KonvektiverTransport

Werbung
Konvektiver Transport, Energieströme - SystemPhysik
1 von 9
http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Konvektiver_Transport%...
Konvektiver Transport, Energieströme
Aus SystemPhysik
Impuls, Drehimpuls oder Entropie können durch die Materie hindurch (leitungsartig), durch das
Gravitationsfeld bzw. das elektromagnetische Feld (strahlungsartig) oder zusammen mit der Materie
(konvektiv) transportiert werden. Betrachtet man den Austausch zwischen Körper und Feld, spricht man
statt von strahlungsartigem Transport von quellenartigem Austausch. In der klassischen Mechanik heissen
die Stärken des leitungsartigen oder quellenartigen Impulsaustausches bezüglich eins Körpers Kraft auf den
Körper. Die Stärke des konvektiven Impulsstromes nennt man dagegen einfach nur Impulsstrom.
Seit Albert Einstein 1905 gezeigt hat, dass Energie und Masse gleichwertige Begriffe sind, ist der
Energiebegriff des neunzehnten Jahrhunderts (1. Hauptsatz der Thermodynamik) nur noch eine
Buchhaltungsgrösse. Dennoch lässt sich auch der Energietransport in konvektive und nichtkonvektive
Anteile aufspalten.
Inhaltsverzeichnis
1 Lernziele
2 Volumenstrom
3 Massenstrom
4 Energietransport
5 Satz von Bernoulli
6 Anwendungen
6.1 Saugleitung
6.2 Staurohr
6.3 Venturirohr
6.4 hydrodynamisches Paradoxon
6.5 dynamischer Auftrieb
7 Kontrollfragen
8 Antworten zu den Kontrollfragen
9 Materialien
Lernziele
Sie lernen in dieser Vorlesung
was ein konvektiver Transport einer Menge ist
dass dann die Stromstärke als Dichte mal Volumenstromstärke
oder als spezifische Menge mal Massenstromstärke geschrieben werden kann
dass die Energie als zugeordnete Gravitationsenergie, kinetische Energie, innere Energie oder
hydraulische Energie transportiert werden kann
dass das Gesetz von Bernoulli den Energietransport an zwei Punkten längs einer stationären,
reibungsfreien Strömung eines inkompressiblen Fluids vergleicht
ein paar Anwendungen des Gesetzes von Bernoulli in Bezug auf die Luftfahrt kennen
Volumenstrom
20.02.2009 12:36
Konvektiver Transport, Energieströme - SystemPhysik
2 von 9
http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Konvektiver_Transport%...
Spielt die Kompression einer Flüssigkeit keine wesentliche Rolle, kann bei konvektiven Transportprozessen
der Volumenstrom als Führungsgrösse genommen werden. In diesem Fall lassen sich die Stromstärken aller
andern mengenartigen Grössen nach einem einfachen Schema aus der Volumenstromstärke berechnen. Dazu
bildet man die jeweilige Mengendichte (Menge pro Volumen). Für die zugehörige konvektive Stromstärke
gilt
Stromstärke einer beliebigen Menge = Dichte dieser Menge mal Volumenstromstärke
Die Stärke des Massenstroms ist also gleich
Kennt man die Dichte der Stoffmenge (Stoffmenge pro Volumen gemessen in Mol pro Kubikmeter), lautet
die Kopplungsgleichung
Der konvektive Transport der Entropie S ist gleich Entropiedichte mal Volumenstromstärke
Die Entropie ist die Grundgrösse der Thermodynamik. Im Alltag kennt man die Entropie unter dem Begriff
Wärme. Die Dichte des Impulses ρpi ist gleich Massendichte mal Geschwindigkeit. Folglich gilt für die
Stärke des konvektiven Impulsstromes
Mit Geschwindigkeit ist hier der Mittelwert auf der für die Messung der Stromstärke relevanten
Referenzfläche gemeint.
Zusammenfassend können wir festhalten, dass das Kopplungsschema zwischen Mengenstrom und
Volumenstrom auf jede beliebige Menge M anwendbar ist, falls deren Dichte ρM bekannt ist
Massenstrom
Gase verändern ihr Volumen entsprechend ihrer Temperatur und dem herrschenden Druck. Deshalb nimmt
man bei Gasen die Masse als Führungsgrösse. Um den Transport einer beliebigen Menge zu beschreiben,
muss deren spezifischer Wert (Menge pro Masse) bekannt sein. Dann gilt bezüglich der Massenstromstärke
ein ähnlicher Zusammenhang wie bei der Volumenstromstärke
Stromstärke einer beliebigen Menge = Menge pro Masse mal Massenstromstärke
Nimmt man das Volumen als Menge, ist die zugehörige Stromstärke gleich spezifisches Volumen mal Stärke
des Massenstromes
Oft wird das spezifische Volumen (Volumen pro Masse), das gleich dem Kehrwert der Dichte ist, mit v
bezeichnet. Nur besteht hier die Gefahr, dass man dann spezifisches Volumen und Geschwindigkeit
20.02.2009 12:36
Konvektiver Transport, Energieströme - SystemPhysik
3 von 9
http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Konvektiver_Transport%...
verwechselt.
Sucht man nach der Stromstärke einer bestimmten Stoffmenge, gilt ein analoger Zusammenhang
Der Kehrwert der spezifischen Stoffmenge ist die Molmasse (Masse pro Mol). Um eine gewisse Konsistenz
zu wahren, wird in der Systemphysik jede molare Grösse mit einem Dach (engl. hat) gekennzeichnet.
Der spezifische Impuls ist als Impuls pro Masse definiert. Folglich ist der spezifische Impuls gleich der
Strömungsgeschwindigkeit
Auch hier ist mit Geschwindigkeit wieder der Mittelwert über die Referenzfläche gemeint. Mit konvektiven
Impulsströmen werden wir uns in der nächsten Vorlesung im Zusammenhang mit der Impulsbilanz bezüglich
offener Systeme beschäftigen.
Energietransport
Ein Körper kann die Energie in drei verschiedenen "Formen" speichern, wobei zwei vom Beobachter
(Bezugssystem) abhängen und als äussere Energieformen bezeichnet werden. Die dritte Form, die dem
Körper uneingeschränkt zugeschrieben werden kann, heisst innere Energie. Die beiden äusseren Formen sind
die potenzielle Energie und die Bewegungsenergie. Die potenzielle Energie steckt entweder im
Gravitationsfeld oder im elektromagnetischen Feld. Die Bewegungsenergie wird entweder zusammen mit
dem Impuls (kinetische Energie) oder zusammen mit dem Drehimpuls (Rotationsenergie) gespeichert.
Nachfolgend betrachten wir von den äusseren Energieformen nur die beiden Spezialfälle kinetische Energie
und potenzielle Energie im homogenen Gravitationsfeld.
Weil die beiden äusseren Energieformen proportional zur Masse sind, können die zugehörigen
Energiedichten mit Hilfe der Massendichte geschrieben werden
Dichte der Gravitationsenergie:
Dichte der kinetischen Energie:
Die innere Energie ist gemäss Albert Einstein gleich der Masse mal das Quadrat der Lichtgeschwindigkeit.
Weil dies einen viel zu hohen Wert liefert, setzt man die innere Energie eines Körpers bei einem bestimmten
Zustand (Druck und Temperatur) gleich Null. Die Energiedichten verschiedener Stoffe findet man in
Tabellenwerken und Datenbanken (die innere Energie wird oft mit U bezeichnet).
Der konvektive Energietransport setzt sich aus den drei oben genannten Termen zusammen. Dazu kommt
noch der hydraulische Energiestrom, den Sie in einer Vorlesung zur Hydrodynamik kennen gelernt haben.
Fasst man alle vier Transportarten zusammen, erhält man die von einer Flüssigkeit total transportierte
Energie
Bei Gasen und kompressiblen Flüssigkeiten ordnet man die Energie besser der Masse statt dem Volumen zu
20.02.2009 12:36
Konvektiver Transport, Energieströme - SystemPhysik
4 von 9
http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Konvektiver_Transport%...
Aus Konsistenzgründen schreiben wir für die Dichte der inneren Energie w statt wie üblich u (man sollte eine
Grösse, auch wenn sie wie die Energie kaum fassbar ist, immer mit dem gleichen Buchstaben bezeichnen).
Satz von Bernoulli
Der Satz von Bernoulli ist- wie der Name sagt - von Daniel Bernoulli (1700 -1782) hergeleitet worden.
Damals betrachtete man die Energie noch nicht als allgemeine, bilanzierfähige Grösse. Aus heutiger Sicht ist
der Satz von Bernoulli ein Spezialfall einer mechanischen Energiebilanz. Greift man ein Stück einer
Rohrleitung heraus, lässt sich unter Vernachlässigung der nichtmechanischen Energieströme eine
Energiebilanz formulieren
Modelliert man die Strömung im Rohr als
stationär
reibungsfrei
inkompressibel
verschwindet die Änderungsrate der inneren Energie. Zudem ist die Stärke des Volumenstromes am Eingang
entgegengesetzt gleich der Stromstärke am Ausgang. Folglich gilt
Setzt man in die Energiebilanz die Volumenbilanz bezüglich der inkompressiblen, stationären Strömung ein
IV1 + IV2 = 0
erhält man das Gesetz von Bernoulli
Der Satz von Bernoulli kombiniert drei Terme, welche alle in Pascal gemessen werden können. Aus
historischen Gründen nennt man den zweiten Term hydrostatischer Druck und den dritten Staudruck. Sie
ersparen sich aber viel Ärger, wenn sie alle drei Terme als Energiebeladung des Volumenstromes
interpretieren.
Anwendungen
Der Satz von Bernoulli gilt streng genommen nur längs einer reibungsfreien, stationären Strömung einer
inkompressiblen Flüssigkeit. Weil diese Bedingungen nie vollständig erfüllt sind, können mit Hilfe dieses
Gesetzes nur näherungsweise richtige Aussagen formuliert werden. Geht man von einer Potenzialströmung
aus (Winkelgeschwindigkeit überall gleich Null), darf der Satz von Bernoulli zwischen zwei beliebigen
Punkten angewendet werden.
Saugleitung
Evangelista Torricelli (1608 - 1647) hat im Anschluss an die Arbeiten seines Lehrers und Mentors, Galileo
20.02.2009 12:36
Konvektiver Transport, Energieströme - SystemPhysik
5 von 9
http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Konvektiver_Transport%...
Galilei, gezeigt, dass die Ausflussgeschwindigkeit aus einem Gefäss gleich gross ist, wie die Geschwindigkeit
eines von der Oberfläche der Flüssigkeit aus fallen gelassenen Körpers
Diese Beziehung folgt auch aus dem Satz von Bernoulli, falls man den Druck im ausfliessenden Freistrahl
gleich dem Druck an der Wasseroberfläche setzt.
Nimmt man ein Reservoir mit einem senkrecht nach unten führenden Rohr
(Durchmesser d3), das sich zuunterst zu einer Düse mit Druchmesser d4
verjüngt, kann man mit Hilfe des Satzes von Bernoulli den Druckverlauf in
der Strömung verfolgen. Dazu wählen wir vier Punkte aus (einen Punkt an
der Wasseroberfläche, einen seitlich zum Abfluss versetzt am Boden des
Reservoirs, einen am oberen Ende des Rohrs und einen bei der Mündung
der Düse). In den Punkten 1 und 2 darf die Geschwindigkeit gleich Null
gesetzt werden. Zudem werden alle Höhen auf den Punkt 4 bezogen. Dann
gelten folgende Beziehungen für die drei Bernoulli Terme
Punkt 1:
Punkt 2:
Punkt 3:
Punkt 4:
Setzt man die Terme für die Punkte 1 und 2 gleich, gewinnt man die Formel
für den hydrostatischen Druck. Aus den Termen 1 und 4 folgt das oben
erwähnte Ausflussgesetz von Torricelli. Der Druck in Punkt 3 kann mit
Hilfe der Volumenerhaltung längs der Strömung berechnet werden. Aus
folgt mit
Gefäss mit Saugleitung
(Torricelli)
Setzt man diesen Ausdruck in den Bernoulli-Term für den Punkt 3 ein und vergleicht ihn mit dem Term für
Punkt 1, ergibt sich die folgende Beziehung für den dort herrschenden Druck
Verjüngt sich das Abflussrohr nicht (d3 = d4), ist der Druck im Punkt 3 um den auf die Mündung bezogenen
hydrostatischen Drucks kleiner als der Umgebungsdruck. Das Rohr übt folglich ein Sogwirkung auf das
Reservoir aus. All diese Überlegungen gelten natürlich nur, falls jegliche Reibung vernachlässigt werden
kann.
Staurohr
20.02.2009 12:36
Konvektiver Transport, Energieströme - SystemPhysik
6 von 9
http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Konvektiver_Transport%...
Die Luft umströmt den Flugzeugrumpf in genügend guter Näherung als
Potenzialströmung. Folglich darf die Luft an einer Stelle gestaut und der
dort gemessene Druck mit dem Wert verglichen werden, den man an einer
Stelle misst, wo die Luft ungehindert vorbei strömt. Verkehrsflugzeuge
stauen die Luftströmung an mehreren Punkten, damit Fehler, die durch
Lage und Drehbewegungen des Flugzeuges entstehen, kompensiert werden
Staurohr nach Prandtl
können. Die rein statische Druckmessung erfolgt ebenfalls an mehreren,
von der Strömung nicht direkt angeblasenen Punkten. In den Staupunkten
misst man den Druck mittels Pitot-Rohren. Indem der Druck in den Staupunkten mit dem Druck der vorbei
strömenden Luft verglichen wird, kann die Geschwindigkeit des Flugzeuges berechnet werden. In den
Staupunkten besteht der Bernoulliterm nur aus dem Druck pS, in den statischen Punkten kommt noch die
Dichte der kinetischen Energie dazu. Aus dem Vergleich dieser beiden Terme
folgt für die Geschwindigkeit
Diese Geschwindigkeit, Indicated Air Speed (IAS) genannt, muss danach um die messtechnischen Fehler
(Instrumenten- und Positionsfehler) zur Calibrated Air Speed (CAS) umgerechnet werden. Weil die Luft
entgegen der oben getroffenen Annahme komprimiert wird, erhält man die so genannte Equivalent Air Speed
(EAS) durch eine Kompensation des Kompressibilitäts-Fehlers. Danach muss noch ein Dichtefehler
korrigiert werden, damit die Messung mit der auf Meereshöhe skalierten Geräteanzeige übereinstimmt. Die
so ermittelte wahre Geschwindigkeit des Flugzeuges gegen Luft nennt man in der Fachsprache True Air
Speed (TAS).
Venturirohr
Ein sich verengendes Rohr nennt man nach Giovanni Battista Venturi ein
Venturi-Rohr. Nimmt man an, dass eine inkompressible Flüssigkeit durch
das Venturirohr (Verjüngung von Querschnitt A1 auf Querschnitt A2)
strömt, muss sich seine Geschwindigkeit infolge der Volumenerhaltung
IV1 = A1v1 = IV2 = A2v2
wie folgt ändern
Unterdruck bei Venturirohr
Formuliert man nun die Bernoulli-Terme an den beiden Querschnitten (ohne Gravitationsenergie), erhält
man folgende Beziehung
Oder nach dem Druck an der engen Stelle aufgelöst
20.02.2009 12:36
Konvektiver Transport, Energieströme - SystemPhysik
7 von 9
http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Konvektiver_Transport%...
Das Venturi-Rohr war eines der ersten Geräte in der Motorfliegerei, mit dem man Unterdruck erzeugen
konnte. Der Doppeltrichter war am Flugzeugrumpf so montiert, dass er genau in der Anströmrichtung des
Propellers lag. Mit Hilfe des im Rohr erzeugten Unterdrucks konnten dann die Kreiselinstrumente betrieben
werden. In der Fliegerei wird das Venturirohr auch zur Messung der Geschwindigkeit verwendet. Setzt man
den Druck im Punkt 1 gleich dem Luftdruck, erhält man für die Anströmung folgenden Ausdruck
Das Venturi-Rohr führt bei grosser Verjüngung zu grösseren Druckdifferenzen als das Pitot-Rohr, erzeugt
aber auch mehr Kompression und unerwünschte Reibung. Deshalb wird diese Messmethode meist nur bei
Segelflugzeugen und zur Bestimmung der Steig- oder Sinkgeschwindigkeit eingesetzt.
hydrodynamisches Paradoxon
Staut sich eine Menschenmenge bei einem Tor oder an einer Treppe, entsteht ein Gedränge. Die durch einen
Engpass strömende Flüssigkeit verhält sich dagegen genau umgekehrt. Wie man beim Venturi-Rohr
erkennen kann, sinkt der Druck an der engsten Stelle ab, weil ein Teil des hydraulisch zugeordneten
Energiestromes auf die Bewegung (Dichte der kinetischen Energie) umgeladen werden muss. Diese
Erscheinung, die auch dann Auftritt, wenn die Voraussetzungen des Satzes von Bernoulli nicht erfüllt sind,
nennt man, weil sie im Widerspruch zu unserer Erfahrung steht, hydrodynamisches Paradoxon.
Beispiele:
Unterdruck in der Wirbelstrasse beim Luftwiderstand
Sogwirkung der Wasserstrahlpumpe
Anziehende Kraft zwischen zwei parallel fahrenden Schiffen
Sogwirkung des Windes auf das umströmte Dach
dynamischer Auftrieb
Der dynamische Auftrieb bei einem Flügel lässt sich mit Hilfe des Satzes von Bernoulli erklären. Leider
werden bei dieser Argumentation oft zwei grobe Fehler gemacht
1. Der Satz von Bernoulli darf nur dann auf zwei Punkte, die nicht im gleichen Stromfaden liegen,
angewendet werden, wenn eine Potenzialströmung vorliegt. Eine Potenzialströmung erzeugt aber
keine Kraft, also auch keinen Auftrieb, auf den umströmten Körper.
2. Die zur Erklärung des Auftriebs notwendige grössere Geschwindigkeit der Strömung auf der Oberseite
des Flügels wird mit dem weiteren Weg erklärt, den die Luft dort zurück legen muss. Dies ist natürlich
blanker Unsinn. Wie soll die Luft wissen, dass sie einen weiteren Weg vor sich hat? Zudem kann man
zeigen, dass die Luft, die an der Vorderkante geteilt wird, nicht gleichzeitig bei der Hinterkante
ankommt.
Eine konsistente Erklärung des dynamischen Auftriebs ist von Kutta und Zhukovski entwickelt worden. Die
Strömung um einen Flügel kann in guter Näherung in eine Potenzialströmung und eine Zirkulation zerlegt
werden. Weil sich die Zirkulation erst dann einstellt, wenn die Hinterkante infolge Ausbildung einer
Wirbelstrasse nicht mehr umströmt werden kann, nennt man diese induzierte Zirkulation und den
zugehörigen Widerstand induzierten Widerstand. Zieht der Pilot das Flugzeug zu stark hoch, setzt die
Zirkulation infolge Strömungsabriss (stall) aus und der Auftrieb bleibt weg. Die Zerlegung in
Potenzialströmung und induzierte Zirkulation erlaubt nun, das Gesetz von Bernoulli zwischen einem Punkt
auf der Ober- und einem auf der Unterseite anzuwenden.
20.02.2009 12:36
Konvektiver Transport, Energieströme - SystemPhysik
8 von 9
http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Konvektiver_Transport%...
Kontrollfragen
1. Wie formuliert man die Stromstärke einer mengenartigen Grösse bei einem konvektiven Transport
bezogen auf
1. die Volumenstromstärke?
2. die Massenstromstärke?
2. Die von strömenden Material mitgenommene Energie kann mit Hilfe von vier Termen beschrieben
werden. Um welche vier Terme handelt es sich?
3. Welche Aussage macht das Gesetz von Bernoulli?
4. Wann darf das Gesetz von Bernoulli angewendet werden?
5. Wie misst man bei einem Flugzeug die Geschwindigkeit gegen die umgebende Luft (indicated air
speed)?
6. Wieso ist der Druck im Venturirohr an der engsten Stelle am kleinsten?
7. Was fällt Ihnen zum hydrodynamischen Paradoxon ein?
Antworten zu den Kontrollfragen
1. Die Stromstärke einer mengenartigen Grösse ist bei einem konvektiven Transport gleich Dichte der
Menge mal Volumenstromsträrke oder gleich spezifische Menge (Menge pro Masse) mal
Massenstromstärke.
2. Drei der vier Terme beschreiben eine Energiedichte, der vierte, der Druck, steht für das
Energiebeladungsmass des Volumenstromes
1. Dichte der Gravitationsenergie:
2. Dichte der kinetischen Energie:
3. Dichte der inneren Energie (oft in Funktion der Temperatur gegeben)
4. Druck als Energiebeiladungsmass des Volumenstromes
3. Das Gesetz von Bernoulli vergleicht den Energietransport in einer inkompressiblen, reibungsfreien
Strömung zwischen zwei Punkten längs eines Stromfadens:
4. Das Gesetz von Bernoulli darf in einer reibungsfreien und inkompressiblen Strömung längs eines
Stromfadens angewendet werden. Falls es sich um eine Potenzialströmung handelt (nirgends eine
Winkelgeschwindigkeit), gilt das Gesetz von Bernoulli zwischen zwei beliebigen Punkten.
5. Die Umströmung eines Flugzeuges wird in erster Näherung als eine Potenzialströmung angesehen.
Deshalb darf das Gesetz von Bernoulli für zwei beliebige Punkte angewendet werden. Nun misst man
den Druck der ungehindert vorbei strömenden Luft und vergleicht diesen Wert mit dem Druck in
einem Punkt, an dem die Luft gestaut wird. Die durch die Vereinfachung gemachten Fehler werden
nachträglich korrigiert (kalibriert).
6. An der engsten Stelle ist die mitgeführte kinetische Energie am grössten. Diese Energiezunahme geht
zu Lasten des hydraulisch zugeordneten Energiestromes.
7. Das hydrodynamische Paradoxon tritt immer dann auf, wenn ein strömendes Fluid (Gas oder
Flüssigkeit) durch eine enge Stelle strömen muss.
Materialien
Skript (https://home.zhaw.ch/~mau/Lehre/Skript/offenesysteme.pdf) Seiten 2 und 3
Zurück zum Inhalt
Von „http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Konvektiver_Transport%2C_Energiestr%C3%B6me“
Kategorie: VorAV
20.02.2009 12:36
Konvektiver Transport, Energieströme - SystemPhysik
9 von 9
http://www.systemdesign.ch/index.php?title=Konvektiver_Transport%...
Diese Seite wurde zuletzt am 18. Februar 2009 um 08:53 Uhr geändert.
20.02.2009 12:36
Herunterladen