eine Partnerschaft als E-Commerce Cloud Service Provider mit dem Software-Anbieter Parallels. cf ❚ IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Dienstleister Apriori Textilvertrieb Konzeption, Design und Umsetzung einer neuen Plattform für Shop und Unternehmens-Site Hmmh Chip Xonio Online Optimierung des Download-Bereichs Akamai Dorothee Schumacher Konzeption und Design von Website und Online Shop Super Real Hessischer Rundfunk Entwicklung einer interaktiven Wettervorhersage Bluemars Kenzai Aufbau der internationalen Site www.kenzai-tee.de Coenor Knorr Aufbau der Plattform www.guter-geschmack-ist-unserenatur.de mit Saisonkalender und Kochtipps Deepblue Networks Native Instruments Einsatz der E-Mail-Marketing-Software Broadmail Optivo New Yorker Entwicklung einer iPhone App mit Radiokanal Pilot Olsenfashion.com Abwicklung des internationalen Zahlungsverkehrs Wirecard Parship Zusammenführung der kompletten IT-Infrastruktur auf einer Plattform, Beratung bei Architekturausbau NTT Europe Plus.de Relaunch des Shops inklusive Live-Shopping DMC Presta Shop Integration der Zahlart in die Shop-Software Moneybookers Printcarrier.com Einsatz des Online-Bezahlverfahrens in der InternetDruckerei Sofortüberwei sung.de Schuberth Webanalyse mit dem Econda Shop Monitor Econda Skoda Relaunch des E-Card Tools für den Autohersteller Netz98 New Media Sony Music Entertainment Einsatz der Data-Warehouse-Lösung Exasolution Exasol Tom Tailor Komplette Überarbeitung des Online Shops Wiethe Interaktiv Travelchannel Website-Optimierung mit Etracker Visitor Monitor Etracker Travel Republic Einsatz der Supplier-and-Commission-Payment-Lösung zur globalen Zahlungsabwicklung im B-to-B-Bereich Wirecard TU Berlin Aufbau eines neuen Online Shops für die Universität Cosmo Shop TUI Fly Konzeption und Umsetzung eines mobilen InternetPortals inklusive Buchungsfunktion Clanmo Unit4 Agresso Aufbau eines fiktiven virtuellen Rathauses unter www.osserga.de als Präsentation für Kommunen Unit4 Agresso Vertretung der EU-Kommission in Deutschland Komplette Überarbeitung der Website mit neuem Design, neuer Struktur und einem Video Aperto Wertheim Village und Ingolstadt Village Konzeption, Design und Umsetzung der Gewinnspiel seite, Outfit-Konfigurator und Facebook-Anbindung Figge + Schuster Internet World BUSINESS 35 SDL/SAPIENT NITRO Multichannel-Lösungen Die gemeinsam von Sapient Nitro und SDL entwickelten Multichannel-Kommunikationslösungen sind in Zukunft auch im deutschsprachigen Raum erhältlich. Den Anfang macht „Ionos”, eine Plattform, die Echtzeit-Reiseinformationen mit Werbung verbindet und auf Websites, mobilen Geräten und digitalen Anzeigetafeln bereitstellt. Lösungen für den Handel sollen folgen. cf PAYSAFECARD Zahlungen in den USA Paysafecard bietet sein Prepaid-Zahlungssystem jetzt auch in den USA an. Zielgruppe sind vor allem Anbieter von Online- und Social-Games. Das Zahlungsmittel ist unabhängig von Kredikarte oder Bankkonto und ohne Registrierung für den Verbraucher nutzbar. Partner in den USA ist die Bancorp Bank Payment Solutions Group. Paysafecard ist damit in 26 Ländern verfügbar. cf INTERSHOP Mehr Kundenwissen für Shop Intershop hat seine „Enfinity Suite 6” um ein Kundeninformations-Tool erweitert. Es soll über Reports, etwa zu einzelnen Produkten, Kaufverhalten oder Akzeptanz von Kampagnen, die Steuerung von Shops erleichtern. Laut Hersteller lassen sich so sowohl langfristige Trends erkennen als auch kurzfristige Störungen beheben. Grafiken und Tabellen veranschaulichen die Daten. cf 36-38_Special_Usability.qxd 36 20.10.2010 16:54 Uhr Internet World BUSINESS Seite 36 SPECIAL: USABILITY 25. Oktober 2010 22/10 USABILITY FÜR TOUCHSCREENS Zauber der Berührung Touchscreens erobern den Alltag: Web-Designer müssen sich an die Welt der Berührung anpassen – die gelernten Usability-Regeln gelten auf Touch-Displays nur noch bedingt ouchscreens haben längst Einzug in den Alltag gehalten, nicht nur durch iPhone und Co. Auch Info-Stationen am POS, interaktive Schaufenster, Bedienpanels von Videokameras, Kühlschränken und Waschmaschinen funktionieren inzwischen durch den Zauber der Berührung. Doch trotz der weiten Verbreitung fällt das Nutzererlebnis je nach Gerät und Anwendung extrem unterschiedlich aus und variiert zwischen erstaunlich intuitiv und schlichtweg unbedienbar. Szenario 1: Eine junge Frau spielt in der S-Bahn gedankenverloren mit ihrem iPhone. Ihre Finger tanzen elegant über den Touchscreen, rufen E-Mails ab, scrollen durch die Kontakte, checken das FacebookProfil auf Neuigkeiten und surfen im Internet. Die junge Frau bedient ihr Gerät mit schlafwandlerischer Sicherheit und würde ihre User Experience wohl als sehr zufriedenstellend beurteilen. Alles bestens also. Szenario 2: Im Drogeriemarkt kämpft ein Mann mittleren Alters mit einem Picture Kiosk. Eigentlich will er aktuelle Fotos seines Enkels von einer mitgebrachten CD ausdrucken, aber das Gerät versteht ihn nicht. Vergeblich drückt er auf Bereichen des Touchscreens herum, von denen er sich eine Reaktion erhofft. Ohne Erfolg versucht er, durch die Bilder zu navigieren und einige für den Druck auszuwählen. Die Anweisungen des Geräts helfen ihm nicht weiter, schließlich gibt er genervt auf. Nach seiner User Experience sollte man ihn wohl besser nicht fragen. „User probieren auf Touchscreens Gesten aus, die sie von der Mausbedienung kennen.“ Tom Acland Managing Director Neue Digitale / Razorfish Der Grund für die unterschiedlichen Erfahrungen liegt in der Usability der jeweiligen Anwendungen verborgen – die Entwicklung für Touchscreens birgt auch für erfahrene Usability-Experten neue Gefahren. Wurstfinger trifft Inhalt Das offensichtlichste Problem liegt beim neuen „Bediengerät“ – dem Finger. Eine Berührung mit dem Finger mag die natürlichste Form der Bedienung sein – aber sie ist ungenauer als etwa die Eingabe per Maus. Außerdem braucht ein Finger mehr Platz als ein Mauszeiger; diese simple Gleichung wird von zu vielen Touch-Anwendungen missachtet, die ihre User mit viel zu kleinen Bedienflächen konfrontieren. Daher fordert Arne Kittler, Director Consulting bei der Hamburger Kreativagentur Fork Unstable Media, den „Wurstfingertest“: Alle Bedienelemente müssen auch von Grobmotorikern mit breiten Fingern problemlos bedient werden können und schnell auf Eingaben reagieren. Leitfäden und Normen wie der VDI/VDE-Leitfaden Foto: User Interface Design T Das Bedienelement der Zukunft ist der Finger, versichern Touch-Verfechter 3850 oder die ISO 9241 geben Empfehlungen zu optimaler Größe und Abstand der Bedienfelder. Die Verwendung eines Bedienstifts sollte man keinem User aufzwingen, so Andreas Beu, Manager Industry Solutions bei der User Interface Design GmbH (UID): „Diese Stifte überstehen den professionellen Einsatz in der Regel nicht besonders lange.“ 36-38_Special_Usability.qxd 20.10.2010 16:54 Uhr Seite 37 SPECIAL: USABILITY Fotoalbum per Multitouch: Der Microsoft Surface Table weckt die Kreativität der Entwickler und den Spieltrieb der Nutzer Bestellung per Finger: Auch wenig kreative B2BAnwendungen können für Touch gestaltet werden „Geisterhand“: „Wenn das System eine besondere Geste erwartet oder erkennt, dass der Nutzer erfolglos versucht, an einer Stelle weiterzukommen, stoppt das Gerät kurz und zeigt die erwartete Geste und das Ergebnis auf dem Bildschirm.“ Was heißt hier eigentlich „intuitiv“? Das ideale Szenario ist andererseits natürlich eine Anwendung, die User ohne jegliche Erklärung oder Hilfestellung bedienen können. Da TouchGeräte noch relativ jung sind und die Nutzer noch nicht wie im Internet breite Erfahrungen mit ihrer Bedienung machen konnten, können Entwickler nur wenige Gesten als bekannt voraussetzen. Dass es bis dato keine Hardware-übergreifenden Konventionen gibt, nach denen auf Appleund Windows-Handys, auf POS-Infopoints und in virtuellen Schaufenstern stets die gleichen Gesten verwendet werden könnten, macht den Aufbau einer gemeinsamen „Gesten-Sprache“ für das Touch-Design auch nicht gerade einfacher. Im Rahmen eines europäischen Testprojekts untersuchten die Usability-Experten von UID, welche ▼ Diese vermeintliche Schwäche der TouchscreenEingabe ist aber gleichzeitig auch eine ihrer größten Stärken: „Bei Touchscreens ist ein direkterer Umgang mit dem Inhalt möglich“, so Tom Acland, Managing Director bei der Agentur Neue Digitale/Razorfish. „Wenn ich beispielsweise ein Auto auf dem Bildschirm drehen möchte, sollte ich das Objekt direkt anfassen und bewegen können. Zusätzliche Kontrollknöpfe, die die Bewegung indirekt beeinflussen, sind überflüssig.“ Eine schöne Idee, die aber nur funktioniert, wenn dem User auch klar wird, dass er tatsächlich mit dem Objekt interagieren kann, mahnt Kittler. „Es ist wichtig zu überprüfen, ob Interaktionselemente ausreichend als solche wahrgenommen werden“, so der Fork-Unstable-Mann.„Dabei ist es teilweise sinnvoll, mit visuellen Mitteln wie Haptik, Pfeilen oder Ähnlichem zu kennzeichnen, dass mit einem Inhaltselement interagiert werden kann.“ Auch Animationen, die die Interaktionsmöglichkeit hervorheben, können funktionieren. Ist das Steuerelement besonders komplex oder ungewohnt, empfiehlt Tom Acland den Einsatz der 37 Dos: So machen TouchAnwendungen Spaß Don’ts: So vergraulen Sie Ihre Touch-User ✔ Kontext is King: Passen Sie die Usability Ihrer ✘ Mouse-Over/Click: Diese im normalen Web weit Touch-Anwendung an das User-Szenario an. Überlegen Sie, wie viel Zeit zum Herumprobieren der Nutzer hat, und unterziehen Sie Ihre Anwendung dem „Wurstfingertest“. ✔ Einfach ist besser: Vermeiden Sie komplexe, neue Gesten und bleiben Sie beim Altbewährten: Point, Drag, Swipe und Rotate. Zoomen und Pinchen ist auch noch erlaubt. ✔ Seien Sie tolerant: Bedienfehler kommen auf Touchscreens häufig vor. Ihre Anwendung sollte diese tolerant abfangen und dem User sagen, wie er es besser machen kann. ✔ Immer ran: Lassen Sie Ihre User direkt mit dem Objekt interagieren. Zusätzliche Bedienpanels verwirren nur. verbreitete Kombination ist für eine Touch-Bedienung einfach zu kompliziert. „Wurstfinger“-Alarm lässt grüßen! Touchscreens unterscheiden nicht besonders exakt zwischen Mouse(Finger)-Over und einem Klick. ✘ Unnötiges Paginieren: Scrollen ist leichter als Blättern, vor allem, wenn man den Weiter-Button auch noch mühsam suchen muss. Also lieber mal eine Seite etwas voller packen als beim klassischen Web-Design üblich. ✘ Faules Design: Übertragen Sie Ihre Website nie eins zu eins auf einen Touchscreen. Ihre Nutzer wissen dann zwar genau, was sie machen sollten, können es aber per Touch-Eingabe nicht umsetzen – das nervt! 36-38_Special_Usability.qxd 38 20.10.2010 16:54 Uhr Seite 38 SPECIAL: USABILITY Internet World BUSINESS Touch-Gesten den Nutzern instinktiv einfallen, wenn sie bestimmte Aufgaben an einem berührungsempfindlichen Bildschirm zu erledigen haben. Das Ergebnis: Es gibt kaum international identische Gesten, mit der Ausnahme des Wischens in die vier Himmelsrichtungen. Rechts und links für „Blättern“, rauf und runter für „Scrollen“. Smartphone-Veteranen setzten zudem noch die Zwei-Finger-Gesten zum Zoomen und Verkleinern von Bildern ein – doch dabei blieb es dann auch. „Die Ressourcen an verfügbaren Metaphern für Gesten sind sehr gering, die Tendenz, den User zu überfordern, ist groß“, fasst Testleiterin Sylvia Le Hong von UID zusammen und weist auf den immer noch hohen Erklärungsbedarf der Nutzer in Sachen Touch hin: „Wenn die Nutzer nicht mehr weiter wissen, drücken sie lange auf eine leere Stelle im Bildschirm und erwarten, dass ein Kontextmenü erscheint.“ Es bleibt also zunächst bei den Basics: Anfassen, Verschieben, Verdrehen, das sind Interaktionen mit realen Objekten, die User auch in einem virtuellen Touch-Umfeld nachvollziehen können. Darüber hinaus sind User von Touchscreens aber auch durchaus experimentierfreudig. „Interessanterweise tendieren die Nutzer dazu, auch 25. Oktober 2010 Mouse-Over-Menüs sind im klassischen Web-Design erlaubt, auf Touchscreens aber häufig unbedienbar 22/10 es sich hervorragend für Multi-User-Szenarien“, fügt Tom Acland hinzu. „Diese Situation wirft neue, spannende Fragen auf: Ist es problematisch oder eher erwünscht, dass die Nutzer in die ,Handlungsräume‘ von anderen eingreifen?“ Und schließlich erkennt das Gerät nicht nur den berührenden Finger, sondern auch Objekte, die darauf abgestellt werden – was wiederum als Eingabe für bestimmte Aktionen genutzt werden kann. Acland entwirft ein FreizeitSzenario: „Wenn der Touchscreen beispielsweise in einer Bar eingebaut ist und ein Gast ein fast leeres Glas darauf abstellt, könnte die Anwendung den Nutzer fragen, ob er noch etwas bestellen möchte.“ Entwickeln mit Bauchgefühl der Realität haben die Objekte ein gewisses Trägheitsverhalten, das man bei der Gestaltung von Touch-Bedienoberflächen nachbilden sollte.“ Inertia-Funktion heißt diese bewusste Reaktionsverzögerung in der Fachsprache. Grundsätzlich orientiert sich die Toleranzschwelle gegenüber komplizierteren Gesten, die zunächst erlernt werden müssen, am Gerät und der Nutzungssituation. Ein stolzer iPhone- oder iPad-Besitzer wird gern eine Zeitlang mit seinem neuen Gerät herumspielen, um verschiedene Bedienmög„Die Ressourcen an lichkeiten nach und nach zu erkunden. verfügbaren Metaphern für Öffentliche Touch-GeGesten sind sehr gering.“ räte, beispielsweise der erwähnte Picture Kiosk Sylvia Le Hong im Drogeriemarkt, Consultant bei User Interface Design müssen hingegen so einfach wie möglich zu beGesten auszuprobieren, die sie von der dienen sein. Während des Einkaufs mit eiMausbedienung kennen, vor allem den ner Schlange von Wartenden im Rücken Doppelklick“, beobachtet Tom Acland. „In will kein User tiefer in die Bedienung des der Regel sollten Touchscreens diese Geste Fotodruckers einsteigen müssen. unterstützen, sie aber nie verlangen.“ Herausforderung Multitouch Müssen komplexere Interaktionen vermittelt werden, kommt es auf das richtige Während viele Entwickler noch nach der Design an, das sich so nah wie möglich am optimalen Balance zwischen einfacher Berealen Objekt orientieren sollte. „Hilfreich dienung und aufwendigen Inhalten für ist hier beispielsweise, wenn die virtuellen Touch-Anwendungen suchen, steht die Objekte auf dem Touchscreen wie die rea- nächste Technologie auf diesem Gebiet len Pendants gestaltet sind“, erklärt Beu. schon in den Startlöchern: Multitouch. Der „Die ,Einstellräder‘ für das Datum beim Microsoft Surface Table erobert immer iPhone sind ein gelungenes Beispiel. mehr POS und Messepräsentationen mit Wichtig ist aber auch, dass nicht nur die seinen aufmerksamkeitsstarken AnwenOptik analog zur Realität gestaltet ist, son- dungen, die von mehreren Usern gleichzeidern auch das ,Bewegungsverhalten‘. In tig bedient werden können. Und Browser der nächsten Generation wie der neue Firefox unterstützen teilweise bereits Multitouch-Anwendungen. Allein die Entwicklung für den Surface Table ist schon eine Wissenschaft für sich. „Am Surface-Tisch gibt es kein Oben und kein Unten“, erklärt Beu. „Die Benutzer sitzen um den Tisch und interagieren von allen Seiten. Hier ist ein 360-Grad-Design unverzichtbar.“ Gelernte Layout-Strukturen wie das InternetPortal oder eine nach einer Seite ausgerichtete Navigation werden damit hinfällig. „Durch das waagerechte Format und dadurch, dass das Gerät eine hohe Anzahl gleichzeitiger Kontakte unterstützt, eignet Intuitiv: Die Reload-Funktion wird beim TouchTwitter durch Hochscrollen ausgelöst Ob Surface Table, iPad, Smartphone oder POS-Infostation: Vor der Entwicklung der passenden Anwendung steht auch in einem Touchscreen-Umfeld die altbekannte Frage nach dem Inhalt. Was soll die Anwendung leisten? Wen soll sie ansprechen? In welchem Kontext wird sie genutzt? Was soll sie erreichen? Die Antwort auf diese Fragen gibt einen Anhaltspunkt dafür, wie kreativ und experimentierfreudig die Entwickler vorgehen sollen und dürfen. Alles andere ist Bauchgefühl, meint Arne Kittler: „Was die Konzeption und Entwicklung des Interaktionsverhaltens angeht, gibt es tatsächlich bisher weniger Erfahrungswerte als beispielsweise bei der Entwicklung von E-Commerce-Websites für stationäre Computer“, so der Usability-Experte. „Hier ist es hilfreich, wenn man selbst als Anwender die relevanten Zielgeräte verwendet und somit ein Gefühl dafür einbringen kann, welches Interaktionsverhalten jeweils passend sein könnte.“ Das eigene Bauchgefühl muss dann allerdings so früh wie möglich im Entwicklungsprozess mit dem anderer Nutzer verglichen werden. Experten empfehlen dafür ein mehrstufiges und iteratives Entwicklungsverfahren. „Auf diese Weise können die Entwickler Ergebnisse aus Anwender-Tests berücksichtigen und die Anwendung beziehungsweise ihre Usability immer wieder optimieren, bevor sie ausgeliefert wird“, so Acland. Und Andreas Beu fügt hinzu: „Wichtig ist, diese Gestaltungslösungen bereits frühzeitig als Prototyp zu visualisieren. Dieses Vorgehen vermeidet aufwendige Umarbeitungen in späteren Entwicklungsphasen.“ ❚ Frank Puscher/il Impressum ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz, Thomas Perskowitz Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Redaktion: Elke Häberle (häb), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christiane Fröhlich (cf), Barbara Geier, Frank Puscher Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Julia Arzberger, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Harun Hosic, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Simone Meyer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher, Melanie Wallner Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Stellenmarkt: Juro Cubela, Telefon: (089) 741 17-282, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Juro Cubela, Telefon: (089) 741 17-282, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Julia Schwarz, Telefon: (089) 741 17-128, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 14 vom 1.1.2010 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leitung Redaktion Online: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion Online: David Henning (dah), [email protected] Sonja Kroll (skr), [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 50 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 39_Web_Relation.qxd 20.10.2010 12:19 Uhr Seite 39 40-41_Logistik-Serie-3.qxd 40 20.10.2010 16:13 Uhr Internet World BUSINESS Seite 40 TOOLS & TECHNIK 25. Oktober 2010 22/10 SERIE: LOGISTIK (TEIL 3) Die Schallmauer durchbrechen Die Logistik ist an einer Grenze angekommen. Wer seine Kunden in Zukunft noch schneller und effizienter beliefern will, muss neue Wege gehen D er Web-Kunde ist ein Nimmersatt, wenn es um die Bequemlichkeit beim Shoppen geht, obwohl er sich im Grunde nicht beklagen kann: Die meisten Shops liefern bestellte Ware innerhalb von drei Tagen, der Versand ist oft kostenlos – zumindest ab einer gewissen Bestellsumme –, der Rückversand auch und zudem räumt das verbraucherfreundliche Rückgaberecht große Freiheiten in Sachen Retouren ein. All diese schönen Bequemlichkeiten stellen den Händler bereits vor große logistische Herausforderungen; Zeit zum Durchatmen bleibt aber kaum, denn die Ansprüche der Käufer steigen weiter. Die unkomplizierte, schnelle und oft kostenfreie Befriedigung ihres Anliegens, die User auf der Suche nach Informationen im Web inzwischen gewohnt sind, weckt auch beim Konsum Begehrlichkeiten – Begehrlichkeiten, die die klassische Logistik im Moment kaum erfüllen kann. Foto: Deutsche Post Foto: Ingram Micro noch in der weiteren Bündelung des Zustellungsprozesses: Statt Serie: Herausforderungen bis vor die Haustür liefern DHL der Logistik und Hermes heute schon in die In der dreiteiligen Serie werfen wir einen DHL-Packstation, den HermesBlick auf die Schwierigkeiten, die eine moShop – ein Trend, der in Zuderne Logistik meistern muss, und zeigen, kunft noch ausgeweitet werden wie sie bewältigt werden können. könnte, meint Hufsky: „Mög❚ Folge 1: Effizientes Retourenlicherweise holen wir unsere Pamanagement kete dann in der Tankstelle, im Ausgabe 20/2010 Postamt oder im Einkaufszen❚ Folge 2: So finden Sie Ihren trum ab, wo wir die Ware auch passenden Logistik-Dienstleister gleich begutachten, bezahlen Ausgabe 21/2010 oder zurücksenden.“ ❚ Folge 3: Logistik der Zukunft – Und auch beim Fullservice-EZukunft der Logistik Commerce-Dienstleister Wiethe Ausgabe 22/2010 Interaktiv sieht man sich an Alle drei Teile dieser Serie finden Sie online als einer Grenze in Sachen Logistik: PDF-Version unter www.internetworld.de/webcode „Die Shops, die heute funktioWEBCODE 1022040 nieren, liefern alle schon kostenlos, zumindest ab einem bestimmten Bestellwert. Das ist stellung des Pakets ins Fitness-Studio vor Zeit. Da bleibt keine Zeit, zu warten oder längst Standard, zumindest bei Produkten, Ort, während der Kunde auf dem Lauf- später am Tag nochmal bei einem Kunden die gut und schnell verfügbar sind, etwa im band trainiert. Eine Vision, die den Logis- vorbeizuschauen, der die Ware in Ruhe Modebereich“, sagt Geschäftsführer Martikverantwortlichen in den Webshops den probiert, auswählt und für den Rückver- kus Wiethe. „Die Lieferung binnen 24 bis Schweiß auf die Stirn treiben dürfte. Den- sand bereitlegt.“ Flexible Zustellungszei- maximal 48 Stunden ist heute ebenfalls noch muss die Frage erlaubt sein: ten und -orte sind innerhalb dieses starren schon Usus. Eine noch schnellere ExpressIst die flexible Logistik der Zu- Systems ebenfalls nicht zu realisieren; der lieferung wird nie kostenlos sein. Der da„Eine Expresslieferung kunft überhaupt möglich? Und Aufwand würde den Ablauf stören und da- für nötige Riesenaufwand müsste an den wenn ja: Wer soll sie bezahlen? durch hohe Kosten erzeugen. „Das Teure Verbraucher weitergegeben werden.“ unter 24 Stunden wird an der heutigen Zustellungsform ist, ZuGrenzen der Effizienz Was Express kostet nie kostenlos sein.“ stellfahrer und Empfänger zu synchroniLogistikprofis schütteln, wenn es sieren“, unterstreicht Hufsky. „Wenn der Tatsächlich tun sich heute noch viele Markus Wiethe um die Umkleidekabine daheim Versand nicht mehr kosten darf, sind wir Online Shops, vor allem die VollsortimenGeschäftsführer Wiethe Interaktiv geht, zweifelnd den Kopf und heute nahezu am Optimum angelangt, ter sogar mit der kostenlosen Einhaltung weisen auf die starren Prozesse was den Vor-Ort-Zustellungsservice be- der 24-Stunden-Lieferfrist schwer. AmaEine aktuelle Umfrage von INTERNET der auf höchste Effizienz getrimmten mo- trifft.“ Potenzial sieht Hufsky allenfalls zon Deutschland bringt es bei vorrätigen WORLD Business und eResult hat gezeigt: dernen Logistik hin: Bestellungen Artikeln im Standardversand auf Die sogenannte „Same Day Delivery“, also aus der ganzen Republik gehen an 24 bis 72 Stunden, bei Bonprix, die Zustellung von Waren am Tag der Be- riesige Distributionscenter auf der Neckermann, Otto und Co. vergestellung (zumindest in bestimmten Regio- grünen Wiese, die die Pakete in aushen gar bis zu fünf Werktage, bis nen), gewinnt unter Web-Kunden an Zu- geklügelten, bis auf die Sekunde bedas Paket beim Kunden eintrifft. spruch. Sechs von zehn Umfrageteilneh- rechneten Systemen elektronisch Soll es schneller gehen, muss der mern fanden einen solchen Service inter- erfassen und an Paketfahrer weiterKunde dafür zahlen. Mit einer essant, in der Zielgruppe der 14- bis 29- geben – denen auch wieder ein enJahresgebühr von 29 Euro sichern Jährigen waren es sogar fast 80 Prozent. E- ger, streng optimierter Zeitrahmen sich Amazon-Nutzer beispielsweise Commerce-Vordenker meinen, dass es mit vorgegeben ist: „Ein Paketfahrer eine garantierte 24-Stunden-LiefeSame Day Delivery nicht getan sei; sie for- muss im Schnitt 100 Zustellstopps rung ihrer Pakete; bei Otto fallen dern die echte Umkleidekabine zu Hause: pro Tag absolvieren, um wirtschaftpro Expresspaket 9,95 Euro extra kostenlose Lieferung der Ware innerhalb lich operieren zu können“, erklärt an Versandkosten an. Wobei hier weniger Stunden, unbegrenzter, kosten- Herbert Hufsky, Geschäftsführer die Bezeichnung „24-Stunden-Serfreier Rückversand, wobei die nicht ge- des IT-Distributors Ingram Micro, vice“ etwas großzügig ausgelegt ist: wollten Produkte sogar direkt beim Kun- der auch als Fulfillment-Partner für Binnen 24 Stunden liefert der Vollden abgeholt werden, und auch flexible Amazon tätig ist. „Gescheiterte Zu- DHL-Packstation: Statt der teuren Lieferung bis vor die Haustür sortimenter nämlich trotz Aufpreis Liefertermine und -orte – etwa eine Zu- stellungsversuche kosten zusätzlich forcieren Logistikdienstleister zentrale Lieferorte nur bei einer Bestellung bis 12 Uhr. 22/10 20.10.2010 25. Oktober 2010 16:13 Uhr Seite 41 TOOLS & TECHNIK Liegt ein Sonn- oder Feiertag zwimerce erwirtschaftet wird, könnte schen Bestellung und Lieferung, auch lokal oder regional funktiokann es auch drei Tage dauern, bis nieren“, so Mathias Thomas, CEO das „Express“-Paket eintrifft. An des E-Commerce-Dienstleisters das Thema „Same Day Delivery“ Gaxsys, der ein Backend-System wagt sich bis dato kaum ein Vollfür Cloud Logistics entwickelt sortimenter heran; Amazon hat ein hat. „Häufig hat ein Händler aus zaghaftes Pilotprojekt in Berlin und der Stadt, in der der Kunde wohnt, Frankfurt gestartet, bei dem ausdas gewünschte Produkt vorrätig – gewählte Produkte am Abend des warum sollte es dann also aufBestelltags an eine Packstation gewendig über ein Zentrallager verliefert werden – für stolze 25 Euro sendet werden?“, fragt Thomas. In Aufpreis. Mannheim fährt Gaxsys derzeit „Momentan kostet jedes Paket ein Pilotprojekt mit Fahrradkuetwa drei bis sechs Euro – solange es rieren: Bestellt ein Kunde ein Proder Paketfahrer auf die erwähnten dukt, das in der Region vorhanrund 100 Zustellstopps pro Tag den ist, garantiert der Kurierserbringt“, erklärt Herbert Hufsky das Amazon Prime: Expresslieferung hat ihren Preis; dabei ist vice eine Lieferung binnen vier Problem. „Eine aufwendigere Zu- „Express“ nicht immer gleichbedeutend mit 24-Stunden-Service Stunden. „Der Versand mithilfe stellungsform, bei der es ein Fahrer von Fahrradkurieren ist zudem vielleicht nur noch auf 20 Stopps am Tag otpimales Cross- und Upselling aufgefan- flexibler, weil die kürzere Route des Fahrbringt, würde in deutlich erhöhten Zu- gen werden, begründet Hartmann seine radkuriers einfacher und schneller an den stellkosten resultieren.“ Rund das Drei- bis Ansicht. Darüber hinaus wären kreative Zeitplan des Kunden angepasst werden Fünffache könnte die Zustellung eines Ex- Versandkostenmodelle für die Expresslie- kann. Zwei Kuriere können Pakete auch presspakets den Händler kosten, schätzt ferung möglich: So könnten Händler ihren austauschen, falls die Route des anderen der Logistikprofi vorsichtig, und fügt an: Kunden einen kostenlosen Expressverand Fahrers näher an der neuen Destination „Das könnte allenfalls im High-Value-Be- erst ab einer bestimmten Bestellsumme liegt. Und er ist natürlich nachhaltiger als reich funktionieren, wo angesichts der ho- anbieten oder die Retoure kostenpflichtig der bundesweit gesteuerte Versand mit hen Produktpreise und Margen ein höhe- machen. Bei bestimmten Güterkategorien großen Frachtfahrzeugen“, zählt Thomas mit hohen Margen könnte sich auch eine die Vorteile auf. „Billiger ist er dagegen rer Versandpreis nicht ins Gewicht fällt.“ teilweise Verrechnung der Logistikkosten nicht unbedingt.“ Das Prinzip Cloud LoKreative Refinanzierung zulasten der Händlermarge lohnen. Von gistics funktioniert vor allem für Marken Wenn der Kunde also eine schnellere Liefe- einer Einpreisung der erhöhten Liefer- mit angeschlossenem Filialnetz; aber auch rung will, dann muss er auch dafür zahlen? kosten in die Produktpreise ist im preis- kleinere Händler mit lokalem Lager könEine gewagte These angesichts unserer kampforientierten Web aber abzuraten. nen den Umweg über den Logistikdienstleister umgehen. So liefert beispielsweise Logistik im Kollektiv der Münchner Fashion Shop Mytheresa.de „E-Commerce könnte Egal, ob refinanziert, eingepreist oder verrechnet: Hochgeschwinauch lokal oder regional digkeitslogistik stößt nicht nur funktionieren.“ an eine finanzielle, sondern auch an eine generelle MachbarkeitsMathias Thomas grenze. Paketfahrer brauchen imCEO der Gaxsys GmbH mer noch eine gewisse Zeit, um die Distanz zum Kunden zu Umfrage, die zeigt, das rund 75 Prozent der überbrücken, egal wie direkt ihr Weg vom Befragten nicht mehr als fünf Euro für den Distributionszentrum zur Käuferhaustür Versand eines Expresspakets ausgeben ausfällt. Eine noch schnellere Alternative wollen – und eine These, die nicht unbe- könnte hier eine neue Denkweise in der dingt stimmen muss, meint Carsten Görs, Logistik bieten: Cloud Logistics. Das Prinbei T-Systems Multimedia Solutions zu- zip: Statt sämtliche Pakete über ein zentraständig für den Bereich e-Commerce as a les Logistikzentrum auf der grünen Wiese Service. „Logistikkosten lassen sich häufig abzuwickeln, wird auf dezentrale Logistik gut querfinanzieren, wie das heute schon gesetzt. Versendet wird nicht aus dem Disbeispielsweise Amazon mit Direktmarke- tributionslager, sondern von dem statioting macht“, rät der E-Commerce-Experte. nären Händler aus, der dem Kunden am „Wenn man es schafft, auch die erhöhten nächsten ist und das Produkt vorrätig hat. Kosten einer ,Heute bestellt, heute gelie- Die letzte Meile zum Kunden übernimmt fert‘-Logistik in dieser Form von anderen dann nicht ein zentraler Logistikpartner, bezahlen zu lassen, wird das als Geschäfts- sondern ein regionaler Kurierdienst. „Ein großer Teil des Umsatzes, der im E-Commodell sicher funktionieren.“ Peter Hartmann, Vorstandsvorsitzende beim E-Commerce-DienstleisAkzeptierter Aufpreis für Expresslieferungen ter SPH, geht noch einen Wie viel Aufpreis würden Sie für Same Day Delivery zahlen? Schritt weiter: „Han0% Bis 29 Jahre delsunternehmen könÜber 15 Euro 0 % 30 bis 49 Jahre nen nach unserer Über0% 50 Jahre oder älter zeugung ihren Kunden 2,1 % Zehn bis 15 Euro 0,7 % Basis: n=600 Internetden 24-Stunden-Service 0% repräsentative im Rahmen der normaTeilnehmer 12,9 % len 20 Prozent VertriebsFünf bis zehn Euro 11,3 % 8,1 % kosten ohne besondere 77,1 % Mühe bieten und dabei 70,7 % Bis fünf Euro wirtschaftlich sein, falls 70,3 % innerhalb der Logistik7,9 % 17,3 % Keinen kette alle Automatisie21,6 % rungs- und RationalisieQuelle: INTERNET WORLD Business / eResult, rungspotenziale genutzt Stand: September 2010 © INTERNET WORLD Business 22/10 werden.“ Die erhöhten Kosten von Same Day Jeder siebte Umfrageteilnehmer würde für Sofortlieferungen Delivery könnten durch zwischen fünf und zehn Euro Aufpreis bezahlen Internet World BUSINESS 41 im Münchner Stadtgebiet innerhalb von nur drei Stunden. Die Folge: Mehr Retouren Egal wie die Zukunft der Logistik umgesetzt wird, die Folgen müssen sich OnlineHändler im Voraus bewusst machen: Einfachere, flexiblere und schnellere Logistik bedeutet auch ein höheres Retourenaufkommen. Wird also an der Logistik geschraubt, muss auch in Sachen Retourenvermeidung gewerkelt werden, erläutert Carsten Görs von T-Systems Multimedia Solutions: „Ein Shop muss dann noch mehr als jetzt darauf achten, seinen Kunden genau das zu liefern, was sie haben wollen – sei es über noch bessere Artikelinformationen, echte Kundenberater am Telefon oder Life-Chat.“ Andernfalls müssen nicht nur die höheren Logistikkosten, sondern auch die Retourenquote refinanziert werden. il ❚ Foto: Gaxsys 40-41_Logistik-Serie-3.qxd Kurierfahrer: Regionale Lieferung umgeht den Logistikdienstleister und ist flexibler 42_44_Dienstleister_2210.qxd:Layout 1 42 21.10.2010 11:19 Uhr DIENSTLEISTERVERZEICHNIS Internet World BUSINESS ADRESSANBIETER Seite 42 PLZ PLZ 7 9 25. Oktober 2010 EMAIL MARKETING VERSANDDIENSTLEISTER EMAIL MARKETING VERSANDSOFTWARE PLZ 4 DZ-Media Verlag GmbH Werbe- & Mediaagentur für Direktmarketing www.dz-media.de Jan-Philip Ziebold Max-Keith-Str. 66, 45136 Essen Tel.: 0201/815810-0, Fax: -29 [email protected] Direktmarketing seit 1998: Selektion aus über 10 Mio. Opt-In Daten -> Post-, Telefon- sowie E-Mail-Adressen in D/A/CH sowie NL. Leadgenerierung per CrossSale, Co-Reg, Co-Sponsoring sowie E-Mail über verschiedene Portale, Umfragen oder Verlosungen. DMK-Internet e. K. / SuperClix www.SuperClix.de Marcus M. Lutz Stühlinger Str. 21, 79106 Freiburg Tel.: 0761/89649-80, Fax: -99 [email protected] Seit 2000: Echtes erfolgsorientiertes Affiliate-Marketing ohne Einrichtungs- oder Monatsgebühren. PLZ 8 explido WebMarketing GmbH & Co.KG www.explido-webmarketing.de Thomas Eisinger Curt-Frenzel Str. 10a 86167 Augsburg [email protected] Tel.: 0821-2177950 Top-5-Agentur für PerformanceMarketing. 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Führender Anbieter von Suchmaschinenmarketing und Optimierung, Affiliate-Marketing, Website Usability und Consulting. 25. Oktober 2010 PLZ 7 PLZ 3 Seite 44 DIENSTLEISTERVERZEICHNIS Internet World BUSINESS ONLINE MODERATION 9 11:21 Uhr PLZ 6 DC Storm Deutschland GmbH www.dc-storm.com Jens Maurer Fahrgasse 89 60311 Frankfurt a. M. Tel.: +49 (0)69 219 389 79 – 11 [email protected] DC Storm ist ein in Europa und Asien führender Anbieter von Webanalyse- und PPC-Optimierung-Lösungen. PLZ 7 PLZ 7 Institut für Angewandte Usability www.institut-usability.de SF eBusiness GmbH Kalkofenstr. 51, D-71083 Herrenberg Tel.: +49 (0) 7032 / 932 - 200 [email protected] Optimierung von Websites und Applikationen im Internet, Intranet und Extranet. Usability Tests: Experten Reviews, Fokusgruppen, On-Site Analysen & Online Forschung: Benchmarks, Best Practice Analysen Ihr Unternehmen ist nicht dabei? 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Der 37Jährige, der seit Januar 2009 als Geschäftsführer der ToFoTochter Finanzen 100 GmbH Wegner tätig ist, leitet das Unternehmen gemeinsam mit Martin Lütgenau, der für die Online-Vermarktung zuständig ist. Der bisherige Geschäftsführer und Chefredakteur Jochen Wegner verlässt die Tomorrow Focus Media GmbH auf eigenen Wunsch zum 31. Oktober 2010, um gemeinsam mit dem SoftwareUnternehmer Marco Börries eine internationale Plattform für digitale Medien aufzubauen. ❚ www.tomorrowfocus.de Zum 1. Januar 2012 wird Stephan Scherzer, der seit Anfang 2007 als Executive Vice President und General Manager das Digitalgeschäft der Prosumer-Gruppe der International Data Group (IDG) verantwortet, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger. Der 46-Jährige, der zum 1. Juli 2011 als stellvertretender Hauptgeschäftsführer startet, folgt auf Wolfgang Fürstner, der sein Amt nach 33 Jahren Tätigkeit für den VDZ abgibt. ❚ www.vdz.de Die Omnicom Media Group (OMG) verstärkt ihre digitale Kompetenz und erweitert ihr Führungsteam der OMG 4CE durch Richard Kim, der seit 2009 als Media Director bei Pilot in München beschäftigt war. Als neuer Managing Director bei der Spezialagentur für Digital, Content & Dialog übernimmt Kim als Managing Director mit Prokura die Leitung des internen digitalen Competence Center, in welchem die Omnicom Media Group agenturübergreifende, strategische Themen bündelt. Kim berichtet an Sascha Jansen, Geschäftsführer der OMG 4CE und verantwortlich für das Digitalgeschäft der gesamten Omnicom Media Group. ❚ www.omnicommediagroup.com Eva-Maria Bauch Wer-kennt-wen.de, Köln Zum 1. November erhält das soziale Netzwerk Wer-kenntwen.de eine neue Geschäftsführung: Eva-Maria Bauch, bis Juni 2010 als Geschäftsführerin von Bauer Women Digital bei der Bauer Media Group tätig, folgt auf die beiden Gründer Fabian Jager (28) und Patrick Ohler (29), die die Leitung zum 1. Setember 2010 abgegeben hatten. Nach der Verpflichtung Bauchs (40) bleibt Sönke Strahmann, der die Geschäfte zuletzt kommissarisch leitete, Mitglied der Geschäftsleitung des Netzwerks, das seit Februar 2009 zu RTL Interactive gehört. ❚ www.wer-kennt-wen.de Martin Wittmann Webguerillas, München Ihre Geschäftsführung erweitert die Webguerillas GmbH, Fullservice-Agentur für alternative Werbung: Neben dem Gründer David Eicher führt in Zukunft Martin Wittmann, seit August 2008 als Senior Berater bei den Münchnern tätig, die Geschäfte der Agentur. Während sich der 33Jährige, der zuvor unter anderem bei Ikea Communications sowie der Agentur Planetactive (Ogilvy Group) arbeitete, um die Bereiche Kreation, Beratung und interne Strukturen kümmert, verantwortet Eicher, der auch weiterhin alleiniger Gesellschafter bleibt, die strategische Ausrichtung, das Ressort Finanzen/Personal sowie das Agentur- und Auftragswachstum. ❚ www.webguerillas.de Andreas Duscha / Kai Hudetz E-Commerce-Center Handel, Köln Erhard Neumann Markus Fuhrmann Adtech, Dreieich Team Europe Ventures, Berlin Nach zwei Jahren verlängert hat der Aufsichtsrat der Adtech AG, Dienstleister für digitales Marketing und Adserving-Plattform-Anbieter aus Dreieich, den Vertrag von Erhard Neumann. Der Chief Operating Officer wurde 2006 in den Vorstand des Unternehmens berufen, nachdem er 2001 aus der Automobilbranche zu Adtech gewechselt hatte. Neumann, der das operative Geschäft weltweit leitet und die Weiterentwicklung des Adservers vorantreibt, bildet gemeinsam mit CEO Dirk Freytag und CTO Mark Thielen die Spitze des Unternehmens. ❚ www.adtech.com Als Venture Partner steigt Markus Fuhrmann bei Team Europe Ventures ein. Er wird sich vor allem um den Aufbau neuer Unternehmen konzentrieren und einzelne bereits bestehende Gründungen des Berliner Venture-Capital-Gebers in Beirats- und Aufsichtsratsfunktionen unterstützen. Als Mitgründer von Web2Asia, Shanghai, verfügt Fuhrmann sowohl über Kenntnisse in der Gamingund Web-Industrie als auch über Erfahrung beim Aufbau von Firmen und bei der Expansion westlicher Start-ups nach China, Japan und Korea. ❚ www.teameurope.net Dimitrios Haratsis Webtrekk, Berlin Ihr Führungsteam verstärkt die Webtrekk GmbH, Anbieter für Webanalyse, mit Dimitrios Haratsis, der künftig als Chief Sales Officer und Mitglied der Geschäftsführung die weitere Internationalisierung des Berliner Unternehmens vorantreiben soll. Haratsis kommt von der zur Axel Springer Gruppe gehörenden Performance-Marketing-Agentur Zanox AG, bei der er als Regional Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz die Vertriebsstrategie verantwortete. ❚ www.webtrekk.com Simon Deconinck Vertical Techmedia, München Einen neuen Sales Manager hat die Vertical Techmedia AG, vertikales Online-Netzwerk für die Segmente HighTech, IT und Consumer Electronics, im Vertriebsteam: Simon Deconinck berät künftig Agenturen und Werbungtreibende in den Bereichen Display und Performance Marketing. Darüber hinaus soll Deconinck, der zuletzt beim Data Becker Zeitschriftenverlag in Düsseldorf als Account Manager und Online Marketing Manager beschäftigt war, gemeinsam mit den Kunden integrierte Konzepte für Online-Werbestrategien entwickeln. ❚ www.verticaltechmedia.de Nicole Danöhl Snack TV Media, München Als Publisher Manager startet Nicole Danöhl bei der Snack TV Media GmbH, einer Tochter der Media Group One: Sie betreut in dieser Position die Publisher, die bereits an das Video-on-DemandAngebot des Video-Dienstleisters angeschlossen sind. Außerdem kümmert sich die 35-Jährige, die zuvor unter anderem bei der Sevenone Intermedia AG, beim Bayerischen Rundfunk / Bayerisches Fernsehen, bei Calls United Pty Ltd. in Südafrika und der Public Salespromotion GmbH in München tätig war, um die Neukundenakquise. ❚ www.snacktv.de Shahran Shahangi Mediaplex, Unterhaching Zum neuen Head of Account Management steigt Shahran Shahangi bei Mediaplex, der Online-Tracking- und Adserving-Technologie der Valueclick Deutschland GmbH, auf. Der 33-Jährige, der seit November 2006 bei Valueclick arbeitet, verantwortet künftig die wichtigsten Kunden der Adserver- und Tracking-Sparte und berichtet direkt an Heike Lindner, Country Manager Mediaplex DACH. Zuletzt war Shahangi als Technical Account Manager für Mediaplex tätig. ❚ www.mediaplex.com Markus Büchtmann Sevenone Intermedia, Unterföhring Die Leitung des Geschäftsbereichs Games übernimmt in Zukunft Markus Büchtmann bei der Sevenone Intermedia GmbH, dem Multimedia-Unternehmen der Pro Sieben Sat1 Group, das für alle interaktiven Plattformen wie Online, Mobile, Teletext und HbbTV zuständig ist. In seiner neuen Funktion als Head of Game verantwortet Büchtmann, der seit 1998 bei dem Unterföhringer Medienkonzern tätig ist, die Entwicklung und Vermarktung plattformübergreifender Games-Projekte für Online, PC sowie Konsolen. Der 42-Jährige, der zuletzt als Head of Online-Games und Product Management tätig war, berichtet direkt an Arnd Benninghoff, den Vorsitzenden der Geschäftsführung bei Sevenone Intermedia. Er folgt auf Marc Wardenga, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat. ❚ www.sevenoneintermedia.de Marissa Mayer Google, Mountain View (USA) Neue Aufgaben für Marissa Mayer, bislang Vizepräsidentin Search Product and User Experience bei Google: Künftig übernimmt die 35-Jährige die Leitung der Abteilung Location and Local bei dem Konzern. Mayer, die 1999 als erste weibliche Entwicklerin zu Google kam, betreute seitdem vor allem das Design und die Entwicklung der Google-Nutzeroberflächen, die Lokalisierung der Webseiten in über 100 Sprachen sowie den Launch von zahlreichen neuen Produkten. ❚ www.google.com Simone Dirnberger Epoq, Karlsruhe Das Karlsruher Softwarehaus Epoq GmbH, Spezialist für E-Commerce-Lösungen, verstärkt sich mit Simone Dirnberger. Die 31-Jährige, die in Zukunft als Key Account Manager arbeitet, soll vor allem die Großkunden im Produktbereich Advanced e-Services betreuen. Zuletzt war Dirnberger als International Sales Manager bei der United Internet Media AG tätig. ❚ www.epoq.de Matthias Wagner Anetomy, Hamburg Die Anetomy GmbH, Institut für Trend- und Meinungsforschung im Internet, verstärkt sich mit Matthias Wagner. Bei dem Hamburger Unternehmen soll der 36-Jährige künftig als Senior Media Analyst interdisziplinär und kundenübergreifend arbeiten. Der Sprachwissenschaftler hat im Frühjahr 2010 seine Dissertation abgeschlossen und im Rahmen seines Forschungsprojekts einen Algorithmus zur semantischen Analyse von Worten in einem spezifischen Bedeutungskontext, mit dessen Hilfe beispielsweise User Generated Content automatisiert ausgewertet wird, entwickelt. ❚ www.anetomy.net Marcus Enrico Merz Manuel Hübner Kuehlhaus, Mannheim Vitrado, Hamburg Ihre Kompetenz im Bereich Online Marketing baut die Mannheimer Kuehlhaus AG aus: In Zukunft unterstützt Enrico Merz die Projektteams der Fullservice-Internet-Agentur als Online Marketing Manager. Der 26-Jährige, der vor allem als interner Consultant für E-Mail-, Suchmaschinenund Social Media Marketing agieren soll, hat zuletzt Digitale Medien an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg studiert. ❚ www.kuehlhaus.com Als neuer Key Account Manager unterstützt Manuel Hübner künftig das Team des Affiliate-Netzwerks Vitrado. Seine Aufgaben liegen unter anderem in der Akquisition neuer Produktanbieter und Kooperationspartner, der Entwicklung bestehender Vertriebskooperationen sowie in der Beratung zu Fragen des Affiliate Marketing. Bevor Hübner zu den Hamburgern wechselte, arbeitete er als Online-Vertriesbpartner für Mobilcom-Debitel. ❚ www.vitrado.de ▲ In der Institut für Handelsforschung GmbH hat Andreas Duscha die Leitung des BeDuscha reichs E-Commerce-Center Handel (ECC Handel) übernommen. Sein Vorgänger Kai Hudetz konzentriert sich nun auf die Geschäftsführung der Institut für Handelsforschung GmbH in Köln, nachdem er das ECC Handel 1999 mitbe- Hudetz gründet und seitdem geleitet hatte. Duscha, der bereits seit 2004 als Projektmanager beim ECC beschäftigt ist, war seit Januar 2010 als stellvertretender Bereichsleiter tätig. ❚ www.ecc-handel.de Richard Kim 45-47_Persos_2210_neuneu.qxd 46 21.10.2010 10:09 Uhr Seite 46 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Christian Maar Immonet, Hamburg Dan Marks Zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung hat die Immonet GmbH Christian Maar berufen. Der 44-Jährige, der zuvor Mitglied der Geschäftsführung beim Internet-Auktionshaus Allegro war, soll die Tochter der Axel Springer AG gemeinsam mit Philip Schulze (42), seit 2002 Geschäftsführer der Immonet GmbH, weiterentwickeln. Der bisherige Geschäftsführer Axel Konjack (41) soll bis spätestens Ende März 2011 aus dem Hamburger Unternehmen ausscheiden, um eine neue geschäftsführende Funktion im Konzernverbund von Axel Springer zu übernehmen. ❚ www.immonet.de Pro Sieben Sat1 Media, Unterföhring Britta Heer Edelman, Frankfurt/Main Als neuer Head of Digital bei Edelman Deutschland übernimmt Britta Heer zum 1. Januar 2011 die Internet- und Social-Media-Leitung sowie die Führung des agenturübergreifenden DigitalAdvisor-Teams. Die 43-Jährige ist seit 2003 als Marketing-Leiterin für die Social-Media-Strategie der Books on Demand GmbH in Norderstedt zuständig, nachdem sie zuvor bei der PR-Agentur Faktor 3, Hamburg, tätig war. Beim unabhängigen PR-Netzwerk Edelman GmbH mit Deutschlandhauptsitz in Frankfurt am Main sowie Büros in Berlin, Hamburg und München berichtet Heer direkt an Deutschland-Chefin Cornelia Kunze. ❚ www.edelman.de 22/10 Gloria Mathy / Elfi Cebulla / Sandra Schindlbeck Aus persönlichen Gründen verlässt Dan Marks, seit Mai 2010 Vorstandsmitglied der Pro Sieben Sat1 Media AG, das Unternehmen in Unterföhring. Die Aufgaben des bisherigen Chief New Media Officer, der insbesondere für die Weiterentwicklung und Koordination der Digitalstrategie sowie die operative Führung des Online-, Pay-TV- und VoD-Geschäfts der gesamten Mediengruppe zuständig war, übernimmt kommissarisch Thomas Ebeling, bis die Nachfolge geregelt ist. ❚ www.prosiebensat1.com Kerstin Nilsson / Christin Krüger Robert Hadzetovic Telelearn-Akademie, Hamburg Einen weiteren Geschäftsführer neben Josef Pretzl (53) hat die Buchhandelskette Thalia Österreich mit Sitz in Linz ernannt: Robert Hadzetovic, als Leiter E-Commerce zuletzt bei der internationalen Beratungsfirma Deloitte beschäftigt, verantwortet künftig die Bereiche Multichannel, Internet, IT und Organisation. In seiner neuen Rolle soll sich der 36-Jährige, der bereits seit mehr als 15 Jahren in der Web-Branche tätig ist und zuvor unter anderem Geschäftsführer des Online-Portals Willhaben.at war, insbesondere um die strategische Ausrichtung des Internet-Geschäfts und um dessen Verknüpfung mit dem stationären Geschäft kümmern. Das Medienhaus Thalia, das zum Douglas-Konzern gehört, leitete Pretzl nach dem Ausscheiden des zweiten Geschäftsführers Walter Ramsebner vor einem Jahr zuletzt allein. ❚ www.thalia.at Thalia Österreich, Linz Zwei neue Mitarbeiterinnen hat die TLA (Telelearn-Akademie) für ihr Projekt Akademie Digitale Wirtschaft Hamburg Nilsson (ADWH) eingestellt. Als neue Referentin wird Kerstin Nilsson das Projekt künftig unterstützen, Christin Krüger arbeitet als Teamassistenz mit. Während die 34-jährige Nilsson bereits seit 2004 als freiberufKrüger liche Mitarbeiterin bei der TLA beschäftigt ist und sich insbesondere um Konzeption und Produktion von E-Learning-Materialien gekümmert hat, kommt Krüger (24) von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), wo sie zuletzt wissenschaftliche Mitarbeiterin war. ❚ www.tla.de 25. Oktober 2010 STELLENMARKT Affilinet, München Drei neue Sales Manager verstärken künftig das AffiliateNetzwerk Affilinet, München: Mathy Gloria Mathy, bislang Affiliate Managerin International bei der Gütersloher Arvato Online Services GmbH, soll sich vor allem um die Programmakquise kümmern. Neben der 24-Jährigen sind Elfi Cebulla, Cebulla die vom Online-Vermarkter Soma2 GmbH kommt, und Sandra Schindlbeck neu bei Affilinet. Während die 32-jährige Cebulla insbesondere für die Programmbetreuung und für den Bereich Finance und Insurance zuständig ist, soll Schindlbeck sich Schindlbeck gemeinsam mit ihr um den Bereich Kampagnen kümmern. Die 27-Jährige war zuvor fünf Jahre in der Medienbranche bei der Tomorrow Focus AG und der CMP-Weka Verlag GmbH im Sales-Bereich und im Online Marketing aktiv. ❚ www.affili.net Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ❚ [email protected] 45-47_Persos_2210_neuneu.qxd 22/10 21.10.2010 10:09 Uhr Seite 47 STELLENMARKT 25. Oktober 2010 Online-Stellenmarkt www.internetwold.de Online Marketing Manager (m/w) Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Bonn Account Manager/-in Berlin/Hannover/ e-commerce Solutions Dresden Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH Ad Manager (w/m) Bauer Media KG Hamburg Campaign Manager (w/m) Bauer Media KG Hamburg Mehr als 60 MarketingSpezialisten in Leipzig gesucht Unister Holding GmbH Leipzig Junior Online-Marketingmanager/ in mit Schwerpunkt SEM Prisma Werbeagentur GmbH IT-Director (m/w) i-potential Bonn Berlin Produktmanager/-in (m/w) Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Bonn Online-Marketing Spezialist (m/w) Schwerpunkt SEM/SEO Verlag C.H. Beck München Online Sales Manager Ebner Verlag GmbH & Co. KG Ulm oder Köln Berater SuchmaschinenMarketing (mw) pilot 1/0 GmbH & Co. KG Hamburg Gruppenleitung Internet (m/w) hagebau Performance Marketing Manager (w/m) LOTUM GmbH Bad Nauheim Leitung Marketing (in Vollzeit) Zieltraffic AG München Online-Marketing Manager/-in S-KON eKontor 24 GmbH Hamburg Marketing Manager (m/w) Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Bonn Sales Manager OnlineFrankfurt und Direktmarketing und/ oder Online-Marketing Manager PLANET49 GmbH Art Director Online (w/m) hmmh multimediahaus AG Bremen Web-Entwickler Mönchengladbach (m/w) Reuter Onlineshop GmbH Online Marketing Spezialist/-in BörseGo AG München Projektmanager (m/w) SCHUFA Holding AG Wiesbaden Produktmanager (m/w) SCHUFA Holding AG Wiesbaden Soltau Marktbereichsleiter »Billing & Payment« (m/w) BFS finance GmbH Münster Communication Professional(Online) (m/w) Johnson Controls GmbH Burscheid Trainee Online Marketing Scout24 Holding GmbH München Advertising sales co-ordinator The Economist Group Frankfurt Social Media Consultants Düsseldorf (Lifestyle/FMCG/SMCG) (m/w) Ketchum Pleon GmbH Campaign Manager Targeting (m/w) pilot media GmbH und Co. KG Hamburg e-Commerce Koordinator Weinheim (m/w) Freudenberg Simrit GmbH & Co. KG Online-Redakteur Sto AG Stühlingen Business Development Manager Agrion Deutschland GMBH Frankfurt a.M. New Business Manager / Vertriebsprofi (m/w) NetBooster AGENCY Frankfurt Marketing Manager/in Neukundenakquisition (online) Ifolor AG Kreuzlingen, Schweiz Portalmanager – Finanzportale (m/w) Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Junior Web Developer (m/w) Staufenbiel Institut GmbH Frankfurt Senior Campaign Manager/ Campaign Manager TradeDoubler GmbH München Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: Bonn 0 89 / 741 17 – 432 Internet World BUSINESS 47 48_Szene_Termine_2210.qxp 48 21.10.2010 10:13 Uhr Seite 48 SZENE Internet World BUSINESS 25. Oktober 2010 22/10 Die Nacht der Medien Von Medienkrise keine Spur: Der Münchner Justizpalast war (wieder einmal) berstend voll B Fotos: Medientage München öse Kritiker werfen den Medientagen München vor, in jedem Jahr dasselbe zu bieten. Das trifft – im positiven Sinne – auch auf die offizielle Party der Medientage zu: Wie in den vergangenen Jahren verwandelte sich der Justizpalast in der Münchner Innenstadt auch 2010 zum bunten, lauten, vollen Treffpunkt für Menschen aus Medien und Politik, die einmal ausgelassen feiern, mit Freund und Feind über Gott und die Welt reden und Kontakte pflegen wollen. Die Eckdaten der Nacht der Medien 2010: Wie immer volles Haus, leckeres Essen, coole Drinks, jede Menge TV-Prominenz und auch der eine oder andere CSU-Politiker, der auf ein gutes Verhältnis zu den Medien bedacht ist. fk ❚ Im Focus: BunteChefin Riekel und Helmut Markwort Ganz friedlich: ZDFChef Schärtel (l.) und Pro7-Mann Doetz Zehnmal in drei Jahren A ndere brauchen eine Dekade, bis sie ihr zehntes Treffen feiern können, die Affiliate Networxx, organisiert von „Affiliateboy“ Markus Kellermann, schafft das in einem Drittel der Zeit. Aus Anlass des Jubiläums hatte Kellermann Show Acts wie Glanzvoller Rahmen: Rund 1.000 Gäste kamen in den Münchner Justizpalast Im Austausch: BLM-Chef Ring (l.) und CSU-Minister Söder Gala in Frankfurt: European Innovative Games Award 2010 einen Zauberer und eine Rockband organisiert. Doch im Mittelpunkt stand im Air Bräu am Münchner Flughafen eindeutig das Networking von Affiliates, Merchants und Agenturen. Und das klappte – wie auch die neun Male zuvor – fabelhaft. fk ❚ Drei Ehrenpreise und drei mit jeweils 10.000 Euro dotierte Förderpreise gab es zu gewinnen, rund 50 Einreichungen aus über zehn Ländern gingen ins Rennen um die European Innovative Games Awards 2010. Die Preise, die seit 2008 zum dritten Mal verliehen wurden, sollen besondere Innovationen im Bereich Computer- und Online-Spiel honorieren Mit Live-Musik und Kleinkunst: Die Affiliate Networxx in München feierte ihr Jubiläum [email protected] ❚ EHI Technologie Tage Bei der bedeutendsten Konferenz für Handelstechnologie im deutschsprachigen Raum treffen sich vor allem IT-Manager, um aktuelle Trends zu diskutieren. Zahlreiche Praxisvorträge geben Einblick in wichtige Themen wie: „iPhone & Co. – Risiken und Chancen für den Einzelhandel“ sowie „Location-based Services“. Termin: Köln, 3. und 4. November 2010 Kosten: 999 Euro zzgl. MwSt. Infos: www.technologie-tage.com ❚ Meet Magento Das Vortragsprogramm dieser E-CommerceKonferenz richtet sich gleichermaßen an WebAgenturen, Internet-Händler und Entwickler. Lernen Sie hier aktuelle technische Entwicklungen und Business-Modelle rund um die ShopSoftware Magento kennen. Termin: Leipzig, 4. und 5. November 2010 Kosten: Ab 75 Euro inkl. MwSt. (2-Tages-Ticket) Infos: www.meet-magento.de ❚ Insight E-Commerce Themen dieser Netzwerkkonferenz sind unter anderem: „Mobile Commerce – So kommt Ihr Webshop aufs Smartphone“, „Ab wann lohnt sich ERP?“, „Wie Ihre Social Media Marketing Kampagne zum Erfolg wird“, „Logistik und ECommerce: Vom Logistiker zum Shopmacher“. Termin: Jena, 9. und 10. November 2010 Kosten: 799 Euro inkl. MwSt. Infos: www.insight-ecommerce.de ❚ The Search Conference Case Studies und Praxisbeispiele lernen Sie auf der Konferenz für Suchmaschinenoptimierung und -marketing kennen. Unter anderem auf der Agenda: „Inhouse SEO vs. Agentur-SEO“, „Social Media Optimization“ sowie „SEM kombiniert mit anderen Marketingdisziplinen“. Termine: München, 10. November; Frankfurt, 17. November; Hamburg, 23. November 2010 Kosten: 249 Euro zzgl. MwSt. Infos: www.search-conference.de ❚ Eurowebtainment Fachmeeting 2010 Beim Fachtreffen für interaktives Entertainment in Internet, Mobile und Sat-/Web-TV steht vor allem das Mobile Web im Fokus: Was braucht der mobile Internet-Pionier? Wie groß sind die Chancen und Risiken? Woher kommen die Besucher? Welche Schritte sind notwendig? Wer leistet Support und ist auch künftig für Sie da? Termin: Wien, 10. bis 13. November 2010 Kosten: 249 Euro inkl. MwSt. Infos: www.eurowebtainment.de ❚ SEOkomm Mit den beiden Tracks „SEO Praxis“ und „Business Strategie & White Hat Track“ richtet sich die erste SEO-Konferenz in Österreich an WebMarketer und Suchmaschinenoptimierer. Die Themen: SEO 2011, Inhouse SEOs, Recht für SEM & SEO, Casestudies sowie Linkbuilding. Termin: Salzburg, 17. bis 18. November 2010 Kosten: 450 Euro zzgl. MwSt. Infos: www.seokomm.at ❚ Digital Touch Profitieren Sie bei der Kongressmesse, die sich in zwölf parallelen Fachforen explizit auf die Digitalisierung von Kundenprozessen konzentriert, vom Fachwissen erfahrener Experten. Die 40 Speaker kommen unter anderem von CocaCola, eBay, Google, Lego, Microsoft und Otto. Termin: Frankfurt, 22. und 23. November 2010 Kosten: 490 Euro für den zweitägigen Kongress (Fachmesse kostenfrei) Infos: www.digitaltouch.de ❚ EHI Marketing Forum 2010 Im Fokus des Branchentreffs für Kommunikation im Handel stehen die strukturellen Veränderungen in der Medienlandschaft – als Herausforderung und Chance. Parallel läuft erstmals die Fachkonferenz Markenmanagement. Termin: Köln, 23. und 24. November 2010 Kosten: 999 Euro plus 200 Euro für die Fachkonferenz Markenmanagement; zzgl MwSt. Infos: www.ehi-marketingforum.de 49_Web_Relat2.qxd 20.10.2010 12:23 Uhr Seite 49 50_meinung_2210.qxp 50 20.10.2010 17:01 Uhr Seite 50 MEINUNG Internet World BUSINESS 25. Oktober 2010 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Wer zu spät kommt ... Show me the money 22/10 Heiko Eckert blickt auf die E-Commerce-Trends des Jahres 2011 – und darüber hinaus In diesen Tagen kommen die ersten Windows Phones in den Handel – geschlagene drei Jahre nach dem iPhone und zwei Jahre nach Android. Für viele Kommentatoren ist dieser zeitliche Ablauf Grund genug, das neue Frank Kemper, Smartphone-BetriebssysStv. Chefredakteur tem von Microsoft schon jetzt für gescheitert zu erklären. Technisch sei Windows Phone ein großer Wurf, aber gegen die massive Übermacht von Apple und Android sei kein Markterfolg mehr möglich. Wer einmal auf einer Online-MarketingVeranstaltung war, ist geneigt, dem zu glauben: Gefühlte 75 Prozent aller Menschen dort besitzen ein Apple-Handy. Die Statistik nennt indes andere Zahlen: Weltweit hält Apple einen Marktanteil von nur zwei Prozent am Handymarkt, Nokia liegt an der Spitze. In Deutschland nimmt bei den Smartphones keinesfalls das iPhone die Poleposition ein, sondern Blackberry. Und sogar das beileibe nicht mehr konkurrenzfähige HandyBetriebssystem Windows Mobile 6 hat immer noch mehr als 15 Prozent Marktanteil. Für mich bedeutet das: Der Handy- und auch der Smartphone-Markt sind längst nicht so klar aufgeteilt, wie es den Anschein hat. Und die Marktdurchdringung mit Smartphones ist im Moment noch so gering, dass genügend Platz ist für einen weiteren Player, der ausreichend Werbegeld hat und zu allem entschlossen ist. Für Internet-Unternehmer, die auf Mobile Marketing setzen, kann eine echte Konkurrenz unter den SmartphoneBetriebssystemen nur Vorteile bringen: Die Arroganz, die Apple bisweilen bei der Freigabe von Apps oder der Abwicklung von mobilen Marketing-Kampagnen an den Tag legt, kann man sich in Cupertino nur deshalb leisten, weil Redmond bislang keine gleichwertige Konkurrenz zu bieten hatte. Das könnte sich jetzt ändern. S how me the money“, dazu forderte Cuba Gooding Jr. Tom Cruise in dem Blockbuster „Jerry Maguire“ auf. Doch wie macht man das große Geld? Der Handel steht vor dem größten Wandel seiner Geschichte: Neue Technologien, ständige Verfügbarkeit und veränderte Bedürfnisse der Käufer stellen ihn vor neue Herausforderungen. Viele Händler müssen aus ihrem Dornröschenschlaf aufwachen, um nicht die neuesten Trends zu verschlafen. Die Nutzer wollen visuell ansprechende Inhalte und alle für sie interessanten Produkte auf einer Seite sehen. Die Händler müssen nach dem Vorbild von Amazon jedem Nutzer auf ihn maßgeschneiderte Inhalte präsentieren. Ersparen Sie dem Käufer „lange Schlangen“ – Verschlankung des Kaufprozesses ist das Schlagwort: allein beim Mouseover des Warenkorbs sollten Sie Inhalt und Checkout-Button direkt anzeigen. Machen Sie den Kauf zu einem echten Erlebnis: Dem Käufer nur ein Bild des Produkts zu zeigen, reicht nicht mehr aus. Setzen Sie Videos, 3-D-Animationen oder andere Spielereien ein, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. So wird sich mit Sicherheit auch der Konfigurator, mit dem ich über eine eingebaute Software im Online Shop einen Avatar von mir selbst konfigurieren kann, immer mehr etablieren. Mein Alter Ego hat meine Maße, Haarfarbe, Frisur und mein Gewicht und probiert dann für mich die Kleidung. Der Mensch kauft lieber in Gesellschaft ein. Da Männer tendenziell nicht gerne [email protected] Wie hat der OWM gemessen? Im Beitrag „Vom Adserver verweht“ (Ausgabe 20/2010, Seite 19) berichteten wir über eine Studie der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) zur Auslieferung von Online-Werbung. Nach Lesen des Artikels habe ich mich ernsthaft gefragt, wie der OWM gemessen hat. Die Grafik der Tagesverteilung deckt sich mit keiner bekannten Realtime-Verteilung. Der Hauptteil wird noch immer zwischen 12 und 14 Uhr ausgeliefert. Auf einigen Websites kommt noch mal ein Schwung nach 17 Uhr. So wie es in der Grafik abgebildet ist, muss man an der korrekten Messung erst mal Zweifel anmelden. Bevor die Messergebnisse nicht offen dargelegt werden, sind die gezeigten Daten nicht nachvollziehbar und decken sich mit keiner anderen Statistik. Erhard Neumann Erratum: Jako statt Jako-o Im Beitrag „Social Media steuern“ (Ausgabe 19, Seite 66) ist im Interview mit Social- Media-Expertin Nadja Parpart eine Verwechslung passiert. Frau Parpart nannte den Sportartikel-Anbieter Jako (www.jako.de) als ein Beispiel für „Versagen“ im Social Web. Durch einen Übertragungsfehler wurde daraus im Text die Firma Jako-o (www.jako-o.de), die Kindermoden und Spielzeug vertreibt – und mit dem Sportartikelhersteller Jako absolut nichts zu tun hat. Wir bitten den Fehler zu entschulred digen. Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik zu unserem Heft oder Online-Auftritt? Schreiben Sie einen Leserbrief an ❚ [email protected] Haben Sie eine neue Position angetreten? Dann bitte eine Mail an ❚ [email protected] Hat Ihr Unternehmen einen neuen Auftrag erhalten oder ein Projekt übernommen? Lassen Sie’s uns wissen unter ❚ [email protected] shoppen, ist das mobile Shoppen die ideale Erfindung. Social Shoppping ist kein neues Phänomen. Der Unterschied ist, heute kann ich die Großpackung schwarzer Socken noch während meines Männerabends in der Bar bestellen. Die Menschen lieben überdies Schnäppchen. Gutscheine oder Empfehlungsprämien haben auch im Internet nicht an Attraktivität verloren. Es ist erstaunlich, wie viele Heiko Eckert, Online Marketing Evangelist und Strategic Consultant der Agentur Bigmouthmedia in München ❚ www.bigmouthmedia.de Nutzer bereit sind, ihre Daten für einen Rabatt preiszugeben. Preisvergleich wird ein immer spannenderes Thema – übrigens auch mobil. Über einen Barcode-Scanner an meinem Smartphone kann ich jederzeit und überall das Objekt meiner Begierde fotografieren und gleich nach dem besten Preis suchen. Ikea ist schon immer für seine Vorreiterrolle bekannt gewesen. Auch dieses Mal gehen die Schweden neue Wege. Wenn man sein altes Billy-Regal gegen neue Möbel austauschen will, fotografiert man sein Wohnzimmer und sucht sich einfach neue Lieblingsstücke aus. Ikea kann dann aufgrund des Scans sagen, ob die neuen Möbel ins Wohnzimmer reinpassen oder nicht. In den USA ist der Google-Service „Location Based Services und Product Availability“ schon live: Nach dem Einkauf bei Ikea will ich nun schnell noch ein paar Flaschen meines Lieblingsweins besorgen. Google zeigt mir dann über mein Smartphone, wo der nächste Weinladen von meinem derzeitigen Standort aus ist, wie viele Flaschen der Händler davon auf Lager hat und wie viel eine Flasche kostet. Doch kann ich dem Laden vertrauen? Empfehlungen, die ich früher von Familie oder Freunden erhielt, geben mir nun andere Nutzer im Internet. Produktbewertungen wie in der Hotelbranche werden immer wichtiger, denn die Kunden vertrauen eher anderen Käufern, auch wenn sie sie nicht kennen, als dem Anbieter. Aber es gilt nicht mehr allein das geschriebene Wort – Bilder und Videos sind die neuen angesagten Formate für Reviews. Der für mich wohl größte Trend ist aber die komplette Shop-Integration in Facebook. Der Blick in die Zukunft zeigt, dass Zeitschriften und Zeitungen zunehmend ihre Website abschalten und nur noch Facebook bespielen werden. Google hat mitbekommen, dass Bing Facebook als seinen Freund hinzugefügt hat. Auch das Google Merchant-Center wird immer wichtiger. Doch nun stellen Sie sich vor, Google würde aus den Informationen, die Sie in Google Merchant laden, einen kompletten Shop abbilden – samt GoogleSuchmaschine, Google-Checkout und dazu noch suchmaschinenoptimiert. Last, but not least: Ich denke, den Hype, den wir bei den Apps erlebt haben, könnten wir 2011 auch für komplette InternetAuftritte beobachten – alle Daten werden zu einem Anbieter geladen, der daraus eine Medienseite/Unternehmensseite oder einen ganzen Shop baut! ❚ Gehört „Alle, die sonst im Netz twittern, bloggen oder schreiben, sehnen sich nach nichts so sehr, wie zwischen zwei Deckeln eingebunden im Buchhandel zu liegen.“ „Zeit“-Feuilletonchef und Buchautor („Generation Golf“) Florian Illies glaubt an den Stellenwert von bedrucktem Papier „Ich habe auch einiges an Google auszusetzen, aber wenn ich heute etwas schreibe, google ich tatsächlich die ganze Zeit.“ Der Enthüllungsjournalist Seymour Hersh setzt bei der Recherche voll aufs Netz „Google ist unser Partner, nicht unser Hauptfeind. Wir arbeiten gemeinsam an wichtigen Projekten.“ Springer-Chef M a t t h i a s D ö p f n e r schlägt in der „NZZ“ ungewohnt milde Töne an, fordert aber nach wie vor ein Leistungsschutzrecht „Ihr seid sicher, dass dieses Medientage-Dings keine Aufzeichnung von 2002 ist?“ Der Medienjournalist M a r i o S i x t u s schätzt via Twitter die innovative Kraft der Medientage 2010 in München als eher durchschnittlich ein MacDeveloper_280x381_extern410.qxd:database_EXT_0608_A4.qxd 01.09.2010 12:27 Uhr Seite 25 Das EntwicklerMagazin für Mac und iPhone! Für Entwickler / Power-User / Enthusiasten Bestellen Sie Ihr kostenloses KennenlernExemplar unter: www.mac-developer.de/probelesen U4_Domain_Fact.qxd 25.08.2010 11:26 Uhr Seite U423