R H I I N I S CP HO ES T M O N T A9G. F E B R U A 2R OO9 Ein StreifzugdurchdieRomantik IEüPE (gho)Auch wenn die Geburtsiahre der aufgeführten Komponisten fast I00 Jahre auseinarderliegen:Das Programm des vierten Klosterkonzerts der Reihe ..Kammermusik" lotete stilistisch verschiedeneFacettender musikalischen Romantik aus. In der Paterskirchebegann das aus den Niederlalden angereiste Duo Pieter Wispelwey (ViolonceUo) und Paolo Giacometti d<lavier) mit den eing?ingigen drei Fantasiestücken (op. 73) von Robert Schumann.Wispelwey spielte sie flüssi& mit einem scblackenlosenblühenden Ton bei den langsamen, mit Temperament bei den schnellen Partien. Dass er keine technischen Probleme kennt, wurde schon hier deuüich, wenn auch im Laufe des Abends die Anforderungen noch höher wurden ohnedassdiesbei ihm oderseinem I(lavierpartner zu Problemen geführt hätte. Knftvoll-vital Der 96 Jahrenach Schumann geboren Dmitri Schostakowitsch,der unter der stalinistischen Dikatur nicht immer so komoonieren durfte wie erwollte, entwickelteeine beachtenswertestilistischeVielseiügkeit. Seine1934entstandened-moll Sonate ist an der Klangwelt der Spätromantik oriendert und wirke stellenweise fast wie eine konsequente Weiterentwicklung Schu- manns. Mitunter ging es motorisch-ostinat zur Sache,wobei sich auch Giacometti durch kaftvoll-vi talesSpielauszeichnete. Ein musikalisches Bonbon war die Davidov-Bearbeitung der drei Chopin-Walzer. Als ob diese auf dem Cello nicht schon schwer genug zu spielen wären,'wurden die Schwierigkeiten duch abenteuerliche Doppelgriffe noch potenziert. Je schwerer es wurde, desto mehr Spaßbekam Wispelwey an derWiedergabe. Folgerichtig schreckte er auch nicht vor effektvollen Temposteigerungenzurück. Sergej Rachmaninows g-mollSonate aus dem Jahre 1901 hat mit ihren 35 Minuten zwar einige Län- gen. Aber mit dem Wechsel zwischen intensivem Ton in den elegischen Passagenund lockerer Bogenführulg in den schnellen Sätzen war für Abwechslung gesorgt, zumal auch Paolo Giacometti seine Aufgabe als gleichberechtigter Parmer souverän erftillte. Unter dem Aspeh der Gleichberechtigung wtkte es etwas unglücklich, dass der Pianist bei der ZugabevorderTür blieb. Allerdings ließ Wispelwey mit der Sarabande aus Bachs sechster Solo-Suite D-Dur erkennen, dass er nicht nur ein kompetenter Interpret der Romantik ist, sondern auch bei alter Musik die Prinzioien historischer Aufführungspraxis berücksichtigt.