Ein Streifzug durch die Romantik

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Ein StreifzugdurchdieRomantik
IEüPE (gho)Auch wenn die Geburtsiahre der aufgeführten Komponisten fast I00 Jahre auseinarderliegen:Das Programm des vierten Klosterkonzerts der Reihe
..Kammermusik" lotete stilistisch
verschiedeneFacettender musikalischen Romantik aus. In der Paterskirchebegann das aus den Niederlalden angereiste Duo Pieter
Wispelwey (ViolonceUo) und Paolo
Giacometti d<lavier) mit den eing?ingigen drei Fantasiestücken (op.
73) von Robert Schumann.Wispelwey spielte sie flüssi& mit einem
scblackenlosenblühenden Ton bei
den langsamen, mit Temperament
bei den schnellen Partien. Dass er
keine technischen Probleme kennt,
wurde schon hier deuüich, wenn
auch im Laufe des Abends die Anforderungen noch höher wurden ohnedassdiesbei ihm oderseinem
I(lavierpartner zu Problemen geführt hätte.
Knftvoll-vital
Der 96 Jahrenach Schumann geboren Dmitri Schostakowitsch,der
unter der stalinistischen Dikatur
nicht immer so komoonieren durfte wie erwollte, entwickelteeine beachtenswertestilistischeVielseiügkeit. Seine1934entstandened-moll
Sonate ist an der Klangwelt der
Spätromantik oriendert und wirke
stellenweise fast wie eine konsequente Weiterentwicklung Schu-
manns. Mitunter ging es motorisch-ostinat zur Sache,wobei sich
auch Giacometti durch kaftvoll-vi talesSpielauszeichnete.
Ein musikalisches Bonbon war
die Davidov-Bearbeitung der drei
Chopin-Walzer. Als ob diese auf
dem Cello nicht schon schwer genug zu spielen wären,'wurden die
Schwierigkeiten duch abenteuerliche Doppelgriffe noch potenziert.
Je schwerer es wurde, desto mehr
Spaßbekam Wispelwey an derWiedergabe. Folgerichtig schreckte er
auch nicht vor effektvollen Temposteigerungenzurück.
Sergej Rachmaninows g-mollSonate aus dem Jahre 1901 hat mit
ihren 35 Minuten zwar einige Län-
gen. Aber mit dem Wechsel zwischen intensivem Ton in den elegischen Passagenund lockerer Bogenführulg in den schnellen Sätzen war für Abwechslung gesorgt,
zumal auch Paolo Giacometti seine
Aufgabe als gleichberechtigter
Parmer souverän erftillte.
Unter dem Aspeh der Gleichberechtigung wtkte es etwas unglücklich, dass der Pianist bei der
ZugabevorderTür blieb. Allerdings
ließ Wispelwey mit der Sarabande
aus Bachs sechster Solo-Suite
D-Dur erkennen, dass er nicht nur
ein kompetenter Interpret der Romantik ist, sondern auch bei alter
Musik die Prinzioien historischer
Aufführungspraxis berücksichtigt.
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